Die 00er-Jahre - Albert-Schweitzer

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Die 00er-Jahre - Albert-Schweitzer
Ausgabe 27
19.04.2010
Preis: 1,00€ | 0,50€
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für Schüler
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(Gymnasium)
ert-Schweitzer-Schule
Schülerzeitung der Alb
Die 00er-Jahre
Ereignisse, die die
Dekade prägten
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+ Spo
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Ausgabe 27
EDITORIAL
Hallo Leute!
Die erste komplett farbige Ausgabe seit langem!
Aufgrund gründlicher Recherchen im Druckerei-Dschungel können wir euch nun voller Stolz die erste von
(hoffentlich) vielen weiteren Schülerzeitungen präsentieren, die nicht nur ein farbiges Cover sondern auch
ein buntes Innenleben hat. Dieses Mal haben wir etwas ganz besonderes für euch: ein 13-seitiges Special
über die vergangene Dekade, in dem ihr alles (na ja, vielleicht nicht ganz alles) über die Geschehnisse der
letzten 10 Jahre erfahrt. Mit dabei sind zum Beispiel Politik, aber auch Technik, Musik und weitere Themen.
Wie ihr vielleicht beim kurzen Durchblättern gemerkt habt, haben wir das Layout gründlich überarbeitet dafür hatten wir ja auch genug Zeit, ist die letzte Ausgabe doch auch schon wieder ein Jahr her. Und wir
hoffen natürlich, dass ihr an der neuen Gestaltung
Gefallen findet. Viel Spaß beim Lesen!
38
Qi - Berlins
Sanjin Zamola, Chefredakteur
größte Show
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üt en Heißes Wasser
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löscht Feuer besUn iss
ser als kaltes.
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Kühe, denen
man einen Namen gibt, geben
mehr Milch.
Zuckerwatte
wurde von
einem Zahnarzt erfunden.
19
Hier studier‘ ich!
Wir bieten moderne und nachgefragte Bachelor- und Masterstudiengänge, Ausbildung nach dem Stand der Technik, individuelle Betreuung der Studierenden, Career Service zum Start
ins Berufsleben, intensive Kontakte zur Wirtschaft, zahlreiche
Sport- und Freizeitmöglichkeiten.
BRANDENBURG
SPECIAL
Die 00erJahre
APPLIED SCIENCES
inhalt
Applied Computer Science
6 Lehrerprofil
Herr Pille. „Ich habe keine
Angst vor Frau Bombach."
10 Die Frau hinter der Theke
Interview mit Frau Sönmez.
12 Baudoku
Wir blicken
special.
19
hinter den
Die 00er-Jahre
Bauzaun.
Die Dekade, die die
15 Mediation
Welt veränderte.
Informatik
IT-Elektronik
Maschinenbau
Mechatronik und
Automatisierungstechnik
Medieninformatik
(Online-Studiengang)
Medizininformatik
Mikrosystemtechnik und
Optische Technologien
44
Security Management
Technologie- und
Innovationsmanagement
Telefon 03381 355-0 | www.fh-brandenburg.de
Editorial 3
intern.
Betriebswirtschaftslehre
FACHHOCHSCHULE BRANDENBURG
Brandenburg University of Applied Sciences
Magdeburger Straße 50
14770 Brandenburg an der Havel
6
UNIVERSITY OF
+ Poster
Lehrerprofil
Herr Pille
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Kolumne
I NK
unterhaltung.
vorgestellt.
40 Tipps gegen
Langeweile
42 Spongebob Ausmalbilder
44 Dianas Kolumne
I love you,
Problembezirk.
46 Die Ungelösten
Fragen des Lebens
Teil I: Wohin ver schwinden meine
Haargummis?
47 Caglas Kolumne
Schreibblockade.
48 inspired by...
Rachel Bilson
51 failblog.org
52 Bilderrätsel
53 Schlauer in 30
Sekunden
54 Sudoku
34 Filmtipps
Der Kautions-Cop
36 Buchtipp
Der Mädchenmaler
37 Rezept
Mamas braune Raffellos
38 Erlebnis
Qi - Berlins größte Show
12
Baudoku
Was sich ändert
intern. | Lehrerprofil. Herr Pille.
das Spaß macht, weil es eigentlich ein sehr vielseitiger
Job ist. Einmal mag ich es, zuhause am Schreibtisch zu
sitzen und Sachen zu erarbeiten, aber ich hatte nie Lust
Spaß mit den Schülern haben. Aus dieser Atmosphäre
wächst dann auch ein gutes Arbeitsklima.
auf einen Job, der nur so ist. Deshalb ist Schule auch ein
guter Ausgleich – wenn es gut läuft, hat man nämlich
mit vielen netten Kollegen zu tun, andererseits mit vielen netten Schülern. Und wenn das überwiegt, ist es ein
Job, der sehr viel Spaß macht.
Was machen Sie gerne in Ihrer Freizeit? Ich
spiele viel Fußball... Überraschung. (lacht) Ja, Überraschung... Ich spiele Beachvolleyball... mit Herrn Kilisli.
Und da ich neu bin in Berlin, habe ich natürlich auch
ganz viel damit zu tun, die Stadt zu erkunden. Und ich
gehe gerne mit Herrn Dau auf Hardcore-Konzerte von
Bands wie ISIS oder Motorpsycho.
Und überwiegt es in Ihrem Fall? Anfangs war mir
überhaupt nicht klar, ob ich das wirklich mein Leben lang
machen will. Aber ich
muss sagen, dass ich
sehr angenehm überrascht bin. Vor allem
sehe ich, dass Schule
bei weitem nicht nur
vorne stehen und was erzählen ist. Die ganzen Projekte, die ich neben dem Unterricht laufen habe wie z.B.
die ganzen Fußball-AGs, sind alles Sachen, die mir auch
sehr viel Spaß machen, wie ich es eigentlich gar nicht
erwartet hätte.
In wie vielen Ländern waren Sie bereits
und welche würden Sie gerne noch bereisen? Ich war in relativ vielen Ländern in Europa... Ich glaube, in fast allen. Dann war ich in
Argentinien – das hat sich sehr gelohnt. Sehr interessieren würde mich noch Indien, das wollte
ich früher schon machen, habe ich aber bis heute noch
nicht und Australien fände ich auch sehr spannend.
„Und ich gehe gerne mit Herrn Dau auf
Hardcore-Konzerte“
Der Mann hinter dem Affen.
Am letzten Donnerstag vor den Ferien hat Herr
Pille sich freundlicher Weise dazu bereit erklärt,
sich einem unserer berühmt-berüchtigten Lehrerinterviews zu unterziehen. Also saßen wir
nun um 16:30 Uhr in Raum 104 und versuchten,
so viel wie möglich aus ihm herauszukitzeln.
Welche dunklen Geheimnisse wir aufgedeckt
haben, könnt ihr nun hier nachlesen.
Wie geht es Ihnen heute so? Nach so vielen Stunden plus Konferenz ist das relativ anstrengend, das Ganze – aber es geht.
Haben Sie eine Freundin? Eine Frau? Und Kinder? – Oder Haustiere? Ich lebe mit meiner Lebensgefährtin zusammen, hier in Neukölln – und Kinder haben wir keine. Auch keinen Hund.
Wo und was haben Sie studiert? Ich habe in Hamburg studiert, in Osnabrück und Oldenburg... und zwar
Biologie und Sport auf Lehramt und hinterher noch Soziologie. Dann habe ich an der Uni gearbeitet und da
noch fünf Jahre Soziologie unterrichtet
6
Wie lange haben Sie heute Morgen gebraucht,
um sich fertig zu machen? Tja… 20 Minuten ungefähr. Kommt drauf an, was ihr meint mit „fertig machen“.
Wenn auch Kaffe und Zeitung dazugehören, dann…
eine Stunde und 20 Minuten (lacht)
Was waren in der Schule ihre Lieblings- und
Hassfächer? Sport und Biologie waren meine Lieblingsfächer – und wir hatten „GK“ – Gemeinschaftskunde. Das war dann sowas wie Soziologie und PW in
einem. So richtige Hassfächer hatte ich eigentlich nicht...
Ich musste zwei Jahre lang katholische Religion machen,
das fand ich relativ schwierig.
„Ich versuche, mich
selbst nicht all zu ernst
zu nehmen.“
Wann und wieso haben Sie sich entschieden,
Lehrer zu werden? Ähm... bis heute... glaube ich
noch gar nicht. (lacht) Na ja, die Frage kann ich euch
aber doch beantworten: Es war nie ganz klar, dass ich
Lehrer werden wollte, aber ich wusste immer, dass mir
¿DéjàVu? || Ausgabe 27
Mit welchem Kollegen verstehen Sie sich besonders gut? Ahhh... da gibt es viele. Mit Ali Kilisli z.B.
verstehe ich mich ganz hervorragend. (überlegt) So viele
kann ich jetzt gar nicht nennen. Mit Herrn Mewes, mit
Frau Lörken, mit meinen Referendariatskollegen, Janna
Volland... Ach, das ist schwierig, da eine Auswahl zu treffen. Nicht zu vergessen Herrn Dau.
Was war Ihre Lieblings-Zeichentrickserie als
Kind? Früher schon und heute auch noch: Simpsons.
Was verbindet Sie mit dem Affen, den Sie bei
facebook als Profilbild nutzen? (lacht) Also erst
mal weiß ich nicht so richtig, wie ich damit umgehen
soll, wenn jeden dritten Tag Schüler bei mir anklopfen
und fragen, ob ich mit ihnen befreundet sein möchte.
Und ich habe dann immer so viel damit zu tun, das
abzulehnen, weil ich Privates
und Geschäftliches gerne trennen möchte. Damit hängt auch
das Bild zusammen, da ich kein
eigenes Bild reinstellen möchte,
weil ich keine Lust habe, dass das
überall im Internet herum...wabert. (lacht) (Anmerkung
der Redaktion: laut Wiktionary: sich unruhig, flackernd
und unvorhersehbar bewegen) Und warum es ein Affe
ist? Weil ich Orang-Utans sehr niedlich finde. Aber das
passt auch sehr gut, weil ich schon mehrmals im Zoo
war und so langsam habe ich das Gefühl, dass ich der
einzige bin, den das immer noch fasziniert.
