Der adipöse Heimbewohner
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Der adipöse Heimbewohner
Der adipöse Heimbewohner Projektarbeit im Rahmen des E.D.E.-Heimleiter/innen-Lernganges 2012 – 2014 Verfasser: Tibor Pap (Heimleiter SeneCura Sozialzentren Region Achensee) Ausbildungsveranstalter: IBG – Institut für Bildung im Gesundheitswesen VORWORT 4 KURZFASSUNG 5 1. EINLEITUNG 6 1.1 DEFINITION & BEGRIFFSKLÄRUNG ADIPOSITAS 6 1.2 KLASSIFIZIERUNG 6 1.3 AUSGANGSLAGE 9 1.3.1 ADIPOSITAS – GLOBALE BETRACHTUNG 9 1.3.2 ADIPOSITAS IN ÖSTERREICH 9 1.3.3 ADIPOSITAS IN TIROL 10 1.3.4 ADIPOSITAS IN DER REGION ACHENSEE 12 1.4 PROBLEMSTELLUNG 13 1.4.1 PFLEGERISCHE PROBLEMSTELLUNGEN 13 1.4.2 MEDIZINISCHE PROBLEME 16 1.4.3 AUSSTATTUNG, HILFSMITTEL & RÄUMLICHE VORAUSSETZUNGEN 19 2. ADIPOSITAS IN DEN SOZIALZENTREN AM ACHENSEE 20 2.1 FACHLICHES KNOW-HOW 20 2.2 INFRASTRUKTURELLE VORAUSSETZUNGEN 20 3. ZUKUNFTSORIENTIERTE MAßNAHMEN 21 3.1 INFRASTRUKTURELLE MAßNAHMEN 21 3.2 PERSONELLE MAßNAHMEN 24 3.3 SCHULUNGSMAßNAHMEN 26 LITERATURVERZEICHNIS 27 ABBILDUNGSVERZEICHNIS 28 ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS 29 ANHANG 30 I DER ADIPÖSE HEIMBEWOHNER 2 Danksagung Das Thema Pflege von adipösen Heimbewohnerinnen und Heimbewohnern ist sehr vielschichtig. Es sind pflegerische, medizinische, psychologische, soziale und infrastrukturelle Faktoren zu berücksichtigen, die wieder ihre Ausprägungen haben. Viele Kolleginnen und Kollegen sind mir tatkräftig während der Erstellung dieses Themas mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Ganz besonders möchte ich mich bei DGKS Nicole Dedic vom LKH-Rankweil für ihren Input im Bereich Lagerungstechniken und Kinästhetik, bei DGKP Bernd Schelling vom LKH-Feldkirch für seine Unterstützung bei der Ausarbeitung der Themen Adipositas, Mobilisation und Thromboembolie, bedanken. Im Bereich der psychosozialen Thematik konnte ich dankenswerterweise auf das fachliche Knowhow meines Freundes Prim. Univ. Prof. Dr. Andreas Conca zurückgreifen. Um dieser Arbeit den letzten Schliff zu geben, möchte ich mich bei meinen beiden Korrekturleserinnen Ulla Untermair und Mag. (FH) Martina Artbauer sehr herzlich bedanken. I DER ADIPÖSE HEIMBEWOHNER 3 Vorwort „For the first time ever, overweight people outnumber average people in America. Doesn´t that make overweight the average then? Last month you were fat, now you are averege – hey, let´s get a pizza!“ (Lewandowski & Bein, Adipositas – Management Sonderausgabe (2012), VII) Jay Leno „Übergewicht hat weltweit bereits dieselben Ausmaße wie die Unterernährung angenommen. In Österreich ist bereits knapp die Hälfte der Erwachsenen übergewichtig, jedes vierte Kind bringt zu viel auf die Waage.“1 Gesundheitsminister Alois Stöger Die epidemiologische Zunahme von übergewichtigen Menschen stellt für den Bereich der Akut- und Langzeitpflege eine zunehmende Herausforderung dar. Durch die Möglichkeiten der modernen Medizin können auch risikobehaftete Menschen ein höheres Alter erreichen, das wiederum für die Langzeitpflegeeinrichtungen vor gewichtige Probleme stellt. Mit dieser Arbeit sollen die Herausforderungen, die mit dieser Krankheit im Zusammenhang stehen dargestellt und mögliche Lösungsansätze aufgezeigt werden. 1 Online im WWW unter URL: http://bmg.gv.at/home/Presse/Pressemeldung/Stoeger_Die_gesuendere_Wahl_muss_die_leichtere_werden#menu (Zugriff 24.11.2012) I DER ADIPÖSE HEIMBEWOHNER 4 Kurzfassung In den letzten drei Jahrzehnten hat sich der Anteil an übergewichtigen Menschen weltweit mehr als verdoppelt. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO2011a) sind gegenwärtig mehr als 1,5 Milliarden Menschen übergewichtig, von denen rund ein Drittel – mehr als 200 Millionen Männer und fast 300 Millionen Frauen – als adipös klassifiziert werden. In Österreich gelten derzeit 12% der Bevölkerung als übergewichtig oder adipös, das sind rund eine Million Menschen. Aufgrund der neuen pharmakologischen Möglichkeiten steigt die Lebenserwartung auch bei dieser Personengruppe an. Die extremen Formen der Adipositas (Grad II & III) bedürfen früher oder später einer professionellen Versorgung. In der Folge werden diese Personen immer häufiger zu Bewohnerinnen und Bewohnern in Alten- und Pflegeheimen. Die Alten- und Pflegeheime sind weder strukturell, noch personell auf diese Art der Erkrankung vorbereitet. Deshalb stellt dieses Bewohnerklientel eine ganz besondere Herausforderung für diese Einrichtungen dar. Neben dem offensichtlichen Übergewicht sind diese Bewohnerinnen und Bewohner fast immer multimorbid (Diabetes, Hypertonie, etc.) und sehr oft auch depressiv. Meist handelt es sich bei diesen Personen um ein etwas jüngeres Klientel, welches sich nun in einer Umgebung wiederfindet, das seinem Alter nicht entspricht. Ein höherer Personalaufwand ist die Folge, da Pflegeprozesse bei adipösen Bewohnerinnen und Bewohnern aufwändiger gestaltet sind und dadurch mehrere Pflegekräfte für die Betreuung und Behandlung von Nöten sind. Dies führt zu einer höheren finanziellen Belastung für die Alten- und Pflegeheime. I DER ADIPÖSE HEIMBEWOHNER 5 1. Einleitung 1.1 Definition & Begriffsklärung Adipositas „Adipositas ist ein Zustand, der durch eine übermäßige Ansammlung von Fettgewebe im Körpergekennzeichnet ist. Die Adipositas wird heute als eine chronische Gesundheitsstörung verstanden. Sie beruht auf einer polygenetischen Veranlagung, geht mit einer hohen Begleit- und Folgemorbidität einher und erfordert ein langfristiges Behandlungs- und Betreuungskonzept (WHO, 2000). Nach Hauner (2004) ist Übergewicht eine über das Normalmaß hinausgehende Erhöhung des Körpergewichts und erlangt dann Krankheitswert, wenn damit eine Beeinträchtigung wichtiger Organfunktionen beziehungsweise eine erhöhte Morbidität und Mortalität verbunden sind.