Die Top-Verdiener
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Die Top-Verdiener
Dax 9863.26 +0.12% E-Stoxx 50 3000.38 +0.46% Dow Jones 17504.85 -0.17% S&P 500 2033.82 -0.16% Euro/Dollar 1.1185$ -0.10% Euro/Yen 126.87¥ -0.12% Brentöl 38.26$ -2.62% Gold 1226.29$ +0.37% Bund 10J. 0.152% -0.028PP Die Top-Verdiener THEMEN DES TAGES Kampf um die Arbeitszeit Die Digitalisierung verändert auch die Arbeit in Deutschland. Unternehmen wollen offenere Regeln dafür, wann sie ihre Mitarbeiter einsetzen können; Gewerkschafter warnen vor Ausbeutung. Alles dreht sich um die Frage: Wie flexibel darf es künftig sein? Seite 6 Eine Analyse für das Handelsblatt zeigt: Die Vergütung der Dax-Spitzen legte im Zehnjahresvergleich um 55 Prozent zu – doppelt so stark wie die Tariflöhne. Manche Vorstände bekamen sogar noch weit mehr Geld. E Monatsabonnements: Handelsblatt Print: 60,00 Euro Handelsblatt Print + Digitalpass: 66,99 Euro Belgien 3,50 € Frankreich 3,90 € Großbritannien 3,40 GBP Luxemburg 3,50 € Niederlande 3,50 € Österreich 3,50 € Polen 21,50 PLN Schweiz 5,50 CHF Tschechien 130,00 CZK Ungarn 1200,00 FT GB Handelsblatt GmbH Abonnentenservice Tel. 0800–0002053 (gebührenfrei innerhalb Deutschland), Fax 0211 887 3605, [email protected] s sollte ein Schlag gegen die „Absahner“ in den Konzernetagen werden. So wurden nach der Jahrtausendwende jene Topmanager beschimpft, bei denen Leistung und Bezahlung weit auseinanderlagen. 2004 beugte sich die Bundesregierung der öffentlichen Empörung zum ersten Mal. Kurz vor der Bundestagswahl wurden die Vorstände gezwungen, ihre Vergütungen künftig offenzulegen. Vier Jahre später legte die Politik nach und verpflichtete die Konzerne, ihre Vorstände „angemessen“ zu bezahlen. Mehr Transparenz und der öffentliche Druck sollten für Mäßigung bei den sensiblen Gagen sorgen. Doch die verordnete Bescheidenheit blieb aus. Alle rechtlichen Vorgaben konnten den rasanten Anstieg der Topgehälter nicht stoppen: Während die Vergütung der Dax-Vorstände zwischen 2005 und 2015 im Schnitt um 55 Prozent stieg, wuchs die Bezahlung ihrer Tarifangestellten nur um durchschnittlich 27 Prozent. Sechs Konzern- Mehr Geld für Vorstände Durchschnittliche Steigerung der Vergütung von 2005 bis 2015 in Prozent Dax-Vorstände +55 % Tarifangestellte der Dax-Konzerne +27 % Handelsblatt | Quellen: Dr. Heinz Ever Vergütungsberatung, Böckler-Stiftung Die Spitzenverdiener im Dax (v.l.) : Dieter Zetsche (Daimler), Bill McDermott (SAP) und Karl-Ludwig Kley (Merck). vorstände schafften mindestens eine Verdoppelung ihrer Bezüge, darunter die Leitungsriege von Fresenius Medical Care, Beiersdorf, BMW und Henkel. Bei neun Konzernen stieg im Zehnjahresvergleich die Vergütung sogar deutlich schneller als der Gewinn pro Aktie. Dem Vorstand des Pharmakonzerns Merck & Co. gelang es sogar, sein Einkommen zwischen 2005 und 2015 fast zu verdreifachen. Wenig überraschend ist deshalb auch: Der scheidende Merck-Chef Karl-Ludwig Kley zählt 2015 mit 9,5 Millionen Euro zu den bestbezahlten Dax-Chefs. Vor ihm liegen nur noch Daimler-Lenker Dieter Zetsche mit 10,9 Millionen Euro und Bill McDermott von SAP mit 9,9 Millionen Euro. Die Zehnjahresanalyse hat der Vergütungsexperte Heinz Evers für das Handelsblatt erstellt. Ein Vergleich mit 2005 bietet sich an, weil dies das erste Geschäftsjahr war, in dem die Konzerne zur Offenlegung gezwungen waren. Dass die damals verordnete Transparenz nicht zur Mäßigung führte, lag auch daran, so Evers, „dass der Börsenindex Dax zum Maßstab avancierte, nicht die Lage der Branche“. Die Spirale nach oben war in Gang gesetzt. 2005 verdienten 77 Prozent aller Dax-30-Vorstände höchstens 2,5 Millionen Euro. Zehn Jahre später ist das Verhältnis genau umgekehrt: Nur noch 23 Prozent liegen unter 2,5 Millionen Euro. Spitzengehälter Seiten 4, 5 D aktuellen Debatten ebenso wie die Forderung aus den USA, Deutschland solle international mehr Verantwortung übernehmen. Eine Forderung, die der frühere Wirtschafts- und Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg nur bedingt nachvollziehen kann. Berlin leiste „schon einen erheblichen Beitrag“, sagte er. „Wir sind nur zu schüchtern und zurückhaltend, das auch zu erzählen.“ WGZ-Manager fürchten Nachteile bei Fusion Bei der genossenschaftlichen WGZ Bank sorgt ein Brandbrief der Führungskräfte für Unruhe. Kurz vor der geplanten Fusion mit dem Schwesterinstitut DZ Bank schreiben die WGZ-Manager darin, sie befürchteten durch den Zusammenschluss Nachteile für Mitarbeiter und Anteilseigner. Der Betriebsrat pocht auf Standortschutz für Düsseldorf. Seite 32 Giropay vs. Paydirekt: Wettlauf der Systeme Deutschlands Banken machen sich im Kampf ums Onlinebezahlen selbst Konkurrenz. Trotz des im November 2015 endlich an den Start gegangenen neuen Gemeinschaftsprojekts Paydirekt investieren Sparkassen, Volksbanken und auch einige Privatbanken weiter in das über zehn Jahre alte System Giropay. Seite 34 Asien: Gespaltene Region Madeleine Albright glänzt beim Deutschland Dinner mit klaren Statements. goes global Eine neue Studie warnt angesichts chinesischer Billigkonkurrenz und Belastungen durch den europäischen Emissionshandel vor dem Niedergang der deutschen Stahlbranche: Demnach könnte bis 2030 jede zweite Stelle wegfallen. Auch die Autoindustrie wäre direkt betroffen. Seite 25 WELTUMFRAGE Ist Trump verrückt? „Ja! “ as Wort von Madeleine Albright hat Gewicht. Zu den drängenden Fragen der aktuellen Geopolitik hat die ehemalige USAußenministerin eine klare Meinung, etwa zur Rolle Russlands im Syrien-Konflikt. Kreml-Chef Wladimir Putin sei sehr klug, so Albright. „Meiner Meinung nach hat er eine schwache Hand sehr gut ausgespielt, er ist ein Taktiker“, sagte sie im Gespräch mit Handelsblatt-Herausgeber Gabor Steingart beim ersten Deutschland Dinner auf amerikanischem Boden. Zugleich „ist und bleibt er ein KGB-Offizier“, so das Urteil der Politikerin. Die Rolle des Kreml-Chefs befeuert die Schicksalsjahr für die deutschen Stahlwerke Reuters [M], Bloomberg (2) Dieter Fockenbrock, Bert Fröndhoff Düsseldorf US Staat 1.856% -0.030PP Den Teilrückzug der Nato aus den EU-Angelegenheiten, wie ihn US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump wünscht, lehnte Albright indes ab. Auf die Frage, ob Trump verrückt sei, antwortete sie mit einem schlichten „Ja“. Einig waren sich Albright und Guttenberg darin, dass bei allen militärischen Interventionen im Nahen und Mittleren Osten oft der Plan für die Zeit danach fehle. Beide plädieren für eine europäische Lösung der Flüchtlingskrise. Das Wort „Obergrenze“ fiel beim Deutschland Dinner in New York nicht. HB Deutschland Dinner Seiten 10 bis 15 © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. Stand: 17h00 G 02531 NR. 61 / PREIS 2,80 € MITTWOCH, 30. MÄRZ 2016 DEUTSCHLANDS WIRTSCHAFTS- UND FINANZZEITUNG In keiner Gegend der Welt ist die Kluft zwischen Optimismus und Pessimismus der Bürger einzelner Staaten so groß wie in Asien. Zudem fällt die geringe gegenseitige Wertschätzung von Japanern, Südkoreanern und Chinesen auf, aber auch der Nationalstolz von Chinesen, Indern und Indonesiern. Im dritten Teil unserer Serie porträtiert das Handelsblatt Stimmung und Überzeugungen in China und Japan, Südkorea, Indien und Indonesien. Seiten 16 bis 19 2 INHALT MITTWOCH, 30. MÄRZ 2016, NR. 61 22 Handelsblatt [2], Eibner-Pressefoto, AFP Milliardenmatch Fußball-Rechte Traditionsklubs wollen ein größeres Stück von den TV-Einnahmen. GASTKOMMENTAR Marijn Dekkers VCI-Päsident Seite 48 WIRTSCHAFT UNTERNEHMEN & POLITIK & MÄRKTE Streit um die moderne Arbeit Die Wirtschaft und die Arbeitnehmervertreter feilschen um den AchtStunden-Tag in Zeiten der Digitalisierung. Seite 6 Umstrittene Integrationsrezepte Der deutsche Verbraucher zahlt für Strom auch dann, wenn er nicht genutzt wird, wenn erneuerbare Energieanlagen vom Netz abgekoppelt werden oder wenn der produzierte Strom an das Ausland verschenkt wird. Marijn Dekkers VCI-Präsident Sollen Flüchtlinge mit Sanktionen zur Integration gezwungen werden? Der Innenminister setzt auf Sanktionen, die SPD auf Anreize. Seite 7 Jede Pipeline zählt Derzeit werden die Weichen für die künftige Erdgasversorgung Europas gestellt: Gazprom schafft für die Gaspipeline Nord Stream 2 Tatsachen. Die Konkurrenz kommt mit kleinen Projekten voran. Seite 8 Die Wut des „Bosses vom Bosporus“ Wer sich über Recep Tayyip Erdogan lustig macht oder ihn kritisiert, wandelt auf einem schmalen Grat. Nun ärgert sich der türkische Präsident erneut – über eine deutsche SatireSendung. Seite 9 „Die Türkei entfernt sich von Europa“ Der Unions-Außenpolitiker Norbert Röttgen spricht im Interview über die Rolle des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan als Partner in der Flüchtlingskrise, über eine Schmerzgrenze im Verhältnis zur Türkei und über die Aufnahme des Landes in die EU. Seite 9 „Wer ist heute überhaupt der Feind?“ Die steile Karriere eines Drohnenjägers Gut aussehen ohne Bilanzkosmetik Der Insolvenzverwalter durchleuchtet Steilmann Früher hat Jörg Lamprecht selbst Drohnen gebaut, jetzt hilft er dabei, unerwünschte Fluggeräte aufzuspüren: Die Dedrone GmbH ist sein viertes Start-up. Nun zieht es ihn ins Silicon Valley. Dort boomt nicht nur der Markt für Drohnen, sondern auch für deren Abwehr. Seite 24 Es ist eine eher stille Aufholjagd, die der Kosmetik- und Klebstoffkonzern Beiersdorf hinter sich hat. Konzernchef Stefan Heidenreich hat den Dax-Konzern zu einem respektablen Gewinnniveau geführt. Das zeigt der Blick in den Jahresbericht für 2015. Inzwischen liegen die Hamburger mit Henkel, dem großen Rivalen aus Düsseldorf, gleichauf. Seite 26 Insolvenzverwalter Frank Kebekus hat bei der insolventen SteilmannGruppe alle Hände voll zu tun. Denn zur Steilmann-Gruppe aus Bergkamen gehören nicht nur die börsennotierte Obergesellschaft Steilmann SE sowie die zwölf Textilhäuser der Boecker-Kette, für die das Unternehmen am Donnerstag den Insolvenzantrag stellte. Dazu gehören auch andere Tochtergesellschaften wie etwa die Eigenmarken Apanage, Kapalua oder Steilmann. Seite 28 Schicksaljahr für deutsche Stahlwerke Die krisengeschüttelte deutsche Stahlindustrie wird gleich von zwei Seiten in die Zange genommen: Da ist zum einen die Importflut chinesischen Billigstahls und der damit verbundene Verfall der Stahlpreise, und da ist zum anderen der Emissionsrechtehandel. Eine Studie sieht schwarz. Seite 25 James Bond lockt auf den Gletscher Yahoo drängt zum Ausverkauf Keine Strömung ohne Gegenströmung Yahoo macht Druck: Bis zum 11. April sollen potenzielle Interessenten ihre Angebote für die Kernbereiche des IT-Konzerns abgeben. So könnte noch vor dem Sommer ein Vertrag abgeschlossen werden. Danach könnte es auf der Aktionärsversammlung zu einer Kampfabstimmung kommen. Seite 25 Jeder Trend trägt immer auch den Keim seines Gegentrends in sich: Wo die einen das Unperfekt-Natürliche feiern, wächst auch der Wunsch nach artifizieller Perfektion. Auffällig dabei, dass digitale Technologien immer häufiger Wegbereiter dieser Trends sind. Seite 28 An James Bond kommt in Sölden niemand vorbei. 007 ist in dem Tiroler Wintersportort überall anzutreffen. Seit den Dreharbeiten zum neuesten Bond, „Spectre“, ist die populäre Skidestination im Bond-Fieber. Seite 28 Statt mit großen Innovationen macht Apple in jüngster Zeit vor allem durch den Streit mit dem FBI von sich reden. Dieser ist nun abrupt zu Ende gegangen: Das FBI ist auch ohne Hilfe des Unternehmens an die Daten im iPhone des Attentäters von San Bernardino gekommen. Zuvor hatten die Behörde versucht, Apple per Gerichtsbeschluss dazu zu bringen, eine Software zu schreiben, die die Sicherheitsmaßnahmen umgeht. Allerdings hatten Technologie-Experten schon vorher Wege beschrieben, den Code der Geräte zu knacken. Seite 29 MEINUNG & DEBATTE 20 WIRTSCHAFT & POLITIK 30 UNTERNEHMEN & MÄRKTE Leitartikel Leitartikel Die frühere US-Außenministerin Madeleine Albright und der ehemalige deutsche Verteidigungs- und Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg liefern beim Deutschland Dinner in New York die packende und erschreckende Analyse einer Welt in Unordnung. Seite 10 FBI vs. Apple: Wir schätzen die Bedeutung des Datenschutzes nicht hoch genug ein. Alle Spiele, alle Tore, alle Millionen: Im Fußball kommt es zu einem doppelten Verteilungskampf. Gastkommentar Kommentar Deutschland braucht eine Enquetekommission zur Abschätzung der Flüchtlingskosten. Es ist gut, dass Volkswagen für das abgelaufene Geschäftsjahr keine Dividende ausschüttet. In dieser Ausgabe Heidenreich, Stefan .......................................................26 Hildebrand, Timo ...........................................................46 Hohrein, Holger ..............................................................47 Kamprad, Ingvar.............................................................47 Kerkhoff, Hans Jürgen ..................................................25 Kirsch, Wolfgang ............................................................33 Kramer, Ingo ......................................................................6 Landsberg, Gerd ...............................................................7 Maizière, Thomas de ........................................................7 Mayer, Marissa .................................................................25 Merkel, Angela ..................................................................8 Nahles, Andrea .............................................................6, 7 Özuguz, Aydan ..................................................................7 Pierenkemper, Sarah........................................................7 Pothmer, Brigitte ..............................................................7 Reitmeyer, Thorsten ......................................................47 Rübenthaler, Klaus ........................................................46 Schäferkordt, Anke ........................................................22 Schulte, Jens ...................................................................46 Schwartz, Alan ................................................................36 Schwarzer, Axel ..............................................................33 Šefcovic, Maroš .................................................................8 Seifert, Christian .............................................................22 Snyder, Deborah ............................................................46 Snyder, Zack ....................................................................46 Stegner, Ralf.......................................................................7 Wehrle, Alexander .........................................................23 Wolberg, Hans-Bernd ...................................................33 NAMENSINDEX Achenbach, Helge .........................................................46 Albrecht, Berthold .........................................................46 Alierta, César ..................................................................46 Bass, Kyle .........................................................................36 Bäte, Oliver ......................................................................35 Blavatnik, Leonard .........................................................22 Buntenbach, Annelie .......................................................6 Caspersen, Andrew .......................................................36 Cicero, Roger ..................................................................46 Cook, Tim .........................................................................29 Erdmann, Martin ...............................................................9 Erdogan, Recep Tayyip ...................................................9 Feige, Kevin .....................................................................46 Goebel, Lutz .......................................................................7 Das FBI knackt den Apple-Code NAMEN Gemeinsam zum Erfolg Die Produzentin Deborah Snyder und ihr Mann, Regisseur Zach Snyder, sind die Macher des Kinohits „Batman vs Superman“. Seite 46 Mister Swing singt nicht mehr UNTERNEHMENSINDEX Alibaba ..............................................................................25 Allianz ................................................................................35 Apple .................................................................................29 Bear Stearns ....................................................................36 © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. Die Musikwelt trauert um den Jazzsänger Roger Cicero, der im Alter von nur 45 Jahren gestorben ist. Seite 46 Beiersdorf ........................................................................26 BP..........................................................................................8 Comdirect.........................................................................47 Deutsche Telekom .........................................................23 Dillinger Hütte ...................................................................8 Discovery ..........................................................................22 Disney ...............................................................................46 DZ Bank ............................................................................32 Engie ....................................................................................8 Europipe..............................................................................8 Gazprom .............................................................................8 Goldman Sachs...............................................................36 Hayman Capital ..............................................................36 Ikea .....................................................................................47 JP Morgan ........................................................................36 Lufthansa ............................................................................4 Nike ....................................................................................46 INHALT 3 MITTWOCH, 30. MÄRZ 2016, NR. 61 FINANZEN & BÖRSEN Zoff schon vor der Ehe Die Düsseldorfer WGZ Bank und die Frankfurter DZ Bank wollen fusionieren. Ein historischer Schritt, verkündet der WGZ-Chef. Viele seiner Mitarbeiter sehen das anders. Per Brief äußern Führungskräfte und der Betriebsrat die Sorge, dass die Interessen des eigenen Hauses durch den Zusammenschluss gefährdet seien. Seite 32 Stressfaktoren für britische Banken steigen Die britische Notenbank hat am Dienstag die Details der diesjährigen Bankenprüfung verkündet. Wichtigste Botschaft: Die Stressszenarien für die britischen Institute fallen anspruchsvoller aus als im Vorjahr. Zudem warnt die Bank of England vor den Risiken, die ein Austritt aus der EU mit sich brächte. Seite 35 Die heimlichen Adressaten eines Brandbriefs Wie die US-Bank Bear Stearns 2008 unterging Mit ihrem Schreiben richten sich die Führungskräfte der WGZ Bank nicht nur an den eigenen Vorstand. Mindestens so wichtig sind ihnen die 180 Volks- und Raiffeisenbanken, denen die WGZ Bank gehört. Ihre Zustimmung ist die Achillesferse der Fusion. Seite 32 Der abrupte Niedergang des US-Instituts leitete den Höhepunkt der Finanzkrise ein. Ausgelöst durch eine einzige Frage eines TV-Journalisten geriet die Bank so sehr ins Trudeln, dass sie sich aus eigener Kraft nicht mehr stabilisieren konnte. Die Freigabe von Archivmaterial zeigt nun die wahren Hintergründe des Falls. Seite 36 Glänzen auch ohne den Star Was tun, wenn man seinen besten Fondsmanager verliert? Axel Schwarzer, Vorstand des Schweizer Geldhauses Vontobel, ist vor dieser Aufgabe nicht bange. Die Lücke, die der Weggang von Aktienfonds-Guru Rajiv Jain riss, lässt sich schließen, sagt er. Seite 33 Paypal-Konkurrenten machen sich selbst Konkurrenz Das gemeinsame Online-Bezahlsystem der deutschen Banken hält nicht nur Paypal & Co. auf Abstand. Mit Giropay und Paydirekt stehen weiterhin zwei Systeme im direkten Wettbewerb zueinander. Seite 34 Maßnahmen der EZB zeigen Wirkung MEISTGELESENE ARTIKEL 1 2 3 Regionalflughäfen: Nur „Landratspisten“ ohne Perspektive? Konjunkturprogramm: So gut fühlt sich „Helikoptergeld“ an Zara-Gründer wird 80: Vom Hemdenboten zum reichsten Mann Europas action press 28 Lizenz zum Werben James Bond soll nach Sölden locken. handelsblatt.com online & mobile DIE NEUESTEN ARTIKEL Ikea-Gründer Ingvar Kamprad wird 90 Jahre alt. GRIECHENLAND TOPS UND FLOPS DES QUARTALS ARBEITSZEITMODELLE Solidarität pur? Die Solidarität der griechischen Bevölkerung mit Flüchtlingen ist weiter hoch – schließlich haben sie ähnliche Situationen erst vor einigen Jahrzehnten erlebt. Doch wie lange hält die Sympathie noch an? Wie hat sich die Situation entwickelt? Zuletzt gab es ersten Widerstand, der Stau im Land wird immer größer. Ein Stimmungsbild. Die Gewinner und Verlierer der Schleuderbörsen Im ersten Quartal dieses Jahres schwankten die Börsen wie selten zuvor. Dabei kamen vor allem die Auto- und Finanzwerte unter die Räder. Besser präsentierte sich der Sportartikelhersteller Adidas. Die stärksten Titel kamen aber aus der zweiten und dritten Reihe. So arbeitet die Welt Teilzeit, Gleitzeit, Arbeitszeitkonten: In Deutschland ist eine Diskussion um flexiblere Arbeit entbrannt. Doch wie arbeiten die Menschen eigentlich in Frankreich, Schweden oder Großbritannien? HandelsblattKorrespondenten berichten. INFLATIONSRATE INGVAR KAMPRAD Der Herr der Möbel wird 90 Ikea-Gründer Ingvar Kamprad kann sich zum 90. Geburtstag über bestens laufende Geschäfte freuen. Allein die deutschen Kunden schleppen jährlich Möbelpakete im Milliardenwert nach Hause. Von großen Feierlichkeiten aber wird im Konzern abgesehen – ganz im Sinne des sparsamen Firmenpatriarchen. Steigen die Preise endlich? Das Statistische Bundesamt veröffentlicht am Mittwoch die erste Schätzung der Inflationsrate für März 2016. Seit Jahren versucht die Europäische Zentralbank, die Preise mit ihrer Geldpolitik nach oben zu treiben. Bislang sind die Anstrengungen nicht von Erfolg gekrönt gewesen. ANZEIGE PRIVATE GELDANLAGE Der Preis für die bequeme Geldanlage Ein Depot, das wie von selbst Rendite abwirft und dabei möglichst keine Mühe bereitet: Das wünschen sich viele Anleger. Doch ein Vergleich zeigt: Solche Bequemlichkeit hat ihren Preis. Seite 38 Edelmetall mit zwei Gesichtern Silber entzweit die Analysten. Die einen glauben, dass das Edelmetall – gern als kleiner Bruder des Goldes bezeichnet – noch Aufholpotenzial hat. Andere sind eher skeptisch und sehen, wenn überhaupt, nur begrenzte Preissteigerungen. Seite 32 Die ultralockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank zeigt erste Erfolge. Im Februar vergaben Banken deutlich mehr Darlehen an Firmen und Privathaushalte als im selben Monat des Vorjahrs. Seite 34 Aktienanleger ohne Kauflaune OMV .....................................................................................8 Perform Group ................................................................22 Salzgitter.............................................................................8 Schott................................................................................46 Shell ......................................................................................8 Sky ......................................................................................22 Socar ....................................................................................8 Statoil...................................................................................8 Steilmann-Gruppe .........................................................28 Tailormade .......................................................................46 Telefónica .........................................................................46 Tesa ....................................................................................26 Uniper ..................................................................................8 Vodafone ..........................................................................23 Vontobel ...........................................................................33 Warner Brothers ............................................................46 WGZ Bank ........................................................................32 Wintershall .........................................................................8 Yahoo ...................................................................................2 Die wöchentliche Handelsblatt-Umfrage zeigt: Das deutsche Börsenbarometer Dax wird sich wohl kaum oberhalb der Marke von 10 000 Punkten etablieren. Seite 32 Handelsblatt-Debatte Sie möchten Ihre Meinung zu unseren Artikeln äußern? Schreiben Sie uns: [email protected] oder Handelsblatt GmbH, Handelsblatt-Leserbrief, Kasernenstraße 67, 40213 Düsseldorf. Wir behalten uns vor, Leserbriefe gekürzt und multimedial zu verbreiten. © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. LOUBOUTIN Auf High Heels nach Luxemburg Die Luxusmarke Louboutin verteidigt vehement ihre roten Sohlen als Markenzeichen. Jetzt soll der Europäische Gerichtshof (EuGH) über diesen Streitfall entscheiden – und das hat weitreichende Bedeutung. Alle genannten Beiträge finden Sie im Verlauf des Tages unter www.handelsblatt.com/thema 4 TITELTHEMA MITTWOCH, 30. MÄRZ 2016, NR. 61 ► Richtwert im Leitindex sind andere Dax-Konzerne. THOMAS EBELING CHEF VON PRO SIEBEN SAT 1 ► Branche und internationaler Vergleich zählen weniger. ► Teils steigen die Bezüge trotz sinkender Gewinne. Der Medienkonzern ist erst im März in den Dax aufgestiegen. Ebelings Bezahlung kann sich mit 4,3 Millionen Euro für 2015 aber vom Start weg sehen lassen. Ein Dax-Chef liegt im Schnitt bei 6,3 Millionen Euro. 2014 schlug Ebeling – einem Sonderbonus sei Dank – sogar den jahrelangen Bestverdiener, Ex-VWChef Martin Winterkorn. Die Top-Verdiener die Bezahlung der Topmanager nämlich in einem „angemessenen Verhältnis zu den onach sich die Bezahlung Aufgaben und Leistungen sowie zur Lage eine Topmanagers rich- der Gesellschaft“ stehen. Bei der Vergüten soll, daraus macht die tung schien den Wolfsburgern im Laufe Lufthansa kein Geheim- der Jahre aber jedes Verhältnis verloren genis. Der Konzern orien- gangen zu sein. So verdienten die VW-Vortiert sich nicht an Konkurrenten wie KLM stände 2005 pro Kopf keine zwei Milliooder British Airways, sondern an den Kol- nen Euro. 2014 dagegen ging keiner von ihlegen aus den anderen Dax-Konzernen. nen unter sechs Millionen Euro nach Die Führungscrew der größten deutschen Hause, wie der Vergütungsexperte Heinz Fluggesellschaft bildet traditionell zwar Evers für das Handelsblatt berechnet hat. eher das Schlusslicht des Handelsblatt-VerMit Spannung wird der auf Ende April gütungsrankings im Leitindex. Doch be- verschobene VW-Geschäftsbericht für schloss der Aufsichtsrat zuletzt eine Ände- 2015 erwartet. Das Aktienrecht fordert den rung der Boni-Regeln mit der Begründung, Aufsichtsrat nämlich auf, Vergütungen die variable Bezahlung der Vorstände liege nachträglich zu kürzen, wenn sich die „weit unterhalb des Dax-Maßstabs“. Lage des Unternehmens nachhaltig verBranche und internationaler Vergleich schlechtert hat. Bei VW dürfte das angespielen nur eine Nebenrolle, wenn es um sichts der im Zuge des Skandals um manidie Bezüge der Vorstände in Dax-Konzer- pulierte Abgaswerte bei Millionen Dieselnen geht. Es gilt, auf Leitindex-Niveau zu autos drohenden Strafzahlungen in kommen und dort zu bleiben. Das ist eine Milliardenhöhe außer Frage stehen. Folge der gesetzlich verordneten TranspaDie Entwicklung der Managerbezüge renz bei der Vergütung. Mit großen Schrit- steht ohnehin nicht immer im Einklang ten ist auch Dax-Neuzumit der wirtschaftlichen Entwicklung. gang Pro Sieben Sat 1 Mehr für den Vorstand Zwischen 2005 und dahin unterwegs. Die Veränderung 2005-2015 in Prozent 2015 ist bei Pro Sieben Führungskräfte des Vergütung Gesamtvorstand Sat 1 der Gewinn je AkMedienhauses aus Gewinn je Aktie tie um 82 Prozent geMünchen haben bin-100 % ±0 % +100 % stiegen – und damit wenen zehn Jahren ihr Merck niger als die VorstandsEinkommen verdopgehälter. Insgesamt pelt und liegen nun am FMC gibt es neun Dax-Konunteren Ende der 30 zerne, bei denen AktioTopunternehmen. Beiersdorf näre auf der HauptverDie Bezahlung des sammlung einmal fraPro-Sieben-Sat-1-Chefs Pro Sieben gen sollten, warum die Thomas Ebeling kann Sat 1 Vergütung der Manasich mit 4,3 Millionen Heidelberg ger dem Gewinn voEuro für 2015 sehen Cement rauseilt. lassen. Ein Dax-CEO ThyssenKrupp Deutsche Post und liegt im Schnitt bei 6,3 Deutsche Telekom etMillionen Euro. Für die Deutsche Telekom wa gönnten ihren Magrößten Schlagzeilen Deutsche nagern zwischen 2005 hatte Ebeling allerdings Post und 2015 eine zweistelvor einem Jahr gesorgt. Commerzlige Steigerung der Ver2014 schlug er den jahbank gütung. Der Gewinn je relangen BestverdieAktie dagegen sackte ner, Ex-VolkswagenHandelsblatt | Quellen: Bloomberg, Dr. Heinz Evers Vergütungsberatung im selben Zeitraum im Chef Martin Winterzweistelligen Prozentkorn. Winterkorn bekam mehrere Jahre um die 15 Millionen bereich ab. Besonders deutlich ist diese Euro. Ebeling toppte das mühelos, weil er Diskrepanz bei Thyssen-Krupp. Die Füh– KKR und Permira sei Dank – einen Son- rungstruppe bekam 59 Prozent mehr, der derbonus von 23,5 Millionen Euro kassier- Gewinn je Aktie brach um 74 Prozent ein. Marc Tüngler, Hauptgeschäftsführer des te. Die Finanzinvestoren waren ausgestieSchutzvereinigung für Wertpapierbesitz gen und hatten bestens daran verdient. Ebeling hatte zwar das höchste Einkom- (DSW), ist zwar aufgefallen, dass die Vormen, Winterkorn aber als prominenter standsvergütungen in den letzten Jahren Dax-Chef den meisten Ärger. Seine Bezah- weniger stark gestiegen sind als die Unterlung löste in den vergangenen Jahren eine nehmensgewinne. „Ob die Vergütungssyserneute Debatte um überhöhte Manager- teme aber wirklich wie gewünscht funktiovergütungen aus. Daran änderte auch die nieren, wird sich erst dann zeigen, wenn Tatsache nichts, dass der VW-Vorstand teil- die Gewinne längere Zeit einknicken.“ weise auf Boni verzichtete. Laut Gesetz soll Dieter Fockenbrock Fortsetzung von Seite 1 W Ob die neuen Vergütungssysteme wirklich wie gewünscht funktionieren, wird sich erst dann zeigen, wenn die Gewinne längere Zeit einknicken. Marc Tüngler Hauptgeschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. Vorstandsvergütung in den Dax Zusammensetzung der Gehälter in Mio. Euro CEO 1 Unternehmen Fixum Variable kurzfristig Dieter Zetsche 2,01 2,29 Daimler 2 Bill McDermott 1,15 2,74 SAP 3 Karl-Ludwig Kley 1,30 4,46 Merck 4 Bernd Scheifele 1,49 3,08 Heidelberg Cement 5 Stefan F. Heidenreich 1,25 0,86 5,62 Beiersdorf 6 Joe Kaeser 1,88 2,68 Siemens 7 Kasper Rorsted 1,20 2,42 Henkel 8 Heinrich Hiesinger 1,34 1,10 1,37 2,00 1,28 4,79 2,13 Thyssen-Krupp 9 Marijn Dekkers Bayer 10 Harald Krüger BMW Vorstandsgehälter der Dax-Konzerne 2015 in Mio. Euro sowie Gesamtvorstand* 2015 Veränderung ’05–’15 6,26 Mio. € +190 % Unternehme Infineon FMC 3,45 +174 % Deutsche B Beiersdorf 2,84 +140 % Continental BMW 4,43 +118 % Siemens Henkel 4,30 +112 % Thyssen-Kr Pro Sieben Sat 1 2,25 +106 % Deutsche T Fresenius 3,87 +86 % BASF Heidelberg Cement 3,73 +85 % Deutsche P Lufthansa 1,92 +83 % SAP Bayer 3,79 +80 % Adidas Unternehmen Merck SPITZENGEHÄLTER 5 MITTWOCH, 30. MÄRZ 2016, NR. 61 GESETZE Misstrauensvotum Wie die Politik die Vergütung regelt. E ddp images/Lukas Barth s ist eine klare Forderung, auch wenn sie Spielraum für Interpretationen lässt. Nach dem deutschen Aktiengesetz muss der Aufsichtsrat eines börsennotierten Unternehmens dafür sorgen, dass die Vorstandsvergütung in „einem angemessenen Verhältnis zur Lage der Gesellschaft“ steht. Viele Aufseher empfanden es daher als Ausdruck des Misstrauens, als die Bundesregierung im Jahr 2004 erstmals per Gesetz in die Vergütung von Vorständen eingriff. Es war eine Reaktion auf die kontroverse Diskussion um die Managergehälter, die schon Mitte der 1990er-Jahre in der Öffentlichkeit entbrannt war. Angefacht durch Bücher wie das 1995 erschienene „Nieten in Nadelstreifen“ erlebte das sogenannte Managerbashing eine erste Hochphase. -Konzernen Nebenleistungen Vergütung langfristig Pensionsaufwendungen 5,38 Gesamt 2014 2015 0,15 1,04 Veränderung 2014–2015 9,35 +16 % 10,87 4,13 1,26 0,68 ANZEIGE 8,74 +14 % 9,96 1,97 0,15 1,61 8,89 +7 % 9,49 2,54 0,15 1,26 6,85 +24 % 8,51 0,32 7,59 +6 % 8,05 1,87 0,10 1,10 7,24 +5 % 7,63 2,74 0,08 0,80 7,53 -4 % 7,23 0,22 1,70 6,75 -4 % 6,49 2,02 0,04 0,97 6,35 +1 % 6,40 0,13 0,02 0,18 Vor dem Eingriff in die Vergütung ist die Politik unter dem Druck der Wirtschaft lange zurückgezuckt. Sie vertraute der von den Unternehmen angebotenen Selbstregulierung. 2001 wurde die Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex gegründet. Finanziert von der Wirtschaft sollte sie Regeln für die gute Unternehmensführung aufstellen. Doch das Thema Vergütung blieb darin vage. Als ein Jahr vor der Bundestagswahl 2005 die Diskussion um an- geblich überbezahlte Manager hochkochte, beschloss die rotgrüne Bundesregierung das Gesetz zur Offenlegung von Vorstandsvergütungen. Eine Begrenzung der Gehälter sieht es nicht vor; es geht um die transparente Darstellung, welche Vergütung die Manager auf welcher Basis bekommen. Die Politik hoffte auf den öffentlichen Druck, der die Unternehmen selbst zur Mäßigung anhalten sollte. Die Wirtschaft wütete gegen diese Pflicht. Vor einer Begrenzung der Vergütungen scheute die Regierung auch 2009 zurück. Als Reaktion auf die Finanzkrise beschloss sie ein weiteres Gesetz. Seither haftet jedes Aufsichtsratsmitglied für die Angemessenheit der Vorstandsvergütung. Sie darf nicht über dem üblichen Niveau liegen, das sich an der Branche sowie am internen Gehaltssystem des Unternehmens orientieren soll. Beide Vorstöße werden in der Wissenschaft ambivalent bewertet. Einerseits hat die Transparenz für Klarheit gesorgt, welche Anreize den Managern gesetzt werden. Die Vergütungssysteme sind seither wesentlich moderner geworden. Kritiker fürchteten aber schon bei der Einführung, dass die Transparenz eine Spirale nach oben in Gang setzen würde – so, wie es in der Realität dann auch eintrat. Bert Fröndhoff ab Mai 2015 6,39 Veränderung zu 2005 in Prozent Gesamtvorstand* 2015 2,37 en örse ’05–’15 +76 % Unternehmen Munich Re Gesamtvorstand* 2015 2,48 ’05–’15 +7 % ±0 % 2,95 +75 % Allianz 3,69 3,08 +63 % Daimler 4,67 -5 % 3,92 +59 % Linde 2,52 -11 % upp 3,05 +59 % Commerzbank 1,92 -11 % elekom 2,93 +37 % RWE 2,85 -25 % 2,72 +30 % Eon 2,72 -27 % 2,75 +28 % Deutsche Bank 2,90 -60 % 4,94 +16 % 2,40 +16 % ost Handelsblatt | *Durchschnitt aller Vorstandsgehälter; Vonovia entfällt da erst seit 2015 börsennotiert, VW: keine Daten für 2015 | Quelle: Dr. Heinz Evers Vergütungsberater © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. RANKING MESSUNG UND METHODE CEO-Tabelle Der Experte Heinz Evers wertet für den Vergütungsvergleich der Vorstandsvorsitzenden alle für das Geschäftsjahr 2015 relevanten Gehaltsbestandteile aus. Das sind Fixum, kurzfristige Boni, langfristige (mehrjährige) Tantiemen, Nebenleistungen und Pensionsaufwand. Nicht eingerechnet werden Tantiemen aus vergangenen Geschäftsjahren, die nun zur Auszahlung kommen. Keine Berücksichtigung fand Volkswagen, der Geschäftsbericht erscheint erst Ende April. Zehn-Jahres-Vergleich 2005 waren die börsennotierten Gesellschaften erstmals per Gesetz gezwungen, detaillierte und individualisierte Vergütungsberichte vorzulegen. Da die Unternehmen der Vorschrift nur zögerlich nachkamen, hat Evers nur die vergleichbaren Gehaltsbestandteile berücksichtigt und daraus die Durchschnittsvergütung pro Vorstandsmitglied berechnet. Pensionsvorsorge und Langfristtantiemen blieben unbeachtet, da viele Unternehmen damals keine Angaben machten und mehrjährige Boni weitgehend unbekannt waren. Auch wurden oft noch keine separaten Daten für den Vorstandsvorsitzenden ausgewiesen. Als Vergleichsmaßstab wurde der Gewinn pro Aktie (EPS) herangezogen. 6 WIRTSCHAFT & POLITIK Wohl dem, der mehr Prozente hat W er kennt sie nicht, diese Auguren, die stets die nächste Krise erahnen und mahnend den Zeigefinger heben. Das beginnt beim Abschneiden der Fußballnationalmannschaft – dem amtierenden Weltmeister –, bei der Europameisterschaft in Frankreich und endet bei Chinas Rezession und den Folgen für den ExportWeltmeister Deutschland. Sind wir bald überhaupt noch wer? Gemach, es gibt auch positive Nachrichten, etwa bei den Gehältern. Rentner dürfen sich über ein sattes Plus von fast sechs Prozent freuen. Das Statistische Bundesamt hat zudem bekanntgegeben, dass die Löhne 2015 nominal um 2,7 Prozent gestiegen sind. Genauso viel verdient damit ab 1. Juli auch jeder Bundestagsabgeordnete mehr. So sieht es das automatische Anpassungsverfahren vor, damit die Parlamentarier nicht mehr öffentlich über ihre eigene Gehaltserhöhung verhandeln müssen. Glück gehabt. Bleibt ein Wermutstropfen: Mancher Abgeordnete der etablierten Parteien droht seine Arbeit zu verlieren, seit deren Gunst im Volk sinkt. Damit fließt auch weniger Geld aus dem Staatstopf an die Parteien. Zum Glück haben die Abgeordneten kurz vor Weihnachten im Bundestag beschlossen, dass der Staat künftig an Parteien für jede Wählerstimme rund 20 Prozent mehr zahlt. Wohl dem also, der mehr Prozente hat. dhs Flugzeugentführung auf Zypern E ine Flugzeugentführung auf Zypern hat am Dienstag die Behörden stundenlang auf Trab gehalten. Am Ende gab der Entführer, ein Ägypter, auf, Beamte nahmen ihn fest. An Bord waren nach Behördenangaben 55 Passagiere, unter ihnen auch Ausländer. Das Flugzeug der ägyptischen Fluggesellschaft Egyptair war am Morgen auf dem Weg von Alexandria nach Kairo, als der Entführer die Piloten nach Zypern dirigierte. Der Mann soll mit der Detonation eines Sprengstoffgürtels – eine Attrappe – gedroht haben. Unklarheit herrschte über das Motiv. Ein Terrorhintergrund wurde aber ausgeschlossen. Medien berichteten, der Mann habe von der Polizei gefordert, einen Brief an seine Ex-Frau, eine Zyprerin, zu übergeben. HB Arbeit 4.0: Wie flexibel w Jobs von neun bis fünf sind für viele Arbeitnehmer von gestern. ► Unternehmen wollen anpassungsfähige Modelle. ► Gewerkschaften warnen vor Ausbeutung. Dana Heide, Donata Riedel Berlin A nnelie Buntenbach findet deutliche Worte: „Die Arbeitgeber vergiften die Debatte um Arbeiten 4.0 völlig unnötig.“ Die Gewerkschafterin, die Mitglied des Bundesvorstands des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) ist, stellt sich damit Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer entgegen: Kramer hatte flexiblere Arbeitszeiten für das Zeitalter des Digitalen gefordert. Er will von der täglichen Obergrenze zu einer wöchentlichen Höchstarbeitszeit von 48 Stunden kommen – ganz gemäß der neuen EU-Arbeitszeitrichtlinie. Das deutsche Arbeitszeitgesetz legt die tägliche Höchstarbeitszeit bisher auf acht Stunden fest. In Ausnahmefällen allerdings dürfen es auch mal bis zu zehn Stunden sein – wenn innerhalb von sechs Monaten die durchschnittliche Tagesarbeitszeit nicht über acht Stunden liegt. Die tarifliche Wochenarbeitszeit würde sich durch Kramers Vorschlag nicht erhöhen, sie könnte aber flexibler in der Woche verteilt werden. Caro / Bleicker BERLIN INTERN Fleißige Deutsche Wie viele Überstunden Europäer machen Durchschnitt in Stunden pro Woche, Auswahl Haben Sie Einfluss auf die Gestaltung Ihrer Arbeitszeit?1 18 % In sehr hohem Maße 3,5 Std. Großbritannien 3,0 Std. Niederlande 26 % Gar nicht 2,6 Std. Deutschland 1,8 Std. Zypern Das Feilschen um die Arbeitszeit in Zeiten der Digitalisierung ist damit in vollem Gange. Seit April 2015 führt Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) den Dialog „Arbeiten 4.0“, die Diskussion mit Bürgern, Verbänden, Gewerkschaften läuft noch bis Ende des Jahres. Dann soll ein Weißbuch erstellt werden, das als Grundlage für mögliche Gesetzesänderungen im kommenden Jahr dient. Im Mittelpunkt der Diskussion steht die Frage: Wie flexibel muss das Arbeitsrecht sein, um der digitalen Transformation gerecht zu werden? Denn im Zuge der Digitalisierung der Unternehmen verschwimmen auch bei den Arbeitszeiten die Grenzen immer mehr. Die Verlagerung von Prozessen ins Digitale ermöglicht mehr Freiheiten, schafft aber auch neue Begehrlichkeiten. Statistiken zeigen, dass die Deutschen bei der Zahl der Überstunden im internationalen Vergleich schon jetzt vorn mit dabei sind und die tatsächliche Wochenarbeitszeit in vielen Fällen von der vereinbarten Zeit abweicht. „Wir brauchen einen neuen Flexibilitätskompromiss in der Tradition der Sozialen Marktwirtschaft, der neue Sicherheiten mit 1,7 Std. Frankreich 1,5 Std. Dänemark Machen sogar Minus-Stunden: -0,1 Std. Italien -0,2 Std. Finnland -0,6 Std. Irland 30 % In hohem Maße -0,8 Std. Malta -0,9 Std. Ungarn Wie häufig arbeiten Sie an Wochenenden?1 Anteil der Arbeitnehmer mit dieser Arbeitszeit2 Vereinbart Tatsächlich geleistet 0,3 % 3,3 % 60 Std. pro Woche 26 % In geringem Maße Nie Selten 40 % 33 % Oft Sehr oft 13 % 14 % 1,3 % Wie häufig arbeiten Sie abends in der Zeit zwischen 18 und 23 Uhr?1 Sehr Nie Selten Oft oft 10,8 % 48 Std. 38,5 % 47,5 % 40 Std. 45 % 28 % 14 % 13 % 33,1 % 15,6 % 35 Std. 19,1 % 16,7 % 20 Std. 7,8 % 6,1 % 10 Std. 1) Befragt wurden 4 916 abhängig Beschäftigte in Deutschland 2015 2) Befragt wurden 20 036 Erwerbstätige (ab 15 J.) in Deutschland 2012 © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. Wie häufig wird von Ihnen erwartet, dass Sie außerhalb Ihrer normalen Arbeitszeit erreichbar sind?1 Sehr Nie Oft oft Selten 47 % 29 % 12 % 12 % Handelsblatt | Quellen: DGB, Bundesanstalt für Arbeitsschutz, Eurofound Weltpolitik Wie die Weichen für Europas Erdgasversorgung via Pipeline gestellt werden. Seite 8 Madeleine Albright und Karl-Theodor zu Guttenberg beim Deutschland Dinner. Seite 10 wird es? Jennifer S. Altman action press Energiepolitik Streit über Zwang zur Integration Der Innenminister setzt auf Sanktionen, die SPD auf Anreize. Donata Riedel Berlin I n der Großen Koalition bahnt sich ein neuer Grundsatzstreit an: Sollen Flüchtlinge mit Sanktionen zur Integration gezwungen werden? Oder brauchen sie nicht vor allem mehr und bessere Angebote an Sprach- und Integrationskurse, um in Deutschland heimisch werden zu können? Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) setzt vor allem auf Sanktionen gegen Integrationsverweigerer. Sie sollen zum Kernpunkt des von der Bundesregierung geplanten Integrationsgesetzes werden, das de Maizière gerade gemeinsam mit Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) erarbeitet. Konkret will der Innenminister Flüchtlingen einen dauerhaften Aufenthalt verwehren, wenn sie Deutschkurse verweigern und Arbeitsangebote ausschlagen. Der CDU-Politiker will erreichen, „dass es einen Zusammenhang gibt zwischen dem erfolgreichen Absolvieren von Integration und der Erlaubnis, wie lange man in Deutschland bleiben darf“. Bisher bekommen anerkannte Flüchtlinge nach drei Jahren ein festes Bleiberecht. Arbeitsministerin Nahles: „Wir brauchen einen neuen Flexibilitätskompromiss in der Tradition der Sozialen Marktwirtschaft.“ Die Gewerkschaften sehen jedoch nicht, dass seitens der Arbeitnehmer mehr Zugeständnisse gemacht werden müssten. Ihnen geht es vor allem darum, dass Firmen ihren Mitarbeitern mehr Mitbestimmung bei der Arbeitszeit einräumen. Von dem Vorschlag von Kramer, die vorgeschriebene Höchstgrenze von acht Arbeitsstunden pro Tag auf 48 Arbeitsstunden pro Woche zu ändern, hält Buntenbach daher nichts. „Das Arbeitszeitgesetz ermöglicht schon heute ein Höchstmaß an Flexibilität, auch bis zehn Stunden Arbeit am Stück“, sagte sie dem Handelsblatt . „Der Achtstundentag bleibt auch in digitalen Zeiten eine unabdingbare Voraussetzung für mehr Flexibilität, denn Arbeit braucht auch in Zukunft vernünftige Grenzen. Auch wenn viele Beschäftigte nicht mehr nine to five arbeiten, darf daraus nicht 24/7 werden.“ Auch die Grünen kritisieren den Vorstoß von BDA-Präsident Kramer. „Es gibt keinen Grund, am Arbeitszeitgesetz herumzuschrauben“, sagte Brigitte Pothmer, Sprecherin für Arbeitsmarktpolitik der Grünen-Bundestagsfraktion dem Handelsblatt. Das Gesetz sei „flexibler, als Herr Kramer behauptet“ . Sie forderte stattdessen eine neue Balance zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgeberinteressen. „Die Beschäftigten brauchen mehr Flexibilität und Mitspracherechte. Mehr Homeoffice und ein Arbeitszeitkorridor stehen auf der Tagesordnung, nicht der Abbau des Arbeitnehmerschutzes.“ Das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft (IW) sieht flexible Arbeitszeitmodelle in Zeiten des Fachkräftemangels sogar als Mittel gerade für kleinere Unternehmen, um qualifizierte Mitarbeiter an sich zu binden. Geringere Fluktuation, zufriedenere eigenständigere Mitarbeiter und eine höhere Produktivität erwarten die IW-Ökonomen, wenn Arbeitgeber und Arbeitnehmer Arbeitszeiten jenseits des starren 9-bis-17-Uhr-Tages aushandeln. IW-Ökonomin Sarah Pierenkemper warnt sogar davor, Arbeitszeiten auszuweiten. „Arbeitszeiten von zehn Stunden täglich sind auf Dauer nicht förderlich für die Produktivität.“ Kommentar Seite 21 Aus der SPD kommt Widerstand gegen die Sanktionspläne. Es seien bessere Angebote nötig, sagte Aydan Özuguz (SPD), Integrationsbeauftragte der Bundesregierung. „Wir wissen alle miteinander, dass wir gar nicht genug Sprachkurse haben, dass wir nicht genug berufsbegleitende Maßnahmen oder eben Einstiegschancen haben“, kritisierte Özuguz. Sanktionsmöglichkeiten gebe es bereits. Asylbewerber mit guten Aussichten auf ein Bleiberecht dürfen erst seit kurzem überhaupt an Integrationskursen teilnehmen. Anerkannte 537 000 Ausländer wurden seit 2005 zur Teilnahme am Integrationskurs verpflichtet. SPD-Chef Sigmar Gabriel signalisierte dagegen vorsichtige Zustimmung: „Wir müssen Integration nicht nur fördern, sondern auch fordern“, sagte Gabriel der „Bild“-Zeitung. Voraussetzung sei aber, dass es endlich genug Sprachund Integrationskurse gebe. Das ist derzeit häufig nicht der Fall, kritisierten auch die Gewerkschaften. Strafen beim Aufenthaltsrecht dürften zudem schwer umzusetzen sein: Die Frage, wohin ein anerkannter Asylbewerber abgeschoben werden sollte, ist ungeklärt. Generelle Unterstützung bekam de Maizière von den Kommunen. „Verstöße wie auch die Verweigerung von notwendigen Sprachkursen sollten mit Leistungskürzungen geahndet werden können“, sagte Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, den „Ruhr Nachrichten“. Die gewaltige Aufgabe der Integration von Flüchtlingen sei nur zu meistern, wenn es dafür klare Spielregeln gebe. Quelle: BAMF Grundsätzlich auf ein Integrationsgesetz verständigt hatte sich bereits im März eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe. Nach dem Prinzip „Fördern und Fordern“ sollen darin alle Angebote des Staates, aber auch die Pflichten der Neubürger klar geregelt werden. Ein offener Streitpunkt in der Arbeitsgruppe blieb die Frage, ob Integrationsverweigerer auch damit bestraft werden sollten, dass sie nach drei Jahren kein festes Aufenthaltsrecht bekommen sollen. De Maizière will dies nun in den Gesetzentwurf schreiben, den das Kabinett im Mai beschließen soll. Der linke SPD-Vize Ralf Stegner lehnte dies ab: „Uns geht es darum, Geflüchtete zu integrieren und nicht zu schikanieren“, sagte er. Weniger umstritten ist dagegen de Maizières Vorschlag, Flüchtlingen für eine befristete Zeit den Wohnort vorzuschreiben: Dass sich „Ghettos“ bilden oder besonders viele Flüchtlinge in nur wenige Städte drängen, das will auch Özuguz vermeiden. Für einen befristeten Zeitraum von maximal zwei Jahren könne eine solche Wohnsitzauflage sinnvoll sein, um vor allem Großstädte zu entlasten, sagte die Integrationsbeauftragte. Wohnsitzauflagen gelten zudem als erprobtes Instrument: Als in den 1990er-Jahren viele Menschen aus Osteuropa einwanderten, gab es für sie ebenfalls auf zwei Jahre befristete Wohnsitzauflagen. Sie wurden damals von den Spätaussiedlern durchaus akzeptiert. Prozesse dagegen gab es kaum. dpa mehr Flexibilität für Betriebe und Beschäftigte zusammenbringt“, forderte Arbeitsministerin Nahles jüngst bei ihrer Halbzeitbilanz zum Dialog „Arbeiten 4.0“. „Flexibilisierung ist das Zauberwort von Arbeiten 4.0, nicht Starrheit“, appellierte Lutz Goebel, Präsident des Verbands Die Familienunternehmer ASU. Er unterstützt die Forderung von Kramer. „Noch zu viele Politiker und Gesetze orientieren sich am klassischen Gewerkschafter der IG Metall, der seine Schicht über immer nur am Band steht. Es wird Zeit für ein differenziertes Jobbild und ein Update des Arbeitszeitrechts.