Rückzahlung Diebstahl Oper Auswärtsspiel Neubau
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Rückzahlung Diebstahl Oper Auswärtsspiel Neubau
INDOPENDENT r de unte ndent. e n i e Onl .indop www Dortmunder Campus-Zeitung für UNI | FH | Technopark Bits‘n‘Bier Nr. 142 | 06. Mai 2003 Campus Rückzahlung Wer im Bafög-Antrag falsche Angaben zu seiinem Vermögen gemacht hat, muss jetzt zahlen. Seite 3 Campus Diebstahl Auf dem Campus werden regelmäßig EDVGeräte geklaut. Versichert ist die Uni nicht. Seite 4 Kultur Oper InDOpendent hat sich hinter den Kulissen von Orffs „Der Mond“im Audimax umgeschaut. Seite 7 Sport Auswärtsspiel Im Dortmunder Studentendorf treffen sich die „1000 Freunde“ – ein Fanclub des FC SchalSeiten 8 und 9 ke. Bits für Bit, DAB & Co.: Dortmunder Wissenschaftler haben einen Chip erfunden, der Bier schmecken kann. Und damit den Braumeister ersetzt. Wissenschaft, Seite 13 FH Neubau Im Sommer soll die Modernisierung der FHzentrale in der Sonnenstraße beginnen – später als erwartet. Seite 10 Service | Campus | Kultur | Sport | FH | Technopark | Wissenschaft | Dortmund | InDOaktiv 2 Mensa Tach! Dienstag, 06.05.03 Tagesgericht Reibekuchen mit Apfelmus Wahlessen I Chicken Wings Wahlessen II Zigeuner-Schnitzel Vegetarisch Broccoliauflauf Mittwoch, 07.05.03 Heringsstipp „Hausfrauen Art“ Hackbraten mit Rahmsauce Gegrilltes Putensteak „Chinesisch“ Vegetarisches Frikassee Donnerstag, 08.05.03 Westf. Schnittbohnensuppe Bunter Gemüseauflauf Hähnchenbrustfilet Grüner Spargel Was waren die Semesterferien wieder schön. Keine Parkplatzprobleme, in der Mensa sah das Salatbuffet auch um halb zwei noch appetitlich aus, und in den Toiletten reichte die Seife bis abends. Andererseits gab es elf Wochen lang keine neue InDOpendent. Dieser unhaltbare Zustand ist hiermit behoben. Um uns auf diese Ausgabe und das restliche Semester vorzubereiten, haben wir alles gegeben. Wir haben uns zwei Tage lang bei Sonnenschein in einen Seminarraum gesperrt. Dort sind uns einige Ideen gekommen. Zum Beispiel die, einen Exklusiv-Vertrag mit Heinz zu schließen. Heinz war schon Uni-Pförtner, als die Emil-Figge-50 noch „Pädagogische Hochschule“ hieß. Ab sofort wird Heinz unserem Kultur-Redakteur Tobias Peter seine uni-glaublichen Beobachtungen und seltsamen Erkenntnisse in den Block diktieren (Seite 16). Ein weiteres Ergebnis unserer Klausur: Wir haben nun eine eigene Seite für die Fachhochschule. Verantwortlich dafür ist Jochen Markett. In dieser Ausgabe ist er der Frage nachgegangen, warum es den maroden Ziegelbau an der Sonnenstraße noch gibt. Eigentlich sollte dort längst ein neues Gebäude stehen (Seiten 10 und 11). „Pass auf dich auf und schreib alles mit!“, gaben wir unserem Sport-Mitarbeiter Jens Witte auf den Weg, als wir ihn Freitag, 09.05.03 Fleischklößchen mit Sauce Marinierter Spießbraten Rotbarschfilet mit Sauce Vegetarische Maultaschen Montag, 12.05.03 Grüne Bandnudeln „Mama Lucia“ Frikadelle m. Tomate überbacken Poulardenbrust m. Kokossauce Mailänder Gratin Dienstag, 13.05.03 Pusztapfanne Geb. Hähnchenkeule Karibischer Curryeintopf Fetakäse in Blätterteig Termine Mittwoch, 07.05. Rhetorik-Seminar Bewerbungstraining, Veranstalter: Hochschulteam des Arbeitsamtes; Wann: 9.30 Uhr - 17 Uhr; Wo: Emil-Figge-Str. 50, MDZ 0220 Semester-Anfangsparty Beginn: 21 Uhr; Wo: SIXX.PM, Hövelstr. (ehemalige Thierbrauerei); Eintritt: VVK 4 Euro (bei der TK), AK 5 Euro Donnerstag, 08.05. Fischstäbchen mit Kräuterdip Honig-Huhn in Rumsauce Hähnchenbrustfilet Wrap mit Chili con Carne Samstag, 10.05. AStA-Party Beginn: 20 Uhr, Wo: Initiativen- und Kulturhaus Dortmund „Langer August“, Braunschweiger Str. 22 Vortrag zum Thema „Back to the Future“ Sonntag, 11.05. Mittwoch, 14.05. Donnerstag, 15.05.03 Elijah Wood als Frodo Beutlin Uni-Film-Club „Der Herr der Ringe: Die Zwei Türme“, Beginn: 19 Uhr; „Dangerous Minds - Freitag, 16.05. Wilde Gedanken“, Beginn: 22.45 Uhr, Wo: Emil-Figge-Str. 50, Hörsaal 1; Eintritt: Die Einzelkarte kostet 2,40 Euro und die Abendkarte 3,60 Euro. Den Clubausweis für das neue Semester gibt es für 1 Euro. Predigt gegen den Krieg Der Gründer des deutschen NothilfeKomitees „Cap Anamour“, Rupert Neudeck, predigt in der KHG. Wann: 19.30 Uhr; Wo: Ostenbergstraße 107 Mittwoch, 14.05.03 Westf. Linseneintopf Domherrenpfanne Fleischspieße in Erdnusssauce Gemüseschnitzel zu einer Reportage schickten. Er hat den Rat beherzigt. Gottseidank kam er gesund von seinem Lokaltermin mit einem Schalke-Fanclub aus Dortmund (Seiten 8 und 9) zurück. Neu in dieser Ausgabe sind viele Namen und Gesichter. Wie immer zu Beginn eines neuen Semesters hat die Hälfte des InDOpendent-Teams gewechselt. Und neu ist schließlich dieses Editorial, das Ihnen Lust auf die folgenden 14 Seiten machen soll. Damit ist aber auch Schluss mit den Neuigkeiten. Alles andere bleibt beim Alten: Links steht der Mensaplan, auf der letzten Seite gibt’s was zu gewinnen, die Parkplätze sind voll und die Seifenspender leer. Diese und weitere Missstände prangern wir an – ab sofort wieder alle zwei Wochen dienstags. Viel Spaß beim Lesen wünscht WiSo-Party Beginn: 21 Uhr; Wo: SIXX.PM, Hövelstr. (ehemalige Thierbrauerei); Eintritt: VVK 3,50 Euro, AK: 4 Euro (Karten gibt‘s bei der WiSo-Fachschaft im MatheTower Raum 125); Getränke: Bier für 1,50 Euro Wirtschaftssymposium Der zweite International-Business-Day der Fachhochschule Dortmund; Wo: Im VIP-Bereich des Westfalenstadions. Wohnheim-Sommerfest Beginn: 20 Uhr; Wo: Parkplatz zwischen den beiden Wohnheimen an der EmilFigge-Str.; 0,4 l Fassbier für 1,50 Euro Montag, 19.05. Frauenfilmabend „Hunger - Sehnsucht nach Liebe“, Beginn: 18 Uhr, Wo: Emil-Figge-Str. 50, Raum 3506 Freitag, 16.05.03 Pikantes Ragout m. Butternudeln Canneloni (mit Rind) Seelachsfilet mit Paprika Geb. Kartoffeltaschen Sonderaktion in den Mensen 12.-16.05.03 „Karibische Träume“ Poulardenbrust mit Kokossauce Karibischer Curryeintopf Fleischspieß in Erdnusssauce Kurzfristige Änderungen möglich! Aktueller Plan unter: http://www.stwdo.de Impressum InDOpendent ist die Dortmunder Campus-Zeitung für Universität, Fachhochschule, Musikhochschule und Technologiepark. Herausgeber: Institut für Journalistik, Universität Dortmund Verlag: Eigenverlag Erscheinungsweise: Während der Vorlesungszeit alle zwei Wochen dienstags Druck: Lensing-Wolff Druck, Münster Anschrift: InDOpendent, c/o Universität Dortmund, Institut für Journalistik, 44221 Dortmund [email protected] Produktion: Sebastian Möricke-Kreutz (smk) Anzeigen: Henrik Schmitz (rik) Vertrieb: Heiko Dolle (hd) Redaktion: Martin-Schmeißer-Weg 13 (Untergeschoss) Tel.: 0231/286623-1 Fax: 0231/286623-0 Campus: Matthias Langrock (mal) Ingo Schenk (ich) Karoline Springer (kas) Miriam Bunjes (mib) Redaktionsleitung: Katrin Pinetzki (kp), V.i.S.d.P. Projektleitung: Prof. Dr. Günther Rager Wissenschaft: Isabell Blöchl (ibl) Kultur: Tobias Peter (pet) FH: Jochen Markett (jom) Service: Navina Lala (nala) Mitarbeiter: Matthias Arends, Anne Berneiser, Simon Bückle, Hanja Eurich, Manfred Götzke, Daniel Gonzales-Tepper, Simone Höfer, Klaus Jansen, Sönke Klug, Andreas Kolbe, David Mache, Tim Müßle, Cathleen Oswald, Ina Polis, Moritz Rebbert, Nicole Scherschun, Julia Seifert, Viktoria Simshäuser, Katrin Steinhorst, Lucy Streng, Andrea Tamfal, Matthias Walter, Jens Witte. Bild: Stefan Schwenke (sts) Katharina Heimeier (hei) Die nächste Ausgabe erscheint am 20. Mai 2003. Dortmund: Christian Gerstenberger (ger) Sport: Christoph Hickmann (hic) Technopark: Katrin Mock (kam) Service | Campus | Kultur | Sport | FH | Technopark | Wissenschaft | Dortmund | InDOaktiv 3 Verdächtig vermögend Das Bafög-Amt fordert Geld von Studierenden zurück, die in ihren Anträgen Vermögen verschwiegen haben sollen. Datenschützer haben Bedenken, ob das Vorgehen rechtmäßig ist. D er Schrecken war groß für Irina Becker (Name geändert). Jahrelang hatte sie Leistungen nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz, kurz Bafög, erhalten. Zu Recht, da war sie sicher. Sie hatte kaum gespart und verdiente wenig. Was Irina nicht mehr wusste: Vor vielen Jahren hatte ihre Mutter ein Sparbuch auf ihren Namen angelegt, und Irina hatte einen Zinsfreistellungsauftrag bei der Bank unterzeichnet. Jetzt soll sie deshalb das gesamte Bafög vergangener Jahre zurück zahlen – mehr als 12.000 Euro binnen vier Wochen. Wie Irina geht es vielen in der Republik. Bafög-Ämter haben Daten ihrer Empfänger an das Bundesamt für Finanzen übermittelt. Das hat die Datensätze mit Informationen von Banken und Sparkassen abgeglichen, die alle Kunden mit Zinseinkünften von mehr als 100 Euro melden. Das Bundesamt meldete den Bafög-Ämtern diejenigen, die angegeben hatten, im Jahr 2001 kein Vermögen zu besitzen und dennoch über 200 Mark Zinsen erhalten hatten. Allein das Studentenwerk Dortmund, zuständig für 8000 Empfänger unter anderem an Uni, FH und Musikhochschule Dortmund, erhielt eine Liste von 1500 Studierenden, deren Zin- sen über der Grenze lagen. „In diesen Fällen fragen wir an, zu welchem Zeitpunkt sie welches Vermögen hatten“, sagt Klaus Krummheuer, der beim Dortmunder Stundentenwerk für Bafög zuständig ist. Wer auf das Schreiben nicht antworte, verletze seine Mitwirkungspflicht und müsse das Bafög der vergangenen Jahre zurückzahlen. Wer sein Vermögen aufschlüssele, erhalte einen Bescheid über die Höhe der Rückzahlung. Wer den nicht für recht- te. Innerhalb von vier Wochen nach Erlass des Bescheides. Das sei kein Problem, findet Schütte: „Die Leute haben doch das Vermögen. Da gibt’s nichts zu schonen.“ Er ist seit 30 Jahren im Geschäft und froh darüber, Betrügern „erstmals auf die Schliche gekommen“ zu sein. Um nicht zahlen zu müssen, können Studierende nur auf eine Härtefallklausel hoffen. Unter bestimmten Umständen darf das Amt laut Paragraf 45 Wer dieses Schreiben des Studentenwerks erhält, muss sein Vermögen offen legen. [m] mäßig hält, kann dagegen Widerspruch beim Studentenwerk einlegen. Bleibt der erfolglos, kann der Betroffene vor dem Verwaltungsgericht klagen. „Bisher gibt es aber nur wenig Widerspruchsfälle“, sagt Krummheuer. Neben der Rückzahlung kann das Studentenwerk auch noch ein Ordnungswidrigkeiten- oder Strafverfahren wegen Betrugs einleiten. Die Bußgelder können bis zu 2500 Euro hoch sein. Erst mal sei aber „wichtig, dass wir die Kohle reinkriegen“, sagt Studentenwerk-Abteilungsleiter Johannes Schüt- des Zehnten Sozialgesetzbuches das Geld nicht zurück verlangen. Das gilt etwa, wenn die Rückzahlung nur unter großen Nachteilen zu leisten wäre. Wer wissentlich falsche Angaben gemacht hat, kann sich darauf allerdings nicht berufen. Ungeklärt ist aber noch, ob das Verfahren des Datenabgleichs rechtmäßig war. Zwar ermächtigt der auch im Schreiben des Bafög-Amtes zitierte Paragraf 45d des Einkommenssteuergesetzes das Bundesamt für Finanzen, die Daten an die Bafög-Ämter zu mel- den. Datenschützer bezweifeln aber, dass die Bafög-Ämter zuvor ihrerseits Daten an das Bundesamt melden durften. „Unserer Meinung nach gibt es dafür keine Rechtsgrundlage“, sagt Bernhard Mann, Mitarbeiter der Datenschutzbeauftragten NRW in Düsseldorf. Darüber bestehe Einigkeit unter den Kollegen in allen Bundesländern. Der Datenschutzbeauftragte des Bundes ist anderer Ansicht. Paragraf 69 des Zehnten Sozialgesetzbuches regele zumindest die Übermittlung von Einzeldaten, wenn auch keinen Totalabgleich, sagt dessen Sprecherin Ira von Wahl in Bonn. Deswegen habe ihre Behörde vom Bund ein konkreteres Gesetz verlangt. Rechtsgrundlage hin oder her – Bernhard Mann hält das Verfahren für fragwürdig. Für einen Totalabgleich habe das Bundesverfassungsgericht im Volkszählungsurteil 1982 hohe Hürden aufgestellt. „Datenschutz heißt nicht Tatenschutz oder Täterschutz“, betont Mann, „aber jede Behörde verfügt heute über ausreichende Kontrollmöglichkeiten, im Einzelfall Belege über das Vermögen zu verlangen.