Wir leben - Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien
Transcrição
Wir leben - Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien
Wir leben zukunft 1 Verbundenheit macht stark 125 Jahre bewegte Raiffeisen-Geschichte. „Und was jetzt?“ Der Doyen der politischen Analyse Österreichs, Dr. Hugo Portisch, über die Zukunft des Euro und die Schuldenkrise. Sicher auf Kurs Die Stärkung des Kundengeschäfts spiegelt sich im guten operativen Ergebnis wider. Geschäftsbericht 2011 Überblick per 31.12.2011 Raiffeisen-Bankengruppe NÖ-Wien Beträge in Mio. Euro Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien1) Niederösterreichische Raiffeisenbanken Raiffeisen-Bankengruppe NÖ-Wien (konsolidiert) G+V Nettozinsertrag 169 Betriebserträge 425542 963 379 548 Betriebsaufwendungen 192370 562 Betriebsergebnis 233172 401 Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 167 87250 Jahresüberschuss 131 65192 Bilanz Forderungen an Kreditinstitute 11.0004.845 8.835 Forderungen an Kunden 9.764 9.47219.236 Wertpapiere 5.6453.892 8.546 Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Verbindlichkeiten gegenüber Kunden hievon Spareinlagen Verbriefte und nachrangige Verbindlichkeiten Bilanzsumme 2.055 7892.499 14.3452.266 9.907 7.56215.400 22.962 2.56611.410 13.976 4.552 2263.496 29.35919.519 40.532 Bankaufsichtliche Kennzahlen Eigenmittel § 23 BWG 2.0331.615 3.370 Gesamteigenmittelerfordernis § 22 BWG 1.154 8661.875 Eigenmittelüberdeckung 879 7491.495 Kernkapitalquote 9,4%12,4% 9,7% Eigenmittelquote 14,1%14,9% 14,4% Zusätzliche Informationen Money under Management (MUM) 12.49222.003 34.495 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Bilanzstichtag Geschäftsstellen 1) 1.3543.684 5.038 66545 611 Jahresabschluss nach UGB RAIFFEISENL ANDESBANK NIEDERÖSTERREICH-WIEN AG Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Platz 1, 1020 Wien Telefon: +43 (5) 1700 | Telefax: +43 (5) 1700-901 | E-Mail: [email protected] BLZ 32000, S.W.I.F.T.-Code: RLNW AT WW Internet: http://www.raiffeisenbank.at Die RLB NÖ-WIEN Konzernkennzahlen nach IFRS finden Sie auf Seite 65. GeschäftsgruppeN VD Mag. Dr. Gerhard Rehor Treasury Dipl.-Bw. (BA) Tim Geißler -Treasury Zinssteuerung Jochen Bonk -Treasury Liquiditätssteuerung Mag. Michael Handl - Capital Markets Dipl.-Kfm. (FH) Christian Schaefer - Sales und Consulting Dipl.-Kfm. Detlef Völlger Produktmanagement Mag. Regina Reitter, MBA - Produktstrategie & -steuerung Gisela Schestauber - Produktprozesse & -systeme Mag. Christoph Rosendorfer - Wertpapierprozesse und -services Andreas Bauer - Produkt-Kompetenzzentrum Mag. Harald Schoder FinanzmarktConsulting Mag. Werner Serles Kommerzkunden Risikomanagement / Organisation Finanzmärkte VD Mag. Michael Rab Rechnungswesen und Controlling DI Reinhold Großebner - Buchhaltung und Bilanzierung Mag. Bettina Martetschläger -Controlling Mag. Friedrich Urbanek - Financial Services Mag. Manfred Szakusits Kreditrisikomanagement Mag. Heinz Donath - Bilanz- und Unternehmensanalyse Mag. Karl Infanger -Materielle Kreditkontrolle Mag. Heinz Donath -Risikoverwaltung Dr. Daniela Marvan - Kredit Mid-Office Mag. Herbert Radl Organisation und IT Markus Wollner -IT-Services Christian Meyer, BSc - Projekt- und Prozessmanagement Alicia Wöginger -IT Österreich Mag. Stefan Puhm, MBA Finanzmarkt Mid-Office Robert Vartok -Risk Office Finanzmarkt Dr. Gerald Brandstätter - Performance & Prozesse Finanzmarkt Mag. Helmut Froschauer Sondergestion Dr. Peter Ramsauer Gesamtbankrisiko Mag. Oliver Schmölzer VD Mag. Reinhard Karl Kommerzkunden NÖ Mag. Hermann Kalenda - Firmenkunden NÖ 1 Mag. Martin Rapf - Firmenkunden NÖ 2 Robert Walenta - Firmenkunden NÖ 3 Mag. Stefan Jauk - Firmenkunden NÖ 4 Susanne Feldhofer -Zielgruppenmanagement Firmenkunden Mag. Hermann Kalenda -Förderconsulting Mag. Karin Steppan Kommerzkunden Wien Mag. Michaela Rammel, MBA - Firmenkunden Wien 1 Mag. Yvonne Adler - Firmenkunden Wien 2 Dr. Andreas Appel - Firmenkunden Wien 3 Mag. Thomas Aschauer -Institutionelle Kunden Mag. Robert Eichinger Sonder- und Projektfinanzierung Gerhard Riedel - Kommunalservice und Infrastruktur Mag. Alfred Greimel - Corporate Finance und strukturierte Finanzierung Mag. Robert Maier - Immobilienprojektfinanzierung Dr. Klaus Weichselbaum, MSc - Projektfinanzierung Wohnbau Dr. Wolfgang Heidl, MBA - RaiffeisenWohnService Anton Hechtl Internationales Geschäft Mag. Felix Mayr, MBA -Internationale Finanzierungen und Correspondent Banking Mag. Felix Mayr, MBA -Dokumentengeschäft und Handelsfinanzierungen Mag. Irene Kammerhofer-Gartner -Exportfinanzierung und Auslandsinvestitionen Mag. Alfred Götsch Kredit Backoffice Dr. Gernot Hoffelner - Servicecenter Kommerzkunden NÖ und Wien Bernhard Wolfram - Servicecenter Spezialfinanzierungen Mag. Wolfgang Lehofer -Kreditsupport Mag. Wolfgang Lehofer - Kommerzkunden Support Mag. Günther Tschrepitsch - Vertragsabwicklung PG Mag. Anastasios Voulgaris Centrope Dr. Andreas Hopf Recht Dr. Matthias Writze GeschäftsgruppeN Privat- und Gewerbekunden GD Stv. Dr. Georg Kraft-Kinz Stadtdirektion Privatkunden CityNord Mag. Ingrid Blaschka Stadtdirektion Privatkunden Ost Erwin Wesel Stadtdirektion Privatkunden Süd Ludwig Kremser Stadtdirektion Privatkunden West Robert Fischer Stadtdirektion Private Banking Dr. Christian Ohswald Stadtdirektion Handel und Gewerbekunden Gaston Giefing Stadtdirektion MitarbeiterBeratung Wien Andreas Toifl Vertriebssteuerung Wien Mag. Manfred Aschauer - Vertriebssteuerung Daniela Kohl - Marktfolge Robert Wagner - Raiffeisen BeraterBank.direkt Ernst Windhör, MSc, MBA Raiffeisenbanken / Management-Service GD Mag. Erwin Hameseder Raiffeisenbanken-Service Johannes Bernsteiner -Vertriebsunterstützung Andreas Kirnbauer -Raiffeisenbanken-Consulting Mag. Roman Schlosser - Betriebswirtschaftliche Beratung Mag. Jürgen Niedermayr Marketing Dr. Wilfried Hanreich -Marketing Privat- und Firmenkunden Werner Schediwy, MBA -Kommunikation Mag. Gerold Seidl -Raiffeisen-Landeswerbung Wolfgang Trautmann -Marktforschung/Datamining Thomas Weger Innenrevision Mag. Josef Piewald -Revision Eigengeschäft Herbert Haindl -Revision Kundengeschäft Mag. (FH) Ingrid Eckhardt-Kral Personal Mag. Norbert Wendelin Beteiligungen Mag. Veronika Haslinger ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Dr. Michaela Stefan COMPLIANCE OFFICER Mag. Thomas Heinrich GELDWÄSCHEBEAUFTRAGTE Mag. Judith Kaggl Legende: -Hauptabteilung - Abteilung direkt dem Geschäfts gruppenleiter zugeordnet -Stadtdirektion -Abteilung - berichten direkt an den Gesamtvorstand editorial Wir leben Zukunft Wir leben Peter F. Drucker, bekannter US-amerikanischer Ökonom österreichischer Herkunft, war der Meinung, dass es die Zeitspanne zu finden und zu nutzen gilt, welche zwischen dem Erkennen eines Wandels in Wirtschaft und Gesellschaft und seiner vollen Auswirkung liegt: „Es gilt, der noch ungeborenen Zukunft eine Idee aufzuzwingen, die den zukünftigen Ereignissen und Entwicklungen Richtung weist; man könnte 2011 auch sagen: Die Zukunft vorhersehen heißt nichts anderes als die Zukunft gestalten.“ zukunft 11 VERBuNdENHEIT MACHT STARk Geschäftsbericht 125 Jahre bewegte Raiffeisen-Geschichte. „uNd wAS jETzT?“ Der Doyen der politischen Analyse Österreichs, Dr. Hugo Portisch, über die Zukunft des Euro und die Schuldenkrise. SICHER AuF kuRS Die Stärkung des Kundengeschäfts spiegelt sich im guten operativen Ergebnis wider. Seit 125 Jahren lebt die Raiffeisen-Idee in Österreich. Was die Raiffeisengenossenschaften aufgebaut und entwickelt haben, ist eindrucksvoll. Seit Jahrzehnten ist Raiffeisen Rückgrat und Motor der österreichischen Wirtschaft. Dabei haben sich die Raiffeisen-Bankengruppe und andere genossenschaftliche Raiffeisen-Unternehmen nicht nur parallel zum allgemeinen Fortschritt entwickelt und sich den Erfordernissen der Zeit gestellt, sondern waren in vielen Fällen treibende Kraft beim Beschreiten neuer Wege und Vorreiter bei Neuentwicklungen. Nicht zuletzt deshalb steht dieser Geschäftsbericht unter dem Motto: Wir leben Zukunft! In einem Unternehmen ist mit diesem Thema selbstverständlich auch das eigene Generationen-Management verbunden. In der Zusammenarbeit jüngerer und älterer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter liegen viele Chancen: Raiffeisen braucht erfahrene ebenso wie junge Mitarbeiter – gemeinsam sind sie stark und gestalten die Zukunft! Dieses „Miteinander“ ist auch die Botschaft des Covers des vorliegenden Geschäftsberichtes. 3 Inhalt 6 Gastkommentar Dr. Hugo Portisch über den Euro und die Schuldenkrise. 6 Bericht des Aufsichtsrates 8 Vorwort des Vorstandes Die RLB NÖ-Wien weist trotz eines herausfordernden wirtschaftlichen Umfeldes 2011 niedrige Risikokosten und damit ein zufriedenstellendes Ergebnis aus. 9 Struktur 20 Die Verankerung der RLB NÖ-Wien in der Raiffeisen-Gruppe Österreich. 125 Jahre raiffeisen Gemeinsamkeit macht stark. 16 18 raiffeisen-werte Verantwortungsvolles Handeln in Wirtschaft, Gesellschaft und Ökologie ist bei Raiffeisen fest verankert. 20 Corporate Governance Raiffeisen Werte sind das Fundament für eine ethisch orientierte Unternehmenskultur. 76 Lagebericht und Jahresabschluss 2011 nach Ugb 35 Konzernzahlen nach IFRS im Überblick 65 Niederösterreichische Raiffeisenbanken Wesentlicher Mitgestalter für das Leben in der Region. Privat- und Gewerbekunden Neue Dimensionen der Beratung. Kommerzkunden Mit der Mehr[Wert]Beratung nah am Kunden. Finanzmärkte Neuausrichtung im Treasury. Risikomanagement/Organisation Sicher auf Kurs. Beteiligungen Stark im Verbund. 84 4 33 Raiffeisen-Beratung in Wien Die Standorte in Wien auf einen Blick. 66 72 76 80 84 88 92 VISION Die Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien ist die führende Regionalbank der Centrope-Region und als Haupteigentümer des RZB-Konzerns der wesentliche Mitgestalter der Raiffeisen-Bankengruppe Österreich. Mit einer hohen Qualität der Beratungsleistung und einer starken genossenschaftlichen Identität begeistern wir Kunden, Partner und Eigentümer. In unserem Handeln sind nachhaltiges Wirtschaften und die verbindliche Orientierung an humanen Werten die bestimmenden Elemente. Geschäftsbericht 2011 5 Gastkommentar Und was jetzt? Dr. Hugo Portisch über den Euro und die Schuldenkrise. „Scheitert der Euro, so scheitert Europa“ – auf diese Kurzformel hat die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel die Schuldenkrise gebracht, mit der Europa nun schon seit Monaten konfrontiert ist. Aber wieso konnte es so weit kommen? Was ist da geschehen, dass wir praktisch über Nacht, von Portugal bis Griechenland, vor einem finanziellen Abgrund stehen? Es hat doch alles so gut funktioniert in Europa? So gut, dass es fast an ein Wunder grenzte, und auch als solches bezeichnet wurde. 1945 – halb Europa liegt in Trümmern, in Deutschland sind ganze Städte ausgelöscht, Millionen Menschen sind auf der Flucht. Nicht viel anders auch in Österreich. Keine Stadt bleibt vom Bombenhagel verschont, viele Industrieanlagen sind zerstört. Wie wird das alles wieder gut werden, wie kann Europa, kann Österreich wieder aufgebaut werden? Aber schon zwei Jahre später kommt Hilfe von den Siegern, auch für die Besiegten: das größte wirtschaftliche Hilfsprogramm aller Zeiten läuft an, der Marshallplan. Und bald darauf, völlig unerwartet, reicht Frankreich Deutschland die Hand: Nein, diesmal wird es keine Revanche geben, keine Bestrafung wie nach dem ersten Weltkrieg, auch keinen knebelnden Friedensvertrag. Stattdessen jetzt ein Angebot: Lasst uns den Frieden sichern, indem wir alle unsere Kohlengruben und Stahlwerke unter gemeinsame Verwaltung und Kontrolle stellen. Welch eine Idee! Ohne Kohle (damals fast die einzige Energiequelle) und ohne Stahl kann keiner mehr Krieg führen. Und diese geniale Idee wird erweitert: Nicht nur Kohle und Stahl, die gesamte Wirtschaft ist zu verzahnen, in einen einzigen gemeinsamen Markt zu bringen, die Grenzen müssen fallen! Ab 1957 wird das umgesetzt: die EWG wurde gegründet. Und sie wird zu einer großen Erfolgsgeschichte: eine Friedenszone, in der Freiheit, Demokratie, Menschenrechte, sozialer Ausgleich garantiert waren, ja, und es bald auch Wohlstand gab. Nicht zuletzt 6 Wer hilft, der hilft sich selbst, das war immer schon das Geheimnis der Krisenüberwindungen im großen europäischen Experiment. war es dieser Erfolg, mit dem das Sowjetimperium nicht annähernd Schritt halten konnte und der die Menschen im Osten die Diktatur nicht mehr ertragen ließ. Das führte zur größten Wende in der jüngeren europäischen Geschichte: zum Zusammenbruch des Sowjetimperiums. Der stellte Europa nun vor große Entscheidungen: Was tun mit den frei gewordenen Völkern und Staaten – vom Baltikum bis zum Mittelmeer? Ihnen den Weg nach Europa verweigern? Unmöglich! Also hatte sich die europäische Gemeinschaft zu öffnen. Europa ist durch die Aufnahme der frei gewordenen Völker insgesamt auch stärker und wohlhabender geworden – auch wenn heute manche Bank durch ihre Ost-Investitionen in Schwierigkeiten gekommen ist. Aber da gab es noch ein größeres Problem: Deutschland, die Bundesrepublik und die DDR. Ihre Wiedervereinigung hing von der Zustimmung der ursprünglichen vier Siegesstaaten ab: der Sowjetunion, der USA, Englands und Frankreichs. In London und Paris gab es Bedenken – ein vereinigtes großes Deutschland, würde es nicht bald Europa dominieren? Seine Nachbarn wirtschaftlich erdrücken? Just in diesem Augenblick hatten die Deutschen selbst, Bundeskanzler Kohl und Außenminister Genscher, einen weiteren großen Integrationsschritt für Deutschland und Europa vorbereitet und heftig dafür geworben: Vertiefen wir die Europäische Gemeinschaft durch eine Wirtschafts- und Währungsunion, die auch gleichzeitig zur immer schon vorgesehenen politischen Union führen würden. Am Höhepunkt dieser deutschen Offensive zur totalen In- tegration wird auf einmal die DDR frei, die Wiedervereinigung möglich! England und Frankreich zögern, auch in Holland, Belgien, Dänemark und selbst in Italien hat man Bedenken. Es ist der französische Präsident Mitterrand, der den Knoten durchschlägt: Die Deutschen haben das Recht auf ein vereinigtes Land. Mitterrand aber wendet sich zugleich an Kohl und Genscher: „Und Sie machen, was Sie doch so heftig gefordert haben, die Währungsunion!“ Das war’s. Klar: Mit der Aufgabe der D-Mark zugunsten einer gemeinsamen Währung fielen viele Bedenken wegen einer künftigen Dominanz Deutschlands in Europa weg. Aber geplant war nie die Währungsunion allein, sondern nur gemeinsam mit der Wirtschaftsunion und der politischen Union. Doch darauf konnte man nun nicht mehr warten. Die Wiedervereinigung und die Währungsunion waren gleichzeitig zu verwirklichen. Statt der für eine gemeinsame Währung notwendigen Koordinierung der Wirtschafts- und Finanzpolitiken aller künftigen Mitglieder der Euro-Zone wurde schnell ein Stabilitäts- und Wachstumspakt beschlossen, der die neue Währung in Zaum halten sollte. Ein Pakt! Das wusste man doch, dass Pakte oft nicht das Papier wert sind, auf dem sie stehen! Auch dieser nicht! Denn der Euro, der war stabil, standen doch so viele und so starke Länder hinter ihm. Euroanleihen brachten daher viel Geld für niedrige Zinsen. Und so gut wie in jedem Land holte sich die Politik das billige Geld und setzte es zum eigenen Machterhalt ein – Geschenke an die Wähler. Und dort, wo es ohnedies schon keine Finanzdisziplin und Steuermoral gab, häuften sich die Schulden über jedes zulässige Maß. Was jetzt? Rettungsschirme. Österreich wurde 1922 auf solche Weise vor der Pleite gerettet, damit aber auch der Weg in den Bürgerkrieg gebahnt. Durch die gleichen harten Auflagen, die man heute Griechenland auferlegt. Welche Folgen sie dort haben werden, dürften wir bald erleben. Gäbe es einen anderen Weg, nicht nur Griechenland, auch Irland, Portugal, Spanien, Italien aus der Krise zu helfen? Zurzeit haben sich alle Mitglieder der EU mit Ausnahme Großbritanniens und Tschechiens geeinigt, den Weg der äußersten Sparsamkeit einzuschlagen. Sparpakete überall, Schuldenbremsen in der Verfassung. So würden, bei Erfüllung aller Hausaufgaben, mit der Zeit auch die angeschlagenen Staaten wieder auf die Beine kommen. Das ist die Erwartung. Aber obwohl sie diesen Weg gehen, sind nicht alle Regierungen und schon gar nicht alle Experten davon überzeugt, dass das eiserne Sparen durchgehalten werden kann und zum gewünschten Resultat führen wird. Die Kritiker schlagen einen anderen Weg vor: Sparen ja, so gut es geht, Sparen ja, so gut es geht, aber notwendig sei ein großer Akt der Solidarität in der EU: Euro-Bonds. aber notwendig sei ein großer Akt der Solidarität in der EU: Euro-Bonds. Die Eurozone, und wenn möglich die ganze EU, sollte gemeinsame Anleihen auflegen. So kann die Spekulation nicht mehr ein Land nach dem anderen niederringen. Und wenn man die Europäische Zentralbank auch noch zu einer echten Notenbank macht, die selbst Euro drucken kann, könnte sie, so wie die amerikanische Fed, mit eigenem Geld immer wieder einspringen. Die Ideen wurden bislang von den meisten Bankern und auch Regierungen abgelehnt. Warum? Weil gemeinsame Euroanleihen – Euro-Bonds – voraussichtlich mit höheren Zinsen bezahlt werden müssten, also die Stärkeren auf Dauer die Schwächeren unterstützen müssten. Auch würde die Inflationsgefahr steigen. Das sind starke Argumente. Aber wie viel werden die Rettungsschirme uns alle kosten und vermutlich nicht nur die für Griechenland? Das letzte Wort in der Schuldenkrise und damit über die Zukunft des Euro ist noch nicht gesprochen. Aber: Wer hilft, der hilft sich selbst, das war immer schon das Geheimnis der Krisenüberwindungen im großen europäischen Experiment. 7 Bericht des Aufsichtsrates stabil auf kurs Das Jahr 2011 war ein sehr herausforderndes für die RLB NÖ-Wien. Wirtschaftlich konnte sich die RLB NÖ-Wien nach einem ausgesprochen guten ersten Halbjahr in weiterer Folge den globalen Entwicklungen nicht völlig entziehen. Darüber hinaus stellten insbesondere die von Märkten und Politik nahezu täglich geänderten Rahmenbedingungen das Unternehmen vor ständig neue Herausforderungen. Waren es zu Jahresbeginn die Bankensteuer oder die Vollziehung der Wertpapier-KEST, so beschäftigten das Unternehmen am Jahresende die verschärften Eigenkapitalvorschriften, die Abschreibung von Staatsanleihen, der Paradigmenwechsel innerhalb der EZB in Hinblick auf den Ankauf von Wertpapieren und der Druck der RatingAgenturen auf Unternehmen und Staaten. 2. Halbjahr aufkommende Staatsschuldenkrise einiger europäischer Länder belastete zwar das Kapitalmarktgeschäft, der Fokus auf die sich entwickelnden Märkte der CentropeRegion und die Konzentration auf das Kernkundengeschäft haben sich jedoch 2011 nachhaltig bewährt. Die RLB NÖ-Wien hat sich diesen Herausforderungen gestellt und den Fokus weiterhin auf das klassische Bankgeschäft mit und für ihre Kunden in der Region gelegt. Darüber hinaus hat die RLB NÖ Wien gegenüber dem Vorjahr ihre Kernkapitalquote deutlich gesteigert. Mit 9,4 Prozent liegt diese über dem von der Europäischen Bankenaufsicht für Systembanken geforderten hohen Niveau und das obwohl diese Vorgaben von der RLB NÖ-Wien an sich nicht zu erfüllen sind. Damit wird die ausgezeichnete Stabilität des Unternehmens untermauert und eine wichtige Basis für das nach allen Prognosen zu erwartende wirtschaftlich schwierige Jahr 2012 gelegt. Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2011 und der Lagebericht sowie der Konzernabschluss nach Bestimmungen der „International Financial Reporting Standards“ zum 31. Dezember 2011 und der Konzernlagebericht wurden vom Österreichischen Raiffeisenverband als gesetzlichem Bankprüfer gemeinsam mit der KPMG Austria GmbH, Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft geprüft und es wurde der uneingeschränkte Bestätigungsvermerk erteilt. Der Aufsichtsrat hat sich dem Ergebnis der Abschlussprüfungen angeschlossen, die vom Vorstand vorgelegten Jahresabschlüsse samt Lageberichten geprüft und den Jahresabschluss der RLB NÖ-Wien zum 31. Dezember 2011, der damit gemäß § 96 Abs. 4 Aktiengesetz festgestellt ist, gebilligt. Die RLB NÖ-Wien erzielte im Jahr 2011 ein beachtliches Ergebnis. Die Konjunkturentwicklung und die Entwicklung auf den Finanzmärkten beeinflussten das Geschäft der RLB NÖ-Wien im 1. Halbjahr positiv. Die im Der Aufsichtsrat der RLB NÖ-Wien hat im Geschäftsjahr 2011 in Erfüllung seiner gesetzlichen Aufgaben 5 Sitzungen und 7 Ausschusssitzungen abgehalten, wobei der Vorstand jeweils über die Entwicklung der Geschäfte und die Lage des Unternehmens berichtet hat. In Angelegenheiten, in denen nach Satzung oder Geschäftsordnungen die Zustimmung des Aufsichtsrates erforderlich ist, wurde diese eingeholt. Die ordentliche Hauptversammlung der RLB NÖ-Wien fand am 6. Mai 2011 statt. Ein Gewinnverteilungsvorschlag erübrigt sich auf Grund des geltenden Ergebnisabführungsvertrages vom 27. April 2001 mit der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien reg.Gen.m.b.H. Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre im Geschäftsjahr 2011 geleistete Arbeit. Der Aufsichtsrat Ök.Rat Dr. Christian Konrad Vorsitzender 8 Wien, im April 2012 VORWORT DES VORSTANDES Stark durch gebündelte Kräfte Die Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien (RLB NÖ-Wien) ist als Spitzeninstitut der Raiffeisen-Bankengruppe NiederösterreichWien geprägt von der genossenschaftlichen Identität ihrer Eigentümer, insbesondere der Niederösterreichischen Raiffeisenbanken. Die Genossenschaft hat sich in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten – so auch im Jahr 2011 – als ideale Wirtschaftsform erwiesen: Profit wird nicht um seiner selbst willen angestrebt, sondern zum Wohle der zahlreichen Mitglieder und damit auch der Bevölkerung in der Region. Mehr noch, das aktuelle Jahr der Genossenschaften führt uns die zeitlosen Grundwerte von Friedrich Wilhelm Raiffeisen – Solidarität, Subsidiarität und Regionalität – wieder deutlich vor Augen. Raiffeisen in Österreich lebt diese Werte heute wie vor 125 Jahren – das spüren Kunden, Mitarbeiter und Geschäftspartner. Als Spitzeninstitut der Raiffeisen-Bankengruppe Niederösterreich-Wien übernimmt die RLB NÖ-Wien für die Marke Raiffeisen große Verantwortung – vor allem im Osten Österreichs. Dabei steht die gelebte Idee, die den Schutz und die Förderung des Individuums und seines regionalen Lebensraumes zum Ziel hat, im Mittelpunkt. Das zeigt sich vor allem auch in unserem umfassenden kulturellen, gesellschaftlichen und sozialen Engagement. Die RaiffeisenRaiffeisen Niederösterreich-Wien Werte bleiben in wirtschaftlich turbeweist gerade in herausfordernbulenten Zeiten den Zeiten hohe Stabilität, mit der jedoch nicht nur bestehen, sonwir auch das Vertrauen unserer dern gewinnen 1,2 Millionen Kunden sichern. sogar an Bedeutung. Nicht zuletzt deshalb wurde Raiffeisen in der Marken- und Verbraucherstudie des Magazins Reader’s Digest im Jahr 2012 zum achten Mal in Serie zur vertrauenswürdigsten Bankenmarke Österreichs gekürt. Geschäftsberichte legen im Regelfall Rechenschaft über die wirtschaftlichen Erfolge eines Unternehmens. Vor dem Geschäftsbericht 2011 Hintergrund unserer Marke und auf Basis unseres Selbstverständnisses wäre das allerdings zu kurz gegriffen. Deshalb haben wir zusätzlich 125 Jahre bewegte Raiffeisen-Geschichte beleuchtet und auszugsweise unter dem Kapitel „Raiffeisen-Werte“ Projekte und Maßnahmen angeführt, die die sozialen, regionalen und gesellschaftlichen Aktivitäten der RLB NÖ-Wien dokumentieren. Die Raiffeisen-Werte bilden auch das heutige Fundament der ethisch orientierten Unternehmenskultur in der RLB NÖ-Wien. Besonders deutlich kommt dies bei der Corporate Governance, den internen Richtlinien für die Geschäftsgebarung und unserem Umgang mit den Kunden, zum Ausdruck. Für Kunden und Mitglieder ein verlässlicher und kompetenter Partner zu sein, ist dabei unser vordringliches Ziel. Wir setzen deshalb auf nachhaltige Geschäftspolitik und auf risikobewusste Steuerung im Rahmen unseres traditionellen Geschäftsmodells der „Universalbank“. Dieses hat sich gerade in den wirtschaftlichen Turbulenzen der letzten ➝ 9 VORWORT DES VORSTANDES Der RLB NÖ-Wien Vorstand Mag. Michael Rab, Dr. Gerhard Rehor, Mag. Erwin Hameseder, Dr. Georg Kraft-Kinz, Mag. Reinhard Karl (v.l.n.r.). Mag. ERWIN HAMESEDER, seit 2001 Generaldirektor der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien und seit 1. Juli 2007 auch Generaldirektor der RLB NÖ-Wien / geboren 1956 / ab 1975 Offiziersausbildung beim österreichischen Bundesheer / Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Wien / Wechsel vom Bundesheer in die Privatwirtschaft / 1987 Eintritt in die RLB NÖ-Wien. Dr. GEORG KRAFT-KINZ, seit 1. Mai 2010 Generaldirektor Stellvertreter der RLB NÖ-Wien, Geschäftsgruppe Privat- und Gewerbekunden / geboren 1962 / Universität Graz (Rechtswissenschaften) / 1988 CA-Bankverein / 1992 Industrie / seit 1. Februar 1995 bei der Raiffeisenbank Wien, Mitglied des Vorstandes (2001), seit 1. Juli 2003 Vorstandsdirektor der RLB NÖ-Wien. Mag. REINHARD KARL, seit 1. Mai 2009 Vorstandsdirektor der RLB NÖ-Wien, Geschäftsgruppe Kommerzkunden / geboren 1964 / Universität Salzburg (Rechtswissenschaften) / ab 1996 verschiedene Leitungsfunktionen in der Salzburger Sparkasse Bank AG und bei der Erste Bank der österreichischen Sparkassen AG, zuletzt Bereichsleiter Großkunden. Mag. MICHAEL RAB, seit 1. Juli 2007 Vorstandsdirektor der RLB NÖ-Wien, Geschäftsgruppe Risikomanagement/Organisation / geboren 1961 / Wirtschaftsuniversität Wien / 1987 KPMG Alpen-Treuhand-Austria-Gruppe, Wien / 1997 Österreichischer Raiffeisen-Verband / 2001 Generalrevisor-Stellvertreter des Österreichischen Raiffeisen-Verbandes. Mag. Dr. GERHARD REHOR, seit 1. Juli 2003 Vorstandsdirektor der RLB NÖ-Wien, Geschäftsgruppe Finanzmärkte / geboren 1959 / Wirtschaftsuniversität Wien / 1986 Vorstandsassistent in der GZB / 1990 Geschäftsführer Raiffeisen Vermögensverwaltungsges.m.b.H. / 1998 Eintritt in die RLB NÖ-Wien. 10 VORWORT DES VORSTANDES partnerschaft austausch ➝ Jahre bestens bewährt. Darüber hinaus befindet sich Raiffeisen als einzige Bankengruppe zur Gänze in österreichischem Eigentum – das garantiert zusätzlich Sicherheit und Stabilität. Die RLB NÖ-Wien ist fest im regionalen Umfeld verwurzelt. GD Mag. Erwin Hameseder, Dir. Mag. Alfons Neumayer, Dir. Adolf Kowar, Es gilt das Prinzip, Dir. Mag. Gerhard Preiß (v.l.n.r.). Einlagen grundsätzlich für Kredite an Unternehmen und Privatpersonen in der Region zu vergeben. Gemeinsam mit unseren Kunden begegnen wir den aktuellen Herausforderungen: Wir freuen uns über das uns entgegengebrachte Vertrauen, das sich in stetig wachsenden Kundenzahlen niederschlägt: Mittlerweile ist bereits jeder dritte Wiener Unternehmer bei uns Kunde. Die Raiffeisen-Bankengruppe NÖ-Wien betreut darüber hinaus rund 944.000 Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher – als Marktführer mit rund 42 Prozent Marktanteil – und rund 265.000 Kunden in Wien. Gutes Ergebnis aus eigener Kraft (UGB) Die RLB NÖ-Wien wurde immer nach Grundsätzen der kaufmännischen Vorsicht nach UGB (Unternehmensgesetzbuch) gesteuert. Im Einzelabschluss kommt damit auch die nachhaltige Stärke der RLB NÖWir setzen auf nachhaltige Wien als Regionalbank und als Spitzeninstitut der Geschäftspolitik und auf Raiffeisen-Bankengruppe risikobewusste Steuerung. Niederösterreich-Wien aus eigener Kraft zum Ausdruck. Die wichtigsten Kennzahlen nach UGB machen das auch 2011 deutlich: Das Betriebsergebnis in Höhe von 233,1 Mio. Euro (+0,3 Prozent) blieb gegenüber dem Vorjahr auf gut anhaltendem hohen Geschäftsbericht 2011 Die RLB NÖ Wien steht in permanentem, engem Kontakt zu den Niederösterreichischen Raiffeisenbanken. In verschiedenen Gremien werden regelmäßig Markt-, Strategie- und andere Themen erörtert und gemeinsame Maßnahmen festgelegt. Diese enge Abstimmung ist wichtiger Teil der guten Partnerschaft innerhalb der RaiffeisenBankengruppe NÖ-Wien. Niveau (2010: 232 Mio. Euro). Den Ergebnissteigerungen im Zins- und Beteiligungsgeschäft stand ein Rückgang im Ergebnis aus Finanzgeschäften gegenüber. Das Ergebnis der gewöhnlichen GeDie gute Kernkapitalschäftstätigkeit erbasis ermöglicht reichte sehr erfreueinen sicheren Kurs im liche 166,6 Mio. Euro (+2,9 Prozent). Sinne der Kunden. Im Jahr 2011 wurde erstmals eine Bankenabgabe in Höhe von 15,3 Mio. Euro abgeführt. Der Jahresüberschuss nach Steuern errechnet sich für 2011 mit 131,1 Mio. Euro nach 134,7 Mio. Euro im Vorjahr. Die Kernkapitalquote (bezogen auf das Gesamtrisiko) konnte zum 31.12.2011 mit 9,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert von 9,0 Prozent deutlich gesteigert werden. Damit befindet sich die erzielte Kernkapitalquote bereits über dem von der Europäischen Bankenaufsicht für Systembanken ➝ 11 VORWORT DES VORSTANDES ➝ geforderten hohen Niveau, wenngleich diese Vorgabe von der RLB NÖ-Wien nicht erfüllt werden müsste. Eine im internationalen Vergleich weitere bedeutende Kennzahl, die Cost/Income-Ratio – das sind die Betriebsaufwendungen im Verhältnis zu den Betriebserträgen –, erreichte mit einem sehr guten Wert von 45,2 Prozent annähernd den Wert des Vorjahres von 44,3 Prozent. gutes Konzernergebnis (IFRS) 2011 Der RLB NÖ-Wien Konzern erzielte 2011 ein gutes Ergebnis: Das abgelaufene Geschäftsjahr begann sehr vielversprechend, im zweiten Halbjahr 2011 verstärkten sich durch die Staatsschuldenkrise jedoch die Volatilitäten auf den Finanzmärkten deutlich und belasteten das Kapitalmarktgeschäft. Die RLB NÖ-Wien reagierte umgehend auf die verschärfte Situation. So nahm sie beispielsweise das Interbankengeschäft zurück, bei gleichzeitiger Forcierung des Kundengeschäftes. Selbst unter diesen schwierigen Voraussetzungen kann die RLB NÖ-Wien in der Konzernbilanz 2011 niedrige Risikokosten im Kreditgeschäft und damit ein zufriedenstellendes Ergebnis ausweisen: Die Konzernbilanzsumme von 32.102,7 Mio. Euro per 31.12.2011 weist einen Rückgang von 1,8 ProDas Kreditgeschäft ist zent oder 580,1 Mio. in der RLB NÖ-Wien – Euro gegenüber einer trotz des heftigen GegenKonzernbilanzsumme von 32.682,8 Mio. Euro windes – stabil um rund im Jahr 2010 auf. 4,3 Prozent gewachsen. Die Konzernbilanzstruktur ist 2011 von einem geplanten Rückgang des Interbankengeschäfts und einem erfreulichen Anstieg des Kundengeschäfts geprägt. Die Forderungen an Kunden bilden mit einem Wachstum von 4,3 Prozent oder 413,3 Mio. Euro auf 10.093,7 Mio. Euro den wirtschaftlich wichtigsten Posten der Aktivseite der Konzernbilanz. Die Betriebserträge sanken um 166,4 Mio. Euro oder 31,8 Prozent auf 356,2 Mio. Euro. Motivation innovativ und verantwortungsvoll Daniela Kohl, Vertriebssteuerung; GD Stv. Dr. Georg KraftKinz; Teamleiterin Petra Barosch; Mag. Sabine Giefing, Private Banking, und Tanja Groh, Teamleiterin (v.l.n.r.). 2011 setzte – im Rahmen eines internen Ausbildungsprogrammes – eine Gruppe junger Frauen aus der Kundenberatung von Raiffeisen in Wien die Initiative für ein besonderes Produktpaket zur Unterstützung junger Familien. Sie entwickelten die Eckpunkte, fanden Mitstreiterinnen und Mitstreiter und leisteten die notwendige Überzeugungsarbeit. Anfang 2012 wurde das Paket präsentiert: Ein Gratiskontopaket mit Kreditkarte, das Sparbuch mit Babybonus, die Babymillion für günstige Kredite mit der Möglichkeit, im ersten Jahr nur die Zinsen zu tilgen – das ist das Familienpaket für Mütter und Väter in der Zeit der Karenz. 12 Die Konzern-Cost/IncomeRatio – Betriebsaufwendungen im Verhältnis zu Betriebserträgen – zeigt mit auch international vergleichbaren 52,5 Prozent, dass die Kostenoptimierungen und Effizienzsteigerungen wie auch die Maßnahmen im Kundenwie im Eigengeschäft konsequent und erfolgreich umgesetzt wurden. Auf der Passivseite sind die Primärmittel – das sind die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden, die verbrieften Verbindlichkeiten und das Nachrangkapital – mit 12.195,6 Mio. Euro um 4,5 Prozent oder 526,7 Mio. Euro gewachsen. Die Spareinlagen verzeichnen dabei einen höchst erfreulichen ➝ VORWORT DES VORSTANDES EXPERTENTALK „EU macht too little too late“ WIFO-Chef Karl Aiginger fand Ende November 2011 im Zuge der RLB NÖ-Wien Fachveranstaltung „Konjunkturentwicklung und Finanzmarkttrends“ vor über 300 Unternehmerinnen und Unternehmern klare Worte für die Versäumnisse der Europäischen Union: „Europa löst Probleme von gestern und vorgestern, aber nicht jene von morgen!