„Ich war in meinem
Leben erst zwei Mal
bei IKEA.“
Welche Prinzipien haben Sie persönlich als Lehrer? Also ein Prinzip
habe ich: mich nicht allzu ernst zu nehmen. Es passiert ja oft, dass man sich
in das, was man macht, hineinsteigert Man plant und
organisiert ganz viel und hat dann auch ganz bestimmte Vorstellungen, wie etwas laufen soll. Doch was der
Schulalltag zeigt, ist, dass dann doch alles anders kommt,
als man denkt. So ist es halt und damit muss man auch irgendwie zufrieden sein, denke ich. Noch ein Grundsatz
ist, dass man immer ein gutes Mittelmaß finden sollte
– es sollte eine gute Atmosphäre herrschen, man sollte
Ausgabe 27 || ¿DéjàVu?
7
intern. | Lehrerprofil. Herr Pille.
intern. | Lehrerprofil. Herr Pille.
Was ist das peinlichste, was Ihnen an dieser
Schule jemals passiert ist? (zögert) Das soll ich
euch wirklich erzählen? Auf einer dieser Zoo-Exkursio-
Klauen Sie auch gerne und viel IKEA-Bleistifte?
Nein. (schockiertes Einatmen der Interviewer) Ich
war in meinem Leben erst zwei Mal bei IKEA.
mussten wir uns dann beeilen, mit dem Kistenstapeln...
Ich habe auch Behinderte betreut, auch schon mit 16.
Und einen Witz erzähl ich euch doch nicht mehr, ich ken-
nen... wurde ich unter allen Schülern als einziger beim
Schwarzfahren erwischt (alle lachen lautstark). Sie sind
eiskalt schwarz gefahren... auf einer Exkursion?! Neeeeeeiiin... nicht eiskalt. Ich habe ein Monatsticket, hatte es aber an diesem Tag vergessen. Und das
sah dann blöd aus, weil ja alle Schüler Karten hatten und
ich da stand und dieses Ding ausfüllen musste. (schmunzelt) Das war mir schon ziemlich peinlich, ja...
(ein weiteres schockiertes Einatmen) Und haben Sie da keine Bleistifte geklaut? Einen.
ne keinen guten.
Was ist derzeit Ihr größter Wunsch? Mein größter
Wunsch... Mein größter Wunsch ist erst mal, diese ganzen Prüfungen zu bestehen, die man ja als Referendar
hinter sich bringen muss. Also übergeordnet, dass sich
alles in meinem Berufsleben so einigermaßen einpendelt. Das nervt so’n bisschen, Referendariat und dann
noch die ganzen Prüfungen machen zu müssen - das
wär schon schön, wenn das einigermaßen glimpflich
über die Bühne geht... oder ne Playstation 3! (lacht)
Haben auch Sie Angst vor Frau Bombach?
Nein... (Stille) Meine Mutter ist auch so wie sie. Man
gewöhnt sich dran.
Erzählen Sie uns einen Witz! Einen Witz! ...Hm, da
fragt mich mal später wieder.
Wir waren in den letzten zwei Wochen zwei Mal
bei IKEA... Ja? Wieso denn? Wegen des Gratis-Latte Macchiatos. Gratis-Latte?! Wie das denn? Naja,
mit der IKEA-Family-Card bekommt man eine
Tasse Kaffee gratis und die kann man dann noch
am Automaten nachfüllen. Das Einzige was ich an
IKEA richtig gut finde, sind diese kleinen Hot-Dogs.
Also, wenn Sie für einen Tag eine Frau wären,
was würden Sie so machen? Hmmmm... (man sieht
ihm genau an, was er denkt) Das will er uns alles nicht
sagen... Ja, stimmt, das kann ich euch nicht sagen (grinst)
Wir sind auf solche Antworten aus, deshalb stellen wir auch solche Fragen. Okay, wenn ich für einen
Tag eine Frau wäre... Ich würde in die Frauensauna gehen,
glaube ich. (lacht)
Oh ja, die sind so lecker... Wie essen Sie ihren
Hot-Dog denn? Mit allem, was man dort finden kann!
Und dann läuft alles links und rechts über und man fragt
sich, warum man nur so viel draufgetan hat.
Was ist für sie die wichtigste Charaktereigenschaft? (überlegt) Hm, ja wie nennt man das? Lockerheit?
Nee, nicht Lockerheit sondern... naja, sich nicht zu ernst
zu nehmen. Das ist für mich eine wichtige Eigenschaft.
Was waren denn ihre ersten Ferien-/Aushilfsjobs? Ich hab Zettel verteilt, das hab ich sehr früh
Was ist ihr Lieblingsessen? Fondeu! Aber nicht so’n
Käse-Fondeu, sondern so richtig mit Fleisch, das man in
gemacht, mit 13 schon. Ich hab sie erst sehr gründlich
verteilt und später stapelten die Zettel sich dann in unserem Schuppen. Dann ist meine Mutter durchgedreht
und hat sie verbrannt. Danach habe ich bei Famila (sowas
wie Kaufland) gearbeitet, wo ich dann mit meinem Kumpel immer mit einer Cola-Dose Fußball gespielt habe,
etwa 3 Stunden lang und in der letzten halben Stunde
Öl tunkt und leicht anbrät.
Gibt es etwas, das sie auf den Tod nicht ausstehen
können? Borniertheit finde ich so richtig schlimm, damit
kann ich nicht so richtig umgehen...Hm, und Petzen.
Was ist ihr Lieblingsladen? T.K Maxx. Da geh ich sehr
gern einkaufen.
Waren Sie schon mal im Heidepark? Ja, da war ich,
das ist nicht so weit weg von Oldenburg, da fährt man
nur ‘ne gute Stunde. Aber das ist von hier aus wirklich ein
anstrengender Ausflug, wenn man morgens um 5 aufsteht
und so lange fahren muss. Und wie lange mussten Sie
an Colossos anstehen? Gaaaaaaaaaanz lange...
Vielen Dank an Herrn Pille für das aufschlussreiche Interview!
Bettina Bamberg, Sanjin Zamola
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¿DéjàVu? || Ausgabe 27
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intern. | Interview mit Frau Sönmez.
intern. | Interview mit Frau Sönmez.
Haben Sie sich denn für die Stelle in der neuen
Mensa beworben? Ja, natürlich habe ich das gemacht.
Ich will den Job ja auch weiter machen. Eigentlich dach-
amt hatte und durch diese jahrelange Erfahrung haben
sie mir eine Sondergenehmigung für vier Produkte
gegeben. Ich könnte hier eigentlich alles kochen, das
te ich ja, ich wäre sowieso dabei, das hat man mir zumindest vor zwei Jahren, als es um die Umbaupläne
ging, so gesagt. Ich war auch total schockiert, als ich dann plötzlich die Kündigung in der Hand
hielt. Ich finde, es ist Schwachsinn, zu sagen: „Ja, du kannst
weiterarbeiten, aber du musst
dich zuerst für den Job bewerben“. Und das, obwohl
ich den Job sowieso behalten sollte. Ich habe mit mehreren Catering-Firmen gesprochen und würde dann
mit apetito kooperieren, das ist Deutschlands größter
Caterer. Richtig kochen wird man in der Mensa ja nicht
können. Die stellen mir dann einen Spezial-Kühlschrank
hin und liefern einmal die Woche tiefgefrorene Speisen,
die ich dann warm mache. Ich dachte ja, ich bekomme
morgens immer warme Sachen. Soll so tiefgefroren sogar gesünder sein, doch mir wäre frisches Essen lieber.
Macht heute aber kein Caterer mehr...
Problem ist nur, ich habe hier ja keine Vollküche.
Wann fangen Sie morgens
hier an? Ich bin schon um 06:20
Uhr hier. Ich möchte lieber früher
kommen und alles vorbereiten,
statt später alles in Hektik zu machen. In den sechs Jahren war ich
auch nie krankgeschrieben. Einmal war ich sozusagen
krankenhausreif, aber ich bin trotzdem dageblieben,
weil ich mir überlegt habe: Ich habe hier Kinder zu versorgen, ich kann die nicht einfach im Stich lassen.
„Ich habe hier Kinder
zu versorgen, ich kann
die nicht einfach im
Stich lassen.“
Die Frau hinter der Theke.
Sie ist schon länger an der Schule als die meisten von uns - ja, Turna Sönmez gehört quasi
zum Inventar und versorgt täglich Scharen
von Schülern und Lehrern mit Nahrung und/
oder Kaffee. Doch zum 31. Mai wird ihr Vertrag
gekündigt. Was sie nun vorhat und was sie in
ihrem Leben sonst so gemacht hat, verrät Die
Cafeteria-Frau uns in einem kleinen Interview.
Wie lange sind Sie schon an der Schule und betreiben die Cafeteria? Sechs Jahre schon. Ein Jahr
war ich draußen, in dem Container. Vor mir haben es
angeblich fünf Frauen versucht und sind alle pleite gegangen. Als ich damals den Container gekauft habe, hat
derjenige mir gesagt, es sei alles drin. Als ich dann den
Schlüssel bekam, kam der Schock: Da war NICHTS
drin. Dann wollte ich zum Gewerbeamt, um das umzumelden. Mir wurde dann aber gesagt, so ein Gewerbe
existiere gar nicht – das wurde vorher also illegal geführt.
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Ich musste eine neue Wasserleitung ziehen lassen und
habe 5000€ reingesetzt, nur um den Container normal
auszurüsten. Mir wurde gesagt „Du schaffst es sowieso nicht, vor dir sind fünf andere gescheitert.“ Doch ich
wusste, ich werde es schaffen. Und nach einem Jahr hat
man gesehen, dass es gut angelaufen ist. Dann hat Herr
Birnbach mir diesen und den Raum daneben gegeben
– dann auch noch den nächsten. Nun bin ich seit fünf
Jahren in diesem Raum.
