john baldessari
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JOHN BALDESSARI 6 COLORFUL INSIDE JOBS, 1977 SIX COLORFUL TALES: FROM THE EMOTIONAL SPECTRUM (WOMEN), 1977 TWO COLORFUL MELODIES, 1977 „I think that even if I have an audi- ence of one, art is about having somebody to talk to.“ John Baldessari War er blau als sie rot sah? War es ein Rot wie in der Liebe? Oder hat er nur blau gemacht? Ein blaues Wunder werden bei Stromkabeln bewahren sie uns davor, Kurzschlüsse zu produzieren. Farben dienen dabei als Codes, haben zwar eine technisch-funktionale, aber keine ästhetische Bedeutung. Sie sind Teil von Ordnungssystemen, auch wenn es nicht länger um Technik, sondern um Emotionen geht, wie die einleitenden John Baldessari diejenigen erleben, denen Redewendungen beispielhaft zeigen. sind. In den beiden Videos und dem Film Baldessari, wenn er zum Beispiel Stand- den gehen wird, spielen Farben in ihrer und darin die Köpfe der Personen mit solche Redewendungen ein rotes Tuch aus dem Jahr 1977, um die es im Folgen- Diesem Umstand bedient sich John bilder aus Hollywood-Filmen verwendet symbolischen Bedeutung bezogen auf einfarbigen Kreisen übermalt. Das Ge- Emotionen eine zentrale Rolle. Tauchen wird durch eine Kategorie ersetzt und Töne, Handlungen, Geschichten und sicht als Ausdruck von Individualität Farben (außerhalb der Kunst) isoliert auf, damit das Geschehen im Bild interpre- alltäglichen Lebens beteiligt. Als leuch- Personen wird durch die mit den Farben den Verkehr, in der Ummantelung von net. Da es in zwischenmenschlichen sind sie zumeist an der Organisation des tende Punkte auf der Ampel regeln sie tiert. Die Beziehung der abgebildeten assoziierten Eigenschaften neu geord- Beziehungen mehr Optionen und mögliche Konstellationen als im Straßenverkehr gibt, bergen John Baldessaris Re- duktionen häufig eine Komik in sich, die des Systems bleibt unklar. In der zweiten Melodie gerät die Exekution der Regeln vollends zur Parodie. Nun ist ein Kind zu hören, welches singend, begleitet der des Slapstiks der frühen Stummfilm- durch Schläge auf das Xylophon, Farben dieser Filme sind gerade auch deswegen vernehmen, wie er beispielsweise um zeit sehr ähnlich ist. Die (Anti-)Helden so komisch, weil sie immer wieder die gleichen „Fehler“ begehen. Die Zuschau- benennt. Zudem ist John Baldessari zu langsamere Ansagen bittet. Offensicht- lich führt er selbst die Kamera und lenkt erinnen und Zuschauer wissen, dass es sie auf die gewünschten Farben. Zu se- auf der Leinwand scheint in den Verhält- ersten Melodie. Es geht um eine bemüht an Möglichkeiten gefangen zu sein. Das geraten nun Farben und Töne ständig Erleichterung darüber aus, nicht nur renzebene noch die Namen der Farben auch anders ginge, doch der arme Schalk nissen mit einer sehr begrenzten Anzahl Lachen drückt dann immer auch die zwischen grün, gelb und rot wählen zu müssen. In Two Colorful Melodies werden nacheinander zwei Melodien auf einem Xylophon gespielt. Bei der ersten Melo- die schwenkt die Kamera an einer Wand entlang, an die quadratische einfarbige (Notiz-)Zettel gepinnt sind. Hält sie bei einer Farbe an, erklingt ein Ton. Von Farbe zu Farbe variieren die Töne in gleichmäßigen Sprüngen: Der tiefste er- hen ist der gleiche Au�au wie bei der nüchterne, sachliche Darstellung. Doch durcheinander, auch, da als dritte Refehinzugekommen sind. Immer wieder, wenn er den Anweisungen nicht mehr folgen kann, muss Baldessari lachen. Er lacht wie ein Zuschauer und doch auch über sich selbst, ist er doch der Narr, ge- fangen im System der bunten Notizzettel an der Pinnwand im Büro. Six Colorful Tales: From the Emotion- al Spectrum (Women) zeigt eine Serie von sechs Episoden. Zu sehen ist jeweils nur der Kopf einer Frau mittig am unteren klingt beim Violett links an der Wand, Bildrand vor monochromen Hintergrund. sechs Primär- und Sekundärfarben sind entlang des Farbkreises mit rot begin- der höchste beim Rot ganz rechts. Die in der Reihenfolge ihrer