BÜRO 4.0 - ALHO Systembau
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BÜRO 4.0 - ALHO Systembau
2 I 2014 IMMOTIONS IMMOTIONS DAS KUNDENMAGAZIN DER ALHO Gruppe 2 I 2014 BÜRO 4.0 Der Mensch im Mittelpunkt – Wohlbefinden für mehr Produktivität Im Portrait: Bavaria Film München Seite 10 Showroom: Forsthochschule Rottenburg Seite 14 Technik: Vergleich Life Cycle Costs Seite 22 1 IMMOTIONS 2 I 2014 Gewohntes im neuen Gewand: die IMMOTIONS mit dem Plus an Information Veränderungen sind die Triebfeder menschlicher und technologischer Entwicklung. Seit Jahrzehnten steht ALHO für qualitativ hochwertige Immobilien in Modulbauweise und innovative Raumlösungen im Sinne der Kunden. Mit der weiterentwickelten IMMOTIONS möchten wir Ihrem Wunsch nach mehr Information rund um ALHO gerecht werden – und das mit Themenbereichen, die über das reine Bauen hinausgehen. Lesen Sie in dieser Ausgabe, welche Faktoren im „Büro 4.0“ aus einem Arbeitsplatz einen Ort zum Wohlfühlen machen und so die Motivation und Produktivität nachweislich steigern können. Frank Tosse, Verantwortlicher für das Facility-Management bei Bavaria Film, berichtet im Kundenportrait von seinen in mittlerweile 25 Jahren aufgebauten Erfahrungen mit der ALHO Modulbauweise. Ein echtes Highlight ist die Rubrik SHOWROOM. Hier ist der Name Programm: Entdecken Sie herausragende Referenzgebäude aus ungewöhnlichen Perspektiven. Dass wir im Vergleich „Modulbau vs. Massivbau“ einen Punktsieg landen können, zeigt die durch einen unabhängigen Experten erstellte Analyse der Lebenszykluskosten eines Gebäudes. Mehr dazu lesen Sie im Bereich KONSTRUKTION & TECHNIK. Ab Seite 24 lassen wir Sie hinter die Kulissen von ALHO blicken. Wir hoffen, dass Ihnen die neue Aufmachung der IMMOTIONS gefällt und Ihnen die Informationen einen echten Mehrwert bieten. Über ein Feedback Ihrerseits zur neuen IMMOTIONS freuen wir uns. Eine interessante Lektüre wünscht Ihnen Ihr Achim Holschbach 2 2 I 2014 IMMOTIONS ALHO HORIZONT TOP-THEMA: Büro 4.0 Der Mensch im Mittelpunkt – Wohlbefinden für mehr Produktivität 4 KUNDENPORTRAIT Bavaria Film „Fast eine ALHO Ausstellung.“ 10 SHOWROOM KONSTRUKTION & TECHNIK Forsthochschule Goethe-Universität ZWEIKAMPF Rottenburg Frankfurt Modulbau versus Konsequent Konzentration und Massivbau: nachhaltig Kommunikation Wer erringt den Schule L.T.P.S. Von Nord BIS Süd, Luxemburg Kita-Bau boomt dank Raum als dritter Raummodulen Punktsieg in Sachen Life Cycle Costs? Pädagoge 14 22 ALHO INTERN I KURZ NOTIERT Welcome, Bienvenue, Welkom ... Die ALHO Projektservice GmbH International stellt sich vor Aktuelle Projekte Messetermine Gewinner 24 3 IMMOTIONS IMMOTIONS 2 I 2014 2 I 2014 ALHO Horizont Büro 4.0 Der Mensch im Mittelpunkt Egal ob Einzel- oder Großraumbüro: Wer sich wohlfühlt, arbeitet lieber und damit produktiver. Doch von welchen Faktoren ist das Wohlbefinden abhängig? Das Familienfoto neben dem Bildschirm und die Notfall-Schokolade im Schreibtisch – der Büroarbeitsplatz ist für viele ein Stück Heimat. Schließlich verbringt man hier einen Großteil seines Tages. Neue Bürokonzepte stellen diese Heimat in Frage. Ziele sind vor allem Produktivität und Flexibilität. Es entstehen zudem neue Herausforderungen mit Blick auf Lärmbelästigung, Luftqualität und Lichtdurchflutung. Die Rechnung ist einfach: Man setzt mehr Mitarbeiter auf eine kleinere Fläche – für geringere Kosten und mehr Produktivität. Leichtere Kommunikation, höhere Transparenz und weniger Verschwendung sind der Anspruch in flexiblen oder Großraumbüros. Im Alltag zeigt sich, dass es nicht ganz so einfach ist. Im Extremfall fühlen sich Menschen in derartigen Strukturen entwurzelt. Hinzu kommt die Geräuschbelas- 4 ALHO Horizont 2 I 2014 2 I 2014 IMMOTIONS IMMOTIONS Einen Strand, den tung insbesondere durch Gespräche, die vom konzentrierten Arbeiten ablenkt. Praxis- und menschennah geplant und professionell umgesetzt können neue Bürokonzepte das Wohlbefinden der Mitarbeiter steigern. Dann sind die Auswirkungen auf die Produktivität positiv. Freilich hat auch das Betriebsklima einen entscheidenden Einfluss. Wenn man sich gut mit den Kollegen versteht, kommt man lieber zur Arbeit. Alle Sinne spielen mit Außerhalb des Büros gedacht: Was führt dazu, dass wir uns in einer Umgebung wohlfühlen? Wir nehmen sie mit allen Sinnen wahr – der Geschmackssinn sei hier außen vor gelassen. Wir sehen, riechen, hören, fühlen unser Umfeld. Einen Strand, den Horizont im Blick, die frische Seeluft, das Meeresrauschen und den weichen Sand unter den Füße empfinden wir als positiv. Horizont im Blick, die Bezogen auf das Büro frische Seeluft, das sind die Ansprüche anMeeresrauschen und ders, aber die Empfindungen gleich. Wir wollen den weichen Sand unter Helligkeit, frische Luft, den Füßen empfinden Ruhe und angenehme wir als positiv. Temperaturen. Wir wollen uns wohlfühlen, um konzentriert arbeiten zu können. Dazu gehört auch, dass man sich Bezugspunkte und Vertrautheit schafft, vielleicht das Foto der Familie im Rahmen auf dem Schreibtisch oder die Lieblingstasse. Ebenso sind die Zusammenarbeit und der soziale Austausch mit anderen Menschen wichtig – für die Seele und fürs Projekt. Von Licht, Luft und Lärm Zentral bei dem, was wir sehen, sind Licht und Farben. Gerade das Licht hat direkte Auswirkungen auf das Gemüt, da es den 5 IMMOTIONS 2 I 2014 ALHO Horizont