Bauhaus - Abendroth
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Bauhaus - Abendroth
Am 16. Mai werden im Beisein des Bundespräsidenten Joachim Gauck die neuen Dessauer Meisterhäuser der Öffentlichkeit übergeben. Ebenso eröffnet am 16. Mai die Ausstellung „Dessau 1945: Moderne zerstört“, die an die Situation der Bauhausstadt am Ende des Krieges erinnert. Daran schließt sich ein dreitägiges Fest bis zum 18. Mai an, bei dem die nunmehr reparierte Meisterhaussiedlung in Augenschein genommen werden kann. Reiseangebot Bauhaus re-do.de Eröffnungswochenende vom 16. – 18. Mai 2014 Auch nach dem Eröffnungswochenende können Sie mit unserem Individualangebot auf Ihrer Reise nach Dessau das weltberühmte Bauhaus und das Gesamtensemble der Meisterhäuser sowie viele weitere Bauhaus-Bauten entdecken. Leistungen: Preis: 1 Übernachtung inkl. Frühstück im 4-Sterne-Hotel in Dessau Tageskarte Bauhaus (24 Std.) inkl. Meisterhäuser und Bauhausbauten pro Person im DZ 79,00 Euro pro Person im EZ 99,00 Euro Varianten dieses Angebotes, nähere Informationen über Dessau-Roßlau sowie Gruppenangebote erhalten Sie gern auf Anfrage: Information und Buchung Tourist-Information Dessau-Roßlau Zerbster Straße 2c, 06844 Dessau-Roßlau Tel. +49-340-2041442 und 19433, Fax +49-340-2203003 www.dessau-rosslau-tourismus.de, [email protected] Rohbau Meisterhaus Moholy-Nagy Die Stadt Dessau-Roßlau und die Stiftung Bauhaus Dessau laden herzlich zum Meisterhausfest vom 16. bis 18. Mai 2014 rund um die Ikonen der Moderne ein. Vielfältige Veranstaltungsund Ausstellungsangebote ergänzen das Besuchsprogramm an den drei Tagen. Alle Bauhausbauten und andere Stätten der Moderne stehen den Besuchern offen. Zudem gibt es Führungen rund um die moderne Architektur in Dessau-Roßlau. Besonderer Tipp für Ihren Aufenthalt in Dessau-Roßlau: Wohnen im Ateliergebäude des Bauhauses – Schlafen wie die Bauhäusler Für Anmeldungen (ausschließlich am Eröffnungswochenende) oder weitere Informationen wenden Sie sich per E-Mail an [email protected], rufen unter Tel. +49-3406508-318 an oder senden ein Fax an +49-340-6508-226. 2 014 Nähere Informationen u. a. zu Führungen im Bauhaus Dessau und den Meisterhäusern erhalten Sie bei: 1 92 6 Stiftung Bauhaus Dessau Gropiusallee 38, 06846 Dessau-Roßlau Tel. +49-340-650 82 50, [email protected] www.bauhaus-dessau.de/neuemeisterhaeuser Anreise Bahnverbindungen ›› RB Magdeburg, Halle, Leipzig, Lutherstadt Wittenberg ›› RE Berlin, Magdeburg, Leipzig Straßenanbindungen ›› Bundesautobahn A9, Berlin- Hamburg Hannover Sachsen-Anhalt Dessau-Roßlau Köln Berlin Leipzig Dresden Frankfurt a. M. Nürnberg Nürnberg, Anschlussstellen Dessau Ost, Dessau-Süd Neue Meisterhäuser 16. – 18. Mai 2014 in Dessau München ›› Bundesstraßen B184, B185, B187 Herausgeber Eröffnung durch den Bundespräsidenten Joachim Gauck Stadt Dessau-Roßlau mit Stiftung Bauhaus Dessau Bildnachweis: 1 Meisterhaus Muche/Schlemmer, Dessau-Roßlau, Yvonne Tenschert, 2010 Stiftung Bauhaus Dessau 2 Einzelhaus Gropius Foto: unbekannt, Stiftung Bauhaus Dessau 3, 4, 5, 6, 7, 8 Stiftung Bauhaus Dessau Redaktionsschluss: 27.02.2014 Weitere Förderer: Kreis der Freunde des Bauhauses e. V., Förderverein Meisterhäuser Dessau e. V., Stiftung Meisterhäuser Dessau. www.dessau-rosslau.de www.bauhaus-dessau.de/neuemeisterhaeuser Das Bauhaus und die Meisterhäuser – Labor der Moderne Meisterhaus Muche/Schlemmer Eröffnung vom 16. – 18. Mai 2014 Als das Bauhaus 1925 von Weimar nach Dessau übersiedelte, sicherte Oberbürgermeister Fritz Hesse dem Bauhausgründer Walter Gropius nicht nur die Finanzierung eines neuen Schulgebäudes zu, sondern versprach ihm obendrein auch eine Wohnsiedlung für die Bauhauslehrer, die sich seit Weimarer Tagen Meister nannten. Bereits ein Jahr später waren das Bauhausgebäude und die Meisterhäuser fertig und wurden zu