Beton nach SN EN 206-1
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Beton nach SN EN 206-1
Strength. Performance. Passion. Beton nach SN EN 206-1 einschliesslich der Nationalen Elemente NE Holcim (Schweiz) AG Vorwort Diese Broschüre enthält die wichtigsten Angaben zur Norm SN EN 206-1, inklusive der Nationalen Elemente NE. Informationen werden ausschliesslich für Beton nach Eigenschaften gegeben. Grundlegende Anforderungen sind im vorderen Teil der Broschüre aufgeführt und sind farblich gekennzeichnet. Zusätzliche Anforderungen und Angaben zur Verwendung von Zusatzmitteln und Zusatzstoffen sowie die üblichen Betonsorten sind im hinteren Teil der Broschüre aufgeführt. Festlegung für Beton nach Eigenschaften Beton nach SN EN 206-1 C25/30 XC4, XF1 Dmax = 32 Cl 0,20 C3 Druckfestigkeitsklasse Expositionsklasse(n) Grösstkorn Chloridgehaltsklasse Konsistenzklasse Rohdichte Zusätzliche Anforderungen Konformität Betonhersteller, die nicht gemäss Anhang C der SN EN 206-1 zertifiziert sind, dürfen keine Betone nach SN EN 206-1 anbieten. 2 Beton nach SN EN 206-1 Druckfestigkeitsklassen BetonLeichtbeton Charakteristische Mindestdruckfestigkeit 1) von Zylindern 2) 3) fck, cyl [N/mm2] Charakteristische Mindestdruckfestigkeit 1) von Würfeln 2) 4) fck, cube [N/mm2] Charakteristische Mindestdruckfestigkeit 1) von Zylindern 2) 3) fck, cyl [N/mm2] Charakteristische Mindestdruckfestigkeit 1) von Würfeln 2) 4) fck, cube [N/mm2] C8/10 C12/15 8 12 10 15 LC8/9 LC12/13 8 12 9 13 C16/20 C20/25 16 20 20 25 LC16/18 LC20/22 16 20 18 22 C25/30 C30/37 25 30 30 37 LC25/28 LC30/33 25 30 28 33 C35/45 C40/50 35 40 45 50 LC35/38 LC40/44 35 40 38 44 C45/55 C50/60 45 50 55 60 LC45/50 LC50/55 45 50 50 55 C55/67 C60/75 55 60 67 75 LC55/60 LC60/66 55 60 60 66 C70/85 C80/95 70 80 85 95 LC70/77 LC80/88 70 80 77 88 C90/105 C100/115 90 100 105 115 Druckfestigkeitsklasse Druckfestigkeitsklasse 1) Unter Berücksichtigung des 5%-Fraktilwertes. 2) Lagerung der Probe unter Wasser, Prüfalter 28 Tage. 3) Zylinder: ∅ 150 mm, h = 300 mm. 4) Würfel: Kantenlänge 150 mm. Häufig verwendete Druckfestigkeitsklassen sind fett gedruckt. Beton nach SN EN 206-1 3 Angriff auf Expositionsklassen Klasse Umgebung Anwendungsbeispiele Kein Angriffsrisiko unbewehrter Beton oder ohne eingebaute Metallteile, in einer nicht aggressiven Umgebung. Vor Frost geschützte unbewehrte Fundamente, unbewehrte Bauteile in Gebäuden mit sehr geringer Luftfeuchtigkeit. X0 Bewehrung Bewehrungskorrosion, ausgelöst durch die Karbonatisierung des Betons XC1 trocken oder ständig nass bewehrte Bauteile in Gebäuden mit geringer Luftfeuchtigkeit, ständig in Wasser eingetauchte Bauteile XC2 nass, selten trocken Fundamente XC3 mässige Feuchte Bauteile im Aussenbereich, vor Regen geschützt, offene Hallen, feuchte Räume XC4 wechselnd nass und trocken Bauteile