BÜRO 4.0 - ALHO Systembau

Transcrição

BÜRO 4.0 - ALHO Systembau
2 I 2014
IMMOTIONS
IMMOTIONS
DAS KUNDENMAGAZIN DER ALHO Gruppe
2 I 2014
BÜRO 4.0
Der Mensch im Mittelpunkt –
Wohlbefinden für mehr Produktivität
Im Portrait:
Bavaria Film
München
Seite 10
Showroom:
Forsthochschule
Rottenburg
Seite 14
Technik:
Vergleich Life
Cycle Costs
Seite 22
1
IMMOTIONS
2 I 2014
Gewohntes im neuen Gewand:
die IMMOTIONS mit dem Plus
an Information
Veränderungen sind die Triebfeder menschlicher und technologischer Entwicklung.
Seit Jahrzehnten steht ALHO für qualitativ
hochwertige Immobilien in Modulbauweise und innovative Raumlösungen im Sinne der Kunden. Mit der weiterentwickelten
IMMOTIONS möchten wir Ihrem Wunsch nach
mehr Information rund um ALHO gerecht
werden – und das mit Themenbereichen, die
über das reine Bauen hinausgehen. Lesen
Sie in dieser Ausgabe, welche Faktoren im
„Büro 4.0“ aus einem Arbeitsplatz einen Ort
zum Wohlfühlen machen und so die Motivation und Produktivität nachweislich steigern
können. Frank Tosse, Verantwortlicher für
das Facility-Management bei Bavaria Film,
berichtet im Kundenportrait von seinen in
mittlerweile 25 Jahren aufgebauten Erfahrungen mit der ALHO Modulbauweise. Ein
echtes Highlight ist die Rubrik SHOWROOM.
Hier ist der Name Programm: Entdecken
Sie herausragende Referenzgebäude aus
ungewöhnlichen Perspektiven. Dass wir im
Vergleich „Modulbau vs. Massivbau“ einen
Punktsieg landen können, zeigt die durch einen unabhängigen Experten erstellte Analyse der Lebenszykluskosten eines Gebäudes.
Mehr dazu lesen Sie im Bereich KONSTRUKTION & TECHNIK. Ab Seite 24 lassen wir Sie
hinter die Kulissen von ALHO blicken. Wir
hoffen, dass Ihnen die neue Aufmachung der
IMMOTIONS gefällt und Ihnen die Informationen einen echten Mehrwert bieten. Über ein
Feedback Ihrerseits zur neuen IMMOTIONS
freuen wir uns.
Eine interessante Lektüre wünscht Ihnen
Ihr Achim Holschbach
2
2 I 2014
IMMOTIONS
ALHO HORIZONT
TOP-THEMA:
Büro 4.0
Der Mensch im Mittelpunkt –
Wohlbefinden für mehr
Produktivität
4
KUNDENPORTRAIT
Bavaria Film
„Fast eine ALHO
Ausstellung.“
10
SHOWROOM
KONSTRUKTION & TECHNIK
Forsthochschule
Goethe-Universität
ZWEIKAMPF
Rottenburg
Frankfurt
Modulbau versus
Konsequent
Konzentration und
Massivbau:
nachhaltig
Kommunikation
Wer erringt den
Schule L.T.P.S.
Von Nord BIS Süd,
Luxemburg
Kita-Bau boomt dank
Raum als dritter
Raummodulen
Punktsieg in Sachen
Life Cycle Costs?
Pädagoge
14
22
ALHO INTERN I KURZ NOTIERT
Welcome, Bienvenue,
Welkom ...
Die ALHO Projektservice
GmbH International stellt
sich vor
Aktuelle Projekte
Messetermine
Gewinner
24
3
IMMOTIONS
IMMOTIONS
2 I 2014
2 I 2014
ALHO Horizont
Büro 4.0
Der Mensch
im Mittelpunkt
Egal ob Einzel- oder Großraumbüro:
Wer sich wohlfühlt, arbeitet lieber
und damit produktiver. Doch von
welchen Faktoren ist das
Wohlbefinden abhängig?
Das Familienfoto neben dem Bildschirm
und die Notfall-Schokolade im Schreibtisch – der Büroarbeitsplatz ist für viele
ein Stück Heimat. Schließlich verbringt
man hier einen Großteil seines Tages.
Neue Bürokonzepte stellen diese Heimat
in Frage. Ziele sind vor allem Produktivität und Flexibilität. Es entstehen zudem
neue Herausforderungen mit Blick auf
Lärmbelästigung, Luftqualität und Lichtdurchflutung.
Die Rechnung ist einfach: Man setzt mehr Mitarbeiter auf eine kleinere Fläche – für geringere Kosten und mehr Produktivität. Leichtere
Kommunikation, höhere Transparenz und weniger Verschwendung sind der Anspruch in flexiblen oder Großraumbüros. Im Alltag zeigt sich,
dass es nicht ganz so einfach ist. Im Extremfall
fühlen sich Menschen in derartigen Strukturen
entwurzelt. Hinzu kommt die Geräuschbelas-
4
ALHO Horizont
2 I 2014
2 I 2014
IMMOTIONS
IMMOTIONS
Einen Strand, den
tung insbesondere durch Gespräche, die vom
konzentrierten Arbeiten ablenkt.
Praxis- und menschennah geplant und professionell umgesetzt können neue Bürokonzepte
das Wohlbefinden der Mitarbeiter steigern.
Dann sind die Auswirkungen auf die Produktivität positiv. Freilich hat auch das Betriebsklima
einen entscheidenden Einfluss. Wenn man sich
gut mit den Kollegen versteht, kommt man lieber zur Arbeit.
Alle Sinne spielen mit
Außerhalb des Büros gedacht: Was führt dazu,
dass wir uns in einer Umgebung wohlfühlen?
Wir nehmen sie mit allen Sinnen wahr – der Geschmackssinn sei hier außen vor gelassen. Wir
sehen, riechen, hören, fühlen unser Umfeld. Einen Strand, den Horizont im Blick, die frische
Seeluft, das Meeresrauschen und den weichen
Sand unter den Füße empfinden wir als positiv.
Horizont im Blick, die
Bezogen auf das Büro
frische Seeluft, das
sind die Ansprüche anMeeresrauschen und
ders, aber die Empfindungen gleich. Wir wollen
den weichen Sand unter
Helligkeit, frische Luft,
den Füßen empfinden
Ruhe und angenehme
wir als positiv.
Temperaturen. Wir wollen uns wohlfühlen, um
konzentriert arbeiten zu
können. Dazu gehört auch, dass man sich
Bezugspunkte und Vertrautheit schafft, vielleicht das Foto der Familie im Rahmen auf dem
Schreibtisch oder die Lieblingstasse. Ebenso
sind die Zusammenarbeit und der soziale Austausch mit anderen Menschen wichtig – für die
Seele und fürs Projekt.