“ Matthias Langrock i www.studentenwerk-aachen.de www.akafoe.de/bafoeg/bafoeg-faqs.de www.bafoeg-rechner.de AusStudiert Durchgeplant Von der Uni Dortmund zum beruflichen Erfolg. Wir stellen Absolventen vor, die Karriere gemacht haben. Teil 1: Ullrich Sierau, Planungsdezernent der Stadt Dortmund. Ullrich Sierau Foto: mac Aus seinem Büro im siebten Stock des Stadthauses lässt Ullrich Sierau den Blick schweifen. „Ich zähle die Kräne und weiß genau, was auf den Baustel- len passiert“, sagt der Planungsdezernent. Seine Eltern hätten ihn lieber als Zahnarzt gesehen. Doch er entschied sich für die Dortmunder Universität und gegen die Praxis des Vaters in Wolfsburg, wo er aufgewachsen war. „Städtebau hat mich schon vor dem Abi fasziniert. Da kam nur ein Studium der Raumplanung in Frage.“ Das war 1976. Damals genoss der Studiengang noch kein großes Renommee. „Wir Raumplaner wurden als Traumplaner belächelt,“ erinnert sich Sierau an seine ersten Eindrücke an der Universität. Trotzdem fühlte er sich in seiner Evinger Bude zwischen Bergleuten und Stahlwerkern gleich zu Hause. „Die Leute sagen dir auf der Straße, was sie von dir denken. Diese Ehrlichkeit habe ich woanders nie erfahren.“ Schon im Studium engagierte er sich in Bürgerinitiativen, die sich mit Städtebau beschäftigten. „Damals haben wir gegen die Umwandlung von Miets- in Eigentumswohnungen gekämpft“, sagt er, „da habe ich gelernt, dass Raumplanung ganz viel mit Menschen und weniger mit Plänen zu tun hat.“ Zurückgelehnt, die Arme locker verschränkt, erzählt der 47-Jährige seine berufliche Erfolgsgeschichte. Nach einem Auslandssemester in Oxford und dem Diplom mit der Abschlussnote „Sehr gut“ begann er 1983 ein Städtebaureferendariat beim Land NRW. Drei Jahre später bekam er eine Stelle im Landesverkehrsministerium. „Da hab ich malocht wie ein Tier“, sagt Sierau in breitem Ruhrgebietsdialekt. Er fühlt sich verwurzelt in der Region, auch deshalb ging er 1994 zurück nach Dortmund – als Leiter des Instituts für Landes- und Entwicklungsforschung. Im Mai 1999 wählte ihn schließlich der Stadtrat zum Planungsdezernenten. Seitdem beschäftigt sich Sierau mit Großprojekten wie dem Umbau des Hauptbahnhofs und der Sanierung des ehemaligen Stahlwerks Phoenix in Hörde. Ullrich Sierau sieht sich als zielstrebigen Gestalter, der die Entwicklung im Ruhrgebiet voranbringen möchte. „Der Strukturwandel ist eine echte Herausforderung“, sagt er. Sein Ziel ist, Dortmund attraktiver zu machen. „Es wäre toll, wenn die Leute auch ihre Freizeit in der Stadt verbringen und nicht mehr raus fahren würden.“ Und er sieht noch einmal aus dem Fenster – auf die Kräne am Westfalenstadion. David Mache 4 Service | Campus | Kultur | Sport | FH | Technopark | Wissenschaft | Dortmund | InDOaktiv Wer den Schaden hat... Allein im vergangenen Jahr entstand den Fachbereichen durch Diebstahl und Einbrüche ein Schaden von rund 40.000 Euro. Für diese Summe springt keine Versicherungsgesellschaft ein. Denn die Hochschule ist nicht versichert. E s ist drei Uhr morgens an einem Freitag. Auf dem Campus ist es dunkel und menschenleer – genau wie hinter den Fenstern im Erdgeschoss der Delta-Versuchshalle des Fachbereichs Physik an der MariaGoeppert-Mayer-Straße 2. Dort, wo ein Video-Beamer an der Decke hängt. Es dauert an diesem Freitag nur wenige Minuten, um die Scheibe mit einem Stein einzuwerfen, den Beamer von der Decke zu reißen und wieder im Dunkel zu verschwinden. Erst einige Stunden später bemerkt der Wachdienst das kaputte Fenster. Allein die Neuanschaffung des Beamers kostete 9000 Euro. Der Einbruch in die Versuchshalle war nur einer der 30 Einbrüche und Diebstähle im Jahr 2002. Der Schaden: Rund 40.000 Euro, hauptsächlich durch gestohlene EDV-Teile. Kein Täter wurde gefasst. Die 40.000 Euro übernimmt keine Versicherung. Denn die Universität ist nicht versichert. Genau wie alle anderen Gebäude des Landes. Dahinter steckt kein Versäumnis, sondern eine einfache Rechnung. Das Land Nordrhein-Westfalen besitzt so viele Gebäude, dass die Kosten für eine Versicherung bedeutend höher wären als die Schäden durch Diebstähle und Brände. Deshalb sollen die Kosten aus dem laufenden Landeshaushalt bezahlt werden. Das Land ist also seine eigene Versicherung. Deshalb sei es der Uni „schlicht verboten“, selbst Geld für Versicherungen auszugeben, sagt Ralf-Michael Weimar vom Landesministerium für Wissenschaft und Forschung. Nur in seltenen Fällen werden Ausnahmen gemacht – aber erst nach intensiver Prüfung durch das Finanzministerium. Und wer zahlt nun den Schaden in der Versuchshalle? Man könnte meinen, das Land. So funktioniert das aber nicht: Der Fachbereich Physik zahlt zunächst allein - mit dem Geld aus dem Fachbereichshaushalt, das sonst in Neuanschaffungen geflossen wäre. Erst wenn der entstandene Schaden nicht mehr vom jeweiligen Fachbereich getragen werden kann, springt die Uni ein. Ab welchem Betrag das geschieht, ist nicht festgelegt. Der Fachbereich kann Sondermittel beantragen – was aber nicht heißt, dass er sie auch bekommt. Es können auch Schäden entstehen, die selbst für die Uni zu hoch sind, beispielsweise bei einem Brand. Dann kann die Uni wiederum einen Antrag an das Land stellen. Dieses Vorgehen ist mit einem hohen Verwaltungsaufwand verbunden und dauert dementsprechend lange. Zeit, in der das zerstörte oder gestohlene Arbeitsmaterial ersatzlos fehlt. Dass es auch einfacher geht, zeigen Städte und Gemeinden. In einer Dortmunder Schule zum Beispiel ist es egal, ob ein Computer oder zehn geklaut wurden. Der Schaden wird über eine zentrale Stelle bei der Stadt abgerechnet. So verteilen sich die Kosten auf alle gemeinsam. Keiner bleibt allein auf den Kosten sitzen oder muss umständliche Verfahren in Gang setzen. Doch im Ministerium für Wissenschaft und Forschung sieht man keine andere Möglichkeit. „Es ist nun mal so“, sagt Weimar. Auch die Uni hält das derzeitige Verfahren für ausreichend. „Durch die Möglichkeit, Sondermittel zu bekommen, ist kein Fachbereich zu stark belastet“, sagte Pressesprecher Klaus Commer. Matthias Walter StandPunkt Unsolidarisch Von Matthias Walter Otto von Bismarck war nicht unbedingt ein Wohltäter. Als er Ende des 19. Jahrhunderts staatliche Sozialversicherungen in Deutschland einführte, wollte er eigentlich nur Arbeiteraufstände verhindern. Das ebenso einfache wie geniale Prinzip des solidarischen Ausgleichs schuf und schafft trotz des Bismarckchen Kalküs den Sinn von Versicherungen: Mit hohen Kostenrisiken nicht allein da zu stehen. In einem Monat bin ich nicht krank und zahle trotzdem. Im nächsten Monat aber werde ich operiert und bekomme das von der Versicherung bezahlt. Denn Andere gleichen meine Kosten durch ihre Beiträge aus. Abgerechnet wird das über eine zentrale Stelle: Die Versicherungsgesellschaft. Die Landesregierung hat Recht, wenn sie sagt, dass sich Versicherun- gen für das Land nicht lohnen. Denn es hat so viele Gebäude, dass die Versicherungskosten höher sind als möglicher Schadenersatz. Die vielen Gebäude gleichen sozusagen die Kosten aus. Es fehlt jedoch eine zentrale Stelle, die das regelt. Ein Fachbereich der Universität Dortmund hat wenig davon, dass das Land viele Gebäude hat. Denn die Kosten muss er ganz allein tragen. Das macht keinen Sinn. Das hat nichts mit Selbstversicherung zu tun. Das ist Ab- wälzen von Kosten. Und die Anträge auf Sondermittel machen es nicht besser. Denn eine Garantie, diese Mittel zu bekommen, gibt es nicht. Die Kleinen dürfen auf die Mildtätigkeit der Großen hoffen. Im Zweifel sind die Fachbereiche die Verlierer. Und in direkter Konsequenz die Lehrenden und Studierenden. Denn die dürfen dann wieder an alten Computern arbeiten. Hoffen auf die Güte der Starken: Das ist der Zustand vor Bismarck. Das ist unausgeglichen und ungerecht. Service | Campus | Kultur | Sport | FH | Technopark | Wissenschaft | Dortmund | InDOaktiv Gar nicht net(t) Mehr als zwei Wochen lang waren Dortmunder Wohnheime im April ohne Anbindung ans Internet. Das Klima zwischen Studentenwerk und Betreiberfirma wird zunehmend eisiger. N icht schon wieder!“ dachte sich Wiebke Potjans unzählige Male, als sie in den Semesterferien ihren Rechner anschaltete. Von Mitte bis Ende April kam sie über das Wohnheimnetz für mehr als zwei Wochen lang nicht ins Internet. Auch der Weg zum Nachbarn half der Physikstudentin wenig. Die Wohnheime am Meitnerweg sowie an der alten und neuen Emil-Figge-Straße waren komplett vom Funknetz abgeschnitten. Grund für die Störung waren die neue H-Bahn-Strecke sowie die Bauarbeiten am Geschossbau II auf dem Südcampus – behauptet jedenfalls die Firma Schneppe, die für die Internetanbindung der Wohnheime per so genannter Funkbrücke verantwortlich ist. Den Meitnerweg versorgt ein Funkmast an der Baroper Straße, die EmilFigge-Straße bekommt ihr Signal aus dem fünften Stock des Mathetowers. Hindernisse auf diesen Strecken stören oder unterbrechen das Funksignal – die Wohnheime verlieren den Kontakt zum Internet. Während die neue H-Bahn-Trasse leicht als Störungsursache zu identifizieren ist, fällt die Fehlersuche bei der Verbindung Baroper Straße–Meitnerweg schon schwerer. Denn für die Internetanbindung des Wohnheims sind Antennen mit geringer Streubreite im Einsatz. Der angeblich störende Geschossbau II aber steht rund 170 Meter weit von der Funkstrecke entfernt. „Störungen durch ein so weit entferntes Hindernis sind eher unwahrscheinlich“, sagt Professor Edgar Voges vom Lehrstuhl für Hochfrequenztechnik. Das Studentenwerk stimmt ihm zu. „Ich habe Luftbilder von der Funkstrecke und dem angeblich störenden Geschossbau II gesehen und bin sehr skeptisch, was die Erklärungen der Firma Schneppe angeht“, sagt Geschäftsführer Rainer Niebur. Er vermutet „Ausreden, um sich vor der Verantwortung zu drücken.