Füssener Blatt

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Füssener Blatt
AZ Füssen, 13.08.2011
Gleitschirm legt Bergbahn
lahm: Fahrgäste hängen fest
Tegelberg Pilot und Fluggast geraten gestern in Tragseile – Schirm lässt
sich vorerst nicht entfernen: Helikopter befreien Menschen aus Kabinen
VON DOMINIK RIEDLE
Schwangau Großes Aufgebot an Rettungskräften gestern am Tegelberg:
Weil sich ein Tandemgleitschirm in
den Tragseilen der Tegelbergbahn
verfangen hatte, eilten am Nachmittag Bergwacht, Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr nach
Schwangau. Der Pilot und sein
Fluggast konnten mit Hilfe eines
Hubschraubers gerettet werden.
Die Bergbahn wurde sofort stillgelegt: Der Schirm hatte sich derart in
den Seilen verfangen, dass er auf
Anhieb nicht entfernt werden konnte. Daher entschieden die Rettungs-
kräfte, die 45 Fahrgäste aus den beiden Kabinen zu befreien. Insgesamt
sieben Hubschrauber waren im Einsatz. Bis Redaktionsschluss gestern
Abend waren die Fahrgäste aus einer
der beiden Kabinen gerettet worden. „Die Leute sind wohlauf“, erklärte Thomas Hafenmair von der
Bergwacht Füssen. Mit der zweiten
Kabine nahe der Bergstation gab es
indes Probleme: „Wir können nicht
nah genug heran fliegen, weil der
Wind zu stark ist“, so Hafenmair.
Franz Bucher, Geschäftsführer der
Tegelbergbahn, konnte gestern
Abend nicht ausschließen, dass die
noch eingeschlossenen Fahrgäste in
der Kabine übernachten müssen.
Nach letzten Informationen zerschnitten die Rettungskräfte einen
Teil des Schirms, um die Bahn wieder in Gang zu setzen.
Nach ersten Vermutungen geriet
der Gleitschirm aufgrund einer
Windböe zwischen der Bergstation
und der großen Stütze in die Tragseile. Ein Bergretter und ein Mitarbeiter der Tegelbergbahn seilten
sich von der Bergstation aus zu den
beiden Männern ab, beförderten sie
zu Boden und von dort zur Bergstation. Der 35-jährige Fluggast erlitt
laut Polizei leichte Verletzungen,
der Pilot blieb unverletzt. Mit dem
Gleitschirm gab es massive Probleme: „Er hat sich um alle drei Tragseile gewickelt. Den kriegen wir erst
einmal nicht heraus“, erklärte Franz
Bucher. Das Wichtigste sei jedoch,
die Fahrgäste zu befreien.
Betrieb am Wochenende fraglich
Ein Gleitschirm, der sich in den Tragseilen der Tegelbergbahn verheddert hatte, rief
gestern zahlreiche Rettungskräfte nach Schwangau.
Foto: Riedle
Daran machten sich die Einsatzkräfte: Aus einer Kabine wurden Menschen mit Hilfe der herbeigerufenen
Helikopter abgeseilt und zu Boden
gebracht. „Wanderer, die mit der
Bahn runter wollten, werden mit
Autos an der Rohrkopfhütte abgeholt“, erklärte Hafenmair. Wer
schlecht zu Fuß war, wurde direkt
ins Tal geflogen. „So einen Fall hatten wir noch nie“, verriet Franz Bucher. In erster Linie ist ihm wichtig,
dass die Fahrgäste wohlauf sind. Wie
es aber nach der Bergung weitergehen wird, ist noch unklar: „Ich weiß
nicht, ob wir den Betrieb am Wochenende fortsetzen können.“