Weihnachtsbaum mit Fuballfahne
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Weihnachtsbaum mit Fuballfahne
Weihnachtsbaum mit Fußballfahne Profi-Fan Sven Hieronymus in Mommenheim Vom 12.12.2006 Von Julia Schilling MOMMENHEIM Dem Turn- und Sportverein Mommenheim ist es zu verdanken, dass Sänger, Schreiber, Kabarettist und Frontmann von "Se Bummtschacks", Sven Hieronymus, mit seinem "Best of"- Programm "Ich geh´ depp" in der Gemeindehalle Station machte. Der Mainzer präsentierte das Beste aus "Ich geh´ nimmer nuff" und "Ich werd´ depp", seinen erfolgreichen Bühnenstücken. "Blöde Geschichten aus meinem Leben" standen ebenso auf dem Programm, wie solche vom 1. FSV Mainz 05. Eine Mischung, die in Mommenheim für ausgelassenes Gelächter sorgte. Wer ist das überhaupt, dieser Mann, Ende 30, mit gelber Brille, blonden langen Haaren und einem verwaschenen 05er-Dress mit Rechtschreibfehler im Aufdruck? Das ist Sven Hieronymus. Genauer: "Sven Hieronymus, Mainz, 05", denn er ist ja schließlich der erste Profifan vom Bruchweg. Und mit seinem Verein, da kennt er sich wirklich aus, der Sven. Zusammen mit seinem Publikum "rechnet" er aus, warum Mainz im UEFA-Cup spielen durfte oder erzählt von seinen Anfängen im Stadion: "Es gab schon Zeiten, da habe ich alleine auf der Bühne gesessen. Und wenn der Reporter die Elf vom Bruchweg betitelt hat - dann meinte er uns Fans!" Mit 17 Jahren begann Sven Hieronymus Schlagzeug zu spielen und gründete daraufhin die Heavy-Metal-Band "Saint Vania". Der Grundstein seiner musikalischen Karriere war somit gelegt, wenn diese auch etwas schleppend anlief. Aus einem Partyspaß entstand schließlich vor 13 Jahren die "Musikspielkapelle Se Bummtschacks", der sich Sven Hieronymus dann - ebenfalls am Schlagzeug - ausgiebig widmete. "Irgendwann musste ich leider feststellen, dass ich als Schlagzeuger völlig ungeeignet bin", scherzt Hieronymus. "Das wussten auch alle bei `Saint Vania`, aber niemand sagte es mir. Rausschmeißen wollte man mich bei `Se Bummtschacks` auch nicht, und so ließen sie mich eben singen." Sven Hieronymus ist der Meinung, singen könne er auch nicht viel besser, aber auf diese Weise trommele er zumindest nicht mehr alle Songs "kaputt". Nachdem "Sänger" Hieronymus feststellte, dass die Leute zwar seinen Gesang ablehnten, aber sein "Gebabbel" ganz nett fanden, entschloss er sich als Kabarettist aufzutreten. "Und weil mir beim Babbeln nicht ständig jemand zuhören kann, begann ich außerdem zu schreiben", erzählt der Mainzer. Also schreibt Hieronymus Kolumnen für die Allgemeine Zeitung und bringt diese in Buchform auf den Markt. Seit 2004 steht er auch ohne Band auf der Bühne. Seine Fußballleidenschaft zeigt sich übrigens auch in der Dekoration: Wände, Decke, Tische, sogar der große Weihnachtsbaum in einer Bühnenecke ist mit 05er-Wimpeln und Fahnen behängt. Auch das Publikum ließ sich nicht lumpen und erschien in rotweißer Fanausrüstung. Gefundenes Fressen für Hieronymus, der liebend gern und erbarmungslos von der Bühne herunter mit den Zuschauern scherzt.