“ Die Firma Schneppe weist diesen 5 CampusKompakt Schlappe für Krämer Der Deutsche Presserat hat die Beschwerde des Statistik-Professors Walter Krämer gegen die „tageszeitung“ (taz) als „unbegründet“ zurückgewiesen. Das berichtet die taz. Im Herbst hatte das Blatt Krämers Buch „Lexikon der Städtebeschimpfungen“ als „Plagiat“ bezeichnet und sich dafür eine Unterlassungserklärung und eine einstweilige Verfügung eingehandelt. Inzwischen habe das Landgericht Berlin diese Verfügung jedoch aufgehoben, so die taz. Zuvor hatte Krämer die Strafanzeige gegen einen InDOpendent-Redakteur, der über den Streit berichtet hatte, zurückgezogen. ich Campus Total 2.0 Die Wohnheime am Meitnerweg: Wie die Studierenden an der Emil-Figge-Straße mussten auch hier die Bewohner zeitweise ohne Internet auskommen. Collage: Schwenke Vorwurf zurück. „Werden wir über eine Störung informiert, versuchen wir sie spätestens am folgenden Tag zu beheben“, sagt ihr technischer Vetriebsleiter Sebastian Golla. Dies sei „mehr, als wir leisten müssten“. Die jüngste Panne dürfte das ohnehin gespannte Verhältnis zwischen Studentenwerk und Schneppe weiter belasten. Schon länger sind Niebur und seine Mannschaft unzufrieden mit dem Unternehmen. Schneppe hatte zwar bei der Ausschreibung für die Installation von Kabeln und Funkbrücken den Zuschlag bekommen. Einen Wartungsvertrag, der ihre genauen Pflichten klären würde, gibt es allerdings bis heute nicht. „Schneppe hat uns bereits ein Angebot gemacht – das aber zu Konditionen, zu denen wir auch jedes Jahr neue Mit ihrer zweiten „Campus Total“Party am 25. April haben die Veranstalter AHS, Studentenwerk und partystudent.net den Geschmack der Studierenden deutlich besser getroffen als mit dem ersten Versuch. War die Party im Januar noch von zahlreichen Pannen überschattet und im Nachhinein heftig kritisiert worden, verlief sie dieses Mal weitgehend reibungslos. Die Besucherzahl stieg von rund 2.400 auf knapp 4.000. Am 18. Oktober wollen die Veranstalter dieses Ergebnis mit der „Campus Total 3rd Release“ noch steigern. ich Antennen kaufen könnten“, sagt Rainer Niebur. Zur Zeit suche das Studentenwerk daher nach Alternativen. „Ich habe der Firma klar gemacht, dass ich die Faxen dicke habe. Unser Systemingenieur sucht bereits nach potentiellen Nachfolgern für Schneppe.“ Um den Studierenden weitere Probleme mit ihren Internetzugängen zu ersparen, wurden inzwischen die Antennen auf das Dach des Mathe-Towers versetzt. Sie funken nun über die Störungsquellen hinweg. Dennoch: Für das Studentenwerk hat die Beseitigung der Störungen zu lange gedauert. Rainer Niebur: „Wir werden die Funkbrücken verschärft beobachten. Sollte es wieder Schwierigkeiten geben, werden wir eine härtere Gangart anschlagen.“ Andrea Tamfal Informatik-Studierende haben´s gut in Dortmund – zumindest an der Fachhochschule. Zu diesem Schluss kommt das Magazin „Der Stern“ in seinem jüngsten Hochschulranking (April). Demnach liegt die FH Dortmund im Fach Informatik bundesweit vorn, während die Universität mittelmäßig bis schlecht abschneidet. Die FH zählt in drei von fünf Kategorien zur bundesweiten Spitzengruppe, unter anderem bei der Studiendauer und der PC-Ausstattung. Die Uni hingegen gehört in der Kategorie PC-Ausstattung zur Schlussgruppe. Ähnlich negativ falle das Gesamturteil der Studierenden aus, so das Magazin. ich Teichhühner und Kreuzkröten glücklich zu machen. Damals verkleinerten Bagger die Wiese ein Stück weiter links vor der Fachhochschule. Und damals fanden das alle richtig schlimm. Denn: „Beim Neubau der Musikhochschule hat sich auf dem kalkhaltigen Bauschutt spontan eine vielfältige Vegetation entwickelt. Doch das Bauamt ließ die Fläche planieren und ausbaggern.“ Oh, das klingt nach Ärger. Aber es kommt noch besser. Der Boden des Teiches ist undicht, das Wasser versickert und muss alle 14 Tage aufgefüllt werden. „Skandalös“, zitiert InDOpendet Bernhard Verbeek vom Fachbereich Biologie. „Vom ökologischen Standpunkt ist dieser Teich in den Teich gegangen.“ Wie kommt denn ein Teich in den Teich? Auf jeden Fall haben die Wissenschaftler dazugelernt: Das aktuelle Loch soll gar nicht Teich werden, sondern eine Versickergrube. mib Informatik: FH vor Uni ZurückGeschaut Was war vor zehn Jahren Thema an den Dortmunder Hochschulen? Dafür wühlen wir in unserem Archiv. Diesmal: Teich auf Uni-Wiesen Das Loch vor der Emil-Figge 50 verkleinert und verunstaltet die Sonnenwiese – aber es ist super für die Umwelt. Mehr noch, es ist interdisziplinäre Forschung, darüber wie man Regen auffängt und die Uniwiesen nachhaltig bewässert. Eine Art Regentonne also. Das hört sich für bautechnisch Ungebildete simpel an: Becken bauen, Regen fangen – fertig ist die ökologische Wasserquelle. Denkste, verrät ein Blick ins InDOpendent-Archiv: Damals, im Mai 1993, hat man schon einmal versucht, Regen einzufangen und so 6 Service | Campus | Kultur | Sport | FH | Technopark | Wissenschaft | Dortmund | InDOaktiv Demos - nein danke! Studierende sind unpolitisch geworden. In den vergangenen Monaten erinnerte bei ihnen wenig an friedensbewegte 68er oder die 80er Jahre. Auch an der Uni Dortmund blieb es weitgehend still. Z ahi Alawi arbeitet als Ausländerreferent beim AStA der Uni Dortmund. Er hat mit dem akademischen Auslandsamt und der evangelischen Studierendengemeinde Fotos und Plakate vom Krieg zusammen gestellt. Die sollen die seiner Ansicht nach „unnötige Gewalt“ reflektieren. Außerdem hofft Alawi, dass viele Kriegsgegner bei einer geplanten „Klagemauer“, einer Menschenkette mit Transparenten und Flugblättern, in der Innenstadt mitmachen. Auf der Mensabrücke blieb die Beteiligung an einer ähnlichen Aktion allerdings aus. „Das lag an den Semesterferien“, sagt Alawi. Unabhängig von der vorlesungsfreien Zeit engagieren sich Studierende heutzutage offenbar stärker für Themen, die sie direkt betreffen. Diesen Eindruck hat Daniela Eichholz, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Fakultät Soziologie, gewonnen: „Von Studentendemos gegen den Irak-Krieg habe ich in Dortmund nichts mitbekommen. Zu Studiengebühren ist mehr gelaufen.“ Gegen die drohenden Gebühren protestierten in Düsseldorf im Frühjahr 2002 rund 30.000 Betroffene. „Betroffene“ ist das Stichwort: „Die eigenen Belange der Studierenden stehen im Vordergrund“, sagt Sü- Einsame Taube: Wenige Studierende demonstrierten gegen den Irak-Krieg. krü Cal vom AStA. Auf dem Campus dominieren seiner Ansicht nach Noten und Effizienz an Stelle von Politik. Von der Kritik nimmt er seine Kollegen in den Studierendenvertretungen nicht aus. Die Asten hätten Aktionen nur halbherzig organisiert. Beim LandesTreffen Mitte April zur Planung weiterer Anti-Kriegsaktionen seien neben ihm je nur ein ausländischer Vertreter aus Münster und Essen erschienen. In ihrer Gesamtheit geben die Dortmunder Studierenden ein uneinheitliches Bild ab. Engagierte Studierende sammelten Mitte Februar in der Mensa Foto: sts innerhalb von zwei Stunden rund 200 Unterschriften gegen den Irak-Krieg. Für eine Fahrt nach Berlin zur GroßDemo mit 500.000 Teilnehmern am 15. Februar verkaufte Cal aber nur 30 Tickets. Vier Busse hatte der AStA gechartert und die Tour subventioniert. Andererseits sind Studierende auch privat oder mit anderen Organisationen in die Hauptstadt gereist. Holger Schmidt, Landesgeschäftsführer der Deutschen Friedensgesellschaft, weiß, dass einige über seine Organisation mit einem gecharterten ICE nach Berlin gefahren sind. Die Karten seien „ruck zuck“ weg gewesen. Am Sternmarsch in der Dortmunder City haben im Februar seiner Überzeugung nach allerdings mehr Schüler als Studierende teilgenommen. Ebenso an der Aktion „City for peace“. Hier sollten sich Stadträte weltweit gegen den Präventivkrieg aussprechen. Die Bürgermeisterin von Baltimore, USA, hatte diese Idee ins Leben gerufen. Dortmunds Oberbürgermeister Gerhard Langemeyer (SPD) und die breite Mehrheit des Rates lehnten den Antrag ab. Begründung: Es handele sich nicht um eine kommunale Angelegenheit. Das brachte rund 5000 Demonstrierende – unter ihnen einige Studierende – auf die Beine. Wichtig sei jetzt, weltweite „globalaction-days“ wie die Ostermärsche, aufrecht zu erhalten, sagt Schmidt. Dabei könne die Beteiligung der Studierenden stärker ausfallen. Er steht zu diesem Zweck über das „Bündnis Dortmund gegen den Irak-Krieg“ mit dem AStA in Kontakt. Auch das Friedensforum Dortmund beteiligt sich. Ursula Richter, eine der Aktivistinnen des Forums, verfolgt seit den 60er Jahren Friedensbewegungen. Sie begrüßt, dass zwei Gruppen von Studierenden der Fakultät Sozialpädagogik bei Mahnwachen an der Reinoldikirche mit gemischt haben. Sonst habe sie nur wenig Studierende bei anderen Info-Tagen gesehen. „Wir wünschen uns eine viel stärkere Beteiligung“, sagt sie. „Die gesellschaftliche Verantwortung an den Hochschulen hat nachgelassen“, konstatiert Professor Günter Kroes von der Fakultät für Raumplanung. „Die Studierenden demonstrieren mal hier, mal da, aber insgesamt zu einseitig.“ Ina Polis CampusKopf Krank vor Sorge, krank vor Wut Der irakische Student Mohamed Hassan. Foto: oho „Das war die schlimmste Zeit meines Lebens“, sagt Mohamed Hassan über den Krieg im Irak. Mohamed kommt aus Bagdad und ist einer von zwei irakischen Studenten an der Universität. Er studiert seit 1999 in Dortmund Chemie-Technik und arbeitet als Hilfskraft am Lehrstuhl für thermische Verfahrenstechnik. Seit der zweiten Kriegswoche hat er keinen Kontakt mehr zu seiner Mutter und den vier Geschwistern. Die Amerikaner haben die Telefonleitungen gekappt. Was Zuschauern in Deutschland oft wie eine Reality-TV-Show vor kam, machte den 28-Jährigen krank. Krank vor Sorge um die Familie, krank vor Wut auf Saddam Husseins Regime, das er schon früher gehasst hat. Aber: „Wenn ich noch im Irak gewesen wäre, als der Krieg anfing, dann hätte ich natürlich gegen die Amerikaner gekämpft. Was die dort zusammen mit den Briten veranstalten, ist nur Theater.“ Die irakische Opposition, die die Amerikaner derzeit aufbauen, besteht Mohamed Hassans Ansicht nach nur aus „Marionetten“. Er sähe lieber gebildete Iraker an der Macht, die unabhängig von den Alliierten entscheiden und das Land wieder zu dem machen, was es einmal war: eine Hochkultur. „Es gibt bis heute viele sehr gebildete Iraker“, sagt Hassan, „und die Amerikaner haben uns auch deswegen den Krieg erklärt, weil sie fürchten, dass deren Wissen in falsche Hände gerät.“ Welches Wissen das ist, sagt er nicht. Es gibt einige Dinge, von denen er lieber nicht zu viel erzählt. Dafür redet er, der vor vier Jahren noch kaum ein Wort Deutsch konnte, gern und viel über sein Leben in Deutschland, seine Freunde, die ihn hier unterstützen, seine Professoren, die ihm während des Krieges entgegen kamen: „Ich konnte einfach nicht lernen oder arbeiten. Einmal habe ich eine Klausur abgegeben, da stand nur mein Name drauf. Ich darf die Prüfung jetzt noch mal schreiben.“ Richtig depressiv haben ihn die Nachrichten gemacht, die er zwanghaft jeden Tag stundenlang verfolgt hat. Das Fernsehen war für ihn die einzige Möglichkeit zu erfahren, was in seiner Heimatstadt vor sich ging. Obwohl Hussein gestürzt ist, will Hassan nicht zurück in den Irak, auch deswegen nicht, weil seine Verlobte Deutsche ist. Seine Mutter und Geschwister konnten wegen des Krieges bei der lang geplanten Verlobungsfeier nicht dabei sein. Mohamed Hassans größter Wunsch: Zu hören, dass es ihnen gut geht. Andreas Kolbe Service | Campus | Kultur | Sport | FH | Technopark | Wissenschaft | Dortmund | InDOaktiv Hilfe! Mond geklaut! InDOpendent war hinter den Kulissen einer Opernaufführung im Audimax – und hat den Regieassistenten und Sänger Andreas Stiel von der Generalprobe bis zur Premiere begleitet. U nruhig springt Regieassistent Andreas Stiel während seiner Pause von der Bank im Foyer des Audimax auf und steckt den Kopf durch die Hörsaal-Türen. „Ich muss hören, ob ich mit der Beleuchtung dran bin!