Nr. 136 Dezember 2015
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Nr. 136 Dezember 2015
Nr. 136 / Dezember 2015 Zuhause gefunden Liebe Grüße von Massimo, Aristo und Toni Vegan Ein 3-gängiges Weihnachtsmenü Jerrik Vom Tierheimhund zum Trickhund I m p r e s s u m Herausgeber: Tierschutz-Verein Bielefeld und Umgebung e. V. Kampstraße 132 33659 Bielefeld Tel.: (052 05 ) 98 43 0 Fax: (052 05) 98 43 18 Redaktionelle Betreuung: Jutta Goldbecker Claudia Grumbach Barbara Snelting Helmut Tiekötter Anna Venzke Bankverbindung/Spendenkonto IBAN: DE91480501610000174508 BIC: SPBIDE3BXXX Sparkasse Bielefeld Internet: www.tierheim-bielefeld.de [email protected] Tierheim, Kampstraße 132 (0 52 05) 9 84 30 Öffnungszeiten: Täglich von 15-18 Uhr außer an Sonn- und Feiertagen Am Samstag ist für Hundeausführer bereits ab 14 Uhr geöffnet. Druck: Kerber Print & Publishing Christof Kerber GmbH & Co. KG Bielefeld Druckauflage: 5.000 Exemplare davon 4.000 im Direktversand an Mitglieder und Förderer Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers. Für unverlangt eingesandtes Textund Bildmaterial wird keine Haftung übernommen. Die Redaktion behält sich Kürzungen und Überarbeitungen vor. Wir möchten die Vermittlungschancen unserer Hunde verbessern. Deshalb begrenzen wir SAMSTAGS die Ausführzeiten auf 14-16 Uhr. Sicherlich haben Sie hierfür Verständnis. Ansprechpartner bei nicht artgerechter Tierhaltung Bielefeld und Umgebung: für Hunde Rosemarie Hansen (05 21) 3 56 67 für Katzen Tierheim Bielefeld (052 05) 98 43 20 für Kleintiere Tierheim Bielefeld (ab 15 Uhr) (052 05) 98 43 199 Steinhagen: Bernhard Steinkolk (0 52 04) 8 70 16 55 Halle: Renate Kleiner (0 52 01) 43 82 Margriet Hunathey (0 52 01) 1 58 97 36 Borgholzhausen: Beatrix Heidenreich (0 54 21) 93 24 31 Versmold: Martina Auhage (0 54 23) 76 24 Liebe Mitglieder, liebe Paten, liebe Tierfreunde! Wieder einmal wurde einiges veranlasst und es hat sich viel getan. Darüber möchten wir Sie natürlich nicht uninformiert lassen. Beginnen möchten wir mit einem riesigen Dankeschön an alle unsere Aktiven, nur durch ihre Hilfe konnten wir das erreichen, was wir bis jetzt geschafft haben. Wir zählen auch in der Zukunft auf Ihre Unterstützung, um uns auch weiterhin bestmöglich um alle Tiere kümmern zu können! Ein besonderes Dankeschön geht an unsere Loni. Ohne ihre unermüdliche Arbeit würden einige Euros in unserer Kasse fehlen. Danke, dass Du Jahr für Jahr alles für die Tiere gibst! Wer vielleicht zu Weihnachten zusätzlich noch etwas Gutes tun möchte, kann sich auch dieses Jahr wieder gerne an unserem Wunschbaum umschauen und den Tieren ihre individuellen Wünsche erfüllen. Mit großer Freude haben wir beobachtet, dass viele unserer jungen Mitglieder Interesse an dem Angebot der Jugendgruppe hatten und zahlreich zu unserem ersten Treffen erschienen sind. Inzwischen hat diese Zahl zwar abgenommen, aber trotzdem sind wir froh, dass uns ein sehr motivierter und engagierter Kern erhalten geblieben ist. Natürlich werden wir Sie auch weiterhin über die geplanten Aktionen unserer Jugendgruppe auf dem Laufenden halten. Ein großes Dankeschön geht an unsere Auszubildende Maike Thomaier und an unsere Kleintierhausmitarbeiterin Melanie Steinbeck, die auch neben ihrer Arbeitszeit sehr bemüht sind, die Stunden der Jugendgruppe zu planen und immer mittwochs mit den Kindern lernen und arbeiten. Ohne sie wäre vieles nicht möglich gewesen. Natürlich sind auch weiterhin Anmeldungen zur Jugendgruppe möglich, wir freuen uns über jede Unterstützung! Leider mussten wir uns von unserer Auszubildenden Charleen Schmidt schon wieder verabschieden. Dadurch, dass die Berufsschule unserer Azubis in Hannover ist, sind sowohl Arbeit und Schule sehr zeitaufwendig und können leicht zur Überforderung führen. Das führte uns mal wieder vor Augen, dass die Arbeit im Tierheim keine leichte ist und sowohl körperlich, als auch psychisch belastend sein kann. Deshalb auch noch einmal an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle unsere treuen Mitarbeiter, die immer ihr Bestes geben! Glücklicherweise hat sich kurzfristig Lena Brüggemann angeboten, den frei gewordenen Platz zu übernehmen und unterstützt uns seit Oktober als neue Auszubildende. Herzlich Willkommen, wir hoffen auf eine gute Zusammenarbeit! Unsere Mitarbeiterinnen Anna Venzke und Christina Große unterstützen uns als neue Ausbilder und werden zusammen mit Katharina Saiad unser Ausbildungskonzept überarbeiten und ihr ganzes Wissen aus dem Seminar einfließen lassen. Wir werden weiterhin eine gute Ausbildung anbieten und hoffen sie immer weiter perfektionieren zu können. Auch auf diese Zusammenarbeit sind wir schon sehr gespannt! Das Tier und wir 136 / Dezember 2015 3 Eine weitere gute Nachricht ist, dass wir unserer Katzenhausmitarbeiterin Sabina Fetahovic nun einen unbefristeten Vertrag anbieten konnten. Eine so gute Arbeitskraft konnten wir natürlich unmöglich gehen lassen, wir freuen uns auch hier auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit! Sie sehen, es hat sich viel getan und auch in nächster Zeit wird es mit Sicherheit nicht zum Stillstand kommen, denn wir arbeiten stetig daran, dass es unseren Tieren so gut wie möglich geht, bis irgendwann der Richtige kommt und sie ihr endgültiges Zuhause finden. Noch einmal Danke an alle, die uns dabei helfen das zu verwirklichen! Vorwort geschrieben von Katharina Saiad. Der Vorstand Helmut Tiekötter Martin Weiser Matthias Wulff Katharina Saiad Sascha Grumbach Wir wünschen Ihnen allen ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest und ein gesundes und glückliches Neues Jahr! Bitte bleiben Sie uns auch im kommenden Jahr treu, damit wir gemeinsam vielen Tieren helfen und ihnen ein neues Zuhause geben können. 4 Das Tier und wir 136 / Dezember 2015 Wir laden herzlich ein zum ADVENTSBASAR am Sonntag, dem 29. November von 11 - 17 Uhr im Tierheim an der Kampstraße Freuen Sie sich auf: Stände mit dekorativen Adventsgestecken und -sträußen hübschen Handarbeiten und vielen selbstgebastelten Kleinigkeiten einen großen Krimskrams-Markt die gemütliche Kaffeestube den Stand mit einer großen Auswahl an Haustier-Zubehör zu sehr günstigen Preisen den Jugendgruppenstand mit Schnüffelteppichen und Crêpes die Rattennothilfe Bielefeld mit ihrem sehr informativen Stand zur Rattenhaltung den Stand der Kleintiergruppe (im Kleintierhaus) mit getrockneten Kräutern, Kleintierzubehör und vielen Strickwaren u.a. Loops, Mützen, Handschuhen... Wir freuen uns auf Sie! Das Tier und wir 136 / Dezember 2015 5 Auch Nischa möchte kuscheln... von Eike Beckmann Mit einer Aktion, bei der ich für die fünfzehn am längsten anwesenden Katzen die Vermittlungsgebühr übernehme, möchte ich auf diese Tiere aufmerksam machen. Sie sollen auch endlich die Chance haben, von Ihnen „entdeckt“ zu werden! jedoch hat sie bisher „ihren“ Menschen noch nicht gefunden. Seit nunmehr fast zwei Jahren ist die freundliche, etwas streßanfällige Katze schon hier im Tierheim. Nischa sucht ein ruhiges Zuhause, in das sie bald zusammen mit ihrem 12-jährigen Kater-Kumpel „Legolas“ einziehen kann. Im Katzenhaus gibt es mehrere solcher „Langsitzer“, deren Vermittlung einfach nicht klappen will, weil die Tiere besondere Bedürfnisse, Verhaltensweisen oder Angewohnheiten haben. Manchmal sind sie auch einfach nur schüchtern oder unauffällig und werden von den Interessenten übersehen. Hier sind nun Menschen mit Verständnis, Geduld, Erfahrung und Fingerspitzengefühl gefragt! Seit sechs Jahren komme ich regelmäßig als Streichelpatin ins Katzenhaus. Ich habe mich selber immer , wenn ich eine Katze aufnehmen konnte, für ein älteres, ein als schwierig oder scheu geltendes Tier entschieden. Das habe ich nie bereut! Gerade diese Katzen-Persönlichkeiten waren nach entsprechender Eingewöhnungszeit dankbar und absolut liebenswert. Es ist eine Freude, diese positive Entwicklung mitzuerleben! Deshalb möchte ich Ihnen Mut machen, ebenfalls unsere „Sorgenkinder“ nicht zu vergessen. Einige von ihnen werden bereits auf unserer