Situation der steirischen Tankstellenbetreiber 2007-2012
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Situation der steirischen Tankstellenbetreiber 2007-2012
Wirtschaftskammer Steiermark Institut für Wirtschafts- und Standortentwicklung (IWS) Steirische Regionalpolitische Studien Nr. 04/2013 Situation der steirischen Tankstellenbetreiber 2007-2012 Mag. Simone Harder STUDIE VORWORT Sehr geehrte Damen und Herren, geschätzte Unternehmerinnen und Unternehmer, die Branche der steirischen Tankstellen befindet sich in einer sehr schwierigen Marktsituation. Der Mineralölmarkt in Österreich hat durch viel Konkurrenz und immer mehr gesetzliche Auflagen geringere Margen als der Rest in Europa. Die Ertragssituation der Tankstellen wird angesichts dessen zunehmend schlechter. Darüber hinaus ist das Eingreifen seitens der politischen Verantwortungsträger in das Tankstellengeschäft durch eine Spritpreisregelung überaus unverantwortlich! Die Preise sollen sich dem Markt anpassen und nicht von der Politik geregelt werden. Diese Situation führt dazu, dass immer mehr in Automatentankstellen investiert wird und gleichzeitig immer mehr Arbeitsplätze verloren gehen. Wir haben daher das Institut für Wirtschafts- und Standortentwicklung mit einer genauen Untersuchung der Tankstellenbranche beauftragt. Die vorliegenden Ergebnisse liefern eine wichtige Grundlage für unsere Arbeit in der Interessenpolitik! Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen dieser Studie und werden diese Ergebnisse der Politik und den Medien geeignet präsentieren. Harald Pfleger Mag. Oliver Käfer Obmann der Fachgruppe Garagen, Tankstellen und Servicestationsunternehmungen Geschäftsführer der Fachgruppe Garagen, Tankstellen und Servicestationsunternehmungen Seite I|II GLEICHHEITSGRUNDSATZ Aus Gründen der Lesbarkeit wurde in dieser Arbeit darauf verzichtet, geschlechtsspezifische Formulierungen zu verwenden. Wir möchten ausdrücklich festhalten, dass die bei Personen verwendeten maskulinen Formen für beide Geschlechter zu verstehen sind. Seite II|II Tankstellenstudie: Inhaltsverzeichnis INHALTSVERZEICHNIS Wichtigstes in Kürze ......................................................................................... 2 1 Einleitung ................................................................................................. 3 2 Methodenbeschreibung und Begriffsabgrenzungen .............................................. 4 3 4 2.1 Erhebungsmethode und Datenbasis ..............................................................4 2.2 Begriffserläuterungen ..............................................................................5 Die steirische Tankstellenbranche im Überblick ................................................. 6 3.1 Wirtschaftliche Kennzahlen und allgemeine Eckdaten .......................................6 3.2 Der Mineralölmarkt ............................................................................... 13 3.3 Die Tankstellenbranche .......................................................................... 16 Die Situation steirischer Tankstellenbetreiber .................................................. 20 4.1 Der ‚typische‘ steirische Tankstellenbetreiber (Branchenmerkmale) .................... 20 4.2 Schattenseiten: Die größten Herausforderungen in der Tankstellenbranche ........... 23 4.3 Lichtblicke: Positive Entwicklungen der vergangenen fünf Jahre ........................ 26 4.4 Forderungen an Politik und Interessenvertretung ........................................... 29 5 Resümee ................................................................................................. 30 6 Quellenverzeichnis .................................................................................... 31 7 Abbildungs- und Tabellenverzeichnis.............................................................. 33 8 Abbildungs- und Tabellenanhang ................................................................... 35 9 Anhang: Fragebogen................................................................................... 37 Seite 1|30 Tankstellenstudie: Wichtigstes in Kürze WICHTIGSTES IN KÜRZE Nach einer breit angelegten und erstmalig durchgeführten Untersuchung der wirtschaftlichen Situation der Tankstellenbranche im Jahr 2007 wurde 2012 eine Aktualisierung der Studie seitens der Fachgruppe der Garagen-, Tankstellen und Servicestationsunternehmungen beim Institut für Wirtschafts- und Standortentwicklung der WKO Steiermark in Auftrag gegeben. Das vorrangige Ziel war es, ein aktuelles und zugleich umfassendes Profil der steirischen Tankstellenbranche zu erstellen, sowie Veränderungen gegenüber 2007 aufzuzeigen. Die vorliegende Analyse basiert zum einen auf einer Erhebung unter den Mitglieder der Berufsgruppe der Tankstellen der Fachgruppe der Garagen-, Tankstellen- und Servicestationsunternehmungen, sowie zum anderen auf Daten der Wirtschaftskammerorganisation, der Statistik Austria und anderer Institutionen. Die wesentlichen Ergebnisse können wie folgt zusammengefasst werden: Rückläufige Zahl an Berufsgruppenmitgliedern und Tankstellen seit 2007! Die Mitgliederstruktur der Fachgruppe ‚Garagen-, Tankstellen- und Servicestationsunternehmungen‘ ist seit 2007 einem Wandel unterworfen. Während die Berufsgruppe der Servicestationen kontinuierlich an Mitgliedern hinzugewinnt, hat sich die Mitgliederzahl der Tankstellen um -9,2 % verringert. Auch die Tankstellenzahl insgesamt ist in der Steiermark seit 2007 um -20 % gesunken. Das Einkommensniveau ist vielfach zu gering! Das Einkommensniveau von rund 42 % der befragten Tankstellenbetreiber ist bedenklich niedrig. Gut jeder Vierte (27,4 %) verdient maximal 20.000 Euro vor Steuern jährlich. 14,7 % verfügen über ein Bruttojahreseinkommen von 20.000 bis 30.000 Euro. Vor allem im traditionellen Kerngeschäft dem Kraftstoffverkauf sind die Verdienstmöglichkeiten angesichts der niedrigen Margen bescheiden. Shops und Gastronomieflächen werden angesichts dessen zunehmend zu einer wesentlichen Einnahmequelle. Die Umsatzentwicklung seit 2007 ist tendenziell negativ! In den vergangen fünf Jahren war die Umsatzentwicklung in der Tankstellenbranche vielfach negativ. Jeder dritte Tankstellenbetreiber gab an, heute über einen geringeren Umsatz zu verfügen als noch 2007. Der Anteil an Tankstellenbetreibern mit einer Eigenkapitalunterdeckung hat sich deutlich verringert! Gegenüber 2007 hat sich der Anteil an Tankstellenbetreibern mit einer Eigenkapitalunterdeckung merklich reduziert. Während sich vor fünf Jahren noch beinahe jeder zweite Tankstellenunternehmer mit einer Unterdeckung konfrontiert sah, ist es 2012 ‚nur‘ noch jeder fünfte. Die Zufriedenheit der Tankstellenpächter mit ihrem Mutterkonzern ist gestiegen! Das Verhältnis zwischen Pächtern und Konzernen scheint 2012 eine partnerschaftliche Ebene erreicht zu haben. Obwohl sich auch 2012 die Tankstellenpächter in ihrem unternehmerischen Spielraum eingeschränkt fühlen, zeigen sie sich mit ihrem Verhältnis zur Muttergesellschaft wesentlich zufriedener als noch bei der Erhebung im Jahr 2007 (2012 sind 28,9 % (sehr) zufrieden). Gleichzeitig hat sich der Anteil an wenig zufriedenen bzw. unzufriedenen Pächtern um insgesamt -15 Prozentpunkte reduziert. Seite 2|30 Tankstellenstudie: Einleitung 1 EINLEITUNG Der Mineralölmarkt ist seit der Jahrtausendwende von einem kontinuierlichen Preisanstieg gekennzeichnet. 2011 belief sich der Ölpreis der in Europa beliebtesten Rohölsorte Brent im Jahresdurchschnitt auf 111 US-Dollar pro Barrel (+40 % gegenüber dem Vorjahr) und erreicht damit sein neues Allzeithoch. Während die positive Preisdynamik bei Mineralölprodukten seit dem Jahr 2000 primär auf die wachsenden Nachfrage der Schwellenländer zurückzuführen ist, kam es 2011 zusätzlich zu kurzfristigen Versorgungsengpässen bei Rohöl, die durch die Unruhen im Nahen Osten bzw. die Ereignisse in Libyen ausgelöst wurden.1 Die Entwicklungen am Mineralölmarkt machen sich auch an den Tankstellen bemerkbar. Preissteigerungen bei Benzin bzw. Diesel boten und bieten dabei ausreichend Zündstoff für wiederkehrende Spritpreisdiskussionen. In Anbetracht der Begebenheiten der vergangenen Jahre stellt sich daher die Frage, wie diese die Tankstellenbranche und damit die wirtschaftliche Lage der Tankstellenbetreiber beeinflussen. 