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44 neue verpackung> 10.2005 technik> Verpackungsdruck Verpackungsdruck für Gebinde aus Weißblech Guter Eindruck durch Aufdruck Eine besonders große Bedruckungsfläche bietet das 5-Liter-Partyfass mit eingebautem Zapfhahn. Von Brauereien wird das praktische Fässchen daher gerne als Werbeträger genutzt, der am Point-of-Sale ins Auge fällt. (Foto: Huber) Schmuckdosen, bei denen das Dekor nicht nur gedruckt, sondern zusätzlich auch geprägt wird. Die Wertigkeit des Inhalts wird durch diese hochwertigen Schmuckdosen gezielt hervorgehoben. (Foto: Klann) Hochwertige Bedruckungen machen Verpackungen zu Eyecatchern im Supermarkt, Kaufhaus oder Fachhandel. Ein Verpackungsmaterial, das auf vielfältige Weise bedruckt oder dekoriert werden kann, ist Weißblech. eingebautem Zapfhahn aus dem Hause Huber. Von Brauereien wird das praktische Fässchen daher gerne als Werbeträger genutzt, der am Point-of-Sale ins Auge fällt und auf jeder Party die Gäste um sich schart. Hubers Tochterfirmen Klann und BMG Verpackungen, die sich auf die Herstellung von Schmuckdosen spezialisiert haben, bieten zunehmend edle Metallverpackungen an, bei denen das Dekor nicht nur gedruckt, sondern zusätzlich auch geprägt wird. Die Wertigkeit des Inhalts wird durch diese hochwertigen Schmuckdosen gezielt hervorgehoben. Ein Unternehmen mit über hundertjähriger Erfahrung im Metalldruck ist der Verpackungshersteller Hoffmann Neopac aus Thun in der Schweiz. In Sachen Bedruckung ist Hoffmann stets auf dem neuesten Stand. So hat das Schweizer Unternehmen vor kurzem eine neue Offset-Druckanlage in Betrieb genommen. Für besonders hochwertige Resultate setzt Hoffmann auf den so genannten 6-Farbendruck Color Plus-FM – eine Druckmethode, bei der statt mit einem festen Punkteraster mit einem beliebig > Die Hersteller von Weißblechgebinden, die die Bedruckung im eigenen Hause vornehmen, setzen auf den Offsetdruck. „Hier handelt es sich um ein indirektes Druckverfahren, bei dem das Motiv auf der Druckplatte über ein Gummituch als Zwischenträger auf die Blechtafel aufgebracht wird“, erklärt Bernhard Kürschner, Leiter Marketing Services bei der Huber Verpackungen GmbH & Co. KG. Je nach Bedarf druckt Huber auf modernen Ein-, Zwei- oder Vierfarben-Offset-Druckanlagen. Für die Herstellung der Druckplatten wendet die mittelständische Firma aus dem baden-württembergischen Öhringen das so genannte CTP-System (Computer-toPlate) an – ein Verfahren, bei dem die Druckplatten direkt im Plattenbelichter bebildert werden. Gegenüber der indirekten Bebilderung über das konventionelle Filmbelichtungsverfahren werden so Montage- und Filmkosten eingespart. Auch die Druckmaschinen können wesentlich schneller eingerichtet werden und durch den Wegfall der Plattenkopie verkürzt sich außerdem die gesamte Produktionszeit. „Da wir mit dem sehr feinen 70er Raster arbeiten, bei dem die Rasterweite 70 Rasterpunkte pro Zentimeter beziehungsweise 178 Lpi (Lines per inch) beträgt, erzielen wir deutlich bessere Bildresultate, als mit dem im Offsetdruck üblichen 60er Raster“, erläutert Kürschner. Lasierende Spezialfarben für Effekte Die verschiedenen Motive werden entweder auf weiß vorlackierte Blechtafeln oder direkt auf das silberfarbene Weißblech gedruckt. Lasierende Spezialfarben sorgen dabei für außergewöhnliche metallische Effekte, die so auf keinem anderen Werkstoff möglich sind. Eine besonders große Bedruckungsfläche bietet das 5-Liter-Partyfass mit 46 neue verpackung> 10.2005 technik> Verpackungsdruck Zum Einsatz kommt der Druck mit dem FM-Raster beispielsweise bei der neuen ovalen „After-Eight-Any-Time“-Dose mit Plastikdispenser. Die handliche Dose fällt durch ihre feinen Farbnuancen, exakten Prägungen und sogar durch Schattenbilder auf. (Foto: Hoffmann Neopac) angeordneten frequenzmodulierten Raster (FM) gedruckt wird. Die zu bedruckende Fläche wird hierbei in Punkte gleicher Größe aufgeteilt, wobei die Helligkeit und der Farbeindruck durch die Anzahl der Punkte in der Fläche gesteuert werden können. Die Vorzüge dieses Verfahrens sind zahlreich: So sind die Farbvariationen im Design fast unbegrenzt. In nur einem Druckvorgang werden bis zu sechs Standardfarben – Orange, Grün, Cyan, Magenta, Yellow und Black – aufs Blech gebracht. Und sogar Sonderfarben, wie Corporate-Farben der Kunden, können ohne