Von Licht, Luft und Lärm
Zentral bei dem, was wir sehen, sind Licht
und Farben. Gerade das Licht hat direkte Auswirkungen auf das Gemüt, da es den
5
IMMOTIONS
2 I 2014
ALHO Horizont
Serotonin-Stoffwechsel anregt. Ein
helles Büro führt zudem dazu, dass
die biologischen Prozesse des Körpers zur inneren Uhr passen. Damit
ist man zu den Zeiten, in denen es
wichtig ist, auch leistungsfähig. In
Kombination mit den richtigen Farben kann man die positiven Wirkungen des Lichts noch steigern. Rot
und Orange wirken aktivierend, Blau
und Grün eher beruhigend.
Geht es um den Duft im Büro, reicht
es den meisten Menschen, wenn sie
nichts riechen: weder die Abgase
von draußen noch das aufgewärmte
Mittagessen des Kollegen. Dazu ist
6
ein durchdachtes Lüftungskonzept
vonnöten, das die Luftqualität hochhält, also beispielsweise Luft mit einem erhöhten CO 2 -Anteil austauscht.
Wie Gerüche haben auch Geräusche
Einfluss auf das Wohlbefinden im
Büro. Lärm gilt als einer der größten
Stressfaktoren. Gerade die durch
Lärm verursachten Konzentrationsstörungen mindern die Produktivität. Vor allem informationshaltige
Gespräche lenken ab.
Laut der Berufsgenossenschaft Bau
werden Konzentration und Sprachverständigung vor allem durch die fol-
genden Faktoren beeinträchtigt: den
Informationsgehalt von Geräuschen,
die Höhe des Schalldruckpegels, die
Zusammensetzung des Frequenzspektrums und die zeitliche Strukturierung des Lärms. Maßnahmen, die
diesen Lärm am Arbeitsplatz mindern
können, sind zum Beispiel der Einsatz lärmarmer Arbeitsmittel oder
die räumliche Trennung von Arbeitsplätzen und Lärmquelle (mehr zur
Büroraumakustik auf den Seiten 8/9).
Wie beim Lärm sind die Menschen
auch beim Temperaturempfinden
sehr unterschiedlich. Trotzdem existieren objektive Vorgaben für das
Büro- und Verwaltungsgebäude von
Küche als Kommunikationszone bei der
Musik Meyer CLS in Marburg.
Merck KGaA in Darmstadt.
Galerie der Thyssen Krupp AG in Bochum.
Bürogebäude LT Rental in Seevetal.
2 I 2014
IMMOTIONS
ALHO Horizont
optimale Büroklima. Die „Technische Regel
für Arbeitsstätten ASR A3.5“ legt Mindesttemperaturen fest. Für sitzende Tätigkeiten ohne
körperlichen Einsatz, also fürs Büro, gelten 20
Grad Celsius als Minimum. Die Luftfeuchtigkeit
sollte für ein angenehmes Klima 50 Prozent
nicht unterschreiten.
Praktische Umsetzung
Das Gefühl, das man hat, wenn man acht Stunden am Tag in einem bestimmten Raum sitzt,
ist mitentscheidend für die Leistungsfähigkeit.
Freilich können Büros keine Wellness-Tempel
sein, aber langfristig zahlen sich Investitionen
in angenehmere Arbeitsbedingungen aus: durch
effizientere Arbeit und weniger Ausfalltage. Da-
her sollten Bürokonzepte stets den Menschen
im Mittelpunkt sehen – ganz gleich ob im Einzeloder Großraumbüro. Peter Orthen, Geschäftsführer der ALHO Systembau GmbH, betont: „Aus
unserer Sicht ist es wichtig, dass der Mensch
sich im Gebäude wohlfühlt. Entsprechend konzipieren wir die Objekte. Wir bieten die Möglichkeit, auch moderne Büroideen in kurzer Zeit für
die Kunden zu realisieren – hell, leise und gut
belüftet.“ Dann muss nur noch das Betriebsklima unter den Mitarbeitern stimmen ...
„Aus unserer Sicht ist es
wichtig, dass der Mensch
sich im Gebäude wohlfühlt.
Entsprechend konzipieren
wir die Objekte.“
Peter Orthen, Geschäftsführer der
ALHO Systembau GmbH
7
IMMOTIONS
2 I 2014
ALHO Horizont
Das große
Ganze im
Blick
Abidin Uygun, M.BP. Dipl.-Ing. (FH)
Master of Building Physics, ist als
Mitarbeiter von OWAconsult ® zuständig für die Analyse, Be wertung und Beratung rund um
Akustik­k onzepte von Bauten. Im
Interview mit IMMOTIONS spricht
er über den ganzheitlichen Ansatz
von OWA und die Zusammenarbeit
des Unternehmens mit ALHO.
IMMOTIONS: Herr Uygun, im Zusammenhang
mit Bürokonzepten spielt das Thema Raumakustik eine zentrale Rolle für ein angenehmes
und produktives Arbeitsumfeld. Beschreiben
Sie Ihre Aufgaben als Akustiker.
Hier im Unternehmen gliedert sich das grob in
zwei Bereiche: Ich berate Kunden bei konkreten Anfragen persönlich oder telefonisch und
ich prüfe Produkte mit Blick auf normative Vorgaben zu Parametern wie Absorptionsgraden
oder Schalldämmangaben. Anfragen an uns
können in der Planungsphase kommen oder
häufig dann, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist und ein Akustikkonzept versagt
oder nicht vorhanden ist. Wichtige Bereiche
sind die Schul- und Büroakustik.
8
IMMOTIONS: Welche Ausprägungen hat Lärm
im Büro konkret?
Drucker, Rechner und Kopierer sind heute
lange nicht mehr so laut wie früher. In Großraum- oder Gruppenbüros sind es vor allem die
informationshaltigen Gespräche, die ablenken.
Insgesamt gibt es immer einen Grundgeräuschpegel, der von außen, etwa durch Straßenlärm,
und von innen, durch Gespräche und Geräte,
gespeist wird. Wir tragen mit Produkten und
Empfehlungen dazu bei, diesen Pegel zu reduzieren und damit eine angenehme Atmosphäre
zu erzeugen. Da wir uns als ganzheitliche Berater verstehen, ist es wichtig, dass wir bei der
Planung alle möglichen Einflussfaktoren berücksichtigen. Die Kunden sind dankbar dafür, wenn
2 I 2014
IMMOTIONS
ALHO Horizont
sie von uns entsprechende Hinweise
bekommen – auch für Faktoren, die
nichts mit dem Deckensystem zu tun
haben. Schließlich spielen da auch
die Wände, Möbel und so weiter hinein. Bei der Planung betrachten wir
auch neue Entwicklungen.
IMMOTIONS: Wie realisiert man eine
fortschrittliche Raumakustik in der
Praxis?