“ Im Vorraum erklingen gedämpfte Orchestermusik und Gesang. „Doch noch nicht“, sagt er und will sich wieder setzen, aber plötzlich beginnen die Streicher zu spielen. Und schon ist er wieder weg. Es ist Generalprobe des Stückes „Der Mond“ von Carl Orff, das am 28. und 29. April im Audimax aufgeführt wurde. In dieser märchenhaften Oper hängt der Mond anfangs an einem Eichenbaum. Doch vier Burschen stehlen ihn und nehmen ihn sogar mit ins Grab, bis er endlich – wie wir ihn kennen – am Himmel leuchten darf. An der Dortmunder Version des Stückes haben sich über 150 Künstler und Helfer beteiligt, darunter viele Mitglieder von Unichor und -orchester. Studenten der Textilgestaltung haben mehr als ein Jahr lang am Bühnenbild, den Requisiten und den Kostümen gearbeitet. Andreas Stiel selbst assistiert nicht nur der Regisseurin Silke Möckel und macht die Beleuchtung, sondern er steht zusätzlich auf der Bühne. Im ersten Akt spielt der Lehramtsstudent einen Bauern. Am meisten gelernt habe er aber durch die Regiearbeit. „Es ist ein gutes Gefühl, während der Probe sagen zu können: Die Szene war meine Idee.“ Mit der ausgebildeten Pantomimin Silke Möckel hat er jede Einzelheit der Aufführung in einem hundert Seiten dicken Regiebuch festgehalten. Auf der Bühne stehen die vier Burschen vor einer mit Wald und Wiesen bemalten Wandkulisse und proben zum letzten Mal vor der Premiere. Sie haben soeben den Mond gestohlen und wollen damit fliehen. Doch als Anfangs hängt der Mond an einem Eichenbaum. sie ihre Beute in einen Karren hieven, bricht ein Vorderrad ab. Der Wagen wird also geleimt und die Szene wiederholt – aber wieder fällt das Rad zu Boden. „Das Rad will und will einfach nicht halten“, sagt Andreas Stiel. Dann muss er selbst seinen Auftritt üben: „Das ist der Mond!“ schallt es immer wieder von der Bühne. Die Sänger und „Das Audimax ist eben kein Opernhaus“ Musiker haben Schwierigkeiten, sich gegenseitig zu hören, denn die Akustik im größten Hörsaal der Uni ist nicht die beste. „Das Audimax ist eben kein Opernhaus.“ Dann der Premieren-Tag, dreißig Minuten vor dem Auftritt: Im Kellergewölbe des Audimax herrscht wirres Treiben. Junge Mädchen in bunt geblümten Kleidern laufen aufgeregt umher, der Bild: Stefan Schwenke Chor singt sich ein und im Hintergrund werden Instrumente gestimmt. In der Mitte des Raums hat sich eine Schlange gebildet, in der die Künstler darauf warten, geschminkt zu werden. „Ich brauche unbedingt einen Spiegel!“ ruft Andreas Stiel und verschwindet hinter einer Gruppe von Streichmusikern, die sich ihren Weg durch den viel zu engen und daher völlig überfüllten Heizungskeller bahnen. Zu Beginn der Vorstellung ist er dann aber wieder zu sehen – und zwar auf der Bühne. Sein Auftritt gelingt fehlerfrei. Auch von einer liegengelassenen Strumpfhosenpackung auf dem Boden lässt er sich nicht aus der Ruhe bringen. Das Publikum im nicht ganz ausverkauften Audimax belohnte die gelungene Vorstellung mit minutenlangem Applaus. Und diesmal hat sogar das Rad am Karren bis zum Schluss gehalten. Lucy Streng, Simon Bückle, Sönke Klug 7 BücherTopTen Was wird gelesen an der Uni Dortmund? InDOpendent hat beim Campus-Buchhandel nachgefragt. Belletristik 1) Henning Mankell: Der Mann, der lächelte. dtv, 10 Euro 2) Yan Martell: Schiffbruch mit Tiger. Fischer, 19,90 Euro. 3) Nick McDonell: Zwölf. Kiepenheuer & Witsch, 7,90 Euro. 4) John Grisham: Der Richter. Heyne, 5,95 Euro. 5) Douglas Adams: Lachs im Zweifel. Heyne, 22 Euro. Sachbuch 1) Michael Moore: Stupid White Men. Piper, 12 Euro. 2) Allan Pease: Warum Männer lügen und Frauen immer Schuhe kaufen. Ullstein, 8,95 Euro. 3) Robert Kagan: Macht und Ohnmacht. Siedler, 16 Euro. 4) Emmanuel Todd: Weltmacht USA. Piper, 13 Euro. 5) Stephen Hawking: Das Universum in der Nussschale. dtv, 14,50 Euro. Quelle: Uni-Buch KulturSplitter Nackt für die Kunst Raus aus den Klamotten und rauf auf die Bühne: Für eine künstlerische Performance im Rahmen des europäischen Theaterfestivals „off limits“ in Dortmund werden Statisten und Statistinnen jeden Alters, Geschlechts und Aussehens gesucht. Voraussetzung ist die Bereitschaft, sich in der Aufführung nackt dem Publikum zu zeigen. Der Zeitaufwand beläuft sich auf zwei Proben von jeweils etwa vier Stunden und die Aufführung am 7. Juni abends (Vorbereitung ab 19 bis 23 Uhr) im „Theater im Depot“. Interessierte können sich unter der Telefonnummer 0231982120 anmelden. pet BeimFrisörgehört Erst Whisky, dann Blues H errenhaarschnitt: Siebzehnfünfzig. Und ich dachte schon, dieses Mal sagt er nichts. Schnipp, schnipp; niesen, weil Haare vom Kopf in die Nase – dann sagt er’s doch: „Schon gehört…?“ Mein Frisör entdeckt ständig tolle CDs und Bücher oder ein neues Lieblingscafé. Zuhören ist Pflicht, wenn er seine Tipps weitergibt – weglaufen ginge auch schlecht. Mein Frisör sagt, Beth Gibbons hätte letztes Jahr ein Soloalbum herausgebracht. Beth wer? Ah ja, die Stimme der britischen Trip-Hop-Band Portishead. Ich denke an schleifende Beats und Winterdepressionen. Aber Tipp ist Tipp: Reinhören Ehrensache. Seitdem seufzt Beth Gibbons zwischen meinen Gehörknöchelchen und will nicht weichen. „Out of Season“ heißt ihr erstes Solowerk, erzählt mein Frisör, während er bedrohlich gedankenversunken – schnipp, schnipp – schneidet. „Out of Season“ könnte seit Jahrzehnten im Plattenschrank stehen. Handgemachte Musik, sparsame Begleitung stützen dieses Songwriter-Album, auf dem die Sängerin die Wandlungsfähigkeit ihrer Stimme zum Ausdruck bringt: erst rau und brüchig, dann rein und verletzlich, klar. Beth Gibbons kann aber auch klingen, als hätte sie in einer Janis-Joplin-Coverband gesungen (hat sie auch) – wie bei Joplin klingt ihr Blues nach einer Flasche Whisky. Die Uhren gehen auf diesem Album langsamer. Wundersam und leise kommt es daher geschlichen. Kitsch ist selten, weil Beth Gibbons die emotionale Eindeutigkeit meidet. Zauber und Schmerz liegen nah beieinander, wie beim Ohren freischneiden. Findet nicht nur mein Frisör. Sönke Klug Beth Gibbons: „Out of Season“ (2002) Foto: Oho 8 Service | Campus | Kultur | Sport | FH | Technopark | Wissenschaft | Dortmund | InDOaktiv Service | Campus | Kultur | Sport | FH | Technopark | Wissenschaft | Dortmund | InDOaktiv 17 gegen eine halbe Million Neue Hallen braucht das Land Die „1000 Freunde“ sind ein Schalke-Fanclub. Kein gewöhnlicher. Denn sie leben und studieren in der für Gelsenkirchener Fußballfans verbotenen Stadt - in Dortmund. D er erste Blick fällt auf das Wappen. Eineinhalb Meter hoch, ist es königsblau an die Küchenwand von Appartement 11, Haus 86 im Dortmunder Studentendorf gepinselt. Es ist das Wappen des FC Schalke 04. Mieter der Wohnung ist Christian Geiger, 25, Student der Informatik. An diesem Samstag klingelt es um kurz nach halb zwölf an seiner Tür. Ein junger Mann in blauem Trikot betritt den engen Flur der Studentenbude. Auf zwei abgenutzten Sofas hocken schon andere blau gekleidete Menschen, zwischen sich einen Kasten Veltins. Sie sind Fans des FC Schalke und stimmen sich auf das heutige Heimspiel ein. Ein paar hundert Meter entfernt vom Dortmunder Westfalenstadion. Die Städte im Ruhrgebiet verbindet vieles über ihre Grenzen hinweg: Die große Tradition von Kohle und Stahl, die Flussläufe von Ruhr und Emscher. Beim Fußball verläuft die Grenze klar, zwischen Dortmund und Gelsenkirchen, zwischen blau-weiß und schwarz-gelb. Dortmund ist für echte Schalker die verbotene Stadt. Doch im Studentendorf, sagt Christian Geiger, bekomme er davon recht wenig mit, das spiele sich hier auf scherzhafter Ebene ab. So verlange etwa die Dame, die vor der Mensa Wertmarken verkaufe, seit ein paar Wochen mit einem Augenzwinkern von einem seiner Freunde drei Euro statt 2,60 Euro. Er war mit einer Schalke-Mütze bei ihr aufgetaucht. Seit etwa eineinhalb Jahren treffen sich die Studenten vor den Spielen in Geigers Wohnung. „Ich hatte damals keine Lust mehr, allein zu den Heimspielen zu fahren“, sagt Felix Jungermann, 23, gebürtiger Kieler und ebenfalls Informatikstudent. „Deshalb habe ich einfach jemanden angequatscht, den ich schon ein paarmal in der Bahn getroffen hatte.“ „Der Jemand war ich!“ Christian unterbricht ihn in seinem bayrischen Akzent. Geboren im Allgäu, suchte er dort die Oppposition zur heimischen Übermacht des FC Bayern - und lande- te beim FC Schalke. Nach Dortmund ist er gezogen, um seinem Verein näher zu sein. Über das Intranet des Dortmunder Studentendorfs fanden er und Felix Jungermann rasch Gleichgesinnte und gründeten vor einem Jahr den Fanclub, einen von lediglich zwei in der gesamten Stadt. „1000 Freunde“ nennen sie sich. So viele sind sie noch nicht, haben aber immerhin schon 17 Mitglieder, darunter nur einen Nicht-Studenten. Das Derby rückt näher. Martin Schmidt, 25, befestigt acht Schals an Hals und Unterarmen. „Zu Hause habe ich mindestens noch mal so viele“, sagt er. Seine rotblonden Haare bedeckt eine blaue Kappe. Felix kramt jetzt das hervor, was er seine Kutte nennt: eine Jeansjacke mit 70 Aufnähern. „Gib Dortmund keine Chance“, steht auf einem, „Dortmund ist schlimmer als der Rinderwahnsinn“ auf dem nächsten. Keiner der „1000 Freunde“ zweifelt am Schalker Sieg, als es losgeht, durch den Regen zur S-Bahn-Station „Dortmund Universität“. Die Bahn kommt pünktlich. Im Zug verfolgen skeptische Blicke die Gruppe. Die anderen Fahrgäste schütteln ungläubig mit dem Kopf. Felix erregt mit seiner Kutte besondere Aufmerksamkeit. Hinter seinem Rücken zischen zwei junge Männer: „Wo kommen denn die bekloppten Typen her?“ Und: „Die sind ja wohl völlig verkehrt hier!“ Umsteigen in Dorstfeld. Im Zug sind weitere Schalke-Fans. Hier nimmt schon kaum jemand mehr Notiz von den BlauWeißen. „Wenn Dortmund auch zu Hause spielt“, sagt Christian, „sieht das etwas anders aus.“ In Prügeleien seien die 1000 Freunde allerdings noch nicht verwickelt worden. „Meistens bekommen wir nur dumme Sprüche zu hören. Oder aus vorbeifahrenden S-Bahnen den Mittelfinger gezeigt.“ Heute passiert nichts davon, der BVB tritt weit weg in München an. Der Zug rauscht an der Emscher entlang, und Martin Schmidt erzählt, wie er zum FC Schalke kam. Er ist im Harz aufgewachsen, dort gibt es einen Berg namens Schalke. „Ich dachte, der Verein ist nach dem Berg benannt“, sagt er. Den Irrtum habe er recht schnell bemerkt, die Begeisterung sei geblieben. 1994 sah er sein erstes Heimspiel im Parkstadion. Auch er ist ins Ruhrgebiet gezogen, um möglichst viele davon sehen zu können. Christian hört zu und erzählt dann vom Pokalfinale in Berlin, Mai 2001. „Das war ´ne richtig geile Tour“, sagt er und leert dabei in großen Zügen eine Flasche Bier. Sechs weitere liegen in einer Plastiktüte neben ihm. Der Zug fährt in den Hauptbahnhof Gelsenkirchen ein. Dort stehen hunderte königsblau gekleideter Menschen vor dem Fan-Treff „Charly´s Bummelzug“. Erste Schlachtgesänge werden angestimmt: „Bochum, Bochum, zweite Liga, oh ist das schön, euch nie mehr zu sehen!“ Und obwohl die Borussia in München weilt, wird deren brasilianischer Topstürmer verhöhnt: „Keiner ist so schwul wie Amoroso!