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Inhaltsverzeichnis 1 Lehr- und Lernbedingungen ............................................................................ 1 1.1 Angaben zur Lerngruppe .................................................................................. 1 1.2 Kompetenzen der Lerngruppe ........................................................................... 1 1.3 Die Referendarin ............................................................................................. 2 2 Didaktisch-methodische Konzeption................................................................ 3 2.1 Didaktische Überlegungen................................................................................ 3 2.1.1 Analyse der curricularen Vorgaben .............................................................................3 2.1.2 Analyse der Thematik .................................................................................................3 2.1.3 Auswahl- und Reduktionsentscheidungen ...................................................................3 2.1.4 Lern- und Handlungsziele / Kompetenzen...................................................................4 2.2 Methodische Konzeption .................................................................................. 4 2.2.1 Makrostruktur .............................................................................................................4 2.2.2 Mikrostruktur..............................................................................................................5 ANHANG: Verzeichnis der Anlagen .................................................................. 7 Versicherungserklärung ...................................................................................... 7 UB II-3, Spanisch, Thema: Presentación de una ciudad - un recorrido por Oldenburgo 1 Lehr- und Lernbedingungen 1.1 Angaben zur Lerngruppe Die XXXX ist eine Klasse der zweijährigen Berufsfachschule Kaufmännische Assistentin / Kaufmännischer Assistent für Fremdsprachen und Korrespondenz, die sich im ersten Jahr dieser vollzeitschulischen Ausbildung befindet. Die Klasse setzt sich aus 13 Schülerinnen und 9 Schülern1 zusammen, von denen jeweils zehn Schüler den Sekundarabschluss I bzw. den erweiterten Sekundarabschluss I aufweisen. Von dieser recht klaren Verteilung heben sich lediglich XXXX und XXXX ab, die beide die Allgemeine Hochschulreife erlangt haben. Auf ihre Rolle im Unterrichtsgeschehen komme ich im weiteren Verlauf noch zu sprechen. Die Altersstruktur ist als heterogen zu bezeichnen, da sie sich über eine Bandbreite von 16 Jahren bis 27 Jahre erstreckt. Es ist grundsätzlich festzustellen, dass sich die über 20-jährigen Schüler in bestimmten Situationen durch eine stärkere Abgeklärtheit auszeichnen. Bei den jüngeren Schülern zeigt sich eine größere Impulsivität. Weder aus der Bildungs- noch aus der Altersstruktur2 lassen sich klare Schlussfolgerungen hinsichtlich der Leistungen der Schüler im Unterricht ableiten. Die Schüler, die durch eine gute Mitarbeit auffallen, verfügen in der Regel bereits über Vorkenntnisse im Spanischen (vgl. hierzu 1.2). Für die sehr schlechten Leistungen, die etwa acht Schüler zeigen, sind nahezu durchweg spezielle Gründe anzuführen: XXXXXXXXXX Die geschilderten Hintergründe hinsichtlich des Leistungsniveaus der Schüler und der persönlichen Beziehungen untereinander haben insbesondere einen wesentlichen Einfluss auf die Einbeziehung der Schüler in das Unterrichtsgeschehen, auf die Fehlerkorrektur sowie auf die Gruppeneinteilung (vgl. 2.2.2). Darüber hinaus ist in dieser Klasse eine ziemlich hohe Fehlquote festzustellen (im Schnitt pro Stunde etwa 20% der Schüler). Als Konsequenz hieraus müssen die Schüler ab sofort damit rechnen samstags nachzusitzen. Für einzelne Schüler ist es bei vollständiger Abwesenheit bereits ab dem ersten Tag Pflicht, ein Attest vorzuweisen. 