“ In Österreich strich Karl Aiginger vor allem die fehlende Investitionspolitik hervor. Es müsse gespart werden, dabei sei aber strategische Konsolidierung und kein Kahlschlag gefragt. „Die beste Investition ist die Investition in die Zukunft“, so Reinhard Karl, RLB NÖ-Wien Kommerzkundenvorstand und Gastgeber des Abends, anlässlich der Veranstaltung. Moderiert wurde der RLB NÖ-Wien Expertentalk von Kurier-Chefredakteur Helmut Brandstätter. Kurier-Chefredakteur Dr. Helmut Brandstätter, WIFO-Chef Prof. Karl Aiginger und VD Mag. Reinhard Karl (v.l.n.r.). Der Konzernjahresüberschuss nach Steuern und Fremdanteilen erreichte 2011 einen Wert 2.565,9 Mio. Euro. Insgesamt besteht eine ungebrochene von 109,7 Mio. Euro nach 308,6 Mio. Euro Nachfrage nach sicheren Einlageformen von Seiten der im Vorjahr. Die Reduktion um insgesamt Privatkunden. Dies bestätigt das Vertrauen der Kunden in 198,9 Mio. Euro wurde wesentlich beeinflusst von dem Rückgang den RLB NÖ-Wien Konzern. Insgesamt besteht eine des Ergebnisses Die Kernkapitalquote, bezogen aus at equity bilanungebrochene Nachfrage auf das Gesamtrisiko, konnte zierten Unternehnach sicheren Einlageformen men, der höheren zum 31.12.2011 mit 9,4 Prozent von Seiten der Privatkunden. gegenüber dem Vorjahreswert von Zuführung zur Risi9,1 Prozent deutlich gesteigert kovorsorge, dem Dies bestätigt das Verwerden. Rückgang im Hantrauen der Kunden in den delsergebnis und RLB NÖ-Wien Konzern. Die Eigenmittelquote bezogen auf im Ergebnis aus das Gesamtrisiko lag per Ende 2011 Finanzinvestitionen. mit 14,1 Prozent (gesetzliches Mindesterfordernis: 8,0 Prozent) ebenfalls deutlich über der vorgeschriebenen Quote. Das Das Konzerneigenkapital des RLB NÖ-Wien Konzernbetriebsergebnis liegt 2011 bei 169,1 Mio. Euro. Konzerns sank im Vergleich zu 2010 um Damit war es um 172,9 Mio. Euro oder 50,5 Prozent unter 111,7 Mio. Euro auf nunmehr 2.271,6 Mio. ➝ dem Vorjahr mit 341,9 Mio. Euro. Euro. ➝ Zuwachs von 13,5 Prozent auf ein sehr hohes Niveau von Geschäftsbericht 2011 13 VORWORT DES VORSTANDES Gemeinsam verantwortungsvoll die Zukunft planen In ihrer Verantwortung als Verbundbank unterstützt die RLB NÖ-Wien die 72 selbstständigen Raiffeisenbanken mit ihren 473 Zweigstellen – also insgesamt 545 Bankstellen in Niederösterreich – durch eine breite Palette an Beratungsund Serviceleistungen. Auf Basis von gemeinsam erarbeiteten, mittelfristigen Zielen für die gesamte Raiffeisen-Bankengruppe Niederösterreich-Wien werden diese Leistungen permanent weiterentwickelt und optimiert. Gut gerüstet sind die Niederösterreichischen Raiffeisenbanken, um die kommenden verschärften Eigenkapitalbestimmungen aus Basel III zu erfüllen. Mit einer durchschnittlichen Eigenmittelquote von 14,9 Prozent wird das gesetzliche Erfordernis weit überschritten. Wichtiges Thema war 2011 daher auch die Begleitung der Raiffeisenbanken in Strategie-, Mittelfrist- planungs- und Strukturveränderungsprojekten. So können rechtzeitig die Weichen für die Bewältigung der kommenden Herausforderungen gestellt werden. Im Kerngeschäft konnten sich die Niederösterreichischen Raiffeisenbanken mit ihrer Marktposition gut behaupten. Das Einlagenwachstum von rund +2,4 Prozent und Im Kerngeschäft konnten sich das Kreditwachstum die Niederösterreichischen von rund +6,1 Prozent Raiffeisenbanken mit ihrer machen das deutlich. Auch im DienstleistungsMarktposition gut behaupten. geschäft zeigt sich der nachhaltige Erfolg: bei Bauspareinlagen +3,8 Prozent, bei Versicherungen +2,3 Prozent. Die Kunden stehen im Mittelpunkt Im Bankgeschäft sind die Herausforderungen insbesondere auf Grund der verschärften Rahmenbedingungen durch Basel III enorm. Die Banken sehen sich einer Flut von regulatorischen Maßnahmen gegenüber, die umzusetzen sind und Kosten verursachen. Gleichzeitig gilt es aber, das Kundengeschäft zu stärken. Das fordert die Institute entsprechend heraus; innovative Konzepte sind gefragt. Als Beraterbank vertieft die RLB NÖ-Wien ihre Kundenbeziehungen auf neuen Wegen: Seit 2008 setzt die Raiffeisenbank in Wien gezielt auf Kunden mit Migrationshintergrund. Das Erfolgsrezept: Mitarbeiter, die selbst Migrationshintergrund haben und die Bedürfnisse ihrer Kunden kennen und ➝ Zukunftsprojekt Eine IT für Raiffeisen Österreich IT-Chef Markus Wollner, VD Mag. Michael Rab und Projektverantwortlicher Mag. Stefan Puhm (v.l.n.r.). 14 Anfang 2011 wurde mit der Umsetzung des wichtigsten Raiffeisen-IT-Projekts der letzten Jahrzehnte begonnen: „Eine IT für Raiffeisen Österreich“. Ziel des komplexen Projekts ist es, dass nach der Umstellung im Jahr 2014 alle Raiffeisenbanken und Raiffeisenlandesbanken in Österreich (mit Ausnahme jener in Salzburg sowie der RZB/RBI) mit einer harmonisierten Banken-Software arbeiten. Der Nutzen dieser Harmonisierung, bei der die RLB NÖ-Wien eine wesentliche treibende Rolle einnimmt, liegt klar auf der Hand: Vermeidung von Mehrgleisigkeiten bei der Software-Programmierung, höhere Geschwindigkeit und Professionalität für die Kunden und die österreichweite Bündelung von Kompetenzen und Ressourcen. VORWORT DES VORSTANDES Sicherheit Synergien und Service VD Dr. Gerhard Rehor und Treasury-Chef Dipl.-Bw. (BA) Tim Geißler (v.l.n.r.). 2011 wurde für die Vorbereitung neuer Organisationseinheiten bzw. einer Neustrukturierung in der Geschäftsgruppe Finanzmärkte genützt. Die neuen regulatorischen Vorgaben aus Basel III haben zu einer Neuausrichtung im Bereich Treasury geführt. Mit 1.1.2012 ist daher das Treasury der RLB NÖ-Wien neu aufgestellt worden. Die Abteilung Treasury Liquiditätssteuerung ist für das Liquiditätsmanagement, die Umsetzung der Fundingstrategie und für die Fundingplanung zuständig. Alle Handelsaktivitäten der Bank wurden in der Abteilung Treasury Capital Markets zusammengefasst. Auch im Kundengeschäft wurden die Aktivitäten gebündelt und die Abteilungen Wertpapier- und Devisensales mit Treasury Consulting verschmolzen. ➝ verstehen. Zehn Raiffeisen-Filialen in Wien bieten zusätzlich Beratung in Türkisch und Bosnisch/Kroatisch/ Serbisch an. Nicht die Sprache allein ist ausschlaggebend für das Vertrauen, das die Kunden den Beratern entgegenbringen, sondern auch das kulturelle RLB NÖ-Wien ist ein Verständnis. Die attraktiver und vor allem sicherer Arbeitgeber für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die RLB NÖ-Wien bekennt sich zu ihrer gesellschaftspolitischen und sozialen Verantwortung – nicht nur durch die Unterstützung zahlreicher Projekte. Sie ist auch attraktiver und vor allem sicherer Arbeitgeber für ihre rund 1.360 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das Motto lautet: „Die besten Mitarbeiter für unsere Kunden“. So haben wir auch in den letzten Jahren unsere Mitarbeiterzahl stabil gehalten, ja sogar zusätzliche aufgenommen (+1,9 Prozent). Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der RLB NÖ-Wien haben mit großem Engagement und höchster Professionalität wesentlich zum Erfolg des Jahres 2011 beigetragen. Der Vorstand dankt allen Kolleginnen und Kollegen herzlich für ihren Einsatz! Unseren Kunden und Partnern gilt unser Dank für ihr Vertrauen. Sie waren Träger unserer Stabilität im Jahr 2011. Mag. Erwin Hameseder Generaldirektor Geschäftsbericht 2011 Dr. Georg Kraft-Kinz Mag. Reinhard Karl Mag. Michael Rab Mag. Dr. Gerhard Rehor Generaldirektor Stv. Vorstandsdirektor Vorstandsdirektor Vorstandsdirektor 15 Raiffeisen-Bankengruppe Struktur 72 niederösterreichische raiffeisenbanken raiffeisen-holding Nö-wien 740 Beteiligungen in den Bereichen: Allfinanz Industrie Erneuerbare Energie Medien Dienstleistungen Immobilien 16 raiffeisenlandesbank NÖ-wien Beteiligungen An Banken und banknahen Gesellschaften Raiffeisen-Bankengruppe 513 7 Vorarlberg Tirol Steiermark Kärnten Salzburg Burgenland Oberösterreich raiffeisenbanken Raiffeisenlandesbanken RZB Raiffeisen Zentralbank RBI Raiffeisen Bank International Österreichischer Raiffeisenverband Der Österreichische Raiffeisenverband ist der Revisionsverband und die Interessenvertretung für die österreichische Raiffeisen-Gruppe. Raiffeisen-Bankengruppe Raiffeisenkassen und -banken Österreichischer Raiffeisenverband Warengenossenschaften Lagerhäuser, RWA Verwertungsgenossenschaften Molkereigenossenschaften,Winzergenossenschaften u. a. Sonstige Genossenschaften Fernwärme-, Wegebau-, Weidegenossenschaften u. a. Geschäftsbericht 2011 Die Raiffeisen-gruppe in Österreich 4 Mio. Raiffeisenkunden 2 Mio. Genossenschaftsmitglieder 57.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 1.600 selbstständige Genossenschaften 17 125 Jahre raiffeisen raiffeisen-Jubiläum In den 1970er-Jahren war die Bankstelle Mühldorf noch in ihrem ursprünglichen Gebäude. 125 Jahre raiffeisen Die Idee der Genossenschaften im Sinne des Sozialreformers Friedrich Wilhelm Raiffeisen (1818 –1888) ist heute so modern wie bei der Gründung der ersten österreichischen Raiffeisenkasse vor 125 Jahren. Raiffeisen brachte seinen Gedanken auf einen einfachen Nenner: Gemeinsamkeit macht stark. Genossenschaftliche Unternehmen und deren Zusammenschlüsse haben sich als besonders anpassungsfähig, leistungsstark und dadurch wirtschaftlich stabil erwiesen. 1978 erblickte die Sparbiene „Sumsi“ das Licht der Welt. Seit 125 Jahren lebt die Raiffeisen-Idee in Österreich. Was die Raiffeisengenossenschaften aufgebaut und entwickelt haben, ist eindrucksvoll. Seit Jahrzehnten ist Raiffeisen Rückgrat und Motor der österreichischen Wirtschaft. Die Raiffeisen-Bankengruppe Österreich und andere genossenschaftliche Raiffeisen-Unternehmen waren in vielen Fällen treibende Kraft beim Beschreiten neuer Wege und Vorreiter bei Neuentwicklungen. Auf festem Fundament Nach Ende des Zweiten Weltkrieges trugen die Genossenschaften wesentliche Verantwortung für die Sicherung der Ernährung der Bevölkerung. In Österreich wurde die erste Raiffeisenkasse im Dezember 1886 in Mühldorf bei Spitz an der Donau (NÖ) gegründet. Dieser ersten Raiffeisengenossenschaft des Landes gehörten Landwirte, Handwerker, Arbeiter und Gewerbetreibende an. Zu verdanken hat Mühldorf seine Pionierrolle dem damaligen Bürgermeister Ing. Ernst Vergani, der mit einer Studiengruppe des NÖ Landtages im Jahr 1886 Friedrich Wilhelm Raiffeisen in Deutschland besuchte und von dessen Idee „Hilfe durch Selbsthilfe“ beeindruckt war. Bereits nach zehn Jahren gab es in Österreich über 600 Raiffeisenkassen. Im Jahr 1898 wurde in Niederösterreich die „Nieder- 18 österreichische Genossenschafts-Centralcasse registrierte Genossenschaft mit beschränkter Haftung“ – die Vorgängerin der heutigen Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien AG (RLB NÖ-Wien) – gegründet. 1927 folgte mit der Gründung der „Girozentrale der österreichischen Genossenschaften“ die Vorläuferin der heutigen Raiffeisen Zentralbank Österreich AG (RZB). Der Zweite Weltkrieg brachte auch Veränderungen für die österreichische RaiffeisenOrganisation mit sich: Sie wurde in die deutsche Organisation eingegliedert. Erst im Jahr 1945 wurde dies langsam wieder rückgängig gemacht. Es wurde dabei auf jene Strukturen zurückgegriffen, die bereits vor dem Zweiten Weltkrieg geschaffen waren. Die Öffnungszeiten der Raiffeisenkassen beschränkten sich damals überwiegend auf Sonntagvormittag, was ihnen den Namen „Sonntagskasse“ einbrachte. Im Jahr 1950 hatten erst zehn Prozent der Raiffeisenkassen Tagesverkehr. Auf Grund der verstärkten Nachfrage nach Bankdienstleistungen ging man schrittweise zu einem Tages-Geschäftsbetrieb über. In Wien wurde die erste Raiffeisenkasse im Jahr 1961 am Vorabend des Weltspartages eröffnet. 125 raiffeisen-Jubiläum Jahre raiffeisen Heute ist die Raiffeisenbank Mühldorf in einem modernen Geschäftsgebäude untergebracht. Neue Wege beschreiten Führende Bankengruppe in Niederösterreich In den Bemühungen um ein modernes Image ging Raiffeisen völlig neue Wege in der Bankenwerbung. Mit dem in den frühen 1970er-Jahren noch wenig praktizierten Sportsponsoring wurde der Bekanntheitsgrad von Raiffeisen in nie erwartete Höhen katapultiert. Den Auftakt machte der Fußballverein Rapid Wien. In der Folge feierten Sportler wie Niki Lauda, Gerhard Berger, Thomas Muster, Hermann Maier und Marcel Hirscher ihre großen Erfolge unter dem Zeichen des Giebelkreuzes. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts wurde die Raiffeisenlandesbank in der Region Niederösterreich-Wien in die Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien AG und die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien reg.Gen.m.b.H. geteilt. Die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien managt heute in ihrem Portfolio 740 Beteiligungen und ist mit 78,58 Prozent Haupteigentümerin der RLB NÖ-Wien. 21,42 Prozent stehen im Eigentum der Niederösterreichischen Raiffeisenbanken. Die Raiffeisen-Bankengruppe Österreich zeichnet sich seit jeher dadurch aus, dass sie besonders zeitnah mit innovativen Strategien auf Entwicklungen der Märkte und der Gesellschaft reagiert. So erhielt das Raiffeisenhaus Wien im Jahr 1980 einen der ersten in Wien installierten Bankomaten. Auch beim Siegeszug des Internets in Österreich war Raiffeisen von Anfang an wesentlicher Vorreiter. Im Rahmen ihres MultiChannel-Ansatzes hat die Raiffeisen-Bankengruppe in den vergangenen Jahren das Internet erfolgreich als zusätzlichen Vertriebskanal ausgebaut. Heute erledigen fast 1,3 Millionen Raiffeisen-Kunden ihre Zahlungen über die Raiffeisen OnlinePlattform. Mit einem Marktanteil von 42 Prozent sind die 72 selbstständigen Niederösterreichischen Raiffeisenbanken die führende Bankengruppe in Niederösterreich. Die RLB NÖ-Wien ist das Spitzeninstitut der Raiffeisen-Bankengruppe NÖ-Wien. Weltweite Bedeutung der Genossenschaften Die Grundprinzipien von Friedrich W. Raiffeisen, Namensgeber der Raiffeisen-Organisation, gelten auf allen Ebenen der Gruppe. Nachhaltigkeit hat Vorrang vor bedingungsloser Gewinnmaximierung. Die Bedeutung der Genossenschaften für die Zukunft wird durch die Tatsache verdeutlicht, dass die Vereinten Nationen das Jahr 2012 zum „Internationalen Jahr der Genossenschaften“ erklärt haben. Die seit 125 Jahren anhaltende solide und steile Aufwärtsentwicklung der Raiffeisen-Bankengruppe Österreich ist kein Zufall, sondern Ergebnis der menschengerechten Organisation der Raiffeisen-Gruppe. Raiffeisen verkörpert sowohl internationale Stärke als auch lokale Verbundenheit. Die Selbstständigkeit vieler kleiner regionaler oder lokaler Einheiten ist ein wesentliches Erfolgsgeheimnis von Raiffeisen in Österreich. Raiffeisen feiert 125. Geburtstag Gratulanten beim großen Jubiläumsfest: Mag. Erwin Hameseder, Überraschungsgast Ski-Star Hermann Maier und Dr. Christian Konrad. Geschäftsbericht 2011 „Hilfe zur Selbsthilfe, Solidarität und Nachhaltigkeit, das prägt Raiffeisen heute wie vor 125 Jahren“, betonte Raiffeisen Generalanwalt Dr. Christian Konrad beim großen Jubiläumsfest am 2. Oktober 2011. In Mühldorf bei Spitz an der Donau feierte die Raiffeisenbank Krems und mit ihr die Spitze von Raiffeisen die Gründung der ersten Raiffeisenbank in Österreich: Im Jahr 1886 wurde in Mühldorf der erste „Spar- und Darlehenskassenverein“ eröffnet und damit der Grundstein einer sozial verantwortlichen, sicheren und stabilen Genossenschaftsbank gelegt. „Bei uns gilt: Wirtschaften ist nicht Selbstzweck, der Mensch steht im Mittelpunkt“, unterstrich Dr. Christian Konrad im Rahmen der Feierlichkeiten. „Wir sind mehr als eine Bank, wir leben Werte und das bedeutet, wir übernehmen Verantwortung.“ 19 raiffeisen-werte Werte le Bei Raiffeisen steht seit der Gründung der ersten Raiffeisenbank in Österreich vor 125 Jahren der Mensch im Mittelpunkt: Die Werte „Hilfe zur Selbsthilfe“, „Solidarität“, „Sicherheit“, „Regionalität“ und „Nachhaltigkeit“ prägen Raiffeisen heute wie damals. Die Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien (RLB NÖ-Wien) und die Niederösterreichischen Raiffeisenbanken fördern als Raiffeisen-Bankengruppe Niederösterreich-Wien aktiv die Menschen und ihr regionales Umfeld in sozialer, wirtschaftlicher und gesellschaftspolitischer Hinsicht. 20 raiffeisen-werte leben Geschäftsbericht 2011 21 raiffeisen-werte Die Integrationsbotschafter von Raiffeisen NÖ-Wien übernehmen nach dem Motto „Uns verbindet die Zukunft, nicht die Herkunft.“ soziale Verantwortung. Die zentralen Werte Sicherheit, Regionalität und Nachhaltigkeit liegen in der langen Tradition der Raiffeisen-Idee begründet. Die Raiffeisen-Bankengruppe NÖ-Wien bildet eine Wertegemeinschaft von Menschen, die sich der Verantwortung für ihre Region bewusst und deshalb über ihre Aufgabe als reiner Nahversorger für Finanzdienstleistungen hinaus tief im wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Leben verwurzelt ist. So engagiert sich die RLB NÖ-Wien in vielfältiger Weise, um die lokale Wirtschaft zu fördern und ökologisch wie sozial nachhaltige Erfolge zu erzielen. Rund 11 Mio. Euro hat die RLB NÖ-Wien in den vergangenen fünf Jahren dabei für die Menschen in der Region als Partner und Sponsor zur Sicherung der Lebensqualität beigetragen. Im Sinne der lokalen Wertschöpfung werden darüber hinaus Einlagen prinzipiell für Kredite an Unternehmen und Privatpersonen in der Region vergeben. Sicherheit als wichtiges Gut Die Sicherheit der Kundeneinlagen ist für Raiffeisen sowohl Auftrag als auch zentrales Anliegen. Die RLB NÖ-Wien ist Teil der Raiffeisen-Kundengarantiegemeinschaft 22 Österreich (RKÖ), die sich gegenseitig Kundeneinlagen und die eigenen Wertpapieremissionen bis zu 100 Prozent garantiert. Die Gemeinschaft aus Raiffeisenbanken, Raiffeisenlandesbanken und der RZB ist zweistufig organisiert: Reicht die jeweilige Landessicherung nicht aus, kommt als zweite Sicherheitsstufe die Bundeskundengarantiegemeinschaft zum Tragen. Erfolg durch Nachhaltigkeit Nachhaltigkeit bei der Geldanlage bedeutet für die RLB NÖ-Wien, in Unternehmen zu investieren, die sowohl mit den ökologischen und ökonomischen Ressourcen als auch mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern besonders verantwortungsvoll umgehen. Zudem drückt sich das nachhaltige Engagement der RLB NÖ-Wien in Leistungen aus, durch welche die Menschen in der Region besser arbeiten und leben können. Der gezielte Einsatz betrifft die Bereiche Wirtschaft, Kultur, Soziales und Sport. In der Verbindung von Marke, Geschäft und ökologischem wie gesellschaftlichem Engagement hat die RLB NÖ-Wien den Anspruch, zu einer nachhaltigen Entwicklung der Region Niederösterreich-Wien beizutragen. Für Kunden und Mitglieder ein verlässlicher und kompetenter Partner zu sein, ist vordringliches Ziel von Raiffeisen. In der Marken- und Verbraucherstudie des Magazins Reader’s Digest wurde Raiffeisen im Jahr 2012 zum achten Mal in Serie zur vertrauenswürdigsten Bankenmarke Österreichs gekürt. Dies verdeutlicht, dass die Werte von Raiffeisen in wirtschaftlich turbulenten Zeiten nicht nur bestehen bleiben, sondern sogar an Bedeutung gewinnen. raiffeisen-werte Mag. Reinhard Karl, Mag. Dr. Gerhard Rehor Gesellschaft.Verantwortung Dr. Kurt J. Miesenböck Sektor.Netzwerk Mag. Michaela Steinacker, Mag. Michael Rab Chancen.Gleichheit Dr. Georg Kraft-Kinz Migration.Integration Mag. Erwin Hameseder Generationen.Dialog Mit.gestalten heiSSt für Raiffeisen NÖ-Wien … Vielfalt braucht Dialog. Dialog bringt Verständnis. Verständnis stellt Zukunft sicher. Die Zukunft mit.gestalten Freiwilligenarbeit im Fokus In der 125-jährigen Tradition hat es Raiffeisen in Österreich stets verstanden, die Zeichen der Zeit frühzeitig zu erkennen und Veränderungen in Gesellschaft, Wirtschaft und Arbeitswelt nicht passiv hinzunehmen, sondern aktiv zu gestalten. Die Europäische Kommission hat 2011 zum „Europäischen Jahr der Freiwilligentätigkeiten“ erklärt. Bei Raiffeisen hat freiwilliges Engagement einen besonders hohen Stellenwert. Durch ihre gesellschaftliche und soziale Verantwortung stellen zahlreiche ehrenamtliche Funktionäre eine tragende Säule der Genossenschaftsidee dar. Aber nicht nur die Funktionäre, sondern auch viele Mitarbeiter aus allen Führungsebenen sind bei Raiffeisen NÖ-Wien neben ihrem Beruf in verschiedenen ehrenamtlichen oder freiwilligen Funktionen tätig. Dies ergab eine im Rahmen von mit.gestalten in der RLB NÖ-Wien, den Niederösterreichischen Raiffeisenbanken und der ➝ Aktive Freiwilligenarbeit bei Raiffeisen NÖ-Wien © istockphoto Antworten auf gesellschaftspolitische Fragen zu finden, ist das Ziel der im Jahr 2010 ins Leben gerufenen, mehrjährigen Zukunftsinitiative „mit.gestalten“. Die unternehmensübergreifende Plattform von RLB und Raiffeisen-Holding NÖ-Wien (Raiffeisen NÖ-Wien) agiert in den Handlungsfeldern • „Generationen.Dialog“ • „Migration.Integration“ • „Chancen.Gleichheit“ • „Sektor.Netzwerk“ und • „Gesellschaft.Verantwortung“. Im Jahr 2011 wurden zahlreiche Maßnahmen mit Mehrwert für Unternehmen, Kunden und Mitarbeiter umgesetzt. Ein Beispiel für das umfangreiche Engagement sind jene 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der RLB und der Raiff eisenHolding NÖ-Wien, die sich als „Integrationsbotschafter“ betätigen. Diese Botschafter organisieren Diskussionsrunden und bieten damit eine Plattform für fachliche Wissenserweiterung zum Thema „Migration.Integration“. Sportverein 41 % Freiwillige Helfer 28 % Pfarre 26 % Musikverein 22 % ÖsterreichischeS Rotes Kreuz Geschäftsbericht 2011 9% 23 raiffeisen-werte Raiffeisen-Holding NÖ-Wien durchgeführte Studie. Mehr als jeder zweite Raiffeisen-Mitarbeiter in Niederösterreich und Wien leistet derzeit aktiv Freiwilligenarbeit (57 Prozent), dies liegt deutlich über dem Österreichschnitt (44 Prozent). Die Erkenntnisse aus der Befragung gaben wichtige Anreize, um den Mitarbeitern bei ihrem Engagement auch weiterhin bestmöglich unter die Arme greifen zu können. Diese Unterstützung reicht von Dienstfreistellungen im Katastrophenfall bis hin zu flexiblen Arbeitszeitmodellen. ➝ Starker Partner für Blaulichtund Hilfsorganisationen Über die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien verbindet die Raiffeisen-Bankengruppe NÖ-Wien eine intensive Partnerschaft mit Blaulicht- und Hilfsorganisationen. Seit elf Jahren ist die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien Partner des Militärkommandos Niederösterreich. Kern dieser Partnerschaft ist ein Katastrophenhilfsprogramm, um auf Grund von Naturkatastrophen in Not geratenen Menschen rasch und unbürokratisch helfen zu können. 15 Mal wurde das Programm seit Bestehen aktiviert und wiederholt in Bereitschaft gesetzt. 2010 unterzeichnete die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien darüber hinaus einen Partnerschaftsvertrag mit dem Landesfeuerwehrverband Niederösterreich. Dadurch soll eine noch effizientere und zielgerichtetere Hilfe gewährleistet werden. Mit den Menschen in stetigem Dialog Raiffeisen ist ein wesentlicher Teil der Wirtschaft, aber auch der Gesellschaft: Sportvereine, Schulen, Freiwilligenorganisationen wie Feuerwehr, Bergrettung oder Rotes Kreuz, aber auch kulturelle Initiativen oder soziale Einrichtungen werden häufig von den regionalen Raiffeisenbanken mitgetragen und von der RLB NÖ-Wien unterstützt. Gerade diese Zusammenarbeit mit Vereinen, Institutionen und Organisationen basiert auf wechselseitigem Verständnis und Vertrauen sowie auf offenem Dialog. Die RLB NÖ-Wien steht in engem Kontakt mit ihren Eigentümern, Genossenschaftsmitgliedern, ihren Beteiligungen, mit Verantwortungsträgern aus der Politik, mit Umweltund Sozialorganisationen, unterschiedlichen Interessenvertretungen sowie mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Kundinnen und Kunden, den Menschen in der Region und der regionalen Wirtschaft. Die RLB NÖ-Wien und ihre Dialoggruppen tauschen sich regelmäßig über vielfältige Kommunikationskanäle aus. Im Mittelpunkt stehen zahlreiche Informationsveranstaltungen mit großer Themenbandbreite und mit der Möglichkeit zum persönlichen Gespräch. 24 Verantwortung Zur genossenschaftlichen Identität von Raiffeisen gehört untrennbar die gesellschaftliche Verantwortung. Diese übernimmt die RLB NÖ-Wien auch in ihrem Kerngeschäft – so etwa in der Arbeit mit ihren jungen Kunden. Umfassende Beratung und Orientierungshilfe für junge Menschen zu geben, ist dabei eine wichtige Aufgabe der RLB NÖ-Wien. So bietet sie beispielsweise gemeinsam mit den Niederösterreichischen Raiffeisenbanken und dem Land Niederösterreich kostenlose Workshops unter dem Motto „SOS – Sicher ohne Schulden“ für niederösterreichische Berufsschulen an. Ziel ist es, die jungen Menschen zu sensibilisieren, ihnen den richtigen Umgang mit Geld näherzubringen und sie somit vor möglichen Schuldenfallen zu bewahren. raiffeisen-werte © NLK © istockphoto im Kerngeschäft Jugendliche haben immer mehr Geld zur Verfügung, trotzdem steigen die Schulden: Freizeitvergnügen, Handys und Kleidung sind die Spitzenreiter im Ranking wofür Jugendliche ihr Geld ausgeben. Dabei geben sie oft mehr aus, als sie eigentlich haben. Jeder Zehnte hat z. B. Handyschulden. Die unter 25-jährigen, die sich an eine Schuldnerberatung wenden, haben oft 25.000 Euro Schulden oder noch mehr. Die Raiffeisen-Bankengruppe NÖ-Wien sieht es als Herausforderung an, junge Menschen auf ihrem Weg zu mündigen Kunden zu unterstützen. Deshalb fanden im vergangenen Jahr 108 Workshops „SOS – Sicher ohne Schulden“ mit 2.600 Schülerinnen und Schülern statt. 102 ausgebildete Jugendbetreuer der Niederösterreichischen Raiffeisenbanken haben über 1.600 Stunden – zusätzlich zu ihrer fachlichen Qualifikation als Finanzberater – in die Vorbereitung auf diese Aufgabe investiert. Geschäftsbericht 2011 LR Mag. Karl Wilfing und GD Mag. Erwin Hameseder sind von den positiven Auswirkungen des Projekts „SOS – Sicher ohne Schulden“ überzeugt (v.l.n.r.). Erfolgsgeschichte „mehrsprachige Beratung“ Die RLB NÖ-Wien konzentriert sich in ihrer gesellschaftlichen Verantwortung neben der Präventions- und Aufklärungsarbeit für junge Menschen auch auf das Thema „Ethnobanking“. Die RLB NÖ-Wien geht dabei seit rund drei Jahren offensiv auf Menschen mit Migrationshintergrund zu und setzt dabei besonders auf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, deren persönliche Wurzeln in Bosnien, Kroatien, Serbien oder der Türkei liegen. So haben beispielsweise acht der insgesamt 22 Lehrlinge der RLB NÖ-Wien, die seit 2010 aufgenommen worden sind, Migrationshintergrund. Mit „Ethnobanking“, der Beratungsoffensive für zugewanderte Wienerinnen und Wiener, können zweisprachige Kunden bestmöglich informiert werden. Dies beinhaltet nicht nur eine mehrsprachige, kultursensible Beratung und die Übersetzung wichtiger Produktunterlagen, sondern auch auf ➝ 25 raiffeisen-werte spezielle Bedürfnisse zugeschnittene Produkte. Ein Beispiel dafür ist der sogenannte „Hochzeitskredit“ für junge türkische Paare. ➝ Bevor eine Filiale im Rahmen der Vertriebsoffensive aktiv wird, absolvieren alle Filialmitarbeiter einen Start-Workshop zum Thema interkulturelle Kompetenz. Eine Kundenumfrage der RLB NÖ-Wien zeigte, dass die Mehrzahl der Migranten es schätzt, wenn sie in ihrer Muttersprache betreut werden und der Bankberater ihr Lebensumfeld kennt. An einzelnen Raiffeisen-Standorten in Wien sind mittlerweile rund 80 Prozent der Neukunden Menschen mit Migrationsgeschichte. Investition in die Zukunft Die RLB NÖ-Wien setzte kurz nach Jahreswechsel mit dem „Familienpaket“ einen weiteren aktiven, zukunftsträchtigen Schritt: Ein Gratiskontopaket mit Kreditkarte, das Sparbuch mit Babybonus, die Babymillion für günstige Kredite mit der Möglichkeit, im ersten Jahr nur die Zinsen zu tilgen – dies alles dient zur Unterstützung junger Familien nach der Geburt eines Kindes. Damit können junge Eltern ihre monatlichen Ausgaben deutlich reduzieren, Erspartes flexibel einsetzen und zu günstigen Konditionen notwendige Anschaffungen finanzieren. © Marco Rossi Auf www.raiffeisenbank.at/ethnobanking – einer mehrsprachigen Website – können sich Kunden und Interessierte seit Ende Juni 2011 über die Serviceleistungen und Ansprechpartner von Raiffeisen in Wien informieren. Über 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen in 20 Prozent der RaiffeisenStandorte in Wien für die gezielte Beratung zugewanderter Wienerinnen und Wiener zur Verfügung. Unter der Bezeichnung „Ethnobanking“ hat Raiffeisen in Wien offensiv den Weg für einen anderen Umgang der Finanzwirtschaft mit der Gruppe Kunden und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit Migrationsgeschichte bereitet. Dass in der Folge auch Mitbewerber ihre Aktivitäten mit Blick auf die Kundengruppe der Zugewanderten neu positionieren, wird von den Verantwortlichen in der RLB NÖ-Wien als gesellschaftspolitisch nachhaltiger Erfolg bewertet. wirtschaftliche Leistung Die Kundeneinlagen der Raiffeisen-Bankengruppe NÖWien betrugen per 31. Dezember 2011 (konsolidiert, ungeprüft) 23,0 Mrd. Euro, das Kundenkredit-Volumen betrug 19,2 Mrd. Euro. Die RLB NÖ-Wien ist das Spitzeninstitut der Raiffeisen-Bankengruppe NÖ-Wien. Diese ist für über 5.000 Frauen und Männer ein sicherer Arbeitgeber in der Region. Die Steuerleistung (Körperschaftsteuern sowie Arbeitgeber-Lohnnebenkosten) der Raiffeisen-Bankengruppe NÖ-Wien für die Jahre 2008 bis 2011 beträgt insgesamt rd. 295 Mio. Euro (für das Jahr 2011 ist eine Abgabenleistung von rd. 80,5 Mio. Euro zu erwarten.) Zusätzlich musste im Jahr 2011 erstmalig die Stabilitätsabgabe von Kreditinstituten entrichtet werden. Diese Bankenabgabe belastet die Raiffeisen-Bankengruppe NÖ-Wien mit rd. 16 Mio. Euro. 26 Teamleiterin Tanja Groh, GD Stv. Dr. Georg Kraft-Kinz, Mag. Sabine Giefing und Teamleiterin Petra Barosch initiierten das Familienpaket (v.l.n.r.). Regionale Konjunkturimpulse Als Partner der lokalen Wirtschaft setzt die RLB NÖ-Wien auf Bankprodukte, die besonders der Förderung von Kleinund Mittelbetrieben dienen. Mit einem begünstigten Kreditvolumen von einer Million Euro pro Bezirk ist die „Raiffeisen Grätzelmillion“ hier ein besonderer Beitrag. Raiffeisen in Wien möchte damit die Wettbewerbsfähigkeit und das Wirtschaftswachstum der Wiener Handel- und Gewerbebetriebe gerade in wirtschaftlich angespannten Zeiten fördern. Auf Grund der großen Nachfrage wurde die Grätzelmillion im Jahr 2011 aufgestockt. Der Einmalkredit mit einer Laufzeit von fünf oder zehn Jahren kann für Neuinvestitionen in das Anlagevermögen, Ersatz-, Rationalisierungs- und Erweiterungsinvestitionen sowie für bauliche Sanierungs- und Energiesparmaßnahmen verwendet werden. Raiffeisen trägt mit diesem Produkt zur Wiener Grätzelbelebung und -modernisierung bei. Ein weiterer regionaler Konjunkturimpuls durch Raiffeisen in Wien ist die Beteiligung der RLB NÖ-Wien an der „Wiener Kleinkreditaktion“, die im Jahr 2011 fortgeführt wurde. Die Aktion richtete sich an Wiener Kleinstbetriebe mit bis etwa 150.000 Euro Umsatz, die Kredite bis 5.000 Euro als interne Überziehung benötigen. Einer der Pluspunkte dieser Kreditinitiative ist die rasche Bearbeitung, wenn ein Kredit beantragt wird. Die Betriebe können so gerade in einer wirtschaftlich bewegten Zeit auf schnelle Hilfe zählen. raiffeisen-werte Chancen fördern Laut Armutskonferenz leben in Österreich über eine Million Menschen am Rande der Armut, ein Viertel davon sind Kinder, Jugendliche oder von ihren Eltern abhängige unter 26-Jährige.Tendenz steigend. Armut heißt nicht nur über ein zu geringes Einkommen (weniger als 743 Euro netto pro Monat) zu verfügen, sondern in zentralen gesellschaftlichen Bereichen wie Wohnen, Arbeit und Gesundheit benachteiligt zu sein. Die RLB NÖ-Wien unterstützt soziale Initiativen und Einrichtungen, die sich diesem gesellschaftlichen Problem stellen. Ziel ist es, vorrangig Lösungen anzustreben, die vor allem die Eigenverantwortung der Menschen fördern und ihnen neue Perspektiven für die Zukunft ermöglichen. schläge, Langzeitarbeitslosigkeit, physische und psychische Krankheiten) helfen. Im Sinne dieses Solidaritätsgedankens beteiligt sich die RLB NÖ-Wien u. a. an der Initiative „Nein zu Arm und Krank“, finanziert den Raiffeisen Sozialfonds für Wien und hilft im Rahmen von SOS-Kinderdorfpatenschaften. Die RLB NÖ-Wien unterstützt gemeinsam mit der RaiffeisenHolding NÖ-Wien zahlreiche Caritas-Initiativen, allen voran die Kardinal König Patenschaft für die Gruft („Kochen für die Gruft“). Darüber hinaus ist ein Konzept in der Lehrlingsausbildung zum Thema „persönliche Erfahrung an sozialen Brennpunkten“ in Ausarbeitung. Ziel ist es, den Lehrlingen von Raiffeisen in Wien im Rahmen ihrer Ausbildung durch Mitarbeit in einer CaritasEinrichtung (Seniorenhaus, Wohnungsloseneinrichtungen wie z. B. die Gruft, Einrichtungen für Asylwerberinnen und Asylwerber, Migrantinnen und Migranten oder für Menschen mit Behinderung) persönliche Erfahrungen zu den aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen zu ermöglichen. Übergabe des Schecks für den „Raiffeisen Sozialfonds für Wien“: GD Stv. Dr. Georg Kraft-Kinz, GD Mag. Erwin Hameseder, Bürgermeister Dr. Michael Häupl, VD Dr. Gerhard Rehor (v.l.n.r.). © Stephan Boroviczeny Die RLB NÖ-Wien unterstützt nach dem Prinzip der Solidarität Aktivitäten, die Menschen und Regionen in materiellen Notfällen (wie z.B. Katastrophen, unverschuldete Schicksals- Seit Beginn der Patenschaft für die Gruft 2006 wurden bei über 150 Raiffeisen-Abendessen rund 16.000 Portionen an obdachlose Menschen ausgegeben. Geschäftsbericht 2011 27 raiffeisen-werte Der RLB NÖ-Wien ist die Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter besonders wichtig. Ausbildung schafft Zukunft Als attraktiver Arbeitgeber bemüht sich die RLB NÖ-Wien darum, die besten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen und diese auch langfristig zu halten. Die Entwicklung der Beschäftigten hat in der RLB NÖ-Wien dabei einen hohen Stellenwert. Auf Weiterbildung wird nicht nur bei der Belegschaft, sondern auch bei den zahlreichen ehrenamtlichen Raiffeisen-Funktionären großer Wert gelegt. Für die Umsetzung garantieren unter anderem die Raiffeisen Akademie, das MODAL Bildungsinstitut sowie ein eigenes Ausbildungsprogramm für Funktionäre. Durchschnittlich konsumierten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der RLB NÖ-Wien 5,11 Ausbildungstage pro Kopf im Jahr 2011. Ganz im Zeichen dieser Aus- und Weiterbildungskultur hat die RLB NÖ-Wien vor rund zwei Jahren eine Lehrlingsoffensive gestartet. Mitte 2011 wurde die zweite Lehrlingsklasse gegründet, insgesamt sind nunmehr 50 junge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Wien und Niederösterreich tätig. Die ersten Lehrlinge haben das erste Lehrjahr abgeschlossen und arbeiten bereits in der Beratung. Die jungen Auszubildenden sind zu wichtigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Filialen geworden, die von Anfang an eigene Verantwortungsbereiche übertragen bekommen haben. Attraktiver Arbeitgeber Klare und transparente Information im Unternehmen sowie wertschätzender und respektvoller Umgang zwischen Mitarbeiterinnen, Mitarbeitern und Führungskräften sind Grundwerte bei der RLB NÖ-Wien. Das Unternehmen legt Wert auf eine ausgeglichene Genderquote. Das Verhältnis der weiblichen und männlichen Mitarbeiter (inklusive Führungs- 28 kräfte) liegt derzeit bei 57,3 Prozent Frauen zu 42,7 Prozent Männern. Durchschnittlich ist die Belegschaft 37,8 Jahre alt und knapp 11 Jahre bei der RLB NÖ-Wien beschäftigt. Die Gesamtfluktuationsrate des Unternehmens beträgt 10,7 Prozent (inklusive Pensionierungen). Die Fluktuationsrate durch Dienstnehmerkündigung beträgt 5,9 Prozent, wobei rund ein Drittel der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Raiffeisen-Sektor bleiben. Im Jahr 2011 führte die RLB NÖ-Wien durch die Weiterentwicklung der Berufsbildlandschaft einen wichtigen Schritt in Richtung eines erhöhten Qualitätsanspruchs in der Mitarbeiterführung und verbesserter Orientierung der Mitarbeiter und Führungskräfte durch. Durch die neue 5-Stufigkeit bzw. 3-Stufigkeit der Berufsbilder können Aufgaben und Verantwortungen präziser abgegrenzt sowie Kompetenzen zielgerichteter entwickelt werden. Die Belegschaft der RLB NÖ-Wien hat nicht nur einen sicheren Arbeitsplatz, sondern raiffeisen-werte flexible Arbeitszeitmöglichkeiten, zahlreiche Unterstützungsangebote wie Sozialleistungen als auch Services zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Neben 1.163 Vollzeitbeschäftigten nehmen derzeit 191 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Möglichkeit einer Teilzeitbeschäftigung in Anspruch. 