“2 1.2 Klassifizierung BODY-MASS-INDEX (BMI) Der Body-Mass-Index (BMI) ist eine einfache Methode, um den Ernährungsstatus zu beschreiben. Der Body-Mass-Index, ein um die Körpergröße korrigiertes Maß des Körpergewichts, ist der Standard für die Beurteilung des Körpergewichts und wird heute zur Definition und Klassifizierung von Übergewicht verwendet. Es gibt aber auch Ausnahmen, wie z.B. professionelle Schnellkraftsportler oder Schwergewichts Kampfsportler.3 2 3 Rathmanner/Meidlinger et al. (2006), S. 36 Vgl. Rathmanner/Meidlinger et al. (2006), S. 36 XXXX AMZ_Adipositas Kategorie (nach WHO) BMI (kg/m2) Normalgewicht 18,5 - 24,9 Übergewicht (Praeadipositas) 25 - 29,9 18.08.2006 15:21 Uhr Adipositas Grad I Seite 37 30 - 34,9 Adipositas Grad II 35 - 39,9 Adipositas Grad III Ermittlung > 40 (Adipositas permagna oder morbide Adipositas) Der BMI errechnet sich aus dem Quotient des Körpergewichts in Kilogramm und dem Quadrat der Körpergröße in Meter, unabhängig vom Geschlecht. Abbildung 4: Klassifizierung des BMI nach WHO BMI = Körpergewicht (kg) / Körpergröße (m)2 Die standardisierte Messung des Körpergewichts eines Probanden erfolgt stehend, in Unterwäsche bekleidet, barfuss und mit ent- In denBlase. USA Kategorie, dieMenschen, sogenannte Obese, leerter Bei wurde Patienten,bereits die nicht eine stehen zusätzliche können, zum Beispiel bei älteren wird dieSuper Körpergröße über den mit Fuß-KnieAbstand ermittelt. Bei der Evaluierung der Körpergröße sollte man sich nicht auf Angaben durch den Patienten verlassen, da diese einem BMI von >50 definiert (Philadelphia Newspaper, LCC, 2008). meist überschätzt wird (Schindler und Ludvik, 2004). Für Erwachsene ab einem Alter von 18 Jahren werden in der Praxis für die einfache und rasche Bestimmung oft BMI-Tabellen (Tabelle 2) und wird Nomogramme (Abbildung Formel 1) verwendet. Der BMI mit folgender berechnet: Tabelle Tabelle zur Ermittlung des dividiert BMI BMI =2:Körpergewicht (kg) durch die Körpergröße (m)2 19 Größe (cm) 147 150 152 155 158 160 162 165 168 170 173 175 178 180 183 185 188 190 193 20 21 22 23 24 BMI (kg/m2) 25 26 27 28 29 30 35 40 61 63 65 67 70 72 73 76 79 81 84 86 89 91 94 96 99 101 104 63 65 67 70 72 74 76 79 82 84 87 89 92 94 97 99 102 105 108 65 68 69 72 75 77 79 82 85 87 90 92 95 97 100 103 106 108 112 76 79 81 84 87 90 92 95 99 101 105 107 111 113 117 120 124 126 130 86 90 92 96 100 102 105 109 113 116 120 123 127 130 134 137 141 144 149 Körpergewicht (kg) 41 43 44 46 47 49 50 52 54 55 57 58 60 62 64 65 67 69 71 43 45 46 48 50 51 52 54 56 58 60 61 63 65 67 68 71 72 74 45 47 49 50 52 54 55 57 59 61 63 64 67 68 70 72 74 76 78 48 50 51 53 55 56 58 60 62 64 66 67 70 71 74 75 78 79 82 50 52 53 55 57 59 60 63 65 66 69 70 73 75 77 79 81 83 86 52 54 55 58 60 61 63 65 68 69 72 74 76 78 80 82 85 87 89 54 56 58 60 62 64 66 68 71 72 75 77 79 81 84 86 88 90 93 56 59 60 62 65 67 68 71 73 75 78 80 82 84 87 89 92 94 97 58 61 62 65 67 69 71 74 76 78 81 83 86 87 90 92 95 97 101 Abbildung 5: Tabelle zur Ermittlung des BMI I DER ADIPÖSE HEIMBEWOHNER 7 Adipositas Grad III extrem hoch " 40 extrem hoch * ein erhöhter Taillenumfang kann das Erkrankungsrisiko auch bei normalgewichtigen Personen erhöhen 1 DM = Diabetes mellitus 2 KHK = Koronare Herzerkrankung Die Stockholm Weight Development Study, an der 474 17-jährige SchülerInnen Teil nahmen, hatte zum Ziel, die Validität von BMI, Bauchumfang und WHR als Indikatoren für Körperfett Jugendlichen imNeueren Vergleich zurPublikationen densitometrischenzufolge Bestimmung zu ermitteln. Bis vor Kurzem galt ein BMI von <25 alsbeiEmpfehlung. wird ein BMI, Bauchumfang und WHR korrelierten signifikant mit der dem mittels Densitometrie ermittelten Körperfettanteil. Die Validität von Wert 27 präferiert, da von ein Übergewicht leicht erhöhter Fettanteil Körpererwies als eine gewisse SchutzBMI undum Bauchumfang zur Diagnose und Adipositas bei den im Jugendlichen sich als gut, die WHR zeigte sich weniger geeignet zur Identifizierung von übergewichtigen und adipösen Jugendlichen (Neovius et al., 2005). funktion gesehen wird. TAILLE-HÜFT-QUOTIENT (WAIST-TO-HIP-RATIO, WHR) TAILLE-HÜFT-QUOTIENT (WAIST-TO-HIP-RATIO, WHR) „Auch Ermittlung der Taille-Hüft-Quotient ist ein Maß zur Abschätzung der Fettverteilung. Er errechnet Auch dersich Taille-Hüft-Quotient ist ein Maßvon zur Abschätzung Fettverteilung. ErDer errechnet sich aus dem Verhältnis Taillen- zu Hüftaus dem Verhältnis Taillen- zuderHüftumfang. Taillenumfang wird amvon stehenden umfang. Der Taillenumfang wird am stehenden Patienten, der die Arme leicht abspreizt, in der Mitte zwischen Unterrand der untersPatienten, der dieundArme leicht abspreizt, der Mitte zwischen Unterrand der untersten Rippe ten Rippe und Beckenkamm der Hüftumfang in der Höheinder Trochanter majores gemessen (Hauner, 2004). Bei der Durchführung der Messung Körperumfängen nicht elastischesinMaßband verwendet, das bei der Messung locker angelegt wird und auf und von Beckenkamm undwird dereinHüftumfang der Höhe der Trochanter majores gemessen (Haueinen Millimeter genau abgelesen werden kann (Tabelle 11). ner, 2004).“4 Tabelle 11: Durchführung der Messung von Körperumfängen (nach Schindler und Ludvik, 2004) Messpunkt Taille (waist) bei Normalgewichtigen bei schwer Übergewichtigen Hüfte (hip) Orientierungspunkte dünnste Stelle der Taille Beckenkamm maximale Vorwölbung des Gesäßes Durchführung Band entlang der Orientierungslinie anlegen Messung bei Exspiration Band horizontal entlang der Orientierungslinie anlegen Abbildung 6: Durchführung der Messung von Körperumfängen (nach Schindler und Ludvik, 2004) – 46 – TAILLENUMFANG (WAIST CIRCUMFERENCE, WC) Zur Risikobeurteilung sollte neben dem BMI – schon alleine wegen der Einfachheit der Messung – auch der Taillenumfang ermittelt werden (Pouliot et al., 1994; WHO, 2003). Dieser spiegelt die Masse des intraabdominalen Fetts wider und ist damit ein anthropometrisches Maß für die viszerale Fettmenge (Kortelainen und Sarkioja, 2001). Ermittlung Für die Bestimmung des Taillenumfangs wird ein Maßband horizontal um das Abdomen in Höhe des Beckenkamms gelegt. Vermessen wird am Ende der Ausatmung, ohne dass die Haut zusammengepresst wird (NHLBI, 2000). 