1.2 Kompetenzen der Lerngruppe Bezüglich der Fachkompetenz der Schüler sind zunächst einmal XXXX,, XXXX, XXXX und XXXX hervorzuheben, die bereits über Vorkenntnisse im Spanischen verfügten. XXXX hat ein Jahr lang Spanisch an der Höheren Handelsschule gelernt; Mittlerweile kann sie nur noch wenig von diesen Vorkenntnissen profitieren. XXXX hat an dieser Schule im Rahmen seiner Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann zwei Jahre lang Spanisch gelernt. XXXX hat zunächst während der drei Jahre bis zum Abitur einen Grundkurs in Spanisch belegt und später in Göttingen neben Anglistik auch zwei Semester Spanisch studiert; Sie verfügt insbesondere über gute Grammatikkenntnisse. XXXX hat im Rahmen eines Austauschprogramms ein Jahr lang bei einer Gastfamilie in der Dominikanischen Republik gelebt. Vorher hatte er bereits zwei Jahre, im Anschluss an seinen Auslandsaufenthalt dann noch einmal ein Jahr lang Spanisch in der Schule gelernt. Er hebt sich in seinem Wissensstand deutlich – insbesondere durch seinen Wortschatz – vom Rest der Klasse ab. Es hat sich sehr schnell gezeigt, dass XXXX im Spanischunterricht unterfordert ist. Das hat sich auf seine Motivation und vor allem auf seine Anwesenheit im Unterricht ausgewirkt. Er gehört zu den unter 1.1 erwähnten Schülern, die jeden vollständig versäumten Schultag ärztlich attestieren lassen müssen. Ich lasse ihn als „Hilfslehrer“ grammatikalische Formen oder Vokabeln erklären oder versuche, ihn über Zusatzaufgaben einigermaßen auszulasten. XXXX hat eine chilenische Mutter, kann davon sprachlich aber leider fast gar nicht profitieren, weil nach eigener Auskunft bei ihm zu Hause seit jeher konsequent deutsch gesprochen wird. Er ist aber der Fremd1 2 Der besseren Lesbarkeit halber verwende ich im Folgenden den einheitlichen Begriff Schüler. Die exakte Aufteilung ist der Klassenübersicht im Anhang zu entnehmen. 1 UB II-3, Spanisch, Thema: Presentación de una ciudad - un recorrido por Oldenburgo sprache gegenüber sehr aufgeschlossen, was sich daran zeigt, dass er wenig Hemmungen hat, sich zu äußern. In Situationen, in denen kein Schüler zuerst etwas sagen möchte, kann ich ihn in der Regel problemlos dazu auffordern eine Antwort zu geben. Unter den Schülern ohne Vorkenntnisse zeigt insbesondere XXXX sehr gute mündliche und schriftliche Leistungen. Die Schüler mit den schlechten Noten wurden bereits unter 1.1 erwähnt. Insgesamt bereitet die hohe Stofffülle und die schnelle Progression bei sechs Stunden Spanisch pro Woche einigen Schülern Schwierigkeiten, weil sie bestimmte Themen nicht richtig „verarbeiten“ können. So spiegelt sich der theoretisch erreichte Wissensstand der Lektion 10 des Buches „Claro que sí“ nicht unbedingt im praktischen Leistungsvermögen der Schüler wider. Zur Förderung ihrer methodischen Kompetenzen wurden die Schüler nicht nur in Spanisch, sondern auch in anderen Fächern mit verschiedenen Methoden vertraut gemacht. Im Spanischunterricht waren dies vor allem unterschiedliche Arten der Einzel-, Partner- und Gruppenarbeit sowie Präsentationsformen. Wie unter 1.1 geschildert, sind aktuell nicht sämtliche Gruppenzusammenstellungen möglich; dies ist jedoch nicht auf methodische Probleme zurückzuführen. In methodischer Hinsicht verlaufen die Gruppenarbeiten bisher praktisch problemlos. Allerdings zeigen die meisten Schüler bei der Präsentation von Arbeitsergebnissen noch Schwächen. Hemmungen, sich vor der Klasse in der Fremdsprache zu äußern, machen sich vor allem durch ein zu leises und zu schnelles Sprechen bemerkbar. Außerdem wird der Blickkontakt zu den