SPS-Programmierung Einführung in die SPS
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SPS-Programmierung Einführung in die SPS
Modul SPS-Programmierung SPS-Programmierung Einführung in die SPS- Programmierung mit STEP 7 Inhaltsverzeichnis Speicherprogrammierbare Steuerung ..................................................................................................... 2 Steuerung des Prozesses .......................................................................................................................... 2 Informationen über die Prozesszustände ............................................................................................... 3 Öffner / Schliesser ..................................................................................................................................... 3 Aufbau und Bedienung der SIMATIC S7-300 .......................................................................................... 4 Adressierung der SPS ................................................................................................................................ 7 Programmbearbeitung ............................................................................................................................. 9 Programmerstellung, Speicherung ........................................................................................................ 10 Automatisierungssystem SIMATIC S7-300 .......................................................................................... 10 Programmiersoftware STEP 7.............................................................................................................. 10 Logische Verknüpfungen ....................................................................................................................... 11 UND- Verknüpfung .............................................................................................................................. 12 ODER- Verknüpfung ............................................................................................................................ 14 Negation im FUP .................................................................................................................................. 16 Vorbereiten der CPU: .............................................................................................................................. 17 Löschen ................................................................................................................................................. 17 Urlöschen.............................................................................................................................................. 18 Übung Presse ........................................................................................................................................... 19 Projekte anlegen.................................................................................................................................. 21 Projektstruktur ohne Hardware Konfiguration ................................................................................. 22 Programmieren in FUP ........................................................................................................................ 28 STEP 7- Programm testen .................................................................................................................... 43 Prüfungsfragen ....................................................................................................................................... 46 Glossar ..................................................................................................................................................... 47 Diese Unterlage wurde von Siemens Schweiz AG, IA&DT (Industry Automation and Drives Technologies) zu Ausbildungszwecken erstellt. Siemens Schweiz AG übernimmt bezüglich des Inhalts keine Gewähr. SWISSMECHANIC dankt Marcel Albrecht von der Firma WITO Automation AG und Hans Menzi von der Siemens Schweiz AGfür die Erstellung der Unterlagen. 