Ausstellungen Exhibitions 2015
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Ausstellungen Exhibitions 2015
Ausstellungen Exhibitions 2015 Alicja Kwade, Reise ohne Ankunft (Rennrad), 2012, gebogenes Fahrrad/bent bike, Unikat/unique, Courtesy Alicja Kwade & Johann König, Berlin, Foto/photo: Roman März Die sieben unterschiedlich proportionierten Oberlichträume der 1913 erbauten Kunsthalle Nürnberg bieten mit ihrer Dramaturgie der Architektur Kunstschaffenden wie auch Kuratorinnen und Kuratoren immer wieder einen ausgezeichneten Rahmen für die Präsentation von monografischen Werkübersichten und thematischen Ausstellungen. Das neue Ausstellungsjahr eröffnet die in Berlin lebende Künstlerin Alicja Kwade, deren Objektassemblagen und Skulpturen an Versuchsanordnungen erinnern, mit denen sie etwa das Vergehen der Zeit und andere physikalische Gesetze hinterfragt. Folgend prägen zwei Ausstellungen das Programm, deren Ausgangspunkte große Sammlungen fotografischer Bilder sind. Peter Piller sammelt und ordnet gefundene Fotografien aus Regionalzeitungen sowie Luftbildaufnahmen von Eigenheimen neu und entdeckt dabei neue Typologien. Martin Dammann findet Vorbilder für seine Aquarelle und Zeichnungen vor allem im Londoner Archive of Modern Conflict. Das Archiv hat sich auf das Sammeln von Fotografien spezialisiert, mit denen Soldaten ihre Freizeit dokumentieren. Beide Künstler geben dabei auf sehr unterschiedliche Weise Einblicke in private wie auch öffentliche Lebensräume. Die Frage nach der Überlagerung von Privatem und Öffentlichem steht auch zum Jahresende im Fokus der Ausstellung Das Interieur in der Gegenwartskunst. In unserer global vernetzen Welt schwindet zunehmend die Trennung zwischen Arbeit und Freizeit. Dies beeinflusst die Gestaltung des Wohnens ebenso wie alle anderen Aspekte des Lebens. Eine Wohnung kann ebenso kultureller Imagefaktor wie auch privater Rückzugsort sein, an dem sich physische und psychische Bedürfnisse mit Lebenserinnerungen mischen. Die Ausstellung spannt den Bogen zwischen diesen Polen und untersucht das Interieur als Spiegelung zeitgenössischer Lebenswirklichkeiten. Außerdem bezieht Henriette Grahnert ab September für fünf Monate das Studio im Atelier- und Galeriehaus Defet. Die 1977 in Dresden geborene, in Leipzig lebende Künstlerin erhält das Marianne-Defet-Malerei-Stipendium, das im Herbst 2015 wieder von der Kunsthalle Nürnberg betreut wird. The seven variously proportioned rooms of Kunsthalle Nürnberg, built in 1913, are all lit from above: repeatedly, their rather dramatic architecture offers artists as well as curators an excellent context for the presentation of both monographic work surveys and thematic exhibitions. The new year of exhibitions is being opened by Berlin-based artist Alicja Kwade, whose assemblages of objects and sculptures are reminiscent of experimental set-ups with which she investigates e.g. the passage of time and other physical laws. The subsequent programme is shaped by two exhibitions whose starting points are large collections of photographic images. Peter Piller collects and re-arranges found photographs from regional newspapers, as well as aerial images of privately owned houses, unearthing new typologies in the process. Martin Dammann finds most of the original patterns for his watercolours and drawings in the London Archive of Modern Conflict. The archive specialises in collecting photographs in which soldiers capture their free time. Both artists offer insights into private as well as public spheres in their work, albeit in very different ways. The question of how the private and the public overlap is also a focus of our final exhibition this year, The Interior in Contemporary Art. In our world of global networking, distinctions between work and free time are disappearing more and more. This influences the design of our homes as well as all other aspects of life. An apartment can be a cultural image factor as well as a private place of refuge where physical and psychological needs are combined with memories of our lives. The exhibition covers the full spectrum between these poles, investigating the interior as a reflection of contemporary existential realities. As from September, Henriette Grahnert will be moving into the studio in the Atelier- und Galeriehaus Defet for five months. Born in Dresden in 1977 and now living in Leipzig, the artist receives the Marianne Defet Painting Fellowship, which Kunsthalle Nürnberg is again managing in autumn 2015. Alicja Kwade, Fahrrad, 2014, mixed media, Unikat/unique, Courtesy Alicja Kwade & Johann König, Berlin, & Kamel Mennour, Paris & Grieder Contemporary, Zürich & 303 gallery, New York, Foto/photo: Roman März Susan Hiller: From Here to bis 19. Februar 2012 Alicja Kwade. Warten aufEternity Gegenwart II 12.03.