Zuhörern häufig vermieden und der vorzutragende Text oftmals mehr gelesen als frei vorgetragen. Aus diesem Grunde soll in der heutigen Stunde weiter an Ergebnispräsentationen gearbeitet werden. Hierbei soll es primär um das nochmalige Bewusstmachen der geschilderten Schwierigkeiten bei den Schülern gehen. Diese Zielsetzung hat Konsequenzen auf die methodische Vorgehensweise (vgl. 2.2.2). An einer Verbesserung der Sozialkompetenz muss auf jeden Fall noch kontinuierlich gearbeitet werden. Hier geht es vor allem um Pünktlichkeit, vorbehaltlose Zusammenarbeit in Gruppen und die Fähigkeit, Kritik angemessen zu üben bzw. anzunehmen. Durch eine hohe Sozialkompetenz fallen Ina, Alina und Lilia auf. Sie können gerade in Gruppenarbeiten eine Vorbildfunktion übernehmen (vgl. Gruppeneinteilung unter 2.2.2). 1.3 Die Referendarin Seit Beginn des Schuljahres 2004/2005 begleite ich XXXX als Fachlehrerin im Rahmen meines Ausbildungsunterrichts in dieser Klasse. Bis zu den Weihnachtsferien habe ich bislang nur verschiedene kleine thematische Einheiten von einer Doppelstunde unterrichtet bzw. in Teamteaching eine Unterrichtsstunde gemeinsam mit XXXX durchgeführt. Eine längere Sequenz bot sich unter anderem auch deshalb nicht an, weil ich aus terminlichen Gründen von den sechs Spanischstunden pro Woche lediglich zwei besuchen kann. Damit ist es mir zu Beginn dieses Jahres erstmals möglich, in dieser Klasse eine Unterrichtssequenz von vier Doppelstunden durchgängig zu unterrichten. Nach anfänglicher Zurückhaltung – meiner Einschätzung nach, weil die Klasse sich nicht traute, mich mit Fragen zu konfrontieren – haben mich die Schüler in meiner Rolle als Lehrkraft akzeptiert. Bei der fachlichen und methodischen Unterrichtsvorbereitung achte ich darauf, den Anforderungen der Lerngruppe gerecht zu werden. Um den Unterricht abwechslungsreich zu gestalten, ziehe ich in meiner Vorbereitung neben dem Lehrbuch „Claro que sí“ weitere Bücher und Informations- bzw. Anschauungsmaterialien heran. Bei meinen Unterrichtsaktivitäten unterstützt mich XXXX als Ausbildungslehrerin uneingeschränkt und mit großem persönlichen Einsatz. 2 UB II-3, Spanisch, Thema: Presentación de una ciudad - un recorrido por Oldenburgo 2 Didaktisch-methodische Konzeption 2.1 Didaktische Überlegungen 2.1.1 Analyse der curricularen Vorgaben Dem Unterricht liegen die „Rahmenrichtlinien für den Unterricht in den Fächern des berufsbezogenen Lernbereichs in der Berufsfachschule Kaufmännische Assistentin/Kaufmännischer Assistent für Fremdsprachen und Korrespondenz“ 3 zu Grunde. Die Unterrichtssequenz fällt in das Lerngebiet 16 „Situaciones cotidianas“, für das insgesamt ein Zeitrichtwert von 120 Unterrichtsstunden zugrunde gelegt ist. Als Lerninhalte sind allgemein „presentaciones; informaciones sobre España, Latinoamérica y las etnias; la familia; comprar y pagar; en el instituto und el tiempo libre“ vorgesehen. 4 Die didaktisch-methodische Umsetzung soll dem Leitgedanken der Handlungsorientierung folgen, wobei unter Beachtung eines Situations- und Handlungsbezugs eine exemplarische Erarbeitung grundlegender Zusammenhänge angestrebt werden soll. Des Weiteren soll ein Wechsel zwischen problem- und handlungsbezogenem Lernen und Phasen der begrifflichen Systematisierung und kritischen Reflexion gewährleistet sein. Schließlich sollen im Unterricht Möglichkeiten des selbstständigen Lernens und Arbeitens sowie der Differenzierung und Individualisierung durch Einzel-, Partner- und Gruppenarbeit genutzt werden. In diesem Zusammenhang ist es von großer Bedeutung, den Schülern den Sinn der Lernangebote zu verdeutlichen. 