Serotonin-Stoffwechsel anregt. Ein helles Büro führt zudem dazu, dass die biologischen Prozesse des Körpers zur inneren Uhr passen. Damit ist man zu den Zeiten, in denen es wichtig ist, auch leistungsfähig. In Kombination mit den richtigen Farben kann man die positiven Wirkungen des Lichts noch steigern. Rot und Orange wirken aktivierend, Blau und Grün eher beruhigend. Geht es um den Duft im Büro, reicht es den meisten Menschen, wenn sie nichts riechen: weder die Abgase von draußen noch das aufgewärmte Mittagessen des Kollegen. Dazu ist 6 ein durchdachtes Lüftungskonzept vonnöten, das die Luftqualität hochhält, also beispielsweise Luft mit einem erhöhten CO 2 -Anteil austauscht. Wie Gerüche haben auch Geräusche Einfluss auf das Wohlbefinden im Büro. Lärm gilt als einer der größten Stressfaktoren. Gerade die durch Lärm verursachten Konzentrationsstörungen mindern die Produktivität. Vor allem informationshaltige Gespräche lenken ab. Laut der Berufsgenossenschaft Bau werden Konzentration und Sprachverständigung vor allem durch die fol- genden Faktoren beeinträchtigt: den Informationsgehalt von Geräuschen, die Höhe des Schalldruckpegels, die Zusammensetzung des Frequenzspektrums und die zeitliche Strukturierung des Lärms. Maßnahmen, die diesen Lärm am Arbeitsplatz mindern können, sind zum Beispiel der Einsatz lärmarmer Arbeitsmittel oder die räumliche Trennung von Arbeitsplätzen und Lärmquelle (mehr zur Büroraumakustik auf den Seiten 8/9). Wie beim Lärm sind die Menschen auch beim Temperaturempfinden sehr unterschiedlich. Trotzdem existieren objektive Vorgaben für das Büro- und Verwaltungsgebäude von Küche als Kommunikationszone bei der Musik Meyer CLS in Marburg. Merck KGaA in Darmstadt. Galerie der Thyssen Krupp AG in Bochum. Bürogebäude LT Rental in Seevetal. 2 I 2014 IMMOTIONS ALHO Horizont optimale Büroklima. Die „Technische Regel für Arbeitsstätten ASR A3.5“ legt Mindesttemperaturen fest. Für sitzende Tätigkeiten ohne körperlichen Einsatz, also fürs Büro, gelten 20 Grad Celsius als Minimum. Die Luftfeuchtigkeit sollte für ein angenehmes Klima 50 Prozent nicht unterschreiten. Praktische Umsetzung Das Gefühl, das man hat, wenn man acht Stunden am Tag in einem bestimmten Raum sitzt, ist mitentscheidend für die Leistungsfähigkeit. Freilich können Büros keine Wellness-Tempel sein, aber langfristig zahlen sich Investitionen in angenehmere Arbeitsbedingungen aus: durch effizientere Arbeit und weniger Ausfalltage. Da- her sollten Bürokonzepte stets den Menschen im Mittelpunkt sehen – ganz gleich ob im Einzeloder Großraumbüro. Peter Orthen, Geschäftsführer der ALHO Systembau GmbH, betont: „Aus unserer Sicht ist es wichtig, dass der Mensch sich im Gebäude wohlfühlt. Entsprechend konzipieren wir die Objekte. Wir bieten die Möglichkeit, auch moderne Büroideen in kurzer Zeit für die Kunden zu realisieren – hell, leise und gut belüftet.“ Dann muss nur noch das Betriebsklima unter den Mitarbeitern stimmen ... „Aus unserer Sicht ist es wichtig, dass der Mensch sich im Gebäude wohlfühlt. Entsprechend konzipieren wir die Objekte.“ Peter Orthen, Geschäftsführer der ALHO Systembau GmbH 7 IMMOTIONS 2 I 2014 ALHO Horizont Das große Ganze im Blick Abidin Uygun, M.BP. Dipl.-Ing. (FH) Master of Building Physics, ist als Mitarbeiter von OWAconsult ® zuständig für die Analyse, Be wertung und Beratung rund um Akustikk onzepte von Bauten. Im Interview mit IMMOTIONS spricht er über den ganzheitlichen Ansatz von OWA und die Zusammenarbeit des Unternehmens mit ALHO. IMMOTIONS: Herr Uygun, im Zusammenhang mit Bürokonzepten spielt das Thema Raumakustik eine zentrale Rolle für ein angenehmes und produktives Arbeitsumfeld. Beschreiben Sie Ihre Aufgaben als Akustiker. Hier im Unternehmen gliedert sich das grob in zwei Bereiche: Ich berate Kunden bei konkreten Anfragen persönlich oder telefonisch und ich prüfe Produkte mit Blick auf normative Vorgaben zu Parametern wie Absorptionsgraden oder Schalldämmangaben. Anfragen an uns können in der Planungsphase kommen oder häufig dann, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist und ein Akustikkonzept versagt oder nicht vorhanden ist. Wichtige Bereiche sind die Schul- und Büroakustik. 8 IMMOTIONS: Welche Ausprägungen hat Lärm im Büro konkret? Drucker, Rechner und Kopierer sind heute lange nicht mehr so laut wie früher. In Großraum- oder Gruppenbüros sind es vor allem die informationshaltigen Gespräche, die ablenken. Insgesamt gibt es immer einen Grundgeräuschpegel, der von außen, etwa durch Straßenlärm, und von innen, durch Gespräche und Geräte, gespeist wird. Wir tragen mit Produkten und Empfehlungen dazu bei, diesen Pegel zu reduzieren und damit eine angenehme Atmosphäre zu erzeugen. Da wir uns als ganzheitliche Berater verstehen, ist es wichtig, dass wir bei der Planung alle möglichen Einflussfaktoren berücksichtigen. Die Kunden sind dankbar dafür, wenn 2 I 2014 IMMOTIONS ALHO Horizont sie von uns entsprechende Hinweise bekommen – auch für Faktoren, die nichts mit dem Deckensystem zu tun haben. Schließlich spielen da auch die Wände, Möbel und so weiter hinein. Bei der Planung betrachten wir auch neue Entwicklungen. IMMOTIONS: Wie realisiert man eine fortschrittliche Raumakustik in der Praxis? Vordergründig gedacht kostet es erst einmal Geld. Ein gutes Akustikkonzept bedeutet eine höhere Investition. Der Bauherr sollte jedoch