4 Rathmanner/Meidlinger et al. (2006), S. 46 I DER ADIPÖSE HEIMBEWOHNER 8 Ermittlung Für die Bestimmung des Taillenumfangs wird ein Maßband horizontal um das Abdomen in Höhe des Beckenkamms gelegt. Vermessen wird am Ende der Ausatmung, ohne dass die Haut zusammengepresst wird (NHLBI, 2000). Abbildung 3: Positionierung des Maßbandes bei der Taillenumfangmessung (NHLBI, 2000) Abbildung 7: Positionierung des Maßbandes bei der Taillenumfangsmessung (NHLBI, 2000) Klassifikation und Risikoabschätzung Eine abdominelle Adipositas liegt bei einem Taillenumfang 88 cm bei Frauen und 102 cm bei Männern vor. Optimale Taillenum94 cm bei Männern und 80 cm bei Frauen ist ein erhöhtes Risiko für Diabetes mellitus Typ 2, Dyslipidämie, Bluthochdruck und kardiovaskulären Erkrankungen beobachtbar. Ein deutlich erhöhtes Risiko für Folgeerkrankungen liegt bei Werten 102 cm bei Männern 88 cm bei Frauen vor (Tabelle 8) (WHO, 2000). 1.3 Ausgangslage fänge liegen < 80 cm bei Frauen und < 94 cm bei Männern. Bereits bei Taillenumfängen 1.3.1 Adipositas – globale Betrachtung Tabelle 8: Klassifikation und Risikoabschätzung anhand des Taillenumfangs (WHO, 2000) Über eine Milliarde Menschen gelten derzeit als übergewichtig, davon sind ~300 Millionen Abdominelle Adipositas Menschen fettleibig oder adipös. Dieses in alarmierender Erhöhtes RisikoPhänomen hat sich ! deutlich erhöhtes RisikoWeise in den Männer cm 102 cm Jahren 1995 bis 2000 von 200 94 Millionen auf 300 Millionen erhöht. Die WeltgesundheitsorgaFrauen 80 cm 88 cm nisation (WHO) spricht bereits von einem epidemiologischen Faktor und geht davon aus, dass die Fettleibigkeit das bedeutendste Gesundheitsproblem der Gegenwart ist. Für den asiatisch-pazifischen Raum gibt es auch beim Taillenumfang geringere Grenzwerte. Ein erhöhtes Risiko liegt bei Männern ab einem Taillenumfang > 90 cm und bei Frauen > 80 cm vor (WHO, 2000). Die International Diabetes Federation definierte kürzlich im Rahmen ihrer Neudefinition des metabolischen Syndroms die Grenzwerte für abdominelle Adipositas für unterschiedlicher ethnischer Gruppenzugehörigkeiten (Tabelle 9). Bei Menschen europäi1.3.2 Adipositas inMenschen Österreich scher Abstammung liegt dieser Definition zufolge abdominelle Adipositas bei Bauchumfängen 94 cm bei Männern und 80 cm bei Je nach verfügbarer Datenquelle in Österreich Frauen vor (International Diabetes Federation, sind 2005; Alberti et al., 2006). 20-64 % der Männer und 20-40 % der Frauen übergewichtig, dass heißt diese Menschen haben einen BMI von 25-29,9 kg/m2. Als adipös gelten 3-23 % der Männer und 2-24 % der Frauen (BMI ≥30 kg/m2). Bei der Prävalenz der Adipositas bestehen nur geringfügige Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Die höchste Prävalenz wird in der Altersgruppe um 60 Jahre erreicht. Auch regionale Unter– 44 – zu erkennen. Die Menschen in den östlischiede sind erkennbar, so ist ein West-Ost Gefälle chen Bundesländern sind häufiger adipös. Bei Frauen ist auch ein sozioökonomisches Gefälle feststellbar. Frauen mit geringeren Einkommen, mit weniger Bildung und niedrigeren beruflichen Positionen weisen eine besonders hohe Prävalenz auf.5 5 Vgl. Rathmanner/Meidlinger et al. (2006), S. 14 I DER ADIPÖSE HEIMBEWOHNER 9 1.3.3 Adipositas in Tirol Im Bundesweitenvergleich befindet sich Tirol, in Bezug auf Adipositas, in einer günstigen Situation. Der Anteil der adipösen Menschen liegt bei 8,6 %, was deutlich unter dem Österreichschnitt liegt. Dennoch ist jeder 12te Tiroler krankhaft fettleibig. Die Geschlechterprävalenz zeigt, dass 7,5 % der Frauen und fast 10 % der Männer adipös sind. Mit zunehmendem Alter steigt auch in Tirol der Anteil der übergewichtigen Personen an. In der Altersgruppe Tiroler Gesundheitsbericht 2007 – Gesundheitszustand 65 bis 84 Jahre liegt der Anteil der Übergewichtigen bei >40 %. In dieser Gruppe sind bereits mehr als 10 % der Menschen adipös.6 Abbildung 3.8: Anteil von Frauen und Männern im Bundesland Tirol und in GesamtÖsterreich im Jahr 2006 nach BMI-Werten 70 % 60 % 50 % 40 % 30 % 20 % 10 % 0% weniger als 18,5 (stark untergewichtig) weiblich Tirol 18,5 bis < 25 (normalgewichtig) > = 25 bis unter 30 (übergewichtig) weiblich Österreich männlich Tirol 30 und höher (adipös) männlich Österreich Quellen:1:ST.AT ATHIS 2006, „Die Österreichische 2006/2007“; Abbildung Anteil –der Frauen und Männer im Bundesland Gesundheitsbefragung Tirol und in Gesamt-Österreich im JahrÖBIG2006 nach FP-eigene Berechnungen BMI-Werten (Quelle: Die Österreichische Gesundheitsbefragung 2006/2007) Altersspezifische Betrachtung Der höchste Anteil stark untergewichtiger Personen befindet sich mit 3,6 Prozent in der Altersgruppe der 15- bis 44-Jährigen, ebenso der Anteil der Normalgewichtigen, wo von 49.867 Das bedeutet Anstieg von BMI 48,9 aufweisen. %. Die geschlechterspezifische etwa zwei Menschen. Drittel der Befragten eineneinen entsprechenden Mit zunehmendem Alterinsteigt Anteil übergewichtigen Personen.Verteilung Während umgekehrt im Jahr 2006 Verteilung Tirolder stellt sich an gegenüber der bundesweiten dar.nur Sind in etwa jede/r Vierte zwischen 15 und 44 Jahren übergewichtig war, finden sich in der Tirol im Jahr 2006 9,7 % Männer und 7,5 %knapp der Frauen adipös,und so sind 12,0 % der MänAltersgruppe der 45bisder 64-Jährigen bereits 40 Prozent in der nächstfolgenden Altersgruppe (65 Bundesweit bis 84 Jahre)fettleibig. bereits mehr als 40mit Prozent. Ein BMI-Wert von ner und 12,7% der Frauen Menschen Migrationshintergrund haben über 30 (adipöses Stadium) war bei jeder/jedem Zwanzigsten der unter 45-Jährigen ein erhöhtes Risiko an einer Adipositas zu erkranken als Menschen ohne Migrationshintervorzufinden, in den älteren Bevölkerungsgruppen bereits bei mehr als jeder/jedem Zehnten. Galten im Jahr 1999 noch 33.495 Bürger in Tirol als adipös so sprechen wir im Jahr 2006 6 Vgl. Tiroler Gesundheitsbericht 2007, S. 20f Analog zum BMI nehmen auch die Angaben