5 Speziell auf den Fremdsprachenunterricht bezogen ist die Kommunikationsfähigkeit der Schüler sowie ihre Fähigkeit, auf soziokulturell geprägtes Verhalten angemessen zu reagieren, zu fördern.6 Die Lerninhalte sollen dabei anhand von Dialogen und beschreibenden Texten mit kontinuierlicher grammatischer und lexikalischer Progression erarbeitet werden. 7 Diese Empfehlungen haben Einfluss auf die methodischen Entscheidungen (vgl. 2.2.1 und 2.2.2). 2.1.2 Analyse der Thematik Der thematische Schwerpunkt dieser Stunde ist die Weg- bzw. Ortsbeschreibung: Sich in einer fremden ausländischen Stadt mittels eines Stadtplans oder eines Reiseführers zu orientieren, fällt oftmals schwer, weil eine Vielzahl neuer Informationen gefiltert und mit Hilfe eines guten räumlichen Vorstellungsvermögens umgesetzt werden müssen, um an das gewünschte Ziel zu gelangen. Erkundigt man sich dann bei einem Einheimischen nach dem Weg oder einem Restaurant, so wird man wahrscheinlich feststellen, dass es vielen Menschen gar nicht so leicht fällt, einem anderen in der eigenen Sprache einen Weg zu beschreiben. Informationen zu einer unbekannten Stadt zu erfragen bzw. zu der eigenen Stadt zu vermitteln stellt heutzutage im Zeichen zunehmender internationaler Kontakte jedoch eine wichtige Fähigkeit dar. Aus diesem Grunde ist es erforderlich, sich mit grundlegenden Vokabeln der Weg- sowie der Ortsbeschreibung auseinander zu setzen, um darauf aufbauend in der Lage zu sein, ausländische Gäste durch die Heimatstadt zu führen und sich selbst in einer fremden Stadt zurecht zu finden. 2.1.3 Auswahl- und Reduktionsentscheidungen Das heutige Thema „Presentación de una ciudad – un recorrido por Oldenburgo“ (Vorstellung einer Stadt – ein Rundgang durch Oldenburg) leitet sich aus den Stichworten „Presentación de la procedencia“ (S. 55) und „Wegbeschreibung“ (S. 56) der Rahmenrichtlinien ab. Unter Berücksichtigung der ebenfalls in den Rahmenrichtlinien geforderten – und bereits unter 2.1.1 angesprochenen - exemplarischen Erarbei3 Vgl. Niedersächsisches Kultusministerium (Hrsg.): Rahmenrichtlinien für den Unterricht in den Fächern des berufsbezogenen Lernbereichs in der Berufsfachschule Kaufmännische Assistentin/Kaufmännischer Assistent Für Fremdsprachen und Korrespondenz , 2000. 4 Vgl. ebd.: S. 55 5 Vgl. ebd.: S. 8f 6 Vgl. ebd.: S. 3 Vgl. ebd.: S. 56 7 3 UB II-3, Spanisch, Thema: Presentación de una ciudad - un recorrido por Oldenburgo tung von Zusammenhängen werden wir uns mit der Beschreibung auf eine einzige Stadt konzentrieren. Eine Vorstellung verschiedener deutscher oder gar spanischer / lateinamerikanischer Städte würde meiner Meinung nach die Aufmerksamkeit der Schüler zu sehr von dem grundlegenden Vokabular der Weg- und Ortsbeschreibung ablenken. Vielmehr würden sie sich auf die Sehenswürdigkeiten und sonstigen Besonderheiten der jeweiligen Stadt konzentrieren. Da dies nicht der eigentliche Sinn dieser Unterrichtsstunde ist, habe ich mich für die Präsentation der Stadt Oldenburg entschieden, weil sie den Schülern gut bekannt sein wird. Dies erleichtert ihnen sowohl die Erarbeitung eines Rundgangs durch die Stadt als auch das inhaltliche Verstehen während der Präsentationen. Darüber hinaus ist es für die Schüler von Bedeutung, mit Oldenburg ihren derzeitigen Wohnort beschreiben zu können und nicht irgend eine andere Stadt. Ich werde außerdem den Schülern eine Karte von Oldenburg vorgeben, die sich auf einen großzügigen Ausschnitt des Innenstadtbereichs beschränkt. Sowohl unter inhaltlichen als auch unter grammatikalischen Aspekten bietet dieser Kartenausschnitt ausreichend vielfältige Möglichkeiten für die Erarbeitung eines Stadtrundgangs. Die Erkundigung nach einem Ziel in Form eines Dialogs ist bereits Bestandteil einer früheren Stunde dieser Unterrichtseinheit gewesen (vgl. Anlage 2 Makrosequenz). 