Symbolen einer Gestaltungs- und Bildungsrevolution. Bis heute stehen sie weltweit für die weiße Moderne schlechthin. Diese Einzigartigkeit war es vor allem, die dazu führte, dass das Bauhaus und die Meisterhäuser 1996 in die Liste des Weltkultur erbes der UNESCO aufgenommen wurden. Die Meisterhaussiedlung avancierte zum Inbegriff der Künstlerkolonie des 20. Jahrhunderts. Wegweisende künstlerische Arbeiten der Klassischen Moderne entstanden in den kubischen Wohn- und Atelierhäusern. Außerdem galt die Siedlung als eine Art Experimentallabor des Bauhauses für das neue Wohnen. Mit Walter Gropius, Hannes Meyer und Ludwig Mies van der Rohe lebten hier alle drei Bauhausdirektoren Tür an Tür mit den Bauhauslehrern Laszlo Moholy-Nagy, Lyonel Feininger, Georg Muche, Oskar Schlemmer, Wassily Kandinsky sowie Paul Klee. Später kamen noch Anni und Josef Albers, Gertrud und Alfred Arndt, Gunta Stölzl sowie Lou und Hinnerk Scheper dazu. Mit dem Ende der Weimarer Republik und somit dem Ende der ersten Demokratie auf deutschem Boden verließen die Bauhausmeister und ihre Schüler ihre Dessauer Wirkungsstätte. Dessau – Bauhaus-Elbe-Gartenreich Historisches Foto des Direktorenhauses von Walter Gropius Wer an Dessau denkt, denkt an Architektur und Design sowie an das einzigartige Gartenreich, welches im Biosphärenreservat Mittelelbe eingebettet ist. Kein Besucher kann sich der besonderen Atmosphäre der zwei UNESCO-Weltkulturerbestätten entziehen, die sowohl vom Gartenreich DessauWörlitz als auch von dem von Walter Gropius errichteten Bauhausgebäude ausgeht. Nicht nur das berühmte Bauhaus und das Ensemble der Meisterhäuser sind Stätten der klassischen Moderne in Dessau. Vom Arbeitsamt und dem Kornhaus bis hin zur Siedlung Törten, bestehend aus 314 Reihenhäusern und Gärten, lässt sich Bauhausarchitektur in ihrer ganzen Vielfalt und Authentizität verstehen. Nach einem kurzen Intermezzo in Berlin löste sich das Bauhaus 1933 unter dem Druck der Nationalsozialisten auf. Viele Bauhäusler mussten emigrieren und sollten nie wieder nach Deutschland zurückkehren. Die Nazis empfanden die nun leergezogenen Meisterhäuser als „undeutsch“ und ließen sie überbauen. Als Dessau im Frühjahr 1945 bombardiert wurde, versanken auch das Direktorenhaus und die Meisterhaushälfte Moholy-Nagy in Schutt und Asche. Die übriggebliebenen Häuser überdauerten vermietet und fremdgenutzt auch die DDRJahre. Von der einstigen Bauhausarchitektur war allerdings nichts mehr zu sehen. Rohbau Haus Gropius Mit der deutschen Einheit wendete sich das Schicksal für die Siedlung. Die Stadt Dessau war dank finanzkräftiger Geldgeber in der Lage, die verbliebenen Häuser Feininger (1994), Kandinsky/Klee (2000) und Muche/Schlemmer (2001) zu sanieren. Die Meisterhaussiedlung erhielt ihr Gesicht zurück, blieb aber ein Fragment. Jahrelang wurde darüber gestritten, ob und wie die zerstörten Häuser wieder aufzubauen wären. Im Jahr 2007 lobte die Stadt Dessau-Roßlau einen Architekturwettbewerb zur städtebaulichen Reparatur der Gesamtanlage Meisterhäuser aus, der aber zunächst zu keinem klaren Ergebnis führte. Die Wende gelang 2010 mit dem Auswahlverfahren: Unter Beratung des englischen Stararchitekten David Chipperfield und weiterer Experten wurde beschlossen, die Meisterhäuser Gropius und Moholy-Nagy nicht eins zu eins wieder zu rekonstruieren, sondern mit den Mitteln der zeitgenössischen Architektur zu errichten. Somit sind sie in einer innovativen Reduktion und in Abstraktion des Ursprungbaus wieder entstanden. Im Innern der Häuser realisiert der Künstler Olaf Nicolai eine Arbeit, die den ursprünglichen Dialog zwischen der Architektur von Gropius und den Bauhauskünstlern nachvollzieht. Auch die von Mies van der Rohe entworfene Trinkhalle vervollständigt, eingefügt in die Umfassungsmauer, wieder das Gesamtensemble Meisterhäuser.