Tätigkeitsbericht 2004 - DONUM VITAE Memmingen
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Tätigkeitsbericht 2004 - DONUM VITAE Memmingen
Tätigkeitsbericht 2011 Staatlich anerkannte Beratungsstelle für Schwangerschaftsfragen Beratungsinitiative Schwaben Hintere Gerbergasse 13 87700 Memmingen Inhaltsverzeichnis Seite Einrichtung und Organisation 3 1. Ziele der Beratungstätigkeit 5 2. Zusammenfassung zur Beratungstätigkeit, Erfahrungen und Trends 6 3. Schwangerschaftskonfliktberatung 9 4. Aktivitäten im Bereich der nachgehenden Betreuung 11 5. Aktivitäten im Bereich der Pränataldiagnostik 13 6. Aktivitäten im Bereich der Prävention (Einzelberatung u. Gruppenarbeit) 15 7. Öffentlichkeitsarbeit 16 8. Qualitätssicherung 19 9. Fortbildung und Supervision der Mitarbeiterinnen 20 10. Zusammenarbeit mit anderen Stellen, Teilnahme an Arbeitskreisen 21 Anlagen: Umfang der Beratungstätigkeit (Statistik) Pressespiegel Träger: DONUM VITAE in Bayern e.V., Vereinigung zum Schutz des menschlichen Lebens Landesverband Luisenstr. 27, 80333 München 1. Vorsitzende: Maria Eichhorn stv. Vorsitzende: Dr. Walter Bayerlein, Daniela Ludwig MdB weitere Vorstandsmitglieder: Norbert Baumann, Dr. Waltraud Deckelmann, Annette Nitsche, Max Weinkamm Bevollmächtigte des Landesverbandes für die Beratungsstelle Memmingen: Dr. Ingrid Fickler, Karl Pagany Die Beratungsstelle Memmingen: DONUM VITAE e.V. Staatlich anerkannte Beratungsstelle für Schwangerschaftsfragen Beratungsinitiative Schwaben Hintere Gerbergasse 13 87700 Memmingen Telefon: Telefax: 08331/982266, 982267 08331/982268 E-Mail: [email protected] Internet: www.memmingen.donum-vitae-bayern.de Spendenkonto: 10003630 Sparkasse Memmingen, BLZ 73150000 Öffnungszeiten: Montag – Freitag Dienstag Freitag 9.00 – 12.00 Uhr 14.00 – 18.00 Uhr 13.00 – 15.00 Uhr und nach Vereinbarung Außensprechtag: 87719 Mindelheim Steinstr. 20 Freitag 9.30 - 12.30 Uhr nach vorheriger telefonischer Vereinbarung -3- Das Team der Beratungsstelle: Barbara Zettler Leiterin Ulrike Binder Beraterin Stephanie Weißfloch Beraterin Stefan Becker Christine Schatz Bereich Prävention Verwaltung Leiterin der Beratungsstelle: (36 Wochenstunden) Barbara Zettler, Dipl.-Sozialpädagogin (FH) Schwerpunkt: psychosoziale Beratung bei Pränataler Diagnostik Beratungsfachkraft: (24 Wochenstunden) Ulrike Binder, Dipl.-Sozialpädagogin (FH), stellv. Leiterin Schwerpunkt: Sexualpädagogik Beratungsfachkraft: (24 Wochenstunden) Stephanie Weißfloch, Dipl.-Sozialpädagogin (FH) Qualitätsbeauftragte; Außensprechtag Mindelheim (Elternzeit bis Mai 2011) Beratungsfachkraft: (24 Wochenstunden) Sybille Riegg, Dipl.-Sozialpädagogin (FH) Elternzeitvertretung für Stephanie Weißfloch von Oktober 2010 bis Mai 2011 Honorarkraft für den Bereich Prävention: (120 Std./Jahr) Stefan Becker, Dipl.-Sozialpädagoge (FH) bis 15.12.2011 Patrick Walter, Dipl.-Sozialpädagoge (FH) ab 15.12.2011 Verwaltungsfachkraft: (26 Wochenstunden) Christine Schatz Verwaltungsfachkraft: (36 Wochenstunden) Christa Schimon Unserem Team stehen fachlich zur Seite: Dr. Barbara Fakler, Gynäkologin bis 31.08.2011 Dr. Elke Bäz, pränatale Diagnostik bis 30.05.2011 Achim Votsmeier-Röhr, Psychologe ab 01.10.2011 Sabine Bullrich, Ärztin für Psychotherapie Silke Röser, Rechtsanwältin Petra Harsch, Hebamme Martin Uhl, Pfarrer Christa Schimon Verwaltung Jutta Dietrich, Supervisorin DGSV -4- 1. Ziele der Beratungstätigkeit - sind u.a. in den gesetzlichen Grundlagen festgelegt: Gesetzliche Grundlagen ● §§ 218/219 Strafgesetzbuch (StGB) ● Schwangeren- und Familienhilfeänderungsgesetz (SFHÄndG) v. 21.08.95 ● Bayerisches Schwangerenberatungsgesetz (BaySchwBerG) v. 09.08.96 Das bayerische Schwangerenberatungsgesetz beinhaltet, dass allgemeine Schwangerenberatung und Konfliktberatung nicht zu trennen sind. Um Frauen in Notlagen tatsächlich zu erreichen, bedarf es einer breiten Angebotspalette, wie sie die staatlich anerkannten Beratungsstellen anbieten. Trägerinterne Ziele sind u.a. festgehalten: ● in der Vereinssatzung ● im Beratungskonzept von Donum Vitae e.V. ● im Leitbild von DONUM VITAE in Bayern e.V. ● im Präventionskonzept ● in den Stellenbeschreibungen ● in den Dienstvorschriften ● im externen Qualitätshandbuch ● durch das Qualitätssiegel „Werte im Focus“ Zertifiziert bis 2014 vis à vis Qualitätssiegel LEITBILD DONUM VITAE - Geschenk des Lebens - steht für eine achtsame und mutige Annahme des Lebens in der Hoffnung, dass jedes Leben gelingt. DONUM VITAE ist ein junger, bürgerlich-rechtlicher Verein, der sich auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes für den Schutz des ungeborenen Lebens und die Würde von Frau, Mann und Kind einsetzt. In unseren Beratungsstellen informieren, beraten und begleiten wir in Fragen der Sexualität, Schwangerschaft, Elternzeit und im Schwangerschaftskonflikt. Diese Aufgaben erfüllen wir im gesetzlichen Auftrag. In Politik, Gesellschaft und Kirche wirken wir aus christlicher Verantwortung als Anwälte für das Leben mit, ein kindgerechtes und familienfreundliches Umfeld zu gestalten. DONUM VITAE will ein stabiles Netzwerk knüpfen, in dem viele Menschen sich für das „Geschenk des Lebens“ einsetzen und mithelfen, unsere Anliegen weiter zu tragen. Stelleninterne Ziele: „Ein guter Ort zu sein für Frauen, Familien und Kinder“ lautete die Vision, mit der die DONUM VITAE Beratungsstelle in Memmingen 2001 die Arbeit aufnahm. Konkret wird dieses Ziel z.B. im Angebot „Mütter-Café“. Hier werden alle Frauen mit Babys bis zu einem Jahr angesprochen, niemand muss „ein Problem“ haben, um teilnehmen zu können. Jedes Jahr wählen wir uns ein Jahresmotto, für 2011 lautet es „Türen öffnen“. Es soll uns an unsere Türöffner-Funktion erinnern, den Auftrag, Ratsuchenden Wege aufzuzeigen, sie zu begleiten und zu unterstützen. -5- 2. Zusammenfassung zur Beratungstätigkeit, Erfahrungen und Trends; Zusammenfassung zu den angebotenen Hilfen und deren Wirksamkeit Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen wir einen Anstieg der Erstkontakte um 10%. Im selben Zeitraum haben die Konfliktberatungen um 25% zugenommen. Bei der nachgehenden Beratung und Begleitung stellen wir einen leichten Rückgang fest. Leicht zugenommen haben die Zahlen der mitberatenen und der alleinberatenen Männer. Fachkräfte in der Schwangerenberatung Im Bereich der Sexualpädagogik hatten wir weniger Veranstaltungen an Schulen als im Vorjahr zu verzeichnen - die männliche Honorarkraft stand uns nur noch eingeschränkt zur Verfügung und beendete zum Jahresende die Zusammenarbeit. Wie schwierig es ist, einen geeigneten Mann für die Sexualpädagogik zu finden, mussten wir in der Folge erfahren. Weder über die Agentur für Arbeit noch über eine teure Stellenanzeige in der Presse hatten wir Erfolg. Letztendlich war es der Kontakt zu einem örtlichen Bildungsträgern, der genützt hat. Rein zahlenmäßig gibt es viel weniger männliche Sozialpädagogen als weibliche. Wer davon Kapazitäten am Vormittag frei hat kann es sich u.U. nicht leisten, für 26 € /Stunde freiberuflich zu arbeiten. An diese Grenzen stießen wir bei unserer Suche immer wieder. Wir erachten deshalb eine Anhebung der Honorarsätze für dringend erforderlich, wenn wir zukünftig männliche Honorarkräfte finden wollen. Anfragen von Praktikanten mussten wir ablehnen, da wir keine Praktikumsvergütung