2.1.4 Lern- und Handlungsziele / Kompetenzen Übergeordnetes Lernziel: Die Schüler sollen ihre Unsicherheit bei der Präsentation von Arbeitsergebnissen in spanischer Sprache reduzieren. Stundenlernziele: Die Schüler sollen ... FK1: ... das neu eingeführte Vokabular zur Weg- und Ortsbeschreibung bei einer Stadtvorstellung bzw. einer Wegbeschreibung adäquat anwenden können. (spr, sch) FK2: ... ihr Hörverständnis schulen, indem sie bei Präsentationen deren Inhalt und eventuelle Fehler grundsätzlich erfassen können. (h) MK1: ... sich in vorgegebenen Gruppen kooperativ auf eine möglichst gleichberechtigte Aufgabenverteilung während einer Ergebnispräsentation einigen können. MK2: ... sich bei einem Vortrag bemühen, die grundlegenden Präsentationsregeln einzuhalten. MK3: ... sich darin üben, Mitschülern unter Beachtung der Feedback-Regeln eine Rückmeldung geben zu können. SK1: ... mit einem Feedback von Mitschülern sachlich umgehen können. SK2: ... eine Ergebnispräsentation nicht durch Kommentare o. ä. stören. (h) = hören; (l) = lesen; (spr) = sprechen; (sch) = schreiben 2.2 Methodische Konzeption 2.2.1 Makrostruktur Im Vorfeld der aktuellen Unterrichtssequenz wurden mit starker Anlehnung an das Lehrbuch „Claro que sí“ die grammatikalischen und lexikalischen Inhalte der Lektionen 1- 10 nahezu vollständig behandelt. Ausgelassen wurden die Texte der Lektionen 6 und 9. Aus der Lektion 10 wurde die indirekte Rede noch nicht angesprochen. Darüber hinaus fehlte aus der Lektion 6 das Thema „Wegbeschreibung“ und aus der Lektion 9 die Einführung des Perfekts. Die beiden letztgenannten Aspekte bilden den Schwerpunkt der aktuellen Unterrichtssequenz. Sie knüpft an ein Projekt der Klasse aus dem Englisch-Unterricht an, welches im Rahmen einer Schulpartnerschaft mit dem Noorderpoort-College in Groningen entstand. Hierbei stellte die Klasse am 21. Dezember 2004 niederländischen Schülern bei einem Besuch in Oldenburg ihren Ausbildungsgang vor und führte mit den Gästen ein kleine Stadtrallye durch. Da einige der niederländischen Schüler auch Spanisch lernen, entstand die Idee, mit einer Vorstellung der Stadt auf Spanisch an das Englisch-Projekt an- 4 UB II-3, Spanisch, Thema: Presentación de una ciudad - un recorrido por Oldenburgo zuknüpfen. Unseren Schülern wird es dann möglich sein, bei dem bereits geplanten zweiten Besuch den niederländischen Schülern einen auf Spanisch formulierten Stadtrundgang durch Oldenburg darzubieten. Die Gestaltung dieser Unterrichtseinheit geschieht auch im Sinne der Rahmenrichtlinien, die auf Seite 8 eine Beachtung von Querverbindungen zu anderen Unterrichtsfächern sowie authentische Erfahrungen z.B. im Rahmen von Projekten fordern. 2.2.2 Mikrostruktur Bei der heutigen Doppelstunde handelt es sich um den zweiten Teil einer Stunde unter dem Thema „Presentación de una ciudad – un recorrido por Oldenburgo“ (vgl. Anlage 2 Makrosequenz). Deshalb wurde den Schülern der geplante Unterrichtsverlauf auch des heutigen Tages bereits am Freitag im Gesamtzusammenhang vorgestellt. Zu Beginn der heutigen Doppelstunde werde ich also nur noch einmal kurz mündlich auf den Stundenverlauf hinweisen. Wegen der in Abschnitt 1.2 geschilderten Probleme vieler Schüler bei der Präsentation von Ergebnissen habe ich mich entschlossen, den Schwerpunkt dieser Stunde auf eine vollständige Vorstellung aller Gruppenarbeitsergebnisse zu legen. Um sich ausführlich mit der Aufgabe, einen Stadtrundgang durch Oldenburg in spanischer Sprache zu erarbeiten und zu präsentieren, befassen zu können, standen den Schülern für die Bearbeitung bereits in der Vorstunde etwa 70 Minuten zur Verfügung. Hier hatten sie also auch schon die Möglichkeit, sich auf ihre Präsentation vorzubereiten. Deshalb kann in der heutigen Stunde sofort mit der Vorstellung der Rundgänge begonnen werden. Die