Internetseite vorgestellt. Kommen Sie doch einmal auf einen Besuch ins Katzenhaus, um sie kennen zu lernen! · Gassigehservice · Transportfahrten · Massagen · stundenweise Betreuung Mobile Katzen- und Hundebetreuung Bielefeld / Gütersloh Nord Sabine Porges Azaleenweg 23 33330 Gütersloh (01 78) 2 13 83 92 (052 41) 9 98 53 47 www.canela-hundeservice.de e-mail: [email protected] 6 Das Tier und wir 136 / Dezember 2015 Licht · Wasser · Wärme Ihre Beleuchtung, Ihr Bad, Ihre Heizung planen wir individuell für Sie! Frische Gemüsespenden und hochwertiges Heu für die Kaninchen und Meerschweinchen Portionsschälchen und Dosenfutter für schlechte Fresser Wildvogelfutter (Sonnenblumenkerne) Leckerchen für die Katzen, z. B. Sticks und Liquid Rispenhirse für Vögel und Kleinnager Hanfeinstreu für Mäuse und Hamster Ein neues Zuhause Erbsenflocken für unsere Kleintiere Spielmäuse, Katzenspielzeug, Katzengras und Getrocknete Kräuter für Katzenmilch Kaninchen und Meerschweinchen Gras-Kuschelnester ohne Draht für Meerschweinchen und Kleinnager Unbenutzte Teppichfliesen Kuschel-Höhlen und Kratzbretter für unsere Tierheim-Katzen Trockenpansen, Rinderkopfhaut und Schweineohren gegen Langeweile für unsere Hunde Katzenstreu Papp- und Weidentunnel mit Heu für unsere Kleintiere Igelfutter Tierheimsplitter Eine große Hilfe in unserem Kleintierhaus war diesen Sommer unser Vorstandsmitglied Matthias Wulff, gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Juliane Lucht. Immer, wenn eines unserer Großgehege für eine neue Kaninchengruppe komplett ausgeräumt und einer Intensivreinigung unterzogen werden musste, waren die beiden zur Stelle und haben diese Arbeit übernommen. Auch bei Mitarbeiter-Engpässen waren sie uns bei der Reinigung und Desinfektion der Einzelboxen behilflich. So war es mit ihrer Hilfe möglich für Fundkaninchen immer einen Platz vorbereitet zu haben und Abgabekaninchen ohne große Wartezeit aufnehmen zu können. Im September wurden vom Bielefelder Veterinäramt vermehrt illegal eingeführte Hundewelpen, die zumeist aus Polen kamen, eingezogen. Die Welpen waren weder gültig geimpft noch hatten sie den erforderlichen Kennzeichnungschip. Eine vorgeschriebene Tollwutimpfung können Welpen frühestens ab einem Alter von 12 Wochen erhalten. Diese erste Impfung muss mindestens 21 Tage vor einem Grenzübertritt durchgeführt werden. Der Gültigkeitszeitraum, den der Impfstoffhersteller für eine Wiederholungsimpfung angibt und der vom Tierarzt in den Heimtierausweis eingetragen wird, darf nicht überschritten sein. Für die vorgeschriebene Tollwutimpfung waren alle Welpen jedoch noch zu jung, wodurch sie bis zum Erreichen des Impfalters und der Wiederholungsimpfung in unserem Tierheim in Quarantäne kamen. Alle anfallenden Kosten mussten von den Eigentümern übernommen werden. Daher wurde eine Gruppe von vier Welpen, die wahrscheinlich für den Verkauf bestimmt war, an unseren Verein abgegeben. Sie haben inzwischen ein neues Zuhause gefunden. Die anderen wurden von Ihren Eigentümern wieder abgeholt. 8 Das Tier und wir 136 / Dezember 2015 Die Ausstellung in unserem Tierheim zum Welttierschutztag mit dem Thema „Stadttauben in Bielefeld“ wurde dieses Jahr zum größten Teil von Gerlinde Althoff - einem aktiven Mitglied unserer Taubengruppe - erarbeitet und gestaltet. Die Gruppe betreut einen Taubenschlag für Stadttauben auf einem Bielefelder Parkhaus. Dort werden auch die Taubeneier gegen Artrappen ausgetauscht um die Vermehrung einzudämmen. Allerdings finden die Vögel immer noch reichlich Brutplätze unter den Eisenbahnbrücken. Daher hat die Deutsche Bahn angefangen die Brücken mit Netzen abzuhängen um die Tauben zu vergrämen und am Nisten zu hindern. Diese Netze sind jedoch häufig nicht sicher genug angebracht und immer wieder verfangen sich Tauben dahinter. Werden sie nicht früh genug gefunden und befreit kommen sie dabei um. Bei den aufwendigen Befreiungsaktionen ist unsere Taubengrupe immer mit eingebunden. Um auf das Schicksal der - nicht von vielen geliebten - Stadttauben aufmerksam zu machen, haben wir diesmal unsere Ausstellung diesen Vögeln gewidmet. Unsere Schautafeln fanden bei unseren Besuchern reges Interesse. Am 4. Oktober konnten wir eine besondere Premiere feiern. Anlässlich des Welttierschutztages hielt Pfarrer Herbert Bittis vor dem Empfang auf dem Tierheimgelände einen Gottesdienst ab, bei dem es bei rund 30 menschlichen und 15 tierischen Besuchern etwas lebhafter zuging als gewohnt. Auch das an diesem Tage sehr schöne Wetter sorgte für gute Stimmung unter den Tierheimgästen. Thematisiert wurde, wie könnte es am Welttierschutztag anders sein, das Thema Tiere aber auch der zweifelhafte Umgang der Menschen mit diesem Teil der Schöpfung. Auch eine Segnung der anwesenden Vierbeiner war Programm und kam bei den Besuchern gut an. In diesem Sommer hat sich die Chinaseuche (RHD) sehr stark unter den Wildkaninchen in Bielefeld ausgebreitet und ist ebenso auf die umliegenden Kreise übergegriffen. Hauskaninchen erkranken ebenfalls an der Seuche. Auch Kaninchen, die ausschließlich in der Wohnung gehalten werden, sind gefährdet, da der Erreger von Insekten übertragen werden kann. Die Erkrankung endet meist innerhalb eines Tages tödlich. Bei der diesmal aufgetretenen Seuche handelt es ich um einen mutierten Erreger der Chinaseuche (RHD2). Auf Nachfrage bei verschiedenen Tierärzten und einem Impfstoffhersteller bekamen wir den Rat bei allen Tieren den Impfschutz aufzufrischen. Um den größtmöglichen Schutz für unsere Kaninchen zu gewährleisten, haben wir alle unserer Kaninchen nachgeimpft. Tiere, deren Impfschutz bereits ein halbes Jahr zurükkliegt bekommen nach drei Wochen eine Wiederholungsimpfung. Nach Auskunft der Tierärzte bietet bei diesem Erreger der Kombiimpfstoff (RHD/Myxomatose) keinen ausreichenden Impfschutz, sondern es sollte immer der Einzelimpfstoff gegen RHD verabreicht und die Impfung sollte bereits nach einem halben Jahr wiederholt werden. Das Tier und wir 136 / Dezember 2015 9 Vom Tierheimhund zum Trickdog von Fiona Grüger Am Nachmittag des 8. April 2013 bin ich, Fiona, gemeinsam mit meiner Mutter ins Tierheim gefahren um Jerrik abzuholen. Mein langersehnter, erster Hund. Wie wohl die meisten Kinder habe ich schon als ich klein war, von einem Haustier geträumt. Dieser Wunsch wurde mir jedoch aus den üblichen Gründen, “Geld, Zeit, Verantwortung”, nie erfüllt. positiv aufgebaut), Backstall (wenn der Hund auf den Rücken springt), oder dieses Jahr sogar Bouncen (der Hund springt gegen einen Baum/Menschen und stößt sich ab) dazu. Nach jahrelanger Überzeugungsarbeit, nächtelangen Lesens von Hundebüchern und zig Hundevideos auf YouTube, zog nun endlich Jerrik bei uns ein. Von Beginn an war ich begeistert vom Trickdogging, schaute mir Videos darüber an und las etliche Schrittfür-Schritt Anleitungen. Auf Facebook fand ich Hilfe in einer Gruppe, die sich ausschließlich mit Tricks beschäftigt und in welcher ich mittlerweile Administratorin bin. Ich kann mich noch gut an meine ersten, verwackelten Videoszenen erinnern und den schweißgebadeten Heimweg, als ich Jerrik zum ersten Mal unangeleint im Wald habe laufen lassen. Manchmal stöbere ich auch ein wenig in alten Fotos und beginne zu lächeln, wenn ich daran zurück denke, wie stolz ich war, als ich zum ersten Mal alleine mit Jerrik und meiner Kamera in den Wald gegangen bin. Am Anfang sind wir samstags immer in die Hundeschule im Tierheim gegangen, mehr für mich, als für Jerrik. Denn ich hatte am Anfang überhaupt keine Ahnung, weder von “Calming Signals” noch von “Clikkertraining” und war begeistert, als Jerrik zum ersten Mal Rolle gemacht hat. Mit Hilfe von Freunden, die ich über Facebook kennengelernt habe und etlichen Hundeblogs, kamen kompliziertere Tricks wie rückwärts einparken, Knurren und Zähne zeigen (natürlich rein Als ich im Herbst 2013 zum ersten Mal ein Video auf meinem YouTube-Kanal “Fiona Grüger” hochgeladen habe, wusste ich noch nicht, dass ich in Folge dessen, ein paar Jahre später Videos für das Tierheim drehen werde und in der Schule von meinen Lehrern auf meine “tollen Videos” angesprochen werden würde. Wir sind zwar noch lange keine Youtubestars, die wir auch gar nicht sein wollen, trotzdem sind wir stolz auf unsere mittlerweile >100 Abonnenten. Sogar einige andere Trickser, die mich anfangs inspiriert und motiviert haben, kommentieren mittlerweile unsere Videos, was mich natürlich sehr freut. Ende letzten Jahres wurden wir, ohne dass wir es wussten, auf einem Agilityturnier angemeldet. Eine Freundin bekam nämlich mit, dass wir im Garten fleißig trainieren, jedoch waren wir nie im Verein oder haben in irgendeiner Weise professionell Agility trainiert. Auf dem ersten Turnier machte er den 9. Platz, auf dem zweiten Turnier lief er den zweiten Lauf bereits fehlerfrei und bei dem letzten machte er einen fantastischen 2. Platz. Auch bei dem diesjährigen Mischlingswettbewerb im Tierheim verfehlte er nur knapp den 1. Platz, wurde jedoch von den Zuschauern als “Sieger der Herzen” betitelt. Ende diesen Jahres sind wir auf einem Trickturnier in Hamburg und üben bereits fleißig unsere Choreo. dem “Bleib” locken. Das hat mir schon das ein oder andere spektakuläre Bild und erstaunten Blick von Menschen, denen ich davon erzähle, eingebracht. Alles in allem kann ich sagen, dass, auch wenn er mir gerade am Anfang den einen oder anderen Nerv geraubt hat, ich mir keinen besseren, lernbegeisterteren und unkomplizierteren Ersthund hätte vorstellen können. Ach ja, und die Info, dass der Hund, von dem ich die ganze Zeit rede, mittlerweile geschätzte 11 Jahre alt ist, ist vielleicht auch nicht ganz unwichtig. Aber ich zitiere mal ein älteres Ehepaar, das ich kurz nach Jerriks Ankunft auf einem Spaziergang getroffen habe: “Ach, so alt ist der schon? Naja, dann lernt der wohl nichts Neues mehr.” Neben den ganzen Turnieren, Tricks und Seminaren, kommt natürlich das ganz normale Hundeleben auch nicht zu kurz. Ob er nun unter meinem Bett der heißen Mittagssonne entflieht, mit seiner Lieblingsspielkameradin Ilinca sich ganz freundschaftlich in die Pfoten beißt, im Fluss seinem geliebten Kong nachjagt oder mit größter Mühe die Frisbees aus der Luft fängt. Und auch beim alljährlichen Familienurlaub darf er natürlich nicht fehlen. So hat er mich, meine Eltern und meine Freundin schon in die Berge und an die Ostsee begleitet. Sogar ins Altenheim habe ich ihn schon zweimal mitnehmen dürfen und seine Tricks präsentiert. Dabei durfte er natürlich auch den ein oder anderen Keks von den Bewohnern abstauben. Mit meinem kleinen “Multitalent” übe ich außerdem, gerade in den heißen Tagen, Fuß gehen & Co nicht auf der heißen Wiese, sondern im schattigem Bach bei uns um die Ecke. So lernt er Tricks und Obedience unter Ablenkung und in vielen verschiedenen Situationen. Dadurch, dass ich fast ausschließlich im Wald und Park mit ihm trainiere, interessieren ihn große Zuschauermengen auf Turnieren kein Stück und auch ein vor ihm herspringendes Reh kann ihn nicht aus Christof Kerber GmbH & Co. KG Windelsbleicher Str. 166-170 D-33659 Bielefeld Tel. 05 21/9 50 08-0 Fax 05 21/9 50 08-88 [email protected] Print & Publishing Das Tier und wir 136 / Dezember 2015 11 Termine 2016 Osterbasar im Tierheim Sonntag, 13. März von 11-17 Uhr Patentreffen im Tierheim Donnerstag, 5. Mai (Christi Himmelfahrt) Tag der offenen Tür im Tierheim Sonntag, 3. Juli von 11-17 Uhr Riesen-Flohmarkt im Tierheim Sonntag, 4. September von 11-17 Uhr Campingurlaub mit Hund!? Wir bieten für alle Hundefreunde auf dem Familienfreizeitplatz Borlefzen die Möglichkeit einen Wohnwagen zu mieten. Der Campingplatz liegt direkt an der Weser, ist schnell zu erreichen und lädt nicht nur zu Kurzurlauben ein. Einen umfassenden Überblick könnt Ihr euch auf den Seiten hundecamping.com und borlefzen.de verschaffen. Bei Fragen ruft gerne an! Edith & Oliver Diekmann Tel. 05207 / 89 69 164 Großer Adventsbasar im Tierheim Sonntag, 27. November von 11-17 Uhr Über Ihr Leben hinaus ... ... können Sie den Tieren helfen, wenn Sie unser Tierheim in Ihrem Testament bedenken. Einige Tierfreunde haben bereits von dieser vielleicht ein wenig ungewöhnlichen Möglichkeit Gebrauch gemacht. Es lohnt sich auf jeden Fall, einmal darüber nachzudenken. Gerne nennen wir Ihnen auf Wunsch Personen, die Ihnen persönlich und natürlich vertraulich für eine Beratung zur Verfügung stehen. Diskretion ist für uns eine Selbstverständlichkeit. Tiere sind dankbare Erben Wenn Sie Rat haben möchten oder an Einzelheiten interessiert sind, rufen Sie an: Tierheim Bielefeld 0 52 05 - 9 84 30 12 Das Tier und wir 136 / Dezember 2015 Neue Jugendgruppe im Tierheim Tierschutz geht uns alle an – Und genau deshalb wurde es nun Zeit für eine neue Jugendgruppe im Tierheim Bielefeld. Seit Anfang September ist der Mittwochnachmittag ganz der Vermittlung des Tierschutzgedanken gewidmet und Jugendliche ab 12 Jahren sind herzlich willkommen. In einer der ersten Stunden bekamen die Jugendlichen die Möglichkeit mit Hundewelpen in Kontakt zu treten und sie bei der Gewöhnung an Außenreize tatkräftig zu unterstützen. So führte die Gruppe die Welpen durch einen Parcours, der unter anderem eine kleine Wippe und ein Bällebad beinhaltete. Außerdem konnten sie die kleinen Rakker bei ihren ersten Schritten an der Leine begleiten und sie dabei ordentlich motivieren. Besonders wichtig ist auch die Aufklärung über die artgerechte Haltung von Kleintieren. Denn erschreckenderweise ist heutzutage gerade bei diesem Thema noch ein völlig falsches Bild in den Köpfen der meisten Menschen verankert. Um hier ein Umdenken zu erreichen ist es natürlich sinnvoll bereits die Jugendlichen diesbezüglich aufzuklären. Mittlerweile hat sich unter der Leitung von Melanie Steinbeck und Maike Thomaier eine Gruppe von sieben Jugendlichen gebildet, die Spaß an der Arbeit mit Tieren hat und stets interessiert ist, wenn es um tierschutzrelevante Themen geht. Als die Pläne für die neue Jugendgruppe durch Katharina Saiad, 2. Stellvertretende Vorsitzende, erneut aufgegriffen wurden, war es auch an der Zeit eine geeignete Räumlichkeit zu schaffen, damit die jungen Tierschützer ihre Treffen in einer schönen Atmosphäre abhalten können. Kurzerhand wurde der Jugendraum im Tierheim, der schon seit einiger Zeit nicht mehr als solcher genutzt wurde, leergeräumt, gestrichen und neu gestaltet. In einem einladenden und fröhlichen Raum treffen sich nun alle gern und die Zeit vergeht wie im Flug. Auch auf den Tierheimfesten wird die Jugendgruppe mit einem Stand vertreten sein. Die Jugendlichen freuen sich schon darauf, ihre selbstgebastelten Katzenangeln und Schnüffelteppiche an den Mann zu bringen und den Besuchern selbstgemachte Crêpes anzubieten. Für die Zukunft sind noch viele schöne Aktivitäten rund um die Tierschutzarbeit geplant: Insektenhotels, Kaninchen- und Vogelhäuser werden gebaut, ein Ausflug zu einem BioBauernhof steht an und eine Art „Hundeführerschein“ wird absolviert. Wir freuen uns auf eine spannende und abwechslungsreiche Zeit im Namen der Tiere! Das Tier und wir 136 / Dezember 2015 13 Gekämpft, gehofft - warum verloren? Am 22.10. verstarb nach langer, schwerer Krankheit unser aktives Mitglied Luise Klöpper Frau Klöpper war dem Tierheim über viele Jahre eng verbunden. Mit ihrer Bastel- und Sammelleidenschaft verschönerte sie immer wieder unsere Kaffeestubentische mit selbstgemachten Gestecken und erwies sich als wahres Organisationstalent für eine große Vielzahl schöner Sommerblumen zur Dekoration und Gestaltung unseres Tierheimgeländes. Gerade um diese Jahreszeit fertigte Luise wunderschönen Grabschmuck zum Verkauf an den Tierheimsamstagen. “Mit dem Tod eines nahen Menschen verliert man vieles, aber niemals die gemeinsam verbrachte Zeit.“ Auch drei unserer Tierheimtiere fanden bei ihr ein liebevolles Zuhause. Darüber hinaus war Luise auch in zahlreichen anderen Vereinen zum Wohl von Menschen aktiv und engagiert. Uns bleibt nur noch ein letztes Dankeschön und als Trost die Gewissheit, dass Luise nach einer langen Leidenszeit nun Ruhe und Frieden gefunden hat. Ferienwohnungen direkt an Wald und Seen für Familie mit Vierbeinern Mölln - Herzogtum Lauenburg Tagespreis für 2 Personen = 40 Euro jede weitere 5 Euro Tiere wohnen kostenlos Kontakt: Karin Hennings 23879 Mölln Fuchspass 25-29 Telefon: (0 45 42) 74 90 http://www.hlms.de/de/hennings-karin 14 Das Tier und wir 136 / Dezember 2015 Hamster bewegungsfreudig, neugierig und nachtaktiv Text: Birgit Goldbecker Foto: Jutta Goldbecker Der Syrische Goldhamster gehört zu den beliebtesten Heimkleintieren der Welt. Er wird zu der Familie der Wühler gezählt und als Mittelhamster bezeichnet. Die beliebte Rasse des Teddymasters (s. B.) ist eine Zuchtform des normalen Goldhamsters. Es wird geschätzt, dass allein in den westlichen Nationen etwa 8 Millionen Mittelhamster als Haustiere gehalten werden. Goldhamster sind Einzelgänger und können nur als Jungtiere zusammen gehalten werden. Für ausgewachsene Tiere ist die Gegenwart von Artgenossen purer Stress und führt in der Regel zu blutigen Auseinandersetzungen. Da Hamster sehr bewegungsfreudige Tiere sind, brauchen sie ein geräumiges Gehege, das eine Grundfläche von mindestens 1 m2 und eine Höhe von mindestens 60 cm haben sollte. Der Gitterabstand von 0,8 - 1,2 cm darf nicht unterschritten werden. Aquarien mit Abdeckung oder spezielle Nagerterrarien sind optimal für die Hamsterhaltung. Dabei ist aber auf eine ausreichende Luftzirkulation zu achten, diese Gehege sollten wesentlich größer und oben fast vollständig offen bzw. vergittert sein. Da Hamster gerne buddeln benötigen Sie im unteren Bereich eine etwa 30 - 40 cm hohe Einstreuschicht. Mögliche staubarme Einstreusorten sind: Mais-, Hanf- oder Miscantuseinstreu, Leineinstreu (Euro Lin), Pflanzeneinstreu, feines Buchengranulat oder auch normale Kleintierstreu aus Holzspan. Zur Abwechslung können Sie ihrem Hamster auch gerne Laub, Moos oder etwas ungedüngten Rasen mit Erde daran aus dem Garten anbieten. Ebenfalls wichtig für die Einrichtung des Geheges ist ein Mehrkammernschlafhaus sowie ein Sandbad (z. B. mit Chinchilasand). Wie bei den meisten Nagern dient es zur Krallenpflege, dem Stressabbau und der Körper- und Fellpflege. Zum Nestbau sollten Heu, Stroh, frische getrocknete Blätter und Kräuter sowie Hanf- und Flachsmatten zur Verfügung stehen. Handelsübliche Hamsterwatte sollte hingegen nicht verwendet werden. Ebenso sollte auf Plastik bei der Einrichtung des Hamsterkäfigs verzichtet werden. Stattdessen bieten sich Wurzel und Zweige, Kork, Ton/Keramik, Pappe sowie Hängematten an. Eine Hamstertoilette mit Sand dürfen sie ebenfalls nicht vergessen. Das typische Laufrad (Durchmesser mind. 30 cm) sollte auf einer Seite sowie auf der Lauffläche, die eine Struktur haben muss, völlig geschlossen sein. Wasser bieten Sie Ihrem Hamster am besten in einer kleinen Schale auf einer Ebene ohne Einstreu an. Neben Wasser ist der wichtigste Bestandteil des Hamsterspeiseplans das Trokkenfutter: Getreide (Haferflocken, -körner, -ripsen, Weizenkörner, Kamut, Gerste, ...), Kleinsämereien, Trockengemüse und -früchte (Möhren, Sellerie, Fenchel ...), getrocknete Mittelhamster/Goldhamster ursprüngliches Vorkommen: Hochebene von Aleppo in Nord Syrien Lebenserwartung: 2-4 Jahre Gewicht: 80 - 160 g Körpergröße: 15 -19 cm Kräuter in geringen Mengen (Brennnesselkraut, Dill, Gänseblümchen, Kamille, Melisse, Petersilie, ...), ab und zu Nüsse/Kerne (Sonnenblumenkerne, Erdnüsse ...). Ein ausgewachsener Mittelhamster benötigt etwa einen Esslöffel Trockenfutter am Tag, was nicht in einen Napf gefüllt, sondern im Gehege verstreut werden sollte. Durch Kolbenhirse, Futterspieße, Graswiesen und ähnliches beschäftigen sie den Hamster und bedienen sein natürliches Fressverhalten. Tierische Nahrung (Mehlwürmer, Heimchen, getrocknete Bachflohkrebse, ...), ein kleines Stück Gemüse (Gurke, Paprika ...) und einmal in der Woche Obst (Äpfel, Birnen, Kiwi, Melone) sollte ebenfalls nicht fehlen. Weitere und detaillierte Infos erhalten Sie unter: www.diebrain.de Das Tier und wir 136 / Dezember 2015 15 Zuhause gesucht Das Frettchenpaar Nana und Yoko wurde Ende September wegen eines bevorstehenden Umzugs im Tierheim abgegeben. Das nette Duo hatte zuvor ein eigenes Zimmer, in dem sie sich frei bewegen konnten, dies war nun leider nicht mehr möglich. Tatsächlich haben die bewegungsfreudigen Frettchen durch ihre lustigen Kapriolen inzwischen viele Anhänger gefunden, sind aber in der Haltung anspruchsvoll und arbeitsintensiv. Frettchen sind zwar häufig stubenrein und benutzen eine Katzentoilette, ihre Neugier und ihr Entdeckungseifer kennen jedoch keine Grenzen, so dass ein freies Umherlaufen in der Wohnung nur unter Aufsicht möglich ist. Nana & Yoko Nana und Yoko sind fünf und zehn Jahre alt. Sie sind sehr zutraulich und bisher nur Wohnungshaltung gewöhnt. Zu einer artgerechten Haltung gehört neben einem großen und geräumigen Käfig regelmäßiger Freilauf mit Spielmöglichkeiten in der Wohnung. Da die munteren Kleintiere beim Spielen auch schon mal zwicken, sind sie nicht für kleinere Kinder geeignet. Der etwa 25 cm hohe Toy Terrier Mike ist mit einem Gewicht von 3 kg eine verkleinerte Zuchtform des Manchester Terriers. Er wurde Ende Oktober im Tierheim abgegeben und ist ein Scheidungswaise. Mike ist ein sehr anhänglicher kleiner Rüde, der engen Körperkontakt liebt und nur sehr schlecht alleine bleiben kann. Sein lautes Jaulen und Bellen war nach Aufnahme im Tierheim tagelang ununterbrochen überall zu hören. Mike ist ein verwöhnter Kleinhund, der eindeutig Frauen bevorzugt. Er ist 8 Jahre alt und nicht für berufstätige Menschen geeignet. Mit Artgenossen ist der kleine Kerl zwar verträglich, er hat jedoch starke Angst vor großen Hunden und bricht bei ihrem Anblick in lautes Gezeter aus. Mike 16 Das Tier und wir 136 / Dezember 2015 Der kleine Terrier fährt gern Auto, kennt größere Kinder und braucht in seinem neuen Zuhause viel Aufmerksamkeit. Am besten geeignet wäre Mike für eine alleinstehende Dame. We i t e r e Ti e r h e i m - Vi e r b e i n e r f i n d e n S i e Der achtjährige Kater Curry wurde im Mai 2015 ins Tierheim zurückgebracht, weil er sich nach dem Umzug seines neuen Besitzers immer wieder auf den Weg zu seiner alten Wohnung in Hillegossen gemacht hatte. Da er dabei jedes Mal die stark befahrene Lagesche Straße überqueren musste, brachten ihn seine Besitzer schweren Herzens ins Tierheim zurück. Curry ist ein besonderer Kater. Oft hatte er seinen Besitzer morgens bis zu seiner Arbeitsstelle begleitet und häufig auch abends wieder abgeholt. Er ist ein sehr liebevoller, gesprächiger Minitiger, der gern in der Natur umherstreift und unbedingt wieder Freigang braucht. Curry Sein neues Zuhause sollte weit von Hillegossen entfernt sein und Curry muss, um ein erneutes Zurücklaufen zu vermeiden, mindestens 4 Wochen eingesperrt werden, ehe er nach Draußen darf. Der fünfjährige Shi-Tzu Rüde Tedy wurde 2013 über das Tierheim Bielefeld vermittelt, nachdem ihn seine Besitzerin abgegeben hatte. Im September diesen Jahres wurde er ins Tierheim zurückgebracht, weil seine neue Besitzerin erkrankt war und den kleinen Hund nicht mehr angemessen betreuen konnte. Tedy ist ein sehr lieber und anhänglicher Kleinhund, der mit mehreren gesundheitlichen Problemen zu den Sorgentieren des Tierheims gehört. Wegen einer Niereninsuffizienz braucht der Vierbeiner bis an sein Lebensende ein Nierendiätfutter. Zusätzlich ist er durch eine Hornhauttrübung leicht sehbehindert und durch einen alten Bandscheibenvorfall ist er auch im Bewegungsablauf leicht eingeschränkt. Tedy hat trotz seiner Handicaps sehr viel Lebensfreude. Er geht gerne spazieren, sollte allerdings keine großen Wanderungen mitmachen. Der freundliche, ruhige Rüde ist gut für ältere Menschen geeignet. Er bleibt stundenweise alleine und fährt gern Auto. Für Tedy suchen wir ein ebenerdiges, ruhiges Zuhause mit kleinem Garten. i m I n t e r n e t u n t e r w w w. t i e r h e i m - b i e l e f e l d . d e Tedy Das Tier und wir 136 / Dezember 2015 17 Herzlichen Dank Auch in diesem