KÖNIGIN-KATHARINA
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KÖNIGIN-KATHARINA
KÖNIGIN-KATHARINA-STIFT STUTTGART FRÉDÉRIC-CHOPIN-LYCEUM KRAKAU CHOR- UND ORCHESTERKONZERT J.S. Bach W. Kilar J. Brahms Doppelkonzert BWV 1043 Thema aus „Der Pianist“ Ungarischer Tanz Nr. 5 P. Tschaikowski Streicherserenade Antonio Vivaldi: Gloria Dienstag, 26. Oktober 2010, 19.30 Uhr Domkirche St. Eberhard, Stuttgart Johann Sebastian Bach (1685-1750) Doppelkonzert d-Moll BWV 1043 Solo-Violinen: Anna Korczynska und Angelika Kumiega Wojciech Kilar (*1932) Thema aus “The Pianist” Solo-Klarinette: Jaroslaw Kaczmarczyk Johannes Brahms (1833-1897) Ungarischer Tanz Nr. 5 Peter I. Tschaikowski (1840-1893) Serenade C-Dur op. 48 Pezzo in forma di Sonatina: Andante non troppo-Allegro moderato Antonio Vivaldi (1678-1741) 2 Gloria D-Dur RV 589 für Soli, Chor und Orchester Soli: Michaela H.-Trummer, Anne Kurmann Kristina Beierle Sehr geehrte Eltern, liebe Schülerinnen und Schüler, werte Förderer, Freunde und Gäste des Königin-Katharina-Stifts, „Gloria in excelsis deo et in terra pax hominibus bonae voluntatis. – Ehre sei Gott in den Höhen und auf Erde Friede den Menschen guten Willens.“ Was von Antonio Vivaldi in seinem Gloria so virtuos aufgegriffen wird, darf getrost auch als Geleit für den heutigen Konzertabend dienen. Denn auf nahezu „göttlich inspirierte“ Musik dürfen wir uns freuen, wenn wir uns das fein ziselierte Programm der beiden geistigen Väter dieses Konzerts Piotr Sulkowski und Enrico Trummer vor Augen stellen. Sichtbar und zugleich erneuert wird heute Abend aber auch eine inzwischen jahrzehntelange Tradition von Partnern zweier Länder, denen es gelungen ist, über die Musik Grenzen zu überschreiten und durch das konkrete gemeinsame Tun einen wichtigen Beitrag zur Völkerverständigung und zum Frieden in Europa zu leisten. Wo die Musik regiert, bedarf es kaum mehr Worte, um füreinander Verständnis zu finden. Dies gilt auch für unsere beiden Schulen. Aus diesem Verständnis ist in der Vergangenheit ein Miteinander geworden, aus dem Miteinander sind Freundschaften entstanden, die die Zeiten überdauern. In diesem Lichte dürfen wir uns heute Abend wieder einmal auf ein Konzert der besonderen Klasse freuen und unsere Musiker und Gäste aus Krakau ganz herzlich in unserer Mitte begrüßen. Christof Martin Schulleiter Anmerkungen zur Musik des heutigen Abends Wie in den vergangenen Jahren hat auch unser diesjähriges Partnerschaftskonzert einen zweigeteilten Aufbau: Im ersten Teil des heutigen Abends erleben wir wieder ein „Schulorchester“ mit hauseigenen Solisten, dessen Niveau und Spielkultur nicht mehr mit Schulmaßstäben zu messen sind. Unter der langjährigen Leitung seines Opern- und Konzertdirigenten Piotr Sulkowski und der ebenfalls professionellen Instrumentalausbildung der Schüler des Krakauer Frédéric-Chopin-Lyceums werden einmal mehr Interpretationen auf semiprofessionellem Niveau geboten, die einen schnell vergessen lassen, dass es sich hier um „jugendliche“ Spieler zwischen 14 und 18 Jahren handelt…. Im zweiten Teil begegnen sich dann der Chor aus Stuttgart und das Krakauer Orchester in einem sorgfältig ausgewählten chorsinfonischen Werk unter Leitung des hauseigenen Chor-Dirigenten Enrico Trummer. Auch 3 hier werden hohe Qualitätsanforderungen an alle Beteiligten gestellt, die immer wieder zu beeindruckenden