2007 war die Situation der steirischen Tankstellenunternehmen erstmals Gegenstand einer detaillierten Analyse des Instituts für Wirtschafts- und Standortortentwicklung.2 Fünf Jahre danach wurden nun abermals der Status quo und die Probleme der Tankstellenbranche erhoben, die unternehmerischen Spielräume hinterfragt sowie die Wünsche und Forderungen an die Politik und Interessenvertretung eruiert. Ziel der vorliegenden Studie ist es, ein aktuelles und zugleich umfassendes Profil der steirischen Tankstellenbranche zu erstellen, sowie Veränderungen gegenüber 2007 aufzuzeigen. Die Grundlage der aktuellen Untersuchung bildet eine Umfrage unter den Mitgliedsbetrieben der Berufsgruppe der Tankstellen in den Sommermonaten 2012. Die zentralen Fragestellungen, die es zu beantworten galt, waren folgende: Wie stellt sich die wirtschaftliche Situation der Tankstellenbetreiber 2012 im Vergleich zu von vor fünf Jahren dar? Was sind die größten Herausforderungen und Probleme der Tankstellenbranche? Wie hoch ist der unternehmerische Spielraum der Tankstellenbetreiber bzw. die Abhängigkeit der Pächter von den Mineralölkonzernen? Was erwarten sich die Tankstellenbetreiber von den politischen Entscheidungsträgern und Ihrer Interessenvertretung? Die vorliegende Studie ist nicht nur eine Bestandsaufnahme der wirtschaftlichen Situation der Tankstellenunternehmen, sondern dient auch der Identifizierung von Trends und potenziellen Handlungsfeldern. Im Detail werden in den nachfolgenden Abschnitten die Erhebungsmethode zur Datenerfassung erläutert, allgemeine Daten und Fakten zum Mineralölmarkt bzw. zur Tankstellenbranchen dargestellt und die Ergebnisse der Erhebung präsentiert. Abschließend wird über die wesentlichsten Erkenntnisse der Studie Resümee gezogen. 1 2 Vgl. WKÖ, FVMI (2012). Vgl. WKO STEIERMARK, INSTITUT FÜR WIRTSCHAFTS- UND STANDORTENTWICKLUNG (2007). Seite 3|42 Tankstellenstudie: Methodenbeschreibung und Begriffsabgrenzungen 2 2.1 METHODENBESCHREIBUNG UND BEGRIFFSABGRENZUNGEN Erhebungsmethode und Datenbasis Die vorliegende Studie basiert primär auf einer Umfrage unter den steirischen Tankstellenbetreibern, die in den Monaten Juli bis August 2012 durchgeführt wurde. Die Erhebung erfolgte schriftlich über ein Online-Befragungssystem sowie per Fax. Kontaktiert wurden in Summe 315 Tankstellenbetreiber3 und somit alle Mitglieder der Berufsgruppe Tankstellen der Fachgruppe ‚Garagen-, Tankstellen- und Servicestationsunternehmungen‘ zum Stichtag 13. Juli 2012. An der Erhebung beteiligt haben sich letztlich 95 Tankstellenbetreiber und somit knapp ein Drittel aller Berufsgruppenmitglieder (Rücklaufquote: 30,2 %). Die Studie erlaubt damit eine differenzierte Analyse der wirtschaftlichen Situation der steirischen Tankstellenbranche sowie deren Entwicklung in den vergangenen fünf Jahren. Tabelle 1: Details zur Umfrage unter den steirischen Tankstellenunternehmen Angaben zur Umfrage Zeitraum der Befragung 13. Juli bis 31. August 2012 Teilnehmerkreis Mitglieder der Fachgruppe ‚Garagen-, Tankstellen- und Serviceunternehmungen‘, eingeschränkt auf die Berufsgruppe ‚Tankstellen‘ Grundgesamtheit N = 315 Rücklaufquote 30,2 % (n = 95) Quelle: Eigene Darstellung. Im Rahmen der empirischen Untersuchung wurde im Wesentlichen auf den Fragebogen der IWSTankstellenstudie aus dem Jahr 20074 zurückgegriffen, um eine Vergleichbarkeit der Ergebnisse gewährleisten sowie Entwicklungstendenzen der vergangenen fünf Jahre untersuchen zu können. Aufgrund geänderter Rahmenbedingungen wurde der Fragebogen lediglich in Teilbereich an die aktuellen Gegebenheiten angepasst und um aktuelle Themen ergänzt. Der Fragebogen beinhaltete insgesamt 32 Fragen, die in die folgenden fünf Themenblöcke gegliedert wurden (siehe Anhang): (1) (2) (3) (4) (5) Allgemeine Angaben zum Unternehmen, Mitarbeiter, Wirtschaftliche Situation, Unternehmertum, Interessenvertretung. Zusätzlich zur Umfrage unter den steirischen Tankstellenbetreibern wurde für die vorliegende Analyse auch auf Datenmaterial der Wirtschaftskammerorganisation, der Statistik Austria, der Österreichischen Energieagentur und anderer Institutionen zurückgegriffen. 3 4 Das Befragungssample basierte auf eine Abfrage der Geschäftspartnerdatenbank (GPDB) der Wirtschaftskammer Steiermark. Die durch die GPDB-Abfrage generiete Mitgliederliste der Berufsgruppe der Tankstellen wurde um alle doppelt erfassten Mitglieder bereinigt. Vgl. WKO STEIERMARK, INSTITUT FÜR WIRTSCHAFTS- UND STANDORTENTWICKLUNG (2007), S. 38-41. Seite 4|42 Tankstellenstudie: Methodenbeschreibung und Begriffsabgrenzungen 2.2 Begriffserläuterungen Im Rahmen der Studie wird zwischen folgenden Begriffen unterschieden: Tankstellenbetreiber/-unternehmer: Der Begriff ‚Tankstellenbetreiber‘ bzw. ‚Tankstellenunternehmer‘ dient als Hilfsbegriff und bezieht sich nicht auf spezifische Eigentums- und Betriebsverhältnisse, womit darunter sowohl Eigentümer als auch Pächter subsumiert werden. Tankstellenpächter: Auf die in der Praxis übliche Unterscheidung zwischen ‚Pächter mit Franchisevertrag‘ und ‚Pächter mit Agenturvertrag‘ wird weitgehend verzichtet, weswegen sich der Begriff ‚Tankstellenpächter‘ auf beide Betriebsarten gleichermaßen bezieht.5 5 Die Begriffsabgrenzungen wurden im Wesentlichen der IWS-Vorgängerstudie 2007 entnommen. Vgl. dazu WKO STEIERMARK, INSTITUT FÜR WIRTSCHAFTS- UND STANDORTENTWICKLUNG (2007), S. 8. Seite 5|42 Tankstellenstudie: Die steirische Tankstellenbranche im Überblick 3 3.1 DIE STEIRISCHE TANKSTELLENBRANCHE IM ÜBERBLICK Wirtschaftliche Kennzahlen und allgemeine Eckdaten Die Bruttowertschöpfung ist ein Maß produktiver Tätigkeit und beschreibt den zusätzlichen Wert, der durch ein Unternehmen im Rahmen seiner wirtschaftlichen Aktivität geschaffen wird. Die Bruttowertschöpfung entspricht damit dem Wert der Endproduktion (Output) abzüglich der Vorleistungen (Inputs) im Produktionsprozess. Werden zur Bruttowertschöpfung die Gütersubventionen hinzugezählt und die Gütersteuern abgezogen, erhält man das Bruttoinlandsprodukt (BIP).6 Mittels einer Regionalen Gesamtrechnung (Regionalrechnung) lässt sich die Produktionsaktivität auch auf regionaler Ebene (Bundesländer-Ebene) und nach Wirtschaftsbereichen berechnen. Die Ergebnisse sind dabei laut Angaben der Statistik Austria mit der nationalen Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung konsistent.7 Betrachtet man den aktuellsten verfügbaren Wert zur Bruttowertschöpfung aus 2009, so erzielte die Steiermark im Krisenjahr eine Bruttowertschöpfung von insgesamt 31,06 Mrd. Euro. Davon entfielen 4 % (1,24 Mrd. Euro) auf den Wirtschaftsbereich ‚Verkehr und Lagerei‘. Die produktive Tätigkeit dieses Wirtschaftsbereichs sank damit gegenüber 2008 um -4,7 % bzw. 61 Mio. Euro, blieb aber trotz des Rückganges über dem Niveau von 2007 (1,23 Mrd. Euro). 8 Abbildung 1: Steiermark - Bruttowertschöpfung des Wirtschaftsbereichs ‚Verkehr und Lagerei‘ Quelle: Statistik Austria, Regionalrechnung. 6 7 8 Vgl. STATISTIK AUSTRIA (2012). Vgl. STATISTIK AUSTRIA (2011). Anmerkung: Die Bruttowertschöpfung 2009 wurde mit 22.12.2011 berechnet. Im Rahmen der Erstellung von wirtschaftlichen Kenngrößen auf NUTS-2-Ebene für das Berichtsjahr 2009 erfolgte seitens der Statistik Austria auch eine Neuberechnung der Berichtsjahre 2007 und 2008 (vgl. STATISTIK AUSTRIA (2011). Seite 6|42 Tankstellenstudie: Die steirische Tankstellenbranche im Überblick Das monatliche Bruttomedianeinkommen der Wirtschaftsklasse ‚Verkehr und Lagerei‘ lag im Jahr 2010 bei 2.100 Euro und damit marginal über dem Niveau von 2009. Das bedeutet, dass das mittlere Bruttoeinkommen um 3,0 % geringer ausfiel als der Steiermarkschnitt von 2.164 Euro. Insgesamt liegt der Wirtschaftsbereich ‚Verkehr und Lagerei‘ jedoch im soliden Mittelfeld, wenngleich dieser um 1.000 bis 1.500 Euro hinter den bestverdienensten Bereichen zurückbleibt. Zu den Wirtschaftsklassen mit dem höchsten Einkommensniveau zählen die Energieversorgung (3.591 Euro) sowie Finanz- und Versicherungsdienstleistungen (3.058 Euro). Abbildung 2: Steiermark - Bruttomedianeinkommen nach Wirtschaftsklassen 2009/2010 Erläuterung: Das monatliche Bruttomedianeinkommen beschreibt das mittlere Bruttoeinkommen pro Monat. Das heißt, dass sich die eine Hälfte an Einkommen unter und die andere Hälfte über dem Bruttomedianeinkommen (Zentralwert) befindet.9 Im Vergleich zum arithmetischen Mittel (Durchschnitt) ist der Median robuster gegenüber extremen Abweichungen und stellt daher ein geeigneteres statistisches Maß zur Abbildung der Realität dar. Quelle: HVSV (Hauptverband der Sozialversicherungsträger), online auf: WIBIS Steiermark. 