SCHIESSEN!“ - Rotes Kreuz

Transcrição

SCHIESSEN!“ - Rotes Kreuz
WIE SAGT MAN
„NICHT
SCHIESSEN!“
IN 190 SPRACHEN?
IN EINER SPRACHE …
… DIE JEDER VERSTEHT.
Rotes Kreuz und roter Halbmond sind seit mehr als 130 Jahren die
Symbole für Schutz und Hilfe in Kriegs- und Friedenszeiten .
1864 ist das Rote Kreuz als neutrale und unparteiliche Hilfsorganisation für die Verwundeten der Schlachtfelder entstanden. Das
Rotkreuz-Zeichen ist eine Reverenz an das Gründungsland Schweiz:
das umgekehrte Schweizer Wappen. Seit 1876 ist auch der rote
Halbmond in Verwendung. 185 nationale Hilfsgesellschaften, die
der Neutralität, Unparteilichkeit und Unabhängigkeit verpflichtet
sind, bilden heute die Internationale Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung.
Leider werden die Zeichen nicht überall frei von jeder religiösen,
kulturellen oder politischen Bedeutung gesehen. Das erschwert
oder behindert die Arbeit der Helfer, vor allem in Kriegsgebieten.
Aus diesem Grund gibt es seit Dezember 2005 ein zusätzliches
Zeichen: den roten Kristall.
Die drei Zeichen dürfen ausschließlich von militärischen Sanitätsdiensten und von nationalen Hilfsgesellschaften – wie das
Österreichische Rote Kreuz – im Frieden als Kennzeichen und
im Krieg als Schutzzeichen verwendet werden.
http://emblem.roteskreuz.at
DAS KREUZ MIT DER HILFE
SCHUTZ UND HILFE
1863 Gründung des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz
(IKRK) zur Verbesserung der Hilfe für verwundete Soldaten
und andere Kriegsopfer.
1864 Das rote Kreuz auf weißem Grund wird zum Erkennungszeichen der Sanitätsdienste und der neutralen RotkreuzHelfer.
1876 Im Russisch-Türkischen Krieg verwendet das Ottomanische
Reich den roten Halbmond auf weißem Grund anstelle des
roten Kreuzes.
1949 Die vier Genfer Konventionen entstehen. Rotes Kreuz, roter
Halbmond und roter Löwe mit roter Sonne sind von nun an
die Schutzzeichen der Helfer und der Sanitätsdienste der
Streitkräfte.
1980 Die Islamische Republik Iran verzichtet auf die Verwendung
des roten Löwen mit roter Sonne und nimmt stattdessen den
roten Halbmond an.
1982 Die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften nimmt rotes Kreuz und roten Halbmond auf weißem Grund als Wahrzeichen an.
2005 Die internationale Staatenkonferenz beschließt in Genf ein
zusätzliches Zeichen, den „roten Kristall“. Er steht völkerrechtlich gleichwertig neben rotem Kreuz und rotem
Halbmond.
Welche Bedeutung haben die Zeichen im Krieg?
In Konfliktzeiten sind die Zeichen – also Kreuz, Halbmond oder
Kristall – sichtbarer Ausdruck des Schutzes, den die Genfer Konventionen und ihre Zusatzprotokolle gewähren. Sie zeigen allen
Kämpfenden an, dass damit gekennzeichnete Personen (Helfer der
nationalen Gesellschaften, Sanitätspersonal, Sanitätseinheiten) und
deren Einrichtungen und Transportmittel zu Land, zu Wasser und in
der Luft den besonderen Schutz der Genfer Konventionen und ihrer
Zusatzprotokolle genießen. Um welchen Schutz es sich dabei genau
handelt, kann unter www.roteskreuz.at/1284.html nachgelesen
werden.
Was sind die Genfer Konventionen?
Die vier Genfer Konventionen von 1949 und ihre Zusatzprotokolle
sind Abkommen zwischen den Staaten für den Kriegsfall. Darin ist
festgelegt, was im Krieg erlaubt ist und was nicht. Die in diesen
Verträgen festgeschriebenen Zeichen rotes Kreuz, roter Halbmond
und roter Kristall sind die Wahrzeichen der Genfer Konventionen.