zu Bluthochdruck und erhöhten CholesteIrinwerten DER ADIPÖSE HEIMBEWOHNER 10 mit steigendem Alter zu. Während jeweils weniger als 5 Prozent der unter 45Jährigen angaben, von Bluthochdruck und erhöhtem Cholesterin betroffen zu sein, waren es in der Altersgruppe der 65- bis 84-Jährigen bereits 40 bzw. 24,6 Prozent. grund. Wie bereits schon unter Punkt 3.1.2 beschrieben, sind sozioökonomische als auch psychosoziale Aspekte als Ursache für den kräftigen Anstieg zu nennen. BMI 30 und höher (adipös) Region / Geschlecht Altersgruppe 1999 absolut in % 2006 absolut Tirol 15-44 Jahre 45-64 Jahre 65-84 Jahre 85 Jahre und älter in % 12.556 14.004 6.411 523 4,3 9,6 8,4 6,0 15.382 22.605 9.822 2.058 5,0 13,3 10,4 17,8 männlich weiblich 15.905 17.590 6,3 6,5 27.395 22.472 9,7 7,5 ohne Migrationshintergrund mit Migrationshintergrund - - 40.353 9.514 8,1 11,1 Tirol-Zentralraum Tirol-West Tirol- Nordost Osttirol Tirol 2.481 9.349 4.538 17.127 33.495 6,6 7,7 4,8 6,3 6,4 3.340 9.273 11.920 25.334 49.867 8,0 7,0 11,1 8,4 8,6 Burgenland Kärnten Niederösterreich Oberösterreich Salzburg Steiermark Vorarlberg Wien 28.671 32.648 121.788 99.376 24.250 97.004 19.769 108.244 12,4 7,1 9,8 9,1 6,0 9,8 7,3 8,1 42.074 41.749 195.270 166.306 41.896 102.711 38.646 185.353 17,5 8,8 14,6 14,2 9,5 10,0 12,9 13,1 Österreich 15-44 Jahre 45-64 Jahre 65-84 Jahre 85 Jahre und älter 565.344 183.144 244.492 131.878 5.831 8,6 5,3 13,0 12,2 4,7 863.872 268.428 368.313 216.724 10.407 12,4 7,7 17,6 17,3 7,2 männlich weiblich 271.603 293.742 8,6 8,6 403.740 460.132 12,0 12,7 ohne Migrationshintergrund mit Migrationshintergrund - - 706.174 157.698 12,0 14,3 Abbildung 2: Vgl. Body-Mass-Index 1999 und 2006, Tiroler Gesundheitsbericht 2012 I DER ADIPÖSE HEIMBEWOHNER 11 1.3.4 Adipositas in der Region Achensee In der Region Tirol-Zentralraum, zu der die Region Achensee zählt, wird ein deutlicher Anstieg der adipösen Menschen verzeichnet. Vergleicht man den Anteil der adipösen Menschen in der Region, in den Jahren 1999 und 2006, so ist ein relativer Zuwachs von 34,6 % erkennbar. Der Anteil der adipösen Menschen in Tirol, im Vergleichszeitraum, hat sich bei den 6584 Jahre alten Menschen um mehr als 50 % erhöht. Bei den über 85 Jahre alten Bürgerinnen und Bürgern hat sich der Anteil annähernd vervierfacht. Gemeinde Bevölkerung BMI ≥30 65-84 Jährige über 85 Jährige Achenkirch Eben/Achensee Steinberg/Rofan Wiesing Region Achensee 2.130 2.880 299 2.057 7.366 170 230 24 165 589 24 33 3 23 83 3 4 0 3 11 Abbildung 3: Hochrechnung Wohnbevölkerung mit BMI ≥30 nach Altersverteilung. Eigene Hochrechnung. Für die Hochrechnung wurden Daten aus dem Tiroler Gesundheitsbericht 2012 und aus dem „Statistischen Jahrbuch 2011“ der Statistik Austria herangezogen und gegenübergestellt. Aus der Hochrechnung wird ersichtlich, betrachtet man die Anzahl der Pflegebetten in den beiden Sozialzentren in der Region (62 Pflegebetten Gesamt), dass mehr als 1/6 der Betten für die Versorgung und Betreuung von über 85 Jährigen Menschen mit BMI ≥30 notwendig wären, sofern diese eine institutionelle Betreuung in Anspruch nehmen würden. Tendenz stark steigend. Zum Teil werden diese Personen noch im Familienverband versorgt, weshalb die Auswirkung der Behandlung und Betreuung von adipösen Heimbewohnerinnen und Heimbewohner in den Einrichtungen noch nicht ersichtlich ist. Familiale Pflegeaufgaben werden nach wie vor hauptsächlich von Frauen wahrgenommen. Deshalb lässt sich die Bereitschaft zur intergenerationellen familialen Pflege kaum abschätzen. Den wesentlichsten Einflussfaktor hat die demographische Entwicklung, da sich aufgrund der geringeren Kinderzahl die intergenerationelle Pflege auf nur eine Person konzentriert. Die Tendenz zur Singularisierung der familialen Pflege kranker und alter Menschen wird dadurch verstärkt.7 7 Vgl. Höpflinger/Hugentobler (2005): S. 65 I DER ADIPÖSE HEIMBEWOHNER 12 1.4 Problemstellung 1.4.1 Pflegerische Problemstellungen Basale Pflegetätigkeiten Bei Bewohnerinnen und Bewohner mit einer Adipositas Grad II oder III bzw. bei den sogenannten „Super Obese“ sind bis zu sechs Pflegekräfte nötig um die enormen Massen an Körperfett zu bewegen. Des Weiteren passen die Bewohnerinnen und Bewohner nicht in die Standardmaße eines handelsüblichen Pflegebettes. Die Inkontinenzversorgung, die Dekubitusprophylaxe oder –therapie, das Finden von Venenlinien für notwendige Infusionen und die Grundpflege werden zur echten Herausforderung und Belastung für die Pflegekräfte. Mobilisation „Das Philadelphia Fire Department hat in den Jahren 2005 bis 2008 mehr als US$ 200.000,- ausgegeben um Equipment für den Transport von schwer adipösen Menschen anzuschaffen. Es wurden Tragestühle für Lasten bis 500 Pfund (250kg) und Trageliegen für Lasten bis 650 Pfund (325kg) angeschafft. Laut Daniel Williams, Executive Chief, bietet bereits jeder Feuerwehrleiternproduzent „Jumbo“ Equipment an.“8 „180 Kilogramm auf 1,60 Meter Körpergröße: Diese Maße stellten Rettungskräfte in Darmstadt vor ein schweres Problem. Ein Notfallpatient musste aus einer Wohnung geholt werden. „Aber wie kriegen sie so einen Patienten ins Krankenhaus?“, fragt Günther Lohre vom Vorstand der Johanniter in Hessen. „Dann kam die Feuerwehr und hat ihn mit einem Schlauchboot die Treppen runtergerutscht und auf einen LKW verladen.“ Lohre sagt: „Das ist menschenunwürdig.