immer seinen Vorteil kennen, den er dafür auf lange Sicht bekommt. Der entscheidende Mehrwert einer umfassenden Optimierung ist, dass man den Mitarbeitern konzentrierteres, gesünderes und damit auch produktiveres Arbeiten ermöglicht. Entsprechend zahlen sich höhere Investitionen in diesem Bereich aus – bei bestehenden Gebäuden und bei neuen Objekten. IMMOTIONS: Inwieweit ist das abhängig von der Bauweise? Ich sehe modulare Lösungen und die Massiv- bzw. Stahlskelettbauweise bei der Akustik gleichwertig. Natürlich hat jede Bauweise ihre Eigenheiten, aber gute Qualität im Bau und bei der Akustik im Speziellen kann ich mit beidem erzielen. Entscheidend ist die richtige Planung und Beratung durch Fachleute. Je nach Ausführung bietet ein Modulkonzept aufgrund des Vorfertigungsgrades Vorteile, bei gleichem akustischen Niveau. IMMOTIONS: Wie gewährleisten Sie ein gutes akustisches Niveau in Zusammenarbeit mit ALHO? Grundsätzlich arbeitet bei ALHO eine Reihe von Experten für den Bereich Akustik. Damit garantiert das Unternehmen von Hause aus einen guten Standard in diesem Bereich. Auf Basis der vom Bauherren gestellten Anforderungen wählen die Kollegen das passende unserer Produkte für das jeweilige Gebäude aus. Wir kommen vor allem bei den kniffligen Fällen ins Spiel, zum Beispiel dann, wenn ein Kunde von ALHO ein außergewöhnliches Niveau erzielen will. Dann finden wir gemeinsam eine Lösung. Dabei ist es immer gut zu wissen, dass alle Beteiligten etwas von der Materie verstehen. A.INFO OWA Das Unternehmen OWA aus Amorbach im Odenwald bietet Deckensysteme auf Mineralwollebasis an, die weltweit zum Einsatz kommen. Neben der hohen Qualität der Lösungen ist die reibungslose globale Logistik ein entscheidender Erfolgsfaktor. Heute beschäftigt das Unternehmen rund 450 Menschen und liefert Deckensysteme für die unterschiedlichsten Arten von Gebäuden und Räumen aus den Bereichen Bildung, Verwaltung, Freizeit/Sport, Einzelhandel, Hotels/Gastronomie, Gesundheitswesen, Funktionsräume/ Bildungsstätten. Die Produkte werden so ausgelegt, dass sie bestimmte Funktionen erfüllen. Sie schützen vor Bränden und Feuchtigkeit, dämmen und absorbieren Schall, kühlen Räume und erfüllen höchste Ansprüche an Hygiene und Sauberkeit. OWAconsult® bündelt die Expertise für moderne Deckensysteme. Das Kompetenz-Center für den trockenen Innenausbau mit den Schwerpunkten Raumakustik, Brandschutz, Deckensysteme wurde 2010 geschaffen. Es unterstützt unter anderem Architekten, Bauherren und ausführende Firmen mit Beratungsund Planungsleistungen. Weitere Infos unter: www.owa.de Eine gute Raumakustik spielt eine wichtige Rolle bei der erfolgreichen Implementierung moderner Bürokonzepte. 9 IMMOTIONS 2 I 2014 KUNDENPORTRAIT „Fast eine ALHO Ausstellung“ Vor über 20 Jahren errichtete die Bavaria Film GmbH erstmals ein Verwaltungsgebäude in Systembauweise. Inzwischen sind einige dazugekommen. Frank Tosse, Leitung Hoch-Tiefbau, bei der Bavaria Film GmbH, bevorzugt die Systembauweise für bestimmte Anwendungen. Darüber und über die jahrelange Partnerschaft mit ALHO berichtete er für die IMMOTIONS beim Ortstermin in Grünwald bei München. 10 2 I 2014 IMMOTIONS KUNDENPORTRAIT „Zeitgemäße Gebäudelösungen von ALHO haben unserer Geländeentwicklung die Chance gegeben, kurzfristig zu expandieren.“ Frank Tosse, Leitung Hoch-Tiefbau bei der Bavaria Film GmbH Es fing an mit einer Pommesbude. Der erste ALHO Container, der auf dem Bavaria-Gelände stand, diente als Imbiss und Kassenhäuschen für die Besucher der Filmtour. Seither hat man eine ganze Reihe von Gebäuden in Systembauweise errichtet. Frank Tosse berichtet: „Als vor rund 30 Jahren diese Art zu bauen erstmals eine ernstzunehmende Alternative für unsere Ansprüche darstellte, haben wir uns selbstverständlich mit dem Thema beschäftigt. Inzwischen sind die Bauten, die wir gemeinsam mit ALHO realisiert haben, von unserem Gelände nicht mehr wegzudenken. Die Nutzung erster Container und später der hochwertigen Modulbauten begann in den 1980er Jahren. Wir haben aus der anfänglichen Not eine Tugend gemacht. Warum sollte man diese schnell und planbar zu errichtenden Gebäude nicht für Bürozwecke verwenden?“ Vermehrt nutzte Bavaria die Gebäude als dauerhafte Immobilien ab ca. 1999/2000. „Heute haben wir fast eine ALHO Ausstellung auf dem Gelände – für ältere und neue Objekte“, fügt Frank Tosse mit einem Augenzwinkern hinzu. Die ALHO Gebäude schaffen dem Unternehmen Platz für Verwaltungs-, Aufenthalts- und Konferenzräume, weniger für Studio-Zwecke. Doch in Einzelfällen nutzte man Container z. B. innerhalb eines Studios als Regieraum für LiveProduktionen. Auch für den Dekobau kam dies in Einzelfällen vor. Die Rückseite eines der Bürogebäude wurde beispielsweise mit in die Dekoration für die Dreharbeiten der Daily Soap Marienhof eingebunden, indem man sie passend verkleidete. Ein Sonderfall unter den ALHO Gebäuden ist der Kindergarten, das Ergebnis einer privaten Initiative, gefördert durch die Bavaria, RTL 2 und die Stadt Grünwald. Im Jahr 2001 errichtete ALHO diesen, um Kindern der BavariaMitarbeiter und aus der Gemeinde einen Platz bereitzustellen. Bavaria stellte das Grundstück zur Verfügung. Weil es schnell gehen und wirtschaftlich sein musste, wandte sich der Kindergartenverein an ALHO. So langlebig wie Massivbauten „Von außen sieht man bei den neueren Gebäuden