“ Asylbewerber dagegen können seit 2005 von der Ausländerbehörde zur Teilnahme verpflichtet werden. Von 2005 bis 2014 wurden nach Angaben des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) fast 467 000 Menschen zur Teilnahme am Integrationskurs verpflichtet, in den ersten neun Monaten 2015 kamen gut 70 000 Menschen dazu. Wer aus diesem Personenkreis die Teilnahme verweigert, kann schon heute mit Leistungskürzungen und Bußgeldern bestraft werden. Die große Schwäche der Statistik ist allerdings: Zahlen über Integrationskursverweigerer liegen nicht vor. Integrationskurs in Frankfurt: „Wir wissen alle miteinander, dass wir gar nicht genug Sprachkurse haben.“ © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. 8 WIRTSCHAFT & POLITIK MITTWOCH, 30. MÄRZ 2016, NR. 61 Rohr frei! Derzeit werden die Weichen für Europas künftige Erdgasversorgung via Pipelines gestellt. ► Gazprom schafft für Nord Stream 2 Tatsachen. ► Konkurrenz kommt mit kleinen Projekten voran. Klaus Stratmann Berlin In den nächsten Monaten entscheidet sich die Zukunft der europäischen Gasversorgung. Werden die Russen ihre dominierende Stellung auf dem europäischen Gasmarkt halten oder sogar ausbauen können? Welche Rolle spielen konkurrierende Projekte? Der Bau der Pipelines ist entscheidend: Wer einmal eine Leitung gebaut hat, hat für Jahrzehnte einen Zugang zum europäischen Markt. Erdgas spielt eine Schlüsselrolle in der europäischen Energieversorgung, insbesondere im Wärmesektor, also im Beheizen von Gebäuden, aber auch für die Industrie. Insgesamt 21 Prozent des Primärenergiebedarfs in der EU wird nach Angaben des Branchenverbandes Eurogas aus Erdgas gedeckt. 27 Prozent des in der EU verbrauchten Erdgases stammen aus Russland, 24 Prozent aus Norwegen, 33 Prozent aus eigenen europäischen Quellen, der Rest von einigen kleineren Lieferanten, etwa Algerien. Der Anteil der europäischen Eigenproduktion sinkt stark, weil die Quellen, etwa in den Niederlanden, bald ausgebeutet sein werden. Da obendrein der Erdgasverbrauch steigen wird, etwa weil Kohle aus klimapolitischen Gründen mehr und mehr aus dem Markt gedrängt wird, muss Ersatz her. Die Russen sehen darin eine große Chance. Die EU benötige „langfristig sichere Erdgasquellen, um dpa M ülheim spielt im weltweiten Poker um Erdgas in der Regel keine tragende Rolle. Vor ein paar Tagen jedoch meldete die dort ansässige Europipe GmbH einen Erfolg, der die Ruhrgebietsstadt für einen Augenblick ins Zentrum der Debatte um Europas Gasversorgung rückte: Europipe, ein Gemeinschaftsunternehmen von Dillinger Hütte und Salzgitter Stahl, liefert 40 Prozent der Rohre für die Gaspipeline „Nord Stream 2“. Bereits im August beginnen die Mülheimer mit der Produktion. Bis Mitte 2018 soll der Großauftrag abgearbeitet sein. Die Erfolgsmeldung zeigt: Nord Stream 2 ist längst mehr als nur eine Idee. Das Projekt soll die beiden vorhandenen Stränge der Ostseepipeline vom russischen Wyborg bis nach Greifswald um einen dritten und vierten Strang erweitern und die Kapazität der Erdgasleitung damit verdoppeln. Nord Stream 2 wird von einem russisch-europäischen Konsortium vorangetrieben. Und ist der EU-Kommission ein Dorn im Auge, weshalb sich die Brüsseler Behörde bemüht, das Projekt zu erschweren. Auf der anderen Seite tun die Europäer alles, um Konkurrenz zu Nord Stream 2 erstarken zu lassen. global wettbewerbsfähig zu bleiben und die Binnennachfrage abzudecken“, wirbt das Nord-Stream2-Konsortium, bestehend aus dem russischen Gazprom-Konzern, der 50 Prozent hält, sowie Engie (früher GDF Suez), Uniper, Wintershall, OMV und Shell. Die Pipeline helfe, „die wachsende Lücke im Gasimport zu schließen“, heißt es weiter. Außerdem hilft Nord Stream 2 in einer ganz anderen Sache: „Der Hauptgrund für den Bau von Nord Stream 2 ist, sich von der Ukraine unabhängig zu machen“, sagt Katja Yafimava vom Oxford Institute for Energy Studies dem Handelsblatt. Je mehr Gas die Russen durch die Ostsee leiten können, desto weniger stark sind sie beim Export des Erdgases auf den Transit durch die Ukraine angewiesen. Bislang erreicht noch ein großer Teil des russischen Erdgases auf dem Landweg durch die Ukraine die Außengrenze der EU. Die EU-Kommission betrachtet Nord Stream 2 argwöhnisch. Nach Überzeugung von Maroš Šefcovic, für das Thema Energie zuständiger Vizepräsident der EU-Kommission, steht das Pipeline-Projekt im Widerspruch zum Interesse der EU, die Rohre für die Ostsee-Verbindung: Wer einmal eine Leitung gebaut hat, hat für Jahrzehnte einen Zugang zum europäischen Markt. Der Hauptgrund für den Bau von Nord Stream 2 ist, sich von der Ukraine unabhängig zu machen. Katja Yafimava Oxford Institute for Energy Studies NORWEGEN Europipe I Die Deutschen sehen das gänzlich anders. Bei einem EU-Gipfel Ende des vergangenen Jahres hatte sich Bundeskanzlerin Angela Merkel auf das Argument zurückgezogen, die Pipeline sei ein rein wirtschaftliches Projekt privater Investoren. Dafür muss sie sich schelten lassen. Die Argumentation sei „etwas zu kurz gegriffen“, kritisiert Kirsten Westphal von der Stiftung Wirtschaft und Politik. Für Šefcovic dürfte es allerdings schwierig werden, Nord Stream 2 zu verhindern. Das Projekt entzieht sich den Regeln für den europäischen Energie-Binnenmarkt, weil es seinen Anfangspunkt nicht innerhalb der EU hat und das Gas nur bis zur europäischen Außengrenze Woher unser Erdgas kommt Nord Stream Europipe II Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen zu verringern. Außerdem, so seine Befürchtung, könnten die Russen die Ukraine mit Nord Stream 2 völlig aus dem russischen Gastransport nach Westeuropa ausklammern. Die Ukraine ließe sich dann mit einem Gaslieferstopp der Russen erpressen. Das widerspricht nach Auffassung Šefcovics dem Ziel der EU, der Ukraine zu helfen. Nord Stream 2 (geplant) Das überregionale Pipeline-Netz Jamal Brotherhood RUSSLAND WEISSRUSSL. NEL Central Asia Opal BBL NIEDERLANDE POLEN Jamal-Europa Sojus KASACHSTAN UKRAINE Transgas TAG Trans Balkan Blue Stream Turkish Stream (geplant) TAP (im Bau) Poseidon (Streckenführung unklar) Handelsblatt TÜRKEI TANAP (im Bau) SCP Quellen: Eigene Recherche, www.aktiv-online.de © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. bringt. Versuche, die Weiterverteilung des Erdgases zu blockieren dürften indes scheitern: Bei Nord Stream 2 heißt es, man werde sich bei der Weiterleitung des Gases komplett der europäischen Regulierung unterwerfen. Das raubt der EU-Kommission die letzten Argumente. Während das von Gazprom dominierte Nord-Stream-2-Konsortium mit der Auftragsvergabe an die Röhrenhersteller Fakten schafft, rührt EU-Kommissar Šefcovic demonstrativ die Werbetrommel für ein Konkurrenzprojekt: Die beiden Gasleitungen Trans Anatolian Natural Gas Pipeline (TANAP) und Trans Adriatic Pipeline (TAP), beide im Bau befindlich, sollen in naher Zukunft Gas aus Aserbaidschan über einen südlichen Korridor bis nach Italien liefern. An TAP sind neben dem aserbaidschanischen Unternehmen Socar auch der norwegische StatoilKonzern und BP mit jeweils 20 Prozent beteiligt. Kleiner Schönheitsfehler: Die Pipelinekapazitäten von TAP und TANAP sind deutlich geringer als die von Nord Stream 2. Tatsächlich sei das Projekt im globalen Maßstab klein, räumt BP-Managerin Emily Olson ein. „Aber es besteht das Potenzial, die Kapazitäten zu verdoppeln“, sagte Olson dem Handelsblatt. Dies sei eine ernst zu nehmende Perspektive. Das lässt die Russen nicht ruhen. Kürzlich kündigten sie an, ihr längst in Vergessenheit geratenes „Poseidon“-Projekt wiederzubeleben: Russisches Gas könnte dabei „über Drittländer“ nach Griechenland und Italien geleitet werden, genaue Streckenführung unklar. „Nur ein Bluff“, sagen die einen. „Wir nehmen das ernst“, sagen die anderen. Und was sagt die Bundesregierung? Man freue sich „im Prinzip über jede zusätzliche Pipeline“, heißt es in Regierungskreisen. WIRTSCHAFT & POLITIK 9 MITTWOCH, 30. MÄRZ 2016, NR. 61 Der „Boss vom Bosporus“ tobt Der türkische Staatschef Erdogan reagiert empfindlich auf einen Beitrag in deutscher Satire-Sendung. H umor gehört nicht zu den Stärken des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan – vor allem dann nicht, wenn es um ihn selbst geht. Das erfuhr der deutsche Botschafter in Ankara, Martin Erdmann, als er vergangene Woche ins türkische Außenministerium einbestellt wurde. Wie jetzt bekannt wurde, sollte sich der Diplomat dort für eine Satire aus der ARD-Sendung „extra 3“ rechtfertigen. Darin lief ein knapp zweiminütiger musikalischer Beitrag mit dem Refrain: „Erdowie, Erdowo, Erdowahn“. Bilder von Erdogans Prunk-Palast wurden mit dem Text unterlegt: „Er lebt auf großem Fuß, der Boss vom Bosporus.“ Auch das Thema Meinungsfreiheit kam vor: „Ein Journalist, der irgendwas verfasst, was Erdogan nicht passt, ist morgen schon im Knast.“ Zumindest diese Zeile des satirischen Songs hat einen gar nicht komischen Bezug: Seit Freitag verhan- delt die 14. Strafkammer in Istanbul gegen zwei Redakteure der regierungskritischen Zeitung „Cumhuriyet“. Sie hatte Dokumente publiziert, die angebliche Waffenlieferungen des türkischen Geheimdienstes MIT an Islamisten in Syrien belegen sollten. Jetzt droht dem Chefredakteur und dem Hauptstadtkorrespondenten wegen „Spionage“ und „Umsturzversuch“ lebenslange Haft. Erdogan persönlich hatte die Journalisten angezeigt und ist Nebenkläger. Um ein Zeichen für die Pressefreiheit zu setzen, war Botschafter Erdmann mit einem halben Dutzend anderen ausländischen Diplomaten zum Prozessauftakt erschienen – und brachte damit Erdogan in Rage: „Wer seid ihr, was habt ihr da zu suchen?“, ging der Präsident die Diplomaten an. „Dies ist nicht euer Land, dies ist die Türkei.“ Seit dem Staatsgründer Atatürk hat kein Präsident die Politik der Türkei so stark beeinflusst wie Erdogan. Für einen Mann mit so viel Macht reagiert er aber erstaunlich dünn- häutig auf Kritik. In den ersten anderthalb Jahren seiner Präsidentschaft hat die Justiz 1845 Verfahren wegen „Präsidentenbeleidigung“ eingeleitet – mehr als in den 14 Amtsjahren seiner Vorgänger Ahmet Necdet Sezer und Abdullah Gül zusammen. Justizminister Bekir Bozdag klagte kürzlich: „Ich bin nicht in der Lage, die schändlichen Kränkungen gegen unseren Präsidenten zu lesen – es treibt mir die Schamesröte ins Gesicht!“ Unter den Beschuldigten sind Karikaturisten, Liedermacher, Journalisten, Schriftsteller und Oppositionspolitiker. Nicht einmal Schulkinder bekommen Pardon: Im Oktober nahm die Polizei einen 14-Jährigen vor einem Internetcafé fest, der bei Facebook Erdogan beleidigt haben soll. Zuvor hatte ein Gericht einen 17-Jährigen wegen „Präsidentenbeleidigung“ zu elf Monaten auf Bewährung verurteilt. Der Tatbestand kann in der Türkei mit bis zu vier Jahren Haft geahndet werden. Wer sich über Erdogan lustig macht oder ihn kritisiert, wandelt auf einem schmalen Grat. Aus der Anzeige wegen Beleidigung kann schnell eine Anklage wegen Terrorismus werden. So geschah es im Fall der Zeitschrift „Nokta“. Das Magazin erschien im Herbst mit einer Fotomontage auf der Titelseite. Sie zeigt Erdogan, wie er ein Selfie vor dem Sarg ei- Reuters Gerd Höhler Athen Präsident Erdogan: „Dies ist nicht euer Land, dies ist die Türkei.“ nes im Kurdenkrieg gefallenen türkischen Soldaten macht – eine Anspielung auf den Vorwurf, Erdogan fache den Kurdenkonflikt an, um nationalistische Wähler zu gewinnen. Zunächst wurde gegen die Verantwortlichen nur wegen Präsidentenbeleidigung ermittelt. Dann erweiterte der Staatsanwalt die Anklage auf „Unterstützung einer Terrororganisation“. Darauf steht bis zu lebenslange Haft. Erdogans versuchte Einflussnahme auf „extra 3“ stieß am Dienstag in Deutschland auf Kritik. „Dass die türkische Regierung wegen eines extra-3-Beitrags offenbar diplomatisch aktiv geworden ist, ist mit unserem Verständnis von Presse- und Meinungsfreiheit nicht vereinbar“, sagte der NDR-Chefredakteur Fernsehen, Andreas Cichowicz. Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) bezeichnete die Intervention als„lächerlich“. DJV-Chef Frank Überall sagte: Wenn Erdogan „wegen einer Satire den deutschen Botschafter in den Senkel stellt, haben die Macher von ‚extra 3‘ ins Schwarze getroffen“. ANZEIGE NORBERT RÖTTGEN „Die Türkei entfernt sich von Europa“ Der Unions-Außenpolitiker über die Rolle Erdogans als Partner in der Flüchtlingskrise. A ls außenpolitischer Kopf der Union setzt Röttgen durchaus eigene Akzente – auch gegenüber der Kanzlerin. Herr Röttgen, der türkische Präsident Erdogan hält nicht viel von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. Wo ist die Schmerzgrenze im Verhältnis zur Türkei? Einerseits müssen wir Klartext reden, wenn Erdogan die systematische Abschaffung der Pressefreiheit und der Unabhängigkeit der Justiz betreibt. Andererseits wäre es falsch, sich der Kooperation mit Ankara wie jetzt in der Flüchtlingsfrage zu verweigern. picture alliance/dpa Kann man das trennen? Nein, nicht völlig. Wir müssen Erdogan klarmachen, dass eine Entwicklung der Türkei zu einem autoritär und autokratisch geführten Land den europäischen Grundsätzen fundamental widerspricht und kein Weg der Türkei nach Europa ist. Unsere Grundsätze müssen sich in den Verabredungen mit der Türkei wiederfinden. Wie können wir in der Flüchtlingsfrage sicherstellen, dass die Türkei Rechtsstaatlichkeit einhält? Ich glaube, wir haben einen Weg gefunden, um das herauszufinden. So haben wir die Beteiligung des Uno-Flücht- Röttgen: „Nicht generell ein sicheres Herkunftsland.“ lingskommissars und die Unterstützung auch durch deutsche Beamte bei dem Verfahren in Griechenland verabredet. Europäische Regeln und internationales Recht sind in der Vereinbarung festgeschrieben, jetzt kommt der Praxistest. Der ist entscheidend. "& .! 1.1*) 03(- *$") /$" -+ .) + /$" !$)"( Ist die Türkei für Sie ein sicheres Herkunftsland für Flüchtlinge? Das ist sie nicht generell. Für Kurden kann man das sicher nicht grundsätzlich annehmen. Dennoch schicken wir alle Flüchtlinge in die Türkei zurück. Das ist dann vertretbar, wenn es nach Maßgabe internationalen Rechts und unter Beteiligung der europäischen Institutionen und der Uno geschieht. Außerdem ist das eine Möglichkeit, mit rechtsstaatlichen Verfahren auf die Türkei einzuwirken. Kommissionspräsident Juncker glaubt, dass die Türkei in zehn Jahren noch nicht reif für einen EU-Beitritt ist. Was glauben Sie? Zum ehrlichen Umgang mit der Türkei gehört, dass man grundsätzlich zu ihrer Aufnahme in der EU bereit sein muss. Bislang ist das auch aus Sicht der CDU/CSU noch nicht geklärt. Zugleich muss man aber sagen, dass sich die Türkei im Moment gemessen an Rechtsstaatlichkeit und Freiheitsrechten von Europa entfernt. Die Fragen stellte Torsten Riecke © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. $)*+"*/$)*+1") "1 ) $)*+"*/$)*+1") ! ) -" +) )*"1 )* $ -+* " !"* ) ") )""** .2. &%$& 1& "#.+ +.$$& ) $) 3/3)0, , ( (' +&)* %(,2 11 ( %# ' 0+( * "!) ) +" 1-*+1 % ) " " * ++ + &** $*+" $*( 10 DEUTSCHLAND DINNER MITTWOCH, 30. MÄRZ 2016, NR. 61 E Putin ist und bleibt ein KGB-Offizier. Er ist sehr klug. Meiner Meinung nach hat er eine schwache Hand sehr gut ausgespielt, er ist ein Taktiker. Madeleine Albright Ehemalige US-Außenministerin Frau Albright, wenn Sie am Morgen aufwachen, woran denken Sie zuerst? Gott sei Dank, dass ich nicht mehr im Amt bin? Oder wünschen Sie sich an den Schreibtisch im State Department zurück, um der Welt wieder eine Ordnung zu geben? Albright: Ich war wirklich gerne Außenministerin. Und für jemanden wie mich, der nicht in den Vereinigten Staaten geboren wurde, war es sicherlich eine Ehre, dieses Land zu repräsentieren. Daher wünsche ich mir in vielerlei Hinsicht, ich wäre im Amt. Ich bin von Hause aus eine Problemlöserin. Aber wenn Sie dann die Zeitung lesen... Albright: … bin ich froh, dass ich nicht mehr dort bin. Vom Grundsatz her glaube ich aber, dass viel zu tun ist und dass die USA aktiv eingreifen müssen und helfen sollten, die Probleme zu lösen. Präsident Bill Clinton hat in seiner ersten Amtszeit gesagt: „Wir sind die unverzichtbare Nation.“ Ich habe diesen Satz so oft wiederholt, dass man ihn mit mir identifiziert hat. Aber der Begriff „unverzichtbar“ beinhaltet nicht „allein“. Er bedeutet nur, dass wir uns engagieren müssen. Ist die Welt heute komplexer? Oder ist das nur der Eindruck der heutigen Generation? Albright: Ich glaube, es gibt heute mehr Komplexität. Ein Grund dafür ist, dass alle wissen, was überall los ist. Es gab eine Zeit, da konnten die Leute einfach ignorieren, was passiert, oder sagen, dass sie es nicht wissen. Heute wissen alle alles. Dieses Verbundensein ist Fluch und Segen der modernen Technik. Ein bestialischer Zweiter Weltkrieg und der Kalte Krieg zwischen der Sowjetunion und dem Westen waren auch veritable Herausforderungen, oder etwa nicht? Albright: Ich bin ein Kind des Zweiten Weltkriegs und des Kalten Kriegs. Aber die Dinge waren in gewisser Weise simpler. Im Kalten Krieg war die Welt eingeteilt in Rot und Rot, und in Rot, Weiß und Blau. Wir haben versucht, Länder auf unsere Seite zu ziehen, und die Sowjets haben dasselbe versucht. Ich glaube, heute besteht die größte Schwierigkeit darin, herauszufinden, wer überhaupt der Feind ist. Denn wenn man die Mittel der nationalen Sicherheit einsetzen will – was will man ausrichten, wenn man nicht weiß, wer gegen einen ist und wer einem helfen kann. Ich kann mit gutem Recht sagen, es ist schwieriger und komplexer als alles, was ich je kennen gelernt habe. goes global Das Team der Global Edition war in Washington und New York, um das englische Handelsblatt vorzustellen. Dermot Tatlow für HB, Karikaturen Berndt Skott inen solchen Auflauf hatte der altehrwürdige University Club in New York lange nicht mehr erlebt. Auf Einladung von HandelsblattHerausgeber Gabor Steingart und des Chefredakteurs der Handelsblatt Global Edition, Kevin O‘Brien, trafen die ehemalige US-Außenministerin Madeleine Albright und der ehemalige deutsche Wirtschafts- und Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg zum ersten Deutschland Dinner auf amerikanischem Boden zusammen. Rund 200 enthusiastische Leserinnen und Leser folgten der fast anderthalbstündigen Diskussion – ein Lehrstück in Geopolitik. Die Faszination der großen alten Dame der US-Außenpolitik ist ungebrochen, auch aufgrund ihrer Herzlichkeit. Gabor Steingart (l.), Madeleine Albright, Karl-Theodor zu Guttenberg: Freude über Handels MADELEINE ALBRIGHT UND KARL-THEODOR ZU GUTTENBERG „Wer ist heute überhaupt der Feind?“ Die frühere US-Außenministerin und der ehemalige deutsche Verteidigungs- und Wirtschaftsminister liefern beim Deutschland Dinner in New York die packende und erschreckende Analyse einer Welt in Unordnung. Von Gabor Steingart. © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. DEUTSCHLAND DINNER 11 MITTWOCH, 30. MÄRZ 2016, NR. 61 VITAE Erfahrene Transatlantiker Madeleine Albright wurde 1937 in Prag geboren. Ihre Familie emigrierte nach dem Einfall der Nazis zunächst nach England, dann in die USA. Nach Anfängen im Journalismus wandte sie sich der Politik zu. Nach ihrer Zeit als US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen von 1993 bis 1997 war sie bis 2001 Außenministerin unter US-Präsident Bill Clinton. Sie war damals die Frau mit dem höchsten bisher erreichten Amt in den USA und hat die auswärtige Politik maßgeblich geprägt. Zurzeit ist sie Professorin an der Georgetown University in Washington und Präsidentin der Albright Stonebridge Group, einer Beratungsfirma. Karl-Theodor zu Guttenberg wurde 1971 geboren und stammt aus einer alten fränkischen Adelsfamilie. Er war von 2008 bis 2009 Generalsekretär der CSU, danach für einige Monate Bundeswirtschaftsminister und bis 2011 Bundesverteidigungsminister. Er war einer der populärsten Politiker Deutschlands. Nachdem herauskam, dass er Teile seiner juristischen Doktorarbeit aus ungenannten Quellen abgeschrieben hatte, legte alle politischen Ämter nieder. Er zog in die USA und gründete 2013 die Investmentund Beratungsfirma Spitzberg Partners in New York. blatt-Karikaturen. mürbenden Schlagabtausch in den Medien zu beteiligen, wo jeder versucht, mit dem anderen mitzuhalten. Da haben Sie einfach keine Zeit, substanziell über komplexe Situationen nachzudenken. Amerika ist in vieler Hinsicht fantastisch. Es gab mir die Chance, eine Kombination aus Demut, Bescheidenheit, Widerstandskraft und noch anderen Eigenschaften zu erlernen. Aber ich habe hier auch angefangen, Europa mit seiner Geschichte und seinen Verbindungen zu anderen Weltregionen neu zu studieren und zu hinterfragen. Also, um Ihre Frage zu beantworteten: Ich bin Investor, Gründer, und ich bin Lernender. Sie sind heute Geschäftsmann, Sie waren Politiker. Sie interessieren und befassen sich aber weiter leidenschaftlich mit Politik. Wie würden Sie Ihre heutige Identität beschreiben? Guttenberg: Für manche bin ich ein Franke im Exil. Ich war eine Zeit lang Politiker. Ich hatte das Glück, bemerkenswerte Erfahrungen zu machen. Ich war an einem bestimmten Punkt auch ein erbärmlicher Idiot. Jetzt bin ich in der privaten Wirtschaft, habe aber in der Tat mein Interesse an politischen Themen nicht verloren. Und ich lebe an einem Ort, wo sich die Chance ergibt, eine Menge zu lernen, und die Welt aus einem anderen Blickwinkel zu verstehen. Warten Sie auf einen Anruf, zum Beispiel aus München? Guttenberg: Vielleicht von jemandem, der mich zu einem Fußballspiel einlädt? Da würde ich gerne hingehen. Madeleine Albright: Erklärt mit Humor und mitunter satirischem Biss die US-Außenpolitik – und die Bedeutung ihrer Broschen. Glauben Sie, dass manche Leute in Deutschland Sie vermissen? Guttenberg: In der Berufspolitik gibt es das nicht, dass man jemanden vermisst, der nicht mehr im Amt ist. Frau Albright, es ist bekannt, dass Sie unterschiedliche Broschen tragen, passend zum jeweiligen Anlass. Heute tragen Sie drei. Eine zeigt eine Schreibmaschine, die andere einen Stift und die dritte eine Brille. Erzählen Sie uns, was hat das zu bedeuten. Albright: Ich fand es passend für einen Abend mit einem Journalisten. Obwohl heute keiner mehr eine Schreibmaschi- Dermot Tatlow für Handelsblatt Konkreter bitte? Guttenberg: Als Politiker leben Sie in einem Rhythmus von 20 bis 30 Minuten. Sie sind gezwungen, sich an dem zer- ne benutzt. Aber ich schätze Ihren Beruf ganz außerordentlich. Die Bedeutung für die Kommunikation mit den Menschen könnte kaum größer sein. Zu Beginn meiner Karriere wollte ich deshalb auch Journalistin werden. Ich habe mich für internationale Beziehungen begeistert, daher dachte ich, ich wäre als Journalistin ganz gut geeignet. Dermot Tatlow für Handelsblatt Herr zu Guttenberg, als früherer deutscher Verteidigungsminister und ExWirtschaftsminister leben und arbeiten Sie jetzt in den USA. Sehen Sie die Situation von der anderen Seite des Atlantiks aus mit anderen Augen? Guttenberg: Auf jeden Fall. Ich würde meine Erfahrung niemals mit dem vergleichen, was Madeleine Albright durchlebt hat, sie beträgt nur einen Bruchteil davon. Aber hier zu sein, gibt mir ein anderes Bild von Europa, dessen Perspektive sich auch in mancher Beziehung schon in die heutige Richtung verschoben hatte, als ich noch im Amt war. Die Distanz ist hilfreich, auf der anderen Seite aber auch extrem frustrierend. lysiert Karl-Theodor zu Guttenberg: Ana gen. ehun Bezi hen ntisc satla die tran © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. Sie hatten bereits erfolgreich in diesem Beruf angefangen, bei der „Denver Post“. Warum sind Sie nicht dabeigeblieben? Albright: Ich habe während des Studiums für die „Denver Post“ gearbeitet. Dann war ich sogar eine der fest angestellten Redakteure des Blatts. Ich habe einen Journalisten geheiratet. Während er beim Militär war, habe ich bei einer kleinen Zeitung in Missouri gearbeitet. Wir sind dann nach Chicago umgezogen, denn er bekam dort einen Job. Einmal hatten wir ein Dinner mit seinem Managing Editor. Ich war 22 Jahre alt, und der Managing Editor schaute mich an und sagte: „Und was willst du so machen, meine Liebe?“ Ich sagte, ich würde gerne bei einer Zeitung arbeiten. Er antwortete: „Das sehe ich nicht. Du kannst wegen der Vorschriften für die Medien nicht bei derselben Zeitung arbeiten wie dein Mann.“ Es gab damals zwar noch drei andere Zeitungen in Chicago. Aber er sagte: „Du willst doch nicht in Konkurrenz zu deinem Mann treten?“ Ich weiß, was ich ihm heute entgegnen würde, aber damals habe ich es akzeptiert und Fortsetzung auf Seite 12 12 DEUTSCHLAND DINNER MITTWOCH, 30. MÄRZ 2016, NR. 61 Fortsetzung von Seite 11 von 20 bis 30 Minuten. Da haben Sie einfach keine Zeit, substanziell über komplexe Situationen nachzudenken. Karl-Theodor zu Guttenberg Ehemaliger deutscher Verteidigungsund Wirtschaftsminister Sie sind in der Tschechoslowakei geboren. Erinnern Sie sich an die dunklen Seiten der europäischen Geschichte, als Sie ein Kind waren und Ihr Land verlassen mussten? Albright: Ich wurde 1937 in Prag geboren. Mein Vater war zwar damals der Presseattaché in Belgrad, aber meine Mutter wollte mich in Prag auf die Welt bringen. Deshalb bin ich da geboren worden. Wir gingen nach meiner Geburt aber sofort zurück nach Belgrad. Danach wurde mein Vater zurückgerufen, so dass wir in Prag lebten, als die Nazis einmarschierten, im März 1939. Wir als Familie schafften es herauszukommen, weil mein Vater jemanden bestochen hatte. So habe ich den Krieg in England verbracht und wurde ein properes englisches Mädchen. Einige Jahre später sind wir dann in die USA umgezogen, und ich ging aufs Wellesley College. Ich habe 1959 mein Examen gemacht, zehn Jahre vor Hillary Clinton. Das heißt: Zwei ehemalige Außenministerinnen haben dort studiert. Sie wechselten vom Journalismus direkt in eine Männerwelt. Wir alle erinnern uns an die vielen Bilder offizieller Begegnungen, wo eine Lady in der Mitte steht, umringt von alten Männern in dunklen Anzügen. Albright: Wenn Sie die alten Bilder anschauen, dann sehen Sie auch: Ich war damals ziemlich dick. Denn wenn Sie Außenministerin sind, müssen Sie dauernd im Auftrag Ihres Landes essen. Als Frau aus den USA habe ich jeweils neben dem Staatsoberhaupt gesessen. Wenn ich versucht habe, meinen Teller zurückgehen zu lassen, hieß es immer: „Warum essen Sie nicht?“ Sie haben eine Menge imposanter Figuren kennen gelernt. Wer war Ihrer Meinung nach die eindrucksvollste Persönlichkeit von allen? Albright: Das ist schwer zu sagen. Ich hatte die Ehre, viele eindrucksvolle Leute zu treffen. Ich würde sagen, Bill Clinton ist sicher eine der eindrucksvollsten Persönlichkeiten. In der Art, wie er es Léa Steinacker von der Wirtschaftswoche, Albright und Julia Stern von Goldman: Zeit für ein Selfie. elsblatt in einem Rhythmus Dermot Tatlow für Hand Als Politiker leben Sie Ihre Broschen erzählen Geschichten. Wie sind Sie darauf gekommen, den Schmuck für sich sprechen zu lassen? Albright: Am Ende des Golfkriegs ging ich als Botschafterin der USA zu den Vereinten Nationen. Ich hatte den Auftrag, dafür zu sorgen, dass die Sanktionen gegenüber dem Irak aufrechterhalten werden. Also habe ich jeden Tag etwas Schreckliches über Saddam Hussein gesagt, was er nach seinem Angriff auf Kuwait auch verdient hatte. Dann erschien auf einmal eine Kolumne in einer Zeitung in Bagdad, die mich als Schlange bezeichnete. Ich besaß eine Schlangenbrosche und habe dann beschlossen, die immer zu tragen, wenn ich über den Irak sprach. Das hat mir Spaß gemacht, deswegen habe ich angefangen, jede Menge Modeschmuck zu kaufen. An guten Tagen trug ich Blumen, Schmetterlinge und Ballons, an schlechten Tagen jede Menge Spinnen und ähnliches Zeug. Ich wollte, dass auswärtige Politik weniger auswärtig wirkt. Und wenn die anderen Botschafter mich fragten, was ansteht, habe ich ihnen gesagt: „Read my pin! Schaut auf meine Brosche!“ Jennifer S. Altman für Handelsblatt mir ein anderes Lebensziel gesetzt. Ich habe dann für die Encyclopædia Britannica gearbeitet. Die Leser des Handelsblatts wissen noch, dass das ein Buch ist. geliebt hat, Präsident der Vereinigten Staaten zu sein, wie er Informationen verarbeitet hat, wie er verhandelt hat, und wie er es geschafft hat, gute persönliche Beziehungen aufzubauen. Ist Putin auf seine Art nicht auch beeindruckend? Albright: Aber nein! Er ist sicher kein zweiter Bill Clinton. Aber denken Sie an sein politisches Comeback. Die Regierungschefs haben ihn aus der G8-Gruppe geworfen, aber er kam zurück an den Tisch. Seine Stimme zählt, wenn es um Syrien und viele andere Themen geht. Albright: Also ich würde sagen, er ist und bleibt ein KGB-Offizier. Ich habe Putin das erste Mal beim Apec-Treffen in Neuseeland getroffen. Damals wollte er, dass alle ihn mögen. Er ist sehr klug. Meiner Meinung nach hat er eine schwache Hand sehr gut ausgespielt, er ist ein Taktiker – und er will mehr als alles andere die Größe Russlands repräsentieren. Aber welche eindrucksvollen Personen gibt es noch außer Ihrem frühe- © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. ren Chef? Was ist mit Hillary Clinton? Albright: Sehr beeindruckend. Mit ein bisschen Glück wird sie die nächste Präsidentin der Vereinigten Staaten. Herr zu Guttenberg, viele in den USA fordern von Deutschland, mehr Verantwortung zu übernehmen. Das bedeutet im Klartext dann, wir sollten mehr Truppen und mehr Fluggerät einsetzen. Finden Sie, wir sollten und könnten mehr tun? Guttenberg: Wir leisten schon einen erheblichen Beitrag. Wir sind nur zu schüchtern und zurückhaltend, das auch zu erzählen, zu Hause und im Ausland – aus was auch immer für historischen Gründen heraus. Ich glaube, wir haben es versäumt, das hinreichend klarzumachen. Die Leute hier sind überrascht, wenn ich ihnen erzähle, dass wir das drittgrößte Truppenkontingent nach Afghanistan geschickt haben, viele Jahre lang und bis heute. Wir haben in den letzten Jahren eine Menge getan, um außenpolitisch an Glaubwürdigkeit zu gewinnen. Natürlich würde ich gerne noch mehr sehen, vor allem noch mehr Kohärenz in unserer Politik. DEUTSCHLAND DINNER 13 Dermot Tatlow für Handelsblatt MITTWOCH, 30. MÄRZ 2016, NR. 61 M Madeleine Albright: D Die frühere US-Außenm ministerin ging als jjunges Mädchen auf e ein Internat in L Lausanne (oben). Steingart, Albright, zu Guttenberg: Gute Stimmung bei der transatlantischen Diskussion in New York. A Albright, Yusef Kassim v vom Hedgefonds B Blue Harbour, zzu Guttenberg: L Lachen fürs E Erinnerungsfoto. Jens Daum (l.)) e und Susanne Gellert,, beide GACC,, e mit Raffaele Castelli: Gute Kontakte. Das bedeutet? Guttenberg: Wir waren zum Beispiel in Afghanistan. Wir waren im Kongo. Wir haben eine wichtige Rolle in BosnienHerzegowina gespielt. Aber wir haben uns in Libyen auf seltsame Weise weggeduckt. Es mag gute Gründe gegeben haben, sich da rauszuhalten. Aber wir haben das sehr, sehr schlecht kommuniziert. Wenn ich auf mehr Kohärenz dringe, dann deswegen, weil das auch Einfluss auf unsere Stabilität zu Hause hat. Frau Albright, wie sehen Sie das? Sollte Deutschland mehr Verantwortung übernehmen? Albright: Meiner Ansicht nach verstehen die Leute schon, warum die Deutschen sich scheuen, eine führende Rolle zu übernehmen. Ich habe darüber oft mit Joschka Fischer gesprochen. Aber solche Debatten führen schnell zu einem Missverständnis darüber, was Deutschland heute schon leistet. Sie haben zu Recht hervorgehoben, dass die Leute wissen und schätzen sollten, wie viele Truppen Sie in Afghanistan hatten. Denn in den USA glauben die Bürger, wenn auch nicht die Entscheidungsträger, dass Deutsch- Ich kenne Donald Trump nicht. Meiner Ansicht nach glaubt er nur an sich Dermot Tatlow für Handelsblatt (2) selbst, das ist sehr hart. Ich war gerade land eine größere Rolle spielen sollte. Und die Person, die glaubt, sie werde der nächste Präsident der Vereinigten Staaten, sagt, wir sollten nicht so viel für die Nato tun, weil die Partner sich nicht ausreichend engagieren – das ist zurzeit eines der schlimmsten Missverständnisse. Donald Trump wünscht sich den Teilrückzug der Nato aus den europäischen Angelegenheiten. Deutschland solle sich selbst um die Situation zum Beispiel in der Ukraine kümmern, sagt er. Albright: Die Nato ist eines der wichtigsten Bündnisse der Weltgeschichte, und die USA müssen ein integraler Bestandteil davon bleiben. Die anderen Staaten müssen ihre zwei Prozent vom Bruttoinlandsprodukt für die Verteidigung aufbringen und zu ihren Verpflichtungen stehen. Die Nato ist die am besten funktionierende Allianz der Geschichte. Und der Mann, über den wir gerade gesprochen haben, ist verrückt? Albright: Ja. Immer? Albright: Ich kenne ihn nicht. Meiner im Ausland und habe versucht zu erklären, was hier in den USA los ist. Madeleine Albright Ehemalige US-Außenministerin Ansicht nach glaubt er nur an sich selbst, das ist sehr hart. Ich war gerade im Ausland und habe versucht zu erklären, was hier in den USA los ist. Auch in Europa gibt es Unmut gegenüber Militäreinsätzen, weil viele das Gefühl haben, es würde im Irak, in Afghanistan und in Libyen interveniert, ohne einen Plan für die Zeit danach zu besitzen. Albright: Ich habe eine Sache bei den Vereinten Nationen gelernt: Es gibt eine Verantwortung zur Sicherung des Friedens. Es gibt die Pflicht, Menschenleben zu schützen. Wenn man weiß, dass ein Staatschef seine eigenen Leute umbringen will, wie Gaddafi es angekündigt hat, dann muss die internationale Gemeinschaft eingreifen. Daran glaube ich. Problematisch wird es, wenn man keinen durchdachten Plan für die Zeit danach hat. Ich glaube, die internationale Gemeinschaft muss diese Problematik mit deutscher Beteiligung neu durchdenken. Wenn wir an die Pflicht zu schützen glauben, dann müssen wir auch darüber nachdenken, was danach kommt. © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. Guttenberg: Das ist sicher der Grund für viele Missverständnisse auf beiden Seiten des Atlantiks. Die Vorwürfe in Deutschland und anderen Ländern sind berechtigt, dass die Vereinigten Staaten im Nahen Osten und anderen Regionen die Debatte über die Nachsorge-Probleme versäumt haben. Das ist natürlich manchmal ein billiger Vorwurf, weil wir in unserer eigenen Nachbarschaft selbst mehr hätten tun können. Der zweite Punkt: Ich stimme zu, dass das LibyenProblem nicht allein auf die Frage reduziert werden kann, ob wir an einigen Bombardements teilnehmen und uns dann zurückziehen. Man muss sehen, wie sich die Linien in der gesamten Region kreuzen. Das reicht bis hin zur Flüchtlingskrise heute. Es war sehr schade, dass wir im entscheidenden Moment keine ausreichende Kommunikation zwischen Deutschland, Europa und dem Weißen Haus hatten. Das ging so weit, dass die Verantwortlichen tagelang nicht miteinander gesprochen haben. Manchmal geht es um ganz simple Kommunikation. Man muss über die offizielFortsetzung auf Seite 14 14 DEUTSCHLAND DINNER MITTWOCH, 30. MÄRZ 2016, NR. 61 Fortsetzung von Seite 13 len Anlässe hinaus auch mal ein paar Stunden zusammensitzen, um die andere Seite wirklich kennen zu lernen. Ich hatte die Ehre, viele eindrucksvolle Leute zu treffen. Ich würde sagen, Bill Clinton ist sicher einer der eindrucksvollsten Persönlichkeiten. Madeleine Albright Ehemalige US-Außenministerin Wie würden Sie Ihre Beziehung zu Angela Merkel beschreiben? Gibt es überhaupt noch eine Beziehung? Guttenberg: Wir haben eine gute Beziehung, und das sage ich nicht nur aus Höflichkeit. Wir sprechen hier und da miteinander. Glauben Sie, dass sie Sie vermisst? Guttenberg: Nein (lacht). Die CSU ist für Merkel eine Quelle ständigen Ärgernisses, seit Sie nicht mehr im Kabinett sind. Guttenberg: Die konservativen Parteien in Deutschland hatten immer diese eigenartigen, konfliktreichen Beziehungen zueinander. Da gibt es eine gewisse Tradition. Die CSU wirft der Kanzlerin in der Flüchtlingskrise Sturheit und eine gewisse Weltfremdheit vor. Zu Recht? Guttenberg: Ich habe ein anderes Bild von ihr. Angela Merkel war immer bereit, Kritik anzunehmen. Sie hat sogar so einem jungen Typen zugehört, wie ich es damals noch war, und hat mich nach meiner Meinung gefragt. Das ist ein Bild, das viele Leute von ihr nicht haben. Sie ist eine gute Zuhörerin. Gerade jetzt werfen ihr manche vor, sie agiere in der Flüchtlingskrise wie ein störrisches Kind. Ich glaube aber, sie hat immer noch die Fähigkeit, Leute an sich heranzulassen und ihnen zuzuhören. Ich weiß allerdings nicht, wie viele Leute es versuchen. Wie denken Sie über den führenden Kandidaten der US-Republikaner? Guttenberg: Ich bin starr vor Schrecken. Ich bin kein US-Bürger, sondern nur ein Beobachter. Aber wenn ich die Wahl hätte und meine Stimme den Konservativen geben würde – und selbst in dem Punkt bin ich mir nicht sicher –, dann wäre die einzige verbleibende Option für mich John Kasich, der Gouverneur des Bundesstaats Ohio. Ich lasse mich nicht von jemandem beeindrucken, der Ideologie über alles andere setzt, und auch nicht von jemandem, der sich offenbar durchsetzt, indem er andere Leute beleidigt. Früher hieß es immer, dass in Europa mit fünf Jahren Verspätung das passiert, was zuvor in den USA geschah. Dieses Mal erleben wir den Aufstieg des Populismus zeitgleich auf beiden Dermot Tatlow für Handelsblatt Hat sich das Verhältnis der Regierungsspitzen zueinander eher verbessert oder eher verschlechtert? Guttenberg: Das Problem ist nicht, dass die Leute auf der Arbeitsebene sich gegenseitig misstrauen würden. Aber zu viele führende Figuren misstrauen sich gegenseitig. Das gehört zu den Dingen, an denen wir arbeiten müssen. Wir müssen unsere Entscheidungsträger dazu bringen, dass sie bei G8– und G20-Treffen nicht nur ihre Pflicht tun und dann ins Bett gehen, wenn andere Leute noch zusammenbleiben. Das war etwa eine der Stärken von Präsident Clinton und Kanzler Kohl – die konnten bis um vier Uhr morgens auch mal einen heben. Manchmal ist die persönliche Ebene sehr wichtig. Und meiner Meinung nach gilt das besonders in einer digital geprägten Welt. Dinner im University Club in Manhattan: Wo Tradition und Geschäft aufeinander treffen. Kontinenten. Die Flüchtlingskrise und die soziale Spaltung unserer Gesellschaften nähren Hass und Wut. Guttenberg: Viele Argumente ähneln sich. Wenn Sie die Kaczynskis in Polen hören, die Wilders in den Niederlanden oder die Le Pens in Frankreich, auch einige Figuren in Deutschland, da geht es immer nur um eines: Wie macht man sich die Frustration der Leute mit den Medien und dem sogenannten Establishment zunutze. Vielleicht hat es sogar eine kathartische, reinigende Funktion, wenn ein Populist wie Trump, hoffentlich nur in den Vorwahlen, Erfolg hat. Das stellt uns letztlich alle vor die Frage, ob unsere so geliebte Demokratie noch so stabil ist, wie wir gerne hätten. Wir brauchen sie, aber ebenso brauchen wir neue kreative Ansätze für sie. Auch wenn die Populisten scheitern sollten: Die Probleme, die sie adressieren, Flüchtlingsdrama und soziale Spaltung, gehen nicht von allein weg. Albright: Das stimmt. Zwei Entwicklungen spielen eine wichtige Rolle dabei. Wir reden alle über Globalisierung, und die ist sehr zweischneidig. Sie hat uns weltweit in Kontakt miteinander gebracht, aber sie ist auch gesichtslos. Deswegen identifizieren die Leute sich lieber mit ihrer eigenen Gruppe, weil sie nicht nur Teil einer größeren Masse sein wollen. Das bringt die Frage nach der Identität auf, die zu gefährlichem HyperNationalismus führt. Der andere Punkt ist die Technik. Sie ist sehr gut darin, Leute miteinander in Verbindung zu bringen. In Afrika zum Beispiel können Leute so ihre Rechnungen mit dem Handy bezahlen, statt dafür Hunderte von Meilen zu Fuß gehen zu müssen. Aber sie hat einen anderen Aspekt, der dazu führt, dass wir aneinander vorbeireden. Die Leute sprechen zu ihren Re- © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. gierungen mit der Technik des 21. Jahrhunderts. Die Regierungen hören sie mit der Technik des 20. Jahrhunderts und antworten wie im 19. Jahrhundert. Das untergräbt das Vertrauen in die Institutionen. Die gewohnten Kommunikationskanäle funktionieren nicht mehr, das treibt die Leute auf die Straße. Sie sagen also: Die Menschen haben guten Grund zu protestieren, weil das Establishment ihnen nicht angemessen antwortet? Albright: Es antwortet nicht. Das ist meiner Meinung nach das Problem. Dazu kommt leider die schärfere Trennung zwischen Arm und Reich. Es gibt Ungleichheit, ganz bestimmt in den USA. Als ich in den 50er-Jahren in die Vereinigten Staaten kam, war das ein Land der hart arbeitenden Bevölkerung. Das ist vorbei. Ich glaube, das ist für einige unserer heutigen Probleme verantwortlich, ebenso wie das fehlende Vertrauen in die Institutionen. Ich glaube immer noch an das amerikanische System. Aber es basiert darauf, dass Regierung und Parlament wirklich miteinander reden. In den USA dagegen stehen sich die politischen Parteien mittlerweile nicht mehr wie Konkurrenten, sondern wie erbitterte Gegner gegenüber. Albright: Die Blockade beginnt, wenn Abgeordnete wie von der Tea-Party gewählt werden, um nach Washington zu gehen und dort nichts zu tun. Präsident Obama hat gerade sein Budget für 2017 präsentiert. Der Kongress schaut es sich nicht einmal an. Der Präsident hat einen Kandidaten für das Oberste Gericht vorgeschlagen. Der Kongress will sich damit gar nicht befassen. Das ist ein Beispiel für das fehlende Vertrauen in die Institutionen. Die Frage ist, wie die Leute darüber informiert werden. DEUTSCHLAND DINNER 15 MITTWOCH, 30. MÄRZ 2016, NR. 61 Dermot Tatlow für Handelsblatt cken. To kick the can down the road. In Europa sind wir sogar noch besser. Wir schießen die Dose die Straße rauf, schauen zu, wie sie zurückrollt, und nennen das Fortschritt. Jennifer S. Alt man für Hand elsblatt K in O’Brien Kevin Ke O’Brien: Der Chef der Global Edition steht für den Aufbruch in die internationale Medienwelt. Robin Cammarota-Nicolson vom American Council on Germany mit HandelsblattGlobal-Redakteurin Franziska Scheven: Schnappschüsse vom Abend. Dermot Tatlow für Handelsblatt Ihre Antwort? Albright: Hier kommen die Medien ins Spiel. Ich glaube, die Medien sind ihrer Verantwortung nicht gerecht geworden, die Leute gut zu informieren. Information kommt heute sehr schnell daher. Als ich im Amt war, habe ich mir zur Regel gemacht, die erste Information zunächst als falsch einzustufen. Die Presse fragt heute, wie man sich entscheidet, bevor man Zeit hatte, Informationen zu verarbeiten. Kein Widerspruch: Die Medien sollten in der Tat besser darin werden, eine komplexe Welt verständlich zu erklären. Die Bürgergesellschaft braucht tiefgreifende Diskussion, und dafür benötigt sie relevante Informationen und Orientierung. Herr zu Guttenberg, wie sollte die Politik Ihrer Meinung nach auf soziale Spaltung und Flüchtlingskrise reagieren? Guttenberg: Wir sollten nicht nur über die Schwäche der Institutionen jammern, sondern sie ordentlich nutzen, vor allem auf der multinationalen Ebene. Die Vereinten Nationen stecken im- Madeleine Albright, Sandra Navidi vom Analysehaus Beyond Global und Mitgastgeber Steven Sokol: Illustre Gäste, gute Gespräche. mer noch in den 40er-Jahren. Die Nato ist in vielerlei Hinsicht immer noch eine notwendige Institution, aber wir müssen sie in die heutige Zeit befördern. Und dann kommen wir zur Europäischen Union und zu der Frage, wer sich eigentlich darum kümmert, was in den letzten Monaten passiert ist, und zwar unabhängig davon, wer es verursacht hat. Wenn wir die EU heute anschauen, dann gleicht sie einem Patienten auf dem Operationstisch. 28 unterschiedlich talentierte Doktoren stehen darum, und irgendeiner stolpert über die Leitung der Herz-Lungen-Maschine. Seien Sie vorsichtig, was Sie über Doktoren sagen … Guttenberg: Ich habe nichts gegen Doktoren. Ich weiß, ich muss da sehr vorsichtig sein. Aber der Punkt ist, Sie werden immer einen unter den 28 Doktoren finden, der die Stecker wieder einstöpselt. Dann sind alle froh, dass der Patient noch lebt. Egal in welchem Zustand. In den USA gibt es dieses schöne Bild dafür, was in Europa Fortschritt genannt wird – die Dose die Straße hinunter ki- Lassen Sie uns die Dose ein Stück weitertreiben. Die Lösung des Flüchtlingsproblems wäre ein Gewinn, nicht nur für die Kanzlerin, sondern für das politische System. Haben Sie eine? Guttenberg: Wenn ich eine hätte, würde meine Familie anfangen, mich wieder als Politiker zu bezeichnen. Aber eine Sache ist für mich sehr klar: Wir erleben, dass in Europa dramatisch die Solidarität verschwindet, dass die Europäische Union Risse bekommt, dass man mit dem Finger aufeinander zeigt, auch über den Atlantik hinweg. Vor dem Hintergrund ist es der richtige Weg, eine europäische Lösung anzustreben. Alles andere würde für den Kontinent ein Desaster bedeuten. Das Flüchtlingsproblem muss auf europäischer Ebene gelöst werden. Frau Albright, Sie haben gesagt, um den Islamischen Staat zu besiegen, muss der nächste US-Präsident die ganze Welt hinter sich bringen und darf sich nicht aus der Welt zurückziehen. Wie würden Sie den vielfältigen Herausforderungen in Syrien, im Irak und in Iran begegnen? Albright: Das Problem ist deshalb so schwierig, weil es so komplex ist. Mauern zu errichten oder von einem einzigen Land die Lösung zu verlangen bringt uns nicht weiter. Die einzige wirkliche Lösung der Flüchtlingskrise muss in Syrien ansetzen. Ich bin selbst ein Flüchtling, aber die meisten Leute leben lieber da, wo sie geboren sind. Wenn Sie die Geschichten einiger Syrer hören, dann wissen Sie, dass die in ihrem Land bleiben wollen. Die Frage ist, wie man das Problem anpacken kann, zum Beispiel, ob die Russen eine konstruktive Rolle spielen werden. Ich könnte noch näher auf die Querverbindungen eingehen. Aber die Frage ist, welche Institutionen sich tatsächlich darum kümmern können. Ich stimme zu 100 Prozent zu, dass das Vertrauen in internationale Institutionen fehlt. Ich habe an die Vereinten Nationen geglaubt, aber in diesem Punkt funktionieren sie nicht. Jetzt sind sie, wie die Kritiker der UN sagen, ein bürokratisches Monster? Albright: Ich muss sagen, der Sicherheitsrat ist ein Zauberwürfel. Als die USA vorgeschlagen haben, den Sicherheitsrat zu erweitern, war unsere Idee, Deutschland und Japan zu permanenten Mitgliedern zu machen. Als Erste waren die Italiener dagegen. Sie fanden das empörend und sagten „Wir haben auch den Krieg verloren“, was keine wirklich tolle Begründung ist. Diese europäische Vielstimmigkeit macht die Dinge sehr schwierig. Wenn ich mit einem der Europäer gesprochen habe und um Unterstützung bei einer Abstimmung bat, dann sagte der jeweilige Botschafter: „Es tut mir leid, ich kann dazu nichts sagen, weil die EU noch keine gemeinsame Position hat.“ Wenn ich zwei Tage später dieselbe Person erneut um Unterstützung bat, hieß es: „Nein, die EU hat da eine gemeinsame Position.“ Deswegen sollte die EU eigentlich einen Sitz haben, aber das wird natürlich immer am Widerstand der Briten und Franzosen scheitern. Das ist nur ein Beispiel für die vielen komplizierten Probleme. Aber nochmals die Frage: Wie kann eine Lösung der jetzigen Situation im © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. Nahen und Mittleren Osten aussehen? Albright: Ich war gerade mit Steve Hadley, der als nationaler Sicherheitsberater für Präsident George W. Bush gearbeitet hat, in der Krisenregion. Wir versuchen überparteilich zu arbeiten und machen uns beim Aufbau regionaler Verwaltungsstrukturen nützlich. Außerdem gibt es die globale Ebene, auf der die Russen eine Rolle spielen, genauso wie wir, die Franzosen und bis zu einem gewissen Grad die Türken. Die Leute hassen es, wenn ich sage, dass es kompliziert ist. Aber es ist wirklich kompliziert. Die Frage ist, wie wir diese Komplexität verstehen, um dann als Entscheidungsträger einen Bereich nach dem anderen anzugehen. Ich glaube, der einzige Weg ist, dass die Vereinigten Staaten und die Europäer zusammenarbeiten. Ich fühle mich selbst als Verkörperung der europäisch-atlantischen Beziehungen. Zurzeit funktioniert es nicht, wie es sollte. Guttenberg: Ich stimme Ihnen vollkommen zu. Die Probleme sind sehr komplex, und wir haben die Tendenz, nur an einzelnen Punkten zu arbeiten, die wir herausgreifen. Sich allein mit Syrien zu beschäftigen, reicht nicht aus. Das ist ein wichtiger Bestandteil. Aber wir müssen uns zugleich um Jemen, Libyen und andere Nationen Afrikas kümmern. Wir müssen uns auch kritisch fragen, wer zurzeit genau in dieser Region genug Glaubwürdigkeit besitzt, um über Syrien hinaus die muslimischen Gemeinschaften wieder zusammenzuführen. Frühere Kolonialmächte können das nicht. Russland auch nicht. Es tut mir sehr leid, das sagen zu müssen, aber die moralische Glaubwürdigkeit der USA in der Region ist auch schwerstbeschädigt. Also doch: Deutschland muss eine größere Rolle übernehmen? Guttenberg: Ich glaube in der Tat, die Region schaut mehr und mehr in unsere Richtung. Es ist eine Ironie, aber durch die Flüchtlingskrise haben wir uns große Glaubwürdigkeit in sunnitischen und schiitischen Kreisen verschafft, weil wir die Leute alle aufgenommen haben. Deutschland könnte daher in dieser Hinsicht mehr tun. Und die Vereinigten Staaten können sich zurücklehnen? Albright: Wir sollten mehr Flüchtlinge aufnehmen. Wir können nicht anderen Ländern sagen, was sie tun sollen, wenn wir selbst nichts tun. Ich bin oft über die Vereinigten Staaten hinweggeflogen. Das ist ein großes Land, da ist jede Menge Platz. Ich glaube, wir sollten gerade in dieser internationalen Flüchtlingskrise ein besseres Vorbild sein. Amerika ist das Heimatland des Optimismus. Herr zu Guttenberg und Frau Albright, nennen Sie uns zwei gute Gründe, optimistisch in die Zukunft zu blicken. Guttenberg: Ich bin optimistisch gestimmt, weil es Persönlichkeiten wie Madeleine Albright gibt. Albright: Wir haben das große Privileg, in einer Demokratie zu leben. Wir müssen jetzt die richtigen Diskussionen führen, und die Medien müssen uns dazu bringen, dass wir es auch wirklich tun. Der Schriftsteller Oscar Wilde sagte einst: „Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende.“ In diesem Sinne danke ich Ihnen, Frau Albright und Ihnen, Herr zu Guttenberg, für dieses Gespräch. 16 DIE GROSSE HANDELSBLATT-UMFRAGE MITTWOCH, 30. MÄRZ 2016, NR. 61 Gespaltenes Asien Die große Handelsblatt-Weltumfrage in den G20-Staaten zeigt: Die riesige Region teilt sich in ausgesprochen große Optimisten und Pessimisten. A sien ist zweigeteilt: Die Optimisten leben in China, Indien und Indonesien. Zwischen 65 und 70 Prozent glauben dort, dass sich ihre eigene Lage in den kommenden drei Jahren verbessert. Damit liegen sie weit über dem Durchschnitt der G20-Staaten, denen das Handelsblatt jüngst im Rahmen einer Weltumfrage den Puls fühlen ließ. Die Mehrheit sieht in diesen Ländern die Weltwirtschaft im Aufwind. Zwischen 47 und 66 Prozent sind überzeugt, dass es ihren Kindern einmal besser gehen wird. Mehrheitlich zufrieden mit der eigenen wirtschaftlichen Lage sind indes allein die Inder. Die Pessimisten im zweigeteilten Asien leben in Japan und Südkorea. Nur zwölf Prozent glauben in Japan nach Jahren der Deflation und des Niedrigwachstums noch an eine Verbesserung der eigenen Lage. 42 Prozent – und damit die klare Mehrheit – gehen in der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt davon aus, dass es den eigenen Kindern einmal schlechter gehen wird. In Südkorea sind dies sogar 46 Prozent. Und auch beim Nationalstolz sind die Nationen Asiens laut der großen Han- delsblatt-Studie zweigeteilt: So sehen Inder in ihrem Land das beste politische System, das zweitbeste wirtschaftliche und gar die zweitbeste Lebensqualität auf der Welt nach den USA. Auch die Chinesen und Indonesier sehen ihr politisches System mit weitem Abstand vorne. Und alle drei Länder gelten in ihrer eigenen Bevölkerung als äußerst sympathische Großmacht. Ganz anders sieht es etwa in Südkorea aus, dessen Bevölkerung weder ihr eigenes politisches System noch die Lebensqualität als hoch einschätzt. Und auch in Japan spricht aus den Antworten eher eine Verunsicherung der Bevölkerung, die sich vor allem in der Antwort „ich weiß es nicht“ findet. Nicht zuletzt fällt die fehlende gegenseitige Wertschätzung der Asiaten in der Umfrage auf: Südkoreaner und Japaner sehen in China die aggressivste Weltmacht, die Chinesen empfinden Japan so gar nicht als sympathische Weltmacht, die Südkoreaner weder Japan noch China. Und während sich die Indonesier noch an Japan als Wirtschaftsvorbild orientieren, geht der Blick Indiens klar in die USA und nach Großbritannien. Nicole Bastian goes global Was bewegt die Welt? In einer fünfteiligen Serie porträtiert das Handelsblatt die Stimmung in den 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländern der Welt. Morgen: Ex-Commonwealth und muslimische Länder. Tokio: Nur zwölf Prozent der Japaner glauben nach Jahren der Deflation an eine Ver CHINA: HU YING „Viele Leute sind sehr schnell sehr reich geworden“ China im Porträt Handelspartner Import- und Exportvolumen 2015 Bruttoinlandsprodukt (BIP)* 1 USA 561 Mrd. US$ 2 Japan 279 Mrd. US$ 3 Korea 276 Mrd. US$ BIP pro Kopf +6,8 % +6,5 % 8 280 US$ 2015 2016 2015 Arbeitslosenquote land und den USA der Fall. Die Befragten aller anderen Länder betrachteten die Vereinigten Staaten als wichtigste Macht der Welt. Die Chinesen empfinden ihr eigenes Land in der Umfrage auch als die sympathischste Weltmacht – 71 Prozent sind dieser Meinung. Deutschland folgt an zweiter Stelle mit gerade einmal 16 Prozent, dann Russland mit zehn Prozent. China wolle nicht die Welt dominieren, sondern lediglich ein gutes Le- Welche G20-Staaten sehen Sie als sympathischste Weltmacht? Umfrage unter 1 000 Japanern China 71 % Deutschland 16 % Russland 10 % USA Japan 9% 3% Darüber diskutiert das Land ... 4,1 % Kampf gegen Korruption: Der politische Fokus von Xi Jinping prägt das Wirtschafts- und Politikleben. 2015 Leistungsbilanzsaldo Neue Normalität: Die Wirtschaft wächst langsamer. Die Auswirkungen werden überall diskutiert. 347,8 Neue Freiheit: Die Ein-Kind-Politik ist abgeschafft. Was heißt das für meine Familie, fragen sich viele. Mrd. US$ © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. Handelsblatt | *zum Vorjahr | Quellen: IWF, YouGov, eig. Recherche Der Slogan des Präsidenten Xi Jinping vom „chinesischen Traum“ richtet sich auf die Zukunft, greift aber auch immer auf eine Renaissance chinesischer Macht zu Zeiten des Kaiserreichs zurück. „Es geht China aber nicht um einen Wettlauf“, sagt Hu. Die Volksrepublik gehört bei der Weltumfrage zu den wenigen Ländern, deren Bevölkerung das eigene Land als größte Weltmacht betrachtet. Außer in China was das lediglich in Indien, Russ- ... I m Westen Pekings erhebt sich das Luxuseinkaufszentrum Joy City zwischen den Betonhochhäusern. 500 Kleidungsgeschäfte und 80 Restaurants buhlen in der Mega-Mall um die Gunst der kaufkräftigen Mittelschicht. Hu Ying sitzt am hinteren Ende der Filiale einer taiwanischen Burgerkette und schlürft an ihrem Shake. Sie weiß ihren Konsum zu schätzen. „China hat einen gewaltigen Wandel durchlaufen. Viele Leute sind sehr schnell sehr reich geworden“, sagt die 33-Jährige. Tatsächlich hat es die allgegenwärtige Partei geschafft, das ProKopf-Einkommen Chinas seit Beginn der 1990er-Jahre um den Faktor 24 zu steigern. Im vergangenen Jahr war das Bruttosozialprodukt der Volksrepublik größer als das von Deutschland, Japan und Großbritannien zusammengenommen. Hu Ying arbeitet als Assistentin für eine Kulturfirma in der chinesischen Hauptstadt. Im Studium hat sie sich mit Malerei und Design beschäftigt. Es gehe ihr aber um mehr als nur um Geld, wenn sie über die Fortschritte in ihrem Land spricht. „Viele Menschen in China sagen, dass die Volksrepublik wieder ihre alte Größe zurückgewinnt“, sagt Hu. ben für seine Menschen sichern, meint Hu. „Chinesen sind sehr fleißig – egal ob Wanderarbeiter oder Manager.“ An Politik habe sie kein besonders großes Interesse, betont Hu. Natürlich bekomme sie mit, dass die Kommunistische Partei eine gewaltige Antikorruptionskampagne angestoßen habe. „Xi Jinping wirkt kompetent“, sagt sie knapp. Der Auffassung sind auch die Chinesen: 62 Prozent sehen in ihm den geeignetesten Führer für eine gemeinsame Regierung der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer – insgesamt kommt Xi im Schnitt aller Befragten weltweit auf gerade einmal vier Prozent. Hu stören die Beschränkungen des Internets in ihrem Land. „Aber jeder, der es wirklich will, kann Chinas Große Firewall mit technischen Tricks umgehen“, sagt sie. Trotz Einschränkungen, etwa der Meinungsfreiheit und der Dominanz der Kommunistischen Partei zeigen sich 41 Prozent der Befragten überzeugt vom politischen System ihres Landes. Reisen zählt Hu zu ihren Leidenschaften. „Mit 16 bin ich das erste Mal ins Ausland gereist, nach Korea. Das hat mir die Augen geöffnet“, sagt sie. Ihre WAS BEWEGT DIE WELT? 17 MITTWOCH, 30. MÄRZ 2016, NR. 61 JAPAN: YOSHIO HOTTA „Trump jagt uns ns Angst ein ein“ Assistentin Hu: „Reisen hat mir ein Gefühl von Freiheit gegeben.“ Heimatstadt Ningbo rund 200 Kilometer südlich von der Küstenmetropole Schanghai sei zu der Zeit noch sehr konservativ gewesen. „Reisen hat mir ein Gefühl von Freiheit gegeben.“ Mehrere Jahre hat sie in Deutschland gelebt. Die Flüchtlingsfrage dort macht ihr Angst. „Es ist toll, dass Kanzlerin Angela Merkel den Menschen helfen will. Aber wer kann denn mit Sicherheit sagen, dass nicht auch IS-Terroristen unter den Flüchtlingen sind?“ Die Ereignisse der Silvesternacht in Köln hätten sie schockiert. „Ich habe in der Nähe des Hauptbahnhofs eine Zeit gelebt. Aber so etwas hätte ich nicht für möglich gehalten.“ Stephan Scheuer Martin Kölling Japan im Porträt Handelspartner Import- und Exportvolumen 2015 Bruttoinlandsprodukt (BIP)* 1 China 270 Mrd. US$ 2 USA 195 Mrd. US$ 3 Korea 2016 Welche G20-Staaten sehen Sie als sympathischste Weltmacht? Umfrage unter 1 000 Japanern USA 29 % Japan 29 % Deutschland 18 % China 1% Weiß nicht/k. Antwort 32 % BIP pro Kopf Arbeitslosenquote 32 481 US$ 3,5 % Nordkorea: Die wiederholten Provokationen mit Atombomben- oder Raketentests verunsichern Japaner. 2015 Leistungsbilanzsaldo Wahlen: Wird Japans Ministerpräsident Abe das Unterhaus neu wählen lassen und deswegen die für 2017 geplante Mehrwertsteuererhöhung aussetzen? +0,6 % +1,0 % 2015 71 Mrd. US$ chen Lage zufrieden. Er gehört sogar zu den nur sieben Prozent der Japaner, die daran glauben, dass die Wirtschaft global und auch in Japan weiter wachsen wird. „Ich bin Optimist“, meint er. Zwar sieht auch er als die größten Probleme ebenso wie seine Landsleute Krieg und Terrorismus, Überbevölkerung und die wachsenden sozialen Unterschiede. Doch Hotta glaubt, gerade Japans Kinder könnten von weiterem globalem Wachstum profitieren. Sie hätten mehr Gelegenheit, sich zu entfalten als seine Generation, auch wenn sie als Kinder unter höherem Druck stünden und nicht mehr so unbeschwert draußen spielen könnten. Japans rigides Gesellschaftssystem werde freier. Und der hohe Entwicklungsstand sowie die gute Ausbildung und hohe Disziplin böten Japans Jugend im globalen Wettbewerb Vorteile gegenüber Gleichaltrigen in anderen asiatischen Ländern. Vor Deutschland hat Hotta Respekt, besonders vor Bundeskanzlerin Angela Merkel in der Flüchtlingskrise. Dass Deutschland so viele Menschen in Not akzeptiert, hat Hotta angenehm überrascht. Er sei sich sicher, dass Merkel mögliche soziale Probleme bewusst gewesen seien. „Aber sie ist für ihre Ideale aufgestanden“, lobt er. „Kein japanischer Politiker hätte so eine Politik durchsetzen können.“ Dennoch traut er Merkel nicht die Führung einer Weltregierung zu. Am ehesten vertraut er Warren Buffett. „Lange Zeit habe ich ihn nur als Großinvestor gesehen. Aber um oben zu bleiben, muss er die globale Entwicklung sehr gut beobachten und nachdenken, was gut für die Welt ist“, sagt Hotta. Darüber hinaus verstehe Buffett viele Märkte. „Ich wünschte, er könnte ein politisches Amt übernehmen.“ Martin Kölling 2015 124,3 © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. Mrd. US$ Darüber diskutiert das Land ... Kirschblüte: Ganz Japan verfolgt im Frühjahr, wo die Bäume gerade in voller Blüte stehen. Handelsblatt | *zum Vorjahr | Quellen: IWF, YouGov, eig. Recherche Stephan Scheuer besserung der eigenen Lage. Publizist Hotta: „Angela Merkel ist für ihre Ideale aufgestanden. Kein japanischer Politiker hätte so eine Politik durchsetzen können.“ ... Lucas Vallecillos/agefotostock/Avenue Images Y oshio Hotta atmet tief durch. Die vergangenen Tage waren die Hölle. Der Publizist musste den Japanern das Phänomen Donald Trump im US-Vorwahlkampf in Zeitungen, Magazinen und im Fernsehen erklären. Denn er ist einer der besten Kenner der USA, auch wenn er das so nicht sagen würde. Er sagt lieber: „US-Präsidentschaftswahlen sind so etwas wie mein Lebenswerk.“ 25 Jahre hatte der 58-Jährige als Journalist in Amerika gearbeitet, bevor er nach Japan zurückkehrte. Seinen ersten Präsidentschaftswahlkampf erlebte er 1992: Bush gegen Clinton. Ein spannendes Duell. Doch dieses Mal ist es anders. „Vielen Japanern jagt das, was Trump sagt, regelrecht Angst ein“, berichtet Hotta. Sogar von Hass redet er. Die USA sind nach Japans Kapitulation im Zweiten Weltkrieg die Schutzmacht des Landes, der einzige Verbündete in einer zunehmend brisanten Weltregion. Und Trump hat mit seinen Vorwürfen, Japan würde die Wechselkurse unfair manipulieren, wieder etwas hoffähig gemacht, das lange als Geschichte galt: Japan-Bashing. Sollte Trump als nächster US-Präsident Japan wirklich in die Ecke drängen, könnte das zu einer Krise in der Allianz führen, meint Hotta. „Vielleicht kommt es sogar so weit, dass Japan einmal Nein sagt.“ Die Japaner stehen den USA sehr positiv gegenüber. In der Weltumfrage im Auftrag des Handelsblatts liegen die Vereinigten Staaten bei der Frage, wer das beste wirtschaftliche und politische System habe, auf Rang eins. Auch Hotta sieht dies so. Als sympathische Großmacht sieht er die USA indes nicht. Seine Landsleute sehen ihr eigenes Land und die USA bei dieser Frage gleichauf an der Spitze, doch mit 29 Prozent Zustimmung jeweils sind die Sympathiewerte für die USA nur durchschnittlich im Vergleich zu allen Ländern der Umfrage. Die meisten Japaner aber beantworten die Frage gar nicht – auch bei anderen Fragen ist der Anteil der Enthaltungen in Japan ungewöhnlich hoch. Für Hotta liegen Deutschland und Frankreich vorne, weil sie den USA dann und wann die Stirn böten. Zudem seien beide Länder starke Demokratien, ihre Bevölkerung sei gut gebildet. Auch Japan mit seinen gut informierten Bürgern und seiner sanften, detailverliebten Gesellschaft hält der Publizist für eine liebenswerte Weltmacht. In einem Punkt ist Hotta aber überhaupt nicht repräsentativ für seine Landsleute: Anders als zwei Drittel der Japaner ist er mit seiner wirtschaftli- 18 DIE GROSSE HANDELSBLATT-UMFRAGE INDONESIEN: DIAJENG LESTARI Markt in Goa: Rund zwei Drittel der befragten Inder sind mit ihrer wirtschaftlichen Lage zufrieden. Indonesien im Porträt Handelspartner Import- und Exportvolumen 2015 Bruttoinlandsprodukt (BIP)* 1 China 48 Mrd. US$ 2 Singapur 42 Mrd. US$ 3 Japan 40 Mrd. US$ BIP pro Kopf Arbeitslosenquote 5,8 % +4,7 % +5,1 % 2015 2016 Leistungsbilanzsaldo 3 416 US$ -19,6 2015 Mrd. US$ Welches sind die größten Probleme? Umfrage unter 1 000 Indonesiern Unternehmerin Lestari: „Wir in Indonesien können ein Vorbild für andere Länder sein.“ Krieg und Terrorismus 62 % Hunger 35 % Religiöse Konflikte 34 % Klima/Umwelt 32 % Armut-Reichtums-Lücke 28 % Darüber diskutiert das Land ... Konflikt mit China: Indonesien streitet mit China über den Zugang zu Fischgründen. Uber: Taxifahrer protestieren heftig gegen die sozialen Auswirkungen der Fahrdienst-Apps. Neuer Held: Mit Rio Haryanto ist erstmals ein Indonesier bei einem Formel-1-Rennen gestartet. Handelsblatt | *zum Vorjahr | Quellen: IWF, YouGov, eig. Recherche D macher, die versuchen, die Kulturen gegeneinander aufzuhetzen“, sagt Lestari – etwa Donald Trump. „Aber die Leute sind schlau: Sie können sich im Internet informieren und sehen, dass falsche Dinge behauptet werden.“ Islam und Moderne stehen für die Unternehmerin nicht im Widerspruch. Das Kopftuch ist für sie kein Zeichen der Unterdrückung, sondern für die Selbstbestimmtheit der Frau, die nicht auf ihren Körper reduziert werden möchte. Sie glaubt deswegen auch, dass sich die derzeitigen Flüchtlinge in Deutschland integrieren können. Dass Deutschland und andere europäische Staaten so viele Muslime aus Krisengebieten aufgenommen haben, findet sie toll. Gleichzeitig empfindet sie aber auch Wut: Die reichen Golfstaaten wie Saudi-Arabien hätten sich aus der Verantwortung gestohlen. Statt religiöser Konflikte sind es vor allem Unterschiede zwischen Arm und Reich, die Lestari beunruhigen – auch in Pressefoto „Die Leute sind schlauer“ iajeng Lestari will mit ihrem Modeversand auch die Vielfalt des Islams zeigen – und die Toleranz Indonesiens, des Landes mit der größten muslimischen Bevölkerung der Welt. Da sind eher farbenfrohe, leicht taillierte Stücke für die moderne Muslima, aber auch streng konservative Schnitte in Schwarz. „Für mich sind alle Schnitte vollkommen in Ordnung und für die meisten Indonesier auch“, sagt die 30-Jährige. „Wir können damit ein Vorbild für andere Länder sein.“ Auch nach Deutschland verschifft ihr 2011 gegründetes Unternehmen Hijup mit mehr als 120 Beschäftigen seine Gewänder. Während die Indonesier in der Umfrage im Auftrag des Handelsblatts Terror und Krieg sowie religiöse Konflikte und Hunger überdurchschnittlich stark als Probleme sehen, hat Lestari keine Angst vor religiösen Konflikten zwischen dem Islam und dem Westen. „Es gibt auf beiden Seiten zwar Scharf- MITTWOCH, 30. MÄRZ 2016, NR. 61 ihrem Heimatland Indonesien. Hoffnung setzt sie in den 2014 gewählten Präsidenten Joko Widodo. „Er muss versuchen, Indonesien auch als Produktionsland zu etablieren, und Jobs schaffen. Wir dürfen nicht nur Absatzmarkt sein“, sagt Lestari. „Ich bin auch zuversichtlich, dass ihm das gelingt.“ Auch ihre Landsleute setzen Vertrauen in das politische System des Landes und sehen es gleichauf mit dem Japans hinter dem der USA. Wirtschaftliches Vorbild für Indonesien ist Lestaris Ansicht nach der Aufstieg Chinas. Marktwirtschaft und ein starker Staat schließen sich für sie nicht aus – solange der Staat Unternehmen unterstützt. Ihre Landsleute schauen vor allem nach Japan, wenn es um das beste Wirtschaftssystem geht. Lestari sieht China, Südkorea und Großbritannien vorne. Chinas Wirtschaftssystem habe erfolgreich Millionen Menschen aus der Armut befreit. Der Westen müsse sich aber nicht unterlegen fühlen, meint Lestari. Das habe sie erst diesen Februar in London gemerkt, als sie die Fashion Week besuchte, sagt sie. „Bei jungen Unternehmen dort herrscht viel Kreativität und Dynamik. Und die Regierung unterstützt sie dabei.“ Frederic Spohr INDIEN: RAVICHANDRAN BATHRAN „Wir müssen etwas anders machen“ Indien im Porträt Handelspartner Import- und Exportvolumen 2015 Bruttoinlandsprodukt (BIP)* 1 China 71 Mrd. US$ 2 USA 61 Mrd. US$ 3 Ver. Arab. Em. 51 Mrd. US$ BIP pro Kopf Arbeitslosenquote 5,5 % +7,3 % +7,5 % 2015 Leistungsbilanzsaldo 2015 2016 1 688 US$ -30,4 2015 Mrd. US$ in der Universitätsstadt Hyderabad studieren. Erwünscht fühlte er sich dort aber nicht: „Man sieht uns an, dass wir Dalits sind“, sagt er. „Die ständige Diskriminierung beginnt jeden Tag schon am Eingangstor: Nur wir werden von den Sicherheitsleuten kontrolliert.“ Vor fünf Jahren dann passierte etwas, das Bathrans Leben bis heute prägt: Er wurde auf der Straße von Kommilitonen verprügelt. Die Verletzungen hielten sich in Grenzen, die Demütigung empfand Bathran als unendlich. Sein Welche G20Staaten bieten die besten Lebensbedingungen? Umfrage unter 1 000 Indern USA 48 % Indien 39 % Großbritannien 30 % Japan 22 % Australien 19 % Darüber diskutiert das Land ... Proteste: Das harte Vorgehen der hindunationalistischen Regierung gegen oppositionelle Studenten sorgt für eine Debatte über Redefreiheit. Wirtschaft: Die Wirtschaft wächst schneller als in China, aber Reformvorhaben werden gebremst. Verschuldeter Tycoon: Der Getränke- und Luftfahrtunternehmer Vijay Mallya setzt sich ins Ausland ab. © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. Handelsblatt | *zum Vorjahr | Quellen: IWF, YouGov, eig. Recherche dem indischen Kastensystem der Gruppe der „Unberührbaren“ zugerechnet – der untersten Gesellschaftsschicht, deren Angehörige sich als Dalits bezeichnen und 16 Prozent der indischen Bevölkerung ausmachen. Mit Hilfe von Stipendien, staatlichen Förderungen und der harten Arbeit seiner Eltern, die als Reinigungskräfte tätig sind, schaffte Bathran das, was in seinem Heimatort Kotagiri im südindischen Bundesstaat Tamil Nadu vorher keinem anderen Dalit gelang: Er konnte ... V on den Erfolgsgeschichten, die er alle paar Tage in den Zeitungen liest, glaubt Ravichandran Bathran kein Wort: Indien überholt China, heißt es da. Oder: Die indische Wirtschaft wächst so schnell wie nirgendwo sonst auf der Welt. „Ich kann es nicht mehr hören“, brummt Bathran und nimmt einen Schluck Tee. „Ich sehe nur Armut, die gleiche Armut wie immer“, sagt der 33-Jährige. „Wenn es wo boomt, dann vielleicht in den Taschen von Milliardären.“ Im Rest des Landes bemerke man davon nichts. Mit dieser Einstellung ist Bathran in der Minderheit in seinem Land. Trotz des geringen Pro-Kopf-Einkommens gehören die Inder zu den zufriedensten Teilnehmern der YouGov-Umfrage im Auftrag des Handelsblatts. Rund zwei Drittel sind mit ihrer wirtschaftlichen Lage zufrieden, erwarten, dass sie sich weiter verbessert. Und immerhin 59 Prozent glauben, dass es den jetzt Geborenen einmal besser gehen wird. Bathrans Pessimismus überrascht auf den ersten Blick. Denn seine eigene Biografie ist eigentlich ein Indiz dafür, dass die Chancen auf dem indischen Subkontinent nicht mehr so ungleich verteilt sind, wie sie es einmal waren. Bathran und seine Familie werden nach erster Impuls war es, sich zu verstecken. Sein zweiter, der Welt davon zu erzählen, wie oft so etwas passiert. Weil Dalits in den Zeitungen und Fernsehsendern keine Lobby haben, gründete Bathran 2011 sein eigenes Medium: den YoutubeKanal Dalit Camera, mit dem er zusammen mit seinen Mitstreitern bereits mehr als zweieinhalb Millionen Aufrufe erzielt hat. Zudem arbeitet er als Wissenschaftler an der Shimla-Universität im Norden Indiens und erforscht DalitBewegungen, die mehr soziale Teilhabe fordern. Dass die Klassenunterschiede nicht kleiner werden, ist für Bathran Schuld von Männern wie dem indischen Premierminister Narendra Modi: „Er steht wie kein Zweiter für dieses kapitalistische System, das nur die Interessen der Reichen kennt.“ Auch mit dieser Kritik ist Bathran jedoch in der Minderheit. Fast zwei Drittel der Inder vertrauen Modi im Vergleich zu anderen Staatschefs am meisten. Erst abgeschlagen mit 45 und 31 Prozent folgen dahinter Barack Obama und Bill Gates. Aus den Antworten der indischen Befragten schlägt eine Mischung aus Nationalstolz und Optimismus. Sie sehen in der indischen Demokratie das beste politische System der Welt knapp vor den WAS BEWEGT DIE WELT? 19 MITTWOCH, 30. MÄRZ 2016, NR. 61 SÜDKOREA: SUNGUN CHANG Durchwachsene Stimmung in Asien „Die Chancen sinken“ Umfrage: Sind Sie mit Ihrer persönlichen wirtschaftlichen Situation zufrieden oder unzufrieden? Antworten in Prozent der Befragten Indonesien 53 % 29 % China N ach ihrem Designstudium in den USA und Italien hat Sungun Chang 2012 ihr Solarunternehmen Yolk Station gegründet. Die 33-Jährige ist optimistisch. Sie will das Unternehmen, das tragbare Solarladegeräte für mobile Geräte herstellt, zu einem global führenden Solarmodulhersteller ausbauen. Politisch plädiert sie für stärkere Sozialsysteme. 67 % Zum Vergleich: 18 % Japan 62 % 15 % Südkorea 80 % 54 % Deutschland 40 % Das Jahr hat mit Terrorangriffen, Krieg und Flüchtlingsströmen begonnen. Tun die Politiker genug? Es geht nicht um den einzelnen Politiker. Ich finde, dass die Probleme global angepackt werden müssten. Einige Länder haben sehr viele Flüchtlinge aufgenommen, besonders an Europas Grenze. Einige Bewohner sind aufgebracht, weil viele illegal kommen und Steuergelder verbrauchen. Ich kann ihre Perspektive wegen der Lasten verstehen. Aber wir können das Problem nicht vermeiden, weil wir alle auf diesem einen Planeten leben. Handelsblatt | Foto: S. Das/Bloomberg [M] Quelle: YouGov für Handelsblatt Bloomberg In dieser Zeit ist Führung wichtig. Wem würden Sie am meisten vertrauen? Am ehesten Papst Franziskus und dem Investor Warren Buffett. Der Papst hat viel Gutes gemacht. Und Buffett spricht offen, auch wenn es mal negativ für seine eigenen Aktien ist. Ich misstraue so vielen auf der Liste der Umfrage. Gründerin Chang: „Korea ist noch dynamisch – und bietet daher mehr Hoffnung und Chancen als beispielsweise Japan.“ Und welchen der Staats- und Regierungschefs der G20 würden Sie an die Spitze einer Weltregierung wählen? Früher hätte ich Dilma Rousseff, die brasilianische Präsidentin, genannt, weil mir ihre Politik gefiel. Heute weiß ich es nicht. Brasilien ist in Schwierigkeiten, und ich weiß nicht genug über die gegenwärtige Lage. Welche der G20-Staaten würden Sie als wichtige Weltmächte bezeichnen? China und die USA. Aber wegen seines globalen Einflusses würde ich auch ein Land nennen, das nicht zu den G20 gehört: Nordkorea. Es ist wirtschaftlich nicht sehr entwickelt, hat aber mit seinem Atomwaffenprogramm weltweit für Aufsehen gesorgt. Und die aggressivste Weltmacht? Die USA. Denn es gibt eigentlich derzeit nur eine Weltmacht, die global Krieg führen kann. Ravichandran Bat hran Und die sympathischen Weltmächte? Ganz oben rangiert für mich Kanada. Es ist ein schöner Flecken, und die Menschen sind wirklich nett. Deutschland mag ich auch. Deutsche gelten zwar als ein wenig langweilig, aber sie haben aus Wissenschaftler Bathran: „Wenn es irgendwo boomt, dann vielleicht in den Taschen von Milliardären.“ USA. Und ihr Wirtschaftssystem kommt in ihren Augen knapp hinter den USA auf Platz zwei. Bathran kann nicht beantworten, welches Gesellschafts- und Wirtschaftssystem für die Dalits und für sein Land am besten wäre: „Ich weiß, dass Kommunismus für die Probleme des Kapitalismus nicht die Lösung ist“, sagt er. Er sei auch davon überzeugt, dass die Probleme in den Ländern unter der Führung Barack Obamas oder Angela Merkels kaum kleiner seien: In Amerika würden die Schwarzen diskriminiert, in Europa die Ausländer. „Es gibt kein einfaches Rezept. Aber dass wir etwas anders machen müssen, steht für mich fest.“ Mathias Peer Südkorea im Porträt Handelspartner Import- und Exportvolumen 2015 Bruttoinlandsprodukt (BIP)* 1 China 227 Mrd. US$ 2 USA 114 Mrd. US$ 3 Japan BIP pro Kopf 27 513 US$ 71 Mrd. US$ Arbeitslosenquote 3,7 % Leistungsbilanzsaldo +2,7 % +3,2 % 98,4 2015 2016 2015 © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. Mrd. US$ der Vergangenheit gelernt und eine gute Erziehung. Sie folgen nicht einfach dem Mainstream, sondern machen sich ihre eigenen Gedanken. Und dann noch Südkorea. Es ist zwar schwierig, bei meinem eigenen Land objektiv zu sein. Aber die Menschen sind weich und nett und zugleich ernsthaft. Wir hatten eine harte Geschichte, aber haben überlebt. Welches Land hat für Sie das beste Wirtschaftssystem? Bisher ist der Kapitalismus das beste System, aber wir brauchen soziale Schutzsysteme als Ergänzungen, besonders in Südkorea. Ich denke, dass bei allen Problemen die europäischen Länder es am besten hinkriegen. In vielen Industrieländern schauen die Menschen düster in die Zukunft. Glauben Sie, dass sich Ihre Lage verbessern wird? Ich glaube, dass sich die Lage in Südkorea verbessern wird, ebenso meine persönliche Lage. Anders als Japan, das bereits sehr entwickelt ist, ist Korea noch dynamisch und bietet daher mehr Hoffnung und Chancen. Allerdings glaube ich, dass meine Generation es besser haben wird als die Kinder, die heute geboren werden. Denn die Chancen sinken. Was halten Sie von Angela Merkels Flüchtlingspolitik? Ich halte sie für sehr mutig. Aber sie benötigt ein Unterstützungssystem. Wenn sie nur eine Politik der offenen Arme verfolgt, wird sie die Unterstützung der Deutschen verlieren. Vielleicht wird es sogar Gewalt und Ausgrenzung geben. Aber wenn das Zusammenleben gut für die Deutschen ist, werden sie es akzeptieren. Die Fragen stellte Martin Kölling. Welche G20Staaten bieten die besten Lebensbedingungen? Umfrage unter 1 000 Südkoreanern Kanada 37 % Deutschland 35 % Australien 34 % Südkorea 2% Darüber diskutiert das Land ... Feindlicher Bruder: Nordkoreas kontinuierliche Drohungen verunsichern die Bevölkerung. Ansteckung: Südkorea verzeichnet den ersten Zika-Virus-Fall. Wahlen: Kann die Opposition bei den Parlamentswahlen im April die niedrige Popularität von Präsidentin Park Geun-hye nutzen? Handelsblatt | *zum Vorjahr | Quellen: IWF, YouGov, eig. Recherche 43 % Martin Kölling Indien 33 % ... 63 % 20 MEINUNG MITTWOCH, 30. MÄRZ 2016, NR. 61 UKRAINE „Viele Beschäftigte sind offen für Flexibilität.“ Besinnen auf das Wichtige Die Autorin leitet das Auslandsressort. Sie erreichen sie unter: [email protected] Bundesarbeitsministerin, zur Debatte um die Flexibilisierung der Arbeitszeit dpa Z eit sollte etwas Kostbares Nach den Warnsein in einem signalen muss Land wie der Ukraine. In einem Land, Kiew Vertrauen das sich politisch aufbauen, findet und wirtschaftlich mit den MaidanNicole Bastian. Protesten vor gut zwei Jahren umorientieren wollte. In einem Land, das gegen Schießereien im Osten, gegen Rezession und eine tief verwurzelte Korruption kämpft. In einem Land, das das Vertrauen seiner internationalen Geldgeber derzeit über alle Maßen strapaziert. In einer solchen Lage sind zwei Monate eine lange Zeit. So lange währt die Regierungskrise in der Ukraine jetzt schon. Mit dem Rücktritt des Wirtschaftsministers Abromavicius hat die Regierungskoalition sich endgültig gespalten. Und die Politiker haben in ihren machtpolitischen Ränkespielen viel zu lange gebraucht, um sich zusammenzuraufen. Selbst der unmissverständliche Druck des wichtigen Kreditgebers aus Washington, des Internationalen Währungsfonds, konnte die Sache nicht beschleunigen. Derzeit sieht es danach aus, dass Parlamentspräsident Wladimir Groisman der Nachfolger von Ministerpräsident Arseni Jazenjuk werden wird. Finanzministerin Natalie Jaresko, die westlichen Beobachtern als kompetenter Vertrauensanker in der Regierungsmannschaft galt, sieht dieser in seinem Kabinett allerdings bedauerlicherweise nicht mehr vor. Sie hatte sich nach langem Zögern vor einigen Tagen bereit erklärt, Ministerpräsidentin zu werden, hat aber nicht die politische Vernetzung, die am Ende wohl doch nötig war, um in dieses Amt aufzusteigen. Präsident Petro Poroschenko, Jazenjuk und die anderen Entscheidungsträger in Kiew müssen sich endlich zusammenraufen. Das, was sie Anfang 2014 verband, als sie nach den Maidan-Protesten eine Regierung gebildet haben, muss sie einmal mehr verbinden. Zudem sollte ihnen klar sein, dass sie einen äußerst großen Vertrauensvorschuss genossen haben, jetzt aber höchste Zeit für sie ist zu liefern. Bei Versprechungen wie dem Abbau von Korruption etwa liegt das Land weit zurück. Da ist es ein positives Zeichen, dass das Parlament am Dienstag den höchst umstrittenen Generalstaatsanwalt Wiktor Schokin mehrheitlich abgesetzt hat, nachdem dieser seine offizielle Absetzung durch Poroschenko zunächst einfach für ungültig erklärt hatte, weil es dafür im Parlament ja keine Mehrheit gebe. In wenigen Tagen entscheiden die Niederländer in einem Referendum über das Assoziierungsabkommen zwischen der EU und der Ukraine. Ein positiver Ausgang ist hier zu wünschen, dennoch sollte der Volksentscheid ein klares Warnsignal an Kiew sein, dass der gute Wille in Europa und den USA nicht endlos ist. Auch der IWF handelt vernünftig, wenn die nächste Kredittranche nur ausgezahlt wird, wenn Fortschritt gewiss ist. Damit in Kiew wieder klar ist, wie teuer ungenutzte Zeit ist. Andrea Nahles LEITARTIKEL Der Kryptokrieg hat begonnen In Zeiten des Terrors braucht der Datenzugriff von Behörden klare Regeln, sieht Anja Stehle. D er Showdown im Streit zwischen Apple und der US-Justiz vor dem Gericht ist ausgeblieben. Offenbar ist es den FBIErmittlern nun gelungen, die Verschlüsselungssoftware auf dem iPhone des Attentäters von San Bernardino zu knacken. Mit allen Mitteln wollte der Chef des US-Konzerns, Tim Cook, die Mithilfe zur Herausgabe der Daten verhindern. Denn auf dem Spiel steht nicht weniger als die Glaubwürdigkeit der DatenschutzPrinzipien des Konzerns. Der Erfolg der FBI-Hacker macht nun ein für den Umgang der US-Behörden mit unseren Daten richtungsweisendes Urteil überflüssig – allerdings nur für den Moment. Denn der Streit, den Experten bereits als Kryptokrieg bezeichnen, wird Datenschützer, Technologiekonzerne und Sicherheitsbehörden noch lange beschäftigen. Im Kern geht es um zwei Grundsatzfragen: Sind die Konzerne beim Schutz der Daten nur ihren Nutzern und ihrer Gewinnorientierung oder sind sie auch der Verfolgung von Straftaten und der Bekämpfung von Terrorismus verpflichtet? Die zweite Frage, die der Fall aufwirft, lautet: Wie weit darf angesichts des Terrors der staatliche Eingriff in das Grundrecht auf Datenschutz gehen? Wann geht Sicherheit vor Freiheit? Noch in Gedanken beim erneuten Terroranschlag von Brüssel würde sicher eine Mehrheit sagen: „Richtig so, wenn es um unsere Sicherheit, wenn es darum geht, Terroristen dingfest zu machen, sollen Behörden ruhig umfangreich Daten abgreifen.“ Für viele Bürger ist der Datenschutz ohnehin ein abstraktes Konstrukt, die Folgen von zu wenig Datenschutz erlebt kaum einer im Alltag. Geht es um Daten für eine gezielte Strafverfolgung, ist gegen die Herausgabe sicherlich nichts einzuwenden. Vielfach erhalten Google, Microsoft & Co. Durchsuchungsbefehle zur Datenweitergabe – und sie kooperieren. Mit den nötigen Gerichtsbeschlüssen sehen die Konzerne auch kein Problem darin, bei der Verfolgung von Straftätern zu helfen. Gegen die Zusammenarbeit von Technologiekonzernen mit den Sicherheitsbehörden ist nichts einzuwenden, solange diese Kooperation für die Unternehmen und die Gerichte kontrollierbar bleibt. Der Fall Apple allerdings gestaltet sich etwas anders. Es geht nicht um die bloße Herausgabe von Daten eines Tatverdächtigen. Um die Verschlüsselungssoftware zu knacken, verlangten die US-Ermittler von Apple, ein Betriebssystem zu installieren, dessen Software eine sogenannte „Hintertür“ hat – so wäre es für das FBI ein Leichtes gewesen, das Smartphone zu hacken. Apple-Chef Tim Cook lehnte das ab, selbst als das FBI versicherte, diesen Zugang nur in diesem Einzelfall zu nutzen. Denn die Informationen, die das FBI auf diese Weise erhält, macht das Hacken weiterer iPhones einfach. Wie aber lässt sich das Dilemma lösen? Einerseits fürchten Apple und andere Konzerne um ihr Geschäftsmodell, das auf Datensicherheit für die Nutzer fußt. Wer Hintertüren einbaut, gefährdet die Sicherheit und Privatsphäre aller Nutzer. Andererseits gibt es ein legitimes Interesse der Ermittler an den Daten. Der Fall zeigt einmal mehr, dass der Bereich der Nutzung von Daten klar abgesteckt werden muss. Und zwar von den Parlamenten und nicht durch eine Einzelfallforderung einer Behörde. Wenn es der Sicherheit dient, wird keiner etwas dagegen haben, dass das FBI Zugriff auf die Daten hat – aber eben nur in diesem Fall. Deshalb sind klare Regeln für die Verwendung der Daten und mehr Transparenz bei den Sicherheitsund Strafverfolgungsbehörden vonnöten. An Glaubwürdigkeit und Vertrauen jedoch haben die Behörden seit den Enthüllungen des ehemaligen Geheimdienstmitarbeiters Edward Snowden stark eingebüßt. Seither wissen wir, dass das umfangreiche Abgreifen der Daten durch den Geheimdienst NSA für die Konzerne nur schwer zu kontrollieren ist. Wieso also hätte Apple glauben sollen, dass das FBI die Software-Hilfe des Konzerns allein im Fall des Attentäters von San Bernardino genutzt hätte? In den USA wie in Europa gilt es abzuwägen, welche Forderungen der Sicherheits- und Strafverfolgungsbehörden legitim und welche überzogen sind. Datenschutz ist ein Grundrecht, das vor dem Zugriff auf die Privatsphäre durch den Staat und andere unbefugte Dritte schützt. Unter dem Eindruck von Terror geben wir dieses Gut viel zu leichtfertig auf – auch in Europa. Etwa wenn Innenminister Thomas de Maizière kurz nach den Anschlägen von Brüssel vor laufenden Kameras sagt, Datenschutz sei schön, aber in Krisenzeiten habe die Sicherheit Vorrang. Ein Aufschrei daraufhin ist ausgeblieben. Dabei darf es auch in diesen Krisenzeiten keinen Automatismus zur Weitergabe von Daten geben. Seit Snowden wissen wir, dass das umfangreiche Abgreifen der Daten durch den Geheimdienst NSA für die Konzerne nur schwer zu kontrollieren ist. © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. Die Autorin ist Korrespondentin in Berlin. Sie erreichen sie unter: [email protected] WIRTSCHAFT & POLITIK „Ich wundere mich über das, was Thomas de Maizière gesagt hat.“ MITTWOCH, 30. MÄRZ 2016, NR. 61 21 „Die fatale Abhängigkeit, in die sich die Bundesregierung gegenüber der Türkei begeben hat, muss sofort beendet werden.“ Aydan Özoguz Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, zum Vorschlag des Bundesinnenministers, die Sanktionsmöglichkeiten für Integrationsverweigerer zu erweitern Claudia Roth Bundestagsvizepräsidentin, über das Schweigen der Bundesregierung zum Protest der türkischen Regierung gegen eine Satire des Norddeutschen Rundfunks ARBEITSZEIT Angst vor der Freiheit G den die Szenarien sind, stimmen sie doch darin überein, dass es angesichts der geringen Qualifikation der überwiegenden Zahl der Flüchtlinge zu einem erheblichen Teil eine Immigration in die Arbeitslosigkeit sein wird. Die Kosten der Einwanderung in den deutschen Sozialstaat werden erheblich sein. Der Finanzwissenschaftler Bernd Raffelhüschen hat in seiner Generationenbilanzierung erschreckende Nachhaltigkeitslücken prophezeit. Der Deutsche Bundestag wäre gut beraten, wenn er die langfristigen Chancen, Risiken und Kosten des Flüchtlingszustroms durch eine von ihm eingesetzte Enquetekommission schätzen und politische Empfehlungen erarbeiten ließe. Datenbasis könnte eine dem Mikrozensus nachgebildete Repräsentativbefragung der Flüchtlinge mit Bleibeabsicht und Bleibeaussicht sein. Der Themenkatalog sollte sich an der Enquetekommision „Demographischer Wandel“ aus den Jahren 1992 bis 2002 anlehnen und um das Thema einer qualifikations- und bedarfsgesteuerten Einwanderungspolitik erweitert werden. Diese hat sich durch den Flüchtlingszustrom nicht erübrigt. Die Kommission sollte einen ersten Zwischenbericht noch vor der Bundestagswahl im September 2017 vorlegen. So könnten langfristig unbezahlbare Wahlgeschenke verhindert und die demokratische Legitimation künftiger rationaler flüchtlingspolitischer Entscheidungen vorbereitet werden. Die Nachhaltigkeitslücke, die die Große Koalition mit ihrer Rentenpolitik hinterlässt, ist groß genug. elernte Ängste sitzen tief. Flexible Zeiten Kaum verkönnen Firmen langt Arbeitgeberpräsident Ingo Kraund Angestellten mer, dass die letznutzen – wenn es ten starren Regeln im Arbeitszeitgefair zugeht, sagt setz flexibler wersollten, fürchDonata Riedel. den ten Gewerkschafter – und mit ihnen durchaus auch viele Arbeitnehmer –, dass sie künftig rund um die Uhr per Laptop an ihren Arbeitsplatz gekettet sein werden. Klar definierte Offline-Zeiten verlangt deshalb sofort der DGB. Die alten Reflexe funktionieren also noch, obwohl im letzten Jahrzehnt – anders als in den 30 Jahren davor – flexible Arbeitszeiten fast ausschließlich unter der Überschrift „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“, „Work-Life-Balance“ und „Angebote zur Fachkräftesicherung“ diskutiert worden sind – also vor allem aus Arbeitnehmersicht. Was Kramer an Änderung für das Arbeitszeitgesetz vorschlägt, ist nicht einmal eine Revolution, sondern lediglich die Anpassung an die neue EU-Arbeitszeitrichtlinie, die gesetzliche Höchstarbeitszeiten pro Woche und nicht mehr pro Tag festlegt und keinen Tarifvertrag ändern würde. Die Angst vor zu viel Freiheit, die dennoch sofort die Debatte bestimmt, müssen Politiker gleichwohl sehr ernst nehmen: Die Industrie 4.0, die Digitalisierung aller Arbeitsprozesse, wird in Deutschland zu einseitig als Modernisierungschance, als Aufholprozess zu den USA, als Steigerung der Produktivität diskutiert. Ob das enorme Rationalisierungspotenzial, das zum Abbau vieler Arbeitsplätze führen wird, das Entstehen neuer Arbeit wirklich begünstigen kann: Daran zweifeln viele der heute Beschäftigten. Im kollektiven Gedächtnis wirkt die Erinnerung an die Zeit hoher Arbeitslosenquoten noch nach. Flexibel arbeiten ist nur eine Verheißung in Zeiten der Vollbeschäftigung. Die letzten starren Schutzrechte dürfen darum nicht einfach nur gestrichen, sondern sie müssen ersetzt werden durch flexiblere Arbeitszeitgrenzen. Ein generelles Recht auf Offline-Zeiten könnte dazu zählen. Konkrete Regeln im Gesetz sollten aber mit Öffnungsklauseln für Tarifverträge versehen werden, damit Arbeitgeber und Gewerkschaften sich im beiderseitigen Interesse auch anders einigen können. Es wäre dann eine Freiheit, die niemandem Angst machen muss, nicht ein neues Recht des Stärkeren. Der Autor war Chefredakteur des Handelsblatts. Sie erreichen ihn unter: [email protected] Die Autorin ist Parlamentskorrespondentin in Berlin. Sie erreichen sie unter: [email protected] GASTKOMMENTAR Das Kosten-Tabu B undeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel wirft der Kanzlerin und dem Finanzminister vor, die Bevölkerung nicht ausreichend über das Ausmaß der Flüchtlingskosten zu informieren. Ein bisschen sei es so wie bei der deutschen Einheit. Da seien die Kosten auch erst verschwiegen worden, und dann sei das dicke Ende mit Schuldenbergen und Steuererhöhungen gekommen. Mehr als eine erste Rate künftiger Kosten sind die in den Eckwerten für den Haushalt 2017 vorgesehenen zusätzlichen Ausgaben und Mindereinnahmen im Zusammenhang mit der Bewältigung des Flüchtlingszustroms in Höhe von insgesamt zehn Milliarden Euro gewiss nicht. Die künftige Asyl- und Flüchtlingspolitik sollte jedoch auf der Basis langfristiger Kostenschätzungen erfolgen, so hartherzig dies angesichts der humanitären Katastrophen an den Außengrenzen der Europäischen Union auch erscheinen mag. Mit der chaotischen, unkontrollierten Immigration aus rückständigen Ländern handele sich Deutschland einen Sack voller Probleme ein, hat Hans-Werner Sinn gewarnt. Das befürchtet, wie Umfragen zeigen, nicht nur die Gesamtbevölkerung, auch eine relative Mehrheit der Ökonomen. Wenn die etablierten Parteien der „Alternative für Deutschland“ nicht Wahlkampfmunition liefern wollen, dürfen Gewinnund Verlustschätzungen des Zustroms nicht tabu sein und als politisch inkorrekt gelten. Das Ifo Institut hat den Mut gehabt, in seinem Schnelldienst die Präsidenten der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute und Migrationsexperten die Chancen der Zuwanderung und die Kosten der Integration diskutieren zu lassen. So unsicher die Datenbasis ist und so verschie- Eine Enquetekommission sollte die Flüchtlingskosten prüfen, fordert Rainer Nahrendorf. © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. 22 UNTERNEHMEN & MÄRKTE SKY Modell England Großbritannien war eine Stätte des Triumphs für den TV-Tycoon Rupert Murdoch. Ein großes Foto in der Zentrale des Pay-TV-Betriebs Sky Plc zeigt, wie er den siebenmillionsten Abonnenten begrüßt. Nun sind es ein paar Millionen mehr, und Jeremy Darroch (Foto) führt in London die Geschäfte – und muss darauf achten, dass der Sky-Ableger in München die Bundesli- ga weiterhin großformatig zeigen kann. Darroch ist hier Aufsichtsratschef. Der deutsche Senderchef Carsten Schmidt sieht sich mit Wünschen der Klubs konfrontiert, auch in der Bundesrepublik sollten die TV-Erlöse so sprudeln wie in England. Dort zeigt mittlerweile British Telecom neben Sky viele Spiele der Premier League live. So viel Konkurrenz nutzt stets dem, der die Rechte hat. HB EUROSPORT Olympischer Geist Eurosport im internationalen Wettbewerb zu stärken. Nichts ist unmöglich in diesem Verbund. Und so hat Eurosport-Chef Peter Hutton (Foto) frühzeitig sein Interesse am deutschen Spitzenfußball erklärt: „Warum nicht? Es wäre wunderbar, die Bundesliga in Deutschland zeigen zu können, für Skandinavien haben wir ja bereits die Rechte.“ Es handele sich aber um ein „großes Wettbieten“. HB Thomas Müller jubelt über sein Tor für den FC Bayern München: Die Vergabe der TV-Rechte für die Bundesliga steht an. Lärm um Lizenzen PERFORM GROUP Blavatniks Plan Irgendwie geistert Leonard Blavatnik (Foto) als „ukrainischer Milliardär“ durch die Presse. Vermutlich, weil er einst in der Sowjetunion, in Odessa, geboren wurde. 1978 aber schon wanderte Blavatnik in die USA aus und machte hier später Karriere als Geschäftsmann, der es vor allem auf Medien abgesehen hat. So erstand er Warner Music. Sein aktuelles Projekt ist es, Die Fußballbranche erhofft sich einen Geldregen vom Fernsehen. Schon fordern die Traditionsklubs der Bundesliga eine andere Verteilung der TV-Gelder. über die in London ansässige Perform Group ein Sport-Portal im Internet aufzubauen. Hierfür jagen Blavatniks Leute Sportrechte, wo immer sie erhältlich sind, zum Beispiel für Spaniens Fußball oder für die britische Premier League (Deutschland, Österreich). Perform Group könnte die große Überraschung im jetzt anlaufenden Poker um die deutsche Fußballbundesliga werden. HB Hans-Jürgen Jakobs, Kai-Hinrich Renner München, Hamburg I RTL Zu den Konstanten bei Bertelsmann gehören die deutschen TV-Geschäfte der RTL Group. Sie liefern gute Gewinne ab, auch wenn die Quoten gelitten haben. Mehr Wucht erhoffen sich die Macher rund um RTL-Group-Chefin Anke Schäferkordt (Foto) vom Fußball; Übertragungen vom Boxen und von der Formel 1 haben ihre beste Zeit hinter sich. In der Not holte sich RTL vor Jahren die Rechte an Qualifikationsspielen der Nationalelf für die Europameisterschaft; nun haben sie sich offenbar die Qualifikationsspiele der Deutschen für die Weltmeisterschaften 2018 und 2022 gesichert. RTL kommentiert, es seien „seitens der Uefa noch keinerlei Entscheidung kommuniziert worden“. Möglich, dass RTL auch der ARD („Sportschau“) die Bundesliga wegschnappt. Das gab es 1988 schon mal: „Anpfiff“ hieß das Format. HB Bloomberg, picture alliance / Frank May, action press, RTL Vorbild „Anpfiff“ n diesen Tagen hält es Christian Seifert, 46, mit einer Weisheit des großen AppleChefs. „Block the noise“, gibt sich Tim Cook in Stressmomenten selbst mit auf den Weg – „ignoriere den Lärm um dich herum.