Die „Ehrenwerten“ - Kirchenzeitung Koeln
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Die „Ehrenwerten“ - Kirchenzeitung Koeln
26/14 27. Juni 1,85 Euro Auch als App ! Info 02 21-16 19 149 Die „Ehrenwerten“ exkommuniziert Kommentar S. 2 Barbar oder Heiliger? Große Karlsausstellung in Aachen S. 10 Petrus war kein Streber Am 29. Juni feiern wir den Namenstag des „Felsenmanns“ S. 51 www.kirchenzeitung-koeln.de INHALT / MEINUNG IN DIESER WOCHE vom 27. 6. bis 3. 7. 2014 Ein Stein, drei Spannungen „Dass dieser Bau kein 08/15-Gebäude wird“, wünschte sich Diözesanadministrator Stefan Heße bei der Segnung des Grundsteins für den Erweiterungsbau von Haus Altenberg Seite 7 In Gottes Liebe handeln ................................... Seite 04 Den Kopf hinhalten für die kfd ......................... Seite 08 Päpstlicher Prediger im Siebengebirge ............ Seite 16 Impressum ....................................................... Seite 17 Regionale Berichte ........................................... Seite 33 Zeit füreinander ............................................... Seite 52 Die „Ehrenwerten“ exkommuniziert „Ich weiß, dass mir mal etwas passieren kann, aber das liegt in den Händen Gottes. Seien wir realistisch: In meinem Alter habe ich nicht mehr viel zu verlieren.“ Der Mann, der so redet, ist unser Papst. Weil er den Menschen nahe sein will, verzichtet er auf den Schutz des panzerglasgesicherten Papamobils. Er wolle nicht wie in einer „Sardinenbüchse“ von den Menschen getrennt sein. Sind es Gottvertrauen oder Leichtsinn, die den Heiligen Vater so handeln lassen? Angst hat der Mann aus Argentinien jedenfalls keine. Das hat er eindrucksvoll jetzt auch in Kalabrien bewiesen. Dort wo seit jeher die Mafia, die „ehrenwerte Gesellschaft“, die hier ’Ndrangheta, in anderen Teilen Italiens Cosa Nostra oder Camorra heißt, das Sagen hat, dort, wo Mord und Totschlag an der Tagesordnung sind, dort, wo Auftragsmörder nicht davor zurückschrecken, auch kleine Kinder bestialisch zu töten, dort sagt der Papst vor 200 000 Augen- und Ohrenzeugen den Satz, der einer Kampfansage an das organisierte Verbrechen gleicht: Die Mitglieder der kalabrischen Mafia, der ’Ndrangheta, seien „exkommuniziert“, weil sie die „Straße des Guten“ verlassen hätten. Die Gangster, die mit jeder Art von Verbrechen ihr Geld machen, fürchten die Polizei und die Justiz nur bedingt. Doch die Exkommunikation gleicht für die Männer, von denen viele sonntags in der Kirche in der ersten Bank sitzen und bei Prozessionen vorneweg marschieren, einer Brandmarkung. Der Papst hat Flagge gezeigt. Franziskus hat mit der ganzen Autorität und der Wucht seines Amtes und seiner päpstlichen Vollmacht gesprochen. Das hat Eindruck hinterlassen, vielleicht auch Ängste geweckt. Wie wird die Krake des organisierten Verbrechens, deren Arme möglicherweise auch in den Vatikan hineinragen, reagieren? Dieser Papst setzt Zeichen. Er macht denen in der Kirche Mut, die sich immer schon im Kampf gegen das organisierte Verbrechen engagiert haben. Zugleich sind seine Worte auch als Drohung an die Adresse all derjenigen in der Kirche und in der Gesellschaft zu verstehen, die offen oder insgeheim mit der „ehrenwerten Gesellschaft“ zusammengearbeitet haben. Der Papst hat für seine mutigen Worte unisono Beifall bekommen. In vielen Kommentaren spürt man aber auch Sorge. Sorge um das Leben des Papstes. „Franziskus ist sehr mutig. Hoffentlich stirbt er nicht plötzlich“, schrieb ein Leser bei Spiegel Online vieldeutig. Das möge Gott verhüten. ROBERT BOECKER Auch Karl Marx kann recht haben Das Desaster bahnt sich an Der Turmbau zu Babel – eine Geschichte mit Zukunft: Gewaltige Bauten brauchen gewaltige Anstrengungen. Der Erfolg ist nicht gewiss Seite 44 Titelbild: Über 1500 Frauen und Männer beteiligten sich am Sonntag an der Aktion „kirche.läuft“ des Sportverbandes DJK. Zum sechsten Mal fand das Sportereignis auf den Jahnwiesen vorm Kölner RheinEnergieStadion statt. Geschwisterlichkeit und menschliche Größe im Sport sind Gebetsanliegen des Papstes für den Monat Juli. Zum Thema Laufen siehe auch Seite 53. (Foto: Klein) 2 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Geschichte wiederhole sich nicht oder höchstens als Farce, so wird Karl Marx oft zitiert. Auch wenn das Zitat so nicht ganz korrekt ist, Lebenserfahrung steckt auch in dieser Kurzform. Und Meldungen in durchaus seriösen Zeitungen aus den vergangenen Tagen erinnern daran. Hieß es doch da mit unterschiedlichem Zungenschlag „Overbeck, Ackermann und Heße auf Kölner Liste“. Gemeint waren die Bischöfe aus Essen und Trier sowie der Diözesanadministrator, die zusammen auf der „Wunschliste“ des Kölner Domkapitels stünden, die man dem Papst über den Nuntius als Wahlvorschläge für den neuen Erzbischof übermittelt habe. Zuerst meldete dies eine Kölner Zeitung unter Berufung auf „hochrangige Kirchenkreise“. Andere Blätter zogen nach. Das erinnert an die Zeiten, als der Kölner Bischofsstuhl nach dem Tod von Erzbischof Joseph Höffner vakant war. Damals lief das Medienspiel über viele Wo- chen so ab: Eine Kölner Tageszeitung, die einen Pater als Redakteur beschäftigte, spekulierte über die Namen X und Y. Einen Tag später „musste“ natürlich die andere Kölner Zeitung nachziehen, schließlich galt ihr für Kirchenfragen zuständiger Redakteur ebenfalls als Experte. Das wiederum ließ das örtliche Boulevardblatt nicht ruhen. Am dritten Tag nach der ersten Meldung hatte man dort dann neue Namen „recherchiert“. Agenturen trugen die Geschichten dann zu den Blättern in ganz Deutschland. So ging das über Wochen. Mal setzte das eine Blatt