2011 existiert ein einheitliches Zeiterfassungssystem. Seither erfolgen die Zeitbuchungen computergestützt direkt vom Arbeitsplatz aus. Auch die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Arbeitsplatz nehmen in der RLB NÖ-Wien einen wichtigen Platz Das Karenz-Frühstück und ein. Im Rahmen des Wellnessder Familienwandertag sind Programms wurde von den Mitarbeitenur zwei Beispiele zur Einrinnen und Mitarbeitern eine Reihe von bindung der Familien. Die Fachexperten-Vorträgen besucht, die zu RLB NÖ-Wien ist seit 2010 unterschiedlichen Themen rund um Geals familienfreundliches Unsundheit und Fitness informierten. Im Jahr ternehmen mit dem „Audit 2011 wurden auch erstmals BiofeedbackFamilie & Beruf“ des Wirtmessungen durchgeführt, die Messdaschafts- und Familienministen über die persönliche Stressresistenz teriums zertifiziert. liefern. Um auch die körperliche Fitness Zweimal im Jahr findet das RLB NÖ-Wien der Mitarbeiter zu fördern, werden zahlKarenz Frühstück für Eltern und Kinder statt. Ein weiterer Meilenstein im reiche sportliche Aktivitäten von der TurnJahr 2011 gelang durch die Vereinheitlichung der variablen und Sportunion Raiffeisen NÖ-Wien angeboten, welche mit Arbeitszeit in der Zentrale und in den Filialen. Seit 1. Februar viel Zuspruch angenommen werden. Breites Angebot für Schüler und Studenten Die RLB NÖ-Wien berät Schüler und Studierende nicht nur auf der Messe für Beruf, Studium und Weiterbildung in ihrer Berufsplanung, sondern unterstützt sie bereits auch in Zeiten ihrer Ausbildung mit zahlreichen Initiativen. Aktion des Vereins „Wirtschaft für Integration“ (VWFI) sieht in Jugendlichen, die mit mehreren Sprachen aufwachsen, großes Potenzial. Mit dem Bewerb soll dieses Talent gefördert werden. Dr. Georg Kraft-Kinz, Generaldirektor Stv. der RLB NÖ-Wien, ist Mitbegründer des Vereins „Wirtschaft für Integration“ im Jahr 2009. Ziel des Vereins, der von Unternehmern und Managern der österreichischen Wirtschaft getragen wird, ist einen wesentlichen Beitrag zur Integration zu leisten und damit auch einen potenzialorientierten Zugang zum Thema zu schaffen. Die RLB NÖ-Wien ist Hauptsponsor der Vereinsstruktur mit mittlerweile vier Angestellten. „SAG‘S MULTI!“ Preisträgerinnen und Preisträger mit Mag. Ali Rahimi (VWFI), GD Dr. Andreas Brandstetter (UNIQA), Zwetelina Ortega (VWFI) und GD Stv. Dr. Georg Kraft-Kinz (v.l.n.r.). So wurden Anfang 2012 zum dritten Mal in feierlichem Rahmen die Gewinnerinnen und Gewinner von „SAG’S MULTI!“ 2011/12 bekanntgegeben und geehrt. Mehr als 300 Jugendliche von 83 Schulen aus acht Bundesländern hatten an Vor-, Zwischen- und Finalrunden des Redewettbewerbs „SAG’S MULTI!“ teilgenommen. Diese Geschäftsbericht 2011 Die RLB NÖ-Wien unterstützt darüber hinaus ein Programm der Wirtschaftsuniversität Wien, das den Studierenden während der Semesterferien ein breites Zusatzkursangebot anbietet, um einen raschen Studienfortschritt zu gewährleisten. Die RLB NÖ-Wien sponsert dieses Studienbeschleunigungsprogramm seit dem Jahr 2005. Über 350 Lehrveranstaltungen haben seither stattgefunden, rund 30.000 Studierende haben in den vergangenen Jahren dieses Angebot genützt. © Uni Wien © Alexandra Kromus, PID Schneller durchs Studium 29 raiffeisen-werte Kommunikationsform Kultur Wiener Looshaus: anspruchsvolle Kulturveranstaltungen finden regelmäßig in dem architektonischen Juwel statt. Kultureller Austausch ist eine wesentliche Form der Kommunikation und bedeutungsvoll für das Zusammenleben von Menschen. Im Jahr 2011 startete Raiffeisen in Wien mit dem Jüdischen Museum Wien eine mehrjährige Partnerschaft. Dies bedeutet nicht nur eine Intensivierung des Kulturengagements in der Bundeshauptstadt. Diese Kooperation ist in erster Linie eine Investition in die Überzeugung, dass nur eine stärkere Vernetzung der Kulturen zu einem besseren Verständnis und beispielgebenden Miteinander beitragen kann. 30 Raiffeisen in Wien fördert darüber hinaus bekannte Kulturinstitutionen wie etwa die Neue Oper Wien und das Wiener Lustspielhaus. Seit 2006 fungiert die RLB NÖ-Wien auch als Hauptsponsor des Theaters in der Josefstadt, seit dem Jahr 2004 unterstützt sie die Wiener Festwochen. So findet die Wiener Festwochen Lounge seit zwei Jahren regelmäßig im Looshaus statt. Das Baujuwel am Michaelerplatz wurde von Raiffeisen in Wien im Jahr 1987 übernommen und detailgetreu rekonstruiert. Heute gehört das über 100 Jahre alte Gebäude zu den weltweit bedeutendsten Baudenkmälern der Moderne. In dem außergewöhnlichen Ambiente hält die RLB NÖ-Wien nicht nur Kulturveranstaltungen ab, sondern führt vor allem auch eine Privatkundenfiliale. Umfangreiches Kultur-engagement Die RLB NÖ-Wien engagiert sich nicht nur in der Bundeshauptstadt als Förderer von Kultur, sie unterstützt in Niederösterreich beispielsweise das Kulturfestival Grafenegg oder die Niederösterreichische Kulturwirtschaft (NÖKU). Die NÖKU umfasst Kulturinstitutionen wie etwa das Festspielhaus St. Pölten oder das Donaufestival. raiffeisen-werte Fit im Team Laut Institut für Freizeit-, Tourismus-, Zukunftsund Sozialforschung sind rund zwei Drittel der Österreicher in ihrer Freizeit sportlich aktiv. Die RLB NÖ-Wien setzt im Sportsponsoring vor allem auf Teamsportarten. Durch eine Ausrichtung auf jüngere Zielgruppen ist das Donaufestival auch für die Mitglieder des Raiffeisen Clubs höchst attraktiv. Mit 145.000 Mitgliedern in Niederösterreich und Wien (österreichweit 630.000) ist der Raiffeisen Club die größte österreichische Initiative zur Förderung junger Menschen. Im Bereich Kultur und Sport unterstützt der Raiffeisen Club in Niederösterreich jährlich rund 500 Veranstaltungen. Ein Beispiel dafür ist das jährliche Festival Beatpatrol in St. Pölten. Die RLB NÖ-Wien trägt beispielsweise den jährlichen „Wien Energie Business Run“ mit. Im Jahr 2011 entsandten 940 Arbeitgeber sportliche Kolleginnen und Kollegen zu diesem Laufevent. Insgesamt waren 19.629 Teilnehmer zum elften Business Run angemeldet, alleine 804 Raiffeisen-Läufer gingen an den Start. Darüber hinaus unterstützt die RLB NÖ-Wien die Raiffeisen Vikings, ein American-Football-Team aus Wien, die Aon Fivers (Handball) und den Fußballklub Austria Wien. © photokratky Gelbe Laufsportveranstaltung: Die RLB NÖ-Wien sponsert den Business Run. Es nehmen traditionellerweise zahlreiche Raiffeisen-Teams teil. Im Bereich Kultur und Sport unterstützt der Raiffeisen Club in Niederösterreich jährlich rund 500 Veranstaltungen, so zum Beispiel das jährliche Festival Beatpatrol in St. Pölten. Geschäftsbericht 2011 31 © Renergie raiffeisen-werte Grünes Engagement Die RLB NÖ-Wien fördert Bestrebungen, die eine intakte Umwelt für die nächsten Generationen nachhaltig sichern. Abfallverwertung 2011 Restmüll 46,5 % Altstoffe 4,9 % Rest 0,9 % Altpapier 47,7 % Ressourcenverbrauch pro Mitarbeiter/In 2011 Stromverbrauch ........................................ 1.123 kWh/MA Verbrauch Heizung ...............3.463 kWh/MA bzw. 156 kWh/m2 Papierverbrauch ...........................pro Tag 32,6 Blatt/MA Wasserverbrauch ................................ pro Tag 38,7 l/MA Abfallaufkommen ............................................ 224 kg/MA Im Vergleich zu anderen Finanzdienstleistern weist die RLB NÖ-Wien einen überdurchschnittlich günstigen Ressourcenverbrauch auf. Lediglich der Heizungsverbrauch und das Abfallaufkommen sind etwas höher als der Branchenschnitt. 32 Im eigenen Haus bedeutet das beispielsweise, den Einsatz ressourcenschonender Bürogeräte und recycelbarer Materialien zu forcieren. Zusätzlich werden den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein Umweltbeitrag für die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel sowie eigene Betriebsräder für den Nahverkehr zur Verfügung gestellt. Die RLB NÖ-Wien ist darüber hinaus Mitglied der Raiffeisen Klimaschutz-Initiative. In dieser haben sich österreichische Raiffeisenorganisationen zusammengeschlossen. Dort werden die entsprechenden Aktivitäten zum Umweltschutz gebündelt. Der jährliche Raiffeisen EnergieSparTag ist eine wesentliche Initiative in diesem Maßnahmenpaket. Mit dem Raiffeisen EnergieSparTag in Wien und Niederösterreich, an dem an Raiffeisen Standorten kostenlose Energieberatung stattfindet, bemüht sich die RLB NÖ-Wien um ökologische Bewusstseinsbildung bei ihren Stakeholdern. Im Rahmen der Betreuung der Wiener und NÖ Unternehmen wird von der Raiffeisen-Bankengruppe NÖ-Wien ebenfalls kostenlose Energieeffizienzberatung angeboten. Auch im Kerngeschäft kommt die RLB NÖ-Wien ihrer ökologischen Verantwortung nach. So nimmt die Finanzierung von Umweltinvestitionen einen immer wichtigeren Stellenwert ein, dies ist vor allem im Bereich der erneuerbaren Energien wie z. B. bei Photovoltaikanlagen und Windkraft der Fall. Darüber hinaus bietet sich die RLB NÖ-Wien als Partner bei der Umsetzung von Energie-Contracting an. Dieses stellt ein betriebswirtschaftlich überzeugendes Modell dar, um ein Gebäude energetisch und im Sinne der Energieeffizienz auch kostenmäßig zu optimieren. Gleichzeitig kommen die Energieeffizienzmaßnahmen der Umwelt zugute, da durch das Energie-Contracting bei gleichbleibenden Komfortwerten weniger Energie verbraucht wird. Der messbare Nutzen für die Umwelt drückt sich dabei in einer erheblichen CO2-Ersparnis aus. Corporate Governance Corporate Governance Die Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien (RLB NÖ-Wien) ist in der Österreichischen Raiffeisen-Bankengruppe eingebettet. In ihren Grundprinzipien geht diese auf die Ideen von Friedrich Wilhelm Raiffeisen zurück. Für Raiffeisen waren gesellschaftliche Solidarität, Selbsthilfe, Regionalität sowie Nachhaltigkeit Leitlinien für das wirtschaftliche Handeln. Seine Grundwerte („Raiffeisen Wertewelt“) bilden bis heute das Fundament für eine ethisch orientierte Unternehmenskultur in der RLB NÖ-Wien. Die RLB NÖ-Wien und die mit ihr verbundenen Unternehmen sind eine wesentliche wirtschaftliche Kraft in Österreich. Die RLB NÖ-Wien bekennt sich zur nachhaltigen Unternehmensführung und zur damit verbundenen gesellschaftlichen Verantwortung. Ihre Rolle in der Wirtschaft ist geprägt durch gelebte Verantwortung gegenüber Kunden, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Eigentümern sowie der Gesellschaft. Diese stützt sich auf folgende Wertvorstellungen: Kundenorientierung, Professionalität, Qualität, gegenseitiger Respekt, Initiative, Teamwork, Integrität. Das schließt die Corporate Governance ein. Die Einhaltung dieser Werte dient auch der Reputation der gesamten RLB NÖ-Wien. Verantwortung leben Allen Führungskräften – eingeschlossen der Vorstand – obliegt eine Vorbildfunktion. Die RLB NÖ-Wien vertraut darauf, dass jede einzelne Mitarbeiterin und jeder einzelne Mitarbeiter eine durchdachte und wohlüberlegte Entscheidung Die Raiffeisen Wertewelt wird von Führungskräften und von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mitgetragen. fällt, was in der jeweiligen Situation richtig und angemessen ist. Es gibt darüber hinaus einen Compliance Officer und eine Geldwäschebeauftragte zur Gewährleistung der gesetzlichen Vorgaben. Geschäftsbericht 2011 Gegenseitiger Respekt, Ehrlichkeit und Integrität am Arbeitsplatz Die Meinung anderer und ihre persönliche Würde, Privatsphäre und Persönlichkeitsrechte sind zu respektieren. In der RLB NÖ-Wien wird keinerlei Diskriminierung und Belästigung zum Beispiel auf Grund von Nationalität, Kultur, Religion, Hautfarbe, Geschlecht, sexueller Orientierung, Alter oder körperlicher Behinderung geduldet. Die Einstellung, Beförderung und Beurteilung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erfolgt allein auf Grund leistungsorientierter Kriterien, wie Erreichung der Zielvereinbarungen oder beruflicher Erfahrung. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen sicherstellen, dass ihre eigenen Interessen nicht in Konflikt mit ihren Verpflichtungen gegenüber der RLB NÖ-Wien oder deren Kunden stehen. Potenzielle Interessenkonflikte können insbesondere im Zusammenhang mit Geschenken, Einladungen, Auftragsvergaben sowie Geschäften in Finanzinstrumenten auftreten. Sie müssen dem zuständigen Compliance Officer gemeldet werden. Dieser entscheidet über das Vorliegen eines tatsächlichen Interessenkonfliktes und die notwendigen Maßnahmen. Die RLB NÖ-Wien geht bei der Entgegennahme, Verarbeitung und Aufbewahrung von Informationen (Finanzdaten, technische Daten, Betriebsdaten, Kundeninformationen, Aktennotizen etc.) mit größter Sorgfalt vor. Dabei kommen vorgegebene Datensicherheitsstandards und Abläufe zum Tragen und verhindern, dass Unberechtigte diese Informationen einsehen, nutzen, verändern oder zerstören. Fairer Marktteilnehmer Ein Missbrauch der Stellung als professioneller Marktteilnehmer beeinträchtigt das Vertrauen in einen funktionierenden Kapitalmarkt und zieht schwerwiegende Konsequenzen ➝ 33 Corporate Governance ➝ sowohl für die RLB NÖ-Wien als auch für die involvierten Beste BeraterBank Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach sich. Das Gebot der Integrität gilt auch im Kampf um Marktanteile. Die RLB NÖWien trifft keine unzulässigen Absprachen und hält sich an die Regeln des fairen Wettbewerbs und an die international üblichen Marktverhaltensregeln (MiFID). Die RLB NÖ-Wien stützt ihre Entscheidungsprozesse auf die Richtigkeit und Genauigkeit der Aufzeichnungen des Rechnungswesens. Alle geschäftlichen Vorgänge müssen in den Büchern nach Maßgabe festgelegter Verfahren und Prüfungsgrundsätze und allgemein anerkannter Grundsätze der Rechnungslegung ausgewiesen werden. Die RLB NÖ-Wien liefert im Rahmen ihrer Offenlegungspflichten gegenüber den Aufsichtsbehörden und der Öffentlichkeit rechtzeitig vollständige, faire, präzise und verständliche Daten. Die finanzielle Offenlegung entspricht den jeweils aktuellen Branchennormen. Die RLB NÖ-Wien gestaltet ihre Beziehungen mit den für sie relevanten Aufsichtsbehörden in offener, transparenter und kooperativer Weise. Die RLB NÖ-Wien fühlt sich einer ausgeprägten Dienstleistungskultur verpflichtet, welche die Erwartungen der Kunden regelmäßig zu übertreffen versucht. Dazu gehört, dass eine Dienstleistung oder ein Produkt nur angeboten wird, wenn über die nötige Lizenz, das entsprechende Fachwissen und die notwendige Infrastruktur verfügt wird. Die Dienstleistung wird stets bestmöglich im Interesse der Kunden erbracht. Zudem wird bei Empfehlungen sichergestellt, dass diese ehrlich und fair abgegeben und die Kunden über Risiken angemessen aufgeklärt werden. Eine falsche oder irreführende Werbung ist für die RLB NÖ-Wien inakzeptabel. Die RLB NÖ-Wien hat die Verpflichtung, Kundeninformationen streng vertraulich zu behandeln. Es werden prinzipiell keinerlei Kundendaten an Dritte weitergeleitet. Ausnahmen sind nur zulässig, falls ein Kunde im Vorhinein seine schriftliche Zustimmung erteilt oder falls ein anerkannter Ausnahmetatbestand zur Informationsweitergabe besteht, insbesondere gegenüber Aufsichts- und Strafverfolgungsbehörden. Sensible Geschäftsfelder Die RLB NÖ-Wien kennt ihre Kunden Die RLB NÖ-Wien kennt ihre Kunden und deren Ruf, Die RLB NÖ-Wien achtet und fördert die internationalen Bonität und Tätigkeit. Damit kann ein bestmöglicher Service Menschenrechte und beispielsweise in Be• Kundenorientierung handelt nach den Rezug auf Investitions• Professionalität geln internationaler ziele und -entscheidun• Qualität Organisationen, insgen der Kunden er• Gegenseitiger Respekt besondere den UNOreicht werden. Gleich• Initiative Konventionen und der zeitig wird sicherge• Teamwork Europäischen Menstellt, dass die RLB • Integrität schenrechtskonvention. NÖ-Wien nicht für illegale GeschäftspraktiDie RLB NÖ-Wien finanziert nachhaltig Projekte im Bereich ken wie Terrorfinanzierung, Geldwäscherei oder Betrug missder alternativen Energien. Die RLB NÖ-Wien hält sich an braucht wird. Die RLB NÖ-Wien führt laufend Sorgfaltsprüdie internationalen Vorgaben zu Embargos und Handelsbefungen und Kontrollen durch, um die Herkunft der Mittel schränkungen. der Kunden zu kennen und um allfällige verdächtige AktiDie RLB NÖ-Wien unterhält keine Kundenbeziehungen zu vitäten zu identifizieren. Finanz- und Kreditinstitute können dazu benutzt werden, Gewinne aus kriminellen Aktivitäten zu Bank-Mantelgesellschaften (Shell Banks). „waschen“ und somit deren illegalen Ursprung zu verbergen Anti-Korruption und sie wieder in den regulären Wirtschaftskreislauf einzuDie RLB NÖ-Wien toleriert keine Form von Bestechung und bringen. Dieser Vorgang untergräbt die Integrität der Banken, Korruption. Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nehmen und schädigt deren Ruf und kann zu weitreichenden Sanktionen leisten keine ungebührlichen Vorteile jeglicher Art, unabhänführen. Die RLB NÖ-Wien unterstützt den internationalen Kampf gig davon, ob die anbietende oder fordernde Person im öfgegen Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierung und wenfentlichen oder im privaten Sektor tätig ist. Die Annahme und det angemessene Vorsichts- und Abwehrmaßnahmen an. Vergabe von Geldgeschenken ist grundsätzlich untersagt, alle anderen Geschenke und Einladungen unterliegen strikten internen Regeln. Zuwendungen in Form von Spesen, Spenden, gemeinnützige Zuwendungen und Sponsoring erfolgen ausschließlich im Rahmen der Raiffeisen Grundwerte – Raiffeisen als eine Wertegemeinschaft von Menschen mit Verantwortung für Menschen. 34 Geschäftsbericht Lagebericht und Jahresabschluss nach UGB Geschäftsbericht 2011 35 Inhaltsverzeichnis Lagebericht 37 Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage 37 Erläuterung der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage 40 Finanzielle Leistungsindikatoren 43 Risikobericht 44 Das interne Kontrollsystem für den Rechnungslegungsprozess 51 Besondere Vorgänge nach dem Bilanzstichtag 52 Zweigniederlassungen 52 Forschung und Entwicklung 52 Nicht finanzielle Leistungsindikatoren 53 Öffentliches Engagement 54 Ausblick auf 2012 56 Jahresabschluss nach UGB 58 Bilanz 58 Gewinn- und Verlustrechnung 61 Hinweis im Sinne des Gleichbehandlungsgesetzes Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit wird auf eine geschlechtsspezifische Differenzierung, wie z.B. Kundinnen und Kunden, verzichtet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung für beide Geschlechter. 36 LAGEBERICHT Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage DAS GLOBALE WIRTSCHAFTLICHE UMFELD Nach der globalen Rezession des Jahres 2009, in dem die weltweite Wirtschaftsleistung um 0,7 Prozent schrumpfte, und dem durch Konjunkturhilfen künstlich herbeigeführten Aufschwung des Jahres 2010, in dem das Welt-BIP um +5,2 Prozent stieg, fiel das Wachstum im Jahr 2011 wieder etwas zurück. Die Zuwachsrate von 3,8 Prozent liegt aber über dem langjährigen Durchschnitt, der in der Betrachtung seit 1990 bei 3,4 Prozent liegt. In manchen Ländern war dies jedoch sogar gewünscht: So hatten mehrere Schwellenländer in ihrem Bemühen, die sich allmählich überhitzende Wirtschaft abzukühlen und vor allem die ausufernde Inflation einzudämmen, eine zunehmend restriktive Geldpolitik eingesetzt. Sämtliche Konjunkturthemen wurden jedoch überlagert von einer Vielzahl an Ereignissen, der Großteil davon mit weitreichenden Folgen. Allen voran ist hier natürlich die Schuldenkrise zu nennen, die ausgehend von Griechenland und Irland, die bereits im Jahr 2010 Finanzhilfen der Partnerländer und des IWF in Anspruch nehmen mussten, auch auf andere Peripheriestaaten übergriff. Portugal flüchtete im April unter den Rettungsschirm, nachdem die Finanzierung am Kapitalmarkt wegen zu hoher Risikoaufschläge nicht mehr tragbar war. Über den Sommer 2011 gerieten die Budgetsorgen Spaniens und Italiens immer mehr in den Mittelpunkt des Finanzmarktinteresses, was dazu führte, dass die Zinsen so weit anstiegen, dass die langfristige Selbstfinanzierung der Länder massiv gefährdet schien und die EZB begann, Staatsanleihen auch dieser Länder anzukaufen. Verschuldungsprobleme gibt es jedoch auch in den USA. Nach einer erst in letzter Minute erfolgten Anhebung der Schuldenobergrenze verlagerte sich das Interesse vorübergehend auf die USA. Da bezweifelt wurde, dass sich der amerikanische Kongress und die Regierung auf die dringend benötigten zusätzlichen Einsparungen einigen, stufte die Ratingagentur Standard & Poor's die Kreditwürdigkeit der USA um eine Stufe auf AA+ ab. Auch der Ausblick wurde mit Negativ bewertet, was bedeutet, dass auf Sicht von 2 Jahren eine weitere Herabstufung droht. Neben der alles überschattenden Schuldendiskussion gab es auch geopolitische Ereignisse, die Auswirkung auf Konjunktur- und Finanzmarktverlauf hatten. Zwei der wichtigsten sollen hier genannt werden: Die unter dem Stichwort „Arabischer Frühling“ zusammengefassten Umwälzungen in Nordafrika und im Nahen Osten, die die Rohstoffpreise und damit die Inflation anheizten, sowie die dreifache Katastrophe in Japan (Erdbeben, Tsunami und nukleare Bedrohung) mit ihren weitreichenden Folgen. Österreich: Wirtschaftswachstum (real, %-Änderung zum Vorjahr, Datenquelle: Statistik Austria, WIFO) Geschäftsbericht 2011 37 KONJUNKTUR IN ÖSTERREICH Österreichs Wirtschaft startete überdurchschnittlich stark ins Jahr 2011 mit einer BIP-Wachstumsrate im 1. Quartal von 0,9 Prozent, verlor jedoch zu Jahresende massiv an Schwung. Die OeNB rechnet mit einer Stagnation im Schlussquartal. Für das Gesamtjahr 2011 ergibt sich dennoch eine vergleichsweise hohe Wachstumsrate von 3,2 Prozent gemäß der Prognose des WIFO. Wachstumsträger waren einmal mehr die Exporte, aber auch der private Konsum entwickelte sich gut. Dies ist durchaus erfreulich in Anbetracht der Tatsache, dass die realen Haushaltseinkommen durch die hohe Inflation mit einer Inflationsrate im Jahresdurchschnitt 2011 von 3,2 Prozent belastet waren und trotz guter Beschäftigungsentwicklung nur schwach zulegen konnten. GELD- UND KAPITALMÄRKTE IN DER EUROZONE SOWIE AKTIENMÄRKTE INTERNATIONAL Die erfreuliche konjunkturelle Entwicklung und zunehmender Preisdruck führten in der Eurozone im April 2011 zur Zinswende. Der Leitzinssatz, der seit Mai 2009 auf dem Rekordtief von 1,00 Prozent notiert hatte, wurde bis zum Sommer 2011 auf 1,50 Prozent angehoben. Da sich die Schuldenkrise über den Sommer jedoch neuerlich verschärfte, wurde der Zinserhöhungspfad beendet. Der Leitzinssatz blieb nun für einige Monate unverändert, die EZB war jedoch an anderer Front äußerst aktiv: Es wurde eine Reihe von außerordentlichen Maßnahmen beschlossen und durchgeführt, um eine ausreichende Liquiditätsversorgung des angeschlagenen europäischen 38 Bankensystems sicherzustellen. So hat die EZB Tender mit langen Laufzeiten angeboten, zusätzliche Covered Bond Kaufprogramme gestartet sowie Staatsanleihen aus finanzschwachen Mitgliedsländern der Eurozone verstärkt angekauft. Unter der Führung des neuen EZB-Präsidenten Mario Draghi der im November 2011 Jean-Claude Trichet ablöste, dessen Vertrag wie geplant auslief, nahm der EZB-Rat im 4. Quartal die beiden Zinserhöhungen des Frühjahrs zurück. Der Leitzinssatz lag zum Jahresende damit wieder bei 1,00 Prozent. Die Geldmarktsätze bewegten sich im Einklang mit den EZB-Zinsschritten – der 3-Monats-Euribor, der zu Jahresbeginn 2011 bei 1,00 Prozent gelegen war, stieg bis auf 1,62 Prozent am 26. Juli und sank bis zum Jahresende wieder bis auf 1,36 Prozent ab. Die 10-jährigen Kapitalmarktsätze waren weiter von den Sorgen um die Euro-Verschuldungskrise dominiert. Während die Renditen mancher Peripherie-Anleihen in zuvor ungeahnte Höhe anstiegen, profitierte vor allem der deutsche Bund von seinem Status als „sicherer Hafen“. Mitte September fiel die Rendite der 10-jährigen deutschen Staatsanleihen auf ein Allzeittief von unter 1,7 Prozent. Die internationalen Aktienmärkte haben ein weiteres Jahr mit hohen Volatilitäten hinter sich. Während im 1. Halbjahr bei vielen Indizes noch zweistellige Zuwachsraten zu verzeichnen waren, drehte sich im Sommer mit der neuerlichen Verschärfung der Staatsschuldenkrise das Bild dramatisch. Zum Jahresende lag die Performance der wichtigsten Indizes mit Ausnahme der amerikanischen durchwegs im Minus. Der DAX verlor knapp 15 Prozent, der ATX sogar knapp 35 Prozent an Wert. DIE ERGEBNISENTWICKLUNG 2011 Die RAIFFEISENLANDESBANK NIEDERÖSTERREICH-WIEN AG (RLB NÖ-Wien) erzielte im Geschäftsjahr 2011 ein beachtliches Ergebnis. Die Konjunkturentwicklung und die Entwicklung auf den Finanzmärkten beeinflusste das Geschäft der RLB NÖ-Wien im 1. Halbjahr 2011 positiv. Die im 2. Halbjahr aufkommende Staatsschuldenkrise einiger europäischer Länder belastete das Kapitalmarktgeschäft. Der Fokus auf die sich entwickelnden Märkte der Centrope-Region und das erfolgreiche Geschäftsmodell mit der Konzentration auf das Kundengeschäft haben sich 2011 nachhaltig bewährt. • Die Bilanzsumme von EUR 29.359,0 Mio. per 31.12.2011 zeigt eine Reduktion von 2,5 Prozent oder EUR 765,8 Mio. gegenüber einer Bilanzsumme von EUR 30.124,8 Mio. des Jahres 2010. • Die Betriebsaufwendungen stiegen im Jahresvergleich um EUR 7,3 Mio. oder 4,0 Prozent auf EUR 192,0 Mio. Dieser moderate Anstieg konnte durch Effizienzsteigerungen und den daraus entstandenen Kosteneinsparungen im Verwaltungsaufwand erreicht werden. • Die Bilanzstruktur war 2011 von einem geplanten Rückgang des Interbankengeschäfts und einem erfreulichen Anstieg des Kundengeschäfts geprägt. Die Forderungen an Kunden bilden mit einem Wachstum von 4,0 Prozent oder EUR 379,0 Mio. auf EUR 9.764,1 Mio. den wirtschaftlich wichtigsten Posten der Aktivseite der Bilanz. Auf der Passivseite sind die Primärmittel - das sind die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden und die Verbrieften Verbindlichkeiten - mit EUR 12.439,3 Mio. um 5,5 Prozent oder EUR 653,4 Mio. gewachsen. Die Spareinlagen verzeichneten dabei einen Zuwachs von 13,5 Prozent auf EUR 2.565,9 Mio. • Das Betriebsergebnis in Höhe von EUR 233,1 Mio. stieg gegenüber dem Vorjahr um EUR 0,8 Mio. oder 0,3 Prozent. Das hohe Niveau des Vorjahres konnte damit gehalten werden. Ergebnissteigerungen im Zins- und Beteiligungsgeschäft stand ein Rückgang im Ergebnis aus Finanzgeschäften gegenüber. • Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 2011 eine deutliche Stärkung des Eigenkapitals um EUR 90,0 Mio. auf EUR 1.481,7 Mio. erreichte EUR 166,6 Mio. und lag damit um 2,9 Prozent oder EUR 4,7 Mio. über dem Vorjahr mit EUR 161,9 Mio. Im Jahr 2011 wurde erstmals eine Bankenabgabe in Höhe von EUR 15,3 Mio. abgeführt. Der Jahresüberschuss nach Steuern errechnet sich für 2011 mit EUR 131,1 Mio. nach EUR 134,7 Mio. im Vorjahr. • Die Betriebserträge konnten im Jahr 2011 um • Die Kernkapitalquote (bezogen auf das Gesamt- • Die gute Geschäftsentwicklung ermöglichte im Jahr EUR 8,1 Mio. oder 2,0 Prozent auf EUR 425,1 Mio. gegenüber EUR 416,9 Mio. im Vorjahr gesteigert werden. Dabei wurden vor allem das Zinsergebnis und die Erträge aus Beteiligungen ausgeweitet. risiko) konnte zum 31.12.2011 mit 9,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert von 9,0 Prozent deutlich gesteigert werden. Damit befindet sich die erzielte Kernkapitalquote bereits über dem von der Europäischen Bankenaufsicht für Systembanken geforderten hohen Niveau, wenngleich diese Vorgaben von der RLB NÖ-Wien nicht zu erfüllen sind. Entwicklung Betriebsergebnis und Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit in EUR Mio. 250 200 150 100 228,7 211,2 191,1 138,5 232,3 161,9 101,1 233,1 166,6 147,2 50 0 2007 2008 Betriebsergebnis Geschäftsbericht 2011 2009 2010 2011 EGT 39 Erläuterung der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG 2011 Im Jahr 2011 kam es zu einer weiteren Verbesserung des Nettozinsertrages um EUR 10,8 Mio. oder 6,9 Prozent auf EUR 168,7 Mio. Zu diesem guten Ergebnis leistete vor allem das Kundengeschäft mit einer kräftigen Kreditausweitung um rund 4,0 Prozent einen wesentlichen Beitrag. Ebenso konnten dazu verbesserte Zinsmargen im Kommerzkreditgeschäft einen nachhaltig positiven Anteil leisten. Im Einlagengeschäft, insbesondere bei den Spareinlagen herrschte ein starker Wettbewerb, daher ist der Zuwachs von 13,5 Prozent bei Spareinlagen und die Ergebnisverbesserung in diesem Bereich ein erfreulicher Erfolg. Die Erträge aus Wertpapieren und Beteiligungen in Höhe von EUR 173,2 Mio. lagen um EUR 21,3 Mio. oder 14,0 Prozent über dem Vorjahreswert von EUR 151,9 Mio. Darin enthalten ist eine Sonderdividende der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG (RZB) in Höhe von EUR 60,0 Mio. Der Provisionsüberschuss lag 2011 mit EUR 67,9 Mio. um 2,2 Prozent oder EUR 1,5 Mio. über dem Vorjahreswert von EUR 66,4 Mio. Nach der deutlichen Erholung des Dienstleistungsgeschäftes im Jahr 2010 ist die Stabilisierung zufriedenstellend. Gerade im Wertpapiergeschäft, das durch die getrübte Konjunkturaussicht 2012 und die Turbulenzen im Zuge der europäischen Staatsschuldenkrise mit besonderen Herausforderungen konfrontiert war, ist diese Konstanz erfreulich. Die Ausweitung der Kundenbasis trägt dazu bei, dass auch weitere Provisionsarten wie Zahlungsverkehrs-, Versicherungs- und Kreditprovisionen wesentliche Beiträge lieferten. Das Ergebnis aus Finanzgeschäften litt 2011 unter der gestiegenen Volatilität im Zusammenhang mit der Staatsschuldenkrise in einigen europäischen Ländern und der rückläufigen Konjunktur in Europa. Daher entstand 2011 ein Verlust in Höhe von EUR 2,0 Mio., nach einem Gewinn von EUR 25,1 Mio im Jahr 2010. Durch die Ende 2011 beschlossene Neuorganisation des Treasurys wird hinkünftig Schwerpunkt auf das Kundengeschäft gelegt. Die sonstigen betrieblichen Erträge lagen im Berichtsjahr mit EUR 17,3 Mio. um EUR 1,6 Mio. oder 10,4 Prozent über dem Vorjahreswert von EUR 15,7 Mio. Die allgemeinen Verwaltungsaufwendungen erreichten einen Wert von EUR 182,4 Mio., das entspricht einer Steigerung von EUR 6,0 Mio. oder 3,4 Prozent. Im Mittelpunkt stand der weitere Ausbau des Kundengeschäftes mit dem Ziel, für die Kunden einen spürbaren Mehrwert zu schaffen. Das bankweite Effizienzsteigerungs- und Kostenoptimierungsprogramm wurde weiter fortgeführt, um die Wachstumsstrategie durch Effizienzverbesserungen zu unterstützen. Zukunftsinvestitionen - insbesondere im Rahmen des Projektes „Eine IT für Österreich“ - und eine Fülle von Marketingaktivitäten in Wien bilden die Basis für die Positionierung der RLB NÖ-Wien als moderne und kundennahe Beraterbank. Entwicklung Betriebserträge und -aufwendungen in EUR Mio. 400 300 416,9 425,1 -172,6 -184,6 -192,0 2009 2010 394,3 383,8 -165,6 2008 349,7 200 100 -158,6 0 2007 Betriebserträge 40 Betriebsaufwendungen 2011 Die allgemeinen Verwaltungsaufwendungen gliedern sich in EUR 101,8 Mio. Personalaufwand und EUR 80,6 Mio. Sachaufwand. Der Personalaufwand erhöhte sich 2011 um insgesamt 2,8 Prozent oder EUR 2,7 Mio. gegenüber dem Vergleichswert des Vorjahres. Darin spiegelt sich die Ausweitung des Personalstandes um 23 Mitarbeiter im Jahresabstand wider. Die Personalaufnahme erfolgte überwiegend im Vertrieb sowie durch Aufnahme von 12 Lehrlingen. Der Jahresüberschuss nach Steuern in Höhe von EUR 131,1 Mio. nach EUR 134,7 Mio. im Jahr 2010 sank trotz EGT-Steigerung, da 2011 erstmals EUR 15,3 Mio. an Bankenabgabe abgeführt wurden. Neben der vertragsgemäßen Gewinnabfuhr an die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien (R-Holding) in Höhe von EUR 57,2 Mio. und der Bedienung von Partizipationskapital in Höhe von EUR 3,8 Mio. wurden insgesamt EUR 70,0 Mio. den Rücklagen und EUR 20,0 Mio. dem Fonds für allgemeine Bankrisiken zur Kapitalstärkung zugeführt. Der Sachaufwand erhöhte sich im Berichtszeitraum um 4,3 Prozent oder EUR 3,3 Mio. Die Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände lagen 2011 mit EUR 4,4 Mio. etwas über dem Vorjahreswert von EUR 4,2 Mio. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erreichten auf Grund von höheren Rückstellungen für Schadensfälle einen Wert von EUR 5,2 Mio. gegenüber EUR 4,1 Mio. im Jahr 2010. Das Bewertungsergebnis aus Krediten, Wertpapieren und Beteiligungen beträgt im Jahr 2011 in Summe EUR -66,5 Mio. gegenüber EUR -70,4 Mio. im Vorjahr. Die konservative Risikopolitik der RLB NÖ-Wien sowie die stabile Konjunktur im 1. Halbjahr 2011 schlugen sich in einem niedrigeren Wertberichtigungserfordernis im Kreditgeschäft nieder. Weiters wurde eine pauschale Vorsorgereserve gem. § 57 Abs. 1 BWG in Höhe von EUR 94,8 Mio. gebildet. Durch den Verkauf der direkt gehaltenen Beteiligung an der Raiffeisenbank a.s., Prag an die RZB konnte ein Verkaufsgewinn von EUR 105,7 Mio. erzielt werden. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) erreichte EUR 166,6 Mio. und lag mit einer Erhöhung von 2,9 Prozent oder EUR 4,7 Mio. über dem Vorjahr mit EUR 161,9 Mio. Geschäftsbericht 2011 BILANZENTWICKLUNG 2011 Die Bilanzsumme von EUR 29.359,0 Mio. per 31.12.2011 zeigt eine Reduktion von 2,5 Prozent oder EUR 765,8 Mio. gegenüber einer Bilanzsumme von EUR 30.124,8 Mio. im Jahr 2010. Die Bilanzstruktur ist von einem geplanten Rückgang des Interbankengeschäfts und einem erfreulichen Anstieg des Kundengeschäfts geprägt. Aktivseitig haben insbesondere die Forderungen an Kunden mit einer Steigerung von 4,0 Prozent und die Forderungen an Kreditinstitute mit einem Rückgang von -10,3 Prozent zur Strukturverschiebung im Bilanzbild beigetragen. Damit verdeutlicht sich auch die starke Fokussierung der RLB NÖ-Wien auf das Kundengeschäft. Die passivseitige Veränderung der Bilanzstruktur ist von einer Zunahme der Verbindlichkeiten gegenüber Kunden um 5,7 Prozent sowie der verbrieften Verbindlichkeiten (inkl. Ergänzungs- und Nachrangkapital) um 5,3 Prozent und dem Rückgang der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten um 9,6 Prozent bestimmt. Damit kommt auch die Verbesserung der Refinanzierungsbasis der RLB NÖ-Wien zum Ausdruck. 41 AKTIVA Die Forderungen an Kreditinstitute sanken im Jahr 2011 um EUR -1.260,3 Mio. oder -10,3 Prozent auf EUR 10.999,9 Mio. Das war insbesondere auf die Reduktion von sektorinternen Forderungen zurückzuführen. Die Wertpapiere, das sind im Eigenbesitz befindliche Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere, Schuldtitel öffentlicher Stellen sowie Aktien und nicht festverzinsliche Wertpapiere, liegen mit EUR 5.645,1 Mio. leicht unter dem Vorjahresniveau. Die Forderungen an Kunden erfuhren im Vergleich zum Vorjahr einen Zuwachs von 4,0 Prozent oder EUR 379,0 Mio. auf EUR 9.764,1 Mio. Sie stellen mit rund 33,3 Prozent der Aktiva neben den Forderungen an Kreditinstitute den wirtschaftlich wichtigsten Aktivposten dar. Aufgrund der stabilen Konjunktursituation im 1. Halbjahr 2011 konnten die Ausleihungen an Kommerzund Privatkunden sowie an öffentlich rechtliche Körperschaften gesteigert werden. Damit kommt die RLB NÖ-Wien insbesondere ihrer Zielsetzung als zuverlässiger Partner der Wirtschaft nach. Im Kunden-Kreditgeschäft stand dabei qualitatives Wachstum immer im Vordergrund. Die konservative Risikopolitik wurde ebenso kontinuierlich weitergeführt wie das aktive Management des bestehenden Kredit-Portefeuilles. Die Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen wurden 2011 um EUR 432,3 Mio. auf EUR 2.055,1 Mio. ausgeweitet. Dieser Anstieg ist im Wesentlichen auf die Kapitalzufuhr bei der RZB zurückzuführen; die RLB NÖ-Wien hat Partizipationskapital der RZB in der Höhe von EUR 341,8 Mio. gezeichnet. Weiters hat die RLB NÖ-Wien ihre direkt bzw. indirekt gehaltenen Beteiligungen an der Raiffeisenbank a.s., Prag (bisher 24,0 Prozent) und der Tatra banka a.s., Bratislava (bisher 12,62 Prozent) – vorbehaltlich der behördlichen Genehmigung - an die RZB verkauft. Die RLB NÖ-Wien hat darüber hinaus über eine Enkelgesellschaft RZBAnteile von der HYPO NOE Gruppe Bank AG erworben. Mit 31,92 Prozent (Vorjahr: 31,41 Prozent) ist die RLB NÖWien weiterhin der größte Einzelaktionär der RZB. Struktur der Bilanzaktiva (in EUR Mrd.) 25,2 2,8 18,3 30,1 29,4 2,5 2,5 5,9 6,0 8,5 9,4 12,8 12,3 11,0 2009 2010 2011 2,9 5,6 5,1 1,9 4,1 29,7 9,8 8,3 6,9 5,4 2007 42 9,0 2008 Forderungen an Kreditinstitute Forderungen an Kunden Wertpapiere Beteiligungen u. übrige Aktiva PASSIVA Finanzielle Leistungsindikatoren Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten gingen im Jahr 2011 um EUR 1.514,1 Mio. oder 9,6 Prozent auf EUR 14.344,8 Mio. zurück. Der Anteil der Einlagen von Niederösterreichischen Raiffeisenbanken beträgt EUR 4.440,3 Mio. oder 31,0 Prozent aller Einlagen von Banken. Dadurch wird auch die Funktion der RLB NÖWien als Spitzeninstitut der Raiffeisen-Bankengruppe NÖWien (RBG NÖ-Wien) geprägt. Die Raiffeisenbanken in Niederösterreich halten die gesetzlichen Liquiditätsreserven bei der RLB NÖ-Wien. Die RLB NÖ-Wien selbst ist in Niederösterreich nicht im Retail-Banking tätig. ERFOLGSKENNZAHLEN Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden nahmen im Jahr 2011 um EUR 410,1 Mio. oder 5,7 Prozent auf EUR 7.562,1 Mio. zu. Vom Wert zum 31.12.2011 entfielen EUR 2.565,9 Mio. auf Spareinlagen; diese verzeichneten einen Zuwachs von EUR 305,7 Mio. oder 13,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt besteht eine ungebrochene Nachfrage nach diesen sicheren Einlagenformen von Seiten der Privatkunden. Dies bestätigt das Vertrauen der Kunden in die RLB NÖ-Wien. Die Verbrieften Verbindlichkeiten weisen zusammen mit dem Ergänzungskapital und den nachrangigen Verbindlichkeiten einen Stand zum Jahresende 2011 von EUR 4.877,2 Mio. aus, welcher um EUR 243,3 Mio. oder 5,3 Prozent über dem Vorjahresstand von EUR 4.633,9 Mio. liegt. Die Primärmittel, das sind die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden inklusive aller verbrieften Verbindlichkeiten, sind um EUR 653,4 Mio. oder 5,5 Prozent auf EUR 12.439,3 Mio. angestiegen und bilden 42,4 Prozent der Bilanzsumme. Wesentliche im internationalen Vergleich verwendete Kennzahlen stellen sich im Vergleich zum Vorjahr folgendermaßen dar: Die Cost/Income-Ratio – das sind die Betriebsaufwendungen im Verhältnis zu den Betriebserträgen – erreichte mit einem Wert von 45,2 Prozent beinahe den Wert des Vorjahres von 44,3 Prozent. Der Return on Equity nach Steuern - die Eigenkapitalverzinsung bezogen auf das durchschnittliche Eigenkapital - erreichte im Jahr 2011 dank der guten Geschäftsentwicklung mit 9,1 Prozent einen ausgezeichneten Wert und befand sich knapp unter dem Niveau des Vorjahres von 10,0 Prozent. AUFSICHTSRECHTLICHE EIGENMITTEL Die anrechenbaren Eigenmittel der RLB NÖ-Wien gem. § 23 Abs. 14 BWG erreichten zum 31.12.2011 ein Volumen von EUR 2.033,0 Mio. Dem gegenüber steht ein aufsichtsrechtliches Eigenmittelerfordernis von EUR 1.154,1 Mio., sodass sich zum Bilanzstichtag des Jahres 2011 eine Eigenmittelüberdeckung von EUR 878,8 Mio. oder 76,2 Prozent des Erfordernisses ergibt. Die Kernkapitalquote (bezogen auf das Gesamtrisiko) konnte mit 9,4 Prozent deutlich gegenüber dem Niveau des Vorjahres gesteigert werden. Die Eigenmittelquote bezogen auf alle Risiken beträgt nach 13,1 Prozent im Vorjahr nunmehr erfreuliche 14,1 Prozent. Beide Kennzahlen liegen damit deutlich über dem gesetzlichen Mindesterfordernis von 4,0 Prozent bzw. 8,0 Prozent. Struktur der Bilanzpassiva (in EUR Mrd.) 29,7 30,1 29,4 2,3 2,5 2,6 4,5 4,6 4,9 7,0 7,1 15,9 15,9 14,3 2009 2010 2011 25,2 2,5 18,3 1,7 3,5 4,8 6,6 5,6 7,5 2007 11,3 2008 Verbindlichk. ggü. Kreditinstituten Verbriefte Verbindlichk. i.w.S. Geschäftsbericht 2011 7,6 Verbindlichk. ggü. Kunden Eigenkapital u. übrige Passiva 43 Risikobericht RISIKOPOLITIK UND RISIKOMANAGEMENT Basis für die integrierte Risikosteuerung in der RLB NÖ-Wien stellt die vom Vorstand beschlossene Risikopolitik mit deren begleitenden Strategien dar. Teil der Risikopolitik ist auch die Definition der Grundsätze des Risikomanagements, die Festlegung von Limiten für alle relevanten Risiken sowie die Verfahren zur Überwachung der Risiken. Das professionelle Management der Risiken von Finanzinstrumenten zählt zu den Kernaufgaben und damit zu den entscheidenden Wettbewerbsfaktoren jeder Bank. Dabei steht die Fähigkeit eines Finanzinstitutes, alle wesentlichen Risiken zu erfassen und zu messen, diese zeitnahe zu überwachen und zu steuern im Vordergrund. In der RLB NÖ-Wien wird Risikomanagement als aktive unternehmerische Funktion verstanden. Der Fokus liegt primär in der Optimierung von Risiko und Ertrag (Rendite) im Sinne von „Management von Chancen und Risiken“. Die Risikopolitik und –strategie der RLB NÖ-Wien ist, unter Beachtung der Anforderungen aus einem kundenorientierten Bankbetrieb im Sinne des Beraterbankgedankens einerseits und der Orientierung an den gesetzlichen Rahmenbedingungen andererseits, von einem konservativen Umgang mit den bankgeschäftlichen und bankbetrieblichen Risiken geprägt. Darüber hinaus trägt die RLB NÖ-Wien mit einer eigenen Geschäftsgruppe „Risikomanagement/Organisation“ der hohen Bedeutung des Risikothemas Rechnung. Hier sind alle Organisationseinheiten, die mit der Risikoerkennung, -erfassung, -bewertung und -analyse befasst sind, gebündelt. RISIKOMANAGEMENT UND -CONTROLLING Die RLB NÖ-Wien gewährleistet durch den Einsatz effizienter Methoden auf dem Gebiet des Risikomanagements und -controllings die Rentabilität und Sicherheit der Bank im Interesse der Kunden und Eigentümer. Klare Verantwortlichkeiten sind die Grundlage des Risikomanagements der RLB NÖ-Wien. Die Risikopolitik ist integraler Bestandteil der Gesamtbanksteuerung, d.h. die Ertrags- und Risikosteuerung sämtlicher Geschäftsbereiche sind systematisch miteinander verknüpft. Alle relevanten Risiken der Bank werden ermittelt und unter Berücksichtigung der Eigenmittel (Deckungsmassen) strategisch optimal gesteuert. 44 Die Bank orientiert sich in ihrer Organisation und ihren Abläufen an den Internal Capital Adequacy Assessment Process (ICAAP)-Bestimmungen. Seit dem Jahr 2008 ermittelt die RLB NÖ-Wien den regulatorischen Eigenmittelbedarf nach dem Standardansatz (gemäß § 22a BWG). Der Vorstand wird bei der Erfüllung der risikorelevanten Aufgaben durch von den Markteinheiten unabhängige Risikocontrolling- und Risikomanagementeinheiten sowie spezifische Komitees unterstützt. Das aktive Gremium, in dem die Risikosituation der Gesamtbank analysiert wird und in dem die strategischen Risikoentscheidungen getroffen werden, ist die Gesamtbankrisikorunde. Die Analyse der Gesamtbankrisikosituation erfolgt an Hand der Risikotragfähigkeitsanalyse sowie auf Grund der Detailberichte zu den einzelnen Risikoarten. Die strategischen Risikoentscheidungen umfassen die Festlegung der Limitsysteme für die Gesamtbank sowie für die einzelnen Geschäftsbereiche. Weiters gehört dazu die Ausformulierung der Risikopolitik und die Einführung neuer Risikomesssysteme. Die Gesamtbankrisikorunde setzt sich aus dem zuständigen Vorstand für Risikomanagement und Organisation, dem Leiter Kreditrisikomanagement, dem direkt berichtenden Leiter Sondergestion, dem Leiter Treasury Mid-Office und den Leitern der risikonehmenden Hauptabteilungen des Vertriebes sowie dem Leiter Rechnungswesen und Controlling, dem Leiter Innenrevision, der Leiterin Länder- und Bankenanalyse (zur Unterstützung bei den Risikoinformationen bei Länder- und Bankenengagements) und einem Vertreter der R-Holding unter Führung des Leiters der Abteilung Gesamtbankrisiko zusammen und tagt vierteljährlich. Die endgültigen Beschlüsse erfolgen jeweils in der Vorstandssitzung und werden dem Aufsichtsrat vierteljährlich vom Risikovorstand vorgelegt. Die Abteilung Gesamtbankrisiko (GBR) ist in die Geschäftsgruppe Risikomanagement/Organisation eingegliedert und untersteht direkt dem zuständigen Vorstand. Dadurch ist sichergestellt, dass die Abteilung GBR unabhängig von den Marktbereichen agiert. Hier laufen alle relevanten Risikoanalysen, wie Beteiligungs-, Markt-, Kredit-, Liquiditätsrisiko sowie operationelle Risiken, zusammen. Im Rahmen des Risikocontrollingprozesses wird in der Hauptabteilung Treasury Mid-Office, die ebenfalls in der Geschäftsgruppe Risikomanagement/ Organisation angesiedelt und damit unabhängig vom Treasury ist, täglich die Bewertung, die Überprüfung der Einhaltung von Limiten, die Analyse und das Reporting der Handelsbücher durchgeführt. Die Marktrisikolimite des Bankbuches werden ebenfalls täglich überwacht und analysiert. Die kontinuierliche Überwachung der Risiken auf Gesamtbankebene gehört zu den Kernaufgaben der Abteilung Gesamtbankrisiko. Die Gesamtbetrachtung aller Risiken auf höchster Aggregationsebene wird im Rahmen der Risikotragfähigkeitsanalyse durch die Abteilung GBR durchgeführt. Das Kreditrisiko wird gemeinsam von der Hauptabteilung Kreditrisikomanagement (KRM) und der direkt berichtenden Abteilung Sondergestion von der Prüfung des Engagements vor Antragstellung über die Sanierung von Krisenfällen bis hin zur Schadensminimierung im Insolvenzfall betreut, wodurch die Bedeutung dieses Risikos für die RLB NÖ-Wien ersichtlich wird. Die Weiterentwicklung des Raiffeisen-Rating-Systems und des Scoringmodells liegt im Aufgabenbereich der Hauptabteilung Kreditrisikomanagement (KRM). Im Handbuch Risikomanagement der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien Gruppe sind alle Aufgaben, Gremien, Berichte, Verfahren und organisatorischen Einheiten im Risikomanagementprozess definiert und detailliert beschrieben. Dieses wird jährlich von der Abteilung Gesamtbankrisiko gemeinsam mit dem Kreditrisikomanagement, Treasury Mid-Office, der Länder- und Bankenanalyse und der Abteilung Konzern-Steuerung/Risikomanagement der R-Holding aktualisiert und vom Vorstand der RLB NÖ-Wien und der Geschäftsleitung der R-Holding beschlossen. Dadurch ist sichergestellt, dass innerhalb der Bank ein abgestimmter Prozess zur Erfassung, Limitierung, Messung, Berichterstattung und Dokumentation der Risiken gegeben ist. Die RLB NÖ-Wien stellt des Weiteren in Form einer jährlich zu überarbeitenden Risikolandkarte eine Übersicht über alle Haupt- und Subrisikoarten mit Bewertung der Wesentlichkeit der Risikoart dar. und das Liquiditätsrisiko im Vordergrund des Risikomanagements. Auch den Beteiligungsrisiken bei den banknahen Beteiligungen wird aufgrund ihrer Bedeutung entsprechende Beachtung zuteil. Dem operationellen Risiko wird durch laufende Schadensfallerhebungen und regelmäßig durchgeführte Selfassessments Rechnung getragen. Das Marktrisiko des Handels- und des Bankbuches wird mittels der gängigen Kennzahl „Value at Risk“ (VaR - Verlustpotenzial bei bestimmter Wahrscheinlichkeit und Behaltedauer) berechnet. Das Kreditrisiko wird für den unerwarteten Verlust einerseits mittels „Value at Risk“ (im Problemfall) und andererseits mittels Szenarioanalyse (im Extremfall) gemessen und analysiert. Die Ermittlung des Beteiligungsrisikos erfolgt sowohl im Problemfall als auch im Extremfall mittels Expertenschätzung. Im Rahmen des Gesamtbankrisikomanagements werden auch das Liquiditätsrisiko und die operationellen Risiken erfasst. Wie oben erwähnt, ist das zentrale Instrument, in dem alle risikorelevanten Informationen zusammenfließen und dargestellt werden, die vierteljährliche Risikotragfähigkeitsanalyse (RTFA). Diese Analyse ist der Ansatzpunkt für die Risikopolitik in Form der Limitierung der Risikoaktivitäten auf ein für die Bank angemessenes Niveau. Ergänzend zur Risikotragfähigkeitsanalyse erstellt die RLB NÖ–Wien seit dem Jahr 2009 qualitative Gesamtbankstresstests. Diese wurden im Jahr 2011 auf qualitative Stressszenarien für alle Risikoarten unter Einbindung makroökonomischer Rahmenbedingungen erweitert. KREDITRISIKO GESAMTBANKRISIKOSTEUERUNG – RISIKOTRAGFÄHIGKEIT In der RLB NÖ-Wien werden im Rahmen der Gesamtbankrisikosteuerung dem vorhandenen Risikodeckungspotenzial (Ertrag, Eigenkapital und stille Reserven) der Bank alle maßgeblichen Risiken (insbesondere Kredit-, Markt-, Liquiditäts-, Beteiligungs- und operationelle Risiken), die nach den gängigen Methoden und unter Einsatz entsprechender Systeme ermittelt werden, gegenübergestellt. Die Risiken der Bank werden in drei Szenarien (Normalfall, Problemfall und Extremfall) eingeteilt. Die Risikotragfähigkeit stellt dabei die Begrenzung für das aggregierte Gesamtbankrisiko dar, wobei auch nach Geschäftsgruppen detaillierte Risikolimite Berücksichtigung finden. Dem Geschäftsschwerpunkt der RLB NÖ-Wien entsprechend stehen die Kreditrisiken, die Marktrisiken Geschäftsbericht 2011 Die RLB NÖ-Wien definiert das Kreditrisiko als jenen Verlust, der durch Nichterfüllung der vertraglichen Verpflichtungen von Kunden oder von Kontrahenten entsteht. Kreditrisiko resultiert einerseits aus dem traditionellen Kreditgeschäft (Verlust durch Kreditausfälle und die sich daraus ergebende Gestionierung des Kreditengagements aufgrund einer Bonitätsverschlechterung) sowie andererseits aus dem Handel bzw. Abschluss von Marktrisikoinstrumenten (Ausfallsrisiko auf Seiten der Kontrahenten bei Derivaten). Im Kreditrisiko ist auch das Länderrisiko inkludiert. Länderbzw. Transferrisiko ist das Risiko, dass der Schuldner seinen Verpflichtungen bedingt durch hoheitliche Maßnahmen eines Staates nicht nachkommen kann. Unter das Transferrisiko fällt auch das Risiko, dass Fälligkeiten eines in finanzielle Notlage geratenen Landes aufgrund einer zwischenstaatlichen Vereinbarung 45 umgeschuldet, also um mehrere Jahre aufgeschoben werden. Dieses Risiko wird gesondert limitiert. Das Kontrahentenausfallsrisiko aus Derivaten wird in der RLB NÖ-Wien im Rahmen der aufsichtsrechtlichen Eigenmittel berücksichtigt. Die laufende Analyse des Derivateportfolios erfolgt in der Abteilung Treasury-Risk. Unter Berücksichtigung der Risikotragfähigkeit der RLB NÖ-Wien (und aller darin enthaltenen Risiken) ist seit Anfang 2007 für die Kapitalzurechnung ein Globallimitsystem im Einsatz. Die Risikolimitierung erfolgt pro Geschäftsgruppe und Risikoart. Neben den Risikolimiten auf Gesamtbankebene gibt es für die Treasurygeschäfte ein umfangreiches Linien- und Limitsystem, das sich aus der Treasury-Limitstruktur und dem Produkte-, Limit- und Märktekatalog zusammensetzt. Das Kreditrisiko stellt einen erheblichen Teil des Risikos der RLB NÖ-Wien dar. Daher ist den Vertriebseinheiten eine Hauptabteilung Kreditrisikomanagement (KRM) zur Seite gestellt, deren Aufgabe einerseits die Unterstützung und Kontrolle bei der Messung und Steuerung des Kreditrisikos und andererseits die Verwertung von Problemengagements darstellt. Die direktberichtende Abteilung Sondergestion, die dem Vorstand Risikomanagement und Organisation direkt unterstellt ist, unterstützt den Risikomanagementprozess durch die Übernahme der Sanierung der Problemengagements. Das Kreditrisiko der RLB NÖ-Wien wird sowohl auf Einzelkreditbasis der Kunden als auch auf Portfoliobasis beobachtet und analysiert. Basis für die Kreditrisikosteuerung und Kreditentscheidung ist die vom Vorstand der RLB NÖ-Wien genehmigte Risikopolitik. Grundsätze zur Kreditgewährung sind schriftlich in der Risikopolitik und im Handbuch Risikomanagement dokumentiert, wobei insbesondere geschäftspolitische Aussagen zu den Themen Kreditprüfung, Besicherung sowie Anforderungen an Ertrag und Risiko darin getroffen werden. Bei der Analyse von Länderrisiken, die in der Kreditrisikobewertung Deckung finden, bedient sich die RLB NÖ-Wien unter anderem der professionellen Unterstützung der Abteilung Financial Institutions, Country & Portfolio Risk Management der Raiffeisen Bank International (RBI). Die internen Länderratings bilden unter anderem die Grundlage für das RLB-eigene Länderlimitsystem, welches Gültigkeit für alle Organisationseinheiten des Unternehmens hat. Auch bei der Analyse von Bankenrisiken gibt es eine enge Zusammenarbeit mit der Abteilung Financial Institutions Analysis, Country & Portfolio Risk Management der RBI. Des Weiteren hat die RLB NÖ-Wien in Form einer Datenbank Zugang auf den Länder- und BankenRatingpool der RBI. Die Bankenobligi werden seit der Finanzmarktkrise im Jahr 2008 einer zusätzlichen, detaillierten Einzelprüfung unterzogen. Das daraus resultierende Risiko findet ebenfalls im Rahmen der RTFA Eingang in die Gesamtrisikobetrachtung. Vor dem Hintergrund der Finanzmarktkrise und deren Auswirkungen wurde eine spezielle „Task Force“ für Problemengagements installiert. Diese Gruppe unter Führung des Hauptabteilungsleiters Kreditrisikomanagement umfasst Teilnehmer sowohl von den Markt- wie auch Fach- und Back Office-Einheiten, um die Beobachtung, Bearbeitung, Eintreibung und Abwicklung von Krisenfällen sicherzustellen. Dieses Gremium tritt anlassbezogen zusammen. MARKTRISIKO Das Marktrisiko resultiert aus der Veränderung von Marktpreisen. Diese führt dazu, dass der beizulegende Zeitwert oder die künftigen Zahlungsströme der Finanzinstrumente schwanken. Die RLB NÖ-Wien betrachtet als Marktrisiko die Zinsrisiken, Währungsrisiken und andere Preisrisiken sowie Volatilitätsrisiken. Der Vorstand der RLB NÖ-Wien erhält täglich einen VaRReport (Value at Risk), der über die aktuelle Limitauslastung im gesamten Handelsbuch und in den einzelnen Portfolios des Handelsbuches informiert. 46 Die Grafik zeigt das tägliche Risiko des Handelsbuches sowie der Subportfolien Zinshandel, Eigenhandel und Flow, und Wertpapier- und Devisen-Sales, berechnet als „99 Prozent-Value at Risk“ mit einer Haltedauer von einem Tag. Ein Value at Risk-Wert von EUR 200 Tsd. bedeutet beispielsweise, dass die Bank an dem betreffenden Handelstag mit 99-prozentiger Wahrscheinlichkeit im Handelsgeschäft nicht mehr als EUR 200 Tsd. verlieren könnte. Der Wert sagt nichts darüber aus, wie hoch der tatsächliche Verlust oder Gewinn an diesem Tag war. Darüber hinaus gibt es auch eine tägliche Worst Case Analyse, die Aufschluss über die Verluste im Extremfall gibt. Vor den Hintergrund der instabilen Marktlage wurden die Limits zu Jahresbeginn sehr eng gesetzt, gleichzeitig wurde die Kapitalunterlegung erhöht. Der VaR des Handelsbuches ist primär durch den VaR des Zinshandels getrieben. Der Risikobeitrag aller Subportfolien des Handelsbuches wurde aufgrund der hohen Marktvolatilitäten gering gehalten. Die Abteilung Wertpapier- und Devisen-Sales konzentriert sich auf den Durchhandel und liefert daher keinen Risikobeitrag. Im VaR-Verlauf sind mehrere Spitzen erkennbar, die sich auf konkrete Marktereignisse zurückführen lassen. Die VaRSpitze Anfang März ist auf die Ankündigung einer Zinserhöhung durch die EZB zurückzuführen. Der Rückgang der Konjunkturmeinung Anfang Mai bedingte eine weitere kurzfristige VaR-Erhöhung. Der Anstieg des Risikos Ende Juni und Anfang Juli ist auf die lange Entscheidungsfindung der EU für die Freigabe der zweiten Griechenland Kredittranche zurückzuführen. Der Downgrade der USA durch S&P und die Problematik der Kreditwürdigkeit der Euro-Länder führte Anfang August zu einer weiteren Beunruhigung der Märkte. Die Euro-Krise führte im Oktober zu einer erneuten Verunsicherung der Geschäftsbericht 2011 Märkte, die sich in einer Erhöhung des VaR bemerkbar machte. Die Risikerhöhung im Dezember ist auf die EZBLeitzinssenkung und die Ankündigung möglicher Herabstufungen von EUR-Ländern durch die Ratingagenturen zurückzuführen. Die Zuverlässigkeit des auf historischen Daten basierenden VaR-Ansatzes wird durch ein Backtesting auf täglicher Basis überprüft, sowie durch wöchentliche Stresstests ergänzt und laufend verbessert. Das Zinsänderungsrisiko wird zentral in der Hauptabteilung Treasury in der Abteilung Aktiv-/Passivmanagement gemanagt. Hier werden alle Zinspositionen systematisch zusammengefasst und gesteuert. Die Erfassung erfolgt durch interne Kontrakte bei Großpositionen. Diese werden zwischen Kundenbetreuer und Treasury explizit vereinbart. Das Mengengeschäft wird über die internen Systeme automatisch erfasst. Die Steuerung des Zinsänderungsrisikos wird auf Basis einer GAP-Analyse durchgeführt. Auf die GAP-Analyse aufbauend werden VaR- und Szenarioanalysen erstellt. Die verwendeten Szenarien basieren auf den Empfehlungen der Finanzmarktaufsicht und der OeNB sowie des „Basel Committee on Banking Supervision“. Einmal monatlich findet eine Sitzung des Aktiv/PassivKomitees statt, in der über die Marktrisiken des Bankbuches berichtet wird und die Zinsmeinung sowie die Zinspositionierung der Bank beschlossen werden. Steuerungsmaßnahmen werden im Einklang mit der Zinsmeinung gesetzt. Die Ergebnis- und Risikoanalyse des Bankbuches erfolgt auf Total-Return-Basis, das heißt, dass neben dem Strukturbeitrag auch die Barwertänderung des Bankbuches der RLB NÖ-Wien betrachtet 47 wird, um nachhaltig die Flexibilität und Ertragskraft der Fristentransformation zu sichern. Für die Darstellung des Barwertrisikos werden die Gaps wie fix verzinste Anleihen bzw. fixe Refinanzierungen behandelt und bewertet. Positive Werte werden wie Anleihen interpretiert und negative Werte sind als Refinanzierungen zu sehen. Um die möglichen Auswirkungen einer Zinsänderung auf den Ertrag des Unternehmens darzustellen, wird das Barwertrisiko an Hand eines Value at Risk Modells berechnet. liquiditätsrisiko (Vermögensgegenstände, insbesondere Finanzinstrumente können nicht oder nur zu schlechteren Konditionen verkauft werden) und das Refinanzierungsrisiko (Anschlussfinanzierungen können nicht oder nur zu schlechteren Konditionen durchgeführt werden) verstanden. Einen wesentlichen Bestandteil des Marktrisikos stellen auch die Derivatepositionen dar. Der Risikogehalt der abgeschlossenen derivativen Geschäfte wird täglich analysiert und fließt ebenfalls in das tägliche Reporting an den Vorstand ein. Somit ist gewährleistet, dass der Vorstand auch über diese Geschäfte immer zeitnah informiert ist. Eine detaillierte Übersicht über die Struktur dieser Geschäfte ist im Anhang zum Jahresabschluss unter D. Erläuterungen der Bilanzposten XI. Ergänzende Angaben 3. Angaben zu Finanzinstrumenten gem. § 237a UGB i.V.m. § 64 Abs. 1 Z 3 BWG zu finden. Im Jahr 2011 wurde zufolge der steigenden Bedeutung des Liquiditätsrisikos ein eigenes Liquiditätskomitee gegründet. Dieses tritt monatlich zusammen und hat folgende Aufgaben: Fundingstrategie, Liquiditätsbericht, Liquiditätskosten und –erträge, Empfehlungen an den Vorstand sowie die Zusammenarbeit mit dem Limagremium. FREMDWÄHRUNGSRISIKO Das Fremdwährungsrisiko der RLB NÖ-Wien wird ebenfalls zentral in der Hauptabteilung Treasury in der Abteilung Eigenhandel und Flow-Geschäft gesteuert. Das daraus entstehende Fremdwährungsrisiko wird durch ein in der Treasury-Limitstruktur detailliertes Limitsystem (VaR-Limit, Sensitivitätslimits sowie Stop-Loss-Limit) begrenzt. Ebenso wird das Volumen der offenen meldetechnischen Devisenpositionen überwacht. Somit unterliegen alle Fremdwährungspositionen der laufenden Beobachtung und Steuerung. LIQUIDITÄTSRISIKO Das Liquiditätsrisiko umfasst das Risiko, dass die Bank ihre gegenwärtigen und zukünftigen Zahlungsverpflichtungen nicht vollständig und zeitgerecht erfüllen kann und dass im Falle unzureichender Marktliquidität Geschäfte nicht abgeschlossen werden können oder zu ungünstigeren Konditionen abgeschlossen werden müssen. Das Liquiditätsrisiko umfasst das Zahlungsunfähigkeitsrisiko (Liquiditätsrisiko i.e.S.), das Liquiditätsfristentransformationsrisiko sowie das Risiko aufsichtsrechtlicher Sanktionen/Strafzuschläge infolge Nichterfüllung von Mindestanforderungen (z.B. Mindestreserve). Das Zahlungsunfähigkeitsrisiko (Liquiditätsrisiko i.e.S.) schließt das Terminrisiko (unplanmäßige Verlängerung der Kapitalbindungsdauer von Aktivgeschäften) und Abrufrisiko (vorzeitiger Abzug von Einlagen, unerwartete Inanspruchnahme von zugesagten Kreditlinien) ein. Unter dem Liquiditätsfristentransformationsrisiko werden das Markt- 48 Die Liquiditätssteuerung erfolgt zentral durch die Hauptabteilung Treasury für die gesamte RBG NÖ-Wien. Das Liquiditätsrisiko wird in der RTFA seit dem Jahr 2007 auf Basis einer Szenarioanalyse angesetzt. Die RLB NÖ-Wien hat über das etablierte Retailgeschäft Zugang zu Primärmitteln, die knapp 40 Prozent der Bilanzsumme ausmachen. Das Spareinlagenvolumen konnte im Geschäftsjahr 2011 um 13,5 Prozent gesteigert werden. Zusätzlich wird für die RLB NÖ-Wien auf täglicher Basis das Short Term Funding Limit durch die Abteilung GBR gemessen und berichtet. Dabei wird der tägliche Refinanzierungsbedarf den vorhandenen tenderfähigen Wertpapieren gegenübergestellt. Das Messverfahren für das Liquiditätsrisiko wird auf Basis der aggregierten Daten der RBG NÖ-Wien ermittelt und der entsprechende Anteil im Rahmen der Risikotragfähigkeitsanalyse der Raiffeisen-Holding Gruppe, der R-Holding und der RLB NÖ-Wien in der jeweils entsprechenden Höhe angesetzt. Unter Berücksichtigung der Anforderungen 1-18 des CEBS Liquidity Risk Management Papers (CEBS 2008 147) sowie der mit 31.12.2010 in Kraft getretenen Liquiditätsrisikomanagement-Verordnung der FMA wurde bereits per 31.03.2010 eine Änderung der bestehenden Liquiditätsmanagementvereinbarung innerhalb der RBG NÖ-Wien sowie des darauf aufbauenden Liquiditätsrisikomodells vorgenommen. Die Liquiditätssituation in der RBG NÖ-Wien wird in unterschiedlichen Szenarien betrachtet. Dabei wird zwischen dem Normalfall, der Rufkrise, der Systemkrise und der kombinierten Krise unterschieden. Allen Szenarien ist unterstellt, dass von der aktuellen Situation ausgehend kein Neugeschäft durchgeführt wird. Die Szenarien unterscheiden sich jedoch durch unterschiedliche Auswirkung auf die bestehende Kapitalablaufbilanz (ON- und OFFBalance Positionen) in der jeweils angenommenen Stresssituation. Generell wird starkes Augenmerk auf die Liquiditätssicherung unter Betrachtung eines definierten Überlebenshorizonts („survival period“) gelegt. Dieser muss durch den vorhandenen Liquiditätspuffer der RLB NÖ-Wien abgedeckt werden und leitet sich aus dem bestehenden Limitsystem ab. Die Survival Period ist mit drei Monaten festgelegt. Im Jahr 2011 wurde des Weiteren ein umfassender Katalog an Liquiditätsfrühwarnindikatoren auf täglicher Basis implementiert. BETEILIGUNGSRISIKO Das Beteiligungsrisiko betrifft die RLB NÖ-Wien in Form potenzieller Verluste durch Dividendenausfälle, Abschreibungen, Veräußerungsverluste und Reduktion stiller Reserven. Die Einhaltung der aufsichtsrechtlichen Bestimmungen wird laufend sichergestellt. Die RLB NÖ-Wien hält aufgrund ihres Fokus als Universalbank ausschließlich Bank- und banknahe Beteiligungen. Vierteljährlich finden die gemäß Expertenschätzung (im Problem- und Extremfall) ermittelten Risikopotenziale und die Risikodeckungsmassen aus Beteiligungsunternehmen Eingang in die periodisch auf Gesamtbankebene durchgeführten Risikotragfähigkeitsanalysen. OPERATIONELLE RISIKEN Unter operationellem Risiko versteht die RLB NÖ-Wien Verluste, die aufgrund von Fehlern in Systemen, Prozessen oder durch Mitarbeiter oder Externe entstehen. In dieser Definition sind die Rechtsrisiken eingeschlossen. Die RLB NÖ-Wien verfügt über eine Schadensfalldatenbank mit historischen Daten ab 1999 und alle laufenden Fälle ab 2001. Damit wurde die Voraussetzung für einen über den Basisindikatoransatz hinausgehenden Ansatz zum Management operationeller Risiken geschaffen. Der Vorstand der RLB NÖ-Wien wird quartalsweise über die Entwicklung aufgezeichneter Schadensfälle informiert. hinaus ergeben sich aus dem Basisindikatoransatz für die Bank keine weiteren Verpflichtungen zur Quantifizierung von operationellen Risiken. Im Rahmen einer Risikoselbsteinschätzung (Risk-Assessments) werden zusätzlich tourlich moderierte Workshops zur Einschätzung des operationellen Risikos abgehalten. KUNDENGARANTIEGEMEINSCHAFT DES RAIFFEISENSEKTORS Über die internen Maßnahmen zu Risikoerkennung, -messung und -steuerung hinaus ist die RLB NÖ-Wien Mitglied der Raiffeisen-Kundengarantiegemeinschaft. Diese Gemeinschaft aus Raiffeisenbanken, Raiffeisenlandesbanken, der RZB und der RBI garantiert gegenseitig alle Kundeneinlagen und die eigenen Wertpapieremissionen bis zu 100 Prozent. Die Kundengarantiegemeinschaft ist zweistufig organisiert. Einerseits auf Landesebene, wobei beispielsweise Raiffeisenbanken aus Niederösterreich gegenseitig Kundeneinlagen garantieren und andererseits gibt es als zweite Sicherheitsstufe die Bundeskundengarantiegemeinschaft, die dann zum Tragen kommt, wenn die jeweilige Landessicherung nicht ausreicht. Somit stellt die Kundengarantiegemeinschaft der Raiffeisenbanken, Raiffeisenlandesbanken, der RZB und der RBI ein doppeltes Netz für die Sicherheit der Kundeneinlagen dar. SOLIDARITÄTSVEREIN DER RAIFFEISENBANKENGRUPPE NIEDERÖSTERREICH-WIEN Die RLB NÖ-Wien hat gemeinsam mit den Niederösterreichischen Raiffeisenbanken über die Einrichtung des Solidaritätsvereins sichergestellt, dass Mitglieder, die in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten sind, durch geeignete Maßnahmen Hilfestellung erfahren. Der Solidaritätsverein stellt somit eine zusätzliche Sicherungseinrichtung zu der umseitig dargestellten Österreichischen- und Niederösterreichischen RaiffeisenEinlagensicherung dar. Derzeit wird das operationelle Risiko mittels EarningsVolatility-Methode ermittelt und in der Risikotragfähigkeitsanalyse angesetzt. Die RLB NÖ-Wien hat sich zur Absicherung des operationellen Risikos gem. § 22i BWG verpflichtet, den Basisindikatoransatz gem. § 22j BWG zur Berechnung des Mindesteigenmittelerfordernis heranzuziehen und gegenüber der Aufsicht entsprechend offenzulegen. Darüber Geschäftsbericht 2011 49 EINLAGENSICHERUNGSEINRICHTUNGEN DES RAIFFEISENSEKTORS Die RLB NÖ-Wien ist gemeinsam mit den Niederösterreichischen Raiffeisenbanken über die RaiffeisenEinlagensicherung Niederösterreich-Wien reg. Gen. mbH Mitglied der Österreichischen Raiffeisen-Einlagensicherung eGen. Diese Einlagensicherungsgenossenschaft stellt die Haftungseinrichtung für die gesamte Österreichische Raiffeisen-Bankengruppe im Sinn der §§ 93, 93a und 93b BWG dar. Durch das zum Zweck der Einlagensicherung im Raiffeisensektor eingesetzte Frühwarnsystem ist ein hoher Anlegerschutz, weit über die gesetzlichen Erfordernisse hinaus, gegeben. Das Frühwarnsystem basiert auf einem umfassenden Meldewesen über Ertrags- und Risikoentwicklungen seitens aller Raiffeisenlandeszentralen (inkl. aller Raiffeisenbanken im jeweiligen Bundesland) an die Österreichische RaiffeisenEinlagensicherung eGen und der entsprechenden laufenden Analyse und Beobachtung. 