“ Das zitiere Seifert derzeit gern, berichten Mitarbeiter. Das Leben des Chefs der Deutschen Fußball-Liga (DFL) ist alles andere als geräuscharm. Schließlich steht mal wieder eine besondere Auktion ins Haus: die Vergabe der TV-Rechte für die Bundesliga. In den nächsten zwei Monaten soll für das wertvolle Gut, das hohe Einschaltquoten und viele Klicks bewirkt, ein Deal festgezurrt werden, der neue Maßstäbe setzt. Die Profiklubs – mit dem Meister des Merkantilen, dem FC Bayern München, an der Spitze – erwarten deutlich mehr Geld als vorher. Dafür müsste am Ende wohl vor allem der bisherige Hauptrechtenutzer, der Pay-TV-Konzern Sky, aufkommen. Wie viel zahlt er am Ende? Titelverteidiger Sky muss sich mit rund 20 Rivalen auseinandersetzen, die sich für eines der angebotenen acht Rechtepakete interessieren – und mit dem Bundeskartellamt. Die Wettbewerbshüter diskutierten am Dienstag intern offenbar noch einmal die genaue Ausgestaltung einer „NoSingle-Buyer-Rule“ – eines Alleinerwerbsverbots, auf das sie sich früh festgelegt haben. Niemand dürfe demnach alle Pay-TV-Rechte besitzen. FC-Bayern-Vorstandschef KarlHeinz Rummenigge hatte die neue Regel – als Stoß gegen Sky – in der Bonner Behörde ebenso befürwortet wie Dieter Hahn, einst Intimus des Rechtegroßhändlers Leo Kirch und heute Aufsichtsratschef des Medienhauses Constantin. Dessen Sportsender-Ableger Sport 1 schielt auch auf die Bundesliga. Bis zu 100 Millionen Euro wollte Hahn mit Partnern für ein Pay-TVEinstiegspaket lockermachen. Ihn interessieren Spiele am Freitag, Sonntag und Montag; der Hauptpart am Samstag bliebe bei Sky. Vor allem bei Klubs im Wes- © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. ten scheint die Skepsis jedoch groß. Neben Ex-Kirch-Manager Hahn ist etwa auch der TV-Konzern Discovery mit dem Sender Eurosport aus dem Reich des US-Tycoons John Malone im Spiel um die Bundesliga mit dabei. Die Perform Group von Leonard Blavatnik mischt ebenfalls mit, einem in der Sowjetunion geborenen USMilliardär, der Warner Music besitzt und Sky für den deutschsprachigen Raum die Rechte an 1. und 2. Bundesliga Medienerlöse im deutschen Lizenzfußball in Mio. Euro 1 000 Mio. € 560 615 663 673 Prognose Unter den Mediengewaltigen dieser Welt ist John Malone besonders schrullig. Und ganz gern legt er sich mit seinem Unternehmerkollegen Murdoch an. Alle Welt horchte auf, als Discovery aus dem Malone-Reich die Rechte an den Olympischen Spielen erwarb, gegen die öffentlichen Sender, die seit Urzeiten den Zugriff hatten. Aber es gilt nun einmal, den Discovery-Ableger 2013/’14 Handelsblatt 2017/’18 Quelle: fussball-geld.de Gangsterschreck Wie ein Start-up mit Abwehrsystemen für unbemannte Flugkörper Furore macht. Seite 24 Getty Images Entertainment Jens Distelberg Drohnenschreck Warum James Bond im Wintersportort Sölden allgegenwärtig ist. Seite 28 ALEXANDER WEHRLE Eibner-Pressefoto Milliarden und 1,5 Milliarden als Ziel definiert. Und: Die Bundesliga soll wirtschaftlich unter den drei Topligen Europas bleiben. Zum großen Plan dürfte das frei empfangbare Fernsehen („Free-TV“) wenig beitragen. Die jährlich rund 100 Millionen Euro, die die ARD („Sportschau“) zahlt, sind kaum exorbitant zu steigern, auch wenn als finanzstarker Mitbieter der Privatsender RTL antritt. Die Bertelsmann-Tochter sucht Ersatz für die schwächelnden Übertragungen vom Boxen und von der Formel 1. Sicher scheint schon heute: Niemand außer Sky bewirbt sich für alle Pakete. Das Ganze sieht deshalb eher nach Preispoker aus als nach Revolution. „Das ist kein Millionenspiel“, warnt einer der Hauptbeteiligten vor zu viel Naivität, „das ist ein Milliardenspiel.“ Den Ton hat vor Wochen FCBayern-Stratege Rummenigge gesetzt: Er erwarte sich „eine Milliarde plus X“ pro Saison. Das sei nötig, um mit der englischen Liga mithalten zu können, in der die Klubumsätze dank Pay-TV-Wettbewerb sprudeln. 2,3 Milliarden Euro nehmen die Klubs hier ein – Fans, die möglichst viele Spiele live sehen wollen, müssen freilich 110 Euro pro Monat zahlen. Und dann sind noch viele deutsche Traditionsklubs, die größere Stücke vom Kuchen fordern. Sie Das ist kein Millionenspiel, das ist ein Milliardenspiel. Mehr Geld für Tradition: Der Manager des 1. FC Köln will eine TV-Revolution. D er Geschäftsführer des Kölner Erstligisten startet mit fünf anderen Klubs das „Team Marktwert“. Es fordert eine andere Verteilung der TV-Gelder. Schon seit mittlerweile elf Dienstjahren muss Seifert aus einem kaum veränderbaren Produkt gigantische Preissteigerungen herausholen. Als er antrat, erlöste die Liga gerade mal 276 Millionen Euro. Für Belebung sorgten stets neue Player, die der DFL-Chef aufs Feld führte. Sie zahlten hohe Summen, scheiterten aber am Ende: 2006 der Pay-TV-Novize Arena des Kabelnetzbetreibers Unitymedia (gehört ebenfalls dem Milliardär Malone); drei Jahre später die Telekom, die für ihr Internet-TV eine „Liga Total“ ausrief, mit Franz Beckenbauer als Moderator, aber ohne viele Zuschauer; und schließlich 2013 der Axel Springer Verlag, der offenbar mit Verlusten bei Bild.de LiveSchnipsel der Liga feilbot. Solche Flops dämpfen aktuell die Experimentierlaune. Zumal Sky Deutschland mit 4,5 Millionen Abonnenten unter dem Strich immer noch Verluste macht. In Großbritannien dagegen ist Sky mit fast dreimal so vielen Kunden hochprofitabel. Beim deutschen Ableger in München sprechen einige von der „Luxussorge“, jetzt über eine Rechtezersplitterung mehr für den FC Bayern München einnehmen zu wollen. Was aber habe der Kunde „von einer durch das Kartellamt für den FC Bayern politisch gesteuerten Bieterschlacht?“, lautet eine Frage. Herr Wehrle, sportlich steht der 1. FC Köln auf Platz neun der BundesligaTabelle. Wo steht der Klub, wenn es nach Markt- und Markenwert ginge? Was die Markenstärke betrifft, stehen wir sicher auf einem ordentlichen einstelligen Platz. Wenn wir die Tabelle der TV-Einnahmen betrachten würden, wären wir aber nur auf Platz 16 ... ... wären also abstiegsgefährdet. Das bisherige Modell der Aufteilung der TV-Erlöse sollte überarbeitet werden. Nötig ist eine zeitgemäße, nachhaltige Fassung. Jeder Klub erhält einen Sockelbetrag. Und es gibt Geld für den sportlichen Erfolg der letzten fünf Jahre. Genau. Aber die Bedeutung jedes Klubs für die Liga sollte ebenfalls ein Gewicht haben, indem eine dritte Säule integriert wird. Das Produkt Bundesliga wird unabhängig vom aktuellen Tabellenstand nicht zuletzt von Klubs geprägt, die sehr beliebt und bekannt sind und viele Fans haben. Wichtige Indikatoren für die neue dritte Säule sind TVReichweiten, die Zahl von Fans und Mitgliedern, objektive Zahlen zu Beliebtheit und Bekanntheit oder Interaktionsraten bei Social Media. Das alles spielt für Partner und Sponsoren eine wichtige Rolle. Und für Sender, die Rechte erwerben, zählt das nationale Gewicht. Ein Branchenkenner plädieren beim Verteilen der TVGelder künftig für Kriterien wie Beliebtheit, Fannähe und TV-Attraktivität; bislang zählt nur der sportliche Erfolg. Sechs Vereine formieren sich hier zu einem „Team Marktwert“: Es stellt sich am heutigen Mittwoch der Öffentlichkeit vor. Es gehe um ein zeitgemäßes Modell, sagt Alexander Wehrle, Geschäftsführer des 1. FC Köln (siehe Interview). Die Branche kombiniert sich in einen Goldrausch hinein. Aktuell erlöst die DFL im Inland pro Saison 670 Millionen Euro, der Großteil kommt von Sky mit 490 Millionen Euro. Der Auslandsvertrieb steuert noch mal 160 Millionen Euro bei. Von wem aber kommen in den vier Jahren von der Saison 2017/18 an die jährlich mindestens fehlenden 170 Millionen? Das ist das Kunststück, das DFL-Chef Seifert gelingen muss. Intern hat er einen „Korridor“ zwischen 1,1 Am Ende könnte das vom Kartellamt propagierte Alleinerwerbsverbot allerdings weniger bringen als sich so mancher erhofft. Die letzte Idee: Wenn Sky tatsächlich alle fünf Pakete für Kabel- und Satelliten-Rechte bekäme, müsste ein eigenes Paket an einen Dritten gehen: mit Rechten an 64 Spielen für mobile Nutzung und Computer. Die Sky-Kunden könnten dann alle Spiele am TV-Gerät sehen, mehr als fünf Dutzend davon aber nicht per Handy und Tablet. Das Modell gilt als besonders geeignet für Blavatniks Perform Group, die ein Sportportal im Internet aufbaut. Vorgesehen sind von der DFL bisher auch Mindestpreise für einzelne Pakete. Werden die nicht erfüllt, fallen die Rechte an die Klubs zurück. Viel Zeit bleibt nicht. Bis Anfang Juni soll DFL-Chef und Rechteverkäufer Christian Seifert die Sache erledigt haben. Dann beginnt die Europameisterschaft – der Lärm um Lizenzen soll den Spaß nicht verderben. Wie weit sind Sie mit Ihrem Modell? Wir stehen am Anfang. Wir sind kein geschlossener Zirkel, die Mitarbeit weiterer Profiklubs ist ausdrücklich erwünscht. Die DFL hat die Klubs aufgefordert, sich Gedanken über ein Verteilungsmodell zu machen. Wir tun das jetzt. imago/Horst Galuschka der englischen Premier League abjagte. Giganten der Internet-Ära wie Google und Amazon zeigen ebenso Interesse an der deutschen Liga wie gewichtige Telekommunikationskonzerne. Die Deutsche Telekom und Vodafone sondieren das Feld, offenbar, weil sie später per Sublizenz Fußball zeigen könnten. Telekom-Chef Timotheus Höttges bekennt, sich für den „Procedure Letter“ der DFL zu registrieren. In ihm skizziert die DFL das Verfahren. Nur wer sich hier meldet, erhält Mitte April die kompletten Unterlagen. „Wir haben eine große Fan-Basis“ Und dann haben sich Hertha BSC, Eintracht Frankfurt, Werder Bremen, Hamburger SV, VfB Stuttgart und Köln flugs zum „Team Marktwert“ gefunden? 1.-FC-KölnGeschäftsführer Wehrle: „Die Liga spannend halten.“ © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. Wir haben eine große Fan-Basis und ähnliche Herausforderungen und Erfahrungen. Da lag diese Zusammenstellung nahe. Beliebte Vereine wie Schalke 04, FC Bayern oder Dortmund hätten viel mehr Anlass, sich zu rühren. Vielleicht sind mit den sechs Gründungsmitgliedern der Initiative jene Klubs zusammen, die wirtschaftlich noch nicht so gefestigt sind. Natürlich gibt es mit einem Verein wie Schalke viele Gemeinsamkeiten. Ist Ihr Vorstoß mit anderen Klubs abgesprochen? Es gab ja bereits Geheimrunden zur Ermittlung neuer TV-Kriterien – ohne Darmstadt, Ingolstadt und die Zweitligisten. Was Sie „Geheimrunde“ nennen, war ein wichtiger Informationsaustausch. Wir sind völlig transparent. In den anderen großen europäischen Fußball-Ligen gibt es die von uns angeregte dritte Säule, dort werden bis zu dreißig Prozent der TV-Einnahmen nach Markterfolg ausgeschüttet. Das hat sich bewährt. In Italien werden sogar Klubs gemäß der Einwohnerzahl belohnt. Die fünf größten Städte profitieren. Aber, keine Angst: Das ist im Ernst nichts, was wir fordern. So ein Modell entsteht im Dialog. Ihr Modell macht diejenigen stärker, die immer schon da waren. Auch in der Zweiten Liga gibt es Klubs wie Kaiserslautern, Nürnberg oder 1860 München, die viele Fans haben. Der SV Darmstadt 98 ist ein Traditionsverein und hat sehr gute Werte. Unsere Idee richtet sich weder gegen die Zweite Liga noch gegen Kleinere. Kritiker finden Sie unsolidarisch. Das trifft aber nicht zu. Im Vergleich zur jetzigen Lage ist es doch viel solidarischer, zu erfassen, welcher Markenwert eines Klubs wie viel zum Wert unseres gemeinsamen Produkts Bundesliga beiträgt. Es muss doch darum gehen, die Liga spannend und möglichst viele Klubs wettbewerbsfähig zu halten, auch im Kampf um internationale Plätze. Die Fragen stellte Hans-Jürgen Jakobs. 24 UNTERNEHMEN & MÄRKTE MITTWOCH, 30. MÄRZ 2016, NR. 61 START Jede Woche stellt das Handelsblatt junge, aufstrebende Unternehmer vor. Wir werfen einen Blick auf die Persönlichkeit, das Geschäftsmodell und die Finanzierung. Schutz vor Drohnen? Die Flugkörper können Waren, Waffen, aber auch Spionagesoftware transportieren. Die Drohnen-Versteher Kassel ist zu klein geworden – Dedrone zieht um ins Silicon Valley. Dort boomt nicht nur der Markt für Drohnen, sondern auch für deren Abwehr. D er erste Kontakt mit der Realität war ruppig. Das Fluggerät war gerade in der Luft, als die Handschellen klickten. An der Golden Gate Bridge in San Francisco dürfen keine Drohnen fliegen, machten die herbeigeeilten Sheriffs den verstörten Forschern klar: In den Nationalparks der USA – der Bereich um die Brücke zählt dazu – dürfen keine privaten Drohnen fliegen. Hinzu kommt, dass sich angrenzend ein alter Militärstützpunkt befindet, auf dem die Küstenwache noch aktiv ist. Nun hatte es die Gruppe auch noch mit der Homeland Security zu tun. Das ist kein Spaß und kann auf geradem Weg vom Gerichtssaal ins Gefängnis führen. Drei Jahre ist das her. Heute kann Dedrone-Chef Jörg Lamprecht über den Zwischenfall schmunzeln – schließlich basiert seine Geschäftsidee darauf. Früher hat Lamprecht selbst Drohnen gebaut, jetzt hilft er dabei, unerwünschte Fluggeräte aufzuspüren. Die Dedrone GmbH ist sein viertes Start-up und will auf der Seite des Gesetzes stehen. Sie fertigt und vertreibt Technologie zur Erkennung und Lokalisierung von Drohnen. „Heute herrscht weitgehend Anarchie in der Luft“, erklärt der Ingenieur. Das werde nicht so bleiben – und davon soll Dedrone profitieren. Seit Oktober 2015 wird der aktuelle DrohnenSchnüffler verkauft. Der Umsatz liege im „einstelligen Millionenbereich“, mehr will Lamprecht nicht verraten. Um Interessenten zu überzeugen, geht er schon mal ungewöhnliche Wege. Eine Praxisvorführung überzeugte etwa einen Gefängnisdirektor. Eine Drohne mit einer Pistolenattrappe surrte leise über die Gefängnismauer, steuerte schnurstracks eine Zelle an, der Insasse griff sich die Waffe, und der Flieger verschwand wieder. „Waffen, Drogen, Pornofilme, alles wird geliefert“, sagt Lamprecht. Mit Dro- gen vollgepackte Drohnen sind bereits Alltag im amerikanisch-mexikanischen Grenzverkehr. In den USA ist das Interesse besonders groß, auch deshalb hat Dedrone seinen offiziellen Hauptsitz gerade aus dem niedersächsischen Kassel in den angesagten Mission District in San Francisco verlegt. In der 24th Street sitzt Jörg Lamprecht mit vier Mitarbeitern und stöhnt über die hohen Mietpreise und Lebenshaltungskosten. Aber was hilft es: „Hier ist das Ökosystem für die Industrie, hier sitzen die Technologiefirmen und auch das Risikokapital“, sagt der Unternehmer. In Deutschland konnte Dedrone 2,7 Millionen Euro einsammeln, der Großteil stammt von dem Tech-Investor Target Partners. Im Silicon Valley hoffen sie auf mehr. Der Anti-Drohnen-Markt wird gewaltig wachsen. Davon sind nicht nur Lamprecht und seine Mitgründer Ingo Seebach und Rene Seeber, die mit dem Großteil der Firma in Deutschland geblieben sind, überzeugt. Die Marktforscher von Research and Markets in Dublin rechnen mit einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 24 Prozent bis 2022. Sie sehen Dedrone neben der Thales Group und Boeing als Marktführer. Drohnenabwehrsysteme sind nicht nur für Militär und Polizei interessant, sondern auch für Unternehmen. Forscher in Singapur haben gezeigt, wie einfach es für eine Drohne mit angehängtem Smartphone ist, sich als drahtloser Drucker auszugeben und Druckaufträge für sensible Dokumente zu stehlen. Selbst wenn das Büro im vermeintlich sicheren 30. Stock liegt. Doch Dedrone hat noch mehr Pläne. „Der Drohnenmarkt wird schneller wachsen als der Smartphonemarkt“, prophezeit Lamprecht. Alleine in China Die Gründer von Dedrone: Ingo Seebach, Jörg Lamprecht und Rene Seeber (v.l.). DEDRONE AUF EINEN BLICK Dedrone GmbH/Nikolaus Frank Axel Postinett San Francisco Das Team Dedrone wurde 2014 von Jörg Lamprecht, Ingo Seebach und Rene Seeber gegründet. Der Hauptsitz des Start-ups ist seit Februar in San Francisco – der Großteil der 27 Mitarbeiter aber arbeitet in Kassel. Geschäftsmodell Ein System zur Erkennung von Drohnen. Adressat sind in erster Linie Militär und Polizei, aber auch Unternehmen. Investoren 2015 konnte Dedrone 2,7 Millionen Euro Risikokapital einwerben. Angeführt wurde die Finanzierungsrunde durch den deutschen Tech-Investor Target Partners. Markt Das Marktforschungsunternehmen Markets und Markets sagt den Drohnenabwehrsystemen ein Volumen von 1,14 Milliarden US-Dollar im Jahr 2022 voraus. © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. gibt es über 400 Hersteller von Drohnen. Laut Branchenverband CES wird alleine in den USA der Verkauf der unbemannten Flieger um 145 Prozent auf eine Million Stück explodieren. Aus dem anarchischen Durcheinander in der Luft wird ein geordnetes Nebeneinander werden müssen. „Dafür braucht es eine Infrastruktur, und die wollen wir liefern“, sagt Lamprecht. Wenn zum Beispiel die belebte Market Street für den gewerblichen „Lieferverkehr“ mit Drohnen geöffnet werden wird, muss es eine Luftraumüberwachung geben. Genehmigte Lieferflieger von Amazon oder Macy’s werden dann von Kontrollpunkt zu Kontrollpunkt weitergeleitet, illegale Drohnen herausgefischt. Kontrollsysteme werden auch Unternehmen und Werkshallen brauchen, in denen Transportdrohnen bald die langsamen Flurförderfahrzeuge ablösen könnten. Bislang aber dreht sich alles um die Drohnenabwehr. Der 6 900 Dollar teure Dedrone-Detektor benutzt eine Vielzahl von Sensoren, um Drohnen aufzuspüren. Mikrofone horchen die Umgebung nach verdächtigen Geräuschen ab, Kameras scannen den Luftraum und Radioempfänger durchforsten die Frequenzen nach Steuersignalen für die Flieger. Der Kern der Software, die in einem Datencenter gefahren wird, sei die Signalverarbeitung“, verrät Lamprecht. Ein Drohnengeräusch muss aus Verkehrslärm und Stimmen-Wirrwarr herausgefiltert, eine Drohne von einem Vogel unterschieden werden. „Hier liegt unsere Stärke“, sagt der Gründer. In einer Datenbank seien die „digitalen, optischen und akustischen Fingerabdrücke“ von über 400 Drohnenmodellen gespeichert. Damit wisse der Sicherheitsdienst sogar, welche Drohne welches Herstellers angeflogen kommt und welche Last sie tragen kann. Das Abenteuer an der Golden Gate Bridge ist damals übrigens glimpflich ausgegangen. In der Kamera der beschlagnahmten Drohne haben die Spezialisten der Homeland Security keine Fotos gefunden, damit fiel der Spionagevorwurf weg. Und was die übrigen Vergehen betrifft, hat der kalifornische Richter noch mal ein Auge zugedrückt und das Verfahren eingestellt. Dank Dedrone werden potenzielle Nachahmer jetzt vielleicht noch schneller gefunden. Dedrone (Sphäre), iStock.com/ErikdeGraaf (Foto), alik/Shutterstock UP UNTERNEHMEN & MÄRKTE 25 MITTWOCH, 30. MÄRZ 2016, NR. 61 Schicksalsjahr für deutsche Stahlwerke DEUTSCHLANDS WIRTSCHAFTSUND FINANZZEITUNG Verleger: Dieter von Holtzbrinck Herausgeber: Gabor Steingart Redaktion Chefredakteur: Sven Afhüppe Stv. Chefredakteure: Peter Brors, Thomas Tuma Autor: Hans-Jürgen Jakobs Textchef: Rüdiger Schmitz-Normann Creative Director: Melanie Petersen Chef vom Dienst: Claus Baumann (Print/Live), Stefan Kaufmann, Stefan Menzel, (Online/Mobile), Marc Renner (Paid Content), Peter Pfister (News am Abend) Ressortleiter: Thomas Sigmund (Politik), Grischa BrowerRabinowitsch (Unternehmen), Daniel Schäfer (Finanzen), Tanja Kewes, Christian Rickens (Agenda), Nicole Bastian (Ausland), Sönke Iwersen (Investigative Recherche) Chinesische Billigkonkurrenz und Emissionshandel: Eine Studie warnt vor dem Niedergang der Branche. Deskchefs: Nils Rüdel (Politik), Kirsten Ludowig (Unternehmen), Martin Dowideit (Finanzen), Dr. Jens Münchrath (Agenda) International Correspondents: Mathias Brüggmann, Torsten Riecke Chefökonom: Dirk Heilmann könnte bis 2030 wegfallen. ► Auch die Autoindustrie wäre direkt betroffen. Martin Wocher Düsseldorf H ans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, nennt 2016 ein „Schicksalsjahr“. Die krisengeschüttelte deutsche Stahlindustrie werde gleich von zwei Seiten in die Zange genommen: Da ist zum einen die Importflut chinesischen Billigstahls und der damit verbundene Verfall der Stahlpreise, und da ist zum anderen der europäische Emissionsrechtehandel. Mit immer neuen Sparrunden stemmen sich die heimischen Hütten gegen die Konkurrenz aus China. Gleichzeitig setzen sie auf die Unterstützung der EU, die eine massive Verschärfung ihrer Anti-Dumping-Maßnahmen plant und schon jetzt im Wochentakt neue Verfahren gegen Produzenten aus China, Korea oder Russland auf den Weg bringt. Erste Erfolge sind sichtbar. Die langfristige Bedrohung sieht Kerkhoff aber in der Verschärfung des europäischen Emissionsrechtehandels. Sollte dieser wie von der EU-Kommission vorgeschlagen ab 2020/21 greifen und die Produkti- onskosten durch zusätzliche Aufwendungen für CO2-Zertifikate in die Höhe treiben, sei die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Hütten massiv gefährdet. Die Branche rechnet mit Mehrkosten von durchschnittlich einer Milliarde Euro pro Jahr. Bis 2030 könnte die Belastung auf 1,6 Milliarden Euro ansteigen. Eine Studie des Prognos-Instituts im Auftrag der Wirtschaftsvereinigung rechnet ein solches Szenario durch: Da die schon jetzt angeschlagene Stahlbranche ab 2023 nur noch Verluste schreiben und kaum investieren würde, gingen Produktion und Beschäftigung bis 2030 um 60 Prozent gegenüber dem Niveau zurück, das ohne Zusatzbelastung erreichbar wäre. Mit 24 000 Beschäftigten gegenüber 77 000 derzeit würde die Traditionsbranche zur Randgröße schrumpfen. „Wir sind dabei sehr konservativ vorgegangen“, sagte Projektleiter Jan Limbers. So wurde der Verlust an Technologie-Know-how gar nicht einbezogen, sollte in wenigen Jahren der überwiegende Teil des in Deutschland verarbeiteten Stahls aus anderen Ländern kommen. Auch so hätte der Bedeutungsschwund der heimischen Stahlindustrie erhebliche Auswirkungen auf die gesamte Wirtschaft. So geht die Studie von einer um 30 Milliarden Euro geringeren Wertschöpfung aus, wenn weniger Vorleistungen gefragt werden und wichtige Verantwortlich im Sinne des Presserechts sind die jeweiligen Leiter für ihren Bereich. Im Übrigen die Chefredaktion. Handelsblatt Research Institute Tel.: 0211 - 887-11 00, Telefax: 0211 - 887-97 11 00, E-Mail: [email protected] Prof. Dr. Dr. h.c. Bert Rürup (Präsident), Dirk Hinrich Heilmann (Geschäftsführender Direktor und Chefökonom) Verlag Handelsblatt GmbH (Verleger im Sinne des Presserechts). Geschäftsführung: Gabor Steingart (Vorsitzender), Frank Dopheide, Ingo Rieper Anzeigenleitung: Martin Fischer Verantwortlich für Anzeigen: Peter Diesner Erfüllungsort und Gerichtsstand: Düsseldorf. Anschrift von Redaktion, Verlag und Anzeigenleitung: Kasernenstr. 67, D-40213 Düsseldorf, Tel. 0211 - 887–0 Der Verlag haftet nicht für unverlangt eingesandte Manuskripte, Unterlagen und Fotos. Axel Springer SE, Offsetdruckerei Kettwig, Im Teelbruch 100, 45219 Essen; Axel Springer SE, Druckhaus Spandau; Brunsbüttler Damm 156–172, 13581 Berlin, Süddeutscher Verlag Zeitungsdruck GmbH, Zamdorfer St. 40, 81677 München Stahlarbeiter: 77 000 Mitarbeiter hat die Branche. Weisflog ► Mehr als jede zweite Stelle Weniger Stahl Produktion in Mio. Tonnen 803,8 850 China 650 450 EU-28 250 50 166,2 2005 2015 Handelsblatt Quelle: World Steel Association Abnehmer wie die Autoindustrie oder der Maschinenbau Probleme bekommen könnten, an bestimmte Stahlgüter zu kommen. Unter dem Strich rechnet Prognos mit einem Verlust von 380 000 Arbeitsplätzen insgesamt, rund 250 000 davon kämen aus dem Dienstleistungssektor, da weniger konsumiert oder transportiert werden würde. Kerkhoff macht daher Druck: Die politischen Weichen werden in den kommenden Monaten gestellt. „Es wird höchste Zeit, dass es in Brüssel zu Entscheidungen kommt“, sagte er. „Schon jetzt werden Investitionen zurückgehalten.“ Yahoo drängt zum Ausverkauf Bis zum 11. April müssen Interessenten Angebote für Teile des Konzerns abgeben. Axel Postinett San Francisco dpa Y ahoo macht Druck. Bis zum 11. April sollen potenzielle Interessenten ihre Angebote für die Kernbereiche des IT-Konzerns abgeben. Das berichtet das „Wall Street Journal“ (WSJ) unter Berufung auf informierte Kreise. Die Eile hat einen Grund: So könnte noch vor dem Sommer ein Vertrag abgeschlossen werden. Denn dann wird höchstwahrscheinlich auf der Aktionärsversammlung in einer Kampfabstimmung der komplette Aufsichtsrat abgewählt und durch Vertreter von Hedgefonds ersetzt. Vorstandschefin Marissa Mayer ist auf ganzer Linie gescheitert. Der Internetkonzern hat sich selbst zum Verkauf gestellt und will später nur noch als Dachgesellschaft seine mil- Yahoo-Chefin Marissa Mayer: Auf ganzer Linie gescheitert. liardenschwere Beteiligung am chinesischen E-Commerce-Riesen Alibaba halten. Eigentlich sollte er steuerbefreit verkauft werden, aber das Finanzministerium der Vereinigten Staaten spielt nicht mit. Jetzt soll es andersherum funktionieren. Angeblich gibt es bis zu 40 Interessenten, die Yahoo komplett oder in Teilen übernehmen würden. In der ersten Runde soll die Zahl der Bewerber laut WSJ jedoch drastisch reduziert werden. Der Telekomkonzern Verizon hatte bereits früh sein Interesse signalisiert. Wie die Webseite Recode berichtet, spricht Microsoft mit Investoren über einen Buy-out. Der Softwareriese versuche so, seinen Einfluss auf das Suchmaschinengeschäft zu behalten. Angeblich spricht auch der Medienkonzern Time Inc. mit Yahoo. Der Brief mit der Frist an die Investoren ist eine Reaktion auf die offene Kriegserklärung durch den Aktionärsaktivisten Starboard Value LP. In einem offenen Brief hatte er Aufsichtsrat und Vorstandschefin Mayer mit scharfen Worten Versagen und zögerliche Verhandlungen mit Kaufinteressenten vorgeworfen. Der Fonds hat eine eigene Kandidatenliste für das Board vorgestellt, angeführt von Starboard-Chef Jeffrey Smith persönlich. Starboard hält nach eigenen Angaben 1,7 Prozent an Yahoo im Wert von derzeit rund 580 Millionen Dollar. Marissa Mayer ist laut WSJ bei den Verkaufsverhandlungen ausgeschlossen. Offenbar nicht nur, weil sie kein Interesse an einem Verkauf hat, der ihren Job kosten würde. Sie könnte, so die Gerüchte, mit Investoren ein eigenes Kaufgebot vorlegen. Welchen Wert das Kerngeschäft überhaupt noch hat, ist umstritten. Ein Verkauf in Teilen, so die Hoffnung, bringe mehr ein als die Veräußerung des Gesamtkonzerns. Alleine das E-Mail-Geschäft könnte für einen Konzern wie Verizon Milliarden wert sein. © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. Vertrieb Einzelverkauf: DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, www.dpv.de Abonnentenservice: Kundenservice Handelsblatt: Postfach 9244, 97092 Würzburg Tel.: 0800 - 0002053*; Fax: 0211 - 887–36 05 E-Mail: [email protected] *(gebührenfrei innerhalb Deutschlands) Ihre Daten werden zum Zweck der Zeitungszustellung übermittelt an Zustellpartner und an die Medienservice GmbH & Co. KG, Hellerhofstraße 2–4, 60327 Frankfurt am Main. 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Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieser Zeitung darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages vervielfältigt oder verbreitet werden. Unter dieses Verbot fällt insbesondere auch die Vervielfältigung per Kopie, die Aufnahme in elektronische Datenbanken und die Vervielfältigung auf CD-ROM. Artikelanfragen: Abonnenten erhalten einen Artikel kostenlos. Tel.: 0211 – 887–18 88, (mo-fr: 9–12 Uhr) Fax: 0211 – 887–97 28 20, E-Mail: [email protected] Nutzungsrechte: Telefon: +49 (0) 69/7591–29 30 (Dieser Service steht Ihnen Mo-Fr zu den üblichen Bürozeiten zur Verfügung) E-Mail: [email protected] Sonderdrucke: Tel.: 0211 – 887–1748, Fax: 0211 – 887–97-1748 E-Mail: [email protected] Bezugspreise Inland und EU: monatlich € 60,00 (Inland inkl. € 3,93 MwSt./EU zzgl. der jeweiligen MwSt.). Jahresvorzugspreis: € 719,00 (Inland inkl. € 47,04 MwSt./EU zzgl. der jeweiligen MwSt.). Vorzugspreis für Studenten (gegen Vorlage einer gültigen Bescheinigung): Monatlich € 29,00 (Inland inkl. € 1,90 MwSt. / EU zzgl. der jeweiligen MwSt.). Jahresvorzugspreis € 335,- (Inland inkl. € 21,92 MwSt. / EU zzgl. der jeweiligen MwSt.). Lieferung jeweils frei Haus. Bezugspreise übriges Ausland: auf Anfrage. Abonnementskündigungen sind nurschriftlich mit einer Frist von 21 Tagen zum Ende des berechneten Bezugszeitraumes möglich, solange keine andere Regelung vorgesehen ist. Im Falle höherer Gewalt (Streik oder Aussperrungen) besteht kein Belieferungsoder Entschädigungsanspruch. Erfüllungsort und Gerichtsstand: Düsseldorf. Der Verlag haftet nicht für unverlangt eingesandte Manuskripte, Unterlagen und Fotos. Für die Übernahme von Artikeln in interne elektronische Pressespiegel erhalten Sie die erforderlichen Rechte über die PMG Presse-Monitor GmbH. Telefon: 030/284930 oder www.presse-monitor.de. Die ISSN-Nummer für das Handelsblatt lautet: 0017–7296 26 DAX-KONZERNE UNGESCHMINKT 2005 2006 2007 MITTWOCH, 30. MÄRZ 2016, NR. 61 2008 2009 2010 90 80 Thomas-B. Quaas Vorstandschef Mai 2005 bis April 2012 Aktienkurs in Euro 70 60 50 40 28,53 € 2.1.2005 27,40 € TIEF 18.3.2005 Gut aussehen ohne Kosmetik Der Nivea-Hersteller könnte sich finanziell wie operativ einen größeren Zukauf leisten. 30 Auszüge aus dem Geschäftsbericht Segmentberichterstattung in Mio. Euro Außenumsatz ► Die Rendite erreicht das Niveau der Wettbewerber. ► Die Hamburger haben reichlich Geld angespart. Christoph Kapalschinski Hamburg Wir fangen langsam an zu angeln. Stefan Heidenreich Beiersdorf-Vorstand über die Suche nach Gelegenheiten zum Zukauf E s ist eine eher stille Aufholjagd, die der Kosmetik- und Klebstoffkonzern Beiersdorf hinter sich hat. Konzernchef Stefan Heidenreich hat den Dax-Konzern zu einem respektablen Gewinnniveau geführt. Das zeigt der Blick in den Jahresbericht für 2015. Inzwischen liegen die Hamburger mit Henkel, dem großen Rivalen aus Düsseldorf, gleichauf. Während sich der scheidende Henkel-Chef Kasper Rorsted gern als Rekordjäger in Szene setzt, genießt der öffentlichkeitsscheue Heidenreich die operative Marge von 14,4 Prozent eher still. Die Zahlen zeigen: Beiersdorf hat den Wert durch Beharrlichkeit und Konstanz erreicht. Auch 2014 hat es weder größere Zukäufe noch größere Verkäufe gegeben. Beiersdorf verzichtet zudem darauf, seine Angaben für das operative Ergebnis durch das Herausrechnen von vermeintlichen Sondereffekten optisch aufzuhübschen. Damit gelingt es Beiersdorf, auch in einem schwieriger werdenden Umfeld Stabilität zu beweisen. Der Klebstoff- und Kosmetikhersteller erreichte allerdings nur das untere Ende seiner Umsatzprognose von drei bis fünf Prozent Zuwachs. Denn zwei wichtige Märkte kühlen sich ab – und das trifft alle großen Konsumgüterkonzerne: Die bei weitem größte Beiersdorf-Sparte, das Kosmetikgeschäft (Consumer), kämpft mit der schwächelnden Wirtschaft in Brasilien. Auf dem weltgrößten Deo-Markt hat Beiersdorf bislang hohe Wachstumsraten erzielt. Die weitgehend selbstständige Klebstoff-Tochter Tesa dagegen spürt die Abkühlung der Industriekonjunktur in China, wo ein großer Auftrag für Smartphones verloren ging. Beiersdorf kommt dennoch stabil durch die relative Flaute. Inzwischen hat Beiersdorf einiges an Kapital angesammelt. Mit einer Eigenkapitalquote von 61 Prozent hat Beiersdorf Spielräume für Zukäufe – zumal der Konzern knapp zehn Prozent eigene Aktien hält und neue Aktien ausgeben könnte. Die Nettoliquidität liegt bei gut drei Milliarden Euro, langfristige Schulden gibt es so gut wie gar nicht in der Bilanz. Damit könnte Beiersdorf für mehrere Milliarden Euro zukaufen. Heidenreich hat bereits angekündigt, Ausschau zu halten. Spekuliert wurde zuletzt, Beiersdorf könne am Rasierklingenhersteller Wilkinson interessiert sein – zumal der Konzern gerade einen Test mit zugekauften Einmal-Damenrasierern fährt und zu den größten Anbietern von Rasierschaum für Männer zählt. Doch ob Großaktionär Michael Herz einen Zukauf befürwortet, bleibt ungewiss. Ohne dessen Zustimmung geht bei Beiersdorf nichts: Er hält inzwischen einen Stimmrechtsanteil von 60,99 Prozent, überwiegend über seine Holding Maxing- © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. Consumer 5 546 Veränderung zum Vorjahr (nominal) +6,5 % Veränderung zum Vorjahr (organisch) +3,6 % Anteil am Konzernumsatz 83 % Ebitda 871 Betriebliches Ergebnis (Ebit) in % vom Umsatz 771 13,9 % Betriebliches Ergebnis (Ebit ohne Sondereffekte) in % vom Umsatz 771 13,9 % Operatives Brutto-Vermögen 2 584 Operative Verbindlichkeiten 1 528 Ebit-Rendite auf das operative Netto-Vermögen 72,9 % Brutto-Cashflow 598 Investitionen 135 Abschreibungen 100 Wertminderungen auf Markenrechte sowie Geschäfts- und Firmenwerte Forschungs- und Entwicklungskosten Mitarbeiter (am 31.12.) 0 132 13 549 Handelsblatt | Quellen: Bloomberg, Unternehmen, Thomson Reuters BEIERSDORF 27 MITTWOCH, 30. MÄRZ 2016, NR. 61 2011 2012 2013 2014 2015 ’16 89,13 € 90 HOCH 25.11.2015 80 79,94 € Stefan Heidenreich Vorstandschef seit April 2012 29.3.2016 Stand: 16 Uhr 70 Fotos: M. Losse/im Auftrag des Handelsblatt; PR 60 50 40 im China-Geschäft keinen Gewinn. Immerhin sind die Zeiten von zweistelligen Millionenverlusten in dem Land vorbei. Die gute Profitabilität hat sich Heidenreich nicht durch übermäßige Sparsamkeit 30 erarbeitet, im Gegenteil: Tesa hat 2015 eine neue, 160 Millionen Euro teure Unternehmenszentrale am Hamburger Flughafen bezogen. Beiersdorf selbst plant ebenfalls neue Gebäude – am alten Standort in Hamburg-Eimsbüttel. Beim Personal kürzt Heidenreich ebenfalls nicht. Der Konzernchef betont regelmäßig, Stellenabbau vermeiden zu wollen. 2015 stieg die Zahl der Mit- vest, der auch der Kaffee- und Handelskonzern Tchibo gehört. Und er dürfte vorsichtig bleiben: Der letzte bedeutendere Zukauf im Jahr 2007, das Haarpflegegeschäft des chinesischen Konzerns C-Bons, erwies sich als Flop. Die Marke kam bei den chinesischen Kunden gegen die internationale Markenkonkurrenz kaum an, Beiersdorf musste eifrig Firmenwerte abschreiben. Auch 2015 erzielte Beiersdorf Regionale Berichterstattung Europa Amerika Afrika/ Asien/ Australien 3 447 1 243 1 996 6 686 +0,8 % +11,4 % +14,1 % +6,4 % Vorjahr (organisch) +1,3 % +8,1 % +3,1 % +3,0 % Anteil am Konzernumsatz 51,6 % 18,6 % 29,8 % 100 % 707 120 264 91 1 091 in Mio. Euro Tesa Konzern 1 140 6 686 +5,9 % +6,4 % Veränderung zum +0,4 % +3,0 % Vorjahr (nominal) 17 % 100 % Veränderung zum 220 1 091 191 962 16,8 % 14,4 % Außenumsatz Ebitda Betriebliches Ergebnis in % vom Umsatz Investitionen 618 104 240 9 962 17,9 % 8,4 % 12,0 % 14 14,4 % 180 31 38 249 89 16 24 129 0 0 0 0 10 225 70 2 770 4 634 17 659 191 962 16,8 % 14,4 % 810 3 394 Markenrechte sowie Ge- 218 1 746 schäfts- und Firmenwerte 32,3 % 58,4 % Mitarbeiter (am 31.12.) 172 770 114 249 Finanzergebnis 29 129 in Mio. Euro 2014 Zinserträge 32 25 0 0 Zinsaufwendungen gen -7 -14 51 183 -12 -13 2 8 15 6 Abschreibungen Konzern Wertminderungen auf Pensionsergebnis sergeb e Übrige Übriges Finanzergebnis 4 110 17 659 2015 Geschäftsbericht 2015, Seiten 51, 52 und 60 arbeiter um 261 auf 17 659. Die Aufwendungen je Mitarbeiter lagen im Schnitt bei 66 000 Euro. Die prozentualen Ausgaben für Marketing und Vertrieb sowie für Forschung und Entwicklung (F&E) blieben weitgehend stabil. Beiersdorf gibt gut 36 Prozent seines Umsatzes aus, um die Produkte an den Konsumenten zu bringen. Tochter Tesa spendiert der Forschung und Entwicklung 4,3 Prozent ihrer Erlöse, die Kosmetik dagegen kommt auf nur 2,3 Prozent. Damit liegt Beiersdorf unter den Forschungsausgaben des weltgrößten Kosmetikkonzerns L‘Oréal, der 3,4 Prozent seines deutlich höheren Umsatzes für Forschung und Entwicklung ausgibt. Verglichen mit Henkel liegen die Hamburger jedoch in etwa gleichauf, der Konsumgüterriese Unilever mit Marken wie Axe und Dove gibt sogar nur 1,9 Prozent seines Umsatzes für F&E aus. 2015 hat Beiersdorf die Entwicklung regionalisiert: Die Labore in China und Mexiko wurden ausgebaut, ein weiteres in Indien aufgebaut. Dabei kam etwa ein BodyDeo für den indischen Markt heraus sowie ein Deo für Amerika mit Hautaufheller. Heidenreich hat in der Kosmetik den Kurs ausgerufen, Innovationen länger am Markt auszuspielen, dafür weniger einzelne Neuheiten zu bringen. Damit liegt er im Branchentrend. Ansicht vieler Marketingleute ist, dass die Konsummarken die Kunden in den vergangenen Jahren mit zu vielen Neuheiten verunsichert haben. Als Erfolge auf der längeren Strecke gelten bei Beiersdorf etwa die In-Dusch-Bodylotion, die unter der Dusche aufgetragen wird, und ein Deo, das keine Flecken verursachen soll. Beiersdorf gewinnt Marktanteile auch über den Preis: Seit 2013 ist Nivea mit einer ganzen Reihe unterschiedlicher Produkte vom Duschgel über Cremes bis Aftershave bei Aldi gelistet und ergänzt dort die klassischen Discounter-Eigenmarken. Dazu kommen neue, vergleichsweise günstige Cremedosen, angelehnt an die klassische Nivea-Creme. Bei Tesa gibt es andere Herausforderungen: Hier entwickelt der Konzern Lösungen vor allem für Industriekunden – etwa alle großen Handyhersteller und Autobauer, die Klebebänder einsetzen. Ein Großauftrag allerdings endete. Ein in Asien produzierender Smartphone-Hersteller hat bei einem neuen Modell das bisherige Klebeband teilweise durch Flüssigkleber ersetzt. Den aber bietet Tesa nicht an. In der Folge sank der Tesa-Umsatz bei Bändern für Elektronik um über 13 Prozent. Da zugleich der Autobereich fast acht Prozent zulegte, blieb der Umsatz unterm Strich stabil. Trotz der Wachstumsschwäche in China kommt Tesa somit robust durchs Jahr – ein positives Signal. Robert Gereke, seit Jahresbeginn Tesa-Chef, will dennoch neue © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. Akzente setzen: Er ordnet die Tochter neu. Statt nach Industrie- und Konsumentengeschäft will er die beiden Säulen von Tesa künftig als „Direct Industries“ und „Trade Markets“ definieren – also Produkte, die einerseits speziell auf Industriekunden zugeschnitten sind, sowie anderseits Standardstreifen, die über Dritte gehandelt werden. Die Konzernbilanz zeigt: Es gibt einen deutlichen wirtschaftlichen Unterschied zwischen den Beiersdorf-Feldern Consumer und Tesa. Rechnerisch erzielt Beiersdorf mit der Kosmetik eine stolze Rendite von 72,9 Prozent auf das operative NettoVermögen, bei Tesa sind es nur 32,3 Prozent. Das Klebestreifengeschäft mit der Industrie ist kapitalintensiver und verlangt zugleich eine höhere Investitionsquote. Die in den vergangenen Jahren gestiegene Kapitalbindung im Umlaufvermögen hat sich derweil stabilisiert: Diesmal sank das Nettoumlaufvermögen um 30 Millionen Euro – im Jahr 2014 war es noch um 201 Millionen Euro gestiegen. SERIE Bilanzcheck Stärken und Schwächen „Dax-Konzerne ungeschminkt“ nimmt die Aktionärstreffen deutscher Großunternehmen zum Anlass, deren Jahresabschlüsse kritisch zu durchleuchten. Die nächsten Serienteile: Daimler: 5. April Henkel: 8. April Insgesamt findet sich somit wenig Risiko in der Bilanz. Selbst die Firmenwerte in der Bilanz, die wegen der Flaute in China in den vergangenen Jahren immer wieder nach unten korrigiert werden mussten, sind weitgehend abgeschrieben. Überraschen könnte die Anleger allenfalls ein größerer Zukauf. Es gibt zudem noch Luft nach oben: Die Rendite außerhalb Europas ist ausbaubar, ebenfalls der Umsatz. Beiersdorf ist im Vergleich mit den größeren Konsumgüterkonzernen noch immer relativ schwach in den Wachstumsmärkten der Welt vertreten. Doch das lässt sich ändern. 28 UNTERNEHMEN & MÄRKTE A uch ein Karnickel hätte es vorhersagen können: Zu Ostern wurden die persönlichen Timelines wieder mit Bildern schönster Ostertraditionen geflutet. Eierfärben, Osterfeuer, Ostereiersuchen im Garten, mehr oder weniger einfach als Hasen identifizierbares Backwerk aus dem Ofen kredenzt. Und in den Wochen vor Ostern waren die Ratgeberseiten – wenig überraschend – voller Deko- und Basteltipps. Dieses Jahr geprägt von ursprünglichen Materialien wie Filz, Hanf oder naturbelassener Wolle, woraus niedliche Küken und bunte Nester entstehen sollten. Und dann das: mitten unter den Posts mit Bildern von zittriger Hand angepinselter Eier plötzlich perfekteste Ornamente und wahre Kleinkunstwerke. Waren jetzt auf einmal kleine Kandinskys oder Mirós zugan- Torben Bo Hansen ist Mitinhaber der Agentur Philipp und Keuntje. ge? Die Ernüchterung folgte auf dem Fuße: Nerds, nicht Naturtalente hatten die allzu perfekten Bildnisse geschaffen. Mittels Technik, wie sie unter dem Schlagwort Industrie 4.0 auch in die Wirtschaft einzieht. „EggBot“, ein kleiner Malroboter in Open-Source-Bauweise, der mit CNC-Technik die heimische Bastelecke auf die Ebene der professionellen Kleinstserienherstellung katapultiert. Es muss einem nicht gefallen, wenn ein dem familiären Gemeinschaftsbasteln vorbehaltenes Betätigungsfeld plötzlich perfektioniert wird. Was es aber wieder mal aufzeigt, ist, dass jeder Trend immer auch den Keim seines Gegentrends in sich trägt: Wo die einen das Unperfekt-Natürliche feiern, wächst auch der Wunsch nach dem Gegenmodell dazu. Auffällig dabei, dass digitale Technologien immer häufiger Wegbereiter dieser Trends sind. Sie ermöglichen es, andere Motive anzusprechen und damit neue Zielgruppen aufzuschließen. Sogar für das vermeintlich spießige Osterbasteln. Wo der nächste Gegentrend als Chance allerdings lauert, könnte er die prognostischen Fähigkeiten der Karnickel doch übersteigen. Der Autor ist einer von sechs Kolumnisten, die an dieser Stelle im täglichen Wechsel über Kommunikation schreiben. Bond-Fieber auf dem Gletsche Sölden verhandelt mit der britischen Filmproduktionsfirma Eon über eine Merch ► Unternehmer Jack Falkner setzt auf Anziehungskraft der Marke. ► Dreharbeiten für „Spectre“ ha- ben Tiroler Skigemeinde genützt. Hans-Peter Siebenhaar Sölden A n James Bond kommt in Sölden niemand vorbei. 007 ist in dem Tiroler Wintersportort überall anzutreffen. Seit den Dreharbeiten zum neuesten Bond „Spectre“ ist das populäre Skigebiet im Bond-Fieber. Sogar die örtliche Raiffeisenbank an der viel befahrenen Hauptstraße des gerade 3 199 Einwohner großen Ortes wirbt nicht nur mit einer kleinen Filmausstellung in den Kundenräumen, sondern mit einem „Bond-Spartarif“, der 0,07 Prozent Zinsen auf zwei Jahre verspricht. Doch Sölden hat mit James Bond noch Großes vor. „Wir sind mit dem Brand-Inhabern in ernsthaften Verhandlungen. Wir wollen in Sölden etwas Nachhaltiges schaffen“, sagt Jakob Innsbruck A 12 („Jack“) Falkner, UnternehAxams mer und Geschäftsführer der drei Söldener BergSautens ÖSTERREICH bahnen, dem HandelsNeustift blatt. Bei den GespräSteinach Stubaier chen geht es um eine Alpen Merchandisinglizenz. Brenner Gesprächspartner ist die Sölden Londoner Filmfirma Eon Ice Cube Productions der BondITALIEN A 13 ker der alpinen TourismusProduzentin Barbara Brocbranche, verfügt seit den 15-täcoli. Der 59-jährige Österrei12 km gigen Dreharbeiten über gute cher Falkner und die FilmproduHandelsblatt Beziehungen zu leitenden Mitarbeizentin kennen sich persönlich. Eon tern der britischen Produktionsfirma. Er Productions wollte sich auf Anfrage nicht äußern. Die Firma der 55-jährigen Broccoli durfte in den Pinewood-Studios bei Longilt als extrem pingelig in der Vergabe von don den Nachbau seines alpinen GlaswürMarkenrechten. fels begutachten und war auch zur Weltpremiere von „Spectre“ in der Royal AlSölden hatte sich bei den Dreharbeiten bert Hall mit anschließender Party im zum letzten James Bond bei Broccoli und British Museum eingeladen. ihren Mitarbeitern einen guten Ruf erworOb die Geschäftsgespräche zwischen ben. Die Dreharbeiten auf dem spektakudem Tiroler und den englischen Filmleulären Glashaus „Ice Cube“ auf dem über ten zu einem Ergebnis führen, ist offen. Indreitausend Meter hohen Berg Gaislachkosider wollen von einer Entscheidung im gel klappten wie am Schnürchen. Aus dem Herbst dieses Jahres wissen. Eon ProductiBergrestaurant mit dem Alpenpanorama ons, die in der Nähe des Piccadilly Circus wurde im Film eine futuristische Privatklimitten in London residieren, gilt als eine nik, in der James Bond alias Daniel Craig verschworene Gemeinschaft, in dem eine vergeblich versucht, die Entführung der kleine Gruppe die Entscheidungen trifft. Psychologin Madeleine Swann (Léa Sey„Sölden steht für Sport und Unterhaldoux) zu verhindern. Falkner, ein Vordentung. Dazu passt James Bond ideal“, wirbt Bulls | Und der Gegentrend folgt direkt Falkner für seine Idee. „Bond ist ein USP für uns. Heutzutage müssen wir für unsere Kunden Erlebnisse schaffen“, weiß der Unternehmer. Sölden verbuchte in der vergangenen Wintersaison mehr als zwei Millionen Übernachtungen – doppelt so viele wie der Touristenmagnet Salzburg. In den Alpen gilt der Hauptort des malerischen Ötztales als touristisches Innovationszentrum. Nicht nur mit dem für den Bond-Film genutzten „Ice Cube“ samt Gourmetrestaurant haben die Söldener im Alpenraum Maßstäbe gesetzt. Mit dem Gourmetfestival „Wein am Berg“, das Falkners Schwester und Hotelunternehmerin Angelika organisiert, hat sich der Ort auch bei Feinschmeckern international einen Namen gemacht. An neuen Ideen fehlt es Falkner, der nicht nur Chef, sondern auch Gesellschafter der Söldener Bergbahnen ist, keineswegs. Bond ist nur eine Option, noch at- Insolvenzverwalter untersucht Firmengeflech Frank Kebekus nimmt alle Tochtergesellschaften und die Beteiligung an den Adler-Mod Georg Weishaupt Düsseldorf F rank Kebekus hat bei der insolventen Steilmann-Gruppe alle Hände voll zu tun. „Der vorläufige Insolvenzverwalter braucht sicherlich noch diese Woche, um sich einen Überblick über die Verflechtungen der Gruppe und die wirtschaftliche Lage der einzelnen Gesellschaften zu machen“, sagte der Sprecher von Kebekus dem Handelsblatt. Denn zur Steilmann-Gruppe aus Bergkamen gehören nicht nur die börsennotierte Obergesellschaft Steilmann SE sowie die Patric Fouad / pfp DER WERBER-RAT MITTWOCH, 30. MÄRZ 2016, NR. 61 Adler-Filiale: Beteiligung zählt zu den wertvollsten von Steilmann. © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. zwölf Textilhäuser der BoeckerKette, für die das Unternehmen am Donnerstag den Insolvenzantrag stellte. Dazu gehören noch andere Tochtergesellschaften wie etwa die Eigenmarken Apanage, Kapalua oder Steilmann. Kebekus prüft jetzt, wie gut die Geschäfte bei den Eigenmarken laufen und wie werthaltig sie sind. Nach Ansicht von Fachleuten wie Michael Hauf, Chef der Strategieberatung Hachmeister + Partner aus Bielefeld, spielen die Steilmann-Marken allerdings in den Sortimenten „vieler führender deutscher Fachhändler noch keine bedeutende Rolle“. Die Ge- UNTERNEHMEN & MÄRKTE 29 MITTWOCH, 30. MÄRZ 2016, NR. 61 er FBI hackt Apple Die Behörde verschafft sich Zugang zu Daten. handisinglizenz. T im Cook gibt sich inzwischen staatstragend, tritt in Anzug und mit Krawatte. Das passt, schließlich feiert Apple diese Woche 40. Geburtstag. Der aus dem Hippie-Geist geborene Anti-Konzern hat sich etabliert, ist erwachsen geworden und außerdem der wertvollste Konzern der Welt. Statt mit großen Innovationen jedoch macht die Firma in jüngster Zeit vor allem durch den Streit mit dem FBI von sich reden. Dieser ist nun abrupt zu Ende gegangen: Das FBI ist anscheinend auch ohne Hilfe des Unternehmens an die Daten im iPhone des Attentäters von San Bernardino gekommen. Zuvor hatten die Behörde versucht, Apple per Gerichtsbeschluss dazu zu bringen, eine Software zu schreiben, die die Sicherheitsmaßnahmen umgeht. Bisher hatten FBI und US-Justizministerium stets erklärt, die Software sei der einzige Weg, an die Daten zu kommen. Vergangene Woche teilte das Ministerium dann mit, ei- ne dritte Partei habe eine andere Methode vorgeschlagen, an die Daten zu gelangen. Schon zwei Wochen vorher hatten Technologie-Experten Wege beschrieben, wie das FBI an die Daten kommen könnte – ohne die Software. Die Vermutung liege nahe, dass das FBI „entweder die Technologie nicht gut genug versteht, oder nicht die Wahrheit sagte, als es erklärte, dass nur Apple das Telefon knacken könne“, sagte ein Anwalt der Bürgerrechtsorganisation ACLU, Alex Abdo, der „Washington Post“. Apple hatte stets betont, mit Strafverfolgungsbehörden zusammenzuarbeiten. Man wolle ihnen jedoch kein Werkzeug an die Hand geben, mit dem sie an die Daten vieler Handys gelangen können. Dabei sah sich Apple stellvertretend für die Tech-Branche, die Eingriffe von Regierungen unbedingt unterbinden will. Deswegen wehrte sich der Konzern so lange gegen die Anfrage der Ermittler, die ange- sichts der weltweiten Terror-Angst kurzerhand Fakten schaffen wollte. Zwischen der US-Regierung und der Technologiebranche herrscht ein Konflikt um die harte Verschlüsselung, bei der nur die Nutzer an die Daten kommen. Die Unternehmen verfügen dabei über keinen Schlüssel – und können somit auch keine Informationen an die Behörden liefern. Auch Messenger-Diensten wie Facebooks WhatsApp oder der Internet-Riese Google setzen dieses Verfahren ein. Apple wirbt mit seinen hohen Ansprüchen an den Datenschutz. Durch den Hack wurden Zweifel an der Sicherheit von Apples Software laut. Denn eine Möglichkeit ist, dass die Ermittler eine noch öffentlich unbekannte Schwachstelle in Apples Software ausnutzen. Der Konzern erklärte nach Bekanntwerden des FBI-Hacks, er werde weiter an den Sicherheitsmaßnamen arbeiten. wed/ika Kommentar Seite 20 ANZEIGE Sölden PR Kulisse für James Bond: Der „Ice Cube“ auf dem mehr als 3000 Meter hohen Gaislachkogel. %'' " &, & ( ---- &&' !