Neues Rektorat - RWTH Aachen University

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Neues Rektorat - RWTH Aachen University
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28.10.2008
13:51 Uhr
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3 2008
Zeitung der
Rheinisch-Westfälischen
Technischen Hochschule
Aachen
Gold
und
andere
Schätze
Ein Höhepunkt im Universitätsalltag: Die GoldwäscheExkursionen, die das Lehr- und Forschungsgebiet für
Aufbereitung mineralischer Rohstoffe in unregelmäßigen
Abständen für seine Studierenden anbietet, sind immer
schnell ausgebucht.
Foto: Peter Winandy
Goldsucher sind in unserer Vorstellung eigentlich raue Aussteigertypen: Bärtige Einzelkämpfer, die vor 150 Jahren im legendären Goldrausch in Kalifornien oder Alaska ihr Glück suchten
– und oft tragisch scheiterten. Der bodenständige Eifelbauer
passt da weniger ins Bild. Vor etwa 100 Jahren blieben jedoch
viele Äcker rund um Malmedy unbestellt. So mancher Landwirt aus der Region zog die Waschpfanne der Mistgabel vor
und schürfte im Vicht- oder Rechtbach nach Gold.
Auch wenn der Eifelgoldrausch nicht allzu lang anhielt: Viele Bäche in Deutschland transportieren auch heute noch Gold,
allerdings in kleinsten Mengen. Das Wasser wäscht das Edelmetall aus dem Gebirgsgestein und nimmt es oft weite Strekken mit. Allerdings keine eiergroßen Goldnuggets, sondern
meist dünne Goldflitter, von denen mehrere tausend Stück ein
Gramm ergeben. Neben vielen Hobby-Goldsuchern macht sich
dieses Wissen derzeit so mancher Kieswerksbesitzer zu eigen.
Unterstützung und Beratung holen sich diese unter anderem
von Professor Hermann Wotruba von der RWTH Aachen. Der
Wissenschaftler und sein Team vom Lehr- und Forschungsgebiet Aufbereitung mineralischer Rohstoffe haben ein weltweit
in Goldbergwerken eingesetztes mechanisches Gold-Aufbereitungsverfahren erfolgreich optimiert und erweitert.
Die RWTH Aachen hat seit einigen Wochen ein neues Rektorat – mit der Bestätigung von einer Prorektorin und von drei
Prorektoren durch den Senat ist das RWTH-Führungsteam um
Rektor Ernst Schmachtenberg und Kanzler Manfred Nettekoven
vollzählig.
Soziologin Heather Hofmeister, Mathematiker Aloys Krieg,
Mediziner Rolf Rossaint und Produktionssystematiker Günther
Schuh waren Anfang September auf Vorschlag des Rektors
durch die Findungskommission nominiert und anschließend
vom Hochschulrat gewählt worden. Sie repräsentieren die unterschiedlichen Wissenschaftsbereiche der Hochschule wie Geistes- und Naturwissenschaften, Medizin und Technik. Zugleich
stehen die teilweise neu formierten Prorektorate für die Arbeitsschwerpunkte des neuen formierten Leitungsgremiums.
Das Prorektorat Forschung und Struktur von Professor Rossaint befasst sich unter anderem mit der intensiven Vernetzung
von grundlagen- wie anwendungsorientierter Forschung, der
Weiterführung der Aktivitäten in den drei Förderlinien der Exzellenzinitiative, der Einwerbung neuer Sonderforschungsbereiche
(von links): Prorektoren Rolf Rossaint,
Aloys Krieg, Prorektorin Heather Hofmeister,
Rektor Ernst Schmachtenberg, Prorektor
Günther Schuh und Kanzler Manfred Nettekoven.
Foto: Peter Winandy
Fortsetzung auf Seite 2
Goldgewinnung ohne giftige Stoffe
Südlich von Karlsruhe arbeitet nun die erste Dichtesortier-Zentrifuge in einer Kiesgrube am Rhein. In ihr werden pro Stunde
etwa 100 Tonnen Sand durchgesetzt. Da Gold schwerer als anderes Gestein ist, setzt es sich in den Taschen der Wand der
Zentrifuge ab, während der Sand aufgrund seines leichteren
Gewichts nach außen gespült wird. Nach dem Zentrifugieren
wird das Konzentrat durch Dichtesortierung sowie magnetisch
und elektrostatisch weiter gereinigt, so dass selbst der kleinste
Goldflitter maschinell aufgefangen wird. Das Gold wurde aus
dem Gebirge ausgewaschen, von der Strömung in feinste
Plättchen ausgewalzt und im Flussbett abgelegt. Was zunächst
wenig rentabel klingt, erhält in der Masse seine Bedeutung:
„In großen Kieswerken werden pro Tag etwa 5.000 bis 6.000
Tonnen Kies gewonnen. Da kommen schon etliche Kilo Gold
im Jahr zusammen“, berichtet Wotruba.
Und das „Rheingold“ ist sehr gefragt. Auch der sagenumwobene gleichnamige Nibelungenschatz beschäftigt seit Jahrhunderten Geologen, Dichter, Komponisten und Hobbyarchäologen. Den berühmten Komponisten Richard Wagner inspirierte er zu seiner berühmten Oper „Rheingold“. Alljährlich
in Bayreuth aufgeführt, begeistert sie ein internationales Publikum. Und ein Schmuckstück aus echtem Rheingold ist dann
oft ein krönendes Andenken für überzeugte Wagner-Fans zumal dessen Goldanteil mit 92 Prozent deutlich über dem
handelsüblichen liegt, der nur 75 Prozent beträgt. Zudem
schätzen ökologisch bewusste Käufer das in Deutschland gewonnene Edelmetall. „In vielen Bergwerken der Erde werden
giftige Stoffe wie Quecksilber oder Cyanid benutzt, um Gold
zu gewinnen. Unser Verfahren hingegen funktioniert rein mechanisch“, betont Wotruba.
Neues Rektorat
Aufbereitung mineralischer Rohstoffe ist ein Schwerpunkt
Für die Kieswerksbesitzer ist das Goldfördern ein lukrativer Nebenerwerb. Und das, obwohl nach deutschen Recht Goldvorkommen unter der Erde Staatseigentum sind. „Der Staat tritt
die Förderrechte jedoch gegen eine Förderabgabe von zehn
Prozent ab“, erläutert Wotruba. Zuvor allerdings müssen sich
die Grubenbetreiber in eine andere Rechtssituation begeben.
Galt zuvor das Abgrabungsrecht, müssen sie sich als „Goldgräber“ nach Bergrecht einstufen lassen. Ein häufig langwieriger
Prozess, der viele abschreckt. Aber das Bergrecht hat auch Vorteile: „Die Stellung des Unternehmers wird gestärkt. Wie in
den meisten Ländern hat der Staat auch in Deutschland ein Interesse an der Nutzung seiner Rohstoffe.“ Somit hat der Abbaubetreibende eine stärkere Verhandlungsposition als vorher, wenn
er etwa weiteren Landerwerb plant. Insgesamt also ein vielfältiges Thema, für den RWTH-Professor aber lediglich eine kleine
thematische Nische. Allerdings eine publicityträchtige, wie er
schmunzelnd zugibt: „Der Schwerpunkt unserer Arbeit liegt aber
eindeutig auf innovativen Aufbereitungsverfahren für mineralische Rohstoffe, so beispielweise für Buntmetallerze wie Kupfer
und Zink, oder auf Industrieminerale wie Calzit oder Glassand.
Uns interessieren derzeit vor allem energie- und wassersparende
Trennungsverfahren für diese Minerale.“ Denn nicht nur Gold ist
ein wertvoller Schatz unserer Erde – viele weitere Rohstoffe sind
unverzichtbare Grundlagen der Produktion.
Ilse Trautwein
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Fortsetzung von Seite 1 Neues Rektorat
sowie ganz allgemein mit der Verbesserung der Bedingungen bei
der Durchführung von Auftragsforschung.
Professor Krieg wird in seinem neuen Amt als Prorektor für
Lehre seine langjährige Erfahrung bei der Verbesserung der Ausbildungsprozesse einbringen. Im Vordergrund steht die Steigerung der Quote erfolgreicher Studierender. Der Anforderung
nach der Ausbildung potenzieller Führungskräfte für Wirtschaft,
Wissenschaft und Gesellschaft soll verstärkt Rechnung getragen
werden. Weitere Aspekte werden der Transfer von aktuellen
Forschungsinhalten in die Lehre, die Schaffung von Leistungsanreizen für gute Lehre und die Verbesserung der Lehrangebote an
die Studierenden sein.
Das neu geschaffene Prorektorat für Personal und wissenschaftlichen Nachwuchs wird von Professorin Hofmeister wahrgenommen. Schwerpunkte sind die Gewinnung und Qualifizierung von Professorinnen und Professoren sowie weiterem wissenschaftlichen Personal unter Berücksichtigung der Kriterien
fachliche Exzellenz, Führungskompetenz, Internationalität und
Chancengleichheit. Damit will man der großen Bedeutung der
Personalentwicklung für die zukünftige Leistungsfähigkeit der
Hochschule Rechnung tragen. Zudem soll die Förderung des
wissenschaftlichen Nachwuchses weiter vorangetrieben werden.