– 24.05.2015 Eröffnung/ Opening: Mi/Wed, 11.03., 20 Uhr/8 pm In den Werken von Alicja Kwade (geb. 1979 in Kattowitz/Polen, lebt und arbeitet in Berlin) spielt das Material, seine Zusammensetzung, Historie und Wertigkeit eine zentrale Rolle. In den vergangenen Jahren entwickelte die Künstlerin mit konzeptueller Stringenz einen vielfältigen Werkstoffkanon, den sie in ihren Arbeiten immer wieder variiert. Dabei finden gesammelte Alltagsobjekte wie Lampen, Uhren oder Porzellanfiguren ebenso Verwendung wie Metallplatten, Spiegel oder Steine. Besucher der Kunsthalle Nürnberg kennen Alicja Kwade bereits durch ihre Beteiligung an der Gruppenausstellung Goldrausch (2012): Hier präsentierte die Künstlerin die Skulptur KOHLE (1 T Rekord), bei der sie handelsübliche Kohlebriketts mit Blattgold ummantelte. Mit den so entstandenen (vermeintlichen) Goldbarren schuf sie Verwirrung in der Frage nach dem materiellen Wert ihrer Werkstoffe. Alicja Kwade gelingt in ihrem Werk der Spagat zwischen diskursiver Qualität und ästhetischer Präzision: Ihre Skulpturen und Installationen thematisieren physikalische, gesellschaftliche, ökonomische, empirische oder auch kosmologische Phänomene, die unsere alltägliche Realität bestimmen. Durch pointierte Eingriffe wie Verformungen und Spiegelungen, Doppelungen und Vervielfältigungen, aber auch durch eine ungewöhnliche Kombinatorik, provoziert die Künstlerin jedoch ein gedankliches Stolpern. Neue Kausalketten lassen uns an der Absolutheit naturwissenschaftlicher Gesetze oder kollektiver Wertvorstellungen zweifeln, vermeintliche Wahrheiten werden ebenso auf den Kopf gestellt wie vertraute Sehgewohnheiten. Die Ausstellung entstand in Kooperation mit dem Kunstmuseum St. Gallen. Im Verlag der Buchhandlung Walther König erscheint im Frühjahr 2015 ein umfangreicher Ausstellungskatalog. In the works of Alicja Kwade (born in Kattowitz/Poland in 1979, lives and works in Berlin) a central part is played by the material, its composition, history and values. In the past few years, with great conceptual precision, the artist has developed a diverse canon of materials, constantly varying its usage within her works. Collected everyday objects such as lamps, clocks or porcelain figures are incorporated alongside metal sheeting, mirrors or stones. Visitors to the Kunsthalle Nürnberg already know Alicja Kwade‘s work after her participation in the group exhibition Goldrausch (2012): there, the artist presented the sculpture KOHLE (1 T Rekord), in which she coated the coke briquettes commonly available on the market with a thin layer of gold leaf. The (apparently) golden bars created in this way generated confusion regarding the concrete value of her artistic materials. In her work Alicja Kwade accomplishes a successful balancing act between discursive quality and aesthetic precision: the themes of her sculptures and installations are the physical, social, economic, empirical or even cosmological phenomena that define our everyday reality. However, through pointed interventions such as distortions and reflections, doubling and multiplication, but also by implementing unusual combinations, the artist causes the mind to stumble and falter. New causal chains lead us to doubt the absolute nature of natural scientific laws or collective value concepts; supposed truths as well as familiar viewing habits are turned upside down. This exhibition has been conceived in cooperation with the Kunstmuseum St. Gallen. A comprehensive exhibition catalogue will be published by Verlag der Buchhandlung Walther König in the spring of 2015. Peter Piller, aus/from Regionales Leuchten, 2000–2005, Courtesy Capitain Petzel, Berlin; © Peter Piller/2015 Pro Litteris, Zürich/Zurich Peter Piller. Belegkontrolle Document Control Eröffnung/ Opening: Fr/Fri, 12.06., 20 Uhr/8 pm 13.06.–16.08.2015 Die Ausstellung Belegkontrolle von Peter Piller gibt einen umfassenden Überblick über das vor allem aus gefundenen, aber auch aus eigenen Fotografien bestehende Werk. Der Titel Belegkontrolle verweist auf Peter Pillers Arbeit bei einer Werbeagentur, für deren Kunden er als Student prüfte, ob und wo ihre Anzeigen erschienen waren. Beim täglichen Durchblättern der Zeitungen fielen ihm formale Übereinstimmungen bei bestimmten Fotografien auf, die er sammelte, ordnete und lakonisch betitelte wie etwa Schießende Mädchen, Noch ist nichts zu sehen (Bauerwartungsflächen), Auto berühren oder In Löcher blicken. Inzwischen hat Peter Piller ein Archiv mit mehr als 7.000 Abbildungen der Dokumentarund Gebrauchsfotografie aus Regionalzeitungen aufgebaut. Die wesentlichen Arbeitsschritte liegen im Sammeln, Sichten, Auswählen und Ordnen. Dabei verändert der Künstler das gefundene Material nicht, aber durch die Kombination und Verdichtung von Motiven verändert sich ihre Bedeutung. Wiederkehrende Bilder von Alltagsritualen wie etwa Ortsbesichtigung erhalten ohne ihren lokalen Kontext eine andere Bedeutung. Peter Piller geht es nicht zuletzt um die Frage, wie die Wirklichkeit in unterschiedlichen Medien dargestellt bzw. überhaupt erst hergestellt wird und wie schnell diese Wirklichkeit durch eine andere ersetzt werden kann, wenn die Bilder aus ihrem ursprünglichen Zusammenhang genommen werden. Peter Piller ist 1968 geboren, lebt in Hamburg und hat eine Professur für Fotografie im Feld zeitgenössischer Kunst an der HfG Leipzig. Die Ausstellung Belegkontrolle wird in Kooperation mit dem Fotomuseum Winterthur, dem Centre de la Photographie Genève und der Städtischen Galerie Nordhorn organisiert. Die begleitende Publikation Albedo mit Beiträgen von zwölf international renommierten Autorinnen und Autoren erschien im Verlag der Buchhandlung Walther König und ist der erste Band mit Texten zum Werk von Peter Piller. Peter Piller‘s exhibition Document Control provides a comprehensive overview of his œuvre, comprising mainly found material but also some photographs taken by the artist himself. The title Document Control is a reference to Peter Piller‘s work for an advertising agency as student. There, he checked on the customers‘ behalf whether and where their advertisements had been published. Leafing through the newspapers each day, he noted formal correspondencies in certain photographs, which he collected, arranged and gave laconic titles such as Schießende Mädchen (Shooting Girls), Noch ist nichts zu sehen (Bauerwartungsfläche) (Not Yet to Be Seen [Prospective Building Sites]), Auto berühren (Touching Car) or In Löcher blicken (Looking Into Holes). In the meantime, Peter Piller has collected together an archive with more than 7,000 documentary and commercial photographic images from regional newspapers. The key stages of his work are those of collecting, viewing, selecting and arranging. The artist does not alter the found material during this process but its meaning changes as a result of his combinations and concentrations of motifs. Recurring images of everyday rituals like Ortsbesichtigung (Site Survey) suddenly bear a different meaning without their local context. Not least, Peter Piller is interested in the question of how reality is portrayed or indeed even manufactured in different media, and how quickly this reality can be replaced by another when the images are removed from their original contexts. Peter Piller was born in 1968; he lives in Hamburg and is a professor of photography in the field of fine art at the HfG/College of Design, Leipzig. The exhibition Document Control is being organised in cooperation with the Fotomuseum Winterthur, the Centre de la Photographie Genève, and the Städtische Galerie Nordhorn. The accompanying publication Albedo with contributions by twelve authors of international repute was published by Verlag der Buchhandlung Walther König: it is the first volume of texts on the work of Peter Piller. Martin Dammann, Mit dem Rücken zur Wand, 2014, Aquarell auf Hartfaser/watercolour on hard-fibre panel, Courtesy Martin Dammann und/and Galerie Barbara Thumm, Berlin Martin Dammann. Zum Resultat beruhigter Tumult Eröffnung/ Opening: Mi/Wed, 09.09., 20 Uhr/8 pm 10.09.– 08.11.2015 Martin Dammann (geb. 1965 in Friedrichshafen, lebt und arbeitet in Berlin) ist bekannt für großformatige Aquarelle, doch auch Videofilme, Fotoarbeiten und Zeichnungen gehören zu seinem Werk. Als Ausgangspunkt für seine Aquarelle und Zeichnungen dienen vor allem Amateurfotografien, die private Erinnerungen oder Ereignisse festhalten. Dabei ist das Archive of Modern Conflict in London, das er seit vielen Jahren bei der Erweiterung seiner Bestände unterstützt, eine der Hauptquellen. Diese Sammlung von privaten Fotografien vor dem Hintergrund von politischen Konflikten und Kriegen seit dem Ersten Weltkrieg umfasst mittlerweile rund 4 Millionen Artefakte. Ganz ähnlich wie Peter Piller hat auch Martin Dammann während seiner langjährigen Tätigkeit für das Archiv begonnen, eine eigene Sammlung von Fotografien aufzubauen. Durch die Übertragung in die Aquarellmalerei werden die ursprünglichen Bildmotive teilweise abstrahiert. Aufgetragen auf großformatige, weiß beschichtete Hartfaserplatten verschwimmen die Konturen, da die Oberfläche der Hartfaserplatten die wasserbasierten Farben abstößt. Das Motiv, das aus der Ferne meist gut zu erkennen ist, löst sich bei näherer Betrachtung auf. Die Übertragung der Erinnerung von der Fotografie in ein anderes Medium, wie die Malerei oder auch die Zeichnung, verstärkt die Unsicherheit, was Bilder eigentlich erzählen und was sie bewirken können. Doch genau diese Ungewissheit, erzeugt durch das Fragmentarische, Flüchtige und Hybride in Dammanns Bildern, setzt erst den Prozess der Erinnerung in Gang, der sowohl als Konfrontation mit der eigenen Vergangenheit wie auch mit dem Fremden erlebt wird. Die Ausstellung von Martin Dammann in der Kunsthalle Nürnberg gibt anhand der vor allem in den letzten Jahren geschaffenen Arbeiten einen konzentrierten Einblick in sein Werk. Zur Ausstellung wird ein Katalog erscheinen. Martin Dammann (born in Friedrichshafen in 1965, lives and works in Berlin) is known for his large-format watercolours, but his œuvre also includes video films, photographs and drawings. Amateur photographs capturing private memories or events serve as a starting point for his watercolour works and drawings. In this, a major source of material is the Archive of Modern Conflict in London, whose collections he has been helping to develop for many years. This collection of private photographs against the background of political conflicts and wars since the First World War now encompasses a total of circa 4 million artefacts. In a very similar way to Peter Piller, Martin Dammann, during his many years of activity for the archive, also began to gather together his own collection of photos. The original picture motifs are abstracted to some extent through their transposition into watercolour painting. Applied onto large-format hard-fibre panels coated in white, the contours become blurred, since the hard-fibre surface repels the waterbased paints. The motif can still be recognised from a distance but dissolves when viewed from close up. The transfer of a memory from photography into a different medium, like painting or drawing, underlines our uncertainty regarding what images actually tell us and what impact they may have. But it is precisely this uncertainty, created by the fragmentary, fleeting and hybrid in Dammann‘s images, that sets the process of memory in motion; a process experienced as confrontation not only with one‘s own past but also with the unfamiliar. Martin Dammann‘s exhibition at Kunsthalle Nürnberg offers a concentrated insight into his œuvre on the basis of works created predominantly in recent years. A catalogue will be appearing for the exhibition. Claudia Wieser, The Mirror, Marianne Boesky Gallery, New York 2013, Courtesy Claudia Wieser; Foto/photo: Jason Wyche Das Interieur in der Gegenwartskunst The Interior in Contemporary