“9 Mobilisation in der Pflege bedeutet das Umsetzen von Maßnahmen zur körperlichen Aktivierung von Bewohnerinnen und Bewohnern v.a. bei Bettlägerigkeit. Zu diesen Maßnahmen zählen neben dem Aufsetzen am Bettrand auch das Aufstehen mit Hilfe des Pflegepersonals 8 Philadelphia Newspaper, LCC, 2008 Online im WWW unter URL: http://www.berlin.de/special/gesundheit-und-beauty/gesundheit/pflege/20705882200668-adipositaspatienten-in-der-pflege-xxl-lo.html (Zugriff 15.01.2014) 9 I DER ADIPÖSE HEIMBEWOHNER 13 mit dem Ziel das Dekubitus- und Thromboserisiko zu reduzieren. Auch das Durchbewegen der Gelenke zur Kontrakturprophylaxe zählt zu den Mobilisationsmaßnahmen.10 Die Mobilisation wird in der Praxis auch dazu verwendet, um die Bewohnerinnen und Bewohner bei den Aktivitäten des täglichen Lebens anzuleiten. Im Speziellen bei adipösen Heimbewohnerinnen und Heimbewohner ist ein Führen und Leiten oft essentiell, da diese Bewohnergruppe meist aus Scham oder aus einer Depression heraus sich in ihr Zimmer zurückziehen. Die psychosoziale Komponente im Zusammenleben mit den anderen Heimbewohnerinnen und Heimbewohner spielt eine wichtige Rolle in der Betreuung von adipösen Menschen. Diese sind oft Schmähungen und Beschimpfungen ausgesetzt, vor allem von dementen Heimbewohnerinnen und Heimbewohner, die ungefiltert und unreflektiert ihre Meinung kundtun. Auch die Motivation zur Bewegung und der Umgang mit dem richtigen Essverhalten, in Abstimmung mit der Diätologin, ist eine wesentliche Mobilisationsmaßnahme. Die Hauptgefährdungspotenziale bei adipösen Heimbewohnerinnen und Heimbewohner ist das erhöhte Dekubitusrisiko, welches durch ein professionelles pflegerisches Lagerungs- und Hautmanagement minimiert werden kann, und die Entwicklung einer lebensbedrohlichen Lungenembolie, welche durch entsprechende pflegerische Maßnahmen reduziert werden kann. Dekubitusprophylaxe Das extreme Übergewicht bei adipösen Heimbewohnerinnen und Heimbewohnern stellt ein gravierendes Risiko, hinsichtlich der pflegerischen Versorgung, dar. Die Bewohnergruppe der adipösen Menschen haben aufgrund der extremen Körpermassen und Ausmaße besondere Risiken, wie z. B. auch ein erhöhtes Dekubitusrisiko. Durch eine konsequente Risikoeinschätzung und Risikominimierung durch Bewegungsförderung und Druckentlastung kann dem Entstehen eines Dekubitalgeschwürs entgegen gewirkt werden. Der gezielte Einsatz entsprechender Hilfsmittel erleichtert die Pflege der adipösen Heimbewohnerinnen und Heimbewohner. Auch gilt zu beachten, dass die konsequente Weiterführung der Druckentlastung und Bewegungsförderung, bei bereits entstandenen Dekubitalulzera angezeigt und entscheidend für den Behandlungserfolg ist.11 10 11 Vgl. de Gruyter, (2004): S. 1172 Vgl. Lewandowski, Bein, (2012), S.63 I DER ADIPÖSE HEIMBEWOHNER 14 Die allgemeinen Dekubitus-Risikofaktoren werden in zwei Kategorien eingeteilt. Die extrinsischen und intrinsischen Risikofaktoren. Erstere sind von außen auf den Körper einwirkende Faktoren, wie Medikamente, Hautfeuchtigkeit, Körperhygiene, unsachgemäße Hebe- und Lagerungstechniken, Drainagen und sonstige Risikofaktoren. Die intrinsischen Risikofaktoren sind körpereigene Faktoren wie die reduzierte Mobilität, hohes Lebensalter, Dehydration, Körpergewicht, Inkontinenz, Malnutrition, Stoffwechselerkrankungen, neurologische Erkrankungen, Bewusstseinsstörungen, Infektionen und Sensibilitätsstörungen. Von der Pflege beeinflussbare intrinsische Faktoren wie reduzierte Mobilität und Körpergewicht wurden bereits behandelt. Zwei extrinsische Faktoren - Hautfeuchtigkeit und Körperhygiene – können durch pflegerische Maßnahmen kontrolliert werden. Hautmanagement Zum Hautmanagement gehören der Umgang mit der Hautfeuchtigkeit und der Körperhygiene bei stark übergewichtigen Menschen. Gelingt es diese beiden Risikofaktoren zu minimieren, stellt dies einen wesentlichen Beitrag zur Verminderung des Dekubitusrisikos dar. Schweiß aber auch Urin, aufgrund einer Inkontinenz, können die Haut reizen und somit zur Mazeration führen. Durch diesen Vorgang wird die Gewebetoleranz für Druck verringert und dadurch erhöht sich das Dekubitusrisiko. Mangelnde oder zu übertriebene Körperhygiene kann zu Hautschäden führen. Bei der Seifenwahl ist auf den Hauttyp zu achten. Normale Seifen entfernen den natürlichen Säureschutzmantel und entfetten die Haut, was wiederum zur Hautaustrocknung führen kann.12 Thromboembolieprophylaxe Menschen die unter einer Adipositas Grad II oder höher leiden, haben ein erhöhtes Thromboembolierisiko. Dies kommt zum Einen durch den Bewegungsmangel und zum Anderen durch ein gestörtes Verhältnis von Plasmin/Fibrin. Plasmin lysiert physiologischerweise überschüssiges Fibrin und verhindert damit Thrombosen. Bei Adipositas droht ein gesteigertes Thrombuswachstum durch erhöhte Konzentration von PAI-1(Plasminogen-AktivatorInhibitor 1). PAI-1 blockiert t-PA (tissue Plasminigon-Aktivator), woraus eine abgeschwächte 12 Vgl. Hellmann, Rößlein, (2007), S. 21ff I DER ADIPÖSE HEIMBEWOHNER 15 Lyse von überflüssigem Fibrin resultiert. Neuesten Studien zufolge zeigen Thrombozyten bei adipösen Patientinnen und Patienten ein relevant erhöhtes mittleres Volumen. Bei der primären Hämostase, auch zelluläre Hämostase genannt, handelt es sich um einen Schutzmechanismus des Körpers, der zur Blutstillung notwendig ist. An diesem Prozess sind drei Faktoren beteiligt. Die Blutplättchen (Thrombozyten), die Wandzellen des betroffenen Blutgefäßes (Endothel und glatte Muskelzellen), sowie das Gewebe außerhalb des Gefäßes. Vereinfacht dargestellt verengt sich das Gefäß zunächst, dann heften sich Blutplättchen an das Leck, verkleben untereinander und stellen so den ersten Wundverschluss her. Diese drei an der Hämostase beteiligten Prozesse sind bei Adipositas in einem Ungleichgewicht.13 Zur therapeutischen Behandlung stehen mehrere Optionen zur Verfügung. Eine Option ist die medikamentöse Behandlung mittels verschiedenen Antikoagulantien. Die Weitere ist eine physikalische Maßnahme mit einer konsequenten Kompressionstherapie mittels des Anlegens von Beinmanschetten, welche in einem bestimmten Rhythmus aufgeblasen und wieder entlüftet werden. Diese Therapieform hat kein Blutungsrisiko, anders als bei den Antikoagulantien. Allerdings muss die/der betroffene Patientin / Patient die Kompressionstherapie tolerieren. 