1. Auflage – Mai 2010 ©by SWISSMECHANIC 1 Modul SPS-Programmierung Speicherprogrammierbare Steuerung SPS ist die Abkürzung für Speicherprogrammierbare Steuerung. Dies beschreibt ein Gerät das einen Prozess ( z.B. eine Druckmaschine zum Drucken von Zeitungen, eine Abfüllanlage zum Abfüllen von Zement, eine Presse zum Pressen von Kunststoffformteilen, etc ... ) steuert. In einer Speicherprogrammierbaren Steuerung (SPS) verarbeitet das Programm die Eingangssignale zyklisch. Die Ergebnisse werden an die Ausgänge gesendet. Die Programmanweisungen werden mithilfe einer Software erstellt und in den Speicher der SPS geladen. Die SPS steuert die angeschlossene Maschine. Programm geladen im Speicher der SPS...... .... steuert die Maschine Speicher SPS Maschine Programm mit Anweisungen Steuerung des Prozesses Die SPS steuert den Prozess, indem sogenannte Aktoren von den als Ausgängen bezeichneten Anschlüssen der SPS mit einer Steuerspannung von z.B. 24V beschaltet werden. Dadurch können Motoren ein- und ausgeschaltet, Ventile aus- und eingefahren oder Lampen ein- und ausgeschaltet werden. - Lampe leuchtet 24V Die Ausgänge der SPS steuern die Aktoren durch Schalten der Steuerspannung ! Ausgänge SPS 0V - 1. Auflage – Mai 2010 Lampe leuchtet nicht ©by SWISSMECHANIC 2 Modul SPS-Programmierung Aufbau und Bedienung der SIMATIC S7-300 Baugruppenspektrum: Die SIMATIC S7-300 ist ein modulares Automatisierungssystem und bietet das folgende Baugruppenspektrum: - Zentralbaugruppen (CPU) mit unterschiedlicher Leistung, teilweise mit integrierten Ein/Ausgängen (z.B.CPU314C) oder integrierter PROFIBUS- Schnittstelle (z.B. CPU315-2DP) Stromversorgungsbaugruppen (PS) mit 2A, 5A oder 10A Erweiterungsbaugruppen (IM) für mehrzeiligen Aufbau der SIMATIC S7-300 Signalbaugruppen (SM) für digitale und analoge Ein- und Ausgänge Funktionsbaugruppen (FM) für spezielle Funktionen (z.B. Schrittmotoransteuerung) Kommunikationsprozessoren (CP) für Netzanbindung PS: Power Supply, Spannungsversorgung, z.B. PS307 2A IM: FM: Interface Function Module, Module, ErweiterungsServo-Motor, baugruppe für PID Control mehrzeiligen z.B. FM354 F CPU: Aufbau, Central Processing z.B. IM360 SM: Unit, Signal Modules, Zentralbaugruppe, DI / DO z.B. CPU 312 AI / AO, z.B. SM323 CP: Communication Processors PROFIBUS DP, Industrial Ethernet z.B. CP342-5 Hinweis: Für die Übungen in diesem Lehrmittel werden lediglich eine Stromversorgungsbaugruppe, eine CPU sowie eine Digitalein- und eine Digitalausgabebaugruppe benötigt. 1. Auflage – Mai 2010 ©by SWISSMECHANIC 4 Modul SPS-Programmierung Übung Presse Programmieren Sie eine Presse nach IPERKA. Die Presse mit Schutzeinrichtung soll nur dann mit einem START- Taster S1 (I 0.1) ausgelöst werden, wenn das Schutzgitter geschlossen ist. Dieser Zustand wird mit einem Gittersensor BO (I 0.0) überwacht. Ist dies der Fall wird ein 5/2 Wegeventil M0 für den Pressenzylinder genau 10 Sekunden angesteuert damit eine Kunststoffform gepresst werden kann. Aus Sicherheitsgründen soll die Presse auch wieder hochfahren, wenn der Starttaster S1 (I 0.1) losgelassen wird oder der Gittersensor B0 (I 0.0) nicht mehr anspricht. 1. Auflage – Mai 2010 ©by SWISSMECHANIC 19 Modul SPS-Programmierung Projekte anlegen Die Dateiverwaltung erfolgt in STEP 7 mit dem ‘SIMATIC Manager’. Hier können z.B. Programmbausteine kopiert oder zur Weiterbearbeitung mit anderen Werkzeugen durch Anklicken mit der Maus aufgerufen werden. Die Bedienung entspricht den in WINDOWS üblichen Standards. (So hat man z.B. die Möglichkeit mit einem Klick der rechten Maustaste das Auswahlmenü zu jeder Komponente zu erhalten). In den Ordnern ‚SIMATIC 300 Station’ und ‚CPU’ wird der Hardwareaufbau der SPS abgebildet. Demzufolge ist ein solches Projekt auch immer hardwarespezifisch zu sehen. Projektstruktur mit Hardware Konfiguration In STEP 7 wird jedes Projekt in einer fest vorgegebenen Struktur angelegt. Die Programme sind in den folgenden Verzeichnissen abgespeichert: Projekt: Dieses Verzeichnis enthält die Hardware und die Subnetze. CPU: Hier wird das S7- Programm eingetragen. SIMATIC 300 Stationen: Hier werden die entsprechenden Hardwarekonfigurations(Hardware) und CPUDaten abgespeichert. S7-Programm: Hier werden die Anwenderprogramme (Bausteine), Symboltabellen (Symbole) und Quellen (Quellen) verwaltet. Quellen: Hier werden ProgrammQuellen (z.B. ST Structed Text, Strukturierter Text) abgelegt (Wir im ÜK nicht angewendet). Bausteine: Hier werden die Programmbausteine ( OB, FB, FC, SFB, SFC, DB etc. ) abgespeichert. 1. Auflage – Mai 2010 Symbole: Hier werden die Symbollisten zur Symbolischen Adressierung gespeichert. ©by SWISSMECHANIC 21 Modul SPS-Programmierung SPS- Programmierung Vertiefung der SPS- Programmierung mit STEP 7 Inhaltsverzeichnis Vorwort.............................................................................................................................................................. 2 Projekt Flaschenabfüllanlage ........................................................................................................................... 3 Projekt erstellen ................................................................................................................................................ 