Durch die Einrichtung des ebenfalls neuen Prorektorates Industrie und Wirtschaft wird der Ausbau von Kooperationen angestrebt. Dies übernimmt Professor Schuh, der sich bereits stark für
den Ausbau des RWTH Aachen Campus in Melaten engagiert.
Eine langfristige, exklusive Bindung an etwa 150 bis 200 technologisch führende Unternehmen und die damit einhergehende
Gründung von rund 15 Forschungsclustern und die damit verbundene Schaffung von erwarteten 10.000 Arbeitsplätzen gehört wohl zu den ehrgeizigsten Ziele des neuen Rektorates.
Mit der Wahl der neuen Prorektoren ging die Amtszeit der
scheidenden Rektoratsmitglieder Professor Reinhardt Poprawe
und Professor Konstantin Meskouris zu Ende. Rektor Schmachtenberg dankte ihnen im Rahmen der Senatssitzung für die engagierten Dienste, die sie der Hochschule geleistet haben.
Max Kerner
verlässt den Senat
Foto: Martin Lux
Abschied nahm der Senat in dieser Sitzung auch vom bisherigen Vorsitzenden Max Kerner, dessen Amtszeit ebenfalls endete. Der RWTH-Professor hatte die Funktion seit 2002 inne, aus
Altersgründen wird er im Februar 2009 aus Hochschuldiensten
ausscheiden. Bereits 1980 hatte man Kerner auf die Professur
für Mittlere und Neuere Geschichte der RWTH berufen. Im Jahr
2002 wurde er Inhaber des Lehrstuhls für Mittlere Geschichte
und Direktor des Historischen Instituts. Dekan der Philosophischen Fakultät war er von 1982 bis 1984, Prorektor für Lehre
von 1986 bis 1991. Zudem fungierte er unter anderem über
mehrere Jahre als Rektoratsbeauftragter für die Kooperation mit
dem Institut für Technologie in Haifa, als Vorsitzender des Forums Technik und Gesellschaft sowie als Vorsitzender des Aussen-Instituts, dem Vorläufer des Bürgerforums RWTHextern.
Als renommierter Wissenschaftler veröffentlichte er zahlreiche Arbeiten und Schriften, so im Jahr 2000 eine Abhandlung
mit dem Titel „Karl der Große – Entschleierung eines Mythos“.
Sie sei eine exemplarische Geschichte der Geschichtswissenschaft und ihres Wechselspiels mit Politik und Gesellschaft,
schrieb bei Erscheinen ein Rezensent der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Als kommentierte Bibliographie wäre sie von
größtem Nutzen, dabei lasse sie sich gut, sogar „mitunter vergnüglich“ lesen. Und von dem nicht nur schreiberischen, sondern auch großem rhetorischen Talent des Historikers konnten
die Senatsmitglieder in den manchmal langen Sitzungen und
Wortdebatten profitieren, die er durch humorig geistreiche Einlagen vorzüglich zu würzen verstand.
Redaktion
Service für
attraktive
Professuren
Der Ehefrau des Kandidaten gefiel das Gebäude mit den vorgesehenen Räumen für die Professur ganz und gar nicht. In
diesem Fall konnte die Hochschule nun wirklich keine Alternative bieten, was den Aspiranten zur Ablehnung des Rufes führte. Sollte aber ein grüner Innenanstrich gewünscht sein, wird
man dies wohl eher möglich machen können. Personaldezernentin Katja Pustowka und ihre Vertreterin Brigitte Kuiper
könnten noch manche Anekdote aus der Praxis der Berufungsverhandlungen erzählen, verweisen aber pflichtbewusst auf die
gebotene Verschwiegenheit in diesem Zusammenhang.
In der Regel bleibt die Vorliebe bei der Wandgestaltung wohl
auch eher ein Thema am Rande. „Einkommen, Personal, Räume und die sonstige Ausstattung sind die zentralen Fragen bei
den Gesprächen“, erläutert Pustowka. Gemeinsam mit weiteren Kolleginnen und Kollegen der Zentralen Hochschulverwaltung trifft sie die Vorbereitungen für deren optimalen Verlauf.
Das Führen der eigentlichen Verhandlungen mit den Kandidatinnen und Kandidaten liegt in den Händen von Hochschulkanzler Manfred Nettekoven. Er handelt mit ihnen die konkreten Bedingungen aus, unter denen sie an der RWTH lehren
und forschen werden.
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Berufungspraxis beeinflusst das Hochschulprofil
Diese Vertragsverhandlungen stehen am Ende eines Verfahrens, das die Hochschule verstärkt als ein Instrument ihrer Entwicklungsplanung einsetzt. Mit den Gesetzesänderungen der
letzten Jahre sollte den Hochschulen mehr Autonomie gegeben werden, das wirkte sich auch auf die Berufungspraxis aus.
Verfahrensschritte, die früher den Ministerien vorbehalten waren - so die Ruferteilung, Verhandlungen über die Bezüge oder
die Ernennung - wurden zunehmend den Hochschulen übertragen. Eine effiziente Berufungspraxis ist grundlegend für die
Gewinnung herausragender Wissenschaftlerinnen wie Wissenschaftler und die Profilbildung der Hochschule. Denn mit der
Wiederbesetzung oder Einrichtung einer Professur und der damit verbundenen Aufgabenbeschreibung können Schwerpunkte gestärkt oder neue inhaltliche Felder entwickelt werden.
Die Berufungsordnung der RWTH schreibt eine schnellstmögliche Durchführung der Verfahren vor. Zunächst trifft die Berufungskommission, die auf Fakultätsebene eingerichtet wird, bei
Ende der Bewerbungsfrist eine Vorauswahl. Nach Probevorträgen und Begutachtungen bereitet sie eine Liste vor, die drei
Personen in einer vorgeschlagenen Reihung umfassen sollte.
Diese Berufungsliste muss nun vom Fakultätsrat verabschiedet
und sodann an das Rektorat weitergereicht werden. Wenn sich
die Gremien auf diesem Wege geeinigt haben, diskutiert das
Rektorat mit der Fakultätenkonferenz den Vorschlag und der
Rektor erteilt den Ruf. Während des gesamten Verfahrens haben die Bewerber die Möglichkeit, sich über einen Berufungsmonitor im Internetangebot der Personalverwaltung über den
jeweiligen Stand zu informieren.
Vor knapp drei Jahren wurde im Personaldezernat auch das
Beratungsteam Berufungen eingerichtet, um Unterstützung für
alle am Berufungsverfahren Beteiligten zu leisten. Auch auf
diesem Wege will man den Informationsfluss zwischen den Akteuren auf Fakultätsseite, den zuständigen Kommissionen, der
Verwaltung und der Hochschulleitung intensivieren. Außerdem
wurde auf Grundlage der Berufungsordnung als eine weitere
Serviceleistung ein Berufungshandbuch erarbeitet. Es steht im
Intranet zur Verfügung und ist Nachschlagewerk bei vielen Fragen oder Problemen.
Sie sorgen für ein gutes Berufungsklima
und zaubern notfalls noch das Kaninchen aus dem Hut –
die Verwaltungsexperten Wolfgang Kutscher,
Heinz-Herbert Kaußen, Willi Jahn, Thomas Trännapp,
Katja Pustowka, Kanzler Manfred Nettekoven
und Brigitte Kuiper.
Foto: Peter Winandy
erteilung die Ausstattungswünsche der Kandidaten ab und
formulieren ein Angebot der Fakultät. Unter Leitung des
Kanzlerstellvertreters Heinz-Herbert Kaußen kommen dann
der Dekan der betroffenen Fakultät und die zuständigen Vertreter der Verwaltung zusammen. Zu dieser Runde gehören
derzeit neben Kuiper und Pustowka auch Willi Jahn als Haushaltsdezernent, Wolfgang Kutscher als Abteilungsleiter Bau
und Raumangelegenheiten sowie Thomas Trännapp als Abteilungsleiter Struktur und Forschung. Im Vordergrund der Beratungen stehen die geforderten Stellen für wissenschaftliche
und nichtwissenschaftliche Mitarbeiter, die Räume, die laufenden Mittel sowie das Equipment und die mögliche Finanzierung aus Fakultäts- oder Zentralmitteln. Dabei können sich
Problemlösungen beispielsweise auch schon mal durch den
Tausch von Räumlichkeiten, der Teilung eines Geschäftszimmers innerhalb eines Instituts oder der Mitnutzung vorhandener Infrastrukturen wie Werkstätten ergeben.