einen Namen in die Welt, mal die Konkurrenz. Dass am Ende Joachim Meisner der neue Erzbischof wurde, hatte allerdings nur ein Kollege immer auf dem Schirm, und der arbeitete in Berlin... Es scheint so, als würde dieses Medienspiel jetzt wieder beginnen. Und was sagte Karl Marx doch zu Wiederholungen in der HELMUT PATHE Geschichte? Ausgabe 26/14 | 27. Juni 2014 KIRCHE UND WELT Limburger Domkapitel räumt Versagen ein Geistliche wünschen sich „guten Neuanfang“ LIMBURG. Schwerwiegende Fehler hat das Limburger Domkapitel mit Blick auf das millionenschwere Bauprojekt auf dem Domberg sowie im Umgang mit dem zurückgetretenen Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst eingestanden. „Der Glaube vieler einzelner Christen und die Glaubwürdigkeit der Kirche im Ganzen haben in den vergangenen sechs Jahren großen Schaden genommen“, heißt es in einer am Freitag veröffentlichten Erklärung des Kapitels, die von Domdekan Günther Geis, Weihbischof Thomas Löhr, Personaldezernent Helmut Wanka, Dompfarrer Gereon Rehberg und vom Frankfurter Stadtdekan Johannes zu Eltz unterzeichnet ist. Die Domkapitulare bitten die Katholiken im Bistum um Verzeihung für ihr „Versagen“; sie seien ihrer moralischen Verantwortung nicht gerecht geworden. Rechtliche Zuständigkeit fehlte Konkret bezeichnen es die Geistlichen als Fehler, die Initiative zum Bau eines Bischofshauses auf dem Domberg ergriffen zu haben. „Dazu fehlte uns die rechtliche Zuständigkeit“, heißt es in der Erklärung. Zudem seien sie ihrer Rolle als Beratungs- und Kontrollgremium für den Bischof nicht „im notwendigen Maße“ nachgekommen. Auch betonten die Domkapitulare, sie hätten nicht „ausreichend Widerstand geleistet“ gegen die Eingriffe von Tebartz-van Elst in Zuständigkeiten des Domkapitels. Vor dem Hintergrund, dass „Machtmissbrauch und Vertrauensverlust“ das Bistum in einen Ausnahmezustand brachten, hätte es mehr Mut zum Widerstand gebraucht, so das Domkapitel. Der Blick gehe „mit Betroffenheit“ zurück. Geis, Wanka, Löhr, zu Eltz und Rehberg hoffen dennoch, dass nun ein „guter Neuanfang“ möglich werde. Freude im Glauben zurückfinden Bistumsadministrator Manfred Grothe bezeichnete die Erklärung als wichtigen Schritt der Aufarbeitung und des Neubeginns. Die Ereignisse der Vergangenheit könnten nicht ungeschehen gemacht werden. Für einen Neuanfang sei die Aufarbeitung, die innere Umkehr und eine Ausrichtung auf das Vorbild Jesus unumgänglich. „Die Menschen in unserem Bistum Limburg sollen ihre Freude im Glauben zurückfinden, und daher hoffe und wünsche ich, dass weiter Wege zur Versöhnung und zur Verständigung gegangen werden“, so Grothe. Nach monatelangen Debatten um seine Amtsführung und um die Finanzierung des 31 Millionen Euro teuren Bischofshauses auf dem Domberg war Tebartz-van Elst Ende März als Limburger Bischof zurückgetreten. KNA Das Diözesane Zentrum St. Nikolaus in Limburg wurde nach mehreren Jahren Umbauarbeit im September 2013 fertig gestellt. (Foto: KNA) 27. Juni 2014 | Ausgabe 26/14 AUS DER REDAKTION Liebe Leserinnen und Leser, die Kirchenzeitung „Auch als App“ heißt es auf dem Titel. Für Besitzer eines Android-Smart-Phones, Tablets oder iPads ist das eine klare Botschaft. Diejenigen, die diese Wunderwerke moderner Technik besitzen, können die Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln über das Internet erwerben und auf den oben genannten Geräten lesen, egal wo sie sich damit aufhalten. Zahlreiche Menschen lesen lieber auf digitalem Weg anstatt in einer gedruckten Ausgabe. Die digitale Ausgabe der Kirchenzeitung hat aber auch Vorteile, die für Leser der Druckausgabe interessant sein können: • Für Menschen, die Schwierigkeiten beim Lesen haben, weil die Druckschrift zu klein ist, haben mit einem Tablet oder iPad die Möglichkeit, Text und Bilder beliebig zu vergrößern. Mit zwei Fingern ist dies unkompliziert zu steuern. • Wer jetzt in den Urlaub aufbricht, verpasst keine Ausgabe der Kirchenzeitung mehr, weil er sie Ausgabe für Ausgabe für 1,79 Euro digital erwerben kann. • Die Digitalausgabe erscheint bereits am Mittwoch, die Druckausgabe erst am Freitag. Wie kommt man nun an die digitale Ausgabe unserer Zeitung? Im Google Play Store oder im Apple App Store gibt man den Suchbegriff „Dokumentenzentrale“ ein. Dann sollte das obige Icon mit dem Zusatz „Erzbistum Köln“ auftauchen. Diese kostenlose App des Erzbistums Köln wird installiert. Danach hat man dann unter anderem Zugriff auf alle Kirchenzeitungsausgaben seit September letzten Jahres. Dazu gibt es in einem 92-seitigen Extraheft alle Gottesdienste im Erzbistum Köln. Mit der App können Sie Einzelausgaben erwerben oder unterschiedliche Abos bis zu einem Jahr abschließen. Derjenige, der die Druck- wie auch die Digitalausgabe haben möchte, wende sich bitte an unseren Vertrieb. Gegen eine Zusatzgebühr von monatlich nur 1,50 Euro erhalten Sie einen Bezahlschlüssel, den Sie in der App hinterlegen. So einfach ist das. SIEGBERT KLEIN ➔ Seite 47 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 3 IM BLICKPUNKT „Die Liebe Gottes wird nur erlebbar durch liebende Menschen“, sagt der Kölner Diakon Johannes Schmitz. Die Kirchenzeitung veröffentlicht seine Predigt zur Verabschiedung von Georg Lenhart, dem Geschäftsführer des Bergheimer Maria-Hilf-Krankenhauses. E s reicht heute nicht mehr, die Sache mit der Kirchlichkeit den kircheigenen Einrichtungen zu verordnen. Selbst dort wissen die meisten Mitarbeiter nichts mehr mit Kirchlichkeit, Sakramenten, gottesdienstlichen Handlungen und Gebet anzufangen. Es gibt wenig Glaubenswissen und vor allem wenig Glaubensbezüge. Da hilft es wenig, einen