B edachungen - Stroba Naturbaustoffe
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B edachungen - Stroba Naturbaustoffe
Dämmstoffen erlaubt eine diffusionsoffene Bauweise und dadurch ein verbessertes Raumklima für den Bewohner. Bei der Sanierung von Bestandsbauten sind neue Lösungen gefragt, um Dächer auf einen besseren energetischen Stand zu bringen. SIA 232/1 geneigte Dächer Abbildungen: zVg Schon in früher Zeit bauten die Pfahlbauer ihre Häuser mit einem Steildach aus Holz, Lehm, Stroh, Moos, Fellen oder Schilf. Das Steil-Dach ist in unseren Breitengraden ein tief verankertes und altbewährtes Bauteil, ... ein «richtiges» Dach eben. Steildächer sind weniger problematisch als Flachdachkonstruktionen, aber dennoch sorgfältig zu planen. Gedämmte Steildächer und ihre Anforderungen Zu den Funktionen der Gebäudehülle und damit des Steildachs gehören die Senkung des Energiebedarfs und der CO2-Emissionen, der Schallschutz, guter sommerlicher Hitzeschutz, ein angenehmes Bedachungen Dieter Baltensperger, Geschäftsführer Stroba Naturbaustoffe, Kemptthal Raumklima im Winter, Schutz vor Feuchtigkeitseintrag, Sicherheit vor Bauschäden, Vermeidung von Wärmeverlusten, gute Feuchtigkeitsregulierung sowie ein ungefährlicher Einbau. Wärmedämmung beim Steildach Ein Grossteil des jährlichen Energieverbrauchs wird zur Beheizung von Gebäuden verwendet. Ein erheblicher Teil dieser Wärme geht über ein unzureichend gedämmtes Dach wieder verloren. Eine richtige Wahl der Wärmedämmung sowie die Prüfung von bauphysikalischen Eigenschaften sind von Vorteil. Bei den Dämmstoffen unterscheidet man zwischen organischen und anorganischen Materialien. Organische Materialien sind vor allem aus nachwachsenden Rohstoffen wie zum Beispiel, Holz, Zellulose, Flachs, Hanf, Wolle, Kork oder Kokos. Die Vorteile von natürlichen Dämmstoffen sind ein deutlich niedrigerer Primärenergiebedarf bei der Herstellung und somit eine Reduzierung des Co2-Ausstosses. Die nachwachsenden, sorptiven Materialien können bis zu ¼ Feuchtigkeit aufnehmen, sind kapillar leitfähig und können die aufgenommene Feuchtigkeit wieder an die Raumluft abgeben, ohne dass der Dämmwert sinkt. Der Einbau von natürlichen Seit der Einführung der Norm SIA 232 im Jahre 2000 haben sich verschiedene Anforderungen an die Materialien und Anlageteile geändert, die in der neuen Norm seit dem 1. August 2011 berücksichtigt sind. Hauptsächliche Änderungen oder Ergänzungen betreffen folgende Bereiche (Auszug aus der SIA 232/1): Sicherheitseinrichtungen, Definitionen der Blechbauteile, spezielle Abdichtungen, Übernahme der Bezeichnungen aus den Tragwerksnormen, Einsatz von Solarelementen als Deckung, Anpassen der Werte der Holzfeuchte an Qualitätskriterien für Holz-Holzwerkstoffe im Bau und Ausbau-Handelsgebräuche für die Schweiz, neue Anforderungswerte an Bitumen- und Kunststoff-Dampfbremsen in Abhängigkeit der Verlegesituation, Anforderungswerte an Unterdachmaterialien aus Bahnen und Platten, Richtwerte von Dachneigungen in Abhängigkeit von Deckung und Unterdach. Die neue SIA-Norm 232/1 Anhang C regelt ebenfalls Anforderungswerte an Unterdachmaterialien. Die Definition Steildachsystem ist unverändert. Es wird unterschieden: - nicht belüftetes, geneigtes Dach - einfach belüftetes, geneigtes Dach - zweifach belüftetes, geneigtes Dach. Grafik 1: Die richtige Wahl der Wärmedämmung sowie die Prüfung von bauphysikalischen Eigenschaften sind für gute Ergebnisse von Vorteil. Das Unterdach Von der Deckung getrennte Schicht in Form von Bahnen oder Platten zur Ableitung von Wasser. Die Unterdächer sind gemäss SIA-Norm 232/1 in drei Kategorien