1.4.2 Medizinische Probleme Respiratorische Insuffizienz Adipösen Menschen sind aufgrund des überhöhten Körperfetts nicht in der Lage flach auf dem Rücken zu liegen und dabei ruhig zu atmen. Spezielle Atem- und Lagerungstherapien sind notwendig. Die therapeutischen Interventionen werden in der Regel vom Pflegepersonal durchgeführt und führen zu einem zusätzlichen Arbeitsaufwand. Multimorbidität & Komplikationen Schwer adipöse Patientinnen und Patienten haben unzählige gesundheitliche Probleme wie Bluthochdruck, Diabetes, Atemwegserkrankungen, Schlafapnoe, Infektionen, Herzkrankheiten, etc. Übergewichtige Patientinnen und Patienten stellen heute in Nordamerika einen großen Anteil dar, die wegen schweren Infektionen, Herzproblemen, Atemstörungen, Lungenentzündungen, Blutvergiftung, Unfallverletzungen oder anderen Traumata einer Behand13 Vgl. Lewandowski, Bein, (2012), S.206f I DER ADIPÖSE HEIMBEWOHNER 16 lung bedürfen. Mit jedem chirurgischen Eingriff erhöht sich das Risiko für eine respiratorische Insuffizienz, Wundinfektion, Thrombose, Pulmonal-Embolie und anderen Komplikationen bis hin zum Tod. Diagnostik & Behandlung Die Diagnostik bei adipösen Patientinnen und Patienten ist oft sehr schwierig bis unmöglich und manchmal auch entwürdigend. CT (Computer-Tomographen) oder auch MRI-Geräte (Magnetic Resonance Imaging) haben einen Öffnungsdurchmesser von ~500mm. Einen Menschen mit Adipositas Grad II, III oder Super Obese kann man darin nicht untersuchen. In Einzelfällen werden Bauchgurte angelegt um die notwendigen Maße zu erreichen. Teilweise weichen Spitäler, im Falle einer absolut notwendigen CT oder MRI-Untersuchung, in Tierkliniken aus. Die Bildqualität ist in diesen Fällen nicht mit jenen der Klinik zu vergleichen. Auf diese Problematik haben die beiden großen Anbieter für CT und MRI-Geräte, General Electric und Siemens, reagiert und Geräte mit einem Öffnungsdurchmesser von 700–800mm mit einem extra starken Magnetkern auf den Markt gebracht. Ultraschall-Untersuchungen sind nur schwer durchzuführen, da die Schallwellen unter Umständen nicht tief genug reichen. Röntgenuntersuchungen bedürfen einer höheren Strahlenintensität, um das Gewebe zu durchdringen. Blutdruckmanschetten, Kompressionsstrümpfe selbst Spritzennadeln werden im XXLFormat benötigt. „Wegen der Dicke der Bauchwand brauche man bei Patienten über 200 Kilogramm für laporoskopische Operationen aber überlange Trochare (jene Metallhülsen, um Kamera und OPWerkzeug einzuführen):“14 14 N.N., Tiroler Tageszeitung, Ausgabe 4.9.2007 I DER ADIPÖSE HEIMBEWOHNER 17 Psychologische Herausforderungen Eine in Deutschland 2007 durchgeführte Studie erkennt einen Zusammenhang zwischen psychischen Störungen, v.a. Angst, Depressionen und Binge-Eating-Störung (BES). „Zwischen Depressionen und Adipositas besteht eine bidirektionale Beziehung. Depressive haben ein höheres Risiko, adipös zu werden und umgekehrt haben Adipöse ein höheres Risiko, eine Depression zu entwickeln. Störungen können den Erfolg von Gewichtsreduktionsprogrammen, einschließlich adipositaschirurgische Maßnahmen, beeinträchtigen.“15 In diesem Kontext sollten auch die Pflegenden und die Ärzte ihre Haltung diesen Menschen gegenüber überprüfen, um nicht durch Stigmatisierung und Diskriminierung die professionelle Beziehung zu den Betroffenen negativ zu beeinflussen.16 Freiburger Wirbelsäulenstudie Die enormen Körpermassen und Gewichte, die im Rahmen der Pflege von adipösen Heimbewohnerinnen und Heimbewohner bewegt werden müssen, stellen ein erhebliches körperliches Belastungsrisiko für das Pflegepersonal dar. Die im Jahr 2008 nach 20-jähriger Dauer abgeschlossene „Freiburger Wirbelsäulenstudie“ wurde sowohl die Exposition (Heben, Tragen und Umlagern von Patientinnen und Patienten) als auch die Prävention von muskuloskelettalen Erkrankungen untersucht. Prof. Dr. Friedrich Hofmann konnte dabei nachweisen, das Bandscheibenprotrusionen/-vorfälle bei Beschäftigten im Pflegeberuf 3,5-mal häufiger vorkommen als bei Kontrollen ohne derartige Exposition. Da die Auswirkung auf das Pflegepersonal durch die Belastung der Pflege von adipösen Menschen nicht im speziellen betrachtet wurden, wird die Prävention durch Einsatz von Hilfsmitteln und Fort- und Weiterbildungen eine große Rolle spielen werden.17 15 16 17 Vgl. Lewandowski, Bein, (2012), S.67f Vgl. Lewandowski, Bein, (2012), S.67 Vgl. Lewandowski, Bein, (2012), S.114 I DER ADIPÖSE HEIMBEWOHNER 18 1.4.3 Ausstattung, Hilfsmittel & räumliche Voraussetzungen Ausstattungsgegenstände wie Pflegebetten, OP-Tische, Behandlungsliegen und Transportliegen stoßen an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Die Standardprodukte sind mit einer Maximalbelastung von 150-200kg begrenzt. Selbst banale Gegenstände wie ein Stuhl oder eine Toilette müssen verstärkt werden. Hierbei entstehen Mehrkosten in der Anschaffung von 20-50% im Vergleich zu Standardprodukten. Viele Hersteller erhöhen durch technische und konstruktive Maßnahmen die Tragkraft ihrer Produkte auf bis zu 250kg. Darüber hinaus werden Spezialprodukte nur in Kleinserien oder als Einzelstück produziert. Die Zusatzkosten können bis zu 600% betragen. Ähnliches gilt für Hilfsmittel zur Mobilisation wie Patientenheber, fahrbare Duschsysteme, Rollatoren, Pflegewagen, Rollstühle, Stehtische, etc. Neben der Berücksichtigung der Anhebung der Tragkraft dieser Produkte, wird auch das Körpervolumen von adipösen Menschen in der Konstruktion dieser Gegenstände involviert. In jeden Fall ist die Würde und Intimsphäre dieser Personen zu wahren. I DER ADIPÖSE HEIMBEWOHNER 19 2. Adipositas in den Sozialzentren am Achensee 2.1 Fachliches Know-How Das Thema Adipositas ist den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Pflege ein Begriff. Die Thematisierung findet in Ausbildungen und in einschlägigen Medienberichten statt. Die Versorgung von fettleibigen Bewohnerinnen und Bewohner bis zu einem Adipositas Grad I stellt noch keine allzu große pflegerische Herausforderung dar. Hierzu sind Hilfsmittel, wie z.B. das Pflegebett und die Patiententransfersysteme, die das Heben von Lasten unterstützen, vorhanden und werden auch genutzt. Hinzu kommt, dass diese Bewohnergruppe meist mobil ist und somit auch die eigene pflegerische Grundversorgung mit unterstützen kann. Wie die Versorgung von Heimbewohnerinnen und Heimbewohnern ab einem Adipositas Grad II oder III betrifft, fehlt die Erfahrung. Abgesehen davon, dass weder die infrastrukturellen noch die technischen Voraussetzungen gegeben sind, fehlt das speziell geschulte Personal. Diese potenzielle Bewohnergruppe bedarf einer umfangreichen psychosozialen Betreuung. Die adipösen Menschen schämen sich ob ihrer körperlichen Verfassung und fürchten die Reaktionen der anderen Heimbewohnerinnen und Heimbewohner bzw. deren Angehörigen. Der Rückzug in das eigene Zimmer in die eigene Welt ist somit vorprogrammiert. Die Sinnhaftigkeit einer diätologischen Betreuung bleibt in der Entscheidung der Mediziner und Diätassistenten. 