Herbst erhielten wir wieder etliche wunderschöner Heidepflanzen vom Gartenbau Stefan Busche. Diese hübschen Blumen verschönern unser Tierheim über den gesamten Winter und begrüßen unsere Besucher farbenfroh. Wir sagen vielen Dank! Die Teilnehmer der “Werkstatt 36”, ein Aktivierungsprojekt der Drogenberatung e.V. Bielefeld, haben intelligentes Spielzeug für Katzen gebaut und diese dem Tierheim gespendet. Liesa Südbrock, Mitarbeiterin der “Werkstatt 36”, und ihr Team überreichten uns Anfang November die handgefertigten Beschäftigungsspielzeuge, die von unseren Katzen sofort neugierig begutachtet wurden. Vielen Dank für die tolle Idee und Umsetzung! Ein ganz herzliches Dankeschön ... ... an alle großen und kleinen Tierfreunde, die uns finanziell oder durch Sachspenden unterstützt haben. ... an alle Aktiven, die auf so vielfältige Weise helfen. ... an alle Tierfreundinnen und Tierfreunde, die eine Patenschaft übernommen haben. ...an alle fleißigen Bäckerinnen und Bäcker, die unsere Kaffeestube durch Ihre Kuchenspenden zu einem abwechslungsreichen Buffet machen. ... an alle Privatpersonen, Firmen und Geschäfte, die unsere Tombola mit einer Sach- oder Geldspende so erfolgreich machen. ... an das Westfalen-Blatt, die Neue Westfälische, Radio Bielefeld und alle Stadtteil-Zeitungen, die mit ihren Beiträgen auf das Schicksal der von uns betreuten Tiere aufmerksam machen. 18 Das Tier und wir 136 / Dezember 2015 Und noch ein kleiner WEIHNACHTSWUNSCH: Reinigen mit der Kraft des heißen Dampfes Den Krankheitskeimen im Katzenhaus möchten wir zukünftig mit Dampfreinigern so richtig Dampf machen. Der Dampfsauger tötet Bakterien und Krankheitserreger ab und reinigt sogar Dichtungen und Fugen. Es ist ein Vorschlag unseres Tierarztes Mirko Quest, der aber auch vom Personal unterstützt wird. Mittels eines Dampfsaugers lassen sich Tierhaare aus Teppichen und Textilien lösen. Die Tierschlafplätze werden damit gereinigt und desinfiziert. Wir erhoffen uns mit dem verstärkten Einsatz auch Einsparungen bei den zudem nicht ganz unproblematischen Desinfektionsreinigungsmitteln. Gerade in letzter Zeit haben wir leider massive Probleme mit Krankheitserregern (z.B. Giardien), die leicht unter den Tieren übertragen werden. Dabei konnten wir durch den Einsatz eines einfachen Gerätes (siehe Foto) bereits erste Erfolge erkennen. Diese vergleichsweise preiswerten Geräte sind aber für den Dauerbetrieb weniger geeignet. (Die Quarantäne des Katzenhauses allein hat eine Fläche von 250 m²). Da ist es wichtig, dass ein Profigerät die schnelle Auffüllung des Frischwassertanks ermöglicht, um zügig arbeiten zu können. Solch ein Dampfsauger kostet dann aber 850 Euro. Und auf Dauer wäre je Etage ein Gerät natürlich von großem Vorteil. Wir würden uns freuen, wenn es mit Ihrer Hilfe gelingt, diesen Weihnachtswunsch zu erfüllen. Auch jeder kleine Betrag ist dazu unter dem Stichwort „Dampfreiniger“ herzlich willkommen. Spendenkonto bei der Sparkasse Bielefeld IBAN: DE91480501610000174508 BIC: SPBIDE3BXXX Unser diesjähriges tierisches Weihnachtswunsch-Modell ist TINA. Die circa 10-12-jährige Katze wurde gefunden und hat nur noch 2 Zähnchen. In einer ruhigen Umgebung kann sie auch Freigängerin sein. Die sehr verschmuste Tina möchte lieber als Einzelkatze sein und ihre Menschen ganz für sich alleine haben. Das Tier und wir 136 / Dezember 2015 19 5 Fragen an ... von Kerstin Weiser In dieser fortlaufenden Serie möchte ich 5 Fragen an eine ehrenamtliche Mitarbeiterin / an einen ehrenamtlichen Mitarbeiter stellen. Viele Ehrenamtler erledigen ihre Arbeit im Hintergrund, selbstverständlich und zuverlässig! Dabei bilden sie eine wichtige Stütze für die Tierschutzarbeit. Deshalb möchte ich ihre Tätigkeiten den Lesern näher bringen. Kerstin Weiser: 1. Frage: Beschreibe bitte dein Tätigkeitsfeld. Raphaela Günzel: Seit 2012 arbeite ich ehrenamtlich im Katzenhaus und bin am Nachmittag von Montag bis Samstag für die Tiere da. Das Füttern der Katzen gehört dazu, ich gebe auf Anordnung Medikamente, reinige die Katzentoiletten und vieles mehr. Außerdem beschäftige ich die Katzen und kümmere mich um die “Sorgenkinder”. Zudem nehme ich Telefonate an, berate rund um das Thema “Katze” und helfe auch bei der Vermittlung. Dann gehöre ich auch zu dem Team der Inspektoren und betreue die FacebookSeite des Tierheims mit. K.Weiser: 2. Frage: Was motiviert dich zu dieser Tätigkeit? K.Weiser: 4.Frage: Berichte doch bitte über ein schönes oder lustiges Ereignis, oder über ein besonderes Erlebnis, woran du dich jetzt noch gut erinnern kannst. R. Günzel: Das war zweifellos unser “Weihnachtswunder” im Dezember 2013 als unser altes, nicht mehr gesundes Trio Mozart, Mümmel und Mücke adoptiert wurden. (Lesen Sie “Das Weihnachtswunder 2013” auf Seite 24 dieser Ausgabe) K.Weiser: Welche Wünsche hast du für die Zukunft? R. Günzel: Ich möchte noch lange mit diesem tollen Vermittlungsteam zusammenarbeiten. R. Günzel: Die Arbeit mit den Katzen ist unglaublich spannend und vielfältig. Ich nehme mir Zeit für sie und erlebe, wie aus einem scheuen, ängstlichen Tier eine Schmusekatze wird. Das ist großartig. Dann wünsche ich mir, dass es mir gelingt, den Menschen unsere Katzen als das was sie sind nahezubringen: Individuen, die Freude, aber auch Schmerz und Leid empfinden, die es gilt zu respektieren, deren “Sprache” man lernen sollte, um Ihnen gerecht zu werden. Motivierend sind auch die erfolgreichen Inspektionen und Rückmeldungen der neuen Besitzer. Außerdem wünsche ich mir eine bundesweite Kastrationspflicht für alle Katzen, um die unkontrollierte Vermehrung einzudämmen. K.Weiser: 3.Frage: Hast oder hattest du eigene Haustiere? Zudem habe ich eine kleine Wunschliste mitgebracht, worüber sich unsere Katzen sehr freuen würden: R. Günzel: Ich komme aus einem sehr tierlieben Haushalt und meine Eltern haben mir den Respekt und den Umgang mit Tieren vorgelebt. Zwei kranke Katzen gehören seit 14 Jahren zu meinem Leben und zwei Zwerg- 20 hamster. Meine Kater Timmy und Teddy und der Zwerghamster Dyson kommen aus dem Tierheim Bielefeld, Zwerghamster Kenjo aus einer Tierrettung. Das Tier und wir 136 / Dezember 2015 Feuchtfutter (gerne getreidefreie Sorten in Schälchen o. Tüten), Leckerchen (gerne weiche Sticks), Katzenspielzeug, Activity Spielzeug, in dem man Futter verstecken kann als Beschäftigung für die Katzen in Einzelboxen und Quarantäne, Kratzbretter aus Pappe. Patenschaften für Tierheim-Vierbeiner Als Pate für ein Tierheim-Tier können Sie doppelt helfen: • durch einen monatlichen finanziellen Beitrag (mind.5 Euro) • oder auch - falls Lust und Zeit vorhanden - durch den direkten Kontakt zu Tierheim-Tieren Neben der finanziellen Hilfe, die eine Patenschaft für Tierheim-Tiere bedeutet, werden viele Paten auch aktiv. So kommt eine ganze Reihe von ihnen - manchmal sogar mehrmals in der Woche - ins Tierheim, um je nach Neigung mit einem Hund spazierenzugehen, die Katzen zu streicheln oder sich für die Kleintiere zu engagieren. Diese menschliche Zuwendung ist besonders für Hunde und Katzen, die noch kein endgültiges, liebevolles Zuhause gefunden haben, unendlich wichtig. Einmal im Jahr veranstalten wir im Tierheim ein gemütliches Patentreffen, um zu informieren, den persönlichen Kontakt zu halten und natürlich auch, um unsere Vierbeiner vorzustellen. Alle Paten erhalten einen Patenbrief mit dem Foto eines Tierheim-Tieres, je nach Wunsch Hund oder Katze oder Kleintier, wie z. B. Kaninchen. Diese Patentiere stehen stellvertretend für die vielen ausgestoßenen Kreaturen, die in unserem Tierheim auf ein gutes Zuhause warten. Sie möchten eine Patenschaft übernehmen? Ganz einfach - Sie schicken Ihre ausgefüllte und unterschriebene Patenschaftserklärung an: Tierschutz-Verein Bielefeld und Umgebung e. V. Kampstr. 