Positionen auf dem Farbkreis sortiert. Die Klangfarbe Dessen Farbe wechselt mit jeder Episode nend und in violett endend. Sie erzählen eine persönliche Geschichte, wobei der bezeichnet normalerweise eine Eigen- Hintergrund die erzeugte Stimmung zu Farben als Referenz dienen. Hier wird zwischen der Farbe und dem emotiona- schaft eines Tons, ohne dass tatsächliche sie wörtlich genommen, so dass einem mittleren Ton auf der gewählten Tonlei- färben scheint. Einen Zusammenhang len Tenor der Geschichte behauptet zu- dem der vor jeder Episode eingeblendete ter die Farbe Grün zugeordnet ist. Dieses Titel. In der Episode „Caught Red Han- gespielt, die Abfolge von Tönen und Far- Teenager um das Haus ihres Schwarms System wird in der ersten Melodie durchben wirkt dabei willkürlich. Der Sinn ded (Shelley)“ erzählt Shelley, wie sie als herumschlich und von der Mutter des Jungens dabei erwischt und zur Rede gestellt wurde. Wird jemand auf frischer kennen, die Farben mit Narrativem und Emotionen verbindet, so wie die Sprache Tat ertappt, verwendet man im Engli- Worte mit Dingen. Die Idee einer univer- red handed“. Mit Rot wird hier die Schul- der Sprachwissenschaft ausgehend, tat- scher Tat ertappt wird, häufig vor Scham che übertragen. Am prominentesten von schen auch die Redewendung „caught digkeit markiert, und dass, wer auf fri- salen, organisierenden Struktur wird von sächlich immer wieder auf andere Berei- rot anläuft, unterstützt die Farbigkeit des dem Ethnologen Claude Levi-Strauss auf violettem Hintergrund erzählt Christine, turalen Anthropologie“ (1958) versucht er Erzählten. In der letzten Geschichte vor wie sie mit sechs Jahren einmal jeman- die Kultur. In seinen Aufsätzen zur „Strukbeispielsweise für alle Kulturen universal den krankenhausreif geschlagen hat. geltende Strukturen zu finden. Versucht Titel. Apoplektisch ist eine Person, die einer solchen Tradition? Voraussetzung es auch meinen, vor Wut fast zu platzen. Feststellung des Linguisten de Saussure, „Apoplectic Violet (Christine)“ ist der zu Schlaganfällen neigt, übertragen kann Die bei Wut hervortretenden Venen er- scheinen violett, was als Referenz für die zugeordnete Farbe dienen könnte. Zwi- sich Baldessari als Wissenschaftler in für die Überlegungen Levi-Strauss’ ist die dass in der Sprache Zeichen und Bezeichnetes ein abiträres, also kein natürliches, sondern willkürliches Verhältnis zuein- schen diesen beiden Geschichten gibt es ander einnehmen. Grün als Wort und das (Deirdre)“, „Catatonic Yellow (Dorit)“, spektrum des Lichts haben keine andere noch die Episoden „Thinking Orange „Green Horn (Ilene)“ und „Feeling Blue (Diane)“, auch bei ihnen ist die Bedeu- tung der Farbe für das Erzählte sehr un- terschiedlich. Wie ist nun das Verhältnis zwischen den Geschichten und Farben? In Goethes so benannte elektromagnetische Wellen- Verbindung als die, die durch die Konventionen der Sprache gesetzt ist. Es wun- dert demnach nicht, dass sich die Begriffe für Farben in der Geschichte häufig ge- ändert haben. Was erzählen uns also die sechs farbenprächtigen Geschichten über die regelnden Strukturen der unverbun- Farblehre zum Beispiel werden den ein- denen Worte, Farben und Emotionen? chologische Wirkungen zugesprochen — pen, wie wir unser Verhältnis zu den zelnen Farben Geisteszustände und psy- Sie lassen uns schmunzeln, dabei ertap- und dies durchaus mit Anspruch auf Erzählungen durch Farben beeinflussen Baldessari entsteht für eine Weile der wie sehr diese Zuordnungen von Konven- Untersuchung teilzunehmen: Der stren- Geschichte sich verbinden, verhält es wissenschaftliche Fundierung. Auch bei Eindruck, an einer wissenschaftlichen lassen und machen vor allem deutlich, tionen abhängen. Wo eine Farbe und eine ge und gleich bleibende formale Au�au sich wie mit Fakt und Fiktion: Das was und das Ausblenden der Körper unter- veränderbar. Eine universale Struktur? der Bilder, die neutrale Ausleuchtung halb des Kopfes suggerieren Sachlichkeit. Vielleicht