Reihenfolge der Präsentation richtet sich nach der Nummer der Gruppe. Für die Bearbeitung der Aufgabe wurde die Klasse ebenfalls bereits am Freitag unter Beachtung des Leistungsniveaus sowie aktueller persönlicher Differenzen (vgl. 1.1 und 1.2) in eine Gruppe à vier Personen und fünf Gruppen à drei Personen aufgeteilt.8 Am heutigen Tage erhalten die Gruppen Nr. 2 und 3 den Auftrag, während des Vortrags der ersten Gruppe auf die Einhaltung der in der Vorstunde wiederholten grundlegenden Präsentationsregeln zu achten. Die Gruppen Nr. 4 bis 6 wiederum sollen sich ausschließlich auf den Inhalt konzentrieren. Diese Aufgabenverteilung verschiebt sich entsprechend bei jeder weiteren Präsentation um eine Nummer. Im Anschluss an jede Vorstellung eines Rundgangs werde ich zunächst – wenn nötig - einige wesentliche Fehler korrigieren. Bei Gruppen, die viele Fehler begehen sollten, ist eine vollständige Korrektur nicht angebracht, weil dies im Zweifelsfall die Hemmungen der Schüler, sich in der Fremdsprache zu äußern, nur noch verstärken würde. Danach sollen sich die Schüler erst einmal mit inhaltlichen Fragen und Bemerkungen an die vortragende Gruppe wenden. Als letztes geben dann die Mitschüler mit dem entsprechenden Auftrag ein Feedback hinsichtlich der Beachtung der Präsentationsregeln ab. Meine Aufgabe wird es in dieser Situation wiederum sein, auf eine Einhaltung der Feedback-Regeln zu achten, damit sich kein Schüler persönlich angegriffen fühlt. Auch wenn in dieser Stunde das Präsentieren stark im Vordergrund steht, denke ich nicht, dass der Stundenverlauf für die Schüler zu eintönig sein wird. Gründe hierfür sind zum einen eine genügend große Auswahl an interessanten Punkten in Oldenburg, um inhaltlich sehr unterschiedliche Vorträge zu erarbeiten. Zu anderen werden die Schüler von dem vielleicht etwas anstrengenden permanenten Zuhören durch die zwischenzeitlichen Besprechungen der Vorträge entlastet. Außerdem grenzen sich diese Perioden auch sprachlich von den Vorträgen ab, weil die Rückmeldungen auf Deutsch vorgenommen werden sollen. Diese Vorgehensweise erachte ich deshalb als sinnvoll, weil kein Schüler auf Grund sprachlicher Schwierigkeiten von der Diskussion ausgeschlossen sein sollte. Des Weiteren ist es gerade bei Fehlerkorrekturen und methodischen Hinweisen von Bedeutung, dass diese von dem Schüler auch eindeutig ver- 8 Gruppenaufteilung: G1: XXXXXX; G2: XXXXXX; G3: XXXXXX; G4: XXXXXX; G5: XXXXX; G6: XXXXX 5 UB II-3, Spanisch, Thema: Presentación de una ciudad - un recorrido por Oldenburgo standen werden. Davon wäre bei einigen Schüler dieser Klasse bei einer Besprechung auf Spanisch nicht auszugehen. Schließlich sollen deshalb sämtliche Gruppen mit ihrer Vorstellung zum Zuge kommen, weil bei den meisten Schülern ein weiteres Üben der Ergebnispräsentation notwendig erscheint und jeder, der ein Feedback gibt, auch ein Recht darauf haben sollte, selber eines zu seiner Leistung zu erhalten. Im Anschluss an die Präsentationen ist eine letzte Vertiefungsübung zu diesem Themenbereich vorgesehen. Jeder Schüler soll unter Verwendung des vorliegenden Stadtplans von Oldenburg eine kurze Wegbeschreibung verfassen. Ein Schüler beginnt dann, nennt seinen Ausgangspunkt und liest vor, welchen Weg er zurücklegt. Die Schüler müssen dann das Ziel erkennen. Die Zahl der Schüler, die ihre Wegbeschreibung vorlesen, kann je nach Zeitfortschritt variiert werden. Am Ende der Stunde erhalten die Schüler von mir als Hausaufgabe ein Arbeitsblatt zum Perfekt. 