Vordergründig gedacht kostet es erst
einmal Geld. Ein gutes Akustikkonzept
bedeutet eine höhere Investition. Der
Bauherr sollte jedoch immer seinen
Vorteil kennen, den er dafür auf lange
Sicht bekommt. Der entscheidende
Mehrwert einer umfassenden Optimierung ist, dass man den Mitarbeitern
konzentrierteres, gesünderes und
damit auch produktiveres Arbeiten
ermöglicht. Entsprechend zahlen sich
höhere Investitionen in diesem Bereich aus – bei bestehenden Gebäuden und bei neuen Objekten.
IMMOTIONS: Inwieweit ist das abhängig von der Bauweise?
Ich sehe modulare Lösungen und die
Massiv- bzw. Stahlskelettbauweise
bei der Akustik gleichwertig. Natürlich hat jede Bauweise ihre Eigenheiten, aber gute Qualität im Bau und bei
der Akustik im Speziellen kann ich mit
beidem erzielen. Entscheidend ist die
richtige Planung und Beratung durch
Fachleute. Je nach Ausführung bietet
ein Modulkonzept aufgrund des Vorfertigungsgrades Vorteile, bei gleichem akustischen Niveau.
IMMOTIONS: Wie gewährleisten Sie
ein gutes akustisches Niveau in Zusammenarbeit mit ALHO?
Grundsätzlich arbeitet bei ALHO eine
Reihe von Experten für den Bereich
Akustik. Damit garantiert das Unternehmen von Hause aus einen guten
Standard in diesem Bereich. Auf
Basis der vom Bauherren gestellten
Anforderungen wählen die Kollegen
das passende unserer Produkte
für das jeweilige Gebäude aus. Wir
kommen vor allem bei den kniffligen
Fällen ins Spiel, zum Beispiel dann,
wenn ein Kunde von ALHO ein außergewöhnliches Niveau erzielen will.
Dann finden wir gemeinsam eine
Lösung. Dabei ist es immer gut zu
wissen, dass alle Beteiligten etwas
von der Materie verstehen.
A.INFO
OWA
Das Unternehmen OWA aus
Amorbach im Odenwald bietet
Deckensysteme auf Mineralwollebasis an, die weltweit zum Einsatz kommen. Neben der hohen
Qualität der Lösungen ist die reibungslose globale Logistik ein
entscheidender Erfolgsfaktor.
Heute beschäftigt das Unternehmen rund 450 Menschen und
liefert Deckensysteme für die
unterschiedlichsten Arten von
Gebäuden und Räumen aus den
Bereichen Bildung, Verwaltung,
Freizeit/Sport, Einzelhandel,
Hotels/Gastronomie, Gesundheitswesen, Funktionsräume/
Bildungsstätten. Die Produkte
werden so ausgelegt, dass sie
bestimmte Funktionen erfüllen.
Sie schützen vor Bränden und
Feuchtigkeit, dämmen und absorbieren Schall, kühlen Räume
und erfüllen höchste Ansprüche
an Hygiene und Sauberkeit.
OWAconsult® bündelt die Expertise für moderne Deckensysteme. Das Kompetenz-Center für
den trockenen Innenausbau mit
den Schwerpunkten Raumakustik, Brandschutz, Deckensysteme wurde 2010 geschaffen.
Es unterstützt unter anderem
Architekten, Bauherren und ausführende Firmen mit Beratungsund Planungsleistungen.
Weitere Infos unter:
www.owa.de
Eine gute Raumakustik spielt eine wichtige Rolle bei der erfolgreichen
Implementierung moderner Bürokonzepte.
9
IMMOTIONS
2 I 2014
KUNDENPORTRAIT
„Fast eine
ALHO Ausstellung“
Vor über 20 Jahren errichtete die Bavaria Film GmbH
erstmals ein Verwaltungsgebäude in Systembauweise.
Inzwischen sind einige dazugekommen.
Frank Tosse, Leitung Hoch-Tiefbau, bei der
Bavaria Film GmbH, bevorzugt die Systembauweise für bestimmte Anwendungen. Darüber und über die jahrelange Partnerschaft
mit ALHO berichtete er für die IMMOTIONS
beim Ortstermin in Grünwald bei München.
10
2 I 2014
IMMOTIONS
KUNDENPORTRAIT
„Zeitgemäße Gebäudelösungen von ALHO haben unserer Geländeentwicklung die Chance
gegeben, kurzfristig zu expandieren.“
Frank Tosse, Leitung Hoch-Tiefbau bei der Bavaria Film GmbH
Es fing an mit einer Pommesbude. Der erste
ALHO Container, der auf dem Bavaria-Gelände
stand, diente als Imbiss und Kassenhäuschen
für die Besucher der Filmtour. Seither hat man
eine ganze Reihe von Gebäuden in Systembauweise errichtet. Frank Tosse berichtet: „Als vor
rund 30 Jahren diese Art zu bauen erstmals
eine ernstzunehmende Alternative für unsere
Ansprüche darstellte, haben wir uns selbstverständlich mit dem Thema beschäftigt. Inzwischen sind die Bauten, die wir gemeinsam mit
ALHO realisiert haben, von unserem Gelände
nicht mehr wegzudenken. Die Nutzung erster
Container und später der hochwertigen Modulbauten begann in den 1980er Jahren. Wir
haben aus der anfänglichen Not eine Tugend
gemacht. Warum sollte man diese schnell und
planbar zu errichtenden Gebäude nicht für Bürozwecke verwenden?“ Vermehrt nutzte Bavaria die Gebäude als dauerhafte Immobilien ab
ca. 1999/2000. „Heute haben wir fast eine
ALHO Ausstellung auf dem Gelände – für ältere
und neue Objekte“, fügt Frank Tosse mit einem
Augenzwinkern hinzu.
Die ALHO Gebäude schaffen dem Unternehmen Platz für Verwaltungs-, Aufenthalts- und
Konferenzräume, weniger für Studio-Zwecke.
Doch in Einzelfällen nutzte man Container z. B.
innerhalb eines Studios als Regieraum für LiveProduktionen. Auch für den Dekobau kam dies
in Einzelfällen vor. Die Rückseite eines der
Bürogebäude wurde beispielsweise mit in die
Dekoration für die Dreharbeiten der Daily Soap
Marienhof eingebunden, indem man sie passend verkleidete.
Ein Sonderfall unter den ALHO Gebäuden ist
der Kindergarten, das Ergebnis einer privaten
Initiative, gefördert durch die Bavaria, RTL 2
und die Stadt Grünwald. Im Jahr 2001 errichtete ALHO diesen, um Kindern der BavariaMitarbeiter und aus der Gemeinde einen Platz
bereitzustellen. Bavaria stellte das Grundstück
zur Verfügung. Weil es schnell gehen und wirtschaftlich sein musste, wandte sich der Kindergartenverein an ALHO.
