Baselworld-Neuheiten 2016
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Baselworld-Neuheiten 2016
UHREN & n e r e i t n e s ä r p SOMMERNEUHEITEN 2016 Die neuen Modelle von der BASELWORLD Patek Philippe Rolex Nomos Glashütte TAG Heuer Tudor Die neuen Stiluhren von Erwin Sattler SONDERAUSGABE ARMBANDUHREN ARMBAND V O R W OR T Harald Büth (rechts) und Oliver Meyer (links) Verehrte Kunden, liebe Leser, die BASELWORLD, ihres Zeichens die weltgrößte Messe für Uhren und Schmuck, lockt alljährlich Tausende von professionellen und privaten Uhren-Interessierten in die Grenzstadt im Dreiländereck zwischen der Schweiz, Frankreich und Deutschland. Nirgendwo sonst präsentieren so viele Uhrenfirmen ihre Neuheiten für die kommende Saison, und so war unser Besuch in Basel auch in diesem Jahr die Reise wert. Für Patek Philippe steht das Jahr 2016 im Zeichen des Jubiläums des Jahreskalenders, der vor 20 Jahren eine neue Kategorie erschwinglicher Komplikationsuhren definierte. Das mit Spannung erwartete Sondermodell der Nautilus, die in diesem Jahr ebenfalls ein Jubiläum feiert – nämlich den 40. Geburtstag –, wurde hingegen noch zurückgehalten und uns für eine separate Präsentation im Herbst versprochen. Rolex macht allen Freunden der begehrten Daytona ein Geschenk und stattet das Gehäuse der Referenz 116500 mit einer schwarzen Lünette aus kratzfestem Cerachrom aus. Daneben erlebt die legendäre Air-King eine Renaissance im neuen Look der ebenfalls modellgepflegten Explorer. Die Modell-Offensive von Nomos Glashütte haben wir mit besonderem Interesse verfolgt, denn wir haben die Marke in unser Portfolio aufgenommen und präsentieren Ihnen die gesamte Kollektion der dynamischen Glashütter Manufaktur vom 6. bis 14. Mai 2016 exklusiv in unseren Räumlichkeiten in der Breite Straße. TAG Heuer hat uns alle mit einer strategischen Neuausrichtung überrascht und gezeigt, dass auch eine über 150 Jahre alte Uhrenmarke noch beweglich sein kann. Neben der Stärkung des mittleren Preissegments und der Modernisierung des ewig aktuellen Chronographen-Themas fand Guy Sémon, der neue CEO der Marke, noch die Kraft, die Branche mit einem spektakulären neuen Tourbillon in helle Aufregung zu versetzen. Tudor löst sich mit einer schlüssigen Retro-Kollektion hochwertig ausgestatteter Taucheruhren im Stil der fünfziger Jahre aus dem Schatten der «großen Schwester» Rolex und stürmt mit der Heritage Black Bay von Erfolg zu Erfolg. Und als stilistisches Highlight schweben die in exklusiven Kleinstserien gefertigten Präzisionsuhren von Erwin Sattler förmlich über den Dingen und bringen mit der bedächtigen Bewegung ihrer polierten Pendel Ruhe in unseren oftmals etwas zu hektischen Alltag. Deshalb unser gut gemeinter Ratschlag: Nehmen Sie sich Zeit für schöne Dinge. Blättern Sie um! Ihr Team von Juwelier Gadebusch ARMBANDUHREN I SONDERAUSGABE GADEBUSCH |1 INHALT NEU BEI SCH GADEBU PATEK PHILIPPE ROLEX NOMOS 04 SMART WATCHES VON DER BASELWORLD 2016 26NEUE DAYTONA 42 MADE IN GERMANY Rolex spendiert der Ikone eine Cerachrom-Lünette. Die Modellpalette von Nomos Glashütte entwickelt sich. Und: Das neue Automatikwerk. 20 Jahre Jahreskalender. Neuer Weltzeit-Chronograph. Und: Neue Nautilus im Herbst. 14 ZEITSTRAHL Geschichte von Patek Philippe. 18EDEL-MANUFAKTUR Familie Stern baut eine neue Fabrik. Außerdem: Alles über das Patek-Philippe-Siegel. 21GRANDE COMPLICATION 28THE KING IS BACK Neue Rolex Air-King. 50GROSSER BAHNHOF 3060 JAHRE DAY-DATE Muster-Manufaktur im Bahnhof von Glashütte. Simultansprung seit 1956. 32 AUS GENF UND BIEL 54AKTUELLE MODELLÜBERSICHT Zwei Manufakturen: Die Uhrwerke kommen aus Biel, Gehäuse, Bänder und der Rest werden in Genf komplettiert. «Grandmaster Chime» jetzt auch unlimitiert für Sammler. 36 ROLEX KALIBER 3255 22 AKTUELLE MODELLÜBERSICHT 38 AKTUELLE MODELLÜBERSICHT Die Zukunft hat begonnen. SONDERAUSGABE GADEBUSCH I ARMBANDUHREN ERWIN SATTLER TAG HEUER TUDOR 58 PRÄZISIONSHANDWERK 60NEUE GENERATION 72 REICHES ERBE Hochfeine Pendeluhren aus der bayerischen Manufaktur. TAG Heuer punktet mit einem spektakulären Tourbillon und einem sehr maskulinen Sport chronographen. Die Neuheiten der RolexSchwestermarke konzentrieren sich dieses Jahr auf die erfolgreiche Linie Heritage Black Bay. 63BACK IN BLACK Imposante Monza-Reedition. 64 ZWEI MANUFAKTUREN TAG Heuer produziert an zwei Standorten in der Schweiz. 76MANUFAKTURWERKE Pelagos und North Flag definieren die «Tool Watch» neu – mit Manufakturwerken von Tudor. 78 AKTUELLE MODELLÜBERSICHT 66 TECHNIK Raffinierte Chronographen seit 100 Jahren. Außerdem: Portrait CEO Guy Sémon. ARMBANDUHREN I SONDERAUSGABE GADEBUSCH 68 AKTUELLE MODELLÜBERSICHT 80 IMPRESSUM 4 | P A TEK PHIL IPPE Die große Messeneuheit der BASELWORLD hatte das 20. Jubiläum des Jahreskalenders zum Thema. Die Referenz 5396 gibt es nun ganz neu auch in Weißgold mit galvanisch grauem Zifferblatt. SONDERAUSGABE GADEBUSCH I ARMBANDUHREN PAT EK P H IL IP P E |5 2 0 JA HRE JAHR ESKALENDER ERSTE SMART WATCH Vor 20 Jahren stellte Patek Philippe den ersten Jahreskalender vor und machte sich so zum Vorreiter der praktischen Komplikation, die dem Uhrenfreund zwölf Monate unbeschwerten Tragegenuss ermöglicht. A nfang der neunziger Jahre gab Philippe Stern, damals noch Eigentümer und Präsident von Patek Philippe, seinen Ingenieuren den Auftrag, einen Kalendermechanismus zu entwickeln, um die technische Lücke zwischen dem einfachen Kalender und dem mechanisch sehr aufwendigen Ewigen Kalender auf elegante Weise zu schließen. Es sollte ein Jahreskalender werden, der die unterschiedlich langen Monate mit 30 und 31 Tagen automatisch berücksichtigt und nur zum Monatswechsel von Februar zu März eine Korrektur von Hand erfordert. Bereits 1994 waren entscheidende Phasen der Entwicklung so weit abgeschlossen, dass Patek Philippe wichtige Prinzipien und Konstruktionen zum Patent anmelden konnte. Es begann die Zeit der Prototypen, der Tragetests, der Chronofiable-Prüfung sowie zahlloser Qualitäts- und Ganggenauigkeits-Kontrollen. Außerdem wurde große Sorgfalt auf die einfache Bedienbarkeit des Mechanismus gelegt. 1996 wurde der erste Jahreskalender mit der Referenz 5035 anlässlich der Basler Weltmesse für Uhren und Schmuck dem Publikum vorgestellt – als einer der ersten seiner Art. Anders als der Ewige Kalender war der Jahreskalender nämlich für aktive Uhrenträger konzipiert, die ihren Zeitmesser jeden Tag nutzen und ablesen. RÄDER STATT HEBEL Die Basis des Jahreskalenders ist eine patentierte Konstruktion, die vollständig auf Wippen und Hebel verzichtet, wie man sie ARMBANDUHREN I SONDERAUSGABE GADEBUSCH von den Ewigen Kalendern kennt. Vielmehr setzt der Mechanismus komplett auf sich drehende Komponenten, deren Bewegungen sich viel einfacher justieren und kontrollieren lassen als das Hin und Her von Hebeln. Langfristig überzeugen sie zudem durch ihre hohe Zuverlässigkeit. Der Jahreskalender war gleich von Beginn an als autonomes Mechanikmodul konzipiert, das sich nach Bedarf an unterschiedliche Basiswerke und Uhrentypen anpassen ließ. Diese Vielseitigkeit hat der faszinierende Jahreskalender in den vergangenen 20 Jahren auf eindrucksvolle Art bewiesen. Es wurden 21 unterschiedliche Armbanduhrmodelle mit Jahreskalender hervorgebracht: Jahreskalender mit oder ohne Mondphasenanzeige, mit 24-Stunden-Indikation und/oder Gangreserveanzeige, ebenso der Jahreskalender-Chronograph sowie die Minutenrepetition mit Jahreskalender oder der Jahreskalender als feminine Damenuhr mit Edelsteinbesatz. INNOVATIONSTRÄGER Der Innovationsaspekt des Jahreskalenders kommt auch im avantgardistischen «Patek Philippe Advanced Research»-Innovationsprogramm zum Ausdruck. Es erforscht neuartige Materialtechnologien und entwickelt sie zur Serienreife. Die Rede ist von der Silizium-Technologie, aus der das bahnbrechende Derivat Silinvar hervorgegangen ist. In der Uhrenindustrie setzt es seit zehn Jahren neue Standards für Fertigungspräzision, Energieeffizienz, Lebensdauer und Zuverlässigkeit. Das Herz des neuen Jahreskalenders mit der Referenz 5396 von Patek Philippe ist das Uhrwerk Kaliber 324 S QA LU 24H mit automatischem Aufzug. Sein Kalender ist nur einmal jährlich – beim Wechsel von Februar auf März – von Hand zu korrigieren, die Mondphasenanzeige gar nur alle 122 Jahre um einen einzigen Tag. 6 | P A TEK PHIL IPPE 1996–2005 Der neue Jahreskalender hat 21 Vorgängermodelle. 1996 begann die Reise mit der Referenz 5035, die fast zehn Jahre im Programm blieb. 2005 folgte die Ref. 5250, ausgestattet mit einem Ankerrad aus Silizium, und 2006 die Ref. 5350 mit der ersten Silizium-Spirale. Beide Modelle gehörten in die Kollektion «Advanced Research». Ebenfalls 2006 debütierte die Ref. 5960 mit Chronograph und Fensteranzeigen. 2005 2006 Die Markteinführungen des Silinvar-Ankerrades, der Spiromax-Spirale und der Pulsomax-Hemmung erfolgten jeweils in Uhren mit limitierten Editionen für UhrenLiebhaber. Dass hierfür der Jahreskalender auserkoren wurde, ist ein weiterer Ritterschlag für ein Konzept, das den Status von Patek Philippe als innovative Manufaktur weiter gefestigt hat. SMART WATCH Angesichts der Nützlichkeit, Zuverlässigkeit, Vielfalt, Konstruktionsweise und Innovation des Jahreskalenders von Patek Phi lippe darf man das Jahr 1996 durchaus mit der Geburt der Smart Watch gleichsetzen. Vorausgesetzt, dass man den Begriff «smart» wörtlich versteht und mit «klug» übersetzt. Ihr neuester Repräsentant ist der Jahreskalender mit der Referenz 5396. Der Zeitmesser ist keine limitierte Jubiläumsedition zum 20. Geburtstag, sondern eine subtil überarbeitete Weiterentwicklung in einer logischen Folge zu den seit 1996 vorgestellten 21 Vorgänger-Modellen – die zahlreichen Gold- und Platinvarianten mit verschiedenen Zifferblattausführungen nicht eingerechnet. Der neue Jahreskalender mit der Referenz 5396 ist in 18 Karat Weißgold mit dunkelgrauem Zifferblatt mit Sonnenschliff und in 18 Karat Roségold mit opalinweißem Zifferblatt erhältlich. Der Zeitmesser kommt einem vertraut und neu zugleich vor, weil er stilistische Elemente aufweist, die Patek-Philippe-Freunde bereits seit vielen Jahren kennen und schätzen, aber noch nie in dieser Kombination gesehen haben. 2006 Das erste Element ist die Gehäuseform im unverkennbaren Calatrava-Design. Es ist eine weitere fein überarbeitete Neukreation, die auf die schnörkellose Referenz 96 von 1932 zurückgeht. Ihr Erfolg war so nachhaltig, dass die Calatrava heute als Vorbild aller klassischen runden Armbanduhren gilt. Auch beim neuen Jahreskalender Ref. 5396 mündet die Gehäuserundung mit elegantem Schwung in die Armbandanstöße, während eine glatt polierte Lünette das Zifferblatt umrahmt. Ein stark bombiertes Saphir-Deckglas verleiht der Uhr Volumen und einen sehr modernen Aspekt. BEKANNTES NEUES GESICHT Der Blick durch das Saphirglas fällt auf bekannte Elemente, die allerdings subtil verfeinert und neu kombiniert wurden. Zum Beispiel zeigt das Doppelfenster auf einer Linie unterhalb der «12» links den Wochentag und rechts den Monat an. Das Datum der Ref. 5396 erscheint in einem großen Fenster bei der «6» und bildet zusammen mit dem Doppelfenster eine Klammer, die das 24-Stunden-Hilfszifferblatt mit der Mondphasenanzeige in der unteren Zifferblatthälfte optisch ausgewogen fixiert. Dieses Layout nimmt Anleihen bei Ewigen Kalendern von Patek Philippe aus den 1940er und 1950er Jahren, die auf Auktionen regelmäßig Höchstpreise erzielen. Hauptunterschied: Wo die Referenz 5396 heute eine 24-Stunden-Skala als Tag-/Nachtanzeige besitzt, trugen die historischen Modelle die Skala für das Zeigerdatum. Die Uhrzeit wird ebenso klassisch wie gut ablesbar angezeigt: Am äußersten Rand liegt ein Kranz aus kleinen goldenen MinutenSONDERAUSGABE GADEBUSCH I ARMBANDUHREN PAT EK P H IL IP P E Der neue Jahreskalender mit der Referenz 5396 ist auch in einer klassischeleganten Ausführung in Roségold mit opalinweißem Zifferblatt und schoko ladenbraunem Alligatorband mit Calatrava-Faltschließe erhältlich. ARMBANDUHREN I SONDERAUSGABE GADEBUSCH |7 8 | P A TEK PHIL IPPE 2006 Große Vorbilder: Ganz klassisch präsentierte sich 2006 die Ref. 5396 mit zusätzlicher 24-Stunden-Anzeige. Mit einer Minutenrepetition glänzte 2007 dann die kissenförmige Ref. 5033 in Platin, die es später auch mit BaguetteDiamanten an der Lünette gab. 2010 wurde der Jahreskalender erstmals in das Gehäuse der Nautilus (Ref. 5726) eingeschalt. Und 2015 löste die Calatrava Ref. 4947 mit 38 mm Durchmesser den «Damen-Jahreskalender» Ref. 4936 ab. 2007 2010 Punktindexen. Er rahmt die Stundenskala mit dreidimensionalen aufgesetzten BreguetZiffern aus Gold ein. Sie harmonieren perfekt mit der Dauphine-Form der Stunden- und Minutenzeiger und dem langen schlanken Sekundenzeiger. Der scharfe Mittelgrat und die spitz zulaufenden polierten Schrägflächen der Dauphine-Zeiger verzeihen nicht den kleinsten Produktionsfehler. UHRENMECHANIK IN HANDWERKLICHER VOLLENDUNG Auch beim neuen Jahreskalender Ref. 5396 ist das Herzstück ein mechanisches Uhrwerk mit automatischem Aufzug. Es zeigt die Kalenderinformationen jeweils ein ganzes Jahr lang stets korrekt an. Nur einmal jährlich – beim Wechsel von Februar zu März – sind die Anzeigen von Datum und Monat von Hand zu korrigieren. Dieser Vorgang ist dank der kleinen Korrekturdrücker in der Gehäuseflanke in wenigen Sekunden erledigt, und schon ist der Kalender für ein weiteres Jahr konditioniert. Noch weniger Aufmerksamkeit verlangt die Einstellung der Mondphasenanzeige: Aufgrund der präzisen Zahnraduntersetzung ist sie so exakt, dass sie erst nach über 122 Jahren um einen Tag von der tatsächlichen Mondphase abweicht. Das ist eine Differenz, die im Laufe einer Generation kaum auszumachen ist. Die Technik präsentiert sich stolz durch den Sichtboden mit Saphirglas, unter dem die Brückenseite des Uhrwerks vom Kaliber 324 S QA LU 24H zu sehen ist: rhodinierte Brücken mit Genfer Streifen, anglierte Kanten und vergoldete Gravuren, ein großer Rotor aus 18 Karat Gelbgold mit 2015 graviertem Calatrava-Kreuz, Genfer Kreisschliff und perliertem Zentrum sowie eine abgeschrägte Flanke mit Wendelschliff (Colimaçonnage). Dazwischen leuchten immer wieder die roten Lagersteine. Für die Ganggenauigkeit sorgt die von Patek Philippe erfundene Gyromax-Unruh mit patentierter Spiromax-Spirale aus dem revolutionären Silinvar-Material. Die durch das Patek-Philippe-Siegel vorgeschriebene Ganggenauigkeit muss sich im Bereich von -3 bis +2 Sekunden pro Tag bewegen. Damit übertrifft sie die herkömmlichen Chronometer-Vorschriften für mechanische Uhren. ZWEI UNTERSCHIEDLICHE AUSFÜHRUNGEN Die beiden Modelle des neuen Jahreskalenders mit der Referenz 5396 unterscheiden sich nicht nur in den Gehäuse- und Zifferblattfarben. Sie repräsentieren auch zwei deutlich unterschiedliche Persönlichkeiten: klassisch-elegant die Ausführung in 18 Karat Roségold mit silberweißem Zifferblatt und farblich passenden Ziffern, Indexen und Zeigern. Sie wird an einem schokoladenbraun glänzenden Alligatorband getragen, das mit einer Calatrava-Faltschließe aus 18 Karat Roségold verschlossen wird. Modern und technisch wirkt dagegen die Ausführung in 18 Karat Weißgold, die ein dunkles Zifferblatt im Farbton Galvanic Grey trägt, dem ein Sonnenschliff einen geheimnisvollen Schimmer verleiht. Dazu passen die aufgesetzten Breguet-Ziffern, Indexe und Zeiger aus 18 Karat Weißgold sowie das mattschwarze Alligatorband mit den quadratischen Schuppen. Es wird durch eine Calatrava-Faltschließe aus 18 Karat Weißgold gesichert. SONDERAUSGABE GADEBUSCH I ARMBANDUHREN PAT EK P H IL IP P E |9 HERRSCHAFTSWISSEN: DER KALENDER Der Mechanismus des Jahreskalenders «weiß», welche Monate lang und welche kurz sind. So ein Kalender ist eine komplizierte Sache. Das gilt nicht nur für das Räderwerk im Innern der Uhr, die auf ihrem Zifferblatt neben der Uhrzeit auch Datum, Wochentag und Monat anzeigt, sondern auch für die universelle Himmelsmechanik. Nichts weniger als das Zusammenspiel der verschieden schnellen Rotationen der Erde um ihre eigene Achse und um die Sonne kommt in der Datumsanzeige zum Ausdruck. Das wussten schon die alten Ägypter und Griechen. Die Ursache des Problems liegt darin begründet, dass sich die Erde bei ihrem Lauf um die Sonne nicht 365 und nicht 366 Mal um ihre eigene Achse dreht, sondern ungefähr 365 ¼ Mal. Julius Cäsar ließ in seinem sogenannten Julianischen Kalender jedes vierte Jahr um einen zusätzlichen Tag (Schalttag) auf 366 Tage verlängern. Dennoch summierten sich die verbleibenden Ungenauigkeiten im Laufe der Jahrhunderte erneut zu massiven Datumsverschiebungen, die Papst Gregor XIII. anno 1582 mit einer neuen Änderung korrigierte: Er strich kurzerhand zehn Tage aus dem Kalender und ließ auf Donnerstag, den 4. Oktober Freitag, den 15. Oktober 1582 folgen. Zum Ausgleich der letzten kleinen Unstimmigkeiten wird seither außerdem zu jedem vollen Jahrhundert auf das Schaltjahr verzichtet – mit Ausnahme der Säkularjahre, die sich durch 400 teilen lassen (1600, 2000, 2400 ...). Wie gesagt, es ist kompliziert … HÖHERE MATHEMATIK Blick auf die Kadratur des ersten Jahreskalenders von Patek Philippe aus dem Jahre 1996. ARMBANDUHREN I SONDERAUSGABE GADEBUSCH Der mechanische Kalender ist im Grunde nichts anderes als eine sehr langsame Uhr, die den Verlauf von Sekunden, Minuten und Stunden mit aufwendigen Untersetzungen in Tage, Monate und Jahre umwandelt. Deshalb ist es nicht erstaunlich, dass sich die Uhrmacher mit dem Aufkommen der mechanischen Zeitmessung auch mit Mechanismen beschäftigten, die außer der Uhrzeit auch das Datum, den Wochentag, den Monat, das Jahr, die Tierkreise oder die Jahreszeiten anzeigen konnten – erst in rie- Das Kaliber 315 S IRM QA LU mit Jahreskalender und astronomischer Mondphasenanzeige. sigen Turmuhren wie dem weltberühmten Berner Zytglogge aus dem 16. Jahrhundert, dann immer kleiner in Standuhren, Tischuhren, Taschenuhren und Armbanduhren. Kaum hatten sich die ersten Armbanduhren etabliert, sorgte Patek Philippe mit dem ersten Ewigen Kalender am Handgelenk für großes Aufsehen: Mit der Armbanduhr Nr. 97975 präsentierte die Manufaktur schon 1925 einen Zeitmesser, der das Datum, den Wochentag und den Monat anzeigte. Zudem erkannte er außer den unterschiedlich langen Monaten mit 30 und 31 Tagen auch die Schaltjahre automatisch. Dieser Weltpremiere ließ Patek Philippe bis heute viele weitere Ewige Kalender folgen. Unter Uhrenliebhabern und -sammlern genießen sie Kultstatus. Das Nonplusultra unter den Kalenderuhren ist die Calibre 89, die Patek Philippe 1989 zum 150-jährigen Firmenjubiläum in vier Exemplaren fertigte. Sie befolgt außer der Schaltjahrregel auch die gregorianische Säkularjahrregel und erkennt sogar das variable Osterdatum. Ewige Kalender sind in der Konstruktion und Herstellung jedoch so aufwendig, dass sie einem kleinen Kundenkreis vorbehalten bleiben. Mit dem patentierten Jahreskalender-Mechanismus gelang es Patek Philippe, die Technik radikal zu vereinfachen und die weitgehend automatische Berücksichtigung der verschiedenen Monatslängen einer breiteren Käuferschicht zugänglich zu machen. 