“ Die „1000 Freunde“ marschieren derweil auf einen Seiteneingang des Bahnhofs zu. Im „Kapadokya-Grill“ bestellt jeder einen Döner. Das hat Tradition. „Wir waren mal vor einem Spiel hier, anschließend haben wir gewonnen. Seitdem ist der Döner Pflicht“, sagt Martin. Gemeinsam gegen Schwarz-Gelb: Acht von „1000 Freunden“. Foto: Frebel Synchronschwimmen und andere Trockenübungen Von Christoph Hickmann Bill sah traurig aus. Er saß neben mir auf der Tribüne eines Düsseldorfer Schwimmbads und starrte auf das Wasser. Im Becken schwammen ein paar hübsche junge Frauen, die stark geschminkt waren, dazu @ http://www.1000freunde.de Klaus Düsberg, Leiter des Allgemeinen Hochschulsports. klagt über Platzmangel. E Stelle eines zweiten Kurses Wirbelsäulengymnastik wird es deshalb in diesem Semester Jazztanz geben. Beides kann nicht angeboten werden, dafür stehen weder genug Räume noch Personal zur Verfügung. Denn qualifizierte Trainer zu finden, ist schwer. Der AHS kann den Kursleitern nur 10 Euro pro Stunde bezahlen, selbst diplomierte Sportwissenschaftler müssen sich damit begnügen. In privaten Einrichtungen, so Düsberg, könnten die Trainer bis zu vier Mal so viel verdienen. „Für den Hochschulsport ist das ein Witz“, sagt er. Um seine Mitarbeiter besser zu bezahlen, fehlt es dem AHS an Geld. Vom Land erwartet Düsberg keine finanzielle Hilfe. „Hier dürfte eher mit weiteren Kürzungen zu rechnen sein.“ Den Preis für die Semestermarke möchte er nicht erhöhen - die Kurse sollen weiterhin kostengünstig bleiben. s war sieben Uhr am Morgen, als sich Miriam Schmikowski, Studentin der angewandten Literatur- und Kulturwissenschaften, am ersten Donnerstag des Semesters in die Schlange vor den Räumen des Allgemeinen Hochschulsports (AHS) einreihte. Ihr Ziel: sich einen der ebenso begehrten wie raren Plätze im Aerobic-Kurs zu sichern. „Als ich ankam, waren schon 15 andere Studenten da“, sagt sie. Also setzte sie sich zu den anderen auf den Boden und wartete. Das sollte sich lohnen: Als eine der letzten trug sich Miriam Schmikowski in die Liste ein. Viele, die nach ihr kamen, mussten sich auf das nächste Semester vertrösten lassen. Nur sieben Minuten hatte es gedauert, bis alle 20 Plätze für den Klaus Düsberg braucht mehr Simone Höfer Aerobic-Kurs vergeben Geld. Foto: Schwenke waren. AHS-Leiter Klaus Düsberg bedauert das: „Wir wollen Sport für alle Studierenden anbieten, müssen Der AHS: Adressen aber diese Beschränkungen machen.“ Für die Kurse stehen dem AHS nur eine und Öffnungszeiten Dreifach-Halle und ein Gymnastikraum zur Verfügung. Deshalb freut es Düsberg, Wer sich über Angebote des dass die Universität Dortmund plant, eine AHS informieren will, kann das weitere Sporthalle zu bauen. Die neuen telefonisch unter der Nummer Sportstätten will der AHS dann vor allem 755 37 96 tun. Im Internet für Trendsportarten wie BOP (Bauch-Obererreicht man den AHS unter schenkel-Po) oder Aerobic nutzen. Denn www,ahs.uni-dor tmund.de. solche Kurse werden seit Jahren immer Das Büro in der Emil-Figgebeliebter. Straße 50, Raum 3.442, ist Doch bis die neue Halle steht, muss montags von 12 bis 14 Uhr, für jeden neuen Kurs ein alter gestrichen mittwochs von 10 bis 15 Uhr werden. „Unser Haushalt ist ausgegliund donnerstags von 12 bis chen. Das Geld reicht genau für das, was 14 Uhr besetzt. wir derzeit anbieten“, sagt Düsberg. An AnzeigenTafel BestofSports kam Musik aus zwei Boxen. Am Beckenrand saßen ein paar dicke alte Frauen, die nicht geschminkt waren und den hübschen jungen Frauen Noten gaben. Ich war nach Düsseldorf gefahren, um mir Synchronschwimmen anzusehen. Das war nicht sehr interessant, außer wenn die hübschen jungen Frauen aus dem Becken stiegen. Aber auch dann schaute Bill traurig. Also sprach ich ihn an. Er stellte sich vor und sagte, er sei Synchronschwimmer. So weit er wisse, der einzige auf der Felix pflegt noch eine andere Marotte. Vor jedem Spiel kauft er sich einen weiteren Aufnäher für seine Kutte. „BVB-Fans sind die Nutten der Liga“, steht auf dem neuesten. „Natürlich ist das niveaulos. Aber es gehört halt dazu.“ Es geht weiter zur U-Bahnstation des Hauptbahnhofs. Auch hier stehen schon mehrere hundert Fans. Weitere strömen nach. Es riecht nach Zigaretten und Alkohol. Als mehrere Bahnen durchfahren, ist auf dem Bahnsteig kaum noch Platz. Die 1000 Freunde sind in der blau-weißen Menschenmasse untergetaucht. Die nächste Bahn hält, die Fans drängeln. Christian verhindert mit seinem massigen Körper, dass Jasmin, die einzige Frau in der kleinen Gruppe, verloren geht. Als der überfüllte Zug anfährt, bleiben die beiden trotzdem auf dem Bahnsteig zurück. Die anderen erkennen nur noch Jasmins kurze wasserstoffblonden Haare, immer weiter entfernt. Sie haben es irgendwie geschafft, in den letzten Waggon zu kommen, kurz bevor die Türen sich geschlossen haben. Dort stehen die Menschen so dicht gedrängt, dass sie nicht umfallen können. Das Atmen fällt schwer, Nikotin- und Alkoholausdünstungen vermengen sich mit Schweißgeruch. Nüchtern, sagt Felix, sei das eigentlich nicht zu ertragen. Egal, Hauptsache es geht zur Arena. Nach 20 Minuten ist dieses Ziel erreicht. Noch wissen die „1000 Freunde“ nicht, dass ihr Verein heute 1:2 gegen die Abstigskandidaten aus Bochum verlieren wird. Aber auch das würde nichts daran ändern, dass sie sich hier zu Hause fühlen, ein paar Bahnstationen hinter dem Gelsenkirchener Hauptbahnhof – in der SchalkeArena am Ernst-Kuzorra-Weg. Nur wenige Kilometer entfernt von Dortmund, wo sie leben und dennoch Fremde sind. Zumindest sportlich. Jens Witte „Keiner ist so schwul wie Amoroso!“ „Wo kommen die Bekloppten her?“ 9 Welt. Monate lang habe er trainiert und sei nun aus Maine, New England, hergekommen, um mitzuschwimmen. Aber die dicken alten Frauen hätten es verboten, kurz vor dem Start. Wie immer. „Die mögen keine Männer“, sagte Bill und schaute wieder auf das Wasser. Er tat mir leid. Also zeigte ich ihm die Stadt. Bill interessierte das nicht besonders. Er redete viel vom Schwimmen und von den Frauen, die ihn unterdrückten, sein ganzes Leben schon. Manchmal seufzte er und sah dabei noch trauriger aus. Deshalb ging ich mit Bill Bier trinken. Bill redete, ich hörte zu. Weil Bill sonst nie Bier trank, redete er immer mehr, und irgendwann packte er mich am Arm. „Du verstehst das alles nicht. Ich zeig´s dir.“ „Bill, hier ist kein Wasser.“ „Aber ein Tisch.“ Auf dem standen wir Sekunden später und tanzten. Synchron. Bill sang dazu „My Way“. Die anderen Gäste fanden das lustig, sie klatschten im Takt. Dann fiel uns ein, dass wir für Synchronschwimmer viel zu viel am Leib trugen. Als wir dann endlich aussahen wie echte Synchronschwimmer, fanden das die Gäste immer noch lustig. Nur die Wirtin nicht mehr. Wir durften uns nicht mal mehr drinnen anziehen. „Frauen“, sagte Bill, als er draußen in seine Hose schlüpfte. Dann seufzte er. Und plötzlich verstand ich. @ www.dsv-synchro.de Mit Freibier zum Oxford-Achter Am Sonntag, 18. Mai, wird am Ufer des Essener Baldeneysees Freibier fließen. Um 17:30 Uhr tritt dort der Ruder-Vierer der Uni Dortmund gegen die Boote der Universitäten Bochum, Essen und Witten-Herdecke zum Rennen um den „Uni-Cup Ruhr“ an. Dortmunder Studierende, die ihre vier Kommilitonen anfeuern wollen, erwartet abends eine Open-Air-Party. Der Initiativkreis Ruhrgebiet stellt dafür kostenlos Shuttle-Busse zur Verfügung. Wer sich darin einen Platz sichern will, kann sich im Internet unter www.uni-cup-ruhr.de anmelden. Neben Getränken und Musik wird in Essen Weltklassesport geboten: Die beiden besten Teams setzen sich nach dem Rennen in ein Boot, um gegen den OxfordAchter anzutreten – in der Ruderszene noch immer ein großer Name und deshalb für die Dortmunder Sportler Anreiz, unter die ersten Zwei zu kommen. Im vergangenen Jahr hatten sie nach einem verpatzten Start nur den dritten Platz belegt. „Das wird diesmal anders laufen“, sagt Arne Land- graf, 25, Dortmunder Sportstudent und Vizeweltmeister im Vierer mit Steuermann. „Wir sind heiß.“ Noch mehr allerdings, sagt Landgrafs Teamkollege Jan Philipp Stüer, 26, Weltmeister im Vierer ohne Steuermann, reize der Vergleich mit den Kollegen aus dem Nationalkader, die für die Nachbaruniversitäten Bochum und Essen antreten: „Beim Training wird seit ein paar Tagen kräftig gestichelt.“ hic 10 Service | Campus | Kultur | Sport | FH | Technopark | Wissenschaft | Dortmund | InDOaktiv InDOpendent nun mit eigenen FH-Seiten InDOpendent hat sich in diesem Semester entschlossen, seine Leser noch mehr zu verwöhnen. Für die Studierenden und Mitarbeiter der Fachhochschule haben wir uns dabei etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Wir schenken ihnen ein eigenes Ressort. Das bedeutet: Ab sofort gibt es in jeder InDOpendent- Ausgabe mindestens eine Seite, auf der es ausschließlich um FH-Themen geht. Welche Architekturstudentin hat ein Kino geplant? Ist wieder ein Fotograf zur Photokina eingeladen? Warum haben mehrere Professoren die Senatssitzung verlassen? Wer Antworten auf diese Fragen sucht, findet sie in der InDOpendent. Missstände an der FH müssen nun nicht länger hingenommen werden. Denn jeder, der sich über Personalentscheidungen, neue Studienordnungen oder verfehlte Finanzpolitik ärgert, kann nun auf einem „Schwarzen Handy“ anrufen und die Redaktion informieren. Wir garantieren, dass wir die Informanten schützen und ihre Anonymität wahren. Die Schwarze FH-Nummer lautet: 01791350708. Sie können auch mailen an [email protected], Betreff: FH. Die FH-Redaktion mit Jochen Markett, Cathleen Oswald, Daniel Gonzales und Moritz Rebbert wird sich der Themen annehmen. Jochen Markett Die Technik ist längst abgebaut (unten), doch die Mauern stehen immer noch: Haus 2 (li.) an der Sonnenstraße sollte bereits im Dezember abgerissen werden. Dann gab‘s Streit um den Neubau. Fotos(2): sts Bye, bye, Haus zwei Die FH-Zentrale an der Sonnenstraße wird modernisiert. Für 15,4 Millionen Euro entstehen neue Labore, Werkstätten und Seminarräume. Im Juni sollen die Bagger anrücken – viel später als angekündigt. S taub vernebelt den Blick aus dem Fenster. Der Professor muss gegen Lärm anschreien. Im Innenhof ein Schild: Betreten verboten! Auf dieses Szenario müssen sich Studierende und Mitarbeiter der Fachhochschule einstellen. Denn Ende Juni soll – mit einiger Verspätung – die umfangreiche Modernisierung der FH-Zentrale an der Sonnenstraße beginnen. Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW Dortmund (BLB), Eigentümer der FH-Gebäude, investiert insgesamt 15,4 Millionen Euro. Davon entfallen 11,9 Millionen Euro allein auf Haus 2. Nach dessen Abriss wird ein kubusförmiger Neubau entstehen, mit Räumen für die Fachbereiche Maschinenbau, Fahrzeugbau und Nachrichtentechnik. Das restliche Geld fließt in einen neuen Wertstoffhof auf dem FH-Gelände und einen Anbau an Haus 8. Außerdem wird die Mensa aus dem Keller ins Erdgeschoss verlegt. Scharfe Kritik an den Plänen übt Gerd Groten, Professor für Stahlbau an der FH. Der Neubau von Haus 2 ist für ihn eine „Verschwendung von Geld, das anderswo dringender gebraucht würde“. Seiner Meinung nach ist die Bausubstanz mit Ausnahme des Daches noch sehr gut. Eine Sanierung hätte ausgereicht und wäre wesentlich günstiger gewesen. „Wenn man bedenkt, dass mit 11,9 Millionen Euro lediglich 600 Quadratmeter zusätzlicher Laborfläche im Neubau gewonnen werden, kann man sich nur die Haare raufen“, sagt Groten. Gegen diesen Vorwurf wehrt sich Karl-Heinz Winter, Niederlassungsleiter des BLB: „Die bloße Sanierung des alten Gebäudes wäre nicht ausreichend“. Ein vom BLB erstelltes Gutachten hat ergeben, dass Haus 2 – bereits 1928 erbaut – marode ist. Die Fluchtwege entsprechen nicht mehr den gesetzlichen Bestimmungen, ebenso wenig die Abgasemmissionen aus den Laboren. Angekündigt war der Abriss des angeblich maroden Gebäudes bereits für Dezember 2002. Als Groten davon erfuhr, demontierte er sofort die gesamte Scharfe Kritik vom Professor Technik sowie die 22 Schweißerplätze seines Labors. Das Fügetechnische Praktikum für die Stahlbau-Studenten musste er bereits im vergangenen Wintersemester absagen – völlig verfrüht. Denn: Heute, ein halbes Jahr später, steht das Labor immer noch. Grund für die Verzögerung: Der BLB schickte der Fachhochschule plötzlich ein neues Mietangebot – mit erhöhten Quadratmeterpreisen für den Neubau. Man habe vorher eine veraltete Berechnungsgrundlage benutzt, sagt Winter. Es folgten heiße Diskussionen mit der FH. Denn die brauchte nun mehr Geld. Schließlich bewilligte das NRW-Wissenschaftsministerium den Antrag . Nachdem der Mietvertrag unterschrieben worden ist, steht noch die Baugenehmigung der Stadt Dortmund aus. Karl-Heinz Winter erwartet sie in spätestens drei Monaten. Doch bevor die Stadt den Bau freigibt, muss sie prüfen, ob die Umweltschutzauflagen eingehalten werden. Die neuen Motoren- und Rollenprüfstände werden besonders aufwändig auf Luftverunreinigung, Geräuschbelastung und Erschütterung hin untersucht. Die Modernisierung der FH-Zentrale an der Sonnenstraße wird voraussichtlich vier Jahre dauern. Bis Ende dieses Jahres soll der Rollenprüfstand am Haus 8 gebaut sowie der zentrale Wertstoffhof errichtet werden. Es folgt der größte Bauabschnitt: Abriss und Neubau von Haus 2. Um den FH-Betrieb in den Werkstätten nicht gänzlich zum Erliegen zu bringen, wird zunächst nur der rechte Teil des Gebäudes abgerissen. Im Sommer 2005 sollen hier die ersten vier Motorenprüfstände sowie neue Labore, Werkstätten und Seminarräume genutzt werden können. Danach geht‘s an den linken Flügel von Haus 2, außerdem wird die Mensa umgebaut. Matthias Holtmann, Mitarbeiter der BLB und Leiter des Projekts, hat sich ein Ziel gesteckt: Im Sommer 2007 sollen Schutt und Staub verschwunden sein. Cathleen Oswald Diskussion um höhere Miete Service | Campus | Kultur | Sport | FH | Technopark | Wissenschaft | Dortmund | InDOaktiv 11 Neuer Kanzler Ein Augenblick auf 300 Fotos gebannt: Tim Ottenstein (li.) und Sören Lang begutachten die Fotos ihrer Camera Obscura. Foto: privat Bilder hören Zwei Filme von Dortmunder FH-Studenten liefen auf dem Media Art Festival in Osnabrück. „Letzte Reise“ und „Moving Obscura“ wurden aus 1600 Einsendungen ausgewählt. E ine Frau schwebt zwischen Leben und Tod. Ihre Seele begibt sich auf eine Reise durch die USA. Die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Medieninszenierung verschwimmen im 15-minütigen Experimentalfilm „Letzte Reise“ von Markus Passera und Marlen Schlawin. Die beiden gehören zu den etwa 20 Studenten, die pro Jahr den Studiengang Kamera des Fachbereichs Design an der Fachhochschule Dortmund absolvieren. Mit ihrem Gemeinschaftsprojekt „Letzte Reise“ haben die beiden Hauptstudenten Ende April am Media Art Festival in Osnabrück teilgenommen. Ihr Film zählte zu den besten aus 1600 Einsendungen und wurde im „international student forum“ gezeigt. „Im Vergleich zu den anderen Arbeiten, die zum Teil nur noch aus Farb- und Klangstudien bestanden, wirkte unser Film noch relativ konventionell“, sagt Markus Passera. Entstanden ist das Werk bei einer Reise durch die Vereinigten Staaten. Ausgerüstet mit einer 16mm-Kamera, haben die beiden Bilder gesammelt. Dabei hatten sie eher einen Reiseoder Dokumentarfilm vor Augen. Ein genaues Konzept entwickelten sie erst zu Hause in Deutschland. „Es fehlten uns zu unseren Bildern zunächst einmal Protagonisten“, sagt Marlen Schlawin. Unter dem Eindruck des 11. September und dessen Verarbeitung in den Medien entstand dann die Geschichte einer Journalistin, die aus den Fängen eines von den Medien dominierten, totalitären Staates ausbrechen will. Dabei stirbt sie. Die Dolby Digital Technik erlaubte es Marlen Schlawin und Markus Passera, mit frei im Raum beweglichen Stimmen und Klängen zu experimentieren. „So könnte man unser Werk als 3D- Hörspiel mit Bildern bezeichnen“, sagt Markus Passera. Karl Tebbes und Sören Lang, ebenfalls Kamerastudenten der FH, zeigten in Osnabrück ihren Film „Moving Obscura“. Sie kombinierten die Technik der Lochbildkamera mit der Bildsprache moderner Hollywoodproduktionen. „Wir wollten eine Arbeit zum Thema Zeit machen“, sagt Karl Tebbes. Aus „Matrix“ ist die Szene bekannt, bei der die Zeit zu stoppen scheint und die Kamera einen Runde um die kämpfenden Protagonisten dreht. Diesen Effekt erzielten Sören Lang und Karl Tebbes mit einer Batterie von Lochbildkameras, die sie zu einem Kreis angeordnet und alle gleichzeitig ausgelöst haben. Die mehr als 300 Einzelbilder montierten sie zu einem nur wenige Sekunden langen Film. Dass es sich bei den während des Studiums entstandenen Werken nicht um Kassenschlager für das Massenpublikum handelt, liegt auf der Hand. Festivals wie das „Media Art“ in Osnabrück sind häufig die einzige Möglichkeit für die Studenten, ihre Arbeiten der Öffentlichkeit zu präsentieren. Finanzielle Unterstützung für die Projekte ist schwer zu bekommen. „Die Kriterien für die Filmstiftung NRW sind in den letzten Jahren eher schärfer geworden“, sagt Astrid Busch, Dozentin der Fachhochschule im Fachbereich Kamera. Oft wird nur die Diplomarbeit gefördert, mit Beträgen zwischen 10.000 und 30.000 Euro. Den Rest müssen die Studierenden selbst finanzieren. Auch wenn Markus Passera, Marlen Schlawin und ihre Mitstudierenden bei vielen Arbeiten durch ihre Dozenten unterstützt werden, wünschen sich die beiden noch mehr Engagement ihrer Hochschule bei der Öffentlichkeitsarbeit für sie und ihre Werke. Moritz Rebbert Die Fachhochschule Dortmund hat einen neuen Kanzler. Diplom-Volkswirt Rolf Pohlhausen (52) hat sein Amt am 1. April angetreten. Er leitet nun die Verwaltung und ist zuständig für den Haushalt. In einem Interview mit der FH-Presse sagte Pohlhausen, die Verwaltung werde künftig mehr Service bieten. Außerdem wolle er innovatives Denken in allen Bereichen fördern. Pohlhausen hat in Bonn und Marburg studiert. Er arbeitete mehr als zehn Jahre an der Universität Dortmund, zunächst als persönlicher Referent des Rektors, später unter anderem als Planungsdezernent. 1990 wechselte ins Bundesbildungsministerium. Ab 1996 war er Kanzler der Folkwang Hochschule in Essen. Rolf Pohlhausen ist telefonisch erreichbar unter 0231/9112-336 und -143 oder per Mail: [email protected] Neue Räume für den AStA Der AStA der Fachhochschule ist umgezogen. Er sitzt jetzt im Informatikgebäude am Campus, Emil-Figge-Str. 42. Er hat die Räume BE 01, 02 und 04 bezogen. Sie sind montags bis freitags zwischen 10 und 13 Uhr geöffnet. Der AStA betreibt dort auch einen neuen Copy-Shop, in dem Kopien ab 2,5 Cents gemacht werden können. Den alten Copy-Shop an der Sonnenstraße gibt es weiterhin. Geöffnet ist er von 10 bis 14 Uhr. Kopien haben dort den gleichen Preis. Der AStA ist telefonisch erreichbar unter 0231-755 67 00 und per Mail an [email protected] Tag der Girls Noch immer entscheiden sich zu wenig Frauen für technische und naturwissenschaftliche Studiengänge. Mit einem „Girls‘ Day“ will die Fachhochschule Dortmund dazu beitragen, die weibliche Technikscheu zu beheben. Am Donnerstag, 8. Mai, sind Schülerinnen der 5. bis 10. Klassen eingeladen, ihre Fähigkeiten an der FH auszuprobieren. Sie schickten eine Seele auf Reisen: Marlen Schlawin (re.) und Markus Passera, Kamerastudenten aus Dortmund, verfilmten die Geschichte einer Journalistin, die aus einem totalitären Staat ausbrechen will. Die Protagonistin ist in dem Film nur als Schatten zu erkennen. Foto: privat Profil für FH Am 13. Mai fallen alle Lehrveranstaltungen an der FH aus. Grund ist der „Dies academicus“. Im Großen Hörsaal an der Sonnenstraße beschäftigen sich Referenten und Arbeitsgruppen von 10 bis 18 Uhr mit der Frage: „Welches Profil ist speziell für die FH Dortmund geeignet?“ Service | Campus | Kultur | Sport | FH | Technopark | Wissenschaft | Dortmund | InDOaktiv 13 Bier und Chips Der weltbeste Bierkenner kommt aus Dortmund. Er ist bekannt für seine wissenschaftlich genauen Qualitätsurteile. Denn seine Kenntnisse hat er nicht in diversen Biergärten erworben, sondern in einem Labor. A uf Bier ist Verlass. Die Lieblingssorte schmeckt immer gleich gut, ob im Frühjahr, Herbst oder Winter abgefüllt. Denn der Braumeister, der das Bier testet, tut das schon seit Jahren. Auf so routinierte Geschmacksnerven ist Verlass. Allerdings droht dem Beruf mit der Lizenz zum Trinken Gefahr. Sie kommt in Form eines Chips daher, nicht größer als ein Viertel von einem Bierdeckel, dafür mit einem komplizierten Namen: Es ist der Mikrofluidik-Chip. Das Institut für Spektrochemie und angewandte Spektroskopie (ISAS) an der Uni Dortmund hat zusammen mit Andreas Neyer, dem Leiter der Arbeitsgruppe Mikrostrukturtechnik, dieses kleine, gut zu transportierende Labor entwickelt. Mit dem Chip lassen sich Stand der Gärung und Alkoholgehalt des Bieres direkt vor Ort messen, ohne dass ein Arbeiter die Proben erst in ein Labor schaffen muss. Der Chip hat kleine Strukturen auf der Oberfläche, so genannte Kanäle, durch die das Bier fließt. Sensoren messen dabei präzise den Zustand der Flüssigkeit. „So ist es möglich, eine gleich bleibende Qualität von hier bis Mexiko zu garantieren, die nicht von den Geschmacksnerven der Probenehmer abhängig ist“, sagt Roland Hergenröder, Projektbereichsleiter bei der Materialanalytik am ISAS. Das ist natürlich ein Argument, doch ist das Testen von Bier wirklich diesen immensen Forschungsaufwand wert? Ist es nicht, und es geht auch nicht primär um Bier. Vielmehr könnte der Chip im Umweltschutz eingesetzt werden, etwa bei Wasserproben, in der Genanalyse bei Vaterschaftstests oder der Herstellung von Medikamenten wie Insulin. Bier dient vor allem zu Testzwecken: „Bier ist eine ziemliche Brühe“, erklärt Hergenröder. Mit seinen kleinen Teilchen und Bläschen verstopfe es schnell die Kanäle und sabotiere so die Messung. Hat man das Bier also erst einmal im Griff, dann sind Flüssigkeiten wie Insulin, Blut oder Abwässer kein Problem mehr. Doch der Chip hat durchaus eine Zukunft in der Bierbranche. „Die Bierbrauer sind ganz wild auf ihn“, sagt Hergenröder. Denn bis heute müssen die Brauereien das lichtempfindliche Bier in dunkle Flaschen abfüllen, um zu verhindern, dass sich die Qualität verschlechtert. „Die Kunden wollen aber lieber helle oder vielleicht bunte Flaschen“, sagt Hergenröder. Mit dem Chip könnte man ein neues, weniger lichtempfindliches Bier entwickeln. Ein Braumeister könnte dieses neue Kunstprodukt nicht testen. Für ein Urteil darüber fehlen dem Menschen die Geschmacks-Maßstäbe. Da muss dann schon der Mikrofluidik-Chip her. Hanja Eurich Dank modernster Forschung können die beiden Mädels sich darauf verlassen, dass ihr Bier auch schmeckt. Na dann, Prost! Foto: imago GewusstWie... ...Vorlesungen hören Black Out bei der Klausur, roter Kopf beim Referat oder orientierungslos in der Bibliothek: Wem das bekannt vorkommt, ist hier genau richtig. Denn bei „GewusstWie“ gibt es ab jetzt immer Tipps und Tricks zum Studieren. Na, mal wieder die Kaninchen auf der Wiese beobachtet, statt den Ausführungen des Professors zu folgen? Dabei kann man doch selbst aus der langweiligsten Vorlesung noch etwas mitnehmen. Mit Hilfe der passenden Memotechnik ist das Behalten wichtiger Inhalte kein Problem mehr. Ordnet man beispielsweise den Ziffern eins bis neun Symbole zu, kann man wichtige Jahreszahlen und komplizierte Formeln in leicht zu merkende Sätze umwandeln. Das kann mindestens so unterhaltsam sein, wie Kästchen im Collegeblock auszumalen oder sich Gedanken über das Paarungsverhalten langohriger Nager zu machen. Eine weitere Möglichkeit ist, Verbindungen zwischen neuen und bereits gespeicherten Informationen herzustellen. Der vorgestellte Philosoph hat denselben Namen wie der Hund von gegenüber? Schon steigt die Wahrscheinlichkeit, den neuen Namen zu behalten. Und bleiben die Informationen erst mal eine halbe Stunde im Kurzzeitgedächtnis hängen, gehen sie automatisch ins Langzeitgedächtnis über. „Wichtig ist generell, dass die Studierenden wäh- rend der Vorlesungen aktiv zuhören“, meint Psychologieprofessor Hellmuth Metz-Göckel. Er hält unter anderem Vorlesungen zum Thema Motivation. Seine Empfehlung: Vorlesungen nach persönlichen Interessen und weniger aus praktischen oder strategischen Gründen aussuchen. Dann dürfte die Wahl zwischen Kaninchen und Zuhören nicht mehr schwer fallen. Viktoria Simshäuser In der nächsten Ausgabe: Tipps für Referate Checkliste Vorlesung Vorher: ✓ Worum geht es in der Vorlesung? ✓ Interessiert mich das Thema? ✓ Bin ich ausgeruht und pünktlich? Während: ✓ Es ist besser, alles zu verstehen, als alles mitzuschreiben! ✓ Was ist wichtig, was weniger? ✓ Wie gliedere ich die Informationen am besten? ✓ Rückfragen stellen ist O.K.! Nachher: ✓ Muss ich meine Notizen noch mal überarbeiten? 