So langlebig wie Massivbauten
„Von außen sieht man bei den neueren Gebäuden
keinen Unterschied mehr zur Massiv- oder Stahlskelettbauweise. Früher gab es noch sichtbare
Fugen. Auch abschreibungstechnisch werden die
Gebäude in unserem Hause gleich behandelt wie
ein Festbau, weil sie tatsächlich genauso langlebig sind. Für die speziellen Einsatzzwecke gibt es
keine Nachteile, manche Dinge sind sogar besser gelöst: mit einer gut gedämmten Fassade,
Estrich mit Granit- und Nussholzbelag und weiteren hochwertigen Innenausbaustandards“, erläutert Frank Tosse. Er spielt auf das Gebäude der
Bavaria Media an, das jüngste der Objekte.
Gebäude 32
11
IMMOTIONS
2 I 2014
KUNDENPORTRAIT
Gebäude 39–40
51
39
Es ist hochwertig ausgestattet, besitzt einen regulären, betonierten
Keller und einen gläsernen Ausschnitt mit Treppenhaus und Aufzug.
Um auf diesem Gebäude auf dem
Dach Solarpanels mit Südausrichtung zu installieren, realisierte ALHO
als Sonderanfertigung ein Pultdach.
Christian Hofmann, Gebietsverkaufsleiter Bayern bei ALHO, ergänzt:
„Natürlich haben wir die Gebäude mit
den Ansprüchen der Bauherren kontinuierlich weiterentwickelt. Fakt ist
aber, dass auch die Haltbarkeit der
älteren Gebäude zeigt, wie hochwertig man hier gebaut hat. Dies beweist
auch die gute Klassifizierung der Gebäude nach der DGNB-Zertifizierung.
Der Anspruch des Bauherren mit
Blick auf Ausstattung, Design und
Preis ist immer entscheidend: Das
modulare Bauen kann sowohl hochwertig als auch ästhetisch sein.“
Fachleute statt Verkäufer
In der Koordinationsleistung sieht
Frank Tosse einen entscheidenden
Pluspunkt: „Ich bin froh, wenn ich
das Projekt in eine Hand geben
kann, anstatt alle Gewerke separat
unter einen Hut bekommen zu müssen. Das kann ich natürlich nur mit
gutem Gewissen tun, wenn ich weiß,
dass es dann läuft – dafür bringt
ALHO die entsprechende Kompe-
12
33
40
32
104
57
17
2 I 2014
IMMOTIONS
KUNDENPORTRAIT
tenz mit. Ich arbeite hier nicht mit
Verkäufern zusammen, sondern mit
echten Fachleuten. Ich vergleiche
ALHO mit einem kompetenten Generalunternehmer.“ Wenn man in dieser Konstellation Bauherr-ArchitektBauunternehmer zusammenarbeite,
sei Vertrauen besonders wichtig.
Das habe man über die vielen erfolgreichen Projekte aufgebaut.
70
19A
19
19B
71
Kurzfristig entstehenden
Raumbedarf decken
Dass man sich seitens Bavaria bei
bestimmten Objekten überhaupt für
die Systembauweise entschieden hat,
hängt mit verschiedenen Faktoren
zusammen. Zum einen ist dies die
kurze Bauzeit in Kombination mit der
Termintreue. Für neue Produktionen
entstand oft sehr kurzfristig Raumbedarf, manchmal auch für temporäre
Lösungen. Schließlich wollen die Maskenbildner, Garderobe, Produktionsleitung inklusive Assistenten direkt im
Umfeld der Drehplätze untergebracht
sein. Auch Aufenthaltsräume für die
Schauspieler befinden sich in diesen
Gebäuden. Aus diesen Anforderungen
heraus entstanden die ersten Kontakte zu ALHO. In Einzelfällen verkaufte
man Objekte nach Ablauf der vorgesehenen Nutzung auch schon mal weiter.
Erweiterungen, sprich Anbauten, sind
mit einem vertretbaren Aufwand möglich. Da auf dem Gelände regelmäßig
Außendreharbeiten stattfinden, ist zudem Baulärm möglichst zu vermeiden.
Bei Modulbauten ist die Bauzeit vor
Ort deutlich kürzer und damit weniger
störend. Darüber hinaus ist Geräuschbelästigung in diesem Zusammenhang
vernachlässigbar: keine Rüttelplatten,
kein Sägen von Armierungseisen oder
Herunterschlagen von Schalungen ist
notwendig.
Konsequente Weiterentwicklung
Im Container mit der anfänglichen
Pommesbude befindet sich übrigens
heute eine Autovermietung. Inzwischen steht woanders auf dem Gelände ein komplettes Schnellrestaurant. Der gesamte Standort ist mit
dem Unternehmen moderner geworden (mehr dazu im Kasten A.INFO).
A.INFO
Die Bavaria Film
GmbH
Die Bavaria ist in Deutschland eines der größten und
modernsten Produktions- und
Dienstleistungsunternehmen.
Am Stammsitz der Bavaria
Film im Süden von München
befinden sich auf einem Areal
von 30 Hektar zwölf Studios
für Film und Fernsehen sowie
alle Dienstleistungsgewerke,
die man benötigt, um Fernseh-, Film- und Werbeproduktionen herzustellen.
Mit „Sturm der Liebe“ produziert Bavaria dort Deutschlands erfolgreichste Telenovela, zu der täglich zwei
Millionen Menschen einschalten. Hinzu kommen weitere
Eigenproduktionen, wie z. B.
„Die Rosenheim-Cops“, sowie Serien, die man nicht
selbst
produziert,
wie
„Der Alte“. Die Produktionen
laufen sowohl in öffentlichrechtlichen Sendern als auch
im Privatfernsehen.
Das traditionelle Kinogeschäft gehört ebenfalls seit
den Anfängen zu den Studios. Aktuellstes Filmprojekt
ist der Actionfilm „Big Game“
mit Samuel L. Jackson, der
2015 ins Kino kommt. Ein
Wachstumsbereich ist zur
Zeit das Live-Fernsehen mit
Produktionen wie dem ARDWetter oder Aktenzeichen
XY. Zudem ist die Bavaria
Filmstadt mit rund 300.000
Besuchern im Jahr eine der
touristischen Highlights in
München.
13
IMMOTIONS
2 I 2014
SHOWROOM
Konsequent
nachhaltig
Ein zunehmend wichtiger Aspekt, wenn
es um zukunftweisende Architektur
geht, ist das Thema Nachhaltigkeit.
Hier ist der Modulbau führend.