zahlen können. Es ist abzusehen, dass ein Großteil der in der Schwangerenberatung Beschäftigten in den kommenden 10 Jahren in Rente geht. Zur Vermeidung eines zukünftigen Fachkräftemangels plädieren wir u. A. für eine Praktikantenvergütung, die bereits Studierende an die Schwangerenberatungsstellen heranführt. Vor allem im ländlichen Raum ist es schwierig, geeignete Supervisoren zu finden; aus fachlichen Gründen empfiehlt sich alle drei bis vier Jahre ein Wechsel. Da zudem die Fahrtkosten in der Pauschale beinhaltet sind, geht dies zu Lasten der tatsächlich zur Verfügung stehenden Supervisionszeit, die dringend gebraucht wird. Der Supervisionsetat unserer Stelle reicht für 4-5 Supervisionstermine aus. Landesstiftung „Hilfe für Mutter und Kind“ Die Anzahl der gestellten Landesstiftungsanträge ging im Berichtsjahr um ein Viertel zurück. Statt, wie im Vorjahr 90.000 € konnten wir im Berichtsjahr nur mehr 60.000 € an Klientinnen weiterreichen. Dies ist unmittelbare Auswirkung der verschärften Vergaberichtlinien der Landesstiftung. Die obligatorische Überprüfung der Abgabenordnung bedeutet für uns einen großen zusätzlichen Arbeitsaufwand, zumal es äußerst selten zu einer Überschreitung der Grenzen kommt. Alleinstehende Frauen ohne Kinder können davon betroffen sein – im Grunde ist dies das Klientel, für das die Landesstiftung im Konfliktfall zuständig ist und helfen will. Eine für 2012 geplante Anhebung der Einkommensgrenzen und den Wegfall der „seelischen Notlage“ begrüßen wir sehr. Für viele Klientinnen sind die Mittel der Landesstiftung Türöffner für eine weiter gehende, oft langfristige Beratung und Begleitung. Die Antragstellung bei der Landesstiftung erfordert detaillierte Kenntnisse der Sozialgesetzgebung und sogar eine u.U. fiktive Berechnung von Leistungen. Obwohl wir keine Rechtsberatung anbieten, braucht jede Beraterin einen aktuellen und kompletten Überblick über soziale Hilfen und entsprechende Gesetzeskenntnisse. Nur so können wir LS-Anträge stellen und den Klientinnen darüber hinaus Wege für ihre Zukunftsplanung aufzeigen. Dies gilt besonders für Konfliktfälle in denen es keiner Frau zugemutet werden kann, unterschiedliche Ämter zur Beratung aufzusuchen. Auf diesem Sektor gibt es einen Fortbildungsbedarf für die Beraterinnen. Informationen über neue Gesetze Informationen über neue Gesetze erhalten wir erst, wenn diese verabschiedet sind. Auf Grund der Berichterstattung über Gesetzesvorhaben und die zum Teil lebhafte Diskussion in der Öffentlichkeit, werden wir von Klienten häufig danach gefragt. Wir erleben in der Beratung immer wieder Zeiten der Rechtsunsicherheit, z.B. aktuell beim geplanten Betreuungsgeld. Informationen werden von vielen Klientinnen immer häufiger über das Internet abgerufen. Unsere Internetpräsenz zahlt sich mittlerweile aus. Das persönliche Gespräch wird trotzdem von den meisten favorisiert – gerade komplexe Sachverhalte lassen sich in der Beratung besser bearbeiten als im Mailkontakt. Die Erstellung und Pflege einer Web-Site erfordert allerdings finanziellen und personellen Einsatz, der im Moment nicht ausreichend finanziert ist. -6- Frühe Hilfen Auf dem Gebiet der frühen Hilfen, das die Schwangerenberatung durch die „Beratung und Begleitung nach Geburt“ abdeckt, gibt es mittlerweile viele Angebote, die weder von den Klientinnen noch von allen Netzwerkpartnern eingeordnet werden können: Koordinierende Kinderschutzstelle, Bündnis für Familie, Familienpaten, „Wellcome“-Projekt, Familienhebamme… Kritisch sehen wir eine Projektförderung, die Angebote schafft und sie dann nach Ablauf des Förderzeitraumes ohne finanzielle Mittel den Kommunen überlässt. Das schafft auf allen Ebenen Verwirrung und kommt bei den Klienten nicht an. Entlastend für unsere Arbeit sind vor allem aufsuchende Angebote, wie wir sie als Beratungsstelle nur im kleinen Umfang anbieten können. Zusammenarbeit mit Behörden Schwierig ist für die Beratungsstellen eine Zusammenarbeit mit der Kindergeldstelle. Die zuständigen Sachbearbeiter sind telefonisch nicht erreichbar. Einzig mögliche Kontaktaufnahme geht über Fax oder E-Mail mit der Bitte um einen Rückruf. Klienten haben deshalb in der Regel nur schriftlichen Kontakt, was Anträge verzögert und Klärungen erschwert. Die Job-Center im Einzugsgebiet sind für uns dagegen telefonisch gut zu erreichen. Nach wie vor werden Schwangere aber nicht ausreichend über die ihnen zustehenden besonderen Leistungen informiert. Klärungsbedarf gibt es immer wieder bei den nicht volljährigen Schwangeren und der Anrechnung bzw. Prüfung des elterlichen Einkommens. Wir wünschen uns, dass die Mitarbeiter der Job-Center über die Rechtsansprüche von Schwangeren speziell weitergebildet werden und schlagen vor, dass den Frauen ein dementsprechendes Merkblatt ausgehändigt wird. Anliegen Hauptanliegen der Klientinnen sind nach wie vor Wohnungssuche Finanzielle Hilfe Hilfe bei Anträgen und gegenüber Behörden Probleme /Angebotene Hilfen Nicht nur bei Migrantinnen fällt die Unkenntnis unserer sozialen Sicherungssysteme auf. Wer schon vor der Schwangerschaft mit finanziellen Problemen zu kämpfen hatte, hat häufig nicht gelernt, Geld planvoll auszugeben, ggf. etwas anzusparen statt auf Raten zu kaufen. Haushaltsführung bedeutet für manche Klientin eine Überforderung. Grundlagen dazu wurden weder im Elternhaus noch in der Schule vermittelt. Fehlende Konfliktfähigkeit und Frustrationstoleranz erschweren es Schwangeren und Familien, in dieser besonderen Zeit eine Zukunftsperspektive zu entwickeln. Dieser Personenkreis braucht häufig umfassende Hilfe und langfristige Begleitung, die wir so nicht bieten können. In diesen Fällen versuchen wir an andere Institutionen weiter zu vermitteln. Dort sind die KOKIS und evtl. auch Jugendämter wichtige Netzwerkpartner für uns. Neben der Vergabe von Geldmitteln ist häufig unsere Vermittlertätigkeit gefragt. Wenn es um Konflikte in der Partnerschaft oder der Ursprungsfamilie geht, bieten wir uns und unsere Stelle als Gesprächspartner und Treffpunkt an. Verbesserung der Kommunikation zwischen Ämtern und Behörden und den Klienten ist dann geboten, wenn Frauen sich auf Grund schlechter Vorerfahrungen weigern, notwendige Anträge zu stellen. Methoden der Gesprächsführung erleichtern für uns die Beratung. Manchmal ist eine einfache „To do“-Liste das, was eine junge Schwangere braucht, um den Alltag in den Griff zu bekommen. Unser Merkblatt „Soziale Hilfen“ erweist sich als nützliches Handwerkszeug. Landesstiftung „Hilfe für Mutter und Kind“ 89 gestellte Anträge (56 Erstanträge und 33 Zusatzgesuche) vermittelte Hilfen Rücküberweisungen an LS € 60.455,00 - € 2.874,00 an Klientinnen ausbezahlt € 57.581,00 Eigenmittel des Trägers: Soforthilfe in 5 Fällen € 2.427,90 € 445,00 sonstige Hilfsfonds € 1.150,00 Vermittelte Hilfen insgesamt € 61.603,90 -7- Trends Wiedereinstieg ins Berufsleben Dass Frauen im weitaus größeren Maß bald nach der Geburt wieder ins Berufsleben einsteigen, merken wir in unserem Gruppenangebot Müttercafé, das es seit zehn Jahren gibt. War es früher üblich, zwei bis drei Jahre bei den Kindern zu Hause zu bleiben, ist es heute üblich, nach einem Jahr wieder in den Beruf einzusteigen. KiTa-Plätze sind ein Dauerbrenner im Müttercafé. Mit Skepsis verfolgen wir deshalb auch die Einführung eines Betreuungsgeldes. Wir