gibt es also eine Struktur zu er- ist, ist Teil von Erzählungen und die sind Über die lässt sich mit John Baldessari nur lachen. Für Six Colorful Inside Jobs hat So verbrannte er 1970 im Rahmen seines Baldessari von Montag bis Samstag für „Cremation Project“ fast alle seine bis da- Performance eingeladen. Die wurden aus Beispiel in den übermalten Fotografien täglich drei bis vier Stunden zu je einer der Vogelperspektive gefilmt und später jede Tagesleistung auf fünf Minuten Film gerafft. Jeder Tag wird mit der Einblen- hin gemalten Bilder, doch taucht zum Malerei auch weiterhin als ein Mittel neben anderen auf. Sie ist aber eben nur noch ein Mittel und nicht länger Zweck. Sie dient in Six Colorful Inside Jobs dazu, dung des Wochentags und der zugeordneten Farbe eingeleitet. Es beginnt am Montag mit einem leeren weißen Recht- eck. Eine Person in weißem Arbeitsoverall betritt durch eine zuvor unsichtbare einen Raum durch eine Farbe sichtbar werden zu lassen, ihn im Spotlight des leeren Rechtecks auf der Leinwand durch einige Pinselstriche hervor zu bringen. Tür das Bild und beginnt mit einem Pin- Der Künstler spielt Schöpfer im höchsten streichen. So gewinnt das Bild langsam mers — so einfach geht das: Schöpfung! sel ihre Umgebung mit roter Farbe zu an Tiefe und der ungefähr zwei auf drei Meter große Grundriss des Raums wird sichtbar. Am Dienstag wird der Raum in gleicher Weise mit oranger Farbe über- trivialen Akt des Streichens eines Zim- Die Farbe schafft den Raum, der am Ende in der Monochromie fast wieder ver- schwindet. Der Vorgang weicht deutlich vom Diktum des Minimalisten Donald strichen, am Mittwoch mit gelber, am Judd ab, der mit seinen einfarbigen Skulp- blauer bis der Samstag in Violett endet. te. Spielt in seinen Werken und denen turen, der Farbe einen Raum geben woll- Donnerstag mit grüner, am Freitag mit Der Sonntag bleibt wie im Arbeitsleben anderer Minimalisten ab den 60er Jahren frei. Die sechs Primär- und Sekundär- einer Farbe oder Form eine wichtige Rol- Colorful Tales der Reihe nach ab. Es ist als minierung ihrer symbolischen Bedeu- len auf dem Ziffernblatt die Farben eines macht aber ebenso die ansonsten unsicht- der meisten christlich geprägten Länder farben lösen einander wie schon bei Six ob der Zeiger einer Uhr an Stelle der ZahFarbkreises anzeigt und abzählt. Der Zeiger bewegt sich dabei im Rhythmus des Farbauftrags, also in kleinen Sprüngen, höfen zu beobachten ist. Die notwendige Bewegung entspringt der Arbeitskraft des Anstreichers und das Tagespensum tung spielerisch. Six Colorful Inside Jobs bare Arbeit hinter einem Kunstwerk sichtbar und schließlich die Arbeit zum Kunst- sondern eben Anstreichen also die triviale Variante des Kunstmalers, so dass sich hier alltägliches Leben und Kunst in einer entfremdeten, weil keinem Gebrauch die- ist genau ein Anstrich. Baldessari be- schreibt den Vorgang so: „a three-dimensional painting that makes itself,“ nur ist hier nicht, wie in seiner weiteren Ausfüh- sondern „art-as-work/work-as-art, etc.“ le, bedient sich Baldessari der Überdeter- werk. Es ist dabei nicht irgendeine Arbeit, so wie es bei manchen Uhren an Bahn- rung deutlich wird, das Bild die Kunst immer auch die Suche nach dem Wesen 1 nenden, Tätigkeit vereinen. Das ist weder ein Ausbruch aus der Kunst, noch aus dem Lohnarbeitsleben, aber eine Einsicht in deren Beziehungen allemal. Flo Maak JOHN BALDESSARI 1 van Bruggen, Coosje (Hg.): John Baldes- sari, New York 1990, S.105 (*1931, National City, USA — lebt in Santa Monica, USA) 6 COLORFUL INSIDE JOBS, 1977 Digital Beta; Farbe, ohne Ton SIX COLORFUL TALES: FROM THE EMOTIONAL SPECTRUM (WOMEN), 1977 Digital Beta; Farbe, Ton TWO COLORFUL MELODIES, 1977 Digital Beta; Farbe, Ton Museum für Moderne Kunst, Frankfurt am Main Erworben mit großzügiger Unterstützung der Partner des Museum für Moderne Kunst (DekaBank Deutsche Girozentrale, DELTON AG, Deutsche Bank AG, Eurohypo AG, Helaba Landesbank Hessen-Thüringen, KfW Bankengruppe und UBS Deutschland AG) Inv. Nr. 2007/6-8 JOHN BALDESSARI 6 COLORFUL INSIDE JOBS, 1977 SIX COLORFUL TALES: FROM THE EMOTIONAL SPECTRUM (WOMEN), 1977 TWO COLORFUL MELODIES, 1977 “I think that even if I have an audi- ence of one, art is about having somebody to talk to.” John Baldessari Was he blue in the face when she us from producing short circuits. Here, colors serve as codes. They have a technical and functional but not an aesthetic meaning. They are part of systems of order, even though this is not so much about technology anymore but about saw red? Was it the red love brings to your emotions as, for example, the introducto- of the blue? When viewing works by John use of this fact when he, for example, em- cheeks? Or had he simply appeared out Baldessari those for whom such turns of ry idioms show. John Baldessari makes ploys freeze frames from Hollywood phrase are a red rag will no doubt turn movies and paints over the heads of peo- from 1977 which we will discuss in the an expression of individuality is replaced ors with respect to sounds, actions, sto- inside the image on this basis. The rela- green. In the two videos and the movie following, the symbolic meaning of colries and emotions plays a crucial role. When colors occur (outside art) in isola- tion they tend to function to organize our everyday life. As shining circles on lights, they regulate the traffic; in the form of coverings of power cables, they prevent ple with monochrome circles. The face as by a category and we interpret the events tionship between the people depicted is rearranged as a result of the characteristics associated with the colors. As interpersonal relationships allow for more options and possible constellations than road traffic, John Baldessari’s reductions often have a comic effect very similar John Baldessari asking for slower state- silent movies. The (anti) heroes in these self is filming and guides the camera to they make the same “mistakes” over and up as for the first melody. The movie to that of slapstick in the early days of movies are so funny precisely because over again. The audience is aware of other ments, for example. Apparently, he himthe desired colors. We see the same set- seeks consciously to offer a sober and solutions; however, the poor guy on the objective presentation. However, colors with very few options for action. Laugh- now which is also due to the fact that the screen seems to be caught in the situation ing about these images always also ex- presses the relief of having more options to choose from than only green, yellow and red. In Two Colorful Melodies two melo- and sounds are constantly mixed up names of colors have been added as a third level of reference. Time and again, Baldessari has to laugh when he cannot follow the instructions anymore. He laughs like a viewer but at the same time laughs about himself, for he is a fool after dies are successively played on a xylo- all, caught in this system of colored the camera pans along a wall onto which in his office. phone. While we hear the first melody, square, monochrome sheets from note- pads are pinned. When it stops at a color, we hear a sound. The sounds vary from color to color, the leaps in tone being regular: We hear the deepest tone in the case sheets from notepads on the pin-board Six Colorful Tales: From the Emotion- al Spectrum (Women) presents a series of six episodes. Each features nothing but a woman’s head on a monochrome back- of violet on the left side of the wall, the ground located at the lower center of six primary and secondary colors are ground color changes to the next color the color wheel. Tonal colors usually de- ending with violet. It tells a personal story highest in that of red on the far right. The arranged according to their positions on scribe the characteristics of sounds with- the screen. With each episode the back- on the color wheel, starting with red and in which the background seems to have