Bereits zum vierten Mal in Folge
wurde die Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg a. N. von
der Deutschen UNESCO-Kommission im Rahmen des Projekts „Bildung für nachhaltige Entwicklung“
für ihr Engagement in Sachen
Nachhaltigkeit geehrt. Ein Neubau aus ALHO Raummodulen als
Büro- und Seminargebäude passt
in das Bild dieser ressourcenbewussten Haltung.
nis
tve
änd
rst
tes
ti
in
erm
t, T
ä
t
i
al
Qu
14
un
o
dK
ste
es
nf
ff:
ri
mG
LHO
A
Für
eb
gel
bs
Sel
2 I 2014
IMMOTIONS
SHOWROOM
„ALHO hat das so dringend benötigte Gebäude entsprechend dem vorgegebenen Raumprogramm geplant,
A.INFO
erstellt und fristgerecht übergeben. Unsere Erwartungen
hinsichtlich Qualität, Terminierung und eines guten PreisLeistungs-Verhältnisses wurden dabei voll erfüllt.“
Waldemar Ripberger, Abteilungsleiter Gebäudemanagement,
Vermögen und Bau Baden-Württemberg
Mit der Eigenschaft, die Umweltwirkung von Gebäuden über ihre gesamte Lebensdauer möglichst gering zu
halten, setzt der Modulbau Maßstäbe. Effektive, ressourcenoptimierte
Vorfertigung und schnelle, saubere
und leise Bauarbeiten vor Ort tragen
dazu bei. Dass die Gebäude in ihrer
Hochschule für
Forstwirtschaft
Rottenburg a. N.
Auftraggeber/Bauherr: Vermögen und Bau
Baden-Württemberg,
Tübingen
Struktur dauerhaft flexibel auf Nutzungsänderungen angelegt sind, an
einen anderen Ort versetzt werden
oder – im Falle eines Rückbaus – zu
nahezu 100 Prozent recycelt werden können, stärkt den Nachhaltigkeitsaspekt noch zusätzlich.
Planung: Hartmut Bromberger,
Waiblingen
Gebäudenutzung: Büro- und Seminargebäude
Bauzeit: 15 Wochen
Bruttogrundfläche: 2.052 Quadratmeter
Weitere Infos
und Bilder unter:
www.modulbaublog.de
15
IMMOTIONS
2 I 2014
SHOWROOM
Holz, Stahl, Glas: Modul-Architektur zu 100 % recycelbar
Zwischen der Baugenehmigung und der Fertigstellung des Büro- und Seminargebäudes lagen
gerade einmal 15 Wochen. Eine Rekordbauzeit,
die angesichts der steigenden Studentenzahlen
und des gleichzeitigen Mangels an Verwaltungsund Lehrräumen keine Überschreitung duldete,
wie Waldemar Ripberger, Abteilungsleiter Gebäudemanagement beim Bauherrn Vermögen
und Bau Baden-Württemberg, erklärt: „Um den
mit den doppelten Abiturjahrgängen einhergehenden Bedarf an Studienplätzen abzudecken,
wurde von der Landesregierung Baden-Württemberg beschlossen, weitere Bachelor-Studiengänge in Rottenburg einzurichten.
16
Der zusätzliche Raumbedarf hierfür musste
von der Hochschule in Zusammenarbeit mit
dem Amt Tübingen kurzfristig bereitgestellt
werden. Die Modulbauweise bot sich mit dem
klaren Vorteil einer sehr kurzen Ausführungszeit als Realisierungsform bestens an.“
Der schlanke Gebäuderiegel fügt sich mit seinem extensiv begrünten Flachdach und der Außenverkleidung aus Lärchenholz harmonisch in
die umgebende Landschaft ein. Gegen Osten
springt das Erdgeschoss auf beiden Gebäudelängsseiten gegenüber dem Obergeschoss
um zwei Meter zurück. Dies markiert optisch
den Eingang und schafft gleichzeitig einen frei
auskragenden „Arkadengang“ (siehe Foto Seite 14/15) – eine gestalterische Besonderheit,
die mit der Modulbauweise problemlos und
zudem wirtschaftlich umzusetzen war, da die
in sich statisch stabilen Module auch versetzt
platziert werden können.
Auf 2.052 Quadratmetern Bruttogrundfläche
wurde ausreichend Platz für Büroräume, Seminar- und Hörsaalräume, ein Labor, EDV- Räume
und eine Bibliothek geschaffen.
Eine Unterschreitung der EnEV 2009 um mehr
als 30 Prozent und ein behagliches Raumklima
erreichte ALHO unter anderem durch die hocheffiziente Wärmedämmung und die weitestgehend wärmebrückenfreie Konstruktion der
Modulgebäude. Auch die gute Schalldämmung
erhöht den Komfort gerade in einem Gebäude für die Lehre. Eine flexible Anpassung der
Raumsituation an den aktuellen Bedarf dank
nichttragender Innenwände und die Möglichkeit
einer späteren Umnutzung gewährleisten eine
maximale Flächeneffizienz.
2 I 2014
IMMOTIONS
SHOWROOM
Wohlfühlklima
VERBINDUNGEN
Die Holzverkleidung isoliert
perfekt. Fußböden aus Holz
helfen, die Raumluft zu
regulieren.
Treppen- und Aufzugsanlage
befinden sich an zentraler Stelle im barrierefreien Gebäude.
TRANSPARENZ
Helle, lichtdurchflutete Räume
sorgen für ein motivierendes
Lern- und Arbeitsumfeld.
17
IMMOTIONS
2 I 2014
SHOWROOM
A.INFO
Lycée Technique
pour Professions
de Santé
Der Raum als
dritter Pädagoge
„Ein Kind hat drei Lehrer: Der erste Lehrer sind die
anderen Kinder. Der zweite Lehrer ist der Lehrer.
Auftraggeber/Bauherr: Administration des Bâtiments
Publics, Luxemburg
Planung: Architektur und Projektmanagement Holger Freihöfer,
Machtum / Luxemburg
Gebäudenutzung: Krankenpflegeschule
Bauzeit: 10 Wochen
Bruttogrundfläche: 1.120 Quadratmeter
Seminarpavillon,
Campus West am
Grünenburgpark
Auftraggeber/Bauherr: Goethe-Universität,
Frankfurt a. M.
Planung: Immobilienmanagement der
Goethe-Universität
Gebäudenutzung: Seminargebäude
Bauzeit: 12 Wochen
Bruttogrundfläche: 2.520 Quadratmeter
18
Der dritte Lehrer ist der Raum.“
Dieses schwedische Sprichwort verdeutlicht, wie wichtig die Raumgestaltung für eine erfolgreiche Schulbildung ist. Der Zusammenhang
zwischen Architektur und SchülerMotivation ist unbestritten. Nur wer
sich wohlfühlt, ist lernbereit.
Ein Auftraggeber, der diesen Zusammenhang kennt, ist das Amt für öffentliche Bauten (Administration des Bâtiments Publics) in Luxemburg. An der
Rue Barblé stellte ALHO nach gewonnener Ausschreibung mit der Schwesternschule LTPS (Lycée Technique pour
Professions de Santé) sein Können erneut unter Beweis.
Die zweigeschossige Krankenpflegeschule besticht durch ihre hellen
Schulungsräume und die freundliche
Fassade – ein gekonnter Mix aus
weißen Putzflächen und einer Rhombusverschalung aus unbehandelter
sibirischer Lärche.
Die Klassenzimmer und die rund
130 Quadratmeter großen „grandes
salles“ sind stützenfrei konstruiert.