eingeteilt: - normale Beanspruchung - erhöhte Beanspruchung - ausserordentliche Beanspruchung. Jedes System muss mindestens ein Monat bewitterbar sein. UDUnterlage oder Unterdach bei Vollsparrendämmung müssen feuchtepuffernd sein. Die Untergrenzen für Unterdachtypen sind wie folgt festgelegt: - normale Beanspruchung ab 18° Dachneigung - erhöhte Beanspruchung von 15° bis 18° - ausserordentliche Beanspruchung von 3° bis 15°. Auf dem Markt werden verschiedene Materialien in Form von Platten und Folien angeboten. Die häufigste und sicherste Anwendung ist, eine Holzweichfaserplatte mit einer zusätzlichen Unterdachbahn als wasserführende Schicht einzusetzen. Holzweichfaserplatten werden im Nassund Trockenverfahren hergestellt, wobei die trocken hergestellte Platte Vorteile hat. Sie hat einen besseren Lambda-Wert und ist homogener. Vermehrt werden immer dickere Stärken der Unterdachplatten eingesetzt. Am häufigsten 35 mm, 52 mm oder 60 mm. Es gibt auch Platten mit 160 mm Stärke. Der Vorteil einer starken Unterdachplatte ist ein besserer sommerlicher Hitzeschutz, besserer Schallschutz und eine bessere Überdeckung der Dämmung bzw. Sparren. Luftdichtung Die Luft im Inneren eines Hauses ist wärmer und enthält mehr Feuchte als die Aussenluft. Dadurch entsteht ein Innendruck und bei fehlerhaft angebrachter Dampfbremse kann die Feuchte und warme Luft nach aussen dringen und die Feuchtigkeit an der Unterkonstruktion und in der Dämmung kondensieren. Die Dampfbremse befindet sich deshalb auf der warmen Seite der Dachkonstruktion. Es soll möglichst kein Luftaustausch mit der Aussenluft Tabelle: Mindestneigungen in Abhängigkeit von Deckung und Unterdach (Auszug aus Norm SIA 232/1). stattfinden. Wichtig ist, dass die Durchdringungen luftdicht verklebt werden, so dass keine Wärmebrücken entstehen können. Wärmegedämmte Dächer müssen Luftdicht sein. Hohlräume zwischen Luftdichtung und Wärmedämmung sind nicht zulässig. Lage und Verlauf der Luftdichtungschicht sowie der Durchdringungen müssen in einem Luftdichtheitskonzept festgelegt werden. Bei nicht belüfteten Konstruktionen und solchen mit speziellen Abdichtungen muss ein Nachweis Wufi (Realitätsnahe Berechnung des instationären hygrothermischen Verhaltens von mehrschichtigen Bauteilen unter natürlichen Klimabedingungen) erfolgen. Grafik 2: Nachwachsende, sorptive Materialien können bis zu ¼ Feuchtigkeit aufnehmen, sind kapillar leitfähig und können die aufgenommene Feuchtigkeit wieder an die Raumluft abgeben, ohne dass der Dämmwert sinkt. Grafik 4: Hier sind relative Luftfeuchtigkeiten oberhalb von 90% nur eine Woche innerhalb der Winterperiode zu erkennen. Neue Ansätze für die Dachsanierung von oben Bei der Sanierung von Bestandsbauten sind neue Lösungen gefragt, um Dächer auf einen besseren energetischen Stand zu bringen. Dabei kommen Lösungsansätze zur Anwendung, die bauphysikalisch und handwerklich anspruchsvoll sind. Um eine optimale Sicherheit für die neuen Bauteile zu erreichen, sind einige grundlegende Dinge zu beachten. Das neue Bauteil muss dauerhaft trocken bleiben. Es ist dabei zu berücksichtigen, dass über Undichtheiten in der Luftdichtungsebene (unabhängig von der Art der Folie), ein dauerhafter Feuchteeintrag über Konvektion in die Dämmebene stattfindet. Bauphysiker gehen hier von 300 bis 400 g/m² und Jahr aus. Konstruktionen müssen deswegen ein ausreichendes Rücktrocknungspotential bieten, damit die Feuchtigkeit in der Konstruktion dauerhaft unter den maximal zulässigen Werten bleibt. Drei Vorschläge für eine optimale Dachsanierung Pro Clima hat in einer Sanierungsstudie verschiedene mögliche Dach-Konstruktionen