University of Victoria
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Erfahrungsbericht University of Victoria Stephan Huber Studienfach: Wirtschaftsinformatik – Software Engineering Semester: 5. Semester Zeitraum: September bis Dezember 2014 Vorbereitung Da ich über das CANEU-Austauschprogramm nach Victoria gekommen bin, musste sich mein Ausbildungsunternehmen dazu bereiterklären einen Praktikanten aus Kanada für das darauffolgende Semester aufzunehmen. Allerdings bietet es auch den Vorteil, dass keine Studiengebühren bezahlt werden müssen. Bevor man sich allerdings bewerben kann wird ein Sprachnachweis benötigt. Dieser kann kostenlos an der DHBW Lörrach im Rahmen des DAAD-Sprachtests erworben werden. Ein Visum habe ich für meinen Austausch nicht benötigt, da ich weniger als 6 Monate in Kanada war. Ob ihr ein Visum brauch könnt ihr auf der Webseite des Government of Canada (www. cic.gc.ca) herausfinden. Diese bietet einen Online-Fragebogen an, mit Hilfe dem ermittelt werden kann ob ein Visum benötigt wird oder nicht. Dafür reicht es „Do I need a visa to visit Canada“ zu googeln. Es lohnt sich frühzeitig einen Flug zu buchen, um Geld zu sparen. Es besteht die Möglichkeit nach Vancouver oder Seattle zu fliegen und von dort die Fähre zu nehmen oder direkt nach Victoria zu fliegen. Wohnungssuche Die University of Victoria (UVic), bietet Plätze in Studentenwohnheimen an, garantiert aber nicht, dass man tatsächlich einen Platz erhält. UVic bietet aber auch eine Webseite in der Privatleute ihre Wohnungen und Häuser inserieren können. Alternativ habe ich noch Kijiji, Craigslist und Airbnb zur Wohnungssuche genutzt. Bei der Miete sollte 500 bis 700 CAD gerechnet werden, da Kanada teurer im Lebensunterhalt ist als Deutschland. UVic rät ausdrücklich davon ab Wohnungen über das Internet zu mieten, die man nie vorher gesehen hat. Das macht auch Sinn, denn bei meiner Wohnungssuche von Deutschland aus haben sich zwei Angebote als wirklich gut gemachte Betrugsversuche herausgestellt. Dennoch habe ich über Craigslist eine schöne Wohnung gefunden und über Skype sichergestellt, dass es kein Betrugsversuch war. Die Wohnung lag in Fernwood einer jungen, hippen Gegend am Puls der Zeit. Sie bietet ein Café, Theater einen Pub und einen kleinen Lebensmittelladen. Von Fernwood sind es 20min. mit dem Bus zu UVic und 30min. zu Fuß von der Innenstadt, wobei regelmäßig Busse fahren und sie so auch in 5 Minuten erreichbar ist. Somit hatte ich schon vor Anreise eine Wohnung. Viele andere haben erst bei Anreise gesucht, was den Vorteil hat, dass man sich ein großes Haus mieten kann mit Leuten die man gerade kennengelernt hat. Da zu Beginn der Großteil der Wohnungssuchenden im Ocean Island Inn gewohnt hat, war das der ideale Platz schnell, viele neue und nette Leute kennen zu lernen. Studium im Gastland Anders als an der DHBW Lörrach beginnt an der University of Victoria das Semester schon Anfang September und dauert an bis Ende Dezember. Im Rahmen des Programms war es Pflicht an mindestens drei Kursen teilzunehmen. Ich hatte vier gewählt. Drei 300er-Kurse und ein 100er-Kurs wodurch ich nicht zu viel Freizeit hatte aber auch nicht zu viel lernen musste. Dabei ist zu beachten, dass ihr vorher mit eurem Studiengangleiter abklärt, ob die Kurse, die euch interessieren angerechnet werden und ob ihr alle Kurse die ihr in Deutschland „verpasst“ durch eure kanadischen Kurse abgedeckt werden