Lichtausschnitte in den Türblättern
und die Festverglasungen darüber
sorgen für helle, lichtdurchflutete
Korridore. Auch das Treppenhaus
wird über vertikale, gebäudehohe
Glasbänder in der Fassade großzügig
mit Tageslicht versorgt.
2 I 2014
IMMOTIONS
SHOWROOM
Konzentration
und Kommunikation
Ein flexibler Seminarpavillon überbrückt
den Engpass auf dem neuen, grünen Campus
Westend in Frankfurt.
Bis das neue, große Seminarhaus fertiggestellt
ist, stellt die Goethe-Universität den Studierenden als Interimslösung mit einem Seminarpavillon aus ALHO Raummodulen freundliche,
helle Arbeitsräume zur Verfügung.
Die Gebäudestruktur des Pavillons unterteilt
sich in drei klar ablesbare Zonen mit flexiblen
Räumen unterschiedlichster Größe – in Servicezone, Erschließungs- und Kommunikationszone
sowie eine Raumspange mit Seminarräumen.
Alu-Fenster mit Wärmeschutzverglasung in
Schallschutzklasse 4 schaffen ein angenehmes Raumklima und ermöglichen konzentriertes Arbeiten. Heizung und Lüftungsanlage werden über Mess-, Steuer- und Regelungstechnik
(MSR-Technik) kontrolliert und bedient. Mit seinem extensiv begrünten Flachdach passt sich
das Gebäude in den naturbetonten Campus ein.
Und weil Lernen und Lehren nicht alles ist, ist
die Cafeteria im Erdgeschoss mit Terrassenbereich zu einem kommunikativen Treffpunkt auf
dem Campus geworden.
„Die erstklassigen Materialien und die hohe
Ausführungsqualität sorgen für ein angenehmes
Raumgefühl in einem Gebäude, in dem man sich
Weitere Infos
und Bilder unter:
gerne aufhält.“
Esref Yavuz, Leiter Abteilung Planen und Bauen,
Bereich Immobilienmanagement der Goethe-Universität Frankfurt
www.modulbaublog.de
19
IMMOTIONS
2 I 2014
Showroom
Kita-Bau boomt
dank Raummodulen
Von Nord bis Süd: ALHO
Modulbau schafft Kitas in
ganz Deutschland
Seit August 2013 besteht der Rechtsanspruch auf einen Ganztagesbetreuungsplatz. Viele Städte und Gemeinden haben
reagiert und mit dem Bau neuer Kitas in
ALHO Modulbauweise ihre Betreuungsquoten verbessert. Und auch in den Nachbarländern wurde weiter in Betreuungsangebote investiert. Eine ausführliche
Reportage über die Vielfalt der Kita-Projekte und Interviews mit den Bauherren
finden Sie hier:
Westerstede
Auftraggeber/Bauherr: Stadt Westerstede
Bauzeit: 8 Wochen
Bruttogrundfläche: 338 Quadratmeter
www.mobulbaublog.de
Kreischa
„Mit der Modulbauweise
konnte die Krippe mit
36 Betreuungsplätzen
in kurzer Zeit realisiert
werden. Zwischen der
Lieferung der Module und
dem Einzug der ersten
Auftraggeber/Bauherr: Gemeinde Kreischa
Kinder lagen nur zehn
Bauzeit: 10 Wochen
Wochen Bauzeit.“
Bruttogrundfläche: Frank Schöning, Bürgermeister
608 Quadratmeter
der Gemeinde Kreischa
20
2 I 2014
IMMOTIONS
Showroom
Metzerlach
Auftraggeber/Bauherr: Foyer Scolaire Metzerlach
Bauzeit: 8 Wochen
Bruttogrundfläche: 1.200 Quadratmeter
„Mit ALHO Modulbauweise
konnten wir in besonders
kurzer Zeit ein qualitativ
hochwertiges Gebäude
Kornwestheim
erstellen. Die Kinderkrippe wird von Eltern,
Kindern und Erziehern
als hervorragende
Einrichtung gelobt –
insbesondere in Hinsicht
auf die ansprechende
Gebäudearchitektur.“
Johann Janssen, Bauamt der
Stadt Westerstede
Auftraggeber/Bauherr: Stadt Kornwestheim
Bauzeit: 20 Wochen
Bruttogrundfläche: 1.395 Quadratmeter
21
IMMOTIONS
2 I 2014
Konstruktion & Technik
Life Cycle Costs (LCC):
Nachhaltigkeit als
wirtschaftlicher Erfolgsfaktor
Spätestens seit der Energiewende wissen wir:
Nachhaltigkeit ist teuer. Wer vermutet, dass
nachhaltig zu bauen höhere Kosten bedeutet,
hat durchaus Recht – wenn er nur die Investitionskosten für die Erstellung betrachtet. Was
häufig übersehen wird: Im Laufe des Gebäudelebenszyklus entfallen jedoch über 60 Prozent
der Aufwendungen auf den Betrieb der Immobilie. Eine langfristige Betrachtung rechnet
sich – und eine nachhaltige Bauweise wird zum
wirtschaftlichen Erfolgsfaktor.
Bei der Bewertung der Nachhaltigkeit eines Gebäudes spielt die Ökonomie eine tragende Rolle.
So schlägt beispielsweise bei der Zertifizierung
nach DGNB, bei der insgesamt 41 Einzelkriterien
betrachtet werden, der Aspekt „Gebäudebezogene Kosten im Lebenszyklus“ mit einer Gewichtung
von 9,7 Prozent im Gesamtergebnis zu Buche. Die
Minimierung der Lebenszykluskosten ist somit ein
vorrangiges Nachhaltigkeitsziel.
Gerhard Hoffmann hat sich seit über 20 Jahren dem Thema „Nachhaltigkeit“
verschrieben. Mit seinem Team ist er führend bei der Entwicklung von ganzheitlichen Energie- und Klimakonzepten für Gebäude und Anlagen.
Dass der Modulbau in Sachen Nachhaltigkeit
Wenn sich Nachhaltigkeit nicht nur für die Umwelt
auszahlt, sondern auch für den Investor, lohnt sich
die detaillierte Betrachtung der Lebenszykluskosten.
Bei einer LCC-Analyse werden die Gesamtkosten ermittelt, die ein Gebäude im Verlauf seines gesamten
Lebenszyklus – bei konventionellen Gebäuden sind
dies in der Regel 50 Jahre – verursacht.
systembedingt Vorteile geltend machen kann,
zeigte sich bereits im Rahmen der DGNB-Mehrfach Zertifizierung des ALHO Kita-Bausystems. Doch
zahlt sich diese nachhaltige Bauweise auch für den
Investor aus? Eine Analyse der Lebenszykluskosten
führt zu eindeutigen Ergebnissen.