solchen Anspruch des christlichen Handelns und der Ausrichtung – was immer darunter zu verstehen ist – in einem Konzept oder Leitbild festzuschreiben. Das beruhigt nur die jeweiligen Leitungen vor Ort und in den Ordinariaten. Es kaschiert nur die Angst vieler Verantwortlicher in den sozialen Einrichtungen der Kirche vor der Entdeckung der Wirklichkeit der von oben geforderten Kirchlichkeit bei so manchem Sach- und Personenverhalten – die -verhältnisse nicht zu vergessen. Wozu soll das gut sein, sich hierzu zu äußern und festzulegen? Dennoch sind heute sogenannte Leitbilder und deren Entwicklungsprozesse letztlich guter Standard nicht nur in sozialen Einrichtungen und Diensten. Auch im kirchlichen Bereich sind die meist in Glanzprospekten nachzulesenden Grundaussagen zur Kirchlichkeit und zur Pastoral in solchen Einrichtungen inzwischen flächendeckend vorhanden. Sie reihen sich ein in die Kette der verschiedenen Prospekte und Informationsflyer, spielen die ein oder andere Rolle bei Grundsatzdiskussionen und Qualitätsanalysen und landen dann, wie so viele Papiere, in den Bücherregalen, Schreibtischschubladen und Archiven. Und das ist völlig in Ordnung, denn es ist ja ein Papier; ein Heft, angefüllt mit guten Gedanken, jedoch nicht mehr und auch nicht weniger. Gute Gedanken über Gott und seine Kirche, ihren Auftrag und unser gefordertes Handeln. Gute gehaltvolle Gedanken angesichts der Liebe Gottes zu uns und allen Menschen. Doch wo und was ist eigentlich die Liebe Gottes? Meist gibt es hochtheologische Antworten, gespickt mit Worten und Insider-Wissen, das kaum jemand versteht. Es ist dann meist so wie in unserer Schulzeit: Keine Woche nach der Klassenarbeit sind die hierfür 4 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de erlernten Inhalte und Zusammenhänge fast völlig aus dem Gedächtnis gelöscht und vergessen, weil dieses Gedankenmaterial nicht mehr gebraucht wird. Denn dieses Wissen hat für den Alltag keine wirkliche Bedeutung und kommt auch eigentlich dort nicht vor. Da entlastet das Vergessen unseren sowieso schon meist übervollen menschlichen Arbeitsspeicher im Kopf: Ab ins Regal, in die Schublade, in die Ablage – nein, noch nicht in den Papierkorb! Man könnte es vielleicht doch noch mal gebrauchen, irgendwann. Die Sache mit dem Glauben an den lieben Gott und der Verbreitung der Botschaft von der Liebe zu allen Menschen ist vor allem deshalb so schwierig geworden, weil wir als Kirche dazu neigen, diesen guten Gott und seine Güte und Liebe zu allen Menschen in Besitz zu nehmen, ihn zu verwalten und so das Leben in dieser Liebe, also das Glauben an den liebenden Gott, zu einer überprüfbaren und gegebenenfalls auch noch einklagbaren Sache machen zu wollen. Die Liebe lässt sich nicht verwalten Doch so wird es nicht gehen, und so ging es noch nie. Die Liebe passt nicht in einen Karton und schon gar nicht in eine Verordnung, auch nicht in einen Katechismus. Ganz im Gegenteil: Jede Liebe geht genau dann zu Ende, wenn ich sie festhalten, besitzen und wenn möglich auch noch einklagen will. Liebe und auch Gottesliebe wollen gelebt, durch Handeln bezeugt und in erster Linie tief spürbar sein. Gott, weil Liebe, trägt, hält, unterstützt, befähigt, stößt an und will immer das Leben – im Leben. Wo ist dieser gute und liebende Gott erlebbar, spürbar? Hier zum Beispiel, in einem Krankenhaus in kirchlicher Trägerschaft? Ich gestatte mir zu fragen: Spüren die Menschen in diesem Haus die Liebe Gottes auch noch nach der Messfeier? Wo treffe ich ihn und seine Liebe zu allen Menschen an? Im Aufnahmebüro oder an der Telefonzentrale? Kennzeichnet diese Liebe das kollegiale Mit- Im Dienst an den Menschen wird die Liebe Gottes erlebbar einander am OP-Tisch, den Umgang mit Kollegen, als Dienstvorgesetzter oder auch als Dienstabhängiger? Spüre ich im Gespräch mit den Kranken die oft verborgene Sehnsucht nach einem Sinn trotz Krankheit? Und kann ich ihnen eine Antwort geben? Hält diese Liebe der Depression und der Verzweiflung stand? Wie gehe ich mit Mitarbeitern um, die nicht mehr können, die am Ende sind, vielleicht sogar aus eigener Schuld? Hat die grenzenlose Liebe Gottes auch hier noch Handlungsspielraum? Und kann ich auch auf die Frage nach dem Tod und dem, was dann kommen wird, eine Glaubens-Antwort geben und vom ewigen Leben bei Gott etwas mitteilen? Traue ich mich, vielleicht sogar in einer Visite, vor all den anderen zu äußern, dass ich für den Kranken nachher auch einmal kurz beten werde? Was kann und will und vermag ich zu antworten, wenn ich an diesem guten Gott angesichts des Suizids durch einen Fenstersturz irre werde? Traue ich mich, laut zu klagen und an Gottes Güte nachhaltig zu zweifeln? Wo ist er, der liebe Gott, wenn ich meine Abmahnung in den Händen halte und selbst die Mitarbei- Ausgabe 26/14 | 27. Juni 2014 IM BLICKPUNKT In Gottes Liebe handeln eine Kirche oder an eine Religion gebunden! Vor allem ist Gott nicht katholisch. Gott ist die Liebe! Deus est Caritas. Diese Liebe wird nur erlebbar durch liebende Menschen. Und um genau diese geht es in unseren Einrichtungen und kirchlichen Hilfen. Die dort tätigen Mitarbeiter guten Willens sind uns anvertraut, und ihr Dienst ist Ausdruck der Liebe Gottes zu uns. Als verfasste Kirche ist es unsere wichtigste Aufgabe, uns alle guten Willens in dieser harten und schweren Arbeit, in dem Dienst an der Liebe und am Reich Gottes zu stützen, zu befähigen, zu ermutigen, die Kollegen vor Ort hierzu auszustatten und zu nähren, also wenn möglich, die dafür erforderlichen Rahmenbedingungen zu schaffen. Kirche hat hierzu zu dienen, Gott und den