im Aussenbereich, der Witterung ausgesetzt, Pfeiler, Balkone, Fassadenelemente, Brüstungen Bewehrungskorrosion, ausgelöst durch Chloride Betonoberflächen in Strassennähe, die chloridhaltigem Sprühnebel ausgesetzt sind XD1 mässige Feuchte XD2a nass, selten trocken, Schwimmbäder Chloridgehalt ≤ 0.5 g/l („Süsswasser“) XD2b nass, selten trocken, Solebäder, Bauteile in Kontakt mit chloridhaltigen Industrieabwässern Chloridgehalt > 0.5 g/l („Salzwasser“) XD3 wechselnd nass und trocken Brückenelemente, Parkdecks, Stützmauern, Fahrbahndecken, die chloridhaltigem Spritzwasser ausgesetzt sind Beton Frostangriff mit oder ohne Taumittel XF1 mässige Wassersättigung, ohne Taumittel senkrechte Betonoberfläche, die Regen und Frost ausgesetzt ist XF2 mässige Wassersättigung, mit Taumittel senkrechte Betonoberfläche, die chloridhaltigem Sprühnebel und Frost ausgesetzt ist XF3 starke Wassersättigung, ohne Taumittel horizontale Betonoberfläche, die Regen und Frost ausgesetzt ist (ohne Taumittel) XF4 starke Wassersättigung, mit Taumittel Betonoberfläche, die chloridhaltigem Spritzwasser ausgesetzt ist: Mauerkronen bei Brücken, Fahrbahndecken, Bushaltestellen Chemischer Angriff Sulfatangriff aus Grundwasser und Böden XA1 (Sulfat) schwacher Angriff XA2 (Sulfat) mittlerer Angriff XA3 (Sulfat) starker Angriff g) Bauteile in direktem Kontakt mit dem Erdreich Fundamente, Tunnel, Pfähle Andere chemische Angriffsarten XA1 schwacher Angriff Güllebehälter, Absetzbecken von Kläranlagen XA2 mittlerer Angriff Belebungsbecken (Nitrifikation/Denitrifikation) von Kläranlagen, Trinkwasserreservoire mit weichem Wasser, chemische Reinigung von Schwimmbädern XA3 starker Angriff g) Kühltürme, Biogasanlagen, Gärfuttersilos, Kanalisationen a)Der Mindestzementgehalt gilt ohne Anrechnung von Zusatzstoffen und für ein Grösstkorn Dmax = 32 mm. Für andere Dmax muss der Mindestzementgehalt entsprechend der Tabelle „Mindestzementgehalt“ angepasst werden (Seite 8). b)Prüfungen gemäss Norm SIA 262/1. WL = Wasserleitfähigkeit (Anhang A), 4 Beton nach SN EN 206-1 KW = Karbonatisierungswiderstand (Anhang I), FT = Frost-Tausalzwiderstand (Anhang C), CW = Chloridwiderstand (Anhang B) und SW = Sulfatwiderstand (Anhang D, Grenzwert 1.2 ‰ Ausdehnung). c)Zulassung für einen Hersteller. d)Die Mindestzementgehalte sind um 20 kg/m3 zu erhöhen. CEM I Normo, Albaro, Protego CEM II/A-LL Fluvio CEM II/A-D Fortico CEM III/A Modero 3A CEM III/B Modero 3B CEM II/B-M (V-LL) c) Bisolvo CEM II/B-M (T-LL) c) Optimo CEM II/B-M (S-T) c) Robusto CEM II/A-M (D-LL) CEM II/B-LL d) CEM II/A-S CEM II/A-M (V-LL) c) CEM II/B-T c) CEM II/B-M (S-LL) c) Dauerhaftigkeitsprüfungen b) Mindestzementgehalt a) Zmin [kg/m3] max. w/z-Wert, resp. max. w/zeq [-] Zugelassene (+) und nicht zugelassene (–) Zementarten + + + + + + + + + + + + + + 0.65 280 keine + + + + + + + + + + + + + + 0.65 280 keine + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + KW, (WL) e) 0.60 280 0.50 300 KW + + + + + + + + + − + + + + 0.50 300 keine + + + + + + + + + − + + + + 0.50 300 keine + + + + + + + + + − + + + + 0.45 320 CW + + + + + + + + + − + + + + 0.45 320 CW + + + + + + + + + − + + + + 0.50 300 keine + + + + + + + + + − + + + + 0.50 300 FT f) + + + – + + + + + − + + + + 0.50 300 FT f) + + + + + + + + + − + + + + 0.45 320 FT f) + + + – + + + + + − + + + + 0.50 300 h) SW i) + j) − − − + − − + − − − − − − 0.50 300 h) SW i) + j) − − − + − − + − − − − − − 0.45 h) 320 h) SW i) + j) − − − + − − + − − − − − − 0.50 300 Sorte C oder D (T1) 0.45 320 Sorte F (T3) 0.45 320 Sorte F (T3) Im Falle eines chemischen Agriffs gibt die Norm geeignete Betonsorten an. Sie legt weder die zulässigen Zementarten noch die Prüfungen fest und verweist auf Fachspezialisten. e)Falls gefordert für wasserdichten Beton, ist der Nachweis der WL durchzuführen. f) Es ist ein mittlerer FT-Widerstand für die Expositionsklassen XF2 und XF3 und ein hoher FT-Widerstand für die Expositionsklasse XF4 gefordert. g)Prüfung durch Fachspezialisten, ob zusätzliche Schutzmassnahmen möglich und nötig sind. h)Bei Pfählen gelten die Anforderungen für die Sorten P1 oder P2, ggf. sind Fachspezialisten beizuziehen. i) Diese Prüfung ist nur durchzuführen, wenn sie durch den Planer vorgegeben wird. j) Gilt nur für Zemente CEM I-SR3 (C3A-Gehalt des Klinkers ≤ 3 %). Beton nach SN EN 206-1 5 Grenzwerte für die Dauerhaftigkeitsprüfungen Dauerhaftigkeitsprüfung Prüfung gemäss SIA 262/1 Grenzwert für Mittelwert Grenzwert für Mittelwert + Grenzabweichung Wasserleitfähigkeit Anhang A qw ≤ 10 g/m2h qw ≤ 12 g/m2h Karbonatisierungswiderstand a) Anhang I KN ≤ 5.0 mm/a1/2 KN ≤ 5.5 mm/a1/2 Chloridwiderstand Anhang B DCl ≤ 10 ⋅ 10−12 m2/s DCl ≤ 13 ⋅ 10−12 m2/s m ≤ 1200 g/m2 m ≤ 1800 g/m2 m ≤ 200 g/m2 oder m ≤ 600 g/m2 und ∆m28 ≤ (Δm6 + Δm14) m ≤ 250 g/m2 oder m ≤ 800 g/m2 und ∆m28 ≤ (Δm6 + Δm14) mittel FrostTausalzwiderstand hoch Anhang C a) Die angegebenen Werte gelten für die vorgeschriebene Mindestbewehrungsüberdeckung gemäss Norm SIA 262 und für eine Nutzungsdauer von 50 Jahren. Die Grenzwerte gelten für normkonform hergestellte und gelagerte Prüfkörper nach der Norm SN EN 12390-2 (z. B. für Prüfungen im Rahmen der werkeigenen Produktionskontrolle). In der Schweiz zulässige Zemente mit hohem Sulfatwiderstand a) Zementart Bezeichnung Portlandzement CEM I-SR3 Hochofenzement CEM III/B-SR Freigegebener Zement CEM II/B-M (S-T) HS-CH b) Massgebende Regelung Norm SN EN 197-1 Nat. Anhang NB zur SN EN 197-1 Holcim Zement Protego 4R Modero 3B Robusto 4R-S a) Betone, die mit zulässigen Zementen mit hohem Sulfatwiderstand hergestellt werden, gelten ohne weitere Prüfungen als sulfatbeständig. b) Hersteller Holcim (Schweiz) AG. 6 Beton nach SN EN 206-1 Grenzwerte für Expositionsklasse XA Die Expositionsklasse XA betrifft lediglich chemischen Angriff durch natürliche Böden und Grundwasser (nicht fliessend). Für alle übrigen Arten chemischen Angriffs sind in der Regel besondere Abklärungen vorzunehmen. Chemisches Merkmal XA1 XA2 XA3 SO4 2− [mg/l] ≥ 200 und ≤ 600 > 600 und ≤ 3000 > 3000 und ≤ 6000 pH-Wert ≤ 6,5 und ≥ 5,5 < 5,5 und ≥ 4,5 < 4,5 und ≥ 4,0 CO2 [mg/l] angreifend ≥ 15 und ≤ 40 > 40 und ≤ 100 > 100 bis zur Sättigung NH4+ [mg/l] ≥ 15 und ≤ 30 > 30 und ≤ 60 > 60 und ≤ 100 Mg 2+ [mg/l] ≥ 300 und ≤ 1000 > 1000 und ≤ 3000 > 3000 bis zur Sättigung ≥ 2000 und ≤ 3000* > 3000* und ≤ 12 000 > 12 000 und ≤ 24 000 Grundwasser Boden SO4 2− [mg/kg] insgesamt* Säuregrad [ml/kg] > 200 Baumann-Gully In der Praxis nicht anzutreffen * Siehe SN EN 206-1, Tab. 2. Chemischer Angriff durch Abwasser in Biologiebecken von kommunalen Abwasserreinigungsanlagen wird gemäss cemsuisse-Merkblatt 01 „Beton erosion in Biologiebecken von Abwasserreinigungsanlagen“ (Juni 2010) mit der Expositionsklasse XAA abgedeckt. Für die Klasse XAA wird empfohlen, die Betonsorte F einzusetzen, verbunden mit zusätzlichen Massnahmen wie Wahl der Nachbehandlungsklasse (NBK 4) und einer ausreichenden Bewehrungsüberdeckung. Beton nach SN EN 206-1 7 Grösstkorn Der Nennwert des Grösstkorns der Gesteinskörnung (Dmax) ist unter Berücksichtigung der Lage und des Abstands der Bewehrung sowie der Bauteilgeometrie festzulegen. Mindestzementgehalt Der Mindestzementgehalt in der Tabelle „Expositionsklassen“ ist nur gültig für einen Nennwert des Grösstkorns der Gesteinskörnung Dmax = 32 mm. Im Falle anderer Nennwerte des Grösstkorns ist der Mindestzementgehalt gemäss der nachfolgenden Tabelle anzupassen. Nennwert des Grösstkorns [mm] Anpassung des Mindestzementgehaltes 8 16 22,5 32 45 63 +15 % +10 % +5 % 0 −5 % −10 % Mehlkorngehalt Ein ausreichender Gehalt an Mehlkorn (Zement, Zusatzstoff und Anteile der Gesteinskörnung d ≤ 0,125 mm) ist zu gewährleisten. Richtwerte für die Mehlkorngehalte in Abhängigkeit vom Nennwert des Grösstkorns der Gesteinskörnung sind in nachfolgender Tabelle aufgeführt. Nennwert des Grösstkorns [mm] Richtwert des Mehlkorngehalts [kg/m3] 8 Beton nach SN EN 206-1 8 16 22,5 32 45 63 450 400 375 350 325 300 Chloridgehaltsklassen Betonverwendung Klasse des Chloridgehalts Höchstzulässiger Chloridgehalt, bezogen auf den Zement in Massenanteilen Unbewehrter Beton Cl 1,0 1,0 % Stahlbeton Cl 0,20 0,20 % Spannbeton Cl 0,10 0,10 % Konsistenzklassen Verdichteter Beton Ausbreitmass Klasse Wert [mm] Verdichtungsmass nach Walz Klasse Wert [-] C0* ≥ 1,46 Setzmass Klasse Wert [mm] F1* ≤ 340 C1 1,45 bis 1,26 S1 10 bis 40 F2 350 bis 410 C2 1,25 bis 1,11 S2 50 bis 90 F3 420 bis 480 C3 1,10 bis 1,04 S3 100 bis 150 F4 490 bis 550 