Ein Fachbeitrag von Gerhard Hoffmann,
Senior Auditor DGNB und Auditor BREEAM DE,
ifes GmbH in Köln
22
Die DIN-Norm 276 regelt die Kostenermittlung im
Bauwesen – von der Erschließung des Grundstücks
bis hin zur Ausstattung mit Kunstwerken. Bei der
LCC-Analyse werden definitionsgemäß die Kostengruppen „300 Bauwerk – Baukonstruktion“ und
„400 Bauwerk – technische Anlagen“ betrachtet.
Diese beiden Kostengruppen bilden die Grundlage
für eine sehr detaillierte und objektive Betrachtung
der im Verlauf des Gebäudelebenszyklus anfallenden Planungs-, Finanzierungs-, Herstell-, Nutzungs-,
Erneuerungs- und Abbruchkosten. Bei der LCC-Analyse werden die Investitions- und Betriebskosten
exakt ermittelt und berechnet.
2 I 2014
IMMOTIONS
Konstruktion & Technik
2%
4%
1%
14%
35%
44%
Doch wie stellen sich die Lebenszykluskosten eines in ALHO Modulbauweise errichteten Gebäudes im Vergleich
zu konventionellen Bauweisen dar?
Als konkretes Referenzprojekt zur Berechnung diente ein in Modulbauweise
errichtetes Büro- und Seminargebäude
der Universität zu Köln.
Um den Vergleich zur Standardbauweise herzustellen, wurde ein Kostensimulationsmodell verwendet. Mit
Hilfe dieses Modells lassen sich die
Kostengruppe 300 und 400 für eine
vorbestimmte Gebäudeart – in diesem
Fall ein Büro- und Verwaltungsgebäude
des mittleren Standards – anhand der
Bruttogrundfläche ermitteln. Da die Lebensdauer eines Modulbaus mit der eines Standardgebäudes gleichzusetzen
ist, liegt der Berechnung ein Zeitraum
von 50 Jahren zugrunde. Die Ergebnisse liefern eindeutige Ergebnisse pro
Modulbauweise.
Life Cycle Costs:
Planungskosten
Finanzierungskosten
Herstellkosten
Nutzungskosten
Erneuerungskosten
Abbruchkosten
50,6 Prozent gegenüber der Standardbauweise.
Die Errichtungskosten fallen bei dem
Vergleichsgebäude in der ALHO Modulbauweise um 11,4 Prozent geringer
aus als in der Standardbauweise.
Die durchdachte Stahlkonstruktion der
einzelnen Module erhöht die Flexibilität
und die Umnutzungsfähigkeit des gesamten Gebäudes enorm. Somit lässt
sich im Vergleich zur Standardbauweise jederzeit eine kostengünstige Umnutzung und Erneuerung realisieren.
Durch den modularen Systemaufbau
und standardisierte Abläufe in der Fertigung sowie den durchorganisierten Planungsprozess ist eine Einsparung bei
den Planungskosten von 49 Prozent zu
verzeichnen.
Ein weiterer Vorteil der ALHO Modulbauweise besteht in der Konstruktion
der einzelnen Module sowie der Möglichkeit, diese mechanisch miteinander
zu verbinden. Diese Faktoren führen
zum kostengünstigen Rückbau des
Gebäudes. Somit lässt sich bei den Abbruchkosten eine Ersparnis von 13,8
Prozent gegenüber dem Standardbau
verzeichnen. Weiterhin lassen sich die
konstruktiven Elemente eines Moduls
gezielt recyceln und liefern so im Sinne
des Wertstoffkreislaufes einen positiven Beitrag zur Rückführung und Wiederverwertung von Baumaterialien.
Die ALHO Modulbauweise ermöglicht
durch den hohen Vorfertigungsgrad der
Module eine enorm kurze Bauzeit. Hierdurch lässt sich zum einen die Finanzierungsperiode entsprechend verkürzen.
Kürzere Finanzierungszeiten wirken
sich positiv auf die anfallenden Zinsen
aus. Zum anderen können die Immobilien schneller in Betrieb genommen
oder vermietet werden. Die Ersparnis
bei den Finanzierungskosten liegt bei
Fazit: In der Gesamtbetrachtung entstehen über den gesamten Lebenszyklus bei dem untersuchten Gebäude mit
der ALHO Modulbauweise 11,5 Prozent
geringere Lebenszykluskosten als bei
der Standardbauweise. Die Ergebnisse
der LCC-Analyse belegen, dass eine Investition in ein nachhaltiges ALHO Modulgebäude auch auf Dauer eine nachhaltige Entscheidung für Ökonomie und
Ökologie ist.
A.LEX
Life Cycle Costs
(LCC)
Die Lebenszykluskostenrechnung
ist eine Kostenmanagement-Methode, die die Entwicklung eines
Produktes von der Produktidee
bis zur Rücknahme vom Markt
betrachtet.
Nachhaltigkeit
Der deutsche Begriff kommt
aus der Forstwirtschaft. Dort
hieß es bereits vor 300 Jahren:
„Wer einen Wald hegt, muss
darauf achten, nicht mehr Holz
zu schlagen, als nachwächst.
Nachhaltigkeit bedeutet also,
vom Ertrag zu leben, ohne die
Substanz anzutasten.“
Green Building
Gebäude, das unter dem
Leitgedanken der Nachhaltigkeit
entwickelt wurde. Die Gebäude
zeichnen sich durch eine hohe
Ressourceneffizienz aus,
während gleichzeitig schädliche
Auswirkungen auf die Gesundheit
und die Umwelt reduziert
werden.
23
IMMOTIONS
2 I 2014
alho intern
Welcome,
Bienvenue,
Welkom …
International erfolgreich zu arbeiten bedeutet, global zu denken
und lokal zu handeln. Diesen vermeintlichen Spagat meistert
die ALHO Projektservice GmbH International tagtäglich.
24
2 I 2014
IMMOTIONS
alho intern
Andere Länder, andere Sitten – davon kann
Christoph Röllinghoff mit seinem Team ein
Lied singen. Als operativer Geschäftsführer der Dienstleistungs- und Projektentwicklungsgesellschaft von ALHO pendelt
er seit Jahren zwischen den Welten, denn
er betreut und unterstützt die ALHO Vertriebsbüros in Belgien, Luxemburg und den
Niederlanden.
gemacht. Der Vertrieb in den Niederlanden ist
seit Herbst 2013 aktiv. Die Akzeptanz für die
modulare Bauweise ist hier groß – hier wird
derzeit Aufbauarbeit für die Marke ALHO geleistet.
Die Akquisition und Projektanbahnung geschieht
durch die Vertriebsteams vor Ort, die Ihnen in
einer der nächsten Ausgabe der IMMOTIONS
noch persönlich vorgestellt werden.
Auch wenn die Wortschöpfung „BeNeLux“ Homogenität suggeriert, so sind die einzelnen
Märkte doch sehr verschieden. Dies beginnt
bei Mentalität und Sprache und steigert sich
bis hin zu Gesetzen, Normen, Zulassungen und
Zertifikaten. Was sich durch die Kundenbeziehungen in allen drei Ländern jedoch wie ein
roter Faden zieht, ist der Wunsch nach technischem Know-how, Zuverlässigkeit in der Projektabwicklung und hohen Qualitätsstandards
der Modulgebäude.