12 Service | Campus | Kultur | Sport | FH | Technopark | Wissenschaft | Dortmund | InDOaktiv Torte im Turm Der Tower 24 soll Transportprobleme lösen: Der Kunde bestellt im Internet und holt sich sein Päckchen selbst ab - rund um die Uhr. T ortenschlacht um sorgen. Doch nicht alle Mitternacht: Wer Kunden sind zufrieden. auf süße Sünden „Das dauert aber rund um die Uhr steht, ziemlich lange, bis mein kann sich am Tower Paket da raus kommt“, 24 bedienen. Gut gesagt Thomas Finger. Er kühlt wartet die Torte steht vor dem Tower dort auch nach Ladenund wartet. Eine Minute schluss. Einkaufen im dreißig braucht das SysInternet, abholen Tag tem, bis der Kunde sein und Nacht – so funktioPaket in Händen hält. niert der Tower 24. Bei einem Großeinkauf Seit Anfang März bekann man da eine ganze findet sich der Abholturm Weile rumstehen. „Das in der Testphase. Entwigeht bei der Packstatickelt vom Fraunhofer on der Post schneller“, Institut für Materialfluss sagt Finger. „Aber da und Logistik (IML), steht können auch nur kleine er an der Emil-Figge-StraPäckchen gelagert werße. Sieben Meter ist den.“ Im Tower dürfen er hoch und hat einen die Pakete hingegen bis Durchmesser von 3,80 zu 50 Kilogramm schwer Metern. Dennoch wirkt und 60 mal 40 mal 40 er so klein, dass man Zentimeter groß sein. fast an ihm vorbeifährt. Eigentlich sollte der Vielleicht liegt das an Turm schneller arbeiten. seiner grauen Farbe. „Aber der TÜV hat uns Aber der Tower 24 soll mit Sicherheitsbestimnicht durch Schönheit, mungen einen Strich sondern durch sein durch die Rechnung technisches Innenleben gemacht. Man kann überzeugen. Und das ist Unscheinbar sieht der Abholturm von außen aus, doch sein Innenleben aber mehrere Terminals ausgefeilt: An drei Termiist bewegt: 550 Pakete können Aufzug fahren. Foto: Schwenke gleichzeitig benutzen“, nals kann der Kunde seierklärt Bone. Nur findet ne Pakete abholen oder sich dieser Hinweis biseinlagern. Per Knopfdruck setzt man an sieben Tagen der Woche abholen. her nirgendwo am Tower. Durch Aufkleim Inneren des Towers einen Aufzug in Für den Verbraucher ist dieser Service ber soll sich das bald ändern. Gang. Der fährt an den hohen Regalsogar kostenlos. Die Firma Schäfer Noell will das wänden entlang, holt die gewünschte Bisher scheint das Projekt gut anpatentierte Konzept des Tower 24 verKiste aus dem Regal und bringt sie zukommen: „Es haben sich bereits markten. Interesse an der Idee besteht zum Terminal. Gezahlt werden kann mehrere hundert Benutzer angemelweltweit. So erkundigte sich jüngst die der Einkauf per Rechnung oder mit det. Und das, obwohl wir keinerlei Werfinnische Post nach dem Turm. Denn EC-Karte direkt am Tower. Was man bung gemacht haben“, sagt Thomas in dünn besiedelten Gebieten hat sie von außen auch nicht sieht: Der Turm Bone. Wer im virtuellen Supermarkt einen niedrigen „Dropfaktor“. Das bereicht vier Meter tief in den Erdboden einkaufen will, muss sich zuerst unter deutet, dass der Postbote sehr weite hinein. Die Erde unterstützt die Kühwww.tower24.de Passwort und PIN beStrecken für eine Zustellung zurücklelung des Towers, damit gen muss. Und dann ist beispielsweise die Torte oft nicht einmal jemand nicht schlecht wird. Diezu Hause. Auch in Paris ses Konzept ist bisher und Lissabon besteht weltweit einzigartig. Interesse. Mit dem Tower 24 Auf jeden Fall bleibt soll das „Problem der Logistik hat sich in Deutschland zu einem wichtigen der erste Tower 24 in letzen Meile“ gelöst Wirtschaftszweig entwickelt. Dortmund ist einer der Dortmund stehen. Bald werden. „Letzte Meile“ bedeutendsten Logistikstandorte mit über 1000 Untersogar mit erweitertem heißt der letzte von vienehmen, zwölf davon im Technopark. Das liegt an DortAngebot. Zurzeit liefern len Wegabschnitten, den munds Lage. Von keiner anderen europäischen Stadt nur der Otto Versand ein Paket zurücklegen können über Straße und Schiene so viele verschiedene und der Supermarkt muss. Zum Beispiel von Menschen in so kurzer Zeit erreicht werden wie von Konze an den Warender Postfiliale am BahnDortmund aus. turm. Und so beschränkt hof bis zur WohnungsEine Wachstumsbranche ist vor allem die E-Logistik, sich das Tortenangebot tür. Bisher liefern die also der Vertrieb von Waren über das Internet. Im vernoch auf Apfelstrudel, meisten Zustelldienste gangenen Jahr wurden in diesem Bereich 4,7 Milliarden Schwarzwälder kir sch direkt nach Hause. Das Euro in Deutschland umgesetzt, 400 Millionen mehr als und Käse-Sahne-Torte. kostet Zeit und Geld. im Vorjahr. 2002 hat sich deshalb der e-port-dortmund Aber vielleicht ist ja bald Nun kann der Kunde seiim Dortmunder Hafen angesiedelt. Hier werden junge ein Konditormeister unnen Einkauf zum Tower Logistikunternehmen in allen Startfragen beraten. ter den Lieferanten. 24 schicken lassen und Anna Berneiser ihn von dort 24 Stunden Top beim Transport Logistiker gefragt In Dortmund gibt es ein Diplom für Allrounder: Logistik. Vor fünf Jahren wurde der Studiengang eingerichtet, in Deutschland ist er einmalig. Mittlerweile gibt es 500 Studierende. Mit Studienberater Dirk Jodin sprach Katrin Mock über Praxisbezug und Berufsaussichten. In diesem Jahr werden die ersten 30 Diplom-Logistiker fertig. Können Sie die alle in Unternehmen unterbringen? Zurzeit habe ich noch mehr Anfragen aus Unternehmen, als ich Diplom-Logistiker benennen kann. Logistik ist ein Zukunftsberuf, denn Logistiker arbeiten in vielen Branchen: in Industrie und Handel, in der Verkehrsplanung und der Entsorgung. Warum haben Sie dann erst vor fünf Jahren den Studiengang eingerichtet? Anfragen aus der Industrie gab es schon vor über zehn Jahren. Aber erst als vor einigen Jahren die Studierendenzahlen an der Fakultät Maschinenbau zurückgingen, begann man, über einen solchen Studiengang nachzudenken. Wozu war ein eigener Studiengang Logistik notwendig? Bislang arbeiten im Bereich Logistik häufig Ingenieure oder Betriebswirte mit Zusatzausbildung. Wir haben aus sieben Fakultäten die Aspekte genommen, die für Logistiker wichtig sind, also zum Beispiel Technik, Informatik und Wirtschaft. Reden die Unternehmen beim Lehrprogramm auch mit? Auf jeden Fall, aber nur beratend. Die Universität ist unabhängig von der Wirtschaft, Anregungen nehmen wir aber gern an. Schon bei der Planung waren Dortmunder Logistikunternehmen beteiligt. Einmal im Semester kommt unser Wirtschaftskuratorium zusammen. Und die Studenten bereiten wir mit Exkursionen zu Betrieben und mit Praktika auf die Arbeit vor. Dr.-Ing. Dirk Jodin berät künftige Logistiker. Foto: oho 14 Service | Campus | Kultur | Sport | FH | Technopark | Wissenschaft | Dortmund | InDOaktiv InDortmund Keine Spar-Gefahr Das Land spart, die Dortmunder Stadtspitze zuckt gelassen mit den Schultern: NRW-Ministerpräsident Peer Steinbrück (SPD) hat angekündigt, die Förderung von kommunalen Entwicklungsprojekten zu prüfen. Die Prioritäten seines Amtsvorgängers Wolfgang Clement müssten neu überdacht werden. In Dortmund gibt es Landesgeld unter anderem für die Entwicklung des „Phoenix“-Geländes. Der Dortmunder Oberbürgermeister Gerhard Langemeyer sieht die örtlichen Vorhaben nicht in Gefahr. Man sei weiter als andere Kommunen. ger Hilfe für Chancenlose Hoffnung für Arbeitslose in der Nordstadt: In dem Projekt „Job Lokal“ will die Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung Leuten helfen, die sonst keine Chance auf dem Arbeitsmarkt haben. Zur Zielgruppe gehören vor allem Nordstädter, die entweder nichts gelernt haben oder zurzeit in ihrem erlernten Beruf keine Stelle finden. Bis Ende 2005 soll aus einem kürzlich eröffneten Büro an der Münsterstraße 13 eine Agentur werden, die Kontakte zwischen Arbeitgebern und Arbeitswilligen herstellt. Erklärtes Ziel: 50 Vermittlungen bis zum Projektende. ger Nix mit lange shoppen Samstags einkaufen bis 20 Uhr - für die Dortmunder könnte das ein schöner Traum bleiben. Auch wenn die Geschäfte ab dem 1. Juni am sechsten Wochentag genau so lange öffnen dürfen wie an den übrigen fünf Geschäftstagen. Trotz des neuen Gesetzes wollen die Läden in der City auch in der zweiten Jahreshälfte früher dicht machen. Vorherrschende Meinung zurzeit: 18 Uhr muss reichen, Ausnahmen nicht ausgeschlossen. Begründung: Man könne sich nicht vorstellen, dass die Kunden danach noch kommen würden, sagen Händler. ger Schule verwüstet Waren es Neonazis? Mehr als drei Millionen Euro Schaden entstanden bei einem Brand in der Schule für Gehörlose und Sprachbehinderte an der Glückaufsegenstraße in Hacheney. 