& ( traktiver für die Gäste aus aller Welt zu sein. Der seit über zwei Dekaden amtierende Chef der Bergbahnen möchte das Ötztal mit dem benachbarten Pitztal verbinden. Dadurch entstünde das größte zusammenhängende Gletscherskigebiet der Welt. Auch für das verkehrsumtoste Sölden unterstützt Falkner eine bestimmte Lösung. Er befürwortete einen Tunnel durch das Zentrum, um seinen Heimatort zu einem Ort der Stille zu machen. Doch am meisten würde natürlich Bond dem Skiort nutzen. „Allein wegen James Bond kommen mehr Leute“, sagt Falkner sichtlich zufrieden. Vor allem auf dem britischen Markt hat 007 dem Tiroler Dorf genutzt. Doch das soll erst der Anfang sein. Touristik-Visionär Falkner schielt auf den chinesischen Markt. Und im bevölkerungsreichsten Land der Erde ist James Bond längst eine ganz große Nummer. % '' , " & ht von Steilmann demärkten unter die Lupe. schäfte dieser Marken aber laufen, so der Sprecher von Kebekus, „erst einmal weiter“. Die Steilmann-Gruppe war jahrzehntelang einer der erfolgreichsten deutschen Bekleidungshersteller. Doch Gründer Klaus Steilmann reagierte zu spät auf den Trend, die Fertigung von Deutschland nach Asien zu verlegen. Nach mehreren Krisen wurde das Unternehmen 2006 an die italienische Modegruppe Miro Radici verkauft. Wichtigste Beteiligung der Steilmann-Gruppe sind heute die Adler-Modemärkte. An der Billigkette hält die Gruppe über eine Zwischenholding gut 29 Prozent. Die Beteiligung hat einen Börsenwert von 45 Millionen Euro. Da die Steilmann-Gruppe über eine raffinierte Konstruktion gemeinsam mit dem Finanzinvestor Equinox knapp 53 Prozent an den Adlermodemärkten hält, kann das Unternehmen die Beteiligung voll konsolidieren. So konnte Steilmann noch im Jahr 2014 einen stattlichen Gesamtumsatz von 896 Millionen ausweisen. Die eigentlichen Steilmann-Firmen erreichten jedoch nur 361 Millionen Euro. Zahlen für das vergangene Jahr liegen noch nicht vor. !( ,'' &%' &' ( (( & &( ')!&, ' )&) !! $ (&*+' +( )'' && (&, ** + ' '!& &'( '& ')!&'(& ) )&$ %'' ' )$ !#% +" %'' ' , " ( * ( '( &( '(&' & && ,)& + !, "!&( & (# ( %'' " &, & * %$*%'' " © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. %'' ' &,%' ( )''' ,$ 30 MEINUNG MITTWOCH, 30. MÄRZ 2016, NR. 61 HOTELS „Sparkassen müssen da sein, wo die Menschen sind – und das ist heute immer stärker im Internet.“ Ruhekissen für Chinesen Der Autor ist Redakteur im Unternehmensressort. Sie erreichen ihn unter: [email protected] Sparkassenpräsident Imago D eutlicher hätte das MissStarwood wird trauensvotum nicht der letzte gegen Marriotts CEO Arne Sorenson nicht Hotelkonzern ausfallen können. Kaum hatte der chisein, der in nesische Versicherer Chinas Visier Anbang den US-Hotelriesen überboten, gerät, glaubt um sich den Herbergskonzern StarChristoph wood selbst zu siSchlautmann. chern, schossen die Marriott-Aktien um vier Prozent nach oben. Die 13,2 Milliarden Dollar, die Sorenson für den Rivalen Starwood ausgeben will, hielten viele Aktionäre offenbar schon vor der Gegenofferte für übertrieben. Dass die Chinesen nun sogar 14 Milliarden Dollar für Starwood ausgeben wollen, dürfte in der Branche mit noch mehr Verwunderung betrachtet werden. Denn das Geschäft in der Hotellerie läuft alles andere als rund. Nach sieben fetten Jahren, die den Anbietern mächtige Zuwächse und Kursgewinne bescherten, hatten die Vorstandschefs vergangenen Herbst auf Bestandssicherung umgeschaltet. Nicht nur die Terroranschläge in Paris, Istanbul oder jetzt Brüssel bedrohen das florierende Bettengeschäft. Auch der Vormarsch von Portalen wie Booking.com, Expedia oder HRS schmälern den Ertrag. Schließlich werden bei den Internethelfern Provisionen zwischen 15 und 25 Prozent vom Übernachtungspreis fällig. Hinzu kommt, dass der Privatzimmervermittler Airbnb den Übernachtungsmarkt verunsichert. All dies versetzte die Aktienkurse der Branche seit April 2015 in einen tiefen Fall. Chinesische Investoren aber – und dies unterschätzte Marriott-CEO Sorenson offenbar bei seiner Starwood-Offerte – ignorieren solche Warnsignale. Vor zwölf Monaten schon kassierte Fosun, ein Mischkonzern aus Schanghai, den französischen Club Méditerranée. Den Kaufpreis hatte er in einer zweijährigen Übernahmeschlacht nach oben getrieben. Am Ende zahlten die Chinesen das Achtfache des Ertrags vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda). Die nun erhöhte Anbang-Offerte bewertet Starwood sogar mit dem 12,7-Fachen – obwohl für den chinesischen Versicherer nicht einmal Synergien in Sicht sind. Marriott brächte der Zusammenschluss immerhin 250 Millionen Dollar Einsparungen im Jahr. Sorenson hätte es wissen können. Die Chinesen suchen angesichts der Turbulenzen im eigenen Land sanfte Ruhegelegenheiten für ihr Geld – und finden sie in den Betten der großen Herbergskonzerne. Gleichzeitig erwarten sie, dass Landsleute bei Auslandsreisen auf Hotelmarken zurückgreifen, die sie von den Heimatfirmen kennen. Greift diese Logik um sich, wird Starwood nicht der letzte Hotelkonzern sein, der ins Visier der Chinesen gerät. Auch die Intercontinental Hotel Group hat das Zeug dazu, angesichts des Ansturms aus China zum Übernahmeziel zu werden. Der britische Holiday-InnEigentümer wäre wegen seiner enormen Größe ein lohnender Zukauf. Die Gruppe ist außerdem weltweit vertreten und besitzt keinen Ankeraktionär, der den Kauf verhindern könnte. Georg Fahrenschon LEITARTIKEL Der Geruch des Geldes über den Stadien Hans-Jürgen Jakobs erkennt einen doppelten Verteilungskampf im Fußball. V iel war jüngst die Rede von der großen Ungleichheit in der Welt, von der weiten Kluft zwischen Arm und Reich. Die Analyse deutete auf Verteilungskonflikte – und um nichts anderes geht es derzeit auch im deutschen Fußball, der liebsten Nebenbeschäftigung vieler deutscher Fans und Firmen. Der Geruch des Geldes liegt auf einmal über den Stadien, weil der globalisierte Wettbewerb die Vereine und ihre Interessenvertreter zu immer neuen Höchstleistungen treibt, für die am Ende Fernsehsender und Medienunternehmer und damit auch Zuschauer zahlen sollen. Die Neuverhandlung der Medienrechte für die Bundesliga von 2017/18 an setzt derzeit beträchtlich viel Fantasie frei; die Milliarden müssen der Fantasie folgen. Bis zum Beginn der Europameisterschaft am 10. Juni soll ein neuer Vier-Jahres-Kontrakt stehen, der möglichst alle Wünsche erfüllt, und das, ohne die bestehende Infrastruktur mit dem Pay-TV-Quasimonopolisten Sky zu gefährden. Es dürfte sich am Ende aber als Illusion erweisen, lauter Gewinner zu produzieren und keine Verlierer. Da ist zunächst einmal die Höhe der zu erwartenden Einnahmen – die Größe des Futtertrogs also, der nach den Plänen der Klubs ordentlich anwachsen soll. Die Gefahr besteht darin, eine Steigerung um 40 Prozent als gegeben hinzunehmen, nur weil die US-Bank Morgan Stanley dies in einem Papier getan hat. Am ehesten erscheint es noch möglich, den Auslandsvertrieb der deutschen Fußballliga zu steigern. International nimmt sie nur 160 Millionen Euro ein. Hier müsste der erste Ansatz zur Verbesserung des Umsatzes liegen. Viel schwerer erscheint es, aus den Sendern im Fernsehen und Internet 30 Prozent mehr herauszupressen als die gegenwärtigen 670 Millionen. Viele großartige Visionen der Vergangenheit haben sich als Luftschlösser erwiesen. Die Faszination Bundesliga hat schon einige Bilanzen zerstört, sei es die des zwischenzeitlichen Rechteinhabers Arena oder der „Liga Total“ der Deutschen Telekom. Über Refinanzierung hat sich noch immer leichter reden lassen, als sie operativ herzustellen. Die wundersame Geldvermehrung soll nun über ein Alleinerwerbsverbot von wichtigen Rechten glücken, was gegen den bisherigen Großnutzer Sky („Alle Spiele, alle Tore“) gerichtet ist. Auch wenn sich das Bundeskartellamt ins Spiel um Macht und Milliarden frühzeitig eingemischt hat: Es ist derzeit alles andere als wahrscheinlich, dass neben Sky ein ähnlich großer Anbieter tritt, der mit vielen attraktiven Rechten rasch große Kundengruppen erschließt. Nein, das englische Modell – wo sich Sky und British Telecom mit Live-Übertragungen die Zuschauer gegenseitig abjagen – ist auch nach dem 10. Juni nicht die Realität von FußballDeutschland. Eher schon sieht es danach aus, dass mit einer Pro-forma-Regelung den Einwürfen des Kartellamts Genüge getan wird. Es zeichnet sich ab, dass zum Beispiel die Perform Group des USMilliardärs Leonard Blavatnik mehr als 60 Spiele über Handy und Tablet zeigen könnte. Der Mann baut ein großes Sportportal auf, das Material braucht. Zu dem Marktgefecht zwischen Fußballliga und Rechteverwertern gesellt sich ein zweiter Verteilungskampf: der zwischen den Klubs untereinander und womöglich auch zwischen Erster und Zweiter Liga. Anders kann der aktuelle Vorstoß von sechs Traditionsklubs rund um den 1. FC Köln oder Hertha BSC Berlin nicht bewertet werden. Sie wollen mehr Geld, weil sie schließlich mehr Fans als andere haben, weil sie beliebter sind und zudem bei Sky für höhere Quoten sorgen. Dagegen lässt sich sachlich wenig sagen. Die Initiative erhöht aber die Gefahr, dass es hier künftig weniger Solidarität gibt. Ginge es nach reiner Wirtschaftlichkeit, würde der Rekordmeister FC Bayern München vermutlich in einer Einzelvermarktung fulminante Erfolge feiern. Die Orientierungsgrößen des Erfolgsklubs sind ohnehin Vereine wie Paris St. Germain oder FC Barcelona, bei denen katarische Investoren für volle Kassen sorgen. Die aufbegehrende Sechserrunde der Traditionsvereine schließt im Grunde an einen Vorstoß des FC St. Pauli an. Der Hamburger Klub hatte vor Monaten dafür plädiert, dass Klubs mit einem Mehrheitseigentümer wie Leverkusen (Bayer), Wolfsburg (VW) und Hoffenheim (SAP-Aktionär Hopp) bei den TV-Geldern leer ausgehen sollten. Das Plädoyer hat alle überrascht – es wies aber darauf hin, wie gespalten die FußballOberklasse in Wirklichkeit ist. Nun muss sie bald das brisante Thema „Geld“ – elegant und doch erlösträchig – vom Tisch bringen. Denn am Ende gibt es ein gemeinsames Produkt, das nicht leiden soll: eine Sportliga, die ihren Höhepunkt nicht in der Bilanz, sondern im sozialen Leben findet. Der Wettbewerb treibt Vereine zu immer neuen Erlösrekorden – für die am Ende die Medienkonzerne und damit auch die Zuschauer zahlen. © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. Der Autor ist Senior Editor. Sie erreichen ihn unter: [email protected] UNTERNEHMEN & MÄRKTE „Wir mögen inflationsgeschützte Bonds und Gold als Diversifizierung.“ Richard Turnill globaler Chef-Investmentstratege bei Blackrock, über seine derzeitige Anlagestrategie MITTWOCH, 30. MÄRZ 2016, NR. 61 31 „Starre Arbeitszeiten sind in der Praxis schon längst passé. Die Entwicklung hin zu flexiblen Arbeitszeiten wird sich mit Sicherheit fortsetzen.“ Ingo Kramer Arbeitgeberpräsident ONLINE-ZAHLSYSTEME Falsche Ansprüche E rung, das autonome Fahren und die Elektrifizierung der Antriebe werden wohl ebenfalls zweistellige Milliardenbeträge kosten, ohne dass heute jemand weiß, woher das Geld kommen soll. Für die Anleger ist der Ausfall der Dividende ärgerlich, waren sie es doch in der Vergangenheit gewohnt, an den üppig sprudelnden Gewinnen ausreichend beteiligt zu werden. Dass sich die Zeiten seit dem 18. September vergangenen Jahres – dem Tag, an dem der Schwindel in den USA aufflog – rapide geändert haben, ist unter den Großaktionären Konsens. Statt Dividenden wollen die Aktionäre nun eine Perspektive, egal ob Großinvestor oder Kleinanleger. Wer diese Perspektive aufgezeigt bekommt, ist auch eher bereit, auf eine Ausschüttung zu verzichten. Viel wichtiger ist die Frage, wo der Konzern nach der Aufarbeitung der Krise im kommenden Jahrzehnt stehen soll. Dies müssen Konzernchef Matthias Müller und der Aufsichtsratsvorsitzende Hans Dieter Pötsch in den kommenden Wochen glaubhaft vermitteln. Nur dann wird es beim Thema Dividende beim jährlichen Aktionärstreffen am 22. Juni lediglich ein Grummeln und keinen Aufschrei geben. Die Branche steht mit der Digitalisierung und dem Übergang zu Elektroantrieben vor den größten Herausforderungen seit Jahrzehnten. Volkswagen muss diesen Weg mit einem schweren Rucksack beschreiten. Wenn es statt 2,3 Milliarden Euro wie im vergangenen Jahr diesmal keine Dividende gibt, dann zeigt das Unternehmen eine Ehrlichkeit, die es bislang vermissen ließ. s ist ein Trauerspiel: Alle Banken haben paar Tage, das Potenzial manchmal Wochen aktualisiert Paydivon Giropay rekt die Liste der Händler, die das nicht genutzt, neue Online-Bezahlurteilt Laura verfahren der Banken bereits anbiede la Motte. ten. Und jedes Mal tauchen neue Logos von Shops auf, von denen bisher kaum jemand gehört hat. Biorio, Elli‘s Lebensmittelfarben oder Elektroshop Wagner – um nur drei zu nennen. Fünf Monate nach dem Start des gemeinsamen Versuchs der deutschen Geldhäuser zeigt sich: Vom US-Konkurrenten Paypal Kunden wegzulocken fällt schwerer als gedacht. Absurder wird das Ganze noch, weil die Institute neben dem nagelneuen Paydirekt seit zehn Jahren schon ein weiteres Bezahlverfahren namens Giropay anbieten. Hinter dem steht allerdings nicht die gesamte Kreditwirtschaft, weil die Großbanken es nicht unterstützen. Trotzdem weist es Achtungserfolge bei Händlern und Nutzern auf und wird von den Sparkassen, Volksbanken und der Postbank weiter unterstützt. Allerdings gilt: Händler wollen ihre Shops nicht mit zig Zahlmethoden überfrachten. Paydirekt und Giropay machen sich aber gegenseitig Konkurrenz, auch weil sie sich immer mehr annähern. Die Großbanken, die Paydirekt initiiert haben, wollten unbedingt ein Verfahren anbieten, das genauso aussieht und funktioniert wie Paypal. Dazu gehört, dass der Kunde mit E-Mail-Adresse plus Passwort, aber ohne Sicherheitscode, die Tan, bezahlt. Gleichzeitig erhält er Käuferschutz. Das heißt: Er bekommt sein Geld wieder, falls die Ware nicht ankommt. Giropay dagegen ist ein sogenanntes Direktüberweisungsverfahren. Hier gibt der Kunde sein Log-in fürs Onlinebanking ein – Kontonummer und Passwort – und muss wie bei jeder Überweisung eine Tan eingeben. Doch die wird in der jüngsten Version teilweise eingespart. Dass E-Mail und der Wegfall von Tan aber nicht die Hauptgründe für den Erfolg von Paypal sind, zeigt das Beispiel „Sofortüberweisung“. Die bankenunabhängige Lösung funktioniert zwar wie Giropay, kommt bei den Händlern aber besser an, weil es von allen deutschen Bankkunden genutzt werden kann. Gleichzeitig gibt es auch hier einen Käuferschutz. Kopiert Giropay dieses Modell, wäre es schon heute das bessere Paydirekt. Dadurch entstünde dem US-Dienstleister Paypal ein echter, harter Wettbewerber. Der Autor ist Korrespondent in Frankfurt. Sie erreichen ihn unter: [email protected] Die Autorin ist Korrespondentin in Frankfurt. Sie erreichen sie unter: [email protected] VOLKSWAGEN Ehrliche Nullrunde D ie Meldung war nun wahrhaft keine Überraschung. Dass Volkswagen aller Voraussicht nach keine Dividende für das abgelaufene Geschäftsjahr zahlen wird, pfiffen die Spatzen seit Herbst letzten Jahres von den Wolfsburger Backsteinbauten. Kein Wunder angesichts der größten Krise in der Historie des Konzerns und der zahllosen Meldungen um Strafen, Schadensersatz- und Ersatzansprüchen in Milliardenhöhe. Eine ähnliche Erfahrung machen derzeit auch die Anteilseigner der Deutschen Bank und RWE aus unterschiedlichen Gründen. Der Ansatz ist jedoch grundsätzlich gleich: Es geht diesen Unternehmen im Moment schlicht nicht gut, sie befinden sich in einem gewaltigen Prozess der Restrukturierung, und sie brauchen dafür an erster Stelle sehr viel Geld. Bei Volkswagen kommt erschwerend hinzu, dass noch immer keine verlässliche Zahl existiert, was der Dieselskandal den Konzern letztlich kosten wird. Eine Einigung mit Klägern und Behörden in den USA steht noch aus. Sicher ist nur, dass die 6,7 Milliarden Euro, die bislang dafür zurückgestellt wurden, nicht ausreichen werden. Die Kürzung der Dividende ist dabei nur ein Teil dessen, was künftig alles an Sparmaßnahmen nötig wird. Die Tarifrunde, die Ende April in die heiße Phase gehen wird, gehört ebenso dazu wie die Verhandlungen mit den Zulieferern. In der Endabrechnung der Dieselaffäre wird für Volkswagen ein zweistelliger Milliardenbetrag stehen, der an allen Ecken und Enden wieder hereingeholt werden muss. Denn neben der Vergangenheitsbewältigung braucht VW Geld, um sich den wahren Herausforderungen der Industrie zu stellen. Die Digitalisie- Es ist gut, dass Volkswagen keine Dividende ausschüttet, meint Christian Schnell. © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. 32 FINANZEN & BÖRSEN Krach vor der Ehe OFF THE RECORD Jung, erfolglos, kriminell Manager der WGZ Bank warnen vor „erheblichen Nachteilen“ durch die Fusion mit ► Führungskräfte unterzeichnen Brandbrief. ► Die Betriebsräte beider Häuser streiten. U m wirklich erfolgreich zu sein, muss man die erste Million bekanntlich vor dem 30. Geburtstag verdient haben. So gesehen befindet sich der amerikanische HedgefondsNachwuchsstar Owen Li zweifelsfrei auf der Überholspur. Der Jung-Investor hat die Millionen-Bedingung nicht nur mühelos erfüllt, er hat es sogar geschafft, mit seinen 29 Jahren bereits 57 Millionen Dollar wieder zu verlieren – und das in nur drei Wochen. Dummerweise handelt es sich nicht um sein eigenes Geld, sondern um das seiner Kunden. Und ganz mit rechten Dingen ist es beim Totalverlust seines Hedgefonds Canarsie offenbar auch nicht zugegangen. Laut der Nachrichtenagentur Reuters hat sich Li bereits im Dezember 2015 des Betrugs schuldig bekannt. Jetzt drohen ihm fünf Jahre Gefängnis. Aber trotz seiner Jugend und seiner Missetaten hat Li offenbar sittliche Reife bewiesen. Zumindest attestiert ihm dies sein Richter, der die „außergewöhnliche Kooperationsbereitschaft“ des Hedgefonds-Managers in den höchsten Tönen lobt. Ob das die betrogenen Anleger wirklich tröstet? mm Elisabeth Atzler, Yasmin Osman Frankfurt A Richter lässt Klage gegen Banken zu D ie Bank of America, Barclays, die Deutsche Bank und ein Dutzend weiterer Geldhäuser müssen sich dem Vorwurf der Investoren stellen, sie hätten einen wichtigen Referenzzinssatz manipuliert. US-Bezirksrichter Jesse Furman in Manhattan wies am Montag den Antrag der Banken auf Abweisung von Klagen wegen Wettbewerbsverstoßes ab. Darin wird den Instituten zur Last gelegt, sie hätten die Festlegung des ISDAfix untereinander abgestimmt. Basierend auf diesem Satz, werden die Preise für Zinstauschgeschäfte, Gewerbehypotheken und andere Wertpapiere festgelegt. Ein Pensionsfonds aus Alaska und andere Investoren hätten „plausible Behauptungen“ aufgestellt, dass „ein Komplott der Angeklagten besteht“, erklärte Furman und ließ zu, dass kartellrechtliche Ansprüche und der Vorwurf der Vertragsverletzung in einem Prozess verhandelt werden. Bloomberg Dorothea Schmid/laif, IMAGO [email protected] ls die genossenschaftlichen Spitzeninstitute DZ Bank und WGZ Bank im November ihre Fusion ankündigten, dominierten feierliche Töne. Für Wolfgang Kirsch, Chef der DZ Bank, war der für den 1. August geplante Zusammenschluss „Anlass zur Freude“. WGZ-Chef HansBernd Wolberg sprach gar von einem „historischen Moment“. Doch so einig sich die Spitzen der Banken sind, so umstritten ist das Zusammengehen in der Belegschaft. In der Düsseldorfer WGZ Bank ist die Stimmung geradezu rebellisch. Nicht nur der Betriebsrat pocht auf bessere Konditionen, nun lässt auch das mittlere Management seiner Skepsis freien Lauf. Das zeigt ein Brandbrief der Führungskräfte, den kürzlich der Vorstand der WGZ Bank erhielt. „Die Belange sowohl unserer Anteilseigner als auch der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in unseren Augen – in Teilen stark – gefährdet“, heißt es in dem Brief, der dem Handelsblatt vorliegt. Etwa 90 Führungskräfte sollen das Schreiben vom 18. März unterzeichnet haben, heißt es in Finanzkreisen. Das dürfte etwa die Hälfte der Funktionsträger sein. Die Manager befürchten „harte Einschnitte, die überproportional zulasten des Geschäftsmodells der WGZ Bank gehen“. Der Brief zeigt, dass die Integration der beiden Spitzeninstitute kein Selbstläufer werden dürfte. Zumal der Brief nicht nur an den WGZ-Vorstand, sondern zumindest indirekt auch an die Eigentümer der Bank gerichtet sein dürfte. Die Genossenschaftsbanken an Rhein und Ruhr hatten mit ihrem Widerstand bereits den letzten Fusionsversuch der beiden Zentralinstitute vereitelt. In dem Schreiben säen die Führungskräfte Zweifel daran, dass der Zusammenschluss im Sinne der WGZ-Eigner läuft (siehe unten). Dass ein signifikanter Teil der Führungsmannschaft die Fusion so offen kritisiert, ist ungewöhnlich. Doch vielen Mitarbeitern dürften die Manager aus der Seele sprechen. Dass sich die Arbeitnehmervertreter beider Häuser eher beharken als kooperieren, trägt zur Eskalation bei. In Düsseldorf ist die Angst groß, dass der Standort auf Dauer verkümmert. Schon die Besetzung der Bereichsleiter war ein Schock: Zwar wurden die Posten gemäß der Größe beider Banken proportional verteilt, doch das führte dazu, dass bei der WGZ Bank wesentlich mehr Manager leer ausgingen als in Frankfurt. Ungleiche Schwestern WGZ Bank Bilanzsumme DZ Bank Mitarbeiter 408 Mrd. € 4 389 1 343 90 Mrd. € Stand 2015, Mitarbeiter DZ Bank: Ende 2014 Handelsblatt Quelle: Unternehmen Der Betriebsrat der WGZ Bank pocht daher auf Standortschutz – und auf seine Eigenständigkeit. Die Vereinbarungen mit der DZ Bank wolle man nicht ohne Ergänzungen übernehmen, stellten die Arbeitnehmer Ende Februar klar, garniert mit der Spitze: „Der Main ist immer noch ein Nebenfluss des Rheins...“ Intern liefen die Fusionspläne unter dem Codenamen „Rhein-Main“. Eine wichtige Errungenschaft aus Düsseldorfer Sicht war daher eine Zusage des Vorstands, dass auf jeden Fall 950 Stellen am Standort Düsseldorf erhalten bleiben sollen, wie das Handelsblatt erfuhr. Doch diese Untergrenze erzürnte wiederum die Arbeitnehmervertreter in Frankfurt. „WGZ Bank kocht eigenes Süppchen bei Fusionsverhandlungen“, schrieb der Betriebsrat vergangene Woche und stellte klar: „Fakt ist, dass einseitige Zugeständnisse für die WGZ-Mitarbeiter für uns nicht akzeptabel sind. Insbesondere, wenn diese zulasten der Belegschaft der DZ Bank gehen.“ Einen Tag später stellten die WGZ-Betriebsräte dann klar, dass ihnen „in der Frankfurter Suppe“ einige „wesentliche Zutaten“ fehlen. Man habe nur für Proportionalität gesorgt, „sowohl für die Standortfrage als auch bei der Besetzung der Führungspositionen“. Derweil bemühen sich die Vorstände beider Banken um Schadensbegrenzung: Um die sich so fremden Mannschaften besser zu mischen, sollen Führungskräfte, die sich auf einen Posten am jeweils anderen Standort bewerben, besonders berücksichtigt werden, heißt es. Bei der DZ Bank wird zudem der Schutz vor Änderungskündigungen bis Herbst 2017 verlängert. Trotz all des Zoffs sehen die Vorstände den Zusammenschluss Düsseldorf, WGZ Bank: 950 Stellen sollen am Standort erhalten bleiben. nicht als gefährdet. Der Aufsichtsrat der DZ bestellte gerade die Vorstände der WGZ auf Vorrat zu Vorständen der fusionierten Bank. Ein WGZ-Sprecher verwies auf Aussagen Wolbergs, wonach das Fusionsprojekt voll im Plan liege und Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern kurz vor dem Abschluss stünden. „Nächster Meilenstein ist die Unterzeichnung des Verschmelzungsvertrages am 12. April“, sagte ein Sprecher der DZ Bank. HAUPTVERSAMMLUNG Warum die Stimmen der WGZ-Aktion Der letzte Fusionsversuch scheiterte am Widerstand der Genossenschaftsbanken an Rh Elisabeth Atzler, Yasmin Osman Frankfurt D er Brandbrief der Führungskräfte der WGZ Bank hat zwei Adressaten: Offiziell ist das Schreiben, das etwa 90 Abteilungs- und Gruppenleiter unterzeichnet haben sollen, an den Vorstand des Düsseldorfer Spitzeninstituts gerichtet. Doch der heimliche Adressat sind die etwa 180 Volks- und Raiffeisenbanken in Nordrhein-Westfalen, denen die WGZ Bank gehört. Die Führungskräfte heben die „besondere Kultur“ ihres Hauses hervor. „Wir befürchten, dass gerade diese Kultur der WGZ Bank im Umgang mit ihren Mitgliedsbanken und anderen Kunden auf der Strecke bleibt“, heißt es in dem Schreiben. Das ist, wenige Monate vor der Hauptversammlung, starker Tobak. Denn die Zustimmung der WGZ-Bank-Eigner war in den vergangenen Jahren stets die Achillesferse aller Fusionsanläufe. Als der Versuch 2009 scheiterte, lag 180 Volks- und Raiffeisenbanken in Nordrhein-Westfalen gehört die WGZ Bank. Quelle: RWGV © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. das letztlich am Widerstand der Genossenschaftsbanken aus dem Rheinland und Westfalen. Die DZBank-Aktionäre, die übrigen gut 800 deutschen Genossenschaftsbanken, hätten ein Zusammengehen schon damals begrüßt. Auch dieses Mal sind die WGZBank-Eigentümer die große Unbekannte: Sie müssen am 21. Juni mit einer Mehrheit von 75 Prozent für die Fusion stimmen. Dabei gilt: Jede kleine Volksbank hat das gleiche Stimmrecht wie eine Chillen Deutsche PaypalWettbewerber machen sich jetzt selbst Konkurrenz. Seite 34 Wer bei der Geldanlage keine Arbeit haben will, muss auf Rendite verzichten. Seite 38 F1online picture alliance / dpa Checken Vontobel will auch ohne Star glänzen der DZ Bank. Vorstand Axel Schwarzer hält Abgang von Top-Fondsmanager Jain für verkraftbar. Holger Alich Zürich A xel Schwarzer ist in diesen Tagen viel bei Kunden unterwegs. Es gibt Erklärungsbedarf, denn vor kurzem meldete das Schweizer Geldhaus Vontobel, dass sein Star-Fondsmanager Rajiv Jain nach 22 Jahren die Bank verlässt, um sich selbstständig zu machen. Jain galt als ein wichtiger Grund für die gute Entwicklung der Aktienfonds von Vontobel. Nun muss Schwarzer als verantwortlicher Vorstand für das Asset-Management von Vontobel versuchen, die Kunden bei der Stange zu halten. Im Gespräch mit dem Handelsblatt will Schwarzer keine Schätzung abgeben, wie viele Kundengelder der Abgang Jains die Bank kosten könnte. „Es gibt Kunden, deren Richtlinien automatisch die Kündigung eines Mandats vorsehen, wenn ein Fondsmanager wechselt“, erklärt er, „aber der Verlust des Mandats muss nicht zwingend heißen, dass wir den Kunden verlieren, denn wir können uns erneut um ein Mandat bewerben.“ Die überwiegende Zahl der Kunden würde abwarten, wie sich die Performance der bisher von Jain gemangten Fonds entwickele. Da der Rest des rund 20-köpfigen Teams an Bord bleibt und auch der Investmentprozess nicht verändert wird, gibt sich Schwarzer zuversichtlich. Die Analysten von Credit Suisse und Kepler Cheuvreux schätzen, dass Vontobel rund zehn Milliarden Franken an verwaltetem Vermögen aufgrund des Abgangs verlieren könnte. Insgesamt betreut das Asset-Management der Bank rund 90 Milliarden Franken. Rund die Hälfte davon entfällt auf das New Yorker Aktienteam, das Jain anführte. Frankfurt, Heimat der DZ Bank: Verhandlungen eines gemeinsamen Sozialplans erschwert. näre so wichtig sind große Volksbank, ganz gleich, wie hoch ihr Kapitalanteil ist. Mit ihrem Schreiben versuchen die Führungskräfte, Zweifel daran zu wecken, dass die Fusionsgespräche im Sinne der WGZ-Eigner verlaufen. Denn der Brief widmet sich immerhin vier Absätze lang Kernanliegen der WGZ-Aktionäre: dem Verbundgeschäft, also der engen und viel gelobten Betreuung der Volksbanken durch die WGZ Bank, und dem Holding-Modell, also dem strategischen Aufbau der künftigen Zentralbank. Der Tenor: Beide Ziele seien womöglich gefährdet. Beim Verbundgeschäft monieren die Unterzeichner, dass dafür weniger Bereichsleiter vorgesehen sind als etwa für das Firmenkundengeschäft. Sie werfen die Frage auf, ob es mit so einer Personalausstattung bei der aktuellen Angebotspalette und der Kundenzufriedenheit bleiben könnte. Beim Holding-Modell wird moniert, dass es „in der gegenwärtigen Kommunikation“ mittlerweile „keine Rolle“ mehr spiele. Ob die Führungskräfte der WGZ mit ihrem Anliegen auf offene Ohren stoßen, steht auf einem anderen Blatt. Zumal DZ-BankChef Wolfgang Kirsch emsig Stimmung für die Fusion gemacht hat. Er besuchte in den vergangenen Monaten gemeinsam mit seinem WGZ-Kollegen Hans-Bernd Wolberg so ziemlich jede Regionalkonferenz der WGZ Bank, um für das Fusionsprojekt „Rhein-Main“ zu werben. Wolberg sagte kürzlich, die Resonanz dort sei „überaus positiv“ gewesen. DWS Investment GmbH ein und Ruhr. Der Rückschlag soll Vontobel aber nicht stoppen. Bei der Schweizer Privatbank, die von der Gründerfamilie kontrolliert wird, ist das AssetManagement im Unterschied zu anderen Banken ein wichtiger Wachstumspfeiler. 2015 steuerte die Sparte 62 Prozent zum Vorsteuerergebnis von 224 Millionen Franken bei. Um im Wettbewerb bestehen zu können, konzentriert sich Vontobel auf aktiv gemanagte Fonds, die von sechs unabhängig agierenden Boutiquen verwaltet werden. In Zürich ist zum Beispiel der Anleihe-Bereich angesiedelt und der Bereich Mischfonds. 2015 kaufte Vontobel in London die Boutique TwentyFour, die auf Anlagen in forderungsbesicherte Anleihen (ABS oder Hypotheken) spezialisiert ist. Vontobel-Manager Axel Schwarzer: Muss Kunden überzeugen, nicht zu wechseln. © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. Die Anleihe-Sparte wollte Schwarzer zusätzlich mit dem Kauf von Meriten Asset-Management stärken, wurde aber von der französischen Oddo-Gruppe überboten. „Wir bleiben offen für Zukäufe im Volumen von 20 bis 30 Milliarden Franken verwalteter Gelder im Anleihe-Bereich, etwa mit Blick auf die Märkte Deutschland, Schweiz oder USA“, sagt Schwarzer. Gerade in Zeiten von Negativzinsen seien aktiv gemanagte Anleihe-Fonds bei institutionellen Kunden gefragt. „Regelmäßige Einkommen, das ist das neue Gold“, sagt der Manager. Bei anderen großen Schweizer Banken führt das Asset-Management dagegen ein Mauerblümchen-Dasein. Credit Suisse zum Beispiel legte die Sparte vor einigen Jahren mit der Vermögensverwaltung zusammen. UBS hat zwar Ambitionen im Geschäft mit institutionellen Kunden, doch der Bereich steht klar im Schatten der Vermögensverwaltung für reiche Privatkunden, wo die Bank Weltmarktführer ist. „Asset-Management und Private Banking sind zwei unterschiedliche Geschäfte“, sagt Schwarzer, „beim Asset-Management steht die Produktion eines Produkts im Vordergrund, im Private Banking dagegen die individuelle Kundenberatung.“ Daher führt Vontobel die Geschäfte in eigenen Sparten. Auch die Deutsche Bank hat sich entschlossen, die Vermögensverwaltung für Großinvestoren wieder vom Geschäft mit reichen Privatkunden zu trennen. Die Schweizerische Bankiervereinigung hatte versucht, mit einer Branchen-Initiative den Standort Schweiz für Asset-Management attraktiver zu gestalten. Doch die Aktion verpuffte. Ein Problem bleibt, dass Fondshäuser von der Schweiz aus keinen vollen Marktzugang zu Kunden in der EU haben. 34 FINANZEN & BÖRSEN MITTWOCH, 30. MÄRZ 2016, NR. 61 Wettlauf der Systeme Deutschlands Banken machen sich im Kampf ums Onlinebezahlen nun gegenseitig Konkurrenz. ► Geldhäuser bauen zehn Jah- re alten Dienst Giropay aus. ► Neuere Paydirekt soll inter- nationale Dienste abwehren. Laura de la Motte Frankfurt Giropay wurde 2006 von den Rechenzentren der Sparkassen und der Genossenschaftsbanken sowie der Postbank gegründet. Damals war auch Paypal noch frisch am Markt. Doch Giropay hatte einen schweren Start. Niemand fühlte sich für die Vermarktung zuständig, und weil die Großbanken nicht mitzogen, ist das Verfahren bis heute für ein Drittel der Deutschen nicht nutzbar, was wiederum Händler abschreckt. Dabei war die Idee nicht schlecht: Der Kunde zahlt direkt mit seinem Girokonto, benötigt also keine Kre- mauritius images E s war ein Kraftakt. Viele Jahre dauerte es, bis die deutschen Banken endlich ein gemeinsames einheitliches Online-Bezahlsystem auf den Weg brachten, das helfen soll, die Attacken von übermächtigen Technologiefirmen wie Paypal abzuwehren. Seit November 2015 ist Paydirekt als Gemeinschaftsprojekt von Volksbanken, Großbanken und Sparkassen endlich am Start. Doch die Geldhäuser machen sich in Sachen Onlinebezahlen selbst Konkurrenz. Denn trotz der groß angelegten PaydirektInitiative investieren Sparkassen, Volksbanken und auch einige Privatbanken noch immer in das über zehn Jahre alte System Giropay. Wie das Handelsblatt erfuhr, entfällt ab April für kleine Beträge die Bestätigung per Tan. So soll die Nutzung von Giropay übers Mobiltelefon noch bequemer werden. Mit dem Schritt wird der Dienst dem mit großem Aufwand völlig neu entwickelten Paydirekt noch ähnlicher. Aber während Paydirekt gerade erst versucht, am Markt Fuß zu fassen, hat der Vorgänger bereits etliche Händler und Nutzer überzeugt – und wächst weiter. Onlineshopping vom Tablet: Banken wollen das Bezahlen so bequem wie möglich machen. ditkarte. Aus dem Internetshop wird er auf die Onlinebanking-Seite seiner Bank geleitet. Dort loggt er sich ein, sieht anschließend eine bereits komplett ausgefüllte OnlineÜberweisung an den Shop und gibt diese nur noch mit einer Tan-Nummer frei. Diese Praxis war den Initiatoren von Paydirekt – vor allem den Großbanken – aber zu umständlich. Sie wollten eine Zahlung vom Girokonto, die aber so aussieht wie bei Paypal, wo der Kunde nur mit Benutzername und Passwort zahlt, statt sich in sein Onlinebanking einzuloggen. Daher fingen die Geldhäuser vor gut zwei Jahren noch einmal ganz von vorne an und Banken abgeschlagen Anteil der Onlineshops, die diese Zahlverfahren anbieten 2015 Prognose bis 2018 0 Vorkasse 20 40 60 80 100 % 89,3 % Paypal 90,9 % Kreditkarte 66,2 % Sofortüberweisung 65,2 % Giropay 26,1 % Amazon Payments Handelsblatt | Quelle: ECC Köln 31,2 % stampften Paydirekt aus dem Boden. Nun aber entfällt auch bei Giropay die Tan – für Beträge unter 30 Euro. Das ist bedeutender, als es auf den ersten Blick klingt. „Über die Hälfte aller Giropay-Zahlungen liegt unterhalb 30 Euro. Potenziell entfällt damit zukünftig bei jedem zweiten Einkauf die Tan-Eingabe“, erklärt Jörg Schwitalla, Geschäftsführer von Giropay. Die neue Funktion wird mit anderen Neuerungen ab April zunächst von ersten Sparkassen eingeführt. Kurzfristig werden weitere teilnehmende Kreditinstitute folgen, erklärt Giropay. Sie alle investieren damit parallel zu Paydirekt weiter in die Veredelung des Vorgängers. Gleichzeitig nimmt die Branche Insidern zufolge rund 100 Millionen Euro in die Hand, um Paydirekt zum Durchbruch zu verhelfen. Dass einige Häuser parallel an der alten Lösung festhalten, hat einen guten Grund: Der PaydirektVorgänger hat eigenen Angaben zu- folge bereits mehrere Tausend Händler angeschlossen. Dazu zählen zum Beispiel Air Berlin, Karstadt, Mediamarkt Saturn, der Ticketanbieter Eventim und der Essen-Bestellservice Lieferdienst.de. Pro Jahr wickelt Giropay mit Sitz in Frankfurt Transaktionen im Volumen von mehreren Millionen Euro ab. „Seit September steigen die Transaktionen pro Monat um 25 bis 30 Prozent über Vorjahr“, sagt Schwitalla. „Das ist ein enormes Wachstum, das wir in der Form nicht kannten.“ Mittlerweile können GiropayKunden den Daten des Handelsforschungsinstituts ECC Köln zufolge immerhin in 16 Prozent der Onlineshops bezahlen. Paydirekt konnte dagegen erst 33 Shops überzeugen, abgesehen vom Elektronikversand Alternate, alles Nischenanbieter. Der große Konkurrent Paypal ist dagegen schon in fast 90 Prozent der Shops vertreten. Kommentar Seite 27 Euro-Zone: Banken vergeben mehr Kredite Größter Zuwachs seit Ende 2011. Auch die Zahl der Darlehen an Privatkunden ist im Februar gestiegen. L ange hat es gedauert, aber die seit der Finanzkrise lahmende Kreditvergabe im Euro-Raum kommt dank der Geldflut der Europäischen Zentralbank langsam in Schwung. Banken vergaben im Februar 0,9 Prozent mehr Darlehen an Firmen außerhalb der Finanzbranche als ein Jahr zuvor, teilte die EZB am Dienstag mit. Das ist die stärkste Zunahme seit Ende 2011. Im Januar lag das Plus noch bei 0,6 Prozent. Privathaushalte im Währungsraum erhielten von den Geldhäusern im Februar sogar 1,6 Prozent mehr Darlehen. Damit zeigt die ultralockere Geldpolitik der EZB zumindest am Kreditmarkt Wirkung. Seit März 2015 kauft die Notenbank in großem Umfang Staatsanleihen der Euro-Länder. Damit will sie die Banken dazu bewegen, mehr Kredite zu vergeben, statt in Anleihen zu investieren. Das soll die Wirtschaft im Euro-Raum anschieben und die Inflation wieder in Richtung des mittelfristigen EZB-Ziels von knapp zwei Prozent bringen. Wegen der nach wie vor sehr schwachen Preisentwicklung hat die EZB am 10. März beschlossen, ihre monatlichen Anleihenkäufe von 60 auf 80 Milliarden Euro auszuweiten. Außerdem will sie ab Ende Juni auch Anleihen von Unter- Die Ausweitung der Kredite an private Haushalte zeigt, dass die Konjunktur in der Euro-Zone (...) vom Konsum gestützt wird. Jens Kramer NordLB-Volkswirt nehmen mit sehr guter Bonität (Investment Grade) kaufen. Für die stark in der Kritik stehende EZB ist die Entwicklung der Kreditvergabe eine gute Nachricht. Banken vergaben im Februar deutlich mehr Kredite mit einer Laufzeit von einem bis fünf Jahren an Unternehmen. Auch der Abschluss von Verbraucherkrediten nahm stark zu: Binnen Jahresfrist zog er um 5,2 Prozent an. „Die Ausweitung der Kredite an private Haushalte zeigt an, dass die Konjunktur in der EuroZone vor allem vom privaten Verbrauch gestützt wird“, sagte Jens Kramer, Volkswirt der NordLB. „Alles in allem sollte die moderate © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. Konjunkturerholung weiterhin intakt sein“, meint er. Die Konditionen für Kredite dürften sich sogar noch verbessern. Am Markt für Unternehmensanleihen wirken sich die Pläne der EZB, hier zu kaufen, bereits aus. Obwohl die Notenbank damit erst Ende Juni beginnen will, reagierten die Kurse bereits deutlich: Die Renditen einiger Anleihen von Siemens, dem britischniederländischen Ölkonzern Royal Dutch Shell und vom französischen Pharmakonzern Sanofi sind zuletzt unter null gefallen. Das heißt: Anleger zahlen sogar drauf, wenn sie den Unternehmen über Anleihen Geld leihen. Reuters, Bloomberg, jam FINANZEN & BÖRSEN 35 MITTWOCH, 30. MÄRZ 2016, NR. 61 Bank of England erhöht den Stressfaktor Szenarien für britische Institute fallen anspruchsvoller aus. Notenbank warnt vor Brexit-Risiken. E ine Weltwirtschaft, die komplett abschmiert, ein Ölpreis von unter 20 Dollar je Fass und ein dramatischer Preisverfall vor allem auf dem heimischen Immobilienmarkt – das sind einige Faktoren in dem Stresstestszenario, das in diesem Jahr auf britische Geldhäuser zukommt. Die Bank of England hat am Dienstag die Details der Bankenprüfung verkündet und deutlich gemacht, dass sie die Latte dieses Mal höher legt als in den Vorjahren. Zuvor hatte die Notenbank den Schwerpunkt im Krisenszenario entweder auf einen Abschwung in der Heimat oder massive wirtschaftliche Probleme in Schwellenländern gelegt, aber nicht auf beides gleichzeitig. Die britischen Großbanken haben die Prüfungen zwar bestanden. Geldhäuser wie Standard Chartered und Royal Bank of Scotland (RBS) haben die Dies sei das bedeutendste heimische Risiko für die Finanzmarktstabilität, so die Bank of England. Käme es zum Brexit und werde die damit einhergehende Unsicherheit sich hinziehen, würden Investoren Risikoaufschläge beim Kauf britischer Assets fordern, fürchtet die Zentralbank. Das könne zu einer weiteren Abwertung des britischen Pfunds führen sowie die Kreditvergabe erschweren und verteuern. Großbritannien könnte zudem Probleme mit seinem Leistungsbilanzdefizit bekommen, wenn Investoren das Vertrauen in das Land verlö- „Der Bundeskanzler der Allianz“ Der neue Chef des Versicherungsriesen gibt ein ungewöhnliches Interview. Kerstin Leitel Frankfurt S eit Oliver „Oli“ Bäte bei der Allianz das Sagen hat, hat sich einiges geändert. Der Versicherungskonzern soll näher an die Menschen ran, soll moderner und transparenter werden, gibt der Neue die Marschroute vor. Und so überrascht es nicht, dass vergangene Woche Tilo Jung bewaffnet mit Kamera und Puschelmikro in die Konzernzentrale nach München tingelte, um eines der seltenen Interviews mit dem Vorstandssprecher des Versicherungsriesen zu führen. Jung ist vor allem einem onlineaffinen Publikum bekannt: Mit direkten Fragen, die er für seine Videointerviews unter dem Titel „Jung & Naiv“ stellt, rückt er meist Politikern wie Peter Altmaier oder Gregor Gysi auf die Pelle. Nun stand – als erster Wirtschaftsboss – der 51-jährige Allianz-Chef vor der Kamera. Ohne Krawatte und betont locker antwortet Bäte fast zwei Stunden auf die Fragen des Reporters. Er erklärt geduldig den Unterschied zwischen Zocken und Investieren und plaudert ungewöhnlich offen aus dem Nähkästchen. „Ich bin der Bundeskanzler der Allianz“, sagt der Manager auf die Frage, was denn eigentlich ein Vorstandsvorsitzender mache. Deswegen könne er nicht einfach zu einem Mitarbeiter gehen und ihn feuern – „das wäre ja auch eine dumme Idee“. Er gebe die Richtlinien für die Allianz vor, „ein unfassbar cooles Unternehmen“. Aber selbst der Versicherungsriese sei nicht zu groß zum Scheitern, sagt tät zu reagieren: Ab Frühjahr 2017 fordert sie von den Geldhäusern zusätzliche Kapitalzuschläge – in Form der sogenannten antizyklischen Kapitalpuffer. Banken sollen so auch in wirtschaftlich schlechteren Zeiten die Kreditvergabe aufrechterhalten können. Der antizyklische Kapitalpuffer soll bei 0,5 Prozent der risikogewichteten Aktiva liegen, es kann grundsätzlich auf bis zu ein Prozent steigen. Hürden allerdings erst nehmen können, nachdem sie ihre Kapitalausstattung verbesserten. Gleichzeitig hat die Notenbank am Dienstag vor der Unsicherheit gewarnt, die die Abstimmung Großbritanniens über den Austritt aus der Europäischen Union mit sich bringt. Das Referendum über den sogenannten Brexit ist für Ende Juni vorgesehen. Bäte. Seit vergangenem Mai steht er als erst zehnter Vorstandschef an der Spitze des Traditionskonzerns in München. Freimütig antwortet er auf die Frage, ob die Allianz pleitegehen könne: „Selbstverständlich. Aber das ist sehr, sehr, sehr unwahrscheinlich.“ Bäte erläutert seinem bärtigen Gegenüber seine Vorbehalte gegen ungehindertes Sammeln von Gesundheitsdaten, plaudert über die Macht der Pharmakonzerne, das dpa Katharina Slodczyk London Zentralbank in London: Warnung vor Folgen eines EU-Austritts. ren, warnt die Bank of England. Um möglichen Turbulenzen zumindest teilweise vorzubeugen, hat die Zentralbank bereits Anfang des Monats ihre Pläne verkündet: Sie will den britischen Geschäftsbanken um den Referendumstermin herum zusätzliche Liquidität zur Verfügung stellen. Die Institute sollen sich mit so viel Geld wie nötig eindecken, um einen Ansturm auf die Kassen abzuwenden sowie ähnlich chaotische Verhältnisse wie beim Ausbruch der Finanzkrise. Die Bank of England will jetzt auch ein anderes Instrument einsetzen, um auf die zunehmenden Risiken für die Finanzmarktstabili- Nach Ansicht von Analysten ist das keine allzu große Hürde mehr für Großbritanniens Finanzinstitute, die ihre Kapitalausstattung in den vergangenen Jahren deutlich verbessert haben. Nach Einschätzung der Experten werden die Geldhäuser die neuen Vorgaben einigermaßen mühelos hinbekommen. Auf die vier größten britischen Banken – Barclays, HSBC, Lloyds und RBS – kommt in diesem Jahr nicht nur der Stresstest der Bank of England zu, sondern auch die europaweite Prüfung der EU-Aufsicht. ANZEIGE ### ### ### ### ( So ein bisschen ‚evil‘. Oliver Bäte Der Vorstandschef der Allianz beschreibt die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank. bedingungslose Grundeinkommen und antwortet auf Fragen, die Jung zuvor bei Fans gesammelt hatte. Ins Stocken kommt er aber beim Thema „Star Wars“. Eine Frage dazu erkennt er nicht als solche und wagt stattdessen einen Seitenhieb auf die Europäische Zentralbank: Die EZB sei das einzige Imperium, das er sich vorstellen könne, das „so ein bisschen evil“ sei und das seine eigenen Regeln befolge, so Bäte. Da sehe er sich „lieber als Rebell“ als in der Rolle des Imperiums. Ein „cooles Interview“, finden nicht wenige der über 10 000 Zuschauer, die sich das Video auf Youtube angeschaut haben. $ '!$' $ '*' %' ) '$ %''"!&'' 0% ! 5 '%3 0 %#0#33 !!3# !%"#, )/ )) 6% /$!6$ %#3% 6 %#0#33,'$ #3 % # ! $!%! ! !/ 5 ! /' '/ $06% #9: .6$ 7%03! $'%3#! #6% 4&& ( )/% ! !0 ;6 5<< 5 '03%/! !/6% ( ! 0#600 0 %'30 %#0#33 !!3#)00 !%"#, $06% #9: *&,1 ! !+ (2 $'%3#, 4&& 6;!3 5 '%3, 5 !0)!# 7, !%;#"6 !%0 ! $!%! (2 ! ! - ##6#/ *4&144 + 0'8! %#0#33 !!3#)00 *$'%3#, 4<&& 6;!3 5 '%3+, 0 %#3 0! 6$ !% %'3 / %#0#33 $ 0/%%03/ 21 <5(4 700#'/, © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. 36 FINANZEN & BÖRSEN MITTWOCH, 30. MÄRZ 2016, NR. 61 Wie Bear Stearns unterging I mmer wieder passiert es auch in den USA, dass Kriminelle Anlegern unter Vorspiegelung falscher Tatsachen Geld aus der Tasche locken, das später einfach verschwunden ist. Meist sind die Opfer ahnungslose Privatleute. In einem neuen Fall gelang es aber dem Betrüger, insgesamt 95 Millionen Dollar von zwei institutionellen Investoren einzusammeln, wie aus Gerichtsunterlagen und einer Mitteilung der Wertpapieraufsicht (SEC) hervorgeht. Dabei waren seine Versprechen durchsichtig: Er stellte ihnen eine hohe Rendite, 15 Prozent, verbunden mit maximaler Sicherheit und Flexibilität in Aussicht. Wie jeder Profi weiß, sind diese Merkmale praktisch nie zugleich zu bekommen. Deswegen sind solche Angebote so verlockend, sollten aber sofort die Alarmglocken klingeln lassen. Warum sind die Anleger, darunter eine gemeinnützige Stiftung mit Verbindung zu einem Hedgefonds, auf den Betrüger hereingefallen? Ein Grund war sicher, dass der 39-jährige Andrew Caspersen aus einer bekannten Investorenfamilie stammte. Sein Vater und sein Großvater waren in den besten geschäftlichen Kreisen bekannt und besaßen Milliardenvermögen. Sohn Andrew studierte in Princeton und in Harvard, wo die Familie ein eigenes Studienzentrum gestiftet hatte. Andrew Caspersen wurde am Montag von seinem Arbeitgeber, der Investmentbank PJT Partners, gefeuert. Er hatte dort drei Millionen Dollar pro Jahr verdient. Er wurde verhaftet und gegen fünf Millionen Dollar Kaution wieder freigelassen. Caspersen soll das Geld laut den Anklagebehörden 2015 innerhalb weniger Monate eingesammelt und es weitgehend an den Kapitalmärkten verspielt haben. Er täuschte vor, im Namen seiner Firma zu handeln, benutzte falsche Adressen und behauptete, das Geld werde als Darlehen eingesetzt und durch Beteiligungen gesichert. fw Ein TV-Journalist und ein Hedgefondsmanager warfen das Institut 2008 aus der Bahn, zeigt die Freigabe von Archivmaterial. Ein Lehrstück über Bankenpleiten. ► Der Fall leitete den Höhe- punkt der Finanzkrise ein. ► JP Morgan übernahm damals die Bank. Frank Wiebe New York A m 12. März 2008 versetzte die Frage eines Journalisten der Investmentbank Bear Stearns einen derartigen Schlag, dass sie aus eigener Kraft nicht mehr überleben konnte. David Faber vom amerikanischen TV-Sender CNBC wollte von Alan Schwartz, dem damaligen Chef von Bear Stearns wissen, ob Goldman Sachs noch Geschäfte mit der Bank mache. Schwartz antwortete, alle Geschäftspartner am Kapitalmarkt handelten weiter mit seiner Bank. Aber allein die Frage führte dazu, dass der Handel mit der Bank in den kommenden Stunden austrocknete. Denn Bear Stearns stand bereits unter Druck, einige Hedgefonds wetteten auf den Niedergang der Aktie. Allein die Frage des Reporters bestätigte den Verdacht, dass die Bank marode sei. Bear Stearns konnte danach nur durch eine gemeinsame Rettungsaktion der US-Notenbank und des großen Konkurrenten JP Morgan aufgefangen werden. Das Drama um Bear Stearns setzte Lehman Brothers, eine ähnlich strukturierte Investmentbank, so unter Druck, dass dieses US-Geldhaus bald danach pleiteging. Das war der Höhepunkt der Finanzkrise. Und JP Morgan selbst handelte sich mit der Übernahme von Bear Stearns eine Menge Ärger ein, weil deren zweifelhafte Immobiliengeschäfte später hohe Straf- und Schadenersatzforderungen nach sich zogen. Aber wie war es überhaupt zur Frage es Journalisten gekommen? Das Rätsel ist durch die Freigabe von Archivmaterial einer staatlichen Untersuchungskommission zur Krise gelöst. Das „Wall Street BLOOMBERG NEWS Betrug in den besten Kreisen Ehemalige Hauptverwaltung der Bank Bear Stearns: Das Institut musste in der Finanzkrise gerettet werden. 29 Mrd. Dollar stellte die US-Notenbank zur Rettung von Bear Stearns bereit. Quelle: US-Medienberichte Journal“ hat das Material ausgewertet. Der entscheidende Hinweis kam von Kyle Bass, einem bekannten Hedgefonds-Manager. Sein Fonds, Hayman Capital, ist bis heute darauf spezialisiert, an sinkenden Kursen zu verdienen. Bass hatte laut Aussage eines Zeugen dem Journalisten Faber von seinen Versuchen erzählt, aus den Geschäften mit Bear Stearns auszusteigen. Zu dem Zweck musste er andere Spieler am Kapitalmarkt finden, die bereit waren, ihm die laufenden Deals mit der angeschlagenen Bank abzunehmen. Goldman Sachs hat auf eine Anfrage dazu offenbar zurückhaltend reagiert. Bass erzählte das dem CNBC-Mann und gab sich hinterher überrascht, dass der die Information auf seine Weise nutzte. Die nächste Frage lautet: Hat Goldman damals tatsächlich noch Geschäfte mit Bear Stearns gemacht? In dem Punkt zeigt sich folgendes Bild: Offenbar wollten eine ganze Reihe von Hedgefonds und möglicherweise auch andere Spieler am Kapitalmarkt raus aus laufenden Deals mit Bear Stearns. Deswegen bekam Goldman viele Anfragen in kurzer Zeit und stieß ans Risiko-Limit. Jede Bank setzt sich aus Risikogründen eine Obergrenze für das Geschäftsvolumen mit jeder anderen Bank. Goldman hat also $! (# #'+ ' '##" © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. Der Fall ist ein Lehrbeispiel. Er zeigt, wie eine nur halb richtige Information, die an die Öffentlichkeit gerät und auch noch verneint wird, trotzdem einer Bank den Todesstoß versetzen kann. Jedenfalls dann, wenn das Institut schon angeschlagen ist. Der Fall zeigt auch, dass Hedgefonds, die prächtig an Risiken verdienen, als erste laufen gehen, wenn es wirklich gefährlich wird. Und dass sie sich offenbar nicht scheuen, Informationen weiterzugeben, an denen sie verdienen können, um sich hinterher über eine Veröffentlichung verwundert zu zeigen. Kyle Bass und David Faber haben sich bisher nicht zu den Vorgängen geäußert. ( %#* % ) " # # '# # ! % ' &*& # )#" !!' $ % # '%" nicht grundsätzlich seinen Handel mit Bear Stearns eingestellt, sondern war lediglich nicht in der Lage, für die Hedgefonds einzuspringen, die aussteigen wollten. $ '%#%$ '' ' '%# 37 PRIVATE GELDANLAGE ► Traurig: Nur wenige Fonds-Vermögensverwaltungen überzeugen. WALL STREET ► Teurer: Wieso Experten mit einem steigenden Silberpreis rechnen. Analysten drücken Ebay-Kurs ► Trostlos: Weshalb sich Anleger an der Börse derzeit zurückhalten. DOW JONES 09:00 in Punkten 15:30 17:30 EURO STOXX 50 in Punkten 22:00 09:00 EURO 17:30 in Punkten 00:00 10-J.-BUNDESANLEIHE US$ je Euro 23:59 17.2.'16 Rendite in % 29.3. Die US-Börsen haben am Dienstag schwächer eröffnet. Die Anleger hielten sich vor der anstehenden Rede von US-Notenbankchefin Janet Yellen zurück. Am Montag hatte die Wall Street angesichts mauer Konjunkturdaten und sinkender Ölpreise ohne klare Richtung geschlossen. Alle drei großen Indizes lagen kurz nach Handelsbeginn rund 0,3 Prozent im Minus. Der DowJones-Index der Standardwerte notierte bei 17 477 Punkten, der breiter gefasste S&P 500 bei Ausgebremst Aktienkurs in US-Dollar Zinsspekulationen und ein sinkender Ölpreis belasten den Dax. 24,4 Ebay WAS DEN DAX BEWEGT ► Eurokurs legt zum Dollar leicht zu. Lesehilfe: Der Dax stieg gestern um 23,86 Punkte. Die Aktie Dt. Telekom NA trug dazu 9,99 Punkte bei. Dargestellt werden die acht Titel, die aufgrund ihrer Kursentwicklung und Marktkapitalisierung den Dax am stärksten beeinflussen. ► VW-Aktionäre fürchten um ihre Dividende. Auch ein etwas stärkerer Euro belastete das Kursbarometer. Am Morgen hatte dieser noch geschwächelt, am Nachmittag kostete ein Euro in der Spitze 1,1222 Dollar. Ein starker Euro schadet insbesondere Exportunternehmen, da er Waren aus der Euro-Zone im Erdölförderung: Preis für das schwarze Gold steht wieder unter Druck. Brentöl Volkswagen Vz. Preis in US-Dollar je Barrel Aktienkurs in Euro 39,5 38,38 US$ 39,0 38,5 38,0 0 Uhr 16 Uhr Handelsblatt | Quelle: Bloomberg D ie gute Stimmung nach dem Osterwochenende hat sich im deutschen Leitindex nicht lange widergespiegelt. Anfängliche Kursgewinne von etwa einem Prozent waren schon am Dienstagmittag wieder dahin. Damit entfernte sich der Dax erneut von der Marke von 10 000 Punkten, die er in der Vorwoche kurz durchbrochen hatte. Bis zum Nachmittag schwankte er um den Gründonnerstagsschlusskurs von 9 850 Punkten. Als möglichen Grund für die Zurückhaltung an den Aktienmärkten machten Händler die für den Abend erwartete Rede von Janet Yellen vor dem „Economic Club of New York“ aus. Anleger erhofften sich von der Präsidentin der USNotenbank Fed Hinweise auf eine nahende Leitzinserhöhung. Weisflog Katharina Schneider Frankfurt 115 114 112,95 € 113 112 Ausland teurer macht. Im Fokus stand zudem das Öl. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent verbilligte sich um mehr als drei Prozent auf 37,30 Dollar. Auch das USPendant WTI gab rund vier Prozent nach und notierte am Nachmittag bei etwa 38 Dollar je Barrel. Am heutigen Mittwoch werden vom US-Energieministerium (EIA) Daten zum Ölvorrat erwartet. Zuletzt hatten sich die Preise stabilisiert, da über eine baldige Förderbegrenzung spekuliert wurde. 9 Uhr 16 Uhr Zu den größten Verlierern im Dax zählten die Volkswagen-Aktien. Sie gaben zeitweise rund zwei Prozent nach, nachdem berichtet worden war, dass Aktionäre angesichts der drohenden Milliardenstrafe wegen des Abgasskandals um ihre Dividende bangen müssen. Es stehe zwar noch nichts fest, „aber es gibt keinen Hinweis, dass es auch nur Hoffnung auf einen Cent gibt“, hatte ein Aufsichtsratsmitglied der Presseagentur dpa gesagt. „Die Schlagzeile ist natürlich + 10 ______ ____ ______ ____ ______ ____ ______ ____ ______ ____ ______ ____ ______ ____ ______ ____ ______ ____ ______ ____ ______ 23,39 US$ 23,8 23,2 28.3.2016 Dt. Telekom NA + 9,99 Siemens NA + 5,66 Daimler NA + 4,86 Linde + 4,43 Allianz vNA + 3,74 Bayer NA – 3,72 2031 und der Index der Technologiebörse Nasdaq bei 4753 Zählern. Um je rund zwei Prozent abwärts ging es mit eBay und Linked-In. Die Bank Barclays hatte ihre Einstufungen für die Unternehmen zurückgesetzt. Papiere von Sun Edison sackten um 41 Prozent auf 0,75 Dollar ab. Der US-Solaranlagenhersteller steht seiner Tochter TerraForm Global zufolge möglicherweise kurz vor der Pleite. Aktien von Apple stiegen um 0,2 Prozent. Reuters Volkswagen VA – 5,36 DIE MÄRKTE HEUTE Deutsche Bank NA – 6,11 - 10 erst einmal negativ, aber letztlich dürfte es niemanden überraschen“, sagte ein Händler. Im MDax gaben die Papiere des Salz- und Düngemittelherstellers K+S rund drei Prozent nach. Wegen geringer Niederschläge müsse die Kaliproduktion an zwei Standorten vorübergehend eingestellt werden, meldete das Unternehmen. Die zehnjährigen Bundesanleihen gaben zeitweise um über 0,02 Prozentpunkte nach und rentierten nur noch bei 0,149 Prozent. Daten zur Konjunktur vom DIW Am Mittwoch geben zahlreiche Firmen Einblick in ihre Zahlen, darunter die Aareal Bank, Elring Klinger, GFT Technologies, Knorr-Bremse, Micron Technology, QSC, Scout24, SMA Solar Technology und TLG Immobilien. Vom Deutschen Institut für SMA Solar Aktienkurs in Euro GEWINNER SLM Solutions Group Der auf 3D-Druck spezialisierte Maschinenbauer meldete den Sprung in die Gewinnzone und will auf Wachstumskurs bleiben. Das beflügelte die im TecDax gelisteten Aktien. TagesTOP: Vonovia SE TOP oder FLOP 41 VERLIERER 9880,53 | +0,30% K+S Der Düngemittelhersteller gab bekannt, dass er seine Produktion wegen geringer Niederschläge drosseln und knapp 1 000 Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken muss. Das verschreckte die Aktionäre. EURO STOXX 50 (ohne Dax) 3002,65 | +0,53% TagesFLOP: UniCredit TOP oder FLOP S&P 500 2034,61 | -0,12% TagesFLOP: Ensco PLC TOP oder FLOP Vonovia SE Fresenius SE Dt. Telekom NA +2,21 % +1,36 % +1,36 % LVMH Sanofi S.A. Essilor Internat. +2,28 % +1,90 % +1,85 % Gamestop Corp. Tripadvisor Universal Health B +5,28 % +2,91 % +2,36 % Deutsche Bank NA Volkswagen VA Commerzbank -1,83 % -1,61 % -1,55 % UniCredit BBVA Soc. Générale -2,82 % -1,08 % -0,73 % Ensco PLC Diamond Offsh. Drilling Transocean Inc. -9,24 % -8,41 % -8,35 % 4.1.'16 29.3. 42,83 € 43 TOPS & FLOPS DES TAGES (Veränderung seit Handelsbeginn in Prozent) DAX 29.3. 4.1.'16 29.3. © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. Handelsblatt | Quelle: Bloomberg DAX Quelle 1.1.'16 29.3. 39 21.3.2016 29.3. Handelsblatt | Quelle: Bloomberg MÄRKTE IM ÜBERBLICK Wirtschaftsforschung (DIW) wird das Konjunkturbarometer erwartet. Zudem werden für die Euro-Zone Daten zum Wirtschaftsvertrauen, Geschäftsklima und Verbrauchervertrauen veröffentlicht. Aus den USA kommt der ADP-Arbeitsmarktbe richt, Japan berichtet über die Industrieproduktion. ksh 38 PRIVATE GELDANLAGE MITTWOCH, 30. MÄRZ 2016, NR. 61 DEVISEN EURO IN DOLLAR 1,1190 | -0,07% 52-Wochen Hoch 1,1714 | 52-Wochen Tief 1,0521 Der Preis für die bequeme Geldanlage Anke Rezmer Frankfurt 4.1.'16 29.3. DEVISEN-CROSS-RATES 29.3.2016 Euro US $ Pfund Yen sfr Euro US $ Pfund Yen sfr 0,8934 1,2752 0,0079 0,9161 1,1190 1,4272 0,0088 1,0254 0,7838 0,7005 0,0062 0,7183 126,8407 113,3730 161,8189 116,2429 1,0911 0,9750 1,3919 0,0086 - Mitgeteilt von VWD DEVISEN IM FREIVERKEHR 29.3.2016 / Basis 1 Euro Algerien Dinar Brasilien Real Bulgarien Lew China RMB Indien Rupie Israel Schekel Korea, Süd Won Kroatien Kuna Kuwait Dinar Marokko Dirham Mexiko Peso Philippinen Peso Rumänien Leu Russland Rubel Saudi-Arabien Riyal Taiwan NT-$ Thailand Baht Tunesien Dinar Türkei Lira Ungarn Forint Ver. Arab. Emir. Dirham Geld 116,8300 3,9066 1,9115 7,2489 73,8300 4,2426 1258,3900 7,4442 0,3357 10,8700 19,4698 51,1400 4,4396 76,5810 4,1813 34,8700 38,9200 2,2532 3,1912 311,7200 4,0885 Brief 121,8300 4,1066 1,9515 7,3489 75,4300 4,3426 1358,3900 7,6042 0,3417 10,9500 19,7098 52,7400 4,4896 77,5810 4,2293 36,3700 40,5200 2,2732 3,2412 316,9200 4,1485 EURO IN PFUND 0,7840 | -0,19% 52-Wochen Hoch 0,7947 | 52-Wochen Tief 0,6932 1.1.'16 29.3. EURO IN YEN 126,87 | -0,08% 52-W. Hoch 141,0600 | 52-W. Tief 122,0905 1.1.'16 29.3. EURO IN CHF 1,0915 | +0,09% 52-Wochen Hoch 1,1205 | 52-Wochen Tief 1,0234 1.1.'16 29.3. E in Depot, das wie von selbst Rendite abwirft und dabei möglichst keine Mühe bereitet: Das wünschen sich viele Anleger nach den Turbulenzen an den Börsen seit Jahresbeginn. Daher verkaufen sich Produkte für die Vermögensverwaltung mit Fonds gut. Doch Bequemlichkeit kann teuer kommen. Das zeigt eine Studie des Fondsberatungshauses Fonds Consult, die dem Handelsblatt vorliegt. „Anleger müssen wissen, dass sie sich Ruhe fürs Depot kaufen“, sagt Rüdiger Sälzle, Chef von Fonds Consult. Und das kostet Rendite: „Die Produkte sind nichts für Anleger, die nur auf Performance schauen.“ Gute Anbieter seien aber eine Alternative zu nahezu ertraglosen Sparbüchern. Fonds-Vermögensverwalter legen das Geld ihrer Kunden in Fonds oder Dachfonds an. Letztere investieren wiederum in Fonds. Immer stärker versuchen die Fondsprofis, mit Hilfe von Risikomanagementmodellen Verluste zu vermeiden und stabilere Erträge zu erzielen als an den schwankenden Aktienmärkten. „Ernüchternd“ findet Fondsberater Sälzle allerdings, dass es kaum ein Vermögensverwalter schafft, bereits vor Berücksichtigung der Kosten besser als Börsen-Vergleichsindizes abzuschneiden. Vor allem Anleger mit einem hohen Sicherheitsbedürfnis müssen sich bescheiden, ergänzt Ali Masarwah, Fondsexperte beim US-Fondsratinghaus Morningstar. Diese stark auf Anleihen ausgerichteten Produkte für risikoscheue Investoren Eine Studie zeigt: Nur wenige Fonds-Vermögensverwaltungen sind ihre oft hohen Gebühren wert. Geld anlegen, entspannt zurücklehnen: Dieses Versprechen können nur wenige Fonds einlösen. 55 Mrd. Euro liegen in Deutschland bei großen FondsVermögensverwaltern. Quelle Quelle: Unternehmen Devisen1, 3) 3 Monate4) Geld Brief Geld Brief Australien A $ 1,4801 1,4803 +100,96 +105,94 Dänemark dkr 7,4345 7,4745 -9,39 +3,53 Großbrit. £ 0,7826 0,7866 +19,08 +20,18 Hongkong HK $ 8,6795 8,6822 +201,57 +230,58 Japan Yen 127,1000 127,5800 +0,18 +3,53 Kanada kan $ 1,4706 1,4826 +38,54 +40,72 Neuseeland NZ $ 1,6465 1,6470 +116,95 +127,30 Norwegen nkr 9,4696 9,5176 +286,41 +321,55 Polen Zloty 4,2524 4,2537 +127,20 +195,65 Schweden skr 9,2545 9,3025 -48,38 -35,96 Schweiz sfr 1,0900 1,0940 -14,37 -11,43 Singapur S$ 1,5281 1,5294 +52,82 +62,71 Südafrika Rand 17,2272 17,2535 +3499,47 +3790,64 Tschechien Krone 27,0470 27,0800 -0,67 +23,49 USA US-$ 1,1183 1,1243 +31,07 +31,73 29.3.2016 Australien Dänemark Großbrit. Hongkong Japan Kanada Neuseeland Norwegen Polen Schweden Schweiz Singapur Südafrika Tschechien USA 6 Monate4) Ref.kurse Bankschalter2) Geld Brief EZB Verkauf Ankauf +201,21 +217,60 1,4901 1,4134 1,5793 -47,95 -11,93 7,4549 7,1210 7,8696 +37,36 +41,42 0,7845 0,7493 0,8274 +479,36 +550,70 8,6835 8,0745 9,4340 -1,79 +4,41 127,1300 121,3386 134,6816 +77,97 +88,81 1,4741 1,4044 1,5633 +230,45 +252,68 1,6597 1,5699 1,7607 +530,04 +619,14 9,4839 8,9725 10,1247 +256,50 +398,42 4,2498 3,9609 4,5985 -110,24 -72,36 9,2690 8,8489 9,7875 -33,10 -25,66 1,0915 1,0450 1,1569 +117,52 +138,84 1,5311 1,4403 1,6490 +7138,94 +7742,62 17,3156 15,8405 18,9819 -22,64 +33,91 27,0730 25,3739 29,2181 +65,71 +69,11 1,1194 1,0713 1,1829 ) Mitgeteilt von vwd group, LBBW; 2) Frankfurter Sortenkurse aus Sicht des Bankkunden, die Bezeichnungen Verkauf und Ankauf entsprechen dem Geld und Brief bei anderen Instituten, mitgeteilt von Reisebank; 3) Freiverkehr; 4) Swaps notiert in Forward Punkten - 1 Punkt = 1/10.000, Stand ME(S)Z 17:30 Uhr, mitgeteilt von der Commerzbank. 1 brächten in der anhaltenden Phase niedriger Zinsen kaum noch Ertrag. Gleichwohl ist Vermögensverwaltung mit Fonds gefragt. In den vergangenen fünf Jahren hat sich das Vermögen großer Anbieter am deutschen Markt durch Zuflüsse und Kursgewinne auf 54,7 Milliarden Euro fast verdoppelt. Marktführer sind die Commerzbank vor der genossenschaftlichen Union Investment und der Sparkassentochter Deka. Die Vermögensverwalter profitieren vom Boom der aus verschiedenen Wertpapierarten gemischten Fonds. Anleger sollten genau hinschauen, damit sie das RenditeRisiko-Profil bekommen, das ihnen wichtig sei, rät Sälzle. Morningstar-Mann Masarwah mahnt, die „Angebote kritisch zu vergleichen“ und die Perfor- ddp images DEVISEN- UND SORTENKURSE FÜR 1 EURO Deutliche Unterschiede Bewertung von Fonds-Vermögensverwaltungen am deutschen Markt, je nach Anlagestrategie* Gesamtnote konservativ: Aktienanteil bis 40% ausgewogen: Aktienanteil bis 60% dynamisch: Aktienanteil bis 80% Commerzbank (Produktgruppe: Vermögens Management) 1,3 1,1 1,0 1,6 Union Investment (Uni Strategie) 1,7 1,7 - 1,7 DZ Privatbank (Swiss Rubinum) 2,3 1,7 - 2,7 Hypo-Vereinsbank (Vermögensportfolio) 2,7 - 2,0 2,7 Deka (Vermögenskonzept) 3,0 3,0 3,7 - Deutsche Asset Management (Vermögensfondsmandat) 3,0 2,7 3,1 3,6 Vermögensverwalter Handelsblatt | *Bewertung über ein, drei und fünf Jahre, nach Wertentwicklung, Volatilität, maximalem Verlust, Überrendite gegenüber Benchmark und Überrendite je Risiko; Analyse vor Kosten; Note 1: deutlich überdurchschnittliches Ergebnis, Note2: überdurchschnittlich, Note 3: unterdurchschnittlich, Note 4: deutlich unterdurchschn. © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. PRIVATE GELDANLAGE 39 MITTWOCH, 30. MÄRZ 2016, NR. 61 DAX 30 mance in der Vergangenheit zu prüfen. In schwachen Marktphasen zeige sich die Qualität der Fondsmanager. Zwischen den Anbietern gebe es „deutliche Unterschiede“, sagt Sälzle, sowohl beim Managen von Verlustrisiken als auch bei den Renditen. Bester Anbieter in der Studie ist die Commerzbank, die ihre Vermögensverwaltungsfonds von Allianz Global Investment verwalten lässt. „Mit stetiger Wertentwicklung und gutem Risikomanagement, das Verluste vermeiden konnte, punkteten die Fondsmanager“, lobt Sälzle. Die Geldprofis erzielten durchgängig überdurchschnittliche Renditen bei akzeptablem Verlustrisiko in allen vier Anlagestrategien von konservativ bis offensiv. Gemeinsam mit Wissenschaftlern der Universität Passau reichten die Bayern über fünf Jahre sogar das zweitbeste Ergebnis mit knapp dreißig Prozent Rendite bei einer akzeptablen Wertschwankung von 5,4 Prozent. Nur Allianz Global Investors war mit einem Plus von 37,5 Prozent und einer Volatilität von 4,7 Prozent besser. Die Rendite des Vergleichsindexes von gut 46 Prozent hat aber keine Gesellschaft erreicht. Immerhin: Die AGI-Produkte schwankten weniger stark als der Index. Insgesamt wieder nur unterdurchschnittlich schnitt die Deka mit einer Gesamtnote von 3,0 ab. Zwar erreichten die Fondsmanager in der offensiven Strategie sehr gute Risikokennzahlen mit der geringsten Wertschwankung über drei und fünf Jahre. Doch insgesamt hätten die Ergebnisse trotz strikten Risiko- Anleger müssen wissen, dass sie sich Ruhe fürs Depot kaufen. Die Produkte sind nichts für Anleger, die nur auf Performance schauen. Rüdiger Sälzle Chef von Fonds Consult misst Fonds Consult Rendite und Risiko der Strategien über ein, drei und fünf Jahre mittels verschiedener Kennzahlen (siehe Tabelle). Demnach haben sich die Allianz-Fondsmanager gegenüber dem Vorjahr auf die Gesamtnote 1,3 verbessert. Union Investment auf Rang zwei glänzt meist mit der besten Rendite über drei und fünf Jahre. In der dynamischen Strategie haben sie über drei Jahre mit gut 34 Prozent Rendite sogar etwas besser abgeschnitten als der Vergleichsindex, der gut 33 Prozent erreichte. Im Risikomanagement bleiben sie eher etwas schwächer, meint Sälzle. Daher erhielten sie wie im Vorjahr die Gesamtnote 1,7. Die DZ Bank konnte ihr solides Gesamtergebnis vom Vorjahr halten. Die einzelnen Strategien waren allerdings sehr unterschiedlich erfolgreich, wie Sälzle meint. Im Mittelfeld behauptete sich die Hypo-Vereinsbank. In ihrer ausgewogenen Strategie er- offensiv: Aktienanteil bis 100% Gemanagtes Vermögen in Mrd. Euro 1,0 20,8 1,9 14,5 3,1 0,2 3,3 4,6 2,6 12,4 - 2,3 Stand: Ende September 2015 Quelle: Fonds Consult managements weder bei Rendite noch beim Risiko richtig überzeugt, meint Sälzle. Die Deka sieht ihre Sicherungskonzepte nicht ausreichend berücksichtigt. Ausgestaltung und Wertsicherung des Konzepts werden individuell für Kunden angepasst, erklärt Steffen Selbach, Leiter Vermögensverwaltung der Deka. Diese Besonderheit berücksichtige die Analyse nicht. Fonds Consult hat, um die reine Managementleistung zu beurteilen, bei allen Anbietern statische Kurssicherungen herausgerechnet. Am unteren Ende taucht auch die Deutsche-Bank-Tochter Deutsche Asset Management auf: Vor allem auf der Risikoseite bleibe das Ergebnis sehr schwach gegenüber der Konkurrenz und den Vergleichsindizes, findet Sälzle. Die Deutsche AM erklärt, dass die Mandate wegen des Europa- und Euro-Bezugs ihrer Kunden stärker auf die EuroZone und Einzelwerte bezogen seien als bei der Konkurrenz. Die gewählten Börsenindizes im Vergleich setzten stärker auf den Dollar. Kosten belasten die Fondserträge noch zusätzlich: Im Jahr fallen zwischen 0,25 und 2,5 Prozent für die Verwaltung an, zusätzlich noch Kaufgebühren von bis zu fünf Prozent, teils noch Erfolgsgebühren. Vor allem bei aktienorientierten Strategien „sind die Kosten höher als bei vergleichbaren Fonds“, moniert Sälzle. Die relativ hohen Kosten für eine Fonds-Vermögensverwaltung nagen an den ohnehin oft schmalen Renditen, kritisiert auch Masarwah von Morningstar. (1) auch im Euro Stoxx 50, 29.3.2016 Titel Schluss Anfang/Hoch/Tief Umsatz Stück 24.3. Adidas NA 102,40 103,10 / 103,35 / 101,90 624.648 Allianz vNA 1) 2) 143,10 143,00 / 144,50 / 142,65 961.400 BASF NA 1) 2) 65,93 Bayer NA 1) 2) ± % Vortag ± % 1 Jahr auch im Stoxx Europe 50) KGV’15 Erg.’15 Vola-250-T MK in Mio. KGV’16 Erg.’16 Diff-200-T Streub. in % ISIN HV-Termin 103,35 62,51 1,60 1,6 1,60 1,29 32,5 25,5 3,15 4,01 0,27 25,60 21423,7 89 DE000A1EWWW0 12.05.16 +0,35 W WW -11,86 170,15 126,55 7,30 5,1 7,40 0,98 9,8 9,6 14,55 14,85 0,26 -3,47 65396,7 94 DE0008404005 04.05.16 66,67 / 66,87 / 65,62 2.004.259 W -0,17 WWWWW -30,08 97,22 56,01 2,90 4,4 2,85 0,96 13,2 14,3 5,00 4,60 0,29 -7,09 60555,3 94 DE000BASF111 29.04.16 102,30 102,80 / 103,45 / 101,20 1.489.391 W -0,2 WWWWW -28,13 146,45 91,08 2,50 2,4 2,50 0,92 15,0 14,0 6,83 7,31 0,31 -11,54 84596,8 94 DE000BAY0017 29.04.16 Beiersdorf 80,04 79,93 / 80,37 / 79,43 256.819 +0,65 WWW W -2,53 89,54 67,92 0,70 0,9 0,70 1,00 27,5 26,5 2,91 3,02 0,25 -0,30 20170,1 49 DE0005200000 31.03.16 BMW StA 1) 80,45 79,58 / 80,75 / 79,43 1.243.995 +1,09 WWWWW WWWWWW -31,82 117,90 66,00 3,20 4,0 3,28 0,92 8,3 8,3 9,70 9,64 0,33 -7,95 48430,5 53 DE0005190003 12.05.16 7,65 7,80 / 7,91 / 7,62 6.352.609 WWWWWW -1,43 WWWWWWW -41,16 13,39 6,21 0,20 2,6 0,20 0,81 8,7 8,1 0,88 0,94 0,38 -21,13 9579,3 84 DE000CBK1001 20.04.16 194,85 194,05 / 195,00 / 191,60 366.682 +0,72 WWW WW -12,21 231,90 171,30 3,75 1,9 3,80 0,99 12,7 12,7 15,34 15,39 0,31 -4,38 38971,2 54 DE0005439004 29.04.16 Daimler NA 1) 2) 66,35 66,84 / 66,97 / 65,47 3.536.016 +0,74 WWW WWWWW -26,98 92,70 57,01 3,25 4,9 3,20 0,95 8,2 7,7 8,08 8,63 0,32 -9,66 70983,7 87 DE0007100000 06.04.16 Deutsche Bank NA 1) 2) 15,37 15,72 / 15,93 / 15,16 7.630.878 WWWWWWW -1,6 WWWWWWWWW -52,56 33,42 13,03 0,75 4,9 0,00 0,70 4,1 10,0 3,74 1,54 0,43 -34,61 21192,5 94 DE0005140008 19.05.16 Deutsche Börse NA 74,00 74,51 / 74,98 / 73,60 457.907 +0,11 W W -4,16 87,41 69,80 2,25 3,0 2,20 1,00 17,9 16,1 4,14 4,61 0,28 -5,61 14282,0 88 DE0005810055 11.05.16 Deutsche Post NA 1) 24,16 24,38 / 24,52 / 23,97 2.944.924 31,19 19,55 0,85 3,5 0,89 1,01 19,8 12,6 1,22 1,91 0,28 -3,70 29300,1 73 DE0005552004 18.05.16 Dt. Telekom NA 1) 2) 15,69 15,53 / 15,71 / 15,41 6.790.277 +1,32 WWWWW WW -9,44 17,63 13,39 0,50 3,2 0,53 1,02 17,4 17,8 0,90 0,88 0,32 -1,70 72255,3 64 DE0005557508 25.05.16 8,15 8,14 / 8,29 / 8,01 12.170.233 +0,34 W WWWWWWWW -41,78 14,85 7,08 0,50 6,1 0,50 1,01 9,6 11,5 0,85 0,71 0,42 -15,15 16304,1 93 DE000ENAG999 08.06.16 Fresenius Medical Care 77,03 76,24 / 77,03 / 75,62 335.268 +1,38 WWWWWW W -0,82 83,17 63,10 0,78 1,0 0,89 1,06 22,8 18,9 3,38$ 4,07$ 0,30 2,01 24098,7 63 DE0005785802 12.05.16 Fresenius SE 1) 62,79 61,60 / 62,83 / 61,51 793.292 +1,65 WWWWWWW +12,08 WW 70,00 51,01 0,44 0,7 0,54 1,02 25,3 21,6 2,48 2,91 0,30 1,36 34263,7 74 DE0005785604 13.05.16 HeidelbergCement 74,44 74,58 / 75,10 / 73,71 368.120 +0,88 WWWW +1,64 W 77,18 58,17 1,30 1,7 1,11 1,13 17,0 14,5 4,39 5,15 0,30 7,87 13988,5 69 DE0006047004 04.05.16 Henkel VA 97,52 97,54 / 98,03 / 96,78 359.393 +0,74 WWW WW -11,87 115,70 87,17 1,47 1,5 1,47 1,04 20,0 19,0 4,88 5,12 0,27 -1,08 17374,5 100 DE0006048432 11.04.16 Infineon NA 12,40 12,32 / 12,44 / 12,25 4.247.713 +1,22 WWWWW +9,88 WW 14,20 8,32 0,20 1,6 0,00 1,20 20,7 16,5 0,60 0,75 0,37 10,19 14003,0 82 DE0006231004 18.02.16 129,90 129,05 / 130,15 / 128,50 423.648 194,75 113,50 3,45 2,7 3,40 0,87 18,9 17,3 6,89 7,51 0,30 -12,22 24126,7 88 DE0006483001 03.05.16 Lufthansa vNA 14,11 14,01 / 14,14 / 13,95 2.330.171 15,41 10,25 0,50 3,5 0,50 1,17 3,8 4,8 3,67 2,91 0,33 8,30 6552,3 100 DE0008232125 28.04.16 Merck 73,97 74,02 / 74,79 / 73,29 336.908 W -0,15 WWWWW -30,38 111,85 70,68 1,05 1,4 1,05 0,86 15,2 12,9 4,87 5,73 0,30 -13,10 9560,0 94 DE0006599905 29.04.16 177,50 177,50 / 179,20 / 176,55 414.817 +0,48 WW WW -12,28 206,50 156,00 8,25 4,6 8,00 1,06 9,5 10,3 18,73 17,27 0,20 2,35 29614,8 93 DE0008430026 27.04.16 ProSiebenSat.1 45,15 45,05 / 45,29 / 44,62 553.662 +1,11 WWWWW W -2,06 50,95 37,62 1,80 4,0 1,79 1,00 20,6 17,8 2,19 2,53 0,28 -1,46 9878,7 93 DE000PSM7770 30.06.16 RWE StA 10,80 10,90 / 10,97 / 10,60 3.534.833 WW -0,46 WWWWWWWWWW -55,46 25,54 9,13 0 k.A. 0,50 1,04 5,9 10,1 1,83 1,07 0,53 -19,36 6218,0 85 DE0007037129 20.04.16 SAP 1) 2) 70,83 71,33 / 71,44 / 70,12 2.179.586 W -0,01 +5,15 W 75,75 53,91 1,10 1,6 1,17 1,06 18,8 17,6 3,77 4,02 0,24 5,28 87014,9 73 DE0007164600 12.05.16 Siemens NA 1) 2) 91,52 91,31 / 92,05 / 90,69 1.335.876 +0,68 WWW WW -9,7 104,20 77,91 3,50 3,8 3,50 1,08 14,5 13,6 6,30 6,71 0,26 2,81 80629,1 88 DE0007236101 01.02.17 ThyssenKrupp 16,81 17,01 / 17,27 / 16,69 1.378.469 WW -0,5 WWWWWW -32,52 26,43 12,56 0,15 0,9 0,15 1,00 10,5 15,9 1,60 1,06 0,38 -9,68 9510,6 77 DE0007500001 27.01.17 113,05 113,65 / 115,25 / 112,05 1.011.006 WWWWWW -1,57 WWWWWWWWWW -54,76 254,50 86,36 4,86 4,3 2,00 1,26 11,1 6,3 10,15 18,01 0,51 -17,85 23311,5 89 DE0007664039 22.06.16 31,45 30,84 / 31,45 / 30,80 1.125.162 +2,43 WWWWWWWWWW +2,76 W 32,31 23,81 0,94 3,0 0,94 1,20 23,8 22,6 1,32 1,39 0,31 11,42 14653,4 92 DE000A1ML7J1 12.05.16 Commerzbank Continental E.ON NA SE 1) Linde Munich Re vNA 1) Volkswagen VA 1) Vonovia SE DAX W -0,05 +38,75 WWWWWWW 52-W. Hoch Letzte Div. Div.s’15 52-W. Tief Div. Rend. Rela.90T 2) WW -0,39 WWW -17,74 +1,33 WWWWW WWWWWW -32,52 +0,64 WWW +7,51 W 52-W. Hoch 12390,75 | 52-W. Tief 8699,29 29.3. EURO STOXX 50 4.1.'16 29.3. 21.3.'16 DOW JONES 52-W. Hoch 18351,36 | 52-W. Tief 15370,33 NIKKEI 225 52-W. Hoch 20952,71 | 52-W. Tief 14865,77 4.1.'16 29.3. 22.3.'16 4.1.'16 29.3. 23.3.'16 29.3. 4.1.'16 52-W. Hoch 3836,28 | 52-W. Tief 2672,73 29.3. 21.3.'16 29.3. 29.3. ANZEIGE © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. 40 PRIVATE GELDANLAGE ROHSTOFFE ROHSTOFF UNTER DER LUPE DEUTSCHE EDELMETALLE 2113,29 | -1,49% 29.3.2016 52-W. Hoch 3392,48 | 52-W. Tief 1837,41 4.1.'16 29.3. Quelle TOP-FLOP DER ROHSTOFFTITEL Kurs Erdgas (Cents/mmBtu) Raps (Cents/Bushel) Sojaöl (cents/lb) Orangensaft (Cents/lb) Platin ($/Unze) Brentöl ($/Barrel) Rohöl WTI ($/Barrel) Zinn ($/t) Heizöl ($/gal) Normalbenzin ($/gal) ROHÖL (Brent, Barrel/$) Kassapreise Basis London (€/100 kg)29.3.’16 +6,93 WWWWWWWWWW WW +1,24 WW +1,19 WW +1,11 W +0,67 WWWWW -3,66 WWWWW -3,30 WWWW -3,10 WWWW -2,89 WWW -2,17 HEIZÖL (Ø 15 Städte) 38,97 | -3,66% 1.1.'16 8.4.'15 22.3.'16 HEIZÖLPREISE 1226,00 | +0,41% eid HAMBURG. Am 22.3.’16 ermittelte der EID folgende Angebotspreise für Lieferungen von 3000 l (Premium-Qualität) frei Verwendertank in €/100 l einschl. 19% MwSt., EBV und IWO: 52-W. Hoch 1277,50 | 52-W. Tief 1049,40 1.1.'16 48,75 | +2,83% 52-Wochen Hoch 76,80 | 52-Wochen Tief 38,50 29.3. GOLD (Ldn. $ je Unze) 24.3. Aluminium, hochgrädig 131,54 - 131,59 131,70 - 131,75 Aluminium, Legierung 139,81 - 140,70 141,20 - 142,10 Blei 155,62 - 155,80 157,30 - 157,34 Kupfer (A) 441,22 - 441,26 442,04 - 442,08 Kobalt 2054,67 - 2055,57 2062,04 - 2066,52 Molybdän 1045,20 - 1089,87 1048,95 - 1093,78 Nickel 765,59 - 766,04 768,78 - 769,23 Zink, spezial-hochgrädig 158,48 - 158,52 159,23 - 159,32 Zinn 1551,72 - 1552,17 1579,70 - 1580,15 52-Wochen Hoch 69,63 | 52-Wochen Tief 27,10 Berlin Bremen Cottbus Dresden Düsseldorf Frankfurt Hamburg Hannover 29.3. 48,25 49,05 47,00 47,10 47,00 47,50 50,65 53,30 - 51,30 50,80 53,00 48,65 50,80 49,80 52,40 56,40 Karlsruhe Kiel Leipzig Lübeck München Rostock Stuttgart 48,10 50,70 47,25 49,00 50,00 46,30 50,05 - 52,45 53,60 52,55 53,65 53,00 49,95 53,30 SCHALTERKURSE EDELMETALLE Goldbarren und -münzen in Euro (Mehrwertsteuerfrei) Ankauf 29.3.2016 Verkauf 29.3. 34.680,00 17.310,00 3.462,00 1.070,40 340,60 Eagle/Maple/Nugget/Britannia/Philharmoniker 101,80 262,90 530,70 1.063,20 Krügerrand 1.063,20 USA Kopf 277,60 USA Kopf 527,35 österreichische Dukaten 111,53 österreichische Dukaten 462,10 österreichische Florin 92,10 österreichische Florin 189,69 österreichische Kronen 97,80 österreichische Kronen 201,45 österreichische Kronen 1.030,76 BFRS Leopold 196,29 chilenische Pesos 610,46 Dänenkronen 267,13 Franc (Marianne) 191,72 mexikanische Pesos 493,14 mexikanische Pesos 1.256,49 südafrikanischer Rand 236,04 südafrikanischer Rand 115,27 Sovereign (Elisabeth) 243,15 Sovereign-alt (Elisabeth) 243,15 Schweizer Franken Vreneli 192,22 35.395,00 17.732,00 3.563,00 1.124,90 375,40 WWWW WWWWW WWWWW WWWWWWWW WWWWWWWWWWWWWWW - 2,54 - 2,90 - 3,35 - 5,34 - 9,73 37.312,50 18.658,50 3.740,00 1.168,40 380,75 30.992,50 15.498,50 3.108,00 971,80 317,55 125,90 302,60 590,40 1.143,50 1.132,60 479,60 702,35 136,89 529,72 115,68 222,17 118,73 223,52 1.092,70 224,72 671,75 323,31 230,31 567,14 1.369,42 267,44 147,00 272,47 282,73 226,75 WWWWWWWWWWWWWWW WWWWWWWWWW WWWWWWWW WWWWWW WWWWW - 19,59 - 13,58 - 10,58 - 7,52 - 6,63 121,35 301,15 597,00 1.175,05 1.169,25 397,38 650,01 132,31 528,16 110,67 219,34 115,33 226,32 1.130,73 224,21 682,79 314,43 224,76 564,61 1.398,28 268,13 139,69 274,59 280,05 223,13 100,65 250,05 495,75 980,70 975,85 274,85 510,87 109,81 438,58 91,83 182,09 95,71 187,89 939,06 186,14 567,01 261,07 186,59 468,86 1.161,26 222,61 115,94 227,98 232,52 185,24 Goldbarren 1000 g 500 g 100 g 31,1 g 10 g 1/10 1/4 1/2 1 1 5 10 1 4 4 8 10 20 100 20 100 20 20 20 50 2 1 1 1 20 Rendite in % 30.3.2015 52-Wochen Hoch Tief 0 0 WWWWWWWWWWWWW WWWWWWWWW WWWWWWWWWWWWWW WWWWWWWWWW WWWWWWWWWWWW WWWWWWW WWWW WWWWWWWWW WWWWWWW WWWWWWWWWWWW WWWWWWWWWWW WWWWWWWWW WWWWWW WWWWWWWW WWWWWWWWWWWWWWW WWWWWWWW WWWWWWWWWW WWWWWWWWWW - 18,95 - 13,23 - 20,79 - 15,07 - 18,06 - 10,35 - 6,17 - 13,11 - 9,61 - 17,81 - 17,19 - 13,51 - 8,74 - 12,20 - 21,99 - 11,23 - 14,45 - 15,67 Die An- und Verkaufspreise (aus Sicht der Bank, gültig für sehr gut erhaltene Stücke) werden täglich von der Deutschen Bank mitgeteilt; Verkaufskurse „ohne Angabe” werden auf Anfrage mitgeteilt. Die Rendite entspricht dem Preis, den die Bank dem Anleger bei einem Goldverkauf bezahlt, abzüglich der Anschaffungskosten, die ihm beim Kauf vor einem Jahr entstanden sind. STOXX 50 (ohne deutsche Indextitel) STOXX EUROPE 50 2790,43 | +0,31 % | 52-W. Hoch 3602,76 | 52-W. Tief 2556,96 TagesFLOP: Rio Tinto TOP oder FLOP 4.1.'16 29.3. 29.03.16 ISIN Letzte Div. ABB NA AstraZeneca Barclays BP Brit. Am. Tobacco BT Group Cred. Suisse NA Diageo GlaxoSmithKl. HSBC Imperial Tobacco Lloyds Bank.Gr. National Grid Nestlé NA Novartis NA Novo-Nordisk AS B Prudential Reckitt Benckiser Richemont Rio Tinto Roche Holding Royal D. Shell A UBS Group Unilever plc. Vodafone Zurich Insur. Grp CH0012221716 GB0009895292 GB0031348658 GB0007980591 GB0002875804 GB0030913577 CH0012138530 GB0002374006 GB0009252882 GB0005405286 GB0004544929 GB0008706128 GB00B08SNH34 CH0038863350 CH0012005267 DK0060534915 GB0007099541 GB00B24CGK77 CH0210483332 GB0007188757 CH0012032048 GB00B03MLX29 CH0244767585 GB00B10RZP78 GB00BH4HKS39 CH0011075394 0,17 0 0,04 $ 0,10 1,05 0,04 0,69 0,23 0,23 $ 0,21 0 0,02 0 2,25 2,70 6,40 0,36 0,89 1,60 0,74 8,10 $ 0,47 0,50 0 0,04 17,00 Imperial Tobacco Nestlé NA BT Group +1,80 % +1,70 % +1,50 % Rio Tinto Cred. Suisse NA BP -3,85 % -2,65 % -2,14 % BK in Mill. Schluss 42869 49460 25288 69237 80945 36796 22249 51664 74549 84395 39762 48534 38420 231702 188460 741286 33268 49422 32286 26430 166718 64261 58497 41460 62765 33193 18,52 3914,50 151,00 345,80 3994,00 439,45 13,58 1876,00 1392,00 432,50 3838,00 68,00 986,60 71,85 70,40 359,40 1294,00 6714,00 61,85 1863,00 237,30 1650,00 15,64 3164,50 217,85 220,80 ±% z. Vortag +0,43 W +0,19 W WWW -1,05 WWWWWW -2,14 W -0,04 +1,50 WWWW WWWWWWW -2,65 +0,37 W +0,18 W WWW -1,32 +1,80 WWWWW W -0,07 +0,59 WW +1,70 WWWW WWWW -1,47 W -0,25 +1,45 WWWW +0,28 W +0,90 WW WWWWWWWWWW -3,85 +0,89 WW WWWW -1,61 WWW -1,01 +0,75 WW W -0,23 W -0,05 Der Silberpreis wird von der Einschätzung als Anlageobjekt und ► Die Entwicklungen am Gold- und ► Experten sehen Aufwärtspotenzial, wenn auch nur begrenzt. Regine Palm Düsseldorf A m Silber scheiden sich die Geister. Einige Investoren glauben, dass das Edelmetall, das gern als kleiner Bruder des Goldes bezeichnet wird, noch Aufholpotenzial hat. Andere sind dagegen eher skeptisch und sehen – wenn überhaupt – nur begrenzte Preissteigerungen. Mitentscheidend ist der Blickwinkel, aus dem heraus Anleger das Edelmetall bewerten. „Entweder wird Silber als Anlageobjekt betrachtet oder als Industriemetall“, sagt Eugen Weinberg, Chef des Rohstoffresearchs der Commerzbank. In seiner Eigenschaft als Anlagemetall „hat Silber kein Eigenleben“. Es folge in der Regel den Entwicklungen des Goldmarktes, wird also seiner Rolle des kleinen Bruders gerecht. Silber gilt aber gleichermaßen als Industriemetall. Bekannt ist vor allem die Verwendung als Schmuck oder als Besteck. Das Edelmetall wird aber unter anderem auch in der Elektrik, in der Elektronik und in optischen Produkten oder auch im medizinischen Bereich benötigt. Anders als der Goldpreis hängt der Silberpreis daher auch von konjunkturellen Faktoren und von der Entwicklung der Basismetalle wie Kupfer ab. Seine Funktion als Industriemetall hat Silber seit Beginn des Jahres zeitweise geholfen. Seit Januar hat die Feinunze (rund 31,1 Gramm) mehr als zwei Dollar zugelegt und notierte zwischenzeitlich erstmals seit Oktober wieder über 16 Dollar. Selbst den Rückschlag, den die Edelmetalle in der Karwoche erlitten, hat Silber vergleichsweise stabil überstanden und sich oberhalb von 15 Dollar je Feinunze gehalten. „Das gute Marktsentiment für Metalle, verbunden mit dem Ausbruch aus dem seit Anfang letzten Jahres währenden Abwärtstrendkanals lässt auf weitere Kursgewinne im Silber hoffen“, hieß es zuletzt bei der Heraeus Metallhandels GmbH in Hanau. „Silber, Platin und Palladium orientierten sich zuletzt eher an den allgemeinen Rohstoffnotierungen“, erklärt auch Nico Baumbach von der Hamburger Kapitalverwaltungsgesellschaft Hansainvest. Der Preisverfall in diesem Sektor habe auch zur Vernachlässi- gung dieser Metalle beigetragen. Er sieht daher noch Nachholpotenzial bei den industriell genutzten Edelmetallen. „Der Rückstand von Silber sticht besonders stark heraus“, so Baumbach. Eine Feinunze Gold decke zurzeit den Wert von 80 Unzen Silber ab. „Damit liegt die Gold-Silber-Ratio so hoch wie seit der Finanzkrise 2008 nicht mehr.“ Wenn es im Rohstoffbereich zu einer Erholung komme und die Weltkonjunktur nicht einbreche, könnten die Metalle die Lücke zum Gold wieder schließen. Auch Martin Siegel, Fondsmanager der Gesellschaft Stabilitas, gehört zu den Optimisten. Langfristig sei das Verhältnis von Gold- und Silberkäufern erstaunlich konstant gewesen: Auf drei Goldkäufer kommt nach seiner Beobachtung ein Silberkäufer. Zuletzt habe sich Silber aber eben stärker an den Basismetallen orientiert. Siegel schaut nun insbesondere auf die Zinsentwicklung in den USA. Steigende Zin- Die Kauflaune schwindet Eine Anlegerumfrage zeigt: Der Dax dürfte die Marke von 10 000 Pu Jürgen Röder Düsseldorf 1.1.'16 29.3. Erg/Akt KGV Div. Deutsche Börse 29.3.’16 2016 2016 Rend. Schluss ± % VT 52-Wo. H/T $ 1,09 4,02 19,03 $ 0,20 227,73 30,94 sfr 1,54 88,36 85,04 $ 0,68 238,15 7,64 61,06 3,38 5,00 15,44 118,74 271,47 3,69 1,31 14,84 $ 1,15 sfr 1,40 145,04 4,61 $ 22,77 Schatz mit zwei Gesich Silbermarkt hängen eng zusammen. DEUTSCHE METALLPREISE ± % Vortag 1,98 368,00 34,03 136,05 951,00 38,97 38,09 16845,0 1,16 1,46 24.3. Silber 425,51 - 469,49 427,76 - 471,97 Silber verarb. 491,43 494,03 Platin Barren 28,32 28,59 Platin verarb. 29,15 29,43 Palladium Barren 17,20 17,38 Palladium verarb. 18,55 18,75 Gold 34,39 - 37,04 34,41 - 37,06 Gold verarb. 38,81 38,83 Silber Euro / kg; Platin, Palladium und Gold, Euro / g. Die Preise gelten nur für industrielle Abnehmer (ohne MwSt.) Quelle: Heraeus KEYSTONE GSCI 29.3.2016 MITTWOCH, 30. MÄRZ 2016, NR. 61 17,0 9,9 0,1 17,5 0,2 0,1 8,8 0,2 0,2 6,3 0,2 0,1 0,2 21,2 14,1 23,2 0,1 0,3 16,8 14,4 16,0 18,3 11,1 0,2 0,5 9,7 3,4 16,96 +0,17 20,95 14,50 5,0 50,56 -0,01 69,06 48,11 4,5 1,95 -0,66 4,15 1,90 8,1 4,45 -2,39 6,80 3,97 3,9 51,76 +0,60 56,24 44,18 3,1 5,52 -0,25 7,10 5,52 5,3 12,48 -2,09 26,87 11,20 3,3 24,04 -0,64 28,36 21,77 6,2 17,77 +0,34 22,95 16,67 8,4 5,50 -1,96 9,21 5,39 2,7 48,79 +1,25 52,40 40,06 4,2 0,87 -0,12 1,26 0,71 1,7 12,83 +1,22 13,76 11,01 3,1 65,67 +0,68 74,61 60,75 3,8 64,59 -1,39 99,07 63,07 1,8 48,16 -0,71 56,40 40,64 1,0 16,45 +0,05 24,18 13,79 2,1 87,55 +2,27 92,97 73,02 2,6 56,66 +0,94 83,52 55,09 7,9 24,07 -2,94 42,88 20,08 3,4 217,93 -0,33 274,75 212,39 8,1 21,07 -1,07 29,50 16,40 1,4 14,29 -1,78 21,91 12,29 3,0 41,09 +1,46 43,32 33,35 5,1 2,79 -0,43 3,62 2,53 6,9 202,65 -1,01 317,41 178,03 N ach dem Jahrestief Mitte Februar bei rund 8 700 Zählern schaltete der Dax in den Rallymodus um – und konnte zwischenzeitlich sogar die Marke von 10 000 Punkten überwinden. Anleger fragen sich jetzt, ob sich der Leitindex nachhaltig über dieser fünfstelligen Punktezahl etablieren kann. Doch daran dürfte das deutsche Börsenbarometer wohl vorerst scheitern. Diese Ansicht vertritt zumindest der Sentimentexperte Stephan Heibel, der die wöchentliche Handelsblatt-Onlineumfrage unter mehr als 2 300 Investoren zur Börsenstimmung auswertet. „Die Anleger haben ihr Pulver verschossen“, begründet er. In den Vorwochen hatte er noch prognostiziert, dass Rückschläge beim Dax von den Anlegern sofort genutzt werden. Was sich im Rückblick als richtig erwies. Solche Rückschläge beziehungsweise Kaufgelegenheiten gab es zuletzt öfters: Am Donnerstag vor elf Tagen brach der Dax infolge der US-Notenbanksitzung binnen weniger Stunden um zwei Prozent ein, um bis zum Abend des Folgetages den Verlust auszugleichen. Am Dienstag vergangener Woche gab der Dax erneut deutlich nach, diesmal als Folge der Terroranschläge von Brüssel. In beiden Fällen griffen Anleger sofort zu und verhinderten © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. einen nachhaltigen Ausverkauf. Der Dax wurde somit in kurzer Zeit gleich zweimal bei 9 800 Punkten gekauft. Doch bereits am Donnerstag vergangener Woche fehlten die Käufer. Entsprechend fiel der Dax bei einem niedrigen Handelsvolumen um 1,7 Prozent. Diese Börsenlage wird auch durch das Ergebnis 21 % der Anleger wollen in den nächsten beiden Wochen Aktien kaufen Quelle: Handelsblatt-Sentimentumfrage PRIVATE GELDANLAGE 41 MITTWOCH, 30. MÄRZ 2016, NR. 61 EURO STOXX 50 29.3.2016 Titel htern Veränd. ± % Vortag ± % 1 Jahr 98,78 98,51 / 99,20 / 97,84 685.800 +0,67 WW WWWW -18,63 123,95 90,77 2,60 2,6 2,70 0,99 19,4 17,9 5,10 5,52 0,27 -7,86 33973,9 100 FR0000120073 12.05.16 109,85 109,50 / 110,20 / 108,95 1.563.027 +1,62 WWWWWW W -4,02 124,20 87,73 2,00 1,8 3,58 1,07 21,5 23,4 5,10$ 4,69$ 0,27 2,09 176665,4 51 BE0003793107 27.04.16 ASML 88,16 87,13 / 88,19 / 86,99 878.677 +1,93 WWWWWWW WW -7,29 104,85 70,25 1,05 1,2 0,78 1,16 27,5 26,8 3,21 3,29 0,34 5,07 38638,1 63 NL0010273215 29.04.16 Axa 20,73 20,76 / 21,12 / 20,66 4.949.326 +0,44 WW WWW -12,72 26,02 18,80 1,10 5,3 1,10 0,95 8,9 8,6 2,34 2,41 0,32 -9,74 50850,8 79 FR0000120628 27.04.16 BBVA 5,95 6,08 / 6,13 / 5,90 33.692.382 WWWW -1,02 WWWWWWWW -36,8 9,77 5,24 0,08 2,7 0,32 0,88 11,7 9,0 0,51 0,66 0,33 -20,59 37497,3 95 ES0113211835 10.03.16 Bco.Santander 3,97 4,00 / 4,09 / 3,96 51.544.615 WW -0,58 WWWWWWWWW -41,39 6,95 3,31 0,05 2,5 0,19 0,89 9,0 8,8 0,44 0,45 0,37 -20,36 56794,1 95 ES0113900J37 17.03.16 BNP Paribas 43,71 43,54 / 44,31 / 43,51 3.312.275 +0,67 WW WWWWW -23,66 61,00 37,00 1,51 3,5 2,45 0,89 7,4 7,5 5,90 5,81 0,32 -15,69 54460,8 85 FR0000131104 26.05.16 Carrefour 23,52 23,57 / 23,89 / 23,44 2.241.396 +0,02 W WWWWW -24,86 33,25 22,26 0,68 2,9 0,74 0,91 14,4 13,7 1,63 1,72 0,30 -14,42 17281,5 70 FR0000120172 17.05.16 Danone 62,53 62,03 / 62,73 / 62,03 1.011.791 +0,84 WWW W -0,26 67,74 51,73 1,60 2,6 1,56 1,12 21,3 20,3 2,93 3,08 0,23 3,26 40256,3 100 FR0000120644 28.04.16 Enel 3,97 3,93 / 3,99 / 3,93 40.104.832 +1,59 WWWWWW W -6,32 4,50 3,33 0,16 4,0 0,16 1,11 12,4 12,8 0,32 0,31 0,29 -0,31 37350,1 74 IT0003128367 26.05.16 Engie 13,50 13,49 / 13,62 / 13,40 3.512.094 +0,52 WW WWWWWW -27,83 19,73 13,05 0,50 7,4 1,00 0,94 12,3 12,3 1,10 1,10 0,28 -13,42 32876,3 67 FR0010208488 03.05.16 Eni 13,15 13,18 / 13,40 / 13,05 13.221.086 0 WWWW -18,73 17,66 10,93 0,40 6,1 0,80 1,01 109,6 54,8 0,12 0,24 0,32 -8,43 47789,5 74 IT0003132476 12.05.16 107,70 105,95 / 107,70 / 105,70 552.762 125,15 95,01 1,03 1,0 1,17 1,01 29,5 26,9 3,65 4,01 0,27 -4,06 23251,7 92 FR0000121667 11.05.16 Generali 13,06 13,05 / 13,29 / 12,90 8.194.105 +0,85 WWW WWWWWW -29,44 18,70 10,90 0,72 5,5 0,00 0,84 8,7 8,0 1,50 1,63 0,30 -17,80 20332,8 87 IT0000062072 26.04.16 Iberdrola 5,99 5,97 / 6,02 / 5,94 63.097.693 +0,67 WW W -0,25 6,71 5,66 0,03 0,5 0,26 1,05 15,8 15,0 0,38 0,40 0,19 -3,80 37402,6 90 ES0144580Y14 08.04.16 Inditex 29,78 29,78 / 29,98 / 29,57 2.588.916 +0,8 WWW W -0,13 35,38 26,00 0,30 1,0 0,51 1,04 32,4 31,3 0,92 0,95 0,28 -2,50 92813,9 36 ES0148396007 14.07.15 ING 10,86 10,95 / 11,07 / 10,78 10.335.322 W -0,18 WWWW -20,56 16,00 9,19 0,41 6,0 0,00 0,93 10,0 9,7 1,09 1,12 0,34 -15,20 41999,4 100 NL0000303600 25.04.16 2,43 2,41 / 2,46 / 2,38 80.777.724 +1,08 WWWW WWWWW -24,08 3,65 2,12 0,14 2,9 0,13 0,89 13,5 11,1 0,18 0,22 0,40 -19,67 38569,4 85 IT0000072618 27.04.16 Anheuser-Busch Inbev Silber Preis in US-Dollar je Feinunze 15,21 US$ 16,0 15,5 15,0 14,5 14,0 13,5 Essilor 29.12.2015 29.3.2016 Gold Preis in US-Dollar je Feinunze 1 225,49 US$ 1 300 Intesa Sanpaolo 1 250 1 200 1 150 1 100 1 050 29.12.2015 Handelsblatt Arbeit in einer Silbermanufaktur: Das Edelmetall wird gerne zur Produktveredelung verwendet. Anfang/Hoch/Tief Umsatz Stück 24.3. Schluss Air Liquide von der Nachfrage der Industrie beeinflusst. (ohne deutsche Indextitel) 29.3.2016 Quelle: Bloomberg sen führten zu fallenden Anleihekursen, davon profitierten Alternativanlagen wie Gold, argumentiert er. „Und mit einer Aufwärtsbewegung bei Gold wird Silber aufgrund des engeren Marktes früher oder später hinterherziehen“, sagt der Fondsmanager. Die Anlegernachfrage nach Silber hatte im März zunächst zugenommen. Nach Einschätzung der Commerzbank haben aber spekulative Finanzinvestoren zu der jüngsten Abschwächung beigetragen. Längerfristig hatte sich die Nachfrage der Investoren nach Silber – anders als bei Gold – laut Weinberg weitgehend stabil entwickelt. Aktuell erwartet der Commerzbank-Experte, dass sich der Silberpreis bei 15 Dollar – oder knapp darunter – einpendeln wird. Bis Jahresende seien sogar Preise von 17 Dollar denkbar. Fondsmanager Siegel ist etwas optimistischer. Je nachdem, wie oft die US-Notenbank die Zinsen in diesem Jahr anheben wird, hält er sogar 18 bis 20 Dollar für möglich. +2,04 WWWWWWWW +0,33 W 52-W. Hoch Letzte Div. Div.s’15 52-W. Tief Div. Rend. Rela.90T KGV’15 Erg.’15 Vola-250-T MK in Mio. KGV’16 Erg.’16 Diff-200-T Streub. in % ISIN HV-Termin L’Oréal 157,60 156,50 / 157,85 / 156,40 852.628 +0,57 WW WW -8,66 181,30 140,40 3,10 2,0 3,11 1,07 25,5 24,4 6,18 6,47 0,27 -1,03 88449,8 44 FR0000120321 20.04.16 LVMH 150,80 147,65 / 150,95 / 147,65 814.445 +2,45 WWWWWWWWW WW -8,33 176,60 130,75 2,20 2,4 3,51 1,05 21,3 18,2 7,08 8,28 0,33 -2,65 76579,4 53 FR0000121014 14.04.16 Nokia 5,22 5,22 / 5,29 / 5,19 16.725.621 +0,48 WW WWWWWW -26,84 7,87 4,91 0,26 5,0 0,17 0,87 14,5 15,4 0,36 0,34 0,36 -14,86 19200,9 100 FI0009000681 16.06.16 Orange 15,60 15,47 / 15,64 / 15,36 5.930.299 +1,17 WWWW +3,01 W 16,98 12,21 0,40 3,8 0,60 1,06 17,7 15,3 0,88 1,02 0,32 3,27 41309,4 72 FR0000133308 07.06.16 Philips 24,89 24,62 / 24,89 / 24,62 2.622.944 +1,72 WWWWWW W -6,52 28,00 20,48 0,80 3,2 0,80 1,14 21,6 16,7 1,15 1,49 0,24 5,81 23267,6 100 NL0000009538 12.05.16 Safran 61,88 60,97 / 61,94 / 60,90 1.013.412 +1,34 WWWWW W -4,74 72,45 48,87 0,78 2,2 1,40 1,05 17,4 16,1 3,55 3,84 0,31 -2,84 25805,8 65 FR0000073272 19.05.16 Saint-Gobain 37,36 37,05 / 37,55 / 37,05 1.224.701 +1,47 WWWWW WW -8,8 44,84 31,47 1,24 3,3 1,24 1,06 17,9 15,1 2,09 2,47 0,30 -4,73 20992,4 75 FR0000125007 02.06.16 Sanofi 70,48 69,37 / 70,53 / 69,19 3.354.591 +2,12 WWWWWWWW WWWWW -23,97 101,10 66,44 2,93 4,2 2,95 0,97 12,5 12,6 5,64 5,59 0,29 -15,59 92170,7 85 FR0000120578 04.05.16 Schneider Electric 54,30 53,95 / 54,47 / 53,85 1.615.163 +1,38 WWWWW WWWWW -24,94 75,29 45,32 2,00 1,0 1,96 1,07 14,6 15,0 3,73 3,62 0,30 -1,96 31739,9 94 FR0000121972 25.04.16 Société Générale 32,68 32,91 / 33,42 / 32,44 3.816.080 WW -0,61 WWWWWW -28,39 48,77 26,61 2,00 6,1 2,13 0,84 7,3 7,8 4,49 4,18 0,38 -19,23 26309,6 89 FR0000130809 18.05.16 9,86 9,73 / 9,91 / 9,67 25.173.567 +1,48 WWWWW WWWWWW -25,98 14,31 8,48 0,40 k.A. 0,72 0,96 18,3 15,2 0,54 0,65 0,31 -12,99 48692,8 94 ES0178430E18 11.06.15 40,05 40,29 / 40,62 / 39,84 5.169.313 W -0,29 WWW -14,8 50,30 35,21 0,61 6,1 2,66 0,98 8,9 13,7 4,51 2,92 0,31 -5,55 95937,7 95 FR0000120271 24.05.16 242,15 238,20 / 242,75 / 238,20 338.257 +1,81 WWWWWWW W -5,48 257,85 212,05 4,85 4,0 9,62 1,12 23,2 21,5 10,46 11,24 0,27 3,04 23845,2 92 FR0000124711 21.04.16 WWWWWWWWWW -2,7 WWWWWWWWWW -46,89 6,61 2,77 0 3,5 0,13 0,70 10,6 7,9 0,32 0,43 0,45 -34,66 19908,5 94 IT0004781412 14.04.16 Telefónica Total Unibail-Rodamco Unicredit 3,39 3,49 / 3,56 / 3,35 69.067.790 Unilever 39,92 39,54 / 40,05 / 39,54 3.526.415 +1,15 WWWW +0,73 W 42,84 32,86 0,30 3,0 1,21 1,11 21,9 21,1 1,82 1,89 0,27 2,53 68443,4 100 NL0000009355 21.04.16 Vinci 65,20 65,25 / 65,77 / 64,87 1.145.950 +0,31 W +20,43 WWWW 66,44 50,08 1,27 2,8 1,80 1,21 17,8 16,2 3,66 4,02 0,24 10,55 38556,6 85 FR0000125486 19.04.16 Vivendi 18,72 18,78 / 18,94 / 18,65 2.708.548 24,83 16,30 1,00 16,0 2,00 1,06 36,7 35,3 0,51 0,53 0,25 -10,24 25507,3 81 FR0000127771 21.04.16 +0,38 W WWWW -18,96 ÖFFENTLICHE ANLEIHEN - LÄNDER UND STÄDTE Zins unkten vorerst nicht überwinden. der aktuellen Stimmungsumfrage gedeckt. Die Kauflaune, die noch in der Vorwoche herrschte, ist nun vorbei. Nur noch 21 Prozent der Teilnehmer wollen in den kommenden zwei Wochen Aktien zukaufen – ein Minus von neun Prozentpunkten gegenüber der Vorwoche. Auch die Zuversicht auf steigende Kurse in drei Monaten ist bei den Umfrageteilnehmern deutlich gesunken. Damit ist der Dax laut Heibel nun in einer gefährlichen Situation: Sackt der Index nun unter die Marke von 9 800 Punkten, so ist mit keiner Kauflaune der Anleger zu rechnen, die Schlimmeres verhindern würde. „Dann könnte es zu einem schnellen Ausverkauf in Richtung 9 500 Punkte kommen.“ Denn Anleger würden ihre erst kürzlich eingegangenen Positionen schnell wieder auflösen, sollte das Börsenbarometer unter die 9 800 Punkte fallen. Doch auch die andere Option ist seiner Ansicht nicht wirklich gut: Sollte der Dax die 9 800 Punkte halten können, so gibt es derzeit wenig Kaufinteresse, das ein nachhaltiges Überspringen der 10 000 Punkte ermöglichen würde. Schließlich seien zu viele Anleger bereits in den vergangenen zehn Tagen eingestiegen. „Die Börse braucht ein positives Ereignis, um neues Kaufinteresse zu erzeugen“, meint der Sentimentexperte. Ein solches sei jedoch bislang nicht in Sicht. Entsprechend sollten Anleger mit neuen Investments warten. Zinst. 29.3.’16 24.3. Rend. BAYERN (M) 4,125 v. 07/17 3,75 v. 09/19 2,375 v. 10/20 1,875 v. 12/19 1,5 v. 12/18 16.01. 04.03. 08.09. 07.02. 02.05. 103,53 111,25 111,21 106,03 103,63 103,53 111,25 111,13 106,02 103,63 -0,295 -0,088 -0,139 -0,226 -0,235 BADEN-WÜRTT. (S) 4 v. 09/19 1 v. 14/22 0 v. 14/19 22.01. 18.07. 06.08. 111,98 105,96 100,93 113,00 105,82 100,88 -0,241 0,051 -0,275 BERLIN (B) 4,875 v. 07/17 26.06. 106,41 106,42 -0,285 BRANDENBURG (F) 3,5 v. 11/21 1,5 v. 13/20 15.06. 12.02. 118,41 106,32 118,32 106,34 -0,032 -0,127 HESSEN (F) 3,625 v. 05/17 3,5 v. 10/20 2,75 v. 10/20 3,75 v. 11/21 1,45 v. 13/21 1,75 v. 13/23 25.01. 10.03. 22.09. 12.04. 11.01. 20.01. 103,16 114,46 112,82 119,26 105,80 110,88 103,17 114,41 112,77 119,16 105,80 110,74 -0,222 -0,154 -0,103 -0,068 0,229 0,143 SPANIEN 10 j. Staatsanleihe 1,38 | -4,98% 4.1.'16 29.3. 2,25 19.09. 113,35 113,20 0,430 NIEDERSACHSEN (F) 4,25 v. 07/17 22.02. 0 v. 13/18 25.06. v. 13/23 104,01 100,57 104,02 100,57 -0,216 -0,255 NORDRH.-WESTF. (D) 5,75 v. 98/18 3,75 v. 05/17 4,375 v. 07/22 4,5 v. 07/18 3 v. 10/20 3,5 v. 11/21 2,5 v. 11/20 2,125 v. 11/16 1,25 v. 13/20 2 v. 13/25 2,375 v. 14/27 1 v. 14/25 29.01. 03.03. 29.04. 15.02. 29.07. 07.07. 15.10. 13.10. 13.03. 15.10. 15.03. 16.01. 110,80 103,71 126,25 108,98 112,60 118,65 111,90 101,30 105,55 114,45 118,24 105,40 110,87 103,71 126,09 108,99 112,60 118,55 111,90 101,31 105,49 114,15 118,28 105,23 -0,138 -0,259 0,050 -0,265 0,082 -0,035 -0,112 -0,286 -0,150 0,449 0,645 0,375 RHEINLAND-PFALZ (F) 4,25 v. 08/18 02.03. 3,5 v. 11/21 01.03. 3,625 v. 11/19 18.04. 0 v. 14/16 15.07. 1 v. 14/24 12.09. 0 v. 15/20 15.01. 108,73 117,14 111,74 99,97 105,03 100,90 108,74 117,08 111,73 99,97 105,03 100,90 -0,276 0,014 -0,209 0,103 0,394 -0,236 SAARLAND (F) 0 v. 11/17 0 v. 14/29 2,1 v. 14/27 17.01. 20.03. 13.05. 99,72 100,00 113,20 99,72 100,00 113,20 0,354 0,000 0,851 SACHSEN-ANHALT (F) 6,3 v. 97/17 11.12. 4 v. 06/16 26.09. 3,75 v. 11/21 06.04. 0 v. 14/22 17.08. 0,7 v. 14/18 23.03. 1,875 v. 14/24 10.04. 110,65 102,01 118,94 100,72 101,87 112,60 110,67 102,02 118,86 100,72 101,88 112,45 0,021 -0,104 -0,023 -0,112 -0,242 0,285 © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. FRANKREICH 10 j. Staatsanleihe 0,49 | -7,88% 4.1.'16 29.3. SCHLESWIG-HOLSTEIN (H) 1,2 2,25 1,2 1 v. 10/17 I v. 10/16 v. 10/17 II v. 10/16 A1 17.03. 16.06. 16.06. 17.06. 101,30 100,55 101,74 100,19 101,30 100,55 101,74 100,20 -0,150 -0,356 -0,234 0,107 15.03. 04.12. 104,01 113,11 104,03 113,09 -0,187 0,272 THÜRINGEN (F) 4 2 v. 07/17 v. 13/06 Die Kurse und Tagesrenditen der Anleihen basieren auf den Notierungen an der jeweiligen Börse: B= Berlin, D = Düsseldorf, F = Frankfurt, H = Hamburg, Hn = Hannover, M = München, S = Stuttgart Der MSCI-Aktienindex und die Anleihekurse werden rollierend dargestellt. Am Montag der MSCI, Dienstag und Mittwoch Öffentliche Anleihen, Donnerstag und Freitag Anleihen Ausländischer Schuldner sowie Spezialinstitute. 42 PRIVATE GELDANLAGE MITTWOCH, 30. MÄRZ 2016, NR. 61 IN DEUTSCHLAND ZUGELASSENE QUALITÄTSFONDS Name Whrg. Ausg. Rückn. ZWG2) AktG.3) ImmoG.3) ATE4) Dienstag, den 29.3.2016 INVESTMENTFONDS1) www.aberdeen-asset.de Asia Pacific Equ T* Asian Bond T Asian Small Comp T* Emerg Mkts Equ T* EmerMkts Sm Comp T* Euro Corp Bond T Japanese Equity T* Multi Asset Inc A* Sel Em Mkts Bond T* Sel Eur HighYieldT* World Equity T* World Gov Bond T* US US US US US EU JP EU US EU US US 59,69 151,82 38,12 55,61 16,07 11,09 414,89 9,90 38,51 20,56 15,61 9,97 0 2,514 0 0 0 0,054 0 0,011 1,871 0,427 0 0,095 52,976 0 72,162 58,781 42,811 0 34,413 -1,533 0 0 42,958 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 ADEPT INVESTMENT MANAGEMENT PLC Ad Inv.M.plc SF 1* Ad Inv.M.plc SF 15* EU EU 10,57 9,65 0 12,347 0 -3,470 0 0 ALTE LEIPZIGER €uro Short Term* Aktien Deutschland* AL Trust €uro Relax* Trust €uro Cash* Trust €uro Renten* Trust Akt Europa* Trust Glbl Invest* EU 45,30 44,85 EU 105,99 100,94 EU 53,81 52,24 EU 46,17 46,17 EU 47,11 45,74 EU 47,92 45,64 EU 78,65 74,90 0,267 0 0 0 11,129 0 0,277 6,415 0,069 0,021 0 0 0,297 0 0 0 -48,629 0 0 -19,573 0 0 0 0 0 0 0 0 GFS Strat IV AMI* Glob.ETF Aktien Pa* H&S FM Global 100* inprimo Global* inprimo Mittelst I* inprimo Mittelst P* Kapit.Tot.Re.AMI P* Kapitalauf.+ AMI P* Lacore AA.AMI It* Landert Stiftf.AMI* Max Otte Verm AMI* Mayerhofer Str. AM* M-Leaders Next Gen* MultiManager 3* NV Strat Stift AMI* NV Strat.Q.Pl. AMI* Postall AM FOR4 Ia* S Mu-Man Exclusiv* terrAss Akt I AMI* terrAss Rent I AMI* Tres BaRet AMI Aa* Tres BaRet AMI Ba* Tres Core Hold US* Tres Div&Gr AMI Aa* Tres Div&Gr AMI Ba* Tres InFlex AMI Aa* Tres LowBe AMI Aa* Val. Intell.Fd AMI* Val. Intellig Pa* Val-HoldMittst AMI* Zan.Eu.Cor.B.AMI I* Zan.Eu.Cor.B.AMI P* Zan.Gl.Cred AMI Ia* Zan.Gl.Cred AMI Pa* Zantke Eu.HY AMI Ia* Zantke Eu.HY AMI Pa* EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU 136,19 13,34 110,42 40,94 32,04 32,99 104,58 82,17 940,19 52,16 107,63 128,64 118,41 79,47 106,34 51,93 1021,37 53,55 25,22 97,58 104,47 107,08 99,81 114,18 119,24 103,21 109,15 158,72 99,82 98,16 111,87 113,97 102,62 104,55 117,89 120,04 129,70 12,95 105,16 40,14 32,04 32,03 101,53 79,78 940,19 52,16 103,49 124,89 112,77 76,41 103,24 49,46 1021,37 51,00 24,13 97,09 104,47 103,96 99,81 114,18 113,56 103,21 109,15 158,72 96,91 93,49 111,87 111,74 102,62 102,50 117,89 117,69 0 7,520 0 16,580 1,050 23,380 0,260 -0,180 0,320 -0,170 0,330 -0,170 0,670 -28,860 0,060 -153,660 5,980 -8,330 0,520 2,250 0 1,790 0 8,830 0 21,690 0,940 30,520 0,600 -3,400 1,200 -80,170 8,080 2,370 0,400 2,370 0 -1,520 0,240 0 1,270 1,280 0,900 1,160 0 0,860 0 12,030 0 11,440 2,230 -0,010 0 10,270 0 33,530 0 -3,700 0 -6,300 1,400 0 0,320 0 0,880 0 0,780 0 1,190 0 1,110 0 0 0 -0,690 0 0 0 -0,770 0 0 0 0 0 0 0 -2,190 1,750 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU 109,65 87,29 104,87 57,94 92,23 151,91 102,39 103,44 235,41 63,78 52,21 260,48 90,22 43,69 55,49 836,25 161,36 101,04 108,85 104,43 83,13 99,88 56,25 89,11 144,68 97,51 98,51 224,20 61,92 51,19 248,08 88,02 41,61 53,87 796,43 153,68 96,23 103,67 0 0,010 0 0,370 2,350 0 0 0 0 0,460 0,650 0 1,090 0 0,310 0 0 0 0 17,030 2,590 51,130 0 7,810 44,240 -26,890 2,690 0,900 18,430 -0,010 76,160 0 -6,520 1,230 56,790 47,880 25,940 45,380 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU US US EU 117,14 155,57 104,92 117,32 1083,55 108,58 12,13 182,88 252,30 99,25 103,59 163,54 10,72 9,90 109,03 111,56 148,16 101,86 112,81 1083,55 108,58 11,78 174,17 240,29 99,25 101,06 155,75 10,21 9,52 104,84 0 0 0,670 0,770 5,880 0 0,140 0 0 0,390 1,850 0 0 0,020 0,150 9,390 19,030 -0,210 -2,280 -0,010 0 0,020 41,680 39,490 0 0,020 16,790 2,840 4,330 14,680 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 apo Euro. Equities* apo Forte INKA* apo Mezzo INKA* apo Piano INKA* apo Rendite Plus* apo VarioZins Plus* apo Vivace INKA* EU EU EU EU EU EU EU 58,66 54,41 61,62 64,26 47,01 51,06 54,94 56,95 52,32 59,83 63,00 46,09 51,06 52,83 0 0 0 0 0,660 0,840 0,290 10,385 0 26,009 0 16,474 -0,001 11,911 -0,001 0,015 0 -0,001 0 -14,685 0 Aqui la Capita l ALLIANZ GLOBAL INVESTORS IRELAND LTD. Emerging Mrkt Bd A EU 54,99 53,39 0,430 0 0 0 www.ampega.de Alpha select AMI* Amp AmerikaPl Aktf* Amp Balanced 3 It* Amp Balanced 3 Pt* Amp CrossoverPl. I* Amp CrossoverPl. P* Amp DivPlus Akt I* Amp DivPlus Akt P* Amp Euro Star 50* Amp EuroAktVC10P* Amp Europa Meth* Amp GenderPlus Akt* Amp Global Aktien* Amp Global Renten* Amp ISP Dynamik* Amp ISP Komfort* Amp ISP Sprint* Amp Pf Mu ETF St* Amp Real Estate Pl* Amp Rendite Renten* Amp Reserve Renten* Amp Responsibility* Amp Substanz Pt* Amp UnternAnl.fds* ComfortInvest C* ComfortInvest P* ComfortInvest S* CQUAD AsQuSt AMI It* CQUAD AsQuSt AMI Pt* CQUAD Strat Eur P1* CQUAD. Strategie* CQUAD.ArtsTRGI AMI* CQUAD.Flex Ass AMI* CT Welt Pf AMI CT* CT Welt Pf AMI PT* CT Welt Pf GGa AMI* D3RS Welt AMI* FVV Select AMI* EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU 25,91 134,87 182,51 47,43 104,00 106,44 1189,17 124,62 42,85 106,57 180,86 89,39 10,82 18,50 115,23 107,99 126,22 23,81 107,97 21,56 51,02 98,83 108,23 25,25 55,16 63,97 59,43 109,12 112,77 58,56 58,56 109,14 36,18 44,34 123,11 108,03 103,77 65,17 24,68 128,45 182,51 46,05 104,00 103,34 1189,17 118,69 42,85 103,47 172,25 85,95 10,35 17,83 110,80 104,84 120,21 23,12 102,83 20,93 50,51 94,12 104,07 24,51 52,53 60,92 57,70 109,12 107,40 55,38 55,38 103,94 34,54 42,23 117,25 102,89 100,75 62,07 0 26,850 0 21,850 1,120 23,410 0 -1,810 2,500 0 2,210 0 0 16,650 0 16,210 0 24,320 0 9,690 0 -7,620 0 -16,340 0 -89,540 0,110 0 0,740 9,370 0,550 4,480 0,220 6,780 0,140 22,740 1,140 4,000 0,100 0 0,140 0 0,730 -2,440 0 11,340 0,920 0 0,210 39,850 0,390 18,830 1,380 10,700 0 5,320 0 4,310 0,080 12,080 0 28,420 0,420 100,740 0,120 -27,120 0,350 34,510 0 11,930 0 -131,010 0,960 -0,770 0,480 13,140 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0,070 -3,130 0 0 0 0 0 0 0 -0,590 0 0 0,110 0,530 0,030 0 -0,040 0 -0,700 0 0 41,504 62,043 47,671 52,674 0 0 0 0 0 0 0 0 0 31,551 0 52,970 0,177 -0,002 0 0 0 0,193 0 0,404 0,148 0 0 0 0 0 0 -0,067 24,256 -0,257 5,748 41,109 Bd abs Return V350* Bd L1 Multi As. In* Bd World Plus* Bond Asia ex-Japan* Eq.Best Sel.Euro* Eq.Japan* Eq.Russia* Eq.USA Mid Cap* EU Conv Bd I Cap.* Quant Eq Eur Guru C* EU EU EU US EU EU EU US EU EU PB Balanced* PB Europa* PB Eurorent* PB Megatrend* PB Triselect* Strategie Welt Sec* Strategie Welt Sel* EU EU EU EU EU EU EU 106,57 106,57 96,24 1610,07 1610,07 158,28 430,22 430,22 38,98 85,32 85,32 185,45 185,45 177,91 157,19 0 -0,030 0 1,86 0 0,821 0,029 0 0 0 0,572 0 -0,030 0 10,500 39,030 -33,220 48,380 1,950 3,560 0 0 0,324 0 0 0 0 22,696 0 -45,419 0 0 0 57,765 0 4,071 -2,878 -17,675 0 10,859 0 0 313,14 0 0,17 1,93 0 1,89 0 0,09 43,97 59,84 43,08 58,80 75,33 45,32 20,69 19,85 56,99 41,03 57,09 71,74 43,16 19,70 18,90 www.aquila-capital.de Tel: +49 40 87 50 50 - 199 AC - Risk Parity17* AC RiskPar.12EUR A* AC RiskPar.12EUR B* AC RiskPar.12EUR C* AC RiskPar.12EUR D* AC RiskPar.17EUR B* AC RiskPar.7EUR A* AC RiskPar.7EUR B* AC RiskPar.7EUR C* AC RiskPar.7EUR D* EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU 76,43 136,84 126,27 87,06 87,48 75,23 115,76 110,64 86,58 89,85 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 3,01 4,19 0 0 0 10,66 0 0 48,42 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0,045 0,202 APO-BANK INKA INTERN. KAG ALLIANZ GLOBAL INVESTORS GMBH, LUX. BRANCH Best Sty Eur Eq AT Best Sty US Eq AT Dyn Mu Ass Str15 A Dyn Mu Ass Str50 A Dyn Mu Ass Str75 I Enh ShTerm Euro AT Euro Bond A Europe SmCap Eq A European Eq Div AT Fl Rate NoPl-VZi A Flex Bond Strat A Glb Agricult Tr. A Glb SmCap Eq AT Income & Gro A USD* Income Gr A-H2-EUR* US 7,84 7,47 US 16,04 15,28 US 25,39 24,18 EU 20,63 19,65 US 22,59 21,51 EU 16,51 15,72 EU 138,11 131,53 EU 18,12 17,26 EU 22,77 21,69 EU 16,64 15,85 EU 124,03 118,12 US 13,64 12,99 US 14,90 14,19 US 21,49 20,47 US 12,14 11,56 US 14,46 13,77 PARVEST www.allianzglobalinvestors.de Adifonds A* Aktien Europa A* Concentra A* Europazins A* Flexi Rentenf. A* Fondak A* Global Eq.Divid A* Industria A* Interglobal A* Kapital Plus A* Mobil-Fonds A* Nebw. Deutschl.A* Rentenfonds A* Rohstofffonds A* Strategief.Stab.A2* Thesaurus AT* Verm. Deutschl. A* Wachstum Eurol A* Wachstum Europa A* BGF NewEne A2 USD* BGF WldEne A2 USD* BGF WldMin A2 USD* Cont. Europ. FL A2* EmgMktsLocCcyBd A2* Euro Corp. Bond A2* Europ. Abs. Ret A2* Europ. Eq. Inc. A2* European Focus A2* EuroShDu. Bd. A2* Fix Inc Str Fd A2* Fix.Inc. Gbl Opp A2* Glb Equity Inc A2* Glb.H.Y.Bd Hdgd A2* GlbMulti As Inc A2* US Growth A2* Em.Markets Bd I* Em.Mkts L.Cur.Bd I* Eme. Markets Infla* Glb Convertibles I* Glb HighYield I* Glob Convertib AbR* Sh Durat G.H. Yiel* A.F.Global Invest Akrobat-Europa A Akrobat-Europa B Ganad.CCMul.A.Spe. Ganador CC M-Asset Ganador Cor.Alph.A M-AXX Abs. Return M-AXX Äquinoktium M-AXX Im-Puls1 M-AXX InCap Taurus M-AXX RCS Univers. Multiw Superf AR Smart in.- DIV AR Sm-In.FCP HEL.AR B Sm-Inv.ProteusAR C US EU US US US US US EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU 234,96 234,96 148,82 148,82 1,00 202,84 202,84 197,59 197,59 125,07 125,07 117,13 117,13 107,83 214,29 116,56 113,27 104,11 96,03 83,73 118,15 25,02 68,38 139,48 3,86 28,76 47,28 30,57 103,68 204,09 111,01 107,88 99,15 95,08 79,74 111,46 23,60 65,12 132,84 3,67 27,32 44,92 29,04 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 3,110 1,100 0,490 0 1,400 0 0 1,960 0 0 0,160 0 18,330 -0,160 61,690 0 -3,300 0 2,050 0 8,360 0 -4,370 0 3,810 0 6,300 0 -20,250 0 56,120 0 11,920 0 7,040 0 39,970 0 33,070 0 0,500 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 BANKHAUS SCHELHAMMER & SCHATTERA SUPERIOR 1-Eth.R.A SUPERIOR 1-Eth.R.T SUPERIOR 2-Eth.M.A SUPERIOR 2-Eth.M.T SUPERIOR 3-Eth.(T) SUPERIOR 3-Ethik SUPERIOR 4-Eth.A.A SUPERIOR 4-Eth.A.T SUPERIOR 5-Eth.G.A SUPERIOR 5-Eth.G.T EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU 75,45 89,85 71,85 93,00 994,75 782,40 76,25 81,65 101,25 119,45 73,55 87,60 69,05 89,40 970,40 763,25 73,30 78,45 100,70 118,80 1,172 0 1,395 0 0,184 -15,731 0,250 13,662 4,464 -10,234 3,539 -13,282 0 -0,824 0 -114,592 0,990 0 1,170 0 0 0 0 15,01 0 0 0 9,38 0 123,12 0 0 0 0 0 3,04 0 0 0 26,85 Candriam Investors Group www.candriam.com Bd € High Yield C* Bd Eur.Go.In.Gr.C* Bd Eur.Go.In.Gr.D* Bd Euro C* Bd Euro Gov. C* Bd International C* Bd Sus.Euro Gvt.C* Bd USD Gov. C* DYNAMIX Global C* Eq L Austral CEURU* Eq.L Australia C* Eq.L Biotech. C* Eq.L Euro 50 C* Eq.L Europe C* Eq.L Germany C* Eq.L Japan C* Eq.L Switzerland C* Patr. High C* Patr. Low EUR C* Patr. Low USD C* Patr. Medium C* Quant Eq C* Quant Eq C* Quant Eq I* Quant Eq USA CEURH* Quant Eq USA CEURU* Tot Return Bond C* Tot Return Bond D* EU 1017,47 EU 1034,68 EU 329,32 EU 1155,89 EU 2325,77 EU 1008,39 EU 966,66 US 3393,44 EU 125,32 EU 161,17 AU 957,47 US 410,03 EU 492,61 EU 889,50 EU 390,92 JP 18501 CH 740,29 EU 392,94 EU 466,05 US 143,55 EU 103,78 EU 2149,89 US 2334,17 EU 2454,88 EU 1051,76 EU 1642,58 EU 131,97 EU 133,73 1017,47 13,797 0,320 1014,39 8,166 0 322,86 9,342 0 1155,89 14,770 -0,020 2325,77 21,312 0 1008,39 7,845 -0,030 947,71 7,078 0 3393,44 9,501 0 125,32 0,923 20,010 161,17 0,007 9,550 957,47 0,042 37,460 410,03 0 80,920 492,61 0 -9,710 889,50 0 21,500 390,92 0 35,890 18501 0 16,140 740,29 0 32,190 392,94 2,482 14,070 466,05 5,021 8,990 143,55 0,847 9,670 103,78 1,204 10,140 2149,89 0 18,010 2334,17 0 43,810 2454,88 0 17,290 1051,76 0 12,610 1642,58 0 30,350 131,97 3,984 0,290 133,73 4,249 0,060 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 Telefon: +49 69 50 500 3111 Telefax: +49 69 50 500 3112 Email: [email protected] www.blackrockinvestments.de Asian Dragon A2* Asian Tiger Bd A2* AsiaPac Eq Inc A2* BFG Euro Bond A2* BGF Em. Markets A2* BGF EurGro A2 EUR* BGF EurMkt A2 EUR* BGF European A2* BGF EurVal A2 USD* BGF Gbl Al A2 USD* BGF Glb SC A2 USD* BGF LatAme A2 USD* US 31,79 30,28 US 38,99 37,13 US 14,65 13,95 EU 29,60 28,19 US 24,98 23,79 EU 37,26 35,49 EU 25,67 24,45 EU 107,71 102,58 EU 62,50 59,52 US 50,55 48,14 US 27,48 26,17 US 51,65 49,19 0 0,754 0 0,387 0 0 0 0 0 0,111 0 0 75,784 0 17,639 0,001 -11,640 63,450 50,214 39,504 53,803 33,081 20,954 57,601 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 4,19 -1,34 1,24 2,10 0,16 -69,61 -1,81 -1,02 -1,05 -0,24 -0,27 4,93 -0,51 5,88 0 0 1,63 COMMERZ REAL EU hausInvest Global Resources* Precious Metal* US US 43,46 54,68 80,50 41,39 54,68 80,50 0,100 2,140 0,880 0 -374,400 0 -341,000 0 0 0 CSAM IMMOBILIEN KAG CS EUROREAL* CS Euroreal A CHF* CS Property Dyn* EU CH EU 23,73 35,98 87,25 23,73 35,98 87,25 29,27 40,17 27,59 37,86 0,020 -2,020 -3,040 0,020 -1,480 -2,230 0 0 -10,000 0 DAVIS FUNDS SICAV Global A* Value Fund A* US US 0 42,920 0 38,490 Telefon +49 69 7147-652 www.deka.de 0 0 0 11,46 7,94 3,77 9,16 16,76 8,49 7,82 27,63 0 AriDeka CF* ARIDEKA TF* BasisStrat Aktien* BasisStrat Flex CF* BerolinaRent Deka* BR Aktien 100* BR Aktien 20* BR Aktien 35* BR Aktien 55* BR Aktien 75* BR Aktien 85* BW Portfolio 20* BW Portfolio 40* BW Portfolio 75* EU 62,73 59,60 EU 159,03 159,03 EU 110,36 106,37 EU 104,34 100,57 EU 40,63 39,21 EU 61,22 59,15 EU 61,92 59,83 EU 63,23 61,09 EU 64,55 62,37 EU 65,61 63,39 EU 61,84 59,75 EU 45,79 44,89 EU 47,36 46,43 EU 45,62 44,73 0 0 0 0,930 0,210 0,010 0,170 0,040 0,170 0,050 0,090 0,770 0,740 0,330 -43,140 0 30,160 0 5,040 0 1,270 0 -6,270 0 23,350 0 5,540 0,900 10,190 0 14,230 0 21,290 0 16,320 0 -0,580 -0,250 -1,280 -0,210 4,940 0 0 0 BW Zielfonds 2020* EU BW Zielfonds 2025* EU BW Zielfonds 2030* EU CorpBnd GlobHdgEUR* EU DeepDiscount 2y* EU EU Deka-BasAnl Def* Deka-BasisAnl A100* EU Deka-BasisAnl A20* EU EU Deka-BasisAnl A40* Deka-BasisAnl A60* EU Deka-Co.Bd.NFin. 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Wertkonz. kons.* EU Multi Asset In I A* EU Multi Asset In S A* EU EU Multi Asset In.CFA* Naspa-Aktienfonds* EU Naspa-Europafonds* EU Naspa-Fonds* EU RenditDeka* EU EU RenditDeka TF* RentenStratGl TF* EU RentenStratGlob CF* EU RentenStratGlob PB* EU RentSpeEM3/2019 CF* EU RentSpezHInc9/20CF* EU RentSpHI 6/2020 CF* EU RentSpHI 6/2020 SA* EU EU ReSpHY6/2019CF* S-BayRent-Deka* EU Sigma + Konservativ* EU Sigma Plus Balanced* EU Technologie CF* EU EU Technologie TF* TeleMedien TF* EU UmweltInvest CF* EU UmweltInvest TF* EU Zielfds 2015-2019* EU Zielfds 2020-2024* EU EU Zielfds 2025-2029* Zielfds 2030-2034* EU Zielfds 2035-2039* EU Zielfds 2040-2044* EU Zielfds 2045-2049* EU Zielfds 2050-2054* EU Zukunftsplan I* EU Zukunftsplan II* EU Zukunftsplan IV* EU ZukunftsplanIII* EU 38,05 40,36 42,35 105,61 126,27 99,55 147,59 108,03 113,52 120,64 126,13 126,53 129,61 111,83 108,46 167,28 57,66 112,31 105,98 95,04 227,64 70,51 60,93 66,86 115,29 61,29 115,15 102,46 112,58 110,60 104,95 39,72 20,52 126,40 107,11 103,31 99,31 344,28 96,84 110,61 301,53 217,78 58,81 111,88 106,65 148,49 201,43 105,62 107,65 113,85 88,62 154,21 130,32 90,67 90,14 101,50 113,66 102,04 121,84 43,41 57,98 53,62 118,07 96,82 93,43 138,44 125,43 92,33 32,16 37,24 46,12 30,60 30,55 66,31 42,26 148,72 98,74 98,10 100,27 100,31 100,23 56,18 44,86 45,55 24,24 30,49 98,51 101,81 100,86 104,52 97,60 100,57 100,51 108,83 56,23 43,93 44,71 23,83 19,24 70,89 102,01 92,09 46,07 46,14 56,66 64,57 47,62 47,16 47,19 46,20 220,57 183,19 129,56 195,90 37,30 39,57 41,52 102,53 125,02 99,55 140,56 105,91 110,21 116,00 122,46 122,84 128,33 108,57 108,46 165,62 55,98 112,31 104,93 90,29 227,64 69,13 59,74 65,23 112,48 59,07 112,89 99,48 109,30 107,90 102,89 38,56 19,92 126,40 105,53 100,30 99,31 333,44 95,88 106,61 286,46 217,78 57,66 107,84 106,65 145,58 197,48 103,55 105,54 111,62 86,46 148,64 125,61 87,39 87,94 100,00 109,55 102,04 118,29 43,41 55,88 52,06 112,45 94,00 93,43 133,44 125,43 90,08 32,16 37,24 43,82 30,60 29,48 63,66 41,03 148,72 98,74 98,10 97,35 97,39 97,31 53,93 44,86 43,95 23,53 30,49 98,51 98,84 98,88 102,98 96,16 99,08 99,02 107,22 54,26 42,86 43,62 22,97 19,24 70,89 98,32 92,09 46,07 46,14 54,74 62,39 46,01 45,57 45,59 44,64 214,15 177,85 125,79 190,19 0,580 0,300 0,240 1,250 0 0,850 0,110 0,680 0,970 0,830 0,810 0,910 0 0,060 0,010 0 0,060 0,070 0 0 0 0,300 0,080 0,140 0,200 0 0,050 0,980 1,280 0,960 0,030 3,820 0,100 0,560 4,290 0 0 0 1,510 1,280 0,010 0,070 0,060 0 0 0,530 0,100 3,550 1,660 1,300 0,540 0,010 0 0 0 3,380 0 0 1,590 0,540 0 0,190 0 1,320 1,120 0 0 0 0 0 0 0,200 0,230 0 0,350 0 0 0 0,130 0,150 0,120 0 0 0,060 0,080 0,100 0,710 0,990 1,020 4,000 1,200 0,650 0,720 2,710 0,490 0 0 0 0 0 0 0 0,430 0,500 0,330 0,120 0,070 0,070 0,070 0,070 0,100 0 0 0 -11,000 -5,120 2,430 0 0 -0,130 20,790 2,420 3,890 7,780 0 0 0 5,630 5,600 0 1,840 3,390 0 33,810 49,430 0 0 17,580 8,150 25,180 2,530 -5,110 6,630 6,070 1,150 0 0 0 0 9,330 9,320 45,020 0,300 14,740 -6,770 49,900 6,210 19,360 18,390 39,680 45,500 0,250 8,110 14,880 0 28,500 21,340 -14,450 -14,060 0 17,620 21,370 0 0 -12,990 0 18,150 0 0 18,410 17,340 -10,790 -28,940 -48,840 -51,580 0 0 6,890 0 41,160 -0,800 -0,270 -1,300 -1,270 -1,320 -8,750 -39,320 -25,680 0 0 -0,070 -0,070 -0,070 0 0 0 0 0 0 -23,800 4,070 -68,870 -76,890 -2,740 -3,500 -8,960 3,070 10,220 26,050 31,100 8,460 7,410 6,290 5,490 49,740 31,570 8,700 32,660 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0,070 -0,010 0 -0,770 0 0 0 0 0 0 0 0 0,250 0,160 -0,020 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 DEKA INTERN.(LUX)(DEKA-GRUPPE) BasisStr.Renten CF* BasisStr.Renten TF* BasisStrat Re.TF A* Berol.Ca.Premium* Berol.Ca.Sicherh.* Berol.Ca.Wachst.* Commodities I (A)* Commodities I (T)* Commodities TF (A)* Corp.Bd. Euro CF* Corp.Bd. Euro TF* Corp.Bd.HY Euro CF* Deka-Commod CF(A)* Deka-Conv.Akt CF* Deka-Conv.Akt. TF* Deka-Conv.Rent CF* Deka-Conv.Rent. TF* DekaDeNebenwerte* DEKA-E.AKT.SPEZ.CF* Deka-EM Bond CF* Deka-EM Bond TF* Deka-Eu.Stocks CF* Deka-Eu.Stocks TF* DekaEuAktSpezCF(A)* Deka-EuropaVal.CF* EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU 108,84 1355,95 99,99 56,59 44,41 42,30 45,53 48,90 40,12 55,20 53,23 39,95 43,88 124,19 111,74 52,58 50,38 153,60 99,36 99,78 95,48 35,03 31,45 150,10 44,09 © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. 106,71 1355,95 99,99 54,68 43,33 41,17 43,88 47,13 40,12 53,59 53,23 38,79 42,29 119,70 111,74 50,68 50,38 148,05 95,77 96,17 95,48 33,76 31,45 144,67 42,50 0,070 1,380 0,020 0,060 0,770 0,650 0 0 0 0,380 0,290 0,520 0 0 0 0,430 0,350 0 0 2,220 1,770 0 0 0 0 0 0 0 0 0 451,65 0 0 0 42,730 0 0 12,010 1,080 0 20,740 0,650 0 -0,010 0 0 -0,010 0 6,82 -0,010 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 -0,010 0 0 33,480 0 0,29 36,270 0 0,45 0 0 0,28 0 0 0,25 29,580 0 0 -4,370 0 1,00 0 0 0 0 0 0 16,890 0 0,03 12,960 0 0 17,770 0 2,23 36,400 0 0 Deka-EuropaVal.TF* Deka-Gl.Conv.Re.TF* Deka-GlbConRent CF* DekaGlobAktLRCF(A)* Deka-InLiqGarCF(A)* Deka-InLiqGarCF(T)* Deka-InLiqGarTF(A)* Deka-InLiqGarTF(T)* DekaInstLiqGarE(A)* Deka-LiquiPlan 2CF* Deka-LiquiPlan 2TF* Deka-LiquPlan CF* Deka-LiquPlan TF* Deka-LiquPlanPB* DekaLux-BioTech CF* DekaLux-BioTech TF* DekaLux-Bond EUR* DekaLux-Deut.TF* DekaLux-Europa TF* DekaLux-Geldm:USD* DekaLux-Japan CF* DekaLux-MidCapTF A* DekaLuxT-Akt Asien* DekaLuxT-EmMkts* DekaLuxT-GlbSel CF* DekaLuxT-GlbSel TF* DekaLux-USA TF* Deka-NachhAkt CF* Deka-NachhBal CF* Deka-NachhRent CF* Deka-PB Werterh.2y* Deka-Rent 3-7 CF A* Deka-Rent 3-7 CF B* Deka-RentEu1-3CF A* Deka-USA Akti. S I* Deka-USA Akti.S CF* Disc.Strategie 5y* GlbOpportPlus CF A* GlConvAfrica CF* GlConvAfrica TF* GlobalOpp Pl I* GlobalResources CF* GlobalResources TF* InstLiqGarTF-E(A)* Wandelanleihen CF* Wandelanleihen TF* EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU US EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU 42,03 39,03 40,89 157,03 4708,83 5798,14 4662,86 5616,78 995,31 1011,31 1002,09 973,15 970,05 975,02 357,40 325,98 74,35 104,75 54,67 95,79 606,06 65,73 528,62 100,57 154,27 146,00 89,80 146,97 114,14 125,08 119,47 1543,98 64,46 1107,93 126,74 126,23 98,33 56,27 95,84 91,39 55,97 56,59 53,65 991,78 64,87 60,41 42,03 39,03 39,41 151,35 4685,40 5769,29 4662,86 5616,78 990,36 1006,28 1002,09 968,31 970,05 975,02 344,48 325,98 72,18 104,75 54,67 95,79 575,77 65,73 502,20 95,54 148,69 146,00 89,80 141,66 110,82 122,03 116,56 1499,01 62,58 1080,91 123,65 121,67 94,78 54,24 92,38 91,39 54,60 54,54 53,65 991,78 62,98 60,41 0 26,890 0 0,02 1,240 0 0 0 1,510 0 0 0 0 33,740 0 0 11,880 0 0 0 19,280 0 0 1158 10,210 0 0 0 12,710 0 0 1013 0 0 0 0 1,680 -5,690 -0,010 0 1,400 0,140 -0,010 0 1,100 0 0 0 1,170 0 0 0 0,790 0 0 0 0 65,030 0 0,15 0 64,780 0 0 0,540 0,010 0 0 0 39,730 0 0,13 0 7,230 0 0 0,210 0,020 0 0 0 25,350 0 1,12 0 68,490 0 0 0 50,740 0 0 0 1,440 0 0 0 26,710 0 0 0 30,270 0 1,97 0 51,390 0 0,08 0 29,230 0 0 0 10,440 0 0 0,950 0 0 0 0 7,950 0 4,29 10,450 0 0 654,99 0,440 0 0 0 6,280 0 0 549,49 0 16,400 0 0,21 0 15,020 0 0 0 0 0 0 0 -0,160 0 0 0 0,290 0 0 0 1,070 0 0,43 0 -0,100 0 0 0 -64,510 0 0,22 0 -114,210 0 0,09 0 0 0 0 0 -1,180 0 0,02 0 -1,240 0 0,03 DEKA IMMOBILIEN INVESTMENT Deka Immob Europa* Deka Immob Global* EU EU 48,03 57,67 45,63 54,79 0,030 0,110 3,540 2,590 9,990 5,240 Telefon 069 - 91 01 23 71 Fax 069 - 91 01 90 90 www.dws.de [email protected] ARERO - Der Weltfo* ArgentosSauren Dyn* Astra-Fonds* Basler-Aktienf DWS* Bethmann Nachhalt.* Convertibles Lc* DB Glbl Equity Inc* DB Z&D O* De. Nom.Japan G LC* Deu Q Eq LV Eur LC* DI II GConStr LC* Dt Float R.Nts LC* DWS Akkumula* DWS Akt.Strat.D* DWS ALPHA Rent.Gl.* DWS Co.Kaldemorgen* DWS Conc ARTS Bal* DWS Conc ARTS Con* DWS Conc ARTS Dyn* DWS Cov Bond Fd LD* DWS Deutschland* DWS Eurol Strat R* DWS Europ. Opp* DWS Eurorenta* DWS Eurovesta* DWS Glbl Growth* DWS Glbl Value LD* DWS Hybrid Bond LD* DWS I-EO H.YLD C.* DWS Inst. Money+* DWS Inv. China Bds* DWS Inv. EMC A2* DWS Inv.As.SM LC* DWS Inv.EmMk.T.Di+* DWS Inv.EmMkt Sat.* DWS Inv.EurBd S LC* DWS Inv.Ger.Eq. LC* DWS Inv.Gl Grow LC* DWS Inv.II As.T.Di* DWS Inv.II China H* DWS Inv.II Eu.T.Di* DWS Inv.II US T.Di* DWS Inv.Top Div* DWS Inv.Top Eurol.* DWS Investa* DWS Multi Oppor FC* DWS Multi Oppor LD* DWS Rend.Opt.4 S* DWS Stiftungsf.* DWS Top Asien* DWS Top Dividen LD* DWS Top Europe* DWS Top World* DWS TRC Deutschl.* DWS TRC Glbl Growt* DWS TRC TOP DIVIDE* DWS US Dollar Res* DWS Vermbf.I LD* DWS Vermbf.R* DWS VermMan-Bal* DWS VermMan-Def* DWS VermMan-Dyn* DWS Zinseinkommen* E.ON Aktienfonds* Eur Corp Bds Lc* FOS Rend.u.Nachh.* Glbl Agri Lc* Glbl EmMa Eq LC* Inv I Gl. B. LDH P* Multi Opport. III* OP Dyn Europe Bal* OP Food* OP Solid Plus* Südwestbank V Eq* TOP TREND OP A* EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU US EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU US EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU 119,81 134,60 195,87 209,50 166,10 56,38 185,75 35,01 275,22 58,81 114,82 95,89 230,43 38,90 135,62 14197 117,13 134,97 198,87 100,41 96,45 150,95 160,11 138,82 128,75 126,66 147,17 173,86 190,12 177,01 154,50 235,65 117,22 102,54 47,75 131,71 120,98 129,78 86,37 156,39 111,64 119,73 184,05 131,78 19,92 116,56 106,92 120,23 107,58 41,38 155,25 115,27 123,85 183,19 100,80 200,78 66,75 327,12 61291 913,45 54,15 Offene Immobilienfonds grundb. europa RC grundb. Fokus D.RC grundb. global RC* EU EU EU 42,62 53,20 55,13 163,14 132,25 232,67 60,89 133,62 169,24 117,65 106,07 48,85 116,57 108,06 84,51 910,44 163,14 0 0 0 125,95 0,030 15,380 0 221,59 0 33,540 0 58,14 0 32,960 0 133,62 0,050 21,090 0 164,16 0,170 3,520 0 117,65 0 23,270 0 102,97 0,210 5,400 0 46,96 0 -72,790 0 111,02 0 10,040 0 102,66 0 0,190 0 83,67 0,050 0,080 0 867,08 0,030 29,820 0 315,02 2,060 52,440 0 117,45 0,840 10,520 0 127,87 0 14,920 0 188,33 1,030 31,420 0 203,40 3,200 15,500 0 158,19 0 31,900 0 55,00 0,290 0,020 0 176,90 0 35,240 0 34,15 0,250 -0,010 0 262,11 0,040 37,400 0 57,10 0,230 0,070 0 109,35 0,020 -6,740 0 91,32 0 42,470 0 219,45 0,050 56,730 0 37,76 0,680 4,980 0 131,56 1,360 -0,230 0 14057 8,380 0 0 113,61 1,140 0 0 130,92 1,410 -1,020 0 188,93 0 48,530 0 95,39 0 -8,560 0 91,63 0 -10,970 0 146,42 0,750 0 0 152,11 0 25,210 0 131,88 0 24,940 0 122,32 0 13,440 0 122,86 1,510 -0,020 0 139,81 0 23,310 0 165,17 0 37,480 0 180,61 0,040 37,050 0 168,16 0 57,870 0 147,14 3,210 22,170 0 235,65 1,760 16,960 0 112,71 0 3,090 0 102,54 0 0 0 46,36 0,130 0,790 0 126,64 0 50,200 0 115,21 0,040 56,570 0 124,79 0 24,380 0 83,04 0 12,140 0 148,93 0 44,530 0 106,32 0 20,640 0 114,03 0,050 34,420 0 184,05 0,290 -0,020 0 125,50 0 11,390 0 19,33 0,170 0 0 112,07 0,760 -1,260 0 103,81 0,680 -3,200 0,010 114,50 0,530 6,530 0 104,44 0,380 0 0 39,78 0 6,270 0 150,60 0,520 0,010 0 111,91 0,280 8,890 0 117,66 0 3,110 0 174,03 0 42,920 0 97,77 0,360 0,010 0 191,21 0,340 37,470 0 64,17 0,230 11,160 0 311,54 0 66,610 0 58372 423,930 -0,610 0 869,95 0 27,280 0 51,57 0,440 3,250 0 40,58 50,66 52,50 0,030 0,030 9,760 0,550 0 0 0,130 -3,720 7,410 0 0 0 0 1,07 0 0 8,53 10,25 14,86 5,45 0 0 0 0 0 0 9,82 0 2241 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 10,34 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 PRIVATE GELDANLAGE 43 MITTWOCH, 30. MÄRZ 2016, NR. 61 tägliche Anteilspreisveröffentlichungen – mitgeteilt von vwd group Name Whrg. Ausg. Rückn. ZWG2) AktG.3) ImmoG.3) ATE4) DEUTSCHE POSTBANK FONDS Best Inv.Wachst.* Europaf. Aktien* Europaf. Plus EUR* Europaf. Renten* Global Player EUR* Protekt Plus* VL Invest EUR* EU 58,01 56,05 EU 61,52 59,15 EU 61,18 59,40 EU 62,47 60,65 EU 39,72 38,19 EU 127,51 122,90 EU 41,70 40,10 0,195 -8,210 -3,498 0,28 0,099 -51,690 0 0 0,649 -6,050 0 1,27 0,945 -0,020 0 1,43 0 -147,360 -0,090 0 0,731 -4,010 21,17 0,190 -52,280 0 0,25 KapitalPrivatPortf* KlawInvest-Trading* Portf. Opportunity* PTAMStratPortfDef* R1 Value Portfolio* Rendite Strategie+* Return Strategie+* S&H GlobaleMaerkte* Sch&Ptnr Glob Def* Schmitz&PtnrGloOff* Substanz-Fonds* Vermögens-Fonds* WFPortf.Ausgewogen* EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU 45,58 32,06 64,02 52,32 58,93 1064,59 1058,73 49,55 60,97 52,59 914,30 644,03 52,70 43,41 30,53 60,97 49,83 56,12 1033,58 1027,89 47,19 58,07 50,09 887,67 625,27 52,70 0,010 0 0,002 0,133 0,063 0 0 0,068 0 0 6,981 3,613 0,105 0 0 -34,623 0 0 -0,001 16,574 0 0 0 25,771 9,031 0 -0,321 0 0 0 0 0 0 0,069 0 0 -0,046 0,261 0 0 0 0 0 0 0 -3,400 0 -0,300 0 -0,130 0 0 -1,010 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 FRANKFURT-TRUST INVEST LUXEMB. AG www.dje.lu [email protected] Telefon +352 26925220 DJE Ag&Ernährung I* DJE Alpha Glob PA* DJE Alpha Global I* DJE Asia High D PA* DJE Asia High D XP* DJE Asia High Div* DJE Concept I* DJE Concept PA* DJE Div&Sub I* DJE Div&Sub P* DJE Div&Sub XP* DJE Div&Sub.IH-CHF* DJE Europa PA EUR* DJE Europa XP* DJE Gold&Ressou PA* DJE Gold&Ressour I* DJE InterCash I* DJE InterCash PA* DJE Inv.Karitativ* DJE Inv.Lux Select* DJE Inv.Primus* DJE INVEST-StiftRI* DJE INVEST-Vario P* DJE Real Estate I* DJE Real Estate P* DJE Renten Glob I* DJE Renten Glob PA* DJE Renten Glob XP* DJE Zins&Divid I* DJE Zins&Divid PA* DJE Zins&Divid XP* DJE-Europa I* GoldPort StabFd.IA* GoldPort StabFd.PA* LuxPro-Euro Rent I* LuxTop-Bk.Sch PA* LuxTop-DJE Co PA* LuxTopic-Akt.Eu A LuxTopic-Akt.Eu B LuxTopic-Flex* LuxTopic-Pacific P* EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU CH EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU CH CH EU EU EU EU EU EU EU 151,47 200,10 210,06 167,04 182,67 174,95 233,84 116,28 367,01 352,18 224,59 158,54 288,57 128,65 114,24 114,55 139,03 122,96 1399,88 187,10 2220,22 10,65 1076,93 265,79 2,66 172,58 151,47 148,86 141,43 139,04 146,85 302,14 114,47 114,40 1018,95 18,04 185,43 21,49 1047,15 183,09 22,46 151,47 0 44,320 0 0 192,40 0 35,850 -0,010 0 210,06 0 33,930 -0,020 0 159,09 0 44,430 0 0,27 182,67 0 41,420 0 174,95 0 42,170 0 0 233,84 1,240 37,000 -0,030 0 110,74 0 11,510 0 367,01 0 51,930 0 0 335,41 0 53,050 0 0 224,59 0 40,250 0 0 158,54 0 27,930 0 0 274,83 0 40,550 0 0 128,65 0 10,660 0 0 108,80 0 -4,250 0 0 114,55 0 -2,230 0 0 139,03 2,260 0 0 0 121,74 1,740 0 0 5,49 1320,64 18,370 19,100 0 23,84 178,19 0,490 1,710 0 1,00 2094,55 11,120 31,910 0 6,57 10,39 0,210 0 0 1015,97 1,120 -12,760 0 263,16 0 -2,860 -23,170 0 2,53 0 -11,030 -23,940 0 172,58 3,140 0,480 0,010 0 148,50 2,490 0,490 0 5,01 148,86 3,480 -0,120 0,010 0 141,43 1,370 19,050 0 133,69 1,240 19,150 0 0,22 146,85 1,770 19,250 0 302,14 0 38,840 0 0 113,34 0 14,680 -0,120 108,95 0 14,810 -0,190 994,10 15,750 0 0 34,70 17,18 0,130 24,340 0 0,18 176,60 1,040 29,100 -0,030 2,00 20,47 0 6,150 0 0 1047,15 0 -2,180 0 0 174,37 0 17,880 0 0 21,39 0 39,640 0 0 www.ethenea.com Telefon 00352-276921-10 Ethna-AKTIV A* Ethna-AKTIV T* Ethna-DEFENSIV A* Ethna-DEFENSIV T* Ethna-DYNAMISCH A* Ethna-DYNAMISCH T* EU EU EU EU EU EU 130,08 132,60 143,55 162,91 77,03 77,91 126,29 128,74 140,05 158,94 73,36 74,20 2,110 24,490 0,240 5,230 3,470 1,310 0,720 0,920 0 30,540 0 30,700 0 0 0 0 0 0 1,96 6,40 1,29 20,35 0 1,46 FIDELITY INVEST. MANAG. (IRELAND) LTD. FID ILF EUR B DIST* FID ILF GBP B DIST* FID ILF USD B DIST* FID ILFUSD ADIST 2* ILF EUR A Acc* ILF EUR A Flex Dis* ILF GBP A Acc* ILF GBP A Flex Dis* ILF USD A Acc* EU 1,00 GB 1,00 US 1,00 US 1,00 EU 14071 EU 1,00 GB 20613 GB 1,00 US 17055 1,00 0 1,00 0 1,00 0 1,00 0 14071 0 1,00 0 20613 51,211 1,00 0 17055 24,694 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 FIRST PRIVATE INVEST. MANAG. KAG MBH FP Aktien Global A* FP Dyn.Eq.Alloc. A* FP EuroAkt.Staufer* FP Europa Akt.ULM* FP Wealth B* EU EU EU EU EU 83,50 64,70 83,95 76,11 74,47 79,52 61,62 79,95 72,49 70,92 0 0 0 0 0,213 40,136 0 17,573 0 15,890 0 15,385 0 8,033 2,027 www.frankfurt-trust.de Telefon +49 69 92050-200 AL FT Chance* AL FT Stabilität* AL FT Wachstum* AW Glob.Inv.Basic+* AW Global Dynamic+* Basis-Fonds I* BHF Tot. Return FT* Cast Euro ZinsErt K* DC Value One I(t)* DC Value One P(t)* EDG Abs.Ret.Strat.* ETFplus Portf Balan* FMM-Fonds* FT AccuGeld (G)* FT AccuGeld I* FT AccuGeld PA* FT AccuGeld PT* FT AccuZins* FT Euro HighDiv.* FT EuroGovernm. M* FT EuropaDynamik I* FT EuropaDynamik P* FT EuroRendite* FT EuroZins* FT EuroZins K* FT FlexInvest Clas* FT FlexInvest Pro* FT Frankfurt-Effek* FT Global HighDiv* FT GlobalDynamik* FT InterSpezial* FT UnternehmerWert* GWP-Fonds FT* EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU 65,67 59,33 64,92 45,76 33,23 139,98 64,78 981,38 141,31 134,86 105,42 60,73 457,42 5059,19 50,78 49,56 71,08 303,77 65,58 55,11 81,83 266,03 52,54 29,07 116,72 37,60 47,29 194,48 77,22 51,14 37,30 71,52 123,88 65,67 0 0 0 59,33 0,594 0 0 64,92 0,268 0 0 44,21 0 0 0,988 31,65 0 0 0 139,98 0,943 0 0 62,89 0,218 10,690 -0,109 981,38 3,101 0 0 141,31 0 31,420 0 128,44 0 31,209 0 102,35 1,734 -1,746 0 58,96 0,510 -8,950 0 435,64 0 23,539 0 5059,19 13,738 0 0 50,78 0,124 0 0 49,56 0,121 0 0 71,08 0,179 0 0 294,92 6,267 0 0 62,46 0 25,618 0 53,50 0,721 0 0 81,83 0,002 19,755 0 253,36 0,004 30,798 0 51,01 0 0 0 28,22 0,252 0 0 115,56 1,756 0 0 35,81 0,131 -8,196 -0,063 45,04 0 -22,975 0 185,22 0 12,036 0 73,54 0 35,312 0 48,70 0 -65,404 0 35,52 0 19,619 0 68,11 0 24,727 0 119,12 0,176 28,594 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 BHF Ausgewogen FT* BHF Flex. Alloc.FT* BHF Flex. Ind. FT* BHF Multi Asset FT* BHF Rendite P.FT* BHF Strategie P.FT* BHF Value Balan FT* BHF Value Lead FT* Delta Multi Strat.* FT AlpEurMktNeutr* FT Em.Arabia (EUR)* FT Em.Arabia (USD)* FT Em.Cons.Dem. PA* FT Em.Cons.Dem. PT* FT EuroCorporates* Grand Cru* Grand Cru Swiss* SMS Ars selecta* Valea Invest* EU 60,69 58,92 EU 70,54 67,18 EU 64,52 62,64 EU 58,58 56,87 EU 52,83 51,29 EU 62,45 60,63 EU 66,75 64,81 EU 66,79 64,84 EU 42,48 40,46 EU 48,66 48,66 EU 37,65 35,86 US 58,86 56,06 EU 50,94 48,51 EU 66,84 63,66 EU 62,51 60,69 EU 138,99 137,61 CH 102,09 101,08 EU 45,86 44,10 EU 106,09 103,00 0,260 0 0 0 0,470 0 0,180 0 0 0 0 0,030 0 0 0 0 0 0 0 5,390 43,220 12,350 5,310 -5,790 7,300 16,670 20,250 -22,200 0 -25,880 21,020 -2,940 15,250 0 35,340 -2,740 4,700 2,550 HANSAINVEST LUX S.A. Interbond* 25,10 37,01 23,78 35,07 0 66,620 0,030 63,370 94,02 0,630 0 0 41,34 AktiMix Dyn.Pro.80 AktivMix Ertrag AktivMix Vario Sel FdStratAktienGlDyn* GaranT 1 DX* GaranT 2 DX* GaranT 3 DX* GaranT 4 DX* GaranT 5 DX* Geldmarkt Euro IS Euro Bonds DX* IS Euro Short T. B* Komf. Balance* Komf. Dyn. Europa* Komf. Dyn. Global* Komf. Wachstum* Vermö.Strat. Aus.D* Vermö.Strat. Def.D* EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU 107,55 59,88 59,46 61,37 121,37 113,82 121,81 110,35 109,56 60,24 170,06 122,71 65,53 58,31 57,38 63,16 108,31 108,17 103,41 58,14 57,73 61,37 117,84 110,50 118,26 107,14 106,37 60,24 165,11 122,71 65,53 58,31 57,38 63,16 108,31 108,17 0,586 0,292 0,246 3,014 0,590 0,620 0,630 0,510 0,690 0,052 0,140 0,100 0 0 0,164 0 0 0 -0,460 -1,130 -1,120 -9,270 0 0 0 0 0 0 0 -0,060 5,080 -6,080 9,260 8,820 -8,040 -2,990 0 0 0 0 1,73 0 0 0 0 0 0 0 0 0 Asset Alloca Fds* HAIG MB Flex Plus* HAIG MB Max Global* HAIG MB Max Val* HAIG MB S Plus* HAIG Sel Form 100* HAIG Sel Form 25* Lux Eq.A.Sm.Ca.EMU* Lux Unternehmer* Rendite CI* Rendite CII* Stabilitätswähr* Wandelan Europa A* EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU 106,78 57,42 76,35 144,94 110,26 87,65 64,83 93,77 123,05 113,34 125,47 81,62 79,09 103,67 56,85 72,71 138,04 105,01 83,48 61,74 89,30 117,19 109,51 121,23 80,02 76,79 1,150 0 0 0 0 0,020 0,460 0 0 0,590 0,610 0 0 -1,470 0 -0,030 0 37,420 0,001 46,000 0 30,090 0 38,800 0 31,250 0 47,650 0 17,270 0 -1,730 0 1,050 0 0 0 11,090 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 3,69 2,36 0,75 3,28 4,06 4,04 1822 Str.Wachstum* 1822-Struk. Ertrag* Favo-Invest Gar1* Favorit-Inv Gar 2* Haspa TrendKonzept* HMI Chance* HMI Chance+* HMI Ertrag+* HMI Wachstum* Köln Str.Chance* Köln Str.Ertrag* Köln Str.Wachstum* KölnStr.Chance+* LBBW Bal. CR 20* LBBW Bal. CR 40* LBBW Bal. CR 75* Naspa Str.Chan.Pl.* Naspa Str.Chance* Naspa Str.Ertrag* Naspa Str.Wachstum* EU 56,63 54,98 EU 46,28 45,37 EU 119,03 115,00 EU 111,60 EU 99,65 95,82 EU 56,18 54,54 EU 51,79 50,04 EU 40,20 39,41 EU 45,81 44,69 EU 55,78 54,69 EU 47,60 46,67 EU 46,27 45,36 EU 42,20 41,37 EU 43,46 42,61 EU 46,43 45,52 EU 51,14 50,14 EU 84,97 83,30 EU 48,04 47,10 EU 48,27 47,32 EU 46,36 45,45 0,470 0,410 0 0 0,270 0,270 0 0,380 0,520 0,220 0,550 0,480 0,020 0,640 0,560 0,360 0 0 0,670 0,230 12,610 0,400 0 0 2,420 30,650 14,750 6,430 12,780 33,880 3,270 12,580 42,760 13,170 22,030 38,330 36,950 35,570 3,280 19,490 -0,020 0 -0,110 0 0 0 0 0,24 0 0 0 0,05 0 0 -1,200 0 0 0 0 0 -0,180 0 -0,020 0 0 0 -0,270 0 -0,110 0 0 0 0 0 0 0 -0,110 0 -0,010 0 0 Global-Flexibel A* EU 682,42 649,92 EU 131,55 131,55 PrinceStreet EM Fl* WM SachwertaktienA* EU 192,36 183,20 0 0 0 18,680 -0,390 0,47 0,610 7,310 0 0 0 59,290 0 [email protected] EU EU EU EU EU EU EU 124,23 134,31 130,61 106,04 105,04 64,32 71,82 120,61 129,14 124,39 102,95 105,04 61,85 69,06 2,700 1,870 1,180 2,290 1,540 0,940 0,030 11,676 19,301 25,121 4,782 0 0 20,036 -0,344 -0,417 -0,132 0,002 0 0 1,56 0 Istanbul Equity Fu ME Fonds PERGAMONF ME Fonds Special V Multiadv-Esprit Multiadv-Priv. Inv PVV CLASSIC* Stabilit.Gold&ResP Stabilit.Sil&WeißP Stuttg. Aktienfd. Stuttg. Divid.fd. Stuttg. Energiefd. EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU 88,51 589,94 2302,43 122,70 267,18 42,13 30,44 22,86 83,08 70,67 33,50 85,11 561,85 2192,79 116,86 254,46 40,12 28,99 21,77 79,12 67,30 31,90 1,220 38,780 0 1,02 0 -151,160 0 0,22 0 30,840 0 13,87 0 50,430 -0,190 1,00 0 49,480 0 1,62 0 -15,670 -0,960 1,71 0 -261,270 0 0 0 -338,220 0 0 0 39,290 0 1,25 0 32,000 0 2,66 0 -24,120 0 0,89 Telefon +49 69 86003-110 www.henderson.com GUTMANN KAPITALANLAGE 0 0,04 0 2,40 Die Fonds-Designer www.ipconcept.com Telefon: +49 89 287238-0 www.hellerich.de, [email protected] 0 0 0 www.franklintempleton.de [email protected] Telefon 0800 / 073 80 02 US EU 97,31 HAUCK & AUFHÄUSER INV. GESELLSCH. S.A. www.geninvest.de Gothaer Comf.ErtT* Gothaer Comf.Bal.* Gothaer Comf.Dyn.* Gothaer Comf.Ert A* Gothaer Euro-CashA* Gothaer Euro-Rent* Gothaer Global* FRK Biot.Disc. A a* FRK E.SM C.Gr. A a* EU EU 135,66 129,20 EU 146,51 139,53 PRIME Val Growth T Prime Values Inc T 0 0 6,800 6,744 4,293 4,266 0 0 Gartm.ContEurR Acc* Gartm.EmergMaR€Acc* Gartm.GlobFocR€Acc* Gartm.LatAm R€Acc* EU EU EU EU 9,20 11,67 12,61 13,12 0 0 0 0 8,76 11,11 12,01 12,49 34,926 57,123 48,992 37,820 0 0 0 0 0,23 0,07 0,12 0,22 [email protected], www.jbfundnet.com Telefon +49 69 50 50 50-111 AA Fd Defender* AA Fd Dynamic* Commodity-USD B* JB BF ABS B* JB BF Abs Ret B* JB BF Abs Ret Pl B* JB BF Abs RetDef B* JB BF Cred Opp B* JB BF EM (Euro) B* JB BF EM (USD) B* JB BF EM Corp B* JB BF EM Infl L. B* JB BF EM InvG.Bd B* JB BF EM Opp B* JB BF Global HY B* JB BF Local EM B* JB BF TotalRet. B* JB EF Abs Ret Eu B* JB EF China Evol B JB EF Energy B* JB EF Europe Foc.B* JB EF EuroValue B* JB EF Health Inn B* JB EF Japan B JB EF Luxury B* DIE BESTEN RENTENFONDS IM VERGLEICH PREIS 29.3.’16 TITEL ISIN Union UniRenta Corp A* WARBURG BK FOKUS BASEL III* F&Colonial F&C Gl.Conv. Bd A* Union UniEuropaRenta* UBS(L) GCB AD T2* Deka Wandelanleihen CF* Union BBV-Fonds-Union* DeAM DWS.II China H* Candriam Bd€ High Yield C* Union UniEu.Renta-net-* Fidelity Em.Mkt Debt A Eur* INKA Intern Gothaer Euro-Rent* AGI GmbH Europazins A* Deka NachhRent CF* Generali IS Euro Bonds DX* Pictet EUR Governm.Bd. P* LU0039632921 DE000A0RHEX1 LU0157052563 LU0003562807 LU0251255765 LU0158528447 DE0008491077 LU0826450719 LU0012119607 DE0009750240 LU0238203821 DE0008471095 DE0008476037 LU0703711035 LU0145476817 LU0241467587 93,39 48,30 18,75 50,74 129,97 62,98 53,15 122,86 1017,47 56,66 12,65 61,85 56,25 122,03 165,11 159,00 EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR 1 M. 6 M. + 0,28 + 2,51 + 1,84 + 0,63 + 4,16 + 3,23 + 1,10 + 3,07 + 3,85 + 0,67 + 1,68 + 1,96 + 0,38 + 2,62 + 1,55 + 0,71 + 1,24 + 1,66 – 0,45 + 2,24 + 0,02 + 1,37 + 4,36 + 6,27 + 3,23 + 2,14 + 4,19 + 3,39 + 1,38 + 2,02 + 4,24 + 3,44 PERFORMANCE IN % 1 J. 3 J. – 3,38 – 2,14 – 6,63 – 1,41 – 1,58 – 4,90 + 0,61 + 6,28 + 2,31 – 2,39 – 1,11 – 1,21 – 2,33 – 1,01 – 0,52 – 0,41 + 25,33 + 24,61 + 22,39 + 21,91 + 21,44 + 21,10 + 21,01 + 20,78 + 20,77 + 20,32 + 20,07 + 19,73 + 19,05 + 18,66 + 18,64 + 18,37 5 J. + 58,31 + 34,91 + 38,81 + 31,34 + 25,17 + 39,16 + 47,56 + 36,82 + 56,72 + 36,64 + 40,33 + 35,71 + 37,16 TER % WWWWWWWWW 1,21 WWWWWWWWWWW 1,44 WWWWWWWWWW 1,24 WWWWWWWWW 1,19 WWWW 0,53 WWWWWWWW 1,07 WWWWWWWW 0,99 WWWWWWWWWW 1,34 WWWWWWWWWW 1,26 WWWWWWWWWWW 1,36 WWWWWWWWWWWWW 1,66 WWWWWWWW 1,06 WWWWWWW 0,94 WWWWWWW 0,92 WWWWWWWWWW 1,32 WWWWW 0,59 Alle dargestellten Investmentfonds sind Teilnehmer am vwd funds service, sortiert nach 3-Jahresperformance, berechnet nach BVI Methode. NAV = Nettoinventarwert pro Anteil, entspricht i.d.R. dem Rücknahmepreis. TER % = Kennzahl des Anteils der Verwaltungskosten eines Fonds, hohe TER = hoher Kostenanteil. Erscheinungstäglich wechselnde Kategorien: Aktien-, Renten-, Geldmarkt-, Misch-, Immobilien- und Garantiefonds. Alle Angaben ohne Gewähr, keine Anlageberatung und -empfehlung. * = Preis vom Vortag oder letzt verfügbar. FRK Eu.Corp.Bd A d* FRK Eu.Gov.Bd A d* FRK Eu.Hi.Yi. A d* EU EU EU 11,61 11,79 6,48 11,26 11,44 6,29 0,150 -0,590 0,170 0 0,190 -8,430 0 0 0 FRK Euroland A a* FRK Europ. Gr. A a* FRK Gl.Aggr.Bd.A d* FRK Gl.Eq.Stra.A d* FRK Gl.Fd.Stra.A d* EU EU EU EU EU 18,64 14,89 10,09 9,37 10,42 17,66 14,11 9,79 8,88 9,87 0 0 0,070 0 0 30,990 50,700 -5,050 -5,290 14,400 0 1,99 0 1,38 0 100,00 0 0,49 0 0 FRK Gl.Gr. A a* FRK Gl.Re.Est. A d* FRK Gl.SM C.Gr.A a* FRK GoldPrec Mt.Ad* FRK Income A d* EU EU US EU US 14,04 14,80 31,35 4,07 11,26 13,34 14,02 29,70 3,86 10,67 0 33,040 0,010 2,200 0,010 52,150 0 -165,110 0,040 8,760 0 0,21 0 0 0 2,02 0 0 0 1,32 FRK India Fd. A d* FRK Japan A a* FRK Japan A a* FRK Mut.Europ. A a* FRK Mut.Gl.Disc.Aa* EU 48,31 45,77 EU 6,44 6,10 JP 818,70 775,72 EU 20,11 19,05 EU 12,20 11,56 FRK Nat.Res. A a* FRK Strat.Inc. A a* FRK Technology A a* FRK US Equity A a* FRK US Opp A d* EU EU EU EU EU 5,42 12,98 10,26 16,32 10,80 FRK US SM C.Gr.A a* FRK World Per. A a* FRK World Per. A a* TEM Asian Bond A d* TEM Asian SmCp.A a* US EU US EU EU TEM BRIC A a* TEM China A a* TEM East.EuropeA a* TEM Em.Mkts A a* TEM Em.Mkts Bd A d* 0 0 0 0 0 0 0 0 56,310 -15,560 5,020 16,330 28,780 0 0,01 0 0,04 0 0 0 0 0 5,61 5,14 12,59 9,72 15,46 10,23 0 0,250 0 0 0 -68,230 2,650 56,650 32,830 51,070 0 0 0 3,05 0 0,01 0 0 0 0,01 18,44 23,16 19,00 11,04 46,35 17,47 21,94 18,00 10,71 43,92 0 0,040 0,030 0,080 0 49,760 43,340 43,230 0 68,710 0 0 0 0 0 US US EU US EU 12,05 20,65 19,02 29,64 8,24 11,42 19,57 18,02 28,08 7,99 0 0 0 0 0 -11,830 45,690 23,660 31,050 0 0 0,99 0 1,71 0 0 0 2,92 0 100,00 TEM Em.Mkts.SmC.Aa* TEM Front.Mkts.A a* TEM Gl.Bd. A d* TEM Gl.Hi.Yi A d* TEM Gl.Tot.Ret A d* EU US EU EU EU 12,64 16,24 17,84 7,63 14,89 11,98 15,39 17,30 7,40 14,44 0 -9,210 0 25,880 0 0 0 7,890 0 -5,210 0 0,62 0 1,69 0 0 0 0 0 0 TEM Gl.Tot.Ret AYd* TEM Gr.(Eur) Aa* TEM Gr.(Eur) Ad* TEM Lat.Amer. A d* EU EU EU EU 10,14 15,45 15,78 40,11 9,84 14,64 14,95 38,00 0 0 0 0 -3,720 26,660 26,960 -21,850 0 0 0 1,32 0 0,01 0 0,49 EU 101,57 101,57 EU 132,35 132,35 EU 63,23 63,23 EU 94,18 94,18 1,761 1,839 1,023 1,451 0 0 0 0 0 0 5,03 0 0 0 0 0,04 0,74 0,68 0,62 2,27 FUND PARTNERS LIMITED Shenk HY A Income* Shenk HY EuPl A Acc* Shenk HY EuPl A Inc* Shenk HY EuPl B Inc* HANSAINVEST 4Q-Growth Fonds* 4Q-SMART POWER* 4Q-Spec.Inc.CHF R* 4Q-Spec.Inc.EUR I* 4Q-Spec.Inc.EUR R* antea - R* ARTUS EuropaCoSaSt* ARTUS MittelRentHI* C-QUAD AR TR Fl.T* C-Quad.ARTS TR Fl.T* C-Quad.ARTS TR Fl.T* C-Quad.ARTS TRFl A* D&R Best-of-TwoC P* D&R BoT Classic I* D&R BoT Devisen* D&R BoT Optimix* D&R BoT Wachstum* D&R Global TAA* D&R KoStr Europa I* D&R KoStr Europa P* D&R Substanz* D&R WachsGlb TAA I* D&R WachsGlb TAA P* D&R WachsGlb TAA S* Fortmann Str. Kon.* HANSAaccura A* HANSAbalance A* HANSAcentro A* HANSAdividende* HANSAdynamic A* HANSAertrag* HANSAeuropa* HANSAgeldmarkt* HANSAgold USD* HANSAinternat. A* HANSArenta* HANSAsecur* HANSAsmart Sel G* HANSAsmart SelectE* HANSAzins* HI Topselect D* HI Topselect W* Hinkel Rel Perf HI* HINKEL WeltCoSaStr* Konz. privat* Konzept Pro-Sel. I* Konzept Pro-Sel. P* Nation-Bk MA GlOpp* SI BestSelect* SI SafeInvest* 83,65 46,92 118,93 115,75 120,17 86,84 52,34 41,09 91,97 112,76 128,60 115,39 122,97 130,79 93,44 128,31 126,55 106,56 105,56 104,22 107,31 109,84 108,75 99,94 79,72 63,01 73,54 67,12 113,47 53,69 30,78 46,43 50,40 62,13 20,08 25,16 38,94 43,94 90,98 24,80 55,54 65,23 49,39 50,39 47,50 62555 25,04 50,91 111,99 105,10 79,67 44,69 113,27 115,75 114,45 82,70 52,34 39,89 87,59 107,39 122,48 109,89 117,11 126,98 90,72 122,20 120,52 101,49 102,49 101,18 102,20 104,61 103,57 95,18 77,40 61,47 71,06 63,92 108,07 51,13 29,74 44,22 50,15 59,74 19,40 24,31 37,08 41,85 86,65 24,56 52,89 62,12 49,39 50,39 45,89 62555 23,85 48,49 106,65 99,16 0 8,130 0 0 5,160 0 1,760 7,920 0 1,770 17,410 0 2,020 12,610 0 0,220 10,340 0 0 -19,030 0 0 10,240 0 0,200 -6,790 0 0 -9,760 0 0 -8,810 0 0 -6,230 0 0 0,010 0 0 0 0 0 0 0 0 -2,630 0 0 -2,120 0 0 -0,980 0 0,490 1,920 0 0,460 0,760 0 0 0,200 0 0 -5,940 0 0 -5,080 0 0 -7,290 0 0,750 -0,060 0,020 0,080 0,180 0 0,540 -3,890 0 0,280 -4,390 0 0 6,850 0 0,030 -6,080 0 0 -80,960 0 0 -105,540 0 0,020 0 0 0 0,590 0 0,270 0 0 0,290 0 0 0 -4,550 0 0,020 -18,510 0 0 24,370 0 0,050 0 0 0,050 -6,630 0 0 -5,420 0 0 -3,750 0 0 -14,700 0 0,100 -22,410 0 0 -3,670 0 0 -118,960 0 0,060 -0,490 0 0,120 -118,280 0 0 -7,450 0 HWB Alex.Str.Ptf R* HWB Alex.Str.Ptf V* HWB DfdsV.V.Vici R* HWB DfdsV.V.Vici V* HWB Europe Pf.* HWB Glb.Conv.Plus* HWB Inter.Pf.* HWB Pf. Plus R* HWB Pf. Plus V* HWB RentenPf.+ R* HWB RentenPf.+ V* HWB Vict.Str.Pf. R* HWB Vict.Str.Pf. V* EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU 98,45 98,47 74,87 74,87 6,05 92,22 5,72 115,48 115,49 66,52 66,53 1617,44 1618,29 93,76 93,78 72,69 72,69 5,76 89,53 5,45 109,98 109,99 64,58 64,59 1540,42 1541,23 59,19 56,37 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 -35,250 -31,070 -34,120 -34,140 27,980 0,280 28,550 36,720 34,540 1,800 0,690 -1,000 -11,260 -0,030 -0,030 -0,120 -0,120 -0,120 -0,060 -0,170 -0,020 -0,020 0 0 -0,020 -0,020 EU 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 -0,500 -7,900 IFM INDEPENDENT FD. MANAGAMENT AG ACATIS FV Akt.Gl.* EU 193,11 183,92 0 25,930 0 INKA INTERN. KAPITALANLAGEGESELLSCHAFT Aktien Welt* Antecedo Ind.Inv.A* AR Inter* EMCORE TOBa I* EMCORE TOBa R* HiYld Spez INKA* INKA Tertius* StSk. Dü. Abs. Ret.* EU EU EU EU EU EU EU EU 38,43 36,60 0 3,242 93,48 90,76 0,050 0,025 109,74 106,03 0 0,964 94,73 94,73 0,780 -8,125 91,31 91,31 0,020 -8,408 10889 10371 334,460 0,055 1370,64 1280,97 0 1,073 127,21 121,15 1,200 9,948 110,27 1,572 -0,830 116,63 2,683 -0,970 55,51 0 -0,130 104,49 0 0 126,57 0,420 -0,080 126,05 0,148 0,070 108,31 0,579 0,080 166,29 4,168 -0,400 343,31 11,921 0 419,29 7,820 0 109,20 3,063 0 84,45 0 0 101,31 2,023 0 97,26 0,383 -0,110 189,09 7,449 -3,640 259,01 0 0,010 97,16 0,497 -0,050 117,59 0,619 4,170 104,41 0 2,640 99,62 0 4,320 355,99 0 12,590 161,79 0 17,460 286,93 0 67,220 15638 0 32,730 205,21 0 50,010 0 2,62 0 2,94 0 12,29 0 20,66 0 42,45 0 30,94 0 24,83 0 69,34 0 200,47 0 245,07 0 10,65 0 5,23 0 9,48 0 5,77 0 124,18 0 183,95 0 57,72 0 0,03 0 0,66 0 3,89 0 47,92 0 33,16 0 0,03 0 544,38 0 6,37 PRIVATE LABEL FUNDS III-INVESTMENTS INTER ImmoProfil 110,27 116,63 55,51 104,49 126,57 126,05 108,31 166,29 343,31 419,29 109,20 84,45 101,31 97,26 189,09 259,01 97,16 117,59 104,41 99,62 355,99 161,79 286,93 15638 205,21 [email protected], www.jbfundnet.com Telefon +49 69 50 50 50-111 HWB-FONDS.COM US EU CH EU EU EU EU EU US EU PL EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU US EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU US EU EU EU EU EU EU US US US US US EU US EU EU US US EU EU US JP EU 0 0 0 0 0 0 0 0 Allround QUADInv.B* Allround QUADInv.C* EQ Gl Ex EmMa B* EQ Gl Ex EuropB* EQ Gl Ex N.Am B* FI EmMa HaCur B* FI Glb High IG B* FI Glb Low IG B* JB EF Special Val B* JB Gb Ex Eq CHF/Bh* JB Gb Ex Eq EUR/B* JB Gb Fx In-CHF/B* JB Gb Fx In-EUR/B* JB Strat Income B* JB Strat Income B* JB Strat Income B* JB Strat.BalancedB* JB Strat.BalancedB* JB Strat.BalancedB* JB Strat.Growth B* JB Strat.Growth B* Kw Gold Equity B* Kw Gold Equity B CHF* Kw Gold Equity B EUR* Kw Jap.Opp.Bh CHF Kw Jap.Opp.Bh EUR Kw Jap.Opp.Bh USD S&G Deutsche Akt B* WMP Equity Opport* WMP Strategiefonds EU EU US EU US US EU EU EU CH EU CH EU CH EU US CH EU US CH EU US CH EU CH EU US EU CH EU 160,45 118,69 76,43 98,98 100,99 100,95 101,88 101,69 152,51 135,71 152,40 108,61 143,72 117,86 158,12 145,96 146,44 151,64 127,74 89,47 112,29 110,01 103,90 92,54 102,55 105,32 101,81 257,52 122,51 101,18 160,45 118,69 76,43 98,98 100,99 100,95 101,88 101,69 152,51 135,71 152,40 108,61 143,72 117,86 158,12 145,96 146,44 151,64 127,74 89,47 112,29 110,01 103,90 92,54 102,55 105,32 101,81 257,52 122,51 101,18 0,152 0,353 0 0 0 2,788 1,023 2,482 0 0 0 0,554 1,017 1,335 2,353 1,113 1,628 2,047 0,745 0,726 1,117 0 0 0 0,022 0,022 0,022 0 0 0 27,510 14,270 -32,990 1,230 1,750 -0,100 0 0 17,020 18,400 19,240 0 0 6,710 10,150 9,250 12,370 17,800 9,280 13,910 26,080 26,690 83,610 37,420 -4,320 -2,930 -6,680 50,030 34,340 6,600 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 KANAM GRUND KAPITALANLAGEGES.MBH grundinvest Fd.* Leading Cities Inv* EU 31,33 EU 112,68 106,81 0 -4,360 -0,330 0 0 5,660 LBB INVEST www.inprimo.de Telefon: + 49 69 27 13 68-10 inprimo AktSpezAMI* inprimo Global* inprimo Wachstum* EU 87,48 83,31 EU 40,94 40,14 EU 105,81 103,74 0 -7,880 0,260 -0,180 0,850 -0,240 0 0 0 INTERNATIONAL FD. MANAGEM. S.A. LUX. 1822 Str.Cha.Pl.* 1822 Str.Chance* 1822 Str.Ert.Pl.* © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. EU EU EU 99,41 75,06 50,37 95,59 72,52 49,14 0,030 39,660 0 0,230 32,330 0 0,430 5,120 -0,260 0 0 0 Best-Inv. Bd.Sat. Best-INVEST 100 Best-INVEST 30 Best-INVEST 50 Deutschland Inv EuroK-INVEST. Europa-Invest EuroRent-Invest Go East Invest Keppler Glbl.Value Keppler-Em.Markets LBB-PrivatDepot1 A LBB-PrivatDepot1 B LBB-PrivatDepot2 A LBB-PrivatDepot2 B LBB-PrivatDepot3 A LBB-PrivatDepot3 B LBB-PrivatDepot4 A LBB-PrivatDepot4 B EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU 46,37 44,30 48,83 49,76 95,40 34,72 59,05 44,90 67,34 28,14 32,13 30,32 29,02 30,35 29,08 31,02 29,67 30,95 29,55 45,02 42,60 47,41 48,08 90,86 34,72 56,24 43,59 64,13 26,80 30,60 28,88 29,02 28,90 29,08 29,54 29,67 29,48 29,55 0,390 0 0,260 0,150 0 0 0,020 0,460 0 0 0 1,030 0,760 0,550 0,250 0,460 0,230 0,460 0,350 0,320 37,200 14,580 21,780 33,170 0 -27,240 0 36,120 -10,580 11,000 -0,610 -0,490 2,530 0,280 5,810 1,880 9,210 3,270 0 0 -0,110 -0,080 0 0 0 0 0 0 0 -2,070 -0,770 -2,500 -1,000 -1,890 -0,730 -0,900 -0,340 13,13 3,77 1,73 1,14 0,89 3,12 0,89 3,12 5,03 3,72 4,29 2,30 5,16 18,57 40,08 24,79 32,68 31,04 18,02 10,08 16,18 12,48 11,11 8,73 0,13 0,15 0,13 39,71 3,04 2,20 44 PRIVATE GELDANLAGE MITTWOCH, 30. MÄRZ 2016, NR. 61 IN DEUTSCHLAND ZUGELASSENE QUALITÄTSFONDS Name Whrg. Lingohr-Am.