50 RAIFFEISEN-BANKENGRUPPE ÖSTERREICH Die Österreichische Raiffeisen-Bankengruppe ist die größte private Bankengruppe des Landes. Rund 530 lokal tätige Raiffeisenbanken, 8 regional tätige Landeszentralen und die RZB und RBI in Wien bilden mit insgesamt rund 1.700 Bankstellen das dichteste Bankstellennetz des Landes. Rund 1,7 Millionen Österreicher sind Mitglieder und damit Miteigentümer von Raiffeisenbanken. GESETZLICHE EINLAGENSICHERUNG Seit dem 1. Jänner 2011 gilt für die gesetzliche Einlagensicherung einheitlich ein Höchstbetrag von EUR 100 Tsd. für die Sicherung von Einlagen von natürlichen Personen, Klein- und Mittelunternehmen sowie für nicht natürliche Personen. Darüber hinaus gibt es taxative Ausnahmen von dieser Einlagensicherung, wie z.B. Einlagen von großen Kapitalgesellschaften. Das interne Kontrollsystem für den Rechnungslegungsprozess Der Vorstand der RLB NÖ-Wien hat ein wirksames angemessenes internes Kontrollsystem für Rechnungslegungsprozess eingerichtet, während Aufsichtsrat die Überwachung der Wirksamkeit internen Kontrollsystems vornimmt. KONTROLLMASSNAHMEN und den der des Das interne Kontrollsystem zum Rechnungslegungsprozess ist dazu konzipiert, angemessene Sicherheit bei der Erstellung und der wahrheitsgetreuen Darstellung von veröffentlichten Jahresabschlüssen und Finanzinformationen in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Bestimmungen des BWG und UGB zu gewährleisten. KONTROLLUMFELD Das interne Kontrollsystem ist durch die definierten Kontrollen integrierter Bestandteil von technischen und organisatorischen Prozessen, verbindet Risiko und Compliance und stellt sicher, dass auf Basis definierter Risiken adäquate Kontrollen implementiert und korrekt ausgeführt werden. Konzeption und Rahmenbedingungen sind im Rahmen des IKS-Handbuchs über Beschluss des Vorstands verbindlich geregelt. Aufsichtsrat und Vorstand stützen sich dabei auf die Expertise der Fachleute, insbesondere der Hauptabteilung Rechnungswesen und Controlling als Prozess- und IKS-verantwortlichem Bereich für den Rechnungslegungsprozess, in Abstimmung mit der direktberichterstattenden Abteilung Gesamtbankrisiko als IKS-Beauftragter der RLB NÖ-Wien. Die Identifikation von Risiken erfolgt mittels unterschiedlichster Instrumente, etwa der Risikolandkarte, den Risikoassessments aus dem operationellen Risiko und dem Scoping. Im Gesamtbankrisiko werden die Risiken zusammengeführt. Kontrollschritte werden im Rahmen der Vorgaben der internen IKS-Richtlinie bei der Prozessdarstellung berücksichtigt und dokumentiert. Insbesondere wird festgehalten, welche Risiken eingeschränkt werden sollen, in welchen Prozessen die Kontrollaktivitäten durchgeführt werden, wie die Kontrollaktivitäten aussehen und von wem sie wie oft vorgenommen werden. Sämtliche Kontrollmaßnahmen werden im laufenden Geschäftsprozess angewandt, um sicherzustellen, dass potenzielle Fehler in der Finanzberichterstattung verhindert bzw. entdeckt und korrigiert werden. Die Kontrollmaßnahmen umfassen auch die Durchsicht der verschiedenen Periodenergebnisse durch das Management. Die Prozessabläufe und Verantwortlichkeiten sind dokumentiert und für alle Prozessbeteiligten nachvollziehbar. Kontrollmaßnahmen in Bezug auf die IT-Sicherheit stellen einen Eckpfeiler des internen Kontrollsystems dar. So wird die Trennung von sensiblen Tätigkeiten durch eine restriktive Vergabe von IT-Berechtigungen unterstützt. Die Rechnungslegung und Finanzberichterstattung wird im Wesentlichen auf Basis des Kernbanksystems GEBOS erstellt. Das Hauptbuch wird über GEBOS geführt, welches auch die Nebenbuchfunktion Kredit-/Einlagenabwicklung (GIRO) ausführt. Zusätzlich gibt es mehrere Nebenbücher, wie bspw. GEOS (WP-Abwicklung), Kondor (Treasury) und SAP (Debitoren/Kreditoren/Anlagenbuchhaltung). RISIKOBEURTEILUNG Wesentliche Risiken, insbesondere Risiken betreffend Rechnungslegung, werden evaluiert und überwacht. Dabei sind die wesentlichen unternehmenstypischen Geschäftsprozesse und deren besondere Risiken für den Rechnungslegungsprozess berücksichtigt. Im Rahmen der internen Richtlinien zum IKS ist dafür ein Gremium eingerichtet, welches sich mit der Fokussierung auf die wesentlichen Risiken der Bank befasst (Scoping). Im Rahmen des Rechnungslegungsprozesses bergen insbesondere Schätzungen bei der Bestimmung der Zeitwerte von einigen Finanzinstrumenten bei Nichtvorliegen verlässlicher Marktwerte, bei der Bilanzierung von Risikovorsorgen für Kredite und von Rückstellungen, komplexe Bilanzbewertungsgrundsätze sowie das aktuell schwierige Geschäftsumfeld das Risiko wesentlicher Fehler bei der Berichterstattung. Geschäftsbericht 2011 INFORMATION UND KOMMUNIKATION In der Hauptabteilung Rechnungswesen und Controlling erfolgt die Erstellung des Jahresabschlusses nach UGB/BWG. Zusätzlich wird ein Lagebericht erstellt, in dem Erläuterungen zum Jahresergebnis gemäß den gesetzlichen Vorgaben erfolgen. Der Vorstand, der den Jahresabschluss aufstellt, legt den geprüften Jahresabschluss dem Prüfungsausschuss vor. Die Aktionäre und die Öffentlichkeit werden durch den Halbjahresfinanzbericht und den Jahresfinanzbericht informiert. Zur Wahrnehmung der Überwachungs- und Kontrollfunktion im Hinblick auf eine ordnungsgemäße Rechnungslegung und Berichterstattung wird dem Vorstand monatlich, dem Aufsichtsrat und dem Prüfungsausschuss zumindest vierteljährlich, umfassend berichtet. Der Informationsfluss beinhaltet Rechenwerke (Bilanz bzw. Gewinnund Verlustrechnung inklusive Kommentierung der 51 wesentlichen Entwicklungen) sowie Analysen sämtlicher Risikoarten. Weiters erhält der Vorstand tägliche TreasuryBerichte. Die Mitarbeiter des Rechnungswesens werden laufend im Hinblick auf Neuerungen im Bereich der Rechnungslegung nach UGB/BWG geschult, um Risiken einer unbeabsichtigten Fehlberichterstattung frühzeitig erkennen zu können bzw. zu vermeiden. Derzeit betreuen über 600 Kundenbetreuer und Vertriebsassistenten die Kunden der RLB NÖ-Wien an 66 Wiener Standorten, davon sind 48 Filialen für den Privatkundenbereich, sieben Private Banking Teams für gehobene Privatkunden und sechs spezielle Kompetenzzentren für Handel und Gewerbe. An weiteren fünf Standorten bietet die „Raiffeisen-Mitarbeiterberatung“ speziellen Service für Unternehmen und deren Belegschaft im Raiffeisenverbund. ÜBERWACHUNG Im Ausland bestehen keine Zweigniederlassungen. Im Rahmen des internen Kontrollsystems wird die Verantwortung für den ordnungsgemäßen Ablauf von Prozessen geregelt. Prozessverantwortliche sind ebenso für die Einrichtung, Durchführung und Dokumentation von Kontrollen zu den Prozessrisiken zuständig. Die Hauptabteilung Innenrevision prüft die Einhaltung des internen Kontrollsystems. Die Überprüfung der Wirksamkeit des internen Kontrollsystems für den Rechnungslegungsprozess ist auch Gegenstand der Jahresabschlussprüfung durch den Österreichischen Raiffeisenverband (ÖRV) und die KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft. Die Kommerzkunden werden am Standort Raiffeisenhaus Wien, F.-W.-Raiffeisen-Platz 1, von rund 90 Kundenbetreuern und Vertriebsassistenten in 13 Abteilungen betreut. Kundenorientierte Beratung und Professionalität in der Abwicklung in den Bereichen des klassischen Kreditund Kommerzkundengeschäftes, der Sonder- und Projektfinanzierung, Corporate Finance, Akquisitionsfinanzierung, gewerblichen Immobilienfinanzierung, Wohnbaufinanzierung, Handels- und Exportfinanzierung, Dokumentengeschäft, Internationale Finanzierung sowie Finanzierung von Gebietskörperschaften und Finanzinstituten überzeugen knapp 5.500 Kommerzkunden. Besondere Vorgänge nach dem Bilanzstichtag Forschung und Entwicklung Es gab bis dato keine Geschäftsfälle oder sonstige Vorgänge, die von besonderem öffentlichen Interesse wären oder die sich wesentlich im Jahresabschluss 2012 auswirken würden. 52 Zweigniederlassungen Bezüglich Forschung und Entwicklung gibt branchenbedingt keine relevanten Aktivitäten. es Nicht finanzielle Leistungsindikatoren MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER Die Mitarbeiterexpansion für alle Kundengruppen als beratungsfokussierte Bank wurde erfolgreich fortgesetzt: Mehr als 7.290 Bewerbungen wurden bearbeitet, 1.580 Einzelgespräche geführt sowie 50 Assessment-Center mit über 300 Teilnehmern abgehalten. 180 neue Mitarbeiter starteten 2011 in der RLB NÖ-Wien und erhöhten den Mitarbeiterstand auf 1.354 aktive Mitarbeiter per Jahresende. Im Geschäftsjahr 2011 wurden im Rahmen der Lehrlingsoffensive 12 weitere Lehrlinge in Wien und 12 Lehrlinge bei den Raiffeisenbanken in NÖ aufgenommen. Die Lehrlinge genießen eine intensive praxisorientierte Ausbildung in der Filiale mit Patenbegleitung, in Kombination mit Ausbildungen in der MODAL, dem Bildungsinstitut der RBG NÖ-Wien und der Berufsschule. In der Personalsuche der RLB NÖ-Wien nehmen vor allem Kooperationen mit höheren Schulen, Universitäten und Fachhochschulen einen hohen Stellenwert ein. Vorträge von Führungskräften und die Präsenz auf Berufsmessen unterstützten bei der Deckung des hohen Bedarfs an neuen Mitarbeitern. Der Karrieretalk mit über 200 Schülern ist weiterhin ein höchst erfolgreiches Instrument zur Positionierung und Mitarbeitergewinnung. Seit dem Wintersemester 2011 wurde die Kooperation mit einigen Wiener Handelsakademien durch das Ausbildungsprogramm FIRI (Finanz- und Risikomanagement), bei dem sich die Schüler auf Bank- und Versicherungslehre spezialisieren können, weiter intensiviert. Vom ersten Tag an wird die Entwicklung der Mitarbeiter durch ein intensives Ausbildungsprogramm in Form von „Training on the Job“ und Seminarbesuchen gefördert. Dabei nimmt die Patenschaft eine besondere Rolle ein, sie gewährleistet eine schnellere Entfaltung des Leistungspotenzials von neuen Mitarbeitern. Einen wesentlichen Beitrag zur Integration leistet das Einführungsprogramm für neue Mitarbeiter, das aus Welcome Day und einer persönlichen Begrüßung durch den Vorstand am Einführungstag besteht. Im Rahmen der Managementausbildungen wurden 39 bestehende und angehende Führungskräfte in ihren Führungskompetenzen gestärkt. Die bereits in den Jahren zuvor angebotenen Programme "Pool", "Teamcaptain" und "Professionalität in der Führung" wurden heuer um ein neu konzipiertes "Chancenprogramm" erweitert. Dieses neue Programm verfolgt die Stärkung sozialer Kompetenzen und wird mittels Paten- und Kamingesprächen vom Gesamtvorstand begleitet. Eine Vielzahl an internen Schulungen, Patenschulungen, Schulungen der Stellvertreter des Filialbereichs und das Trainee-Programm Geschäftsbericht 2011 für Jungakademiker stellen die nachhaltige Förderung und Entwicklung von nachwachsenden Führungskräften und Top-Kundenbetreuern sicher. Im Jahr 2011 führte die RLB NÖ-Wien durch die Weiterentwicklung der Berufsbildlandschaft einen wichtigen Schritt in Richtung erhöhten Qualitätsanspruch in der Mitarbeiterführung und verbesserter Orientierung der Mitarbeiter und Führungskräfte durch. Durch die neue 5-Stufigkeit bzw. 3-Stufigkeit der Berufsbilder können Aufgaben und Verantwortungen präziser abgegrenzt sowie Kompetenzen zielgerichteter entwickelt werden. Des Weiteren ermöglicht die neue Struktur der Berufsbilder eine detaillierte Planung, Analyse und Steuerungsmöglichkeit. Ein weiterer Meilenstein im Jahr 2011 gelang durch die Vereinheitlichung der variablen Arbeitszeit in der Zentrale und in den Filialen. Seit 1. Februar 2011 existiert ein einheitliches Zeiterfassungssystem. Seither erfolgen die Zeitbuchungen computergestützt direkt vom Arbeitsplatz aus. Im Personalmanagement der RLB NÖ-Wien wird der Mitarbeiterzufriedenheit ein besonders hoher Stellenwert eingeräumt. Die Feedback-Kultur wurde mittels quartalsweisen Befragungen in Form eines Stimmungsbarometers in 6 Hauptabteilungen gefestigt. Die Auswertungen wurden unmittelbar jeweils in den Abteilungen besprochen. Auch die Gesundheit und das Wohlbefinden am Arbeitsplatz der Mitarbeiter nehmen in der RLB NÖ-Wien einen wichtigen Platz ein. Im Rahmen des WellnessProgramms wurden von den Mitarbeitern eine Reihe von Fachexperten-Vorträgen besucht, die zu unterschiedlichen Themen rund um Gesundheit und Fitness informierten. Im Jahr 2011 wurden auch erstmals Biofeedbackmessungen durchgeführt, die Messdaten über die persönliche Stressresistenz liefern. Um auch die körperliche Fitness der Mitarbeiter zu fördern, werden zahlreiche sportliche Aktivitäten von der Turn- und Sportunion Raiffeisen NÖWien angeboten, welche mit viel Zuspruch angenommen werden. 53 UMWELT UND KLIMASCHUTZ Im Rahmen der vom ÖRV gegründeten Raiffeisen Klimaschutz Initiative (RKI) wurde ein „RKI-Handbuch für Unternehmen und Mitarbeiter“ ausgearbeitet. Die Implementierung der Maßnahmen läuft seit Ende 2008. In der RLB NÖ-Wien wurden Mitarbeiter darüber hinaus im Berichtsjahr regelmäßig mit Hilfe von Pop-Ups am PC über Klimaschutzmaßnahmen der RLB NÖ-Wien informiert. Für die Wiener Bevölkerung stellt die RLB NÖ-Wien zudem in Kooperation mit der Stadt Wien Fahrräder (City Bikes) als umweltfreundliches öffentliches Verkehrsmittel zur Verfügung. Das Engagement der RLB NÖ-Wien für die Umwelt kommt auch im Rahmen der geschäftlichen Aktivitäten zum Ausdruck, da die Finanzierung von Umweltinvestitionen im In- und Ausland einen immer wichtigeren Stellenwert einnimmt – vor allem im Bereich der erneuerbaren Energien wie Windkraft, Biomasse und Biogas. Die RBG NÖ-Wien führte 2011 in Niederösterreich zum fünften Mal und in Wien zum vierten Mal den Energiespartag durch. Umfassende Information zu Baustoffen, Bauökologie, Förderungen und Finanzierungsmodellen, Heizung und Bauvorschriften wurde in Kooperation mit dem Land Niederösterreich, mit Wien Energie und Experten in den Raiffeisenbanken angeboten. Über 1.000 Beratungen fanden am 4. Februar 2011 statt. Die erfolgreiche Aktion gehört zum jährlichen Standardprogramm von Raiffeisen in Niederösterreich und Wien. Darüber hinaus bietet sich die RLB NÖ-Wien als Partner bei der Umsetzung von Energie-Contracting an. Dieses stellt ein betriebswirtschaftlich überzeugendes Modell dar, um ein Gebäude energetisch und im Sinne der Energieeffizienz auch kostenmäßig zu optimieren. Gleichzeitig kommen die Energieeffizienzmaßnahmen der Umwelt zugute, da durch das Energie-Contracting bei gleichbleibenden Komfortwerten weniger Energie verbraucht wird. Der messbare Nutzen für die Umwelt drückt sich dabei in einer erheblichen CO2-Ersparnis aus. ZUKUNFTSPROJEKT MIT.GESTALTEN Im Jahr 2010 hat die RLB NÖ-Wien gemeinsam mit der R-Holding das mehrjährige Zukunftsprojekt „mit.gestalten“ gestartet. Auf Basis der genossenschaftlichen Grundidee wird an der Weiterentwicklung einer modernen Unternehmensstrategie gearbeitet, die Raiffeisen bei Mitarbeitern und Kunden nachhaltig erfolgreich positionieren soll. 54 In den Handlungsfeldern Generationen.Dialog, Migration.Integration, Chancen.Gleichheit, Sektor.Netzwerk und Gesellschaft.Verantwortung wurden im Jahr 2011 zahlreiche Maßnahmen mit Mehrwert für Kunden und Mitarbeiter umgesetzt. Zusätzlich wurde die Veranstaltungsreihe Zukunft.Dialog gestartet, die Mitarbeitern die Möglichkeit gibt, mit Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur aktuelle Themen in einem ungezwungenen Rahmen zu diskutieren. • • • • • Öffentliches Engagement SOZIALES Die Mitarbeiter der RLB NÖ-Wien zeigen großes persönliches Engagement, indem sie im Rahmen der „Kardinal König Patenschaft von Raiffeisen und Kurier“ für die Klienten der Caritas-Obdachloseneinrichtung „Gruft“ kochen. Seit Beginn dieser Partnerschaft im Jahr 2006 wurden über 16.000 Portionen ausgegeben. Bei den fast 150 Raiffeisen-Abendessen wurden durchschnittlich jeweils 120 Frauen und Männer verköstigt. Eine Weihnachtsgeschenk-Aktion mit Sachspenden für Menschen in der Gruft und die Vermittlung von Sachspenden aus Raiffeisen nahestehenden Unternehmen ergänzen das Engagement. Die Kardinal König Patenschaft ist ein wesentlicher Mosaikstein im Engagement von Raiffeisen für sozial schwache Menschen in Wien. Konkret reicht die Palette von direkter finanzieller Unterstützung, um ein neuerliches Abgleiten in die Wohnungslosigkeit zu verhindern, über den Ankauf von Lebensmitteln bis zur Finanzierung eines Psychiaters für die Menschen in der Gruft. Raiffeisen hat darüber hinaus nicht nur direkt den Finanztopf der Patenschaft aufgefüllt, es wurde auch das Netzwerk zu Unternehmen aktiviert mit dem Ergebnis von umfangreichen Sachspenden. Dieser persönliche Einsatz der Mitarbeiter ist Teil der sozialen Verantwortung, die von der RLB NÖ-Wien gelebt wird. So wurde auch 2011 eine Reihe von Aktivitäten gesetzt, die den regionalen Lebensraum der Kunden lebenswerter gestalten. Nach dem Prinzip der Solidarität unterstützt die RLB NÖWien darüber hinaus Aktivitäten, die Menschen und Regionen in materiellen Notfällen (wie z.B. Katastrophen, unverschuldete Schicksalsschläge, Langzeitarbeitslosigkeit, physische und psychische Krankheiten) helfen, so z.B. die Initiativen Licht ins Dunkel, Concordia, NÖ Rettungshunde, Kurier Aktion Lernhaus. Im Sinne des Solidaritätsgedankens verzichtet die RLB NÖ-Wien auch auf klassische Weihnachtskarten und Weihnachtsgeschenke und stellt das Geld der Stadt Wien zur Verfügung. Unterstützt werden damit Menschen, die trotz des dichten sozialen Netzes in Wien in Schwierigkeiten geraten. SICHERHEIT Das Thema Sicherheit der Menschen gewinnt zunehmend an Bedeutung. Deshalb setzt die RLB NÖ-Wien auch hier gemeinsam mit der Exekutive Aktivitäten – so z.B. mit der Verleihung der Sicherheitsverdienstpreise für Wien und Niederösterreich für Exekutivbeamte und Zivilpersonen. KULTUR Die RLB NÖ-Wien unterstützt – über das kommerzielle Geschäft hinausgehend – eine Vielzahl kultureller Aktivitäten. Sie ist seit 2004 Hauptsponsor der Wiener Festwochen. 2010 wurde erstmals von Raiffeisen im Looshaus am Michaelerplatz im 1. Bezirk die Wiener Festwochen Lounge bei freiem Eintritt für die Öffentlichkeit eingerichtet. Das Looshaus gehört zu den weltweit bedeutendsten Baudenkmälern der Moderne. Raiffeisen in Wien hat in diesem Haus zwei Private Banking-Teams und eine Privatkundenfiliale eingerichtet. INTEGRATION Seit 2009 setzt die RLB NÖ-Wien in der Integration, einem wesentlichen Thema für Gesellschaft und Wirtschaft, neue Akzente. Auf Initiative von GD-Stv. Dr. Georg Kraft-Kinz wurde im März 2009 der Verein „Wirtschaft für Integration“ ins Leben gerufen. Unter der Schirmherrschaft des Wiener Bürgermeisters Dr. Michael Häupl und des Aufsichtsratsvorsitzenden der RLB NÖ-Wien, RaiffeisenGeneralanwalt Dr. Christian Konrad, setzt dieser Verein als Plattform von Spitzenmanagern sowie Unternehmern wesentliche Initiativen für einen potenzialorientierten Umgang mit dem Thema Integration von Menschen, die zugewandert sind bzw. nach Österreich zuwandern. Die Basisfinanzierung für den Verein „Wirtschaft für Integration“ trägt die RLB NÖ-Wien. 2011 hat der Verein erneut mit dem Österreichischen Integrationspreis (gemeinsam mit dem ORF), dem mehrsprachigen Redewettbewerb „Sag’s Multi“ und dem „Forum Brunnenpassage“ als Informations- und Diskussionsforum wesentliche Akzente in der öffentlichen Auseinandersetzung mit dem Thema „Integration“ gesetzt. Erstmals wurde im März 2011 zum Österreichischen Integrationstag nach Wien geladen. Bei dieser Veranstaltung haben rund 400 Frauen und Männer aus ganz Österreich teilgenommen, die sich in den unterschiedlichsten Bereichen für eine zukunftsorientierte Integration von zugewanderten Menschen einsetzen. Die RLB NÖ-Wien hat als Hauptsponsor diesen erstmaligen, österreichweiten Erfahrungsaustausch von unterschiedlichen Gruppen der Zivilgesellschaft ermöglicht. Weiters ist die RLB NÖ-Wien Partner des Theaters in der Josefstadt, der Volksoper und des Wiener Lustspielhauses sowie der Neuen Oper Wien. In Niederösterreich sind das Musikfestival Grafenegg, im Rahmen der Kooperation mit der Niederösterreich-Kultur (NÖKU) das Donaufestival, das Festspielhaus St. Pölten und die Kunstmeile Krems hervorzuheben. 2011 wurde darüber hinaus eine Kooperation mit dem Jüdischen Museum Wien gestartet. SPORT Die Attraktivität eines Lebensraumes wird auch maßgeblich vom Freizeitangebot geprägt. Die Förderung sportlicher Veranstaltungen – hier insbesondere Laufveranstaltungen wie z.B. der Raiffeisen Fun Run, der Business Run, der Wiener Feuerwehrlauf und die Aktion „Wien läuft“ – wird in der RLB NÖ-Wien ebenfalls großgeschrieben. Dieses Engagement wird durch die Unterstützung beispielsweise der Raiffeisen Vikings (Football), der Aon Fivers (Handball) und des Fußballklubs Austria Wien ergänzt. Geschäftsbericht 2011 55 Ausblick auf 2012 DAS WIRTSCHAFTLICHE UMFELD RAIFFEISEN-SEKTORPROJEKT „EINE IT“ Jüngste Konjunkturdaten bestätigen, dass der Jahresauftakt 2012 schwach verlaufen ist, signalisieren aber auch die berechtigte Hoffnung auf ein freundliches 2. Halbjahr. Alle wichtigen Frühindikatoren haben sich stabilisiert, viele von ihnen sogar schon eine Trendwende vollzogen. Zwei Gründe können für diesen Stimmungsschwenk angeführt werden: Einerseits hat sich das konjunkturelle Bild global erheblich verbessert mit einem zum Teil überraschend hohen Wachstum in den USA und in China. Als zweiter Grund kann das starke Eingreifen der EZB genannt werden. Die Einführung der Dreijahrestender wird von vielen Analysten als "game changer" in der Staatsschuldenkrise angesehen. Die Liquiditätsversorgung der Banken ist nun auf lange Zeit sichergestellt, was dem Finanzmarkt Vertrauen zurückgibt. Das im Jahr 2009 initiierte Projekt „Eine IT für Raiffeisen Österreich“ wird eine kostengünstige Zusammenarbeit über Bundesländergrenzen hinweg ermöglichen. Dadurch wird die hervorragende Marktstellung von Raiffeisen österreichweit gestärkt. Die Effizienzsteigerungen, die durch dieses Projekt erzielt werden sollen, ermöglichen es künftig mit reduzierten Kosten modern zu arbeiten. Zu viel Euphorie ist jedoch nicht angebracht: Die Schuldenkrise ist und bleibt das bestimmende Thema des Jahres 2012 und dürfte die Wirtschaft noch einige Zeit belasten, weshalb das BIP auch in der zweiten Jahreshälfte nur schwach wachsen wird. Ein Nullwachstum für die gesamte Eurozone im Jahr 2012 wäre aus heutiger Sicht schon ein durchaus erfreuliches Ergebnis. Der IWF prognostiziert der Eurozone in seinem Mitte Jänner aktualisierten „World Economic Outlook“ eine „milde Rezession“ und einen BIP-Rückgang von 0,5 Prozent. Das Umsetzungsprojekt zur österreichweiten gemeinsamen IT im Raiffeisensektor wurde Anfang 2011 gestartet. Die Projektteams der übergreifenden Teilprojekte haben plangemäß ihre Arbeit aufgenommen, das Umsetzungsprogramm läuft in vollem Umfang. In Summe werden die Mitarbeiter in den Software-Häusern RACON und RSO über 40.000 Personentage leisten, um das Zielbild zeitgerecht umzusetzen. Um die gemeinsame IT-Lösung einwandfrei betreiben zu können, sind umfangreiche Vorbereitungen in der IT-Infrastruktur erforderlich. Die gemeinsamen Infrastrukturvorhaben wurden im zweiten Halbjahr 2011 gestartet. Es werden ein neuer „Raiffeisenclient“ – der neue, österreichweit idente PC-Arbeitsplatz – und ein neuer „Raiffeisenserver“ entwickelt, auf denen zukünftig die harmonisierte Banken-Software laufen wird. RAIFFEISEN STEHT FÜR VERTRAUEN RLB NÖ-WIEN – DIE BESTE BERATERBANK Vor diesem Hintergrund verfolgt die RLB NÖ-Wien in ihrem wirtschaftlichen Handeln einen Weg, der konsequent auf Nachhaltigkeit setzt. Hier sieht sich die RLB NÖ-Wien ihren genossenschaftlichen Wurzeln engstens verpflichtet. Die RLB NÖ-Wien begleitet ihre Kunden auf Märkte, die ihr nicht nur vertraut sind, sondern auf welchen sie auch schon bisher nachhaltig erfolgreich war. Als „Beste Beraterbank“ in Wien steht die RLB NÖ-Wien auch 2012 ihren Privatkunden und Kommerzkunden beratend und unterstützend zur Seite. Die RLB NÖ-Wien bleibt auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ein stabiler, zuverlässiger Partner der Wirtschaft. Von der Produktgestaltung bis zur Beratung - Offenheit und Transparenz werden in der RLB NÖ-Wien gelebt. Mit der RLB NÖ-Wien können Kunden auf einen starken Partner vertrauen. Die Stärke der RLB NÖ-Wien macht sie aber auch für die Raiffeisenbanken in Niederösterreich und für die RZB und deren Tochter RBI zu einem verlässlichen Partner. Die Kooperation im Raiffeisensektor wird 2012 weiter intensiviert. 56 Die Marke Raiffeisen hat sich auch in unsicheren konjunkturellen Zeiten als DIE Bankmarke des Vertrauens erwiesen. Dieses Vertrauen wird die RLB NÖ-Wien auch 2012 rechtfertigen und für die Kunden da sein. „Wien erobern“ ist das ambitionierte Motto, das mit Veranstaltungen und vielen Kontakten im Jahr 2012 ein weiteres Stück Wirklichkeit wird. Die uneingeschränkte Kundenorientierung der RLB NÖ-Wien und der enge Kontakt zu den Kunden in Verbindung mit einer auf Nachhaltigkeit und Stabilität ausgerichteten Geschäftspolitik bilden eine ausgezeichnete Ausgangsposition für das Jahr 2012. Im Einklang mit der Mittelfristplanung erwartet die RLB NÖ-Wien für 2012 ein moderates Bilanzwachstum. Dabei werden das Kommerz- und auch das Privatkundengeschäft die Wachstumsträger sein. Alle Geschäftsgruppen haben eine kontinuierliche Steigerung der Betriebserträge geplant, die höher als der Kostenanstieg ausfallen soll, sodass sich auch die Cost/Income-Ratio weiter verbessert. Insgesamt soll durch konsequentes Empfehlungsmanagment, Akquisition von Neukunden und Weiterentwicklung bestehender Kunden zu Hauptbankkunden ein nachhaltiges Wachstum der RLB NÖ-Wien und eine kontinuierliche positive, wirtschaftliche Weiterentwicklung gesichert sein. Wien, am 20. Februar 2012 Der Vorstand Generaldirektor Mag. Erwin HAMESEDER Geschäftsbericht 2011 Generaldirektor-Stv. Dr. Georg KRAFT-KINZ Vorstandsdirektor Mag. Reinhard KARL Vorstandsdirektor Mag. Dr. Gerhard REHOR Vorstandsdirektor Mag. Michael RAB 57 JAHRESABSCHLUSS NACH UGB Bilanz in EUR AKTIVA 1. Kassenbestand und Guthaben bei Zentralnotenbanken 2. 3. 4. 5. Schuldtitel öffentlicher Stellen und Wechsel, die zur Refinanzierung bei der Zentralnotenbank zugelassen sind a) Schuldtitel öffentlicher Stellen und ähnliche Wertpapiere b) zur Refinanzierung bei Zentralnotenbanken zugelassene Wechsel Forderungen an Kreditinstitute a) täglich fällig b) sonstige Forderungen 6. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 7. Beteiligungen darunter: an Kreditinstituten Anteile an verbundenen Unternehmen darunter: an Kreditinstituten Immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens Sachanlagen darunter: Grundstücke und Bauten, die vom Kreditinstitut im Rahmen seiner eigenen Tätigkeit genutzt werden Eigene Aktien oder Anteile sowie Anteile an einer herrschenden oder an mit Mehrheit beteiligten Gesellschaft darunter: Nennwert Sonstige Vermögensgegenstände Gezeichnetes Kapital, das eingefordert, aber noch nicht eingezahlt ist Rechnungsabgrenzungsposten SUMME DER AKTIVA 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 58 in EUR POSTEN UNTER DER BILANZ 1. Auslandsaktiva 2010 56.411.972,29 42.836.986,02 1.058.566.692,49 1.080.809.578,27 1.058.566.692,49 1.080.809.578,27 0,00 0,00 10.999.928.792,50 12.260.231.473,71 842.182.505,76 1.158.039.791,30 10.157.746.286,74 11.102.191.682,41 Forderungen an Kunden Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere a) von öffentlichen Emittenten b) von anderen Emittenten darunter: eigene Schuldverschreibungen 2011 9.764.067.569,29 9.385.055.137,56 4.081.133.108,78 4.292.109.366,50 88.880.915,58 4.203.228.450,92 81.205.841,60 505.418.380,12 325.962.677,84 586.780.596,64 417.112.475,19 341.084.611,84 1.205.624.145,89 0,00 141.846.886,03 3.939.286.222,75 38.587.793,77 253.166.740,83 1.729.107.002,81 0,00 7.838.513,25 8.533.480,86 673.998,73 5.947.175,15 8.879.060,51 779.373,49 276.603,00 276.603,00 812.302.701,09 18.900,00 827.350.476,62 18.900,00 0,00 0,00 9.453.266,37 11.784.389,92 29.359.000.760,69 30.124.797.464,98 2011 2010 5.925.790.669,38 5.891.169.259,03 in EUR PASSIVA 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten a) täglich fällig b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist Verbindlichkeiten gegenüber Kunden a) Spareinlagen darunter: aa) täglich fällig bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist b) sonstige Verbindlichkeiten darunter: aa) täglich fällig bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist Verbriefte Verbindlichkeiten a) begebene Schuldverschreibungen b) andere verbriefte Verbindlichkeiten 2. 3. 4. 5. 6. 6.A 7. 8. 9. 10. 11. Sonstige Verbindlichkeiten Rechnungsabgrenzungsposten Rückstellungen a) Rückstellungen für Abfertigungen b) Rückstellungen für Pensionen c) Steuerrückstellungen d) sonstige Fonds für allgemeine Bankrisiken Nachrangige Verbindlichkeiten Ergänzungskapital Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklagen a) gebundene b) nicht gebundene Haftrücklage gemäß § 23 Abs. 6 BWG Bilanzgewinn/Bilanzverlust Unversteuerte Rücklagen a) Bewertungsreserve auf Grund von Sonderabschreibungen b) sonstige unversteuerte Rücklagen SUMME DER PASSIVA Geschäftsbericht 2011 3.405.470.816,56 2010 14.344.831.669,74 15.858.944.945,71 4.867.230.445,05 10.939.360.853,18 2.565.882.371,31 0,00 10.991.714.500,66 7.152.009.673,69 2.260.143.376,63 0,00 2.565.882.371,31 4.996.203.883,17 3.874.313.143,74 2.260.143.376,63 4.891.866.297,06 3.898.006.758,97 7.562.086.254,48 1.121.890.739,43 4.158.803.314,20 3.642.376.000,72 516.427.313,48 982.945.735,02 31.328.802,27 73.948.625,16 20.579.707,71 18.441.984,92 0,00 34.926.932,53 60.000.000,00 393.560.102,90 324.849.423,34 291.020.100,00 432.688.259,68 40.000.000,00 409.900.530,00 326.996.005,35 291.020.100,00 432.688.259,68 432.688.259,68 0,00 466.255.177,35 402.135.611,24 21.452.010,00 0,00 380.683.601,24 432.688.259,68 0,00 21.452.010,00 0,00 444.803.167,35 276.603,00 215.300.000,00 0,00 16.457.506,04 16.457.506,04 0,00 993.859.538,09 3.897.021.177,93 3.467.679.189,24 429.341.988,69 974.500.749,52 33.013.227,14 85.634.976,30 21.779.580,27 19.729.900,98 0,00 44.125.495,05 Gewinnrücklagen a) gesetzliche Rücklage b) satzungsmäßige Rücklagen c) andere Rücklagen darunter: gebundene Rücklagen gemäß § 225 Abs. 5 UGB 12. 13. 14. 2011 276.603,00 209.400.000,00 0,00 16.457.998,93 16.457.998,93 0,00 29.359.000.760,69 30.124.797.464,98 59 in EUR POSTEN UNTER DER BILANZ 1. Eventualverbindlichkeiten darunter: a) Akzepte und Indossamentverbindlichkeiten aus weitergegebenen Wechseln b) Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Haftung aus der Bestellung von Sicherheiten 2. 3. 4. 5. 6. 7. 60 Kreditrisiken darunter: Verbindlichkeiten aus Pensionsgeschäften Verbindlichkeiten aus Treuhandgeschäften Anrechenbare Eigenmittel gemäß § 23 Abs. 14 BWG darunter: Eigenmittel gemäß § 23 Abs. 14 Z. 7 BWG Erforderliche Eigenmittel gemäß § 22 Abs. 1 BWG darunter: erforderliche Eigenmittel gemäß § 22 Abs. 1 Z. 1 u. 4 BWG Auslandspassiva Hybrides Kapital gemäß § 24 Abs. 2 Z. 5 u. 6 BWG 2011 2010 1.497.090.154,57 1.175.532.467,00 0,00 0,00 1.496.978.025,57 5.866.495.137,41 0,00 1.175.420.702,00 6.004.913.294,63 0,00 18.061.825,13 18.421.557,13 2.032.968.539,99 1.809.282.033,85 18.665.000,00 18.548.000,00 1.154.132.605,98 1.102.134.387,52 3.333.376.775,20 1.083.469.387,52 3.300.284.209,74 0,00 0,00 1.135.584.605,98 Gewinn- und Verlustrechnung in EUR 1. 2. I. 3. 4. 5. 6. 7. II. 8. 2011 NETTOZINSERTRAG + Erträge aus Wertpapieren und Beteiligungen a) Erträge aus Aktien, anderen Anteilsrechten und nicht festverzinslichen Wertpapieren b) Erträge aus Beteiligungen c) Erträge aus Anteilen an verbundenen Unternehmen + Provisionserträge - Provisionsaufwendungen +/- Erträge/Aufwendungen aus Finanzgeschäften + Sonstige betriebliche Erträge 10. BETRIEBSERTRÄGE - Allgemeine Verwaltungsaufwendungen a) Personalaufwand darunter: aa) Löhne und Gehälter bb) Aufwand für gesetzlich vorgeschriebene soziale Abgaben und vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge cc) sonstiger Sozialaufwand dd) Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung ee) Dotierung/Auflösung der Pensionsrückstellung ff) Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen b) sonstige Verwaltungsaufwendungen (Sachaufwand) - Wertberichtigungen auf die in den Aktivposten 9 und 10 enthaltenen Vermögensgegenstände - Sonstige betriebliche Aufwendungen III. IV. BETRIEBSAUFWENDUNGEN BETRIEBSERGEBNIS 9. Geschäftsbericht + Zinsen und ähnliche Erträge darunter: aus festverzinslichen Wertpapieren - Zinsen und ähnliche Aufwendungen 2011 2010 754.743.036,49 687.234.284,95 188.574.856,29 529.393.575,42 190.950.251,42 - 586.059.139,67 168.683.896,82 173.220.377,22 157.840.709,53 151.935.956,88 13.328.900,49 26.672.946,82 15.191.824,60 26.373.660,22 133.218.529,91 - 94.991.518,81 27.114.577,41 2.021.592,60 17.310.474,16 110.370.472,06 94.754.541,23 28.348.946,72 25.070.289,11 15.681.177,88 -101.789.382,43 425.070.097,00 416.933.727,91 182.373.416,60 - 176.338.384,18 99.060.420,82 -73.132.881,90 - 72.456.587,73 -18.467.550,23 -1.865.984,36 - 18.216.860,80 1.783.975,50 -4.126.135,50 - 3.875.862,01 -1.287.916,06 - 47.064,10 -2.908.914,38 - 2.680.070,68 -80.584.034,17 - 77.277.963,36 4.420.954,92 5.171.194,05 - 4.154.585,38 4.124.834,11 - - 191.965.565,57 - 184.617.803,67 233.104.531,43 232.315.924,24 61 in EUR 2011 11./12. +/- Saldo aus Auflösungen/Zuweisungen zu Wertberichtigungen auf Forderungen und zu Rückstellungen für Eventualverbindlichkeiten und Kreditrisiken sowie aus Aufwendungen/Erträgen aus Wertberichtigungen und Veräußerungen von Wertpapieren, die nicht wie Finanzanlagen bewertet werden und nicht Teil des Handelsbestandes sind 13./14. +/- Saldo aus Zuweisungen zu Wertberichtigungen sowie aus Aufwendungen/Erträgen aus Veräußerungen von Wertpapieren, die wie Finanzanlagen bewertet werden und aus Zuweisungen zu Wertberichtigungen sowie aus Erträgen aus Veräußerungen von Beteiligungen und Zuweisungen zu Wertberichtigungen sowie aus Aufwendungen aus Veräußerungen von Anteilen an verbundenen Unternehmen V. ERGEBNIS DER GEWÖHNLICHEN GESCHÄFTSTÄTIGKEIT 15. + Außerordentliche Erträge darunter: Entnahmen aus dem Fonds für allgemeine Bankrisiken 16. - Außerordentliche Aufwendungen darunter: Zuweisungen zum Fonds für allgemeine Bankrisiken 17. +/- Außerordentliches Ergebnis (Zwischensumme aus Posten 15 und 16) 18. +/- Steuern vom Einkommen und Ertrag 19. - Sonstige Steuern, soweit nicht in Posten 18 auszuweisen VI. 20. 62 VII. 21. 22. 