132 33659 Bielefeld Sollten Sie noch Fragen haben, rufen Sie an: Tierheim Bielefeld (0 52 05) 9 84 30 Wir alle, besonders natürlich „Bello” und „Mieze”, würden sich sehr freuen, wenn auch Sie eine Patenschaft übernehmen. Das Tier und wir 136 / Dezember 2015 21 JA - ICH HELFE TIEREN IN NOT Ich übernehme eine Patenschaft für ein Tierheim-Tier Ich erkläre mich hiermit bereit, bis auf Widerruf, mindestens jedoch für die Dauer eines Jahres, eine Patenschaft zu übernehmen. Meine monatliche Patenspende (mind. 5 Euro) wird _____________ Euro betragen. Ich werde Mitglied im Tierschutz-Verein Bielefeld Ich erkläre hiermit meinen Beitritt zum Tierschutz-Verein Bielefeld und Umgebung e. V. (amtlich als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt). Der satzungsgemäße Mindest-Jahresbeitrag beträgt für Erwachsene 30 Euro und für Jugendliche 15 Euro. Mein Jahresbeitrag wird _____________ Euro betragen. _____________________________________________________________________ Name Vorname _____________________________________________________________________ Straße PLZ / Ort _____________________________________________________________________ E-Mail-Adresse Telefon Geb.-Datum _____________________________________________________________________ Konto Nr. / IBAN Bank/Sparkasse BLZ / BIC Der Betrag soll bis auf Widerruf von meinem Konto eingezogen werden. Es gelten die üblichen Bedingungen für das Einzugsermächtigungsverfahren. _____________________________________________________________ Ort, Datum Unterschrift Beleg/Quittung für den Kontoinhaber/Zahler SEPA-Überweisung/ Name und Sitz des überweisenden Kreditinstituts Für Überweisungen in Deutschland und in andere EU-/EWRStaaten in Euro. BIC Angaben zum Zahlungsempfänger: Name, Vorname/Firma (max. 27 Stellen, bei maschineller Beschriftung max. 35 Stellen) Zahlungsempfänger 7LHUVFKXW]YHUHLQ%LHOHIHOGX8H9 ;PLYZJO\[a]LYLPU)PLSLMLSK<TNLI\UNL= IBAN '( +, BIC des Kreditinstituts/Zahlungsdienstleisters (8 oder 11 Stellen) 6 3 % , ' ( % ; ; ; /LYaSPJOLU+HURM Y0OYL:WLUKL Betrag: Euro, Cent Spenden-/Mitgliedsnummer oder Name des Spenders: (max. 27 Stellen) ggf. Stichwort BARTHELS MÖNCHENGLADBACH 113 341 002 10.2014 (316489) 136 / Dezember 2015 PLZ und Straße des Spenders: (max. 27 Stellen) SPENDE IBAN Angaben zum Kontoinhaber/Zahler: Name, Vorname/Firma, Ort (max. 27 Stellen, keine Straßen- oder Postfachangaben) IBAN Prüfzahl Bankleitzahl des Kontoinhabers Kontonummer (rechtsbündig ggf. mit Nullen auffüllen) bei (Kreditinstitut/Zahlungsdienstleister) :WHYRHZZL)PLSLMLSK Euro, Cent Kunden-Referenznummer (nur für Zahlungsempfänger) =LY^LUK\UNZa^LJR!:WLUKL +LY;PLYZJO\[a]LYLPU)PLSLMLSKPZ[UHJO(IZ5Y 2:[. ]VUKLY2YWLYZJOHM[ZZ[L\LYILMYLP[^LPSZPLH\ZZJOSPLSPJO\UK \UTP[[LSIHYZ[L\LYILN UZ[PN[LUA^LJRLUPT:PUULKLYɈ (6-YKLY\UNKLZ;PLYZJO\[aLZKPLU[-YLPZ[LSS\UNZILZJOLPK ]VT:[5Y +PLZLY)LSLNNPS[IPZÁ HSZA\^LUK\UNZILZ[p[PN\UN SPENDE Kontoinhaber/Zahler: Name 06 Datum BIC :7)0+,)??? IBAN des Kontoinhabers Unterschrift(en) (Quittung des Kreditinstituts bei Bareinzahlung) Zuhause gefunden Hallo alle zusammen, hier ein paar Bilder von ehemals Massimo jetzt Messi. Er chillt gerne und deckt sich, wenn er schlafen will, gerne selber zu. Bei der Arbeit kann er schon ein zwei Stunden allein bleiben in meinem Büro, zu Hause geht das noch nicht. Er ist immer sehr aktiv in der Wohnung und das Wort "Nein" ist inzwischen das häufigste Wort. Er hört draussen sehr gut und rennt an der Schleppleine gerne viel rum beim Spazieren. Mit der Hundetrainerin arbeiten wir nun an seiner Unruhe in der Wohnung, das er auch hier allein bleiben kann und dass er nicht mehr so viel bellt, wenn es mal klingelt. Das ist mal ein kleiner Zwischenstand. LG, Heike Busklas Hallo Leute, ich bin’s, Aristo. Jetzt heiße ich nur noch Ari, das ist kürzer. Ich hatte vielleicht ein Glück: noch im Tierheim hat mich meine neue Familie am 9. Februar 2015 direkt ins Herz geschlossen und mit zu sich genommen. Ihr Zuhause ist jetzt auch meines, und hier fühle ich mich katzenwohl. Die Riegels haben viel Zeit für mich und spielen gerne mit mir, das macht Spaß! An der Leine darf ich sogar mit in den Garten, wo ich auf Bäume klettere und mit meiner Leine zwischen Sträuchern, Bäumen und Möbeln die tollsten Strickmuster erfinde. Ich habe sogar schon Mäuse gefangen - bei uns wird es einfach nie langweilig. Ich wünsche allen meinen alten Kumpels aus dem Katzenhaus so viel Glück wie ich es habe! Mit schnurrigen Größen, Euer zufriedener Ari Guten Morgen Frau Snelting, guten Morgen liebe Tierpatin und alle übrigen Mitarbeiter des Tierheim Senne, gestern wurde uns Toni überlassen, der sehr scheu wirkte. Wir sind sehr stolz und glücklich ihn bekommen zu haben. Wir glauben, auch er ist glücklich. Festgestellt haben wir allerdings, dass er sehr bange vor der Leine ist. Vermutlich wurde er damit geschlagen. Die Nacht hat er sehr lieb und ruhig in seinem Körbchen überstanden. Er hat leider noch kein neues, es ist noch das "Alte" von unserer Sally, die wir am 29.06. nach 14 1/2 Jahren leider einschläfern lassen mussten. Viele liebe Grüße, Jürgen und Ursula Semrau mit Anton (Toni) Das Tier und wir 136 / Dezember 2015 23 Das Weihnachtswunder 2013 von Raphaela Günzel Das Trio, bestehend aus dem weiß-schwarzen Mozart, dem roten Mümmel und dem schwarz-weißen Mücke, kam im Oktober 2012 ins Tierheim. Die drei circa 11jährigen Kater wurden auf engstem Raum ohne viel Tageslicht gehalten und eines Tages landeten die verstörten Senioren im Katzenhaus. Gesundheitlich waren sie ziemlich angeschlagen und es dauerte lange, bis sie sich eingelebt hatten. Mozart war der Chef des Trios, stets behielt er seine Brüder im Blick und man merkte deutlich, dass er sich verantwortlich fühlte. Den Kontakt zu uns Menschen mochte er nicht so sehr, er konnte einfach nicht mehr vertrauen. Mümmel war das Gegenteil, für sein Leben gern genoss er Streicheleinheiten und sein Schnurren hörte man durch den ganzen Raum. Bei ihm wurde vermutet, dass er schlecht sehen konnte. Der Ängstlichste von allen dreien war Mücke, der sich lange Zeit immer vor uns versteckte. Mit der Zeit sahen wir ihn aber immer öfter. Ich ging jeden Tag mit Futter zu ihm hin und Wochen später konnte ich ihn dann das erste Mal anfassen. Was so ein Moment bedeutet, das kann man kaum beschreiben. Von da an ging es immer besser und Mücke stand mit seinen Brüdern zusammen abends am Gitter der Box und sie freuten sich lautstark auf ihre abendliche Schlemmerplatte. Irgendwann, als alle Drei auch gesundheitlich stabil waren, wurde das Thema “Vermittlung” im Team angesprochen. Die damalige Leiterin des Katzenhauses fragte mich, welche der drei Katzen als Pärchen meiner Meinung nach auf jeden Fall zusammen bleiben sollten, denn uns allen war klar, dass es kaum Jemanden gibt, der drei alte und gesundheitlich angeschlagene Tiere aufnehmen würde, die Chance auf eine gemeinsame Vermittlung sahen wir bei Null. Ich glaube, eine schwerere Entscheidung kann man kaum treffen, man konnte es drehen und wenden wie man wollte, das schlechte Gewissen einer Katze gegenüber, die herausgerissen werden sollte, blieb. Wir einigten uns darauf, dass auf jeden Fall Mümmel, da wir ja der Meinung waren, dass er schlecht sieht, einen seinen Brüder braucht, vorzugsweise Mozart, da Mümmel sich sehr gut an ihm orientiert hat. Dann kam zwei oder drei Tage vor Weihnachten 2013 eine Dame, die gezielt nach zwei Wohnungskatzen fragte, Sorgenfälle dürften es gerne sein, man habe immer Sorgenkinder aufgenommen. Die Katzenhaus- Kinder brauchen ein Zuhause Seit Generationen setzt sich Dr. Oetker für Kinder und Familien ein. Das Unternehmen ist nun eine langfristige Partnerschaft mit dem SOSKinderdorf e.V. eingegangen. Mit dem Ziel, bedürftigen Kindern wieder ein Leben in familiärer Umgebung zu ermöglichen, unterstützt Dr. Oetker ein SOS-Kinderdorf in Harksheide bei Hamburg. Mehr zum sozialen Engagement von Dr. Oetker gibt es im Internet unter www.wirfoerdern-familie.de Kontakt und bekamen sehr bald die ersten Bilder, die drei entspannte Katzen zeigten. Leider gab es bald darauf eine sehr traurige Nachricht: Mozart, der Chef des Trios, musste wegen eines inoperablen Tumors im Ohr eingeschläfert werden. Trotzdem waren alle Beteiligten froh, dass er es noch erleben durfte, dass seine Brüder in gute Hände gekommen waren, das war auch den Besitzern sehr wichtig. oben links: Mozart, oben rechts: Mümmel, unten: Mücke leitung erzählte ihr von dem Trio und ich durfte die Drei vorstellen. Bei der Vorstellung von Mücke wurde es mir schwer ums Herz, da er ja derjenige war, der hätte zurück bleiben müssen. Ich ließ die Interessentin eine ganze Weile mit den Dreien alleine und wir warteten am Empfang des Katzenhauses. Würden Mozart und Mümmel ausziehen dürfen? Dann kam die Dame um die Ecke, strahlte uns an und verkündete “Es werden Drillinge!”. Sie hatte sich wirklich dazu entschieden alle Drei zu nehmen. Überflüssig zu erwähnen, dass bei uns allen die Tränen vor Freude liefen. Einen Tag später zogen die Drei aus, es war für uns wirklich ein Weihnachtswunder. Wir behielten den Drei Monate später besuchte ich Mümmel und Mücke in ihrem Zuhause. Vom Verhalten waren sie nicht wiederzuerkennen. Ich traf zwei aufgeweckte, verspielte Katzen an, die sehr an Sicherheit gewonnen hatten. Es hatte sich bei einem Tierarztbesuch herausgestellt, dass Mümmels Augen tadellos waren und er alles sehen konnte. Ganz ehrlich, es fällt mir oft schwer, die Tiere ziehen zu lassen, da schäme ich mich auch meiner Tränen nicht, wenn Sorgenkinder ausziehen, die einem das Herz berührt haben. Sie in so einem schönen Zuhause zu sehen, das lässt aber alle Sorgen vergessen. Möge es mehr Menschen geben, die gerade alten Tieren ein neues Zuhause geben möchten. Es gibt viel zu tun, backen wir´s an! Die Kaffeestube ist am Samstagnachmittag ein beliebter Treffpunkt. Doch was wäre unsere Kaffeestube ohne leckere, selbst gebackene Kuchen, die stets reißenden Absatz finden. Deshalb unsere Bitte an Sie: Backen Sie doch auch einen Kuchen und bringen Sie ihn zu uns ins Tierheim. Um besser planen zu können, bitten wir Sie unserer Kaffeestubenleitung Jutta Neumann unter der Telefon- Nummer (05 21) 33 18 83 eine kurze Information zu Ihrer geplanten Kuchenspende zu geben (möglichst bis Freitag). Wir würden uns riesig freuen und sagen schon „VIELEN DANK” im voraus. Das Tier und wir 136 / Dezember 2015 25 V-Weihnachtsmenü Vorspeise Eichblattsalat mit Orangenschnitzen und Datteln 50 g der Maronen in einem Standmixer zermahlen. Die zermahlenen Maronen zusammen mit der veganen Schlagsahne, Vanille und Agar-Agar aufkochen lassen, 2-3 Minuten köcheln und zum Schluss die karamellisierten Maronen hinein geben. Vom Herd nehmen und in Förmchen gießen (z. B. Muffin-Blech). Für ein paar Stunden im Kühlschrank festwerden lassen. Anschließend stürzen und servieren. Hauptspeise Paranussbraten in Blätterteig mit Preiselbeersauce Zutaten für 4 Portionen 1 Kopf Eichblattsalat, 1/2 Zitrone (den Saft davon), 60 ml Orangensaft, weißer Pfeffer,15 g Zucker, 3 filetierte Orangen, 100 g frische Datteln, 50 g geröstete Pinienkerne Arbeitszeit: ca. 15 Min. Den Salat gut waschen, trocken schleudern und in mundgerechte Stücke zupfen. Aus Zitronensaft, Orangensaft, Pfeffer und Zucker ein Dressing rühren. Den Salat auf Tellern anrichten und mit der Soße beträufeln. Mit den Orangenfilets belegen, die gehackten Datteln und die gerösteten Pinienkerne darüber streuen. Dessert Weißes Lebkuchenmousse mit Glühweinbirnen Zutaten für 8 Portionen 450 g Blätterteig (TK), 2 EL Sojamehl mit etwas Wasser vermischt, 2 große gehackte Zwiebeln, 125 g Margarine, 500 g fein gemahlene Nüsse (Paranüsse), 250 g Brot, zu feinen frischen Krumen gemahlen; 1/2 TL Thymian, 4 EL Zitronensaft, 1 Prise Muskat, 250 g Weißbrot, zu feinen frischen Krumen gemahlen; 25 g Petersilie, 1 Zitrone, die abgeriebene Schale davon, 1 TL Majoran, 1 EL geriebene Zwiebeln, Salz und Pfeffer, 350 g Preiselbeeren, 150 g Zucker, 2 EL Rotwein (bei Bedarf auch etwas mehr), Mehl für die Arbeitsfläche,1 Prise Nelkenpulver, 1 Prise Zimt, 8 EL Wasser Arbeitszeit: ca. 1 Stunde. Den Backofen auf 200°C vorheizen. Für den Paranussbraten die gehackten Zwiebeln ca. 10 Min. in 50 g Margarine weich anschwitzen, aber nicht dabei bräunen. Vom Herd nehmen und die Paranüsse, Brotkrumen, 1/2 TL Thymian, 3 EL Zitronensaft, 2 EL Sojamehl mit etwas Wasser vermischt, Muskat, Nelkenpulver und Zimt hinzufügen. Mit Salz und Pfeffer würzen. Zutaten für 6 Portionen 100 g vorgekochte Maronen, etwas Zucker zum Karamellisieren der Maronen, 400 ml vegane Schlagsahne, 1 gehäufter TL Agar Agar, Optional: 1 Vanilleschote Arbeitszeit: ca. 15 Min. Die Hälfte der Maronen grob hacken und zusammen mit etwas Zucker in einer Pfanne karamellisieren. Die restlichen 26 Das Tier und wir 136 / Dezember 2015 Die Füllung zubereiten, indem man Weißbrotkrumen, Petersilie, Zitronenschale, 1 EL Zitronensaft, jeweils 1 TL Thymian und Majoran, geriebene Zwiebel und 75 g Margarine so lange miteinander vermischt, bis man eine weiche und gebundene Masse erhält. Nach Bedarf würzen. Den Blätterteig auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu einem etwa 30 cm x 35 cm großen Rechteck ausrollen. Die Füllung zu einer etwa 25 cm langen Rolle formen und in die Mitte des Teigrechtecks legen. Die Nussbratenmasse darüber häufen, so dass die Füllung bedeckt ist. Die Teigränder nun hochschlagen, so dass die Nussmischung eingeschlossen ist. Zusammendrücken und dann mit der Nahtseite nach unten auf ein feuchtes Backblech setzen. Den Teig oben gitterartig einschneiden und ein oder zwei Dampflöcher in den Braten stechen. Mit zugeschnittenen Teigresten verzieren. Ca. 30 Min. im heißen Backofen knusprig backen. Für die Preiselbeersauce die Beeren mit 8 EL Wasser in einen Topf geben. Zum Kochen bringen und etwa 10 Min. köcheln las- sen, bis die Beeren weich sind. Den Zucker zugeben und so lange leicht kochen, bis er sich aufgelöst hat. Den Topf vom Herd nehmen und den Rotwein hinzufügen. Gut umrühren. Den Paranussbraten und die Sauce sofort servieren. Dazu passt Rotkohl, gebackenes Wurzelgemüse oder Kartoffelpüree. Quellen: www.veganguerilla.de • www.chefkoch.de FLUGPATEN GESUCHT Wir suchen ständig Touristen mit den Zielen Lanzarote und Gran Canaria, die bereit sind, auf ihrem Rückflug Hunde mitzubringen. Das Ganze ist unkompliziert, für Sie natürlich kostenlos und hat keinen Einfluss auf Ihr Freigepäck. Bei Interesse melden Sie sich bitte im Tierheim -Telefon (0 52 05) 9 84 30 oder bei Familie Meier -Telefon: (052 02) 27 28 Sparrenberg-Apotheke Apotheker Siegfried Plehn Niederwall 63/Ecke Rohrteichstraße/Nähe Landgericht Tier und wir 136 / Dezember 2015 27 im NetzDas unter: www.Sparrenberg-Apotheke.de Tel.: (05 21) 6 22 59 Fax.: (05 21) 6 21 41 elektron. Postfach: [email protected] Bonnie & Clyde Wir sind Bonnie & Clyde, das Verbrecherpärchen, wie unsere Menschen uns liebevoll nennen. Im Mai werden wir ein Jahr alt. Wir haben auf einem verlassenen Grundstück gelebt und sind von netten Menschen gefüttert worden, bis wir und unsere Geschwister eingefangen wurden. Unser neues Zuhause war nur eine Übergangslösung. Hier haben wir in kurzer Zeit schon einiges für das Leben im Haus und mit Menschen gelernt. Als unsere beiden Menschen „nur mal so schauen wollten“ waren wir so ängstlich, dass sie nicht recht wussten, ob sie sich für uns scheue Katzen entscheiden sollten. Aber sie haben sich für uns entschieden und wir haben alles getan, um sie nicht zu enttäuschen. Vögel haben es uns angetan und so sind wir auf die Idee gekommen, uns in Nachbars Vogelhäuschen zu setzen. Aber jetzt hat er es für uns unzugänglich gemacht. Weil wir regelmäßig so leckeres Futter bekommen, schenke ich meinen Menschen kleine Spitzmäuse, obwohl sie darüber gar nicht so begeistert sind, weil es ja nützliche Tiere sein sollen. Wir sind in ein eigenes Gartenhaus mit mehreren „Etagen“, großem Wintergarten, schönen Körbchen und Spielzeug gezogen. Nachts kuscheln Bonnie und ich in einem Körbchen, weil wir uns so gerne mögen. Unseren Mittagsschlaf halten wir gemeinsam in der Sonne im Strandkorb. Aggressiv sind wir überhaupt nicht. Besonders lustig finden es unsere Menschen, wenn Bonnie und ich nebeneinander durch die Katzenklappe springen. Aber wir wachsen noch und bald werden wir