Was haben Sie davor gemacht? Davor habe ich
drei Jahre an einer anderen Schule gearbeitet, aber das
war nicht meine eigene Cafeteria, ich war nur angestellt.
Seit 1990 bin ich im Gastronomiebetrieb. Ich hatte auch
mein eigenes Restaurant. Kann ich alles nachweisen.
(lacht) Wir hatten zuerst eins in der Greifswalder Straße,
dann in Neuruppin. Wegen meiner Kinder konnte ich
dann nicht mehr da arbeiten, mein Mann hat das Restaurant weitergeführt.
¿DéjàVu? || Ausgabe 27
Welches Produkt verkauft sich bei Ihnen eigentlich am besten? Boulettenbrötchen. (lacht) Die
und Spaghetti Bolognese gehen am besten weg. Ich
kann hier ja auch nicht alles kochen, ist ja keine richtige Küche hier. Normaler Weise hätte ich die Erlaubnis,
überhaupt zu kochen, auch gar nicht bekommen. Aber
weil ich bisher keine Probleme mit dem Gesundheits-
Stimmt, jeder Lehrer und jede Lehrerin war ja
schon mal krank, aber ich kann mich nicht an
einen einzigen Tag erinnern, an dem Sie nicht
da waren. Ja, ich habe ja Verpflichtungen, ich muss
den Kindern das Essen zubereiten. Ich bin dann immer
nach der Arbeit zum Arzt gegangen und habe mich
ambulant behandeln lassen. Ich kann auch irgendwie
keinem Zweiten das hier anvertrauen, das würde ich
nie machen. Kann ich einfach nicht. Nicht mal Ihrem
Mann? Auch nicht meinem Mann. Wenn ich daneben
stehe schon, aber sonst... (lacht)
Wie viel weniger verkaufen Sie eigentlich während der Fastenzeit? Sehr viel weniger... bestimmt
so 60-70%. Leider. (lacht) Aber mein Mann arbeitet ja
während dieser Zeit auch. Ein zweites Standbein muss
sein.
Wenn das mit der Mensa nicht klappt, was sind
dann Ihre Pläne? Na ja, mir ne andere Arbeit suchen. Aber das möchte ich eigentlich nicht, ich möchte
am liebsten hier weitermachen. Ich liebe die Kinder
und meine Arbeit hier - und möchte damit eigentlich
auch nie aufhören.
Dieses Bild, das mit zahlreichen
anderen die Theke ziert, zeigt
Herrn Schran, unseren Hausmeister, in jungen Jahren.
Wir bedanken uns für das Interview und wünschen Frau Sönmez viel Erfolg bei ihrer Bewerbung.
Sanjin Zamola
Bettina Bamberg
Fest stehen der 31.05.2010 für die Mensa und der 31.08.2010
für das Wohngebäude. Alles andere ist vollkommen offen.
Wer darf den Lift dann benutzen? Der Lift ist zunächst als
Lastenaufzug gedacht, um den Transport von Papier etc. in die
Verwaltung zu erleichtern. Und logischer Weise auch für Schüler oder Besucher mit Behinderung beziehungsweise temporärer Behinderung – wie zum Beispiel ein gebrochenes Bein. In
anderen Fällen wird der Lift für Schüler und auch Lehrer leider
nicht benutzbar sein.
Mensa von außen
Die Frage ist: Ist die Benutzung dann nicht möglich
oder „nur“ untersagt? Die ist nicht möglich. Das wird dann
über einen Schlüssel oder einen Code geregelt sein. Ein Aufzug
für im nächsten Jahr schon 690 Schüler ist ja auch gar nicht
realisierbar. Der wäre ja alle zwei Wochen kaputt.
Vielen Dank an Herrn Krapp für das Interview und an
Mario, den Polier, für die Führung durch den Ort des
Geschehens! Bettina Bamberg, Sanjin Zamola
An unserer Schule wird gebaut.
Woran genau hat Herr Krapp uns in einem kleinen Interview verraten.
Was wird denn momentan alles gemacht? Es
sind drei Bereiche, die momentan bearbeitet werden.
Das ist erstens der Umbau der alten, kleinen Turnhalle
zur Mensa – bis Ende Mai sollte sie fertig sein. Am 01.
Juni wird sie dann dem neuen Pächter oder der alten
Pächterin übergeben – je nachdem, wie die Bewerbung
ausgeht. Zweitens: Bau eines neuen Treppenhauses
und eines Liftes in das angrenzende Wohngebäude als
erster Schritt zur Verlagerung des gesamten Verwaltungstraktes nach nebenan, damit 2011/2012 hier im
ersten Stock neue Klassenräume entstehen können. Im
Wohngebäude wird sich dann auch endlich ein Aufenthaltsraum für die Oberstufe befinden. Wir hoffen, dass
die Anschlussfinanzierung ab September 2010 auf die
Beine gestellt werden kann. Als Drittes wird dann noch
die alte Aula renoviert. Es kommt neue Bestuhlung rein,
neue Beleuchtung, eine neue Deckenkonstruktion und
eine komplett neue Bühne. Auch die alte Empore wird
restauriert und die darauf abgebildeten Originalzeichnungen aus 1907 wiederhergestellt.
12
Wie viel kostet der gesamte Spaß eigentlich?
Das kann ich selbst gar nicht beantworten – die Kostenplanung liegt nicht in den Händen der Schulleitung
sondern im Bezirksamt beziehungsweise im Architekturbüro.
Unten:
In etwa so werden die Tische in der neuen Mensa
angeordnet.
Haben Sie denn eine ungefähre Vorstellung, in
welcher Preisspanne es sich bewegt? Na ja, das
wird schon so im Bereich der 2 Mio. Euro liegen. Und
wenn man noch die Renovierung der Flure und anderen Treppenhäuser mit einbezieht, dann ist das sicher
nochmal die gleiche Summe. In die Renovierung der
Hoffassade mit Fenstern und Jalousien sind auch schon
ca. 2.000.000€ geflossen – anfangs waren ja 560.000€
dafür veranschlagt, da wurden dann ja aber auch die Toiletten saniert.
Mensa Ausgabe
Aula Bühne
Wann werden alle geplanten Arbeiten denn ungefähr abgeschlossen sein? Alle? Das kann ich jetzt
noch gar nicht sagen, das hängt von der Finanzierung ab.
¿DéjàVu? || Ausgabe 27
Mensa Bühne
Ausgabe 27 || ¿DéjàVu?
Aula Empore
13
Auf der eingebauten Zwischenetage wird derzeit
am Dach der Turnhalle
gearbeitet.
Vorher
So sah die Turnhalle noch
vor ein paar Monaten aus.
Nachher
Neue Fenster und ein
ganzes Konstrukt aus
Baugerüsten prägen
momentan das Bild.
In einem typischen
Bauarbeiterbüro darf
ein erotisches Poster natürlich nicht
fehlen.
Ein Blick auf die Turnhalle von außen.
14
So sehen momentan die
ehemaligen Umkleiden
aus. Hier entsteht gerade
die Küche.
Hier entsteht im
alten Wohngebäude das neue
Treppenhaus..
15
intern. | Mediation.
Für ein Konto ist man nie zu jung.
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viel und sieht gut aus.
w w w.berliner-spark asse.de / jungeleute
Probleme, Streit?
Wir sind bereit.
Mediation, das haben alle Schüler an dieser
Schule wohl schon einmal gehört. Aber was war
das doch gleich? Damit nicht in Vergessenheit
gerät, woran viele Schüler und Lehrer so lange
gearbeitet haben, bieten wir euch hiermit einen
Überblick.
Mediation ist simpel gesagt ein anderer Begriff für Konfliktlösung. Das bedeutet, dass wir Mediatoren immer
ansprechbar sind, falls es einen Streit zwischen Schülern
oder auch zwischen Schülern und Lehrern gibt. Nach
40 Stunden harter Schulung ist jeder einzelne von uns
genauestens darauf trainiert, euch bei der Lösung euerer Probleme unter die Arme zu greifen. Egal ob es sich
um Lästereien oder Misstrauen handelt, wir sind auf so
gut wie jeden Fall vorbereitet und geben immer unser
Bestes.
Wir haben uns mit Ende unserer Ausbildung übrigens
auch dazu verpflichtet, über die Probleme der Streitparteien Stillschweigen zu halten, also braucht ihr keine
Angst haben, dass jemand eure privaten Angelegenheiten ausplaudert.
Mediatoren gibt es so gut wie in jeder Jahrgangsstufe
und wir richten uns auch ganz klar nach den Vorlieben
unserer „Kunden“, was das Geschlecht, das Alter und
die Erfahrung der Konfliktlotsten betrifft. Was aber natürlich nicht geht, ist, dass einer eurer Freunde sich um
euren Streit kümmert. Denn wir sind immer bemüht,
fair zu bleiben und wir wollen nicht, dass die Gespräche
zu einer Probe für bestehende Freundschaften werden.
In den letzten Jahren haben wir schon so manchen Fall
gelöst und auch wenn es einigen anfangs etwas peinlich
war, weil sie beispielsweise von einem Lehrer dazu verdonnert wurden, so hat sich bisher eigentlich niemand
im Nachhinein beklagt. Es ist keine Schande, wenn man
Probleme hat und sich unparteiische Hilfe sucht. Man
beweist sogar Reife, wenn man versucht die Meinungsverschiedenheiten mit allen Mitteln aus der Welt zu
schaffen.
Falls ihr Interesse habt, einen Termin mit uns
auszumachen, unserer Gruppe beizutreten
oder einfach noch mehr Informationen möchtet, dann könnt ihr entweder uns (unsere Fotos
hängen im Foyer) oder aber spezielle Lehrer
wie u.a. Herr Wendel, Frau Klaczko oder Frau
Ledebur ansprechen. Wir sind jederzeit bereit.