können. Da ein Bachelor in Kanada 4 Jahre dauert, sind die Kurse in Level eingeteilt zwischen 100 bis 400, aufsteigend nach Studienjahr (und Schwierigkeit!). Anders als an der DH gibt es Labs zu verschiedenen Kursen, die besucht werden sollten/müssen, da es für die Teilnahme bzw. die darin zu erledigenden Aufgaben Noten gegeben werden. Zudem gibt es Assignments, die als benotete Hausaufgaben zu erledigen sind. Üblicherweise finden zwischen Mitte Oktober und Mitte November noch Zwischenprüfungen statt (Midterms), die zwischen 10 bis 30% der Endnote ausmachen können. Teilweise kann ein Nicht-Bestehen eines Midterms den Ausschluss vom Kurs bedeuten, was aber im Vorhinein mit dem Professor zu klären ist. Zum Ende vom Semester gibt es Abschlussprüfungen (Finals), die durch ein zweites Midterm oder ein Projekt ersetzt werden können, je nachdem was der Professor entscheidet. Im November gibt es eine Reading Break. Das sind drei bis fünf Tage ohne Vorlesungen, die ihr nutzen könnt, wie ihr wollt. UVic hat über 20.000 Studenten, zwei große Bibliotheken, die gut für Recherchen und als Lernplatz geeignet sind. Es gibt keine große Mensa, sondern in fast jedem Gebäude eine kleine Cafeteria und im University Center den neueröffneten Mystic Market, der wie ein Food-Court mehrere verschiedene Mahlzeiten und Stände anbietet, die frisch zubereitet werden. Um sich zurechtzufinden und andere Leute kennenzulernen empfiehlt es sich einem Club beizutreten und an den Einführungsveranstaltungen für Exchange Students Anfang des Semesters teilzunehmen. Aufenthalt im Gastland Kanadier sind super freundlich und hilfsbereit. Speziell in Victoria bedanken sich alle noch beim Busfahrer, wenn sie aussteigen. Die Atmosphäre war einfach toll. Gerade im Sommer ist am Inner Harbor noch viel zu sehen und viele Touristen sind unterwegs. Auch Butchart Gardens ist einen Besuch wert, wenn noch alles blüht. Doch auch im Winter ist Victoria noch schön. Es regnet dann öfter, aber wirklich kalt wird es nicht und man kann die schöne Weihnachtsbeleuchtung am Parliament Building oder in Butchart Gardens besuchen. Es lohnt sich auch Whale Watching zu gehen und wurde zu Beginn des Semesters von UVic für Austauschstudenten vergünstigt angeboten. Das Leben außerhalb der Hochschule findet hin und wieder aber auch an der Hochschule statt, denn UVic hat ein großes Freizeitangebot zu bieten, mit vielen Clubs die Anfang des Semesters vorgestellt werden z.B. Outdoor, Kajak, Quidditch… Clubs. Auch das Sportangebot ist enorm mit dem neuen Gebäude, welches ich leider noch nicht nutzen konnte. Es wird Klettern, Fußball, Squash, Basketball, (Eis-) Hockey, Tennis, Schwimmen u.v.m. angeboten. Vieles kann durch die am Anfang zu entrichtende Recreation Fee genutzt werden, für andere Aktivitäten gibt es Kurse für die man sich anmelden kann. Außerdem gibt es am Campus eine Bar und ein Kino für Abendaktivitäten. Das im Studentenausweis enthaltene Busticket ist auch richtig hilfreich, da es viele Busse gibt, die regelmäßig fahren und die Entfernungen oftmals so sind, dass man sie nicht laufen will oder so hügelig, dass es ohne ein gutes Fahrrad keinen Spaß macht. Kanada ist im Lebensunterhalt teurer als Deutschland, so muss damit gerechnet werden, dass Lebensmittel pro Woche um die 60 bis 90 CAD kosten. Alkoholische Getränke können ab 19 konsumiert werden, sind aber außer in Bars, Pubs und Restaurants nur in Liquor Stores