diese Nummer nicht mehr vorführen können. Unsere kleinen zutraulichen Schritte machen es aus, dass unsere beiden Menschen sich jeden Tag freuen, dass sie sich für uns entschieden haben. Sie möchten Ihnen Mut machen, sich ruhig für scheue Katzen zu entscheiden. Natürlich braucht man viel Geduld mit uns. Unsere Menschen bedanken sich an dieser Stelle bei den vielen Helfern, die sich für scheue Katzen einsetzen. Ganz besonders bei Gisela Weíß, die nicht locker gelassen hat, dass sich unsere Menschen nach dem Tod ihres 16-jährigen „Tigers“ für eine dritte Generation Katzenpärchen entschieden haben. Unser Glück, so haben wir ein gutes Zuhause gefunden. Am Anfang haben wir uns versteckt und kamen nur hervor, wenn es etwas zu fressen gab. Anfassen ließen wir uns nur während des Fressens. Bonnie hat zur Begrüßung immer drei kleine Faucher von sich gegeben. Ich habe vor lauter Freude, dass es Futter gab, geschrien. Heute sind wir nicht mehr so gierig und Bonnie kann sogar miauen - so wie ich. Den Winter über waren wir im Haus und haben das Leben und Treiben draußen beobachtet. Jetzt springen wir draußen herum und beobachten die Menschen, die meistens mit Hund an unserem Garten vorbeigehen. Besonders die 28 Das Tier und wir 136 / Dezember 2015 Morgens sitzen Bonnie und ich wie Erdmännchen vor dem Fenster und halten nach unseren Menschen Ausschau. Nach dem Frühstück gehe ich mit meinem Menschen Holz für den Ofen holen. Dann bekomme ich extra Leckerchen. Ich setze mich auf meinen kleinen Popo, recke mich und halte meine Pfote auf die meines Menschen und werde gefüttert. Manchmal streiche ich um seine Beine und bin so zufrieden, dass ich auch schnurre und Köpfchen gebe. Meine Schwester Bonnie kommt meistens hinterher. Sie macht mir fast alles nach. Aber so zutraulich wie ich ist sie noch lange nicht. Wir kommen angelaufen, wenn unsere Menschen im Garten sind oder mit dem Auto nach Hause kommen. Wir hören auf unsere Namen und laufen auch schon mal neugierig durch die Wohnung der Menschen. Am liebsten sitzen wir vor den Fenstern und schauen zu, was unsere beiden Menschen im Haus machen. Clyde mit Bonnie Kurz und Knapp Aktuelles rund um Tiere und Tierschutz für Sie zusammengetragen Sammelbilder von Panini für den guten Zweck Die italienische Unternehmensgruppe Panini ist in Deutschland für Fußballsticker und Alben bekannt. Sie macht sich jedoch auch für den Tierschutz stark. In Italien besteht eine langjährige Kooperation mit einer italienischen Tierschutzorganisation. Nach diesem Vorbild und unter dem Label Panini animal project kooperiert der Deutsche Tierschutzbund seit 2015 mit dem Unternehmen. 50.000 Euro spendet Panini zugunsten des Feuerwehrfonds im Deutschen Tierschutzbund und damit für Tierheime in Not. Ein starkes Engagement von dem wir hoffen, dass es sehr erfolgreich sein wird. In Lizenz des italienischen Originals ist das Panini-Stickeralbum in ganz Deutschland seit September im Zeitschriftenhandel erhältlich. Es richtet sich vor allem an Kinder im Grundschulalter. Zu sehen und sammeln sind lustige und lehrreiche Tierbilder. Enthornung: Beruhigungsmittel für Kälber werden Pflicht Die Landwirtschaftsminister der Länder haben auf der Agrarministerkonferenz in Bad Homburg beschlossen, dass zukünftig Kälber vor der Enthornung Beruhigungsmittel erhalten müssen. Die meisten Kälber in Deutschland werden routinemäßig enthornt, damit sie nicht den Betreuer oder sich gegenseitig verletzen können. Bis jetzt war dies bei bis zu sechs Wochen alten Kälbern ohne Betäubung erlaubt. Die Gabe von Beruhigungsmitteln vor dem Enthornen stellt zwar eine Verbesserung dar, allerdings schalten sie den Schmerz kaum aus. Die Kälber verhalten sich lediglich ruhiger und sind einfacher zu handhaben. Auch die anschließend verabreichten Schmerzmittel reichen keineswegs aus. Ohne eine lokale Betäubung des Hornnervs ist es nicht möglich, das Schmerzempfinden der Tiere ausreichend auszuschalten. Foto: Wolfgang Dirscherl / pixelio.de Quelle: Deutscher Tierschutzbund Das Tier und wir 136 / Dezember 2015 29 Unsere Brandmeldeanlage Dringend war sie nötig, jetzt ist sie endlich da: Unsere Brandmeldeanlage. Im Hunde-, Katzen- und Kleintierhaus und in der alten und neuen Werkstatt ist jeweils eine Brandmeldeanlage installiert. In den verschiedenen Räumen sind jeweils Rauch- oder Temperaturmelder in Betrieb genommen worden. Darüber hinaus gibt es in jedem Haus einen Druckknopfmelder. Wir freuen uns sehr, dass die Anlage nun in Betrieb genommen werden konnte und so für mehr Sicherheit für alle Tiere und Menschen sorgt. Gemütliche NichtraucherFerienwohnungen im Nordschwarzwald Freudenstadt-Kniebis, ruhig und naturnah am Wald gelegen. Im Winter ideal für Wintersport und Schneewandern, im Sommer Radfahren und Wandern. Als Ein- oder Zwei-Zimmer-Appartment. 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Möglichst wenig Nachwuchs sollen sie aber zur Welt bringen, denn dieser ist nicht mehr als ein lästiges Nebenprodukt bei der Herstellung von PMSG, dem sogenannten Pregnant Mare Serum Gonadotropin. Das Hormon, das aus dem Blutserum trächtiger Stuten gewonnen wird, verabreichen Nutztierzüchter in Europa ihren Sauen, Schafen, Rindern, um deren Brunst zu stimulieren, besser zu koordinieren und die Reproduktionsleistung zu steigern. Kritisch hinterfragt wurde die Herstellung von PMSG bisher kaum, dies nicht zuletzt, weil die Umstände der Hormongewinnung nicht einmal Fachleuten genau bekannt sind. Worum geht es? In der Phase der frühen Trächtigkeit wird gemäss York Ditfurth, Präsident des Tierschutzbundes Zürich, Stuten auf speziellen Pferdefarmen einmal pro Woche innerhalb von 10 Minuten bis zu 10 Liter Blut abgezapft. Der hohe Blutverlust in der Kürze kann bei den Pferden zu Anämie, Schwächeanfällen oder einer Fehlgeburt führen. Kommt es zu Komplikationen, verenden die Stuten auf der Weide, wo sie sich selbst überlassen werden. Pferde, die das Prozedere ohne Fehlgeburt überstehen, können ihr Fohlen trotzdem nicht austragen. Ihre Föten werden von Hand zerdrückt, damit das erwachsene Tier rasch wieder gedeckt und neues Serum gewonnen werden kann. «Stuten, die nicht mehr trächtig werden, landen auf dem Schlachthof», sagt Ditfurth. Zusammen mit der deutschen Animal Welfare Foundation hat die Organisation eine Dokumentation zu PMSG angelegt, welche die erwähnten Missstände aufzeigt. Dass bereits mit Kleinstmengen enorme Umsätze generiert werden, zeigen Zollpapiere, die der NZZ vorliegen. Ein Beispiel: Am 24. Februar 2015 wurde eine Lieferung von 138 Gramm Nettogewicht mit einem Wert von 1 174 930 amerikanischen Dollar nach Frankreich exportiert. Auch andere Lieferungen liegen in dieser Preiskategorie. «Pharmafirmen, die in Europa Produkte mit PMSG vertreiben, ziehen bewusst Nutzen aus der sehr allgemein gehaltenen Tierschutzgebung in Uruguay. Zugleich wäre die EU verpflichtet, die Unternehmen auf europäische Standards zu überprüfen – was allerdings nur bei der Fleischproduktion getan wird», sagt York Ditfurth. In einem Schreiben fordert der Tierschutzbund Zürich die EU-Kommission deshalb auf, den Import von PMSG aus Uruguay zu verbieten. Klar ist, dass aufgrund der Tierschutzgesetze weder in der EU noch in der Schweiz die Produktion des Pferdehormons unter derartigen Umständen und in solchen Mengen möglich wäre. In Deutschland ist der Bedarf an PMSG beträchtlich, denn dessen Einsatz gehört in konventionellen Grossbetrieben für Schweinezucht zum Standard. Quelle: www.nzz.ch Das Tier und wir 136 / Dezember 2015 31 Wenn du kein Tier adoptieren kannst – übernimm eine Patenschaft. Ist dir keine Patenschaft möglich – unterstütze durch tatkräftige Mitarbeit. Wenn du nicht vor Ort helfen kannst – spende einfach etwas. Wenn du nichts zu spenden hast – verbreite, kläre auf, teile! Jeder kann etwas tun, weniger oder mehr, etwas kleines oder großes um ein Leben zu retten. Tiere können nicht für sich selbst sprechen. Tiere brauchen auch Ihre Hilfe! Werden Sie deshalb Mitglied oder Pate im Tierschutzverein Bielefeld e.V.