schließen uns hier den Wohlfahrtsverbänden an, die einem Weiterausbau der KiTas den Vorzug vor einem individuellen Betreuungsgeld geben. Männer in der Beratung Sowohl der Anteil der alleinberatenen Männer als auch der mitberatenen Männer steigt an unserer Stelle kontinuierlich. Im Berichtsjahr nahmen 148 Männer teil, 23 ließen sich alleine beraten. Bei den Konfliktberatungen ging der Anteil der mitberatenen Männer dagegen um ca. 20% zurück. Wir werden weiterhin bereits beim telefonischen Erstkontakt die Teilnahme der Männer/Partner/werdenden Väter ansprechen. Außensprechtag Mindelheim Unsere Außenstelle im „Beratungs- und Familienzentrum Steinstraße“ ist nach vorheriger telefonischer Terminvereinbarung am Freitagvormittag besetzt. In der Mindelheimer „Beratungslandschaft“ sind wir mittlerweile zur festen Anlaufstelle für Ratsuchende geworden. Zum großen Teil betreuen wir Frauen aus der Stadt Mindelheim, sowie dem nördlichen und östlichen Landkreis Unterallgäu. Bewährt hat sich die gute Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern vor Ort. Beratungskontakte Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl der Beratungskontakte konstant geblieben. Viele Klientinnen wandten sich durch Empfehlungen aus dem Familien- bzw. Freundeskreis bzw. der Kooperationspartner an uns. Es ist uns ein großes Anliegen, trotz der eingeschränkten persönlicher Erreichbarkeit, die Klientinnen so intensiv wie im Einzelfall nötig zu betreuen. Daher ist der Anteil an Telefon- bzw. E-Mail-Beratungskontakten an der Außenstelle besonders hoch, denn die Begleitung der Klientinnen erfolgt häufig telefonisch von Memmingen aus, wenn aktuelle Fragen oder Probleme auftauchen. Die positiven Rückmeldungen der Klientinnen zeigen, dass dies keine Auswirkungen auf den Beratungsverlauf hat. Viele Kontakte bestehen bereits seit Jahren und viele Klientinnen nehmen auch bei weiteren Schwangerschaften unsere Beratung in Anspruch. „Netzwerk Familie“ in Mindelheim Unsere Beratungsstelle ist festes Mitglied im Netzwerk Familie Mindelheim. Die zuständige Beraterin nimmt an den ca. 4-mal jährlich stattfindenden Treffen teil. Wir nutzen diese Gelegenheit, um auf unsere aktuellen Angebote aufmerksam zu machen, Kontakte zu anderen Netzwerk-Mitgliedern zu knüpfen und die wichtige Arbeit des Netzwerkes zu unterstützen. Auch beteiligen wir uns aktiv am jährlichen Familientag des Netzwerks Familie. Hier haben wir die Gelegenheit, unsere Arbeit einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen. -8- 3. Schwangerschaftskonfliktberatung Die Anzahl der Frauen, die im vergangenen Jahr im Rahmen der Schwangerschaftskonfliktberatung zu unserer Beratungsstelle aufnahmen, ist im Vergleich zum Vorjahr um 25 % angestiegen. Im Vorjahr waren es 83 Erstkontakte, im Berichtsjahr 103 Erstkontakte. Bei der Anzahl der Folgeberatungen ist ebenfalls ein Anstieg zu beobachten, es muss jedoch festgestellt werden, dass lediglich ca. 10% der Klientinnen die Möglichkeit zu einem Folgegespräch wahrnehmen. Im Vergleich zu den übrigen Erstkontakten (insgesamt 363) ist die Anzahl der Konfliktberatungen im Berichtsjahr zwar leicht angestiegen, macht aber immer noch weniger als ein Drittel aus. Altersstruktur: 17 Jahre und jünger: 4,9 % (Vorjahr 6%) 18 – 25 Jahre: 29% (Vorjahr 22 %) 26 – 30 Jahre: 17% (Vorjahr 16 %) 31 – 35 Jahre: 24% (Vorjahr 30 %) 36 – 40 Jahre: 20% (Vorjahr 13 %) über 40 Jahre: 6 % (Vorjahr 11,25 %) Familienstand: ledig: 49,5% (Vorjahr 37,3 %) verheiratet: 39,8% (Vorjahr 50,6 %) geschieden: 9,7% (Vorjahr 10,8 %) Kinder: keine: 46,6% (Vorjahr 26,5 %) ein Kind: 17,5% (Vorjahr 21,7 %) zwei und mehr Kinder: 36,0% (Vorjahr 51,8 %) Begleitung: niemand: 50% (Vorjahr 51,76%) Partner: 32,5% (Vorjahr 39,3 %) Sonstige (Verwandte/ Freunde/ prof. Helfer): 17,5% (Vorjahr 20 %) 73 % der Frauen gaben an, dass sie bislang noch keinen Schwangerschaftsabbruch haben vornehmen lassen. Im statistischen Vergleich der Abbruchgründe gibt es eine signifikante Abweichung von +10% bzw. + 17% bei psychischer/physischer Überforderung bzw. Angst vor Verantwortung, sowie – 17% bei Arbeitslosigkeit. Der Anteil der Minderjährigen, die zur Konfliktberatung an unsere Stelle kommen, ist im Vergleich zum Vorjahr leicht angestiegen. Trotz des Ausbaus frühkindlicher Betreuungsangebote ist der Rückhalt des sozialen Netzes in familiärer wie beruflicher Hinsicht unerlässlich, um der Doppelbelastung durch Kindererziehung und Ausbildung gerecht zu werden. Der Anteil der Migrantinnen beträgt rund 40% (EU- und Nicht-EU-Länder rd. 25%, Deutsche mit Migrationshintergrund rd. 15%), wobei hier der größte Anteil aus Ost- bzw. Südost-Europa stammt. Die Verständigung ist in der überwiegenden Zahl der Beratungen ohne Dolmetscher möglich. Viele Klientinnen stammen aus der ersten Generation der Zuwanderer bzw. sind im Rahmen der Familienzusammenführung nach Deutschland gekommen. Diese Frauen haben wenig soziale Kontakte und verfügen über eine ungesicherte finanzielle Existenz. Ein Kind bzw. ein weiteres Kind in der Familie wird als massive Belastung insbesondere der finanziellen Situation empfunden. Partnerbeteiligung Seitdem wir bereits bei der Terminvereinbarung auf die Wichtigkeit der Beteiligung des Partners an der Konfliktberatung hinweisen, verzeichnen wir einen Anstieg der Paarberatungen. Im vergangenen Jahr lag der Anteil der Paarberatungen bei 32,5% (vgl. 2011, 39,3%, 2010, 20%). Als Beraterinnen erleben wir die Teilnahme der Männer am Beratungsgespräch immer positiv. Ihre Anwesenheit dient zur Klärung des Schwangerschaftskonfliktes, außerdem ist ihre Haltung oft ausschlaggebend dafür, ob die Frau sich für ein Leben mit dem Kind entscheiden kann. Zum einen werden im Gespräch Differenzen bzgl. Kinderwunsch, Familienplanung, der Beziehung zueinander, etc. konkreter angesprochen, zum anderen hat der Mann die Möglichkeit, seine Bereitschaft zur Verantwortung für das Kind zu äußern. Die Verantwortung für einen möglichen Schwangerschaftsabbruch wird somit nicht nur alleine der Frau überlassen, sondern der Mann übernimmt auch hierfür mit die Verantwortung. In Paarberatungen kommt es oft vor, dass bereits bestehende Konflikte in der Beziehung durch die ungeplante Schwangerschaft deutlich werden und beide Partner nach einer Lösung suchen müssen. Gründe für einen Schwangerschaftsabbruch Der Anteil der kinderlosen Frauen stieg im Vergleich zum Vorjahr um 20%, wohingegen der Anteil der Frauen mit zwei und mehr Kindern um 15 % gesunken ist. In den Gesprächen wird deutlich, dass die Sorge um den Arbeitsplatz, die finanzielle Situation bzw. Konflikte in der Beziehung zum Partner dazu führt, dass die Frau einen Schwangerschaftsabbruch in Erwägung zieht. -9- Trotz Elterngeld und anderen Sozialleistungen können immer weniger Paare bzw. Familien Einkommenseinbußen verkraften. Hauptgründe für die Erwägung eines Schwangerschaftsabbruchs, sind in zunehmendem Maße das Gefühl der „psychischen und physischen Überforderung“, die „Angst vor der Verantwortung/ Zukunftsangst“, sowie „berufliche Probleme“. Hier bringen die Frauen die große Sorge zum Ausdruck, dass ihnen das Leben mit diesem bzw. einem weiteren Kind entgleitet. Viele Frauen sind bereits durch vorhandene Kinder psychisch stark be- bzw. überlastet, wobei ausdrücklich erwähnt werden muss, dass es sich