10 | P AT EK PHILIPPE W E LTZE I T- CHRONOGR APH R EFER ENZ 5 9 3 0 DAS BESTE AUS ZWEI WELTEN Der auf der BASELWORLD 2016 vorgestellte Weltzeit-Chronograph Referenz 5930 vereint zwei große Spezialitäten von Patek Philippe, was bisher nur einem Einzelstück aus den 1940er Jahren gelungen war. D Uhren mit Weltzeitanzeige haben eine lange Tradition im Hause Patek Philippe, wie diese Ref. 1415 von 1940 beweist. Der neue Weltzeit-Chronograph trägt die Referenznummer 5930 (Seite gegenüber) und wird vorerst nur in Weißgold angeboten. ie Chronographen-Palette der Genfer Uhrenmanufaktur reicht vom Klassiker mit Handaufzug und Horizontalkupplung über den weltweit flachsten Schleppzeiger-Chronographen mit zwei Schalträdern bis zum Ein-Drücker-Chronographen mit Minutenrepetition und augenblicklich schaltendem ewigem Kalender. Die Weltzeituhren von Patek Philippe wiederum gehören mit ihrer ausgeklügelten patentierten Zeitzonenmechanik und der unnachahmlichen Ästhetik zu den begehrtesten Zeitmessern ihrer Art. Doch die klassische Weltzeituhr besitzt keinen Sekundenzeiger, während der Chronograph einen langen Stoppsekundenzeiger und einen 30-Minuten-Zähler haben muss. Wo bei herkömmlichen Chronographen die Sekundenbruchteile angezeigt werden, dreht sich beim Weltzeit-Chronographen die Scheibe mit den Ortsnamen der 24 Weltzeitzonen sowie eine 24-Stunden-Scheibe. Auf dem Zifferblatt eines Weltzeit-Chronographen ist also einiges in Bewegung, wobei sich die darunterliegenden Mechanismen nicht in die Quere kommen dürfen. Die Basis für das neue mechanische Uhrwerk Kaliber CH 28-520 HU sind das automatische Chronographenwerk CH 28-520 PS mit Schaltradsteuerung und Vertikalkupplung sowie die bereits bekannte Weltzeitmechanik, die auf einem Entwurf des Genfer Uhrmachers Louis Cottier aus den 1930er Jahren beruht. Patek Philippe hat diese geniale Lösung in der Folge optimiert und dementsprechend zwei wichtige Weiterentwicklungen 1959 und 1999 patentieren lassen. Das Chronographenwerk und die Weltzeitmechanik wurden mit umfangreichen Umbauten aufeinander abgestimmt. Es wurden Achsen versetzt sowie Brücken abgeflacht und neu konstruiert, sodass man das Kaliber CH 28-520 HU zurecht als neues Uhrwerk präsentiert. Der Chronograph besitzt einen Start/Stopp-Drücker bei der «2» und einen Nullstelldrücker bei der «4», der auch als Flyback-Drücker dient. Wird er bei laufendem Chronographenzeiger gedrückt, «fliegt» dieser auf null zurück und startet automatisch eine neue Zeitmessung. Weil der Kraftschluss für den Chronographenzeiger mit einer Vertikalkupplung erfolgt, kann dieser ohne übermäßigen Verschleiß und ohne Beeinträchtigung der Ganggenauigkeit und Gangreserve auch dauerhaft als Sekundenzeiger eingeschaltet bleiben. Auch die Weltzeitfunktion lässt sich sehr einfach bedienen: Stunden- und Minutenzeiger zeigen die Uhrzeit jener Zeitzone, deren Name bei 12 Uhr steht. Die Uhrzeiten der 23 weiteren Zeitzonen lassen sich schnell und einfach auf der Ortsskala und der darunterliegenden 24-Stunden-Skala ablesen. Reist man von einer Zeitzone in eine andere, wird einfach der KorrekturSONDERAUSGABE GADEBUSCH I ARMBANDUHREN PAT EK P H I L IP P E ARMBANDUHREN I SONDERAUSGABE GADEBUSCH | 11 12 | P AT EK PHILIPPE Das clevere Weltzeitmodul von Patek Philippe (oben) wird auf das extraflache automatische Chronographenkaliber CH 28-520 aufgesetzt. Der Drücker zur Weiterschaltung von Ortsscheibe, 24-Stunden-Scheibe und Stundenzeiger befindet sich am Gehäuse bei der «10». Die beiden Drücker an der rechten Gehäuseseite bedienen den Chronographen. drücker am Gehäuse bei der «10» betätigt, wodurch sich die Orts- und die 24-Stunden-Scheiben in Stundenschritten im Gegenuhrzeigersinn drehen, während sich der Stundenzeiger ebenfalls in Einstundenschritten im Uhrzeigersinn bewegt. Sobald der Ortsname der gewünschten Zeitzone bei 12 Uhr steht, ist die Korrektur abgeschlossen. Während dieses Vorgangs werden die Weltzeitmechanik und der Stundenzeiger vom Uhrwerk abgekoppelt, damit weder die Amplitude der Unruh noch der sekundengenaue Gang des Minutenzeigers beeinträchtigt wird. Auch der Chronographenzeiger läuft unbeirrt weiter. Wie weit die Integration der beiden Komplikationen wirklich geht, zeigt der Blick aufs Zifferblatt. Ganz außen liegt die blau eingefärbte Ortsscheibe mit den 24 Ortsnamen, von denen jeder stellvertretend für eine ganze Zeitzone steht. Es ist die aktualisierte Ortsskala, bei der einige Zeitzonen durch neue Ortsnamen definiert werden und andere eine Zeitumstellung erfahren haben: zum Beispiel Dubai anstelle von Riadh, Brisbane statt Noumea oder Moskau, das seine Ortszeit von UTC+4 auf UTC+3 geändert hat. Zwischen der Ortsscheibe und der 24-Stunden-Scheibe öffnet sich ein schmaler Spalt, in dem die Sekundenskala für die Kurzzeitmessung liegt – eine schmale weiße Kreisskala mit präziser Vier- telsekunden-Einteilung. Sie berücksichtigt damit die Uhrwerkfrequenz von 4 Hertz (28.800 A/h), mit der auf eine Achtelsekunde genaue Zeitnahmen möglich sind. Die 24-Stunden-Scheibe, die sich kontinuierlich im Gegenuhrzeigersinn dreht, dient gleichzeitig als Tag-/Nachtanzeige und trägt helle Ziffern auf dunklem Grund und ein Mondsymbol für die Nachtstunden, während die Tagesstunden mit dunklen Ziffern auf hellem Grund und einem Sonnensymbol angezeigt werden. Das Zentrum des Zifferblatts ist ganz in der Tradition der Weltzeituhren gestaltet und trägt ein subtiles handguillochiertes Dekor, das nur durch die Index-Appliken aus 18 Karat Weißgold und den 30-Minuten-Chronographenzähler, der sich durch seinen feinen Weißgoldrand, die weiße Minutenskala und den diskreten Kreisschliff abhebt, unterbrochen wird. Eine äußerst kunstvolle Gestaltung, die gleichzeitig für optimale Ablesbarkeit sorgt. Der neue Weltzeit-Chronograph Referenz 5930 wird 2016 zunächst in einer Ausführung mit Weißgoldgehäuse und blauem Zifferblatt lanciert. Er besitzt ein handgenähtes Alligatorband mit großen quadratischen Schuppen, das passend zum Zifferblatt marineblau matt gefärbt und mit einer Calatrava-Faltschließe aus 18 Karat Weißgold ausgestattet ist. SONDERAUSGABE GADEBUSCH I ARMBANDUHREN P A T E K PH IL IP P E | 13 40 JAHRE NAUTILUS GEBURTSTAGSMODELL IM HERBST 1976 entwarf der Designer Gérald Genta für Patek Philippe eine Sportuhr aus Edelstahl, die noch heute – fast 40 Jahre nach ihrer Lancierung – bemerkenswert frisch und modern wirkt, obwohl sie in der ganzen Zeit nur in Details verändert wurde. Seinerzeit befand sich die Schweizer Uhrenbranche im Umbruch: Die Revolution durch die Quarztechnik war nicht mehr aufzuhalten, und so suchten die renommierten Hersteller – neben Patek Philippe auch Audemars Piguet, Vacheron Constantin und IWC – ihr Heil in der Kultivierung der feinen Uhrenmechanik in einem neuen, stählernen Gewand. Durch die ARMBANDUHREN I SONDERAUSGABE GADEBUSCH aufwendige Feinbearbeitung der Gehäuse erfuhr der Begriff «Edelstahl» eine völlig neue Bedeutung, und auch heute noch faszinieren die makellosen Schliffe und Polituren, die 1976 die konservativ eingestellte Klientel der Manufaktur in helle Aufregung versetzten, das Auge des Betrachters. Anlässlich des 40. Geburtstages der Design-Ikone lanciert Patek Philippe im Herbst 2016 eine Sonderedition der Nautilus, die aktuell bereits mit 30 Modellen von der Dreizeiger-Herrenuhr über Jahreskalender und Chronograph bis zu verschiedenen DamenSchmuckuhren in der Kollektion vertreten ist. 14 | P AT EK PHILIPPE 1839 1844 1868 1877 Gründung von Patek & Czapek in Genf; Verkauf der ersten Schlagwerkuhr, einer Taschenuhr mit Viertelrepetition. Jean Adrien Philippe entwickelt einen Mechanismus zum Aufziehen und Zeigerstellen für Taschenuhren ohne separaten Aufzugsschlüssel, patentiert 1845. 1863 erfindet er die Zugfeder mit Gleitzaum, die ein Überziehen der Aufzugsfeder verhindert. Patek Philippe fertigt die erste Schweizer Armbanduhr: Die Armspangenuhr Nr. 27 368 mit Schlüsselaufzug wird 1876 an die ungarische Gräfin Koscowicz verkauft. Tod von Antoine Norbert de Patek. DIE GESCHICHTE DER UHRENMANUFAKTUR PATEK PHILIPPE 1925 Erste Armbanduhr mit ewigem Kalender (Nr. 97 975). 1927 Erster Armband-Chronograph aus Serienproduktion mit einem 13-linigen Rohwerk von Victorin Piguet mit Kronendrücker. 1927 1932 James Ward Packard erhält seine astronomische Taschenuhr «The Packard», Nr. 198 023. Henry Graves jun. gibt eine noch kompliziertere astronomische Taschenuhr in Auftrag. Die Brüder Charles und Jean Stern, Besitzer der Genfer Zifferblattfabrik Cadrans Stern Frères, werden Teilhaber der Ancienne manufacture d’horlogerie Patek Philippe & Cie. SA, die sie 1933 vollständig übernehmen. SONDERAUSGABE GADEBUSCH I ARMBANDUHREN PAT EK P H I L IP P E 1912 1916 1923 Der amerikanische AutomobilIndustrielle James Ward Packard bestellt seine erste Taschenuhr. 1926 stößt auch der New Yorker Bankier Henry Graves jun. zum Kreis der Patek-Philippe-Kunden. Die erste komplizierte Damenarm banduhr Nr. 174 603 wird an D. O. Wickham in New York verkauft, eine zierliche Fünf-Minuten-Repetition. Die erste Patek-PhilippeArmbanduhr mit Schlagwerk ist demnach eine Damenuhr. Erster Armband-Chronograph, ein Schleppzeiger-Chrono auf der Basis eines kleinen Taschenuhrwerks (Nr. 124 824). G enf in den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts: Aus dem ewig unruhigen, hart umkämpften und immer wieder geteilten Königreich Polen sind viele Staatsbürger in die Stadt an der Südwestspitze des Genfer Sees emigriert. Die Republik Genf, selbst lange Zeit der Begehrlichkeit der umliegenden Länder ausgesetzt, ist erst seit 1814 ein Kanton der Eidgenossenschaft. Einer der polnischen Flüchtlinge ist Antoni Norbert Patek de Prawdzic. Die für ih- re Liberalität weithin bekannte Stadt Genf erlebt in der Dekade zwischen 1830 und 1840 eine wirtschaftliche Blüte, wesentlich beeinflusst von den Handwerksbetrieben der Uhren- und Schmuckherstellung, die schon seit 1690 den wichtigsten Gewerbezweig der Stadt stellen. Hier, unter Uhrmachern, Emailleuren, Goldschmieden und Graveuren, findet Patek de Prawdzic auch sein Metier. Er kauft hochwertige Uhrwerke und lässt sie in Gehäuse einbauen. Von der großen Nachfrage nach 1933 1937 Auslieferung der «Graves Super Complication», Nr. 198 385, bis 1989 die komplizierteste tragbare mechanische Uhr der Welt. 1999 wird sie in New York zum bislang ungeschlagenen Rekordpreis von 11 Millionen US$ versteigert. Produktionsstart des berühmten Armband-Chronographen mit Handaufzug (Ref. 130) auf der Basis des Rohwerks vom Kaliber Valjoux 23VZ. ARMBANDUHREN I SONDERAUSGABE GADEBUSCH | 15 1924 Erste Armbanduhr mit Minuten repetition (Nr. 112 057) für den blinden Automobilingenieur Ralph Teetor, der unter anderem den Tempomat erfunden hatte. seinen Uhren selbst überrascht, sucht Patek nach einem Kompagnon, um seine Firma vergrößern zu können. Diesen Teilhaber findet er in Franciszek Czapek, ebenfalls ein polnischer Staatsbürger, wenngleich tschechischer Abstammung, fast gleichaltrig und vor allem ein begnadeter Uhrmacher. Am 1. Mai 1839 wird die Firma Patek, Czapek & Co. gegründet. Mithilfe eines halben Dutzends von Mitarbeitern fertigt das junge Unternehmen etwa 200 hochwertige Taschenuhren im Jahr. 1940 Premiere der Weltzeituhr Ref. 1415, die insbesondere mit einem Zifferblattzentrum in Cloisonné-Email Furore macht und heute auf Auktionen zu den beliebtesten Zeitmessern gehört. 1941 Beginn der Serienfertigung der Armbanduhren mit ewigem Kalender, Mondphasen und Handaufzug, Ref. 1526 mit dem Kaliber 12’’’ 120 (Bild); Serienfertigung des Armband-Chronographen mit ewigem Kalender und Handaufzug, Ref. 1518 mit dem Kaliber 13. 16 | P AT EK PHILIPPE 1949/51 Patent für die Gyromax-Unruh mit Reguliergewichten zur Feinstellung des Gangs ohne Veränderung der aktiven Länge der Spirale. 1959 Erstes Patent für Zeitzonenuhren nach dem Prinzip von Louis Cottier. 1844, als Dedo Philibert Gadebusch im fernen Potsdam eine Gold- und Silberschmiede eröffnet, hört Graf Patek von Jean Adrien Philippe, einem jungen Pariser Uhrmacher, der einen neuartigen Aufzugsmechanismus für Taschenuhren entwickelt hat: den Kronenaufzug, mit dessen Weiterentwicklung heute jede mechanische Uhr ausgestattet ist. Taschenuhren werden damals umständlich mit kleinen Schlüsseln aufgezogen und gestellt. Patek erkennt die 1989 150-jähriges Jubiläum von Patek Philippe mit der Vorstellung verschiedener Jubiläumsmodelle, darunter die Springende Stunde, Ref. 3969 im Tonneaugehäuse. 1962 Ein Tourbillon-Werk von Patek Philippe erzielt an der Sternwarte Genf den bis heute ungeschlagenen Präzisions-Weltrekord für mechanische Armbanduhrwerke. Bedeutung der Erfindung von Philippe sofort und bietet dem jungen Franzosen an, Mitinhaber der Firma zu werden. Philippe wird im Jahr 1845, als Czapeks Vertrag ausläuft, neuer Teilhaber. Jean Adrien Philippe ist zu diesem Zeitpunkt 30 Jahre alt. Als Sohn eines Uhrmachers hat er schon im Kindesalter einen Einblick in das Uhrmacherhandwerk gewinnen können. Nach der Uhrmacherlehre beim Vater hat er mit 18 Jahren das Eltern- 1996 Bezug des neuen ManufakturGebäudekomplexes in Planles-Ouates (Genf); Patent für den Jahreskalender-Mechanismus und Launch des Jahres kalenders, Ref. 5035. 1968 Lancierung der Ellipse d’Or (Ref. 3548), deren Gehäuseform nach dem Goldenen Schnitt proportioniert ist. haus verlassen und als knapp Zwanzigjähriger bereits einige feine Uhren angefertigt, zuletzt in einer kleinen Taschenuhrenfabrik in Versailles. Das Zusammentreffen von Jean Adrien Philippe und Antoine Norbert de Patek erweist sich für beide als Glücksfall. Der Kaufmann Patek sorgt mit unermüdlicher Reisetätigkeit in Europa und Übersee dafür, die Ideen und daraus resultierenden Produkte des genialen Uhrmachers Philippe bekannt und, 2000 2001 Zum Jahrtausendwechsel eine Armbanduhr in limitierter Auflage: Ref. 5100 10 Jours mit zehn Tagen Gangautonomie; außerdem Lancierung der neuen Weltzeituhr Ref. 5110, die auf einen Blick die Ortszeiten in allen 24 Weltzeitzonen anzeigt. Sky Moon Tourbillon, Ref. 5002. Die komplizierteste Armbanduhr von Patek Philippe trägt ihre astronomischen Anzeigen auf der Rückseite nach dem Vorbild der Star Caliber 2000. SONDERAUSGABE SONDERDRUCK GADEBUSCH I ARMBANDUHREN PAT EK P H I L IP P E 1968 Mitgründung des Centre Electronique Horloger (CEH) zur Entwicklung eines Quarzwerks für Armbanduhren. 1970 wird das Kaliber Beta 21 präsentiert. 1976 Lancierung der sportlich- eleganten Nautilus (Ref. 3700/1) nach einem Design von Gérald Genta. Die erste Damen-Nautilus (Ref. 4700/1) folgt 1980. natürlich, zu Geld zu machen. Die überaus fruchtbare Zusammenarbeit findet mit dem Tod von Antoine Norbert de Patek am 1. März 1877 ein jähes Ende. Jean Adrien Philippe überlebt ihn um rund 17 Jahre. Er stirbt am 5. Januar 1894. Als Inhaber des Unternehmens folgen den beiden Gründern nun Mitarbeiter, die Teilhaberschaften erwerben. Um die Jahrhundertwende wird die Firma in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. 2005 Patek Philippe präsentiert den extraflachen Eindrücker-Schleppzeiger-Chronographen, Ref. 5959. Sein Kaliber CHR 27-525 PS ist das bis heute weltweit flachste Schleppzeigerwerk mit Schaltradsteuerung. Präsentation der SpiromaxSpirale aus dem Siliziumderivat Silinvar in dem auf 300 Exemplare limitierten Jahreskalender Ref. 5350. 1985 Philippe Stern wird CEO von Patek Philippe. Gegen Ende der zwanziger Jahre gerät auch Patek Philippe in den Strudel der ersten Weltwirtschaftskrise und muss verkauft werden. Ein Kaufangebot von David LeCoultre, der Patek Philippe seit 1905 mit Rohwerken beliefert hat, wird ausgeschlagen. Zum Zuge kommen stattdessen die Brüder Charles und Jean Stern, Inhaber der Zifferblattfabrik Cadrans Stern Frères, mit deren Zifferblättern die Uhren der Manufaktur damals ausgestattet werden. 2006 ARMBANDUHREN I SONDERAUSGABE SONDERDRUCK GADEBUSCH GADEBUSCH 1977 | 17 Präsentation des extraflachen Ewigen Kalenders, Ref. 3940, der über 20 Jahre unverändert angeboten wird. Mit dem Verkauf endet auch die Teilhaberschaft von Joseph Emile Philippe, der als Enkel von Adrien Philippe letzter Mitinhaber aus einer der Familien der Firmengründer ist. Das Hauptanliegen von Jean Pfister, des von den Brüdern Stern eingesetzten neuen Geschäftsführers, ist die Wiederaufnahme der Produktion eigener Uhrwerke. Heute, unter der Leitung von Thierry Stern, verwendet Patek Philippe wieder ausschließlich eigene Kaliber. 2009 Thierry Stern übernimmt in vierter Stern-Generation die Nachfolge seines Vaters und wird Präsident von Patek Philippe. 2009 Einführung des Patek-PhilippeSiegels, des strengsten Qualitätssiegels der Branche. 18 | P AT EK PHILIPPE D I E M A NU FA KTUR PATEK PHILIPPE TRÈS HAUTE HORLOGERIE In der eindrucksvollen Manufaktur im Genfer Stadtteil Plan-les-Ouates werden demnächst alle Gewerke der Uhren- und Uhrwerkeherstellung quasi unter einem Dach zusammengefasst sein. SONDERAUSGABE GADEBUSCH I ARMBANDUHREN PAT EK P H I L IP P E P Patek bewegt sich», scherzt man in den Uhrenfirmen in der Nachbarschaft. Das Bonmot zielt auf die rege Bautätigkeit der alten Marke, die scheinbar ständig Immobilien errichten lässt, mietet oder kauft, weil das zuletzt erworbene Gebäude wegen des stetigen Wachstums schon wieder zu klein geworden ist. Als gutes Beispiel zeigt sich das heutige Hauptgebäude im Genfer Vorort Plan-lesOuates, das bereits zu klein war, als die Gerüste noch standen. Auf einem Gelände von 28.600 Quadratmetern entstand seinerzeit nach den neuesten Erkenntnissen der Industrie-Architektur und des Umweltschutzes ein vorwiegend aus Stahl, Glas und poliertem rosa Granit bestehender Firmenneubau, der unter den Gebäuden der Uhrenindustrie eine ebenso herausragende und ungewöhnliche Stellung einnimmt wie die Uhren von Patek Philippe im Spektrum der Schweizer Uhrenindustrie selbst. Bis zum Einzug in das neue Domizil waren die verschiedenen Abteilungen der Manufaktur zeitweilig auf sieben Gebäude überall im Stadtgebiet von Genf verteilt, was natürlich viel Zeit und Organisation erforderte. Heute sind hier die gesamte Administration und die Geschäftsleitung untergebracht, denn das Wachstum setzt sich natürlich auch im Rechnungswesen fort. «Ich glaube», sagt Philippe Stern, «dass es sehr wichtig ist, dass die Mitarbeiter jetzt zusammen sind und sich kennen. Früher haben die Leute in mindestens sieben großen Gruppen gearbeitet, die über ganz Genf verteilt waren. Sie haben also nie das ARMBANDUHREN I SONDERAUSGABE GADEBUSCH fertige Produkt gesehen, sondern immer nur den Teil davon, den sie gemacht haben, und nicht das, was andere Mitarbeiter produzierten. Jetzt sind sie zusammen und diskutieren über ihre Arbeit, die Stimmung ist viel besser geworden.» Noch sind einige Gewerke wie die Gehäuseproduktion «ausgelagert», doch das wird sich bald ändern: Am 15. Oktober 2015 erfolgte auf dem Grundstück des Familienunternehmens die Grundsteinlegung zu einem neuen Produktionsgebäude, das mit 110.000 Quadratmetern Werkstattfläche auf vier überirdischen und sechs unterirdischen Stockwerken neue Maßstäbe für die Manufaktur sowie für die Welt der Haute Horlogerie setzen dürfte. Bezugsfertig sein soll die Luxus-Fabrik Ende 2018. Patek Philippe ist eine handwerklich orientierte, aber industriell geprägte Firma mit ca. 2000 Angestellten, die sich Forschungsund Entwicklungsabteilungen von erheblicher Größe leistet. Die Manufaktur hält augenblicklich rund 80 Patente, was vor dem Hintergrund der gefeierten Jubiläumsjahre ungefähr einer neuen Patent-Anmeldung alle zwei Jahre entspricht. Alle Uhrwerke von Patek Philippe werden mit dem gleichen handwerklichen Aufwand hergestellt, Qualitätsunterschiede zwischen den einzelnen Kalibern gibt es nicht. Selbst die Mechanikteile der Quarzuhren werden mit der gleichen Sorgfalt gefertigt wie die mechanischen Kaliber. Ihr Anteil an der Produktion ist heute auf Damenuhren beschränkt. Quarz-Herrenuhren werden von Patek Philippe übrigens schon seit Jahren nicht mehr hergestellt. | 19 Das vor zwanzig Jahren bezogene Manufakturgebäude in Plan-les-Ouates (oben) ist zu klein geworden. Nun entsteht ein Neubau mit über 100.000 Quadratmetern Arbeitsfläche. 