Neues Schutzzeichen. Roter Kristall als Symbol
humanitärer Helfer und militärischer Sanitätsdienste
in Kriegsgebieten, in denen Kreuz und Halbmond
nicht als neutral angesehen werden.
WAS ALLES …
… IN EINEM ZEICHEN STECKT
Welche Bedeutung haben die Zeichen im Frieden?
In Friedenszeiten sind die Zeichen Kennzeichen der Zugehörigkeit
von Personen oder Sachen zu einer nationalen Gesellschaft – zum
Beispiel zum Österreichischen Roten Kreuz:
Warum steht innerhalb des Kristalls noch ein Zeichen?
Nationale Gesellschaften, die für den Konfliktfall den roten Kristall als
Schutzzeichen annehmen, können ihn als Kennzeichen in Friedenszeiten entweder allein stehend oder zusammen mit ihrem „traditionellen“
Zeichen verwenden.
Die Verwendung der Zeichen ist in Österreich zudem durch ein
eigenes Rotkreuz-Schutzgesetz (BGBl. 196/1962) geregelt. Missbrauch ist strafbar!
Warum darf das Bundesheer das Zeichen verwenden?
Auch Sanitätseinheiten des Militärs, deren Verwendung zu Sanitätszwecken im Falle eines bewaffneten Konflikts vorgesehen ist,
können schon in Friedenszeiten mit dem Zeichen versehen werden.
Voraussetzung dafür sind das Einverständnis der Behörden bzw.
eine einschlägige nationale Gesetzgebung, wie sie in Österreich
durch das Rotkreuz-Schutzgesetz gegeben ist.
Neues Kennzeichen. So könnte das Österreichische
Rote Kreuz Personal, Gebäude und Fahrzeuge kennzeichnen. Das ÖRK bleibt aber beim roten Kreuz auf
weißem Grund – ohne den neuen „Kristall“.
Kann man dafür jedes beliebige Zeichen verwenden?
Nein. Das Zeichen muss von den Genfer Konventionen anerkannt
oder von einer Vertragspartei der Konvention tatsächlich verwendet worden sein. In Frage kommen also nur: Kreuz, Halbmond,
Kreuz und Halbmond gemeinsam, Davidstern und roter Löwe mit
roter Sonne. Roter Löwe und rote Sonne sind aber schon seit 1980
nicht mehr in Verwendung.
Wird die „Föderation“ ihren Namen ändern?
Nein. Die „Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften“, die Dachgesellschaft aller nationalen
Gesellschaften, wird bei diesem Namen bleiben.
Neues Kennzeichen. So könnte die israelische
Hilfsgesellschaft Magen David Adom (Roter Davidstern) künftig Personal, Gebäude und Transportmittel kennzeichnen.
WHO IS WHO?
Internationales Komitee vom Roten Kreuz (IKRK)
Das IKRK bringt in Übereinstimmung mit den Regeln
des humanitären Völkerrechts, deren geistiger Urheber es ist, den Opfern von Kriegen und anderen bewaffneten Auseinandersetzungen Schutz und Hilfe.
Hauptsitz: Genf, 80 Delegationen weltweit.
Internationale Föderation der Rotkreuzund Rothalbmond-Gesellschaften
Die Dachorganisation der 185 nationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften koordiniert Katastrophenhilfseinsätze und
die Entwicklungshilfe ihrer Mitgliedsgesellschaften.
Hauptsitz: Genf. 83 Delegationen weltweit.
Die 185 nationalen Gesellschaften leisten in ihren
Ländern je nach Bedarf Hilfe im Sozial- und Gesundheitsbereich. Sie beteiligen sich außerdem mit Personal, Material und finanziellen Beiträgen an der Arbeit
von IKRK und Internationaler Föderation.
IMPRESSUM: Herausgeber, Eigentümer und Verleger: Österreichisches Rotes Kreuz,
Wiedner Hauptstraße 32, 1040 Wien, ZVR-Zahl: 432857691, Tel.: 01/589 00-355,
E-Mail: [email protected]. Gesamtleitung: Mag. Michael Opriesnig. Redaktion:
Mag. Robert Dempfer, Mag. Gabriela Hartig. Produktion: Info Media, 1010 Wien,
Tel.: 01/523 69 49, E-Mail: [email protected]. Fotos: ÖRK, IKRK, IFRC