9 Vgl. WIBIS Steiermark (2012). Seite 7|42 Tankstellenstudie: Die steirische Tankstellenbranche im Überblick Nach Wirtschaftskammersystematik sind Tankstellenbetreiber Mitglieder der Sparte Transport und Verkehr, konkret der Fachgruppe ‚Garagen-, Tankstellen- und Servicestationsunternehmungen‘. Die österreichweite Gesamtanzahl an Mitgliedern (ruhende und aktive) dieser Fachgruppe belief sich 2011 auf 4.901. Hiervon betrug der Steiermarkanteil 18,4 %, das entspricht in Summe 902 Fachgruppenmitgliedern. Im Ländervergleich ist die Steiermark damit nach Niederösterreich (1.094) das mitgliederstärkste Bundesland. Abbildung 3: Garagen-, Tankstellen- und Servicestationsunternehmungen 2011, Steiermarkanteil an der österreichischen Gesamtzahl (aktive und ruhende) Quelle: WKÖ, Mitgliederstatistik 2011. Innerhalb der Sparte Transport und Verkehr rangiert die Fachgruppe der ‚Garagen-, Tankstellen- und Servicestationsunternehmungen‘ gemessen an der Mitgliederzahl (ruhende und aktive) an dritter Stelle hinter den Fachgruppen Güterbeförderungsgewerbe (1.968) und Beförderungsgewerbe mit Personenkraftwagen (1.437). Steiermarkweit zählen die Garagen-, Tankstellenund Servicestationsunternehmungen zu den 30 größten Fachorganisationen (vgl. Abb. 4 und 5). Abbildung 4: Steiermark - Garagen-, Tankstellen- und Servicestationsunternehmungen 2011, Anteil der Fachgruppenmitglieder an der Sparte Transport/Verkehr Quelle: WKO Steiermark, Mitgliederstatistik 2011. Seite 8|42 Tankstellenstudie: Die steirische Tankstellenbranche im Überblick Abbildung 5: Die 30 größten Fachorganisationen der Steiermark 2011 Quelle: WKO Steiermark, Mitgliederstatistik 2011. Die positive Mitgliederentwicklung der letzten Jahre setzt sich auch 2011, wenngleich in abgeschwächter Form, weiter fort. Betrug die Gesamtzahl an Mitgliedern der Fachgruppe ‚Garagen-, Tankstellen-, und Servicestationsunternehmungen‘ 2002 noch 679, so stieg diese 2011 auf 902. Das bedeutet einen Zuwachs von rund +32,8 % innerhalb der vergangenen zehn Jahre. Die Zahl der aktiven Mitglieder erhöhte sich im selben Zeitraum sogar um +38,0 %. Abbildung 6: Anzahl der Garagen-, Tankstellen- und Serviceunternehmungen 2002-2011, Mitgliederentwicklung der Fachgruppe Quelle: WKO Steiermark, Mitgliederstatistik. Seite 9|42 Tankstellenstudie: Die steirische Tankstellenbranche im Überblick Bei Betrachtung der Mitgliederentwicklung nach Berufsgruppen, wird deutlich, dass in den vergangenen Jahren vor allem die Servicestationsunternehmen einen Mitgliederzuwachs verbuchen konnten (seit 2007: +36,6 %). Die Berufsgruppe der Tankstellen ist hingegen von insgesamt 393 Mitgliedern im Jahr 2007 auf 357 Mitglieder im Jahr 2011 geschrumpft. Das bedeutet ein Minus von -9,2 %. Abbildung 7: Berufsgruppenmitglieder (aktive und ruhende) 2007-2011, Stichtag 31. Dezember Quelle: WKO Steiermark, Unternehmerservice | Statistikabteilung. Ähnlich verhält es sich mit den aktiven Mitgliedern: Während die Servicestationen in den vergangenen fünf Jahren um +36,2 % zulegten, verringerte sich die Zahl der aktiven Mitglieder in der Berufsgruppe der Tankstellen um -7,2 %. Abbildung 8: Aktive Berufsgruppenmitglieder 2007-2011, Stichtag 31. Dezember Quelle: WKO Steiermark, Unternehmerservice | Statistikabteilung. Leicht rückläufig sind auch die Unternehmensneugründungen der Fachgruppe der Garagen-, Tankstellen- und Serviceunternehmungen. Die Gründerzahl 2011 liegt mit insgesamt 31 UnterSeite 10|42 Tankstellenstudie: Die steirische Tankstellenbranche im Überblick nehmensneugründungen um 11,4 % unter dem Vorjahresniveau. Damit erreicht die Fachgruppe ihr niedrigstes Niveau seit 2004. Gegenteilig verhält sich die Entwicklung in der Spartenbetrachtung: Hier steigt die Neugründerzahl von 135 im Jahr 2010 auf 160 im Jahr 2011 (+18,5 %). Abbildung 9: Neugründungen der Garagen-, Tankstellen- und Serviceunternehmungen im Spartenvergleich 2002-2011, näherungsweise Schwerpunktzuordnung Anmerkung: Für die Neugründung eines Unternehmens sind oft Gewerbeberechtigungen (= Mitgliedschaften) für mehrere Fachorganisationen (FO) und Sparten notwendig. In diesem Fall wird die Gründung nur eines Unternehmens in mehreren FO und Sparten - also mehrfach - gezählt. Eine Verteilung der Unternehmensneugründungen auf FO bzw. Sparten kann daher nur näherungsweise erfolgen. Quelle: WKO Steiermark, Unternehmerservice | Statistikabteilung. Wenngleich die Sparte Transport und Verkehr eine positive Entwicklung gegenüber 2010 verzeichnen kann, bleiben die Gründungszahlen in der Steiermark insgesamt hinter dem Vorjahr zurück: Die Unternehmensneugründungen 2011 sind steiermarkweit im Jahresabstand um -6,3 % gesunken (2011: 4.688, 2010: 5.001). Eine mögliche Ursache für diesen Rückgang könnte mitunter in den allgemeinen Entwicklungen rund um die Euro- bzw. Schuldenkrise zu suchen sein. Abbildung 10: Arbeitgeberbetriebe nach der Beschäftigtenzahl der Fachgruppe ‚Garagen-, Tankstellen und Servicestationsunternehmungen‘ Juli 2011, anteilig in Prozent Quelle: WKO Steiermark, Beschäftigtenstatistik 2011. Seite 11|42 Tankstellenstudie: Die steirische Tankstellenbranche im Überblick Anhand der Betriebsgrößenstruktur, gemessen an der Beschäftigtenzahl der Fachgruppe ‚Garagen-, Tankstellen und Servicestationsunternehmungen‘, wird deutlich, dass diese überwiegend kleinstrukturiert ist. Der Anteil an Arbeitgeberbetrieben (Unternehmen mit mindestens einem Beschäftigten) belief sich im Juli 2011 auf knapp 35 % (285 Arbeitgeberbetriebe). Von diesen 285 Unternehmen beschäftigten gut zwei Drittel maximal fünf Mitarbeiter. Lediglich 0,4 % verfügten über einen Personalstand von mehr als 50 Beschäftigten, womit der Anteil an mittelgroßen Betrieben vergleichsweise gering ausfällt (vgl. Abb. 10). Abbildung 11: Anteil der Fachgruppe Garagen-, Tankstellen und Servicestationsunternehmungen an der Gesamtbeschäftigung der Sparte Transport/Verkehr Juli 2011 Quelle: WKO Steiermark, Beschäftigtenstatistik 2011. Abbildung 12: Beschäftigtenzahl nach Fachorganisationen der Sparte Transport und Verkehr, Juli 2010 und 2011 im Vergleich Quelle: WKO Steiermark, Beschäftigtenstatistik 2011. Seite 12|42 Tankstellenstudie: Die steirische Tankstellenbranche im Überblick In Summe boten die Garagen-, Tankstellen- und Servicestationsunternehmungen im Juli 2011 Arbeitsplätze für 1.660 Personen. Der Beschäftigungsanteil der Fachgruppe in Relation zu den übrigen Fachorganisationen der Sparte Transport und Verkehr lag damit bei genau 8 % und somit marginal über dem Niveau des Jahres 2010 (vgl. Abb. 11, S. 12). Beschäftigungsstärkste Fachorganisation der Sparte Transport und Verkehr ist, wie auch schon in den Vorjahren, das Güterbeförderungsgewerbe (7.798 Beschäftigte), gefolgt von den Schienenbahnen (4.537) und dem Beförderungsgewerbe mit PKWs (2.651). Die Fachgruppe ‚Garagen-, Tankstellen- und Servicestationsunternehmungen‘ liegt hinter den Spediteuren an fünfter Stelle. Mit einem Zuwachs von lediglich einem Beschäftigten gegenüber 2010 markiert die Fachgruppe denselben Rang wie in den vorangegangenen Jahren (vgl. Abb. 12, S. 12). 3.2 Der Mineralölmarkt Der Mineralölmarkt war 2011 von Versorgungsstörungen und Marktinterventionen gekennzeichnet. Die politischen Ereignisse im Nahen Osten und in Nordafrika führten zu Versorgungsengpässen, die von anderen Mitgliedsländern der ‚Organization of the Petroleum Exporting Countries‘ (OPEC) kompensiert werden mussten. Die Rückgänge in der lybischen Erdölproduktion wurden dabei durch „massive Förderanstiege auf der arabischen Halbinsel und im Irak ausgeglichen“.10 Trotz politischer Unruhen erreichte die weltweite Rohölförderung 2011 mit 3,996 Mrd. Tonnen einen neuen Höchstwert, wobei der Produktionszuwachs im Wesentlichen von den OPECLändern11 getragen wurde. Der Anteil der OPEC-Länder an der Weltrohölförderung belief sich damit 2011 auf gut 42 %.12 Abbildung 13: Die wichtigsten Rohöllieferanten Österreichs Quelle: Statistik Austria, Außenhandel; in: FVMI, Mineralölbericht 2011, S. 20. 10 WKÖ, FVMI (2012a), S. 19. OPEC-Länder: Algerien, Angola, Ecuador, Iran, Irak, Kuwait, Libyen, Nigeria, Katar, Saudi-Arabien, Vereinigte Arabische Emirate und Venezuela (siehe OPEC (2012a)). 12 WKÖ, FVMI (2012a), S. 19. 11 Seite 13|42 Tankstellenstudie: Die steirische Tankstellenbranche im Überblick Die OPEC-Länder zählen auch zu den wichtigsten Rohöllieferanten Österreichs (allen voran Nigeria mit 17,1 % und Saudi-Arabien mit 11,3 %), wenngleich knapp 30 % des Rohöles aus Kasachstan bezogen werden. Russland, nach Saudi-Arabien der größte Rohölproduzent weltweit, zählt mit einem Anteil von 16,1 % an den heimischen Rohölimporten zum drittwichtigsten Rohöllieferanten Österreichs (siehe Abb. 13, S. 13). Während die Rohölimporte 2011 mit 7,25 Mio. Tonnen um 7 % über dem Vorjahresniveau (6,77 Mio. Tonnen) lagen, ist laut Angaben des Bundesministeriums für Wirtschaft, Familie und Jugend (BMWFJ) der Mineralölproduktenverbrauch gegenüber 2010 um -5,4 % auf 11,6 Mio. Tonnen gesunken. Der Benzinverbrauch verringerte sich um -3,6 %, der Dieselverbrauch um -2,6 %. Abbildung 14: Mineralölproduktenverbrauch Steiermark 2011, in 1.000 Tonnen und in Prozent Quelle: FVMI, Mineralölbericht 2011, S. 33. Abbildung 15: Mineralölpreise im Monatsvergleich 2010 und 2011, in Euro pro Tonnen Quelle: FVMI, Mineralölbericht 2011, S. 34. Seite 14|42 Tankstellenstudie: Die steirische Tankstellenbranche im Überblick Der Jahresdurchschnittspreis der in Europa beliebtesten Rohölsorte Brent belief sich 2011 auf 111 US-Dollar pro Barrel (+40 % gegenüber dem Vorjahr) und erreicht damit sein neues Allzeithoch. Aufgrund der politischen Unruhen in Nordafrika und der dadurch entstanden kurzfristigen Versorgungsengpässe klettert der Preis für Brent Mitte April auf seinen Jahreshöchstwert von rund 127 Dollar pro Barrel. Ausschlaggebend für die Preisentwicklung auf den europäischen Mineralölmärkten ist zudem auch der Euro-Dollar-Wechselkurs, da der US-Dollar für den weltweiten Handel mit Rohöl und Mineralölprodukten als Leitwährung gilt. Kommt es zu einer Abwertung des Euro gegenüber dem Dollar (der Euro verliert gegenüber dem Dollar an Wert), so werden die in Dollar gehandelt Mineralölprodukte bzw. Rohölsorten für Europäer vergleichsweise teurer (der in Euro notierte Einkaufspreis nimmt zu).13 Währungsschwankungen, ebenso wie politische Ereignisse oder auch Raffineriekapazitäten beeinflussen damit die Ölpreisentwicklung. Österreichs Einflussnahme ist mit einem Mineralölverbrauch von 0,3 % am weltweiten Gesamtverbrauch sowie einer Importabhängigkeit von über 90 % äußerst begrenzt und daher als Preisnehmer an die Marktgegebenheiten gebunden.14 Abbildung 16: Spritpreise 2011 im EU-27-Vergleich, in Euro pro Liter Quelle: FVMI, Mineralölbericht 2011, S. 35. 13 14 WKÖ, FVMI (2012a), S. 34. WKÖ, FVMI (2012b), S. 1. Seite 15|42 Tankstellenstudie: Die steirische Tankstellenbranche im Überblick Trotz der hohen Abhängigkeit vom internationalen Marktgefüge, sowie des generell hohen Spritpreisniveaus in der Europäischen Union, liegt Österreich im europäischen Spritpreisvergleich im unteren Mittelfeld. Spitzenreiter waren 2011 bei Eurosuper bzw. Diesel Griechenland (1,667 Euro/Liter Eurosuper) und Großbritannien (1,599 Euro/Liter Diesel). Maßgeblich für die Spritpreishöhe ist zudem die Steuerlast je Liter Diesel bzw. Benzin. Die Mineralölsteuer wurde in Österreich in den vergangenen Jahren sukzessive erhöht. Laut des ‚Tax Guide‘ der Europäischen Kommission belief sich diese im Jänner 2012 bei Benzin auf 0,482 Euro/Liter und bei Diesel auf 0,397 Euro/Liter. Im EU-27-Vergleich liegt Österreich damit im Mittelfeld, wenngleich sowohl bei Benzin als auch bei Diesel der Europäische Minimalpreis von 0,359 Euro/Liter (Zypern) bzw. 0,302 Euro/Liter (Luxemburg) klar übertroffen wird.15 Abbildung 17: Mineralölsteuer Jänner 2012 im EU-Vergleich, in Euro pro Liter Quelle: ACEA, Tax Guide 2012. 3.3 Die Tankstellenbranche Obwohl sich die österreichischen Spritpreise in den letzten Jahren aufgrund mehrerer Faktoren (internationale Marktbedingungen, steigende Nachfrage, Besteuerung, etc.) erhöht haben, fallen die Bruttotankstellenmargen sehr bescheiden aus. Eine Wood-Mackenzie-Studie unter 15 ACEA (2012), S. 4. Seite 16|42 Tankstellenstudie: Die steirische Tankstellenbranche im Überblick sechzehn europäischen Vergleichsländern belegt, mit welch niedrigen Bruttomargen sich Mineralölunternehmen und Tankstelleneigentümer konfrontiert sehen. Mit einer Bruttomarge von (rund) 9 Cent pro Liter Eurosuper bzw. Diesel müssen beispielsweise Investitionen sowie Kosten für Betrieb und Instandhaltung der Tankstelle(n) bestritten werden. Damit befindet sich Österreich im Vergleich mit anderen europäischen Ländern sowohl bei Eurosuper als auch bei Diesel im untersten Segment (siehe nachstehende Abb.).16 Abbildung 18: Bruttomargen im Ländervergleich 2011, in Cent pro Liter Quelle: Wood-Mackenzie, in: FVMI, Key Facts zum Mineralölmarkt in Österreich Juli 2012, S. 2. Die Verdienstmöglichkeiten von Tankstellen in punkto Kraftstoffverkauf sind damit begrenzt. Die Spritpreise sind zwar in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen – das schmerzte nicht nur Autofahrer, sondern zog auch mediale Debatten über Spritpreisbeschränkungen nach sich – Tankstellenbetreiber konnten daraus jedoch keinen zusätzlichen Gewinn schlagen. Unter den gegebenen Umständen gehen bei einer Tankfüllung von 50 Euro 24 Euro bzw. 48 % als Steuern (Mineralölsteuer, Umsatzsteuer und gesetzlich geregelte Pflichtbevorratung) an den Staat. 23 Euro (46 %) entfallen in Form von Kosten auf das Produkt – diese Produktkosten reichen von den Kosten der Ölförderung über die Transport- bis hin zu den Raffineriekosten. Die verbleibenden 3 Euro bzw. 6 % fließen in den Vertrieb, sprich werden für die Instandhaltung, Wartung, das Personal, etc. aufgewendet (siehe Abb. 19, S. 18). Nach Abzug aller Kosten ist der daraus resultierende Gewinn lediglich einige Cent pro Liter Kraftstoff.17 16 17 WKÖ, FVMI (2012b), S. 2. Ebenda. Seite 17|42 Tankstellenstudie: Die steirische Tankstellenbranche im Überblick Abbildung 19: Wer bekommt wie viel bei einer Tankfüllung von 50 Euro? Quelle: FVMI, Key Facts zum Mineralölmarkt in Österreich Juli 2012, S. 2. Der Tankstellenmarkt ist neben den mageren Verdienstmöglichkeiten im Bereich des Kraftstoffverkaufes zusätzlich von einem starken Verdrängungswettbewerb gekennzeichnet. Das äußert sich mitunter auch in der Entwicklung der Tankstellenzahl in der Steiermark. Allein in den vergangenen fünf Jahren ist die Zahl der Tankstellen um 99 bzw. um knapp -20 % gesunken. Seit 2003 beziffert sich der Rückgang sogar auf 125 Tankstellen bzw. auf -23,5 %. Abbildung 20: Entwicklung der Tankstellenzahl 2003-2011 Anmerkung: Die Tankstellenzahl ist von der Zahl der Mitglieder der Berufsgruppe der Tankstellen anzugrenzen. Quelle: FVMI, Tankstellenstatistik 2011. Untergliedert man die steirischen Tankstellen nach Marken, wird deutlich, dass in der Gruppe der Major-Branded Tankstellen BP und Shell mit je 47 Tankstellen, sowie die OMV mit 40 Tankstellen führend sind. Unter den weiteren Tankstellen dominieren Roth und A1 mit je über 30 Tankstellen in der Steiermark (siehe Abb. 21, S. 19). Damit entspricht die Verteilung jener des Jahres 2010. Seite 18|42 Tankstellenstudie: Die steirische Tankstellenbranche im Überblick Abbildung 21: Die häufigsten Tankstellenmarken in der Steiermark 2011 Quelle: FVMI, Tankstellenstatistik 2011. Seite 19|42 Tankstellenstudie: Die Situation steirischer Tankstellenbetreiber 4 DIE SITUATION STEIRISCHER TANKSTELLENBETREIBER Im nachfolgenden Abschnitt werden die wichtigsten Ergebnisse der Umfrage dargestellt und analysiert. Neben allgemeinen Angaben zur Betreiberstruktur oder zu Tankstelleneinrichtungen, steht insbesondere die wirtschaftliche Situation der Tankstellenbetreiber im Vordergrund. Abgeleitet aus den Umfrageergebnissen der Jahre 2007 und 2012 werden die Entwicklungen der vergangenen fünf Jahre skizziert, sowie die aktuellen Herausforderungen und Probleme der Tankstellenbranche dargelegt. Ausgewählte Detailergebnisse, die im Hauptteil der Studie nicht gesondert dargestellt werden, sind zudem in anonymisierter Form dem Abbildungs- und Tabellenanhang zu entnehmen. 4.1 Der ‚typische‘ steirische Tankstellenbetreiber (Branchenmerkmale) In den vergangenen Jahren 2011 und 2012 waren Tankstellenbetreiber und ihr Branche mehrmals Gegenstand der medialen Berichterstattung. Allerdings wurde nur selten von der wiederkehrenden Spritpreisdebatte abgegangen und der Tankstellenunternehmer in den Vordergrund gerückt. Die Erhebung der Sommermonate 2012 ermöglicht neben einer differenzierten Darlegung des Status quo, auch die Erstellung eines Tankstellenbetreiberprofils. Auf Basis der Rückmeldungen der befragten Unternehmen, lassen sich die Merkmale der ‚typischen‘ steirischen Tankstellenunternehmer wie folgt zusammenfassen: Der ‚typische‘ Tankstellenbetreiber ist männlich! In Anlehnung an die Umfrageergebnisse scheint die Tankstellenbranche überwiegend männlich dominiert. Rund 62 % der Befragungsteilnehmer waren männlich und nur gut ein Fünftel weiblich. 15,8 % der Befragten sahen von einer Angabe zu Ihrem Geschlecht ab (vgl. Abb. 22). Der ‚typische‘ Tankstellenbetreiber ist über 40 Jahre alt! Die Tankstellenbranche ist keine ‚junge‘ Branche. Das Durchschnittsalter der Befragungsteilnehmer lag bei rund 47 Jahren. Lediglich jeder fünfte Tankstellenbetreiber war jünger als 40, bei nur 2,1 % lag das Alter unter bzw. bei maximal 30 Jahren (vgl. Abb. 23). Der ‚typische‘ Tankstellenbetreiber ist seit mindestens fünf Jahren in der Branche tätig! Die Tankstellenbranche ist überwiegend eine Branche erfahrener Unternehmer. Wie schon 2007 ist auch 2012 eine überwältigende Mehrheit der Umfrageteilnehmer bereits mehr als fünf Jahre in der Tankstellenbranche tätig (2007: 76,0 %, 2012: 85,3 %). Die in den folgenden Studienabschnitten dargelegten Ergebnisse zur wirtschaftlichen Situation bzw. Entwicklung basieren daher in erster Linie auf den langjährigen Erfahrungswerten der befragten Tankstellenbetreiber (vgl. Abb. 24). Der ‚typische‘ Tankstellenbetreiber betreibt maximal zwei Tankstellen! Nur wenige der Tankstellenunternehmer betreiben mehr als zwei Tankstellen. Mehr als ein Drittel (69,5 %) betreibt lediglich eine Tankstelle, nur jeder siebte Befragungsteilnehmer betreibt zwei Tankstellen. Der Anteil jener mit drei und mehr Tankstellen beläuft sich auf knapp 12 %. Auffallend ist, dass bereits jeder Vierte einen Tankautomaten besitzt (vgl. Abb. 25 u. 26). Der ‚typische‘ Tankstellenbetreiber beschäftigt Familienmitglieder! Beinahe jedes zweite befragte Tankstellenunternehmen ist ein Familienbetrieb. 45,3 % der Befragungsteilnehmer beschäftigen ein oder mehrere Familienmitglieder. Damit ist der Anteil zwar geringer als noch 2007 (damals belief sich der Anteil 67,7 %), jedoch nach wie vor als hoch Seite 20|42 Tankstellenstudie: Die Situation steirischer Tankstellenbetreiber einzustufen. Die möglichen Gründe dafür sowie die Beschäftigungsstruktur der Tankstellenbetreiber im Allgemeinen werden an einer späteren Stelle näher erläutert (vgl. Abb. 27). Der ‚typische‘ Tankstellenbetreiber betreibt eine Tankstelle mit Shop! Tankstellen bieten neben dem klassischen Kraftstoffverkauf auch andere Produkte und Dienstleistungen an. Am weitesten verbreitet ist der Tankstellenshop. Bereits 83,2 % der Tankstellen sind laut Angaben der befragten Unternehmer mit einem Shop ausgestattet, womit Tankstellen immer häufiger eine Nahversorgungsfunktion übernehmen. Am zweithäufigsten sind Selbstbedienungssauger (63,2 %), gefolgt von Bürstenwäschen sowie Bistro-/Gastronomieflächen mit je 56,8 %. Shops und Gastronomiebereiche bilden dabei eine wesentliche Einnahmequelle der Tankstellenbetreiber (siehe Abb. 28). Der ‚typische‘ Tankstellenbetreiber hat seine Tankstelle von 6 bis 21 Uhr geöffnet! Lässt man die 24-Stunden-Tankstellen unberücksichtigt (damit gut ein Fünftel der Befragungsteilnehmer), liegt die durchschnittliche Öffnungszeit bei 6 bis 21 Uhr. An Sonn- und Feiertagen öffnen die Tankstellen meist um 06:30 Uhr und schließen gegen 20:15 Uhr (vgl. Tab. 2). Abbildung 22: Geschlechterverteilung Abbildung 23: Altersverteilung Abbildung 24: Betreibungsjahre Abbildung 25: Tankstellenanzahl Quelle: Eigene Darstellung. Seite 21|42 Tankstellenstudie: Die Situation steirischer Tankstellenbetreiber Abbildung 26: Art der Tankstelle (Mehrfachantworten möglich) Abbildung 27: Beschäftigung von Famili- Abbildung 28: Tankstelleneinrichtungen enmitglieder Quelle: Eigene Darstellung. Tabelle 2: Öffnungszeiten der steirischen Tankstellen Öffnungszeiten Mittelwert1) Median2) Standardabweichung3) Montag - Freitag von bis 06:06 21:04 06:00 21:00 40 min 90 min Samstags Sonn- und Feiertage von bis von bis 06:12 20:42 06:23 20:13 06:00 21:00 07:00 21:00 80 min 140 min 140 min 190 min Anmerkung: Rund 22 % der Befragungsteilnehmer verfügen über eine 24-Stunden-Tankstelle. 1) 2) 3) Der Mittelwert repräsentiert die durchschnittliche Öffnungszeit der Tankstellen. Der Median oder auch Zentralwert gibt jenen Wert wieder der an mittlerer Stelle steht. Im Vergleich zum arithmetischen Mittel (Durchschnitt) ist der Median robuster gegenüber extremen Abweichungen. Die Standardabweichung ist ein Maß für die Streuung der Werte einer Zufallsvariable um ihren Mittelwert. Quelle: Eigene Darstellung. Unter den befragten Tankstellenbetreiber befanden sich sowohl Eigentümer (53 %) als auch Pächter verschiedener Marken (40 %). Die diesbezügliche Verteilung ist den Abbildungen im Abbildungs- und Tabellenanhang ab S. 35 zu entnehmen. Seite 22|42 Tankstellenstudie: Die Situation steirischer Tankstellenbetreiber 4.2 Schattenseiten: Die größten Herausforderungen in der Tankstellenbranche Wirtschaftlich stehen viele Tankstellenbetreiber, wie auch schon im Jahr 2007, vor großen Herausforderungen. Obwohl in den vergangen Jahren auch positive Entwicklungen zu beobachten waren (diese werden im nachfolgenden Abschnitt näher behandelt), so ist das Los eines Tankstellenunternehmers auch 2012 kein leichtes. Ein Aspekt der dies besonders verdeutlicht, ist der geringe Anteil an Tankstellenbetreibern, die ihren Nachkommen empfehlen würden in ihre Fußstapfen zu treten. Lediglich jeder vierte Befragungsteilnehmer würde eine Unternehmensnachfolge durch seine Kinder begrüßen. Die wesentlichen Gründe, weshalb die Mehrheit der befragten Tankstellenbetreiber dem Gedanken einer Unternehmensübernahme durch seine Kinder mit Ablehnung begegnet, werden in den folgenden Unterpunkten erläutert. Das Einkommensniveau ist vielfach zu gering! In Anbetracht des Risikos, das Selbständige zu tragen haben, ist das Einkommensniveau von rund 42 % der befragten Tankstellenbetreiber als bedenklich niedrig zu beurteilen. Gut jeder Vierte verdient maximal 20.000 Euro vor Steuern (27,4 %) jährlich. 14,7 % verfügen über ein Bruttojahreseinkommen von 20.000 bis 30.000 Euro. Die Verteilung von Eigentümern und Pächtern ist dabei sowohl im unteren (bis 30.000 Euro) als auch im oberen Einkommenssegment (mehr als 50.000 Euro) annähernd gleich. Eine Differenzierung der Höhe des Bruttojahreseinkommens nach Betreiberstruktur erscheint daher auf Basis der Befragungsergebnisse nicht notwendig. Abbildung 29: Jahreseinkommen vor Steuern Quelle: Eigene Darstellung. Die Verdienstmöglichkeiten sind, wie schon an einer früheren Stelle ausgeführt, im Kerngeschäft dem Treibstoffverkauf generell begrenzt. Viele Tankstellenbetreiber setzen daher bereits auf Verkaufs- und Gastronomiefläche. Der jährliche Shop-Umsatz beträgt bei gut der Hälfte der Tankstellenbetreiber mit Shop (51,2 %) maximal 200.000 Euro pro Jahr. Der Gastronomie-Umsatz beziffert sich bei jeder zweiten Tankstelle mit einer Gastronomiefläche (51,9 %) Seite 23|42 Tankstellenstudie: Die Situation steirischer Tankstellenbetreiber auf bis zu 70.000 Euro jährlich. Der Shop und Gastronomiebereich sind damit zwar eine wichtige Ergänzung zum Treibstoff-Umsatz, können jedoch diesen nicht ersetzen.18 Zudem gilt es zu bedenken, dass im Umsatz die Kosten für beispielsweise Mitarbeiter oder den Wareneinkauf noch nicht berücksichtig sind und daher nicht auf die tatsächliche wirtschaftliche Lage geschlossen werden kann. Die Umsatzentwicklung war in den Jahren 2007 bis 2012 tendenziell negativ! Auch wenn vom Umsatz kein direkter Rückschluss auf die Einkommenssituation gezogen werden kann, ist dieser ein wesentlicher Indikator für die allgemeine Wirtschaftssituation einer Branche. Die diesbezüglichen Umfrageergebnisse verdeutlichen, dass sich diese 2007 bis 2012 nicht wesentlich verbessert hat. In den vergangen fünf Jahren war die Umsatzentwicklung in der Tankstellenbranche vielfach negativ. Jeder dritte Tankstellenbetreiber gab an, heute über einen geringeren Umsatz zu verfügen als noch 2007. 28,4 % verzeichnen einen gleichbleibenden Umsatz und 26,3 % können sich über eine positive Umsatzentwicklung freuen. Der errechnete Saldowert die Differenz der Anteile an Betrieben mit einer positiven bzw. negativen Umsatzentwicklung liegt jedoch mit -7,4 % im negativen Bereich. Damit ist zwar gegenüber der Erhebung von vor fünf Jahren eine leichte Aufwärtstendenz erkennbar (Saldo 2007: -15,6 %), 2012 überwiegen aber nach wie vor jene Betriebe, die eine Verschlechterung ihrer Umsätze im Betrachtungszeitraum hinnehmen mussten. Als Gründe werden ein immer stärker werdender Konkurrenzkampf (viele Anbieter, wachsende Zahl an Automatentankstellen), der Anstieg der Spritpreise und die zu geringen Treibstoffmargen angeführt. Abbildung 30: Umsatzentwicklung 2007-2012 Anmerkung: Der Saldo errechnet sich aus dem Anteil an Betrieben mit einer positiven Umsatzentwicklung abzüglich es Anteils an Betrieben mit einer negativen Umsatzentwicklung. Quelle: WKO Steiermark, IWS (2007); eigene Darstellung. 18 Der Treibstoffumsatz beläuft sich bei 44,2 % der Befragungsteilnehmer auf bis zu 2 Mio. Euro pro Jahr. Bei 7,4 % der befragten Tankstellenbetreiber beträgt dieser sogar mehr als 6 Mio. Euro jährlich. Seite 24|42 Tankstellenstudie: Die Situation steirischer Tankstellenbetreiber Der unternehmerische Spielraum ist auch 2012 überwiegend begrenzt! Auf die Frage nach dem unternehmerischen Spielraum gab in etwa jeder zweite Tankstellenbetreiber an, zumindest teilweise in seinem unternehmerischen Handeln eingeschränkt zu sein. Gut jeder Dritte ist nach eigenen Angaben zumindest überwiegend frei in seinen Entscheidungen als Unternehmer. Wenig überraschend unterscheiden sich die Antworten in Abhängigkeit von der Betreiberstruktur: Während fast jeder zweite Tankstelleneigentümer angibt über unternehmerischen Spielraum zu verfügen, ist das nur bei jedem fünften befragten Tankstellenpächter der Fall (siehe nachstehende Abbildungen). Die diesbezügliche Situation scheint sich demnach seit 2007 kaum geändert zu haben. Abbildung 31: Unternehmerischer Spielraum der Eigentümer Quelle: Eigene Darstellung. Abbildung 32: Unternehmerischer Spielraum der Pächter Quelle: Eigene Darstellung. Seite 25|42 Tankstellenstudie: Die Situation steirischer Tankstellenbetreiber Schwierigkeiten bei der Mitarbeitersuche sind auch in der Tankstellenbranche allgegenwärtig! Die Rekrutierung geeigneter Mitarbeiter gestaltet sich in der Tankstellenbranche als schwerwiegendes Problem. Beinahe zwei Drittel der befragten Tankstellenbetreiber haben Probleme bei der Mitarbeitersuche. Als häufigste Ursachen werden dabei die unattraktiven Arbeitszeiten und die zu niedrige Entlohnung genannt. Laut den Erfahrungen der Tankstellenunternehmer möchten die wenigsten Arbeitnehmer nachts, am Wochenende oder auch an Feiertagen einer Arbeit nachgehen. Darüber hinaus ist die Entlohnung in den Augen vieler zu gering und das obwohl bereits jetzt 55,8 % der Tankstellenbetreiber mehr zahlen als es der Kollektivvertrag vorsieht (vgl. Abb. 33). Abbildung 33: Entlohnung der Mitarbeiter Quelle: Eigene Darstellung. Die schwierige Mitarbeitersuche dürfte mitunter auch der ausschlaggebende Grund sein, weshalb 45,3 % der Tankstellenbetreiber angeben, zumindest ein Familienmitglied in Ihrem Betrieb zu beschäftigen (siehe Abb. 27, S. 20).19 4.3 Lichtblicke: Positive Entwicklungen der vergangenen fünf Jahre Trotz den wirtschaftlichen und unternehmerischen Herausforderungen, denen sich ein ‚typischer‘ Tankstellenbetreiber Tag täglich stellen muss, gibt es doch auch nennenswerte positive Entwicklungen, die sich im Betrachtungszeitraum 2007 bis 2012 abgezeichnet haben. Tankstellenbetreiber befinden sich 2012 weniger häufig in Unterdeckung als noch 2007! In der Bilanz wird die Kapitalherkunft (Passiva) eines Unternehmens in Eigen- und Fremdkapital untergliedert. Die Eigenkapitaldeckung gibt in diesem Zusammenhang Aufschluss über die Höhe des Eigenkapitalanteils am Gesamtkapital,20 wobei durch eine Mindestausstattung an Eigenkapi- 19 Die Anzahl an beschäftigten Familienmitgliedern sowie die Mitarbeiteranzahl nach Vollzeit-, Teilzeit- und geringfügiger Beschäftigung ist dem Abbildungs- und Tabellenhang zu entnehmen. 20 Vgl. WKO STEIERMARK, INSTITUT FÜR WIRTSCHAFTS- UND STANDORTENTWICKLUNG (2007), S. 26. Seite 26|42 Tankstellenstudie: Die Situation steirischer Tankstellenbetreiber tal einer frühzeitigen Zahlungsunfähigkeit (schon bei geringen Verlusten) vorgebeugt werden kann. Gegenüber 2007 hat sich der Anteil an in Unterdeckung befindlichen Tankstellenbetreibern klar verringert. Während sich vor fünf Jahren noch beinahe jeder zweite Tankstellenunternehmer mit einer Eigenkapitalunterdeckung konfrontiert sah, ist es 2012 ‚nur‘ noch jeder fünfte. Selbst wenn dem Anteil an Betrieben, die auf diese Frage keine Auskunft geben wollten, unterstellt wird, sich in Unterdeckung zu befinden, reduziert sich der Anteil an Tankstellenbetreibern mit einer Eigenkapitalunterdeckung um rund -14 Prozentpunkte im Betrachtungszeitraum. Abbildung 34: Unterdeckung 2012 Abbildung 35: Unterdeckung 2007 Quelle: WKO Steiermark, IWS (2007); eigene Darstellung. Differenziert man zwischen den zwei Gruppen an Tankstellenbetreibern, so zeigt sich, wie auch schon 2007, dass sich Pächter tendenziell häufiger in Unterdeckungen befinden (26,3 %) als Eigentümer (14,0 %). Die Zahl der Betriebe, in denen ein negatives Eigenkapital vorliegt, hat sich aber in beiden Fällen deutlich verringert: 2007 hatte vergleichsweise jeder zweite Pächter und beinahe jeder dritte Eigentümer mit einer Eigenkapitalunterdeckung zu kämpfen. Die Beziehung zur Muttergesellschaft hat sich verbessert: Der ‚typische‘ Tankstellenpächter pflegt heute ein partnerschaftliches Verhältnis zu seiner Muttergesellschaft! Eine Besserung ist 2012 auch in der Beziehung der Tankstellenpächter zur ihrer Muttergesellschaft festzustellen. In der Tankstellenbranche, die grundsätzlich von einer engen Lieferverflechtung zwischen Tankstellenbetreiber und Mineralölkonzern geprägt ist, wurde 2007 vor allem das Verhältnis der Tankstellenpächter zu ihrer Muttergesellschaft beklagt. Mehr als 40 % der befragten Pächter waren damals mit ihrem Konzern wenig bis gar nicht zufrieden (vgl. Abb. 37, S. 28).21 Fünf Jahre später scheint die Beziehung der Pächter zum jeweiligen Mutterkonzern durchaus eine partnerschaftliche Ebene erreicht zu haben. Obwohl sich auch 2012 die Tankstellenpächter in ihrem unternehmerischen Spielraum eingeschränkt fühlten, zeigen sie sich mit ihrem Verhältnis zur Muttergesellschaft wesentlich zufriedener als noch bei der Tankstellenbetreibererhebung im Jahr 2007. 2012 beurteil 28,9 % der befragten Pächter ihr Verhältnis zum Mutter- 21 Vgl. WKO STEIERMARK, INSTITUT FÜR WIRTSCHAFTS- UND STANDORTENTWICKLUNG (2007), S. 21-23. Seite 27|42 Tankstellenstudie: Die Situation steirischer Tankstellenbetreiber konzern als (sehr) zufriedenstellend. Auffallend ist, dass sich vor allem der Anteil an sehr zufriedenen Tankstellenpächtern von gut einem Prozent auf 10,5 % erhöht hat. Parallel hat sich der Anteil an wenig zufriedenen bzw. unzufriedenen Pächtern verringert: Von ca. 42 % im Jahr 2007 ist dieser auf 26,3 % im Jahr 2012 zurückgegangen. Das entspricht einem Rückgang von gut -15 Prozentpunkten in den vergangen fünf Jahren (vgl. Abb. 37 und 38). Abbildung 36: Zufriedenheit der Pächter mit Ihrem Konzern 2007 Quelle: WKO Steiermark, IWS (2007); eigene Darstellung. Abbildung 37: Zufriedenheit der Pächter mit Ihrem Konzern 2012 Quelle: Eigene Darstellung. Tankstellenbetreiber schätzen vor allem die Vielseitigkeit Ihrer Branche! Auch wenn im Zuge des unternehmerischen Alltags Hürden zu bewältigen sind, so schätzen die befragten Tankstellenbetreiber in erster Linie die Vielseitigkeit ihrer Branche. Der Alltag umfasst vom direkten Kundenkontakt über die Mitarbeiterführung bis hin zu den verschiedenen Aufgaben im Shop, im Gastronomie-Bereich und an der Zapfsäule eine Reihe an unterschiedlichen Tätigkeiten. Die Antworten auf die Frage, was den Tankstellenunternehmern an Ihrer Tä- Seite 28|42 Tankstellenstudie: Die Situation steirischer Tankstellenbetreiber tigkeit gefalle, spiegeln diesen Aspekt der Branche im Wesentlichen wider (siehe nachfolgende Darstellung einiger ausgewählter, anonymisierter Zitate). „Die tägliche Kommunikation mit den vielen Kunden bringt immer wieder Farbe in den grauen Alltag! Es wird eigentlich nie langweilig.“ „… viele unterschiedliche Tätigkeiten (abwechslungsreich) und der Kundenkontakt…“ „… die Führung von Mitarbeitern, die Arbeit und der Kontakt mit Kunden, flexibles Denken und Handeln…“ „… der Kontakt mit vielen unterschiedlichen Menschen…“ „… die Tätigkeit ist abwechslungsreich und vielfältig…“ „… der Umgang mit Kunden, viele verschiedene Tätigkeitsbereiche (Shop, Gastro, Tankstelle), die sozialen Kontakte und Freundschaft mit Stammkunden…“ „… ich bin leider mit Benzin im Blut geboren…“ Quelle: Eigene Darstellung. 4.4 Forderungen an Politik und Interessenvertretung Die Tankstellenbetreibererhebung 2012 hat es sich nicht nur zum Ziel gesetzt die aktuelle wirtschaftliche Situation der Tankstellenunternehmer zu untersuchen, sondern darüber hinaus auch die Forderungen, Wünsche und Verbesserungsvorschläge des Berufsstandes zu eruieren. Anders als 2007 haben sich 2012 zwei grundsätzliche Forderungen auf Basis der Rückmeldungen der befragten Betriebe herauskristallisiert: 1. Freie Preisgestaltung oder eine generelle Spritpreisregelung: Überraschend, wenn auch zugleich nachvollziehbar ist die Forderung in Bezug auf die Regelung der Spritpreise. Obwohl die befragten Tankstellenbetreiber es in erster Linie bevorzugen würden, wenn die Politik nicht in die Privatwirtschaft eingreifen würde (freie Preisgestaltung), bevorzugen viele eine generelle Spritpreisregelung gegenüber der zeitweisen Einmischung seitens der öffentlichen Hand. Die zeitweise Spritpreisregelung ist nach Ansicht der befragten Tankstellenunternehmen wenig sinnvoll und würde angesichts mangelnder Kontrolle eher zu einer Wettbewerbsverzerrung unter den Tankstellen führen. Einer freien Preisgestaltung wird dennoch mehrheitlich der Vorzug gegeben, da nur so der unternehmerische Spielraum und damit eine angemessene Reaktion auf sich ändernde Umstände gewährleistet werden kann. 2. Herabsetzung der Mineralölsteuer: Eindeutig fällt die Forderungen der Tankstellenbetreiber auch in punkto Mineralölsteuer aus. Angesicht der sukzessiven Erhöhung der Mineralsteuer in den vergangenen Jahren (seit 2002 ist diese um mehr als 40 % gestiegen) fordern die Unternehmen eine Herabsetzung dieser. Seite 29|42 Tankstellenstudie: Resümee 5 RESÜMEE Das Zitat von Friedrich Engels „Das einzig Beständige ist der Wandel“ trifft in gewisser Hinsicht auch auf die Tankstellenbranche zu. Seit der letzten Erhebung 2007 gab es sowohl positive als auch negative Entwicklungen innerhalb des Berufsstandes, wenngleich einige Herausforderungen dieselben sind wie noch vor fünf Jahren. Die Mitgliederstruktur innerhalb der Fachgruppe der Garagen-, Tankstellen und Servicestationsunternehmungen hat sich in den letzten Jahren zunehmend geändert. Während die Zahl der Berufsgruppenmitglieder der Servicestationen kontinuierlich gestiegen ist (seit 2007: +36,6 %), hat sich die Berufsgruppe der Tankstellen von 393 Mitgliedern im Jahr 2007 auf 357 Mitglieder im Jahr 2011 (-9,2 %) reduziert. Auch die Tankstellenzahl insgesamt ist in der Steiermark seit 2007 rückläufig: Allein in den vergangenen fünf Jahren ist diese um -20 % gesunken. Ausschlaggebend für die sinkende Zahl an Berufsgruppenmitgliedern und zugleich Tankstellen in der Steiermark ist mitunter der starke Verdrängungswettbewerb innerhalb der Branche. Angesichts der mageren Verdienstmöglichkeiten im Bereich des Kraftstoffverkaufs nicht zuletzt ob der geringen Margen setzen viele Tankstellenbetreiber vermehrt auf Shops und Gastronomieflächen als Ergänzung zum traditionellen Kerngeschäfte der Branche. Das Einkommensniveau innerhalb des Berufsstandes ist dennoch bedenklich, insbesondere vor dem Hintergrund, dass gut jeder vierte befragte Tankstellenbetreiber angibt, jährlich maximal 20.000 Euro vor Steuern zu verdienen. Obwohl sich seit 2007 auch erfreuliche Entwicklungen abgezeichnet haben die Zahl der in Unterdeckung befindlichen Tankstellenunternehmen ist gesunken und die Beziehung zwischen Mutterkonzern und Tankstellenpächter hat sich gebessert können diese nicht über den herrschenden wirtschaftlichen Druck innerhalb der Branche hinwegtäuschen. Lenkungsversuche der öffentlichen Hand, sei es im Rahmen der Spritpreisregelung oder über die Mineralölsteuer, tragen darüber hinaus das Ihre dazu bei. Seite 30|42 Tankstellenstudie: Quellenverzeichnis 6 QUELLENVERZEICHNIS EUROPEAN AUTOMOBILE MANUFACTURERS’ ASSOCIATION (ACEA) (2012): Tax Guide 2012, online im Internet: http://www.acea.be/index.php/news/news_detail/acea_tax_guide_2012, 3. Oktober 2012. 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WIRTSCHAFTSKAMMER STEIERMARK, UNTERNEHMERSERVICE (Hrsg.) (2012): Neugründerstatistik 2011, Graz, 2012. WIRTSCHAFTSKAMMER STEIERMARK, UNTERNEHMERSERVICE (Hrsg.) (2011): Mitgliederstatistik 2010, Graz, 2010. Seite 32|42 Tankstellenstudie: Abbildungs- und Tabellenverzeichnis 7 ABBILDUNGS- UND TABELLENVERZEICHNIS Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Steiermark - Bruttowertschöpfung des Wirtschaftsbereichs ‚Verkehr und Lagerei‘ .6 Abbildung 2: Steiermark - Bruttomedianeinkommen nach Wirtschaftsklassen 2009/2010 .........7 Abbildung 3: Garagen-, Tankstellenund Servicestationsunternehmungen 2011, Steiermarkanteil an der österreichischen Gesamtzahl (aktive und ruhende) ........................8 Abbildung 4: Steiermark - Garagen-, Tankstellen- und Servicestationsunternehmungen 2011, Anteil der Fachgruppenmitglieder an der Sparte Transport/Verkehr ..................................8 Abbildung 5: Die 30 größten Fachorganisationen der Steiermark 2011 ................................9 Abbildung 6: Anzahl der Garagen-, Tankstellen- und Serviceunternehmungen 2002-2011, Mitgliederentwicklung der Fachgruppe .....................................................................9 Abbildung 7: Berufsgruppenmitglieder (aktive und ruhende) 2007-2011, Stichtag 31. Dezember .................................................................................................................. 10 Abbildung 8: Aktive Berufsgruppenmitglieder 2007-2011, Stichtag 31. Dezember ................ 10 Abbildung 9: Neugründungen der Garagen-, Tankstellen- und Serviceunternehmungen im Spartenvergleich 2002-2011, näherungsweise Schwerpunktzuordnung .............................. 11 Abbildung 10: Arbeitgeberbetriebe nach der Beschäftigtenzahl der Fachgruppe ‚Garagen-, Tankstellen und Servicestationsunternehmungen‘ Juli 2011, anteilig in Prozent ................. 11 Abbildung 11: Anteil der Fachgruppe Garagen-, Tankstellen und Servicestationsunternehmungen an der Gesamtbeschäftigung der Sparte Transport/Verkehr Juli 2011 .............................. 12 Abbildung 12: Beschäftigtenzahl nach Fachorganisationen der Sparte Transport und Verkehr, Juli 2010 und 2011 im Vergleich ........................................................................... 12 Abbildung 13: Die wichtigsten Rohöllieferanten Österreichs.......................................... 13 Abbildung 14: Mineralölproduktenverbrauch Steiermark 2011, in 1.000 Tonnen und in Prozent 14 Abbildung 15: Mineralölpreise im Monatsvergleich 2010 und 2011, in Euro pro Tonnen .......... 14 Abbildung 16: Spritpreise 2011 im EU-27-Vergleich, in Euro pro Liter .............................. 15 Abbildung 17: Mineralölsteuer Jänner 2012 im EU-Vergleich, in Euro pro Liter ................... 16 Abbildung 18: Bruttomargen im Ländervergleich 2011, in Cent pro Liter........................... 17 Abbildung 19: Wer bekommt wie viel bei einer Tankfüllung von 50 Euro? .......................... 18 Abbildung 20: Entwicklung der Tankstellenzahl 2003-2011 ........................................... 18 Abbildung 21: Die häufigsten Tankstellenmarken in der Steiermark 2011 .......................... 19 Abbildung 22: Geschlechterverteilung .................................................................... 21 Abbildung 23: Altersverteilung ............................................................................. 21 Abbildung 24: Betreibungsjahre ........................................................................... 21 Abbildung 25: Tankstellenanzahl .......................................................................... 21 Abbildung 26: Art der Tankstelle (Mehrfachantworten möglich) ..................................... 22 Seite 33|42 Tankstellenstudie: Abbildungs- und Tabellenverzeichnis Abbildung 27: Beschäftigung von Familienmitglieder .................................................. 22 Abbildung 28: Tankstelleneinrichtungen ................................................................. 22 Abbildung 29: Jahreseinkommen vor Steuern ........................................................... 23 Abbildung 30: Umsatzentwicklung 2007-2012 ........................................................... 24 Abbildung 31: Unternehmerischer Spielraum der Eigentümer ........................................ 25 Abbildung 32: Unternehmerischer Spielraum der Pächter ............................................. 25 Abbildung 33: Entlohnung der Mitarbeiter ............................................................... 26 Abbildung 34: Unterdeckung 2012 ......................................................................... 27 Abbildung 35: Unterdeckung 2007 ......................................................................... 27 Abbildung 36: Zufriedenheit der Pächter mit Ihrem Konzern 2007 .................................. 28 Abbildung 37: Zufriedenheit der Pächter mit Ihrem Konzern 2012 .................................. 28 Abbildung 38: Betreiberstruktur der Befragungsteilnehmer........................................... 35 Abbildung 39: Tankstellenmarken ......................................................................... 35 Abbildung 40: Anzahl an beschäftigten Familienmitgliedern ......................................... 35 Abbildung 41: Mitarbeiterzahl nach Vollzeit-, Teilzeit- und geringfügiger Beschäftigung........ 