keinen Unterschied mehr zur Massiv- oder Stahlskelettbauweise. Früher gab es noch sichtbare Fugen. Auch abschreibungstechnisch werden die Gebäude in unserem Hause gleich behandelt wie ein Festbau, weil sie tatsächlich genauso langlebig sind. Für die speziellen Einsatzzwecke gibt es keine Nachteile, manche Dinge sind sogar besser gelöst: mit einer gut gedämmten Fassade, Estrich mit Granit- und Nussholzbelag und weiteren hochwertigen Innenausbaustandards“, erläutert Frank Tosse. Er spielt auf das Gebäude der Bavaria Media an, das jüngste der Objekte. Gebäude 32 11 IMMOTIONS 2 I 2014 KUNDENPORTRAIT Gebäude 39–40 51 39 Es ist hochwertig ausgestattet, besitzt einen regulären, betonierten Keller und einen gläsernen Ausschnitt mit Treppenhaus und Aufzug. Um auf diesem Gebäude auf dem Dach Solarpanels mit Südausrichtung zu installieren, realisierte ALHO als Sonderanfertigung ein Pultdach. Christian Hofmann, Gebietsverkaufsleiter Bayern bei ALHO, ergänzt: „Natürlich haben wir die Gebäude mit den Ansprüchen der Bauherren kontinuierlich weiterentwickelt. Fakt ist aber, dass auch die Haltbarkeit der älteren Gebäude zeigt, wie hochwertig man hier gebaut hat. Dies beweist auch die gute Klassifizierung der Gebäude nach der DGNB-Zertifizierung. Der Anspruch des Bauherren mit Blick auf Ausstattung, Design und Preis ist immer entscheidend: Das modulare Bauen kann sowohl hochwertig als auch ästhetisch sein.“ Fachleute statt Verkäufer In der Koordinationsleistung sieht Frank Tosse einen entscheidenden Pluspunkt: „Ich bin froh, wenn ich das Projekt in eine Hand geben kann, anstatt alle Gewerke separat unter einen Hut bekommen zu müssen. Das kann ich natürlich nur mit gutem Gewissen tun, wenn ich weiß, dass es dann läuft – dafür bringt ALHO die entsprechende Kompe- 12 33 40 32 104 57 17 2 I 2014 IMMOTIONS KUNDENPORTRAIT tenz mit. Ich arbeite hier nicht mit Verkäufern zusammen, sondern mit echten Fachleuten. Ich vergleiche ALHO mit einem kompetenten Generalunternehmer.“ Wenn man in dieser Konstellation Bauherr-ArchitektBauunternehmer zusammenarbeite, sei Vertrauen besonders wichtig. Das habe man über die vielen erfolgreichen Projekte aufgebaut. 70 19A 19 19B 71 Kurzfristig entstehenden Raumbedarf decken Dass man sich seitens Bavaria bei bestimmten Objekten überhaupt für die Systembauweise entschieden hat, hängt mit verschiedenen Faktoren zusammen. Zum einen ist dies die kurze Bauzeit in Kombination mit der Termintreue. Für neue Produktionen entstand oft sehr kurzfristig Raumbedarf, manchmal auch für temporäre Lösungen. Schließlich wollen die Maskenbildner, Garderobe, Produktionsleitung inklusive Assistenten direkt im Umfeld der Drehplätze untergebracht sein. Auch Aufenthaltsräume für die Schauspieler befinden sich in diesen Gebäuden. Aus diesen Anforderungen heraus entstanden die ersten Kontakte zu ALHO. In Einzelfällen verkaufte man Objekte nach Ablauf der vorgesehenen Nutzung auch schon mal weiter. Erweiterungen, sprich Anbauten, sind mit einem vertretbaren Aufwand möglich. Da auf dem Gelände regelmäßig Außendreharbeiten stattfinden, ist zudem Baulärm möglichst zu vermeiden. Bei Modulbauten ist die Bauzeit vor Ort deutlich kürzer und damit weniger störend. Darüber hinaus ist Geräuschbelästigung in diesem Zusammenhang vernachlässigbar: keine Rüttelplatten, kein Sägen von Armierungseisen oder Herunterschlagen von Schalungen ist notwendig. Konsequente Weiterentwicklung Im Container mit der anfänglichen Pommesbude befindet sich übrigens heute eine Autovermietung. Inzwischen steht woanders auf dem Gelände ein komplettes Schnellrestaurant. Der gesamte Standort ist mit dem Unternehmen moderner geworden (mehr dazu im Kasten A.INFO). A.INFO Die Bavaria Film GmbH Die Bavaria ist in Deutschland eines der größten und modernsten Produktions- und Dienstleistungsunternehmen. Am Stammsitz der Bavaria Film im Süden von München befinden sich auf einem Areal von 30 Hektar zwölf Studios für Film und Fernsehen sowie alle Dienstleistungsgewerke, die man benötigt, um Fernseh-, Film- und Werbeproduktionen herzustellen. Mit „Sturm der Liebe“ produziert Bavaria dort Deutschlands erfolgreichste Telenovela, zu der täglich zwei Millionen Menschen einschalten. Hinzu kommen weitere Eigenproduktionen, wie z. B. „Die Rosenheim-Cops“, sowie Serien, die man nicht selbst produziert, wie „Der Alte“. Die Produktionen laufen sowohl in öffentlichrechtlichen Sendern als auch im Privatfernsehen. Das traditionelle Kinogeschäft gehört ebenfalls seit den Anfängen zu den Studios. Aktuellstes Filmprojekt ist der Actionfilm „Big Game“ mit Samuel L. Jackson, der 2015 ins Kino kommt. Ein Wachstumsbereich ist zur Zeit das Live-Fernsehen mit Produktionen wie dem ARDWetter oder Aktenzeichen XY. Zudem ist die Bavaria Filmstadt mit rund 300.000 Besuchern im Jahr eine der touristischen Highlights in München. 13 IMMOTIONS 2 I 2014 SHOWROOM Konsequent nachhaltig Ein zunehmend wichtiger Aspekt, wenn es um zukunftweisende Architektur geht, ist das Thema Nachhaltigkeit. Hier ist der Modulbau führend. Bereits zum vierten Mal in Folge wurde die Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg a. N. von der Deutschen UNESCO-Kommission im Rahmen des Projekts „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ für ihr Engagement in Sachen Nachhaltigkeit geehrt. Ein Neubau aus ALHO Raummodulen als Büro- und Seminargebäude passt in das Bild dieser ressourcenbewussten Haltung. nis tve änd rst tes ti in erm t, T ä t i al Qu 14 un o dK ste es nf ff: ri mG LHO A Für eb gel bs Sel 2 I 2014 IMMOTIONS SHOWROOM „ALHO hat das so dringend benötigte Gebäude entsprechend dem vorgegebenen Raumprogramm geplant, A.INFO erstellt und fristgerecht übergeben. Unsere Erwartungen hinsichtlich Qualität, Terminierung und eines guten PreisLeistungs-Verhältnisses wurden dabei voll erfüllt.