Interpretationen der ausgewählten Werke geführt haben. Den Auftakt zum heutigen Abend bildet das berühmte Doppelkonzert für zwei Violinen in d-Moll von Johann Sebastian Bach, das in seinen Ecksätzen die ganze Pracht barocker Sinnenfreudigkeit entfaltet. Das Tutti, welches den 1. Satz eröffnet, ist in Form einer Fuge-Exposition gestaltet. Die gleichberechtigten Soloinstrumente bewegen sich durchgehend im imitierenden Stil: Die musikalischen Gedanken werden hintereinander aufgenommen und wechselweise durchgeführt. Eine schlichte Weise, die von den Solo-Violinen mit zarter Tongebung und unveränderter Dynamik vorgetragen wird, durchzieht das Largo, ein im Charakter eines Pastorales gehaltenes Stück von überirdischer Reinheit. Durch den Reiz solistischer Virtuosität präsentiert sich als Höhepunkt des Konzerts der 3. Satz, bei dem in phantasiereicher kontrapunktischer Verarbeitung der Thematik die beiden Soloinstrumente durchlaufend, also auch bei den Ritornellen, die musikalische Führung innehaben. Komponiert wurde dieses Werk wahrscheinlich um 1730 für das gerade erst übernommene Collegium musicum. Bachs Beschäftigung mit der Gattung des Violinkonzertes ist inspiriert von Antonio Vivaldi, der auf diesem Gebiet die Maßstäbe seiner Zeit setzte und den Bach eingehend – davon zeugen etlichen Orgelbearbeitungen der Vivaldischen Konzerte – studiert hatte. Einen starken Kontrast zu Bachs Komposition bringt der zweite Programmpunkt des Abends. Mit der Filmmusik zu „Der Pianist“ begegnen wir einem lebenden und bedeutenden Komponisten aus Polen: Der 1932 in Lemberg geborene Komponist und Pianist Wojciech Kilar hat im Laufe seiner Komponistenkarriere unzählige Preise und Auszeichnungen erringen können. Seine musikalische Entwicklung verlief über verschiedene avantgardistische Richtungen bis hin zur „Minimal Music“. Durch sein sinfoni- 4 sches Gedicht Krzesany (Bergsteigen) schwenkte Kilar aber schließlich auf einen Stil ein, dem er bis heute treu geblieben ist: Eine Mischung aus folkloristischen bis national-religiösen Elementen, die auf avantgardistische Techniken fast vollständig verzichtet. Seine zahlreichen weltberühmten und preisgekrönten Filmmusiken (z.B. „Tanz der Vampire“, „Dracula“, „Der Pianist“ etc.) machten Kilar zu einem national und international gefeierten Komponisten. Kein anderes Werk von Johannes Brahms hat die Popularität der UngarischenTänze erlangt. Die insgesamt 21 Tänze erschienen als Sammlung – ohne Werkzahl! – als vierhändige Klaviermusik im Jahre 1869. Brahms hatte die Weisen durch den ungarischen Geiger Eduard Remény kennengelernt, mit dem er häufig konzertiert hatte. Es handelt sich dabei aber keineswegs um originale ungarische Volksmusik, sondern um zigeunerische Umformungen, wie man sie in der Mitte des 19. Jahrhunderts vor allem in Budapester Cafés hören konnte. Brahms ordnete diese Melodien in ein strenges Metrum und versah sie mit charakteristischen Synkopen, die den tänzerischen Elan der Melodien betonen – wenngleich die typisch zigeunerische, schweifende Phantastik dabei in den Hintergrund tritt. Den Aufforderungen seines Verlegers Simrock, diese Tänze auch für Orchester zu instrumentieren, kam Brahms nur zögerlich nach. Lediglich die Tänze Nr. 1, 3 und 10 wurden von Brahms selbst instrumentiert und von ihm auch am 5. Februar 1874 in Leipzig selbst dirigiert. Heute liegen alle Ungarischen