hierbei um eine subjektive Einschätzung der Lebenssituation handelt. Die finanzielle Situation vieler Familien ist - bedingt durch befristete Arbeitsverhältnisse bzw. Phasen der Arbeitslosigkeit - chronisch angespannt. Man ist auf den Zuverdienst durch die Frau angewiesen, um finanziell über die Runden zu kommen; einen Wegfall dieses Einkommens kann sich die Familie schlichtweg nicht „leisten“. Viele Frauen geben an, sich zu jung bzw. zu alt für ein Kind zu fühlen. Dahinter stecken jedoch oft Fragen der Lebensplanung und die Bereitschaft der Frau bzw. des Paares ungeplante „Veränderungen“ zuzulassen. Für viele Frauen ist die Mutterschaft fester Teil ihrer Lebensplanung, jedoch wird oft betont, dass man dem Kind zum jetzigen Zeitpunkt nichts bieten könne. Besonders Männer erwähnen oft, dass sie selbst für die Familie sorgen wollen und daher lieber auf ein (weiteres) Kind verzichten, wenn dies derzeit nicht möglich erscheint. Müttern über 40 fällt es sehr schwer, sich wieder ein Leben mit einem Baby vorzustellen; die Rückkehr ins Berufsleben ist/war schwierig genug. Die „späten“ werdenden Eltern machen sich Sorgen über das Alter und den Gesundheitszustand der Frau, mögliche Belastungen durch die Schwangerschaft, sowie eine mögliche Behinderung des Kindes. Weshalb es zu einem Anstieg der Schwangerschaftskonfliktberatungen in Höhe von 25 % im Vergleich zum Vorjahr kommt, ist für uns nur schwer zu beurteilen. Im Einzugsgebiet sind weder Beratungsstellen weggefallen, noch sind uns einschneidende personelle Veränderungen bekannt. Evtl. könnte der Anstieg in einer Veränderung bei der Verweispraxis der Ärzte begründet liegen. - 10 - 4. Aktivitäten im Bereich der nachgehenden Betreuung (Folgeberatung) durch Einzelberatung und Gruppenarbeit Die Anzahl der Beratungskontakte verringerte sich, im Vergleich zum Vorjahr um 12,37%. Mit 85 beratenen Frauen entspricht dies in etwa dem Stand von 2009. Aufgrund des neuen Elterngeldgesetzes und der momentan guten Lage auf dem Arbeitsmarkt kehren viele Frauen bereits nach zwei Jahren in ihren Beruf zurück. Die finanzielle Lage der Familien entspannt sich dadurch etwas, obwohl prekäre Arbeitsverhältnisse inklusiv staatlicher Transferleistungen kein sorgenfreies Wirtschaften erlauben. Inhalte und Erfahrungen Unsere Klientel umfasst hauptsächlich Personen der unteren Einkommensschichten. Mangelnde finanzielle Ressourcen und Wohnungsnot formulieren die Hilfesuchenden als vordringliches Problem. Lösungsstrategien erfordern eine langfristige Perspektive, Geduld, Fantasie und Eigeninitiative. In der Beratung ermutigen wir die Klienten, diesen Weg zu gehen. Wir weisen auf die Möglichkeit des Einkaufs bei „Der Tafel“, Second-Hand-Läden, Gebraucht-Kaufhäusern und der Kontaktaufnahme bei Schuldnerberatungsstellen hin. Auf Wunsch vermitteln wir auch persönlich. An ausreichendem bezahlbarem Wohnraum herrscht Mangel im Einzugsgebiet unserer Beratungsstelle. Auf dem Weg zu einer passenden Unterkunft ermutigen wir unsere Klienten, in ihren Bemühungen nicht nachzulassen. Den Klienten ist nicht hinreichend bewusst, dass es in diesem Zusammenhang wichtig ist, dem Vermieter darzulegen, wie und dass regelmäßig eingehende Mieten gesichert sind. Auch ist es von Vorteil, wenn bereits Ansparungen von möglichen Kautionen oder Genossenschaftsanteilen nachgewiesen werden. Zum einen betreuen wir alleinerziehende Frauen, die über eine abgeschlossene Berufsausbildung verfügen. Hier steht die Rückkehr in den Beruf und die Organisation der Kinderbetreuung im Vordergrund. Gerne nehmen die Frauen die Angebote der bestehenden örtlichen Infrastruktur an, wie zum Beispiel Mutter-Kind-Gruppen, Hebammenhilfe und Kursangebote. Andere Klientinnen stammen aus schwierigen Familienverhältnissen, häufig schon über Generationen verfestigt.. Sie leiden zum Teil unter Suchterkrankungen und psychischen Erkrankungen. Wir pflegen eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Psychotherapeuten und Kliniken im Einzugsgebiet und vermitteln Erstkontakte. Wir bemerken, dass auch bei diesen Frauen die Bereitschaft steigt, Hebammenhilfe nach der Entbindung in Anspruch zu nehmen. Die Zusammenarbeit mit den koordinierenden Kinderschutzstellen läuft unproblematisch, da die Klientinnen mit der Übergabe zum großen Teil einverstanden sind. Wirksamkeit der Angebote und zukünftige Planungen Das Beratungs- und Hilfsangebot der Beratungsstelle erfolgt auf freiwilliger Basis. Für die Bindung an die Beratungsstelle bedarf es der „Beziehungsarbeit“, die seitens der Beraterin geleistet werden muss. Ständiges Zugehen auf die Klientin, Bestärkung und Lob für Geleistetes sind dafür notwendig. Frauen und Familien kommen mit unterschiedlichen Anliegen zu uns. Wir geben Hilfestellung bei der Beantragung von Sozialleistungen, geben eine Übersicht über die verschiedenen familienstärkenden- und unterstützenden Netzwerke in der Region, klären die Zukunftsperspektiven ab und erarbeiten mit den Klientinnen zielführende Handlungsstrategien. Die Frauen und Familien fühlen sich durch den wertschätzenden Umgang in der Beratungsstelle angenommen und nehmen das Beratungsangebot dadurch gerne an. In Krisensituationen, wie beispielsweise bei drohender oder bereits vollzogener Strom- oder Gassperre, bei Trennung und Partnerschaftsproblemen sind wir oft erster Ansprechpartner. Durch unsere unmittelbare Nachbarschaft zur schulvorbereitenden Einrichtung des sonderpädagogischen Förderzentrums Memmingen und zur „Tafel“ sowie der guten Vernetzung mit den verschiedenen professionellen und ehrenamtlichen Trägern familienunterstützender Angebote gelingt der Verweis an diese Stellen schnell und problemlos. Wir werden unsere Netzwerkarbeit weiter fortführen und weiterentwickeln. Regelmäßige Koordinierungstreffen sind für eine gute Zusammenarbeit essentiell. Partnerbeteiligung Zur nachgehenden Betreuung kommen die Frauen meist alleine bzw. mit dem Kind. Alleinberatene Männer sind häufig Partner von Migrantinnen, die im Gegensatz zur Ehefrau deutsch sprechen und deshalb die Beratungsstelle aufsuchen. - 11 - Migrantinnen Unsere Erfahrung ist, dass Migrantinnen mit kleinen Kindern häufig sozial sehr isoliert leben. Versuche, die Frauen an bestehende familienunterstützende Netzwerke anzubinden, scheitern häufig. Allerdings bemerken wir, dass die Bereitschaft zunimmt an speziellen Sprachkursen, nur für Frauen und mit Kinderbetreuung, teilzunehmen. Gruppenangebot „Mütter-Café“ in Memmingen Zielgruppe unseres Mütter-Cafés sind Eltern mit Kindern bis zu einem Jahr. Das niedrigschwellige Angebot wird von Frauen mit unterschiedlichem sozialem Hintergrund gut angenommen. Bei den wöchentlichen Treffen ist stets eine Beraterin anwesend und steht mit ihrem Fachwissen zur Verfügung. Auf Wunsch erhalten die Mütter Information und Anregung zur Förderung der geistig-seelischen Entwicklung, sowie Tipps zur Ernährung, zum Schlafverhalten, zu Hausmitteln bei Kinderkrankheiten…. Im Berichtsjahr besuchten Frauen aus dem Mütter-Café gemeinsam einen Kurs des Amts für Landwirtschaft über gesunde Ernährung und ausreichende Bewegung im Babyalter. Erfreulich ist, dass wir im Mütter-Café immer mal wieder einen Vater in Elternzeit begrüßen durften. . Foto: S. Rebhan - 12 - 5. Aktivitäten im Bereich der Pränataldiagnostik (PND) und bei zu erwartender Behinderung des Kindes Im Berichtsjahr weist die Statistik 23 Erstberatungen und 5 Folgeberatungen, insgesamt 28 Beratungskontakte aus. 13 Frauen suchten die Beratungsstelle alleine auf, 15 kamen in Begleitung ihres Partners. 