out using real colors as a reference. Here, an impact on the mood created. Also, so that a medium tone on the chosen every episode indicates that there is a the term “color” is understood literately the title depicted at the beginning of scale is assigned the color green. The first connection between the color and the tones and colors however seems random. episode “Caught Red Handed (Shelley)”, melody follows this system, the order of The meaning of the system remains un- emotional content of the story. In the Shelley tells us about how she used to clear. In the case of the second melody, creep around the house of the boy she into a complete parody. Now, we can hear she was caught by his mother, who made ors and is accompanied by the beats of the guilt, and the fact that people often performing according to the rules turns a child who in a singing voice names colthe xylophone. Moreover, we can hear had a crush on as a teenager and how her account for herself. Here, “red” marks blush when they are caught in the act underlines the story’s color. In the last are universally valid in all cultures. Is story which features a violet background, Baldessari trying his hand as a scientist six, beat someone black and blue. “Apo- thoughts are based on the findings of the Christine tells us how she, at the age of plectic Violet (Christine)” the title reads. A person who runs a high risk of suffering a stroke is referred to as apoplectic; figuratively, it can also mean “boiling with rage”. When anger causes our veins to bulge out, they appear violet. This could serve as a reference for the color chosen for this story. Between these two stories there are the following episodes: “Think- ing Orange (Deirdre)”, “Catatonic Yellow following such a tradition? Levi-Strauss’ linguist Ferdinand de Saussure, who showed that in language signifier and signified have an arbitrary, i.e., not a na- tural but a random relation to each other. The term “green” and the so designated electromagnetic wave spectrum of light are linked through nothing but the con- ventions of language. It is therefore not surprising that terms referring to colors have often changed throughout history. (Dorit)”, “Green Horn (Ilene)” and “Feel- What do the six colorful stories about the color is related to the story in very differ- words, colors and emotions tell us then? ing Blue (Diane)”. In each episode the ent ways. So what is the relationship between stories and colors? In his theory of color, regulating structures of unconnected They make us smile and catch ourselves letting colors influence our relationship to a story and, above all, make clear how heavily these allocations are based on Goethe, for example, assigns individual conventions. The relation between a col- effects– and claims this is based on scien- facts and fiction: That which exists forms colors to states of mind and psychological tific fact. In the case of Baldessari’s work, we are, at times, under the impression that we are participating in some scien- tific research: The strict and unchanged formal structure of the images, the neutral lighting and the fact that bodies be- or and a story is the same of that between part of the narratives which can be modi- fied. A universal structure? Following John Baldessari’s cue, all we can do is laugh. In the case of Six Colorful Inside low the heads are not visible suggest Jobs Baldessari has invited visitors to that links colors with narratives and emo- four hours taking place from Monday objectivity. Maybe, there is a structure tions just like language links words with attend a daily performance of three to to Saturday. The performances have been objects. The idea of a universal, organiza- filmed from the bird’s eye view and, sub- tics is indeed applied to other fields time was condensed to a five-minute movie. tional structure as customary in linguis- sequently, the product of each day’s work and again. The most well-known are the Each