23. JAHRESÜBERSCHUSS/JAHRESFEHLBETRAG +/- Rücklagenbewegung darunter: Dotierung der Haftrücklage Auflösung der Haftrücklage JAHRESGEWINN/JAHRESVERLUST +/- Ausschüttung auf das Partizipationskapital +/- Gewinnvortrag/Verlustvortrag +/- Ergebnisabführung VIII. BILANZGEWINN/BILANZVERLUST - 2010 170.015.632,43 - 103.500.734,33 598.545,90 166.589.633,33 161.897.679,40 0,00 0,00 0,00 - 20.000.000,00 - 0,00 20.000.000,00 - 20.000.000,00 20.000.000,00 857.917,87 - 20.000.000,00 7.219.987,76 -20.000.000,00 - -5.900.000,00 0,00 - 71.016.790,74 16.375.977,98 11.570,67 131.071.573,22 134.666.120,97 70.019.073,22 74.341.120,97 3.200.000,00 0,00 61.052.500,00 60.325.000,00 3.825.000,00 3.825.000,00 0,00 0,00 57.227.500,00 56.500.000,00 0,00 0,00 GLOSSAR Bankbuch – Alle bilanziellen und außerbilanziellen risikotragenden Positionen einer Bankbilanz, die nicht dem Handelsbuch zugeordnet werden. Bemessungsgrundlage – Risikogewichtete Bemessungsgrundlage nach § 22 BWG (siehe risikogewichtete Aktiva). BWG – [Österreichisches] Bundesgesetz über das Bankwesen (Bankwesengesetz). Cost/Income Ratio – Kennzahl, die die Kosteneffizienz im Unternehmen zeigt, indem sie die Relation von Aufwand und Ertrag ermittelt. Sie errechnet sich, indem die Betriebsaufwendungen ins Verhältnis zu den Betriebserträgen gesetzt werden. Liquiditätsrisiko – Umfasst das Risiko, dass die Bank ihre gegenwärtigen und zukünftigen Zahlungsverpflichtungen nicht vollständig und zeitgerecht erfüllen kann und dass im Falle unzureichender Marktliquidität Geschäfte nicht abgeschlossen werden können oder zu ungünstigeren Konditionen abgeschlossen werden müssen. Marktrisiko – Risiko, dass sich der Wert eines Finanzinstruments aufgrund von Schwankungen der Marktpreise verändert. Dabei können solche Fluktuationen sowohl auf Faktoren zurückzuführen sein, die für ein individuelles Wertpapier oder seinen Emittenten charakteristisch sind, als auch auf solche, die alle im Markt gehandelten Wertpapiere betreffen. Eigenmittel nach BWG – Bestehen aus Kernkapital (Tier I), dem Ergänzungs- und Nachrangkapital (Tier II), dem kurzfristigen Nachrangkapital und dem umgewidmeten Tier II-Kapital (Tier III). Pensionsgeschäfte – Im Rahmen echter Pensionsgeschäfte (Repo-Geschäfte) verkauft das Unternehmen Vermögenswerte an einen Vertragspartner und verpflichtet sich gleichzeitig, diese an einem bestimmten Termin zu einem vereinbarten Kurs zurückzukaufen. Bei unechten Pensionsgeschäften ist der Pensionsgeber zwar verpflichtet, den Pensionsgegenstand zurückzunehmen, er hat jedoch nicht das Recht, diesen zurückzufordern. Über die Rückübertragung entscheidet ausschließlich der Pensionsnehmer. Handelsbuch – Bankaufsichtsrechtlicher Begriff für Positionen, die von einem Kreditinstitut zum Zwecke des kurzfristigen Wiederverkaufs unter Ausnutzung von Preis- und Zinsschwankungen gehalten werden. Positionen, die nicht zum Handelsbuch zählen, werden im Bankbuch geführt. Kernkapital (Tier I) – Eingezahltes Kapital und Rücklagen abzüglich immaterieller Vermögenswerte und Bilanzverluste sowie materieller negativer Ergebnisse im laufenden Geschäftsjahr. 2011 Kreditobligo – Dieses umfasst alle bilanziellen (Forderungen, Schuldverschreibungen) und außerbilanziellen (Garantien, Kreditlinien) Obligi. Derivate – Derivate sind Finanzinstrumente, deren Werte sich infolge einer Änderung eines zugrundeliegenden Basiswertes, z.B. eines genannten Zinssatzes, Wertpapierkurses, Rohstoffpreises, Wechselkurses, Preis- oder Zinsindexes, Bonitätsratings oder Kreditindexes oder einer ähnlichen Variable verändern, die keine oder nur geringfügige anfängliche NettoInvestitionen erfordern und die zu einem späteren Zeitpunkt beglichen werden. Die wichtigsten Derivate sind Swaps, Optionen und Futures. Eigenmittelquote – Die Quote beinhaltet im Zähler die anrechenbaren Eigenmittel nach BWG und im Nenner die Bemessungsgrundlage nach § 22 BWG. Geschäftsbericht Kernkapitalquote – Die Quote beinhaltet im Zähler das Kernkapital (Tier I) und im Nenner die Bemessungsgrundlage gemäß § 22 BWG. Operationelles Risiko – Risiko, dass Verluste aufgrund von Fehlern in Systemen, Prozessen, durch Mitarbeiter oder externe Risiken entstehen. Risikogewichtete Aktiva (RWA) – Summe der nach Geschäfts- bzw. Partnerrisiko gewichteten Aktiva, außerbilanzmäßigen und besonderen außerbilanzmäßigen und besonderen außerbilanzmäßigen Positionen des Bankbuches, berechnet nach dem österreichischen Bankwesengesetz (BWG). 63 Stresstest – Mittels Stresstest wird versucht, extreme Schwankungen der Marktparameter zu simulieren, weil diese in der Regel über VaR-Modelle nicht adäquat berücksichtigt werden (VaRWerte prognostizieren maximale Verluste unter normalen Marktbedingungen). Treuhandgeschäft – Transaktion, die der Treuhänder in eigenem Namen, aber im Auftrag und auf Rechnung und Gefahr des Treugeber, abwickelt. Überdeckungsquote – Verhältnis der Eigenmittelüberdeckung zum gesamten Eigenmittelerfordernis. 64 UGB – Österreichisches Unternehmensgesetzbuch. VaR – Der Value-at-Risk entspricht dem potenziellen Verlust, der mit einer Wahrscheinlichkeit von 99 Prozent innerhalb der definierten Haltedauer im betrachteten Portfolio nicht überschritten wird. Währungsrisiko – Risiko, dass sich der Wert eines Finanzinstruments wegen Änderungen der Wechselkurse verändert. Zinsänderungsrisiko – Risiko, dass sich der Wert eines Finanzinstruments wegen Schwankungen des Marktzinssatzes verändert. Konzernkennzahlen nach IFRS RLB NÖ-Wien Konzernkennzahlen nach IFRS Beträge in Mio. Euro 2011 Veränderung 2010 2009 Konzernerfolgsrechnung Zinsüberschuss nach Kreditvorsorge Provisionsüberschuss Handelsergebnis Ergebnis aus at equity bilanzierten Unternehmen 149,5 -22,8% 193,8 84,8 67,6 2,8% 65,7 54,4 -1,6 - 24,2 23,0 120,6 -53,0% 256,4 129,3 -187,1 3,5% -180,7 - 171,1 Jahresüberschuss vor Steuern 107,6 -66,0% 316,3 175,0 Konzernjahresüberschuss 109,7 -64,5% 308,6 170,9 Verwaltungsaufwendungen Konzernbilanz Forderungen an Kreditinstitute 10.915 Forderungen an Kunden 10.094 4,3% 9.680 8.696 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 14.429 -9,2% 15.899 15.883 -10,5% 12.189 12.758 Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 7.294 3,2% 7.071 6.870 Eigenkapital (inkl. Gewinn) 2.272 -4,7% 2.383 2.040 32.103 -1,8% 32.683 31.699 Konzernbilanzsumme Bankaufsichtliche Kennzahlen1 13.547 4,8% 12.930 12.567 Gesamte Eigenmittel 2.033 11,3% 1.826 1.661 Eigenmittelerfordernis 1.155 4,8% 1.102 1.063 Überdeckungsquote 76,1% 10,3 PP 65,8 % 56,2 % Kernkapitalquote Kreditrisiko 10,1% 0,4 PP 9,7 % 9,1 % Risikogewichtete Bemessungsgrundlage Kernkapitalquote Gesamt 9,4% 0,3 PP 9,1% 8,6 % Eigenmittelquote Gesamt 14,1% 0,8 PP 13,3 % 12,5 % Kennzahlen Return on Equity vor Steuern 4,6% -9,7 PP 14,3 % 8,7 % Konzern-Return on Equity 4,7% -9,3 PP 14,0 % 8,5 % Konzern-Cost/Income Ratio 52,5% 17,9 PP 34,6 % 44,1 % Ergebnis je Aktie in Euro 49,35 -65,3% 142,06 77,90 Return on Assets nach Steuern 0,34% -0,62 PP 0,96 % 0,58 % Risk/Earnings Ratio 27,6% 14,3 PP 13,3 % 43,8 % Zusätzliche Informationen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Bilanzstichtag Geschäftsstellen 1) Geschäftsbericht 2011 1.354 1,7% 1.332 1.256 66 -1 67 70 er RLB NÖ-Wien Konzern ist Teil des Konzerns der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien. Eine Regelung bezüglich aufsichtsrechtlicher Eigenmittel für TochterunterD nehmen, die einen Teilkonzern aufstellen, ist im österreichischen Bankwesengesetz (BWG) nicht enthalten. Daher haben die angeführten bankaufsichtlichen Kennzahlen gemäß BWG auf teilkonsolidierter Basis der Kreditinstitutsgruppe lediglich Informationscharakter. 65 niederösterreichische Raiffeisenbanken Zukunft für Menschen und Land 72 Raiffeise Die eigenständigen genossenschaftlich organisierten Raiffeisenbanken verstehen sich als wesentliche Mitgestalter für das Leben in der Region. Mit ihren 545 Bankstellen sind die Niederösterreichischen Raiffeisenbanken der Nahversorger im Finanzdienstleistungsbereich. Die persönliche Kundenberatung steht nach wie vor im Mittelpunkt einer professionellen und bedarfsorientierten Kundenbetreuung. Als starker Partner für die lokale Wirtschaft tragen sie zur Sicherung von Arbeitsplätzen bei. Unzählige Veranstaltungen in den Bereichen Sport und Kultur werden durch die Partnerschaft mit Raiff eisen ermöglicht. Selbstbewusst und entschlossen In Grafenegg wurde am 22. März 2011 eine Marktoffensive der Raiffeisen-Bankengruppe NÖ-Wien gestartet. Damit unterstreicht Raiffeisen klar die zentrale Bedeutung des Kundengeschäfts und setzt einen offensiven Akzent mit Blick auf zu erwartende legistische Änderungen sowie Veränderungen am Markt. Die Raiffeisen-Bankengruppe NÖ-Wien versteht sich nicht als passiver Markteilnehmer, sondern als Marktführer, der sich anspruchsvolle Ziele setzt und mit Konsequenz und Entschlossenheit seine Strategien realisiert. Zahlen, Daten, Fakten Unter dem Motto „Lass deinen Wunschballon in den Himmel steigen“ wurde in der Raiffeisenbank Lunz am See die „Lange Nacht des Sparens“ gefeiert. Viele Kinder konnten auf ihrem Sumsi-Wunschzettel ihren Wunsch in den Himmel schicken. Lächelnd und bei guten Schmankerln aus der Region sahen ihnen ihre Eltern dabei zu. 66 Die Niederösterreichischen Raiffeisenbanken betreuen insgesamt 943.669 Kunden, im Jahr 2011 konnten sie einen Nettozuwachs von 11.600 Kunden verzeichnen. Mit einem Marktanteil von 42 Prozent bilden sie die führende Bankengruppe in Niederösterreich. Im Kerngeschäft konnten sich die Niederösterreichischen Raiffeisenbanken mit ihrer Marktposition gut behaupten. Das Einlagenwachstum von rund +2,4 % und das Kreditwachstum von rund +6,1 % machen das deutlich. Auch im Dienstleistungsgeschäft zeigt sich der nachhaltige Erfolg: Bauspareinlagen +3,8 %, Versicherungen +2,3 %. Für 3.684 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind die 72 Raiffeisenbanken in Niederösterreich attraktive und sichere Arbeitgeber. niederösterreichische Raiffeisenbanken enbanken Stärke im Verbund In ihrer Verantwortung als Verbundbank unterstützt die Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien (RLB NÖ-Wien) die 72 selbstständigen Raiffeisenbanken in Niederösterreich durch eine breite Palette von Beratungs- und Serviceleistungen. Auf Basis von gemeinsam erarbeiteten, mittelfristigen Zielen für die gesamte Raiffeisen-Bankengruppe NÖ-Wien werden diese Leistungen permanent weiterentwickelt und optimiert. 2011 wurde der Startschuss für eine neue Qualität in der Vertriebsunterstützung gegeben. Mit acht Raiffeisenbanken wurden individuelle Projekte zur Stärkung des Vertriebs erfolgreich gestartet. Im Rahmen eines zweijährigen Begleitungsprozesses werden mit der jeweiligen Raiffeisenbank Stärken und Schwächen in der Marktbearbeitung analysiert und konkrete Maßnahmen entwickelt, um die internen Prozesse zu optimieren und die Beratungs- und Betreuungs qualität für die Kunden nachhaltig zu steigern. Betriebswirtschaftliche Stärke: Gut gerüstet sind die Niederösterreichischen Raiffeisenbanken, um die zu erwartenden verschärften Eigenkapitalbestimmungen aus Basel III zu erfüllen. Mit einer durchschnittlichen Eigenmittelquote von 14,9 Prozent wird das gesetzliche Erfordernis weit überschritten. Immer strengere aufsichtsrechtliche Rahmenbedingungen – vor allem Basel III – fordern die Raiffeisenbanken massiv. Wichtiges Thema war daher auch 2011 die Begleitung der Raiffeisenbanken in Strategie-, Mittelfristplanungs- und StrukGeschäftsbericht 2011 turveränderungsprojekten. So können rechtzeitig die Weichen für die Bewältigung der kommenden Herausforderungen gestellt werden. 2011 fanden zwei Fusionen statt: Die Raiffeisenbank Baden und die Raiffeisenkasse Ebreichsdorf bilden nun die Raiffeisenbank Region Baden. Die Raiffeisenbank Herzogenburg-Kapelln entstand aus der Fusion der Raiffeisenbank Herzogenburg mit der Raiffeisenkasse Kapelln. Mit der Sumsi zur „Langen Nacht des Sparens“ in Melk. Gebündelte Immobilienkompetenz Die Beratungskompetenz steigern, das Netzwerk für Kauf, Verkauf und Finanzierung von Immobilien stärken, den genossenschaftlichen Auftrag bei der Umsetzung von regionalen Bauvorhaben erfüllen – die RaiffeisenBankengruppe hat 2011 die Weichen für den Ausbau der Immobilienkompetenz gestellt. Das neue Ausbildungskonzept „Wohntraumberater“ zur Qualifizierung von Kundenberaterinnen und Kundenberatern ergänzt diese Schwerpunktmaßnahme. 67 niederösterreichische Raiffeisenbanken Web 2.0 Ob Facebook oder YouTube – Raiffeisen setzt auch im Bereich der „Social Media“ innovative Akzente. Gerade für die jungen Kunden ist der Ausbau von Kommunikation, Service und Beratung auch in diesem Bereich selbstverständlich. Mit dem Raiffeisen Jugendclub immer dabei – unzählige Veranstaltungen bringen junges Leben in die Regionen. Raiffeisen bei der Jugend an der Spitze! Der Raiffeisen Jugendclub bietet für junge Menschen mehr als nur Produkte und Service in allen Finanzfragen. 2011 startete ein Programm speziell für Berufsschülerinnen und Berufsschüler zur Schuldenprävention. Raiffeisen Mobil – jung und regional stark Die Raiffeisen-Bankengruppe Österreich bietet als erste Bankengruppe eine mobile Applikation (App) speziell für die junge Zielgruppe an. Neben den mobilen Webseiten und der Zahlschein-App ergänzt Raiffeisen somit das Portfolio für junge Kunden optimal um das regionale Freizeitangebot. Die App ermöglicht es allen Raiffeisen ClubMitgliedern, jederzeit alle Vorteile jetzt auch mobil zu nutzen. Mitglieder können etwa alle Events in der Nähe suchen und nach eigenen Kriterien selektieren. International & Regional Innovation und Kreativität 68 Innovative und kreative Unternehmen sollten noch mehr vor den Vorhang geholt werden. Raiffeisen engagiert sich hier seit vielen Jahren mit dem Clusterland Award, dem Handwerks- und Gewerbepreis „kreativ in die Zukunft“ oder dem NÖ Innovationspreis. Auch die Unterstützung bei der Internationalisierung von niederösterreichischen Unternehmen ist ein wichtiges Anliegen. Hier setzt Raiffeisen in einer Partnerschaft mit der niederösterreichischen Entwicklungsgesellschaft ecoplus immer wieder innovative Akzente. Unter dem Titel „SOS – Sicher ohne Schulden“ wird von Jugendbetreuern von Raiffeisen in Berufsschulen Niederösterreichs Lehrlingen praxisnahe der Umgang mit dem eigenen Geld näher gebracht. 108 Workshops an den Berufsschulen mit über 2.600 Schülerinnen und Schülern konnten abgehalten werden. 102 ausgebildete Jugendbetreuer der NÖ Raiffeisenbanken haben über 1.600 Stunden – zusätzlich zu ihrer fachlichen Qualifikation als Finanzberater – in die Vorbereitung auf diese Aufgabe investiert. Der Workshop „SOS – Sicher ohne Schulden“ umfasst jeweils zwei Unterrichtseinheiten, ist multimedial gestaltet, orientiert sich an den Zielen und persönlichen Wünschen der Jugendlichen, nimmt die Fragen sofort auf und bietet auch humorvolle Einblicke in aktuelle Themenstellungen. Als Beraterbank sieht es die Raiffeisen-Bankengruppe NÖWien als Herausforderung an, junge Menschen auf ihrem Weg zu mündigen Menschen zu unterstützen. Zur genossenschaftlichen Identität von Raiffeisen gehört untrennbar die gesellschaftliche Verantwortung. Mit 145.000 Mitgliedern in Niederösterreich und Wien (österreichweit 630.000) ist der Raiffeisen Club die größte österreichische Initiative zur Förderung junger Menschen. Rund 500 Veranstaltungen für junge Menschen im Bereich Kultur und Sport werden jährlich von Raiffeisen in Niederösterreich über den Club unterstützt. Dieser Ansatz entspricht dem Ziel einer langfristigen und für beide Seiten erfolgreichen Beziehung mit den jungen Kunden. 2011 war außerdem das tolle Konzert- und Festivalangebot wieder ein deutliches Zeichen dafür, dass Raiffeisen großes Verständnis für die Wünsche und Vorstellungen junger Menschen hat. NIEDERÖSTERREICHISCHE RAIFFEISENBANKEN BEST PRACTICE Raiffeisenbank Region St. Pölten und Förderconsulting der RLB NÖ-Wien als Partner für den Kunden J. Figl Ges.m.b.H. & Co KG. Die J. Figl Ges.m.b.H. & Co KG betreibt seit vielen Jahren einen erfolgreichen Handel mit Nutzfahrzeugen und einen angeschlossenen Werkstättenbetrieb im Süden von St. Pölten. Die geplante Unternehmensexpansion nach Blindenmarkt sollte kostengünstig finanziert und fördertechnisch bestmöglich begleitet werden. Das Investitionsvolumen umfasste neben dem nicht förderbaren Grunderwerb die Errichtung des neuen Betriebsstandortes und die notwendigen Maschinen. Die Finanzierung wurde über das erfahrene Kundenbetreuungsteam der RB Region St. Pölten strukturiert und in kürzester Zeit bereitgestellt. In enger Abstimmung mit den Förderexperten der RLB NÖ-Wien konnte für den Kunden ein nicht rückzahlbarer Zuschuss der austria wirtschaftsservice im maximal möglichen Ausmaß erlangt werden. Das Land NÖ hat ein zinsgünstiges Darlehen zur Verfügung gestellt und aus Mitteln der Umweltförderung des Bundes konnte für die nachhaltige Beheizung des neuen Betriebsgebäudes durch eine Wärmepumpe ebenfalls ein nicht rückzahlbarer Erfolgreiche Kundenberatung für Unternehmensexpansion. Zuschuss gewährt werden. Die Zusammenarbeit der lokalen Kundenbetreuung mit den Förderexperten in Wien, den Förderstellen des Bundes und des Landes NÖ sowie dem Technikerteam des Kunden und seiner effizienten Buchhaltungsabteilung hat dieses Investitionsvorhaben zu einem Beispiel für erfolgreiche Kundenberatung und effiziente Förderabwicklung gemacht. Gratispellets am EnergieSparTag bei Raiffeisen. ENERGIESPARTAG Energiesparen und Umweltbewusstsein haben bei Raiffeisen lange Tradition. 2011 fand in Niederösterreich bereits zum fünften Mal der EnergieSparTag statt. Für Privatkunden, aber auch für die gewerbliche Wirtschaft der Regionen bringt der Einsatz der Raiffeisen-Bankengruppe NÖ-Wien im Bereich „thermische Sanierung“ Vorteile. Kunden informierten sich bei den zahlreichen Vorträgen und Hausmessen zusätzlich über eine Vielzahl von Themen wie z.B. die neuesten Standards im Bereich energieeffizientes Bauen und Wohnen, über stromsparende Haushaltsgeräte und über energiebewusstes Nutzerverhalten. Die RBG NÖ-Wien hat in den letzten drei Jahren rund 13.500 Förderanträge an die NÖ Landesregierung für Sanierung und Neubau von Eigenheimen und Wohnungen weitergeleitet. KENNZAHLEN DER NÖ RAIFFEISENBANKEN PER 31.12. 2011 Bilanzsumme Primäreinlagen Kreditvolumen Spareinlagen Betriebsergebnis Betriebsergebnis in Prozent der Bilanzsumme EGT EGT in Prozent der durchschnittlichen Bilanzsumme Kernkapital abzüglich 50 Prozent Abzugsposten Kernkapitalquote in Prozent Eigenmittel Eigenmittelquote in Prozent Gesamteigenmittelerfordernis Eigenmittelerfordernis für das Kreditrisiko Anzahl der Hauptstellen Anzahl der Zweigstellen Anzahl der Bankstellen Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter GESCHÄFTSBERICHT 2011 31.12.2011 in Mio. Euro 19.519 15.400 9.472 11.410 172 0,904 87 0,460 1.348 13,60 1.615 14,91 866 793 Veränderung gg. 2010 in % 2,38 2,35 6,08 2,20 13,74 0,09 -10,02 -0,06 5,09 1,65 3,36 0,27 3,08 3,38 31.12.2010 in Mio. Euro 19.066 15.047 8.928 11.165 151 0,814 97 0,52 1.282 13,380 1.562 14,87 840 767 72 473 545 3.684 -2 -1 -3 1,57 74 474 548 3.627 69 • Raiffeisenbanken und -kassen Haugschlag • Niederösterreich • • • • • • • • • Süßenbach •Schweiggers• Jagenbach • • Windigsteig •Schwarzenau aya Groß-Globnitz • • • Bärnkopf Gföhl • Grainbrunn Lichtenau Groß Reinprechts ms Sallingberg Kre Albrechtsberg Purk Els • • • Traunstein • Niedergrünbach Waldhausen Grafenschlag • • Krumau • • Groß-Göttfritz • Schönbach • Irnfritz • Allentsteig Pater Werner Deibl-Str. Rappottenstein • Arbesbach • Göpfritz • Th Echsenbach • • • •Groß-Siegharts Ludweis• • • Industriestraße •Friedersbach • Rastenfeld Groß Gerungs Kirchbach a Aigen b. Raabs Oberstrahlbach • • Altmelon ay • Region Waldviertel Mitte (Zwettl) • Th Hirschbach Kirchberg am Walde Bad Groß Pertholz Langschlag Thayatal-Mitte (Raabs/Thaya) Waidhofen/Thaya Waldenstein • • Karlstein/Thaya Oberes Waldviertel (Schrems) Vitis Hoheneich Gmünd II Groß Schönau • • •Seyfrieds • • • • Amaliendorf Dietmanns • • •Heidenreichstein Brand Nagelberg Weitra Waldkirchen/Th. Kautzen Dobersberg-Waldkirchen Weikert(Dobersberg) schlag Gastern Eggern Eisgarn Gmünd St. Martin • • Reingers Leopoldsdorf Litschau • • • Ottenschlag-Martinsberg (Ottenschlag) Weissenkirchen Kirchschlag • • • Dürnstein • • • Rossatz Mühldorf Martinsberg Raxendorf • Laimbach Pöggstall • Neukirchen/Ostrong Yspertal • • • • Maria Laach • Weiten • Leiben Gansbach • Emmersdorf Hafnerbach • MünichreithArtstetten • • • Mauer Prinzersdorf • Melk • MariaTaferl • Nöchling Region Melk Marbach•• • • • GerersKrummnußbaum• Groß•Privat(Pöchlarn) dorf Banking Loosdorf sierning Neustadtl St.Valentin-Haag • • Bahnhofstraße Persenbeug• Golling • Erlauf (St.Valentin) Ybbs • • Markt Ardagger Hürm St.Martin-Karlsbach • Kemmelbach • • St.Georgen • • Region Langenhart • Stephanshart Neumarkt/Ybbs Viehdorf• am Ybbsfelde Wallsee Eisenwurzen • • Region Mank Strengberg Blindenmarkt Zeillern• • • (Wieselburg) Leonhofen Hauptplatz Bischofstetten Oed• • Amstetten-Ybbs (Amstetten) • Haag • Mauer-Öhling • • • Hofstetten/ • Allersdorf Kilb Pielach Vestenthal • Ferschnitz Euratsfeld Kirnberg • Wolfsbach• • • • Ulmerfeld-Hausmening •Oberndorf • Haidershofen Rabenstein Steinakirchen Im Mostviertel, • h • •Neuhofen/Ybbs Purgstall Aschbach Texing • lac Weistrach e i • Kematen/Ybbs P • St.Peter i.d.Au •St.Georgen/ Kirchberg/Pielach • • • Biberbach • • Allhartsberg Scheibbs Behamberg Leys • Randegg • Rosenau• Gresten •Kleinraming • Böhlerwerk• Frankenfels • Reinsberg Ybbstal • St.Anton (Waidhofen/Ybbs) • Schwarzenbach • Ybbsitz •Im Vogelsang •Gaming Erlau • f Türnitz M el k Ysp er St.Oswald • Opponitz • Hollenstein/Ybbs St. Pölten Regierungsviertel (auch „Landhausviertel“), Sitz der Landesverwaltung. 70 Ybbs • Lunz am See • Göstling/Ybbs • Drosendorf Japons • • Riegersburg Langau • Pleißing •Geras • Weitersfeld • • Ottenthal • • Retz-Pulkautal (Retz) Unterretzbach Obermarkersdorf Wildendürnbach Drasenhofen • Neudorf • Schrattenberg• Seefeld-Kadolz • Wulzeshofen • Pu • Falkenstein Haugsdorf Seefeld-Hadres Schrattenthal Herrnbaumgarten • (Hadres) • Laa/Thaya lka • • • • Reintal • Katzelsdorf • u • • Zellerndorf Pernersdorf • Zwingendorf BernhardsPulkau Obritz • • thal Alberndorf •• Sigmundsherberg Watzelsdorf Unterstinkenbrunn Kautendorf Rabensburg • • Röschitz Altlichtenwarth Poysdorf • Horn • • Gaubitsch • • • Groß Harras • Guntersdorf• Bernhardsthal-GroßkrutHausbrunn •Stronsdorf Wullersdorf Roseldorf• Nappersdorf Hauskirchen • Hohenau Eggenburg Altlichtenwarth Kamp • • • Palterndorf- • Mittergrabern (Großkrut) Prinzendorf Straning • • •Neusiedl/ZayaDobermannsdorf Asparn/Zaya Gnadendorf • Sitzendorf Gars/Kamp • • Z aya Mistelbach • •Maustrenk Nieder-Absdorf • • • Wilfersdorf Niederschleinz • Landespflege- u.• • •RingelsSt. Leonhard/Hw. Zistersdorf-Dürnkrut Pens.-Heim Maissau• Göllersbach • dorf• (Zistersdorf) Eichhorn Hollabrunn Niederleis • Ladendorf Ravelsbach Drösing • • Sierndorf • Herzogbirbaum Groß-Inzersdorf Groß-Meiseldorf Ziersdorf • Obersulz Breitenwaida Mühlbach • • Ernstbrunn Schönberg • Glaubendorf • • JedenSchrick • • • Niedersulz • Loidesthal speigen • Oberkreuzstetten • Hohenwarth Großweikersdorf• • • Velm-Götzendorf Dürnkrut Haindorf Großmugl • Gaweinstal Wiesendorf-Ruppersthal Spannberg • • Straß Großriedenthal Groß-Rußbach• Göllersdorf (Großweikersdorf) • • • • Lengenfeld Im Weinviertel- Waidendorf Hochleithen •• Langenlois • Nieder-Hollabrunn • Hohenruppersdorf Hautzendorf• • • Ruppersthal Bad Droß • • Würnitz• • Ebenthal Pirawarth • Engabrunn Nieder-Rußbach Sierndorf Leitzersdorf Senftenberg Groß-Schweinbarth Feuersbrunn Kirchberg/Wagram • Stillfried • • Schleinbach • • Obergänserndorf • • Ollersdorf • • Matzen Raggendorf •Haitzendorf Königsbrunn • Stetteldorf/Wagram Krems Wolkersdorf • Rückersdorf • •Rohrendorf • • • • Prottes Auersthal-BockfließUlrichskirchen • Grafenwörth •Stein/Donau Gr.Schweinbarth Hausleiten • Leobendorf Absdorf Groß-Ebersdorf Pillichsdorf • Angern• Stockerau Spillern Reyersdorf • (Auersthal) Enzersfeld • Donau Furth • • • Korneuburg • • Bockfließ Großengersdorf Mautern Traismauer •Weikendorf Laaer Str.• •Hauptplatz Gänserndorf • • Paudorf Zeiselmauer •Hagenbrunn Tulln Kritzendorf • Bisamberg • • • Zwentendorf Oberwölbling • Straßhof • Klosterneuburg • Inzersdorf/Tr. Sitzenberg • Heiligeneich St. Andrä• Wagram • • Wördern • Deutsch Kierling • • Langenzersdorf Herzogenburg-Kapelln Marchegg Statzendorf Obersiebenbrunn Langenrohr (Herzogenburg) • Weidling Weißenkirchen/ • Untersiebenbrunn Michelhausen • • Katzelsdorf Markgrafneusiedl Persching Karlstetten • Ru • • • • Kapelln • sb Mauerbach Breitensee •Würmla ac Neidling • Sieghartskirchen h •Franzis• Pottenbrunn • Gablitz Asperhofen • • Lassee Leopoldsdorf i. M. Murstetten • kanerg. Viehofen • Haringsee Groß-Enzersdorf • • •Tullnerbach • • Neulengbach Region St. Pölten •Purkersdorf Wien Böheimkirchen • • • Engelhartstetten Wienerwald • Maria Anzbach • •Wagram (Pressbaum) Josefstraße • Hainburg Tausendblum • •OberEichgraben Region Schwechat Orth/Donau • • • Grafendorf • Pyhra • •Laab/Walde Perchtoldsdorf/Wiener Gasse Eckartsau Wolfsthal Altlengbach Breitenfurt Kasten Flughafen • • Berg St.Georgen/Steinfelde •Neustift-Innermanzing • Perchtoldsdorf/Mühlgasse Fischamend • Petronell • • Maria • • Leopoldsdorf Enzersdorf Kaltenleutgeben• Maria Lanzendorf G. • • Wilhelmsburg • • •Brunn a.Biedermannsdorf Sulz• Enzersdorf a. d. Fischa Gießhübl • • Laaben-Maria Anzbach • Prellenkirchen Südstadt• Höflein • • •Himberg Michelbach • (Laaben) • Schwadorf • Klausen-Leopoldsdorf a Vösendorf•Laxenburg ch Bruck-Carnuntum s i Alland F Sc • (Bruck/Leitha) Göls • Mödling • Münchendorf en hw Gaaden b. Mödling Gramatneusiedl Trautmannsdorf • Guntramsdorf ec • St.Veit • • • Traisen • Gumpoldskirchen h • Kaumberg Pfaffstätten •Götzendorf/Leitha • • Reisenberg • Altenmarkt/Triesting at Hainfeld • •TraiskirchenTrumau • Region Baden • • • Mitterndorf/Fischa Tribuswinkel • Oberwaltersdorf Traisen-Gölsental • Sooss Mannersdorf/Leithagebirge Tr • (Lilienfeld) Tattendorf ie Bad Vöslau• Oberes Triestingtal Ebreichsdorf s • •Unterwaltersdorf • t Klein Zell in • (Weißenbach/Triesting) g Gainfarn• • Hof/ • Weigelsdorf• Deutsch-Brodersdorf • Kottingbrunn LeithaGünselsdorf gebirge Wampersdorf• Grillenberg• g Leobersdorf n • i t Enzesfeld• • es Pottendorf i P Rohr i.G. •Sollenau Ebenfurth • Hohenberg • • Piestingtal Theresienfeld • • Wöllersdorf Miesenbach • Eggen• Zehnergürtel •dorf Dreistetten Bad Fischau- Dr.Eckener-• •St.Aegyd/Neuwald Stollhof• Brunn • •Lichtenwörth Gasse• Stadionstraße • Winzendorf• • Wiener Neustadt •Schwarzau im Gebirge Weikersdorf/Steinfeld Grünbach/Schneeberg • St.Egyden Würflach Katzelsdorf• • • Puchberg/Schneeberg • Lanzenkirchen Neunkirchen-Schwarzatal Mitte • (Neunkirchen) WalpersSchwarzau bach • •Bad•Erlach Ternitz• Pernegg • Theras Tu ll n Schmida Le itha ng chli Pers i Tra n se Schw a Pittental/Bucklige Welt rza Pottschach Wimpassing (Pitten) St.Valentin-Grafenbach Payerbach-Reichenau-Schwarzau Hochwolkersdorf Scheiblingkirchen (Payerbach) Gloggnitz SchwarzenBromberg Schottwien bach Semmering Warth Wiesmath-Hochwolkersdorf Grimmenstein (Wiesmath) Kirchberg • • • • • • Trattenbach • • Feistritz • • St.Corona/Wechsel • Mönichkirchen • • • • • Pitte n Reichenau •EdlitzLichtenegg • • Hollenthon NÖ-Süd Alpin (Aspang) Krumbach •Zöbern • Kirchschlag i.d.B.W. • Bad Schönau Hochneukirchen • Geschäftsbericht 2011 • Legende: - Name der Raiffeisenbank, -kasse Stand: Dezember 2011 71 Privat- und Gewerbekunden Raiffeisen in Wien lebt mit der Stadt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind immer wieder auf der Straße unterwegs, um neue Kunden mit Service und Beratung zu begeistern – so wie Franz Ahrer, Teamleiter der Filiale in Mariahilf. MEINE BANK IN WIEN Raiffeisen in Wien – das sind rund 700 Frauen und Männer, die mit großem Engagement im Geiste von Raiffeisen eine Bank für die Stadt sind: Nahe bei den Menschen, nahe an der Wirtschaft in den Grätzeln der Stadt, ein starker Partner für Kultur und Sport, engagiert in gesellschaftspolitischen Themen, etwa für eine gute Integration von Menschen mit Migrationsgeschichte. 72 Privat- und Gewerbekunden 2011 waren es wieder über 100 Beraterinnen und Berater von Raiffeisen in Wien, die einen Tag lang in einem Betrieb von Kunden mitgearbeitet haben. „Wir krempeln nicht nur die Ärmel auf, wir packen richtig an!“, so lautet ihre Devise im Rahmen der Aktion „Mittendrin statt nur dabei“. Vom Rauchfangkehrer bis zum Fleischhauer, vom Blumenge- Seit 2006 sind unter dem Motto „Mittendrin statt nur dabei“ bereits mehrere hundert Tage konkreter Arbeitseinsatz bei Kunden von Raiffeisen in Wien absolviert worden. Familienpaket 2011 entwickelte eine Gruppe angehender junger Führungskräfte – überwiegend Frauen – das erste Familienpaket einer Bank in Österreich. Ein Gratiskontopaket mit Kreditkarte, das Sparbuch mit Babybonus, günstige Kredite mit der Möglichkeit, im ersten Jahr nur die Zinsen zu tilgen – das Familienpaket von Raiffeisen in Wien wird Müttern und Vätern für die Zeit der Karenz nach der Geburt eines Kindes angeboten. Damit können junge Familien ihre monatlichen Ausgaben deutlich reduzieren, Erspartes flexibel einsetzen und zu günstigen Konditionen notwendige Anschaffungen finanzieren. schäft bis zum Hundesalon, vom Transportunternehmen bis zum Winzerbetrieb, von der Steuerberatungskanzlei bis zum Privatradio – die Bandbreite der Betriebe, in denen die Raiffeisen BankberaterInnen mitgearbeitet haben, ist weit gespannt. Ethnobanking – Eine neue Dimension der Beratung Seit 2008 setzt die Raiffeisenbank in Wien mittlerweile gezielt auf Kunden mit Migrationshintergrund. Das Erfolgsrezept: Mitarbeiter, die selber Migrationshintergrund haben und die Bedürfnisse ihrer Kunden kennen und verstehen. Zehn Raiffeisen Filialen in Wien bieten zusätzlich Beratung in Türkisch und Bosnisch/Kroatisch/Serbisch an. Nicht die Sprache allein ist ausschlaggebend für das Vertrauen, das die Kunden den Beratern entgegenbringen. Mindestens genauso wichtig ist der gemeinsame kulturelle Hintergrund. Die Kundenbetreuer verstehen nicht nur die Sprache, mit ihren Kunden verbindet sie auch das Wissen und die Erfahrung von ähnlichen Biografien und Familiengeschichten. Sie verstehen dadurch die Bedürfnisse und Hoffnungen ihrer Kunden. Wertschätzung steht im Zentrum der Kundenveranstaltungen für diese Zielgruppe – vom traditionellen Fastenbrechen, Kurz gefasst Überzeugung durch Service Rund 265.000 Kunden hat Raiffeisen in Wien bereits mit Angebot und Service überzeugt. Das entspricht einem Kundenmarktanteil von rund 13 Prozent. Im Segment der Unternehmen in Handel und Gewerbe mit einer Bilanzsumme bis zu 5 Mio. Euro ist bereits jedes dritte Unternehmen Kunde. Jeder fünfte Freiberufler ist Kunde von Raiffeisen Private Banking in Wien, damit hat Raiffeisen in Wien in diesem Segment mehr als 10.000 Top Privatkunden. Raiffeisen in Wien hat 66 Standorte, davon sind 48 Privatkundenfilialen, sieben Private Banking Teams für gehobene Privatkunden und sechs spezielle Kompetenzzentren für Handel und Gewerbe. An weiteren fünf Standorten bietet die Raiffeisen-MitarbeiterBeratung speziellen Service für Unternehmen und deren Belegschaft im Raiffeisenverbund an. In Wien haben 44 Prozent der knapp 1,8 Millionen Bewohner Migrationshintergrund. Diesem Umstand trägt die RLB NÖWien mit dem sogenannten Konzept „Ethnobanking“ Rechnung. Verantwortung für Lebensqualität Raiffeisen trägt als verlässlicher regionaler Partner für Soziales, Kultur und Sport entscheidend zur Umsetzung unterschiedlicher Projekte in Wien und Niederösterreich bei und übernimmt auch hier Verantwortung für die Lebensqualität in der Region. Gemeinsam essen, miteinander reden – das Fastenbrechen als Ort der Begegnung. zu dem muslimische und nicht-muslimische Kunden in den letzten Tagen des Ramadan eingeladen werden, bis zu Theaterabenden in Serbisch oder der Feier des Tages des Kindes. Geschäftsbericht 2011 So ist die RLB NÖ-Wien u. a. Sponsor der Wiener Festwochen, des Theaters in der Josefstadt, der Volksoper Wien, des Wiener Lustspielhauses, der Raiffeisen Vikings Vienna sowie vielfältiger Initiativen in Niederösterreich, etwa dem Festspielhaus St. Pölten, der Kunstmeile Krems oder beim Donaufestival. 73 Privat- und Gewerbekunden Starker Finanzierungspartner Investitionen ermöglichen, den Wirtschaftsstandort weiterentwickeln, Arbeitsplätze sichern – für kleine und mittlere Unternehmen setzt Raiffeisen auf stabile und von Vertrauen geprägte Partnerschaft. Seit 2007 haben über 1.000 Wiener Unternehmen von der Grätzel million profitiert. Das Volumen dieser günstigsten nicht geförderten EuroInvesti tionskredite stieg 2011 über die 60-Millionen-Euro-Marke. Private Banking Menschen vertrauen in einem weiter steigenden Maß R aiffeisen im Allgemeinen und Raiffeisen Private Banking im Besonderen ihr Geld an bzw. wählen hier ihre neue Bankverbindung. Klassische Privatbankkonzepte sind in den letzten Jahren massiv unter Druck geraten. An schicken Standorten diskret Geld einsammeln, eine Zielrendite vereinbaren und auf schönes Finanzmarktwetter hoffen, ist Geschichte. Modernes Private Banking muss heute mehr bieten als attraktive Räumlichkeiten und fachlich kompetente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Allumfassender Finanzservice (Veranlagung, Finanzierung, Zahlungsverkehr), hohe empathische Fähigkeiten (d.h. sensibel und sensitiv mit den Emotionen der Kunden umgehen können) und eine bedingungslose Ausrichtung auf einen Kundennutzen sind für die RLB NÖ-Wien das Fundament für eine nachhaltige Geschäftsbeziehung. Darauf ist das Team von Raiffeisen Private Banking ausgerichtet, diesem Anspruch werden Trainingskonzepte und Produktanforderungen konsequent untergeordnet. Einmal mehr gilt hier: Erfolg ist nicht nur eine unternehmerische Kennzahl, sondern vor allem ein konkreter Kundennutzen. Dynamisch unterwegs für die Wiener Wirtschaft – die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Raiffeisen Handel und Gewerbe. Ein ergänzendes Angebot ist die Raiffeisen (Thermo)Sanierungsmillion. Mit ihr bietet die RLB NÖ-Wien seit 2011 eine rasche und günstige Finanzierung für die thermische Gebäudesanierung an. In diesem Sinne steht Raiffeisen Private Banking für drei Werte: Fairness, Sicherheit und Netzwerk. Fairness garantiert ein einzigartiges Preismodell – entscheidet sich der Kunde für eine empfohlene und aktiv gemanagte Asset Allocation, dann kann er sich für eine All-In-Fee-Variante entscheiden, die er ausnahmslos abhängig von seiner subjektiven Zufriedenheit zu bezahlen braucht. Damit gibt es bei diesen Bankspesen eine „Geld-zurück-Garantie“. Sicherheit bietet nicht nur die Raiffeisen Kundengarantiegemeinschaft. Sicherheit bieten auch die laufende Evaluierung der Risikofähigkeit und der Risikowahrnehmung der Anleger mit dem neuen „Risikoprofiler“ sowie das „Depotradar“, ein individueller Schutzschirm als Frühwarnsystem. Highlight Beratung ist das wichtigste Produkt Die zentrale Frage lautet: Was erleichtert Kunden den Umgang mit ihrem Geld? Deshalb prüft Raiffeisen das bestehende Angebot, entwickelt und erprobt Neues. Selbstverständlich sind: flächendeckende Beratungszeiten über die Kassa-Öffnungszeiten der Filialen hinaus, Ausbau neuer Technologien mit Telefon und Internet, Raiffeisen Bank Direkt mit Telefonservice und Web-Beratung, Mobile Tan, Kostenanalyse-Tool, SMS-Service sowie Kooperationen z. B. mit SPAR und BAUMAX bei Geldausgabeautomaten. Samstagsöffnung Im Einkaufszentrum Riverside wurde im ersten Halbjahr 2011 und an den Adventsamstagen die Filiale geöffnet. Im Advent bot auch die Filiale in der Mariahilferstraße an den Einkaufssamstagen Service und Beratung. 