2.2 Infrastrukturelle Voraussetzungen Die infrastrukturellen Voraussetzungen sind für die Versorgung von Bewohnerinnen und Bewohnern bis zu einem Adipositas Grad I vorhanden oder können rasch zur Verfügung gestellt werden. Alles darüber hinaus, kann mit dem zur Verfügung stehendem Equipment nicht angemessen versorgt werden. I DER ADIPÖSE HEIMBEWOHNER 20 3. Zukunftsorientierte Maßnahmen 3.1 Infrastrukturelle Maßnahmen Pflegeeinrichtungen brauchen, neben dem adäquat ausgebildeten Pflegepersonal für adipöse Heimbewohnerinnen und Heimbewohner, spezielle Ausrüstungs- und Einrichtungsgegenstände, welche die großen Lasten tragen können. Ausgehend von dem Prinzip – schwächstes Glied in der Kette – muss davon ausgegangen werden, dass Bewohnerinnen und Bewohner bis 150 kg Gewicht versorgt werden können. Die Betreuung von Bewohnerinnen und Bewohner >150 kg muss zukünftig eingeplant werden. Der schwerste in einer Pflegeeinrichtung in Österreich betreute Patient wog 336 kg. Somit zeigt sich die mögliche Bandbreite. Sollten aufgrund der demographischen Entwicklung anglo-amerikanische Verhältnisse entstehen, muss mit einem Patientengut von über 450 kg gerechnet werden. Es ist deshalb erforderlich auf die größeren Volumina Rücksicht zu nehmen. Die Leistungen, die für diese Bewohnergruppe in der pflegerischen Betreuung erbracht werden müssen, umfassen die Körperhygiene, das Gehen, den Transport, die notwendige Bewegung im Bett, das Sitzen außerhalb des Bettes, die Dekubitusprophylaxe und –therapie und die Thromboembolieprophylaxe.18 Empfohlene Ausrüstungsliste für Bewohner über 180 kg Körpergewicht: ! Gurt- und Deckenlifter ! Entsprechende Tragegurt ! Elektrisch angetriebene Rollstühle ! Bariatrische Liegen ! Fahrbare Gehhilfen ! Verstellbare Sessel ! Fußbank ! Nachtstühle ! Große Steckbecken ! Große Waschbecken ! Bodenmontierte Toiletten ! Duschstühle und Duschliegen ! Aufrichthilfen 18 Vgl. Almén, Karud, (2005): S.102 I DER ADIPÖSE HEIMBEWOHNER 21 ! Betten mit entsprechenden Anti-Dekubitusmatratzen ! Trapezstangensystem über dem Bett ! Positionierungshilfen ! Geeignete Wiegevorrichtungen ! Kompressionssystem für die Thromboembolieprophylaxe Für die Betreuung von adipösen Bewohnerinnen und Bewohner müssen die Wohnräume auch entsprechend groß konzipiert werden. Dies ist notwendig, um mit mehreren Hilfsmitteln und bis zu vier Pflegekräften gleichzeitig, die Pflegehandlungen ausführen zu können. Ein Beispiel ist die laterale Überführung aus dem Bett auf eine Liege bei der, unter Anwendung von Positionierungshilfen, mit zwei Pflegekräften an jeder Seite des Bettes gearbeitet wird. Die Platzverhältnisse müssen so ausgestaltet sein, dass die Pflegekräfte in einer ergonomischen Haltung auch ein im Zimmer gestürzten Bewohner wieder ins Bett mobilisieren können. Unter Beachtung der unterschiedlich notwendigen Mobilisationsmaßnahmen ist eine Abmessung für den Schlafbereich von 6300 x 4500 mm zu empfehlen, dies entspricht 28,35 m2. Die Türbreite sollte mindestens 1500 mm betragen, um mit einem Schwerlastbett aus- und einfahren zu können. Abbildung 8: Raumbedarf Bewohnerzimmer für adipöse Menschen (Quelle: Arjo-Ratgeber S. 104) I DER ADIPÖSE HEIMBEWOHNER 22 Der Raumbedarf bei einer Naßzelle muss so gewählt werden, dass eine 360°-Drehung mit einem überbreiten Rollstuhl möglich ist. Für den Toilettengang und das Duschen sind meist zwei bis drei Pflegekräfte nötig. Dies muss in die Raumplanung mit einfließen. Die empfehlenswerte Grundfläche für den Bewohnerbaderaum beträgt 3000 x 2700 mm. Sollte es nötig sein einen Bewohner auf einer bariatrischen Liege versorgen zu müssen, so ist eine Grundfläche von 3800 x 2700 mm notwendig, dies entspricht maximal 10,26 m2.19 Abbildung 9: Raumbedarf für Bewohnernaßzelle (Quelle: Arjo-Ratgeber S.106) In Summe beträgt die Gesamtfläche für einen adipösen Bewohner 38,61 m2. Dieser Wert liegt deutlich über den Mindestanforderungen der baulichen Gestaltungen der Österreichischen bundesspezifischen Verordnungen. 19 Vgl. Almén, Karud, (2005): S.104ff I DER ADIPÖSE HEIMBEWOHNER 23 3.2 Personelle Maßnahmen Heimbewohnerinnen und Heimbewohner die unter einer Adipositas Grad II leiden benötigen einen deutlich höheren Pflegeaufwand. Dieser muss im Personalschlüssel berücksichtigt werden. In der Pflegegeldeinstufung kann dies unter bestimmten Voraussetzungen Berücksichtigung finden. „Auch die Notwendigkeit der regelmäßigen Mithilfe einer zweiten Pflegeperson bei der Betreuung einer Pflegebedürftigen kann einen außergewöhnlichen Pflegebedarf begründen, sofern der dafür notwendige Einsatz einer zweiten Person nicht bereits für den für die Stufe 5 erforderlichen Pflegebedarf von mehr als 180 Stunden monatlich berücksichtigt wurde. Diese Notwendigkeit muss zudem nicht bloß für nur einzelne Pflegeverrichtungen gegeben sein, sondern muss ein notwendiges Mindestausmaß erreichen, damit von einem außergewöhnlichen Pflegeaufwand gesprochen werden kann. Bspw würde die Notwendigkeit der Mithilfe einer zweiten Pflegeperson bei mehreren mit Lagewechseln verbundenen Verrichtungen (zB Umlagern, An- und Auskleiden, Körperpflege) einen außergewöhnlichen Pflegeaufwand begründen. Dies erfordert genaue Festlegungen, für welche konkreten Betreuungsverrichtungen und aus welchen konkreten medizinischen oder sonstigen Gründen (zB massives Übergewicht, Vermeidung von Schmerzen, etc) die Mithilfe einer zweiten Pflegekraft erforderlich ist.