5 Symbolik erstellen .......................................................................................................................................19 Programmbearbeitung ................................................................................................................................... 21 Programmstrukturierung ............................................................................................................................21 Lineare Programmbearbeitung ..................................................................................................................21 Strukturierte Programmbearbeitung .........................................................................................................22 Anwenderbausteine ....................................................................................................................................23 Systembausteine ..........................................................................................................................................23 Überblick der Befehlsbibliothek im KOP/FUP/AWL-Editor .......................................................................... 24 Aufgabe Flaschenabfüllanlage ...................................................................................................................... 25 FC15 (Betriebsarten) ....................................................................................................................................26 SIMIT SCE ......................................................................................................................................................30 Testen mit SIMIT SCE 4 Students ................................................................................................................31 FC16 (Tanksteuerung) .................................................................................................................................32 FC 17 (Motoransteuerung) ..........................................................................................................................33 FC18 (Abfüllen) ............................................................................................................................................35 FC19 (Produktionsdaten).............................................................................................................................36 Prüfungsfragen ............................................................................................................................................... 39 Glossar ............................................................................................................................................................. 40 Diese Unterlage wurde von Siemens Schweiz AG, IA&DT (Industry Automation and Drives Technologies) zu Ausbildungszwecken erstellt. Siemens Schweiz AG übernimmt bezüglich des Inhalts keine Gewähr. SWISSMECHANIC dankt Marcel Albrecht von der Firma WITO Automation AG und Hans Menzi von der Siemens Schweiz AGfür die Erstellung der Unterlagen. 1. Auflage – Mai 2010 ©by SWISSMECHANIC 1 Modul SPS-Programmierung Projekt Flaschenabfüllanlage Funktionsbeschreibung: Das Bandmodell soll nun als Abfüllanlage mit folgender Funktionalität betrieben werden: Betriebsarten: Über den Eingang I 0.0 (Taster, schließend) wird die Anlage (Q0.0) eingeschaltet, über den Eingang I 0.1 (Taster, öffnend) ausgeschaltet. Wenn die Anlage eingeschaltet ist, können die Betriebsarten Hand und Automatik wie folgt aktiviert werden: Mit I 0.4 = 0 (Schalter) wird Betriebsart Hand und mit I 0.4 = 1 wird Betriebsart Automatikbetrieb vorgewählt. Zum Aktivieren muss die vorgewählte Betriebsart über Eingang I 0.5 (Taster) übernommen werden. Die eingestellte Betriebsart soll folgendermaßen angezeigt werden: Hand = Q 0.1, Automatik = Q 0.2. Beim Ändern der Betriebsart mit Übernahme oder beim Ausschalten der Anlage soll die gerade aktive Betriebsart ausgeschaltet werden. Hand: Im Handbetrieb lässt sich das Förderband mit den Tastern I 0.2 „Tippen vor“ vorwärts (Q 1.5) und mit I 0.3 „Tippen zurück“ rückwärts (Q 1.6) bewegen. Automatik: Im Automatikbetrieb schaltet der Förderbandantriebsmotor (Q 1.5) ein und bleibt eingeschaltet, bis er durch Betätigen des Stopp-Tasters „Anlage Aus“ (I 0.1) ausgeschaltet wird, oder bis der Sensor INI2 (I 1.6) eine Flasche erfasst. Nachdem die Flasche gefüllt ist, muss das Förderband automatisch neu starten und eingeschaltet bleiben, bis eine weitere Flasche erfasst oder der „Anlage Aus“ (I 0.1) Taster