20 | P AT EK PHILIPPE D A S PATE K-PHILIPPE-SIEGEL GARANTIE VERSPRECHEN Vor acht Jahren führte Patek Philippe ein eigenes Qualitätssiegel ein: Auf allen mechanischen Werken der Manufaktur steht das «PP»-Siegel für den Qualitätsanspruch des Familien unternehmens. E Das Signet mit den zwei ineinander verschlungenen P ziert alle mechanischen Uhrwerke der Manufaktur. inst war Patek Philippe der Vorzeigebetrieb der Genfer Punze: Bis 2009 wurde jedes mechanische Uhrwerk von Patek Philippe mit dem «Poinçon de Genève» ausgezeichnet – bis das Unternehmen verkündete, ein eigenes Zertifikat einzuführen. Philippe Stern, damals Präsident der Marke, begründete diesen Schritt mit den hohen Qualitätsansprüchen des eigenen Hauses, welche die des Genfer Siegels weit übertreffen würden. In einem Interview erklärte er, dass das neue Patek-Philippe-Siegel jede Uhr auf allen Gebieten beurteilt: «Es geht gleichermaßen um die Konstruktion, die technische Realisation, die handwerkliche Ausführung und die Präzision von Uhrwerken.» Letztere spiele bei der Fassung des Reglements zum Genfer Siegel überhaupt keine Rolle, bemängelte Stern damals. Deshalb wolle Patek Philippe von nun an nicht nur das Uhrwerk, sondern zusätzlich zu Tests nach diversen Produktionsschritten auch jede fertige Uhr nochmals prüfen, bevor sie an den Kunden gehe. Denn das Patek-Philippe-Siegel bezieht sich nicht nur auf das Werk, seine Dekoration und seinen präzisen Gang, sondern beurteilt vielmehr die gesamte Uhr, also auch die Ausstattung wie Gehäuse, Zifferblatt, Zeiger, Drücker und Armbandstege. Insgesamt sind dies alle ästhetischen und funktionalen Aspekte der fertigen Zeitmesser. Zudem gibt das Patek-Philippe-Siegel nach Angaben des Unternehmens das Versprechen, dass eine heute gebaute Uhr auch nach Jahrzehnten noch repariert werden könne. Das gilt auch für die seit einigen Jahren propagierten Uhrwerke mit Pulsomax-Hemmung aus dem von Patek Philippe patentierten Silizium-Werkstoff Silinvar. Die neue Pulsomax-Hemmung arbeitet dank ihrer optimierten Geometrie mit einem höheren Wirkungsgrad, steht der klassischen Schweizer Ankerhemmung hinsichtlich Zuverlässigkeit und Robustheit jedoch in nichts nach. Vielmehr wurden deren Funktionen aufgrund der hohen Fertigungspräzision des DRIE-Tiefätzverfahrens noch optimiert. Das Verfahren («Deep Reactive Ion Etching») garantiert äußerste Präzision im Produktionsprozess und schafft außerordentlich glatte Flächen mit extrem geringer Reibung. Durch eine weitere Verbesserung des DRIEVerfahrens ist man heute auch dazu imstande, dreidimensionale Teile mit Stufen oder Absätzen herzustellen. Bei Patek Philippe konnte so der traditionelle Anker neu gestaltet werden, und darüber hinaus hat man den gesamten Ankerkörper und die Stellung der Hebeflächen (Hebungswinkel) geändert, um einen höheren Wirkungsgrad zu erreichen. SONDERAUSGABE GADEBUSCH I ARMBANDUHREN PAT EK P H I L IP P E | 21 G R AND E CO MPLICAT ION R EF. 6 3 0 0 MEISTERWERK 2014 feierte die Genfer Manufaktur ihr 175-jähriges Gründungsjubiläum mit einer limitierten Repetitionsuhr der Superlative. Nun gibt es die «Grandmaster Chime» auch unlimitiert. S ieben Jahre haben die Uhrmacher von Patek Philippe an der neuen Superkomplikation konstruiert, gefeilt und getüftelt. Sieben Exemplare werden in der Abteilung Haute Horlogerie in Plan-les-Ouates (CH) justiert, finissiert und terminiert, eines für das hauseigene Museum und sechs für handverlesene Kunden. Sieben Stellen hat auch das Preisetikett: Zweieinhalb Millionen Euro kostete die «Grandmaster Chime» zum 175. Jubiläum. Nun gibt es die komplizierteste Armbanduhr aus der Genfer Familienmanufaktur in einer unlimitierten Version: Hinter der Referenznummer 6300 verbirgt sich eine unlimitierte Grandmaster Chime mit schlichter gestaltetem Weißgoldgehäuse und schwarzen Zifferblättern für knapp 2,2 Millionen Euro. Das Kaliber GS AL 36-750 QIS FUS IRM ist das wohl komplexeste Armbanduhrwerk der Welt. Dies liegt nicht nur an der schieren Anzahl der Komplikationen (20), sondern auch an deren uhrmacherischem Schwierigkeitsgrad. Die Grandmaster Chime ist zudem die erste Wende-Armbanduhr von Patek Philippe, die ARMBANDUHREN I SONDERAUSGABE GADEBUSCH nach Belieben mit dem einen oder anderen Zifferblatt nach oben getragen werden kann. Das eine Zifferblatt legt den Schwerpunkt auf Uhrzeit und Repetierfunktionen, das andere hat den augenblicklich schaltenden ewigen Kalender im Fokus. Die wichtigsten Informationen, wie die aktuelle Uhrzeit und das Datum, werden indes auf beiden Zifferblättern angezeigt. Das Wenden der Uhr geschieht sehr komfortabel mit einem genialen Mechanismus in den Anstößen, der sich sehr leichtgängig bedienen lässt und die Uhr in der gewählten Position sicher fixiert. Das stattliche Gehäuse von 47 mm Durchmesser birgt ein Uhrwerk aus 1366 Einzelteilen, das neben einer Grande und Petite Sonnerie eine Minutenrepetition, einen ewigen Kalender mit vierstelliger Jahresanzeige, eine zweite Zeitzone sowie – als Weltpremiere – einen akustischen Alarm mit Schlag der Weckzeit und eine Datumsrepetition bereithält. Das Schlagwerk-Doppelfederhaus liefert auch die Energie für die Minutenrepetition, die auf Verlangen sowohl die Stunden und Viertel als auch die seit der letzten Viertel- stunde verstrichenen Minuten schlägt. In gleicher Qualität ist der Alarm zu hören, der die Weckzeit in der kompletten Tonfolge der Minutenrepetition läutet – und zwar immer zwei Minuten vor der Weckzeit, die sich nur in Viertelstundenschritten einstellen lässt. Wenn die Weckzeit beispielsweise auf 6 Uhr eingestellt ist, schlägt der Repetiermechanismus 5 Uhr 58 – mit entsprechend langer Tonfolge anstelle einer kurzen Sequenz von lapidaren sechs Schlägen. Nicht nur diese Funktion hat es in einer mechanischen Armbanduhr noch nie zuvor gegeben, sondern auch die Datumsrepetition ist ein absolutes Novum. Nach dem Betätigen des Drückers zu hören sind die Zehntagesintervalle mit Doppelschlag hoch-tief und die weiteren Tage mit hohem Schlag: Der 23. des Monats erklingt als «ding-dong, ding-dong», gefolgt von einem «ding-ding-ding». Die digitale Datumsinformation erhält das Schlagwerk vom ewigen Kalender, dem eine eigene Seite dieser «Double-face»-Armbanduhr gewidmet ist und der die Datumsanzeigen auf beiden Zifferblättern der Uhr steuert. P A TE K P H I L IPPE Weltzeituhr Chronograph Weltzeituhr Jahreskalender Referenz: 5930G-001 Werk: Automatik, Patek Philippe Kaliber CH 28-520 HU; Ø 33 mm, Höhe 7,91 mm; 38 Steine; 28.800 A/h; Spiromax-Spirale aus Silizium; Gangreserve 50 Std. Funktionen: Stunden, Minuten; Weltzeitanzeige (zweite Zeitzone); Chronograph Gehäuse: Weißgold, Ø 39,5 mm, Höhe 12,86 mm; per Drücker schaltbarer Skalenring mit Bezugs städtenamen; Saphirglas; Boden mit Sichtfenster; wasserdicht bis 3 bar Band: Reptilleder, Faltschließe Preis: € 66.316,- Referenz: 5230G-001 Werk: Automatik, Patek Philippe Kaliber 240 HU; Ø 27,5 mm, Höhe 3,88 mm; 33 Steine; 21.600 A/h; Spiromax-Spirale aus Silizium; Gangreserve 48 Std. Funktionen: Stunden, Minuten; Weltzeitanzeige (zweite Zeitzone) Gehäuse: Weißgold, Ø 38,5 mm, Höhe 10,23 mm; per Drücker schaltbarer Skalenring mit den Bezugsstädtenamen der 24 Weltzeitzonen; Saphirglas; Boden mit Sichtfenster; wasserdicht bis 3 bar Band: Reptilleder, Faltschließe Preis: € 42.850,- Referenz: 5396R-012 Werk: Automatik, Patek Philippe Kaliber 324 S QA LU 24H/303; Ø 33,3 mm, Höhe 5,78 mm; 34 Steine; 28.800 A/h; Spiromax-Spirale aus Silizium; Gangreserve 35 Std. Funktionen: Stunden, Minuten, Zentralsekunde; zusätzliche 24-Std.-Anzeige; Jahreskalender mit Datum, Wochentag, Monat, Mondphase Gehäuse: Roségold, Ø 38,5 mm, Höhe 11,2 mm; Saphirglas; Boden mit Sichtfenster; wasserdicht bis 3 bar Band: Reptilleder, Faltschließe Preis: € 43.156,Variante: in Weißgold (€ 43.156,-) SONDERAUSGABE GADEBUSCH I ARMBANDUHREN PAT EK P H I L IP P E | 23 Jahreskalender Chronograph Ewiger Kalender Jahreskalender Referenz: 5960/1A Werk: Automatik, Patek Philippe Kaliber CH 28 520 IRM QA 24H; Ø 33 mm, Höhe 7,68 mm; 40 Steine; 28.800 A/h; Gangreserve 45 Std. Funktionen: Stunden, Minuten; Gangreserve anzeige; Flyback-Chronograph; Jahreskalender mit Datum, Wochentag, Monat Gehäuse: Edelstahl, Ø 40,5 mm, Höhe 13,5 mm; Saphirglas; Boden mit Sichtfenster; wasserdicht bis 3 bar Band: Edelstahl, Faltschließe Preis: € 45.911,- Referenz: 5327R-001 Werk: Automatik, Patek Philippe Kaliber 240 Q; Ø 27,5 mm, Höhe 3,88 mm; 27 Steine; 21.600 A/h; Spiromax-Spirale aus Silizium; Mikrorotor Funktionen: Stunden, Minuten; zusätzliche 24-Std.-Anzeige; ewiger Kalender mit Datum, Wochentag, Monat, Mondphase, Schaltjahr Gehäuse: Roségold, Ø 39 mm, Höhe 9,71 mm; Saphirglas; Boden mit Sichtfenster; wadi 3 bar Band: Reptilleder, Dornschließe Bemerkung: zusätzlicher Goldgehäuseboden im Lieferumfang enthalten Preis: € 76.518,Varianten: in Weißgold; in Gelbgold (€ 74.478,-) Referenz: 5205G-010 Werk: Automatik, Patek Philippe Kaliber 324 S QA LU 24H; Ø 32,6 mm, Höhe 5,78 mm; 34 Steine; 28.800 A/h; Ankerrad aus Silizium; Rotor aus Gold; Gangreserve 45 Std. Funktionen: Stunden, Minuten, Zentralsekunde; zusätzliche 24-Std.-Anzeige (zweite Zeitzone); Jahreskalender mit Datum, Wochentag, Monat, Mondphase Gehäuse: Weißgold, Ø 40 mm, Höhe 12,4 mm; Saphirglas; Boden mit Sichtfenster; wadi bis 3 bar Band: Reptilleder, Dornschließe Preis: € 43.160,- Chronograph Schleppzeiger-Chronograph mit Ewigem Kalender Ewiger Kalender Referenz: 5170R-010 Werk: Handaufzug, Patek Philippe Kaliber CH 29-535 PS; Ø 29,6 mm, Höhe 5,35 mm; 33 Steine; 28.800 A/h; Schaltradsteuerung der Chronographenfunktionen, Werk hochfein veredelt Funktionen: Stunden, Minuten, Kleine Sekunde; Chronograph Gehäuse: Roségold, Ø 39 mm, Höhe 10,9 mm; Saphirglas; Boden mit Sichtfenster; wasserdicht bis 3 bar Band: Reptilleder, Faltschließe Preis: € 72.947,Variante: in Weißgold (€ 72.947,-) ARMBANDUHREN I SONDERAUSGABE GADEBUSCH Referenz: 5204R-001 Werk: Handaufzug, Patek Philippe Kaliber CHR 29-535 PS Q; Ø 32 mm, Höhe 8,7 mm; 34 Steine; 28.800 A/h; Gangreserve 55 Std. Funktionen: Stunden, Minuten, Kleine Sekunde; Tag-/Nachtindikation; Schleppzeiger-Chronograph; ewiger Kalender mit Datum, Wochentag, Monat, Mondphase, Schaltjahr Gehäuse: Roségold, Ø 40 mm, Höhe 14,3 mm; Saphirglas; Boden mit Sichtfenster; wadi 3 bar Band: Reptilleder, Faltschließe Preis: € 255.059,Variante: in Platin (€ 275.463,-) Referenz: 5140P-017 Werk: Automatik, Patek Philippe Kaliber 240 Q; Ø 27,5 mm, Höhe 3,88 mm; 27 Steine; 21.600 A/h; Spiromax-Spirale aus Silizium; Gangreserve 38 Std. Funktionen: Stunden, Minuten; zusätzliche 24-Std.-Anzeige; ewiger Kalender mit Datum, Wochentag, Monat, Mondphase, Schaltjahr Gehäuse: Platin, Ø 37,2 mm, Höhe 8,8 mm; Saphirglas; Boden mit Sichtfenster; wasserdicht bis 3 bar Band: Reptilleder, Faltschließe Bemerkung: zusätzlicher Gehäuseboden im Lieferumfang enthalten Preis: € 95.290,- 24 | P AT EK PHILIPPE Ewiger Kalender Celestial Referenz: 5496P-015 Werk: Automatik, Patek Philippe Kaliber 324 S QR; Ø 28 mm, Höhe 5,35 mm; 30 Steine; 28.800 A/h; Spiromax-Spirale aus Silizium; Gangreserve 35 Std. Funktionen: Stunden, Minuten, Zentralsekunde; ewiger Kalender mit Datum (retrograd), Wochentag, Monat, Mondphase, Schaltjahr Gehäuse: Platin, Ø 39,5 mm, Höhe 11,19 mm; Saphirglas; Boden mit Sichtfenster; wasserdicht bis 3 bar Band: Reptilleder, Faltschließe Bemerkung: zusätzlicher Gehäuseboden im Lieferumfang enthalten Preis: € 96.923,Variante: in Roségold (€ 76.518,-) Referenz: 6102R-001 Werk: Automatik, Patek Philippe Kaliber 240 LU CL C; Ø 38 mm, Höhe 6,81 mm; 45 Steine; 21.600 A/h; Spiromax-Spirale aus Silizium; Gangreserve 38 Std. Funktionen: Stunden, Minuten; Datum, Phasen und Winkelbewegung des Mondes, Zeit der Meridiandurchgänge von Sirius und Mond vor einer Sternkarte Gehäuse: Roségold, Ø 44 mm, Höhe 10,58 mm; Saphirglas; Boden mit Sichtfenster; wasserdicht bis 3 bar Band: Reptilleder, Faltschließe Preis: € 255.059,Variante: in Platin (€ 275.463,-) Ewiger Kalender mit Minutenrepetition Calatrava Calatrava Calatrava Referenz: 5153R-001 Werk: Automatik, Patek Philippe Kaliber 324 S C; Ø 27 mm, Höhe 3,3 mm; 29 Steine; 28.800 A/h; Spiromax-Spirale aus Silizium; Gangreserve 35 Std. Funktionen: Stunden, Minuten, Zentralsekunde; Datum Gehäuse: Roségold, Ø 38 mm, Höhe 9,7 mm; Saphirglas; Boden mit Sichtfenster; wasserdicht bis 3 bar Band: Reptilleder, Faltschließe Bemerkung: Sprungdeckelboden Preis: € 31.118,Varianten: in Weißgold (€ 31.118,-); in Gelbgold (€ 29.077,-) Referenz: 5227G-010 Werk: Automatik, Patek Philippe Kaliber 324 S C; Ø 27 mm, Höhe 3,3 mm; 29 Steine; 28.800 A/h; Spiromax-Spirale aus Silizium; Gangreserve 35 Std. Funktionen: Stunden, Minuten, Zentralsekunde; Datum Gehäuse: Weißgold, Ø 39 mm, Höhe 9,24 mm; Saphirglas; Boden mit Sichtfenster; wasserdicht bis 3 bar Band: Reptilleder, Dornschließe Bemerkung: Sprungdeckelboden Preis: € 31.220,Varianten: mit weißem Zifferblatt; in Gelbgold (€ 29.587,-); in Roségold (€ 31.220,-) Referenz: 7200/200R-001 Werk: Automatik, Patek Philippe Kaliber 240; Ø 27,5 mm, Höhe 2,53 mm; 27 Steine; 21.600 A/h; Spiromax-Spirale aus Silizium; Mikrorotor in Gold; Gangreserve 48 Std. Funktionen: Stunden, Minuten Gehäuse: Roségold, Ø 34,6 mm, Höhe 7,37 mm; Lünette mit 142 Diamanten besetzt; Saphirglas; Boden mit Sichtfenster; wasserdicht bis 3 bar Band: Reptilleder, Dornschließe mit 26 Diamanten besetzt Preis: € 35.709,- Referenz: 5374P-001 Werk: Automatik, Patek Philippe Kaliber R 27 Q; Ø 28 mm, Höhe 6,9 mm; 39 Steine; 21.600 A/h; Spiromax-Spirale aus Silizium; Gangreserve 38 Std. Funktionen: Stunden, Minuten; Minutenrepetition; ewiger Kalender mit Datum, Wochentag, Monat, Mondphase, Schaltjahr Gehäuse: Platin, Ø 42 mm, Höhe 12,2 mm; Saphirglas; Boden mit Sichtfenster Band: Reptilleder, Faltschließe Bemerkung: Emaille-Zifferblatt; zusätzlicher Gehäuseboden im Lieferumfang enthalten Preis: auf Anfrage SONDERAUSGABE GADEBUSCH I ARMBANDUHREN PAT EK P H I L IP P E | 25 Calatrava Gondolo Aquanaut Travel Time Referenz: 7122/200R-001 Werk: Handaufzug, Patek Philippe Kaliber 215 PS; Ø 21,9 mm, Höhe 2,55 mm; 18 Steine; 28.800 A/h; Spiromax-Spirale aus Silizium; Gangreserve 44 Std. Funktionen: Stunden, Minuten, Kleine Sekunde Gehäuse: Roségold, Ø 33 mm, Höhe 7,19 mm; Lünette mit 44 Diamanten besetzt; Saphirglas; Boden mit Sichtfenster; wasserdicht bis 3 bar Band: Reptilleder, Dornschließe Preis: € 24.486,- Referenz: 5124G-011 Werk: Handaufzug, Patek Philippe Kaliber 25-21 REC PS; 21,5 x 24,6 mm, Höhe 2,57 mm; 18 Steine; 28.800 A/h; Gangreserve 44 Std. Funktionen: Stunden, Minuten, Kleine Sekunde Gehäuse: Weißgold, 33,4 x 43 mm, Höhe 7,38 mm; Saphirglas; Boden mit Sichtfenster; wasserdicht bis 3 bar Band: Reptilleder, Dornschließe Preis: € 24.486,- Referenz: 5164R-001 Werk: Automatik, Patek Philippe Kaliber 324 S C FUS; Ø 31 mm, Höhe 4,82 mm; 29 Steine; 28.800 A/h; Spiromax-Spirale aus Silizium; Gangreserve 35 Std. Funktionen: Stunden, Minuten, Zentralsekunde; zusätzliche 12-Std.-Anzeige (zweite Zeitzone); Datum Gehäuse: Roségold, Ø 40,8 mm; Saphirglas; Boden mit Sichtfenster; Krone verschraubbar; wasserdicht bis 12 bar Band: Kautschuk (Tropical), Faltschließe Preis: € 45.911,- Aquanaut Luce Nautilus Damen Referenz: 5067A-024 Werk: quarzgesteuert Funktionen: Stunden, Minuten, Zentralsekunde; Datum Gehäuse: Edelstahl, Ø 35,6 mm, Höhe 7,7 mm; Lünette mit 46 Diamanten besetzt; Saphirglas; wasserdicht bis 12 bar Band: Kautschuk (Tropical), Faltschließe Preis: € 14.590,- Referenz: 7118/1A-001 Werk: Automatik, Patek Philippe Kaliber 324 S C; Ø 27 mm, Höhe 3,3 mm; 29 Steine; 28.800 A/h; Gangreserve 35 Std. Funktionen: Stunden, Minuten, Zentralsekunde; Datum Gehäuse: Edelstahl, Ø 35,2 mm, Höhe 8,62 mm; Saphirglas; Boden mit Sichtfenster; Krone verschraubbar; wasserdicht bis 6 bar Band: Edelstahl, Faltschließe Preis: € 22.344,- Nautilus Travel Time Chronograph ARMBANDUHREN I SONDERAUSGABE GADEBUSCH Referenz: 5990/1A Werk: Automatik, Patek Philippe Kaliber CH 28-520 C FUS; Ø 31 mm, Höhe 6,95 mm; 34 Steine; 28.800 A/h; Gangreserve 45 Std. Funktionen: Stunden, Minuten, Kleine Sekunde; zusätzliche 12-Std.-Anzeige (zweite Zeitzone), Tag-/Nachtindikation; Flyback-Chronograph; Datum Gehäuse: Edelstahl, Ø 40,5 mm, Höhe 12,53 mm; Saphirglas; Boden mit Sichtfenster; Krone verschraubbar; wasserdicht bis 12 bar Band: Edelstahl, Faltschließe Preis: € 47.951,- 26 | R OL EX N EU ER CO SM O GR APH DAYTONA HARTE SCHALE Rolex präsentierte auf der BASELWORLD 2016 eine neue Edelstahl-Version der Daytona mit einer Tachymeterlünette aus schwarzer Cerachrom-Keramik. Die neue Zertifizierung als «Chronometer der Superlative» nach den von Rolex 2015 neu definierten Kriterien bescheinigt dem Kult-Chronographen außergewöhnliche Leistungen. D er erstmals 1963 vorgestellte Oyster Perpetual Cosmograph «Daytona» ist eine Uhr mit Motorsport-DNA. Das Modell kam mit seiner Zuverlässigkeit und seinen besonderen Eigenschaften auf den Rennstrecken der ganzen Welt zu Ehren und erreichte unter dem Namen «Daytona» in über 50 Jahren Ikonenstatus. Den verdankt es nicht nur der Möglichkeit zur reinen Zeiterfassung in Sekunden, Minuten und Stunden, sondern mithilfe der charakteristischen gravierten Lünette mit Tachymeterfunktion kann man mit der Daytona auch Durchschnittsgeschwindigkeiten bis zu 400 km/h ermitteln. Bei der Neuvorstellung mit der (unveränderten) Referenznummer 116500 ist diese Lünette aus einem massiven Block aus der Hightech-Keramik Cerachrom gefertigt. Das bietet zahlreiche Vorteile: Aufgrund ihrer Härte ist die Lünette nicht nur äußerst kratzfest, sondern auch farblich UV-resistent und korrosionsbeständig. Zu der extremen Langlebigkeit kommt die außerordentlich gute Ablesbarkeit der Ziffern auf der Tachymeterskala hinzu. Die Graduierung wird zunächst in der Keramikmasse ausgebildet und dann im PVD-Verfahren (Physical Vapour Deposition) mit einer feinen Platinschicht bedampft. Diese exklusive Komponente wurde erstmals 2011 bei einem Daytona-Modell in 18 Karat Everose-Gold verwendet und zierte 2013 zum 50. Geburtstag der Daytona dann die Version in Platin. Die Monoblock-Tachymeterlünette gewährleistet die Wasserdichtheit und den festen Sitz des Uhrenglases auf dem Mittelteil. Der Rest des bis zu einer Tiefe von 100 Metern wasserdichten Oyster-Gehäuses der Daytona blieb unverändert. Sein charakteristisch geformtes Mittelteil ist aus einem massiven Block aus Edelstahl der Qualität 904L gefertigt. Der geriffelte Gehäuseboden wird mithilfe eines Spezialschlüssels, der nur von Rolex autorisierten Uhrmachern den Zugang zum Uhrwerk ermöglicht, hermetisch verschraubt. Die mit einem dreifachen Dichtungssystem ausgestattete Triplock-Aufzugskrone sowie die Drücker sind am Gehäuse sicher verschraubbar. Im Innern der Uhr tickt das seit 16 Jahren bewährte Kaliber 4130 mit Schaltrad und vertikaler Kupplung. Die Unruh ist mit einer patentierten blauen Parachrom-Spirale ausgestattet, die von Rolex aus einer exklusiven Legierung hergestellt wird. Diese gegen Magnetfelder unempfindliche Spirale erweist sich auch bei Temperaturschwankungen als äußerst stabil. Die neue Daytona verfügt über die Zertifizierung «Chronometer der Superlative» – ein Präzisionsstandard, der von Rolex 2015 neu definiert wurde. Das exklusive Prädikat bescheinigt, dass die Uhr eine Reihe von Tests bestanden hat, die von Rolex in eigenen Labors sowie nach eigenen Kriterien durchgeführt werden. Die Zertifizierung wird an der fertig montierten Uhr vorgenommen und garantiert somit die Leistungen der Superlative in puncto Zuverlässigkeit, Wasserdichtheit, automatischen Selbstaufzugs und Gangreserve für den täglichen Einsatz. Die Gangtoleranz eines Rolex-Chronometers der Superlative nach dem Einschalen liegt bei etwa -2/+2 Sekunden pro Tag, damit sind die Kriterien für die Präzision beim Tragen mehr als doppelt so streng wie die, die für eine offizielle Zertifizierung als Chronometer erfüllt werden müssen. Das grüne Siegel, mit dem jede Rolex-Uhr versehen ist, bürgt für den Status «Chronometer der Superlative» und ist mit einer internationalen Fünfjahresgarantie verbunden. SONDERAUSGABE GADEBUSCH I ARMBANDUHREN SONDERAUSGABE GADEBUSCH I ARMBANDUHREN D A Y T O N A ROLEX ARMBANDUHREN I SONDERAUSGABE GADEBUSCH ARMBANDUHREN I SONDERAUSGABE GADEBUSCH | 27 28 | R OL EX A I R - K I N G SONDERAUSGABE GADEBUSCH I ARMBANDUHREN SONDERAUSGABE GADEBUSCH I ARMBANDUHREN ROLEX EXPLORER & AIR-KING THE KING IS BACK Die neue Air-King mit 40 Millimetern Gehäusedurchmesser verfügt über ein schwarzes Zifferblatt mit den vergrößerten Stundenziffern 3, 6 und 9 sowie einer markanten Minutenskala zum Ablesen der Navigationszeiten. Unter der gelben Krone und dem grünen Markennamen erscheint der Schriftzug Air-King, wie er in den 1950er Jahren speziell für dieses Modell kreiert wurde. Die Air-King steht für die besonderen Beziehungen, die Rolex und die Welt der Luftfahrt in ihrem goldenen Zeitalter in den 1930er Jahren verbanden. Diese Zeit war durch eine rasante Entwicklung bei den Leistungen der Flugzeuge gekennzeichnet, die zu den ersten Rekord- und Langstreckenflügen führte. Auch die neue Air-King ist eine Hommage an die Flugpioniere und an die Rolle, welche die Rolex Oyster in der Blütezeit der Luftfahrt spielte – als zuverlässiger Chronometer am Handgelenk der furchtlosen Piloten. Trotz ihres Einsatzes in luftiger Höhe war die Air-King wie alle Oyster schon immer wasserdicht und mit einer verschraubbaren Krone ausgestattet. Darüber hinaus war ihr Uhrwerk aber auch durch eine Weicheisenkalotte vor den starken Magnetfeldern geschützt, wie sie je nach Triebwerks-Einbaulage durch die Zündspulen der großvolumigen Verbrennungsmotoren im Cockpit erzeugt wurden. Das gilt auch für das Automatikwerk vom Kaliber 3131, das in der neuen Air-King verwendet wird. Bei der Zifferblatt-Neugestaltung wurden die drei Stundenziffern 3, 6 und 9 als polierte Metallappliken angelegt, die sich bei guten Lichtverhältnissen kaum von den mit | 29 Leuchtmasse gedruckten Minutenziffern unterscheiden, die den Stundenkreis komplettieren. In einer schwach beleuchteten Umgebung treten die drei Ziffern wegen der dunklen Spiegelung jedoch in den Hintergrund des mattschwarzen Zifferblatts, während die Minutenziffern hell nachleuchten. Beim neuen Zifferblatt der eng verwandten Explorer hat Rolex diesen Materialmix bereits wieder aufgegeben. Nun sind dort auch die drei Stundenziffern wie die Indexmarker mit blau nachleuchtender Ceralight-Leuchtmasse belegt, was das Ablesen sowohl bei Nacht als auch bei Tag erheblich erleichtert. Die beiden sportlichen Tool Watches, Explorer und Air-King, sind nach dem neuen Präzisionsstandard als «Chronometer der Superlative» getestet und zertifiziert. Alle Beschriftungen auf dem Zifferblatt von Rolex-Uhren sind schließlich Leistungsgarantien, von «Oyster» über «Perpetual» bis zum «Superlative Chronometer officially certified». Sie bilden die Kapitelüberschriften in der Geschichte eines Mythos der Uhrmacherkunst. E X P L O R E R ARMBANDUHREN I SONDERAUSGABE GADEBUSCH ARMBANDUHREN I SONDERAUSGABE GADEBUSCH Während die neue Air-King mit polierten Stunden- und gedruckten Minutenziffern an den Start geht (Seite gegenüber), setzt Rolex bei der modellgepflegten Explorer ganz auf blau schimmernde Leuchtmasse. 30 | R OL EX VO R 60 JA HRE N WARTEN AUF DEN SPRUNG: DAY-DATE Robust sei die Uhr, wasserdicht, ganggenau und immer aufgezogen. Mit dem klaren Bekenntnis zur praktischen Armbanduhr leistete Rolex echte Pionierarbeit und setzte in vielen Bereichen Standards, zum Beispiel bei der Datumsschaltung. D Rolex-Gründer Hans Wilsdorf liebte es einfach, aber präzise: 1931 lancierte er mit der Oyster Perpetual die erste wasserdichte Uhr mit Automatikaufzug, 1945 führte er in der Datejust das Fenster datum und 1956 die kombinierte Datums-/Wochentagsanzeige ein. 2015 kam die Day-Date 40 als erstes Modell in den Genuss der neuen Uhrwerkgeneration. ie Oyster mit der Referenznummer 1858 war 1931 die erste Rolex mit Rotor-Selbstaufzug. Nach sechsstündiger Tragezeit sei Vollaufzug hergestellt, versprach die stolze Werbung. Um die an Handaufzug gewöhnten Konsumenten nicht zu verunsichern, fügten die Werbetexter hinzu, dass sich die Uhr auch wie bisher über die Krone mit Energie versorgen lasse. Dabei galt es ja gerade, dies zu vermeiden, denn die RolexKonstrukteure hatten den Kronentubus als Schwachstelle des Gehäuses ausgemacht, durch die Schmutz und Feuchtigkeit ins Innere der Uhr eindringen können. Mit der hermetisch verschraubbaren Krone und dem sich selbst aufziehenden, ganggenauen Uhrwerk war die moderne Armbanduhr geboren. Was gab es jetzt noch zu verbessern? Uhrmacher sind erfindungsreich und um gute Ideen niemals verlegen. So ging 1945 mit der Oyster Perpetual Datejust das um Mitternacht schlagartig umspringende Datum in Serie. Bis dato benötigte der Datumswechsel einer Kalenderuhr je nach Konstruktion eine oder mehrere Stunden vor und nach Mitternacht. Was Rolex da präsentierte, kam – wieder einmal – einer kleinen Sensation gleich. Oft kolportiert, wenn auch nicht zweifelsfrei belegt ist die Geschichte des Mannes, der zu Silvester 1945 Freunde zum Abendessen eingeladen hatte und mit dem Datumssprung das neue Jahr einläuten wollte. Da das Einstellen des Mechanismus eine heikle Sache ist und letzten Endes ja auch nicht vom Sekundenzeiger im Uhrwerk gesteuert wird, kann der Schaltpunkt um einige Sekunden variieren – was bei der Silvesterparty auch prompt der Fall war. Der Rolex-Konzessionär hatte einige Mühe, den aufgebrachten Mann zu beruhigen, der mit seiner Rolex der Radioansage Konkurrenz machen wollte … 1956 steigerten die Rolex-Uhrmacher, damals noch in der Genfer Rue du Marché ansässig, das Ganze noch, indem sie die Day-Date vorstellten, bei der zusammen mit dem Datum um Mitternacht auch eine elegante Wochentagsanzeige am oberen Zifferblattrand umsprang. Das Modell wurde ein großer Erfolg und ist auch heute noch, nach 60 Jahren, stilistisch weitgehend unverändert in Produktion – mit einer inzwischen in 26 Sprachen erhältlichen Wochentagsscheibe. Auch das zusammen mit der nur in Gold erhältlichen Day-Date eingeführte Präsident-Gliederband erfreut sich aktuell noch großer Beliebtheit. Vor diesem Hintergrund ist es wenig verwunderlich, dass die erste neue Uhrwerkgeneration seit dem Zusammenschluss von Rolex Genf und Rolex Biel letztes Jahr in der Oyster Perpetual Day-Date 40 mit der Referenznummer 228 ihr Debüt gab – mit einer Reihe fortschrittlicher neuer Features, neuer Materialien und außergewöhnlicher Gangleistungen. SONDERAUSGABE GADEBUSCH I ARMBANDUHREN ARMBANDUHREN I SONDERAUSGABE GADEBUSCH 32 | R OL EX SONDERAUSGABE GADEBUSCH I ARMBANDUHREN ROLEX | 33 M ANU FA KTU R EN IN GENF UND B IEL HIGHTECH MIT KRONE Seit mehr als 100 Jahren baut Rolex mechanische Uhren in bester Qualität – nicht nur in Genf, wie man meinen könnte, sondern auch in Biel, wo traditionell die Uhrwerke produziert werden. K eine andere Uhrenmarke hat so viel zur Entwicklung der Armbanduhr beigetragen wie Rolex. Gründer Hans Wilsdorf erfand das robuste und hermetisch dicht verschraubte «Oyster»-Gehäuse, das er erst mit einer verschraubbaren Krone und dann mit einem per Rotorschwungmasse automatisch aufgezogenen Uhrwerk ausstattete. Stoßsicherheit, Wasserdichtheit und Selbstaufzug – diese drei Tugenden ebneten der tragbaren Zeitmessung den Weg, und weil Wilsdorf seine Erfindungen allesamt 30 Jahre lang patentrechtlich schützen ließ, gewann Rolex einen Vorsprung vor der Konkurrenz, den diese lange Zeit nicht aufzuholen vermochte. Die wenigen durchdachten und ARMBANDUHREN I SONDERAUSGABE GADEBUSCH ausgereiften Modelle im Sortiment wurden über die Jahrzehnte hinweg konsequent und bis ins Detail weiterentwickelt. Alle verwendeten Uhrwerke stammen mittlerweile aus eigener Produktion, und inzwischen finden auch «kleine Komplikationen» und sinnvolle Zusatzfunktionen ihren Weg in die Kollektion. Mit der neuen Generation von Automatikkalibern halten nun auch neue Materialien und Verarbeitungstechnologien Einzug in die Großserienproduktion. 14 Patente schützen die Verbesserungen und Optimierungen, speziell die effizientere und präzisere «Chronergy»-Ankerhemmung und das neue Federhaus, das mehr Energie speichert als jemals zuvor. 34 | R OL EX ZWEI WELTEN Blick in die Ateliers der Manufaktur Rolex im Genfer Stadtteil Plan-les-Ouates. Gegründet wurde die Marke Rolex 1908 von Hans Wilsdorf aus Kulmbach. Der Franke machte sich 1905 selbstständig und betrieb in London einen florierenden Uhrenhandel. Wilsdorf erkannte den zukunftsträchtigen Trend und ließ in eigener Regie hochwertige Armbanduhren bauen, die von den robusten Werken des Bieler Fabrikanten Jean Aegler angetrieben wurden. Seinen Werkelieferanten band Wilsdorf durch einen langfristigen Vertrag exklusiv an seine Marke. So existierten über Jahre hinweg zwei Häuser, die wirtschaftlich und rechtlich zwar vollkommen eigenständig waren, beide jedoch Rolex hießen. Dieser Zustand änderte sich erst 2004, als die Bieler «Manufacture des Montres Rolex SA» unter der Ägide von Patrick Heiniger in die «Rolex SA, Genf» integriert wurde. Rolex verfügt über eine enorm hohe Fertigungstiefe. Die Grundlage dafür bilden Hunderte von Ingenieuren, Technikern und Uhrmachern in der Abteilung Forschung und Entwicklung, die nach offizieller Aussage jährlich fünf bis acht Patente anmeldet. Rolex hat sich schon früh das Know-how erarbeitet, Unruhspiralen selbst herzustellen, ein nicht zu unterschätzender strategischer Vorteil. Pünktlich zum 100. Firmenjubiläum konzentrierte Rolex im Jahr 2008 einen Großteil der Produktion, d. h. Entwicklung und Fertigung von Gehäuse und Band, in einem gigantischen Neubau im Genfer Industrievorort Plan-lesOuates. Zifferblätter entstehen in der Rolex-Fabrik im Genfer Stadtteil Chêne-Bourg, wo auch die Edelsteinverarbeitung für die zahlreichen Schmuckversionen erfolgt. Im Stadtteil Les Acacias sind nach wie vor Unternehmensführung, Forschung und Entwicklung, Design, Kommunikation, Vertrieb und Kundendienst angesiedelt. Andererseits finden hier die Montage der von den anderen Standorten angelieferten Komponenten sowie die Endkontrolle statt. SONDERAUSGABE GADEBUSCH I ARMBANDUHREN ROLEX VOLLSTÄNDIGE VERTIKALISIERUNG Der Hauptsitz der Uhrenmarke Rolex mag sich in Genf befinden, doch die Uhrwerke kommen seit den Anfängen der Marke aus Biel. Erst im Jahr 2006 fusionierten die beiden Firmen. Während Rolex Genf die Geschäftsform einer Stiftung hatte, gehörte Rolex Biel bis zum Verkauf der Familie Borer. In Biel gibt es mehrere Produktionsgebäude, die sich zwar alle im Industrieviertel Bözingen, aber auf unterschiedlichen Parzellen befinden. Nur zwei dieser Gebäude (IV und VI) stehen unmittelbar nebeneinander und sind durch eine Passerelle miteinander verbunden. Im September 2006 kaufte Rolex der Stadt Biel eine an diese beiden Gebäude angrenzende Parzelle ab, um darauf einen neuen Komplex zu errichten, der mit den bestehenden Gebäuden IV und VI eine Einheit bildet. Die Dimensionen des Neubaus stehen denjenigen im Raum Genf in nichts nach. So hat das im Jahr 2012 in Betrieb genommene Gebäude ein Volumen von 400.000 Kubikmetern und eine Nutzfläche von 92.000 Quadratmetern. Die Produktionsabläufe sind durch ein vollautomatisches, unterirdisches Hochregallager und ein zentral gesteuertes Förderbandsystem optimiert. Rolex legt Wert darauf, dass die neuen Gebäude vier Kriterien erfüllen: Sie sollen dazu beitragen, die Qualität des Produkts zu steigern, die Arbeitsabläufe optimieren, den Mitarbeitern gute Arbeitsbedingungen bieten und dem einheitlichen Erscheinungsbild der Marke entsprechen. ARMBANDUHREN I SONDERAUSGABE GADEBUSCH Rolex-Uhrwerke werden traditionell in Biel produziert. Rolex Manufacture hat 2012 ein komplett neues Gebäude bezogen. | 35 36 | R OL EX RO LE X KAL IBE R 3255 NEUE ZEITRECHNUNG Das erste Rolex-PerpetualKaliber von 1931. Ein um 15 % höherer Wirkungsgrad in der Hemmung, 50 % mehr Gangreserve, 90 % neu entwickelte Teile und satte 100 % mehr Ganggenauigkeit als die Chronometerprüfung der COSC fordert: Mit der neuen Kalibergeneration beginnt eine neue Zeitrechnung für das Unternehmen. D as vor Jahresfrist auf der BASELWORLD vorgestellte Kaliber 3255 ist das erste Uhrwerk einer neuen Generation, die Zug um Zug die trotz ständiger Verbesserungen langsam in die Jahre gekommenen Automaten der Kaliberfamilie 3100 ablöst. Die großen Herausforderungen an die Architekten der neuen Uhren-Zeit heißen hoher Wirkungsgrad, große Gangreserve, absolute Gangpräzision und maximale Unempfindlichkeit gegen Magnetismus. Die Rolex-Ingenieure taten das einzig Richtige und begannen ihre Arbeit mit einem weißen Blatt Papier. Der Durchmesser des Uhrwerks wurde minimal vergrößert (von 28,5 auf 29,1 mm), und die Bauhöhe konnte von acht auf etwas über fünf Millimeter gesenkt werden. 14 Patente schützen die innovativen konstruktiven Details, die in ihrer Summe nicht nur die Gangreserve erhöhen, sondern durch die effizientere Hemmung und das reibungsoptimierte Räderwerk auch die Gangpräzision verbessern. Das Herzstück der Neukonstruktion ist die unter dem Namen «Chronergy» patentierte Hemmung, die zwar auf dem Prinzip der Schweizer Ankerhemmung basiert, dank neuer Geometrie und konsequenten Leichtbaus aber einen um 15 % höheren Wirkungsgrad aufweist. Anker und Ankerrad, die filigranen Schlüsselbauteile der ChronergyHemmung, sind im LiGA-Verfahren (elek- trogalvanische Abformung) aus einer NickelPhosphor-Legierung gefertigt und dadurch unempfindlich gegenüber Magnetfeldern. Die Unruh des Kalibers 3255 verfügt über eine bei Rolex hergestellte blaue ParachromSpirale aus einer patentierten Niob-ZirkonLegierung. Die amagnetische Spirale verhält sich temperaturstabil und soll bis zu zehnmal unempfindlicher gegen Stöße sein als eine herkömmliche Spirale. Das Schwingsystem wird mit einer Paraflex-Stoßsicherung in einer beidseitig aufliegenden Unruhbrücke gehalten, die über ein optimiertes Höheneinstellungssystem verfügt. Trotz der zahlreichen neuen Konstruktionsmerkmale und der modernen Architektur präsentiert sich das Kaliber 3255 als typisches Rolex-Uhrwerk. Selbstverständlich dürfen da die roten Umkehrräder im Aufzugsmechanismus keineswegs fehlen, obwohl diese heutzutage nicht mehr aus eloxiertem Duraluminium gefertigt sind. Mit dem ersten Uhrwerk der neuen Generation setzt Rolex einen neuen Standard auf dem Gebiet der Ganggenauigkeit, der über die Kriterien der unabhängigen Schweizer Prüfstelle für Chronometer (COSC) hinausgeht. Die Marke hat neue Hightech-Verfahren und -Geräte entwickelt, um die Genauigkeit ihrer «Superlative Chronometer» mit doppelt so strengen Toleranzen wie bei der COSC (+2/-2 Sekunden pro Tag statt +6/-4 Sekunden) und unter Bedingungen zu testen, die eine dem Alltag des Trägers eher entsprechende reale Situation simulieren. Rolex hat auf der Grundlage groß angelegter statistischer Untersuchungen zur Ermittlung der realen Bedingungen beim Tragen von Armbanduhren ein spezifisches Testprotokoll entwickelt. Diese exklusiven Tests ergänzen die offizielle Zertifizierung durch die COSC, der alle Rolex-Uhrwerke nach wie vor systematisch unterzogen werden. Sie erstrecken sich jedoch auf die gesamte fertig montierte Uhr nach dem Einschalen des Uhrwerks. ROLEX KALIBER 3255 Automatik; optimierte Chronergy-Hemmung, Anker und Ankerrad im LiGAVerfahren aus Nickel-Phosphor gefertigt; einfaches Federhaus, Gangreserve 70 Std.; geprüfter Chronometer (COSC) FUNKTIONEN: Stunden, Minuten, Zentralsekunde; Datum und Wochentag DURCHMESSER: 29,1 mm HÖHE: 5,4 mm STEINE: 31 UNRUH: Glucydur mit MicrostellaReguliermuttern SCHLAGZAHL: 28.800 A/h SPIRALE: Parachrom-Breguet-Spirale STOSSSICHERUNG: Paraflex SONDERAUSGABE GADEBUSCH I ARMBANDUHREN ROLEX Das Rolex Kaliber 3255 ist mit der neuen Ankerhemmung «Chronergy», einem dünnwandigen Federhaus und einem effizienten Aufzug ausgestattet. ARMBANDUHREN I SONDERAUSGABE GADEBUSCH | 37 RO LE X Oyster Perpetual Cosmograph Daytona Oyster Perpetual Cosmograph Daytona Referenz: 116500LN Werk: Automatik, Rolex Kaliber 4130; Ø 30,5 mm, Höhe 6,5 mm; 44 Steine; 28.800 A/h; ParachromSpirale, Glucydur-Unruh mit Microstella-Regulier muttern; Gangreserve 72 Std.; geprüfter Chronometer (COSC) Funktionen: Stunden, Minuten, Kleine Sekunde; Chronograph Gehäuse: Edelstahl, Ø 40 mm, Höhe 12,8 mm; Lünette aus Cerachrom; Saphirglas; Krone und Drücker verschraubbar; wasserdicht bis 10 bar Band: Oyster Edelstahl, Faltschließe mit Sicherheitsbügel und Verlängerungsglied Preis: € 11.300,- Referenz: 116500LN Werk: Automatik, Rolex Kaliber 4130; Ø 30,5 mm, Höhe 6,5 mm; 44 Steine; 28.800 A/h; ParachromSpirale, Glucydur-Unruh mit Microstella-Regulier muttern; Gangreserve 72 Std.; geprüfter Chronometer (COSC) Funktionen: Stunden, Minuten, Kleine Sekunde; Chronograph Gehäuse: Edelstahl, Ø 40 mm, Höhe 12,8 mm; Lünette aus Cerachrom; Saphirglas; Krone und Drücker verschraubbar; wasserdicht bis 10 bar Band: Oyster Edelstahl, Faltschließe mit Sicherheitsbügel und Verlängerungsglied Preis: € 11.300,- Oyster Perpetual Air-King Referenz: 116900 Werk: Automatik, Rolex Kaliber 3131; Ø 28,5 mm; 31 Steine; 28.800 A/h; Parachrom-Spirale, GlucydurUnruh mit Microstella-Reguliermuttern; Magnetfeldschutz durch Weicheisenkalotte; Gangreserve 48 Std.; geprüfter Chronometer (COSC) Funktionen: Stunden, Minuten, Zentralsekunde Gehäuse: Edelstahl, Ø 40 mm; Saphirglas; Krone verschraubbar; wasserdicht bis 10 bar Band: Oyster Edelstahl, Faltschließe mit Sicherheitsbügel und Verlängerungsglied Preis: € 5650,- SONDERAUSGABE GADEBUSCH I ARMBANDUHREN ROLEX | 39 Oyster Perpetual Datejust 41 Oyster Perpetual Datejust 41 Oyster Perpetual 39 Referenz: 126333 Werk: Automatik, Rolex Kaliber 3235; Ø 29,1 mm; 31 Steine; 28.800 A/h; Parachrom-Spirale, ParaflexStoßsicherung, Chronergy-Hemmung, Glucydur-Unruh mit Microstella-Reguliermuttern; Gangreserve 70 Std.; geprüfter Chronometer (COSC) Funktionen: Stunden, Minuten, Zentralsekunde; Datum Gehäuse: Edelstahl, Ø 41 mm; Lünette in Gelbgold; Saphirglas; Krone verschraubbar; wasserdicht bis 10 bar Band: Jubilé Edelstahl und Gelbgold, Faltschließe mit Verlängerungsglied Preis: € 11.550,- Referenz: 126301 Werk: Automatik, Rolex Kaliber 3235; Ø 29,1 mm; 31 Steine; 28.800 A/h; Parachrom-Spirale, ParaflexStoßsicherung, Chronergy-Hemmung, Glucydur-Unruh mit Microstella-Reguliermuttern; Gangreserve 70 Std.; geprüfter Chronometer (COSC) Funktionen: Stunden, Minuten, Zentralsekunde; Datum Gehäuse: Edelstahl, Ø 41 mm; Lünette in Roségold; Saphirglas; Krone verschraubbar; wasserdicht bis 10 bar Band: Jubilé Edelstahl und Roségold, Faltschließe mit Verlängerungsglied Preis: € 11.200,- Referenz: 114300 Werk: Automatik, Rolex Kaliber 3132 (Basis Rolex Kaliber 3100); Ø 28,5 mm; 31 Steine; 28.800 A/h; Parachrom-Breguet-Spirale, Paraflex-Stoßsicherung, Glucydur-Unruh mit Microstella-Reguliermuttern; Gangreserve 48 Std.; geprüfter Chronometer (COSC) Funktionen: Stunden, Minuten, Zentralsekunde Gehäuse: Edelstahl, Ø 39 mm; Saphirglas; Krone verschraubbar; wasserdicht bis 10 bar Band: Oyster Edelstahl, Faltschließe Preis: € 5150,- Oyster Perpetual Yacht-Master 40 Oyster Perpetual Yacht-Master 37 Oyster Perpetual Explorer Referenz: 116621 Werk: Automatik, Rolex Kaliber 3135; Ø 28,5 mm, Höhe 6 mm; 31 Steine; 28.800 A/h; Parachrom-Spirale, Glucydur-Unruh mit Microstella-Reguliermuttern; Gangreserve 48 Std.; geprüfter Chronometer (COSC) Funktionen: Stunden, Minuten, Zentralsekunde; Datum Gehäuse: Edelstahl, Ø 40 mm, Höhe 11,7 mm; Lünette in Roségold, beidseitig drehbar, mit 60er-Teilung; Saphirglas; Krone verschraubbar; wasserdicht bis 10 bar Band: Oyster Edelstahl und Roségold, Faltschließe Preis: € 12.800,- Referenz: 268622 Werk: Automatik, Rolex Kaliber 2236 (Basis Kaliber 2230); Ø 20 mm, Höhe 5,95 mm; 31 Steine; 28.800 A/h; Syloxi-Spirale, Glucydur-Unruh mit Microstella- Reguliermuttern; Gangreserve 55 Std.; geprüfter Chronometer (COSC) Funktionen: Stunden, Minuten, Zentralsekunde; Datum Gehäuse: Edelstahl, Ø 37 mm; Lünette in Platin, beidseitig drehbar, mit 60er-Teilung; Saphirglas; Krone verschraubbar; wasserdicht bis 10 bar Band: Oyster Edelstahl, Faltschließe mit Verlängerungsglied Preis: € 10.000,- Referenz: 214270 Werk: Automatik, Rolex Kaliber 3132; Ø 28,5 mm; 31 Steine; 28.800 A/h; Parachrom-Spirale, ParaflexStoßsicherung, Glucydur-Unruh mit MicrostellaReguliermuttern; Gangreserve 48 Std.; geprüfter Chronometer (COSC) Funktionen: Stunden, Minuten, Zentralsekunde Gehäuse: Edelstahl, Ø 39 mm; Saphirglas; Krone verschraubbar; wasserdicht bis 10 bar Band: Oyster Edelstahl, Faltschließe mit Verlängerungsglied Preis: € 5900,- ARMBANDUHREN I SONDERAUSGABE GADEBUSCH 40 | R OL EX Oyster Perpetual Day-Date 40 Oyster Perpetual Day-Date 40 Oyster Perpetual Sky-Dweller Referenz: 228235 Werk: Automatik, Rolex Kaliber 3255; Ø 29,1 mm, Höhe 5,4 mm; 31 Steine; 28.800 A/h; Parachrom-Spirale, Paraflex-Stoßsicherung, Chronergy-Hemmung, Glucydur-Unruh mit Microstella-Reguliermuttern; Gangreserve 70 Std.; geprüfter Chronometer (COSC) Funktionen: Stunden, Minuten, Zentralsekunde; Datum und Wochentag Gehäuse: Roségold, Ø 40 mm; Saphirglas; Krone verschraubbar; wasserdicht bis 10 bar Band: Präsident Roségold, Faltschließe Preis: € 34.200,Varianten: verschiedene Zifferblattvarianten; in Platin (€ 56.750,-); in Weißgold (€ 34.200,-); in Gelbgold (€ 31.600,-) Referenz: 228239 Werk: Automatik, Rolex Kaliber 3255; Ø 29,1 mm, Höhe 5,4 mm; 31 Steine; 28.800 A/h; Parachrom-Spirale, Paraflex-Stoßsicherung, Chronergy-Hemmung, Glucydur-Unruh mit Microstella-Reguliermuttern; Gangreserve 70 Std.; geprüfter Chronometer (COSC) Funktionen: Stunden, Minuten, Zentralsekunde; Datum und Wochentag Gehäuse: Weißgold, Ø 40 mm; Saphirglas; Krone verschraubbar; wasserdicht bis 10 bar Band: Präsident Weißgold, Faltschließe Preis: € 34.200,Varianten: verschiedene Zifferblattvarianten; in Roségold (€ 34.200,-); in Platin (€ 56.750,-); in Gelbgold (€ 31.600,-) Referenz: 326138 Werk: Automatik, Rolex Kaliber 9001; Ø 33 mm, Höhe 8 mm; 40 Steine; 28.800 A/h; ParachromSpirale, Paraflex-Stoßsicherung, Glucydur-Unruh; Gangreserve 72 Std.; geprüfter Chronometer (COSC) Funktionen: Stunden, Minuten, Zentralsekunde; zusätzliche 24-Std.-Anzeige (zweite Zeitzone); Jahreskalender mit Datum, Monat Gehäuse: Gelbgold, Ø 42 mm, Höhe 14,1 mm; Lünette beidseitig drehbar zur Steuerung der Funktionen; Saphirglas; Krone verschraubbar; wasserdicht bis 10 bar Band: Reptilleder, Faltschließe Preis: € 34.650,Varianten: in Rosé- oder Weißgold (€ 35.900,-) Cellini Time Cellini Date Cellini Dual Time Referenz: 50505 Werk: Automatik, Rolex Kaliber 3132 (Basis Rolex Kaliber 3100); Ø 28,5 mm; 31 Steine; 28.800 A/h; Parachrom-Spirale; Gangreserve 48 Std.; geprüfter Chronometer (COSC) Funktionen: Stunden, Minuten, Zentralsekunde Gehäuse: Roségold, Ø 39 mm; Saphirglas; Krone verschraubbar; wasserdicht bis 5 bar Band: Reptilleder, Dornschließe Preis: € 13.850,Varianten: verschiedene Zifferblattvarianten; in Weißgold Referenz: 50519 Werk: Automatik, Rolex Kaliber 3165 (Basis Rolex Kaliber 3187); Ø 28,5 mm; 31 Steine; 28.800 A/h; Parachrom-Breguet-Spirale; Gangreserve 48 Std.; geprüfter Chronometer (COSC) Funktionen: Stunden, Minuten, Zentralsekunde; Datum Gehäuse: Weißgold, Ø 39 mm; Saphirglas; Krone verschraubbar; wasserdicht bis 5 bar Band: Reptilleder, Dornschließe Preis: € 16.250,Varianten: verschiedene Zifferblattvarianten; in Roségold Referenz: 50525 Werk: Automatik, Rolex Kaliber 3180 (Basis Rolex Kaliber 3187 mit Modul); 28.800 A/h; ParachromSpirale; Gangreserve 48 Std.; geprüfter Chronometer (COSC) Funktionen: Stunden, Minuten, Zentralsekunde; zusätzliche 12-Std.-Anzeige (zweite Zeitzone), Tag-/Nachtindikation Gehäuse: Roségold, Ø 39 mm; Saphirglas; Krone verschraubbar; wasserdicht bis 5 bar Band: Reptilleder, Dornschließe Preis: € 17.650,Varianten: verschiedene Zifferblattvarianten; in Weißgold SONDERAUSGABE GADEBUSCH I ARMBANDUHREN ROLEX | 41 Oyster Perpetual Lady-Datejust Oyster Perpetual 34 Oyster Perpetual Datejust 36 Referenz: 279381RBR Werk: Automatik, Rolex Kaliber 2236; Ø 20 mm, Höhe 5,95 mm; 31 Steine; 28.800 A/h; Syloxi-Spirale, Glucydur-Unruh mit Microstella-Reguliermuttern; Gangreserve 55 Std.; geprüfter Chronometer (COSC) Funktionen: Stunden, Minuten, Zentralsekunde; Datum Gehäuse: Edelstahl, Ø 31 mm, Höhe 10,5 mm; Lünette in Roségold, mit 46 Diamanten besetzt; Saphirglas; Krone verschraubbar; wadi 10 bar Band: Jubilé Edelstahl und Roségold, Faltschließe Bemerkung: Perlmutt-Zifferblatt mit 10 Diamanten besetzt Preis: € 17.750,Varianten: versch. Band- und Zifferblattvarianten Referenz: 114200 Werk: Automatik, Rolex Kaliber 3130; Ø 28,5 mm; 31 Steine; 28.800 A/h; Parachrom-Spirale, GlucydurUnruh mit Microstella-Reguliermuttern; Gangreserve 48 Std.; geprüfter Chronometer (COSC) Funktionen: Stunden, Minuten, Zentralsekunde Gehäuse: Edelstahl, Ø 34 mm; Saphirglas; Krone verschraubbar; wasserdicht bis 10 bar Band: Oyster Edelstahl, Faltschließe Preis: € 4600,Varianten: verschiedene Zifferblattvarianten Referenz: 116234 Werk: Automatik, Rolex Kaliber 3135; Ø 28,5 mm, Höhe 6 mm; 31 Steine; 28.800 A/h; Parachrom-Spirale, Glucydur-Unruh mit Microstella-Reguliermuttern; Gangreserve 42 Std.; geprüfter Chronometer (COSC) Funktionen: Stunden, Minuten, Zentralsekunde; Datum Gehäuse: Edelstahl, Ø 36 mm, Höhe 11,6 mm; Lünette in Weißgold; Saphirglas; Krone ver schraubbar; wasserdicht bis 10 bar Band: Jubilé Edelstahl, Faltschließe mit Verlängerungsglied Preis: € 7300,Varianten: versch. Band- und Zifferblattvarianten Oyster Perpetual Datejust 36 Oyster Perpetual Day-Date 36 Oyster Perpetual Day-Date Referenz: 116243 Werk: Automatik, Rolex Kaliber 3135; Ø 28,5 mm, Höhe 6 mm; 31 Steine; 28.800 A/h; Parachrom-Spirale, Glucydur-Unruh mit Microstella-Reguliermuttern; Gangreserve 42 Std.; geprüfter Chronometer (COSC) Funktionen: Stunden, Minuten, Zentralsek.; Datum Gehäuse: Edelstahl, Ø 36 mm, Höhe 11,6 mm; Lünette in Gelbgold, mit 52 Diamanten besetzt; Saphirglas; Krone verschraubbar; wadi 10 bar Band: Oyster Edelstahl und Gelbgold, Faltschließe mit Verlängerungsglied Bemerkung: Perlmutt-Zifferblatt mit Diamanten Preis: € 15.600,Varianten: versch. Band- und Zifferblattvarianten Referenz: 118206 Werk: Automatik, Rolex Kaliber 3155 (Basis Kaliber 3135); Ø 28,5 mm, Höhe 6,45 mm; 31 Steine; 28.800 A/h; Parachrom-Spirale, Glucydur-Unruh mit Microstella-Reguliermuttern; geprüfter Chronometer (COSC) Funktionen: Stunden, Minuten, Zentralsekunde; Datum und Wochentag Gehäuse: Platin, Ø 36 mm; Saphirglas; Krone verschraubbar; wasserdicht bis 10 bar Band: Präsident Platin, Faltschließe Preis: € 52.250,Varianten: in Roségold (€ 29.400,-); in Weißgold (€ 29.500,-); in Gelbgold (€ 27.000,-) Referenz: 118208 Werk: Automatik, Rolex Kaliber 3155 (Basis Kaliber 3135); Ø 28,5 mm, Höhe 6,45 mm; 31 Steine; 28.800 A/h; Parachrom-BreguetSpirale, Glucydur-Unruh mit Microstella-Regulier muttern; geprüfter Chronometer (COSC) Funktionen: Stunden, Minuten, Zentralsekunde; Datum und Wochentag Gehäuse: Gelbgold, Ø 36 mm; Saphirglas; Krone verschraubbar; wasserdicht bis 10 bar Band: Oyster Gelbgold, Faltschließe Preis: € 27.000,Varianten: in Platin (€ 52.250,-); in Roségold (€ 29.400,-); in Weißgold (€ 29.500,-) ARMBANDUHREN I SONDERAUSGABE GADEBUSCH 42 | N OMOS NOMOS GLASHÜTTE MUSTERMANUFAKTUR SONDERAUSGABE GADEBUSCH I ARMBANDUHREN NOMOS 1990 gründete Roland Schwertner die Uhrenmarke Nomos. Kluge Modellpolitik, cleveres Marketing und konsequente Entwicklung der eigenen Kompetenzen bilden die Grundlage für einen anhaltenden Erfolg. Nun hat auch der Kölner Juwelier Gadebusch die Glashütter Kultmarke in sein Portfolio aufgenommen. ARMBANDUHREN I SONDERAUSGABE GADEBUSCH | 43 44 | N OMOS T E T R A W ir sitzen mit Nomos-Gründer Roland Schwertner und dessen Geschäftsführer Uwe Ahrendt in der Nomos-Kantine in Glashütte und lassen gemeinsam die Vergangenheit der Glashütter Erfolgsmarke Revue passieren. Die Entwicklung von Nomos von einer kleinen «Piratenmarke» zu einem veritablen mittelständischen Unternehmen, das sich als Marktführer für mechanische Uhren aus Deutschland betrachtet, sei alles andere als ein Zufall gewesen. «Roland hatte schon auf Seite drei des ersten Nomos-Prospektes geschrieben, dass wir eingekaufte Schweizer Leistungen sukzessive durch Eigenleistung ersetzen werden», zitiert Uwe Ahrendt seinen Tischnachbarn aus der Erinnerung. Schwertner bestätigt das mit einem Kopfnicken und ergänzt: «Wenn ich nur Design und schöne Sachen hätte verkaufen wollen, dann hätte ich das auch aus Düsseldorf machen können. Aber wenn du nach Glashütte gehst, dann musst du Uhrmacherei betreiben.» Mit der ihm eigenen Selbstironie fügt er hinzu: «Ich war kein Uhrmacher, kein Schweizer und hatte eigentlich auch kein Geld. Das waren nicht gerade ideale Voraussetzungen, um eine Uhrenfirma zu gründen.» GRUNDKONZEPT: SCHLICHTES, KLARES DESIGN Solche misslichen Umstände kompensiert der gebürtige Rheinländer mit einem gerüttelt Maß an Optimismus, Tatkraft und Kreativität. Am 10. Januar 1990 gründete er die Uhrenmarke Nomos – im Dezember desselben Jahres verhalf übrigens Walter Lange der Marke A. Lange & Söhne zu neuem Leben – und ließ sich nach dem Fall der deutsch-deutschen Mauer als erster «Wessi» im durch die Planwirtschaft heruntergekommenen Uhrenstandort Glashütte nieder. Gemeinsam mit der Grafikdesignerin Susanne Günther entwickelte Schwertner eine kleine Uhrenkollektion. Als Vorbild diente nicht zuletzt eine Lange-Armbanduhr aus den dreißiger Jahren. 1992 kam Nomos mit drei Uhren auf den Markt, allesamt sehr schlichte runde Uhren mit klarem Design: Tangente, Ludwig und Orion. Tangente und Ludwig teilten sich das kantige, topfförmige Gehäuse und unterschieden sich lediglich durch das Zifferblatt – die Tangente trug arabische und die Ludwig römische Ziffern. Die Orion begnügte sich mit Strichindexen, erhielt dafür aber ein linsenförmiges Gehäuse, weshalb man mit viel Fantasie im Profil auch die Verwandtschaft zu ihrer Namensgebe- rin – dem TV-Raumschiff «Orion» – erkennen konnte. Im folgenden Jahr kam dann noch die rechteckige Tetra dazu. Alle waren mit demselben einfachen, aber zuverlässigen ETA-Handaufzugswerk ausgestattet, dem Peseux 7001. Typisches Erkennungsmerkmal: die Kleine Sekunde bei der «6». Diese zeichnet bis heute alle Nomos-Uhren aus, auch wenn sich unter dem Zifferblatt so gut wie alles verändert hat. Bemerkenswerterweise sind alle genannten Modelle bis heute in der Kollektion vorhanden. Von der Tangente zum Beispiel wurden inzwischen 100.000 Exemplare gebaut und verkauft. Von allen neu vorgestellten Modellen hat man nur die Tangente Sport wieder aus dem Programm genommen. Ihren über Jahre vakanten Platz übernahm die 2013 vorgestellte Ahoi. Außerdem sind Tangente und Co. heute nicht mehr mit Goldgehäuse zu haben. Golduhren heißen bei Nomos jetzt Lambda und Lux, die ebenfalls 2013 lanciert wurden und sich laut Ahrendt trotz ihrer für die Marke ungewöhnlich hohen Preislage gut verkaufen. KLEIN, ABER UNABHÄNGIG 2005 trat der «Tangomat» zum ersten Vorserientest an, eine Wortschöpfung aus «Tan- SONDERAUSGABE GADEBUSCH I ARMBANDUHREN NOMOS | 45 T A N G E N T E gente» und «Automat». «Mit dieser Uhr», sagt Firmengründer Roland Schwertner mit sichtlichem Stolz, «ist Nomos erwachsen geworden.» Das Uhrwerk wurde vollständig im eigenen Haus entwickelt und produziert. Genauer gesagt am neuen Nomos-Firmensitz, dem ehemaligen Bahnhof von Glashütte, der wenige Monate zuvor nach aufwendigen Umbauarbeiten bezogen werden konnte. «Nomos hat sich den Status einer Manufaktur redlich erarbeitet», bemerkt Geschäftsführer Uwe Ahrendt, der an dieser Entwicklung maßgeblichen Anteil hat. Zug um Zug wurde unter seiner technischen Leitung das in Teilen hinzugekaufte ETA-Handaufzugswerk zum «Kaliber Alpha» veredelt. Sekundenstopp, Triovis-Feinregulierung, Glashütter Gesperr, Dreiviertelplatine, Datums- und Gangreserveanzeige – das waren wesentliche Schritte auf dem Weg vom Einschaler Schweizer Werke zur Manufaktur. Bei der Einführung des Tangomat wurden bereits 80 Prozent aller Uhrwerksteile im ehemaligen Bahnhof gefertigt. Für Roland Schwertner war diese Entwicklung naheliegend: «In Glashütte kann ein Uhrenbauer nicht irgendetwas machen, sondern er muss es sehr gut machen. Dort wurden vor langer Zeit von Leuten wie Ferdinand Adolph Lange Standards gesetzt. Das ARMBANDUHREN I SONDERAUSGABE GADEBUSCH ist in Glashütte noch heute das Maß aller Dinge. Um dieses Niveau zu erreichen, muss man im Laufe der Zeit mehr und mehr selbst machen, bis hin zum eigenen Uhrwerk. Und dann ist man eben Manufaktur.» Knapp zehn Jahre später vollzog Nomos einen weiteren wichtigen Entwicklungsschritt und präsentierte auf der BASELWORLD 2014 das Modell Metro, das erstmals mit einer eigenen Hemmung («Swing-System») ausgestattet war. Bis dato hatte Nomos – wie 95 Prozent der europäischen Uhrenhersteller – das sogenannte «Assortiment» (Unruh, Spirale, Anker und Ankerrad) von der Swatch-Group-Tochter Nivarox-FAR bezogen. Zur Jahrtausendwende teilte die Swatch Group mit, dass sie die Belieferung konzernfremder Marken mit kompletten Uhrwerken der Konzerntochter ETA zurückfahren werde und dass auch die so elementar wichtigen Baugruppen wie die Hemmung zukünftig vermehrt für die konzerneigenen Marken benötigt würden. Deshalb startete Nomos 2007 gemeinsam mit der Technischen Universität Dresden das Projekt «Swing-System» und brachte die eigene Hemmung innerhalb von sieben Jahren zur Serienreife. Bei den hauseigenen Kalibern hatte Nomos nun eine Fertigungstiefe von gut 90 Prozent und war unabhängig von der Swatch Group. Seite gegenüber: Ganz neu im NomosModellprogramm ist die Tetra Neomatik mit einem maskuliner dimensionierten quadratischen Gehäuse, ausgestattet mit dem extraflachen Automatik-Manufakturkaliber. Oben: Der Klassiker der Kollektion ist seit 25 Jahren die Tangente, deren schlichtes Zifferblatt die gestalterischen Grundlagen von Werkbund und Bauhaus widerspiegelt. Inzwischen ist auch die Tangente mit dem Neomatik-Uhrwerk erhältlich. 46 | N OMOS ▼ M I N I M A T I K Oben: Mit dem Modell Metro startete Nomos vor zwei Jahren in die ManufakturModerne – mit eigenem «Swing-System». ▲ DURCHBRUCH MIT DER NEUEN AUTOMATIK Im Folgejahr präsentierte Nomos – gewissermaßen unter der Hand – ein komplett neu entwickeltes und in Glashütte produziertes Uhrwerk mit Automatikaufzug, und im Herbst 2015 debütierte die Serie Neomatik mit zwei mal fünf eleganten und superflachen Modellen in einer «1st edition». Jedes der fünf Grundmodelle Tangente, Orion, Metro, Ludwig und Minimatik war in zwei Varianten erhältlich: mit cyanblauen Akzenten auf weiß versilbertem Blatt die einen und mit feinen Zeichnungen in Neon-Orange M E T R O auf champagnerfarbenem Zifferblatt die anderen. Beibehalten wurde die klassische Größe mit 35 respektive 36 Millimetern Durchmesser. Neu hingegen waren neben den erwähnten Farbakzenten auf den Zifferblättern die besonders hochwertigen Bänder: Wie bei den Golduhren sind auch die Armbänder der Neomatik-Serie rembordiert und mit der eigens entworfenen Bügelschließe versehen – für sich genommen bereits ein Schmuckstück. Die Aufmerksamkeit, die diese Uhren auf sich zogen, diente in erster Linie der Promo- Die 2015 vorgestellte Minimatik wird mit Designpreisen überhäuft und wurde unlängst von den ARMBANDUHREN-Lesern zur «Uhr des Jahres» gewählt. SONDERAUSGABE GADEBUSCH I ARMBANDUHREN NOMOS Die Modelle Orion (links) und Ludwig waren schon in der Nomos-Startkollektion von 1992 vertreten und kommen heute ebenfalls in den Genuss der neuen Automatikwerke. ▲ O R I O N & L U D W I G ▼ L U X tion für das Kaliber, das in ihnen steckte: Das Manufakturwerk DUW 3001 ist der Motor der nächsten Generation. Das zehnte hauseigene Nomos-Uhrwerk misst nur 3,2 Millimeter in der Höhe und damit nicht einmal halb so viel wie jene Automatikwerke, die sonst in Uhren dieser Preisklasse stecken. Denn anders als bei all diesen Kalibern, die fast ausnahmslos schon in den frühen 1970er Jahren konstruiert worden waren, entstand das DUW 3001 mithilfe modernster Forschungsund Fertigungsmethoden. Die Erstauflage vom Herbst war rasch ausverkauft, und inzwischen startete Nomos Große Uhrmacherkunst: Die Edel-Nomos Lux im tonneauförmigen Goldgehäuse ist mit einem hochkarätigen ManufakturHandaufzugswerk nach feinster Glas hütter Tradition ausgestattet. ARMBANDUHREN I SONDERAUSGABE GADEBUSCH | 47 48 | N OMOS L A M B D A Mit der goldenen Lambda wagte sich Nomos vor einigen Jahren in ein neues Preissegment. Das Handaufzugskaliber ist eine klassische Glashütter Konstruktion mit großflächiger Deckplatine und feinen strahlen förmigen Streifenschliffen. die Serienproduktion. Minimatik, Tangente, Metro, Orion und Ludwig gibt es weiterhin mit weiß versilbertem oder champagnerfarbenem Blatt. Neu hinzu kommt der Klassiker Tetra: Die als Handaufzug bekannte Uhr wurde mit dem neuen Kaliber maskuliner, größer. Gegenüber den Zeitmessern der «1st edi tion» wurden kleine Veränderungen vorgenommen. Der «Neomatik»-Schriftzug ist nicht mehr neon-, sondern goldfarben. Bei der Tangente Neomatik champagner ist die Minuterie inzwischen neonfarben, die Sekundenziffern sind schwarz. Bei der Minimatik champagner wiederum entfallen die Ringe in Neon um die Kleine Sekunde. Das neue Modell Tetra Neomatik erscheint, neben der Variante mit weiß versilbertem Zifferblatt, gleich in einer ganz neuen Version: mit tiefblauem Zifferblatt und Details in leuchtendem Grün. Alle Uhren geben durch den Boden aus Saphirglas den Blick frei auf das Automatikwerk DUW 3001, das mit dem neuen DUW-Reguliersystem ausgestattet ist. Die Nomos-Kollektion umfasst zwölf Modellfamilien mit rund 80 Versionen: mechanische Armbanduhren in der Preisklasse zwischen rund 1000 und 4000 Euro. Die Sahnehäubchen sind bei Nomos Glashütte die beiden Haute-Horlogerie-Modelle Lux und Lambda in 18 Karat Rosé- oder Weißgold. Sie kosten zwischen 12.800 und 15.800 Euro. Von diesen Zeitmessern werden pro Woche jedoch nur drei Stück gefertigt, das Gros der Produktion bilden die Stahlmodelle. Nomos ist Mitglied des Deutschen Werkbunds, der Vorläuferbewegung von Bauhaus und Ulmer Schule. Schnörkelloses deutsches Industriedesign trifft hier auf eine Prise Berlin; bekannte Gestalter wie Werner Aisslinger, Mark Braun oder Axel Kufus arbeiten neben jungen Designern gemeinsam an den Zeitmessern. Über 130 internationale Preise und Auszeichnungen bestätigen dies: etwa der iF Product Design Award, der Red Dot oder der Good Design Award, alle gleich mehrfach. Dem Branchentrend entgegen wächst die Nachfrage nach Uhren von Nomos aus Glashütte stetig. Das Unternehmen hat 2015 erneut um rund 30 Prozent zugelegt. Heute ist die Manufaktur der größte Uhrenhersteller in Deutschland – niemand fertigt hier mehr mechanische Uhren, und im Preisbereich zwischen 1000 und 4000 Euro verkauft deutschlandweit auch keine andere Marke mehr mechanische Uhren. Mitarbeit: Martin Häußermann SONDERAUSGABE GADEBUSCH I ARMBANDUHREN NOMOS | 49 K AL IBE R D U W 3 0 0 1 SELBSTLÄUFER Vor einem Jahr debütierte das extraflache Nomos Manufakturkaliber DUW 3001 in der Neomatik «1st edition». Zum Start der Serienproduktion wurden noch letzte Feinheiten verändert. B islang galt unter Uhrenherstellern der Merksatz «flach + bezahlbar + ganggenau = geht nicht», doch die Nomos-Konstruktionsabteilung lieferte den Beweis, dass diese drei Anforderungen an ein modernes Automatikwerk durchaus unter einen Hut zu bringen sind. Unter der Federführung von Theodor Prenzel entstand ein sehr flach bauendes Uhrwerk, dessen Einzelteile sich relativ kostengünstig produzieren und rationell montieren lassen. Durch die Verlegung der Automatik-Aufzugsgruppe auf dieselbe Ebene wie Räderwerk und Hemmung konnte einiges an Bauhöhe eingespart werden, sodass am Ende 3,2 Millimeter an der Schieblehre abzulesen waren. Die einwandfreien Gangwerte des Kalibers DUW 3001 («Deutsche Uhren-Werke») gab es offenbar gratis obendrein, doch das stimmt nicht ganz: Entwicklungsleiter Mirko Heyne investierte viel Zeit (und Geld) in die Grundlagenforschung zu Verzahnungsformen und konnte aufgrund der Berechnungen der Technischen Universität Dresden den Wirkungsgrad, sprich: die Leichtgängigkeit des Räderwerks von branchenüblichen 85 auf 94 Prozent verbessern. Der in die beiden Drehrichtungen mit verschiedenen Übersetzungsverhältnissen aufziehende Automatikrotor hat leichtes Spiel mit der dünnen Zugfeder in dem schmalen Federhaus und kann bereits mit wenigen Armbewegungen ausreichend Federspannung aufbauen. Trotz der reduzierten Kräfte kommt genügend Drehmoment am «Swing-System» an, wie Nomos die selbst entwickelte Ankerhemmung mitsamt Un- ARMBANDUHREN I SONDERAUSGABE GADEBUSCH ruh und Unruhspirale nennt. Die Summe der Optimierungsmaßnahmen zahlte sich aus: Von zehn willkürlich aus der Vorserienproduktion gewählten Uhren mit dem Kaliber DUW 3001 bestanden acht auf Anhieb die Chronometerprüfung – eine Quote, die den meisten anderen Herstellern erst nach penibler Vorarbeit und Feinregulierung gelingt. Die ersten 3001 Uhrwerke wurden 2015 in der Neomatik-Sonderserie «1st edition» verbaut. 2016 beginnt eine neue Zeitrechnung für Nomos, denn das komplett im eigenen Haus hergestellte extraflache Automatikwerk wird über kurz oder lang zum Standardkaliber der gesamten Kollektion avancieren. Damit sind die Tage der seit 20 Jahren bewährten Handaufzugswerke zwar nicht gezählt, aber die Zukunft der Marke gehört der Automatik – schon allein, weil die eigene Fertigung umso preiswerter wird, je höher die Stückzahlen sind. Das neue Kaliber DUW 3001 wird in seiner Serienausführung mit einem ebenfalls sehr flachen, eleganten DUW-Reguliersystem ausgestattet. Dieses System ist optimal auf das nur 3,2 Millimeter hohe Kaliber abgestimmt und liefert höchste Präzision in Serie. Es erlaubt den Regleuren, die Position und das Spiel der Unruhspirale äußerst exakt einzustellen – ohne direkten Kontakt zur hauchfeinen Spirale, komfortabel von oben, was bei der kompakten Bauweise des Kalibers ein großer Vorteil ist. Wie jedes Nomos-Kaliber auch wird das DUW 3001 darüber hinaus in sechs Lagen reguliert – somit in einer Lage mehr, als es die strenge Chronometernorm vorschreibt. Theodor Prenzel löste den kniffligen Dreisatz «flach + bezahlbar + ganggenau» und entwickelte für Nomos das Automatikkaliber DUW 3001. 50 | N OMOS N OM OS G L ASHÜT T E GROSSER BAHNHOF Mitten in Glashütte, an der Kreuzung der beiden Hauptstraßen, hat die Manufaktur Nomos ihren Sitz – im ehemaligen Bahnhofsgebäude der Uhrenstadt. I Judith Borowski und Uwe Ahrendt sind in der Geschäftsleitung von Nomos aktiv. Sie ist verantwortlich für die Seele der Marke, er kümmert sich um das Herz der Uhren. m Laufe der letzten 25 Jahre hat Nomos verschiedene Räumlichkeiten in Glashütte genutzt. Immer wieder wurde der Platz knapp, und manche neuen Objekte waren bereits zu klein, bevor die NomosUhrmacher einzogen … Inzwischen arbeiten 220 Angestellte bei Nomos in der Uhrenstadt im Müglitztal, darunter an die 100 Uhrmacherinnen und Uhrmacher. Hoch über der Stadt befindet sich ein unlängst aus- und umgebautes Haus, in dem vor hundert Jahren Marinechronometer gefertigt wurden und das deshalb noch heute von den Glashüttern «die Chronometrie» genannt wird. Hier hat die Nomos-Konstruktionsabteilung ihren Platz und hier werden Teile veredelt sowie Uhrwerke und Uhren montiert. Der Sitz des Unternehmens ist indes der alte Bahnhof von Glashütte in der Ortsmitte, wo die beiden großen Hauptstraßen im rechten Winkel aufeinanderstoßen. Direkt gegenüber dem Stammhaus von A. Lange & Söhne und dem «Uhrenbetrieb» von Glashütte Original erstreckt sich der imposante Bau, dessen weiße Fassade mit dezenten grauen Flächen durchsetzt ist. Das für seine ursprüngliche Bestimmung nicht mehr genutzte Bahnhofsgebäude in Glashütte wurde nach Plänen des aus Korschenbroich bei Mönchengladbach stammenden Malers und Bildhauers Klaus Schmitt umgebaut, dessen Arbeiten in renommierten Sammlungen namhafter Banken, im Bundesverkehrsministerium in Berlin oder dem Bayer-Forschungszentrum SONDERAUSGABE GADEBUSCH I ARMBANDUHREN NOMOS in Wuppertal hängen und stehen. Schmitt hat das im Jahr 1937 auf einer Grundfläche von rund 600 Quadratmetern errichtete Gebäude zu einem «transparenten» Haus umgestaltet. Einen Architekten zog Schmitt lediglich hinzu, wenn bautechnische Fragen, wie beispielsweise die Statik betreffend, zu klären waren. Planerisch wurde das Innere des Gebäudes sozusagen umgedreht, die ursprüngliche Schalterhalle wurde geschlossen und dient heute als Werkstatt für die Teileproduktion. Der Langdrehautomat, an dem Schrauben, Räder und Triebe gefertigt werden können, steht im Übergang vom Schalterraum zum Wartesaal, der heute das ganze Arsenal an Fertigungstechnik beherbergt, das eine moderne Uhrenmanufaktur benötigt. Dafür dient heute die frühere Stückgutabteilung am anderen Ende des sich am Schienenstrang entlangziehenden Gebäudes als Eingangshalle. Die beiden Geschosse des Gebäudes sind durch eine durchgehend breite Treppe aus hellem Holz miteinander verbunden. Im ersten Stock – «auf Bahnsteighöhe» – haben Verwaltung und Geschäftsleitung ihre Büros. Von hier aus gelangt man auch zur Attraktion des umgebauten Bahnhofs, die zuARMBANDUHREN I SONDERAUSGABE GADEBUSCH | 51 gleich die gewollte Synthese von alter und moderner Architektur symbolisiert: einen großen Glaskubus, der sich ideal für Konferenzen und Besucherempfänge eignet. Das Manufakturgebäude bleibt auch weiterhin ein Bahnhof, nur kaufen die Reisenden ihre Fahrkarten an Automaten vor dem Gebäude, und die Bahnsteige grenzen jetzt eben an eine Uhrenfabrik. MODERN AUSGESTATTET Parallel zur Forschung an eigenen Hemmungen, Regulierungssystemen und Automatikaufzügen musste die Manufaktur auch das eigene Fertigungs-Know-how weiterentwickeln. Maschinen zum Auswuchten einer Unruh gibt es beispielsweise nicht zu kaufen – da muss der Besteller seinen Fertigungsprozess schon sehr genau kennen, damit man ihm die passende Maschine bauen kann. Schließlich geht es hier um Fertigungstoleranzen im Mikrometer-Bereich, die zum Schluss über die Genauigkeit und Funktionssicherheit eines Uhrwerks entscheiden. Hier hat Nomos sehr individuelle Lösungen gefunden, weshalb auch die Möglichkeit des Fotografierens in diesem Bereich der Der markante Glaskubus auf dem Bahnhofsgebäude ist Besprechungsraum und Empfangssaal der Manufaktur. Im Erdgeschoss des Haupthauses ist der Maschinenpark der Teilefertigung untergebracht. 52 | N OMOS In der unlängst komplett umgebauten und erweiterten «Chronometrie» hoch über der Stadt Glashütte finden sowohl Montage als auch Veredelung der Uhrwerke statt. Fertigung eingeschränkt ist. Schließlich möchte man das mühsam und teuer erarbeitete Wissen nicht preisgeben. Ein wesentliches Element der Hemmung ist die Spirale. Diese kann auch Nomos nicht selbst fertigen und musste deshalb nach einem geeigneten Lieferanten außerhalb der Swatch Group schauen. Die Wahl fiel auf die Firma Carl Haas in Schramberg im Schwarzwald, deren Chef interessanterweise Junghans-Mitinhaber Hannes Steim ist – weshalb Carl-Haas-Spiralen auch in ausgewählten Modellen der Marke Erhard Junghans verbaut sind. Nun sorgen die thermisch gebläuten Spiralen auch im «Swing-System» von Nomos für den richtigen Takt. Nomos-Geschäftsführer Uwe Ahrendt lobt die Zusammenarbeit mit und die Qualität von Carl Haas in den höchsten Tönen: «Das klappt ganz ausgezeichnet.» Und als Stadtrat von Glashütte fügt er hinzu: «Das ist eine schöne Kooperation mit unserer Partnerstadt Schramberg.» Das «Swing-System» ist die vorläufige Krönung einer technischen Entwicklung, die Roland Schwertner ja, wie schon erwähnt, gleich im ersten Prospekt angekündigt hatte. Als Katalysator diente aber sicher auch ein Gerichtsurteil, von dem Schwertner berichtet: «Anfangs bezogen wir von der ETA fast fertige Uhrwerke und hatten auch gleich Erfolg mit unseren Uhren.» Das rief die Treuhandgesellschaft auf den Plan, die damalige Eigentümerin des Glashütter Uhrenbetriebs (heute Glashütte Original). Die Treuhand ließ von der Wettbewerbszentrale prüfen, ob Nomos die Herkunftsbezeichnung Glashütte überhaupt führen durfte, weil doch Schweizer Uhrwerke eingebaut waren. «Diesen Prozess habe ich zwar verloren, doch er hat mich auch angespornt.» Fortan kaufte Nomos unbearbeitete Rohwerke, sogenannte Ebauches, die dann in Glashütte mit Schliffen veredelt und montiert wurden. So ließ sich die bis heute gültige «Glashütte-Regel» einhalten, nach der eine Uhr nur dann die Herkunftsbezeichnung «Glashütte» auf dem Zifferblatt tragen darf, wenn mehr als 50 Prozent der Wertschöpfung am Uhrwerk auch in Glashütte erfolgen. KONSEQUENTE ENTWICKLUNG Diese Wertschöpfung erreichte Nomos schon vor 20 Jahren durch die Veredelung der aus der Schweiz hinzugekauften Handaufzugswerke. Die Entwicklung eines Sekundenstopps für das Peseux-Werk war 1997 der erste kleine Schritt in Richtung SONDERAUSGABE GADEBUSCH I ARMBANDUHREN NOMOS Manufaktur, es folgten Triovis-Feinregulierung, Glashütter Gesperr und Dreiviertelplatine. Im Jahr 2001 kam der selbst entwickelte Datumsmechanismus dazu, dessen Konstruktion patentiert ist: Der Datumsring wurde um das Uhrwerk herumgelegt statt obendrauf – auf diese Weise blieb das Werk weiterhin schön flach. Zwei Jahre später präsentierte Nomos eine Tangente mit Gangreserveanzeige. Die Entwicklung stammte vom damaligen Entwicklungschef Thierry Albert, der in der Folge für den Kunden Wempe Chronometerwerke auch ein Tourbillon entwarf, das 2006 auf den Markt kam. Schon ein Jahr zuvor hatte Nomos das Modell Tangomat vorgestellt, konstruiert von Mirko Heyne, dem heutigen Entwicklungschef. Er versuchte nicht, das Rad neu zu erfinden, was die Uhr nur unnötig teuer gemacht hätte, sondern bezog in seine Konstruktion bei Nomos bereits vorhandene Komponenten ein. Dazu gehörten beispielsweise der Rädersatz des Handaufzugswerks sowie der Mechanismus für die Datumsschaltung. 20 Jahre nach der Gründung stellte die Manufaktur schließlich das erste eigene komplizierte Uhrwerk, ausgestattet mit einer GMT- bzw. Weltzeitfunktion, vor. Mit der ARMBANDUHREN I SONDERAUSGABE GADEBUSCH Präsentation der eigenen Hemmung und der wenig später erfolgten Lancierung des extraflachen Automatikwerks begann eine neue Ära in der Geschichte der Marke. Alle zehn Kaliber sind hauseigen konstruiert und werden in Glashütte selbst gefertigt. Somit kann Nomos die Qualität der Uhrwerke komplett selbst bestimmen und muss keine Kompromisse eingehen. Unabhängig von externem Know-how können die Uhren mit einem hauseigenen Assortiment ausgestattet werden. Damit ist die Manufaktur technologisch eigenständig: Nur wenige Hersteller weltweit sind überhaupt in der Lage, den taktgebenden Teil des Uhrwerks selbst zu fertigen. Zukünftig werden alle Nomos-Kaliber mit dieser Baugruppe ausgestattet. Das neue, extrem flache Automatikkaliber DUW 3001 setzt neue Standards. Die Automatikwerke anderer Hersteller sind entweder deutlich voluminöser, weniger präzise oder merklich teurer (weil nicht großserientauglich). Mit dem DUW 3001 kann Nomos weiterwachsen: Zukünftig sollen Automatikuhren den überwiegenden Teil der Produktion ausmachen. Mitarbeit: Gerhard Claußen und Martin Häußermann | 53 Nomos-Gründer Roland Schwertner wirkt auch heute noch am liebsten im Hintergrund und lässt die Uhren für sich sprechen. Daneben ein Blick in die Uhrmacherabteilung mit Aussicht ins Grüne. NOMOS GLASHÜTTE Tetra Neomatik tiefblau Tangente Neomatik Minimatik Referenz: 422 Werk: Automatik, Nomos Kaliber DUW 3001; Ø 28,8 mm, Höhe 3,2 mm; 27 Steine; 21.600 A/h; Gangreserve 42 Std. Funktionen: Stunden, Minuten, Kleine Sekunde Gehäuse: Edelstahl, 33 x 33 mm, Höhe 7,2 mm; Saphirglas; Boden mit Sichtfenster; wasserdicht bis 3 bar Band: Pferdeleder, Dornschließe Preis: € 4980,- Referenz: 175 Werk: Automatik, Nomos Kaliber DUW 3001; Ø 28,8 mm, Höhe 3,2 mm; 27 Steine; 21.600 A/h; Gangreserve 42 Std. Funktionen: Stunden, Minuten, Kleine Sekunde Gehäuse: Edelstahl, Ø 35 mm, Höhe 6,9 mm; Saphirglas; Boden mit Sichtfenster; wasserdicht bis 3 bar Band: Pferdeleder, Dornschließe Preis: € 2580,- Referenz: 1203 Werk: Automatik, Nomos Kaliber DUW 3001; Ø 28,8 mm, Höhe 3,2 mm; 27 Steine; 21.600 A/h; Gangreserve 42 Std. Funktionen: Stunden, Minuten, Kleine Sekunde Gehäuse: Edelstahl, Ø 35,5 mm, Höhe 8,86 mm; Saphirglas; Boden mit Sichtfenster; wasserdicht bis 3 bar Band: Pferdeleder, Faltschließe Preis: € 2770,- SONDERAUSGABE GADEBUSCH I ARMBANDUHREN N OM O S | 55 Orion Neomatik champagner Ludwig Neomatik champagner Metro Neomatik champagner Referenz: 393 Werk: Automatik, Nomos Kaliber DUW 3001; Ø 28,8 mm, Höhe 3,2 mm; 27 Steine; 21.600 A/h; Gangreserve 42 Std. Funktionen: Stunden, Minuten, Kleine Sekunde Gehäuse: Edelstahl, Ø 36 mm, Höhe 8,45 mm; Saphirglas; Boden mit Sichtfenster; wasserdicht bis 3 bar Band: Rindleder, Faltschließe Preis: € 2760,- Referenz: 283 Werk: Automatik, Nomos Kaliber DUW 3001; Ø 28,8 mm, Höhe 3,2 mm; 27 Steine; 21.600 A/h; Gangreserve 42 Std. Funktionen: Stunden, Minuten, Kleine Sekunde Gehäuse: Edelstahl, Ø 36 mm, Höhe 6,95 mm; Saphirglas; Boden mit Sichtfenster; wasserdicht bis 3 bar Band: Rindleder, Faltschließe Preis: € 2600,- Referenz: 1107 Werk: Automatik, Nomos Kaliber DUW 3001; Ø 28,8 mm, Höhe 3,2 mm; 27 Steine; 21.600 A/h; Gangreserve 42 Std. Funktionen: Stunden, Minuten, Kleine Sekunde Gehäuse: Edelstahl, Ø 35 mm, Höhe 8,06 mm; Saphirglas; Boden mit Sichtfenster; wasserdicht bis 3 bar Band: Rindleder, Faltschließe Preis: € 2960,- Orion 38 weiß Ludwig 38 Datum Metro 38 Datum stadtschwarz Referenz: 386 Werk: Handaufzug, Nomos Kaliber Alpha; Ø 23,3 mm, Höhe 2,6 mm; 17 Steine; 21.600 A/h; Gangreserve 43 Std. Funktionen: Stunden, Minuten, Kleine Sekunde Gehäuse: Edelstahl, Ø 38 mm, Höhe 8,86 mm; Saphirglas; Boden mit Sichtfenster; wasserdicht bis 3 bar Band: Pferdeleder, Dornschließe Preis: € 1920,- Referenz: 231 Werk: Handaufzug, Nomos Kaliber Beta; Ø 32,1 mm, Höhe 2,8 mm; 23 Steine; 21.600 A/h; Gangreserve 42 Std. Funktionen: Stunden, Minuten, Kleine Sekunde; Datum Gehäuse: Edelstahl, Ø 37,5 mm, Höhe 6,8 mm; Saphirglas; Boden mit Sichtfenster; wasserdicht bis 3 bar Band: Pferdeleder, Dornschließe Preis: € 2080,- Referenz: 1103 Werk: Handaufzug, Nomos Kaliber DUW 4101; Ø 32,1 mm, Höhe 2,8 mm; 23 Steine; 21.600 A/h; Gangreserve 42 Std. Funktionen: Stunden, Minuten, Kleine Sekunde; Datum Gehäuse: Edelstahl, Ø 38,5 mm, Höhe 7,75 mm; Saphirglas; Boden mit Sichtfenster; wasserdicht bis 3 bar Band: Pferdeleder, Dornschließe Preis: € 2460,- ARMBANDUHREN I SONDERAUSGABE GADEBUSCH 56 | N OMOS Ahoi Tangomat Zürich Referenz: 550 Werk: Automatik, Nomos Kaliber Epsilon; Ø 31 mm, Höhe 4,3 mm; 26 Steine; 21.600 A/h; Gangreserve 43 Std. Funktionen: Stunden, Minuten, Kleine Sekunde Gehäuse: Edelstahl, Ø 40 mm, Höhe 10,64 mm; Saphirglas; Boden mit Sichtfenster; Krone verschraubbar; wasserdicht bis 20 bar Band: Textil, Faltschließe Preis: € 2980,- Referenz: 601 Werk: Automatik, Nomos Kaliber Epsilon; Ø 31 mm, Höhe 4,3 mm; 26 Steine; 21.600 A/h; Gangreserve 43 Std. Funktionen: Stunden, Minuten, Kleine Sekunde Gehäuse: Edelstahl, Ø 38,3 mm, Höhe 8,3 mm; Saphirglas; Boden mit Sichtfenster; wasserdicht bis 3 bar Band: Pferdeleder, Dornschließe Preis: € 2400,- Referenz: 801 Werk: Automatik, Nomos Kaliber Epsilon; Ø 31 mm, Höhe 4,3 mm; 26 Steine; 21.600 A/h Funktionen: Stunden, Minuten, Kleine Sekunde Gehäuse: Edelstahl, Ø 39,7 mm, Höhe 9,65 mm; Saphirglas; Boden mit Sichtfenster; wasserdicht bis 3 bar Band: Pferdeleder, Dornschließe Preis: € 3180,- Ahoi Atlantik Datum Tangomat GMT Zürich Weltzeit nachtblau Referenz: 553 Werk: Automatik, Nomos Kaliber Zeta; Ø 31 mm, Höhe 4,3 mm; 26 Steine; 21.600 A/h; Gangreserve 42 Std. Funktionen: Stunden, Minuten, Kleine Sekunde; Datum Gehäuse: Edelstahl, Ø 40 mm, Höhe 10,64 mm; Saphirglas; Boden mit Sichtfenster; Krone verschraubbar; wasserdicht bis 20 bar Band: Textil, Faltschließe Preis: € 3540,- Referenz: 635 Werk: Automatik, Nomos Kaliber DUW 5201; Ø 31 mm, Höhe 5,7 mm; 26 Steine; 21.600 A/h; Gangreserve 42 Std. Funktionen: Stunden, Minuten, Kleine Sekunde; Weltzeitanzeige (zweite Zeitzone) Gehäuse: Edelstahl, Ø 40 mm, Höhe 10,8 mm; Saphirglas; Boden mit Sichtfenster; wasserdicht bis 3 bar Band: Pferdeleder, Dornschließe Preis: € 3560,- Referenz: 807 Werk: Automatik, Nomos Kaliber DUW 5201; Ø 31 mm, Höhe 5,7 mm; 26 Steine; 21.600 A/h; Gangreserve 42 Std. Funktionen: Stunden, Minuten, Kleine Sekunde; Weltzeitanzeige (zweite Zeitzone) Gehäuse: Edelstahl, Ø 39,9 mm, Höhe 10,85 mm; Saphirglas; Boden mit Sichtfenster; wasserdicht bis 3 bar Band: Pferdeleder, Dornschließe Preis: € 4460,- SONDERAUSGABE GADEBUSCH I ARMBANDUHREN N OM O S | 57 Lambda Weißgold Lambda 39 Roségold Lux Zobel Referenz: 933 Werk: Handaufzug, Nomos Kaliber DUW 1001; Ø 32 mm, Höhe 3,6 mm; 29 Steine; 21.600 A/h; Schraubenunruh mit Schwanenhals-Feinregulierung, Glashütter Gesperr; Doppelfederhaus, Gangreserve 84 Std. Funktionen: Stunden, Minuten, Kleine Sekunde; Gangreserveanzeige Gehäuse: Weißgold, Ø 42 mm, Höhe 8,9 mm; Saphirglas; Boden mit Sichtfenster; wasserdicht bis 3 bar Band: Pferdeleder, Dornschließe Preis: € 14.800,- Referenz: 952 Werk: Handaufzug, Nomos Kaliber DUW 1001; Ø 32 mm, Höhe 3,6 mm; 29 Steine; 21.600 A/h; Schraubenunruh mit Schwanenhals-Feinregulierung, Glashütter Gesperr; Doppelfederhaus, Gangreserve 84 Std. Funktionen: Stunden, Minuten, Kleine Sekunde; Gangreserveanzeige Gehäuse: Roségold, Ø 39 mm, Höhe 9,11 mm; Saphirglas; Boden mit Sichtfenster; wasserdicht bis 3 bar Band: Pferdeleder, Dornschließe Preis: € 12.800,- Referenz: 942 Werk: Handaufzug, Nomos Kaliber DUW 2002; 22,6 x 32,6 mm, Höhe 3,6 mm; 23 Steine; 21.600 A/h; Schraubenunruh mit SchwanenhalsFeinregulierung, Glashütter Gesperr; Doppelfederhaus, Gangreserve 84 Std. Funktionen: Stunden, Minuten, Kleine Sekunde Gehäuse: Roségold, 34 x 38,5 mm, Höhe 9 mm; Saphirglas; Boden mit Sichtfenster; wasserdicht bis 3 bar Band: Pferdeleder, Dornschließe Preis: € 13.800,- Kaliber DUW 1001 Kaliber DUW 4401 Kaliber DUW 3001 Handaufzug; Schwanhalsfeinregulierung; Doppelfederhaus, Gangreserve 84 Std. Funktionen: Stunden, Minuten, Kleine Sekunde; Gangreserveanzeige Durchmesser: 32 mm Höhe: 3,6 mm Steine: 29, davon 5 in verschraubten Goldchatons Unruh: Glucydur mit Gewichtsschrauben Schlagzahl: 21.600 A/h Spirale: Nivarox 1A Stoßsicherung: Incabloc Bemerkung: handgravierter Unruhkloben, Kanten angliert und poliert, Werkoberflächen rhodiniert mit Glashütter Sonnenschliff und hauseigener Perlage Handaufzug; einfaches Federhaus, Gangreserve 42 Std. Funktionen: Stunden, Minuten, Kleine Sekunde; Gangreserveanzeige; Datum Durchmesser: 32,1 mm Höhe: 2,8 mm Steine: 23 Unruh: Glucydur Schlagzahl: 21.600 A/h Spirale: aus eigener Fertigung Stoßsicherung: Incabloc Bemerkung: Dreiviertplatine, Werkoberflächen rhodiniert mit Glashütter Streifenschliff und hauseigener Perlage Automatik; einfaches Federhaus, Gangreserve 42 Std. Funktionen: Stunden, Minuten, Kleine Sekunde Durchmesser: 28,8 mm Höhe: 3,2 mm Steine: 27 Unruh: Glucydur Schlagzahl: 21.600 A/h Spirale: aus eigener Fertigung Stoßsicherung: Incabloc Bemerkung: Dreiviertplatine, Werkoberflächen rhodiniert mit Glashütter Streifenschliff und hauseigener Perlage ARMBANDUHREN I SONDERAUSGABE GADEBUSCH 58 | E RWIN SAT TLER ER WI N SATTL E R PRÄZISIONSHANDWERK Die kleine Familienfirma Erwin Sattler Stiluhren hat sich in 54 Jahren zu einem weltweit operierenden Unternehmen entwickelt. Präzisionspendeluhren aus der Manufaktur in Gräfelfing sind weltweit gefragt. B ei Sattler entstehen nicht einfach nur Uhren. In der Manufaktur vor den Toren Münchens werden hochwertige Objekte und handwerklich perfekte Einrichtungsgegenstände gefertigt, die einmal zum optischen Mittelpunkt eines Büros oder Wohnraums werden sollen. Deshalb legt man in den Werkstätten in Gräfelfing bei München nicht nur Wert auf feinste Verarbeitung und höchste Präzision. Einen ebenso großen Stellenwert besitzt auch die Ästhetik der edlen Zeitmesser. Eine Sattler-Uhr soll schließlich nicht nur die genaue Zeit anzeigen, sondern auch das Auge erfreuen. Darum steht die lange Kette der Entwicklung vom ersten Entwurf des Uhrwerks bis hin zur Fertigstellung in Sattlers Werkstätten im Zeichen einer ausgewogenen Synthese aus modernsten Fertigungstechnologien und jahrhundertealtem Handwerk. Schon allein bei der Herstellung des Rohwerks kommen modernste computergesteuerte Produktionszentren zum Einsatz – mit Präzisionswerkzeugen, die auf den Hundertstelmillimeter genau arbeiten. Die weitere Feinarbeit steht dann ganz im Zeichen der Fähigkeiten und Fertigkeiten erfahrener Uhrmacher. Die Mannschaft von Erwin Sattler fertigt in exklusiver Kleinserie edle Pendeluhren für jeden Geschmack. Oben links die Linea P100, daneben die Metallica 80 und ganz rechts die vollformatige Opus Sonata. SECUNDA SONATA NEU IM OPUS-GEHÄUSE Die auf der BASELWORLD 2016 vorgestellte neue Halbstunden-Schlagwerkuhr mit dem volltönenden Röhrengong gibt es nun in Kombination mit einer großen, komplett handbemalten Mondphasenanzeige. Wie bei Präzisionspendeluhren aus dem Hause Erwin Sattler üblich ist das Pendel der Opus Sonata mit Temperatur- und Luftdruckkompensation ausgestattet. Das vergoldete Räderwerk mit Monatsgangdauer ist komplett kugel- und rubingelagert, die klassische Graham-Hemmung wird durch Achatpaletten optimiert. Zwei LED-Leuchten im Dach des edlen Gehäuses (Höhe: 148 cm) tauchen die Einzelteile des Uhrwerks und des temperatur- und luftdruckkompensierten Pendels in ein geheimnisvolles Licht. Die Front, bestehend aus drei Glasscheiben, lässt einen freien Blick auf die edle handgefertigte Mechanik zu. Wer keinen Platz für eine vollformatige Pendeluhr hat, ist mit der nur 80 Zentimeter hohen Metallica 80 bestens bedient. Die kleinste Präzisionsuhr von Sattler steht den großen Regulatoren ausstattungstechnisch in nichts nach und hat noch immer eine respektable Gangdauer von 14 Tagen. Exakt zwischen die beiden Modelle passt die brandneue Linea P100, die auf einem Meter Gehäusehöhe fast alles bietet, was den Blick des Uhrenliebhabers erfreut. Dazu gehört auch ein Passageschlag jede Stunde auf eine Tonfeder. Der Verzicht auf ein aufwendig kompensiertes Pendel und der Einsatz eines einfacheren Aufzugsmechanismus verhelfen der Messeneuheit zu einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis. SONDERAUSGABE GADEBUSCH I ARMBANDUHREN ERW I N SATT L E R ARMBANDUHREN I SONDERAUSGABE GADEBUSCH | 59 60 | T AG HEUER TA G HE U E R A U F DER B ASELWOR LD 20 1 6 NEUE GENERATION Eine sanfte Kurskorrektur soll die Sportuhrenmarke TAG Heuer einer jüngeren Klientel näherbringen und dort mit scharf kalkulierten Modellen Boden im mittleren Preissegment gutmachen. Für Tourbillons scheint da kein Platz zu sein – oder etwa doch? K eine Frage: Das Carrera-Tourbillon mit dem Automatikkaliber Heuer-02T war das große Gesprächsthema auf der diesjährigen BASELWORLD, wobei der Tonfall zwischen fassungslosem Staunen und euphorischer Bewunderung hin und her pendelte. Schon im Vorjahr hatte der frischgebackene TAG-Heuer-Geschäftsführer Guy Sémon unter der Hand ein Muster des skelettierten Chronographenwerks mit Fliegendem Tourbillon gezeigt und durchblicken lassen, dass er ein neues Preissegment anvisierte. Und nun platzte der kommunizierte Preis für die Carrera Heuer-02T wie eine Bombe in die Eröffnungsveranstaltung der weltgrößten Messe für Uhren und Schmuck: 15.200 Euro für einen Titan-Chronographen mit skelettiertem Automatikwerk mit einem Fliegenden Tourbillon aus Titan und Kohlefaser. Da fehlte doch eine Null? SPORTLICHE HERAUSFORDERUNG TAG-Heuer-Präsident Guy Sémon war bis zu seiner Beförderung vor anderthalb Jahren der Entwicklungsleiter des Chronographen-Spezialisten. Als «Quereinsteiger» aus der Luft- und Raumfahrtindustrie hielt sich der Physiker nicht lange mit uhrmacherischen Traditionen auf und richtete am Firmensitz in La Chaux-de-Fonds als Erstes ein Experimentallabor ein. Hier entwickelte er mit einem kleinen Stab von Ingenieuren neue Technologien, insbesondere auf dem Gebiet der mechanischen Hemmung. Immer höhere Schwingfrequenzen (bis zu 7.200.000 A/h) erforderten ein entsprechend radikales Umdenken, und so wurde die Spiralfeder ultimativ durch eine vibrierende Federklinge ersetzt und die Unruh versuchsweise zwischen Magneten schwingend aufgehängt. Gleichzeitig entwickelten Sémons Ingenieure aber auch die Fertigungsprozesse zur Herstellung dieser Bauteile, von der man in der Uhrenbranche bislang noch nie gehört hatte. Und genau diese grundlegende Beherrschung der Material- und Produktionstechnik ist offenbar der Schlüssel zu einem Tourbillon der Superlative. Das Grundwerk des neuen Kalibers Heuer-02T entsteht in den modernen Bearbeitungszentren am TAG-Heuer-Produktionsstandort Chevenez, eröffnet vor drei Jahren. Es basiert auf dem seinerzeit neu entwickelten Schaltrad-Chronographenkaliber CH80, auf dessen Markteinführung man mit Rücksicht auf das bereits bestehende Chronographenwerk (Kaliber Heuer-01) verzichtete. Im «Thinktank» von TAG Heuer in La Chaux-de-Fonds entwickelten die Ingenieure dazu ein maßgeschneidertes Tourbillon mit filigranem Käfig aus Karbon und federleichter Unruh samt Rädern und Schrauben aus Titan. Die Produktion der Einzelteile erfolgt auf denselben Maschinen, mit denen zuvor die Hochpräzisionskomponenten der experimentellen Ultra-Schnellschwinger angefertigt wurden. Das Tourbillonwerk Heuer-02T basiert auf dem Chronographenkaliber CH80. SONDERAUSGABE GADEBUSCH I ARMBANDUHREN TAG HEUER | 61 KNALLHART KALKULIERT «Unser Tourbillon ist kein Dumping-Angebot, sondern das Resultat einer seriösen Produktionsplanung», unterstreicht Guy Sémon. «Die Einzelteile werden auf CNCgesteuerten Präzisionsmaschinen mit so geringen Toleranzen gefertigt, dass bei der Montage keinerlei Justierungen oder gar Nacharbeiten nötig sind. Das spart Zeit, Geld und Ärger.» Das ultraleichte Drehgestell begnügt sich mit wenig Energie, und so hat das Uhrwerk trotz der hohen Schlagzahl von 28.800 A/h eine Gangreserve von über 65 Stunden. Außerdem erfüllt das Kaliber Heuer-02T als eines der wenigen Tourbillonwerke auf dem Markt die Anforderungen des Schweizer Prüfamts für Chronometer (COSC) und wird mit einem entsprechenden Gangschein zertifiziert. Das Titangehäuse misst 45 Millimeter im Durchmesser und ist bis 100 Meter wasserdicht. Durch den Verzicht auf ein herkömmliches Zifferblatt kommt die Architektur der skelettierten Grundplatine bei jedem Blick auf die Uhrzeit gut zur Geltung. Bei der auf 250 Exemplare limitierten Ausführung «Black Phantom» lenkt die konsequent mattschwarze Gestaltung von Uhrwerk, Stundenmarkern, Totalisatoren und Zeigern den Blick direkt auf die einzigen blanken Bauteile Unruh, Spirale, Anker und Ankerrad. ARMBANDUHREN I SONDERAUSGABE GADEBUSCH 62 | T AG HEUER SPEKTAKULÄRER Die im letzten Jahr vorgestellte Carrera Heuer-01 mit dem auf der Basis des Kalibers 1887 weiterentwickelten Manufakturwerk bildet inzwischen das Rückgrat der Chronographenkollektion von TAG Heuer. Mit ihrem neuen Design und einer modularen Gehäusekonstruktion mit zwölf Elementen ermöglicht die Kollektion zahllose Material- und Farbkombinationen. 2016 wird die erfolgreiche Kollektion Carrera Heuer-01 um drei neue Modelle erweitert. Zum Beispiel hält das Metallarmband Einzug in die Kollektion. Es besteht aus H-förmigen Gliedern im Carrera-Design, die abwechselnd poliert und satiniert sind, was besonders schön mit den Stegen des massiven Gehäuses harmoniert. Die äußeren Glieder sind vertikal satiniert, während die Mittelglieder poliert sind. Das Öffnen des Armbands erfolgt mithilfe von zwei Drückern, was doppelte Sicherheit bietet. Es gibt die Carrera Heuer-01 nun auch mit Gehäuse und Armband komplett aus Edelstahl oder komplett aus Titan («Grey Phan- LOOK tom»). Die Designer haben das skelettierte Zifferblatt, inzwischen ein Charakteristikum dieses Modells, beibehalten. So können die Schalthebel des Chronographen, die durchbrochene Datumsscheibe sowie das rote Schaltrad bewundert werden – eine visuelle Verbindung zur Schwungmasse auf der Rückseite der Uhr. Als dritte Version ist die Carrera Heuer-01 in einer Kombination aus Keramik und Kaut schuk erhältlich. Alle Teile, die der Reibung ausgesetzt sind (Gehäuse, Lünette, Bandhörner, Gehäusemittelteil), sind aus schwarzer Keramik gefertigt, wodurch etwaige Abnutzungs erscheinungen vermieden werden. Ein Armband aus schwarzem, strukturiertem Kautschuk rundet das Ganze ab. Um eine vollständige Wasserdichtigkeit bei 100 Metern zu gewährleisten, wird für alle funktionellen Teile der Uhr (Innengehäuse, Boden und Drücker) nach wie vor Edelstahl verwendet, damit die Dichtungen (Glas-, Gehäuse boden-, Drücker- und Kronenrohrdich tun gen) ihre Aufgabe wirksam erfüllen können. Cooler neuer Look für den Manufaktur-Chrono Carrera Heuer-01 mit bunten Kautschukbändern. TAG HEUER | 63 40 JAHRE HEUER MONZA: BACK IN BLACK 1976 entwarf Jack Heuer, Urenkel des Firmengründers, einen Chronographen, um den ersten Weltmeistertitel von Niki Lauda zu feiern. Die Schweizer Uhrenmarke war damals offizieller Zeitnehmer der Scuderia Ferrari (1971–1979) und brachte in dieser Zeit erstmals den Schriftzug «Monza» auf dem Zifferblatt einer Uhr an. Diese Weltmeisteruhr gab sich sehr charaktervoll mit einem kissenförmigen Gehäuse, dessen Gestaltung auf ein Chronographenmodell aus dem Jahr 1925 zurückging. Allerdings präsentierte Heuer die neue Monza ganz in Schwarz mit roten Zeigern und Zählerskalen sowie einer Pulsometer- und Tachymeterskala am Zifferblattrand. Das Jubiläumsmodell von 2016 übernimmt den Pulsmesser und die Tachymeterskala (was bei den letzten Neuauflagen nicht der Fall war), und dies sogar mit der ursprünglichen Schriftart. Beibehalten wurde selbstverständlich auch die berühmte Kissenform des Gehäuses, das wie das historische Original ganz in Schwarz gehalten ist. Allerdings ist es heute aus hochverdichtetem Titan («Grade 5») und nicht aus Edelstahl hergestellt, und anstelle einer schwarzen Hartstoffbeschichtung (die sich an den Kanten rasch abstieß) kommt eine Behandlung mit widerstandsfähigem Titankarbid zum Einsatz. Auch die mit SuperLuminova in VintageOrange versehenen Stundenmarker verweisen auf das Original. Das historische «Heuer»-Logo auf dem Zifferblatt beschei- nigt die Zugehörigkeit dieser Uhr zur historischen Kollektion der Manufaktur. Der etwas großzügigere Durchmesser (ursprünglich 39 mm, heute 42 mm) macht diese Uhr ausgesprochen maskulin. Sie wird an einem «Super Racing»-Armband aus abgestepptem, schwarzem Kalbsleder getragen, dessen Lochdesign an die DreiSpeichen-Lenkräder der damaligen Rennwagen erinnert. Das Innenleben der Uhr bestimmt das Calibre 17 (Basis: ETA 2894) mit Automatik aufzug und Chronographenfunktion mit zwei Zählern. Der Boden ist verschraubt und mit der Gravur des historischen, rot lackierten «Heuer»-Logos und der individuellen Nummerierung versehen. Die Reedition der Monza verfügt über ein geschwärztes Titangehäuse. ARMBANDUHREN I SONDERAUSGABE GADEBUSCH 64 | T AG HEUER TA G HE U E R HEUTE MANUFAKTURBETRIEB AN MEHREREN STANDORTEN E In der TAG-Heuer-Firmenzentrale in La Chaux-de-Fonds wird hauptsächlich entwickelt und an Prototypen getüftelt. in lang gestrecktes, dreistöckiges Flachdachgebäude, das von außen wie drei ineinander verschachtelte Häuser aussieht, ist das Firmendomizil von TAG Heuer in La Chaux-de-Fonds. Jeder der drei Teile des Hauses hat eigene Eingänge, von denen aus alle Bereiche des Bauwerks über lange Korridore sowie mehrere Treppen und Aufzüge zugänglich sind. Das Gebäude beherbergt sowohl die Büros der Konstrukteure oder der Administration als auch den Wareneingang, Lager und Service sowie Labore und Fertigungsräume für die Teileherstellung und natürlich große Werkstätten für die Uhren-Montage. Nicht zu vergessen eine Prototypen-Werkstatt von beträchtlicher Größe mit mehreren Mitarbeitern. Dort ist man in der Lage, ein neues Modell in den Originalmaterialien der später zu produzierenden Armbanduhr anzufertigen, sofern es sich nicht gerade um Edelmetalle wie Gold oder Platin handelt. Die Werkstatt verfügt über einen erstaunlichen Bestand an Werkzeugmaschinen, mit denen man zum Beispiel auch ein vollständiges Uhrengehäuse mit unterschiedlichen Oberflächen-Bearbeitungen fertigen kann. Die Serienproduktion der hochwertigen Uhrengehäuse aus der Kollektion erfolgt indes in Cornol, rund 40 Kilometer nördlich von La Chaux-de-Fonds, in der seit 1991 zu TAG Heuer gehörenden Firma Cortech. Nach der Übernahme von Artecad, einem führenden Schweizer Zifferblatt-Hersteller mit Sitz in Tramelan (Kanton Bern), eröffnete TAG Heuer im Jahr 2014 eine große, hochmodern ausgestattete Uhrwerkfabrik in Chevenez im Kanton Jura, wo zusätzlich zu den vorhandenen Kapazitäten in La Chaux-de-Fonds die Hauptkomponenten für die mechanischen Chronographen produziert, veredelt und endmontiert werden. Die zuvor in Cornol angesiedelten Produktionskapazitäten für mechanische Uhrwerkkomponenten werden an den neuen Standort Chevenez verlagert, sodass TAG Heuer sich mit Cortech ganz auf die Gehäusefertigung konzentrieren kann und gleichzeitig eine deutliche Erhöhung der Produktionskapazitäten erreicht wird. Die Messingteile des Werkgestells (Platine und Brücken) werden auf neuartigen «trockenen» Fräsen hergestellt, die von dem Maschinenfabrikanten Fleury speziell für TAG Heuer optimiert wurden. Ein Novum in der Branche: Die Bearbeitung ohne Schmierwasser erspart unzählige Reinigungsvorgänge, was bei einem Arrangement SONDERAUSGABE GADEBUSCH I ARMBANDUHREN TAG HEUER mehrerer kleiner Maschinen mit nur einer Bearbeitungsachse das Wechseln der Werkstücke beschleunigt und damit die Gesamtproduktionszeit erheblich verkürzt. Auch die hochmoderne Steinsetzmaschine – ein echter Roboter mit Greifarm – soll dabei helfen, Produktionszeit zu sparen. Sie braucht 1 ½ Minuten zum Einsetzen der insgesamt 39 Lagerrubine gegenüber – im Idealfall – 5 ½ Minuten im manuellen Besatz. Für Uhrmacherromantik ist in den lichtdurchfluteten, weiß getünchten Hallen kein Platz übrig: In der Teilefertigung reARMBANDUHREN I SONDERAUSGABE GADEBUSCH gieren Funktionalität und Rationalisierung, die derzeit knapp 100 Mitarbeiter kommen sich auf 2600 Quadratmetern nur selten in die Quere. In der ersten Produktionshalle stehen 31 computergesteuerte Fräsmaschinen, die von vier Männern in blauen Kitteln bestückt und betreut werden. Eine Platine «läuft» circa sechs Minuten, dann holt sich die Maschine den nächsten Rohling. In der automatisierten Bestückung der Platinen und Kloben können bis zu 100.000 Rubine, Passstifte und Schraubfüße eingepresst werden – pro Woche! | 65 Die Produktion der TAG-Heuer-Uhrwerke und -Uhren findet in Chevenez statt. Die hochwertigen Gehäuse entstehen in Cornol. 66 | T AG HEUER MA N UFAKTU RKALIB ER HEUER -01 INDUSTRIELLE EVOLUTION Pünktlich zum 150-jährigen Bestehen der Marke führte TAG Heuer 2010 das erste eigene Chronographen-Manufakturkaliber ein. Es wurde ein weiterer Meilenstein nach dem legendären «Kaliber 11» von 1969, einem der ersten Automatik-Chronographen. C Das Chronographenkaliber Heuer-01 ist eine interessante Kombination von SchwingtriebSchaltung und Funktionssteuerung über Schaltrad (im Bild rot). hronographen haben seit jeher einen prominenten Anteil an der TAG-Heuer-Kollektion, und in der Kommunikation der sportlichen Marke spielen sie eine herausragende Rolle. In der Vergangenheit hatte TAG bzw. Heuer stets hinzugekaufte Uhrwerke verwendet, meist von Valjoux. Dann, gegen Ende der 1960er Jahre, engagierte sich Heuer gemeinsam mit Hamilton-Büren, Breitling und Dubois-Dépraz in der Entwicklung eines völlig neu konstruierten Chronographen mit automatischem Aufzug. Den Wettlauf um den ersten Automatik-Chronographen verlor die Modulkonstruktion mit Mikrorotor nur um wenige Wochen gegen das Movado/ZenithProjekt, das bis heute stolz den Namen «El Primero» verteidigt. Das sogenannte Heuer Kaliber 11 genießt bei Sammlern längst Kultstatus, was jedoch nicht darüber hinwegtäuschen kann, dass der Zeitpunkt der Vorstellung denkbar schlecht gewählt war: In den 1970er Jahren fegte die Quarzschwemme die teuren mechanischen Konstruktionen vom Markt. 2010, im 150. Jubiläumsjahr der Marke, präsentierte TAG Heuer wieder ein eigenes Chronographenwerk und gab ihm die Kaliberbezeichnung 1887, benannt nach dem Jahr der Erfindung des Schwingtriebs durch Firmengründer Edouard Heuer. Ein solches Schwingtrieb fungierte auch im neuen Uhrwerk als «Schalter» zum An- und Abstellen des Chronographen, was von Kennern sogleich als Hinweis auf die geplante industrielle Großserienfertigung des Kalibers gedeutet wurde. Dieselben Experten erkannten in dem Automatikwerk auch die Grundkonstruktion eines japanischen Seiko-Chronographen, wofür TAG Heuer zunächst kräftige Schelte bezog – auch wenn man das Uhrwerk nach den «Swiss made»Vorgaben komplett neu berechnet hat und die Komponenten in der Schweiz hergestellt wurden. Das neue Kaliber 1887 sollte nicht, wie es bei jungen Manufakturen durchaus übliche Praxis ist, ein in limitierten Stückzahlen produziertes «Sahnehäubchen» auf der Kollektion werden, sondern ein profitables, universell einsetzbares Chronographenwerk für die preisliche Mittelklasse. Das konventionell aufgebaute japanische Grundkaliber verfügte über einen sehr effizienten Automatikaufzug («Magic Lever», ein sogenannter «Hangelaufzug» mit zwei Greifklauen und einem Exzenter) und ein Schaltrad zur Steuerung der Chronographenfunktionen. Eine Besonderheit der Konstruktion bestand in der Verwendung eines Schwingtriebs als Chronographenkupplung. Edouard Heuer hatte diese genial einfache Konstruktion einst erfunden, und sie wurde auch in der Weiterentwicklung des Kalibers 1887 zum Kaliber Heuer01 beibehalten. Inzwischen sind zahlreiche Detailmodifikationen sowie technische und materialbezogene Verbesserungen in das Uhrwerk eingeflossen, sodass die Verweise auf die japanische Abstammung ins Leere gehen. SONDERAUSGABE GADEBUSCH I ARMBANDUHREN TAG HEUER | 67 G UY S É M O N VISIONÄR UND PRAKTIKER G uy Sémon kommt aus der Physik und der Angewandten Mathematik. Er hat Studenten unterrichtet und Rechenzentren entwickelt, Erfahrungen in der Luft- und Raumfahrt gesammelt, Flugsimulatoren gebaut und Kampfjets geflogen. Der Präsident von TAG Heuer hat keinen großen Respekt vor der traditionellen Uhrmacherei, denn er zeigt ihre Grenzen nicht nur auf, sondern überwindet sie auch. Wenn man ihn nach seiner neuen Position als Geschäftsführer von TAG Heuer fragt, dann vergleicht sich Guy Sémon gern mit dem Dirigenten eines Orchesters. «Ich kann zwar nicht alle Instrumente spielen, aber ich kenne ihren Klang und weiß, wie man sie einsetzt», begründet er seinen Vergleich. «Außerdem bestimme ich gern das Tempo!» Guy Sémon kam 2005 als Entwicklungsleiter für das Monaco-V4-Projekt von dem französischen Luft- und Raumfahrtspezialisten Dassault zu TAG Heuer. Er gründete die «Division S&E» (Science & Engineering) mit 47 Spezialisten aller Disziplinen, vom Werkzeugmacher über den Schmierstoffexperten, den Metallurgen und den Spektralanalytiker bis hin zur Meisteruhrmacherin. Neun Mitarbeiter zählt allein die Testabteilung, und in der integrierten Werkstatt für Komplikationsuhren teilen sich 10 Uhrmacher und 15 Ingenieure die Arbeit an Prototypen, Studien und Einzelstücken. Nach zehn Jahren rastloser Forschung an immer höheren Schwingfrequenzen und neuen Hemmungssystemen verschob sich der Fokus der Abteilung auf die Entwicklung und Optimierung von Produktionsverfahren und die kreative Auseinandersetzung mit dem Geschäftsbereich «Connected Watch». Seit anderthalb Jahren ist Guy Sémon Geschäftsführer der Marke TAG Heuer, die gemeinsam mit Zenith und Hublot das ARMBANDUHREN I SONDERAUSGABE GADEBUSCH Uhrensegment im Luxuskonzern Louis Vuitton, Moët & Hennessy (LVMH) bildet. Die strategische Neuausrichtung von TAG Heuer sieht eine Verstärkung der Markenpräsenz im unteren und mittleren Preissegment vor, was Sémon indes nicht davon abhält, Tourbillons zu bauen und an einem neuartigen Hemmungssystem zu forschen, das er im nächsten Jahr vorstellen will. «Das wird eine große Überraschung», verspricht der sympathische Hüne, und der Schalk blitzt aus seinen blauen Augen. «Sie werden schon sehen!» Erst die Physik, dann die Uhrmacherei: Seit seinem Eintritt in die Firma TAG Heuer vor zehn Jahren hat Guy Sémon der Branche zahlreiche wichtige Impulse gegeben. TAG HEUER Aquaracer 300M Calibre 5 Aquaracer 300M Calibre 5 Referenz: WAY201A.BA0927 Werk: Automatik, TAG Heuer Kaliber 5 (Basis ETA 2824-2); Ø 26 mm, Höhe 4,6 mm; 25 Steine; 28.800 A/h Funktionen: Stunden, Minuten, Zentralsekunde; Datum Gehäuse: Edelstahl, Ø 43 mm; Lünette mit Keramikeinlage, einseitig drehbar, mit 60er-Teilung; Saphirglas; Krone verschraubbar; wasserdicht bis 30 bar Band: Edelstahl, Faltschließe Preis: € 2300,Variante: mit blauem Zifferblatt und Lünette Referenz: WAY208C.FC6383 Werk: Automatik, TAG Heuer Kaliber 5 (Basis ETA 2824-2); Ø 26 mm, Höhe 4,6 mm; 25 Steine; 28.800 A/h Funktionen: Stunden, Minuten, Zentralsekunde; Datum Gehäuse: Titan mit schwarzer TitankarbidBeschichtung, Ø 43 mm; Lünette einseitig drehbar, mit 60er-Teilung; Saphirglas; Krone verschraubbar; wasserdicht bis 30 bar Band: Nylon, Faltschließe Preis: € 2500,Varianten: mit schwarzem oder blauem Band Aquaracer 300M Calibre 5 Black Phantom Referenz: WAY218B.FC6364 Werk: Automatik, TAG Heuer Kaliber 5 (Basis ETA 2824-2); Ø 26 mm, Höhe 4,6 mm; 25 Steine; 28.800 A/h Funktionen: Stunden, Minuten, Zentralsekunde; Datum Gehäuse: Titan mit schwarzer Titankarbid Beschichtung, Ø 41 mm, Höhe 12 mm; Lünette mit Keramikeinlage, einseitig drehbar, mit 60er-Teilung; Saphirglas; Krone verschraubbar; wasserdicht bis 30 bar Band: Nylon, Faltschließe Preis: € 2700,SONDERAUSGABE GADEBUSCH I ARMBANDUHREN T AG H E U E R | 69 Carrera Calibre 9 Lady Carrera Calibre 5 Date Carrera Calibre 5 Day-Date Referenz: WAR2416.BA0770 Werk: Automatik, TAG Heuer Kaliber 9 (Basis Sellita SW1000); Ø 20 mm; 18 Steine; 28.800 A/h Funktionen: Stunden, Minuten, Zentralsekunde; Datum Gehäuse: Edelstahl, Ø 28 mm, Höhe 11 mm; Saphirglas; wasserdicht bis 10 bar Band: Edelstahl, Faltschließe Preis: € 1950,Varianten: verschiedene Zifferblattfarben; mit Roségold-Indexen (€ 2100,-); mit Diamantbesatz Referenz: WAR211A.BA0782 Werk: Automatik, TAG Heuer Kaliber 5 (Basis ETA 2824-2); Ø 26 mm, Höhe 4,6 mm; 25 Steine; 28.800 A/h Funktionen: Stunden, Minuten, Zentralsekunde; Datum Gehäuse: Edelstahl, Ø 39 mm, Höhe 12 mm; Saphirglas; Boden mit Sichtfenster; wasserdicht bis 10 bar Band: Edelstahl, Faltschließe Preis: € 2150,Varianten: verschiedene Zifferblattfarben; mit Reptillederband (€ 2150,-) Referenz: WAR201E.FC6292 Werk: Automatik, TAG Heuer Kaliber 5 (Basis ETA 2836-2); Ø 26 mm, Höhe 5,05 mm; 25 Steine; 28.800 A/h Funktionen: Stunden, Minuten, Zentralsekunde; Datum und Wochentag Gehäuse: Edelstahl, Ø 41 mm, Höhe 13 mm; Saphirglas; Boden mit Sichtfenster; wasserdicht bis 10 bar Band: Reptilleder, Faltschließe Preis: € 2350,Varianten: verschiedene Zifferblattvarianten; mit Edelstahlband (€ 2350,-) Carrera Calibre 16 Date Carrera Calibre 16 Day-Date Referenz: CV201AJ.BA0727 Werk: Automatik, TAG Heuer Kaliber 16 (Basis ETA 7750); Ø 30,4 mm, Höhe 7,9 mm; 25 Steine; 28.800 A/h Funktionen: Stunden, Minuten, Kleine Sekunde; Chronograph; Datum Gehäuse: Edelstahl, Ø 41 mm, Höhe 16 mm; Lünette mit Aluminiumeinlage; Saphirglas; wasserdicht bis 10 bar Band: Edelstahl, Faltschließe Preis: € 3800,Variante: mit Rindlederband (€ 3650,-) Referenz: CV2A1R.BA0799 Werk: Automatik, TAG Heuer Kaliber 16 (Basis ETA 7750); Ø 30,4 mm, Höhe 7,9 mm; 25 Steine; 28.800 A/h Funktionen: Stunden, Minuten, Kleine Sekunde; Chronograph; Datum und Wochentag Gehäuse: Edelstahl, Ø 43 mm, Höhe 16,5 mm; Lünette mit Keramikeinlage; Saphirglas; Boden mit Sichtfenster; wasserdicht bis 10 bar Band: Edelstahl, Faltschließe Preis: € 4250,Variante: mit Reptillederband (€ 4250,-) Carrera Calibre 16 Special Edition Ayrton Senna Black Version ARMBANDUHREN I SONDERAUSGABE GADEBUSCH Referenz: CBB2080.FT6042 Werk: Automatik, TAG Heuer Kaliber 16 (Basis ETA 7750); Ø 30,4 mm, Höhe 7,9 mm; 25 Steine; 28.800 A/h Funktionen: Stunden, Minuten, Kleine Sekunde; Chronograph; Datum Gehäuse: Titan mit schwarzer TitankarbidBeschichtung, Ø 44 mm, Höhe 16 mm; Saphirglas; wasserdicht bis 10 bar Band: Kautschuk, Faltschließe Preis: € 4150,- 70 | T AG HEUER Carrera Calibre 1887 Carrera Calibre Heuer 01 Carrera Calibre Heuer 01 Referenz: CAR2A10.BA0799 Werk: Automatik, Tag Heuer Kaliber 1887; Ø 29,3 mm, Höhe 7,13 mm; 39 Steine; 28.800 A/h; Gangreserve 50 Std. Funktionen: Stunden, Minuten, Kleine Sekunde; Chronograph; Datum Gehäuse: Edelstahl, Ø 43 mm; Lünette mit Keramikeinlage; Saphirglas; Boden mit Sichtfenster; wasserdicht bis 10 bar Band: Edelstahl, Faltschließe Preis: € 4500,Varianten: verschiedene Zifferblattoptionen; mit Reptillederband (€ 4500,-) Referenz: CAR2A1Z.FT6044 Werk: Automatik, TAG Heuer Kaliber Heuer 01; Ø 29,3 mm, Höhe 7,13 mm; 39 Steine; 28.800 A/h Funktionen: Stunden, Minuten, Kleine Sekunde; Chronograph; Datum Gehäuse: Edelstahl, Ø 45 mm, Höhe 16 mm; Lünette mit schwarzer Titankarbid-Beschichtung; Saphirglas; Boden mit Sichtfenster; wasserdicht bis 10 bar Band: Kautschuk, Faltschließe Preis: € 4750,Varianten: verschiedene Bandfarben Referenz: CAR2A1W.BA0703 Werk: Automatik, TAG Heuer Kaliber Heuer 01; Ø 29,3 mm, Höhe 7,13 mm; 39 Steine; 28.800 A/h Funktionen: Stunden, Minuten, Kleine Sekunde; Chronograph; Datum Gehäuse: Edelstahl, Ø 45 mm, Höhe 16 mm; Lünette in Keramik; Saphirglas; Boden mit Sicht fenster; wasserdicht bis 10 bar Band: Edelstahl, Faltschließe Preis: € 4900,- Carrera Calibre Heuer 01 Grey Phantom Carrera Calibre Heuer 01 Black Ceramic Carrera Calibre Heuer 01 Referenz: CAR2A90.FT6071 Werk: Automatik, TAG Heuer Kaliber Heuer 01; Ø 29,3 mm, Höhe 7,13 mm; 39 Steine; 28.800 A/h Funktionen: Stunden, Minuten, Kleine Sekunde; Chronograph; Datum Gehäuse: Titan, Ø 45 mm, Höhe 16 mm; Lünette in Keramik; Saphirglas; Boden mit Sicht fenster; wasserdicht bis 10 bar Band: Titan, Faltschließe Preis: € 5650,- Referenz: CAR2A90.FT6071 Werk: Automatik, TAG Heuer Kaliber Heuer 01; Ø 29,3 mm, Höhe 7,13 mm; 39 Steine; 28.800 A/h Funktionen: Stunden, Minuten, Kleine Sekunde; Chronograph; Datum Gehäuse: Keramik, Ø 45 mm, Höhe 16 mm; Saphirglas; Boden mit Sichtfenster; wasserdicht bis 10 bar Band: Kautschuk, Faltschließe Preis: € 6100,- Referenz: CAR2A5A.FT6044 Werk: Automatik, TAG Heuer Kaliber Heuer 01; Ø 29,3 mm, Höhe 7,13 mm; 39 Steine; 28.800 A/h Funktionen: Stunden, Minuten, Kleine Sekunde; Chronograph; Datum Gehäuse: Edelstahl, Bandhörner und Krone in Roségold, Ø 45 mm, Höhe 16 mm; Lünette in Keramik; Saphirglas; Boden mit Sichtfenster; wasserdicht bis 10 bar Band: Kautschuk, Faltschließe Preis: € 8550,Variante: mit Roségoldlünette (€ 14.300,-) SONDERAUSGABE GADEBUSCH I ARMBANDUHREN T AG H E U E R | 71 Carrera Calibre Heuer 02 Tourbillon C.O.S.C. Black Titanium Calibre Heuer 02 Tourbillon C.O.S.C. Black Phantom Limited Edition Referenz: CAR5A8Y.FC6377 Werk: Automatik, TAG Heuer Kaliber 02 T; Ø 31 mm, Höhe 6,9 mm; 33 Steine; 28.800 A/h; Minuten tourbillon; geprüfter Chronometer (COSC) Funktionen: Stunden, Minuten; Chronograph; Datum Gehäuse: Titan mit schwarzer Titankarbid-Beschichtung, Ø 45 mm; Saphirglas; wasserdicht bis 10 bar Band: Kautschuk, Faltschließe Preis: € 14.300,- Referenz: CAR5A8Z.FC6377 Werk: Automatik, TAG Heuer Kaliber 02 T; Ø 31 mm, Höhe 6,9 mm; 33 Steine; 28.800 A/h; Minuten tourbillon; geprüfter Chronometer (COSC) Funktionen: Stunden, Minuten; Chronograph; Datum Gehäuse: Titan mit schwarzer Titankarbid-Beschichtung, Ø 45 mm; Saphirglas; wasserdicht bis 10 bar Band: Kautschuk, Faltschließe Bemerkung: limitiert auf 250 Exemplare Preis: € 19.100,- Referenz: SAR8A80.FT6045 Werk: quarzgesteuert, Intel Core Duo Mikroprozessor; Android-Betriebssystem; Nahfeld-Koppelung mit dem Smartphone zum Datenaustausch und zur wechselseitigen Steuerung Funktionen: Stunden, Minuten, Zentralsekunde; Datum und Wochentag; weitere Anzeigen und Funktionen über Smartphone-Verbindung Gehäuse: Titan, Ø 45 mm, Höhe 12,8 mm; mit schwarzer Titankarbid-Beschichtung; Saphirglas Band: Kautschuk, Faltschließe Preis: € 1350,Varianten: verschiedene Bandfarben Monza Calibre 17 Limited Edition Monaco Calibre 11 Monaco V4 Carbon Phantom Referenz: CR2080.FC6375 Werk: Automatik, TAG Heuer Kaliber 17 (Basis ETA 2894-2); Ø 28,6 mm, Höhe 6,1 mm; 37 Steine; 28.800 A/h; Gangreserve 42 Std. Funktionen: Stunden, Minuten, Kleine Sekunde; Chronograph; Datum Gehäuse: Titan mit schwarzer Titankarbid-Beschichtung, Ø 42 mm; Saphirglas; wasserdicht bis 10 bar Band: Rindleder, Faltschließe Preis: € 4700,- Referenz: CAW211P.FC6356 Werk: Automatik, TAG Heuer Kaliber 11 (Basis Sellita SW300 mit Modul 2006 von Dubois-Dépraz); Ø 30 mm, Höhe 7,3 mm; 59 Steine; 28.800 A/h Funktionen: Stunden, Minuten, Kleine Sekunde; Chronograph; Datum Gehäuse: Edelstahl, 39 x 39 mm, Höhe 14,5 mm; Saphirglas; Boden mit Sichtfenster; wasserdicht bis 10 bar Band: Rindleder, Faltschließe Preis: € 4995,- Referenz: WAW2091.FC6369 Werk: Automatik, TAG Heuer Kaliber V4; 35 x 31,5 mm, Höhe 9,15 mm; 48 Steine; 28.800 A/h; linear bewegliche Aufzugsschwungmasse aus Wolframkarbid, 4 Federhäuser, Kraftübertragung über 13 Miniatur-Zahnriemen, 39 Mikrokugellager Funktionen: Stunden, Minuten Gehäuse: Kompositmaterial (Karbon-MatrixVerbundwerkstoff), 41 x 41 mm, Höhe 16,5 mm; Saphirglas; Boden mit Sichtfenster; wasserdicht bis 10 bar Band: Reptilleder, Faltschließe Preis: € 42.950,- ARMBANDUHREN I SONDERAUSGABE GADEBUSCH Carrera Connected 72 | T UDOR T UD OR HE RI TA GE B LACK B AY REICHES ERBE Die Neuheiten der Rolex-Schwestermarke konzentrieren sich dieses Jahr auf die erfolgreiche Linie Heritage Black Bay. Die Prunkstücke der Kollektion sind die Modelle Bronze und Dark. D ie Geschichte der Tudor-Taucheruhr begann 1954 mit der Vorstellung der Referenz 7922. Mit ihrer ergonomischen Form, ihrem leicht ablesbaren Zifferblatt, dem präzisen Antrieb und der robusten Bauart bestätigte sie den Ansatz des amerikanischen Architekten Louis Sullivan: «form follows function». Auch 60 Jahre später ist die Heritage Black Bay noch ein funktionales und zuverlässiges Werkzeug für Taucher, denn die Anforderungen haben sich nicht verändert, und die eingeführten Veränderungen betreffen hauptsächlich die Material- und Antriebstechnik. Der Look der fünfziger Jahre ist heute populärer denn je, und so kam der Erfolg der Li- nie Heritage Black Bay vor drei Jahren nicht wirklich überraschend. Auf die erste Auflage des Modells mit weinroter Lünette folgte eine Variante mit blauem Drehring und schließlich die lang ersehnte Version mit schwarzer Lünette. Und 2016 schüttete Tudor ein Füllhorn mit neuen Modellen über der Sammlergemeinde aus. SONDERAUSGABE GADEBUSCH I ARMBANDUHREN T U D OR | 73 BIG IN BRONZE Mit 43 Millimetern Durchmesser ist die auf der BASELWORLD 2016 präsentierte Heritage Black Bay Bronze zwei Millimeter größer als ihre Schwestermodelle. Der stumpfe Glanz des hoch korrosionsfesten Materials – eine Legierung aus Kupfer und Aluminium – verleiht dem Modell Bronze einen sehr professionellen, «gebrauchten» Vintage-Look, und die Aussicht darauf, dass sich die Oberflächen im Laufe der Zeit noch weiter verfärben, versetzt die Sammler in helles Entzücken. Ein besonderes Feature der bronzenen Uhr ist das robuste Textilarmband, das ihr wie auch allen anderen Heritage-Modellen als Ergänzung zum serienmäßigen Lederband beiliegt. Seine besonde- ARMBANDUHREN I SONDERAUSGABE GADEBUSCH re Farbgebung erinnert an ein überliefertes Museumsmodell, das mit einem Zugband von einem Fallschirm ausgestattet war. Das französische Militär bezog die Tudor-Dienstuhren seinerzeit nämlich ohne Band und stattete die Zeitmesser mit eigenen Lederriemen oder Textilbändern aus anderen Beständen aus. Noch bedeutender ist die Tatsache, dass die Heritage Black Bay Bronze mit dem Automatik-Manufakturwerk MT5601 von Tudor ausgerüstet ist. Dabei handelt es sich um eine Ableitung des im letzten Jahr präsentierten Kalibers MT5612 ohne Datum. Das mit einer Silizium-Spirale bestückte Kaliber verfügt über eine Gangreserve von stolzen 65 Stunden. 74 | T UDOR BLACK IS BEAUTIFUL Auch die neue Heritage Black Bay Dark mit ihrem gebürsteten und schwarz PVD-beschichteten Edelstahlgehäuse – im «normalen» Durchmesser von 41 Millimetern – ist mit dem neuen Automatikwerk (Kaliberversion MT5602) ausgestattet, das wie alle Tudor-Manufakturkaliber mit einem Chronometerzeugnis der COSC ausgeliefert wird. Die schwarze Schönheit rundet die Kollektion der Black Bay ab, die mit drei Lünettenfarben inzwischen eine breite Palette bildet. Neu in der Reihe ist übrigens auch ein schweres Edelstahlband, das mit seitlich sichtbaren Nietköpfen an den Gliedern Erinnerungen an die alten Tudor-Stahlbänder weckt. Glücklicherweise ist die Verarbeitungsqualität mit massiven Gliederkörpern heute um einiges besser als bei den aus Blech gefalteten Exemplaren von einst … Dazu gibt es natürlich – wie zu den Lederbändern – auch eines der schönen Jacquard-Textilbänder zum Wechseln, mit denen Tudor bei der Einführung der Heritage-Kollektion einen neuen internationalen Trend gesetzt hat. SONDERAUSGABE GADEBUSCH I ARMBANDUHREN T U D OR MIDSIZE 36 MILLIMETER Vielleicht begründet die neue 36-Millimeter-Variante der Heritage Black Bay ebenfalls einen neuen Trend. Auf der BASELWORLD kam die diplomatisch als «Midsize» bezeichnete Gehäuseversion jedenfalls nicht nur bei Frauen gut an. Es steht zu hoffen, dass die (aus Platzgründen) noch mit dem Tudor Kaliber 2824 auf ETA-Basis ausgestattete Uhr die schöne Tradition der Konfirmationsuhr wiederbelebt. In Zeiten der akuten Smartwatch-Bedrohung könnte man das Handgelenk manch jungen Mannes mit einer hochwertigen Tudor-Uhr wirksam vor der elek tronischen Armfessel schützen … ARMBANDUHREN I SONDERAUSGABE GADEBUSCH | 75 Fotolia.de: © Jag_cz 76 | T UDOR T UD O R P E L AG OS UND NOR T H FLAG SCHLICHT UND ERGREIFEND Damit die Manufakturmarke nicht völlig im Strudel der eigenen Geschichte untergeht, definieren zwei moderne Modelle die Tugenden der «Tool Watches» neu. W Das Tudor Automatikkaliber MT5612 bzw. MT5621 (mit Gangreserveanzeige) debütierte 2015 in der Pelagos und der North Flag. Über kurz oder lang wird es aber zur Tudor-Standardausrüstung gehören. ährend Tudor im Jahr 2012 mit der historisierend gestalteten Heritage Black Bay ein echter Überraschungscoup gelang, ging die betont schlicht und professionell gestaltete Taucheruhr namens Pelagos (griechisch für «Meer») im Medientrubel etwas unter. Sie wirkte wie eine logische Weiterentwicklung der Black Bay, und es schien, als lägen 50 Jahre kontinuierliche Modellpflege zwischen den beiden Uhren. Dabei waren sie in der Tat gleichzeitig entstanden. Drei Jahre später wurde der Pelagos aber doch noch die verdiente Aufmerksamkeit zuteil: Tudor hatte sich entschlossen, das erste eigene Manufakturwerk in der schlichten Titan-Taucheruhr zu präsentieren, und ging mit dem Kaliber MT5612 auf der BASELWORLD 2015 an die Öffentlichkeit. Parallel dazu wurde auch noch das ebenfalls sehr schnörkellos gezeichnete Modell North Flag vorgestellt, dessen Kalibervariante MT5621 mit einer Gangreserveanzeige aufwarten konnte. Kein altes Rolex-Kaliber diente als Kopiervorlage für das Manufakturwerk, und auch mit den seit Jahrzehnten verwendeten ETA-Automatikwerken haben die zwei (d. h. mit den neuen Black-Bay-Varianten inzwischen sogar vier) Tudor-Kaliber nichts gemeinsam. Die moderne Konstruk- tion schöpft mit 31,8 bzw. 33,8 Millimetern Durchmesser (je nach Einbauort) den zur Verfügung stehenden Platz in den Gehäusen aus und leistet sich mit solide dimensionierten Brücken und Platinen eine Bauhöhe von 6,5 Millimetern. Die Unruh ist mit einer Silizium-Spirale ausgestattet, die Gangreserve beträgt über 65 Stunden. Selbstverständlich sind die neuen TudorWerke nach Chronometernorm reguliert und zertifiziert. Die Drehlünette der Pelagos ist mit einer Keramikeinlage versehen, und auch der fest stehende Glashaltering der North Flag ist mit einem Keramikring ausgelegt. Während das bis 500 Meter wasserdichte 42-Millimeter-Titangehäuse der Pelagos mit einem automatischen Heliumventil ausgestattet ist, gibt sich die 40 Millimeter durchmessende North Flag mit Edelstahlgehäuse betont schlicht. Alles konzentriert sich auf die klare und nüchterne Gestaltung des Zifferblatts, das mit seiner hervorragenden Ablesbarkeit auch bei schlechten Lichtverhältnissen punkten kann. Letzten Endes sind beide Modelle konsequent auf ihre Eignung als professionelle Zeitmesser zugeschnitten und machen dem Konzept der «Tool Watch», das sowohl Tudor als auch der großen Schwestermarke Rolex einst zum Erfolg verholfen hat, alle Ehre. SONDERAUSGABE GADEBUSCH I ARMBANDUHREN TUDOR | 77 Die Taucheruhr Pelagos ist wahlweise mit schwarzem oder blauem Zifferblatt und Lünette erhältlich. Das Modell North Flag gibt es mit EdelstahlGliederband und profiliertem Lederband. ARMBANDUHREN I SONDERAUSGABE GADEBUSCH T U DO R Heritage Black Bay Bronze Heritage Black Bay Dark Heritage Black Bay Referenz: 79250BM Werk: Automatik, Tudor Kaliber MT5601; Ø 33,8 mm, Höhe 6,5 mm; 25 Steine; 28.800 A/h; Silizium-Spirale; Gangreserve 70 Std.; geprüfter Chronometer (COSC) Funktionen: Stunden, Minuten, Zentralsekunde Gehäuse: Bronze, Ø 43 mm; Lünette einseitig drehbar, mit 60er-Teilung; Saphirglas; Krone verschraubbar; wasserdicht bis 20 bar Band: Textil, Dornschließe Bemerkung: zusätzliches Rindlederband im Lieferumfang enthalten Preis: € 3730,- Referenz: 79230DK Werk: Automatik, Tudor Kaliber MT5602; Ø 31,8 mm, Höhe 6,5 mm; 25 Steine; 28.800 A/h; Silizium-Spirale; Gangreserve 70 Std.; geprüfter Chronometer (COSC) Funktionen: Stunden, Minuten, Zentralsekunde Gehäuse: Edelstahl mit schwarzer PVD-Beschichtung, Ø 41 mm; Lünette einseitig drehbar, mit 60er-Teilung; Saphirglas; Krone verschraubbar; wasserdicht bis 20 bar Band: Edelstahl mit schwarzer PVD-Beschichtung, Faltschließe mit Sicherheitsbügel Bemerkung: zusätzliches Textilband im Lieferumfang enthalten Preis: € 4170,- Referenz: 79230R Werk: Automatik, Tudor Kaliber MT5602; Ø 31,8 mm, Höhe 6,5 mm; 25 Steine; 28.800 A/h; Silizium-Spirale; Gangreserve 70 Std.; geprüfter Chronometer (COSC) Funktionen: Stunden, Minuten, Zentralsekunde Gehäuse: Edelstahl, Ø 41 mm; Lünette einseitig drehbar, mit 60er-Teilung; Saphirglas; Krone verschraubbar; wasserdicht bis 20 bar Band: Textil, Dornschließe Preis: € 3430,Variante: mit Rindlederband (€ 3140,-) SONDERAUSGABE GADEBUSCH I ARMBANDUHREN TUDOR | 79 Heritage Black Bay Heritage Black Bay Heritage Black Bay 36 Referenz: 79230B Werk: Automatik, Tudor Kaliber MT5602; Ø 31,8 mm, Höhe 6,5 mm; 25 Steine; 28.800 A/h; Silizium-Spirale; Gangreserve 70 Std.; geprüfter Chronometer (COSC) Funktionen: Stunden, Minuten, Zentralsekunde Gehäuse: Edelstahl, Ø 41 mm; Lünette einseitig drehbar, mit 60er-Teilung; Saphirglas; Krone verschraubbar; wasserdicht bis 20 bar Band: Edelstahl, Faltschließe mit Sicherheitsbügel Bemerkung: zusätzliches Textilband im Lieferumfang enthalten Preis: € 3430,Variante: mit Rindlederband (€ 3140,-) Referenz: 79230N Werk: Automatik, Tudor Kaliber MT5602; Ø 31,8 mm, Höhe 6,5 mm; 25 Steine; 28.800 A/h; Silizium-Spirale; Gangreserve 70 Std.; geprüfter Chronometer (COSC) Funktionen: Stunden, Minuten, Zentralsekunde Gehäuse: Edelstahl, Ø 41 mm; Lünette einseitig drehbar, mit 60er-Teilung; Saphirglas; Krone verschraubbar; wasserdicht bis 20 bar Band: Rindleder, Faltschließe mit Sicherheitsbügel Bemerkung: zusätzliches Textilband im Lieferumfang enthalten Preis: € 3140,Variante: mit Edelstahlband (€ 3430,-) Referenz: 79500 Werk: Automatik, Tudor Kaliber 2824 (Basis ETA 2824-2); Ø 25,6 mm, Höhe 4,6 mm; 25 Steine; 28.800 A/h; Gangreserve 38 Std. Funktionen: Stunden, Minuten, Zentralsekunde Gehäuse: Edelstahl, Ø 36 mm; Saphirglas; Krone verschraubbar; wasserdicht bis 15 bar Band: Textil, Dornschließe Bemerkung: zusätzliches Edelstahlband im Lieferumfang enthalten Preis: € 2650,Variante: mit Rindlederband (€ 2360,-) Pelagos Heritage Advisor North Flag Referenz: 25600TB Werk: Automatik, Tudor Kaliber MT5612; Ø 31,8 mm, Höhe 6,5 mm; 26 Steine; 28.800 A/h; Silizium-Spirale; Gangreserve 70 Std.; geprüfter Chronometer (COSC) Funktionen: Stunden, Minuten, Zentralsek.; Datum Gehäuse: Titan und Edelstahl, Ø 42 mm; Lünette mit Keramikeinlage, einseitig drehbar, mit 60erTeilung; Saphirglas; Krone verschraubbar, Helium ventil; wasserdicht bis 50 bar Band: Edelstahl, Faltschließe mit Verlängerungsglied Bemerkung: zusätzliches Kautschukband im Lieferumfang enthalten Preis: € 4110,- Referenz: 79620TC Werk: Automatik, Tudor Kaliber 2892 mit Modul (Basis ETA 2892-A2); Ø 25,6 mm; 21 Steine; 28.800 A/h; Gangreserve 42 Std. Funktionen: Stunden, Minuten, Zentralsekunde; Wecker; Datum Gehäuse: Edelstahl, Titan, Ø 42 mm; Saphirglas; wasserdicht bis 10 bar Band: Reptilleder, Faltschließe mit Sicherheitsbügel Bemerkung: zusätzliches Seidenarmband im Lieferumfang enthalten Preis: € 5490,Variante: mit Edelstahlband (€ 5680,-) Referenz: 91210N Werk: Automatik, Tudor Kaliber MT5621; Ø 33,8 mm, Höhe 6,5 mm; 28 Steine; 28.800 A/h; Silizium-Spirale; Gangreserve 70 Std.; geprüfter Chronometer (COSC) Funktionen: Stunden, Minuten, Zentralsekunde; Gangreserveanzeige; Datum Gehäuse: Edelstahl, Ø 40 mm; Lünette mit Keramik ring; Saphirglas; Boden mit Sichtfenster; Krone verschraubbar; wasserdicht bis 10 bar Band: Edelstahl, Faltschließe Preis: € 3430,Variante: mit Rindlederband (€ 3330,-) ARMBANDUHREN I SONDERAUSGABE GADEBUSCH