20 von 28 nahmen die Beratung nach PND in Anspruch, 7 während PND und lediglich eine Klientin kam vor PND. Der hohe Anteil der Paarberatungen hat u.E. verschiedene Ursachen. Zum einen weisen wir bereits bei der Terminvergabe darauf hin, wie wichtig es ist, den Partner miteinzubeziehen. Dementsprechend flexibel sind wir bei den Beratungszeiten. Zum anderen ist es für viele Männer selbstverständlich, die Frau zur Schwangerenvorsorge, insbesondere zur Ultraschalluntersuchung zu begleiten. Wenn sich dabei eine Problematik abzeichnet, kommen die Väter erst recht mit zur Beratung. 70% der Klientinnen waren zwischen 25 und 35 Jahre alt, 30% 36 Jahre und älter. Dies widerspricht der Erwartung, PND wäre hauptsächlich ein Thema der Schwangeren über 35 Jahre. Von dieser Statistik nicht erfasst werden Beratungen, bei denen PND kein Hauptthema war, z.B. Beratungen nach Fehl-, Früh- oder Totgeburt, nach spätem Abbruch und nach Fetozid bzw. selektivem Fetozid. Auch die Trauerbegleitung hat in der PND-Statistik keinen Platz. Günstig wäre es, hier einige Unterpunkte einzufügen, auch um detailliertere Aussagen treffen zu können. Dies regen wir auch bei der Frage nach der Verweisung an, bei der bisher nur nach dem Arzt gefragt wird. Die Vermittlung und Verweisung erfolgte wie in den Vorjahren hauptsächlich durch die Ärztin der PND-Ambulanz am örtlichen Klinikum. Diese hat sich im Herbst beruflich verändert, was deutlich an den Beratungszahlen zu sehen ist (lediglich 3 Beratungen ab September 2011). Eine Vertretung bestand nur sehr eingeschränkt. Ab Januar 2012 wird diese Stelle neu besetzt. Überaus wichtig in der Beratung ist eine genaue Kenntnis der Abläufe in der Klinik. Klientinnen können Ängste reduzieren, wenn sie eine Vorstellung von Wegen und Abläufen haben. “Was erwartet mich? Wo muss ich hingehen? Wer begegnet mir in welcher Funktion? Wer unterstützt mich? Wie lange wird es dauern?“ sind häufig gestellte Fragen wenn es um den medizinischen Bereich geht. Klientinnen informieren sich heutzutage über das Internet. Nicht immer dient dies der Klärung, häufig landen sie auf Seiten, die mehr beunruhigen, denn helfen. Tatsächlich ist es schwierig, einen guten Weg zwischen Informationsbedürfnis, Überflutung und Fehlinformation zu finden. Auch hier hat das persönliche Gespräch entlastende Funktion. Bisher war unsere Stelle mit einer Schwerpunktberaterin für PND besetzt. Im Vorjahr hat sich eine weitere Kollegin verbandsintern fortgebildet, so dass nun zwei Beraterinnen zur Verfügung stehen. Beide Fachkräfte nutzen die FachTage von DONUM VITAE in Bayern e.V. zur Weiterbildung. 2011 stand unter dem Thema der ethischen Herausforderung von PID/Kinderwunschbehandlung. In der Praxis stellen wir fest, dass kaum Klientinnen mit dem Beratungsanlass PID zu uns kommen, dass aber auf Nachfragen durchaus eingeräumt wird, eine PID gemacht zu haben. Hier zeigt sich ein neues Tabuthema. Besonders hinweisen wollen wir auf die spezielle Supervision der PND Fachkräfte, die wir im Verbund mit den Beratungsstellen Augsburg, Neu-Ulm und Fürstenfeldbruck durchführen. Detaillierte Fallbesprechungen, Strategien zur Netzwerkarbeit und kollegiale Beratung sind nötig, um trotz verhältnismäßig geringer Fallzahlen thematisch und methodisch auf dem Stand zu bleiben. Von den Beraterinnen werden ein hohes Maß an psychologischem und medizinischem Fachwissen sowie gute Netzwerkkontakte verlangt. Strategien der Psychohygiene für sich selbst sollten jederzeit zur Verfügung stehen. Dazu braucht es u.E. besondere Zeiten der Vor- und Nachbereitung sowie der Recherche. Kontakte zu knüpfen, sie zu halten und zu pflegen ist Voraussetzung für die Arbeit im PND Bereich. Der Qualitätszirkel der Region Memmingen, Neu-Ulm, Ulm hat sich 2011 4 x getroffen. An drei Treffen nahm die Schwerpunktberaterin teil. Themen waren u.a.: Vorgeburtlicher Test auf Down-Syndrom aus dem mütterlichen Blut, Grenzen bei der Erstellung einer medizinischen Indikation, ethische Fragestellungen im Zusammenhang mit PID/Reproduktionsmedizin; Fallbesprechungen etc. Runder Tisch PND Region Neu-Ulm/Ulm Im Berichtsjahr nahmen wir an den Treffen des Runden Tisches nicht teil. Zusammenarbeit-Vermittlung-Verweisung Ambulanz im Klinikum Memmingen als wichtigster Kooperationspartner Klinikseelsorge Genetikum Neu-Ulm: Dr. Mehnert und Team Institut für Reproduktionstoxikologie Dr. Paulus - 13 - Trauerfeier am „Weißen Engel“ Bei der Zur-Ruhe-Bettung der Föten unter 500 Gramm im Waldfriedhof Memmingen beteiligt sich die Fachberaterin mittlerweile an der Gestaltung der Trauerfeier, die von der Klinikseelsorge dreimal jährlich abgehalten wird. Für Eltern, u.U. auch für die Geschwisterkinder, ist dieses Angebot ein wichtiger Schritt bei der Trauerbewältigung. Rückmeldungen zeigen, dass auch für Menschen ohne konfessionelle Bindung ein würdevoller Abschied von den Kindern bedeutsam ist und wertgeschätzt wird. Trauergruppe „ Leise wieder Leben lernen“ Das Gruppenangebot kam auch 2011 wieder zustande. Mittlerweile nutzen Betroffene verstärkt Einzelgespräche zur Trauerbegleitung, vor allem als akute Krisenintervention. Für das kommende Jahr nehmen wir uns vor, das Thema Fehl- und Totgeburt an die örtliche Presse heranzutragen. Fallbeispiel: Ehepaar A. kommt im Frühsommer in der 31. SSW zur Beratung; es wurde von der PND-Ambulanz an uns verwiesen. Bisher verlief die Schwangerschaft unauffällig; beim letzten Ultraschall stellt der behandelnde Gynäkologe zu viel Fruchtwasser fest. Der Feinultraschall in der Klinik ergibt, dass das Ungeborene eine Skelettfehlbildung aufweist; die Röhrenknochen wachsen nicht mehr mit, die Lunge kann sich nicht mehr weiterentwickeln. Die Ärztin vermutet einen Gendefekt – das Kind wird im Mutterleib oder kurz nach Geburt versterben. Eine genetische Untersuchung wird veranlasst. In der psychosozialen Beratung berichten die Eltern von ihren vielen ungeklärten Fragen - Gibt es ein Risiko für die Mutter, wenn das Kind abstirbt? - Wie sicher ist es, dass das Kind nicht leben kann? - Wie wird die ärztliche Versorgung nach der Geburt sein? Breiten Raum nimmt in der Beratung die Trauer um das nicht lebensfähige Kind ein. Viele Tränen fließen, trotzdem macht das Paar einen stabilen Eindruck. Die Paarbeziehung scheint tragfähig und gefestigt. Zwei Tage später, beim nächsten Termin berichtet das Paar, dass die Einholung einer Zweitmeinung an einer anderen Klinik den Verdacht bestätigt habe. Das genaue Ergebnis der Genetik steht noch aus. Das Paar kommt zwei Tage später im Anschluss an einen Kliniktermin zu uns. Dort war neben der PND Fachärztin auch ein Kinderarzt anwesend, der mit den Eltern sehr ausführlich über die Behinderung des Kindes gesprochen hat. Sie erhielten Antworten auf ihre Fragen und vereinbarten, in der darauffolgenden Woche (33.SSW) die Geburt einzuleiten. Themen in unserer Beratung waren an diesem Tag: - die Vorbereitung auf die Kliniksituation, - Segnung oder Nottaufe des Kindes, - Beerdigung, - Finden einer Grabstelle, Auswahl eines Geistlichen, - Trauerfeier… Das Paar nimmt einen Flyer der Trauergruppe