Raquel Fernandez
17
¿DéjàVu?-Special:
Zukunft bewegen.
„Theorie und Praxis optimal miteinander
verbinden. Mit einem dualen Studium
bei der Deutschen Bahn.“
Die 00er-Jahre
Ereignisse, die die Dekade prägten
Die Deutsche Bahn ist ein führendes Mobilitäts- und Logistikunternehmen.
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Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Online-Bewerbung finden
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10 Jahre sind eine lange Zeit, in
der viel passieren kann. Gerade in den letzten zehn Jahren
gab es besonders viele nennenswerte und prägende Ereignisse.
Gut, die gab es in jedem Jahrzehnt, aber da ja alle solch einen Rummel um 2010 machen,
dachten wir uns: „Also, Warum
nicht auch auf den Zug aufspringen und es mit einem 10-JahresRückblick versuchen?“ Okay, unser Zug ist ungefähr so pünktlich
wie einer der Deutschen Bahn,
da wir nun fast schon ein halbes
Jahr hinterherhinken, aber wir
hoffen natürlich, dass ihr trotzdem Gefallen an unserer kleinen
Retrospektive findet. Viel Spaß
beim Erinnern! Sanjin Zamola
Bettina Bamberg
Krieg in Afghanistan.
politisches Weltgeschehen
Seit 2001 besetzen UN-Truppen Teile Afghanistans als Reaktion
auf die Anschläge vom 11. September. Sie verfolgen das Ziel,
die islamistische Taliban-Regierung zu stürzen und in Afghanistan
eine funktionierende Demokratie aufzubauen. Die Besetzung ist
jedoch umstritten, da auch viele Zivilisten und eigene Soldaten
getötet werden.
9/11
Am Morgen des 11. Septembers 2001 krachen zwei
Flugzeuge in das World Trade Center in New York, ein
drittes ins Pentagon in Washington, D.C. Später stellt
sich heraus, dass die al-Qaida mit Osama Bin Laden als
Drahtzieher dahinter steckt. Mit fast 3000 Toten ist dies
der größte Terroranschlag der Geschichte.
Datenschutz.
In den letzten Jahren verabschiedet die Regierung immer weitere Gesetze, die
den einzelnen Bürger für den Staat transparenter machen. Insbesondere Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble gerät dafür immer weiter in die Kritik, da
viele in Gesetzen wie der Vorratsdatenspeicherung oder der Aufhebung des
Bankgeheimnisses nicht erhöhte Sicherheit, sondern viele Risiken sehen.
Yes, we can.
Am 08. November 2008 wird Barack Obama zum 44. Präsidenten der USA gewählt und tritt am 20. Januar 2009 offiziell sein Amt an. Somit ist er der erste
schwarze Präsident in der Geschichte der Vereinigten Staaten. Ende 2009 erhält er
den Friedensnobelpreis als Anerkennung für seine diplomatischen Bemühungen.
Saddam Hussein.
Am 13. Dezember 2003 wird der irakische Ex-Diktator von US-Soldaten in einem
Erdloch gefunden und festgenommen. Am 30. Juni wurde er der irakischen Übergangsregierung übergeben. 2005 und 2006 musste er sich vor einem Sondertribunal
u.a. wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit verantworten. Er wurde zum Tode
durch den Strang verurteilt und am Morgen des 30. Dezember 2006 hingerichtet.
der Euro.
Am 01. Januar 2002 wird die Deutsche Mark als Währung offiziell durch den Euro abgelöst. Noch zwei Monate lang kann man mit der D-Mark bezahlen. Für viele
Menschen bedeutet dies eine große Umstellung.
EU-Osterweiterung.
Nach diversen Verhandlungen und positiven Volksabstimmungen in allen
betroffenen Ländern treten am 01. März 2004 zehn weitere Länder der
EU bei. Am 01. Januar 2007 folgen noch Rumänien und Bulgarien. Für die
Länder bedeutet dieser Schritt einfacheren Handel, einfacheres Reisen und
mehr Stabilität.
Wir sind Papst.
Nachdem Papst Johannes Paul II. am 02. April 2005 verstirbt, wir Kardinal Joseph Ratzinger am 19. April zum Nachfolger gewählt. Er nennt sich Papst Benedigt XVI. Rund
einen Monat später wird sein ehemaliger VW Golf für fast 189.000 Euro bei ebay verstreigert.
Angie.
Wirtschaftskrise.
Auch in Deutschland stand in der letzten Dekade ein Führungswechsel an. Nach der
Kreditfinanzierte Massenspekulationen in den USA brachten
Ende 2008 der gesamten Weltwirtschaft die schwerste Finanz-
Bundestagswahl 2005 wurde Gerhard Schröder (SPD) als Bundeskanzler durch die
CDU-Vorsitzende Angela Merkel abgelöst. 2009 wurde sie in ihrem Amt bestätigt.
„Angie“ bleibt damit bis 2013 die mächtigste Frau der Welt.
krise seit dem zweiten Weltkrieg. Sie treibt etliche Anleger und
Unternehmen in den Ruin und nur Rettungspakete der Regierungen in Billionenhöhe verhindern den totalen Kollaps.
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¿DéjàVu? || Ausgabe 27
Ausgabe 27 || ¿DéjàVu?
21
Technik
Handys.
Anfang des Jahrtausends wurden Handys für auch Normalsterbliche erschwinglich. Ab 2004 bekamen viele ein Farbdisplay und praktisch jeder hatte
mittlerweile ein Mobiltelefon. Heute sind die meisten Handys Alleskönner,
Touch-Screens sind längst Standard, Speicher von 16 oder 32GB keine Seltenheit und Kameras mit utopischer Auflösung keine Besonderheit.
CD&
mp3Player
2000 war man noch der
Coolste, wenn man einen
tragbaren CD-Player hatte, der schon bei kleineren
Digicams.
Erschütterungen stockte.
Erst Anfang bis Mitte des Jahrzehnts erfreuten sich Digatalkameras immer
größerer Beliebtheit. Seit 2006 sind sie aus dem Alltag gar nicht mehr
wegzudenken. Auch hier stieg die Qualität zusehends - waren es anfangs
noch Auflösungen von weniger als einem Megapixel, so bekommt man
heute kaum noch eine unter 10 MP. Seit wenigen Jahren sind auch digitale
Spiegelreflexkameras erschwinglich und weit verbreitet.
Fernseher.
Nur vier Jahre später
brauchte man zum Beeindrucken schon einen
mp3-Player mit 256 MB
Speicher.
Das letzte Jahrzehnt brachte auch das
Ende der auch als VHS bekannten, guten, alten Videokastette, die schon in den
80ern Einzig in die Haushalte hielt.
DVDs setzten sich mit der Zeit immer
mehr durch und verkauften sich 2002 erstmals öfter als Videokasetten. DVDs bieten
eine viel höhere Bildqualität und fungieren
auch als Speicher für andere Daten.
Anfang der Dekade hatte
noch jeder solch einen
alten Röhrenfernseher im
Wohnzimmer stehen.
22
¿DéjàVu? || Ausgabe 27
Langsam setzten sich
LCD- und Plasmafernseher durch und waren
anfangs nur den Reichen
vorbehalten.
Heute sind Flachbildfernseher relativ erschwinglich und oft kaum noch
tiefer als ein Taschenbuch.
Heute haben gute mp3Player ein schickes Design
einen Touchscreen, WLan, tausende Apps und
viele Gigabyte Speicher.
Videos
&
Filme
2007 kamen die Blu-ray Discs in den
Handel und setzten sich 2008 gegen die
ebenfalls neue HD-DVD durch. Blu-rays
können bis zu 50GB speichern und ermöglichen auch Filme in FullHD.
Ausgabe 27 || ¿DéjàVu?
23
Musik
(un)musikalische Tiere.
2004 und 2005 waren die Jahre der mehr oder minder musika-
Castingshows.
2000 fing mit der ersten Staffel Popstars, damals noch auf RTL II, alles an. Darauf
folge ein Jahr später eine zweite, 2002 kam dann auch Deutschland
sucht den Superstar dazu. Dem folgten StarSearch (Sat.1), Fame
Academy (RTL II), Germany‘s Next Topmodel (ProSieben), The
Next Uri Geller (ProSieben), Das Supertalent (RTL) und demnächst startet auch X-Factor auf Vox. Das erfolgreichste Format
dürfte wohl DSDS sein, aktuell läuft die siebte Staffel mit immer
noch hervorragenden Quoten. Dabei ist schon längst bekannt,
dass für die meisten Sieger dieser Shows der Erfolg nicht lange währt.
Hier haben wir eine Liste der bekanntesten Gewinner und was bis heute aus
ihnen geworden ist:
Alexander Klaws
Er gewann 2003 die erste Staffel des Erfolgsformats DSDS auf RTL. Das
ein oder andere Jahr lief es ganz gut - er hatte zwei No.1-Hits, drei
weitere landeten in den Top10. 2006 spielte er ein Jahr lang im Musical
Tanz der Vampire, nahm ein deutschsprachiges Album auf, das allerdings
floppte. Mittlerweile spielt er in der Sat.1-Telenovela Anna und die Liebe.
lischen Klingeltontierchen. Crazy Frog, Sweety und diverses andere
Kleinvieh flimmerte in absolut jeder Werbepause über die Bildschirme. Das kleine Krokodil Schnappi ging jenseits der Klingeltonindustrie auf Beutefang, war wochenlang an der Spitze der deutschen
Charts und die bei der Aufnahme 6-jährige Sängerin Joy Gruttmann
wurde sogar mit einem Echo ausgezeichnet.
Michael Jackson.
Die ganze Welt ist am 27. Juni 2009 geschockt, als bekannt wird, dass der King Of
Pop mit 50 Jahren in einem Krankenhaus in LA verstarb. Wie sich später herausstellt, unterlag er einer Vergiftung durch eine Überdosis des Narkotikums Propofol, das ihm sein eigener Hausarzt austellte. Am 07. Juli findet seine Trauerfeier vor
20.000 Menschen im Staples Center statt und wird live im Fernsehen übertragen.
Michael Jackson verkaufte bis heute ca. 750 Mio. Ton- und Bildträger.