74 Kurz gefasst Lokale Wertschöpfung Nachhaltiges Handeln in Wirtschaft, Gesellschaft und Ökologie ist bei Raiffeisen fest verankert. Schon im Gründungsgedanken von Friedrich Wilhelm Raiffeisen, vor rund 150 Jahren, war das Thema Nachhaltigkeit fixer Bestandteil. Das Ziel ist Schutz und Förderung des Individuums und seines regionalen Lebensraums – Sicherheit, Regionalität und Nachhaltigkeit sind dabei die zentralen Werte. So werden im Sinne der lokalen Wertschöpfung Einlagen grundsätzlich für Kredite an Unternehmen und Privatpersonen in der Region vergeben. Privat- und Gewerbekunden Bank für Studierende Gerade junge Menschen haben viele Träume – Raiffeisen unterstützt sie dabei, die tragfähige Basis dafür auch in allen Finanzfragen zu gestalten. Studierende sind für Raiffeisen in Wien eine ganz wichtige Kundengruppe. Mit ihnen frühzeitig in eine Partnerschaft zu treten, das ist Raiffeisen ein Anliegen. Deshalb setzt Raiffeisen traditionell zu Beginn des Studienjahres einen besonderen Schwerpunkt an den Universitäten. Das Yellow Cafe vor der Hauptuni und an anderen Hochschulstandorten ist dabei ein Fixpunkt. Über 20.000 Besu- cher konnten bei diesem Informations- und Kommunikationsangebot im Herbst 2011 begrüßt werden. Raiffeisen in Wien ist ein ständiger Begleiter für Studierende; etwa als Sponsorpartner für die WU bei der Winter- und Sommeruni, dem erfolgreichen Studienbeschleunigungsprogramm. Über 360 Lehrveranstaltungen haben stattgefunden, rund 30.000 Studierende haben in den vergangenen Jahren dieses Angebot genützt. AUSBLICK Immobilienservice Ob Finanzierung einer Immobilie für den Eigenbedarf oder Erwartungen an die Anlageform Immobilie – für Privatkunden bietet Raiffeisen in Wien umfassende Expertise und Service nach dem One-Stop-Prinzip in Kooperation mit der Raiffeisen Immobilien Vermittlung (RIV). An mittlerweile fünf Standorten werden vom vertrauten Kundenberater Ziele und finanzieller Rahmen abgeklärt, mit den Experten des RIV wird fachgerechte und kompetente Betreuung beim Kauf bzw. Verkauf einer Immobilie – Haus oder Wohnung – sichergestellt. Geschäftsbericht 2011 Urban, modern, jung – Raiffeisen im MQ Mehr als nur gelbe Farbtupfer für das MuseumsQuartier – das bringt die 2011 gestartete Sponsorpartnerschaft von Raiffeisen in Wien mit dem MQ. 30 gelbe ENZIs, zwei Raiffeisen-Geldausgabeautomaten und die „Yellow Box“ machen die neue Partnerschaft für die Besucher des einzigartigen Kunst- und Kulturareals der Bundeshauptstadt sichtbar. Das MQ ist eine urbane Kultur- und Lebenszone für alle, die im Herzen und Geist jung sind. Raiffeisen bietet den MQ-Besuchern mit der YellowBox einen künstlerischen und innovativen Wohnraum an. Die Box weckt Neugierde und lädt ein, sich in entspannter Atmosphäre aus einem anderen, ungewohnten Blickwinkel mit den modernen Angeboten einer Bank zu beschäftigen. 75 © Embraer kommerzkunden Gemeinsam mit der lokalen NÖ Raiffeisenbank Süd Alpin betreut die RLB NÖ-Wien die LIST components & furniture GmbH in Edlitz. Die Spezialisierung der innovativen Hightech-Manufaktur liegt in der Produktion von High-End-Innenausstattung für Privatyachten, Geschäftsreiseflugzeuge und Privatresidenzen. Die RLB NÖ-Wien begleitete die Constantin-FilmGruppe – Österreichs größten Kinobetreiber – im Zuge ihrer Auslandsexpansion nach Serbien und Montenegro. Nah am Kunden Im Zuge der Mehr[Wert]Beratung – ein seit sechs Jahren sehr erfolgreiches Konzept der umfassenden Beratung von Kommerzkunden – leistete die Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien (RLB NÖ-Wien) auch 2011 wesentliche Beiträge zur strategischen Entwicklung zahlreicher Unternehmen. Ob Facility-Service-Anbieter, Kinobetreiber oder Flugzeug-, Schiffs-, Hotel- und Gastronomieausstatter – die RLB NÖ-Wien holt ihre Kunden dort ab, wo sie gerade in ihrer unternehmerischen Entwicklung stehen. Sie analysiert, welche konkreten Bedürfnisse sich daraus ergeben und wie sie ihre Kunden als Finanzpartner am besten unterstützen kann. M e h r [ We r t ] B e r a Die RLB NÖ-Wien wird als tung bedeutet, dass Partner in herausfordernde Ku n d e n b e t r e u e r, strategische Entscheidungen Produktspezialisten, Unternehmensanaeingebunden. lysten und Risikomanager eng zusammenarbeiten, sich mit dem Unternehmen auseinandersetzen, die Netzwerke der Bank nutzen und auch externe Berater, z. B. Steuerspezialisten, zu Kundengesprächen mit heranziehen. 76 Die Zeichen stehen auf Wachstum Tausende Simacek-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhalten einen neuen zentralen Firmenstandort in Wien. Das größte Familienunternehmen für infrastrukturelle Facility-Services konzentriert auf diesem Wege unterschiedliche Dienstleistungen an einem Ort. Die RLB NÖ-Wien stellte Simacek 2011 für den Ankauf des neuen Firmengrundstückes einen mehrjährigen Kredit zur Verfügung, um den Flächenbedarf langfristig zu sichern und damit den Wachstumskurs des Unternehmens zu unterstützen. In dieser Kundenbeziehung spiegelt sich vor allem die nachhaltige Geschäftspolitik im Kommerzgeschäft der RLB NÖ-Wien wider. Lokaler Ansprechpartner Bei der Errichtung eines Hightech-Werks für die Produktion von Flugzeuginterieur im niederösterreichischen Edlitz stand die RLB NÖ-Wien im Berichtsjahr der betreuenden Raiffeisenbank Süd Alpin und ihrem Kunden, der Firma „LIST components & furniture GmbH“, als Sparring- und Konsortialpartner zur Verfügung. Durch intensiven Informationsaus- kommerzkunden Beide Unternehmen stehen für nachhaltiges Engagement: die RLB NÖ-Wien und die Dienstleistungsgruppe Simacek. Im Bild: GF Mag. Ursula Simacek und Abteilungsleiter Dr. Andreas Appel bei der Besichtigung des Standortes in Wien-Floridsdorf. 2011 7.485 7.269 6.543 in Mio. Euro Geschäftsbericht 6.495 tausch auf Basis einer offenen und wertschätzenden chen Einschätzungen der politischen und wirtschaftlichen Kunden-Bank-Beziehung konnte rasch gemeinsam mit Lage vor Ort verhalfen. Den UnternehmerBeraterinnen dem Unternehmen eine passende Lösung mit optimierten und -Beratern der RLB NÖ-Wien geht es um eine „Win-WinFinanzierungskosten durch Situation für beide Geschäfts Deutlich wird die Kundenzufrieden- partner“: Ertragssteigerung für Einsatz von Fördermitteln erarbeitet werden. die Unternehmen und die Bank. heit auch bei der steigenden Dass Unternehmer ihr Vertrauen Weiterempfehlung durch Unter Die RLB NÖ-Wien ist jedoch in die RLB NÖ-Wien Unternehnehmerinnen und Unternehmer. nicht nur regionaler Teil eines merBeraterInnen setzen, zeigt starken Netzwerks. Sie ist als sich letztlich auch in der stabiHaupteigentümer des RZB-Konzerns – dieser betreibt len Kreditnachfrage. So konnte die RLB NÖ-Wien 2011 bei über die börsennotierte Tochter Raiffeisen Bank InternatioUnternehmen ein Kreditwachstum in der Höhe von rund nal AG (RBI) eines der größten Bankennetzwerke in CEE – 3 Prozent verzeichnen. n für immer mehr Unternehmen auch die erste Adresse für grenzüberschreitendes wirtschaftliches Engagement. So Zahlen & Fakten ist die RLB NÖ-Wien der Netzwerkpartner bei der Auslandsexpansion der Constantin-Film-Gruppe, mit der Marke Steigendes Kreditvolumen Cineplexx Österreichs größter Kinobetreiber, nach Serbien und Montenegro. Dort eröffnete bzw. übernahm Cineplexx International 2011 zwei Multiplex-Kinos mit jeweils sechs Sälen und rund 1.100 Sitzplätzen. Die Finanzierungslösungen wurden in diesen auflebenden ungesättigten Märkten unter Einbindung von Raiffeisen Förderexperten entwickelt. So wurden die Finanzierungen über die OeKB strukturiert. Der Mehr[Wert] für Cineplexx International bestand einerseits in einer günstigeren Refinanzierung, andererseits im wichtigen Wissenstransfer. Im Zuge dieses Projektes war die RLB NÖ-Wien weit mehr als nur ein 2008 2009 2010 2011 Finanzierungspartner. Sie war vor allem ein kompetenter Vermittler von Kontakten, die dem Kunden zu wesentli- 77 kommerzkunden Auslandsgeschäft mit Heimvorteil full service im Internationalen Geschäft In den gegenwärtig volatilen Zeiten nimmt auch bei mittelständischen Unternehmen die effiziente Nutzung der Liquidität und der eigenen Kreditrahmen, Risikoberatung und -absicherung im Bereich Bank- und Länderrisiken sowie ein professionelles Management der Zins- und Währungsrisiken einen immer wichtigeren Stellen wert ein. Mit der RLB N Ö-Wien haben nicht nur Großunternehmen einen Partner mit Heimvorteil, der diese vielfältigen Bedürfnisse vor Ort abdecken kann. Unter dem Schirm der Mehr[Wert]Beratung hat die RLB NÖ-Wien sogenannte Consultants an der Hand, die Kunden im internationalen Geschäft professionell beraten und begleiten – sowohl in die Nachbarländer der Centrope-Region, als auch natürlich darüber hinaus in alle wesentlichen Export- und Importmärkte österreichischer Unternehmen. Diese RLB NÖ-Wien Experten sind fit in den Themen Exportfinanzierung und Auslandsinvestitionen, Dokumenten- und Garantiegeschäft, strukturierte Handelsfinanzierungen, Cash Management, Zins- und Währungsmanagement sowie Förderungen und in der Herstellung von Kontakten zu den Raiffeisen Netzwerkbanken. Sie evaluieren gemeinsam mit den UnternehmerBeraterinnen und -Beratern die internationalen Bedürfnisse der Kunden und leiten daraus individuelle Lösungen in den oft komplexen Themenstellungen ab. Diese reduzieren Risiken im Auslandsgeschäft und optimieren die Finanzierungskosten sowie die Nutzung der eigenen Kreditlinien. Als kleine, offene Volkswirtschaft ist Österreichs Wirtschaftsleistung ganz besonders vom Erfolg der Außenwirtschaft abhängig. Die RLB NÖWien wird daher im Jahr 2012 einen gezielten Beratungsschwerpunkt zum Thema Auslandsgeschäft – Exporte, Importe sowie Auslandsinvestitionen – lancieren. Internationale Vernetzung der RLB NÖ-Wien Für die Vernetzung mit über 2.000 internationalen Banken stehen dem Betreuer zusätzlich Spezialisten aus der Länderund Bankanalyse sowie Financial Institutions zur Seite. Diese Spezialisten pflegen Kontakte zu Korrespondenzbanken bzw. analysieren Banken- und Länderrisiken, damit die RLB NÖ-Wien ihren Kunden eine Infrastruktur für weltweiten Zahlungsverkehr, Dokumentengeschäft und Treasury-Transaktionen zur Verfügung stellen kann. Darüber hinaus ermöglichen sie, dass die RLB NÖ-Wien Auslandsrisiken bei Akkreditivgeschäften oder Garantiegeschäften bestätigen oder sogar regresslos ankaufen kann. Die Betreuer aus der Abteilung Centrope/International Desk gehen noch einen Schritt weiter: Als genauer Kenner der Centrope-Märkte kümmert sich das Beraterteam gemeinsam mit den Raiffeisen-Netzwerkbanken in 17 zentral- und osteuropäischen Märkten um Kontoeröffnungen und erleichtert auch Dienstleistungen über das Bankgeschäft hinaus, wie wichtige Behördenwege, Kontakte zu Wirtschaftsprüfern, Anwälten und Notaren – das ist full service im Internationalen Geschäft. Consulting-Services für Kommerzkunden Bedürfnisse im internationalen Geschäft Dienstleistungen (Auszug) Günstige Liquidität für Exporte und Auslandsinvestitionen Exportfinanzierung (Exportfonds, KRR, EFV, Exportkredit der Stadt Wien), Forderungsankauf (Diskontierung) unter Akkreditiv OeKB-Garantien, Exportfinanzierung, Bestätigung von Akkreditiven und Garantien Raiffeisen Intragroup Payments Sicherungspalette aus dem Treasury-Baukasten Unbürokratische Kontoeröffnungen bei den Raiffeisen Beteiligungen in CEE Vermittlung von Ansprechpartnern vor Ort über die RLB NÖ-Wien Abteilung Centrope sowie über das Raiffeisen Netzwerk in CEE Risikoabsicherung im Export Effiziente internationale Überweisungen Effektives Zins- und Währungsmanagement Kontoverbindung in Zentral- und Osteuropa Herstellen von Kontakten zu Behörden, Anwälten, Wirtschaftsprüfern und zur Bank 78 PRAHA ST. PÖLT kommerzkunden ALTERNATIVE ENERGIETRÄGER IM FOKUS WIEN BRATISLAVA TEN BUDAPEST Rund 250.000 Haushalte werden derzeit durch von der RLB NÖ-Wien finanzierte Projekte mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen versorgt. Nach Fertigstellung aller Bauvorhaben wird sich die Anzahl auf knapp 400.000 erhöhen. Die RLB NÖ-Wien verfolgt seit dem Jahr 2000 konsequent das Ziel, den Bereich Erneuerbare Energie zu einem strategischen Geschäftsfeld in der Geschäftsgruppe Kommerzkunden zu entwickeln. Einen Schwerpunkt dieser Strategie stellt die Finanzierung des Ausbaus der Windkraft in Niederösterreich und dem Burgenland dar. In dieser Region finanzierte die RLB NÖ-Wien in den vergangenen zwölf Jahren Windkraftprojekte mit einer Kapazität von über 200 Megawatt. Im Jahr 2011 konnte die RLB NÖ-Wien gemeinsam mit der Europäischen Investitionsbank (EIB) eine Finanzierungslinie für zwei Großvorhaben strukturieren, wodurch die Windkraftkapazität in den kommenden drei Jahren auf insgesamt 450 Megawatt mehr als verdoppelt wird. Die Bereitstellung von langfristiger Liquidität und kalkulierbarer Zinskondition macht diese Finanzierung attraktiv für die Projektträger und hält die Kostenstruktur des Vorhabens in überschaubaren Grenzen. Insgesamt wurden bzw. werden durch die RLB NÖ-Wien im Feld der erneuerbaren Energie Investitionen in der Höhe von 1,2 Mrd. Euro ermöglicht – mehr als zwei Drittel davon in Ostösterreich. Für eine Vielzahl von Windkraftund Photovoltaikprojekten hat die RLB NÖ-Wien in der Centrope-Region sowie in Deutschland Finanzierungen zur Verfügung gestellt. Centrope Wachsender Zukunftsmarkt Die RLB NÖ-Wien begleitet und unterstützt ihre Kunden bei deren geschäftlichen Aktivitäten in Centrope, einer Region im Herzen Europas, die die Länder Tschechien, Slowakei, Ungarn und Ost österreich umfasst. Dabei kann sie auf jahrelange Erfahrung in der Region – nicht zuletzt auch über das CEE-Bankennetzwerk der Raiffeisen Bank International (RBI), auf Kenntnis des Marktes und ein vor Ort vorhandenes dichtes Experten-Netzwerk von Wirtschaftsprüfern, Steuerberatern und Rechtsanwälten zurückgreifen. Im Jahr 2011 konnte die eigens geschaffene Centrope-Abteilung der RLB NÖ-Wien eine steigende Anzahl der Incoming-Geschäfte (Anfragen von ausländischen Kunden) insbesondere aus den Ländern Ungarn und Tschechien verzeichnen. Darüber hinaus wurden eine verbesserte Strukturierung der Zusammenarbeit mit der RBI sowie verbesserte Servicestandards bei den Raiffeisen Geschäftsbericht 2011 Netzwerkbanken in der Centrope-Region erreicht. Die Nähe zu den Kunden wurde im Berichtsjahr durch gezielte Marktbearbeitung verstärkt. Es wurden eine Vielzahl an Beratungsgesprächen mit potenziellen sowie aktiven Centrope-Kunden geführt und über 1.000 Anfragen bearbeitet. Das Thema Centrope ist vor allem auch ein emotionales, da es sich um eine Region mit einer gemeinsamen Vergangenheit und Zukunft handelt. Deshalb unterstützt die RLB NÖWien kulturübergreifend die Internetseite mycentrope.com, die im November 2011 ihren ersten Geburtstag feierte. Die viersprachige Webseite vermittelt für alle Bewohner der Centrope-Region das „Erlebnis ohne Grenzen“. Mit über 100.000 Visits pro Monat ist sie auf dem Weg, die bedeutendste TourisDie Centrope-Region erreichte mus- und Freizeitwirtschafts2011 wieder ein höheres BIPplattform in der Region Centrope Wachstum als die Eurozone. zu werden. Das symbolische Aushängeschild für das CentropeEngagement der RLB NÖ-Wien sind die Twin City Liner. Die zwei hochmodernen Schnellkatamarane haben mit rund 150.000 beförderten Personen 2011 das beste Saisonergebnis seit Projektstart im Jahr 2006 erzielt. 79 Finanzmärkte Neuausrichtung im Treasury Die neuen regulatorischen Vorgaben aus Basel III haben zu einer Neuausrichtung im Bereich Treasury geführt (siehe Grafik Seite 81). Mit 1.1.2012 wurde daher das Treasury der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien (RLB NÖ-Wien) neu aufgestellt. Als Hauptsteuerungsinstrument wurde in Zusammenarbeit mit dem Controlling ein neues Referenzzinssystem etabliert, das neben der Zinskomponente auch alle Aspekte der Liquiditätssteuerung umfasst. Die Abteilung Treasury Liquiditätssteuerung ist für das Liquiditätsmanagement, die Umsetzung der Fundingstrategie und für die Fundingplanung zuständig. Durch das aktive 80 Alle Handelsaktivitäten der Bank wurden in der Abteilung Treasury Capital Markets zusammengefasst. Dabei haben die Erfahrungen der letzten Jahre mit hohen Zinsvolatilitäten eine wesentliche Rolle gespielt. Das Handelsgeschäft ist auch auf Grund strengerer Limite unter Druck geraten. Fundamentale Faktoren werden von politischen Faktoren überlagert und nur Banken mit einem nachhaltigen „Flowgeschäft“ erwirtschaften in diesem Umfeld im Handelsgeschäft langfristig Erträge. Sinnvoll war daher die künftige Konzentration aller Handelsaktivitäten und Handelsansätze in einer Abteilung, wobei das Flowgeschäft aus Sales, Consulting und den Raiffeisenbanken die wesentliche Grundlage bildet. Dazu wurden auch neue Wege beschritten, wie beispielsweise ein eigenes Devisenfixing. 694 1121 695 684 437 88 197 40 Auch im Kundengeschäft wurden die Aktivitäten gebündelt und die Abteilungen Wertpapier- und Devisensales mit dem Treasury Consulting verschmolzen. Im Mittelpunkt steht nicht das Produkt, sondern der Kunde mit seinem Interesse, seiner Risikobereitschaft und Emissionen seinen Möglichkeiten. Die Mitarbeiter im Salesbereich orientieren sich an Kundengruppen und bilden so die Brücke zu den Produkten und Finanzmärkten. 503 Ablaufprofil eigener Bewirtschaften der qualitativ hochwertigen Aktiva der Bank ergeben sich völlig neue Fundingmöglichkeiten wie Covered Bonds, Long-Term Repos und vielfältige Tenderoperationen. 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 388 Die bisherigen Ab teilungen Aktiv-Passiv-Management und Emissions geschäft/Liquiditätssteuerung sind nun noch enger mit der Gesamtbanksteuerung der RLB NÖ-Wien verknüpft. Treasury Zinssteuerung ist im Wesentlichen für das Management aller Zinspositionen im Geld- und Kapitalmarktbereich zuständig. > 2020 FINANZMÄRKTE NEUAUSRICHTUNG TREASURY Treasury-Steuerung Consulting und Sales Capital Markets GESCHÄFTSBERICHT 2011 81 Finanzmärkte Augenmerk auf Smart Assets Nicht erst seit Ausbruch der Finanzkrise hat die Liquiditätssteuerung oberste Priorität. Die langfristige Fundingplanung orientiert sich dabei an der Zielbilanzstruktur und nimmt Einfluss auf die Vertriebssteuerung. Die Fundingstrategie der RLB NÖ-Wien beruht auf mehreren möglichst unabhängigen Fundingquellen. Diese sind in ihrer Volatilität sehr unterschiedlich und ihre Verfügbarkeit unterliegt verschiedenen Markteinflüssen. Die Fundingquellen berücksichtigen die verschiedenen Rollen der RLB NÖ-Wien als eigenständige Kundenbank, Spitzeninstitut der Niederösterreichischen Raiffeisenbanken und anerkannte Interbankadresse mit gutem Rating. Die RLB NÖ-Wien unterscheidet vier Kategorien von Fundingquellen: Kundengelder, Sektorgeschäft, Bankengelder und das eigene Emissionsgeschäft. Die RLB NÖ-Wien hat als eine der ersten Banken im Raiffeisensektor bereits im Jahre 2003 fundierte Bankschuldverschreibungen auf öffentliche Darlehen begeben. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde nun die Verbriefung von hypothekarisch besicherten Darlehen vorangetrieben. Der Rollout des Prozesses umfasst in einem ersten Schritt die Darlehen der RLB NÖ-Wien selbst, in einem zweiten Schritt werden auch qualitativ hochwertige Aktiva der Raiffeisenbanken in Niederösterreich eingebracht. Technische Grundlage bildet eine im deutschsprachigen Bereich weit verbreitete Software für das Deckungsstockmanagement. Übersicht Fundingquellen Eigene Emissionen 17 % Repo- und Tenderoperationen 8 % Interbankenmarkt 18 % Kundeneinlagen 18 % Einlagen von Raiffeisenbanken 15 % Spareinlagen 9 % 82 Einlagen von RZB 15 % Enge Zusammenarbeit – Harald Schoder, Abt.-Dir. Produkt-Kompetenz zentrum und Jochen Bonk, Abt.-Dir. Treasury Zinssteuerung. Produktverantwortung – neu organisiert Der Vorstand hat die Bündelung aller Produktverantwortungen – Sparen, Finanzierung, Bausparen, Versicherungen, Wertpapiere und Zahlungsverkehr – in einer neuen Hauptabteilung beschlossen. Mit September 2011 wurde ein Organisationsprojekt gestartet, das die bisher auf drei Vorstandsbereiche aufgeteilten Funktionen per 1.4. 2012 neu strukturiert. Die Ziele der Neuausrichtung sind eine Optimierung der Prozesse, die Straffung der Produktpalette und die Verbesserung der Informationswege zum Kundenberater. Damit wird der ambitionierte Kurs des Hauses auf der Kostenseite unterstützt. In einem neuen Produktinnovationsprozess werden ab sofort Kunden und Kundenberater interaktiv einbezogen. Die RLB NÖ-Wien reagiert damit auch auf geänderte Bedürfnisse der Kunden, die verstärkt Gesamtlösungen für ihre Anforderungen nachfragen. Der Bogen reicht vom „Wohnpaket“, das aus einer Finanzierung gekoppelt mit einer transparenten Kontolösung und einer Versicherung besteht, bis zur Bündelung von Bankprodukten mit sicherheitsstiftenden Zusatzprodukten (sog. „Annex-Produkten“), z. B. ein Konto inklusive Kontorahmen- und Unfallversicherung. Wichtig wird auch sein, die jungen Kunden anzusprechen und sie vom sehr abwechslungsreichen Raiffeisen-Club-Leben ins Raiffeisen-Bank-Leben zu begleiten. Ideen in diesem Bereich drehen sich um die Verbindung traditionell sicherer Spar- und Vorsorgeformen mit den modernen Kommunikationsformen, die sich durch Smartphones und Social Media eröffnen. Finanzmärkte WERTPAPIERGESCHÄFT – CHANCEN IN CENTROPE Die RLB NÖ-Wien bietet Anlegern u. a. die Möglichkeit, in einer anderen Hälfte in Staats- und Unternehmensanleihen in der dynamischsten Regionen Europas zu veranlagen – in Cen- Centrope. Mit Stichtag 31.10.2011 wurde das Genussrecht trope. Bereits 2005 wurde dafür der „Raiffeisen Centropa Re- „Raiffeisen Centropa Regional Fund“ aufgelöst. Die Anleger gional Fund“, ein an der Wiener Börse notiertes Genussrecht, machten vom kostenfreien Angebot, in den neuen Wertpaemittiert. 2010 folgte dann der „Centrope Aktien“, ein nach pierfonds Centropa Regional Mix zu wechseln, Gebrauch. österreichischem InvestDamit ist, wirtschaftlich bementfondsgesetz von den trachtet, eine kontinuierliche Centrope – damit wird die Region um die Städte Prag, Experten der RLB NÖ-Wien Veranlagung in der CentropeBratislava, Budapest und Wien umschrieben, in der seit verwalteter Wertpapierfonds, Region gegeben, es wurde 1989 besonders viele grenzüberschreitende wirtschaftlider in Aktien von Unternehlediglich die Rechtsform der che Chancen genützt werden. men der Region veranlagt. Anlage geändert. Auf Grund der Erfolge und der Nachfrage der Anleger International gewürdigt wurnach einem gemischten Wertpapierfonds wurde im Mai de das professionelle Fondsmanagement im „Morningstar“2011 der „Raiffeisen Centropa Regional Mix“ aufgelegt. Der Peergroup-Vergleich, hier war „Centrope Aktien“ der beste Investmentfonds veranlagt zur einen Hälfte in Aktien, zur Wertpapierfonds im Jahr 2011. Depotradar – innovatives Service Mail-Benachrichtigungen bei Über-/Unterschreitung bestimmter Schwellenwerte einzelner Titel oder gesamter Depots, das macht das neue Depotradar möglich. Kunden und ihre Berater profitieren von dieser automatischen Positions- und Depotüberwachung. Damit werden sowohl die Verlustbegrenzung wie die Gewinnmitnahmen erleichtert. Kunde und Berater können schnell und aktiv reagieren, diese Alarmsignale für ein kompetentes Beratungsgespräch nutzen und, falls notwendig, schnelle Entscheidungen treffen. Im Interesse der Kunden bereitet sich die Bank sowohl in der Beratung als auch technisch auf neue gesetzliche Vorschriften wie die Kapitalertragsteuer Neu und FATCA (Foreign Account Tax Compliance Act) vor. Spareinlagen – sicher wachsen Das Sparbuch ist das meistgefragte Anlageprodukt, wobei ein eindeutiger Trend zu Produkten mit fixem Zinssatz und fixer, überschaubarer Laufzeit festzustellen ist. Die RaiffeisenBankengruppe NÖ-Wien punktet mit 125 Jahren „RaiffeisenSicherheit“ und einem marktgerechten Angebot. Die Kunden würdigen das mit einem überaus erfreulichen Einlagenzuwachs von 306 Mio. auf 2,6 Mrd. Euro (=13,5 Prozent). Bei den Niederösterreichischen Raiffeisenbanken – Marktführer im Spargeschäft – konnten die Spareinlagen mit einem Plus von 245 Mio. Euro oder 2,2 Prozent auf einem stabilen hohen Niveau von 11,4 Mrd. Euro gehalten werden. Geschäftsbericht 2011 Aktuell Gruppe Die Aktuell Gruppe besteht aus dem unabhängigen Versicherungsmaklergeschäft und der Versicherungs- und Bausparagentur (RVB), die die Niederösterreichischen Raiffeisenbanken und den Vertrieb der RLB in Wien unterstützt. Im Bereich der Maklerei ist „Aktuell“ über die Marke „Veritas“ (als der Frächtermakler-Spezialist) an den Standorten in Linz, Wien und Graz positioniert. Hier konnten Akquisitionserfolge in einem äußerst kompetitiven Marktumfeld erzielt werden. Ein weiterer Schwerpunkt wird im Bereich Erneuerbare Energie gesetzt, insbesondere in der Absicherung von Investitionen in den Segmenten Windkraft und Photovoltaik. Im RVB florierte besonders das Geschäft der Betrieblichen Vorsorge in der gesamten Bankengruppe. Die NÖ Raiffeisenbanken verzeichneten dabei ein Produktionsplus von 50 Prozent gegenüber 2010. Weiterhin erfolgreich lief die Marktoffensive mit der Raiffeisen Versicherung. Ausgehend von der Womanlife-Aktion „Unfallvorsorge“ im März rückte etwa das Thema Unfallvorsorge in den Vordergrund. So konnte der Bestand um 8,4 Prozent gesteigert werden! Und auch Bausparen liegt weiterhin ganz im Trend: eine sichere Veranlagung mit staatlicher Prämie und einer Laufzeit von sechs Jahren. 83 RisikomanagemENt Das Risiko im Griff Die Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien (RLB NÖ-Wien) ist mit ihrem Geschäftsmodell der Kunden- und Universalbank für die Herausforderungen der Zukunft bestens gerüstet. Die Auswirkungen der internationalen Finanzkrise – beginnend 2007 – wurden bisher von den heimischen Banken und der österreichischen Wirtschaft sehr gut bewältigt. Um für zukünftige Herausforderungen gerüstet zu sein, müssen die Banken eine Fülle von regulatorischen Maßnahmen erfüllen, die unter dem Titel „Basel III“ zusammengefasst werden können. Die wesentlichen Vorgaben zielen dabei auf eine Stabilisierung des Finanzsystems ab. Dazu zählt vor allem auch eine verbesserte Eigenkapitalausstattung der Banken. Die European Banking Association (EBA) hat deshalb die „Systembanken“ verpflichtet, bis Mitte 2012 eine Mindestkernkapitalquote von 9 Prozent auszuweisen. Die RLB NÖWien, da keine Systembank und damit nach EBA nicht dazu verpflichtet, hat dennoch bereits mit Ende 2011 eine Kernkapitalquote von 9,4 Prozent erreicht. 84 Einen Schritt voraus Zur rechtzeitigen Erfüllung aller übrigen Anforderungen der neuen regulatorischen Rahmenbedingungen, hat die RLB NÖ-Wien bereits 2011 das Projekt „Fit für Basel III“ ins Leben gerufen. Dabei zeigte sich, dass das Geschäftsmodell der RLB NÖ-Wien optimal den zukünftigen Erfordernissen entspricht. Die starke Fokussierung der RLB NÖ-Wien auf das Kundengeschäft stellt auch hinkünftig sicher, dass die Anforderungen aus Sicht der Behörden erfüllt werden können. Die RLB NÖ-Wien wird daher als Dienstleistungsunternehmen ihren Anspruch, ihre Kunden bestmöglich zu servicieren und zu beraten, in den kommenden Jahren noch ➝ weiter forcieren. RisikomanagemENt Grünes Licht für profunde RLB NÖ-Wien Länder- und Bankenbeurteilung Als Basis für die interne Bewertung von Ländern greift die RLB NÖ-Wien nicht nur auf die Daten der Raiffeisen Bank International zu, sondern verwendet zusätzlich ein eigenes Beurteilungssystem. Die RLB NÖ-Wien hat rechtzeitig auf die sich abzeichnenden Veränderungen in Europa reagiert, Länderlimite reduziert bzw. Emittentenlinien für Staaten überhaupt gesperrt. Ein wichtiger Schritt war die Reduktion der direkten Staatsrisiken. Mit Ende 2011 weist die RLB NÖ-Wien kein direktes Staatsrisiko Irland mehr aus, gegenüber Griechenland befindet sich nur noch eine Staatsanleihe mit einem Nominale von unter 3 Mio. Euro in den Büchern. Als Maßnahme wurden alle Emittentlinien von Griechenland, Portugal, Spanien, Italien und Irland per Anfang Mai 2010 sistiert. Das Ampelsystem greift, bevor das Risiko eintritt ➝ „Fit für Basel III“ zielt vor allem auf die nachhaltige Einhaltung der künftigen Eigenkapital- und Liquiditätsbestimmungen ab. In diesem Sinne wurde unter Beibehaltung der festgelegten Rentabilitätsziele eine Reihe von strategischen und operativen Maßnahmen abgeleitet, die teilweise bereits umgesetzt wurden, teilweise 2012 abgearbeitet werden: Die Palette reicht von der Intensivierung des Primäreinlagengeschäfts über organisatorische Maßnahmen, wie z. B. der Installierung eines Liquiditäts-Komitees, bis zur Adaptierung der Funding-Planung und der Anpassung der internen Steuerungssysteme. In ihrer Funktion als Spitzeninstitut arbeitet die RLB NÖ-Wien eng mit den Niederösterreichischen Raiffeisenbanken zusammen. Geschäftsbericht 2011 Die Beurteilung der Bankpartner beruht auf der Analyse der Ganzjahres- und Zwischenberichte, Informationen von Ratingagenturen und eigenen Recherchen der Bankenanalysten der RLB NÖ-Wien. Zusätzlich wurde 2009 ein profundes Beurteilungssystem in Form einer Ampelregelung eingeführt. Grenzüberschreitende Bankenrisiken müssen in den jeweiligen Länderlimiten, die ebenfalls reduziert wurden, Platz finden. Auch hier stehen Banken in den Peripherieländern sowie Investmentbanken besonders im Fokus der laufenden Überwachungen. Gleichzeitig zeigt sich aber, dass sich internationale Banken je nach Geschäftsmodell, Größe sowie Systemrelevanz sehr unterschiedlich entwickeln. Mit dem bestehenden Ampelsystem verfügt die RLB NÖ-Wien zusätzlich zur quantitativen Analyse über ein Expertentool, das es ermöglicht, auch kurzfristig auf sich abzeichnende Veränderungen in der Bonität eines Bankpartners zu reagieren. 