36 Abbildung 42: Shop- und Gastro-Umsatz (sofern vorhanden) ......................................... 36 Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Details zur Umfrage unter den steirischen Tankstellenunternehmen ....................4 Tabelle 2: Öffnungszeiten der steirischen Tankstellen ................................................ 22 Seite 34|42 Tankstellenstudie: Abbildungs- und Tabellenanhang 8 ABBILDUNGS- UND TABELLENANHANG Abbildung 38: Betreiberstruktur der Befragungsteilnehmer Abbildung 39: Tankstellenmarken Abbildung 40: Anzahl an beschäftigten Familienmitgliedern (in % von jenen Betrieben, die zumindest ein Familienmitglied beschäftigen) Quelle: Eigene Darstellung. Seite 35|42 Tankstellenstudie: Abbildungs- und Tabellenanhang Abbildung 41: Mitarbeiterzahl nach Vollzeit-, Teilzeit- und geringfügiger Beschäftigung Abbildung 42: Shop- und Gastro-Umsatz (sofern vorhanden) Quelle: Eigene Darstellung. Seite 36|42 Tankstellenstudie: Anhang: Fragebogen 9 ANHANG: FRAGEBOGEN Allgemeine Angaben zum Unternehmen 1. Was ist Ihr größter Wunsch als Tankstellenbetreiber/in? _________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________ 2. Wie lange sind Sie bereits Tankstellenbetreiber/in? weniger als 1 Jahr 1 bis 3 Jahre 3 bis 5 Jahre über 5 Jahre 3. Welcher Marke gehören Sie mit Ihrer Tankstelle an? Shell Roth Mol OMV Eni freie Tankstelle Jet BP Sonstige:______________ 4. Wie viele Tankstellen betreiben Sie? 1 2 3 4 5 und mehr 5. Betreiben Sie eine: (Mehrfachantworten möglich) Autobahntankstelle: ja nein Automatentankstelle: ja nein Tankstelle mit Tankautomat: ja nein Tankstelle mit Gasverkauf ja nein Tankstelle mit E-Ladestation: ja nein Normale Tankstelle ja nein 6. Wie betreiben Sie Ihre Tankstelle(n)? als Eigentümer (Eigenhändler) als Pächter (mit Franchisevertrag) als Pächter (mit Agenturvertrag) Sonstiges: ___________________________ 7. Welche sonstigen Einrichtungen gibt es an Ihrer Tankstelle? (Mehrfachantworten möglich) SB-Sauger Lanzenwäsche Bürstenwäsche Bistro/Gastro Shop Sonstige:_______________________ Seite 37|42 Servicehalle Tankstellenstudie: Anhang: Fragebogen 8. Wie groß ist Ihr Shop? bis 40 m² 40-80 m² über 80 m² 9. Wie gestalten sich die Öffnungszeiten Ihrer Tankstelle? Montag - Freitag: von ______ bis ______ Samstags: von ______ bis ______ 24-Stunden-Station (7 Tage pro Woche) Sonn- u. Feiertags: von ______ bis ______ Mitarbeiter/innen 10. Wie viele Mitarbeiter/innen beschäftigen Sie? Vollzeit (40 Std.) Anzahl: ______ Teilzeit Ausmaß (Std.): ______ Anzahl: ______ Geringfügig Ausmaß (Std.): ______ Anzahl: ______ 11. Beschäftigen Sie auch Familienmitglieder? ja nein Wenn ja, bitten wir Sie um folgende Angaben: Ausmaß (Std.): ______ Anzahl: ______ angemeldet nicht angemeldet 12. Wie hoch ist die Entlohnung Ihrer Mitarbeiter/innen? nach Kollektivvertrag bis 10 % höher als Kollektivvertrag bis 20 % höher als Kollektivvertrag über 20 % höher als Kollektivvertrag 13. Welches Qualifikationsniveau haben Sie und Ihre Mitarbeiter/innen? (Mehrfachantworten möglich) Sie selbst Mitarbeiter/innen kein Pflichtschulabschluss Pflichtschulabschluss Fachschulabschluss (z.B. landwirt. Schule) Matura Hochschulabschluss (Uni, FH) 14. Ist es einfach Mitarbeiter/innen zu finden? ja nein Seite 38|42 Tankstellenstudie: Anhang: Fragebogen Wenn nein, warum nicht? _________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________ Wie wird sich Ihr Personalstand in den kommenden 6 Monaten entwickeln? steigen gleich bleiben sinken Wirtschaftliche Situation 15. Wie hoch ist Ihr jährlicher Treibstoff - Umsatz? bis 1 Mio. € 1-1,5 Mio. € 1,5-2 Mio. € über 2 Mio. € über 4 Mio. € über 6 Mio. € 16. Wie hoch ist Ihr jährlicher Shop – Umsatz? bis 100.000 € bis 200.000 € bis 300.000 € 300.001 € - 600.000 € 600.001 € - 1 Mio. € 1-1,5 Mio. € 1,5-2 Mio. € über 2 Mio. € 17. Wie hoch ist Ihr jährlicher Gastro - Umsatz? bis 50.000 € 50.001 - 70.000 € 70.001 - 100.000 € über 100.000 € 18. Wie hat sich der Umsatz in den letzten 5 Jahren entwickelt? positiv gleich bleibend negativ Begründung: _______________________________________________________________ _________________________________________________________________________ 19. Wie hoch ist Ihre Bankgarantie an die Muttergesellschaft? bis 20.000 € 20.001 bis 30.000 € 30.001 bis 50.000 € über 50.000 € 20. Liegt bei Ihrem Betrieb eine Unterdeckung (negatives Eigenkapital) vor? ja nein Wenn ja, seit wie vielen Monaten oder Jahren? ________ Monate ODER ________ Jahren Seite 39|42 Tankstellenstudie: Anhang: Fragebogen 21. Wie hoch ist Ihr ungefähres Jahreseinkommen vor Steuern? bis 20.000 € 20.001 bis 30.000 € 40.001 bis 50.000 € über 50.000 € 30.001 bis 40.000 € 22. Wie zufrieden sind Sie insgesamt mit Ihrem Konzern? sehr zufrieden zufrieden neutral weniger zufrieden gar nicht zufrieden Begründung: _______________________________________________________________ _________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________ 23. Halten Sie eine Regelung der Spritpreise an Feiertagen und den ersten beiden Ferienwochenenden für sinnvoll? Erläuterung: Im Jahr 2012 waren für Tankstellenbetreiber/innen vom 6. bis 10. Juni 2012 (Fronleichnam) sowie an den ersten beiden Ferienreisewochenenden im Sommer ab 11 Uhr keine Preissenkungen bei Treibstoffen mehr zulässig. ja nein Begründung: _______________________________________________________________ _________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________ Unternehmertum 24. Besitzen Sie unternehmerischen Spielraum? ja, zur Gänze ja, überwiegend teilweise nein, weniger nein, gar nicht 25. Was gefällt Ihnen an der Tätigkeit als Tankstellenunternehmer/in? (Herausforderungen) _________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________ 26. Würden Sie Ihren Kindern empfehlen Ihre Tankstelle zu übernehmen? (Nachfolge) ja nein Seite 40|42 Tankstellenstudie: Anhang: Fragebogen Begründung: _______________________________________________________________ _________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________ Interessenvertretung – Wirtschaftskammer Steiermark 27. Woher erhalten Sie überwiegend Ihre Informationen zur Branche? (Mehrfachantworten möglich) ATG – Auto, Tankstellen und Garage (Branchenzeitung) Branchen-Newsletter der Wirtschafskammer/Fachgruppe Die Steirische Wirtschaft (Wirtschaftskammerzeitschrift) Homepage der Wirtschafskammer/Fachgruppe Meine Tankstelle (Branchenzeitung) Sonstiges:____________________________ 28. Haben Sie bereits einmal an einer Fachgruppentagung der Garagen-, Tankstellen- und Servicestationsunternehmungen teilgenommen? ja, immer ja, manchmal ja, aber eher selten nein, noch nie Wenn nein, warum nicht?_____________________________________________________ _________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________ 29. Wo sehen Sie die größten Probleme der Branche? _________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________ 30. Welche Forderungen haben Sie an die Politik? _________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________ Seite 41|42 Tankstellenstudie: Anhang: Fragebogen 31. Welche Forderungen haben Sie an Ihre Interessenvertretung, die Wirtschaftskammer Steiermark? _________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________ 32. Angaben zum Unternehmen/zur Person: Hauptunternehmensstandort: Bezirk __________ Alter: 18 bis 24 Jahre 25 bis 30 Jahre 31 bis 40 Jahre 41 bis 50 Jahre 51 bis 60 Jahre älter als 60 Jahre männlich weiblich Geschlecht: Vielen Dank für Ihre Teilnahme! Seite 42|42 Über die Autorin Mag. Simone Harder, geboren am 29.06.1986 in Klagenfurt, studierte Volkswirtschaftslehre an der Karl-Franzens-Universität Graz (Abschluss Frühjahr 2009). Nachdem sie zwischen 2008 und 2009 als Projektmitarbeiterin bzw. freie Dienstnehmerin in der Joanneum Research Forschungsgesellschaft mbH (POLICIES - Zentrum für Wirtschafts- und Innovationsforschung) tätig war, trat sie im Juli 2009 in den Dienst der WKO Steiermark (Institut für Wirtschafts- und Standortentwicklung). Als volkswirtschaftliche Referentin beinhalten ihre Aufgabengebiete die Erstellung volkswirtschaftlicher Analysen und Studien mit den Schwerpunkten Kooperation Wissenschaft und Wirtschaft sowie Bildungs- und Berufsorientierung. Zudem ist sie für empirische Erhebungen zu wirtschaftspolitischen Themen zuständig. Ein Produkt des IWS. Institut für Wirtschafts- und Standortentwicklung der Wirtschaftskammer Steiermark Körblergasse 111-113, 8021 Graz Telefon +43 (0) 316/601-796 DW e-mail: [email protected] http://wko.at/stmk/iws 4. Juli 2013