-Sys. LINGOHR-ASIEN-SYS LINGOHR-EUROPA-SYS LINGOHR-SYSTEMATIC Mars-5 MultiAsset Multirent-Invest Multizins-INVEST PBP Chance PBP Ertrag StarCap-Corp Bond TopPortfolio-Invest WachstumGlobal-INV Weltzins-INVEST Ausg. Rückn. EU 123,53 117,65 EU 86,28 82,17 EU 66,60 63,43 EU 105,85 100,81 EU 49,10 48,14 EU 36,88 35,81 EU 35,32 34,29 EU 109,81 103,59 EU 52,49 50,47 EU 32,60 31,65 EU 44,34 42,23 EU 32,72 31,16 EU 28,53 27,70 ZWG2) AktG.3) ImmoG.3) ATE4) 0 0 0 0 0,470 1,400 2,140 0 0,590 0,230 0,010 0 1,570 30,600 0 23,920 0 45,540 0 34,310 0 -3,610 0 0 0 0 0 36,510 0 -0,470 -1,720 0 0 -10,200 0 -77,680 0 0 0 Telefon: (0 69) - 21 04 - 14 14 Telefax: (0 69) - 21 04 - 73 92 E-mail: [email protected] Website: www.metzler-fonds.com Aktien Deutschl.AR* Aktien Europa AR* Argentum Perf Navi* Argentum Stab.-Port* Euro Corporates AI* Euro Liquidity* Expert Select* Metzler Werts. 93A* Metzler Werts. 93B* RWS-Aktienfonds* RWS-DYNAMIC* RWS-Ertrag* Vermögverwalt 30A* Vermögverwalt 50A* Vermögverwalt 70A* Wachstum Internat.* [email protected] www.LBBW-AM.de Akt. Deutschland* Akt.Min. Varianz R* Aktien Europa* Devisen 1* Div. Str. Eurol. R* Div. Str. Eurol. RT* Div.Strat.S&M R* FP Kontinuität* FP Rendite* FP Wachstum* Geldmarktfonds R* Global Warming* H&A Fonds-Select* Multi Global R* Nachh. Aktien R* Nachhalt. Renten R* RentaMax R* Renten Euro Flex* Rohstoffe & Ress.* Rohstoffe 1 R* Rohstoffe 2 LS R* RW Rentenstrategie* UnternAnleihEURoff* W&W €land-Renditefd* W&W Dachfonds Basis* W&W Dachfonds Gl.+€* W&W Europa-Fonds* W&W Global-Fonds* W&W Intern.Rentenfd* W&W Qua.Sel.Ak.Eu.€* W&W Qua.Sel.Ak.Welt* W&W SachInvest* W&W Vermög.Strat.* Zyklus Strategie R* EU 156,12 148,69 EU 63,13 60,12 EU 31,72 30,21 EU 89,70 89,70 EU 41,60 39,62 EU 35,87 34,16 EU 57,35 54,62 EU 65,72 63,50 EU 58,98 56,99 EU 53,06 51,27 EU 49,49 49,49 EU 38,92 37,07 EU 42,75 39,43 EU 98,35 95,49 EU 82,18 78,27 EU 54,99 53,65 EU 69,65 67,29 EU 32,84 32,84 EU 22,23 21,17 EU 27,92 26,59 EU 47,20 44,95 EU 120,22 119,03 EU 98,69 98,69 EU 55,30 53,43 EU 53,29 50,75 EU 71,75 68,33 EU 57,67 54,92 EU 66,18 63,03 EU 50,65 48,89 EU 37,47 35,69 EU 70,59 67,23 EU 49,35 47,00 EU 54,45 51,86 EU 42,23 40,22 0 0 0 0,240 0 0 0 1,450 1,180 0,230 0 0 0,890 0,120 0 0,190 0,760 0,100 0,010 0 0,020 0,320 2,420 0,090 0,360 0,070 0,070 0,040 0,180 0,010 0,010 0 0,570 0,010 EU 208,86 202,78 EU 197,83 192,07 2,070 8,360 28,190 0 15,510 0 -14,400 0 0 0 35,310 0 19,390 0 7,390 0 6,400 0 8,040 0 17,640 0 0 0 31,970 0 1,020 1,970 7,810 0 32,850 0 0 0 0 0 0 0 -3,680 0 0 0 0 0 -0,300 0 0 0 -4,770 0 -0,630 -1,520 26,170 0 -2,660 0 13,480 0 -4,890 0 -28,330 0 23,040 0 1,530 0 0,560 0 -48,140 0 2,030 0,930 Eastern Europe A* Europ.ConcGrowth A* Europ.Sm&Micro Cap* Europ.Small Comp.A* European Growth A* Global Selection A* Internat. Growth A* Japanese Equit A* EU 147,40 144,51 EU 49,41 47,51 EU 70,88 67,50 EU EU EU EU EU EU EU 28,81 20,67 36,37 20,99 35,40 28,34 26,60 28,72 19,64 35,28 19,94 34,34 27,35 25,67 0,295 0 0 33,650 0,261 0 0 45,600 0,324 0 0,153 6,600 0,054 23,260 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0,650 1,720 0 0 0 0 0 0,010 0,040 0,460 0,200 0,240 0 82,31 157,35 210,70 237,41 146,63 72,13 55,58 41,47 0 0 0 0 0 0 0 0 21,670 0 -22,270 0 34,520 -0,270 1,490 -0,110 0 0 0 0 10,770 0 0 0 0 0 -11,200 0 24,560 0 3,690 0 3,930 0 8,620 0 14,470 0 -49,760 0 82,31 165,22 221,24 249,28 153,96 75,74 58,36 43,54 2,540 37,150 52,190 75,570 61,070 35,570 57,460 2,160 0 0 0 0 0 0 0 0 0 -7,620 0 0 0 0 0 0 0 EU 180,86 172,25 MONEGA KAPITALANLAGEGES.MBH 0 0 0 Telefon (0251) 702 49 www.lvm.de Euro-Kurzläufer* Europa-Aktien* Euro-Renten* Inter-Aktien* Inter-Renten* ProBasis* ProFutur* EU EU EU EU EU EU EU EU Amp Europa Meth* 0 60,31 0 79,42 1,910 51,540 -0,390 0 11,060 0 0 6,660 -0,310 163,83 110,24 132,55 122,81 131,40 68,20 34,16 115,56 111,00 69,51 25,06 14,82 103,75 103,70 105,00 140,12 0 0 0 0 0 0 0 ARIAD Active All I* Asia Pac. Sm. Sel.* Australia Val SmSe* DEVK Verm.Classic* Equity for Life I* Equity for Life R* Global Val SmSelect* Global Val SmSelect* IIV Mikrofinanz AI* IIV Mikrofinanz I* IIV Mikrofinanz R* Landert Active Eq Landert Bond Opp Lazard Global Corp* Lupus alpha R I* Lupus alpha R R* Mone. Glob CorpP I* Monega BestInvest* Monega BestInvEURA* Monega Chance* Monega Dän.Co.Bds* Monega Dän.Co.BdsR* Monega Ertrag Monega Euro-Bond Monega Euroland Monega FairInv.Akt* Monega Germany Monega Glob Bond I* Monega Glob Bond R* Monega Glob CorP R* Monega Innovation* Monega Mu Konzept* Monega Rohstoffe* Monega Zins ProAkt* OptiAnlage Ausg. T* Sentiment Ab.R.(I)* Sentiment Ab.R.(R)* Short Tra.SGB A Short Tra.SGB Tnet Sparda M.nh.Verm. Sparda OptiAnAusEA* Sparda-MünchenVerm* VM Sterntaler* VM Sterntaler II* VM SterntalerEurol WGZ Corporate M R* WGZ Mittelst.-Rent.* EU EU EU EU EU EU EU US EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU 102,04 55,99 47,79 45,86 100,38 51,55 45,91 37,61 103,58 1018,37 104,22 54,56 50,86 102,35 105,11 51,81 103,30 52,31 54,12 33,16 102,01 50,15 61,29 56,17 37,68 48,14 67,81 108,55 55,56 51,46 54,95 49,39 35,46 39,47 54,44 99,14 50,51 48,60 51,78 50,98 52,13 52,82 139,42 108,44 108,95 101,61 99,23 EU EU EU EU EU 56,17 65,44 77,29 64,95 93,86 102,04 0 0 0 53,84 0 9,883 0 45,95 0 -8,298 0 44,52 0,200 -0,340 -2,007 100,38 0 -0,723 0 50,05 0 -0,719 0 44,14 0 -10,784 0 36,16 0 -11,992 0 100,56 1,010 0 0 1008,29 17,180 0 0 101,18 1,510 0 0 54,56 0 8,212 0 50,86 0,670 -0,001 0 102,35 1,170 -0,001 0 101,07 0,440 -0,001 0 49,82 0 -0,001 0 103,30 0,840 -0,001 0 52,31 0 -1,482 0 51,54 0 -5,212 0 31,73 0 -8,399 0 102,01 1,950 0 0 50,15 0,270 0 0 59,22 0,990 -2,808 0 54,53 0,650 0 0 36,41 0 -19,497 0 45,85 0 -10,042 0 65,52 0 15,279 0 108,55 1,070 -0,001 0 53,68 0,160 -0,002 0 49,72 0 -0,001 0 53,09 0 34,898 0 48,42 0 -2,796 0 34,10 0 -15,215 0 38,32 0,100 -3,482 0 53,37 1,090 2,243 -1,737 99,14 0 -0,003 0 49,28 0 -0,003 0 48,12 0,270 0 0 51,78 0,170 0 0 50,23 0,200 4,710 0,078 51,11 1,100 3,340 -2,325 52,04 0,310 -1,730 -2,089 134,06 0 25,929 0 104,27 0 4,142 0 104,76 0 6,540 0 100,11 0 0 0 99,23 1,050 0 0 Telefon +49 69 78808 137 [email protected] www.mainfirst.com EU EU EU EU EU EU EU EU 108,93 121,97 102,53 91,32 157,76 92,36 147,62 72,61 14,348 35,371 EU 50,98 49,02 EU 54,98 52,87 EU 66,34 64,10 EU 47,78 47,31 EU 75,52 71,92 EU 46,35 44,14 EU 32,26 31,17 EU 58,45 56,75 EU 56,53 54,36 EU 49,52 47,16 EU 48,76 47,11 EU 78,71 74,96 EU 28,58 27,22 EU 145,11 138,20 EU 51,68 49,93 EU 59,33 57,32 EU 61,98 59,60 10,00 0 65,001 -7,645 32,108 Em. Mkt Fix Inc. A* Em. Mkt Fix Inc. A* Em. Mkt Fix Inc. I* Em. Mkt Fix Inc.AX* Em. Mkt Fix Inc.IX* Opp.Eq. Fd A* Opp.Eq. Fd A* Opp.Eq. Fd I* 0 -10,510 -2,920 0 25,630 -40,240 0 1,660 32,980 38,140 0 31,410 -80,810 14,890 0 -7,050 -8,190 0 0 0 0 MS Absolute Ret I* MS Europa-Aktien I* MS Global-ChancenI* MS Global-ChancenS* MS Welt-Aktien I* 54,53 65,44 73,61 61,86 89,39 0,640 0 0 0 0 -2,265 32,004 31,633 20,234 33,399 Asia Pacific* Asian Bonds* Real Protect* Real Protect R* Real Return* EU EU EU EU EU 112,97 107,59 0 31,620 68,37 66,38 3,960 0 100,97 98,99 9,880 0 100,06 98,10 0 0 578,34 567,00 99,490 0 US 65,51 EU 104,83 62,39 99,84 0 -27,280 0 31,320 0 0 0 0 „spec. situations“* 3 V Swiss S&M Cap* Aktienstrat.MM.OP* AW Stks AlphPls OP* Cash Plus* Com Alpha OP R-EUR* Commodity Alpha OP* ERBA Invest OP* EuroSwitch Bal.Pf.* EuroSwitch Def.C.* EuroSwitch Subst.* EuroSwitch WldProf.OP* FFPB Dynamik* FFPB Fokus* FFPB Kupon* FFPB MTrend Dplus* FFPB MTrend Plus* FFPB Rendite* FFPB Variabel* FFPB Wert* Gl.Trend Equity OP* EU 75,19 71,61 CH 178,09 174,60 EU 79,26 75,49 EU 47,39 45,13 EU 100,51 99,02 EU 49,05 46,71 US 63,74 60,70 EU 31,16 31,16 EU 57,72 55,23 EU 55,07 53,21 EU 59,59 56,75 EU 54,42 51,71 EU 11,79 11,23 EU 11,91 11,34 EU 12,66 12,06 EU 12,36 11,77 EU 13,20 12,57 EU 12,44 11,85 EU 11,96 11,39 EU 12,67 12,07 EU 44,97 42,83 0 0 0 0 0,340 0 0 0,210 0 0 0 0,030 0 0 0 0 0 0,020 0 0,010 0,030 43,423 -24,368 30,665 44,445 0 0 0 -45,106 12,806 8,654 -4,298 2,056 -0,288 -8,942 1,101 14,179 0,659 1,351 0,769 1,212 0,208 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 16,17 19,91 19,28 22,31 34,18 71,55 82,33 94,94 15,62 19,24 19,28 21,56 34,18 68,14 78,41 94,94 Growing Mkts 2.0* Klima* New Energy Fund* ÖkoTrust* ÖkoVision Classic* ÖkoVision Gar.20* Water For Life C* EU EU EU EU EU EU EU 132,23 49,32 5,46 119,19 144,67 116,71 141,14 125,93 46,97 5,15 113,51 137,78 111,15 134,42 PAYDEN & RYGEL GLOBAL LTD. 0 Gl.Em.Mkts Bd € A* Global HY Bond USD* International Bd $* International Bd €* 193,901 8,572 -18,322 66,858 76,604 65,638 71,081 45,974 30,407 50,760 31,728 16,550 -6,329 37,887 -1,169 57,759 18,627 13,452 -2,664 0 0 0 0 2,037 2,050 42,156 44,227 -0,013 0 0 0 0 30,295 21,526 31,778 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0,308 0 0 0,471 0,772 0 0 0 -0,899 -0,907 -0,714 -0,903 -0,701 32,571 43,833 46,448 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 EU US US EU 18,19 22,19 24,18 16,13 18,19 22,19 24,18 16,13 0 0 0 0,420 0 0,370 0 0,219 0 0,143 0,076 29,810 0 0,171 12,430 78,850 0 35,100 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 Tel: +44 20 3640 1407 Fax: +44 20 3640 1007 0 0,63 0,38 0,20 0,66 0 0 0 0 0 EU US US US US EU US US 0 0 0 0 0 Oppenheim Asset Management Services S.à.r.l. ,Luxenbourg 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 MERIDIO FUNDS GCC&MENA Opp P Green Balance P 0 0,090 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0,200 1,750 0,770 0,180 0,190 0,100 0,100 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 NOMURA ASSET MANAGEMENT DEUTSCHLAND 0 0,560 0,240 0,930 0,840 0 0,190 0,610 0,460 0,340 0 0,410 0 0,070 0 1,530 0 0 9,93 53,17 42,67 293,72 275,18 322,65 310,54 42,88 37,44 41,89 35,94 71,13 55,78 52,10 46,13 428,69 59,38 50,89 50,23 50,10 51,86 51,46 52,63 47,00 45,63 38,45 204,02 59,02 124,16 114,71 131,60 121,62 60,51 76,03 146,42 Transfer Agent: Sal Oppenheim jr. & Cie. Lux. S.A. Tel. +352 22 15 22 - 441; Fax +352 22 15 22 - 600 Telefon 089/2867-2867 [email protected] www.meag.com EmergingMarkets R. EuroBalance EuroErtrag EuroFlex EuroInvest A EuroKapital EuroRent A FairReturn A GlobalBalance DF GlobalChance DF GlobalRent Nachhaltigkeit A Osteuropa A ProInvest RealReturn A VermAnlage Komfort VermAnlage Ret A 10,43 54,77 44,80 308,41 288,94 338,78 326,07 45,13 39,41 43,15 37,83 74,69 57,45 54,71 47,74 437,26 62,35 53,43 52,24 50,10 51,86 53,00 54,21 47,00 47,00 40,37 214,22 61,97 127,88 118,15 135,55 125,27 62,63 79,83 153,74 WORLDWIDE INVESTORS PORTFOLIO SICAV MULTISELECT AbsRet Multi Ass A* Classic Stock Fd.A* EmMkts CorpB Bal A2* EmMkts CreditOppA2* Germany Fund A* Gl DividendStars A* Global Equities A* Top Europ. Ideas A* EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU US EU EU EU EU US EU US EU EU EU CH US EU EU EU EU EU EU US MPC COMPETENCE LRI INVEST S.A. Deutsche AktTotRet* M&W Capital* NW Global Strategy* 172,02 115,75 137,19 126,49 131,40 68,20 35,87 119,60 111,00 72,99 26,31 15,26 107,38 107,33 108,68 147,13 METZLER IRELAND LTD. LILUX LiLux Convert* LiLux-Rent* EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU tägliche Anteilspreisveröffentlichungen – mitgeteilt von vwd group Global Abs.Ret. OP* Greiff Def.Plus OP* Greiff Dyn.Plus OP* MedBioHealth EUR* MedBioHealth EUR H* MedBioHealth I* MedBioHealth I H* Mu.In.Spezial OP R* Mult.Inv.Global OP* Multi Invest OP F* Multi Invest OP R* OCP International* Pf Defensiv OP* Pf Dynamisch OP* Pf Moderat OP* Pharma/Health* PTAM Bal. Pf. 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Aktienfds* FVB-Dt. Rentenfds* Geno AS:1* Invest Euroland* Invest Global* KasselerB.UniSel.* KCD Uni. Aktien* KCD Uni.Renten+* KCD-Uni Nachh.Mix* LIGA-Pax-Aktien-U.* LIGA-Pax-K-Union* LIGA-Pax-Rent-Unio* MultiStratGloUnion* MVB RentaSel 2017* MVB TrendStrat Val* Priv.Fonds:Flex.* Priv.Fonds:FlexPro* Priv.Fonds:Kontr.p* PrivFd:Kontrolliert* Profi-Balance* Stuttg.Bk.Rentinv.* SüdwBk.Interselect* SüdwBk.Intershare* Südwestbk.-Inter.* Uni21.Jahrh.-net-* UniDeutschl. XS* UniDeutschland* UniEu.Renta-net-* UniEuroAktien* UniEuropa-net-* UniEuroRenta* UniEuroRentaHigh Y* Unifavorit: Aktien* UniFonds* UniFonds-net-* UniGlobal* UniGlobal Vorsorge* UniGlobal-net-* UniJapan* UniKapital* UniKapital-net-* UniNachhaltig A Gl* UniNordamerika* UnionGeldmarktfds* UniRak* UniRak Kons.-net-A* UniRak Konserva A* UniRak -net-* UniRenta* UniSel. Global I* UniStrat: Ausgew.* UniStrat: Dynam.* UniStrat: Flex net* UniStrat: Konserv.* UniStrat:Flexibel* UniStrat:Offensiv* VR Main.Sel.Union* VR WestMünsterland* VR-BK RH.-NK.UNI.BA* EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU 44,29 49,83 70,50 55,97 54,74 120,14 44,82 41,07 67,13 51,95 76,25 33,75 46,25 53,51 56,16 36,30 38,28 26,90 74,79 50,33 51,06 109,37 128,21 137,40 124,08 63,55 40,67 55,89 56,91 43,03 27,56 129,63 179,09 56,66 60,82 57,79 69,95 35,49 117,14 45,96 66,72 185,98 182,15 106,54 44,05 113,75 42,05 81,77 227,42 49,13 112,98 108,34 110,96 59,62 21,68 61,67 56,72 46,00 50,12 67,04 51,40 42,47 59,33 49,79 121,21 43,20 48,61 69,12 54,60 53,15 114,42 43,73 40,46 65,17 50,44 74,03 33,75 46,25 53,51 54,52 36,30 37,71 26,12 73,32 48,85 49,10 109,37 128,21 137,40 124,08 62,30 39,49 54,26 55,25 41,78 27,56 124,64 172,20 56,66 57,92 57,79 67,91 34,46 111,56 43,77 66,72 177,12 173,48 106,54 41,95 111,52 42,05 77,88 216,59 49,13 109,69 108,34 108,78 59,62 21,05 59,87 55,07 44,66 50,12 65,09 49,90 41,23 59,33 48,84 117,97 0,780 0,540 2,530 1,500 0,580 0 0 0,140 0,200 0 0 0,070 0 0,520 0,760 0 0,590 0,390 1,750 0,290 0 1,230 0,250 2,100 1,990 0,930 0,840 1,010 0,050 0,850 0 0 0 0,600 0 0 0,330 0,750 0 0 0,060 0 0 0 0 0,640 0,250 0 0 0,130 0,920 0,380 0,450 0,440 0,170 0,090 0,640 0,260 0,670 0,600 0,800 0,110 0,710 0,660 1,490 0 26,410 10,020 23,070 0 32,090 1,200 0 14,830 -13,490 25,560 23,800 -1,160 0 1,080 1,810 0 0 -2,590 0 0,340 5,420 13,310 9,480 6,270 21,550 0 18,000 11,900 0,010 -19,220 69,830 27,290 0 -6,730 14,420 0 0 73,980 38,980 24,010 37,520 -7,820 32,670 -21,980 0 -0,010 44,310 38,150 0 41,730 4,740 5,000 19,170 -0,010 31,160 9,350 13,590 -3,150 10,250 -2,260 14,620 13,930 -2,720 2,940 0 0 0,360 0 0 0 0 0 0,300 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0,200 0 0 0 0 0 0 -0,070 0 -0,310 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 -0,220 0,060 -0,120 -0,010 -0,380 -0,850 -0,860 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 UNION INVESTMENT (LUXEMBURG) BBBank Konz Divid* Ch.Vielfalt2020 II* Chanc.Vielfalt2020* ChancenVielfalt 21* Commodities Invest* Deutschl. 2016 III* Ern. Ener. (2018)* FairWorldFonds* LIGA Portfolio Con* LIGA-Pax-Cattol.-U* LIGA-Pax-Corp.-U.* LIGA-Pax-La.-U2022* PrivFd:Konseq.pro* PrivFd:Konsequent* Quon-Euro Credit* SpardaRentenPlus P* UG Best o Wrl 2016* UG: Com.2017 IV* UG:BRIC 2017 II* UGaTop: Europa III* UGTEuropa* UGTEuropa II* UGTop:Europa V* UI EM-Bonds 2016* UiGa.95:AkWelt2020* UIGl.High.YieldBds* UnGa95ChViel2019II* Uni.Eur. M&S.Caps* UniAbsoluterEnet-A* UniAbsoluterErt. A* UniAsia* UniAsia Pac.net* UniAsia Pacific A* UniCommodities* UniConvert.-Invest* UniDividAss net A* UniDividendenAss A* UniDyn.Eur-net A* UniDyn.Europa A* UniDyn.Gl.-net- A* UniDynamic Gl. A* UniEM Fernost* UniEM Osteuropa* UniEMGlobal* UniEuRe 5J* UniEuRe Co 2016* UniEuRe Co 2017* UniEuRe Co 2018* UniEuRe CoDeu19nA* UniEuRe CorDeut19A* UniEuRe Corp A* UniEuRe Corp M* UniEuRe EM 2021* UniEuRe EM2021netA* UniEuRe Emerg Mkt* UniEuRe Real Zins* UniEuRe RealZins n* UniEuRe Unan A* UniEuRe Unan-net-A* UniEurKap Corp-A* EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU 44,23 36,25 53,47 42,72 153,83 44,00 101,36 112,21 101,19 122,68 105,35 122,70 135,55 123,13 116,88 43,66 45,78 48,98 49,10 56,88 103,83 105,30 36,98 108,29 54,44 56,30 45,89 77,11 30,31 48,92 1472,58 1676,68 69,68 53,25 42,90 43,67 41,62 51,08 11365 100,70 98,44 51,69 60,61 60,37 100,00 97,75 37,87 43,36 0 106,04 0,460 105,11 0,460 99,64 0 36,25 0 114,70 0,610 110,77 0,750 52,17 0,590 41,68 0,520 151,18 0,080 42,72 0,730 99,37 2,330 112,21 3,760 101,19 0,890 122,68 1,500 102,28 3,490 130,29 1,110 101,94 1,000 102,75 0,780 116,80 0,140 129,04 2,120 117,21 1,270 111,26 1,690 94,18 4,100 116,11 0,550 43,22 0,850 96,33 0 44,02 0 48,98 0,050 48,14 0,050 54,17 0 103,83 0 101,25 0 35,22 0 104,61 0 54,44 0 54,13 0 45,89 0 74,14 0 30,31 0 47,04 0 1402,46 0 1596,84 0 66,36 0,020 51,18 0,060 42,48 1,220 43,24 1,200 40,80 1,110 101,73 2,330 102,04 2,630 49,59 0,670 11365 243,760 97,74 3,300 97,46 3,010 50,18 1,580 58,84 5,710 60,37 5,780 97,06 2,630 96,77 2,340 37,13 0,660 2,620 0 0,85 0 0 1,15 0 0 0,83 0 0 0,10 -0,010 0 0,25 0 0 3,92 0 0 5,10 10,300 0 0 -2,270 0 0 37,070 0 0 0 0 0 0 0 0 8,290 0,050 1,04 2,210 0 2,71 0 0 0 -1,780 0 0 0 0 12,28 0 0 7,66 0 0 8,21 -4,190 0 25,13 0,090 0 29,15 -2,810 0 24,76 -3,830 0 18,31 0 0 0 0 0 0,74 0 0 0 0 0 0 55,900 0 0,17 -1,180 0 0 -1,090 0 0 48,720 0 6,30 54,620 0 0,28 54,590 0 0,55 -0,020 0 0 -1,920 0 0 11,520 0 0 13,540 0 0 47,130 0 0,08 49,220 0 0 48,990 0 0 51,060 0 0,04 59,480 0 35,29 -15,480 0 0 38,560 0 0,47 -0,010 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 UniEurKap.Co.net A* UniEuroAnleihen* UniEuroAspirant* UniEuroKapit. 2017* UniEuroKapital* UniEuroKapital-net* UniEuropa* UniEuropaRenta* UniEuroR 2020-netA* UniEuroRenta 2020A* UniEuroSt.50 A* UniEuroSt.50-net* UniExtra EuroSt.50* UniFavorit: Renten* UniGa:Er.Ener2018* UniGa:Europ2016II* UniGaExt:D 2019 II* UniGar. Comm. 2016* UniGar.Deut.2016II* UniGar: AkWelt2020* Unigar: BRIC 2017* UniGar: BRIC 2018* UniGar: Deut.2016* UniGar: Deut.2017* UniGar: Deut.2018* UniGar: Deut.2019* UniGar: Dtl.2019 II* UniGar: EM 2020 II* UniGar: EmMkt 2018* UniGar: Europa 2016* UniGar:EmMkt 2020* UniGarant:3Chancen* UniGarant:BEOW2016* UniGarant:Nord2021* UniGarant95 2019* UniGarant95:N2019* UniGarExt: Deut.2019* UniGarPl: Eur.2018* UniGarTop: Eur.IV* UniGlobal II A* UniInst.S.-TCredit* UniKonzept: Divi.A* UniKonzept: Port A* UniKonzept:D.net A* UniKonzept:Po.netA* UniMarktf. A* UniMarktf. -net- A* UniOpti4* UniOptima* UniOptimus-net-* UniProAnl.2020/II* UniProfiAn 2016* UniProfiAn 2023* UniProfiAnl. 2017* UniProfiAnl. 2021* UniProfiAnl. 2025* UniProfiAnl.2017II* UniProfiAnl.2019II* UniProfiAnl.2023II* UniProfiAnlage2017* UniProfiAnlage2019* UniProfiAnlage2020* UniProfiAnlage2024* UniProfiAnlage2027* UniProt.Europa II* UniProtect:Europa* UniRak EM net A* UniRak Em. Mkts* UniRak Nachh.A net* UniRak NachhaltigA* UniRenta Corp A* UniRes: Euro Corp.* UniReserve: Euro A* UniReserve: USD* UniSec. Bas. Ind.* UniSec. BioPha.* UniSec. High Tech.* UniSec.Klimawandel* UniVa. Europa A* UniVa. Global A* UniVa.Euro.-net-A* UniVa.Glb-net-A* UniVorsorge 1 ASP* UniVorsorge 1 AZP* UniVorsorge 2 ASP* UniVorsorge 2 AZP* UniVorsorge 3 ASP* UniVorsorge 3 AZP* UniVorsorge 4 ASP* UniVorsorge 4 AZP* UniVorsorge 5 ASP* UniVorsorge 5 AZP* UniVorsorge 6 ASP* UniVorsorge 6 AZP* UniVorsorge 7 ASP* UniVorsorge 7 AZP* UniWirts.Aspirant* VBMH VermögenBasis* EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU US EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU 37,79 37,79 0,620 0 0 0 56,66 55,01 0,320 0 0 0 45,90 44,56 1,420 0 0 0 93,83 93,83 3,010 0 0 0 68,37 67,03 0,350 0 0 30,56 43,32 43,32 0,230 0 0 0 1804,48 1718,55 0 37,990 0 82,32 52,26 50,74 0,490 -0,010 0 0 99,58 1,340 0 0 0 99,72 1,480 0 0 0 44,27 42,57 0 13,550 0 0 35,97 35,97 0 11,210 0 0 87,44 84,08 0 -2,500 0 0 26,63 26,11 0,370 -0,020 0 0 113,40 1,610 0 0 3,69 109,59 0,500 0 0 5,09 115,22 0,920 0 0 1,33 100,26 0,700 0 0 5,79 119,35 1,540 0 0 5,40 111,28 0,460 0 0 0 102,20 0,470 0 0 5,34 102,60 1,860 0 0 7,77 159,99 0,950 0 0 17,51 109,83 0,990 0 0 6,38 120,29 2,300 0 0 7,77 110,31 0,240 0 0 1,07 108,61 0,190 0 0 1,47 101,03 1,640 0 0 1,25 102,65 0,940 0 0 7,07 119,61 0 0 0 16,76 111,81 0 0 0 0 113,63 0,530 0 0 5,50 128,45 0,680 0 0 6,19 103,31 1,630 0 0 0,52 94,82 0,130 0 0 0,34 99,21 0,320 0 0 0,76 113,14 1,030 0 0 2,91 122,54 0,790 0 0 5,19 129,64 124,65 2,850 -4,430 0 21,92 80,59 76,75 0 32,000 0,010 0 45,89 45,43 1,860 0 0 0 47,58 45,75 0 12,060 0 0 44,11 42,41 0 -0,020 0 0 47,29 47,29 0 11,540 0 0 43,85 43,85 0 -0,030 0 0 37,25 35,82 0 31,910 0 0 36,48 36,48 0 31,520 0 0 99,53 99,53 0,320 0 0 0 758,89 751,38 10,160 0 0 0 713,82 713,82 7,240 0 0 0 115,70 115,70 2,610 -1,840 0,020 15,74 103,38 103,38 1,070 -3,590 0,020 12,00 117,64 5,510 -14,090 -0,010 17,45 106,41 106,41 1,400 0,270 0 13,15 117,13 117,13 2,160 0,690 0 8,84 122,30 122,30 3,050 1,190 0 9,76 108,04 108,04 1,270 -0,290 0 6,75 114,17 114,17 1,880 0,300 0 4,96 118,96 118,96 2,950 0,120 0 7,21 110,67 0,800 -9,670 0,010 20,86 107,82 3,110 -13,060 0 14,20 109,06 109,06 2,670 -3,390 0,010 10,12 115,28 115,28 2,970 -4,380 0,010 13,60 120,55 120,55 3,310 -0,130 0 6,60 113,84 110,52 0 4,460 0 17,20 116,74 113,34 0,150 -1,090 0 17,15 138,59 138,59 1,810 25,600 0 0 146,05 140,43 1,920 25,930 0 0 65,06 65,06 0,110 23,120 0 0 67,87 65,89 0,290 23,600 0 0 96,19 93,39 1,680 0 0 45,06 42,16 42,16 0 0 0 0 502,71 502,71 2,210 0 0 0 983,24 983,24 0 0 0 0 89,22 85,79 0 40,400 0 0 99,20 95,38 0 54,980 0 0 69,01 66,36 0 59,800 0 0 32,17 30,93 0 -40,800 0 0 47,95 46,11 0 20,030 0 0 86,02 82,71 0,030 51,320 0 0 46,65 46,65 0 20,010 0 0 82,81 82,81 0,030 50,990 0 0,03 49,47 48,03 0 0 0 0,01 49,39 47,95 0 0 0 0 49,41 47,97 0,190 0 0 3,23 49,58 48,14 0,190 0 0 4,15 51,51 50,01 0,280 0 0 3,19 52,75 51,21 0,290 0 0 3,94 55,70 54,08 0,420 0 0 3,61 58,23 56,53 0,440 0 0 4,54 62,09 60,28 0,470 0 0 4,66 68,01 66,03 0,510 0 0 5,98 65,07 63,17 0,400 0 0 3,78 74,50 72,33 0,460 0 0 5,15 67,23 65,27 0,480 0 0 3,33 79,97 77,64 0,570 0 0 4,57 34,47 33,47 0,470 -0,010 0 0 71,87 71,16 0,340 2,760 -0,310 0 EU EU EU 96,59 57,54 53,99 91,99 54,80 51,42 Acatis AktienD ELM Wallb.Gl.Mircof.P* EU 281,43 266,76 EU 124,56 120,93 0 78,060 0,600 0,110 0 1,63 0 22,64 www.walserprivatbank.com Telefon +43 5517 202-01 PTF Classic Nord I Wal. Pf Akt.Europa Wal. Pf Cap Dollar* Wal. Pf Classic NA Wal. Pf EmMkt Sel* Wal. Pf EmMkt Sel I* Wal. Pf German Sel Wal. Pf GermanSel A Wal. Pf Rent Euro* Wal. Pf Rent Glob* Wal. Pf USA Sel R* Wal.Str.Balance* Wal.Str.Basis* Wal.Str.Basis A* Wal.Str.KapErt Pl* Wal.Str.Perspekti* Wal.Str.Plus* Wal.Str.Potenzial* US EU US US EU EU EU EU EU EU US EU EU EU EU EU EU EU 107,38 88,14 179,91 208,74 94,77 93,59 210,59 98,34 135,15 115,48 98,18 136,27 138,89 108,29 118,48 127,21 137,28 106,21 107,38 83,94 174,67 198,80 90,26 93,59 200,56 93,66 131,21 112,12 93,50 129,78 132,28 103,13 112,84 121,15 130,74 101,15 0 0 0 0 0 0,060 0,670 0,130 1,580 0 0 1,860 2,520 1,820 1,210 1,300 2,030 0 7,220 41,020 -0,030 89,280 -1,060 -2,140 35,940 -0,860 0 0 -1,830 8,540 -2,630 0,270 1,150 12,850 4,540 10,250 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 -0,020 -0,180 0 -1,230 0,390 0,040 -0,140 0 13,09 46,99 5,98 0 20,95 0,04 48,79 13,18 0 16,65 19,87 0 13,19 10,83 18,13 4,28 Telefon +49 40 3282-5100 www.warburg-fonds.com Advisor Global* AE&S Struktur Sel* Aequo Global I* AES Rendite Selekt* AES Selekt A1* AFA Gl Werte Stab* Alstertor Portfolio Fle* Alstertor Portfolio Kap* BK FOKUS BASEL III* Bremen Trust* BUND TREND as I* BUND TREND as R* Classic* Daxtrend* Degussa Pf.Priv.Ak.* DirkMüllerPremAkti* Euro Renten-Trend* Fundamentum* Global Economic P.* MPF Global* Multi-Asset Select* ORDO - Rentenfonds* PrivatConsult* Renten Plus* Sm&MiCaps Europa R* Sm&MidCaps Deut.R* Trend Alloc. Plus* Wachstum-Strategie* WI Selekt C - A -* WI Selekt D - A -* Zinstrend-Fonds* Zukunft-Strategie* EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU EU 70,37 41,40 41,48 60,27 40,03 15,51 12923 12978 50,72 23,36 7361,36 73,62 17,89 46,28 76,36 95,90 139,55 36,13 54,50 41,52 70,72 25,46 56,57 41,09 75,81 186,94 156,81 27,65 49,10 46,62 90,85 39,54 67,02 0,470 20,940 0 39,43 0 -11,810 0 40,27 0 -7,430 0 58,51 1,650 0,540 -0,170 38,12 0 17,610 0 14,62 0 22,360 0 12426 46,110 5,550 -0,070 12360 0 15,280 0 48,30 2,360 -0,760 0 22,68 0,140 -17,310 0 7361,36 0 0 0 71,48 0 0 0 17,04 0,060 -40,610 0 44,08 0 26,600 0 72,72 0,530 -21,070 0 92,21 0 -6,320 0 135,49 0 0 0 34,41 0 0,830 -0,340 51,90 0,170 -4,240 -0,820 40,31 0 27,330 0 67,35 0,270 -45,020 0 24,72 1,020 0 0 53,88 0,320 -10,400 0 39,89 0,140 -16,280 0 72,20 0 30,430 0 178,04 0 47,070 0 150,78 0 0 0 26,33 0 14,480 -0,010 46,76 0 0,150 -0,030 45,26 0,530 -3,150 -0,170 88,20 0,440 0 0 37,66 0 23,150 0 Telefon +49 211 88288-500 [email protected] www.westinvest.de WestInv. InterSel.* EU 49,13 46,57 0,080 -0,440 8,570 W&W INTERNAT. ASSET MANAG. AG LUX. W&W Europarent A* EU 62,58 60,76 0,250 EU 1288,71 1251,17 13,600 W&W Europarent B* W&W Globalrent EUR* EU 127,81 123,49 0,430 0 0 4,100 0 0 0 0 0 0 0 -0,009 -0,009 0 46,299 41,801 0 0 W&W ASSET MANAGEMENT DUBLIN Euro Corporate Bd.* SouthEast Asian Eq* EU EU 8,97 86,80 8,97 86,80 0,140 1,420 0,320 0,020 2,770 4,150 0,060 -1,790 9,080 0 0 0 Sauren Gl.Hedgef A* EU 15,19 14,47 9,220 0 6,22 * Fondspreise etc. vom Vortag oder letzt verfügbar 1) Investmentfonds nach Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB) 2) ZWG: Zwischengewinn seit 1. Januar 2005 ZWG fett abgedruckt: für diesen Fonds wird Ertragsausgleichsverfahren angewendet 3) AktG / ImmoG: Aktueller Aktien-/Immobiliengewinn (Veräußerungsgewinn bei Investmentanteilen) in Prozent 4) ATE: Akkumulierte Thesaurierte Erträge ausländischer Fonds seit 1.1.1994 gemäß AIG Kontakt für B2B-Partner: Telefon +49 69 71043-900 www.universal-investment.de Han BasisInvest* Han MaxInvest* Han MediumInv.* Solution Rend Plus* Spiekerm.& Co Str* Sydbank VV Dyn* Sydbank VV Klass* EU 62,66 62,04 EU 32,43 31,49 EU 52,66 51,63 EU 36,66 35,59 EU 105,37 100,35 EU 49,88 47,50 EU 49,46 47,10 0,146 0 0,039 0,210 0 0,244 0,130 0 0 -64,960 0 -15,010 0 -15,870 0 -3,330 -0,235 28,960 0,198 11,150 0,130 0 0 0 0 0 0 UNIVERSAL-INVESTMENT-LUXEMBOURG S.A. CondorBalance-UI* CondorChance-UI* CondorTrends-UI* FPM FdStpGerm AC* FPM FdStpGerm SMC* FPMFdLadonEuroVal* Stkp Ger All Cap I* Stkp Ger S/M Cap I* © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. EU EU EU EU EU EU EU EU 76,47 55,71 59,28 314,74 289,91 190,80 14848 1155,06 72,83 53,06 56,46 302,63 278,76 183,46 14848 1155,06 0 0,027 0 0 0 0 0 0 0 HEDGEFONDS UNION INVESTMENT REAL ESTATE UniImmo:Dt.* UniImmo:Europa* UniImmo:Global* Telefon +352 273572-1 [email protected] www.wallberg.eu 45,600 38,500 40,970 70,850 71,380 49,090 33,570 12,760 Währungen: AU=Australischer Dollar, CH=Schweizer Franken, CA=Canadischer Dollar, DK=Dänische Krone, EU=Euro, GB =Brit. Pfund, JP=Japanische Yen, NO=Norwegische Krone, PL=Polnische Zloty, SE=Schwedische Krone, SG=Singapur-Dollar, US=US-Dollar Bei der ausschüttenden Tranche ist die Währung gefettet. Weitere Fonds-Infos unter: http://finanzen.handelsblatt.com/fonds_suche.htn Fondskurse für Profis im "vwd market manager" ab Seite 120. Alle Angaben ohne Gewähr; keine Anlageberatung oder -empfehlung 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 46 NAMEN DES TAGES MITTWOCH, 30. MÄRZ 2016, NR. 61 ROGER CICERO DEBORAH UND ZACK SNYDER Mr. Swing singt hier nicht mehr Helden des Alltags Die Macher von „Batman vs Superman“ managen Weltenretter – und acht Kinder. Martin Tofern Düsseldorf action press D ie Musikwelt steht unter Schock: Jazz-Sänger Roger Cicero ist tot. Er starb im Alter von 45 Jahren an einem Hirninfarkt. Noch vor zwei Wochen sah ich Cicero bei seinem Auftritt im „Morgenmagazin“ des ZDF. Dort warb er wie gewohnt sympathisch und lässig für sein neues Album „Cicero sings Sinatra“. Launig beantwortete er die Fragen von Moderatorin Dunja Hayali und sang anschließend „The best is yet to come“. „Es war mal wieder herrlich. Ist mittlerweile wie nach Hause kommen ...“, schrieb der Sänger anschließend auf seiner Facebook-Seite. Ähnliche Auftritte absolvierte Cicero in einigen regionalen Abendschauen. „Einen Tag nach seinem letzten Live-Auftritt im Bayerischen Fernsehen traten plötzlich akute neurologische Symptome infolge eines Hirninfarkts auf“, berichtete Ciceros Management. Im Krankenhaus verschlechterte sich sein Zustand rapide. Der Sänger starb „im Kreise seiner Lieben, ohne das Bewusstsein wiedererlangt zu haben“. Konzerte, Fernsehauftritte, Interviews: Cicero hatte sich wohl immer schon zu viel zugemutet. Erst im vergangenen November hatte er wegen eines akuten Erschöpfungssyndroms mit Verdacht auf Herzmuskelentzündung sämtlich Termine bis Ende 2015 absagen müssen. Der Sohn des Jazz-Pianisten Eugen Cicero hatte seinen Durchbruch mit einer Mischung aus Pop, Jazz und Swing geschafft, die Songs stets gewürzt mit teils nachdenklichen, teils amüsanten Texten. Beim Eurovision Contest 2007 sang er: „Frauen regier‘n die Welt“ und belegte den 19. Platz. Ciceros Markenzeichen waren der etwas zu klein geratene Hut und die Ahnung, das Leben so zu leben, als sei es morgen zu Ende: „Denn wenn es morgen schon zu Ende wär, (...) dann leb‘ ich vielleicht heute nur ein kleines bisschen mehr.“ Deborah Snyder und ihr Ehemann Zack: Bei der Arbeit und zu Hause ein Paar. Astrid Dörner New York D eborah und Zack Snyder sind ein ungewöhnliches Paar. Die Produzentin und den Regisseur verbindet eine Vorliebe für düstere Charaktere, Mythen, Spezialeffekte und Gewalt. Und weil die beiden das in Hollywood als Pluspunkt sehen, haben sie ihre gemeinsame Firma gleich „Cruel and Unusual Films“ genannt. Ihr Gespür für die dunkle Seite hat den beiden nun den lange erhofften Erfolg eingebracht – zumindest an der Kinokasse. Zack, 50, ist der Regisseur hinter „Batman vs Su- perman“ – dem neuesten Film aus dem Hause Warner Brothers, der am Wochenende mit 170 Millionen Dollar mehr Geld einspielte als jeder andere Superheldenstreifen des Filmstudios in den USA. Zacks Ehefrau Deborah , 46, hat den Film produziert. Die Kritiken sind durchwachsen, doch der Film, in dem Batman und Superman zum ersten Mal gegeneinander kämpfen, hat die Neugier der Kinofans geweckt. Es ist der Start für eine Reihe weiterer Superhelden-Filme, die die Snyders für Warner Brothers produzieren sollen. Im April beginnen die Dreharbeiten für den ersten von zwei „Justice League“-Streifen, einer Ansammlung von Superhelden um Batman, Superman, Wonder Woman und Aquaman, die gemeinsam die Welt retten sollen. Im Juni 2017 werden die Snyders dann den ersten Wonder-Woman-Film in die Kinos bringen. Bereits im Jahr 2013 hatte Zack Snyder bei dem Superman-Remake „Man of Steel“ Regie geführt. Das Produzentenpaar steht unter Erfolgsdruck. Schon seit Jahren ist Warner Brothers mit der ComicTochter DC nur noch die Nummer zwei hinter den Superhelden von Marvel, die zum Konkurrenten Disney gehören. Marvel schafft es dank Starproduzent Kevin Feige immer wieder, Milliarden an den Kinokassen einzuspielen. Charaktere wie „Iron Man“, „Captain America“, „Hulk“ und das Ensemble „Avengers“ sind viel populärer als die Helden von DC. Die Snyders sollen nun aufholen, und zwar schnell. Es ist eine heldenhafte Aufgabe. „Wir spüren definitiv den Druck“, räumte Zack freimütig in einem Interview mit dem Branchenmagazin „Hollywood Reporter“ ein. „Aber man muss sich einfach auf seine Instinkte verlassen.“ Zack wurde streng religiös erzogen und entwickelte schnell ein Faible für Charaktere mit übermenschlichen Fähigkeiten. Mit seiner Mutter, einer Malerin und Fotografin, sah er 1977 im Kino zum ersten Mal „Star Wars“ und war tief berührt. Im selben Jahr schenkte ihm seine Mutter eine Filmkamera. Es war sein Einstieg in die Filmwelt. Zunächst machte sich Zack, ein begeisterter Badminton-Spieler, einen Namen in der Werbebranche. In den 90er-Jahren drehte er Werbefilme für Nike und die Sportschuhkette Lady Foot Locker. Das verhalf dem Fan von schnellen Autos zu seinem ersten Traumauto, einem Aston Martin, und brachte ihn in Kontakt mit seiner Traumfrau, die wie er in der Werbebranche arbeitete. Neben einer ereignisreichen Karriere teilen die Snyders auch ein turbulentes Privatleben. Sie leben mit acht Kindern und zwei Hunden im kalifornischen Pasadena, außerhalb von Los Angeles. „Wir versuchen, alles so normal wie möglich zu halten“, versichert Deborah. Wobei das Leben ihrer Familie zwischen immer neuen Drehs und Drehbüchern kaum mit dem einer durchschnittlichen amerikanischen Familie vergleichbar ist. Längst ist sie mit den Arbeiten zu „Wonder Woman“ beschäftigt. „Ich fühle eine persönliche Verantwortung, den Charakter von Wonder Woman richtig zu treffen“, sagt sie. Sie werde zum ersten Mal einen eigenen Film bekommen, und mit den ganzen Diskussionen um Gleichberechtigung habe sie ihren Platz auf der Kinoleinwand wirklich verdient. Der Druck bleibt bestehen. Ein Flop ist in den Planungen der Snyders nicht vorgesehen. Landgericht Düsseldorf vertagt Urteilsspruch gegen Achenbach auf September Telefónica-Chef Alierta Neuer Finanzvorstand tritt nach 16 Jahren ab bei Schott in Mainz Agentur Tailormade engagiert Ex-Torwart Der ehemalige Kunstberater Helge Achenbach hat den Aldi-Erben Bethold Albrecht um Millionen betrogen. Und dafür wurde er 2015 zu sechs Jahren Gefängnis und 19,4 Millionen Euro Schadensersatz verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Misstrauisch geworden, ließ die Familie Albrecht auch vier Skulpturen des spanischen Künstlers Ju- Führungswechsel bei Telefónica: Wie der spanische Konzern am Dienstag mitteilte, wird César Alierta, 70, das Präsidentenamt nach knapp 16 Jahren abgeben und dem Verwaltungsrat seinen Vorstandskollegen José María Alvarez-Pallete, 52, als Nachfolger vorschlagen. Diesen halte er für besser darauf vorbereitet, die Herausforderungen der digitalen Revolution mit Erfolg zu meistern. Der Verwaltungsrat wird am 8. April über den Vorschlag beraten. In der Ära Alierta hatte Telefónica die Deutsche Telekom zeitweilig als umsatzstärksten Telekomanbieter Europas abgelöst. mjh Der siebenmalige Nationalspieler und Ex-Bundesliga-Torwart Timo Hildebrand hat seine sportliche Laufbahn beendet. Bereits ab dem 1. April wird der 36-Jährige für die Kommunikationsagentur Tailormade tätig sein. Das gab Hildebrand am Dienstag bekannt. Für seinen neuen Arbeitgeber soll der Profifußballer, der bereits mit 21 Jahren Stammtorwart beim VfB Stuttgart war und 2007 mit den Schwaben die deutsche Meisterschaft gewann, nicht nur repräsentative Aufgaben wahrnehmen, sondern auch neue Projekte im Sportmarketing initiieren. frö Helge Achenbach an Muñoz untersuchen, die Achenbach gemeinsam mit seiner Frau Dorothee an sie verkauft haben soll. Für diese angeblich „unautorisierten Nachgüsse“ fordern die Albrechts Schadensersatz in Höhe von 980 000 Euro. Am Dienstag vertagte das Landgericht Düsseldorf das Urteil um ein halbes Jahr. Es will am 13. September noch Zeugen aus dem Umfeld von Muñoz vernehmen, darunter dessen Lebensgefährtin. sds Der Glasspezialist Schott in Mainz bekommt zum 1. Juli einen neuen Finanzchef: Jens Schulte, 44, wird den Posten vom bisherigen Finanzvorstand Klaus Rübenthaler übernehmen. Er ist zuständig für die Bereiche Finanzen, Informationstechnologie und Einkauf. Schulte kommt von der Hilti AG in Liechtenstein, wo er seit 2010 gearbeitet hat, zuletzt als Bereichsleiter Finanzen und Controlling. Er startete seine berufliche Laufbahn nach dem Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Universität Köln bei der Unternehmensberatung McKinsey. mto © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. dpa KURZ NOTIERT NAMEN DES TAGES 47 MITTWOCH, 30. MÄRZ 2016, NR. 61 INGVAR KAMPRAD BUSINESS LOUNGE Geiz ist geil Der Gründer des schwedischen Möbelhauses Ikea wird 90. Helmut Steuer Stockholm R action press ichtig schlau wird man aus dem Mann nicht. Mal wollte er aufhören, dann wieder nicht, mal sah er seinen Sohn Peter als seinen Nachfolger, kurz darauf glaubte er nicht, dass dessen Begabung für die Leitung eines Weltkonzerns ausreichen würde. Dann gibt Ingvar Kamprad den Gutmenschen, spendet Millionen für wohltätige Zwecke, gleichzeitig muss er sich für seine Sympathien für die Nazis als Jugendlicher entschuldigen. Es passt vieles nicht zusammen, aber so ist es mit den Möbeln ja auch: Mal fehlt hier ein Teilchen, mal ist dort eine Schraube über. Heute feiert Kamprad, der Gründer des schwedischen Möbelriesen Ikea, seinen neunzigsten Geburtstag. Obwohl er schon seit einigen Jahren die operative Leitung des größten Möbelimperiums der Welt abgegeben hat, läuft immer noch nicht viel ohne ihn. Der Rat von „Ingvar“, wie er im Konzern von allen genannt wird, „ist für uns immer noch ausschlaggebend“, sagt eine enge Mitarbeiterin von ihm. Kamprad ist ein echter SelfmadeMann, ein liebenswürdiger Autodidakt, der sein Talent zum Handel schon früh entdeckte. Mit sieben Jahren, so erzählt man sich heute stolz in seinem südschwedischen Heimatort Agunnaryd, bereits mit sieben sei der Ingvar schon von Hof zu Hof gezogen und habe Streichhölzer, Papierwaren und Saatgut verkauft. Mit so großem Erfolg, dass er noch während der Ausbildung Unternehmer Ingvar Kamprad: Ausnahmsweise mal in Festtagskleidung. sein Unternehmen Ikea gründete. Von Anfang an war das Motto „Sparen“ unabdingbarer Bestandteil der Firmenphilosophie. Und diese Sparsamkeit machte auch nicht vor dem Fiskus halt. Das Hochsteuerland Schweden ist zwar stolz auf seinen Ingvar, doch der Finanzminister geht nahezu leer aus. Ikea ist heute ein unüberschaubares Konstrukt aus Stiftungen und Holdings, die in Holland, Luxemburg, Liechtenstein und in Curaçao in der Karibik registriert sind. Banken, Leasingfirmen, Versicherungen und Immobiliengesellschaften era at, gehören heute zum Konglomerat, das Kamprad aufgebaut hat. st er Nach dem Tod seiner Frau ist or aus der Wahlheimat Schweiz v vor ach h zwei Jahren in seine Heimat nach Südschweden zurückgekehrt. Kurz vor seinem Neunzigsten gab er eines seiner seltenen Interviews. „Ich Ich glaube nicht, dass ich irgendein ein ch Kleidungsstück besitze, das ich ornicht auf einem Flohmarkt erworben habe“, schmunzelte er. en Der Mann, der zu den reichsten er Menschen der Welt zählt, dieser er manchmal kauzige Unternehmer hmit ausgebeulten Hosen und durchft gescheuertem Sakko, kokettiert oft und gern mit seiner Sparsamkeit.. Die Anekdötchen vom Milliardär, der immer nur Holzklasse fliegt und den Pensionärsrabatt in der U-Bahn ausnutzt, sind vielfältig. Zum Teil auch wahr. Doch es ist auch überliefert, dass Kamprad früher einen Porsche fuhr. „Aber nie schneller als 70 Stundenkilometer“, betonte er sofort. Ê Ë Ì HOLGER HOHREIN Lust auf eine neue Aufgabe Der Finanzchef verlässt den Onlinebroker Comdirect. comdirect B ei einer lupenreinen Onlinebank ist Veränderung und Innovation wichtiger Bestandteil der DNA. Idealerweise gilt das auch für das Führungsteam. Nun hat die Lust auf etwas Neues offenkundig auch den Finanzvorstand von Comdirect gepackt: Holger Hohrein, erst knapp drei Jahre im Amt, will die Commerzbank-Tochter drei Monate vor Ablauf seines aktuellen Vertrags verlassen, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Nur noch bis Ende Juni bleibt der 44-Jährige, danach geht er auf eigenen Wunsch. Er wolle „sich einer neuen beruflichen Herausforderung außerhalb der Comdirect Bank“ widmen, hieß es dazu in der Mitteilung. Die neue Position von Hohrein sei nicht bekannt. Der Schritt kam für die Bank offenbar überraschend, denn die Nachfolge des Managers müsse nun aktuell geregelt werden. Martin Zielke, der künftige Commerzbank-Chef und Aufsichtsratsvorsitzende des Onlinebrokers, schickte dem Manager noch einige Holger Hohrein: Mehr als nur ein Zahlenakrobat. warme Worte hinterher. „Wir bedauern das Ausscheiden von Holger Hohrein außerordentlich.“ Er dankte für „großes Engagement“ und „hervorragende Leistungen“. Hohrein war kein reiner Zahlenakrobat, er hatte auch dafür ge- sorgt, dass sich die Comdirect in dem für sie besonders wichtigen Fintech-Bereich stark engagierte: Er initiierte etwa die „Start-up-Garage“ – eine Art Mini-Inkubator, bei dem die Comdirect finanzaffinen Start-ups Räume, Infrastruktur und kleine Geldbeträge zur Verfügung stellt. Und er war regelmäßig Gast bei Start-up-Veranstaltungen. Die Worte zum Abschied fallen deutlich warmherziger aus als beim damaligen Comdirect-Chef Thorsten Reitmeyer vor 15 Monaten. Von Bedauern über Reitmeyers Abschied war damals nicht die Rede. Nach Reitmeyers Abgang Ende 2014 führte Hohrein als Interimschef vorübergehend die Geschäfte, bis im März 2015 CommerzbankManager Arno Walter das Ruder übernahm. Dass Hohrein damals Führungsambitionen entwickelte, diese aber bei Comdirect nicht realisieren konnte, hält man in der Bank für wenig plausibel. Wäre dies ein Thema gewesen, Hohrein hätte bereits vor einem Jahr seinen Hut genommen, heißt es in seinem Umfeld. Er blieb stets loyal. Doch jetzt hat er eine neue Herausforderung für sich gefunden. Í Ê Paris: Frankreichs Staatspräsident François Hollande posiert mit Schülern des INSEP, des französischen Nationalinstituts für Sport und Leibeserziehung, bei einer Werbeveranstaltung für die Uefa Euro 2016. Die Fußballeuropameisterschaft finden in diesem Sommer in Frankreich statt. Ë dpa, Polaris/laif, Polaris/laif, Polaris/laif, dpa Yasmin Osman Frankfurt New York I: Harald Wester, deutscher Chef des italienischen Sportwagenbauers Maserati, präsentiert stolz den ersten Geländewagen der Fiat-Tochter mit dem Namen Levante. Ì Washington: USPräsident Barack Obama und seine © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. Ehefrau, die amerikanische First Lady Michelle Obama, imitieren Monster, als sie im Garten des Weißen Hauses aus dem Buch „Where the wild things are“ vorlesen. Í New York II: Michael Manley, der Chef des US-Herstellers Jeep, präsentiert engagiert die neuesten Modelle des Unternehmens. Î Î Madrid: Der peruanische Literaturnobelpreisträger Mario Vargas Llosa posiert mit seiner Partnerin Isabel Preysler vor dem Villamagna Hotel. 48 GASTKOMMENTAR MITTWOCH, 30. MÄRZ 2016, NR. 61 Reform statt Reparatur Die hohen Kosten schaden der Akzeptanz der Energiewende, sieht Marijn Dekkers. D träge für Netzstabilisierung und -regelung an. Um die Stromversorgung abzusichern, halten wir für viel Geld Reservekraftwerke im Hintergrund, die bisher kaum benötigt wurden. Der Ausbau der Leitungsnetze wird noch teurer als bisher geplant. Der deutsche Verbraucher zahlt selbst für Strom, der nicht genutzt wird, wenn erneuerbare Energieanlagen vom Netz abgekoppelt werden oder der produzierte Strom an das Ausland verschenkt wird. Mit der 2016 anstehenden Novelle des EEG will die Bundesregierung zwar dem Wildwuchs von Windrädern und Solaranlagen in der Landschaft begegnen. Die Vergütung für Strom aus regenerativen Quellen soll nicht mehr politisch festgelegt, sondern auf Basis von Ausschreibungen ermittelt werden. Ausgeschrieben und damit künftig gefördert wird so viel Kapazität, wie die Ausbauziele im EEG vorgeben. Das ist sinnvoll. Die Kosten des Systems sinken damit aber nicht zwangsläufig. Der heilsame Effekt des Wettbewerbs tritt nur ein, wenn sich genügend Anbieter für die ausgeschriebene Menge finden. Das Umlagemodell für die Förderung erneuerbarer Energien hat sich als nicht nachhaltig erwiesen. Es wird also Zeit für eine grundlegende Reform des EEG statt weiterer kleinteiliger Reparaturversuche. Bereits jetzt sollten die Parteien dringend Ideen für die kommende Legislaturperiode entwickeln, wie eine stabile Finanzierung aussehen kann. Die Energiewende soll ja außerhalb Deutschlands viele Nachahmer finden. Bislang hält sich das Interesse aber in Grenzen. Um doch noch zum Exportschlager werden zu können, muss sie sozial wie wirtschaftlich tragfähig gestaltet werden – und sie darf Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit nicht gefährden. Handelsblatt [M] eutschland hat mit der Energiewende einen Veränderungsprozess in Gang gesetzt, der in den Industrieländern seinesgleichen sucht. Der Weg in eine weitgehend CO2-freie Energieversorgung der Zukunft ist richtig und unumkehrbar. Gleichzeitig ist aber nicht zu übersehen: Das derzeitige System zur Finanzierung der Energiewende auf Basis des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) steckt in einer Sackgasse. Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung kommt Ende 2015 zu dem Ergebnis: „Alle Versuche, durch punktuelle Reformen die mit dem EEG verbundene Kostenexplosion einzudämmen, haben keine entscheidende Kehrtwende eingeleitet.“ Der Kostenschub durch die EEG-Umlage drückt immer stärker auf die Schultern der Stromverbraucher. Darunter leiden Akzeptanz und Rückhalt des Projekts, was seine Erfolgschancen mindert. Akut betroffen sind neben privaten Haushalten vor allem Industrieunternehmen, die nicht von der EEG-Umlage befreit sind und die Kosten im internationalen Wettbewerb nicht weitergeben können. In der Chemie summiert sich die EEG-Belastung auf rund eine Milliarde Euro jährlich, trotz Härtefallregelung für besonders stromintensive Betriebe. Den Großteil bestreiten die 1 500 mittelständischen Unternehmen der Branche, die die volle Umlage zahlen. Die Unterstützung für die Energiewende kehrt nur zurück, wenn die Preise sinken. Mit einem dreistelligen Milliardenbetrag haben die Verbraucher die Entwicklung immer effizienterer und preiswerterer Solarzellen und Windräder über den Strompreis finanziert. Auf über 120 Milliarden Euro addiert sich die EEG-Umlage allein seit dem Jahr 2000. Aber die versprochenen Wohlstandsgewinne für Deutschland hat das EEG nicht eingefahren. Die wirt- schaftlichen Früchte der grünen Technologie werden anderswo geerntet. Zum Beispiel in China, das den Markt für die Fertigung von Solarpanels längst beherrscht. Für so viel Geld hätte Deutschland zudem größere Fortschritte bei seiner Treibhausgasbilanz erwarten dürfen. Das EEG hat ein mäßiges Preis-Leistungs-Verhältnis, wie eine Statistik des Bundesumweltministeriums zeigt: Die CO2-Emissionen in der Energiewirtschaft haben sich von 2009 bis 2014 kaum verändert, obwohl die Erneuerbaren ihren Anteil an der Stromerzeugung seither verdoppelt und die Umlage auf das Fünffache in die Höhe getrieben haben. Auch die Expertenkommission Forschung und Innovation stellte daher schon 2014 dem EEG ein schlechtes Zeugnis aus. Außerdem zieht der Aufstieg der Erneuerbaren eine Kaskade kostenträchtiger Probleme nach sich: Um eine sichere Versorgung zu gewährleisten, fallen Milliardenbe- Der Autor ist Präsident des Verbands der Chemischen Industrie (VCI). Sie erreichen ihn unter: [email protected] ANZEIGE " "% 10 5 25 km/h Kiel 11 Rostock 5 )&65& Bei wechselnder Bewölkung zeitweise Schauer. Am 703.*55"( halten sich noch dichte Wolken und es regnet. Im Norden beginnen die Wolken bereits etwas aufzulockern. -- *. 5"(&47&3-"6' ziehen die Wolken dann teils nach Osten ab, aber es bilden sich mit Quellwolken erneut Schauer. Am ehesten trocken bleibt es ganz im Norden und ganz im Süden. -- Der 8*/% weht schwach bis mäßig, an der Küste lebhaft aus Südwest. -- In der /"$)5 regnet es in der Mitte weiterhin ein wenig, sonst klingt der Regen ab und die Wolken lockern im Süden oft auf. 6 Freitag 12 Berlin 4 11 Hannover 6 Münster 11 5 Düsseldorf Leipzig 13 6 11 5 13 Köln 7 12 Dresden 5 10 3 Hof 13 Frankfurt 5 Aussichten Donnerstag 11 Hamburg 5 Bremen 12 B Br Sonnabend 20 km/h Saarbrücken Norden 3° 11° 3° 11° 2° 14° Mitte 2° 11° 13 Nürnberg 4 12 7 15 km/h 5° 15° 13 Stuttgart 6 3° 18° Friedrichshafen 17 (((!#%%%#&!$#% %% #$$&&#!#%%!$# Welt Deutschland heute 15 München 5 Amsterdam Bangkok Buenos Aires Chicago Genf Hongkong Johannesburg Kairo Kapstadt Los Angeles Mailand Manila Mexiko Stadt Miami New York Peking Prag Stockholm Tokio Washington Wien Zürich 10° 35° 26° 16° 18° 24° 27° 26° 22° 13° 16° 34° 29° 28° 14° 23° 14° 10° 23° 15° 18° 18° Helsinki 8 Oslo 8 12 St. Petersburg Stockholm Moskau 10 Kopenhagen Dublin 9 4 11 Hamburg London 12 Berlin 12 Warschau 13 15 Kiew 12 Brüssel Paris 13 München 15 Wien 18 Budapest 17 Bern 17 12 21 Zagreb Nizza 17 Lissabon Istanbul 15 5 19 Barcelona 18 Madrid 14 22 Palma 24 Malaga g 17 20 Rom 15 Athen 22 25 Algier 15 26 Tunis 6 Süden unter 0 7° 21° 9° 16° 5° 20° um 0 um 5 um 10 um 15 um 20 um 25 um 30 um 35 über 35 Handelsblatt | Mehr Wetter unter www.handelsblatt.com/wetter | Quelle: wetter-deutschland.com © Handelsblatt GmbH. 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