day is introduced with a fade-in of Claude Levi-Strauss. In his essays on ed to it. The sequence starts on Monday ample, he aims to identify structures that wearing a white work overall enters the applications to culture by anthropologist “Structural Anthropology” (1958), for ex- the day of the week and the color assign- with an empty white rectangle. A person scene through a previously invisible door and starts painting his surroundings red using a brush. Thus, the picture slowly act of painting a room, the artist takes on the role of a creator — it is as simple as that: creation! The color creates the space gains in depth and the outline of the which thanks to its monochrome charac- ble. Following the same procedure, the The procedure is very different from the room of about 2 x 3 meters becomes visiroom is painted orange on Tuesday, yellow on Wednesday, green on Thursday, blue on Friday and finally violet on Satur- ter almost disappears again at the end. approach of Minimalist Donald Judd who, with his monochrome sculptures, aimed to lend a color three-dimensional day. As in the working routine of most quality. While in Judd’s works as well as Sunday is evidently a day of rest. Just like in the 1960s onwards the search for the countries influenced by Christianity, that by other advocates of Minimalist Art in Six Colorful Tales, the six primary and nature of a color or form plays an impor- other in succession. We get the impres- of the over-determination of their sym- counts the colors of a color wheel instead time, Six Colorful Inside Jobs makes the secondary colors take over from each sion that a clock hand indicates and of the numbers of a clock face. In so do- tant role, Baldessari playfully makes use bolic meaning. However, at the same usually invisible work behind a piece of ing, the hand moves following the rhythm art visible and in the end turns the work- ing small leaps, like the ones we can ob- focus here is not simply on any kind of in which the colors are applied, i.e., tak- serve on some clocks in train stations. The necessary movement comes from the painter’s strokes and his daily output is exactly one coat of paint. Baldessari describes the procedure as follows: “a three-dimensional painting that makes itself ”. However, he does not consider the picture to be art here as becomes clear in his further explanations: “art-as-work/ ing process itself into a piece of art. The work but on painting walls, i.e., a trivial variant of artist painting. In this way, everyday life and art are united in a pur- poseless and therefore estranged activity. This is neither a breaking out from art nor from the life in which we work for a salary but it is definitely an insight in the inter- relation of the two. 1 work-as-art, etc.” In the context of his “Cremation Project” in 1970, for example, he burnt almost all the pictures he had painted to that date. Yet, painting contin- ues to occur as one means among others in the photographs he painted over. How- ever, now it is only a means but not an end. In Six Colorful Inside Jobs painting serves to make a room visible through applying a color, to generate it with a few brushstrokes in the spotlight of the emp- ty rectangle on the screen. In a very trivial Flo Maak Translation: Jeremy Gaines JOHN BALDESSARI 1 van Bruggen, Coosje (ed.): John Baldessari, New York 1990, p.105 (b. 1931, National City, USA — lives in Santa Monica, USA) 6 COLORFUL INSIDE JOBS, 1977 Digital Beta; color, silent SIX COLORFUL TALES: FROM THE EMOTIONAL SPECTRUM (WOMEN), 1977 Digital Beta; color, sound TWO COLORFUL MELODIES, 1977 Digital Beta; color, sound Museum für Moderne Kunst, Frankfurt/Main Acquired with the generous support of the partners of Museum für Moderne Kunst (DekaBank Deutsche Girozentrale, DELTON AG, Deutsche Bank AG, Eurohypo AG, Helaba Landesbank Hessen-Thüringen, KfW Bankengruppe and UBS Deutschland AG) Inv. no. 2007/6-8 MMK MUSEUM FÜR MODERNE KUNST FRANKFURT AM MAIN