“ Waldemar Ripberger, Abteilungsleiter Gebäudemanagement, Vermögen und Bau Baden-Württemberg Mit der Eigenschaft, die Umweltwirkung von Gebäuden über ihre gesamte Lebensdauer möglichst gering zu halten, setzt der Modulbau Maßstäbe. Effektive, ressourcenoptimierte Vorfertigung und schnelle, saubere und leise Bauarbeiten vor Ort tragen dazu bei. Dass die Gebäude in ihrer Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg a. N. Auftraggeber/Bauherr: Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Tübingen Struktur dauerhaft flexibel auf Nutzungsänderungen angelegt sind, an einen anderen Ort versetzt werden oder – im Falle eines Rückbaus – zu nahezu 100 Prozent recycelt werden können, stärkt den Nachhaltigkeitsaspekt noch zusätzlich. Planung: Hartmut Bromberger, Waiblingen Gebäudenutzung: Büro- und Seminargebäude Bauzeit: 15 Wochen Bruttogrundfläche: 2.052 Quadratmeter Weitere Infos und Bilder unter: www.modulbaublog.de 15 IMMOTIONS 2 I 2014 SHOWROOM Holz, Stahl, Glas: Modul-Architektur zu 100 % recycelbar Zwischen der Baugenehmigung und der Fertigstellung des Büro- und Seminargebäudes lagen gerade einmal 15 Wochen. Eine Rekordbauzeit, die angesichts der steigenden Studentenzahlen und des gleichzeitigen Mangels an Verwaltungsund Lehrräumen keine Überschreitung duldete, wie Waldemar Ripberger, Abteilungsleiter Gebäudemanagement beim Bauherrn Vermögen und Bau Baden-Württemberg, erklärt: „Um den mit den doppelten Abiturjahrgängen einhergehenden Bedarf an Studienplätzen abzudecken, wurde von der Landesregierung Baden-Württemberg beschlossen, weitere Bachelor-Studiengänge in Rottenburg einzurichten. 16 Der zusätzliche Raumbedarf hierfür musste von der Hochschule in Zusammenarbeit mit dem Amt Tübingen kurzfristig bereitgestellt werden. Die Modulbauweise bot sich mit dem klaren Vorteil einer sehr kurzen Ausführungszeit als Realisierungsform bestens an.“ Der schlanke Gebäuderiegel fügt sich mit seinem extensiv begrünten Flachdach und der Außenverkleidung aus Lärchenholz harmonisch in die umgebende Landschaft ein. Gegen Osten springt das Erdgeschoss auf beiden Gebäudelängsseiten gegenüber dem Obergeschoss um zwei Meter zurück. Dies markiert optisch den Eingang und schafft gleichzeitig einen frei auskragenden „Arkadengang“ (siehe Foto Seite 14/15) – eine gestalterische Besonderheit, die mit der Modulbauweise problemlos und zudem wirtschaftlich umzusetzen war, da die in sich statisch stabilen Module auch versetzt platziert werden können. Auf 2.052 Quadratmetern Bruttogrundfläche wurde ausreichend Platz für Büroräume, Seminar- und Hörsaalräume, ein Labor, EDV- Räume und eine Bibliothek geschaffen. Eine Unterschreitung der EnEV 2009 um mehr als 30 Prozent und ein behagliches Raumklima erreichte ALHO unter anderem durch die hocheffiziente Wärmedämmung und die weitestgehend wärmebrückenfreie Konstruktion der Modulgebäude. Auch die gute Schalldämmung erhöht den Komfort gerade in einem Gebäude für die Lehre. Eine flexible Anpassung der Raumsituation an den aktuellen Bedarf dank nichttragender Innenwände und die Möglichkeit einer späteren Umnutzung gewährleisten eine maximale Flächeneffizienz. 2 I 2014 IMMOTIONS SHOWROOM Wohlfühlklima VERBINDUNGEN Die Holzverkleidung isoliert perfekt. Fußböden aus Holz helfen, die Raumluft zu regulieren. Treppen- und Aufzugsanlage befinden sich an zentraler Stelle im barrierefreien Gebäude. TRANSPARENZ Helle, lichtdurchflutete Räume sorgen für ein motivierendes Lern- und Arbeitsumfeld. 17 IMMOTIONS 2 I 2014 SHOWROOM A.INFO Lycée Technique pour Professions de Santé Der Raum als dritter Pädagoge „Ein Kind hat drei Lehrer: Der erste Lehrer sind die anderen Kinder. Der zweite Lehrer ist der Lehrer. Auftraggeber/Bauherr: Administration des Bâtiments Publics, Luxemburg Planung: Architektur und Projektmanagement Holger Freihöfer, Machtum / Luxemburg Gebäudenutzung: Krankenpflegeschule Bauzeit: 10 Wochen Bruttogrundfläche: 1.120 Quadratmeter Seminarpavillon, Campus West am Grünenburgpark Auftraggeber/Bauherr: Goethe-Universität, Frankfurt a. M. Planung: Immobilienmanagement der Goethe-Universität Gebäudenutzung: Seminargebäude Bauzeit: 12 Wochen Bruttogrundfläche: 2.520 Quadratmeter 18 Der dritte Lehrer ist der Raum.“ Dieses schwedische Sprichwort verdeutlicht, wie wichtig die Raumgestaltung für eine erfolgreiche Schulbildung ist. Der Zusammenhang zwischen Architektur und SchülerMotivation ist unbestritten. Nur wer sich wohlfühlt, ist lernbereit. Ein Auftraggeber, der diesen Zusammenhang kennt, ist das Amt für öffentliche Bauten (Administration des Bâtiments Publics) in Luxemburg. An der Rue Barblé stellte ALHO nach gewonnener Ausschreibung mit der Schwesternschule LTPS (Lycée Technique pour Professions de Santé) sein Können erneut unter Beweis. Die zweigeschossige Krankenpflegeschule besticht durch ihre hellen Schulungsräume und die freundliche Fassade – ein gekonnter Mix aus weißen Putzflächen und einer Rhombusverschalung aus unbehandelter sibirischer Lärche. Die Klassenzimmer und die rund 130 Quadratmeter großen „grandes salles“ sind stützenfrei konstruiert. Lichtausschnitte in den Türblättern und die Festverglasungen darüber sorgen für helle, lichtdurchflutete Korridore. Auch das Treppenhaus wird über vertikale, gebäudehohe Glasbänder in der Fassade großzügig mit Tageslicht versorgt. 