85 Risikomanagement Bestnoten für neue Ratingsysteme Die zunehmende Komplexität und die Veränderungsgeschwindigkeit in der Wirtschaft stellen eine große Herausforderung für alle Systeme des Risikomanagements dar. Um am Puls der Zeit zu bleiben, hat die RLB NÖ-Wien schon in den vergangenen Jahren gemeinsam mit den anderen Raiffeisenlandesbanken neue Rating- und Scoringsysteme entwickelt. Basierend auf umfangreichen statistischen Erhebungen und jahrelanger Erfahrung in den jeweiligen Kundensegmenten wurden sowohl für den Firmenkunden- als auch für den Privatkundenbereich neue Systeme geschaffen, die im Jahr 2011 zum Einsatz kamen. Im neuen Rating für Firmenkunden sind quantitative und qualitative Aspekte wesentliche Bestandteile. Im Gespräch über die neuen Ratingsysteme der RLB NÖ-Wien: Mag. Herbert Radl, Thomas Wagner, BA, und Mag. Petra Oberhuber. Die Hard-Fact-Noten (quantitative Bilanznoten) wurden auf Basis statistischer Tests neu überarbeitet und erhöhen damit die statistische Prognosefähigkeit des Ratings. ➝ Kurz gefasst Die Raiffeisenbank in der Westentasche 56 Prozent der österreichischen Bevölkerung besitzen bereits ein Smartphone, Tendenz rasch steigend. Um für diesen Trend gerüstet zu sein, wurde Mitte 2011 das Produkt „ELBA-mobil“, das ELBA-internet für Smartphones, bei der RLB NÖ-Wien eingeführt. Für iPhone-Benutzer wurde darüber hinaus eine spezielle App „Zahlschein-Scanning“ entwickelt. Seit deren Einführung im Juli 2011 konnten bereits 30.000 Downloads der App „Raiffeisen Meine Bank“ gezählt werden. Durchschnittlich wird die innovative App inzwischen rund 120-mal pro Tag verwendet. Zahlschein-Scanning ist ein einzigartiges Angebot von Raiffeisen und erleichtert auch die Verwendung von IBAN und BIC, da kein manuelles Ausfüllen von Zahlscheinen mehr nötig ist. 86 Key Risk Indicators als profunde Zukunfts prognosen Um operationelle Risiken in der RLB NÖ-Wien zu identifizieren, wurde bisher auf das Sammeln von Schadensfällen bzw. auf Workshops zur Risikoselbsteinschätzung gesetzt. Im Jahr 2011 wurde die Risikoidentifikation um ein weiteres Puzzle-Teil ergänzt: Frühwarnindikatoren für operationelles Risiko oder Key Risk Indicators. Key Risk Indicators decken zukünftiges Risikopotenzial auf Grund eingetretener Entwicklungen auf. Um die Aussagekraft solcher Indikatoren zu bewerten, ist eine ➝ Risikomanagement ➝ Die neuen Hardfact-Kennzahlen liefern ein umfassenderes Bild für die Beurteilung eines Firmenkunden, da der Substanz, der Struktur und der Liquidität des Unternehmens verstärkt Augenmerk geschenkt wird. Zusätzlich zu den in die Vergangenheit gerichteten Bilanzkennzahlen fließen über die sogenannten Soft-Facts wesentliche qualitative Aspekte z. B. zum Eigentümer, Management, zum wirtschaftlichen Umfeld, Produkten usw. als wichtige Zukunftsaspekte in das Rating ein. Auch hier wird streng strukturiert vorgegangen, um wesentliche Veränderungen zeitnah in die Kundenbeziehung einbringen zu können. Transparente Beurteilung Ebenfalls auf Basis statistischer Tests wurde die Bonitätsbeurteilung von Privatkunden weiterentwickelt. Dabei fließen laufend die Erfahrungen aus der Geschäftsbeziehung mit dem Kunden ein, sodass das neue Scoring-System bei Kreditvergabe in kürzester Zeit die Ratingnote als eine Grundlage für die Kreditentscheidung liefert. Damit wird der Kreditprozess wesentlich effizienter und schneller gestaltet und darüber hinaus werden dem Vertrieb wesentliche Impulse für Kreditgespräch und Beratung geboten. Die ständige Auseinandersetzung mit den Risikomesssystemen wird auch in Zukunft die Stabilität des Risikomanagements wesentlich stützen. In diesem Sinne sind die neuen Ratingsysteme schon jetzt die Antwort auf die Herausforderungen des wirtschaftlichen Umfeldes, aber auch die Basis, um gemeinsam mit den Kunden flexibel auf zukünftige Entwicklungen zu reagieren. ➝ hohe Datendichte in den betrachteten Prozessen erforderlich. Aus Effizienzgründen erfolgt die Umsetzung vorerst im Rahmen eines Pilotbetriebs in den Bereichen Zahlungsverkehr und Wertpapierabwicklung, wo die nötige Datendichte für die Implementierung von Indikatoren bereits vorhanden ist. Geschäftsbericht 2011 Neue Clearingsysteme für mehr Transparenz Im September 2009 wurde am G20-Gipfel in Pittsburgh, USA, beschlossen, dass OTC Derivate (Derivate, die nicht an einer Börse, sondern direkt „über den Schalter“ gehandelt werden und nicht standardisiert sind) an Börsen bzw. an elektronischen Handelsplattformen gehandelt und über eine zentrale Gegenpartei abgewickelt werden sollen. Ziel dieser Maßnahme ist die Erhöhung der Transparenz und Stabilität im Interbankengeschäft durch die Schaffung einer börseähnlichen Abwicklung des globalen Derivatehandels. Die G20-Empfehlung wurde in einer EURichtlinie festgeschrieben, die in der Europäischen U nion bis Ende 2012 verpflichtend umzusetzen ist. Die Clearingverpflichtung – das Clearing beinhaltet Verrechnungs- und Abwicklungsvorgänge im Interbankenbereich – gilt für alle Finanzinstitute unabhängig von Größe, Geschäftszweig oder Transaktionszweck. Daher wurde auch für Raiffeisen in Österreich die Etablierung eines neuen Clearingsystems notwendig. Auf Grund der hohen Komplexität und der großen Anzahl involvierter Fachbereiche wurde dem Umsetzungsprojekt eine Evaluierungsphase vorgelagert, um dabei den genauen Projektumfang und die Höhe der möglichen Umsetzungskosten in Zusammenarbeit mit einem themen kundigen, externen Berater im Rahmen einer Vorstudie zu definieren. Diese Vorstudie war in vier große Themenblöcke gegliedert: • • • • Gesetzliche Anforderungen, Risk Weighted Asset/Eigenkapitalberechnung, Prozessanalyse und Auswahl eines Clearing Members. Die Vorstudie wurde im Dezember 2011 erfolgreich abgeschlossen. Das Umsetzungsprojekt der RLB NÖ-Wien wurde im ersten Quartal 2012 begonnen und durch ein sektorweites Projekt ergänzt, bei dem durch übergreifende Zusammenarbeit Synergien gehoben werden sollen. Kreditsanierung in der Praxis „Flying Doctor Prinzip®“ nennt sich bei der RLB NÖ-Wien ein umfassendes Konzept zur Kreditsanierung. Die Sondergestion der Bank, die „Intensivstation“ des Kreditgeschäftes, betreut besonders problematische Engagements. Ziel ist es, durch die Früherkennung von Krisen und rechtzeitige Maßnahmen Kunden bei der wirtschaftlichen Genesung zu begleiten. Der Flying Doctor unterstützt darüber hinaus gemeinsam mit der KREBEG Finanzierungsberatungs GmbH die Niederösterreichischen Raiffeisenbanken in Fragen des Kreditrisikos. Die in der RLB NÖ-Wien Beteiligungsgesellschaft KREBEG tätigen Sanierungsspezialisten beraten und begleiten die Kundenbetreuer in den Raiffeisenbanken bei Risikoanalysen, der Erarbeitung von Sanierungskonzepten, der Erstellung von Fortbestandsprognosen, Rechtsfragen sowie Liegenschaftsbe- und -verwertungen. 87 BeteiligunGEN Stark im Verbund © RZB, RBI Erfolg hat, wer sich den vielfältigen Kundenbedürfnissen und spezifischen Besonderheiten der Märkte anpasst und die Kräfte bündelt: Raiffeisen verkörpert zugleich lokale Verbundenheit und internationale Stärke. Die Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien (RLB NÖ-Wien) kennt auf Grund ihrer Verwurzelung in der lokalen Wirtschaft und Gesellschaft die Bedürfnisse der Menschen in den von ihr betreuten Regionen naturgemäß besonders genau. Die für den Markterfolg ebenso wichtige Vielfalt und Größe wird durch den Verbund mit den Unternehmen der Raiffeisen-Gruppe erreicht. Für die RLB NÖ-Wien sind demgemäß ihre Beteiligungen von zentraler Bedeutung. Als größter Aktionär der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG (RZB) ist die RLB NÖ-Wien mit dieser führenden österreichischen Kommerzbank vernetzt. In ihrer heutigen Form entstand die RZB im Oktober 2010. Wesentliche Teile des operativen Geschäfts der RZB – vor allem das Firmenkundengeschäft, die Produktbereiche und das Investmentbanking – wurden abgespalten und mit der Raiffeisen International Bank-Holding AG verschmolzen. Daraus ist die nunmehrige Raiffeisen Bank International AG (RBI) hervorgegangen. 88 Die RZB ist Spitzeninstitut der Raiffeisen-Bankengruppe, Konzernspitze für die RZB-Gruppe und Serviceeinheit für die Raiffeisen-Bankengruppe Österreich. Ihre Rolle als historisch gewachsenes Spitzeninstitut der Raiffeisen-Bankengruppe Österreich zeigt sich gerade im Aufgabenbereich „Sektor“. Darin übernimmt die Raiffeisen Zentralbank wesentliche Serviceaufgaben für eine effiziente Zusammenarbeit in einem dezentralen Bankenverbund. RZB – für die Zukunft gerüstet Im Jahr 2011 war das Geschäftsumfeld der RZB von einer Abschwächung des globalen Wirtschaftswachstums sowie der sich deutlich verschärfenden Staatsschuldenkrise in der Eurozone geprägt. Eine Folge davon war eine zunehmende Verunsicherung der Finanzmärkte mit Auswirkungen sowohl auf die Staatshaushalte als auch auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Kreditwirtschaft. Auf europäischer wie auf nationaler Ebene kam es zusätzlich insbesondere für BeteiligungEN systemrelevante Banken zu einem weiteren deutlichen Anstieg der regulatorischen Anforderungen. Dass es der RZB und ihrem Konzern angesichts dieses fordernden Umfeldes gelungen ist, ein äußerst solides Ergebnis zu erwirtschaften, zeigt deutlich, wie zukunftsweisend die Maßnahmen zur Neuorganisation der RZB-Gruppe im Jahr 2010 waren. RBI – in Österreich und CEE erfolgreich Die RZB ist über die RBI, an der sie 78,5 Prozent hält, eine der führenden Kommerzbanken in Österreich und Universalbank in Zentral- und Osteuropa (CEE). Die RBI betrachtet Österreich und CEE als ihren Heimmarkt. Sie ist in CEE seit knapp 25 Jahren tätig und gilt daher als Vorreiter in der Region. Heute verfügt die RBI in 17 CEE-Märkten über ein engmaschiges Netzwerk an Tochterbanken, Leasinggesellschaften und zahlreichen spezialisierten Finanzdienstleistungsunternehmen. Als Universalbank zählt sie in 13 Ländern der Region zu den Top-5-Bankinstituten und nimmt auch in Russland eine starke Position ein. Unterstützt wird diese Rolle durch die Marke Raiffeisen, die zu den bekanntesten Marken der Region zählt. Die Märkte in CEE zeichnen sich nach wie vor durch ein im Vergleich zu Westeuropa höheres Wirtschaftswachstum aus. Die RBI profitiert von diesem nachhaltigen Wachstum ebenso wie vom Geschäftspotenzial auf Grund des Aufholbedarfs der Region bei Bankdienstleistungen. Ende 2011 betreuten rund 56.000 Mitarbeiter in CEE etwa 13,8 Mio. Kunden in rund 2.900 Geschäftsstellen. Fokus auf Zentral- und Osteuropa Der geschäftliche Schwerpunkt der RBI liegt neben dem aus Wien betreuten lokalen und internationalen Großkundengeschäft ganz klar auf den Ländern Zentral- und Osteuropas, einer Region, die in den letzten Jahren vor allem medial sehr kritisch hinsichtlich des vermeintlichen Kreditrisikos für die dort involvierten Auslandsbanken betrachtet wird. Übersehen wird dabei in aller Regel, dass die Region keineswegs eine homogene wirtschaftliche Einheit darstellt. Die einzelnen Länder sind in ihrem Entwicklungsstand, Potenzial und Risiko ähnlich unterschiedlich wie in anderen Wachstumsregionen. Aus dieser Unterschiedlichkeit ergeben sich einerseits verschieden ausgeprägte individuelle Chancen-Risiko-Profile, andererseits ein Risikoausgleich über die Region insgesamt. Für die RBI – als eine der wenigen internationalen Banken mit einer Präsenz in praktisch allen Märkten Zentral- und Osteuropas – ergibt sich aus dieser Diversifikation nach Märkten eine natürliche Reduktion des mit dem Bankgeschäft definitionsgemäß verbundenen Risikos: Ertragreiche Märkte bzw. Banken kompensieren eventuelle Rückschläge, wie sie zurzeit in Ungarn erfolgen. Die starke Konstante des Österreichgeschäfts trägt noch zusätzlich zu dieser Risikostreuung bei. Profunder Partner in der Centrope-Region Der RLB NÖ-Wien Konzern hat Ende 2011 seine direkt bzw. indirekt gehaltenen Beteiligungen an der Raiffeisenbank a.s., Prag (bisher 24 Prozent) und der Tatra banka a.s., Bratislava (bisher 12,62 Prozent) – vorbehaltlich der behördlichen Genehmigung – an die RZB verkauft. Die RLB NÖ-Wien hält weiterhin eine Beteiligung an der ungarischen Raiffeisen Bank Zrt., Budapest (16,23 Prozent) und wird als führende Regionalbank in der Centrope-Region (Tschechien, Slowakei, Ungarn, Ostösterreich) weiterhin österreichische Unternehmen bei der Aufnahme und Ausweitung ihrer internationalen Geschäftstätigkeit unterstützen. Kennzahlen der RZB 2011 Bilanzsumme (in Mio. Euro) Forderungen an Kunden (in Mio. Euro) Forderungen an Kreditinstitute (in Mio. Euro) Verbindlichkeiten gegen Kunden (in Mio. Euro) Verbindlichkeiten gegen Kreditinstitute (in Mio. Euro) Eigenkapital (in Mio. Euro) Periodenüberschuss vor Steuern (in Mio. Euro) Kernkapitalquote (Tier 1), Kreditrisiko Bankgeschäftsstellen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter davon CEE-Länder Geschäftsbericht 2011 31.12.2011 31.12.2010 150.087 136.497 84.093 78.270 22.457 19.753 67.114 57.936 39.873 37.391 11.489 11.251 1.144 1.292 12,2 % 11,6 % 2.9372.970 59.836 60.356 56.114 56.738 89 BeteiligunGEN Die Raiffeisen Bausparkasse feierte 2011 ihr 50-Jahr-Jubiläum – und damit fünf Jahrzehnte erfolgreiche Firmengeschichte, dynamisches Wachstum und Expansion. Im Jubiläumsjahr konnte auf dem heimischen Markt ein ausgezeichnetes operatives Ergebnis erzielt werden, sowohl im Aktiv- als auch im Passivgeschäft war die Nachfrage überaus lebhaft. Mit einem sehr hohen Finanzierungsvolumen unterstützte die Raiffeisen Bausparkasse die schwächelnde Bauwirtschaft und sorgte für belebende Impulse im Wohnbau: 1,1 Mrd. Euro, das entspricht einem Plus von 13,7 Prozent gegenüber dem Jahr 2010, wurden an Baugeld ausbezahlt und damit die Marktführerschaft in diesem Geschäftsbereich deutlich ausgebaut. Bausparen äuSSerst beliebt © Pfanner Auch bei den Neuabschlüssen von Bausparverträgen übertraf die Raiffeisen Bausparkasse ihr Planungsziel deutlich: Mit 317.100 Verträgen erreichte sie einen Marktanteil von 32,4 Prozent. Im Vergleich zum Referenzjahr 2005 – die Verträge aus diesem Jahr beendeten 2011 die steuerliche Bindungsfrist – wurde ein um 10,2 Prozent höheres Neugeschäft erzielt, was das hohe Interesse an der Sparform Bausparen dokumentiert. Die Ausleihungen stiegen um 4,7 Prozent auf 6,2 Mrd. Euro, die Einlagen um 2,8 Prozent auf ebenfalls 6,2 Mrd. Euro. Auch 2012 wird die Raiffeisen Bausparkasse ein verlässlicher und kompetenter Partner ihrer Kunden sein und mit hohen Baugeldvergaben dem heimischen Wohnbau und der thermischen Sanierung Impulse verleihen. Raiffeisen-Bausparkasse Geschäftsentwicklung in Zahlen 2011, in Niederösterreich-Wien Neuabschlüsse Finanzierungsleistung Einlagen Ausleihungen Kontenstand 90 77.796 251 1.449 1.395 439.921 (+ 3,0 %) Mio. Euro (+ 15,5 %) Mio. Euro (+ 3,8 %) Mio. Euro (+ 5,8 %) Verträge (+ 1,8 %) RCM sichert Marktführerschaft ab Trotz sehr herausfordernder Rahmenbedingungen und extremer Marktvolatilität konnte sich Raiffeisen Capital Management mit vergleichsweise geringen Volumeneinbußen gut – und damit deutlich besser als die Mitbewerber – behaupten. Mit einem verwalteten Fondsvolumen von 27,7 Mrd. Euro (minus 5,7 Prozent) und einem Marktanteil von 20,6 (2010: 20,2) Prozent per ultimo 2011 sicherte die Fondsgesellschaft die Marktführerschaft ab. Inklusive Advisories (Mandate für Dritte) betrugen die Assets under Management (AuM) per Jahresultimo 29,9 Mrd. Euro (2010: 31,7 Mrd.). International prämiert Raiffeisen Capital Management wurde vom renommierten deutschen Wirtschaftsmagazin „Capital“ (in Kooperation mit der Fondsratingagentur Feri Eurorating Services und Tetralog Systems) zum sechsten Mal mit der Höchstnote „fünf Sterne“ ausgezeichnet. Im Ranking „Fonds-Kompass 2012“ erreichte das Unternehmen Platz vier von insgesamt hundert getesteten Fondsgesellschaften sowie Platz fünf im Wettbewerb um den Titel des Fondsmanagers der Dekade in Deutschland. auch Zukünftig gut positioniert An den Kapitalmärkten wird angesichts der nach wie vor ungelösten Staatsschulden-Problematik in vielen Ländern der westlichen Welt voraussichtlich auch weiterhin ein hohes Maß an Unsicherheit herrschen. Raiffeisen Capital Management wird durch seine zeitgerechte Anpassung an die verschärften Marktanforderungen und durch eine effizientere Ausrichtung auch zukünftig gut positioniert sein. Das Hauptaugenmerk gilt der Rückgewinnung des Anlegervertrauens und der Positionierung des Fondssparens als krisenfestes Instrument für Privatkunden. Marktanteile im österreichischen Investmentfonds-Geschäft per 29.12.2011 Raiffeisen Capital Management 20,6 % Mitbewerber 1 17,6 % Mitbewerber 2 12,7 % Rest* 49,1 % *Davon 7,3 PP anderer KAGs der Raiffeisen Bankengruppe kräftige Impulse für Wohnbau und Sanierung BeteiligunGEN Raiffeisen-Leasing – Volumenssteigerung 2011 In Österreich erzielte die Raiffeisen-Leasing 2011 mit 16.308 Verträgen ein Neugeschäft inklusive Cross-Border-Finanzierungen von 818 Mio. Euro und konnte damit das Volumen um vier Prozent gegenüber dem Vorjahr steigern. Vom Gesamtvolumen entfielen auf die Sparte KfzLeasing 333 Mio. Euro (+3 Prozent), auf Mobilien-Leasing 187 Mio. Euro (+15 Prozent) und auf Immobilien-Leasing inklusive Eigenprojekte 296 Mio. Euro. Der Anteil am Gesamtvolumen lag in Niederösterreich-Wien bei rund 111 Mio. Euro. Das aushaftende Kapital des InlandsVertragsbestandes erreichte mit 31.12.2011 erneut ein Volumen von rund 3,5 Mrd. Euro bei 54.273 Leasingverträgen (2010: 3,6 Mrd. Euro bei 51.357 Leasingverträgen). Auf Grund bevorstehender Änderungen bei den regulatorischen Rahmenbedingungen wird die strategische Ausrichtung des Unternehmens im Jahr 2012 neu positioniert werden. © Raiffeisen-Leasing Zusätzlich zu den klassischen Leasingfinanzierungen wie beispielsweise Kfz-, Mobilien- und Immobilien-Leasing bietet die Raiffeisen-Leasing umfassende Dienstleistungen wie Bau- und Fuhrparkmanagement sowie Bauträgergeschäfte, Betreibermodelle und Contracting an. Zu den Kundengruppen der Raiffeisen-Leasing zählen sowohl Privat- als auch Firmenkunden und Kommunen. Zukunftsweisend: Raiffeisen-Leasing bietet in der Elektromobilität Leasingfinanzierung inklusive Rundum-Versicherung oder Fuhrparkmanagement für Elektro-Flotten. Vorreiter im Bereich der E-Mobilität Zukunftsweisend für die Raiffeisen-Leasing im Bereich der Elektromobilität werden Kooperationen für Kombi-Pakete sein. Dazu zählen beispielsweise eine Leasingfinanzierung inkl. Rundum-Versicherung oder auch Fuhrparkmanagement für Elektro-Flotten. Mit NaturStrom E-Mobil! kann erstmals dem Kunden ein umfassendes Naturstrom-Kombipaket Geschäftsbericht 2011 für Elektromobilität angeboten werden. Durch diese Kooperation von EVN, NATURKRAFT, Wien Energie und der Raiffeisen-Leasing ist der Weg für Unternehmen zur ökologischen Mobilität und zur aktiven CO2-Reduktion geebnet. Um der Rolle als Vorreiter im Bereich der E-Mobilität gerecht zu werden, ist die Raiffeisen-Leasing Mitglied der AMP Austrian Mobile Power, nimmt am Projekt EmporA teil und arbeitet darüber hinaus mit allen großen Energieversorgern in Österreich zusammen. Weitere Beteiligungen der RLB NÖ-Wien AKTUELL Raiffeisen Versicherungs-Maklerdienst Gesellschaft m.b.H., CEESEG Aktiengesellschaft, Central Danube Region Marketing & Development GmbH, Die Niederösterreichische Leasing Gesellschaft m.b.H., ecoplus International GmbH, EMCOM Beteiligungs GmbH, GELD-SERVICE AUSTRIA Logistik für Wertgestionierung und Transportkoordination G.m.b.H., HOBEX AG, Kapital-Beteiligungs Aktiengesellschaft, KREBEG Finanzierungsberatungs GmbH, MODAL Gesellschaft für betriebsorientierte Bildung und Management GmbH, NÖ Beteiligungsfinanzierungen GmbH, NÖ Bürgschaften GmbH, Oesterreichische Kontrollbank Aktiengesellschaft, Raiffeisen Beratung direkt GmbH, Raiffeisen Centropa Invest Verwaltungs- und Beteiligungs AG, Raiffeisen e-force GmbH, Raiffeisen Factor Bank AG, Raiffeisen Informatik GmbH, Raiffeisen NÖ-W Einkaufs- und Beschaffungs GmbH, Raiffeisen Software Solution und Service GmbH, Raiffeisen Wohnbaubank Aktiengesellschaft, RLKG Raiffeisen-Leasing Gesellschaft m.b.H., RSC Raiffeisen Service Center GmbH, S.W.I.F.T. SCRL, Valida Holding AG, Wiener Kreditbürgschaftsgesellschaft m.b.H., Wiener Risikokapitalfonds Ges.m.b.H. 91 RAiffeisen in Wien BERATUNG STADTDIREKTION PRIVATKUNDEN CITY-NORD Mag. Ingrid Blaschka Ludwig Kremser STADTDIREKTION HANDEL UND GEWERBE Gaston Giefing 1.Kärntner Straße 51 BIRGIT HART 3.Baumgasse 1 MAG. SABINE GIEFING 1.Wien City, Jasomirgottstraße 6/Top 5 MARTIN WAGNER 1.Looshaus, Michaelerplatz 3 WOLFGANG KUHNERT 3.Landstraßer Hauptstraße 2a–b (W3) HEINZ-PETER PRUSNIK-DRAGOSITS 1.Rotenturmstraße 27 MICHAEL IBOUNIK 10.Himberger Straße 14 N.N. 2.Raiffeisenhaus Wien, Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Platz 1 ALEXANDER STEGBAUER 1.Seilergasse 8 MAG. JOSEF KARGL 10.Favoritenstraße 104 MARTIN POSPISCHIL 1.Schottengasse 2 MAG. (FH) STEPHAN KAINRATH 10.PAHO*), Alma-Rosé-Gasse 2 URSULA SEIBOLD 12.Wien Süd, Meidlinger Hauptstraße 46 MARTIN POLLACK 4.St.-Elisabeth-Platz 7 DAVID SCHRAMM 11.Am Leberberg, Etrichstraße 40 WOLFGANG BRENEK 19.Wien West, Sonnbergplatz 1 WILHELM RYSAVY 5.Schönbrunner Straße 99 ERWIN GROSSMAIER 11.Simmeringer Hauptstraße 84 ALBERT SINKOVITS 21.Wien Nord, Karl-Waldbrunner-Platz 1 MICHAEL GRAF 5.Wiedner Hauptstraße 98 MAG. ANGELIKA MÜCKE 12.Meidlinger Hauptstraße 46 KARL SCHALLMAYER 9.Porzellangasse 52 GEORG WALLNER 23.Liesing „Riverside“, Breitenfurter Straße 372 MAG. MARTIN JANKO 19.Heiligenstädter Straße 81–87 PHILIPP SCHRÖFL 19.Saarplatz 11–13 PETER PACES 19.Sonnbergplatz 1 CLAUDIA GRAF STADTDIREKTION PRIVATKUNDEN OST Erwin Wesel 1.Looshaus II, Michaelerplatz 3 MAG. BEATRICE SCHOBESBERGER 2.Raiffeisenhaus, Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Platz 1 JOHANN NEBILY STADTDIREKTION PRIVATKUNDEN WEST Robert Fischer 8.Alser Straße 49 BIRGIT PALASSER 20.Klosterneuburger Straße 56 STEFAN MEZERA 13.Hietzinger Hauptstraße 172 MAG. INGRID SEIDEL 21.Brünner Straße 9 PETER BERGNER 13.Lainzer Straße 129 RUDOLF VOTYPKA 21.Prager Straße 41 MARIA PRINZ 13.ORF-Zentrum, Würzburggasse 30 RUDOLF VOTYPKA 22.Andromeda-Tower, Donau-City-Straße 6 GERHARD ZACHL 22.Kagran, Donaufelder Straße 252 MARTIN BÖLZLBAUER 22.Siegesplatz 25a MICHAEL HOFER 22.Schüttauplatz 22 ERNST KAISER Mag. Dr. Christian Ohswald 23.Maurer Hauptplatz 7/12 DI ALEXANDER VÖLKL 20. Dresdner Straße 49 MANFRED GUTH 21.Siemens City, Siemensstraße 90 TANJA GROH STADTDIREKTION PRIVATE BANKING 1.Looshaus I, Michaelerplatz 3 PETER HIEF 7.Mariahilfer Straße 88a FRANZ AHRER 21.Strebersdorfer Platz 6 ERICH SCHRENK 3.Wien Mitte LBG Gebäude, Boerhaavegasse 6 ALEXANDER KLUG 23.Richard-Strauss-Straße 16 CHRISTIAN JENKNER 2.Taborstraße 46a DIETER ROCH 21.Stammersdorfer Straße 96 ERICH SCHRENK 92 STADTDIREKTION PRIVATKUNDEN SÜD 14.Breitenseer Straße 48 HELMUT WINTER 14.Linzer Straße 261 FLORIAN WAGNER 15.Kardinal-Rauscher-Platz 5 HARALD KAMELLANDER 15.Sechshauser Straße 53 HERBERT TUIDER 16.Ottakringer Straße 67 CHRISTINA LUNTZER 3.Vienna Hilton, Am Stadtpark 1 JOHANN JANECEK 13.Hietzing, Lainzer Straße 2 RAIMUND ENENGL 19.Döbling, Döblinger Hauptstraße 39 MAG. PETER KARLIK 19.Rudolfinerhaus, Billrothstraße 78 MAG. KARIN CANDUSSI SB-FILIALEN 1.Schwarzenbergplatz 3 CHRISTIAN LANG STADTDIREKTION MITARBEITERBERATUNG WIEN Andreas Toifl 1.Schwarzenbergplatz, Schwarzenbergplatz 3 CHRISTIAN LANG 2.Raiffeisen-Platz, Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Platz 1 ANITA BUCHGRABER 16.Thaliastraße 136 ALEXANDER SCHNEIDER 2.Uniqa-Tower, Untere Donaustraße 21 PETRA BAROSCH 17.Jörgerstraße 24 RENÉ KLAGHOFER 3.RZB, Am Stadtpark 9 CHRISTIAN LANG 18.Währinger Straße 110 THOMAS WEIMANN 10. RWA, Wienerbergstraße 3 FRANZ MICKL RAiffeisen in Wien Standorte FILIALEN Geschäftsbericht 2011 PRIVATE BANKING 1.Looshaus, Michaelerplatz 3 05 1700 67000 1.Seilergasse 8 05 1700 62000 FB 1.Kärntner Straße 51 05 1700 66800 FB 1.Rotenturmstraße 27 05 1700 66600 FB 1.Schottengasse 2 05 1700 68200 FB 1.Schwarzenbergplatz 3 SB-Filiale FB 2.Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Platz 1 05 1700 60100 FB 2.Taborstraße 46a 05 1700 61400 FB 2.Uniqa Tower, Untere Donaustraße 21 05 1700 61900 FB 3.Landstraßer Hauptstraße 2a–b 05 1700 67500 FB 3. Baumgasse 1 05 1700 64200 FB 4.St.-Elisabeth-Platz 7 05 1700 64800 FB 5. Wiedner Hauptstraße 98 05 1700 63300 FB 5.Schönbrunner Straße 99 05 1700 61700 FB 7.Mariahilfer Straße 88a 05 1700 67800 FB 8.Alser Straße 49 05 1700 67700 FB 9.Porzellangasse 52 05 1700 65900 FB 10.Himberger Straße 14 05 1700 62200 FB 10.Favoritenstraße 104 05 1700 62400 FB 10.PAHO*), Alma-Rosé-Gasse 2 05 1700 63400 FB 11.Simmeringer Hauptstraße 84 05 1700 66000 FB 11.Am Leberberg, Etrichstraße 40 05 1700 63900 FB 12.Meidlinger Hauptstraße 46 05 1700 61100 FB 13.Lainzer Straße 129 05 1700 62300 FB 13.Hietzinger Hauptstraße 172 05 1700 63000 FB 13.ORF-Zentrum, Würzburggasse 30 05 1700 61300 14. Breitenseer Straße 48 05 1700 66700 FB 14.Linzer Straße 261 05 1700 63600 FB 15.Kardinal-Rauscher-Platz 5 05 1700 63100 FB 15.Sechshauser Straße 53 05 1700 68000 FB 16.Ottakringer Straße 67 05 1700 64100 FB 16.Thaliastraße 136 05 1700 64400 FB 17.Jörgerstraße 24 05 1700 62600 FB 18. Währinger Straße 110 05 1700 65000 FB 19.Sonnbergplatz 1 05 1700 62700 FB 19.Heiligenstädter Straße 81–87 05 1700 63500 FB 19.Saarplatz 11–13 05 1700 65200 FB 20.Klosterneuburger Straße 56 05 1700 63700 FB 20.Dresdner Straße 49 05 1700 63800 FB 21.Prager Straße 41 05 1700 62500 FB 21.Brünner Straße 9 05 1700 67200 FB 21.Stammersdorfer Straße 96 05 1700 62100 FB 21.Strebersdorfer Platz 6 05 1700 62800 FB 21.Siemens City, Siemensstraße 90 05 1700 62900 FB 22.Andromeda-Tower 05 1700 68300 FB 22.Kagran, Donaufelder Straße 252 05 1700 61800 FB 22.Siegesplatz 25a 05 1700 66500 FB 22.Schüttauplatz 22 05 1700 65300 FB 23.Liesing „Riverside“, Breitenfurter Straße 372 05 1700 65500 FB 23.Richard-Strauss-Straße 16 05 1700 66300 FB 23.Maurer Hauptplatz 7/12 05 1700 61200 1.Looshaus I, Michaelerplatz 3 05 1700 67040 1.Looshaus II, Michaelerplatz 3 05 1700 68140 2.Raiffeisenhaus, Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Platz 1 05 1700 60140 3. Vienna Hilton, Am Stadtpark 1 05 1700 68440 13.Hietzing, Lainzer Straße 2 05 1700 68740 19.Döbling, Döblinger Hauptstraße 39 05 1700 68640 19.Rudolfinerhaus, Billrothstraße 78 05 1700 67340 MITARBEITERBERATUNG WIEN 1. Schwarzenbergplatz, Schwarzenbergplatz 3 05 1700 65800 2.Raiffeisen-Platz, 05 1700 60100 Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Platz 1 2. Uniqa-Tower, Untere Donaustraße 21 05 1700 61900 3.RZB, Am Stadtpark 9 05 1700 65650 10.RWA, Wienerbergstraße 3 01 605 15-2241 HANDEL UND GEWERBE 1. Wien City, Jasomirgottstraße 6/Top 5 05 1700 62050 2.Raiffeisenhaus Wien, Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Platz 1 05 1700 60150 3. Wien Mitte LBG Gebäude, Boerhaavegasse 6 05 1700 67550 12. Wien Süd, Meidlinger Hauptstraße 46 05 1700 61150 19. Wien West, Sonnbergplatz 1 05 1700 62750 21.Wien Nord, Karl-Waldbrunner-Platz 1 05 1700 60250 LEGENDE F - SB-Foyer geöffnet von 00:00 bis 24:00 Uhr F - SB-Foyer geöffnet von 05:00 bis 24:00 Uhr B - Bankomat *) Per-Albin-Hansson-Siedlung Weitere Informationen unter: www.raiffeisen-wien.at 93 RAiffeisen IN wien Stammersdorfer Straße Strebersdorfer Platz Siemens City Prager Straße Brünner Straße Karl-Waldbrunner-Platz Kagran / Donaufelder Straße Saarplatz Billrothstraße, Rudolfinerhaus Heiligenstädter Straße Sonnbergplatz Döblinger Hauptstraße Dresdner Straße Andromeda-Tower / Donau-City-Straße Klosterneuburger Straße Schüttauplatz Währinger Straße Uniqa-Tower / Untere Donaustraße Rotenturmstraße Jasomirgottstraße / Seilergasse Alser Straße Looshaus / Michaelerplatz Breitenseer Straße Linzer Straße Kärntner Straße Mariahilfer Straße Vienna Hilton / Am Stadtpark Schwarzenbergplatz Landstraßer Hauptstraße Kardinal-Rauscher-Platz Sechshauser Straße Hietzinger Hauptstraße Hietzing / Lainzer Straße Lainzer Straße ORF-Zentrum / Würzburggasse Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Platz Taborstraße Schottengasse Jörgerstraße Ottakringer Straße Thaliastraße Porzellangasse Boerhaavegasse Schönbrunner Straße Wiedner Hauptstraße Meidlinger Hauptstraße Baumgasse St.-Elisabeth-Platz Favoritenstraße Simmeringer Hauptstraße RWA / Wienerbergstraße Am Leberberg, Etrichstraße Maurer Hauptplatz PAHO*) / Alma-Rosé-Gasse Richard-Strauss-Straße Himberger Straße Liesing „Riverside“ Legende: Filialen Handel und Gewerbe Private Banking MitarbeiterBeratung Wien *) Per-Albin-Hansson-Siedlung Stand: April 2012 Blick auf die „Wiener Hausberge“ – Hermannskogel, Kahlenberg und der benachbarte Leopoldsberg. 94 Siegesplatz GeschäftsgruppeN GeschäftsgruppeN VD Mag. Dr. Gerhard Rehor Treasury Dipl.-Bw. (BA) Tim Geißler -Treasury Zinssteuerung Jochen Bonk -Treasury Liquiditätssteuerung Mag. Michael Handl - Capital Markets Dipl.-Kfm. (FH) Christian Schaefer - Sales und Consulting Dipl.-Kfm. Detlef Völlger Produktmanagement Mag. Regina Reitter, MBA - Produktstrategie & -steuerung Gisela Schestauber - Produktprozesse & -systeme Mag. Christoph Rosendorfer - Wertpapierprozesse und -services Andreas Bauer - Produkt-Kompetenzzentrum Mag. Harald Schoder FinanzmarktConsulting Mag. Werner Serles Kommerzkunden Risikomanagement / Organisation Finanzmärkte VD Mag. Michael Rab Rechnungswesen und Controlling DI Reinhold Großebner - Buchhaltung und Bilanzierung Mag. Bettina Martetschläger -Controlling Mag. Friedrich Urbanek - Financial Services Mag. Manfred Szakusits Kreditrisikomanagement Mag. Heinz Donath - Bilanz- und Unternehmensanalyse Mag. Karl Infanger -Materielle Kreditkontrolle Mag. Heinz Donath -Risikoverwaltung Dr. Daniela Marvan - Kredit Mid-Office Mag. Herbert Radl Organisation und IT Markus Wollner -IT-Services Christian Meyer - Projekt- und Prozessmanagement Alicia Wöginger -IT Österreich Mag. Stefan Puhm, MBA Treasury Mid-Office Robert Vartok -Risk Office Finanzmarkt Dr. Gerald Brandstätter - Performance und Prozesse Finanzmarkt Mag. Helmut Froschauer Sondergestion Dr. Peter Ramsauer Gesamtbankrisiko Mag. Oliver Schmölzer VD Mag. Reinhard Karl Kommerzkunden NÖ Mag. Hermann Kalenda - Firmenkunden NÖ 1 Mag. Martin Rapf - Firmenkunden NÖ 2 Robert Walenta - Firmenkunden NÖ 3 Mag. Stefan Jauk - Firmenkunden NÖ 4 Susanne Feldhofer -Zielgruppenmanagement Firmenkunden Mag. Hermann Kalenda -Förderconsulting Mag. Karin Steppan Kommerzkunden Wien Mag. Michaela Rammel, MBA - Firmenkunden Wien 1 Mag. Yvonne Adler - Firmenkunden Wien 2 Dr. Andreas Appel - Firmenkunden Wien 3 Mag. Thomas Aschauer -Institutionelle Kunden Mag. Robert Eichinger Sonder- und Projektfinanzierung Gerhard Riedel - Kommunalservice und Infrastruktur Mag. Alfred Greimel - Corporate Finance und strukturierte Finanzierung Mag. Robert Maier - Immobilienprojektfinanzierung Dr. Klaus Weichselbaum, MSc - RaiffeisenWohnService Anton Hechtl Internationales Geschäft Mag. Felix Mayr, MBA -Internationale Finanzierungen und Correspondent Banking Mag. Felix Mayr, MBA -Dokumentengeschäft und Handelsfinanzierungen Mag. Irene Kammerhofer-Gartner -Exportfinanzierung und Auslandsinvestitionen Mag. Alfred Götsch Privat- und Gewerbekunden GD Stv. Dr. Georg Kraft-Kinz Stadtdirektion Privatkunden CityNord Mag. Ingrid Blaschka Stadtdirektion Privatkunden Ost Erwin Wesel Stadtdirektion Privatkunden Süd Ludwig Kremser Stadtdirektion Privatkunden West Robert Fischer Stadtdirektion Private Banking Dr. Christian Ohswald Stadtdirektion Handel und Gewerbekunden Gaston Giefing Stadtdirektion MitarbeiterBeratung Wien Andreas Toifl Vertriebssteuerung Wien Mag. Manfred Aschauer - Vertriebssteuerung Daniela Kohl - Marktfolge Robert Wagner - Raiffeisen BeraterBank.direkt Ernst Windhör, MSc, MBA Raiffeisenbanken / Management-Service GD Mag. Erwin Hameseder Raiffeisenbanken-Service Johannes Bernsteiner -Vertriebsunterstützung Andreas Kirnbauer -Raiffeisenbanken-Consulting Mag. Roman Schlosser - Betriebswirtschaftliche Beratung Mag. Jürgen Niedermayr Marketing Dr. Wilfried Hanreich -Marketing Privat- und Firmenkunden Werner Schediwy, MBA -Kommunikation Mag. Gerold Seidl -Raiffeisen-Landeswerbung Wolfgang Trautmann -Marktforschung/Datamining Thomas Weger Innenrevision Mag. Josef Piewald -Revision Eigengeschäft Herbert Haindl -Revision Kundengeschäft Mag. (FH) Ingrid Eckhardt-Kral Personal Mag. Norbert Wendelin Beteiligungen Mag. Veronika Haslinger ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Dr. Michaela Stefan COMPLIANCE OFFICER Mag. Thomas Heinrich GELDWÄSCHEBEAUFTRAGTE Mag. Judith Kaggl Centrope Dr. Andreas Hopf Recht Dr. Matthias Writze INFORMATIONEN IM INTERNET Auf der Webseite der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien finden Sie aktuelle und ausführliche Informationen zu Raiffeisen: www.raiffeisenbank.at ONLINE-GESCHÄFTSBERICHT Der Geschäftsbericht 2011 ist auch als benutzerfreundliche Online-Ausgabe im Internet abrufbar unter: www.raiffeisenbank.at/jahresbericht2011 Impressum Medieninhaber, Herausgeber und Verleger: Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien AG 1020 Wien, Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Platz 1 Tel.: +43/5/1700, Fax: +43/5/1700-901 www.raiffeisenbank.at, [email protected] Mit der Herausgabe beauftragt: Dr. Michaela Stefan Redaktion, Koordination: Mag. (FH) Katharina Wallner, Peter Wesely unter Mitwirkung aller Abteilungen der RLB NÖ-Wien Konzept, Gestaltung: markant | werbeagentur gmbh 1220 Wien www.markant.at Einzelabschluss (UGB) und Konzernabschluss (IFRS): Redaktion und Koordination: Rechnungswesen und Controlling der RLB NÖ-Wien, DI Reinhold Großebner und Team Satz: FIRE.sys, Michael Konrad GmbH, Frankfurt Fotos: Jürg Christandl, Sonja Priller, Roland Rudolf, RLB NÖ-Wien; istockphoto, getty images, Magdalena Possert Gruppenfoto Vorstand, Foto Aufsichtsrat, Cover: Peter Rigaud Hersteller: AV+Astoria Druckzentrum 1030 Wien www.av-astoria.at Kredit Backoffice Dr. Gernot Hoffelner - Servicecenter Kommerzkunden NÖ und Wien Bernhard Wolfram - Servicecenter Spezialfinanzierungen Mag. Wolfgang Lehofer -Kreditsupport Mag. Wolfgang Lehofer - Kommerzkunden Support Mag. Günther Tschrepitsch - Vertragsabwicklung PG Mag. Anastasios Voulgaris impressum Bestellungen: Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien AG Öffentlichkeitsarbeit, Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Platz 1, 1020 Wien Elfriede Duda, Tel.: +43/1/211 36-2466 Redaktionsschluss: 13. April 2012 Druck- und Satzfehler vorbehalten. Legende: -Hauptabteilung - Abteilung direkt dem Geschäfts gruppenleiter zugeordnet -Stadtdirektion -Abteilung - berichten direkt an den Gesamtvorstand AV+Astoria Druckzentrum GmbH, Faradaygasse 6, 1030 Wien UZ24 „Schadstoffarme Druckerzeugnisse“ UW 734 Band 1 Wir leben zukunft Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien Geschäftsbericht 2011 2011 Verbundenheit macht stark Geschäftsbericht 2011 Überblick per 31.12.2011 Raiffeisen-Bankengruppe NÖ-Wien Beträge in Mio. Euro Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien1) Niederösterreichische Raiffeisenbanken Raiffeisen-Bankengruppe NÖ-Wien (konsolidiert) 125 Jahre bewegte Raiffeisen-Geschichte. „Und was jetzt?“ Der Doyen der politischen Analyse Österreichs, Dr. Hugo Portisch, über die Zukunft des Euro und die Schuldenkrise. Sicher auf Kurs Die Stärkung des Kundengeschäfts spiegelt sich im guten operativen Ergebnis wider. G+V Nettozinsertrag 169 Betriebserträge 425542 963 379 548 Betriebsaufwendungen 192370 562 Betriebsergebnis 233172 401 Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 167 87250 Jahresüberschuss 131 65192 Bilanz Forderungen an Kreditinstitute 11.0004.845 8.835 Forderungen an Kunden 9.764 9.47219.236 Wertpapiere 5.6453.892 8.546 Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Verbindlichkeiten gegenüber Kunden hievon Spareinlagen Verbriefte und nachrangige Verbindlichkeiten Bilanzsumme 2.055 7892.499 14.3452.266 9.907 7.56215.400 22.962 2.56611.410 13.976 4.552 2263.496 29.35919.519 40.532 Bankaufsichtliche Kennzahlen Eigenmittel § 23 BWG 2.0331.615 3.370 Gesamteigenmittelerfordernis § 22 BWG 1.154 8661.875 Eigenmittelüberdeckung 879 7491.495 Kernkapitalquote 9,4%12,4% 9,7% Eigenmittelquote 14,1%14,9% 14,4% Zusätzliche Informationen Money under Management (MUM) 12.49222.003 34.495 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Bilanzstichtag Geschäftsstellen 1) Wir leben zukunft 1.3543.684 5.038 66545 611 Jahresabschluss nach UGB RAIFFEISENL ANDESBANK NIEDERÖSTERREICH-WIEN AG Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Platz 1, 1020 Wien Telefon: +43 (5) 1700 | Telefax: +43 (5) 1700-901 | E-Mail: [email protected] BLZ 32000, S.W.I.F.T.-Code: RLNW AT WW Internet: http://www.raiffeisenbank.at Die RLB NÖ-WIEN Konzernkennzahlen nach IFRS finden Sie auf Seite 65.