DerekJARMAN
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JA, ICH BESTELLE VERBINDLICH FOLGENDE DVDs: q q q Caravaggio (19,90 €) Wittgenstein (19,90 €) The Angelic Conversation (19,90 €) Preise zzgl. 4 € Porto & Versand pro Bestellung Zahlungsart: q q per Rechnung per Kreditkarte Karte q Visa q Mastercard Karteninhaber: Kartennummer: gültig bis (mm/jj) Datum / Unterschrift MEINE DATEN Vorname: Name: Straße / Nr.: PLZ / Ort: Telefon: E-Mail: Einfach ausfüllen und per Post oder Fax abschicken EDITION SALZGEBER Merhringdamm 33 • 10961 Berlin Telefon: 030 / 285 290 43 Fax: 030 / 285 290 99 E-Mail: [email protected] oder bestellen Sie unter www.salzgeber.de • www.derek-jarman.de CARAVAGGIO UND DEREK JARMAN In der Zusammenarbeit mit dem befreundeten Kunsthändler Nicholas Ward-Jackson, dessen Idee das Filmprojekt ursprünglich war, begann Jarman immer mehr, sein eigenes Leben mit der Figur des Renaissancemalers zu verzahnen. In dieser Zeit entwickelte sich sein eigentliches Interesse für das Filmemachen, und sowohl das wilde Leben als auch der revolutionäre Gebrauch der hellen und dunklen Farben machten aus Caravaggios Stil und Person eine interessante Film-Vorlage. In der Tat kann der Maler als eigentlicher Erfinder der filmischen Beleuchtung angesehen werden. Es war das erste Mal, dass die Helligkeit von Farben eine dramatische Funktion erhielt. Von der Gesellschaft, in der er lebte, marginalisiert, gewann die Geschichte des Künstlers, der erst im Laufe der letzten zwanzig bis dreißig Jahre ‚rehabilitiert’ wurde (durch die Möglichkeit, heutzutage offen über seine offensichtliche Homosexualität sprechen zu können), für Jarman eine immer größere Bedeutung. Allein auf der Grundlage einer Analyse seiner Gemälde würden heute die meisten Kritiker und Kunsthistoriker übereinstimmen, dass Caravaggios Homosexualität und das sie damals begleitende Bewusstsein von Schuld und Isolation für sein Leben und Werk eine zentrale Bedeutung hatte. Seine Biografie weist mehr Parallelen zu Genet oder Pasolini auf als etwa zu Cellini, dem Abenteurer unter den Renaissancemalern. Mehrere von der Kirche in Auftrag gegebene Altarbilder wurden als unschicklich wahrgenommen und abgewiesen. Zu einer Zeit, in der man religiöse Darstellungen möglichst idealisiert und abstrahiert sehen wollte, war Caravaggios ‚dynamischer Realismus’ skandalös, obwohl sich gerade die mächtigsten Gönner seiner Zeit diese Bilder gierig unter den Nagel rissen. »Ein Film über einen Homosexuellen, einen Künstler, über einen Mörder, nicht über ein Opfer. Ein eher unangenehmer Mensch.« derek jarman ein Film von DerekJARMAN Der preisgekrönte Spielfilm über das wilde Leben des Renaissancemalers – eine filmische clair-obscur-Studie und spannende Künstlerbiografie zugleich. NIGEL TERRY SEAN BEAN GARRY COOPER DEXTER FLETCHER SPENCER LEIGH TILDA SWINTON NIGEL DAVENPORT ROBBIE COLTRANE Buch & Regie DEREK JARMAN nach einer Idee von NICHOLAS WARD-JACKSON Kamera GABRIEL BERISTAIN Schnitt GEORGE AKERS Musik SIMON FISHER TURNER Ausstattung CHRISTOPHER HOBBS Kostüme SANDY POWELL Produzentin SARAH RADCLIFFE Auführender Produzent COLIN MACCABE Produktion BRITISH FILM INSTITUTE in Zusammenarbeit mit CHANNEL FOUR TELEVISION im Verleih der EDITION SALZGEBER Edition Salzgeber • Mehringdamm 33 • 10961 Berlin Telefon 030 / 285 290 90 • Telefax 030 / 285 290 99 [email protected] • www.salzgeber.de ein Film von DerekJARMAN Der Maler Michelangelo Merisi (Nigel Terry), geboren 1571 in Caravaggio in der Nähe von Mailand, liegt im Sterben. Er befi ndet sich in einem armseligen Raum im toskanischen Porto Ercole, die einzige Hilfe bekommt er von seinem stummen Gefährten Jerusaleme. Gerade erst ist er vierzig