beispielhaft Grafik 3: Feuchtigkeitsspitzen von 85% treten bei dieser Verlegung nur sehr kurz bei Temperaturen um den Gefrierpunkt auf. miteinander verglichen und Lösungsansätze für den Aufbau der Dämmschichten und der Luftdichtungsebene erarbeitet. Folgende Lösungen bieten eine optimale Sicherheit bei der Dachsanierung von oben: - Die Berg- und Tal-Verlegung einer Sanierungs-Dampfbremse: Die Luftdichtungsebene wird hier schlaufenförmig (Sub-and-Top) auf der Innenbekleidung und über die Tragkonstruktion geführt. Die SanierungsDampfbremse stellt die sichere Luftdichtheit her und schützt durch den feuchtevariablen sd-Wert die Wärmedämmung in allen Schichten vor bauteilschädigenden, erhöhten Feuchtigkeitsgehalten. Die Folie kann mit allen faserförmigen Dämmstoffen kombiniert werden. Eine Luftdichtungsbahn oberhalb der Zwischensparrendämmung ist dabei nicht erforderlich. Durch den Einsatz der feuchtevariablen Dampf bremse liegt das Feuchtigkeitsniveau in der Wärmedämmung unmittelbar unter der Holzweichfaserplatte im unkritischen Bereich. Eine Feuchtigkeitsspitze von 85% tritt nur sehr kurz bei Temperaturen um den Gefrierpunkt auf. Es treten dabei keine Material schädigende Feuchtegehalte auf. Konstruktionen mit der intelligenten Folie sind bei luftdichter Verlegung und Verklebung keiner Gefahr von Schimmelpilzbildung im Bauteil ausgesetzt. Sie bieten damit die grösste Sicherheit für alle faserförmigen Dämmstoffe und für die Konstruktion. - Die 1:1-Lösung: Werden 50% der Gesamtdämmung zwischen den Sparren angeordnet und 50% darüber, treten relative Luftfeuchtigkeiten oberhalb von 90% nur eine Woche innerhalb der Winterperiode auf. Tauwasserbildung findet dabei nicht statt. An der Grenzschicht entstehen keine massgeblichen Feuchtemengen. Ist eine Innenbekleidung vorhanden, liegt die relative Luftfeuchtigkeit an der Grenzschicht von Dämmstoff zu Luftdichtungsbahn ganzjährig unterhalb von 90%. Schimmelpilzwachstum ist also daher nicht möglich, auch wenn diese Innenverkleidung wie zum Beispiel bei Täfer nicht luftdicht ist. Grafik 4: Hie sind relative Luftfeuchtigk ten oberhalb 90% nur eine Woche inner der Winterpe de zu erkenn - Die 2:1- Lösung: Werden Dämmstoffe eingesetzt, die in der Lage sind, Feuchtigkeit kurzfristig zu speichern, kann das Verhältnis von Zwischensparren- zu Aufdachdämmung auf 1/3 oberhalb der Sparren und 2/3 zwischen den Sparren reduziert werden. Voraussetzung ist, dass die eingesetzten Dämmmaterialien die gleiche Wärmeleitzahl besitzen. Herstellerabhängig können zum Teil andere Dämmstärken der oberen Platte zulässig sein. Grafik 5: Bei dieser Verlegung reichen 1/3 zu 2/3 Dämmmaterial. er Grafik 6: Hier sieht man die kei- Entfeuchtungsb von leistung verschiee dener Bahnen im rhalb Vergleich. Es zeigt erio- sich, dass bei der nen. feuchtebvariablen Dampfbremse Sup-Top verlegt die Trocknung auf Ausgleichsfeuchte schon in sehr kurzer Zeit erreicht wird, wohingegen beispielsweise eine Bahn mit einem sd-Wert von 5 m dafür weit über 6 Jahre benötigt. Bei der 2:1-Lösung sind 120 mm Zwischensparren- und 60 mm Aufdachdämmung durch eine diffusionsoffene Luftdichtungsbahn voneinander getrennt. Bei dieser Konstruktion treten Feuchtegehalte von 90% an der Grenzschicht über etwas längere Zeiträume auf. Zum Teil wird diese Grenze überschritten. Durch die sorptiven Eigenschaften von beispielsweise Zellulose, Holzweichfaser oder Hanf sind diese Feuchtigkeitsgehalte tolerierbar. Die Feuchtigkeitsgehalte an der Grenzschicht zwischen der Dämmebene und der Luftdichtungsbahn sind unkritisch. Bei einer Sanierung kann ein bereits im Bauteil vorhandener