betätigt wird. Wird während des Füllens der Tank leer „Min. Füllstand“ (I 1.1 = 0), wird der Füllvorgang angehalten. Erst wenn der Tank wieder voll ist, kann über die Quittier-Taste (I 0.6) der Füllvorgang abgeschlossen werden. Tank füllen Über den Taster „Tank füllen“ (I 0.7) kann der Tank befüllt werden, indem das „Einlass-Ventil“ (Q 0.5) geöffnet wird. Wenn der „Max. Füllstand“ (I 1.0 = 1) erreicht ist, soll das „Einlass-Ventil“ (Q 0.5) automatisch schliessen. Wenn der Tank leer ist „Min. Füllstand“ (I 1.1 = 0), soll die Anzeige „Min. Füllstand unterschritten“ (Q 0.4) im 2-Hz Takt blinken. Flasche abfüllen: Wenn eine Flasche unter der Einfülleinrichtung steht „INI2“ (I 1.6 = 1, Initiator 2), beginnt der Abfüllvorgang. Über eine Zeit von 3 Sekunden wird das Auslass-Ventil (Q 0.6) geöffnet und am Ausgang (Q 0.3) angezeigt. 1. Auflage – Mai 2010 ©by SWISSMECHANIC 3 Modul SPS-Programmierung Zählen der Flaschen: Zur Erfassung der leeren und abgefüllten Flaschen stehen zwei weitere Sensoren zur Verfügung. Flaschensensor „INI1“ (I 1.5, Initiator 1) erfasst die leeren Flaschen und der Flaschensensor „INI2“ (I 1.7, Initiator 3) die vollen Flaschen. Die leeren und vollen Flaschen sollen ab dem Einschalten der Anlage gezählt werden und in den Merkerwörtern MW100 leere Flaschen und MW102 volle Flaschen abgelegt werden. Die Zähler für leere/volle Flaschen sollen beim Einschalten der Anlage auf Null gesetzt werden. Die Differenz zwischen vollen und leeren Flaschen soll im MW104 (kaputte Flaschen) gespeichert werden. Die Anzahl der vollen Flaschen soll an der BCD-Ziffernanzeige (QW64) angezeigt werden. Anlagenbild 1. Auflage – Mai 2010 ©by SWISSMECHANIC 4 Modul SPS-Programmierung FC16 (Tanksteuerung) Tank füllen Über den Taster „Tank füllen“ (I 0.7) kann der Tank befüllt werden, in dem das „Einlass-Ventil“ (Q 0.5) geöffnet wird. Wenn der „Max. Füllstand“ (I 1.0 = 1) erreicht ist, soll das „Einlass-Ventil“ (Q 0.5) automatisch schliessen. Wenn der Tank leer ist „Min. Füllstand“ (I 1.1 = 0), soll die Anzeige „Min. Füllstand unterschritten“ (Q 0.4) im 2-Hz-Takt blinken. Wird während des Füllens der Tank leer, „Min. Füllstand“ (I 1.1 = 0), wird der Füllvorgang angehalten. Erst wenn der Tank wieder voll ist, kann über die Quittier-Taste (I 0.6) der Füllvorgang abgeschlossen werden. 1. Auflage – Mai 2010 ©by SWISSMECHANIC 32 Modul SPS-Programmierung SPS-Programmierung Fehlerdiagnose / Fehlerbehandlung Inhaltsverzeichnis Lernziel ...............................................................................................................................................................2 Diagnose “Flaschenabfüllanlage“ ....................................................................................................................3 Wichtige Elemente der Spannungsversorgung und der CPU ..................................................................... 6 Statusanzeige der LED „DC 24V“ auf der Stromversorgung (PS): .............................................................. 7 Die Hardwarediagnose .................................................................................................................................. 8 Fehlerarten ......................................................................................................................................................13 Beispiel für einen Programmierfehler ........................................................................................................ 14 Aufgabe ...........................................................................................................................................................15 Programmieren des Fehler OB 121 ............................................................................................................. 18 Beheben des Programmierfehlers: ............................................................................................................. 20 Zugriffsfehler ............................................................................................................................................... 21 Asynchrone Fehler ....................................................................................................................................... 24 Diese Unterlage wurde von Siemens Schweiz AG, IA&DT (Industry Automation and Drives Technologies) zu Ausbildungszwecken erstellt. Siemens Schweiz AG übernimmt bezüglich des Inhalts keine Gewähr. SWISSMECHANIC dankt Marcel Albrecht von der Firma WITO Automation AG und Hans Menzi von der Siemens Schweiz AG für die Erstellung der Unterlagen. 1. Auflage – Mai 2010 ©by SWISSMECHANIC 1