Tänze in Orchesterbearbeitungen vor – zu den Bearbeitern zählen auch Komponisten wie Antonin Dvorak, der die Tänze 17-21 orchestriert hat. 5 Der Ungarische Tanz Nr. 5 ist – wie die meisten Tänze – im schmissigen 2/4-Takt und dreiteilig in der Form ABA’ angelegt. Charakteristisch ist der Kontrast der beiden hinreißenden und äußerst einprägsamen Themen, die den A- und B-Teil prägen: Eine glühende, leidenschaftliche Moll-Melodie in tiefer Lage wird später von einer ausgelassenen, temperamentvollspielerischen Dur-Melodie in hoher Lage kontrastiert. Im Herbst 1880 zog sich Peter I. Tschaikowski auf das Gut seiner Schwester Alexandra nach Kamenka zurück, um sich von seinen Depressionen und seiner Schwermut zu heilen. In der wohltuenden ländlichen Stille erlangte er seine schöpferischen Kräfte vor allem durch die Beschäftigung mit Mozart schon nach wenigen Wochen wieder zurück. In dieser Zeit entstand auch die Serenade für Streichorchester op. 48. „Ich schrieb sie aus innerem Antrieb. Das ist ein Stück vom Herzen und lässt deshalb, so wage ich zu sagen, künstlerischen Wert nicht vermissen…“ schrieb Tschaikowski in einem Brief an Frau von Meck. Die Serenade ist nicht unbedingt beispielhaft für Tschaikowskis Stil, da sie erst im letzten Satz deutlich „Russisches“ enthält. So lässt sich im heute erklingenden ersten Satz in „Sonatinenform“ erkennen, dass sich der Komponist zur Zeit der Entstehung intensiv mit der Musik des 18. Jahrhunderts, insbesondere mit Mozart, beschäftigt hat. Auf eine kurze feierliche Einleitung mit gemischtem vollem Streicherklang folgt ein abwechslungsreiches Allegro moderato, das wieder in das Andante vom Beginn übergeht. Ernst und ruhig klingt der Satz mit dem Anfangsthema aus. Das St. Petersburger Publikum jubelte bei der Uraufführung und der zweite Satz musste sofort wiederholt werden. Sogar der gefürchtete Kritiker Eduard Hanslick musste nach der Wiener Erstaufführung im Jahre 1892 anerkennend bemerken: „Tschaikowski hat so viel Abwechslung in den 6 Klang zu bringen versucht, als bei dem Ausschluss aller Blasinstrumente überhaupt zu erreichen war…“ Im zweiten Teil des heutigen Abends musizieren nun der Chor des Königin-Katharina-Stifts, verstärkt durch Solisten, und das Orchester des Chopin-Lyceums, eine der berühmtesten und bedeutendsten Gloria-Vertonungen der Barockzeit: Wahrscheinlich im Jahre 1715 komponierte Antonio Vivaldi in Venedig für das „Ospedale della Pietà“ dieses großangelegte, kantatenmäßig im Stil der „Missa concertata“ gegliederte Werk. Vivaldi teilt den Text in 12 Abschnitte, die sich musikalisch in Besetzung, Setzart, Takt, Tonart und Affektgehalt unterscheiden und den Text teilweise nach Art des barocken „poeticus musicus“ ausmalen: Gleich der erste Abschnitt des Werkes ist dafür ein gutes Beispiel: Gloria in excelsis deo – Ehre sei Gott in der Höhe: Gleich einer barocken Bilddarstellung lässt Vivaldi den Anblick der himmlischen Heerscharen plastisch vor unserem inneren Auge entstehen: Schon im 16taktigen D-Dur Orchestervorspiel malt ein fanfarenartiges Oktav-Motiv im festlichen Glanz von hohem Trompetenklang - unterstützt von einer „Engelsflügelschlag-Figur der Streicher - in raschem, tänzerisch-anmutigem Gestus eine himmlische Engelszenerie: Die kurzen Gloria-Rufe des ersten Choreinsatzes versetzen den Zuhörer gleichsam in die Rolle der Hirten auf dem Felde, die von Furcht und Ehrfurcht ergriffen, gebannt den GloriaRufen der göttlichen Himmelsboten lauschen. Ganz anders die Vertonung des zweiten Abschnittes: Wehmütig, in elegischem h-Moll gehalten, angereichert mit ausdrucksvollen neapolitanischen Sextakkorden und spannungsreichen Dissonanzen bildet das „Et in terra pax...