Menschen! Das ist die erste Aufgabe von uns Kirchendienern und Verantwortlichen, hierzu haben wir auch im Sinne der Armut Mittel bereitzustellen. Dienst als Ausdruck der Liebe Gottes und auch spürbar. tervertretung ihren dritten Weg des verbindlichen Ringens um eine Gemeinsamkeit nicht mehr praktizieren kann, weil die wirtschaftlichen Verhältnisse und der Markt es angeblich nicht mehr zulassen? So ist das dann mit der Suche nach Gott im alltäglichen Tun und Miteinander. Die nachhaltig spürbaren Gottesbegegnungen sind nur in den seltensten Fällen die hochherrschaftlich inszenierten, oft genug narzisstisch durchwirkten Festspiele vermeintlicher Kirchenfürsten, verbunden mit höchstmöglichem Glanz und Gloria. Wir finden Gott in den Durststrecken Wenn, dann finden wir Gott in den Durststrecken und Wüsten – im kleinen, im vorsichtigen Miteinander, in der liebevollen, ja auch zärtlichen Begegnung von Menschen. Wir finden Gott in den Tränen von Freude und erst recht in denen der Trauer, bei mir und bei den anderen. Wir können Gott erleben in der Verbitterung und Verzweiflung. Wir können 27. Juni 2014 | Ausgabe 26/14 (Fotos: Boecker) und wir werden Gott immer dort begegnen, wo wir Menschen begegnen – Menschen, die es von Grund auf gut mit mir meinen; Menschen, denen ich unabhängig von ihrem Sein und Haben mit Achtung, Würde und hohem Anstand begegne. Gott finde ich dort, wo ich mich geborgen und angenommen und trotz meiner Angst ein gutes Stück zu Hause fühlen darf. Gott kann ich spüren: in der Hilfe bei der Ausfüllung des Anmeldeformulars, beim Empfang auf der Station, im nervenden und klingelnden Patienten, in den unmöglich anspruchsvollen Angehörigen, im Umgang mit den Kollegen und in der mangelnden Bereitschaft, wieder einen zusätzlichen Nachtdienst übernehmen zu müssen. Gott, den guten Gott, treffe ich an: zum Beispiel im Krankenhaus, wenn ich sehen will! Ich treffe ihn an in den vielen Menschen, den Kranken und vor allem auch in den dort Tätigen. Jedoch treffe ich ihn meist völlig unabhängig von einer testierten Kirchlichkeit der Mitarbeiter an. Sagen wir es ganz deutlich: Die Gegenwart und Spürbarkeit der Liebe Gottes ist und war schon lange nicht an Dass Gott in unseren Einrichtungen immer weniger erlebbar erscheint, ja dass Kirche mit ihrer Form der Verkündigung an den liebenden Gott zunehmend weltfremd in den Regalen, Schubladen und Archiven verkommt, liegt auch daran, dass wir verführt sind, immer wieder zu glauben, die Sache mit der Liebe sei institutionell zu lösen. Caritas, liebevolle Barmherzigkeit, das ist eine Haltung, und daraus folgt die tägliche Bereitschaft, wieder und wieder den Aufstand in Sachen Nächstenliebe zu proben, also die Schürze anzuziehen, die Waschschüssel zu holen und Füße zu waschen – ja, Füße zu waschen, immer wieder, tagtäglich. So könnte es wirken, das Krankenhaus der Kirche vor Ort: Gottes Liebe – erlebbar, spürbar durch die beste Sorge um die Menschen in Krankheit und Not, hohe qualitative medizinische Hilfen, durch dich und mich. Das Krankenhaus ist ein Ort der Barmherzigkeit und der Liebe und der täglichen Gottesbegegnung – wenn ich ihn sehen und spüren will… JOHANNES SCHMITZ Johannes Schmitz ist Diplomtheologe und Ständiger Diakon mit Zivilberuf. Er ist Geschäftsführer eines Wohnverbunds für psychisch Kranke und Behinderte. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 5 KIRCHE UND WELT Kölner Maler Mosbach übergibt Gemälde an Papst. Der Kölner Maler Gerd Mosbach übergab am Mittwoch sein jüngstes Gemälde „Tod des Heiligen Franziskus“ bei einer Audienz Papst Franziskus in Rom. Der Heilige Vater will das Gemäl- Kirchen kritisieren in Sozialpapier Maßlosigkeit und Gier FRANKFURT. Eine bessere internationale Bankenaufsicht fordern die beiden großen Kirchen in Deutschland. Die Finanzkrise habe gezeigt, dass ein globaler Markt auch eine globale Ordnung brauche; die Ideologie der Deregulierung sei widerlegt worden, heißt es in einem in Frankfurt veröffentlichten Grundsatzpapier mit dem Titel „Gemeinsame Verantwortung für eine gerechte Gesellschaft“. Der Staat müsse dafür sorgen, dass „Investo- ren, Manager und Unternehmer für ihre Entscheidungen selbst gerade stehen müssen“. Mit Blick auf die Rentendebatte begrüßen die Kirchen die Mütterrente und stellen sich prinzipiell hinter die Rente mit 67. Eine staatliche Einheitsrente lehnen sie ab. Skeptisch äußerten sich Zollitsch und Schneider zu der geplanten Rente mit 63 nach 45 Beitragsjahren. Hier zeige sich die „Verführungskraft voller Kassen“, so Zollitsch. KNA de dem Päpstlichen Rat Justitia et Pax zur Verfügung stellen. „Der heilige Franziskus vertritt wie kein anderer die obersten Prinzipien dieser Institution: Gerechtigkeit und Frieden“, erklärt der Künstler. Bekannte Werke Mosbachs sind unter anderem Porträts von Papst Johannes Paul II. und Kardinal Joachim Meisner (Bericht über den Künstler in KiZ 21/14). Lehmann sieht Mängel bei Bischofsernennungen. Mängel bei der Ernennung von Bischöfen durch den Heiligen Stuhl sieht Kardinal Karl Lehmann. Es bestehe der Hang, „Kandidaten vorzuziehen, die – wie man gerne sagt – wenig Schwierigkeiten machen, vielleicht sogar ,pflegeleicht‘ sind“, sagte der Kardinal vor Kirchenhistorikern in Mainz. Ohne größere Selbstständigkeit und die geforderte Zivilcourage könne man aber die Erfordernisse eines heutigen Bischofs nicht erfüllen. Benedikt XVI. kommt nicht mehr nach Bayern. Der emeritierte Papst Benedikt XVI. (2005 bis 2013) wird nicht noch einmal seine bayerische Heimat besuchen. Das berichtete Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) nach einem Besuch beim früheren Kirchenoberhaupt im Vatikan. „Er hat gesagt, dass er sich eine Regel auferlegt habe: Er ist jetzt Mönch, und diese Regel möchte er nicht aufgeben“, so der Ministerpräsident. Zollitsch weiht Nachfolger Burger. Stabwechsel in Freiburg: Nach elf Jahren als Erzbischof übergibt Robert Zollitsch am Sonntag die Leitung der mit zwei Millionen Katholiken zweitgrößten deutschen Diözese in jüngere Hände. In einem Gottesdienst im Münster wird er seinen 52-jährigen Nachfolger, den bisherigen Leiter des Freiburger Kirchengerichts Stephan Burger, zum Bischof weihen und ihm den Bischofsstab überreichen. Übertragung ab 14.30 Uhr im SWR Fernsehen. 