2 I 2014 IMMOTIONS SHOWROOM Konzentration und Kommunikation Ein flexibler Seminarpavillon überbrückt den Engpass auf dem neuen, grünen Campus Westend in Frankfurt. Bis das neue, große Seminarhaus fertiggestellt ist, stellt die Goethe-Universität den Studierenden als Interimslösung mit einem Seminarpavillon aus ALHO Raummodulen freundliche, helle Arbeitsräume zur Verfügung. Die Gebäudestruktur des Pavillons unterteilt sich in drei klar ablesbare Zonen mit flexiblen Räumen unterschiedlichster Größe – in Servicezone, Erschließungs- und Kommunikationszone sowie eine Raumspange mit Seminarräumen. Alu-Fenster mit Wärmeschutzverglasung in Schallschutzklasse 4 schaffen ein angenehmes Raumklima und ermöglichen konzentriertes Arbeiten. Heizung und Lüftungsanlage werden über Mess-, Steuer- und Regelungstechnik (MSR-Technik) kontrolliert und bedient. Mit seinem extensiv begrünten Flachdach passt sich das Gebäude in den naturbetonten Campus ein. Und weil Lernen und Lehren nicht alles ist, ist die Cafeteria im Erdgeschoss mit Terrassenbereich zu einem kommunikativen Treffpunkt auf dem Campus geworden. „Die erstklassigen Materialien und die hohe Ausführungsqualität sorgen für ein angenehmes Raumgefühl in einem Gebäude, in dem man sich Weitere Infos und Bilder unter: gerne aufhält.“ Esref Yavuz, Leiter Abteilung Planen und Bauen, Bereich Immobilienmanagement der Goethe-Universität Frankfurt www.modulbaublog.de 19 IMMOTIONS 2 I 2014 Showroom Kita-Bau boomt dank Raummodulen Von Nord bis Süd: ALHO Modulbau schafft Kitas in ganz Deutschland Seit August 2013 besteht der Rechtsanspruch auf einen Ganztagesbetreuungsplatz. Viele Städte und Gemeinden haben reagiert und mit dem Bau neuer Kitas in ALHO Modulbauweise ihre Betreuungsquoten verbessert. Und auch in den Nachbarländern wurde weiter in Betreuungsangebote investiert. Eine ausführliche Reportage über die Vielfalt der Kita-Projekte und Interviews mit den Bauherren finden Sie hier: Westerstede Auftraggeber/Bauherr: Stadt Westerstede Bauzeit: 8 Wochen Bruttogrundfläche: 338 Quadratmeter www.mobulbaublog.de Kreischa „Mit der Modulbauweise konnte die Krippe mit 36 Betreuungsplätzen in kurzer Zeit realisiert werden. Zwischen der Lieferung der Module und dem Einzug der ersten Auftraggeber/Bauherr: Gemeinde Kreischa Kinder lagen nur zehn Bauzeit: 10 Wochen Wochen Bauzeit.“ Bruttogrundfläche: Frank Schöning, Bürgermeister 608 Quadratmeter der Gemeinde Kreischa 20 2 I 2014 IMMOTIONS Showroom Metzerlach Auftraggeber/Bauherr: Foyer Scolaire Metzerlach Bauzeit: 8 Wochen Bruttogrundfläche: 1.200 Quadratmeter „Mit ALHO Modulbauweise konnten wir in besonders kurzer Zeit ein qualitativ hochwertiges Gebäude Kornwestheim erstellen. Die Kinderkrippe wird von Eltern, Kindern und Erziehern als hervorragende Einrichtung gelobt – insbesondere in Hinsicht auf die ansprechende Gebäudearchitektur.“ Johann Janssen, Bauamt der Stadt Westerstede Auftraggeber/Bauherr: Stadt Kornwestheim Bauzeit: 20 Wochen Bruttogrundfläche: 1.395 Quadratmeter 21 IMMOTIONS 2 I 2014 Konstruktion & Technik Life Cycle Costs (LCC): Nachhaltigkeit als wirtschaftlicher Erfolgsfaktor Spätestens seit der Energiewende wissen wir: Nachhaltigkeit ist teuer. Wer vermutet, dass nachhaltig zu bauen höhere Kosten bedeutet, hat durchaus Recht – wenn er nur die Investitionskosten für die Erstellung betrachtet. Was häufig übersehen wird: Im Laufe des Gebäudelebenszyklus entfallen jedoch über 60 Prozent der Aufwendungen auf den Betrieb der Immobilie. Eine langfristige Betrachtung rechnet sich – und eine nachhaltige Bauweise wird zum wirtschaftlichen Erfolgsfaktor. Bei der Bewertung der Nachhaltigkeit eines Gebäudes spielt die Ökonomie eine tragende Rolle. So schlägt beispielsweise bei der Zertifizierung nach DGNB, bei der insgesamt 41 Einzelkriterien betrachtet werden, der Aspekt „Gebäudebezogene Kosten im Lebenszyklus“ mit einer Gewichtung von 9,7 Prozent im Gesamtergebnis zu Buche. Die Minimierung der Lebenszykluskosten ist somit ein vorrangiges Nachhaltigkeitsziel. Gerhard Hoffmann hat sich seit über 20 Jahren dem Thema „Nachhaltigkeit“ verschrieben. Mit seinem Team ist er führend bei der Entwicklung von ganzheitlichen Energie- und Klimakonzepten für Gebäude und Anlagen. Dass der Modulbau in Sachen Nachhaltigkeit Wenn sich Nachhaltigkeit nicht nur für die Umwelt auszahlt, sondern auch für den Investor, lohnt sich die detaillierte Betrachtung der Lebenszykluskosten. Bei einer LCC-Analyse werden die Gesamtkosten ermittelt, die ein Gebäude im Verlauf seines gesamten Lebenszyklus – bei konventionellen Gebäuden sind dies in der Regel 50 Jahre – verursacht. systembedingt Vorteile geltend machen kann, zeigte sich bereits im Rahmen der DGNB-Mehrfach Zertifizierung des ALHO Kita-Bausystems. Doch zahlt sich diese nachhaltige Bauweise auch für den Investor aus? Eine Analyse der Lebenszykluskosten führt zu eindeutigen Ergebnissen. Ein Fachbeitrag von Gerhard Hoffmann, Senior Auditor DGNB und Auditor BREEAM DE, ifes GmbH in Köln 22 Die DIN-Norm 276 regelt die Kostenermittlung im Bauwesen – von der Erschließung des Grundstücks bis hin zur Ausstattung mit Kunstwerken. Bei der LCC-Analyse werden definitionsgemäß die Kostengruppen „300 Bauwerk – Baukonstruktion“ und „400 Bauwerk – technische Anlagen“ betrachtet. Diese beiden Kostengruppen bilden die Grundlage für eine sehr detaillierte und objektive Betrachtung der im Verlauf des Gebäudelebenszyklus anfallenden Planungs-, Finanzierungs-, Herstell-, Nutzungs-, Erneuerungs- und Abbruchkosten. Bei der LCC-Analyse werden die Investitions- und Betriebskosten exakt ermittelt und berechnet. 