6 UB II-3, Spanisch, Thema: Presentación de una ciudad - un recorrido por Oldenburgo ANHANG: Verzeichnis der Anlagen Anlage 1: Unterrichtsverlaufsplan Anlage 2: Makrosequenz I II Anlage 3: Klassenübersicht WFK1 III Anlage 4: Sitzplan R. 237 IV Anlage 5: Sitzplan nach Gruppen Anlage 6: Stadtplan Oldenburg Anlage 7: Präsentations- und Feedback-Regeln Anlage 8: Literaturverzeichnis V VI VII VIII Versicherungserklärung Ich versichere, dass ich den Unterricht selbstständig vorbereitet und bei der Anfertigung des Entwurfs keine anderen als die angegebenen Hilfsmittel benutzt habe. Die Stellen der Arbeit, die dem Wortlaut oder dem Inhalt nach anderen Quellen entnommen wurden, habe ich mit genauer Angabe der Quelle kenntlich gemacht. Oldenburg, den .............................. ______________________ 7 Anlage 1: Unterrichtsverlaufsplan Unterrichtsverlauf 1. Einstieg - Begrüßung - Vorstellung des geplanten Stundenverlaufs Lehr-/ Lernziele Aktions- / Sozialform - Lehrervortrag / Frontalunterricht Medien / Hilfsmittel Beginn des Unterrichtsbesuchs im Verlauf der Präsentationsphase 2. Präsentationsphase - Schülervor- - Stadtplan von - Alle sechs Gruppen stellen nacheinander Oldenburg trag den von ihnen ausgearbeiteten - Ergebnisdis- - Whiteboard Stadtrundgang vor. - Übersicht über kussion - Von den fünf zuhörenden Gruppen sollen - Lehrerin als Präsentationsjeweils zwei Gruppen besonders auf die und FeedbackModeratorin Einhaltung der Präsentationsregeln und regeln aus der drei Gruppen auf den Inhalt achten. Vorstunde - Im Anschluss an jede Präsentation erhält die vortragende Gruppe von den Mitschülern ein Feedback. - Die Beobachtungsaufträge werden bei jeder Präsentation neu verteilt. 3. Anwendungsphase - Schüler werden aufgefordert, unter - Einzelarbeit / - Stadtplan von Hinzuziehung des Oldenburger Stadtplans Lehrerin als Oldenburg eine kurze Wegbeschreibung anzufertigen. Beraterin - Der Reihe nach lesen einige Schüler ihre - Lehrer-SchüWegbeschreibung vor, wobei sie nur ihren ler-Gespräch Ausgangspunkt nennen, aber nicht sagen, / Klassenwohin sie gehen. Der Rest der Klasse muss unterricht aus der Beschreibung das Ziel erschließen. - Hausaufgabe: Arbeitsblatt zum Perfekt Abbruch vor oder während der Anwendungsphase möglich 4. Didaktische Reserve - Die Schüler können bereits mit der Bearbeitung der Hausaufgabe beginnen. I Anlage 2: Makrosequenz UStd. 1 -2 3-4 5-6 7–8 Stundenthema El pretérito perfecto Preguntar por el camino Un recorrido por Cádiz Presentación de una ciudad – un recorrido por Oldenburgo I Reglas de presentación y de feedback Aktions- und Sozialformen Unterrichtsinhalte • Die Schüler mit Vorkenntnissen erläutern dem Rest der Klasse die Bildung des Perfekts der drei Verbtypen (-ar, -er, -ir) • Anwendungsübung zur Bildung des Perfekts • Arbeitsblatt mit Beispieldialogen zur Wegbeschreibung • Erarbeitung des grundlegenden Vokabulars zur Wegbeschreibung anhand des Arbeitsblattes • In Partnerarbeit werden Dialoge geschrieben und vorgetragen, in denen Ziele in der Stadt Cádiz gesucht werden; als Hilfsmittel erhalten die Schüler einen Stadtplan und eine Liste mit interessanten Zielen in Cádiz • Hausaufgabe: Schriftliche Beschreibung, wie man in Cádiz vom Busbahnhof zur Touristeninformation gelangt. • Besprechen der Hausaufgabe • Schüler erhalten einen Informationstext, der einen Stadtrundgang durch Cádiz beschreibt. • Der Text wird gelesen und grammatikalisch sowie lexikalisch erarbeitet. • Zur visuellen Unterstützung wird der Rundgang auf einem Stadtplan von Cádiz dargestellt. • Ausgehend von diesem Beispiel erhalten die Schüler einen Ausschnitt des Oldenburger Stadtplans. In einem Brainstorming sollen die Schüler wichtige oder interessante Ziele dieser Stadt nennen, die aufgelistet werden. • Hausaufgabe: Übungen Nr. 1 und 2 zum Perfekt auf Seite 74 im Lehrbuch „Claro que sí“ • Besprechen der Hausaufgabe • Nach der Vorgabe durch die Lehrerin werden Gruppen gebildet. Jede Gruppe erhält den Auftrag, einen Rundgang durch Oldenburg