“20 Zu dem oben angeführten Zitat zum Thema Mithilfe einer zweiten Pflegeperson gibt es bereits ein Urteil des obersten Gerichtshofs OGH 10 ObS 165/06x SSV-NF 20/80. In diesem Urteil erachtet aber auch der OGH die Notwendigkeit einer zweiten Pflegeperson als nicht ausreichend gegeben, wenn lediglich zum An- und Auskleiden sowie zum Toilettentraining eine zweite Pflegekraft benötigt wird.21 „Ebenso kann aus dem (bloßen) Zusammentreffen mehrerer besonders schwerwiegender Behinderungen auf eine „besondere Hilflosigkeit“ und damit auf das Erfordernis an qualifizierter Pflege geschlossen werden, das einen „außergewöhnlichen Pflegeaufwand“ iSd § 4 Abs 2 Stufe 5 BPGG bedingt. In Anbetracht der mit der Pflege in einem solchen Fall verbundenen rein zeitlichen Intensität könnte man diese Fälle auch unter die in § 6 EinstV ausdrücklich geregelte Notwendigkeit einer ständigen Rufbereitschaft subsumieren (vgl oben Kap 4.3.1.2). Hierbei wird stets zu beachten sein, dass die Pflege erschwerenden Ele- 20 21 Greifeneder/Liebhart (2008): S. 178 vgl. Greifeneder/Liebhart (2008): S. 178 I DER ADIPÖSE HEIMBEWOHNER 24 mente nicht bereits bei Ermittlung des erforderlichen Pflegebedarfs von mehr als 180 Stunden mit einem erhöhten Zeitwert (voll) Berücksichtigung gefunden haben.“22 Die psychosoziale Betreuung dieser Bewohnergruppe stellt eine besondere Herausforderung dar. Um diese Bewohner umfassend betreuen zu können, ist die Einbindung von ehrenamtlichen Mitarbeitern unabdingbar. Dies soll die sozialen Kontakte der adipösen Heimbewohnerinnen und Heimbewohner in der Einrichtung fördern, um den Rückzug in die eigenen vier Wände entgegenzuwirken. Des Weiteren ist die Unterstützung und Entlastung des Pflegepersonals auch außerhalb der Einrichtung z. B. bei Ausflügen notwendig. Hierfür sind spezielle Schulungen von nötig, um damit den Zugang und Umgang für die ehrenamtlichen, als auch Pflegepersonen zu erleichtert. Eine diätologische Unterstützung in Kombination mit einem Bewegungsprogramm soll zur ganzheitlichen Therapie angedacht werden. Die Regel hierbei – weiniger Kalorien zuführen und die Verbrennungsrate steigern. Nur diese Formel führt langfristig zum Erfolg. Die psychologische Betreuung von adipösen Heimbewohnern ist zu gewährleisten, um den Rückfall in alte Muster vorzubeugen und das Essverhalten unter kontrollierten Umständen zu halten. Um eine anhaltenden Erfolg bei dieser Bewohnergruppe zu erzielen, ist eine kontinuierliche Motivation, als auch eine psychologisch Begleitung / Betreuung sicherzustellen. 22 Greifeneder/Liebhart (2008): S. 178 I DER ADIPÖSE HEIMBEWOHNER 25 3.3 Schulungsmaßnahmen Die notwendigen Schulungsmaßnahmen sind im angehängten Schulungsplan definiert. Die Schulungen wurden in Abstimmung mit dem neuen Pflegedienstleiter DGKP Klaus Mair festgelegt. Die notwendigen Schulungen hinsichtlich Dekubitus, Thromboembolie und Mobilisation haben auch positive Auswirkungen auf die anderen Heimbewohnerinnen und Heimbewohner. Deshalb wurden diese der eigentlichen Adipositasschulung vorgeschaltet, um schnellstmöglich einen Effekt für alle Heimbewohnerinnen und Heimbewohner zu erzielen. I DER ADIPÖSE HEIMBEWOHNER 26 Literaturverzeichnis ALMÉN Mai, KARUD Lars, KNIBBE Hanneke JJ, MUIR Marylou, WAHLQUIST Annika (2005): Arjo Ratgeber für Architekten und Planer, Einrichtungen für Kurz- und Langzeitpflege DE GRUYTER Walter (Hrsg.) (2004): Pschyrembel, Klinisches Wörterbuch, 260. Auflage, Verlag Walter de Gruyter, Berlin – New York GREIFENEDER Martin, LIEBHART Gunther (2008): Pflegegeld; Grundsätze, Einstufung und Verfahren, Absicherung pflegender Angehöriger, Pflegeverträge und Heimaufenthaltsgesetz, 2. Auflage, Verlag Manz, Wien HELLMANN Stefanie, RÖßLEIN Rosa (2007): Pflegpraktischer Umgang mit Dekubitus, Leitfaden und Formulierungshilfen, 1. Auflage, Schlütersche Verlag, Hannover HÖPFLINGER Francois, HUGENTOBLER Valérie (2005): Familiale, ambulante und stationäre Pflege im Alter, Perspektiven für die Schweiz, 1. Auflage, Verlag Hans Huber, Bern LEWANDOWSKI Klaus, BEIN Thomas (Hrsg.) (2012): Adipositas-Management, in Anästhesie, Chirurgie, Intensivmedizin und Notfallmedizin, genehmigte Sonderausgabe für KCI Medizinprodukte GmbH, MWV-Verlag, Berlin N.N., (2007): Tiroler Gesundheitsbericht 2007 RATHMANNER Theres, MEIDLINGER Bettina, BARITSCH Cathrin, LAWRENCE Kitty, DORNER Thomas, KUNZE Michael (2006): Erster Österreichischer Adipositasbericht 2006, Grundlage für zukünftige Handlungsfelder: Kinder, Jugendliche, Erwachsene I DER ADIPÖSE HEIMBEWOHNER 27 Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Anteil der Frauen und Männer im Bundesland Tirol und in 6 Gesamt-Österreich im Jahr 2006 nach BMI-Werten Abb. 2: Vgl. Body-Mass-Index 1999 und 2006, Tiroler Gesundheitsbericht 2007 7 Abb. 3: Hochrechnung Wohnbevölkerung mit BMI ≥30 nach Altersverteilung 8 Abb. 4: Klassifizierung des BMI nach WHO 9 Abb. 5: Tabelle zur Ermittlung des BMI 10 Abb. 6: Durchführung der Messung von Körperumfängen 11 (nach Schindler und Ludvik, 2004) Abb. 7: Positionierung des Maßbandes bei der Taillenumfangsmessung 11 (NHLBI, 2000) Abb. 8: Raumbedarf Bewohnerzimmer für adipöse Menschen 21 Abb. 9: Raumbedarf für Bewohnernaßzelle 22 I DER ADIPÖSE HEIMBEWOHNER 28 Abkürzungsverzeichnis BMI Body Mass Index CT Computer Tomograph LKW MRI OGH WHO I DER ADIPÖSE HEIMBEWOHNER Lastkraftwagen Magnetic Resonance Imaging Oberster Gerichtshof World Health Organization 29 Anhang Anhang 1 Besprechungsprotokoll Strassl/Pap – Expertengespräch 18.03.2014 Anhang 2 Besprechungsprotokoll Projektteam 22.05.2014 Anhang 3 Besprechungsprotokoll Projektteam 15.07.2014 Anhang 4 Projektstrukturplan – Der adipöse Heimbewohner Anhang 5 Ablaufplanung Projekt – Der adipöse Heimbewohner I DER ADIPÖSE HEIMBEWOHNER 30