Lady Gaga.
Seit Ende 2008 ist Lady Gaga gar nicht mehr aus dem Showgeschäft
wegzudenken. Bisher veröffentlichte sie in Deutschland sechs Singles und
verkaufte fast 50 Mio. Tonträger. Markenzeichen der 23-jährigen Sängerin sind merkwürdige Kostüme wie hier im Bild und ständig wechselnde
Haarprachten.
No Angels
Die No Angels waren 2000 das Produkt der ersten Popstars-Staffel. Mit etwa fünf
Millionen verkauften Platten und vier Singeles an der Spitze der Charts waren sie
bis zur Trennung Ende 2003 die erfolgreichste Girlgroup Kontinentaleuropas.
2007 gab es ein nicht sehr erfolgreiches Comeback der Nicht-Engel,
Monrose
Monrose wurden Ende 2006 zu den Gewinnern der fünften Staffel Popstars gekürt. Sie hatten bis Ende 2008 acht erfolgreiche Singles und drei Alben, doch
seitdem sieht man sie fast nur noch als Kommentatoren in Rankingshows.
Disney-Stars.
2006 begann die neue Ära der sogenannten Disney-Stars. Vor allem die zunächst nur auf dem Disney Channel
ausgestrahlte Serie Hannah Montana und der Film High School Musical brachten den Felsen ins Rollen. Stars wie
Miley Cyrus, Ashley Tisdale und Demi Lovato, aber auch noch viele andere wie die Jonas Brothers waren jetzt
die Idole von vielen kreischenden 9-Jährigen. Ob man sie mag oder nicht ist jedem selbst überlassen. Fest steht:
Disney brachten sie Umsätze in Millionenhöhe und von SuperRTL sind sie nicht mehr wegzudenken.
Kennt ihr noch...?
Elli Erl, 2004
2. Staffel DSDS
24
Nu Pagadi, 2004
4. Staffel Popstars
Room2012, 2006
6. Staffel Popstars
25
Filme
Natur & Umwelt
Harry Potter.
Klimawandel.
Die Geschichten um den jungen Zauberer Harry Potter begeisterten seit 1999 so sehr, dass 2001 der erste Teil „Harry Potter
und der Stein der Weisen“ unter großem Aufwand verfilmt wurde. Die weiteren Teile folgten kontinuierlich und wurden allesamt
große Kassenschlager. Dieses Jahr und 2011 folgt noch der siebte
und damit letzte Teil der Reihe in die Kinos und wird schon von
vielen Fans heiß ersehnt.
Der Hype um die globale Erwärmung wird immer größer. Klimaschutz ist weltweit plötzlich ein wichtiges Thema und spielt
auch in der Politik eine immer größere Rolle. Besonders Al Gores
„Eine unbequene Wahrheit“ sorgte 2006 für Gesprächsstoff.
Hitzewelle.
Mit 47,3°C Höchsttemperatur wird Europa im August 2003 von einer
seit Jahrhunderten nicht dagewesenen Hitzewelle heimgesucht, die viele
Menschen das Leben kostet. Durch die Hitze oder die dadurch bedingten
Brände verlieren ca. 30.000 Menschen ihr Leben. Die Schadenssumme
beläuft sich auf ca. 13 Milliarden US-$
Herr der Ringe.
Fast ein halbes Jahrhundert nach Erscheinen der Buchvorlage schaffte
es in dieser Dekade auch Die „Der Herr der Ringe“-Trilogie auf die
Leinwand. Die hauptsächlich in Neuseeland produzierten Filme polarisierten die ursprüngliche Fangemeinde, bugsierte sich aber in den Kinocharts schnell auf die vordersten Plätze.
Tsunami 2004.
Avatar.
Auch wenn der von Erfolgsregisseur James Cameron (Titanic) produzierte
Film erst zwei Wochen vor Dekadenende herauskam und erst im neuen
Jahrzenht alle Rekorde brach, sollte man das 3D-Spektakel lobend erwähnen. Der Film spielte bis Anfang April 2,7 Milliarden US-$ ein und war für
diverse Oscars nominiert.
Am Morgen des 26. Dezember 2004 löst ein Seebeben der Stärke
9,1 im Indischen Ozean einen riesigen Tsunami aus, der die Küste
Sumatras trifft und für 230.000 Menschen den Tod bedeutet. Über
1,7 Mio. Menschen werden Obdachlos. Die Katastrophe wird aber
auch zum Symbol für Menschlichkeit und Mitgefühl. So werden allein in einer ZDF-Spendenshow über 40 Mio. Euro gesammelt.
Hurrikan Katrina.
Im August 2005 trifft Ein Hurrikan mit Windgeschwindigkeiten bis zu
280km/h auf die Südostküste der USA. Besonders betroffen ist die Stadt
New Orleans im Bundesstaat Luisiana, in der das Wasser über Tage bis
zu 7,60m hoch bleibt. 1800 Menschen müssen dabei ihr Leben lassen dank vorzeitiger Warnungen zum Glück vergleichsweise wenig.
Oscars / bester Film.
Hier eine kleine Auflistung der Filme, die in der letzten Dekade als „Bester Film“
mit dem Oscar® ausgezeichnet wurden:
2000 American Beauty
2005 Million Dollar Baby
2001 Gladiator
2006 L.A. Crash
2002 A Beautiful Mind
2007 Departed - unter Feinden
2003 Chicago
2008 No Country For Old Men
2004 Derr Herr der Ringe III
2009 Slumdog Millionaire
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Erdbeben in Haiti.
¿DéjàVu? || Ausgabe 27
Das Erdbeben war zwar erst 2010 und gehört damit zwar nicht mehr
in den Rückblick, aber wir wollen diese Katastrophe, die 300.000 Tote
forderte nicht unerwähnt lassen und möchten auf die Haiti-Shirts bei
NewYorker für 4,95€ aufmerksam machen, deren gesamter Erlös den
Erdbebenopfern zu Gute kommt.
27
Thomas Pille
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¿DéjàVu? || Ausgabe 27
Ausgabe 27 || ¿DéjàVu?
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Leggings.
Fashion
Plateauschuhe.
Die 2000er bescherten uns eine menge Fashion-Revivals,
unter anderem die Leggings. Von normalen Stoff-Leggings
bis hin zu sogenannten Jeggings, eine Mischung aus Leggings und Jeans, ist alles vertreten. Lack-Leggings? Meinetwegen. Aber bitte nicht in silber oder gold, die sehen nie
gut aus. Nie.
Keine frage, die Schuhe die heute als diese
gelten (oben) sind
heiß. Aber was sollte
diese mutierte, als
Kinder-/Turnschuh
getarnte Version davon, die um 2001
herum überall an Kinderfüßen auftauchte
und in der Grundschule plötzlich alle im
Alter von 6-12 etwa
5 Centimeter größer
machte?
Schlaghosen.
2000 war das Jahr der
Schlaghosen. Und sie
waren einfach nicht wegzukriegen, bis etwa 2005
die Skinny-Jeans sie dann
doch endlich ablösten.
Haarbänder.
Etwa 2006 schaffte auch das gute alte Haarband es zurück in die
Schränke. Aber wer zum Teufel hat den Trend gesetzt, Haarbänder
AUF der Stirn zu tragen? Sieht schrecklich aus, erinnert viel zu sehr an
Hippie-Zeiten und ist wirklich allerhöchstens mit Locken akzeptabel.
da bleibt man lieber bei der Standard-Variante.
Ugg-Boots.
2004 kamen die Uggs. Und sie haben nicht vor zu gehen.
Sie sind hässlich, unförmig und unglaublicher Weise noch
immer in. Immerhin behält man mit ihnen warme Füße.
Emo.
Etwa 2006 fing es an. 2007 waren sie dann überall: Emos. Egal
wohin man sah, irgendwo war immer einer und bis heute hat sich
daran nicht viel geändert. Der Begriff Emo deckt nicht nur die Musikszene und die Lebenseinstellung ab, sondern auch einen eigenen
Style, geprägt durch eine Mischung aus schwarzer Kleidung, knallbunten
Accesoires - vorzugsweise in pink oder rot - meist schwarz oder wasserstoffblond gefärbte Haare und eine menge Kajal.
Crocs.
2005 bescherte uns
den
Inbegriff
der
Modesünde:
Crocs,
quietschbunte Kunststoffschuhe die zwar
saubequem, aber zum
Kotzen hässlich sind.
30
Ausgabe 27 || ¿DéjàVu?
31
Internet
die ¿DéjàVu?
Die Schülerzeitung...
Social Networks.
In den letzten Jahren wurden soziale Netzwerke im Internet immer beliebter. Mittlerweile hat fast jeder einen Account bei
einem oder mehreren dieser Dienste. Facebook hat als weltweit größtes Netzwerk
dieser Art über 400 Mio. aktive Nutzer und
es werden mit jeder Sekunde einige hundert mehr.
Ausgabe 01
März 2005
Ausgabe 02
Juni 2005
Ausgabe 03
August 2005
Ausgabe 09
März 2006
Ausgabe 12
Sept. 2006
Ausgabe 26
April 2009
... und ein paar der Redakteure im Wandel der Zeit.
Patrick
Sanjin
Bettina
Imperium Google.
Was Anfang der Dekade als Suchmaschine erst in Gang
kam, ist heute ein milliardenschwerer, utopisch mächtiger Konzern, der sein Geld großteils mit Internetwerbung verdient. Bei den weltweiten Suchanfragen hat
Google einen Marktanteil jenseits der 80%. Als Suchmaschine und auch Anbieter von Diensten wie GoogleMaps, Google Mail, YouTube (siehe unten) erleichtert
Google vielen Internetnutzern das Leben enorm.
YouTube.