18 Klassenräume im mittleren Teil des Gebäudes brannten aus. Betroffen sind rund 200 der 330 Schüler. Ursache für das verheerende Feuer war vermutlich Brandstiftung. Erste Ermittlungen ergaben, dass Fensterscheiben des Gebäudes eingeschlagen wurden. Zudem fand die Polizei einen Schriftzug, den Unbekannte auf eine Scheibe gesprüht hatten: „Hooligen“ – ein Zeichen für rechtsradikale Täter. ger „Purer Populismus“ Der Türkisch-Islamische Kulturverein Hörde will auf einer Brache ein einzigartiges Projekt realisieren: Eine Begegnungsstätte mit Moschee und betreutem Wohnen für Senioren – so etwas gibt es in Deutschland bisher nicht. Bei CDU-Stadtpolitikern treffen die Pläne der Muslime auf Widerstand. R und 14 Millionen Euro will der Verein investieren, um aus dem 36 000 Quadratmeter großen Areal an der Straße Am Grimmelsiepen einen Treffpunkt für Muslime und Deutsche zu machen. Vorgesehen sind ein Kulturzentrum mit Moschee sowie Jugend- und Senioreneinrichtungen. Klingt erst mal gut. Doch die Stadt soll nach Meinung der CDU-Ratsfraktion bei der Ausschreibung des Grundstücks Fehler gemacht haben. Demnach hätte ein anderer Investor vorgezogen werden müssen. „Wir möchten mit Erste Entwürfe für das Kulturzentrum stehen. In sechs Monaten fällt die Entscheidung, ob gebaut werdem Kulturzentrum die den darf. „Es liegt an uns, diese Chance zu nutzen“, sagt Architekt Isa Karats. Foto: Katharina Heimeier Integration türkischer Mitbürger vorantreiben“, sagt der den Zuschlag erhalten müssen, weil sehr überrascht“ hätten. Die BezirksArchitekt Isa Karatas, der schon vor der Hörder Verein seinen Entwurf zu vertretung jedenfalls lehnte einstimmig Jahren die Begegnungsstätte mit anspät eingereicht habe. Die Entscheieinen Antrag ab, der einen Abbruch der geschlossener Moschee entworfen dung, die Muslime noch in das BieterVerhandlungen mit dem Kulturverein hat. Nun sollen dort auch 58 Wohneinverfahren aufzunehmen, sei „aus ideovorgesehen hatte. Und prompt hat die heiten und Einrichtungen für betreutes logischen Gründen“ von der SPD gefällt CDU eine andere Lesart der Vorfälle: Wohnen entstehen. Das Angebot des worden, so sein Vorwurf. Für HengstenEin Missverständnis zwischen VerwalKulturvereins richte sich vor allem an berg ein Fall von Filz. Offensichtlich hat tung und Politik sei Grund für die parTürken, die in der zweiten und dritten er sich jedoch zu weit aus dem Fenster teiinternen Querelen gewesen. Generation in Deutschland lebten. „Für gelehnt: CDU-Stadtdirektor Klaus FehleVom Stadtrat gibt es mittlerweile pflegebedürftige türkische Mitbürger ist mann bestätigte öffentlich, dass das grünes Licht für die türkischen Planer: es schwer, sich in deutschen AltenheiVerfahren korrekt gelaufen sei. Sie haben sechs Monate Zeit, um eimen zurecht zu finden“, sagt Karatas. Die SPD ist verärgert über die Annen fertigen Entwurf und ein gesicherDeshalb habe das geplante Zentrum schuldigungen. „Das ist nichts als Potes Finanzierungskonzept vorzulegen. mehr eine soziale als eine religiöse pulismus“, sagt Geschäftsführer Uwe „Eine richtige Herausforderung ist Funktion. Neben Gottesdiensten soll Büscher. Bei so einem sensiblen Thedas“, sagt Isa Karatas. Politik und Veres Veranstaltungen für Jugendliche, ma müsse man vorsichtiger sein. Auch waltung sieht er jetzt auf der Seite des Sprachkurse und Seniorentreffen geFritz Hofmann von der Hörder CDU ist Vereins. „Es liegt in unseren Händen, ben. Und: „Wir wollen uns keinesfalls nicht begeistert angesichts der Ausetwas aus dieser Chance zu machen.“ abkapseln“, sagt er. In die Hälfte der fälle Hengstenbergs, die ihn „schon Klaus Jansen geplanten Wohnungen sollen deutsche Familien einziehen. Der Hörder Kulturverein gilt als liberal. „Die Muslime sind sehr integrationswillig und beteiligen sich seit Jahren am Gemeindeleben“, sagt Manfred Muslime gibt es in Dortmund, seit sich nicht sagen. Das Statistikamt Renno. Der SPD-Politiker ist Vorsteher Anfang der 60er Jahre die Anwerdifferenziert nur nach Staatsangeder Hörder Bezirksvertretung. Auch bung von Gastarbeitern begonnen hörigkeit und nicht nach Religion. Fritz Hofmann, CDU-Bezirksvertreter in hat. Bis zum Anwerbestopp 1973 In Dortmund gibt es laut dem hieHörde, tritt für die Pläne ein: „Ihr biskamen vor allem Menschen aus sigen Verband der islamischen heriges Zentrum ist viel zu klein, der der Türkei, Marokko, Tunesien Kulturzentren zurzeit 33 musliNeubau ist dringend nötig.“ und den Staaten des damaligen mische Kulturvereine. Die Anzahl Die CDU im Stadtrat ist anderer Jugoslawiens her. Heute leben in ihrer Mitglieder ist dem VereinsMeinung: Fraktionschef Frank Hengsder Stadt knapp 28.000 Türken, register nicht zu entnehmen. Vertenberg versuchte, einen Skandal zu rund 4000 Leute aus Ex-Jugoslaschiedene Nationen legen den Isstricken. Während des Ausschreibungswien und knapp 3200 Marokkalam unterschiedlich aus. Deshalb verfahrens habe es mit der Hammer ner. Wie viele davon dem muslimigibt es mehrere Dachverbände. Immobiliengesellschaft „beta“ einen schen Glauben angehören, lässt Tim Müßle anderen Bieter gegeben. Dieser hätte 33 Vereine am Ort Service | Campus | Kultur | Sport | FH | Technopark | Wissenschaft | Dortmund | InDOaktiv Dies+Das Verkäufe Salvete Zivi! Hallo! Ich grüße einfach mal alle, die auch zur Zeit Zivi sind und viel lieber studieren würden und auf ihrer Dienststelle noch nicht einmal elDOradio 93.0 hören können. Ein Leidensgenosse von Euch! 10 Monate haben ein Ende. Drei Sterne Deluxe Ein Ikea-Hochbett (Stora) 1,60m x 2,00m incl. 7-Zonen-Kaltschaum-Matratze (2 Jahre alt) VB 350 Euro und einen 2 Jahre alten Kühlschrank/ Liebherr Economy mit 3-Sterne Gefrierfach (20l) für 130 Euro, Telefon: 0231/72 57 717 oder 0231/75 19 161 Spruch des Tages Ein schöner Spruch, wenn Euch einer nach Eurer beschissenen Arbeitsstelle fragt: „Man kann nichts Negatives über die Personalführung sagen. Es gibt sie nämlich nicht.“ Funktioniert auch mit Teamarbeit, und vielem Anderen. Bitte schön. Norbert Polo Coupé Bj.07/90, Tüv/AU09/03,186tkm,G-Kat, rot, Aufbruchschäden, neue Reifen,VB380, Kontakt: [email protected] Ganz lieb Danke! Liebe Anika, liebe Julia, für Eure offenen Ohren und Arme möchte ich Euch ganz, ganz lieb Danke sagen. Es ist schön zu wissen, dass es auch Menschen gibt, die für Dich da sind, wenn es Dir mal sehr schlecht geht. Schön, dass es Euch gibt. Eure Andrea VW Polo Verkaufe roten VW Polo-Fox Steilheck, Bj. ‘89, super Zustand, komplett überholt, 2 Jahre TÜV-frei, Sommer-, und Winterreifen!! NUR 550 Euro !! Tel:0179/68 67 811 oder 0231/79 30 580 Handy-Karte T-D1 Prepaidkarte mit 15 Euro Guthaben für 20 Euro. Tel: 0179/48 33 050 Arbeitsraum Hoerde bietet ab sofort Fläche für Architektur-, Designstudenten und Künstler. ISDN-Flat, Plotter und nette Leute vorhanden! Kein Kästenschleppen! Original Sodastreamer mit 2 Kohlensäurezylindern und 1 0,5 l PET--Flasche für 20 Euro abzugeben. Tel 0231/91 22 550 Sing und schwing dein Bein! 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Das UniVerselle StadtFernsehen in Dortmund Berichte, Interviews und Reportagen ¸ber das, was Dortmund ausmacht ñ jenseits der Campusgrenzen. Unser 30min¸tiges Magazin ist jeden Donnerstag um 20.15 Uhr im Offenen Kanal zu sehen (¸ber Kabel). Die Wiederholung gibtís am Freitag um 17 Uhr. Von Montag bis Freitag sind wir von 10 - 16 Uhr in der Redaktion zu erreichen. Telefon: 0231-88 21 993; Fax: 88 21 994 Redaktion: Nollendorfplatz 2, 44339 Dort- Frauen bevorzugt Mitbewohnerin gesucht für DG-Wohnung mit Holzboden und großer Küche, ab sofort für 2-3 Monate Zwischenmiete, vielleicht Dauermiete möglich, Miete: 165 Euro plus Strom und Wärme. Kontakt: w, NR, 29 Jahre, 0173/15 60 824 mund, e-mail: [email protected] FM 93,0 Mhz Montags bis freitags, Nummer gegen Kummer! » ‚ h 0-5 Nachtfahrt Montags bis freitags, 5-8 Schlafstörung Montags bis freitags, 8-10 Uhr: Toaster Montags bis freitags, 10-16 Tagesdosis Der Campus ist super, die FH auch und die Stadt sowieso. Nur so lässt sich erklären, warum sich nur selten jemand bei uns meldet, um uns Kummer und Sorgen mitzuteilen und zu erreichen, dass wir uns um ein Thema kümmern. Wie? Wir haben Unrecht? Na dann: Her mit dem Gemecker! Die Redaktion ist zu erreichen unter 0231/ 28 66 231 (Anrufbeantworter) oder per Mail über [email protected] Bitte eine Telefonnummer für Rückfragen nicht vergessen. Montags bis freitags, 16-18 Vitamin E Mo. bis Fr., 20-22 Uhr: Nachtschatten Montags, 18-19 Uhr: Nachspiel Montags, 19-20 Uhr: Campuscharts Mittwochs, 18-20 Uhr: Musikzone Donnerstag, 18-20 Uhr: Traumfabrik e-mail: [email protected] Telefon: 79 49 8-15; Fax: 79 49 8-16 Internet: www.elDOradio.de 16 Service | Campus | Kultur | Sport | FH | Technopark | Wissenschaft | Dortmund | InDOaktiv HeinzseinKosmos GeistesBlitz Kaffee-Klatsch Das Rätsel dieser Ausgabe ist wieder eine harte Nuss: „r fällt vom Mond auf Flur und Haus, l sprengt mit dem Reiter zum Tor hinaus.“ Na, was ist das? Zu gewinnen gibt es wieder eine minimalistisch designte InDOpendentTasse und eine Tüte Fair-Trade-Kaffee! Antworten bis Dienstag, den 13.05. an [email protected] Unser neuer Kolumnist muss lebenslänglich sitzen: Der Heinz ist Uni-Pförtner, sieht viel und hat zu allem eine Meinung. CampusPaar Zwölf Uhr mittags. Ich gucke in die Luft, doch dann brechen Aufstände los. Hat das Land mal wieder Studiengebühren verkündet? Sind die Massen darum nicht mehr zu stoppen? Eine Blondine steckt einem Typen mit makellosem Lederranzen die Zunge rein und wieder raus, brüllt danach laut die erste Sensation ihres Unilebens heraus: „ES GIBT POMMES IN DER MENSA!!!“ Die armen Kinderlein wissen ja noch nicht, dass es da jeden Tag Fritten gibt. Und dass die meistens kalt sind. Die Erstsemester. Am ersten Tag in ihrem erstem Semester sind sie als Erstes immer zu früh. Dann drängen sie sich eng aneinander. Dann klopfen sie an und fragen mich: „Ist das das Physik-Gebäude? Wo ist bloß der Raum 2.057?“ Ich schicke sie immer in die richtige Richtung, aber nie genau. Die müssen von Anfang an lernen, sich allein zurecht zu finden. Sonst finden sie am Ende nicht mal die Ausgangs- tür – so wie der Frank, der ist seit 15 Jahren da. Der Frank wollte eigentlich schon lange sein Vordiplom machen, aber etwas ist immer dazwischen gekommen: die Scheidung seiner Eltern, eine verpasste Bahn, ein ganz übler Schnupfen. Am ersten Tag im ersten Semester steht er immer ganz früh direkt vor meiner Glasscheibe und betuppt Frischlinge. Diesmal hat er einem ganz kleinen Blassen auf die Frage „Was sind Tutorien?“ geantwortet: „Das sind diese Gespräche, die du spätestens zwei Wochen vor Semesterbeginn unbedingt mit dem Professor geführt haben musst, damit du überhaupt an den Veranstaltungen teilnehmen darfst.“ Aber dann hat der Frank ihm doch die Wahrheit gesagt. Und dass man im Sommersemester versuchen muss, in die Donnerstagsgruppen zu kommen. Weil da so viele Feiertage sind. Grüße aus dem Glashaus, LeserBrief Kontakt Am Valentinstag hatte InDOpendentRedakteurin Isabell Blöchl (li.) für Baigal Batsaikhan (re.) und Bayartsetseg Amartuvshin aus der Mongolei eine Überraschung: rote Rosen und einen Kino-Gutschein. Denn die InDOpendent-Leser haben die beiden zum Campus-Traumpaar 2003 gewählt. Ihre Beziehung hält schon seit mehr als acht Jahren. Foto: sts Zu unserer InDOpendent-Schwerpunktausgabe zum Thema Liebe: Ich muss leider sagen, dass ich eure Liebes-Ausgabe thematisch doch sehr niveaulos fand für eine Campuszeitung von angehenden Profis. Und dann noch neben all den billigen Sex-Geschichten vom Stil her überhaupt nicht dazu passend diese Missbrauch-Story. Das könnte man als Betroffene(r) wenn nicht als Hohn, so zumindest als geschmacklos empfinden. Allgemein lese ich Indopendent recht gerne, vielen Dank und weiter so (wie sonst!) MfG, Andre Deppe Post: InDOpendent, c/o Institut für Journalistik, 44221 Dortmund Telefon: 0231/ 2866231 Fax: 0231/2866230 Internet: www.indopendent.de Mail: [email protected] InDO-Briefkästen: an den Verteilboxen in Hauptmensa und Ex-PH Anzeigenschluss: Dienstag, 13. Mai Die nächste Ausgabe am 20. Mai Der Kleinanzeigen-Coupon So einfach geht‘s: Coupon ausfüllen, abschicken an: InDOpendent, Institut für Journalistik, 44221 Dortmund, oder einwerfen in einen der InDO-Kästen: MensaFoyer, Campus Nord/Süd, Foyer FH Sonnenstrafle, Foyer Ex-PH. e-mail: Rubriken (bitte unterstreichen): Ankäufe, Verkäufe, Wohnen, Mitfahren, Dies+Das, Jobs. Private Kleinanzeigen sind kostenlos (keine Chiffreanzeigen). Kein Anspruch auf Veröffentlichung. [email protected]