„Wenn die Vorbereitungsrunde die Ressourcen gepackt
hat, geht es in die Verhandlungsrunde mit dem Kanzler“, berichtet Kaußen. Kanzler Manfred Nettekoven ist nun verantwortlich für die Präsentation des Gesamtangebots. Eine Aufgabe, bei der er gleichermaßen Taktik wie Fingerspitzengefühl
einsetzt, wie Personalfachfrau Pustowka berichtet. Eine entscheidende Rolle spielt natürlich die Gehaltsfrage - erschwerend für deutsche Hochschulen ist dabei, dass im internationalen Vergleich die Professorengehälter nicht immer mithalten
können. Der Kanzler hat zwar aufgrund der Einführung der so
genannten W-Besoldung mehr Spielräume, da sich die Vergütung jetzt aus einer festen Grundvergütung und den variablen
Kanzler präsentiert das Gesamtangebot
Leistungsbezügen zusammensetzt. Er muss aber zugleich die
Nach der Rektorentscheidung werden in einer konzertierten
Aktion von Fakultät und Verwaltung die Berufungsverhandlun- Interessen des RWTH-Gesamthaushaltes im Auge behalten,
gen vorbereitet. Die Dekane klären unmittelbar nach einer Ruf- auch wenn er einem Top-Kandidaten ein respektables Ange-
bot offerieren will. Dabei ist eine gute Kenntnis über noch
verfügbare Kapazitäten hilfreich, wenn er im Zwiegespräch
mit dem Aspiranten Einigung erzielen möchte.
Lebensumfeld spielt eine große Rolle
Oft ist die in Deutschland noch vorherrschende Verbeamtung
eines Professors ein ausschlaggebender Anreiz zur Annahme
eines Rufes. Grundsätzlich beschränken sich die Anforderungen der Forscher heute nicht mehr allein auf persönliche Bezüge oder auf die Ausstattung. Häufig werden auch Fragen
des Lebensumfeldes oder die Familienfreundlichkeit der Hochschule thematisiert. Hier versucht die RWTH unter anderem
mit einer Reihe von Angeboten zur Kinderbetreuung die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu erleichtern. Das Programm zur Dualen Karriere der Hochschule bietet Unterstützung bei der Suche nach einem Arbeitsplatz für den Partner
oder die Partnerin wie auch einen Service für die gesamte Familie, um das Ankommen in Aachen zu erleichtern. „Wir wollen
die Voraussetzungen für ein attraktives Umfeld von Professuren schaffen“, unterstreicht Kanzlerstellvertreter Kaußen. Und
er betont, dass an der RWTH die hervorragende Kooperation
von akademischer Seite und Verwaltung die Basis für ein gutes Berufungsklima ist.
Renate Kinny
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28.10.2008
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Das Europäische
Wissenschaftsparlament
tagte erstmals
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Mit der Verabschiedung der „Aachener Erklärung“ ging die erste Auflage des Europäischen
Wissenschaftsparlaments – kurz EWP genannt – von Stadt und RWTH Aachen erfolgreich zu
Ende. Ingesamt 120 Schülerinnen und Schüler, Studierende sowie Vertreter aus Wirtschaft,
Wissenschaft, Medien und Politik aus ganz Europa diskutierten am 9. und 10. Oktober engagiert
zum Thema „Europa unter Strom – geht 2050 das Licht aus?“.
Das EWP stellte sich dabei als ein ebenso unkonventionelles wie produktives Dialog- und Diskussionsforum dar, das die Träger – Oberbürgermeister Dr. Jürgen Linden und Rektor Professor
Ernst Schmachtenberg – ebenso wie der Parlamentspräsident Martin Eurlings, Bürgermeister von
Valkenburg und vormals Minister in Niederländisch-Limburg, als überaus gelungen bewerteten.
Die äußerst lebhaften und fruchtbaren Gespräche bestärkten die Veranstalter, diese allen Altersgruppen gerechte und zielgruppenorientierte Vermittlungsarbeit fortzusetzen.
Die erste Sitzung des EWP mit Teilnehmenden aus 14 Nationen erwies sich demnach als gelungenes Experiment für die Beantwortung europäischer Fragen sowie als geeignetes Labor für
Gestaltungsszenarien des zukünftigen Europas.
Im Verlauf der zwei Sitzungstage überraschten vor allem auch das Engagement und die Ernsthaftigkeit, mit der diskutiert wurde, sowie die Kreativität der entworfenen Szenarien. Die Organisation sicherte zudem eine internationale, intersoziale und intergenerationelle Debatte auf hohem
inhaltlichen Niveau. Die Tagung wurde live im Internet über die Homepage des EWP übertragen,
die auch ein Diskussionsforum anbietet. Seit ihrer Einrichtung im März 2008 haben über 23.000
Interessierte diese Webseite besucht. Dort ist ebenfalls die „Aachener Erklärung“ nachzulesen.
Adressiert ist sie an EU-Forschungskommissar Janez Potocnik, der als Schirmherr des EWP fungiert.
Toni Wimmer
www.wissenschaftsparlament.eu
Foto: Martin Lux
Wettbewerb
zum RWTHKernbereich
Der BLB NRW Aachen hatte als Eigentümer der Hochschulflächen in enger Abstimmung mit der Stadt einen städtebaulichen Wettbewerb mit dem Realisierungsteil „Templergraben
und anliegende Freiflächen” ausgelobt. Der Bereich umfasste
die innerstädtischen Hochschulflächen zwischen Bahnstrecke
Aachen-Düsseldorf, Republikplatz, Kruppstraße, Turmstraße,
Roermonder Straße, Malteserstraße, Marienbongard, Pontstraße, Augustinerbach und Annuntiatenbach.
Ziel war, ein möglichst vielfältiges Gesamtkonzept für den
Kernbereich der RWTH zu erstellen. Es soll als städtebauliche
Leitlinie für einen Zeitrahmen von 20 Jahren dienen. Aufgrund
der gewachsenen heterogenen Struktur und notwendiger Teilverlagerungen der Hochschule wird eine städtebauliche Neuordnung gewünscht, die der repräsentativen Funktion dieses
Bereiches entspricht. Dazu gehört vor allem eine neue Gestaltung von Freiräumen, um die Integration in das Gesamtstadtbild und die Anbindung an die Stadträume zu stärken.
Zu überdenken war auch die Verkehrssituation, um so den
motorisierten Individualverkehr im Umfeld des Templergrabens zu reduzieren und Freiräume zurück zu gewinnen. Mit
der Eröffnung des SuperC ist der Bereich Templergraben zur
zentralen Anlaufstelle der RWTH geworden. Er stellt für Studierende und Hochschulbeschäftigte wie auch für Bewohner
und Besucher der Stadt gleichermaßen einen besonders bedeutsamen Ort dar. Die Exzellenz der RWTH müsse nicht nur
in Forschung und Lehre Ausdruck finden, sondern auch über
städtebauliche und landschaftsarchitektonische Qualitäten
nach außen getragen werden.
Illustration: Machleidt+Partner
Grünflächen laden zum Aufenthalt ein
Anfang September 2008 erhielten Machleidt+Partner, Büro
für Städtebau, und sinai.Faust.Schroll.Schwarz., Freiraumplanung + Projektsteuerung, beide aus Berlin, unter 15 Mitbewerbern den ersten Preis in diesem Wettbewerb. Im Urteil der
Jury heißt es, dass es der Arbeit gelingt, mit gezielten gestalterischen Handgriffen stadträumliche Klarheit zu erreichen.
Durch die bauliche Fassung der Ecke der Bibliothek wird die
Vorzone vor dem Hauptgebäude und dem Super C räumlich
akzentuiert. Sie erhält damit die ihrer Lage am Grabenring angemessene Dimensionen und Konturen. Gleichzeitig wird
auch der Straßenzug Eilfschornstein- und Wüllnerstraße weitgehend geschlossen, so dass sich lediglich noch der Bereich
vor der Barbarossamauer mit dem Blick auf das SuperC sowie
der Platz neben dem Bergbaugebäude öffnen. Auch die Verdichtungen im Inneren der Blöcke sind der innerstädtischen
Lage angemessen. Dies gilt vor allem für die weitere Bebauung und Randschließung im Theresienblock. Die zusätzlichen
Bauten im Innenbereich zwischen dem Audimax und dem
Hauptgebäude gruppieren sich um einen neuen grünen Innenhof. Dieser zusammenhängenden Grünfläche wird eine
hohe Aufenthaltsqualität zukommen können. Insbesondere
durch die neue Lage der Mensa kann dieser Raum eine gute
Belebung erfahren.
Redaktion
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Impressum
Herausgeber im Auftrag
des Rektors:
Pressestelle der RWTH Aachen
Templergraben 55
52056 Aachen
Telefon 02 41/80-9 43 26
Telefax 02 41/80-9 23 24
[email protected]
www.rwth-aachen.de
Redaktion:
Renate Kinny (ky)
Verantwortlich:
Toni Wimmer
Ständige Mitarbeit:
Sabine Busse
Angelika Hamacher
Thomas von Salzen
Peter Winandy
Art direction:
Klaus Endrikat
DTP, Reinzeichnung:
ZAHRENdesign
Druck:
Brimberg,
Aachen
Erscheinungsweise:
Viermal jährlich.
Alle Rechte vorbehalten.
Nachdruck,
auch auszugsweise,
nur mit Genehmigung
der Redaktion.
ISSN 1864-5941
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28.10.2008
13:52 Uhr
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Zurück in der
Welt der Musik
Melodiöse Klänge erfüllen die Cochlea-Implantat-Ambulanz des
Universitätsklinikums Aachen. Mandolinenspieler Hermann Zachert spielt in der Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde und
Plastische Kopf- und Halschirurgie mit viel Gefühl „Amazing
Grace“. Für einige Zuhörer ein kleines Wunder, denn der 63Jährige ist seit einer Masern-Erkrankung in früher Kindheit
schwerhörig. Am linken Ohr trägt er ein klassisches Hörgerät,
rechts ein „Hinter dem Ohr-Gerät“, kurz HdO-Gerät genannt,
das Bestandteil eines Cochlea-Implantat-Systems ist. Die eigentliche Hörprothese, das Cochlea-Implantat, wurde operativ in den
Schädelknochen hinter dem Ohr eingesetzt. Es leitet die von außen gesandten elektrischen Impulse an die Hör-Nervenbahnen
weiter. Dadurch können ertaubte Menschen wieder Höreindrükke gewinnen und sogar Sprache verstehen.
„Diese Implantate gibt es seit über 25 Jahren“, berichtet Diplom-Logopädin Katrin Lohmeier, Mitarbeiterin der Ambulanz.
Das Aachener Klinikum gehörte 1986 zu den ersten Einrichtungen in Deutschland, die das Implantat operativ einsetzten. Doch
erst seit kurzem macht der technische Fortschritt es möglich, neben Sprache auch musikalische Klangerlebnisse zu übertragen.
Verantwortlich hierfür ist der extrem kleine, batteriebetriebene
Hochleistungscomputer, der so genannte Sprachprozessor im
HdO-Gerät. Er verarbeitet den Schall, den das Mikrofon in Ohrnähe aufnimmt, zu elektrischen Impulsen. Ganz individuell an
die Bedürfnisse seines Trägers angepasst, hat der Minicomputer
drei bis fünf Programme für verschiedene akustische Situationen
abgespeichert. Per Knopfdruck kann der Träger des Cochlea-Implantats das passende „Hörprogramm“ wählen, je nachdem, ob
er ein ruhiges Zweiergespräch zu Hause führt, Freunde vor einem Café an einer viel befahrenen Straße trifft oder nun auch
Musik hören möchte.
Betreuung in der Cochlea-Ambulanz
Viele hörgeschädigte Menschen erleben den neuen Musikgenuss als große Bereicherung: „Musik ist ganz eng mit Emotionen
und Situationen verbunden. Beim Hören werden Erinnerungen
wach“, so Katrin Lohmeier. Vielleicht an den ersten Kuss zum
Beatles-Hit, an den Italiener um die Ecke mit schmachtenden
Schlagern im Hintergrund oder an Weihnachten unterm Tannenbaum bei „Stille Nacht, heilige Nacht“. Auch Hermann Zachert liebt nicht von ungefähr die Mandoline: „Dieses Saiteninstrument habe ich bereits in meiner Jugend gespielt, es aber in
die Ecke gestellt, als ich immer schlechter hörte.“ Dank der modernen Medizintechnik und einer guten Betreuung in der Cochlea-Implantat-Ambulanz, die unter der Leitung von Professor
Die Logopädin
Katrin Lohmeier
mit einem Teil des
Cochlea-Implantates
und der mandolinenbegeisterte
Hermann Zachert.
Foto: Peter Winandy
Martin Westhofen steht, hat er die Mandoline vom Staub befreit
und nimmt derzeit sogar Unterricht. Rhythmus liegt ihm ohnehin im Blut, denn er schwingt mit Ehefrau Rita in einem Klub
auch regelmäßig das Tanzbein.
Doch selbst wenn das Klangerlebnis für die Implantatträger
viel Lebensqualität bedeutet: „Das Hören ist deutlich anders als
bei gesunden Menschen“, beugt Dr.-Ing. Wolfgang Döring zu
hohen Erwartungen vor. Das Hörerlebnis eines Symphoniekonzerts ist aufgrund seiner Vielstimmigkeit bislang noch kein echter
Genuss für die Patienten. Besser eignen sich Musikstücke mit
klarer Melodie und möglichst wenigen Instrumenten. Und auch
die Musikgattungen erschließen sich unterschiedlich gut: „Ein
bassiges Rockstück kommt – flapsig formuliert - besser rüber als
sanfte Harfenklänge“, weiß Döring, der unter anderem für die
optimale Einstellung der Cochlea-Implantate zuständig ist.
Gehörlose Kinder brauchen eine sehr frühe Operation
Für hochgradig schwerhörige oder ertaubte Menschen ist diese
Implantation bis ins hohe Alter möglich. Die Kosten für die Operation und Nachsorge werden von den gesetzlichen und privaten Krankenkassen übernommen. Wichtig ist jedoch, dass die
erwachsenen Patienten „postlingual“ ertaubt sind, das heißt,
dass sie vor ihrer Erkrankung sprechen und hören gelernt haben.
Außerdem müssen sie bereit sein, im Anschluss an die Operation
viel Zeit und Energie für die Reha-Maßnahmen aufzuwänden.
„Im Prinzip lernen die Patienten neu hören“, so Lohmeier.
Zu den verschiedenen Therapiebausteinen gehören die medizinische Kontrolle des versorgten Ohrs sowie regelmäßige Hörtests. „Im ersten halben Jahr verbessert sich in der Regel das
Hörvermögen ständig“, so die Logopädin. Deshalb müsse die
Geräteeinstellung auch engmaschig kontrolliert und angepasst
werden. Erwachsene, die von Geburt an gehörlos sind, können
in der Regel ohne Absehen vom Mund kein Sprachverständnis
mehr erreichen, wie Katrin Lohmeier erklärt: „Die Entwicklung
der Nervenstrukturen für die Sprachverarbeitung findet in der
Kindheit statt und kann später nicht mehr nachgeholt werden.“
Bei gehörlos geborenen oder ertaubten Kindern sei es daher sehr
wichtig, möglichst früh das Cochlea-Implantat einzusetzen. „Bei
jungen Kindern vor dem Spracherwerb bildet sich – mit intensiven begleitenden Trainingsmaßnahmen – das Nervensystem
zum Hören und Sprechen in ähnlicher Weise aus wie bei hörenden Kindern.“
Ilse Trautwein
http://www.ukaachen.de/content/page/4246758
Kasimir und der
Froschexperte
Der Fotograf war auf den Weg zu einem Shooting bei dem so genannten Eulenflugprojekt. In dem Moment gleitet Kasimir überraschend durch den Flur und landet auf
der Schulter von Lars Dolge, der sich eigentlich mehr mit Fröschen beschäftigt. Überrascht schaut der Diplombiologe zu der Schleiereule hinüber, während diese interessiert
die Kamera fixiert. „Das ist hier der Jüngste“, weiß Dolge von seinen Kollegen und fügt
hinzu: „Jungvögel haben noch ein flauschiges Gefieder. Erst nach etwa zwei Monaten
legen sie ihr Daunenkleid ab.“
Kasimir ist eine der Schleiereulen des Instituts für Biologie II (Zoologie). Sie helfen
unter anderem den Biologen und Forschern des Aerodynamischen Instituts herauszufinden, warum sie und ihre Artgenossen so leise fliegen. Die Eule und ihre besondere Flügelstrukturen dienen als Vorbild für neue Tragflügelkonzepte. Irgendwann, so hoffen
die Wissenschaftler, wird es dann vielleicht auch möglich sein, dass Flugzeuge leise über
unsere Köpfe hinweg gleiten.
Mehr dazu und weitere Themen gibt es im Wissenschaftsmagazin RWTH-THEMEN
„Bionik – Schnittstelle zwischen Natur und Technik“. Es kann in der RWTH-Pressestelle
unter 80-94322 kostenlos angefordert werden.
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Foto: Peter Winandy
Neue Referenten
für die Interdisziplinären Foren
Gero Bornefeld, Stephan Muckel und Dr. Christian Salzmann sind die neuen Referenten für die Interdisziplinären Foren der RWTH Aachen. Jeder Referent betreut zwei der insgesamt sechs Foren, eine enge
thematische Vernetzung ist das Ziel. Personelle Unterstützung in Verwaltungsaufgaben erhalten sie durch
das Dezernat für Technologietransfer und Forschungsförderung, bei dem die Foren angesiedelt sind.
„Networking wird eine wesentliche Aufgabe sein. Wir müssen Kontakte knüpfen, Menschen zusammenbringen und Projekte anstoßen“, beschreibt Salzmann die Arbeitsinhalte der Referenten, denn
„wichtig für den Erfolg der Foren ist das Engagement ihrer Mitglieder“. Bornefeld ergänzt: „Aber auch
die Phase der Ideen-Entwicklung für Projekte muss unterstützt werden. Ab sofort steht beispielsweise
den Forenmitgliedern ein so genannter Forenfonds zur Verfügung. Mit den Mitteln kann die Vorbereitung interdisziplinärer Forschungsvorhaben gezielt gefördert werden.“
Professor Thomas Gries, Rektoratsbeauftragter für die Interdisziplinären Foren, erläutert: „Im Rahmen des Exzellenzantrages wurde die Förderung der interdisziplinären Forschung als eine der beiden
Maßnahmen zur Schärfung des wissenschaftlichen Profils der Hochschule herausgestellt. Bislang haben
die Interdisziplinären Foren hierzu einen wichtigen Beitrag geleistet. Ergänzend zu den Foren wird künftig ein neu zu gründendes ,Exploratory Research Space @ RWTH Aachen’ mit Aktivitäten und Angeboten rund um die interdisziplinäre Forschung der RWTH tätig. Die Foren wollen sich daher neu positionieren und künftig in Zusammenarbeit mit Exploratory Research Space zur Identifizierung von Zukunftsthemen beitragen“.
Aktuell erarbeitet jedes Forum ein Strategiepapier, in dem Selbstverständnis und Ziele für die nächsten Jahre definiert werden. Die Foren wurden ab Mitte der achtziger Jahre gegründet, ihre Positionen
und Ziele sind derzeit sehr unterschiedlich. Auf 20 erfolgreiche Jahre kann das Werkstoff-Forum bereits
verweisen: Am 7. November findet unter dem Titel „Zukunft der Werkstoffe – Innovationen und Visionen“ eine Veranstaltung im Alten Kurhaus statt. „Interessierte sind hierzu herzlich eingeladen“, wirbt
Muckel für eines „seiner“ beiden Foren.
Angelika Hamacher
http://www.foren.rwth-aachen.de/
Christian Salzmann, Gero Bornefeld und Stephan Muckel
sind Ansprechpartner für die Interdisziplinären Foren der RWTH
(von rechts).
Foto: Peter Winandy
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28.10.2008
13:52 Uhr
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Studieren
mit Handicap
Sie hat ein offenes Ohr und jede Menge Informationen - Sandra Ohlenforst, die studentische Behindertenbeauftragte an der
RWTH. Seit drei Jahren ist die 31-Jährige hier erste Ansprechpartnerin für Studieninteressierte wie Studierende mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen. Denn der neue Lebensabschnitt muss für Menschen mit Beeinträchtigung besonders gründlich geplant werden: Wo gibt es behindertengerechte
Studierendenwohnungen? Wie beantrage ich studienbegleitende Assistenz? Und: Sind die Hörsäle und Seminargebäude des
gewünschten Studiengangs in Aachen mit meinem Handicap
gut zu erreichen?
Rund 20 Prozent aller Studierenden in Deutschland leben
mit einer Behinderung beziehungsweise einer chronischer Erkrankung, so die Zahlen der 18. Sozialerhebung des Deutschen
Studentenwerks. Sandra Ohlenforst zählt selbst dazu. Mit fünfzehn Jahren hatte sie einen schweren Sportunfall in der Schule.
Zwei künstliche Schultergelenke und viele Wochen Klinik- und
Reha-Aufenthalte liegen hinter ihr. Bis heute benötigt sie täglich
anderthalb Stunden Physiotherapie. Zeit, die für andere Dinge
fehlt: „Behinderte wie chronisch kranke Studierende haben in
der Regel weniger Zeit, sich auf Hausarbeiten, Klausuren oder
Prüfungen vorzubereiten, da sie viel Energie und viele Stunden
zur Bewältigung des Alltags benötigen“, berichtet die engagierte Studentin.
Gesetz sieht Nachteilsausgleich vor
Studierende dürfen aufgrund ihrer Behinderung nicht benachteiligt werden. Dies besagt das Hochschulrahmengesetz, das die
Möglichkeit eines so genannten Nachteilausgleichs vorsieht.
Sandra Ohlenforst unterstützt die Studierenden gern dabei. „Jeder Fall ist anders. Der Antrag muss neben einem fachärztlichen
Attest die konkreten Entlastungswünsche des Betroffenen auflisten.“ Werden längere Bearbeitungszeiten für Hausarbeiten gewünscht, da der Student mehrere Stunden in der Woche medizinisch betreut wird? Oder soll die schriftliche Prüfung mündlich
erfolgen, da die Antragstellerin motorisch nicht in der Lage ist
zu schreiben? In einem ausführlichen Gespräch unterstützt die
Behindertenbeauftragte ihre Kommilitonen und künftige Studierende. Die Zusammenarbeit mit den zuständigen Prüfungsausschüssen der einzelnen Fakultäten beurteilt sie durchweg positiv: „Die Professoren sind sehr kooperativ.“
Aber auch im studentischen Alltagsleben können sich die
Studierenden mit Handicap unterstützen lassen. Zum einen gibt
es die Möglichkeit, eine „Studienassistenz“ beim Landschaftsverband Rheinland zu beantragen. „Diese Assistenten begleiten
die Studierenden in die Lehrveranstaltungen und schreiben dort
beispielsweise mit“, erläutert Ohlenforst. Die RWTH bietet seit
neuestem noch einen weiteren Service: „Wir haben seit einigen
Wochen einen Zivildienstleistenden vom Universitätsklinikum in
unseren Diensten, der auch in die Bibliothek oder Mensa begleitet und dort individuell unterstützt.“ Ein zweiter „Zivi“ soll
demnächst eingestellt werden.
Behindertenbeauftragte sorgen für bauliche Verbesserungen
Für Menschen mit Handicap sind an der RWTH häufig Wege
oder Gebäude echte Hindernisse. „Unsere Hochschule ist eben
gewachsen und nicht wie so manche andere Universität auf der
grünen Wiese entstanden“, erklärt Sandra Ohlenforst. Gemeinsam mit dem Beauftragten des Rektorats für Behindertenfragen
Studierender, Hermann-Josef Kuckartz, und Waltraud Sye, der
Schwerbehindertenvertreterin der RWTH-Mitarbeiter, setzt sie
sich für bauliche Optimierungen ein. Probleme macht zum Beispiel das Reiff-Museum - dort gibt es weder einen Aufzug noch
eine barrierefreie Toilette. Positiv dagegen bewertet Ohlenforst
die Veränderungen der Bibliothek: „Mich hat es sehr gefreut,
dass der Zugang zur Hochschulbibliothek mittlerweile neben
der Außenrampe auch eine automatische Schiebetür erhalten
hat.“ Außerdem wurde im Audimax eine Behindertentoilette
eingebaut. Ab Februar wird im ehemaligen Studierendensekretariat in der Wüllnerstraße ein 30 Quadratmeter großer Aufenthalts- und Ruheraum mit Liege, Sofa und einem Behindertenarbeitsplatz bereitstehen. „Dies ist zum Beispiel für Epileptiker besonders wichtig“, so Ohlenforst. Zurzeit ist sie mit der Stadt im
Gespräch, um die Einrichtung einer öffentlich zugänglichen Behindertentoilette im Pontviertel zu erreichen. „Auch Studierende mit Handicap möchten Freunde treffen und ein Bier trinken.
Das ist momentan kaum möglich, da sich das nächste Behinderten-WC am Elisenbrunnen befindet.“
Viele Veränderungen wurden sicherlich durch das Engagement von Sandra Ohlenforst angestoßen. In den vergangenen
Behindertenbeauftragte Sandra Ohlenforst
mit ihrem Kommilitonen Dzenan Dzafic und
dem Zivildienstleistenden Jamil Sumiri (von rechts).
Foto: Peter Winandy
drei Jahren hat sie nicht nur Soziologie, Psychologie und Wirtschafts- und Sozialgeschichte studiert sowie als studentische Behindertenbeauftragte ein breites Netzwerk aufgebaut. Sie vertritt die Belange behinderter und chronisch kranker Studierender ebenfalls bei Fachtagungen oder Verbänden: „Seit dem
Sommer bin ich im Landesvorstand des Sozialverbands VdK
Nordrhein-Westfalen, der unter anderem die Interessen von Behinderten in Deutschland vertritt.“ Wie sie das alles unter einen
Hut bringt? „Es klingt verrückt, aber entspricht der Realität:
Seitdem ich mich neben dem Studium aktiv für die Belange anderer einsetze, bin ich selbst viel leistungsfähiger geworden.“
Ilse Trautwein
Kontakt
Sandra Ohlenforst,
Telefon 0241/80-937 92 und
Hermann-Josef Kuckartz,
Beauftragter des Rektorats
für Behindertenfragen Studierender
Telefon 0241/80-943 38
[email protected]
Temporeich
auf der Langstrecke
und im Studium
Für Kerstin Meisa war es nicht die erste Auszeichnung: Gemeinsam mit drei weiteren Absolventen der RWTH erhielt
die 26-Jährige im Juli in München den Siemens Excellence
Award. Der Preis wird an Studierende vergeben, deren Diplomarbeiten das Unternehmen als besonders anwendungsorientiert und innovativ beurteilt. In ihrer Abschlussarbeit
entwickelte Meisa ein rechnergestütztes Verfahren, mit dem
die Kosteneffizienz von Netzgebieten auf Höchstspannungsebene – so beispielsweise die der vier deutschen Höchstspannungsnetzbetreiber Vattenfall, RWE, EON und EnBW – ermittelt werden kann. Mit dem Programm werden kostenoptimale Referenznetze erstellt, deren Vergleich mit den bestehenden Stromversorgungsnetzen es erlaubt, für diese Effizienzwerte zu bestimmen. Keiner der Einflussfaktoren, die
auf das komplexe System der Elektrizitätsversorgung wirken,
darf dabei unberücksichtigt bleiben: „Das Programm muss
neben dem Standort der Kraftwerke, der Höhe und der Verteilung der elektrischen Lasten ebenfalls erfassen, wo Stromleitungen gebaut werden dürfen. Die Referenznetze müssen
alle technischen Randbedingungen erfüllen, die auch von
den bestehenden Netzen erfüllt werden“, erläutert die Doktorandin.
In dieser Komplexität liegt für sie der Reiz der Aufgabenstellung. Ein weiterer Grund für ihre Themenwahl war die
hohe Praxisrelevanz. Mit Einführung der Anreizregulierung
werden die aufgrund der Referenznetzanalysen vorliegenden
Werte ab Januar 2009 von der Bundesnetzagentur zur Ermittlung von Effizienzvorschriften genutzt. Man will die
Netzbetreiber dazu zwingen, ihre Kosten auf das Niveau des
effizientesten Betreibers zu senken. So sollen der Wettbewerb unter den Unternehmen gestärkt und langfristig die
Verbraucherpreise gesenkt werden.
Auslandssemester in Lausanne
Die Diplomingenieurin Kerstin Meisa studierte an der RWTH
Elektro- und Informationstechnik mit Schwerpunkt Energietechnik. Zurzeit promoviert sie am Institut für Elektrische Anlagen und Energiewirtschaft – kurz IAEW genannt – über die
praxisgerechte Planung von Stromversorgungsnetzen. Bereits als studentische Hilfskraft beschäftigte sie sich intensiv
mit der Netzplanung, so führte sie ein Industriepraktika bis
nach Sibirien zum Institut für Energiesysteme in Irkutsk.
Während des Studiums packte sie häufiger die Koffer: Zwei
Auslandssemester verbrachte sie in Lausanne, weitere Praktika absolvierte sie unter anderem bei E.ON Netz in Bayreuth
und bei Thyssen Krupp Hoesch in Lippstadt. „Danach freut
man sich wieder auf Aachen“, berichtet sie. In der Kaiserstadt war sie lange als Läuferin in der Aachener Turn-Gemeinde aktiv und schaffte es sogar in den kleinen Kreis der
Gewinner des Lousberglaufs.
Im Langstreckenlauf wie in ihrer wissenschaftlichen Arbeit legt die Expertin für Netzplanung ein hohes Tempo vor.
2007 schloss sie ihr Studium an der RWTH als beste weibliche Absolventin ihres Studiengangs ab, ausgezeichnet wurde sie unter anderem auch durch den VDE, mit dem NokiaFrauenförderpreis, mit dem Brigitte-Berkenhoff-Preis und mit
der Springorum-Denkmünze der RWTH. „Manchmal war es
aber zuviel Stress“, sagt sie rückblickend. Heute will sie sich
nicht auf bestimmte Zukunftspläne festlegen. Sie erzählt,
wie sie überhaupt zur Elektrotechnik und nach Aachen kam:
„Ich war in der Schule eher mathematisch-technisch interessiert, wusste aber lange nicht, welches Studienfach das richtige wäre. Erst während eines Informationstag für Schülerinnen in Bochum, wo viel experimentiert und demonstriert
wurde, entschied ich mich endgültig für die Elektrotechnik.”
Ihre Wahl des Studienortes traf sie dann mit einer Mischung
aus Kopf- und Bauch-Entscheidung: Das sonnige Wetter an
ihrem ersten Tag in Aachen spielt genauso eine Rolle wie die
aktuellen Hochschulrankings.
Corinna Bertz
RWTH-Doktorandin Kerstin Meisa
ist Expertin für die Planung
von Stromversorgungsnetzen.
Foto: Peter Winandy
5
28.10.2008
13:52 Uhr
NeueProfessoren
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Seite 7
Hans-Josef Allelein
Dr. rer. nat. Hans-Josef Allelein ist seit Juni 2008 Universitätsprofessor für das Fach Reaktorsicherheit und -technik in der
Fakultät für Maschinenwesen der RWTH.
geboren am 2. Januar 1952 in Aachen
Ausbildung
1970 bis 1977 Studium der Physik an der RWTH Aachen
1977 bis 1979 Promotionsstudium an der KFA Jülich
1981 Dissertation
Beruflicher
Werdegang
1979 bis 1986 Mitarbeit und Projektleitung bei der Firma Interatom,
Bergisch-Gladbach
1987 bis 2008 Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) in Köln;
zunächst Forschungsbetreuung,
ab 1991 Leiter der Gruppe „Programme und Grundsatzfragen“,
ab 1993 Leiter der Codeentwicklung „COCOSYS“ und „ASTEC“,
ab 2002 Leiter der Abteilung „Barrierenwirksamkeit“
2001 bis 2008 Lehrtätigkeit an der FH Oldenburg
Persönliches
Familie verheiratet mit Hildegard Allelein, geborene Fleischmann,
Vater von Evelyn (27 Jahre), Mark-Martin (25 Jahre) und
Stephanie (24 Jahre)
Freizeit Vorsitzender eines Trägervereins für Offene Jugendarbeit;
Hobbies: Briefmarken, Fußball, Kakteen, Oper
Sabine Andergassen
Dr. rer. nat. Sabine Andergassen ist seit Mai 2008 Juniorprofessorin für das Fach Theoretische Physik in der Fakultät
für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften der RWTH.
Ihre Forschungsschwerpunkte sind stark korrelierte Elektronensysteme und mesoskopische Physik.
geboren am 10. Mai 1976 in Bozen, Italien
Ausbildung
2001 Diplom in Physik an der Universita' degli Studi di Roma „La Sapienza“
2006 Promotion an der Universität Stuttgart
Beruflicher
Werdegang
2001 bis 2006 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Max-Planck-Institut für
Festkörperforschung in Stuttgart
2006 bis 2008 Postdoc am Institut Néel des Centre National de la Recherche
Scientifique in Grenoble
Persönliches
Freizeit Musik, Reisen, Berge
„Das Staunen ist eine Sehnsucht nach Wissen.“
(Thomas von Aquin)
Fabian Kiessling
Dr. med. Fabian Kiessling ist seit Mai 2008 Universitätsprofessor für
das Fach Experimentelle Molekulare Bildgebung in er Medizinischen
Fakultät. Sein primäres Forschungsinteresse gilt der Entwicklung
molekularer Bildgebungsverfahren und Kontrastmittel für eine krankheitsspezifische Diagnostik und die Umsetzung personalisierter
Therapiekonzepte.
geboren am 16. August 1972 in Mannheim, Deutschland
Ausbildung
1993 bis 2000 Studium an der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg
2001 Promotion (Magna Cum Laude) an der Medizinischen Fakultät
der Universität Heidelberg
2006 Venia Legendi für Experimentelle Medizin, Universität Heidelberg
2007 Facharzt für Diagnostische Radiologie
Beruflicher
Werdegang
2001 bis 2003 Assistenzarzt am Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg
2003 bis 2004 Assistenzarzt in den Abteilungen für Innere Medizin – Onkologie
und Röntgen an der Thoraxklinik Heidelberg
2004 bis 2006 Assistenzarzt in der Klinik für Diagnostische Radiologie an der
Universität Heidelberg
2003 bis 2006 Leiter der Arbeitsgruppe „Molekulare Diagnostik” in der Abteilung
für Medizinische Physik in der Radiologie an dem Deutschen
Krebsforschungszentrum (DKFZ), Heidelberg
2006 bis 2008 Leiter der Juniorgruppe „Molekulare Bildgebung“ an dem
Deutschen Krebsforschungszentrum, Heidelberg
Persönliches
Familie verheiratet und Vater von zwei Töchtern
Freizeit Familie, Sportklettern, Motorradfahren, Reisen
Rudolf Leube
Dr. med. Rudolf Leube ist seit Januar 2008 Universitätsprofessor
für das Fach Anatomie in der Medizinischen Fakultät der RWTH.
geboren geboren am 21. Februar 1960 in St. Louis, MO, USA,
Staatsangehörigkeit deutsch/amerikanisch
Ausbildung
1978 bis 1979 Studium des Chemical Engineering an der Washington University,
St. Louis
1979 bis 1985 Studium der Humanmedizin, Marburg und Tübingen
1985 Promotion, Marburg, Amerikanisches Medizinisches Examen,
Philadelphia
1992 Habilitation, Heidelberg
2000 Facharztprüfung, Mainz
Beruflicher
Werdegang
1983 bis 1984
1985 bis 1990
1990 bis 1996
1996 bis 2007
2002 bis 2003
Fotos: Peter Winandy
Wissenschaftliche Hilfskraft, Universität Marburg
Postdoktorand, Heidelberg
Arbeitsgruppenleiter, Deutsches Krebsforschungszentrum, Heidelberg
Professor für Anatomie, Universität Mainz
Gastprofessur für Biologie, The University of Utah, Salt Lake City
Persönliches
Familie verheiratet, drei Kinder
„Weisheit ist nicht das Ergebnis von Schulbildung,
sondern des lebenslangen Versuches, sie zu erwerben.“
(Albert Einstein)
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28.10.2008
13:53 Uhr
Seite 8
Renato Negra
Dr. sc. techn. Renato Negra ist seit Juni 2008 Juniorprofessor
für das Fach „Mixed Signal CMOS Circuits“ in der Fakultät
für Elektrotechnik und Informationstechnik der RWTH. Diese
Juniorprofessur wurde im Rahmen des Exzellenzclusters „Ultra
High-Speed Mobile Information and Communication“ (UMIC)
eingerichtet. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in dem
Bereich Entwicklung von hocheffizienten und flexiblen Senderarchitekturen für Mobilfunkanwendungen und deren Realisierung in Silizum basierten Technologien.
geboren am 26. Januar 1974 in Bruneck, Südtirol
Ausbildung
1993 bis 1999 Studium der Telematik an der TU Graz, Österreich, mit Abschluss
Diplom-Ingenieur der Telematik, Studienaufenthalt (1997/98)
an der NTNU Trondheim, Norwegen
1999 Diplom in Telematik, Studienrichtung Hochfrequenztechnik
2006 Promotion am Departement für Informationstechnologie
und Elektrotechnik der ETH Zürich.
Beruflicher
Werdegang
1998 bis 2000 Entwicklungs- und Testingenieur bei Alcatel Space Norway AS
in Horten, Norwegen
2000 bis 2005 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Feldtheorie und
Höchstfrequenztechnik der ETH Zürich
2006 bis 2008 Post-Doctoral Fellow am iRadio Laboratory der University
of Calgary, Alberta, Kanada
Persönliches
Familie liiert mit Caroline Doninelli, Vater von Hannes (6 Monate)
Freizeit Familie, Sport (Skifahren, Wandern, Laufen, Drachenbootfahren,
Volleyball), Reisen, Sprachen, Kunst und Architektur
„Auch aus Steinen,
die einem in den Weg gelegt werden,
kann man Schönes bauen.“
(Johann Wolfgang von Goethe)
Thorsten Orlikowsky
Dr. med. Thorsten Orlikowsky ist seit Februar 2008 Universitätsprofessor für das Fach Allgemeine Pädiatrie in der Medizinischen
Fakultät der RWTH. Er ist zugleich Leiter der Sektion Neonatologie der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Aachen.
geboren am 14. Februar 1962 in Freudenstadt
Ausbildung
1981 bis 1987 Studium der Medizin in Tübingen
1986 Studienaufenthalt in den Vereinigten Staaten, Sportmedizin
1989 Vollapprobation,
Promotion an der Universität Tübingen
2004 Habilitation für das Fach „Kinder- und Jugendmedizin“
an der Universität Tübingen
Beruflicher
Werdegang
1988 bis 1992 Assistenzarzt an der Universitäts-Kinderklinik Tübingen
1992 bis 1995 Stipendiat der Deutschen Krebshilfe e.V.,
Postdoctoral Fellowship, Department of Immunology &
Microbiology, New York Medical College, Valhalla,
bei Prof. Dr. M. K. Hoffmann
1995 bis 1998 Ambulanzschwerpunkte Päd. Allergologie,
Päd. Rheumatologie und Immunologie
1999 bis 2008 Oberarzt der Abt. Neonatologie Tübingen,
Leiter der Laborgruppe Neonatologische Immunologie
Schwerpunkte: Wie früh ist zu früh?
Neonatologie
Neonatale Infektionsimmunologie,
Nachsorgekonzept, Elternintegrative Pflege
Persönliches
Familie verheiratet mit Mikela Orlikowsky, Kinderkrankenschwester,
zwei Jungs (Arik, Kolja)
Freizeit Musik, Triathlon, Literatur
„Wissen ist wichtig,
Neugier ist besser.“
(Albert Einstein)
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Anke Schmeink
Dr.-Ing. Anke Schmeink (geborene Feiten) ist seit Mai 2008
Juniorprofessorin für das Fach Informationstheorie und systematischer Entwurf von Kommunikationssystemen in der Fakultät
für Elektrotechnik und Informationstechnik der RWTH Aachen.
Diese Juniorprofessur wurde im Rahmen des Exzellenzclusters
„Ultra High-Speed Mobile Information and Communication“
(UMIC) eingerichtet.
geboren am 6. Januar 1978 in Würselen
Ausbildung
1997 bis 2002 Studium der Mathematik mit Nebenfach Medizin an
der RWTH Aachen
1999 bis 2000 Auslandssemester an der University of York, England
2005 Forschungsaufenthalt an der University of Melbourne
2006 Promotion (Dr.-Ing.) an der Fakultät für Elektrotechnik und
Informationstechnik der RWTH Aachen
Beruflicher
Werdegang
2002 bis 2004 Wissenschaftliche Angestellte am Lehr- und Forschungsgebiet
Stochastik, insb. Anwendungen in der Informatik der
RWTH Aachen
2004 bis 2006 Wissenschaftliche Angestellte am Lehrstuhl für Theoretische
Informationstechnik der RWTH Aachen
2006 bis 2008 Research Scientist in der Medical Signal Processing Gruppe
der Philips Technologie GmbH Forschungslaboratorien
Persönliches
Familie verheiratet mit Dr. Michael Schmeink
Freizeit Joggen, Wandern
„Die Neugier steht immer
an erster Stelle eines Problems,
das gelöst werden will.“
(Galileo Galilei)
Fotos: Peter Winandy
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28.10.2008
13:51 Uhr
Seite 1
Ein leerer
Magen studiert
nicht gern
„Bei uns werden Studierende und Gäste der RWTH nicht nur
satt. Sie erhalten eine vielfältige Auswahl an gesunden und ausgewogenen Speisen zu günstigen Preisen“, so Conny StenzelZenner, zuständig für Public Relations beim Studentenwerk Aachen. Täglich werden rund 10.000 Essen in insgesamt 18 Mensen und Cafeterien produziert, jährlich etwa 1,4 Millionen Essen
verkauft. Nach Angaben des Deutschen Studentenwerks suchen
rund 80 Prozent aller Studierenden im Laufe einer Woche eine
Einrichtung des Studentenwerks auf, um dort zu frühstücken, eine Zwischenmahlzeit einzunehmen oder zu Mittag zu essen.
Seit kurzem gibt es in der Hochschulbibliothek, gleich rechts am
Eingang, eine Kaffeebar. Die räumliche Trennung zwischen Bibliothek und Leseecke sprach für diesen Standort. Der moderne
Aufenthaltsort bietet dabei nicht nur Gelegenheit zum gemütlichen Beisammensein, sondern überrascht auch mit besonderer
Nervennahrung: Neben Espresso, Milchkaffee oder Latte Macchiato sind Waffeln mit Kirschen und Sahne, Obstsalate sowie
frischgepresste Säfte im Angebot. Die Öffnungszeiten wurden
an die Servicezeiten der Bibliothek angepasst. Sie ist montags bis
freitags von 9.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Dem Geldbeutel der
Studierenden entsprechend kostet beispielsweise der
Espresso nur einen Euro, der Espresso Macchiato 1,30 Euro.
Demnächst eröffnet auch die Cafeteria im SuperC. Im Erdgeschoss des neuen studienfunktionalen Zentrums stehen dann
den Studierenden und Bediensteten rund 70 Sitzplätze auf rund
170 Quadratmetern zur Verfügung. Zusätzlich laden 50 Sitzplätze auf der Terrasse dazu ein, den Kaffee bei gutem Wetter im
Freien zu genießen. Im nah gelegenen Bistro im RWTH-Hauptgebäude soll außerdem das Mittagsangebot ausgeweitet werden.
Für das kommende Jahr ist der Umbau des Hauptgebäudes
des Studentenwerks in der Turmstraße geplant. Mit der Verschönerung geht eine Umstrukturierung des Betriebes einher. So soll
die Einführung eines Freeflow-Systems in den Mensen dazu beitragen, das Austeilen der Mahlzeiten besser zu koordinieren. Der
Gast hat hier die Möglichkeit, sich im Ausgabebereich frei zu bewegen und individuell sein Essen zusammenzustellen.
Studierende geben Noten für Mensa-Essen
Schmeckt das Wiener Schnitzel? Hat das Rumpsteak die richtige
Die neue Cafeteria in der Hochschulbibliothek
bietet Kaffeespezialitäten und frischgepresste Säfte.
Foto: Peter Winandy
Temperatur? Ist das Gemüse knackig? „Auf die Qualitätssicherung aller Mahlzeiten legen wir besonderen Wert“, betont Stenzel-Zenner. Vom Wareneingang über die Vor- und Zubereitung
bis hin zur Ausgabe von Speisen arbeitet das Studentenwerk
nach einem strengen Qualitätskonzept. „Das Mensa-Essen ist
einfach lecker“, meint denn auch Melisa Kocis, Studentin der Betriebswirtschaftslehre. Zwar sei es nicht das Essen, was es zu Hause bei Mutti in Kroatien gäbe, aber es sei immer abwechslungsund vitaminreich.
Die Qualität der Speisen durften Studierende schon öfters anhand eines Fragebogens bewerten. Das schlechte Essen der
Großküche ist offensichtlich Vergangenheit: Es gibt Noten zwischen sehr gut bis befriedigend und die Verbesserungsvorschläge
der Studierenden werden schnell umgesetzt: So wartet ein großer
Topf mit preiswerter Suppe nun auch in der Mensa II der Turmstraße auf Hungrige und das Angebot an Erfrischungsgetränken
wurde verändert. Derzeit wird ein Speiseplan in englischer Sprache vorbereitet und künftig sollen die Nährwerte angegeben
werden, was auch die Sicherheit für Allergiker erhöhen soll.
Das Eventmanagement des Studentenwerks Aachen entwikkelte eine neue Werbeoffensive, um noch mehr Kunden zu gewinnen. Ein spezieller Catering-Service liefert Speisen, dem Anlass
entsprechend und nach einer ausführlichen Beratung, schnell und
zu erschwinglichen Preisen. So werden beispielsweise die Kinderkrippe „Piccolino“ und die Kindertagesstätte „Pusteblume“ täglich versorgt. Andere Interessenten können sich an Miriam
Schmitz wenden unter 0241/80-931 20 oder
[email protected].
Celina Begolli
RWTH am Himmel
Mit einer stattlichen Höhe von fast 25 Metern und einem Korb für acht Gäste wird ein Heißluftballon in den nächsten sechs Jahren am Himmel über der Euregio und auf internationalen Ballon-Festivals auf die RWTH Aachen aufmerksam machen. Ge-tauft wurde er vor der Rektoratsübergabe am
31. Oktober auf den Namen TUATIM. Altrektor Burkhard Rauhut Rektor Ernst Schmachtenberg,
Kanzler Manfred Nettekoven, Ballonfahrer Frederik Kohnen und seine achtköpfigen Crew weihten
gemeinsam nach alter Ballonfahrersitte den neuen RWTH Aachen University Heißluftballon ein.
Der lateinische Name heißt übersetzt „auf deine Art“ und enthält zugleich die Abkürzung für
„Technische Universität Aachen“. Im Rahmen der Festlichkeiten zur Taufe des Ballons wurden Rektor und Kanzler von Ballonfahrer Kohnen nicht nur zu Taufpaten, sondern auch zu Ehrencrewmitgliedern ernannt.
Ballonfahren kann man das ganze Jahr über, vorausgesetzt, die Wetterumstände lassen es zu.
In Verbindung mit der Thermik wird nur am frühen Morgen oder am späten Nachmittag gefahren.
In der heute schnelllebigen Zeit ist eine Ballonfahrt ein entspannendes Erlebnis, dass frei von Hetze
und Stress ist.
Karten für eine Ballonfahrt können
in der Infostelle der Hochschule oder direkt bei
www.fredair.nl erworben werden.
Eine Fahrt mit dem Ballon ist auch ein beliebtes Geschenk –
zu Weihnachten oder sonstigen besonderen Anlässen,
für Freunde, Familienmitglieder oder Geschäftspartner.
8S C H L A G L I C H T E R
Der Ballon
bei einer Testfahrt in Spanien.
Foto: Fredair
Lichtenberg-Professur
Kühne Forschungsideen und der Blick über
Fachgrenzen hinaus nennt die VolkswagenStiftung als wichtige Voraussetzungen für eine Lichtenberg-Professur. Seit vier Jahren
unterstützt die Stiftung mit diesen Professuren für junge Spitzenkräfte neue Forschungsfelder an deutschen Hochschulen.
Zu den 22 bereits implementierten „Lichtenbergs“ kommen jetzt zwei hinzu, die sich in
der diesjährigen Wettbewerbsrunde durchsetzen konnten. Eine davon wird an der
RWTH eingerichtet: Mit rund 2,3 Millionen
Euro Förderung forscht künftig der Neurophysiologe Professor Dr. Marc Spehr am Institut für Biologie II zum Thema „The molecular and cellular architecture of chemosensory communication - from gene to behaviour“;
Absolventen werden befragt
Im Rahmen eines bundesweiten Projektes
führt die RWTH im Herbst 2008 eine Absolventenbefragung durch. Ziel ist, aus den
Rückmeldungen zur aktuellen beruflichen Situation, zum beruflichen Werdegang und
der rückblickenden Betrachtung der Ausbildung an der RWTH die Studienqualität hier
weiter zu verbessern. Die Befragung richtet
sich an alle, die im Wintersemester
2006/2007 und im Sommersemester 2007
ihr Studium abgeschlossen haben. Erste Ergebnisse werden im Frühjahr 2009 zur Verfügung stehen.
Infos zur PCB-Belastung
Aufgrund der PCB-Belastung von Gebäudematerialien im Allgemeinen Verfügungszentrum (AVZ) in der Kopernikusstraße 16 sind
derzeit umfassende Bau- und Umzugsmaßnahmen im Gange. Im Auftrag des BLB als
Eigentümer des Gebäudes erstellte der TÜV
Rheinland im Juni diesen Jahres ein Gutachten, das Messungen der Raumluft auf den
Schadstoff PCB in 104 Räumen im Gebäude
M des AVZ umfasste. Die RWTH-Mitarbeiterinnen und -mitarbeiter haben die Möglichkeit, im Intranet der Hochschule alle relevanten Dokumente um das AVZ
www.rwth-aachen.de/go/id/gbr/
eingerichtet.
IKA gewinnt mit 7.000 Dollar-Auto
Zum 100. Geburtstag des legendären Ford
Model T hat sich das Institut für Kraftfahrzeuge der RWTH Aachen (IKA) erfolgreich
in einem weltweiten Wettbewerb des Fahrzeugbauers durchgesetzt. Ziel war es, ein innovatives Auto für die Mobilität im 21. Jahrhundert zu entwickeln. Es sollte einfach,
leicht, robust und kostengünstig sein. Ein Erfolgsmodell wie das von Henry Ford im Jahr
1908. Das Team bestehend aus Wissenschaftlern und Studierenden des IKA überzeugte die Fachjury mit seinem ZukunftsKonzept „2015 Ford Model T“ und konnte
sich erfolgreich gegen fünf weitere Hochschulen aus den USA und Australien durchsetzen. Das Basismodell des IKA-Fahrzeugs
kostet 6.780 US-Dollar und bleibt damit sogar leicht unter dem vorgegebenen Höchstpreis des Herstellers.
RWTH-Weiterbildung anerkannt
Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft hat in seinem Bericht „Quartäre Bildung – Chancen der Hochschulen für die
Weiterbildungsnachfrage von Unternehmen“ die Nachfrage der Wirtschaft nach
Weiterbildungsangeboten von Hochschulen
ermittelt. Hierbei wird die RWTH als Beispiel
guter Praxis genannt und ihr professionelles
Handeln bestätigt. Die ausgegründete Tochter RWTH International Academy tritt als
qualifizierter Dienstleister auf und bietet mit
dem Wissen der Hochschuldozenten hochwertige Weiterbildungsangebote für die
Wirtschaft an. Der Bericht beschreibt weiterhin im einzelnen die Erfolgsfaktoren für eine
gute Kooperation zwischen Hochschulen
und Unternehmen in der wissenschaftlichen
Weiterbildung.
Didaktik- und Genderstipendien
Im Rahmen des MINT-Kooperationsprogramms (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) werden an der
RWTH fachdidaktische Stipendien an Lehramtsabsolventinnen und -absolventen vergeben. Damit ist das Ziel verbunden, den
Frauenanteil an Promotionen in den Naturwissenschaften zu erhöhen. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten im Promotionspro-
gramm der Naturwissenschaften, das an der
Schnittstelle zwischen aktueller Forschung,
Lehrkräftefortbildung und Schulunterricht
ansetzt, bereiten Summer Schools für Schülerinnen und Schüler vor. Zudem werden aus
Mitteln der Exzellenzinitiative acht weitere
Stipendien für Promotionsarbeiten vergeben,
die Aspekte von Gender and Diversity in die
Naturwissenschaften integrieren. Die nächsten Bewerbungsfristen für Fachdidaktik- und
Gender-Stipendien enden am 15. Dezember
2008 und 31. März 2009.
Scouts auf Patentsuche
Als erste Hochschulen in NRW setzen die
RWTH und die Fachhochschule Aachen nun
zwei PatentScouts ein: Dr. Kornelia Drees
und Dipl.-Biol. Marcus Lehnen. In dieser
vom Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie des Landes Nordrhein-Westfalen geförderten Initiative sollen Strukturen und Angebote für die
Aachener Wissenschaftslandschaft entwikkelt werden, die für ein noch innovationsfreundlicheres Klima sorgen. Hierzu werden
die PatentScouts direkt vor Ort in den Instituten nach aktuellen Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkten recherchieren und
in Zusammenarbeit mit der Patentverwertungsagentur PROvendis die Wissenschaftler bei der Verwertung ihres Wissens aktiv
beraten und unterstützen.
Renate Kinny