S4 160 bis 210 F5 560 bis 620 S5* ≥ 220 F6* ≥ 630 * Infolge fehlender Empfindlichkeit der Prüfverfahren nicht zu empfehlen. Selbstverdichtender Beton (SCC) Klasse Setzfliessmassklasse (Slump Flow) [mm] SF1 550 bis 650 SF2 660 bis 750 SF3 760 bis 850 Für die meisten praktischen Anwendungen mit normal bewehrten Bauteilen (Bodenplatte, Decken, Wände und Stützen) wird empfohlen, die Konsistenz mit der Setzfliessmassklasse SF2 oder einem Zielwert zwischen 650 und 700 mm festzulegen. Dabei beträgt die Toleranz auf dem Zielwert ±50 mm. Beton nach SN EN 206-1 9 Rohdichte Entsprechend seiner ofentrockenen Rohdichte wird Beton als Normalbeton, Leichtbeton oder Schwerbeton definiert. • Leichtbeton 800 kg/m3 ≤ Rohdichte ≤ 2000 kg/m3 • Normalbeton 2000 kg/m3 < Rohdichte ≤ 2600 kg/m3 • Schwerbeton Rohdichte > 2600 kg/m3 Rohdichteklassen für Leichtbeton Wird Leichtbeton nach seiner Rohdichte in Klassen eingestellt, ist nachfolgende Tabelle anzuwenden. Rohdichteklasse Rohdichtebereich [kg/m3] D1,0 D1,2 D1,4 D1,6 D1,8 D2,0 ≥ 800 > 1000 > 1200 > 1400 > 1600 > 1800 und und und und und und ≤ 1000 ≤ 1200 ≤ 1400 ≤ 1600 ≤ 1800 ≤ 2000 Verwendung von Zusatzmitteln Für die Verwendung von Zusatzmitteln gelten folgende Regeln: • Wenn die Gesamtmenge flüssiger Betonzusatzmittel 3 l/m3 Beton übersteigt, muss dies bei der Berechnung des w/z-Werts berücksichtigt werden. • Die Gesamtmenge an Zusatzmitteln darf weder die vom Zusatzmittel hersteller empfohlene Höchstdosierung noch 5 M.-% vom Zement im Beton überschreiten (ausser bei entsprechenden Nachweisen hinsichtlich Leistungsfähigkeit und Dauerhaftigkeit des Betons). • Zusatzmittelmengen unter 0,2 M.-% vom Zement müssen im Zugabewasser aufgelöst werden. • Bei Zugabe mehrerer Zusatzmittel muss die Verträglichkeit nachgewiesen werden. • Bei der Verwendung von Zusatzstoffen wird empfohlen, die Zusatzmittelmengen ausschliesslich auf den Zementgehalt zu beziehen. 10 Beton nach SN EN 206-1 Verwendung von Zusatzstoffen Zusatzstoffe werden in zwei Typen unterteilt. Zusatzstoffe des Typs I beinhalten inerte Stoffe (z. B. Gesteinsmehl, Pigmente), die keine chemische Bindung eingehen. Als Zusatzstoffe des Typs II werden puzzolanische Stoffe (z. B. Steinkohlen flugasche, Silikastaub) und latent hydraulische Stoffe (z. B. Hüttensandmehl) bezeichnet, die bei der Hydratation des Zements selbst einen Festigkeitsbeitrag leisten. Ihre Wirksamkeit wird mit Hilfe des k-Wert-Konzeptes berücksichtigt, indem sie beim Mindestzementgehalt (Zmin, ZS) und beim äquivalenten w/z-Wert (w/zeq) angerechnet werden können. Dazu müssen folgende vier Kriterien erfüllt sein: Maximale Zusatzstoffmengen Typ II zur Gewährleistung der Alkalität (Kriterium 1) Die Verwendung von Zusatzstoffen Typ II führt zu einer Verringerung der Alkalität im Beton und erhöht das Risiko der