mit und vereinbart, in einigen Wochen erneut Kontakt aufzunehmen. Im Herbst melden sie sich für die Trauergruppe an. Der Verdacht auf einen Gendefekt hat sich bestätigt. Es handelt sich dabei höchstwahrscheinlich um eine Neumutation. Was dies für den weiteren Kinderwunsch des Paares bedeutet, wird zu einem späteren Zeitpunkt zu bedenken sein. - 14 - 6. Aktivitäten im Bereich der Sexualpädagogik und Prävention Prävention Einzelberatung Die Frauen und Paare sehen im Bereich der Familienplanung Gynäkologen und Urologen als Ansprechpartner der ersten Wahl. Wenn das Thema Verhütung in der Beratung angeschnitten wird, sind die Frauen für die ausführliche und individuelle Erklärungsweise dankbar. Wir ermuntern die Frauen, beim Arzt genauer nachzufragen, um eine passgenaue Verhütungsmethode zu finden. In unseren Gesprächen erfahren wir aber auch, dass sich viele Familien Verhütungsmittel schlichtweg nicht leisten können, besonders, wenn es sich um langfristig wirkende wie z.B. die Spirale handelt. Mehrere hundert Euro zusätzlich können die Familien nicht aufbringen. Das gleiche gilt für eine Sterilisation. Für Frauen, die bereits mehrere Schwangerschaftsabbrüche hinter sich und ihre Familienplanung abgeschlossen haben, ist dies besonders bitter. Wir regen aus diesem Grunde an, für diese speziellen Lebenslagen eine Finanzierungsmöglichkeit/Fonds für Verhütungsmittel oder eine Sterilisation zu schaffen. Prävention im schulischen Bereich Im Berichtsjahr erreichten wir mit 35 Veranstaltungen 486 Teilnehmer. Unsere männliche Honorarkraft reduzierte im Berichtsjahr sein Stundenbudget und hat uns zum Ende des Jahres verlassen. Ersatz zu finden war überaus schwierig. Wir sind froh, dass unser neuer Kollege sich zu einer unentgeltlichen Einarbeitungszeit bereit erklärte. Im Rahmen dieser Gelegenheit regen wir an, über die Erhöhung des Stundensatzes nachzudenken. Wie jedes Jahr erhalten wir zu Beginn des Schuljahres die Anfragen der Schulen. So gelingt uns eine gute Vereinbarkeit von Schul- und Beratungsterminen. Grundsätzlich führen wir die Unterrichtseinheiten mit zwei Fachkräften durch, möglichst mit Mann und Frau als Ansprechpartner/in für die SchülerInnen. So können die Fragen zur Sexualität in einem geschützten Rahmen besprochen werden. Schüler und Lehrer schätzen diese Vorgehensweise sehr und verlangen auch ausdrücklich danach. Sexualpädagogik an Grundschulen Im letzten Berichtsjahr führten wir nur an zwei Schulen unsere Workshops durch; damit wurde dem Wunsch des Ministeriums entsprochen, obgleich die Nachfrage wesentlich größer ist. Die Kinder sind wie immer mit viel Eifer dabei. Sie sind in diesem Alter sehr empfänglich für dieses Thema und freuen sich, wenn ihre Neugierde und ihre Fragen ernst genommen werden. Sie sind sehr interessiert daran, welche Veränderungen sie in der Pubertät erwarten. Die Kinder öffnen sich nach anfänglicher Scheu, da Themen, die die Sexualität berühren, in manchen Elternhäusern tabu sind. Sexualpädagogik an anderen Schulen Die Fragen der Jungen drehen sich vordergründig um Veränderungen während der Pubertät, Penisgröße und Sexualpraktiken. Dabei ist zu spüren, dass diese Fragen einer großen Unsicherheit entspringen und die Angst, dem Bild einer „Idealmannes“ nicht genügen zu können. Immer wieder gilt es Sensationsmeldungen in Presse, Fernsehen und Internet aufzugreifen und den Bezug zur Realität herzustellen. Über Gefühle und Ängste zu sprechen, fällt den Schülern schwer. Mit dem Thema Beziehungsgestaltung fühlen sie sich im Pubertätsalter heillos überfordert. Dies zu bearbeiten benötigt einige Gespräche in der Kleingruppe. In den meisten Familien scheint dies kein Thema zu sein. So wie sich die Klassen zur Zeit an Haupt- und Mittelschulen zusammensetzen, nämlich meist doppelt so viel Jungen wie Mädchen, wäre eine zweiter männlicher Sexualpädagoge ideal – aber leider nicht finanzierbar! Mädchen fragen zum „Ersten Mal“, zum Zyklusgeschehen und zum Thema Liebe und Freundschaft z. B. wie erkenne ich, dass er „der Richtige“ ist, was macht man bei Liebeskummer, woran merkt man, dass man verliebt ist usw. In den Mädchengruppen gelingt es fast immer eine vertrauensvolle Atmosphäre zu schafften, so dass offen über persönliche Erfahrungen gesprochen werden kann. Uns ist werteorientierte Sexualerziehung ebenso wichtig wie kirchlichen Trägern. Wir erreichen dies nicht mit selbstgesetzten Tabus, sondern durch unsere offene Zugangsweise, die den Anspruch besitzt, alle Fragen zu erlauben. Erst so kann im Gespräch eine Einordnung in ein Werteschema erarbeitet werden. Unterrichtseinheiten zu Thema Schwangerschaftskonflikt Die Schüler interessieren sich vor allem für Fallbeispiele, die den Entscheidungsprozess der Frau/des Paares aufzeigen. Die Schüler diskutieren engagiert mit und haben dadurch die Gelegenheit ihren Wertekanon zu überprüfen. Darüber hinaus besprechen wir die Gesetzeslage und weisen auf die Angebote der Schwangerenberatungsstellen hin. - 15 - MFM-Mädchenworkshop „Dem Geheimnis meines Körpers auf der Spur“ Im Berichtsjahr fanden vier Veranstaltungen statt, die wie immer, schnell ausgebucht waren. Die Mädchen lernen in der Zyklusshow durch die liebevolle und bildhafte Erklärungsweise ihren Körper zu verstehen und zu schätzen. In den Auswertungsbögen spiegelt sich die wertschätzende Haltung wieder - die Mädchen sehen ihrer ersten Menstruation entspannt und gelassen entgegen. Unsere MFM-Mitarbeiterin nimmt regelmäßig an den Fortbildungstagen/Updates der Diözese teil. 7. Öffentlichkeitsarbeit Öffentlichkeitsarbeit ist ein gesetzlich festgelegter Aufgabenbereich der staatlich anerkannten Beratungsstellen. Es ist uns ein besonderes Anliegen, wichtige Themenbereiche unserer Arbeit gezielt an die Öffentlichkeit zu transportieren, über unsere Arbeit sowie das Profil unseres Vereins zu informieren und konkret auf Veranstaltungen und Angebote unserer Stelle hinzuweisen. Öffentlichkeitsarbeit ist aber auch Teamarbeit, d.h. dass Veranstaltungen im ganzen Team geplant und Konzepte für die öffentliche Präsentation unserer Arbeitsinhalte gemeinsam erarbeitet werden. Hierfür muss jedoch immer mehr Zeit und Engagement investiert werden, ohne dass dabei der Kernbereich unserer Arbeit, die Beratung von Ratsuchenden, vernachlässigt wird. Dankenswerterweise nehmen uns die beiden Bevollmächtigten, Frau Dr. Fickler und Herr Pagany, durch ihr großes Engagement einen Teil der Öffentlichkeitsarbeit ab. Jahresmotto 2011 „Türen öffnen“ …. „Türen öffnen“ bedeutet Zeit haben, zuhören, verstehen, beraten, begleiten, Wege finden, vermitteln, Mut machen – da sein, wenn Fragen und Probleme rund um Schwangerschaft und Geburt auftauchen…. Im Rahmen der Jahresplanung für das Folgejahr wird im Team ein Jahresmotto erarbeitet. Dieses Motto soll sowohl für die Öffentlichkeitsarbeit, als auch für den Kontakt zu den Ratsuchenden Gültigkeit besitzen und wie ein roter Faden die Planungen für das neue Jahr durchziehen. Fingerspiel-Kalender „Spaß für Mama, Papa, Baby“ Zum 10-jährigen Bestehen sollten unsere Klientinnen ein Präsent von uns erhalten: Wir entwarfen einen Aufstellkalender mit Fingerspielen, der von zwei Firmen gesponsert wurde und von uns verschenkt wird. Diese Geste erleben die frischgebackenen Eltern als Zeichen der Wertschätzung und Anteilnahme. Jubiläums-Veranstaltungen