6 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Pax-Bank Vorstandsvorsitzender Dr. Klaus Schraudner (rechts) überreicht Professor Dr. Heinz-Gerhard Justenhoven (Mitte) die Urkunde. Schraudners Vorgänger Dr. Christoph Berndorff hielt die Laudatio. (Foto: Boecker) Pax-Bank investiert in Dialog Katholische Friedensstiftung bekam Preis des Geldinstituts KÖLN. Die Katholische Friedensstiftung erhielt den mit 2500 Euro dotierten diesjährigen Pax-Bank Preis. Damit würdigte die Bank die „außerordentlichen Verdienste der Stiftung im interreligiösen Dialog zwischen Christen und Muslimen“, wie es in der Begründung heißt. Den Preis überreichte Pax-Bank Vorstandsvorsitzender Dr. Klaus Schraudner am Montag an Professor Dr. Heinz-Gerhard Justenhoven, Vorsitzender der Friedensstiftung und Leiter des Hamburger Instituts für Theologie und Frieden (ithf). Die Katholische Friedensstiftung fördert die Arbeit des Instituts, das seit über 30 Jahren die ethischen Grundlagen des Friedens erforscht und in die aktuelle politische und kirchliche Debatte hineinträgt. Das übergreifende Forschungsziel besteht darin, einen wesentlichen Beitrag zur Konzeption einer neuen Friedensordnung zu leisten, die diesen Namen verdient und in der die Stärke des Rechts das Recht des Stärkeren ablöst. Unter dem Motto „Frie- den beginnt im Kopf“ versteht sich das ithf als katholische „Denkfabrik“, die eine christliche Friedensvision in die kirchlichen und politischen Debatten tragen möchte. Aktuell bestimmt der Diskurs mit dem Islam die Arbeit des Instituts. „Islamische Friedensethik“ lautet der Name des jüngsten Projektes, das zum Ziel hat, „die intellektuellen Grundlagen eines Dialogs mit dem Islam über friedensethische Fragen zu schaffen“, so Justenhoven in seiner Dankesrede. Aus diesem Grund habe das Institut einen islamischen Theologen eingestellt, der die „Grundstrukturen, Methoden und zentralen Begriffe der gegenwärtigen Debatte zu den aktuellen ,friedensethischen Fragen‘ in der islamischen Theologie aufarbeiten soll. Wir wollen verstehen, wie unsere Gesprächspartner argumentieren, in welchen wissenschaftlichen Kategorien sie die Fragen erfassen, welche Begriffe sie benutzen, welche theologischen Methoden sie anwenden, in welchen Denkstrukturen sie sich bewegen“, sagte Justenhoven. RB Ausgabe 26/14 | 27. Juni 2014 ERZBISTUM aktuell Website zum Dreikönigsjahr freigeschaltet Diözesanadministrator Dr. Stefan Heße durfte den ersten Stein setzen, um das Loch zu verschließen, in dem Urkunde und Beigaben (unter anderem ein Exemplar der Kirchenzeitung) versenkt worden waren. Ein Stein, drei Spannungen Grundstein für Erweiterung von Haus Altenberg gesegnet ALTENBERG. Mit Blick in die Baugrube sprach Diözesanadministrator Dr. Stefan Heße bei der Segnung des Grundsteins für den Erweiterungsbau von Haus Altenberg vergangenen Freitag vom Unten und Oben: „Wir tun gut daran, ein festes Fundament zu haben – hier und in unserem Leben.“ Mit Blick auf den Altenberger Dom sprach er vom Gestern und Morgen: „Wir bauen auf historischen Wurzeln, aber wir bauen weiter. Wir bauen kein zweites gotisches Schmuckstück, sondern ein Gebäude für die Menschen von heute.“ Und mit Blick auf die Verlegung des Haupteingangs der Jugendbildungsstätte zurück an die Vorderseite, wo die Nationalsozialisten ihn nicht mehr haben wollten, sprach er vom Drinnen und Draußen. „Ich wünsche mir, dass dieser Bau kein 08/15-Gebäude wird“, sagte Heße, „sondern einer, der diese Spannungen in sich trägt. Denn wo Menschen diese Spannungen spüren, kann etwas Gutes für das eigene Leben entstehen.“ In den vergangenen anderthalb Jahren wurde die Jugendbildungsstätte, die auf den Grundmauern des ehemaligen Zisterzienserklosters Altenberg steht, entkernt und archäologische Untersuchungen angestellt. Einige Bauteile aus dem 20. Jahrhundert wurden abgerissen. An ihrer Stelle entsteht nun ein Gebäude, das zukünftig den Speisesaal und die Küche des Hauses beherbergen wird. „Dabei ist es mir sehr wichtig zu betonen, dass wir hier keinen Protz- oder Luxusbau planen“, sagte Pfarrer Mike Kolb, Rektor des Hauses. Die 38,5 Millionen Euro Bausumme würden angesichts einer gestiegenen Zahl von Gästen und ihren Bedarfen in notwendige Veränderungen und angemessene Modernisierungen investiert. „So kann eine unter pädagogischen, brandschutztechnischen und rechtlichen Aspekten sowie für Menschen mit Behinderung angemessene, zweckmäßige und auch atmosphärisch ansprechende Jugendbildungsstätte entstehen.“ Kolb hofft, im kommenden Jahr zum Altenberger Licht Baustellenführungen anbieten zu können. Die Einweihung ist für 2016 geplant. KB ➔ www.haus-altenberg.de Viele waren gekommen, um die Segnung des Grundsteins mitzuerleben. 