geworden; sein Gesicht ist unrasiert, von Narben und den Spuren eines wilden Lebens übersät. Er ist seit Jahren auf der Flucht und liegt jetzt fernab seiner Heimat im Sterben. Ein jämmerlicher Tod für einen Künstler seiner Bedeutung. In Fieberträumen und erotischen Fantasien vermischen sich Episoden seines aufregenden Lebens mit den Visionen seines nahenden Todes. Nachdem er als Junge bei einem Maler in die Lehre gegangen ist, zieht es den jungen Michele Caravaggio (Dexter Fletcher) nach Rom, wo er seinen Lebensunterhalt mehr schlecht als recht damit verdient, eigene Bilder auf der Straße zu verkaufen. Obwohl er fast verhungert, portraitiert er sich selbst als Bacchus. Im Krankenhaus erhält er Besuch vom Kardinal Del Monte (Michael Gough), einem Kunstliebhaber, der Gefallen an seinen Werken gefunden hat. Caravaggio arbeitet daraufhin für den Kardinal und erhält als Gegenleistung ein Zimmer und ein Atelier in dessen Palast. Unter Del Montes Patronat kann er etwas Schulbildung nachholen und erhält als Künstler einen ersten öffentlichen Auftrag für die Kirche San Luigi dei Francesi in Rom: Er soll Die Berufung des Heiligen Matthäus und das Martyrium der Heiligen Processus und Martinianus malen. Es fehlt ihm die rechte Inspiration für diesen Auftrag. Er betrinkt sich in einem Wirtshaus und entdeckt dort den jungen Spieler und Tagelöhner Ranuccio Thomasonio (Sean Bean). Caravaggio macht aus dem schönen und ungebildeten Ranuccio ein Modell für den gemarterten Heiligen. Ranuccio wiederum genießt die Aufmerksamkeit und das Geld des Künstlers, der eine ganze Gruppe mittelloser ‚Modelle’ in seinem Palast wohnen lässt. Das Auftragswerk nimmt Formen an und die Atelieratmosphäre erotisiert sich, zumal Caravaggio auch Ranuccios Frau, die schöne Prostituierte Lena (Tilda Swinton) malt. Aus einer Wette und dem erotischen Spiel wird Ernst und ein mit Messern ausgetragener Kampf zwischen Caravaggio und Ranuccio endet mit einer Verletzung Caravaggios. Die entstehende Dreiecksbeziehung zwischen Lena und den beiden Männern vertieft sich dadurch umso mehr. Der Marquese Vincenzo Giustiniani (Nigel Davenport), ein einflussreicher Bankier, der Caravaggio vor dem Aufschrei der Offi ziellen schützt, die sich von den Gemälden schockiert zeigen, indem er sie kurzerhand selbst kauft, wählt Caravaggio dazu aus, den Triumphierenden Eros (Amor als Sieger) zu malen. Caravaggio lädt aus diesem Anlass sowohl Ranuccio als auch Lena zu einer von Giustinianis beliebten freizügigen Gesellschaften ein. Lena wird inmitten des dekadenten Trubels dem beeindruckten Kardinal Scipione Borghese (Robbie Coltrane) vorgestellt, der ein Neffe des Papstes und einer der mächtigsten politischen Figuren Roms ist. Am Rand der Gesellschaft verbreitet Baglione (Jonathon Hyde), ein rivalisierender Maler, Gerüchte über Caravaggios angebliche moralische Verdorbenheit. Eine Tragödie zeichnet sich ab, als Caravaggio Lena zum Modell seiner Maria-Magdalena-Darstellung macht. Sie nutzt das Portrait, um Borghese zu verführen. Als sie schwanger wird, lässt sie offen, von wem das Kind ist. Sie verlässt Ranuccio und Caravaggio, weil sie sich in der Dreierbeziehung überflüssig fühlt und zieht zu Borghese. Wenig später fi ndet man ihre Leiche im Tiber. Ranuccio, der verhaftet und des Mordes angeklagt wird, beteuert seine Unschuld und macht Borghese für die Tat verantwortlich. Caravaggio glaubt ihm, verbreitet das Gerücht, übergibt dem Papst (dem Onkel Borgheses) eine Petition und erwirkt schließlich, indem er ein Gemälde für den Papst anfertigt, Ranuccios Freilassung. Das Bild ist ein Porträt der toten Lena, mit dem sich Caravaggio wie besessen beschäftigt und das er schließlich »Der Tod Mariens« nennt. Als