schriftlich auszuarbeiten. • Als Hilfsmittel dienen ein Schülerwörterbuch sowie ein elektronisches Wörterbuch, jeweils ein Informationstext zu Oldenburger Sehenswürdigkeiten pro Gruppe auf Deutsch, das Internet für weitere Recherchen über Oldenburg und ein Stadtplan des Innenstadtbereichs von Oldenburg. • Der Stadtrundgang soll in der kommenden Doppelstunde vorgestellt werden, wobei jedes Gruppenmitglied drei Stationen zu erläutern hat. • In der Klasse werden noch einmal wesentliche Präsentations- und Feedback-Regeln besprochen. • Hausaufgabe: Aufbereitung des Textes für die Präsentation nach persönlichen Präferenzen; Wiederholung der besprochenen Regeln • Schülervortrag / Frontalunterricht • Einzelarbeit / Lehrerin als Beraterin • Lehrer-Schüler-Gespräch / Klassenunterricht • Partnerarbeit / Lehrerin als Beraterin • Schülerpräsentation / Lehrerin als Moderatorin • Lehrer-Schüler-Gespräch / Klassenunterricht • Brainstorming • Lehrer-Schüler-Gespräch / Klassenunterricht • Gruppenarbeit / Lehrerin als Beraterin Medien • Whiteboard • Arbeitsblatt „El pretérito perfecto“ • Informationstext „Preguntar por el camino“ • „Plano de la ciudad de Cádiz“ • Arbeitsblatt „Lugares de interés en Cádiz“ • Informationstext „Un recorrido por Cádiz“ • „Plano de la ciudad de Cádiz“ • „Plano de la ciudad de Oldenburgo“ • Whiteboard • Lehrbuch „Claro que sí“ • Lehrbuch „Claro que sí“ • Stadtplan von Oldenburg • Informationstext zu Oldenburg • PONS Schülerwörterbücher • Elektronisches Wörterbuch des Sprachlabors • Internetzugang • Übersichtsblatt mit Präsentations- und Feedbackregeln • Lehrer-Schüler-Gespräch / Klassenunterricht siehe Unterrichtsverlaufsplan UB II II Anlage 7 Präsentations- und Feedback-Regeln Verhalten und Sprache bei Präsentationen Ø Halten Sie Blickkontakt zu den Zuhörenden. Ø Zeigen Sie eine natürliche, aufmerksame und dem Publikum zugewandte Körperhaltung. Ø Unterstreichen Sie Ihre Worte durch natürliche Gesten und eine freundliche und offene Mimik. Feedback geben 1. Aufgaben der Feedbackgeber Ø den Sachverhalt bzw. die Situation beschreiben Ø ein Feedback sollte eine Gefühlsbeschreibung enthalten (z.B. „das wirkte auf mich ...“) Ø Ich-Botschaften senden (z.B. „ich habe beobachtet ...“) Ø Sprechen Sie in kurzen und verständlichen Sätzen. Ø Feedback so geben, wie Sie es sich selber wünschen Ø Sprechen Sie ausreichend laut und deutlich. Ø Sprechen Sie zum Publikum, nicht zur Tafel, Pinnwand ... Ø erst positive Dinge benennen, dann Verbesserungswünsche darstellen und am Ende nochmals das Positive kurz herausstellen Ø Lassen Sie den Zuhörern Zeit zum gedanklichen „Luftholen“. Machen Sie kurze Sprechpausen. 2. Aufgaben der Feedbacknehmer Ø aktiv zuhören Ø Variieren Sie Ihre Stimme. Wechseln Sie die Lautstärke und das Sprechtempo. Ø keine Unterbrechungen Ø Feedback als Geschenk verstehen. Sie müssen es nicht annehmen; suchen Sie sich selbst die Dinge heraus, die Sie demnächst verändern möchten. Ø Am Ende können Sie Verständnisfragen stellen VII Anlage 8: Arbeitsblatt zum Perfekt (im DINA5-Format) Poner la frase en presente: 1. He querido escribir una carta. _____________________________________________ 2. No hemos querido ir al centro. _____________________________________________ 3. El cine ha empezado a las ocho. _____________________________________________ 4. Los amigos han pensado ir a la piscina. _____________________________________________ 5. ¿Por qué no has venido a mi casa? _____________________________________________ 6. Esta mañana no ha nevado, pero ha llovido mucho. _____________________________________________ 7. El empleado de la agencia de viajes _____________________________________________ ha podido reservar dos habitaciones. _____________________________________________ VIII