27. Juni 2014 | Ausgabe 26/14 KÖLN. Mit einer Vielzahl von Ausstellungen, Vorträgen, Führungen und Gottesdiensten gedenken Kirche und Stadt Köln der Ankunft der Dreikönigsreliquien in der Domstadt vor 850 Jahren. Alle Termine und Angebote sowie zahlreiche Hintergrundinformationen sind ab sofort auf der Website www.dreikoenigsjahr.de einsehbar, wie Dom- und Stadtdechant Robert Kleine vergangenen Montag bekanntgab. „Reich beschenkt“ steht als Motto über sämtlichen Jubiläumsveranstaltungen. Dies könne vielfältig gedeutet werden, erklärte Kleine. Reich beschenkt hätten Caspar, Melchior und Balthasar das Jesuskind in der Krippe. Reich beschenkt seien die drei Weisen selbst nach Hause zurückgekehrt. Reich beschenkt sei aber auch die Stadt Köln, der die Wallfahrt zu den Dreikönigsreliquien eine wirtschaftliche Blüte beschert habe. „Bis heute profitieren Stadt und Kirche von den Pilgern und Touristen, die den Kölner Dom und den Dreikönigenschrein besuchen“, so der Domdechant. Auch Oberbürgermeis- ter Jürgen Roters (SPD) betonte die Bedeutung der Dreikönigsreliquien und ihrer Geschichte für die Domstadt. Der eigentliche Jubiläumstag ist der 23. Juli. An diesem Tag des Jahres 1164 erreichten die Reliquien Köln. „Im Dom werden wir dieses Jubiläum mit zahlreichen Gottesdiensten feierlich begehen“, kündigte Kleine an. Damit aber solle keineswegs Schluss sein. „Etliche Veranstaltungen beginnen erst im Herbst, sodass wir bis zum Juli 2015 ein echtes Jubiläumsjahr begehen“, betonte der Domdechant. So steht die Domwallfahrt im September im Zeichen des Jubiläums, hieß es. Mehrere Kölner Museen widmen sich in Sonderausstellungen dem Reliquienkult rund um die Heiligen Drei Könige, darunter die Domschatzkammer, das Diözesanmuseum Kolumba und das Museum Schnütgen. Das Domforum hat zahlreiche Führungen sowie eine Vortragsreihe im Programm. Im Schokoladenmuseum ist ab November eine süße Nachbildung des Dreikönigenschreins zu sehen. KNA ➔ www.dreikoenigsjahr.de (Fotos: Becker) www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 7 ERZBISTUM aktuell Den Kopf hinhalten für die kfd Frauen werben für ihren Verband – bundesweite Kampagne startet im September in Köln KÖLN. „Das ist schon toll mit so Profis“, sagt Anne Merkenich. „Da wirst Du geschminkt und immer wieder gepudert und einer ist fürs Licht da und eine für die Garderobe und und und.“ Die 63-Jährige ist eine von 15 Frauen aus der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd), die ab September mit ihrem Gesicht für ihren Verband werben in der bundesweiten Kampagne „Frauen.Macht.Zukunft.“ Die Fotos dafür wurden vor Kurzem in einem Kölner Studio aufgenommen. Gefunden wurden die kfd-Models bei dem Wettbewerb „(D)Ein Gesicht für die kfd“, an dem sich fast 250 Frauen aus dem ganzen Bundesgebiet – die jüngste 20 Jahre, die älteste 93 Jahre – beteiligt haben. Abstimmen bei diesem ver- In einem Kölner Fotostudio wurden Anne Merkenich (zweite von rechts) und die anderen kfd-Models ins rechte Licht gerückt. Ab September werden die Frauen auf Plakaten, in Flyern und Anzeigen zu sehen sein. (Foto: kfd/Ruprecht Stempell) Dommusik lädt zum Mitsingen ein KÖLN. Ein „Mit-Sing-Hochamt“ der Kölner Dommusik gibt es am Sonntag, 10. August, um 10 Uhr im Hohen Dom zu Köln. Auf dem Programm steht Joseph Haydns Missa brevis „Sancti Joannes de Deo“ in B-Dur (kleine Orgelsolomesse). Alle Sängerinnen und Sänger aus dem Erzbistum, die das Werk schon einmal einstudiert haben, sind zum Mitmachen herzlich eingeladen. Gemeinsam mit der Kölner Domkapelle gibt es vor dem Hochamt um 8 Uhr eine Verständigungsprobe in der Kirche St. Mariä Himmelfahrt in der Marzellenstraße. Noten sollen nach Möglichkeit mitgebracht werden. Anmeldungen sind – von Einzelpersonen wie von Gruppen – bis 9. Juli willkommen mit Angabe der Stimmlage per E-Mail an die Adresse schuetteler@ koelner-dommusik oder aber unter Telefon (02 21) 9 40 18 20. ➔ www.koelner-dommusik.de 8 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de bandsinternen Modelcasting durften alle kfdMitglieder. „Ich bin richtig stolz, dass ich zum Kampagnenmodel gewählt wurde und jetzt die kfd präsentieren darf“, sagt Anne Merkenich, die als Assistentin der Geschäftsführung beim Diözesanverband Köln der kfd arbeitet. Den Hintergrund der „Frauen.Macht. Zukunft.“-Kampagne erklärt die kfd-Bundesvorsitzende Maria Theresia Opladen: „Das ehrenamtliche Engagement unseres Verbandes in den Pfarrgemeinden vor Ort ist vielen bekannt. Wie erfolgreich wir uns dank unserer rund 500 000 Mitglieder in Kirche, Politik und Gesellschaft für die Interessen von Frauen einsetzen, ist oft nicht so präsent. Das wollen wir mit der Kampagne ändern.“ Ein Ziel, für das auch Verena Teigeler aus dem kfd-Diözesanverband Münster gerne „ihren Kopf hinhält“. „Ich habe mitgemacht, weil ich zeigen wollte, dass die kfd auch etwas für Jüngere ist“, sagt die 21-Jährige. Die kfd sei gar nicht so steif, wie viele denken würden. „Im Gegenteil. Und das Beste: Man kann selbst etwas machen, selbst etwas bewegen.“ Wie sie und die anderen kfd-Models ins rechte Licht gerückt wurden für die Botschaft von „Frauen.Macht.Zukunft.“ kann man ab September auf Plakaten, Flyern, Anzeigen und anderen Materialien für die Mitgliederwerbung der kfd sehen – erstmals bei einer Großveranstaltung zum Kampagnenauftakt am 19. September in Köln. KB ➔ www.frauen-macht-zukunft.de Gesundheitstag im Generalvikariat KÖLN. Vom Rückenscan über Ernährungsberatung bis zur Yoga-Stunde, vom Schilddrüsen-Check über Massage bis zum Zumba-Kurs reichte das Angebot beim Gesundheitstag im Generalvikariat des Erzbistums Köln vergangenen Dienstag. Konzipiert und umgesetzt wurde der Tag in Zusammenarbeit mit dem DJK Sportverband und der Barmer GEK. Unser Foto zeigt die Hauptabteilungsleiter Dr. Martin Böckel (links) und Prälat Hans-Josef Radermacher, die bei ihrem Rundgang in den Workshop „Life Kinetik“ hineingeschnuppert haben. Dabei geht es um Koordination und eine Verknüpfung von Denken und Bewegung. (Foto: Becker) Ausgabe 26/14 | 27. Juni 2014 ERZBISTUM aktuell So viele Patienten wie noch nie Malteser Migranten Medizin: Behandlungszahlen in 2013 mehr als verdoppelt KÖLN. Mit 3603 Patienten waren die Behandlungszahlen der Malteser Migranten Medizin (MMM) im Jahr 2013 so hoch wie nie zuvor. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich die Zahlen mehr als verdoppelt (2012: 1390 Patienten). Die MMM richtet sich an Menschen ohne gültigen Aufenthaltsstatus sowie ohne Krankenversicherung. Die ehrenamtliche Behandlung findet im Kölner St.-Hildegardis-Krankenhaus statt. Das stetige Anwachsen der Behandlungszahlen erkläre sich aus dem großen Einzugsbereich der MMM Köln, sagte Projektleiterin Isabella Freifrau von Wrede beim Bilanz-Pressegespräch. „Die Patienten kommen von immer weiter angefahren.“ Die MMM gibt es in Nordrhein-Westfalen sonst nur noch in Münster. Mit 1468 Patienten waren die Behandlungszahlen im Bereich der Zahnmedizin besonders hoch. Das überrascht Zahnarzt Dr. Markus Beckers nicht, würden doch Patienten jeden Alters und Geschlechts zahnärztliche Hilfe benötigen. „Wir sehen hier häufig akute Krankheitsbilder, die im Praxisalltag in Deutschland kaum noch vorkommen“, berichtete Beckers. Die Entfernung von zerstörten Zähnen gehöre zu den Hauptaufgaben. Täglich müssten im Schnitt fünf Zahnprothesen gesetzt werden. Zogen Bilanz: Zahnarzt Dr. Markus Beckers und Projektleiterin Isabella Freifrau von Wrede. „Das Grundproblem der Zahnmedizin sind die hohen Behandlungskosten“, so Beckers: technische Geräte, Hygienematerial, Betäubungsmittel. Er regte deshalb an, dass Zahnarztpraxen nicht gebrauchtes Material der MMM zukommen lassen können. „Das entlastet den Spendenpool der Malteser“, betonte Beckers, und es würden Ressourcen für die Behandlung lebensbedrohlicher Krankheiten frei. (Foto: Glenz) Die MMM wird seit neun Jahren ausschließlich durch Spendeneinnahmen finanziert. Bislang konnte insgesamt rund 9000 Menschen in medizinischen Notlagen geholfen werden. Elf ehrenamtliche Ärzte und sechs Helferinnen arbeiten in der MMM derzeit für das Wohl der Patienten, die mehrheitlich aus Ost- und SüdostTOBIAS GLENZ Europa stammen. ➔ www.malteser-koeln.de Fans einer faireren Welt CaritasForum über Umgang mit Flüchtlingen und globale Gerechtigkeit KÖLN. Der Umgang mit Flüchtlingen und die Einflussmöglichkeiten auf eine gerechte Welt waren Thema beim diesjährigen CaritasForum. Im „Sport & Olympia Museum“ diskutierten der Friedensaktivist und Philosoph Rupert Neudeck, Vertreter der Caritas und die Nachhaltigkeitsbeauftragte der REWE-Gruppe. Über 100 Gäste nahmen an der Veranstaltung unter dem Motto „Fan einer fairen Welt“ teil. Neudeck forderte, dass der westliche Fortschritt allen Menschen zu Gute kommen müsse. Beim Umgang mit Flüchtlingen müsse zudem der Politik geholfen werden, denn „die Zuwanderungs-Politik ist total am Ende, sie weiß nicht weiter“. Es sei ein „hundsgemeiner Zustand, dass die Menschen, die zu uns kommen, still gestellt sind und nicht arbeiten dürfen, obwohl Arbeit ein Menschenrecht ist“. Diskutierten (von links): REWE-Nachhaltigkeitsbeauftragte Dr. Daniela Büchel, Friedensaktivist Rupert Neudeck, Melanie Wielens (Moderation), Dr. Rainald Tippow (Caritas Wien) und Hannes Stegemann (Caritas international). (Foto: Glenz) 27. Juni 2014 | Ausgabe 26/14 Für einen generell vereinfachten Zugang zum Arbeitsmarkt plädierte auch Hannes Stegemann von Caritas international. „Viele Menschen wollen überhaupt nicht dauerhaft auswandern. Sie lieben ihre Heimat, wollen dort investieren, was sie im Ausland in zwei bis drei Monaten verdient haben.“ Stegemann kritisierte zudem, dass sich Produkte in der Welt heute freier bewegen könnten als Menschen. Dr. Daniela Büchel von der REWE-Gruppe sah neben Gesellschaft und Politik auch die Wirtschaft in der Verantwortung für Flüchtlinge und sprach über „werteorientierte Unternehmenssteuerung“. „Wir als Unternehmen müssen ein Bewusstsein schaffen für die Wertigkeit von Waren und ihrer Herstellung. 77 Cent für eine Banane halte ich für problematisch.“ Österreich habe ungemein profitiert von Zuwanderern, so Dr. Rainald Tippow von der Caritas Wien. „Deshalb ist nicht nachvollziehbar, dass ein Drittel der Österreicher bei der Wahl entschied, das Boot ist voll.“ Die Motive mancher Zuwanderer seien außerdem menschlich nachvollziehbar: „Betteln an einer Wiener U-Bahn-Station ist lukrativer als der Verdienst in Bulgarien.“ EB/TMG ➔ www.globale-nachbarn.de www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 9 BERICHT D er 1200. Todestag Karls des Großen, der sich am 28. Januar jährte, ist der Anlass für eine aufsehenerregende Ausstellung, die in Aachen an drei Stellen - im Krönungssaal des Rathauses, im Neuen Stadtmuseum Charlemagne und in der Domschatzkammer - gezeigt wird. Dass die große Karlsschau von Bundespräsident Joachim Gauck in der vergangenen Woche kurz vor Beginn der Aachener Heiligtumsfahrt eröffnet wurde, ist kein Zufall. Schon zu Kaiser Karls Lebzeiten zogen die heute nur alle sieben Jahre gezeigten Reliquien Pilger aus der ganzen christlichen Welt an. Vor diesem Hintergrund ist die enge Verbindung zwischen Karl dem Großen, der Heiligtumsfahrt und der Ausstellung „Karl der Große – Macht, Kunst, Schätze“ natürlich. Wer sowohl die Reliquien verehren möchte und die nur für einen begrenzten Zeitraum aus aller Welt zusammengetragenen Schätze aus der Zeit des großen Kaisers bewundern möchte, kann dies noch bis