2 I 2014 IMMOTIONS Konstruktion & Technik 2% 4% 1% 14% 35% 44% Doch wie stellen sich die Lebenszykluskosten eines in ALHO Modulbauweise errichteten Gebäudes im Vergleich zu konventionellen Bauweisen dar? Als konkretes Referenzprojekt zur Berechnung diente ein in Modulbauweise errichtetes Büro- und Seminargebäude der Universität zu Köln. Um den Vergleich zur Standardbauweise herzustellen, wurde ein Kostensimulationsmodell verwendet. Mit Hilfe dieses Modells lassen sich die Kostengruppe 300 und 400 für eine vorbestimmte Gebäudeart – in diesem Fall ein Büro- und Verwaltungsgebäude des mittleren Standards – anhand der Bruttogrundfläche ermitteln. Da die Lebensdauer eines Modulbaus mit der eines Standardgebäudes gleichzusetzen ist, liegt der Berechnung ein Zeitraum von 50 Jahren zugrunde. Die Ergebnisse liefern eindeutige Ergebnisse pro Modulbauweise. Life Cycle Costs: Planungskosten Finanzierungskosten Herstellkosten Nutzungskosten Erneuerungskosten Abbruchkosten 50,6 Prozent gegenüber der Standardbauweise. Die Errichtungskosten fallen bei dem Vergleichsgebäude in der ALHO Modulbauweise um 11,4 Prozent geringer aus als in der Standardbauweise. Die durchdachte Stahlkonstruktion der einzelnen Module erhöht die Flexibilität und die Umnutzungsfähigkeit des gesamten Gebäudes enorm. Somit lässt sich im Vergleich zur Standardbauweise jederzeit eine kostengünstige Umnutzung und Erneuerung realisieren. Durch den modularen Systemaufbau und standardisierte Abläufe in der Fertigung sowie den durchorganisierten Planungsprozess ist eine Einsparung bei den Planungskosten von 49 Prozent zu verzeichnen. Ein weiterer Vorteil der ALHO Modulbauweise besteht in der Konstruktion der einzelnen Module sowie der Möglichkeit, diese mechanisch miteinander zu verbinden. Diese Faktoren führen zum kostengünstigen Rückbau des Gebäudes. Somit lässt sich bei den Abbruchkosten eine Ersparnis von 13,8 Prozent gegenüber dem Standardbau verzeichnen. Weiterhin lassen sich die konstruktiven Elemente eines Moduls gezielt recyceln und liefern so im Sinne des Wertstoffkreislaufes einen positiven Beitrag zur Rückführung und Wiederverwertung von Baumaterialien. Die ALHO Modulbauweise ermöglicht durch den hohen Vorfertigungsgrad der Module eine enorm kurze Bauzeit. Hierdurch lässt sich zum einen die Finanzierungsperiode entsprechend verkürzen. Kürzere Finanzierungszeiten wirken sich positiv auf die anfallenden Zinsen aus. Zum anderen können die Immobilien schneller in Betrieb genommen oder vermietet werden. Die Ersparnis bei den Finanzierungskosten liegt bei Fazit: In der Gesamtbetrachtung entstehen über den gesamten Lebenszyklus bei dem untersuchten Gebäude mit der ALHO Modulbauweise 11,5 Prozent geringere Lebenszykluskosten als bei der Standardbauweise. Die Ergebnisse der LCC-Analyse belegen, dass eine Investition in ein nachhaltiges ALHO Modulgebäude auch auf Dauer eine nachhaltige Entscheidung für Ökonomie und Ökologie ist. A.LEX Life Cycle Costs (LCC) Die Lebenszykluskostenrechnung ist eine Kostenmanagement-Methode, die die Entwicklung eines Produktes von der Produktidee bis zur Rücknahme vom Markt betrachtet. Nachhaltigkeit Der deutsche Begriff kommt aus der Forstwirtschaft. Dort hieß es bereits vor 300 Jahren: „Wer einen Wald hegt, muss darauf achten, nicht mehr Holz zu schlagen, als nachwächst. Nachhaltigkeit bedeutet also, vom Ertrag zu leben, ohne die Substanz anzutasten.“ Green Building Gebäude, das unter dem Leitgedanken der Nachhaltigkeit entwickelt wurde. Die Gebäude zeichnen sich durch eine hohe Ressourceneffizienz aus, während gleichzeitig schädliche Auswirkungen auf die Gesundheit und die Umwelt reduziert werden. 23 IMMOTIONS 2 I 2014 alho intern Welcome, Bienvenue, Welkom … International erfolgreich zu arbeiten bedeutet, global zu denken und lokal zu handeln. Diesen vermeintlichen Spagat meistert die ALHO Projektservice GmbH International tagtäglich. 