Im Februar 2005 wurde das bekannte Videoportal
von drei PayPal-Mitarbeitern gegründet. Bis Oktober 2006 wuchs die Plattform so unheimlich
schnell, dass Google ein Angebot in Höhe von
$1,65 Milliarden (!) unterbreitete, das die knapp
30-jährigen Herren nicht ablehnen konnten. Mittlerweile verzeichnet YouTube täglich über eine
Milliarde Clicks, hunderttausende neue Videos
und macht rund 20% des gesamten, weltweiten
32Internetverkehrs aus.
Quelle unserer Hausaufgaben.
Seit 2001 unterstützt Wikipedia als Internet-Enzyklopädie den freien Austausch von Wissen über
alles nur Vorstellbare. Die deutsche Version hat
mittlerweile mehr als eine Million Artikel, insgesamt sind es über 10 Mio. Und auch wenn Lehrer
es nicht so gerne sehen, beziehen wir unser Fachwissen doch alle von dort. ¿DéjàVu? || Ausgabe 27
Ausgabe 27 || ¿DéjàVu?
33
vorgestellt. | filmvorschau.
vorgestellt | filmtipp. Der Kautions-Cop.
Die Ex ins Gefängnis
bringen..?!
Mit dir an meiner Seite.
Teenager Ronnie (Miley Cyrus) und ihr jüngerer Bruder verbringen den Sommer mit ihrem Vater, auf den
Ronnie aufgrund der Trennung der Eltern immer noch
nicht gut zu sprechen ist. Anfangs rebelliert sie noch,
doch als sie Will (Liam Hemsworth) trifft und sich in ihn
verliebt, wird der Sommer plötzlich zu einem Sommer
der Liebe. Schauspielerisch versucht Hauptdarstellerin
Miley Cyrus sich nun zum ersten Mal außerhalb von
Hannah Montana. Filmstart: 29.04.2010
Klingt nach dem, was sich jeder nach einer
schlimmen Trennung das ein oder andere Mal
wünscht. Aber eigentlich kriegt niemand von
uns jemals die Chance dazu – ganz anders als
Milo Boys im neuen Film „Der Kautions Cop“.
Nach der hässlichen Scheidung von Nicole verliert Milo
seinen Job bei der Polizei und hält sich mit der Suche
nach Kautionsflüchtlingen über Wasser. Umso überraschter ist er, als schließlich die Ex nicht vor Gericht
erscheint und man ihm ein großes Kopfgeld für die Festnahme verspricht. Nachdem er zunächst glaubt, dass es
sich um einen besonders leichten Auftrag handelt, muss
Milo stutzen, als Nicole versucht, ihn mit immer neuen
Mitteln abzuwimmeln. Denn sie verfolgt gerade selbst
die Spur eines Mordes und kann es sich absolut nicht
leisten, gerade jetzt hinter Schwedischen Gardinen zu
landen.
Das Bildnis des Dorian Gray.
Dorian Gray (Ben Barnes) stehen durch sein makelloses Äußeres alle Türen offen. Als der Maler Basil Hallward ihn in einem Gemälde verewigt, wünscht sich
Gray aus Angst vor Vergänglichkeit, dass statt ihm selbst
nur sein Abbild altern möge. Dieser Wunsch wird ihm
erfüllt, stellt sich jedoch bald als grauenvoller Fluch heraus. Die neueste Verfilmung des 1891 erschienenen
Romans von Oscar Wilde lässt Ben Barnes, der schon
in Die Chroniken von Narnia spielte, in einem neuen
Licht erscheinen. Filmstart: 15.04.2010
Wären da nicht noch die Gangster, denen Milo Geld
schuldet und Nicoles anhänglicher Kollege, würde das
Katz-und-Maus-Spiel relativ schnell langweilig werden,
so allerdings brilliert es durch Abwechslung und sprühenden Charme. Tatsächlich entdecken die beiden Seiten aneinander, die durch den Zorn und den Hass nach
der Scheidung in Vergessenheit geraten waren – aber
reicht das wirklich aus, um über all die Differenzen hinwegzusehen?
Die leichte Komödie mit Spitzenschauspielern (Jennifer
Aniston und Gerard Butler) zeigt auf, dass Entscheidungen nicht immer endgültig sein müssen, Unterschiede
das Leben spannender machen können und man möglichst nicht vor dem Gesetz davonlaufen sollte. ;)
Alles in Allem ein Film, der sich zwar in die
lange Reihe simpler Komödien einreiht, einem
aber dennoch den Abend so richtig versüßen
kann. Raquel Fernandez
34
¿DéjàVu? || Ausgabe 27
Sex and the City 2.
Im zweiten Kinofilm der Erfolgsserie Sex and the City
muss Kolumnistin Carrie (Sarah Jessica Parker) mit
für sie neuen Ereignissen zurecht kommen: Sie ist
schwanger. Nun dreht sich für sie alles nur noch ums
ungeborene Baby und natürlich erwartet sie Unterstützung ihrer Freundinnen, mit der sie allerdings nicht
rechnen kann, da auch diese mit neuen Problemen
zu kämpfen haben. Wird Carrie die Reise durch die
Schwangerschaft alleine in den Griff bekommen und
wird Samantha endlich den Richtigen finden?
Filmstart: 27.05.2010
Weitere sehenswerte Kinoereignisse:
15.04.2010: Date Night - Gangster für eine Nacht
29.04.2010: Zu schwarf um wahr zu sein
06.05.2010: The Exploding Girl
06.05.2010: Das Leuchten der Stille
Sanjin Zamola
Ausgabe 27 || ¿DéjàVu?
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vorgestellt. | buchtipp. Der Mädchenmaler
vorgestellt. | rezept. Raffaellos.
Mamas braune
Raffaellos.
Lesestoff für
Thriller-Liebhaber.
Manchmal muss ein Buch einfach spannend
sein, damit man es nicht mehr aus den Händen legt. „Der Mädchenmaler“ zählt garantiert
dazu. Das Buch handelt von einem mysteriösen
Mädchen, einem Bruder mit kranken Ansichten
und deren dunklem Geheimnis.
Seit dem Tod von Caro ist ihr Zimmer leer. Leer und
erinnerungslos. Ohne ihre Sachen scheint es Jette und
Merle so, als hätte sie nie gelebt. Die Mädchen halten es
nicht mehr aus. Caros Verlust tut sehr weh. Das Bild ihres ermordeten Körpers geht den Beiden nicht aus dem
Kopf. Wie traurig sie ausgesehen hatte. Nein! Caro hätte
nicht gewollt, dass sie sich so an sie erinnern, also vermieten Jette und Merle schweren Herzens das Zimmer
an einen anderen.
Dieser andere ist Mike. Dessen Freundin Ilka können die
beiden Mädchen eigentlich gut leiden, doch sie kommen
nicht wirklich an sie heran. Ilka ist in sich verschlossen
und hat viele Geheimnisse, sogar vor Mike. Dann ist
sie plötzlich verschwunden. Niemand weiß wohin. Die
Polizei weiß nicht weiter. Hat Ilkas Bruder Ruben Helmbach, der berühmte Künstler, etwas damit zu tun? Jette
ist davon überzeugt, doch die Polizei nicht. Daraufhin
beginnt sie, selber zu ermitteln und findet immer mehr
über Ilkas dunkles Geheimnis heraus, das diese lieber für
sich behalten hätte.
„Der Mädchenmaler“, Jettes zweiter Fall. Ein psychologisch hervorragender und spannender Thriller für alle
die es wirklichkeitsnah mögen!
36
zutaten.
100g Butterkekse
175g Schokolade deiner Wahl
50g weiche Butter
50g Puderzucker
Kokosraspeln
Andere Jette-Thriller von
Monika Feth:
-Der Erdbeerpflücker
-Der Scherbensammler
-Der Schattengänger
Gekaufte Raffaellos? Die weißen Kugeln, umhüllt mit Kokosraspeln sind zwar ganz lecker,
aber die von Mama viel besser. Unsere sind zwar
nicht vollständig weiß (außer ihr nehmt weiße Schokolade), aber dafür selbstgemacht. Seid ihr bereit für
eine aromatische Explosion eurer Geschmacksknospen?
Das Buch ist in der Buchhandlung deines Vertauens für
etwa 7,90€ erhältlich.
Leseprobe
Lautlos und ohne Licht glitt der graue Mercedes heran und
blieb stehen. Es war kurz nach acht. Feiner Nebel zog seine Schleier um die Laternen. Die geparkten Wagen waren
vereist. Reif lag auf den Dächern und auf den Ästen der
Bäume, kaum zu erkennen, eher zu erahnen. Die Fenster
der Häuser sahen aus wie gelbe Augen. Der Blick dieser
Augen war kühl und unbeteiligt. Ein Hund bellte. Eine
Radiostimme drang aus einem trotz der Kälte halb offen
stehenden Garagentor. Eine Tür knallte zu. Entfernt war
das Signal eines Notarztwagens, der Polizei oder der Feuerwehr zu hören. Der Rauch aus den Schornsteinen wurde
zu Boden gedrückt. Es würde ein schwerer, verhangener
Tag werden. Der graue Mercedes wurde von niemandem
bemerkt. Keinem fiel auf, dass ein Mann darin saß, der
aufmerksam eines der Häuser beobachtete. Er saß da,
dunkel und still hinter den getönten Scheiben, reglos, wie
aus Stein. Und weil ihn niemand bemerkte, war es, als
wäre er überhaupt nicht da.
zubereitung.
1
Als erstes müsst ihr die Kekse zerbröseln (packt sie
einfach in eine Frischhaltefolie und haut mit dem
Nudelholz darauf). Je nach Geschmack, eher grob oder
fein. Die Kekskrümel werden nun zur Seite gestellt und
man macht sich an die Schokolade ran.
2
Da wir geschmolzene Schokolade brauchen, zerteilen wir sie in kleine Stücke und geben sie in eine
kleine bis mittelgroße Schüssel. In eine größere Schüssel wird heißes Wasser gefüllt und die andere Schüssel
mit der Schokolade hinein gestellt. Ihr könnt euren
Minischokoladenpool auch mit einem Küchentuch aus
Stoff bedecken. Wenn die Schokolade fast vollständig
geschmolzen ist, gebt ihr die Butter hinein und rührt das
Ganze um. Wenn beides geschmolzen ist, hebt ihr die
Kekskrümel und den Puderzucker langsam unter. Rühren, rühren, rühren und ihr habt eine Schokokeksmasse.
Selen Sahin
¿DéjàVu? || Ausgabe 27
Ausgabe 27 || ¿DéjàVu?
3
Diese stellt ihr, am besten über Nacht, in den Kühlschrank. Wenn eure Schokoladenmasse fest ist,
nehmt ihr ein wenig davon und formt kleine Kügelchen
daraus. Bei Bedarf zwei Teelöffel zur Hilfe nehmen. Eure
Fast-Raffaellos wälzt ihr nun in einem Kokosnussraspelsee und legt sie auf einen Teller. Und fertig sind eure
selbstgemachten Raffaellos!
¿DéjàVu?-Tipp | Wenn ihr wollt, könnt ihr noch einmal Schokolade schmelzen lassen und eure Kügelchen
erst in das Schokoladenmeer tauchen und sie danach
in Kokosnussraspeln wälzen. Danach ab in den Kühlschrank, bis die Schokolade fest ist.
Für heiße Tage | Ein paar Minuten in das Gefrierfach
und ihr habt eine kühle, leckere Abwechslung. Doch
Vorsicht: Lieber nicht zu lange frieren lassen.
Für Raffaellos, die dem Original ähnlicher sind |
Unbedingt weiße Schokolade benutzen und Mandelstückchen dazu geben. Ein Bad im Weiße-SchokoladePool und danach ab auf die Kokosnusswiese. Dann in
den Kühlschrank, bis sie fest sind.
Viel Spaß beim Kochlöffel schwingen und vielen
Dank an die Mutter von Zeynep, die uns auf das
tolle Rezept gebracht hat. Selen Sahin
Zeynep Görüs
37
Qi
- Berlins größte
Show
Seit Februar zeigt der
Friedrichstadtpalast wieder
die Show, die ihn 2008 vorm
Bankrott rettete.
38
¿DéjàVu? || Ausgabe 27
Vor zwei Jahren noch stand es gar nicht gut um
eines der größten Theater Berlins. Die mehr
oder weniger klassischen Revues im Friedrichstadtpalast wollte kaum noch jemand sehen.
2008 kamen ein neuer Intendant und 17 Mio.
Finanzspritze und siehe da - nun hat man eine
Auslastung von über 90%. Und das nur dank Qi.
Qi ist im Prinzip eine Aneinanderreihung von Tanz, Magie
und Artistik. Zusammenhänge oder gar einen Handlungsstrang sucht man vergeblich - aber dieser ist auch gar nicht
nötig. Ein Bühnenbild ist beeindruckender als das andere
- für den ersten Teil der Show wird eine große Eisfläche
reingefahren, später darf es auch mal ein Pool sein, der
aus dem Boden gehoben wird - oder wahlweise auch
Regen von der Decke. Das Ganze wird dann noch von
einer grandiosen Licht- und Lasershow und von Live-Mu-
Ausgabe 27 || ¿DéjàVu?
sik inklusive riesigem Orchester begleitet, die von Klassik
(Schwanensee) über Balladen (You Raise Me Up) bishin zu
rockigen Nummern wie I'm So Exited und einer TangoVersion von Like A Virgin reicht. Hervorheben sollte man
vor allem den Weltklasse-Jongleur Viktor Kee, Die Flying
Cranes, die sich an der Decke von einem Trapez zum anderen werfen, als hätten sie ihr ganzes Leben nichts anderes getan und schließlich auch Katja Berg, die als Solistin
jeden Song zu einem Erlebnis macht.
Alles in allem ist Qi ein einzigartig Erlebnis, das
sich niemand entgehen lassen sollte, Tickets für
die fast dreistündige Show kosten zwischen 20€
und knapp 100€. Sanjin Zamola
39
unterhaltung. | tipps gegen langeweile.
unterhaltung. | tipps gegen langeweile.
Tische (mit Bleistift) bekritzeln (und
Wegradieren)
Kritzelt während der Stunde einfach irgendwas auf den
Tisch. Ihr könntet eine Karikatur eures Lehrers malen,
euch, wie ihr euch gerade fühlt oder einfach nur irgendeinen Schwachsinn. Kommuniziert auf diesem Wege mit
eurem Nachbarn, verewigt (zumindest bis zum Ende der
Stunde, wenn ihr es selbstverständlich wegradiert :P), was
der Lehrer so gesagt hat. Eurer Kreativität sind, sofern
ihr noch weitere Bleistifte habt (und natürlich auch genug Radiergummis, um es am Ende der Stunde natürlich
wieder WEGZURADIEREN…) , keine Grenzen gesetzt.
Vergesst nur nicht, euer Kunstwerk am Ende der Stunde wegzuradieren xD Ihr könnt den Tisch ja mit euren
(selbstverständlich ausgeschalteten) Handys fotografieren,
bevor ihr es WEGRADIERT!!!
Tipps gegen Langeweile.
Ist euch auch immer langweilig im Unterricht? Denkt ihr auch immer, dass diese Stunde nie enden
wird? Wartet ihr gelangweilt, bis zum Ende der Stunde? Dann wird es Zeit, dies zu ändern! Wir geben euch Tipps gegen die Langeweile im Unterricht. Mit diesen Spielen wird jede Stunde zu einem
Erlebnis!
Lehrer-Bingo
Klassentext
Dieses Spiel kann man zwar auch alleine spielen, mehr
Spaß macht es jedoch, wenn möglichst viele mitmachen. Ihr sucht euch neun Wörter aus, die euer Lehrer, eurer Meinung nach, jede Stunde sagt. Diese neun
Wörter schreibt ihr in ein 3x3 Kästchen, dann heißt es
abwarten... Wenn eurer Lehrer ein Wort nennt, dass
ihr in eurem Kasten aufgeschrieben habt, dann streicht
dieses Kästchen durch. Wer als erstes drei Felder diagonal, waagerecht oder senkrecht getroffen hat, muss laut
„Bingo!“ schreien und hat somit gewonnen. Wenn euch
der 3x3-Kasten zu klein ist, versucht es doch mit einem
5x5-Kasten und 25 Wörtern. Damit das Spiel aber auch
nicht zu schnell vorbei geht, solltet ihr nicht Wörter wie
„das“ oder „ich“ nehmen. Es sollten Wörter sein, die
euren Lehrer ausmachen, die er also häufig verwendet.
Tipp: Kleine Preise wie Gummibärchen oder Bonbons
machen das Ganze noch spannender!
Wenn der ganzen Klasse oder einen Teil der Klasse
langweilig ist, dann schreibt doch eine Geschichte. Aber
nicht jeder für sich, sondern alle zusammen. Der erste
schreibt den Titel, der zweite fängt mit dem ersten Satz
an und knickt dann den Titel weg. Der nächste, der das
Blatt bekommt, liest nur den ersten Satz, schreibt dazu,
was ihm einfällt und knickt das Blatt wieder um, so dass
wieder nur sein Satz zu sehen ist. Der nächste liest diesmal nur den zweiten Satz, schreibt seinen eigenen dazu
und das geht dann so lange weiter, bis alle dran waren.
Der letzte schreibt eine Moral am Ende und reicht es
wieder dem ersten. Entweder fragt ihr euren Lehrer, ob
er die Geschichte laut vorlesen kann oder jeder aus deiner Klasse liest die Geschichte für sich. Am Ende kommt
sicherlich etwas Lustiges heraus und dann habt ihr etwas
zu lachen, dass die Stunde sicherlich etwas erträglicher
macht.
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¿DéjàVu? || Ausgabe 27
Feriensuche
Sucht doch mal in eurem Hausaufgabenheft oder Notizblock eure nächsten freien Tage. Es macht doch gleich
gute Laune, zu wissen, dass es nicht mal soooo lange bis
dahin ist. An den Tagen, an denen ihr frei habt, gestaltet ihr
im Heft die entsprechenden Seiten ein wenig. So kommt
ihr gleich in Ferienlaune!
Wörter zählen
Habt ihr mal gezählt wie oft eurer Lehrer das Wort „ähh“
oder „hmm“ benutzt? Nein? Dann tut das doch mal, ihr
werdet euch wundern wie oft das Wort fällt. Nach der
Stunde habt ihr zwar die Nase voll von „ähh“ oder „hmm“
doch wenigstens ist die Stunde dann auch vorbei.
Wir hoffen, es waren ein paar Anregungen für
euch dabei. Viel Spaß beim Ausprobieren unserer Tipps!
Mario Vasic
Ausgabe 27 || ¿DéjàVu?
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Hier habt ihr ein paar Bilder von
Spongebob und Co. zum Ausmalen,
falls euch im Unterricht langweilig
sein sollte. Am besten benutzt ihr
für dieses Papier Filzstifte - die
halten besser.
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(Und JA, uns ist
einfach nichts besseres für diese Seite
eingefallen... =P)
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¿DéjàVu? || Ausgabe 27
Ausgabe 27 || ¿DéjàVu?
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¿SchonErlebt?
unterhaltung.
| beuys im intern.
hamburger
| dianas
| basketball.
kolumne.
bahnhof.
unterhaltung. | dianas kolumne.
I U,
PROBLEMBEZIRK
Vorurteile über Vorurteile, Neuköllner haben es echt nicht
leicht. Letztes Wochenende war ich auf dem Geburtstag einer Freundin von mir und wurde sofort mit der Frage “Aah,
du kommst doch bestimmt aus Neukölln?” durchlöchert.
Entschuldigung, was bitte?
“Das merkt man an deinem Neuköllnisch!”, lachte sie mir eiskalt ins
Gesicht. Höh, mein was...?! Was ist “neuköllnisch”?! Ich kenne wohl
den Unterschied zwischen “ch” und “sch” (Vgl. Ich - Isch) und die
richtigen Präpositionen benutze ich auch. Ich gehe nämlich nicht in
die Toilette , sondern auf die Toilette. Verehrte Germanisten, könnten
Sie dem Fräulein wohl den Unterschied zwischen meinen Worten und dem Neuköllner Slang erklären?
“Cüüs, isch bin Diana und was ist Name von disch?”, so
würden wohl eher meine Worte lauten. Isch, ich meine
“ich”... verdammt. Nagut, vielleicht rede ich ein bisschen
Neuköllnisch...
Als wäre das nicht genug, erzählte ein Freund von mir
von seinem „Trip“ durch Neukölln. Als er an der UBahnstation Neukölln ausstieg, suchte er sich eine Telefonzelle, um mal kurz zu telefonieren. Er nahm den
Hörer in die Hand, wählte die Nummer und - tadaa
- nichts. Er hatte einen losen Telefonhörer in der Hand.
Offenbar ist jemand mit dem Kupfer in den Telefondrähten auf und davon um mal ordentlich Cash zu machen.
Erwartungsvoll starrte er mich an. “Ja was denn? Hallo,
das ist High-Tech, jetzt sogar schnurlos... Sowas kann es
doch wohl auch in Steglitz geben!” Stille. “Ja, okay. Kann
es anscheinend nicht.”
So ist das nun mal in Neukölln. Laut den Medien brauche man für ein “typisches” Neukölln einen sehr hohen
Migrantenanteil mit so gut wie keinen Zukunftschancen.
Dann beziehe man Hartz IV, wohne in wahren Bausünden und verstreue überall Hundexkremente. Nach einiger Zeit wird die Kriminalität rapide zunehmen – et
voilà - fertig! La Création du Neukölln!
Wo man hinsieht gibt es nur Vorurteile über Neukölln.
Auch schwört man in Neukölln auf alles was sich bewegt. Seinen BMW, seine kleine Schwester, naja, oder
auf die Zahnbürste. Es ist wie eine Epidemie die sich
ausbreitet und an die sich sogar klein Hänschen ansteckt.
Von wegen Slang ist eine Ausländersprache. Jeder 3.
LOL
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44
¿DéjàVu? || Ausgabe 27
Ausgabe 27 || ¿DéjàVu?
Knallkopp verwendet sie. Jetzt denkt nicht, dass ich
Neukölln hasse. Isch schwöre, alda, ich bin eine wahre
Neuköllnerin. Mit dem Unterschied, dass ich keine Bierflasche in der Hand halte.
Ein anderer, der Neukölln so
sehr liebt wie ich, ist Uli Hannemann, der Autor von “Neulich
in Neukölln”. Mit diesem Buch
schrieb er eine wahre “Liebeserklärung” an den Bezirk. Er reitet auf den Neukölln-typischen
Klischees mit viel Biss und einer
guten Portion anarchischem
Humor rum. Er prügelt sich freundlich mit den Nachbarn herum, amüsiert sich über schräge Sitten und ist
niemals von oben herab. Daneben sprachlich so brillant
und exklusiv. Er steht zu seiner Heimatstadt: “Ich liebe
dich doch, du blöde Kuh!” Genau wie er bin ich der
Meinung, dass man Neukölln kennen lernen muss, um
es lieben zu können.
Zum krönenden Abschluss, das Zitat von Jakob
Heins Klappentext: „Uli Hannemann schreibt
so gut, dass man ihn nachts überfallen und ein
paar seiner besten Sätze rauben möchte. In der
Gegend, wo er wohnt, ist so ein Verhalten zwar
üblich, aber das mit den Sätzen hat noch niemand hinbekommen.” So ist das in Neukölln.
Diana Hartstock
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unterhaltung. | caglas kolumne.
unterhaltung. | Die ungelösten Fragen des Lebens.
Die ungelösten Fragen des Lebens.
Teil 1: Wohin verschwinden meine
Haargummis?
Manche verarmen durch die Wirtschaftskrise, andere
durch Glücksspiele. Wenn mir das zustoßen würde,
dann wahrscheinlich durch den Verlust von Haargummis. Könnte ich zählen, wie viele Haargummis mir schon
abhanden gekommen sind, wäre ich mit dem Ergebnis
wahrscheinlich schon im vierstelligen Bereich. Demzufolge kann man sich vorstellen, dass die Summe an Geld,
die für ebendiese Menge an Haargummis schon flöten
ging, ein Monatstaschengeld um Längen überschreitet.
Auf all die Jahre verteilt, ist das nun aber auch nicht so
viel, um sich ernsthaft darüber beklagen zu können. Was
mich viel eher stört ist einfach die Antwort auf die Frage, wohin all diese Haargummis denn verschwinden?!
Ich habe weder einen Kater (oder sonst ein Haustier),
der sie alle zusammenkratzt und sie irgendwo vergräbt,
noch ignoriere ich beim Staubsaugen die größeren herumliegenden Gegenstände, so dass ich eventuell welche einsauge. Gut, ich gebe zu, im Normalfall lasse ich
meine Haargummis einfach irgendwo liegen, nachdem
ich sie mir aus den Haaren gezogen habe, aber um es
darauf schieben zu können, müssten sie ja nach einer
Weile oder gründlichem Aufräumen wieder auftauchen
– tun sie aber nicht.
Ein paar tauchen zwar immer auf, jedoch sinkt die Zahl
der wiedergefunden Haargummis von Mal zu Mal, bis
irgendwann gar keine mehr übrig sind. Und zwar meistens dann, wenn man sie am meisten braucht. Dann
46
versucht man sein Glück auch an schwerzugänglichen
Orten wie zum Beispiel unterm Sofa, in der Bettritze,
manchmal hebe ich auch den Teppich an. Doch auch
diese Versuche sind meist nicht von Erfolg gekrönt.
45 Carat.
Dies lässt also einige Vermutungen aufkeimen. Gibt
es vielleicht ein unbekanntes Haargummimonster, das
sich einen Spaß draus macht, Haargummis zu verstecken, sich in Tapetenritzen versteckt und sich heimlich
ins Fäustchen kichert, wenn wir fast ausflippen? Oder
treiben kleine grüne Kobolde in unseren Zimmern ihr
Unwesen, die sich von Haargummis ernähren? Vielleicht
haben unsere Eltern auch eine Sammlerleidenschaft für
Haargummis entwickelt und erzählen uns nichts davon,
sondern bunkern statt Ersparnissen all unsere Haargummis im „Familientresor“. Ich zumindest habe keine
kleine Schwester, die sich an meinen Haargummis zu
schaffen macht und auch sonst keine Geschwister, was
den Verdacht also deutlich auf die Eltern legt. Eine weitere Möglichkeit wäre auch, dass die Haargummiindustrie Haargummis so herstellt, dass sie sich nach einiger
Zeit einfach auflösen, um so das Geschäft am Leben zu
erhalten.
Schon zu Ende?
Da dieses Mysterium allerdings offensichtlich zu den
„ungelösten Fragen des Lebens“ gehört, werden wir
uns wohl damit abfinden müssen und weiterhin alle paar
Wochen neue Haargummis kaufen müssen, um die kleinen grünen Kobolde am Leben zu erhalten.
Dabei war es nicht etwa so, dass ich keine Einfälle gehabt hätte. Davon hab ich definitiv jede Menge. Das
Problem ist nur: Wie bring ich diese Wörter auf Papier?
Ich hatte mich eigentlich damit abgefunden, dass aus der
Kolumne nichts wird. Die Diagnose war klar: Writer's
Block. Hemingway und andere Größen sollen sich damit
abgeplagt haben. Warum sollte ich verschont bleiben?
Bettina Bamberg
¿DéjàVu? || Ausgabe 27
Ich glaube, es war ungefähr so: „Schreibblockade!? Jetzt schon? Na, herzlichen Glückwunsch.“ Danke, das nennt sich Freundschaft.
Ja, Schreibblockade. Ja, jetzt schon. Ja, der erste Artikel meiner Kolumne und somit herzlich
willkommen zum ersten und wahrscheinlich
letzten Artikel.
Ausgabe 27 || ¿DéjàVu?
Einen Tag vor Redaktionsschluss hab ich mich erneut an
den Schreibtisch gesetzt und mir Papier und Feder zu
Hand genommen. Ich hatte mich gezwungen, ein paar
Sätze zu Papier zu bringen, doch die Ergebnisse waren
nicht vorzeigbar. Gott, wie peinlich! Ich stecke ziemlich
in der Scheiße. Plötzlich kam mir die hirnrissige Idee,
über dieses Geschehen zu berichten. Fabelhaft! Ich kann
mich aber nicht konzentrieren. Verdammt, wer schaut
so früh schon fern? Ich sollte meinen Nachbarn bitten,
das Frühstücksfernsehen für mich auf DVD aufzuzeichnen. Ist eigentlich nicht nötig, ich höre ja mit.
Ich hatte also beschlossen mich noch einmal ins Bett zu
legen, es waren ja schließlich Ferien. Gesagt – getan.
Später irgendwann hatte ich keine Lust, mir den Tag zu
versauen, also sitze ich jetzt um 00:49 am Laptop und
verfasse den ersten Artikel meiner Kolumne. Also, der
Titel der Kolumne steht schon fest: 45 Carat. What?
Nein, kein Tippfehler. 45 Carat wie der Hope-Diamant
von Ludwig XVI. und Marie Antoinette. So wertvoll
klingt der Artikel aber nicht... Schade eigentlich, ich war
doch so ein artiges Kind.
Nach zahlreichen Recherchen, bin ich zu dem
Entschluss gekommen, nicht aufzugeben. Deswegen verspreche ich hier öffentlich, dass der
nächste Artikel toll wird. Seid gespannt, liebe
Fans.
Cagla Firat
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¿DéjàVu? || Ausgabe 27
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erkennen, welche hier4| Beyoncé Knowles
Herr Krapp wohnt mit seiner
Frau und seinem Hund
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von wohl eher bei Madame Tussauds stehen?
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