Bereits in der Verkaufsphase unterstützt das
Team der ALHO Projektservice, indem es berät, Angebote erstellt und Planungsleistungen
erbringt. Ist der Auftrag erteilt, übernimmt die
Abteilung die komplette Ausführungsplanung,
das Produktions- und Projektmanagement für
die Gebäude, die in der ALHO Raumfabrik in
Morsbach erstellt werden, und kann so das
Know-how und die Qualität aus fast 50 Jahren Modulbau-Erfahrung ins internationale Geschäft einbringen.
Während die Marke „ALHO“ in Luxemburg bereits so etwas wie ein Synonym für „Modulgebäude“ aller Art geworden ist, hat sich ALHO
in Belgien vor allem einen Namen im Bereich
des Schulbaus und der Gesundheitsimmobilien
Mehrsprachigkeit ist Standard im Team der ALHO
Projektservice. Englisch und Französisch sind
Pflicht, Flämisch ist die Kür – und mit Spanisch,
Italienisch, Polnisch und Finnisch wären die Weichen auch schon für weitere Märkte gestellt ...
v.l.n.r.:
Oliver Klettke, Mika Jäger, Martin van Lith, Peter Ciucka, Andrea Gerlach-Barth,
Christoph Röllinghoff, Günther Endres, Maria Hombach und Bernd Becker
25
IMMOTIONS
2 I 2014
kurz notiert
AGH Augsburger Gewerbehof schafft Büroflächen mit ALHO Raummodulen
Als Wiederbelebungsprojekt für eine leerstehende Industrieimmobilie begonnen, wurde der AGH (Augsburger Gewerbehof) innerhalb weniger Jahre zum größten privatwirtschaftlichen Gewerbehof in der Region.
Und der Bedarf an Büroflächen am Standort LiseMeitner-Straße wächst weiter. Die Kontron AG, weltweit führender Hersteller von Embedded-ComputerTechnologien (ECT), wird sich als Mieterin im AGH mit
ihrem neuen Headquarter ansiedeln.
che von 5.881 Quadratmeter. Insgesamt 108 Raummodule werden zu einem dreiflügeligen Gebäude zusammengefügt. Eine Spange an der Stirnseite verbindet die
beiden dreigeschossigen und den zweigeschossigen
Riegel mit erdgeschossigen Sonderfunktionen – Foyer,
Konferenzcenter und Kantine – miteinander.
Unter dem Gebäude befindet sich eine 2.160 Quadratmeter große Tiefgarage, die Parkmöglichkeiten für die
Mitarbeiter und Kunden schafft. Die Gesamtübergabe
des Gebäudes ist für Mitte November 2014 geplant.
- LOS 3 -
Im Auftrag der Augsburger Gewerbehof GmbH & Co. KG
ENTWURFSPLANUNG
KINDERTAGESSTÄTTE
baut
ALHO das neue Bürogebäude mit
einer Grundflä-
-
MOMBACH ALTER KERBEPLATZ
ALHO realisiert bis Ende 2014 sechs neue Kitas in Mainz
122 moderne Raummodule mit wohngesundem Raumklima Die Übergabe der ersten Kita in der Schillstraße ist für
werden die ALHO Raumfabrik bis Ende des Jahres in Richtung Mitte September geplant, die der letzten auf dem LerMainz verlassen und sich an sechs Standorten zu Kitas mit chenberg für Anfang Dezember.
einer Grundfläche von rund 5.500 Quadratmeter zusammen3-D
- ANSICHT Sechs
TERRASSE
/ GRUPPENRAUMSEITE
fügen. Insgesamt entsteht
soVISUALISIERUNG
Raum für 33 Kita-Gruppen.
Kitas innerhalb
von nur neun Monaten zu realisieren, bedeutet eine Leistung, die nur dank effizienter
Alle Kitas basieren auf einer Planung aus dem Hause
Planung, standardisierter Prozesse und dem Know-how
ALHO, die zeitgemäße Architektur mit Zweckmäßigkeit, aus fast 50 Jahren Projekterfahrung möglich ist.
Funktionalität und Wirtschaftlichkeit verbindet.
26
KITA -
BGF: G
G
BGF G
NGF =
2 I 2014
IMMOTIONS
kURZ nOTIERT
Gewinner IMMOTIONS-Befragung
A.INFO
Impressum
IMMOTIONS ist das Kundenmagazin der ALHO Gruppe
ALHO Systembau GmbH,
D-Morsbach
Die Redaktion der IMMOTIONS hat sich sehr über die große Resonanz
bei der Befragung anlässlich der Weiterentwicklung des Kundenmagazins der ALHO Gruppe gefreut. Dass Ihre Anregungen auf fruchtbaren
Boden gefallen sind, zeigt diese neue Ausgabe.
Der glückliche Gewinner des Hauptpreises ist Christoph Rzisnik vom St.
Marien-Krankenhaus in Siegen. Die Redaktion gratuliert sehr herzlich
und wünscht einen erlebnisreichen Tag in der Allianz Arena in München.
mESSE- UND eVENTTERMINE
Der Vertrieb Gesundheitsimmobilien begrüßt Sie auf
folgenden Messen und Kongressen:
Hauptstadtkongress der Gesundheitswirtschaft
Berlin, 25. – 27.06.2014
Klinikimmobilie der nächsten Generation
Frankfurt, 01. – 02.07.2014
Vortrag von Uwe Moll (Kreisklinikum Siegen),
Thomas Schönauer (Architekturbüro Schönauer)
und Peter Orthen (ALHO)
„Bitte nicht stören! Anbau und Erweiterung im
laufenden Betrieb am Beispiel Neubau Bettenhaus
Kreisklinikum Siegen“
02.07. – 14:00 Uhr
Hospital Concepts
Berlin, 24. – 25.10.2014
MEDICA
Düsseldorf, 12. – 15.11.2014
ALHO Systembau AG,
CH-Wikon
ALHO Systembau S.à r.l.,
LU-Esch-sur-Alzette
ALHO Systeembouw Nederland,
NL-Veenendaal
ALHO Systeembouw,
BE-Leuven
Herausgeber:
ALHO Holding GmbH
Postfach 1151
51589 Morsbach
Tel: +49 (2294) 696-100
[email protected]
Redaktion:
ALHO Holding GmbH
C&G: Strategische
Kommunikation GmbH
pro publica Agentur für Werbung
und Öffentlichkeitsarbeit GmbH
Fotografie:
C&G: Strategische
Kommunikation GmbH
Martin Lässig
Boris Storz
Copyright und Nutzungsrechte
der Texte und Bilder:
ALHO Holding GmbH
Auflage:
15.000 Stück
www.alho.com
27
IMMOTIONS