24 2 I 2014 IMMOTIONS alho intern Andere Länder, andere Sitten – davon kann Christoph Röllinghoff mit seinem Team ein Lied singen. Als operativer Geschäftsführer der Dienstleistungs- und Projektentwicklungsgesellschaft von ALHO pendelt er seit Jahren zwischen den Welten, denn er betreut und unterstützt die ALHO Vertriebsbüros in Belgien, Luxemburg und den Niederlanden. gemacht. Der Vertrieb in den Niederlanden ist seit Herbst 2013 aktiv. Die Akzeptanz für die modulare Bauweise ist hier groß – hier wird derzeit Aufbauarbeit für die Marke ALHO geleistet. Die Akquisition und Projektanbahnung geschieht durch die Vertriebsteams vor Ort, die Ihnen in einer der nächsten Ausgabe der IMMOTIONS noch persönlich vorgestellt werden. Auch wenn die Wortschöpfung „BeNeLux“ Homogenität suggeriert, so sind die einzelnen Märkte doch sehr verschieden. Dies beginnt bei Mentalität und Sprache und steigert sich bis hin zu Gesetzen, Normen, Zulassungen und Zertifikaten. Was sich durch die Kundenbeziehungen in allen drei Ländern jedoch wie ein roter Faden zieht, ist der Wunsch nach technischem Know-how, Zuverlässigkeit in der Projektabwicklung und hohen Qualitätsstandards der Modulgebäude. Bereits in der Verkaufsphase unterstützt das Team der ALHO Projektservice, indem es berät, Angebote erstellt und Planungsleistungen erbringt. Ist der Auftrag erteilt, übernimmt die Abteilung die komplette Ausführungsplanung, das Produktions- und Projektmanagement für die Gebäude, die in der ALHO Raumfabrik in Morsbach erstellt werden, und kann so das Know-how und die Qualität aus fast 50 Jahren Modulbau-Erfahrung ins internationale Geschäft einbringen. Während die Marke „ALHO“ in Luxemburg bereits so etwas wie ein Synonym für „Modulgebäude“ aller Art geworden ist, hat sich ALHO in Belgien vor allem einen Namen im Bereich des Schulbaus und der Gesundheitsimmobilien Mehrsprachigkeit ist Standard im Team der ALHO Projektservice. Englisch und Französisch sind Pflicht, Flämisch ist die Kür – und mit Spanisch, Italienisch, Polnisch und Finnisch wären die Weichen auch schon für weitere Märkte gestellt ... v.l.n.r.: Oliver Klettke, Mika Jäger, Martin van Lith, Peter Ciucka, Andrea Gerlach-Barth, Christoph Röllinghoff, Günther Endres, Maria Hombach und Bernd Becker 25 IMMOTIONS 2 I 2014 kurz notiert AGH Augsburger Gewerbehof schafft Büroflächen mit ALHO Raummodulen Als Wiederbelebungsprojekt für eine leerstehende Industrieimmobilie begonnen, wurde der AGH (Augsburger Gewerbehof) innerhalb weniger Jahre zum größten privatwirtschaftlichen Gewerbehof in der Region. Und der Bedarf an Büroflächen am Standort LiseMeitner-Straße wächst weiter. Die Kontron AG, weltweit führender Hersteller von Embedded-ComputerTechnologien (ECT), wird sich als Mieterin im AGH mit ihrem neuen Headquarter ansiedeln. che von 5.881 Quadratmeter. Insgesamt 108 Raummodule werden zu einem dreiflügeligen Gebäude zusammengefügt. Eine Spange an der Stirnseite verbindet die beiden dreigeschossigen und den zweigeschossigen Riegel mit erdgeschossigen Sonderfunktionen – Foyer, Konferenzcenter und Kantine – miteinander. Unter dem Gebäude befindet sich eine 2.160 Quadratmeter große Tiefgarage, die Parkmöglichkeiten für die Mitarbeiter und Kunden schafft. Die Gesamtübergabe des Gebäudes ist für Mitte November 2014 geplant. - LOS 3 - Im Auftrag der Augsburger Gewerbehof GmbH & Co. KG ENTWURFSPLANUNG KINDERTAGESSTÄTTE baut ALHO das neue Bürogebäude mit einer Grundflä- - MOMBACH ALTER KERBEPLATZ ALHO realisiert bis Ende 2014 sechs neue Kitas in Mainz 122 moderne Raummodule mit wohngesundem Raumklima Die Übergabe der ersten Kita in der Schillstraße ist für werden die ALHO Raumfabrik bis Ende des Jahres in Richtung Mitte September geplant, die der letzten auf dem LerMainz verlassen und sich an sechs Standorten zu Kitas mit chenberg für Anfang Dezember. einer Grundfläche von rund 5.500 Quadratmeter zusammen3-D - ANSICHT Sechs TERRASSE / GRUPPENRAUMSEITE fügen. Insgesamt entsteht soVISUALISIERUNG Raum für 33 Kita-Gruppen. Kitas innerhalb von nur neun Monaten zu realisieren, bedeutet eine Leistung, die nur dank effizienter Alle Kitas basieren auf einer Planung aus dem Hause Planung, standardisierter Prozesse und dem Know-how ALHO, die zeitgemäße Architektur mit Zweckmäßigkeit, aus fast 50 Jahren Projekterfahrung möglich ist. Funktionalität und Wirtschaftlichkeit verbindet. 26 KITA - BGF: G G BGF G NGF = 2 I 2014 IMMOTIONS kURZ nOTIERT Gewinner IMMOTIONS-Befragung A.INFO Impressum IMMOTIONS ist das Kundenmagazin der ALHO Gruppe ALHO Systembau GmbH, D-Morsbach Die Redaktion der IMMOTIONS hat sich sehr über die große Resonanz bei der Befragung anlässlich der Weiterentwicklung des Kundenmagazins der ALHO Gruppe gefreut. Dass Ihre Anregungen auf fruchtbaren Boden gefallen sind, zeigt diese neue Ausgabe. Der glückliche Gewinner des Hauptpreises ist Christoph Rzisnik vom St. Marien-Krankenhaus in Siegen. Die Redaktion gratuliert sehr herzlich und wünscht einen erlebnisreichen Tag in der Allianz Arena in München. mESSE- UND eVENTTERMINE Der Vertrieb Gesundheitsimmobilien begrüßt Sie auf folgenden Messen und Kongressen: Hauptstadtkongress der Gesundheitswirtschaft Berlin, 25. – 27.06.2014 Klinikimmobilie der nächsten Generation Frankfurt, 01. – 02.07.2014 Vortrag von Uwe Moll (Kreisklinikum Siegen), Thomas Schönauer (Architekturbüro Schönauer) und Peter Orthen (ALHO) „Bitte nicht stören! Anbau und Erweiterung im laufenden Betrieb am Beispiel Neubau Bettenhaus Kreisklinikum Siegen“ 02.07. – 14:00 Uhr Hospital Concepts Berlin, 24. – 25.10.2014 MEDICA Düsseldorf, 12. – 15.11.2014 ALHO Systembau AG, CH-Wikon ALHO Systembau S.à r.l., LU-Esch-sur-Alzette ALHO Systeembouw Nederland, NL-Veenendaal ALHO Systeembouw, BE-Leuven Herausgeber: ALHO Holding GmbH Postfach 1151 51589 Morsbach Tel: +49 (2294) 696-100 [email protected] Redaktion: ALHO Holding GmbH C&G: Strategische Kommunikation GmbH pro publica Agentur für Werbung und Öffentlichkeitsarbeit GmbH Fotografie: C&G: Strategische Kommunikation GmbH Martin Lässig Boris Storz Copyright und Nutzungsrechte der Texte und Bilder: ALHO Holding GmbH Auflage: 15.000 Stück www.alho.com 27 IMMOTIONS