Dämmstoff (zum Beispiel Mineralwolle) in der Konstruktion verbleiben, wenn bis zur Luftdichtungsebene (Sparrenoberkante) mindestens 40 mm eines sorptiven Dämmmaterials (zum Beispiel Holzweichfaser oder Zellulose) ergänzt werden. Luftdichtungsbahnen mit monolithischer Funktionsschicht Wird die Luftdichtungsebene - wie bei der 1:1- bzw. der 2:1-Lösung beschrieben - oberhalb der Sparrenlage verlegt, sollte eine diffusionsoffene Luftdichtungsbahn mit einem feuchtevariablen und monolithischen Funktionsfilm eingesetzt werden. Zum Beispiel verfügt Solitex UD über einen entsprechenden TEEE-Film und bietet der Konstruktion folgende Vorteile: - monolithische Unterdachbahn: Der monolithische Funktionsfilm der Unterdachbahn gewährleistet eine 100%ige Luftdichtheit. Im Gegensatz zu herkömmlichen Luftdichtungsbahnen mit mikroporösen Filmen ist diese absolut porenfrei. - Diffusionsoffenheit: Der monolithische TEEE-Film ermöglicht einen aktiven Feuchtigkeitstransport durch die Bahn. Steht Kondensat innenseitig in Tropfenform an der Unterdachbahn an, wird diese entlang der Molekülketten aktiv nach aussen weiter transportiert. Dadurch wird die Gefahr von Eisbildung (= Dampfsperre) an der Luftdichtungsbahn im Vergleich zu einer mikroporösen Bahn deutlich reduziert. Grafik 6: Hie sieht man die Entfeuchtung leistung versc dener Bahne Vergleich. Es sich, dass be feuchtebvaria Dampfbrems Sup-Top verle die Trocknung Ausgleichsfeu schon in sehr kurzer Zeit er reicht wird, w gegen beispie weise eine Ba mit einem sdvon 5 m dafü über 6 Jahre benötigt. - Feuchtevariabilität: Die Unterdachbahn hat feuchtevariable Eigenschaften. Dadurch sinkt der Diffusionswiderstand der Bahnen bei Kondensatbildung bis auf einen sd-Wert unter 0,02 m. Dadurch wird der üblichen Erhöhung des Diffusionswiderstands, z. B. infolge des Porenverschlusses durch Wasser oder Sägekettenöl optimal vorgebeugt. Soll die Luftdichtungsbahn oberhalb der Sparren verlegt werden, bietet die Solitex bei der 1:1- bzw. 2:1-Lösung im Vergleich zu anderen Luftdichtungsbahnen die beste Performance. Feuchtevariable Sanierungsbahn für die Sub-and-Top-Verlegung Für die Beurteilung, welche Bahn bei Sub-and-Top-Verlegung die höchste Sicherheit bietet, ist es gut, sich die Entfeuchtungsleistung der Bahnen im Bereich der Sparren anzusehen. Bei nicht eng an den Balken anliegenden Bahnen kann es während der kalten Jahreszeit zu einer Tauwasserbildung oberseitig der Sparren kommen. Dieses Wasser muss durch die Sanierungsbahn aus der Konstruktion heraus trocknen können. In der Studie haben die Verfasser dafür die Wärme- und Feuchteströme zweidimensional betrachtet. Die Ströme erfolgen nicht ausschliesslich von innen nach aussen. Diffusionsströme können auch innerhalb der Konstruktion stattfinden, beispielsweise von den Sparrenflanken durch die Dampfbrems- und Luftdichtungsbahnen in die Wärmedämmebene. Individuelle Details mit Know-how auf der Baustelle lösen Wichtig für alle Sanierungen von oben ist die durchgängig luftdichte Verlegung der Bahnen in der Fläche und an den Anschlussdetails. Bei allen vorgestellten Lösungsansätzen sind die luftdichten Anschlüsse an die angrenzenden Bauteile (Giebel wand, Ringanker etc.) wichtig für die Gesamtsicherheit der Sanierung. Wie die Anschlussdetails gelöst werden und welche Variante zur Ausführung kommt, hängt stark von den Gegebenheiten auf der Baustelle und der Arbeitsweise der ausführenden Firmen ab. Wichtig ist, dass eine Lösung gefunden wird, die die Dauerhaftigkeit der Anschlüsse sicherstellt. Grundierungen mit Primer bieten auf staubigen Untergründen zusätzliche Sicherheit für die Anschlüsse.