anlässlich „10 Jahre DONUM VITAE“ Matinee im Kreuzherrnsaal Memmingen mit geladenen Gästen „Sommerserenade“ - Benefizkonzert mit dem Chor „à la Carte“ „Märchenhaftes Sommerfest“ für Klientinnen der Beratungsstelle und Gäste mit kleinen Kindern. „Lust auf Leben“ - Benefizkonzert am 29.10. mit Isabell Münsch u. Pianisten „Türen öffnen“ - Benefizkonzert zum 1. Advent des Rotary-Club’s Memmingen „Zarte Wesen – Starke Farben“ – Bilderausstellung von Helga Hornung vom 10.10.2011 – 16.12.2011 in den Räumen der Beratungsstelle. Informationsveranstaltungen Im vergangenen Jahr haben wir bei insgesamt 40 Veranstaltungen auf das Angebot unserer Beratungsstelle aufmerksam gemacht, u.a.: Im Rahmen unserer Halbjahrprogramme: „Erste Hilfe fürs Baby und Kleinkind“ – Abendkurs eines Lehrrettungsassistenten „Schlaf‘, Kindlein, schlaf‘“ – Elternabend zum Thema Kinderschlaf „Zum Wohl des Kindes“ – Info- Abend einer Fachanwältin für Familienrecht zum Thema Sorgerecht Bei Informationsveranstaltungen mit Politikern, Kooperationspartnern, Frauenbund-Organisationen etc. Im Rahmen des Infoabends für Schwangere am Memminger Klinikum: Hier haben die staatlich anerkannten Schwangerenberatungsstellen Gelegenheit, die werdenden Eltern über ihre Beratungsangebote zu informieren. Die Teilnehmer nutzen die Möglichkeit, Broschüren und Flyer mitzunehmen und vereinbaren häufig auch ein persönliches Beratungsgespräch an den einzelnen Stellen. Besonders gefragt waren hierbei die Themen Mutterschutz, Elterngeld und Vätermonate sowie Elternzeit. - 16 - Im Rahmen von Arztbesuchen: Aufgrund der mehrheitlich sehr guten Kontakte zu den Ärzten im Einzugsgebiet, werden Arztbesuche nur mehr alle zwei Jahre durchgeführt. In Einzelfällen haben wir jederzeit die Möglichkeit, kurzfristig Kontakt zum betreffenden Arzt aufnehmen zu können. Halbjahresprogramme Unser Halbjahresprogramm erhielt zum 2. Halbjahr 2009 ein neues zeitgemäßes Layout. Mit Hilfe eines Grafikers entstand ein völlig neues Erscheinungsbild. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen und wurde auch in der Öffentlichkeit verstärkt wahrgenommen. Leider mussten wir aus Kostengründen ab dem 2. Halbjahr 2011 auf eine Veröffentlichung des „neuen“ Flyers verzichten. Künftig machen wir hauptsächlich durch Pressemitteilungen und Veröffentlichungen auf unserer Internetseite auf Veranstaltungen unserer Beratungsstelle aufmerksam. Internetpräsenz Die neue Homepage ist gut strukturiert und modern in Design und Layout. Unser Anliegen ist es daher, unsere Internetseite zeitnah zu pflegen und zu aktualisieren, denn auch immer mehr KlientInnen nutzen die Vorinformation über das Internet bzw. wenden sich mittels eines Kontaktformulars mit konkreten Fragestellungen an uns. Diese zeitintensive Arbeit wird von den Verwaltungskräften übernommen. Die Kosten sollten auf jeden Fall durch die staatliche Förderung refinanziert werden, da das zur Verfügung stehende Budget hierfür in keiner Weise ausreicht. Aktuelle Informationen von Institutionen, Ämtern, der Regierung von Schwaben sowie dem Staatsministerium werden ausschließlich über das Internet verbreitet und müssen ausgedruckt werden. Einladungen und Protokolle von Arbeitskreisen, aber auch der allgemeine Schriftverkehr werden per E-Mail versandt. Darüber hinaus ist es fester Bestandteil unserer täglichen Arbeit geworden, aktuelle Informationen, Gesetzesänderungen und dergleichen über das Internet zu recherchieren und abzurufen, damit wir auf dem neuesten Stand sind. Berichterstattung in den Medien regelmäßig in der örtlichen Presse mit unseren Gruppen-, Vortrags- und Beratungsangeboten in den Veranstaltungskalendern der Städte Memmingen und Mindelheim im „allgäu-weit“-Veranstaltungskalender Plakatierung von Veranstaltungen über das städtische Kulturamt und durch ehrenamtliche HelferInnen Versandaktionen/Verteilung Programm 1. Halbjahr 2011 Programmversand an alle Gemeinden im Landkreis Unterallgäu Februar 2011 Weihnachtsbrief 2011 Flyer „Mütter-Café“ Memmingen Flyer „Beratung und Begleitung vor, während und nach vorgeburtlichen Untersuchungen“ – Beratungsangebote bei Pränataler Diagnostik Flyer „Leise wieder leben lernen“ – Gruppenangebot für Eltern, die ihr Kind in der Schwangerschaft bei der Geburt oder kurz danach verloren haben Hebammen-Flyer Flyer „Mit allen Sinnen“ - Sexualpädagogische Angebote für Schule und Freizeit Flyer „Mädchensache(n)“ - Einladung zum Workshop für Mädchen Flyer „Auf geht’s - Junge sein, Mann werden“ Einladung zum Jungen-Workshop Flyer „Kindliche Sexualität“ – Themen für die Elternarbeit im Kindergarten - 17 - Der Förderverein DONUM VITAE Memmingen e.V. - unverzichtbar für die Öffentlichkeitsarbeit Auch 2011 haben sich die Mitglieder intensiv dem Vereinszweck, der Beschaffung von Mitteln zur Deckung des aufzubringenden Eigenanteils zur Finanzierung der Schwangerenberatungsstelle Memmingen gewidmet. Aktionen 2011: 05. Juni: „Sommer-Serenade“ mit dem Vocalensemble „à la carte“ unter der Leitung von Chordirektor Christian Weiherer. 17. September: 10-Meter-Datschi-Verkauf in der Fußgängerzone - der Wettergott hatte Mitleid, so fanden alle köstlichen Kuchenstücke zufriedene Abnehmer. 07. Oktober: Vernissage „Starke Farben - zarte Wesen“ Bilder von Helga Hornung mit dem Duo Cavalettes; die farbenfrohe Ausstellung war bis Dezember zu sehen. 08. Oktober: Die Tanzschule Tosca hat uns wiederum eingeladen, beim Showtanz-Tag einen Kuchenverkauf zu organisieren. 29. Oktober: Benefizkonzert mit der Sopranistin Isabell Münsch und Peter Bader am Klavier - ein musikalischer Hochgenuss mit Arien, Liedern und Songs bekannter Komponisten. Harmonie - Helga Hornung 2011 - 18 - 8. Qualitätssicherung Trägerinterne Qualitätsentwicklung - Werte im Focus Laut Vorstandsbeschluss hat sich DONUM VITAE e.V. als Verband für ein bayernweit angewandtes Qualitätsmanagementprinzip, dem werteorientierten Qualitätsmanagement (WQM), ausgesprochen. Demzufolge verpflichten sich die Leitung und die Qualitätsbeauftragte (QB) jeder Stelle, die Qualitätsentwicklung an den einzelnen Beratungsstellen mit geeigneten Mitteln zu überprüfen und weiter zu entwickeln. Jede Beratungsstelle hat individuelle Verfahrensanweisungen erstellt, die Qualitätsversprechen zu den einzelnen Arbeitsbereichen gelten bayernweit. Einmal jährlich treffen sich alle Qualitätsbeauftragten von DONUM VITAE Bayern zum kollegialen Austausch und zur Vorbereitung der internen bzw. externen Audits. Das Qualitätsmanagement ist mittlerweile fest an den Beratungsstellen etabliert. Es wird nicht nur zur Überprüfung der Verfahrensanweisungen angewandt, sondern hilft bei der Erarbeitung verschiedener Projekte und Veranstaltungen, z.B. der Konzeption des Jahresprogrammes, der Erstellung von Spendenbriefen oder neuen Konzepten in der Sexualpädagogik etc. Die intensive Auseinandersetzung mit dem Thema Qualität und die positiven Auswirkungen auf die tägliche Arbeit führen zu einer großen Akzeptanz im Team. Externes Audit: Im Jahr 2011 hat an allen Beratungsstellen in Bayern ein externes Audit stattgefunden. Überprüft wurden alle 6 qualitätsgesicherten Angebote unserer Beratungsstelle, sowie ein Angebot, für das eine neue Verfahrensanweisung erstellt wurde. Im Einzelnen sind dies In der Beratung - Schwangerschaftskonfliktberatung nach §218/ 219 - Nachgehende Betreuung nach Geburt - Arztbesuche zur pränatalen Diagnostik - Mütter-Café In der Prävention - Sexualpädagogische Workshops 6. Klasse - Sexualpädagogischer Workshop „ungewollt schwanger“ für SchülerInnen ab der 10. Klassen - Vortrag „Verhütungsmittel“ Nach dem erfolgreichen Abschluss des Externen Audits wurde das Qualitätssiegel „Werte im Focus“ (ehemals „Werteorientiertes Qualitätsmanagement“) um 3 Jahre verlängert. Das Siegel ist ein Nachweis dafür, dass die zertifizierten Angebote in jährlichen Internen Audits auf ihre Gültigkeit hin überprüft und weiterentwickelt wurden. Klientinnen-Befragung: Diese Befragung ist eines der Prüfmittel im Rahmen der Verfahrensanweisungen zu den Angeboten in der Beratung. Die Ergebnisse zeigen eine sehr positive Bewertung unserer Arbeit seitens der Klientinnen. Erstmals wurden Ende 2011 auch die begleitenden Männer um ihre Rückmeldungen zum Beratungsgespräch gebeten. Die Rückmeldungen erlauben uns Rückschlüsse auf mögliche Veränderungen in den Verfahrensanweisungen bezogen auf deren Anliegen. Aufgaben der Qualitätsbeauftragten: Die Qualitätsbeauftragte erarbeitete Entwürfe zu Prozessbeschreibungen sowie Prüfmittel und moderierte die Teamsitzungen zum trägerinternen Qualitätsmanagement. Sie koordiniert den Einsatz der Prüfmittel, erarbeitet Zeitpläne und arbeitet der Einrichtungsleiterin bei der Vorbereitung der Audits zu. Aufgaben der Leiterin: Die Leiterin trägt die Verantwortung für den gesamten Qualitätsmanagement-Prozess, führt durch die Internen Audits und sorgt dafür, dass die Ergebnisse aus den Audits umgesetzt werden. Zeitumfang: Qualitätsmanagement findet auf verschiedenen Ebenen statt: Abstimmungsgespräche zwischen Qualitätsbeauftragter und Leitung, die Arbeit der Qualitätsbeauftragten bei der Anwendung der Prüfmittel, Teamsitzungen, Audits etc. Qualitätsmanagement bedeutet für alle Beteiligten einen erheblichen zeitlichen Mehraufwand, im vergangenen Jahr ca. 100 Arbeitsstunden. - 19 - 9. Fortbildung und Supervision der Mitarbeiterinnen Die Beraterinnen haben sich entsprechend ihren Schwerpunktthemen für Fortbildungsangebote und Fachtage entschieden, die aktuelle Probleme aufgreifen. Fortbildungen: Beratung: Name Thema Veranstalter Datum Binder, Ulrike DONUM VITAE, Bundesverband 07.-09.02.2011 Binder, Ulrike Psychosoziale Beratung im Zusammenhang mit Pränataldiagnostik Pränatale Diagnostik auf Trisomie 21 Genetikum Neu-Ulm 23.11.2011 Zettler, Barbara TYPO3-Grundlagenseminar DONUM VITAE Bayern 19.01.2011 Zettler, Barbara Projekttag: Ethische Diskussion zu PID DONUM VITAE Bayern 16.02.2011 Zettler, Barbara Trauma-Bindung-Therapie 17.-18.03.2011 14.-16.07.2011 Zettler, Barbara Syndromologie Zentrum für Modul 1 Psychotraumatologie, Modul 2 Bad Grönenbach SPZ am Klinikum MM Zettler, Barbara Pränatale Diagnostik auf Trisomie 21 Genetikum Neu-Ulm 23.11.2011 TYPO3-Grundlagenseminar DONUM VITAE, Bayern 19.01.2011 06.07.2011 Verwaltung: Schatz Christine Schimon, Christa Fachtage und Konferenzen Die Mitarbeiterinnen besuchten folgende Fachtage und Konferenzen: Name Thema Veranstalter Datum Binder, Ulrike PND-Fachtag in Nürnberg DONUM VITAE, Bayern 30.06.2011 Zettler, Barbara PND-Fachtag in Augsburg DONUM VITAE, Bayern 20.07.2011 Zettler, Binder, Weißfloch, Schatz, Zettler, Barbara Orientierungstag B.I.S. in Augsburg Thema: „Veränderungen“ Qualitätszirkel Ulm/Neu-Ulm DONUM VITAE, Bayern 05.10.2011 Informations- u. Vernetzungsstelle Pränataldiagnostik Ulm 28.02., 30.05., 28.11.2011 Supervision Teilnehmerinnen Supervisorin Inhalt Datum Zettler Barbara Binder, Ulrike Team PND Supervision in Augsburg Supervision PND-Beraterinnen Jutta Dietrich DGSV Team-Supervision 04.05., 28.07., 09.11.2011 03.03., 05.05., 06.10.,08.12.2011 - 20 - Teambesprechungen und Supervision Regelmäßig stattfindende Teambesprechungen, eine gut funktionierende Kommunikation zwischen Beraterinnen und Verwaltungskräften und Einhaltung getroffener Absprachen sind für einen reibungslosen Ablauf an der Beratungsstelle unverzichtbar. Bei der Vielzahl unserer Aufgaben und der zunehmenden Schnelllebigkeit ist es wichtig, Informationen abzugleichen, über Gesetzesänderungen zu informieren usw. Im Bereich des Qualitätsmanagements befasst sich das Team mit aktuellen Fragestellungen bzw. wird von der Qualitätsbeauftragten regelmäßig über den derzeitigen Stand informiert. Bei den Treffen des Fachteams mit den Honorarkräften werden aktuelle Entwicklungen bzw. rechtliche, medizinische oder psychologische Problemstellungen aufgegriffen. Einmal jährlich trifft sich das Fachteam in seiner vollen Besetzung. Darüber hinaus werden die einzelnen Mitglieder des Fachteams bei Bedarf zu Fallbesprechungen bzw. Gesprächen ins Team geholt. Die jährlich fünf Mal stattfindenden Supervisionstreffen ermöglichen es den Mitarbeiterinnen, belastende bzw. schwierige Beratungs- oder Arbeitssituationen anzusprechen und zu reflektieren. Frau Zettler und Frau Binder nehmen regelmäßig an der beratungsstellenübergreifenden PND-Supervision teil. 10. Zusammenarbeit mit anderen Stellen; Teilnahme an Arbeitskreisen Unsere Beratungsstelle war im vergangenen Jahr in folgenden Arbeitskreisen vertreten: AK Schwangerenberatungsstellen im Einzugsbereich Koordinierungsgespräche der Regierung von Schwaben Frauennetzwerk Memmingen „Bündnis für Familie“ Memmingen „Netzwerk Familie“ Mindelheim Qualitätszirkel Pränatale Diagnostik Neu-Ulm Runder Tisch Pränatal-Diagnostik Neu-Ulm Mit diesen Institutionen arbeiten wir regelmäßig zusammen: Job-Center und Sozialämter Stadt MM und Landkreis Unterallgäu Jugendämter Stadt MM und Landkreis Unterallgäu Klinikum Memmingen: Gynäkologie Sozialpädiatrisches Zentrum Klinikseelsorge Volkshochschule Memmingen/Unterallgäu Sprungtuch e.V., Memmingen Frauenhaus Memmingen Caritas-Schuldnerberatung Frühförderstellen der Lebenshilfe Memmingen/Mindelheim Verein der Körper- und Mehrfachbehinderten, Kempten Kinderhospiz Allgäu Bunter Kreis Kempten Elterngruppe Down-Syndrom im Landkreis Unterallgäu LEONA e.V. Selbsthilfegruppe „Chorea-Huntington“ Selbsthilfegruppe „Schatten und Licht“ Bündnis gegen Depression Memmingen Qualitätszirkel Psychotherapeuten Quartiersmanagement „Soziale Stadt“ Memmingen Internationaler Frauentreff Mehrgenerationenhaus Memmingen Staatliches Schulamt Schulen (s. Anlage) SKM: Schulsozialarbeit und Memminger Tafel Verschiedene Pfarreien Die Leiterin/ stv. Leiterin nimmt an trägerinternen und institutionsübergreifenden Arbeitsgruppen teil: Treffen Landesarbeitsgemeinschaft der bayerischen Schwangerenberatungsstellen der freien Träger (LAG) Leiterinnen-Treffen Beratungsinitiative Schwaben (B.I.S.) Leiterinnen-Treffen DONUM VITAE in Bayern e.V. Treffen Vorstand, Leiterinnen und Bevollmächtigte Donum Vitae in Bayern e.V. Arbeitskreis Sexualpädagogik Donum Vitae in Bayern e.V. - 21 - Memmingen, im April 2012 Barbara Zettler Dipl. Soz.-Päd. (FH) Leiterin der Beratungsstelle Statistischer Vergleich: Donum Vitae Memmingen mit Außenstelle Mindelheim Präventionsveranstaltungen 2500 2088 Anzahl Veranstalt ungen 2000 Jugendfilmtage 1500 965 1000 500 0 erreichte Personen 1188 321 199 66 19 20 606 446 63 39 204 536 1010 987 943 485 771 420 498 453 830 333 281 62 58 53 55 56 48 42 35 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Stunden Presseberichte 2011: