„Automobile Welt“ wächst weiter

22 Solinger Wirtschaft
ST FREITAG, 10. JANUAR 2014
IG METALL
„Nichts zu machen“ bei C. Rob. Hammerstein
Marko Röhrig, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Remscheid-Solingen, trauert dem
vergangenen 2013 nicht nach:
„Es war kein leichtes Jahr.“ In
14 Fällen ging es in Verhandlungen mit Firmenleitungen in
der Region um Sozialpläne und
formelle Interessenausgleiche,
weil Arbeitsplätze im größeren
Stil abgebaut werden sollten.
schmiede Dirostahl in Remscheid-Lüttringhausen ausgewirkt. „Dr. Manfred Diederichs baut da aber betriebsbedingt kein Personal ab“, lobt
Marko Röhrig. Das Familienunternehmen investiere auch
in Zeiten, in denen es nicht
blendend laufe – und sei dann
bereit, wenn es wieder losgehe.
Nichts zu machen sei hingegen
im Fall C. Rob.Hammerstein in
Merscheid. Bei der Marke des
US-Konzerns Johnson Controls sei die „politische Entscheidung“ gefallen, die komplette Abteilung für Prototypen und Musterbau aufzulösen. Alternativvorschläge der
Gewerkschaft habe man sich
nicht einmal angesehen.
2014 dürfte nach Ansicht Röhrigs weniger Spannungen bringen. Er erwartet, auch im Hinblick auf UnternehmeraussaMarko Röhrig.
Archivfoto: RGA gen, wirtschaftliche Verbesserung – und hofft, dass längst
Teilweise sei es darum gegangen, noch nicht bewältigte Fol- fällige Investitionen vorgegen des Strukturwandels zu lö- nommen werden können. An
der Tariffront herrsche in diesen. Im Fall der Klingelnberg
GmbH etwa, die hauptsächlich sem Jahr Ruhe. „Da haben die
Unternehmen auch mehr Plain Hückeswagen sitzt, habe es
einen Sozialplan vor dem Hin- nungssicherheit.“
tergrund fortfallender Aufträge Das Gebiet der IG Metall Remim Bereich der Windkrafttech- scheid-Solingen umfasst auch
Hückeswagen, Radevormwald
nologie gegeben. Der Rückgang bei den Windkraftanlagen und Wermelskirchen sowie
habe sich bis hin zur Freiform- Haan und Hilden. schatt
Zahl des Tages
3508
Langzeitarbeitlose gab es im Dezember 2013 in Solingen. Das meldete die Agentur für Arbeit, die 365 von ihnen betreut (Jobcenter: 3143). Im Dezember 2012 gab es insgesamt
397 Betroffene weniger. Im November 2013 waren 3480 Menschen
langzeitarbeitslos, im Oktober 3554.
MELDUNGEN
Arbeitsagentur mit
neuen Öffnungszeiten
Die Geschäftsstelle der Agentur
für Arbeit an der Kamper
Straße hat ab sofort folgende
Öffnungszeiten: montags bis
mittwochs von 7.30 Uhr bis
12.30 Uhr, donnerstags von
7.30 Uhr bis 18 Uhr und frei„Life“ wird bei der Möbelmesse in
tags von 7.30 Uhr bis 12 Uhr.
Köln prämiert.
Foto: Gehring Telefonische Auskünfte gibt es
montags bis freitags von 8 Uhr
Auszeichnung für neues bis 18 Uhr unter den kostenfreien Service-Rufnummern
Besteck von Gehring
08 00 4 55 55 00 (für ArbeitOffiziell wird das neue Besteck nehmer) und 08 00 4 55 55 20
„Life“ von Gehring erst im
(für Arbeitgeber). red
Februar bei der Messe Ambiente in Frankfurt vorgestellt.
Marketing-Club lädt
Nächste Woche erhält es bei
der Möbelmesse in Köln aber
zum Träumen ein
bereits den „Interior InnovaWarum die erschöpfte deuttion Award“, ausgelobt vom
sche Gesellschaft neu träumen
Rat für Formgebung der imm muss, erläutert Stephan Grücologne. Das zunächst mit 24
newald beim Januar-Treffen
oder 30 Teilen angebotene
des Marketing-Clubs Bergisch
Edelstahl-Besteck wurde von
Land. Der Bestseller-Autor
Volker Gehring entworfen.
und Mitbegründer des rheinWährend der Messe präsentiert gold-Instituts spricht am 16.
der Rat für Formgebung die
Januar im gerade eröffneten
ausgezeichneten Produkte in
Neubau der Wuppertaler KinHalle 4.2 (Trend Avenue). flm der- und Jugend-Universität
(Gästebeitrag 40 Euro inkl.
Imbiss und Getränken). Infos:
Zur Sicherheit von
www.marketingclub-bergischIndustrierobotern
land.de). flm.
Der Experte nennt sie „kollaborierende“ Roboter: Maschi- Solinger Metallfirmen
nen, die „Hand in Hand“ mit
wollen mehr investieren
Menschen arbeiten und ihr
Da die Ertragslage besser wird,
Werk deshalb auch nicht in
nimmt auch die InvestitionsKäfigen verrichten. Weil es
bereitschaft zu, meldet der
keine trennenden Schutzeinrichtungen gibt, muss beipiels- Arbeitgeberverband nach seiner Umfrage unter Metall verweise das Kollisionsrisiko
arbeitenden Mitgliedsfirmen.
minimiert werden. Darüber
spricht Dr. Michael Huelke am 53 Prozent der Unternehmen
wollen mehr investieren (Vor14. Januar beim 97. Sicherheitswissenschaftlichen Kollo- jahr: 27 %), 27 Prozent wollen
die Höhe beibehalten (9 %).
quium im Institut ASER in
Wuppertal. Die Teilnahme ist Von gleich niedrigen oder sinkenden Investitionen berichten
kostenlos, eine Anmeldung
aber notwendig: rpieper@uni- nur 20 Prozent der Befragten
(64 % vor einem Jahr). flm
wuppertal.de. flm
Vermieten auch Wohnmobile (v. l.): Franz-Josef Schönauen und das Führungsteam Uwe Albrecht, Michael Kotlenga, Thomas Schönauen, Mario Islic. Foto: Uli Preuss
„Automobile Welt“ wächst weiter
AUTOHAUS SCHÖNAUEN Nach dem Kauf der Ohligser schen sechs): „Die Nachfrage ist
Immobilie steht jetzt der Um- und Ausbau an.
Das Angebot wird ständig erweitert.
Von Fred Lothar Melchior
„Das war schon ein Schock“, sagt
Franz-Josef Schönauen: Er und
sein Sohn Thomas erfuhren erst
aus der Zeitung, dass Chevrolet
sich vom deutschen Markt zurückzieht. „Bei einem Jahresumsatz von zirka sechs Millionen
Euro mit diesem Hersteller zeigte
sich wieder einmal, wie rau der
Wind im Hintergrund eines Autohauses sein kann“, sagt der Geschäftsführer, der vor zehn Jahren das Opel-Autohaus Bonsmann übernahm. Chevrolet war
damals die erste Marke, mit der er
das Angebot erweiterte.
Die vorhandenen ChevroletFahrzeuge werden jetzt ausverkauft. Und an der Zahl der Marken wird sich unter dem Strich
eher etwas nach oben ändern:
„Wir sind mit einigen Herstellern
im Gespräch“, erläutert Schönauen. Ein Vertrag ist bereits unterschriftsreif; die neuen Wagen sollen an der Friedrichstraße angeboten und gewartet werden.
Florierende Vermietabteilung
wurde zur eigenen Gesellschaft
Der stete Ausbau der „automobilen Welt“ zeigt sich nicht nur bei
der Marken-Vielfalt. Stolz ist
Franz-Josef Schönauen auch auf
die Vermietabteilung: „Sie ist in
den letzten Jahren ständig gewachsen und zu einer Stütze geworden“ – seit Oktober als eigene
Gesellschaft: SchönauenRent.
Auf sie sind bis zu 150 Fahrzeuge zugelassen, Pkw ebenso wie
Transporter und Kleinbusse. Im
dritten Jahr bietet das Autohaus
auch Wohnmobile an (inzwi-
da“, freut sich Franz-Josef Schönauen, der selbst gerne Wohnmobil-Urlaub macht. Zum Angebot von SchönauenRent gehören
zudem Fuhrpark-Analysen für
die öffentliche Hand und Gewerbekunden.
Nachgefragt werden auch die
„Autos zum Teilen“: An Bahnhöfen in Solingen und Remscheid
sowie bei den Stadtwerken stehen
zehn Fahrzeuge, die im Verbund
mit der Deutschen Bahn und
flinkster.de über DriveCar-Sharing vermietet werden.
„Wir wollen mehr sein als das
klassische Markenautohaus“, betont der Geschäftsführer. Deshalb ist man beispielsweise Partner eines Camping- und Freizeitzubehör-Großhändlers sowie eines bedeutenden Anbieters von
Reifen. Eine weitere Partnerschaft stellt sicher, dass Fahrzeuge
aller Fabrikate gewartet und repariert werden können.
Die Autowaschanlage an der
Kottendorfer Straße soll auf das
■
VIER STANDORTE
STANDORTE Solingen (zweimal)
sowie Kerpen und Erftstadt. Dazu
fünf angeschlossene, rechtlich
selbstständige Niederlassungen.
MARKEN Opel, Peugeot, KIA,
Volvo und Chevrolet, sowie Service für Saab und Subaru.
UMSATZ Rund 40 Millionen Euro,
die auch 2014 angestrebt werden
(zirka 3000 Neu- und Gebrauchtwagen pro Jahr an Endkunden).
MITARBEITER In Solingen 55; insgesamt 88, davon 14 Azubis.
modernste und schonendste Verfahren (mit „Moosschaum“) umgerüstet werden: Zum „4-TaktSystem“ gehört eine Innenreinigung. Betreiber wird eine externe
Firma sein, die bereits für Schönauen tätig ist. Bei allen Umbauarbeiten sollen möglichst Solinger Firmen zum Zug kommen.
Solinger Firmen mit Farbe zum Erfolg
WERBEARTIKEL-MESSE Heute geht in Düsseldorf die „PSI“ zu Ende. Hiesige Aussteller zufrieden.
Von Karl-Rainer Broch
Die neun Solinger Teilnehmer an
der 52. „PSI“ sind mit dem Verlauf sehr zufrieden. Vor allem die
beiden „Neulinge“ Hauptner &
Herberholz und Östling Markiersysteme sind von der Resonanz
des Fachpublikums überwältigt.
Guido Pleitner (Östling) registriert für den Beschriftungslaser
großes Interesse: „70 bis 80 Prozent der Besuche waren exportbezogen. Wir haben unseren Auftritt als Test gedacht und sehen
alle Erwartungen übertroffen.“
Ähnlich ist die Reaktion von
Günther Rothemann und Rolf
Machhein (Hauptner), die zu den
bisherigen Schwerpunkten Tierkennzeichnung und Veterinärbedarf einen neuen Bereich erschlossen haben – Büro-Utensilien: „Damit kann die neue Maschine in der Kunststoffspritzerei
besser ausgelastet werden.“ Bunte
Zettelboxen mit Trennfächern
erregen die Aufmerksamkeit,
ebenso Universal-Flaschenöffner.
Ein Topf-Set mit Pfiff zeigt Viktoria
Impekoven (Carl Schmidt Sohn).
Zum ersten Mal auf der PSI und hochzufrieden: Rolf Machhein (l.) und Günther
Rothemann (Hauptner & Herberholz) mit Bürozubehör.
Fotos: bro.
Überhaupt spielen leuchtende
Farben bei vielen Herstellern eine
wichtige Rolle, um die Standardprodukte in einem neuen „Outfit“ zu präsentieren. Bei Zweibrüder Optoelectronics sind das die
Kopfleuchten („jugendliches Design“) und bei Pfeilring Müller &
Schmidt die Maniküre-Sets unter
dem Motto: „Das Leben ist
bunt.“ Guido Palenschat hält die
vorgestellten Buckelmesser für einen Hingucker im Laden: „Die
Farbe hält Einzug in Küche und
Haushalt.“
Auszeichnungen für die Firmen
Richartz und Carl Schmidt Sohn
Stolz auf Auszeichnungen sind
Richartz und Carl Schmidt Sohn.
Stefan Richartz hat ein Einklingen-Arbeitsmesser mit feststellbarer Klinge entwickelt: „Dafür
Holzgriff registrieren wir große
Nachfrage.“ Seine Firma veredelt
die Messerprodukte aus der
Schweiz für den Großhandel im
Werbemittelbereich.
C. Jul. Herbertz hat neben den
eigenen Messern zwei starke
Marken dazugewonnen. Michael
Botz: „Wir vertreiben innovative
Stanley-Isolierbehältnisse und
Kinder-Kochmesser des französischen Herstellers Opinel.“ Die
Kochmesser zeichnen sich durch
eine abgerundete Spitze aus, dazu
kommen Ringe als schützende
Fingerhalter. Die Stanley-Lunchbox kühlt 24 Stunden und ist
nicht nur eine Kühlbox, sondern
so stabil, dass man sie auch als
Sitzhocker verwenden kann.
Die kommende VignettenPflicht in Deutschland hat Maximex im Visier. Simone Jokiel:
„Mit dem Universalschaber kann
man nicht nur Autobahn-Vignetten entfernen, sondern auch Etiketten auf Flaschen und Marmeladengläsern.“
haben wir den PSI-First Award
2014 für neu vorgestellte Produkte erhalten. Bei 50 Bewerbern
wurden nur drei ausgewählt.“
Für das Structura Classic Tool
gab es den German Design
Award.
Bei Carl Schmidt Sohn ist das
Topf-Set „Lift & Pour“ mit dem
Reddot Design Award ausgezeichnet worden. Ausschlaggebend waren Einzelheiten. Oliver
Schöne: „Der Topf lässt sich mit
aufgesetztem Deckel abschütten,
dazu kommt ein Deckelhalter.“
Bei Paul A. Henckels werden
die verbesserten Schweizer Wenger-Messerprodukte von der
übernehmenden Firma Victorinox unter dem Namen „Victorinox Swiss Made Delémont“ vertrieben. Martin Lotz: „Für das Richartz erhielt eine Auszeichnung für
Taschenmesser EvoWood mit das Einklingen-Arbeitsmesser.