der freigelassene Ranuccio beim betrunkenen Maler auftaucht, enthüllt er ihm seine Schuld am Tod Lenas – er hat sie geopfert, um mit ihm allein zu sein. Bestürzt über diese Nachricht tötet Caravaggio seinen Liebhaber und er begibt sich gemeinsam mit seinem treuen Begleiter Jerusaleme, den er als Kind einer armen Familie abgekauft hat, auf die Flucht, die nach vier Jahren in Porto Ercole endet. DEREK JARMAN (1942–1994) Derek Jarman, wahrscheinlich Großbritanniens visionärster Filmemacher seit Michael Powell, hat sich im Laufe seiner Karriere mehrfach neu erfunden. Ob in seinen intimen, scheu-subversiven Kostümdramen oder in seinen experimentellen Kinogedichten: Jarmans Werk war immer ein Gegen-Entwurf zur englischen Tradition der Meisterwerkverfi lmungen und, von einem der wichtigsten schwulen Filmemacher seiner Zeit, eine Inspiration für seine Generation. 1942 geboren, studierte Jarman Malerei an der Slade School in London. Sein Interesse an Kostüm- und Bühnenbilddesign brachte ihn zunächst zum Royal Ballet, danach zum Coliseum, wo er 1968 an einer Don-Giovanni-Inszenierung beteiligt war. Seine erste Filmarbeit wurde das Produktionsdesign von Ken Russells »The Devils« (1970). Derek Jarmans erster eigener Film »Sebastiane« konnte 1975 fertiggestellt werden, sein nächster, »Jubilee«, wurde 1977 auf den Internationalen Filmfestspielen in Cannes gezeigt. Darauf folgte »The Tempest«, eine eigenwillige Adaption von Shakespeares »Der Sturm«, der 1979 auf der Berlinale lief. Anfang der 80er drehte Jarman mehrere Kurzfi lme. 1984 veranstaltete das Londoner Institute of Contemporary Arts eine Retrospektive mit Jarmans Bildern. Ein Jahr später folgte »The Angelic Conversation« – ein Experimentalfi lm über Shakespeares Sonette (gelesen von Judy Dench). 1986 feierte CARAVAGGIO auf der Berlinale seine Uraufführung und gewann einen Silbernen Bären für seine künstlerische Gestaltung. Die Vorbereitung und Realisierung dieses Pro- jekts kostete Jarman sieben Jahre, brachte ihm aber auch erstmals internationale Beachtung, vor allem in den USA, wo er danach als wichtigster innovativer Filmemacher gehandelt wurde. Im gleichen Jahr erfuhr Jarman von seiner HIV-Infektion. Auf den berüchtigten »Clause 28« der Thatcher-Regierung (Verbot der Förderung von Homosexualität in öffentlichen Kontexten) reagierte er mit einer gesteigerten Behandlung des Themas in seinen Filmen. Im folgenden Jahr entstand »The Last of England« (gleichzeitig als Buch und als Film). Der Film gewann den L.A. Critics Award. 1988 inszenierte Jarman »War Requiem« nach dem Werk Bejamin Brittens; der Film enthält den letzten Leinwandauftritt von Laurence Olivier. 1989 entwarf Jarman die Bühnenshow der Pet Shop BoysTour. Es folgte die Produktion von »The Garden«, die auch Thema seiner gesammelten Tagebücher ist, die unter dem Titel »Modern Nature« im selben Jahr veröffentlicht wurden und auch verstärkt Jarmans Kampf gegen die Auswirkungen seiner Infektion behandelten. Sein fi lmisches Werk wurde davon allerdings wenig beeinträchtigt: In den nächsten drei Jahren schaffte er es, in einem einzigartigen Energieausbruch drei Filme fertig zu stellen: »Edward II« (1991), »Wittgenstein« (1992) und »Blue« (1993). Der letzte entstand trotz einer fortschreitenden Aids-bedingten Erblindung als eine Art ‚Hörfi lm’ – die Leinwand bleibt 70 Minuten lang einfach blau. Bei der Uraufführung während des New York Film Festivals im November 1993 erhielt Jarman eine minutenlange stehende Ovation. Am 19. Februar 1994 starb Derek Jarman an den Folgen von Aids. Seine Filme »The Angelic Conversation« und »Wittgenstein« sind, wie auch CARAVAGGIO, bei der Edition Salzgeber auf DVD erhältlich. www.derek-jarman.de