“ (und auf Erden Friede...) die irdischen Mühen des menschlichen Daseins ab. Textentsprechend freudiger Charakter dann wieder beim Duett Laudamus te. Vom hellen, anmutigen G-Dur dieses Satzes wechselt Vivaldi für die nächsten beiden Abschnitte wieder nach Moll. Und nicht nur das: Auch der opernhafte, mit rhetorischen Figuren geschmückte Duktus der ersten drei Abschnitte ist mit einem Schlag verschwunden. Der vierte Abschnitt Gratias agimus tibi 7 erklingt nun - gleichsam kirchenmäßig streng - deklamatorisch-homophon und mündet im fünften Abschnitt in eine kurze, kunstvoll gearbeitete vierstimmige Fuge. Aus der ernsten Stimmung dieser beiden Abschnitte führt dann das bezaubernde Siciliano Domine Deus des Solo-Soprans mit konzertierender Solo-Oboe den Zuhörer in eine pastorale Idylle, die einen inneren Dialog abzubilden scheint. Kontrastreich dazu beginnt die zweite Hälfte des Werkes: Mit kämpferisch-energischen Punktierungen, durchsetzt von langgezogenen Seufzern, gestaltet Vivaldi die Textstelle Domine fili unigenite Jesu Christe. Hier wie auch im folgenden Domine Deus, Agnus Dei, das als klagender Dialog zwischen Solo-Alt und Chor angelegt ist, wechselt Vivaldi auf die b-Seite des Quintenzirkels (F-Dur und d-Moll) und symbolisiert damit augenfällig die Erniedrigung des Gottessohnes, der durch sein Opfer die Welt erlöst hat. Deklamotorischer Gestus und sakrale Inbrunst bestimmen den neunten Abschnitt, der in einer ausdrucksstarken harmonischen Steigerung die Worte Suscipe deprecationem nostram (erhöre unser Gebet) mit ergreifendem Ernst darstellt. Nach einem wieder beschwingten Qui sedes des Solo-Alts folgt ein Rückgriff auf das Orchesterritornell des Eingangschores im Quoniam tu solus sanctus. Der Schluss Cum sancto spiritu geht zurück auf die Schlussfuge eines doppelchörigen Glorias von Giovanni Maria Ruggieri von 1708, die Vivaldi hier für einen Chor eingerichtet hat. Text, Bildauswahl und Notensatz: Enrico Trummer Das Frédéric-Chopin-Lyceum ist ein Spezialgymnasium für musikalisch besonders begabte Jugendliche in Krakau. Diese erhalten dort eine anspruchsvolle musikalische Ausbildung in Theorie und Praxis und machen gleichzeitig ein ganz normales Abitur. Viele von ihnen gehen anschließend aufs Konservatorium, unter ihnen ist eine Reihe von Preisträgern bei nationalen und internationalen Wettbewerben. Das Orchester des Frédéric-Chopin-Lyceums hat ein hohes künstlerisches Niveau. Neben Werken der europäischen Klassik erarbeiten sich die Mitglieder unter ihrem Dirigenten Piotr Sulkowski auch Werke der Moderne. Das Orchester erhält regelmäßig Einladungen zu nationalen und europäischen Wettbewerben, bei denen es ebenso regelmäßig mit vordersten Plätzen abschneidet. Piotr Sulkowski stammt aus Krakau und war selbst Schüler des FrédéricChopin-Lyceums mit Hauptfach Violine. Er absolvierte an der Krakauer Musikakademie ein Studium in Musikerziehung und Dirigieren (1996) bei 8 Jerzy Katlewicz. Neben seinen vielfältigen Konzertaktivitäten mit dem Ensemble Forum Sinfonia dirigiert er seit 1993 den