Art 03.12.2015 –21.02.2016 Eröffnung/ In unserer gegenwärtigen Welt scheint der Mensch zwischen widersprüchlichen Bedürfnissen zu pendeln: Seine Sehnsucht nach Freiheit und Mobilität steht neben dem Opening: Wunsch nach Geborgenheit und einem vertrauten Refugium. Im Zeitalter global vernetzter Aktivität gewinnt – nur scheinbar widersprüchlich – gerade der private MikroMi/Wed, 02.12., kosmos an Bedeutung. Das Zuhause ist zum Mittelpunkt des sozialen Lebens geworden und Beruf, Kommunikation und Konsum sind heute möglich, ohne das private 20 Uhr/8 pm Heim zu verlassen. Doch wie wird dieses künftig aussehen, wenn es zwischen Privatsphäre und Öffentlichkeit, zwischen Arbeit und Freizeit, zwischen Tag und Nacht kaum mehr objektive Unterscheidungskriterien gibt? Die Interieurdarstellung erlaubt per se den Blick in einen Raum, der als explizit privater Ort gerade vor diesen Einblicken geschützt sein sollte. Diese Einblicke sind heute omnipräsent. Unzählige Hochglanzmagazine, boomende Möbelmessen, überfüllte Einrichtungshäuser und bunte Fernsehformate zeigen wie Immobilien verkauft, Häuser renoviert und Einrichtungen ausgetauscht werden: Wir erleben eine Renaissance des Wohnens. Das Interieur ist ein Thema von anthropologischer Tragweite und zugleich ein Zeitphänomen von ausgesprochener Aktualität. Auch in der Gegenwartskunst erscheint das Interieur auffallend präsent. Die traditionsreiche Bildgattung erlebt eine Revitalisierung und Bilder des Privaten rücken in den Fokus. Die internationale Gruppenausstellung zeigt, wie variantenreich sich Künstlerinnen und Künstler heute dieser Bildgattung nähern. Dabei kann das Interieur als Reflexion unseres Alltags dienen oder auch kulturelle Aspekte des Heims thematisieren. Ebenso dient es als Metapher für die psychische Innenwelt der Bewohner oder als Medium der Erinnerung. In the contemporary world mankind seems to oscillate between contradictory desires: a longing for freedom and mobility exists parallel to a wish for security and a familiar refuge. In the age of global networking it is and this is only an apparent contradiction precisely the private microcosm that is growing in importance. The home has become a centre of social life and professional work, and today, communication and consumerism are possible without leaving one‘s own private nest. But what will things be like in future, when there are scarcely any objective criteria of distinction left between private and public sphere, between work and free time, between day and night? The depiction of the interior, per se, permits us to look into a space that should, as an explicitly private place, be protected from such “insights”. Today insights of this kind are omnipresent. Innumerable glossy magazines, booming trade fairs, overfilled furniture stores and diverse TV formats show how property is bought, houses restored, and furnishings exchanged: we are experiencing a renaissance of “living”, and the interior is a topic of anthropological significance as well as a contemporary phenomenon with extreme relevance. The interior also appears strikingly present in contemporary art. This highly traditional picture genre is being revitalised and a new focus is emerging on images of the private sphere. The international group exhibition shows the rich diversity of artistic approaches to this image genre today. Here, the interior may function as a reflection of our everyday life or examine cultural aspects of the home as its theme. Equally, it serves as a metaphor for its inhabitants‘ inner, psychological world or as a medium of remembrance. Cornelia Baltes in: Ausstellung/exhibition Off The Wall!, 2014, Foto/photo: Annette Kradisch Kunstvermittlung Art Education • Kunst- und Kulturpädagogisches Zentrum der Museen in Nürnberg (KPZ) Das KPZ betreut als museumspädagogischer Dienst mehr als ein Dutzend Museen und Ausstellungsorte der Stadt Nürnberg und des Germanischen National museums. In der Kunsthalle Nürnberg bietet das KPZ während der Laufzeit der Ausstellungen öffentliche Führungen jeden Mittwoch um 18.15 Uhr und jeden Sonntag um 11 Uhr an. Weitere Führungen für alle Altersgruppen auf Anfrage. Daneben organisiert und betreut das KPZ Themenführungen und Workshops zu den Aus stellungen. Info unter KPZ II (Abt. Erwachsene und Familien) Tel. 09 11 / 13 31-238, [email protected], www.kpz-nuernberg.de. Ebenso erarbeitet das KPZ auch Angebote für Schulklassen aller Schularten. Info unter KPZ I (Abt. Schulen) Tel. 09 11 / 13 31-241, [email protected], www.kpz-nuernberg.de Neu Familien bevorzugt! Einmal monatlich kostenlose Kinderbetreuung (ab 5 Jahren) während die Eltern die Ausstellungen besuchen. Termine unter www.kunsthalle.nuernberg.de • Kunst in Kürze Kostenlose Mittagsführungen an ausgewählten Dienstagen um 12.30 Uhr. Während einer ca. 20-minütigen Kurzführung werden jeweils unterschiedliche Themen einer Ausstellung vorgestellt. Die Besucher werfen dabei einen konzentrierten Blick auf die Werke und können die Anregungen im Anschluss bei einer kostenlosen Tasse Kaffee noch einmal auf sich wirken lassen. • Kuratorenführungen Jeweils am ersten und am letzten Mittwoch während der Laufzeit der Ausstellungen laden die Ausstellungsmacher zu einer speziellen Führung ein. Dies gibt die Gelegenheit, einen Blick auf die Ausstellung zu werfen, hinter die Kulissen des Ausstellungsbetriebs zu schauen und gezielte Fragen an die Kuratoren zu stellen. • Führung für Gehörlose Zu jeder Ausstellung bieten wir eine Führung für Gehörlose an. Die Termine werden in den Einladungskarten, auf unserer Internetseite www.kunsthalle.nuernberg.de und in der Tagespresse bekanntgegeben. Die Führungen werden durch den Rotary Club Nürnberg unterstützt. • Reden über Kunst Ziel der moderierten Kunstgespräche, zu denen Gäste aus verschiedenen Berufen und Wissenschaftszweigen eingeladen werden, ist es, die Ausstellungen aus einem anderen Blickwinkel zu sehen und dadurch über den Tellerrand der kunsthistorischen Betrachtung zu schauen. Alle Besucher und Besucherinnen können die Diskussion ver folgen, sind aber auch herzlich eingeladen, sich an den Gesprächen zu beteiligen. Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit der Evang. Stadtakademie Nürnberg statt. Museums of Nuremberg Art and Cultural Education Centre As an educational museum service, the KPZ supervises more than a dozen museums and exhibition venues in the city of Nuremberg, as well as the Germanisches Nationalmuseum. At the Kunsthalle Nürnberg, the KPZ offers guided tours in English on request and by advance reservation. Info from KPZ II (Dept. Adults and Families) Phone 09 11 / 13 31-238, [email protected], www.kpz-nuernberg.de. Kunsthalle Nürnberg im KunstKulturQuartier, Lorenzer Straße 32, 90402 Nürnberg, Deutschland Tel. +49-(0)9 11 / 2 31-28 53, Fax +49-(0)9 11 / 2 31-37 21, [email protected], www.kunsthalle.nuernberg.de Öffnungszeiten: Di, Do bis So und an Feiertagen 10–18 Uhr, Mi 10–20 Uhr, Mo sowie am 03.04, 24., 25. u. 31.12. geschlossen Verkehrsverbindungen: U-Bahn: Alle Linien, Haltestelle Hauptbahnhof, Straßenbahn: Linie 8, Haltestelle Marientor, Parkhäuser: Adlerstraße, Katharinenhof, Insel Schütt, Rosa-Luxemburg-Platz, Hauptbahnhof Kunsthalle Nürnberg im KunstKulturQuartier, Lorenzer Straße 32, 90402 Nuremberg, Germany Phone +49-(0)9 11 / 2 31-28 53, Fax +49-(0)9 11 / 2 31-37 21, [email protected], www.kunsthalle.nuernberg.de Opening times: Tuesday, Thursday to Sunday and on bank holidays 10 am–6 pm, Wednesday 10 am–8 pm, closed on Mondays and on 3 April 24, 25 and 31 Dec. How to find us: Metro: All lines, Hauptbahnhof station, Tram: Line 8, Marientor stop, Parking: Adlerstraße, Katharinenhof, Insel Schütt, Rosa-Luxemburg-Platz, Hauptbahnhof Die Kunsthalle wird unterstützt durch Contemporaries e.V. vereint für die Kunsthalle Nürnberg. The Kunsthalle is sponsored by Contemporaries e.V. friends of the Kunsthalle Nürnberg. Informationen zum Förderverein und Aufnahmeanträge unter Tel. +49-(0)9 11 / 2 31-28 53 Application forms and information are available on request: phone +49-(0)9 11 / 2 31-28 53 und www.contemporaries-nuernberg.de and www.contemporaries-nuernberg.de Impressum: Stadt Nürnberg, Kunsthalle Nürnberg im KunstKulturQuartier, Lorenzer Straße 32, 90402 Nürnberg, Druck: Nova.Druck Goppert GmbH, Andernacher Straße 20, 90411 Nürnberg, Gestaltung: Martin Küchle Kommunikationsdesign