Bewehrungskorrosion. Deshalb wird die maximal zulässige Zusatzstoffmenge begrenzt: CEM I Flugasche ≤0.66 ∙ Zement Silikastaub ≤0.11 ∙ Zement Flugasche ≤(0.66 ∙ Zement − 3 ∙ Silikastaub) Hydrolith F200 ≤(0.66 ∙ Zement − 3 ∙ Silikastaub) CEM II/A-LLa) Flugasche ≤0.45 ∙ Zement Silikastaub ≤0.11 ∙ Zement Flugasche ≤(0.45 ∙ Zement − 3 ∙ Silikastaub) Hydrolith F200 ≤(0.45 ∙ Zement − 3 ∙ Silikastaub) a) In Anlehnung an DIN EN 206-1. Beton nach SN EN 206-1 11 Maximal anrechenbare Zusatzstoffmengen auf den Wasserzementwert w/zeq und auf den Mindestzementgehalt Zmin, ZS (Kriterium 2) Kombinationen von Zusatzstoffen, die nicht in der Tabelle angegeben sind, sind nicht erlaubt. Andernfalls ist das Nachweisverfahren gemäss nationalem Anhang L der SN EN 206-1 anzuwenden. Zusatzstoff Typ II Flugasche nach SN EN 450-1 k-Wert [-] 0.4 Silikastaub nach SN EN 13263-1 1.0 Hüttensand nach SN EN 15167-1 0.5 Hydrolith F200b) Zementart Festigkeitsklasse Expositionsklassen/ des Zementes Betonsorten Anrechenbare Höchstmengen für w/zeq und Zmin, ZS [kg/m3] CEM I 32,5; 42,5; 52,5 alle CEM II/A-LL 42,5; 52,5 XC1 bis XC4, XD1, XF1 0.25 ∙ Zmin CEM II/B-M (T-LL)a) 42,5 XC1; XC2; XC4; XD1; XF1 0.25 ∙ Zmin XC3 0.15 ∙ Zmin 0.4 CEM II/B-M (S-T)a) 42,5 R alle 0.25 ∙ Zmin CEM I 32,5; 42,5; 52,5 alle 0.11 ∙ Z CEM II/A-LL 32,5; 42,5; 52,5 alle 0.11 ∙ Z CEM I Betonsorten D bis G, 32,5; 42,5; 52,5 ausnahmsweise auch Betonsorten A bis C CEM I 32,5; 42,5; 52,5 alle ausser XF2 und XF4 0.25 ∙ Zmin CEM II/A-LL 42,5; 52,5 XC1 bis XC4; XD1; XF1 0.25 ∙ Zmin 42,5 XC1 bis XC4; XD1; XF1 0.20 ∙ Zmin CEM II/B-M (T-LL)a) a) Die Zulassung beschränkt sich auf die Zemente Optimo 4, resp. Robusto 4R-S, in Kombination mit der Flugasche von Holcim (Nachweis gemäss Anhang L). b) Für AAR-beständigen Beton darf Hydrolith F200 nur eingesetzt werden, wenn der Nachweis gemäss Merkblatt SIA 2042 erbracht ist. Z =effektiver Zementgehalt [kg/m3] Zmin=Mindestzementgehalt [kg/m3] (vgl. Tabelle „Expositionsklassen“, Seite 4 und 5) 12 Beton nach SN EN 206-1 0.33 ∙ Z 0.50 ∙ Zmin Zulässige Mindestzementgehalte Zmin, ZS bei der Zugabe von Zusatzstoffen (Kriterium 3) Flugasche oder Hydrolith F200 KG Zmin, ZS ≥ Zmin − (k ⋅ (Zmin − 200)) ⋅ 1 − (100 − KG) in kg/m3 Silikastaub Zmin, ZS ≥ Zmin − k ⋅ S Hüttensand Zmin, ZS ≥ Zmin − (k ⋅ (Zmin − 200)) in kg/m3 Zmin, ZS Mindestzementgehalt bei Zugabe von Zusatzstoffen [kg/m3] Zmin Mindestzementgehalt gemäss SN EN 206-1 für die Betonsorten A bis G und P1 bis P4 [kg/m3] k k-Wert des Zusatzstoffes (Typ II) [-] KG Kalksteingehalt des verwendeten CEM II/A-LL [M.-%], für Fluvio 4 ist KG = 17 M.-%, in Zweifelsfällen ist KG= 20 M.-%. Bei der Verwendung von CEM I und bei neuen Zement-Zusatzstoffkombinationen, die nach Anhang L geprüft sind, ist KG = 0 zu setzen. S Zugabemenge von Silikastaub [kg/m3] Berechnung des w/zeq-Wertes (Kriterium 4) w/zeq = W/(Z + k ⋅ A) Z Zementgehalt [kg/m3] A Effektive Zugabemenge des Zusatzstoffes Typ II, oder, falls zutreffend, zulässige anrechenbare Höchstmenge [kg/m3] Werden mehrere verschiedene Zusatzstoffe eingesetzt, dürfen sie unter Berücksichtigung ihres k-Wertes (Zeq = Z + Σ ki ⋅ Ai) zusammen dem Zement gehalt angerechnet werden. Beton nach SN EN 206-1 13 Übliche Betonsorten Sorte 0 Sorte A Sorte B Sorte C Hochbau Grundlegende Anforderungen Übereinstimmung mit der Norm Druckfestigkeitsklasse a) Beton nach SN EN 206-1 C12/15 C20/25 C25/30 C30/37 X0 XC2 XC3 XC4, XF1 Nennwert des Grösstkorns b) Dmax 32 Dmax 32 Dmax 32 Dmax 32 Chloridgehaltsklasse Cl 0,10 Cl 0,10 Cl 0,10 Cl 0,10 Konsistenzklasse C3 C3 C3 C3 Andere mitgeltende Expositionsklassen – XC1 – – Expositionsklassen Zusätzliche Anforderungen (projektspezifisch) AAR-Beständigkeit Kann gemäss Merkblatt SIA 2042 gefordert werden Sulfatwiderstand – – – Frost-Tausalzwiderstand – – – – Max. w/z-Wert bzw. max. w/zeq-Wert [-] – 0.65 0.60 0.50 Mindestzementgehalt c) – 280 280 300 Mindestanforderung an die Zusammensetzung Mehlkorngehalt [kg/m3] [kg/m3] Dmax > 8 mm – Dmax ≤ 8 mm – a) Es ist möglich, eine andere Druckfestigkeitsklasse projektspezifisch festzulegen. b) Es ist möglich, einen anderen Nennwert für das Grösstkorn projektspezifisch festzulegen. c) Der Mindestzementgehalt gilt ohne Anrechnung von Zusatzstoffen und für ein Grösstkorn Dmax = 32. Wird ein anderes Grösstkorn Dmax verwendet, ist der Zementgehalt gemäss Tabelle „Mindestzementgehalt“ anzupassen (Seite 8). 14 Beton nach SN EN 206-1 Sorte D (T1) Sorte E (T2) Sorte F (T3) Sorte G (T4) P1 trocken P2 unter Wasser P3 trocken P4 unter Wasser (NPK H) (NPK I) (NPK K) (NPK L) Tiefbau C25/30 C25/30 Bohrpfähle und Schlitzwände C30/37 C30/37 XC4, XD1, XC4, XD1, XC4, XD3, XC4, XD3, XF2 XF4 XF2 XF4 C25/30 C25/30 C20/25 C20/25 – d) – d) – d) – d) Dmax 32 Dmax 32 Dmax 32 Dmax 32 Dmax 32 Dmax 32 Dmax 32 Dmax 32 Cl 0,10 Cl 0,10 Cl 0,10 Cl 0,10 Cl 0,10 Cl 0,10 Cl 0,10 Cl 0,10 C3 C3 C3 C3 F4 F5 F4 F5 XF3, XD2a XD2a XD2b, XAA XD2b – – – – – e) kann gefordert werden – – kann gefordert werden mittel f) hoch f) mittel f) hoch f) evtl. mittel evtl. mittel – – 0.50 0.50 0.45 0.45 0.50 0.50 0.60 0.60 300 300 320 320 330 380 330 380 ≥ 400 ≥ 450 d) Um Missverständnisse zu vermeiden, wird auf die Angabe einer Expositionsklasse verzichtet. e) Bei Bohrpfählen und Schlitzwänden im Trockenen ist ein Sulfatangriff unwahrscheinlich. f) Nicht zwingend vorzugebende Anforderung, da sie sich unmittelbar aus der Wahl der Expositionsklasse XF ergibt. Abweichende Anforderungen sind zu vermeiden. Beton nach SN EN 206-1 15 Holcim (Schweiz) AG Hagenholzstrasse 83 8050 Zürich Schweiz Telefon +41 58 850 62 15 Telefax +41 58 850 62 16 [email protected] www.holcim.ch HOL-D106D/SEP13/M/SR/5