erhältlich und kosten um einiges mehr als in Deutschland, sind aber günstiger als in den skandinavischen Ländern. Rechtliches Konsum von Alkohol ist in der Öffentlichkeit untersagt In Victoria wird an fast jeder Ecke Marihuana geraucht, dennoch ist der Handel und Besitz illegal Fahrradhelm und Fahrradlicht sind beim Fahrradfahren Pflicht Reisen Einen Besuch ist definitiv Butchart Gardens wert, wenn sie im Sommer abends ein Feuerwerk haben und im Winter die Weihnachtsbeleuchtung. Ein Wochenendtrip nach Vancouver und Seattle ist auch zu empfehlen. In Vancouver lohnt es sich English Bay, Stanley Park, Grouse Mountain und Granville Island anzuschauen. Seattle hat die Space Needle, Public Market und und und. Einen Wochenendtrip den ich noch empfehlen kann ist ein Trip nach Tofino im Nordwesten der Insel. Tofino liegt beim Pacific Rim National Park ca. 4 Stunden mit dem Auto von Victoria entfernt. Bietet beeindruckende Natur, mit Regenwald, tollen Wanderwegen, Bergen und Meer und gilt als bester Surferspot auf der Insel. Definitiv einen Besuch wert und wer nicht surfen will, so wie ich kann auch Kajak fahren auf dem Meer. Ein Tagestrip der sich lohnt ist zum Gold Stream Park, wo man nicht nur schön wandern kann, sondern im Herbst/Winter die Lachswanderung beobachten kann. Im Sommer lohnt es sich noch nach Salt Spring Island zu fahren (Bus zur Fähre und ca. 6 CAD für die Fähre insgesamt). Das ist eine kleinere Insel im Norden von Vancouver Island, die Bademöglichkeiten, Wanderungen, Weintouren und samstags einen ausgefallenen Wochenmarkt bietet. Einfach ein schöner Tagesausflug um mehr zu sehen und zu erleben. Die freien Tage während der Reading Break könnt ihr nutzen, wie ihr wollt. Ich persönlich wollte schon immer mal nach Hawaii und habe dafür meine Reading Break genutzt. Die Anreise dauert 5 bis 8 Stunden, je nach Flug, da man von Victoria umsteigen muss. Da ich nur 5 Tage auf Hawaii war habe ich mir nur die Insel Oahu mit Freunden angeschaut. Wir waren insgesamt zu neunt und hatten auch Autos gemietet um die Insel zu erkunden. Oahu bietet tolle Plätze zum Schnorcheln, Surfen, Stand-Up-Paddeling, Schwimmen, Wandern etc. Wir waren u.a. am berühmten Waikiki Beach, Schnorcheln in der Hanauma Bay und bei Pearl Harbor. Um das ganze Abzurunden sind wir noch Fallschirmspringen gegangen, was einem nicht nur einen wahnsinnigen Adrenalinstoß verpasst, sondern eine schöne Aussicht über die Insel. Außerdem bietet es die Gelegenheit nochmal Sonne zu tanken, während es in Victoria schon winterlich und regnerisch wird. Wer nicht so weit reisen will, aber was machen will, kann die Rocky Mountains in Kanada besuchen (ca. 9h hin mit dem Auto von Vancouver) oder nach Whistler (1 bis 2h von Vancouver) oder nach San Franciso, Los Angeles, Las Vegas, Seattle, Portland … Was ich sagen will: Nutzt den Austausch auch zum Reisen mit Freunden und um Spaß zu haben und nicht nur zum Studieren, dafür hätte man auch daheim bleiben können. Tips Essen und Trinken The Rathskeller Schnitzel House Bin 4 Burger Lounge Tacofino Fernwood Inn Sticky Wicket Big Bad Johns Canoe Bar + Restaurant The Keg Steakhouse Koto Sushi Foo (Asiatische Reispfanne) Tim Hortons (Donuts und Timbits) Time Bandit Parliament Building Fisherman‘s Wharf Cadboro Bay Willows Beach Butchart Gardens Whale Watching Sehenswürdigkeiten The Empress Mt. Tolmie Mt. Douglas Gold Stream Park Beacon Hill Park Der weltgrößte Totempfahl