Mehrkosten mitgedruckt werden. Zum Einsatz kommt der Druck mit dem FM-Raster u.a. bei der ovalen „After-Eight-Any-Time“Dose mit Plastikdispenser, die Hoffmann Neopac für Nestlé produziert. Die handliche Dose fällt durch ihre feinen Farbnuancen und exakten Prägungen auf. Die außergewöhnlichen Farbresultate der After-Eight-Dose sind nicht zuletzt den UV-härtenden Druckfarben zu verdanken. „Die UV-Farben bestehen, vereinfacht betrachtet, aus Bindemitteln, Pigmenten, Photoinitiatoren und Additiven, die bei UV-Bestrahlung aushärten. Sie haben den Vorteil, dass die Druckbögen sofort trocken sind und weiterverarbeitet werden können“, so Dr. Hans Jordi, Geschäftsführer von Hoffmann Neopac. Auch der Einsatz des CTPVerfahrens beschleunigt den Druckprozess. „So werden pro Tag nun etwa 60 bis 80 statt vorher 15 bis 20 Platten produziert“, so Jordi weiter. Für die Kunden der Hoffmann Neopac AG, die vor allem aus der Tabak-, Kosmetik- oder Süßwarenindustrie stammen, bieten all diese Neuerungen bei der Bedruckung vor allem einen Vorteil: Statt vier Wochen dauert die Realisierung von Druckaufträgen jetzt nur noch etwa eine Woche. Durch eine digitale Erfassung der Druckdaten ist es außerdem möglich, Folgeaufträge exakt zu reproduzieren. Wie Hoffmann Neopac setzt auch die Blechwarenfabrik Limburg eine Offsetdruckmaschine ein, die Weißblechtafeln unterschiedlicher Stärke mit bis zu sechs Farben bedrucken kann. Für eine ökonomische Gestaltung der Druckprozesse sorgt das ColorManagement-System „HiColor“, bei dem durch vier Grundfarben und zwei Sonderfarben 85 Prozent der Pantone-Farbskala abgedeckt werden. „Wir arbeiten mit unseren Kunden Hand in Hand und erklären ihnen, dass bei unserem Druck gewisse Farbräume standardisiert sind. Halten sie sich an die zur Verfügung stehenden Farben, können wir unseren Kunden eine preisgünstige und vor allem rasche Bedruckung ihrer Dosen anbieten“, erläutert Thomas Fachinger, Leiter des Geschäftsbereichs Vertrieb und Einkauf bei der Blechwarenfabrik Limburg. Dekoration kleiner Losgrößen Für Abfüller, die eine besonders kleine Losgröße dekorierter Dosen benötigen, hat die Blechwarenfabrik Limburg seit Herbst vergangenen Jahres eine besondere Lösung parat: DECOCAN – ein neuartiges System zur Dekorierung der Dose. „Beim Drucken im Offsetverfahren entstehen unter anderem durch die Herstellung der Druckplatten Kosten, die für die 750 ml-Dose beispielsweise erst bei einer Mindestlosgröße von 5.000 Stück einen erschwinglichen Einzelpreis ergeben. Bei DECOCAN fallen diese hohen Einmalkosten weg. Die rentable Mindeststückzahl richtet sich hier lediglich nach der Palettengröße“, erklärt Fachinger. Wie bei üblichen Etikettierverfahren wird bei DECOCAN das Motiv auf ein Papier- oder Folienetikett gedruckt, das im Anschluss auf die Weißblechplatten aufgeklebt wird. Nachdem dem Blech nun seine endgültige Verpackungsform verliehen wurde, falzen die Dosenhersteller der Blechwarenfabrik das Etikett am oberen und unteren Ende ein. Auch Kugelösen schweißen sie erst nach der Etikettierung an die Dose. Runddosen und selbst Vierkantgebinde können so dekoriert werden, ohne dass die Gefahr besteht, dass sich die Etiketten später ablösen. Die Etiketten sind hochwertig, nahezu fotorealistisch bedruckt. Dank „HiColor“ ist ein qualitativer Unterschied zu den metallbedruckten Blechdosen mit dem bloßen Auge kaum zu erkennen. Die Limburger konnten bereits bedeutende Kunden aus der chemisch-technischen Industrie für das DECOCAN-Verfahren gewinnen. „Für diese Kunden setzen wir DECOCAN in Phasen der Produkteinführung und des -auslaufs ein, in denen die Losgrößen verhältnismäßig gering sind. Hat sich das Produkt auf dem Markt etabliert und wird in großen Stückzahlen verkauft, können wir die Verpackungen mit unserer 6-Farben-Offsetdruckanlage in derselben Qualität bedrucken“, so Fachinger. Der wahlweise Einsatz von Offsetdruck und DECOCANVerfahren erfordert eine beständige Abstimmung zwischen den Kunden und der Blechwarenfabrik. Erst so kann gewährleistet werden, dass das für die jeweilige Produktphase günstigste Dekorationsverfahren gewählt wird. Ein Gang durch die Geschäftsregale zeigt: Nicht nur Form und Größe machen die Attraktivität der Weißblechdose als Verpackung aus. Auch eine hochwertige Bedruckung trägt im Wesentlichen zu einem glänzenden Auftritt der Metallgebinde bei. >|