Chor und das Orchester des Frédéric-Chopin-Lyceums. Seit 1996 ist er Dirigent an der Krakauer Oper und Gastdirigent anderer Opernhäuser. Neuerdings ist er auch Musikdirektor und Dirigent des Wildwood Festivals in Little Rock (Arkansas). Die Violinistin Anna Korczynska wurde am 11. Oktober 1993 in Krakau geboren. Sie begann mit 6 Jahren Violine zu spielen und erhielt ihre erste Ausbildung bei J. Piotrowska am Krakauer Konservatorium. Mittlerweile studiert sie in der Meisterklasse von Prof. A. Cofalik. Anna Korczynska ist Preisträgerin zahlreicher Violinwettberwerbe in Polen und im Ausland. (“Talents for Europe” - Slovakia, 2008 and 2009). Im Jahre 2009 wurde sie Mitglied beim Central Initiative European Youth Orchestra – einem Sinfonie-Orchester für hochbegabte 11-18 jährige Schüler aus führenden Musikschulen europäischer Länder. Außerdem trat sie bereits in verschiedenen europäischen Ländern (Italien, Frankreich, Deutschland, Slowakei..) bei Kammermusik-Konzerten als Solistin in SoloAbenden auf. Darüber hinaus konzertierte sie in den bedeutenden Kulturzentren und Institutionen Krakaus wie dem Krakauer Konzert-Radio Studio, der Krakauer Philharmonie, dem Groteska Theater in Krakau etc. unter bedeutenden Dirigenten. Die Violinistin Angelika Kumiega wurde 1995 geboren. Sie ist zur Zeit im 3. Jahrgang des Frédéric-Chopin-Lyceums (9. Klasse im deutschen Schulsystem) und studiert Violine in der Klasse von Professor Antoni Cofalik. Angelika Kumiega erhielt in den letzten Jahren bereits eine große Anzahl von Auszeichnungen und Preisen bei verschiedenen nationalen Wettbewerben in Polen. Stellvertretend seien hier genannt: 1. Preis beim Wettbewerb junger Solisten in Jaslo (April 2010), 2. Platz im Violin-Wettbewerb „Tadeusz Wronski” in Tomaszow Mazowiecki (März 2010), Finalistin beim VIII. polnischen National-Violin-Wettbewerb „Aleksandra Januszajti“ in Gdansk (November 2009). 9 Der Klarinettist Jaroslaw Kaczmarczyk wurde 1993 in Krakau geboren. Das Klarinettenspiel begann er am Paderewski-Konservatorium in der Klasse von Grzegorz Wrobel, wo er auch seine Abschlussprüfung ablegte. Seit 2003 nahm er auch am “Klarinetten-Festival” in Krosno, am Wettbewerb „Junger Solisten“ in Jaworzno oder am „Klarinetten-Festival“ in Piotrkow Trybunalski teil, wo er verschiedene Auszeichnungen erhielt. Seit 2006 studiert er in der Klarinettenklasse von Janusz Antonik. Er besucht die 5. Jahrgangsstufe (vergleichbar der 11. Klasse im deutschen Schulsystem) des Frédéric-Chopin-Lyceums. Der Schulchor ist eine Erweiterung des Kammerchors am KöniginKatharina-Stift Stuttgart, der im Herbst 1994 zusammen mit dem Unterstufenchor von Enrico Trummer gegründet wurde. Er besteht mittlerweile aus gesangsbegeisterten Eltern, Lehrern und Schülern Jahrgangsstufe 9-13, die regelmäßig am Mittwoch-Abend von 18.30-20.00 Uhr im Musiksaal der Schule proben. Die musikalische Zielsetzung besteht in der Erarbeitung anspruchsvoller mehrstimmiger weltlicher und geistlicher Chormusik, sowie auch Chorbearbeitungen und Original-Literatur aus dem weltlichen und Pop-Bereich. Solo-Partien aufgeführter Werke wurden dabei nicht selten von Mitgliedern des Kammerchores auf beachtlichem Niveau ausgeführt. Neben den regelmäßigen Konzerten des Chores im schulischen und außerschulischen Rahmen (Etliche CD und DVD-Live-Mitschnitte liegen bisher vor) gehört die musikalische Zusammenarbeit mit dem Krakauer Musikgymnasium Frédéric-Chopin zu den musikalischen Höhepunkten der künstlerischen Arbeit im Chor. 1996, 1998, 2000, 2002, 2004, 2006 und 2008 absolvierte der Kammerchor unter seinem Leiter Enrico Trummer erfolgreiche Konzertreisen nach Krakau, wo zusammen mit den Ensembles des Frédéric-Chopin-Lyceums in der Krakauer Philharmonie, der Krakauer Katharinenkirche und an anderen prominenten Orten der Stadt und des Umlandes viel beachtete Konzerte gegeben wurden. Die Altistin Kristina Beierle begann schon mit 5 Jahren Klavier zu spielen und wurde in eine spezielle Schule für musikalisch begabte Kinder und Jugendliche aufgenommen. An der Stuttgarter Musikhochschule hat sie Schulmusik mit Hauptfach Klavier sowie Gesang bei den Professoren Wayne Long und Dunja Vejzovic studiert. Gleichzeitig absolvierte sie ein Studium an der Opernschule Stutt- 10 gart und in der Liedgestaltungsklasse bei Prof. Konrad Richter. Sie ist Stipendiatin des Richard-Wagner-Verbandes gewesen. Kristina Beierle verfügt über ein breites Repertoire: Einerseits tritt sie als Solistin in Oratorien und klassischen Konzerten auf, andererseits wirkt sie auch bei Aufführungen des Ensembles für neue Vokalmusik mit und ist außerdem Mitglied eines Gospel-Quintetts. Man konnte sie in Hauptrollen bei den Opern “Phädra“ von Britten, „Lucio Silla“ von Mozart und „Katja Kabanova“ von Janacek, „Suor Angelica“ von Puccini im Wilhelmatheater Stuttgart sehen. Auch an den Schwetzinger Festspielen hat Kristina Beierle mit Mozarts „Lucio Silla“ in der Titelpartie teilgenommen. Die Sopranistin Michaela Hartmann-Trummer studierte Schulmusik an der Musikhochschule Heidelberg/Mannheim und Kirchenmusik an der Kirchenmusikhochschule Rottenburg. Neben Ihrer Tätigkeit als Musiklehrerin am Korntaler-Gymnasium, wo sie in den letzen 5 Jahren u.a. ein großes Schulorchester aufgebaut hat, arbeitet die vielseitig begabte Musikerin auch als Kantorin (Diplom-Kirchenmusikerin) an der Ludwigsburger Wolfgangkirche, leitet verschiedene Chorprojekte und gibt als konzertierende Pianistin regelmäßige Kammerkonzerte mit verschiedenen Kammermusikpartnern. Die Mezzo-Sopranistin Anne Kurmann studierte Lehramt an der pädagogischen Hochschule in Ludwigsburg mit Schwerpunkt Musik und Hauptfach Gesang. Nach langjähriger Tätigkeit als Orchester-Managerin beim Landesjugendorchester Baden-Württemberg ist sie mittlerweile freischaffend als Kultur- und Projektmanagerin tätig. Neben verschiedenen sängerischen Projekten ist sie auch festes Mitglied und Chorsolistin beim Stuttgarter Oratorienchor. Enrico Trummer ist seit 1994 als Musiklehrer am KKSt tätig. Er studierte nach dem Abitur in Heidelberg Schulmusik und Musikwissenschaft. Nach dem 1. Staatsexamen erhielt er einen Lehrauftrag an der Heidelberger Musikhochschule für Gesangskorrepetition und studierte gleichzeitig als künstlerisches Aufbaustudium das Fach Chorleitung bei Prof. G. Kegelmann. Daneben trat er bei zahlreichen Konzerten im In- und Ausland und bei Rundfunkaufnahmen des SDR als Pianist, Kammermusikpartner und Liedbegleiter auf. Seit 1994 ist er zum künstlerischen Leiter des Stuttgarter Oratorienchores berufen, der 1847 im Königin-Katharina-Stift gegründet wurde. 11 Für eine Spende des Musikhauses Berthold & Schwerdtner bedankt sich die Fachschaft Musik des Königin-Katharina-Stifts Stuttgart. 12