Sonntag tun. So Gott will, findet in sieben Jahren wieder eine Heiligtumsfahrt statt. Wann aber nochmals in der Karlsstadt eine Ausstellung mit derart exklusiven und zum Teil noch nie ausgeliehenen Exponaten zu sehen sein wird, steht in den Sternen. Fünf Jahre haben die Vorbereitungen für die Ausstellung gedauert. Insgesamt 3,7 Millionen Euro mussten aufgebracht werden. Zahlreiche renommierte Wissenschaftler haben an der Entwicklung der Ausstellung mitgewirkt. Der Aufwand hat sich gelohnt. Schon vor der Eröffnung lägen Buchungen für 2800 Führungen vor, verkündete Aachens Oberbürgermeister Marcel Philipp voller Stolz bei der Eröffnungspressekonferenz. Vor den zahlreich anwesenden Medienvertretern beschrieb der Oberbürgermeister das Ziel der Ausstellung, so: „Weder sollen mit den Ausstellungen Mythen, die sich seit jeher um Karl ranken, weitergetragen, noch neue geschaffen werden, es soll keine Heiligenvita geschrieben und keine Legendenerzählung fortgesetzt werden. Die Ausstellungstrias will vielmehr einen historisch verantwortbaren Blick auf ihn werfen, der nichts vernebelt.“ 1200 Jahre im Gedächtnis Warum Aachen genau der richtige Ort für eine Kaiser-Karl-Ausstellung ist, begründete der Karolingerexperte Professor Rudolf Schieffer. „Karl der Große ist vor 1200 Jahren in Aachen gestorben und noch am selben Tag begraben worden. Er ist in der Stadt niemals in Vergessenheit geraten. Jahrhundertelang war sein Thron der Platz, auf dem sich die neugekrönten deutschen Könige niederließen um sich bewusst in die Tradition des großen Herrschers zu stellen.“ Und mit dem Karlsschrein aus dem 13. Jahrhundert, in dem die Gebeine des heiliggesprochenen Kaisers ruhen, dokumentiere sich durch die Jahrhunderte die Anwesenheit Karls, Blick in die Ausstellung im Krönungssaal des Aachener Rathauses. (Fotos: Boecker) Barbar oder Heiliger? Große Karlsausstellung in Aachen der 46 Jahre regierte und die letzten 20 Jahre seines Lebens in Aachen verbrachte, bis zum heutigen Tag. „Die alljährliche Verleihung des Karls-Preises ist Ausdruck dieser lebendig gebliebenen Erinnerung“, so Schieffer. Wer war Karl der Große? Von Karl, der lesen und wohl auch ein wenig schreiben konnte, sind keine eigenen Äußerungen überliefert. Was man heute über den Herrscher weiß, der inmitten von Europa, zum Teil mit brutaler Macht und Unterdrückung, im Laufe weniger Jahrzehnte ein Großreich schuf, ergibt sich aus den Wahrnehmungen anderer. Ohne Zweifel war Karl ein selbst- und machtbewusster Frankenherrscher, der „robust, resolut und manchmal auch brutal als Eroberer in Erscheinung trat“, so der Historiker Schieffer. Dennoch sei Karl nach damaligem Verständnis ein frommer Christ gewesen, der Kirchen und Klöster gefördert und mit Besitz ausgestattet habe. Heiliger oder Barbar? Schieffer: „Karl war beides. Barbar war er in der Art, wie er sich militärisch gegen die Sachsen durchgesetzt hat. Er war aber auch fromm und gläubig. Als Herrscher fühlte er sich verpflichtet, das Christentum in seinem Reich durchzusetzen. Notfalls mit allen Mitteln.“ Auf vielen Gebieten habe sich der am zweiten Weihnachtstag des Jahres 800 in Rom vom Papst zum Kaiser gekrönte Karl große Verdienste erworben. Schieffer erinnerte an Karls erfolgreiche Bemühungen um die Verbesserung der Bildung und der Wissenschaft. „Für Karl scheint früh festgestanden zu haben, dass sich die (Bildungs-)Misere der Franken nicht aus eigener Kraft beheben ließ, sondern die tatkräfti- 10 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de ge Mithilfe auswärtiger Kapazitäten erforderte, weshalb er sich schon inmitten seiner Kriegszüge darum bemühte, Gelehrte aus fremden Völkern in seinen Umkreis zu ziehen. „ Welche Kunstwerke in der Umgebung Kaiser Karls entstanden, davon legen die 31 Glanzstücke Zeugnis ab, die unter der Überschrift „Karls Kunst“ im Neuen Stadtmuseum Charlemagne gezeigt werden. Zu sehen sind prunkvolle Handschriften, filigran geschnitzte Elfenbeintafeln und wunderbare Silber- und Goldschmiedearbeiten. Jeden Leihgeber haben die Kuratoren Peter van den Brink und Sarvenaz Ayooghi überzeugt, sich für einige Monate von ihren Kostbarkeiten zu trennen. Die meisten Exponate entstammen der karolingischen Hof- Eine besondere Kostbarkeit ist die Fibel von Dorestad. Ausgabe 26/14 | 27. Juni 2014 BERICHT schule. So können Besucher mit dem Tassilokelch den bedeutendsten Goldkelch des Mittelalters in der Ausstellung bewundern. Aus den Vatikanischen Museen und dem Londoner Victoria and Albert Museum sind die um 810 entstandenen elfenbeinernen Buchdeckel des Lorscher Evangeliars ausgeliehen worden. Genau 18 Tage hatten Professor Frank Pohle und sein Team Zeit, um nach der Verleihung des Aachener Karls-Preises im Krönungssaal im Aachener Rathaus, das auf den Fundamenten der Kaiserpfalz Karls des Großen errichtet ist, die „Orte der Macht“ zu realisieren. In zehn Stationen zeigt dieser Teil der Ausstellung die Entwicklung vom mobilen fränkischen Reisekönigtum zum repräsentativen Herrschaftssitz an einem festen Ort. Besucher werden in das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben am kaiserlichen Hof eingeführt. Wie sah Aachen zur Karolingerzeit aus? Wie waren Karls Krieger bewaffnet? Welche Durchschlagskraft hatte ein Pfeil? Wie verheerend konnten Schwertschläge sein? Antworten auf diese und viele andere Fragen liefert diese Ausstellung mit Hilfe von 320 Exponaten und multimedialer Unterstützung. Zurück in der „Heimat“ Der vordere Einband des Lorscher Evangeliars, die sogenannte Marientafel, eine Elfenbeinschnitzerei aus der Hofschule Karls des Großen, entstand um 810. Er wurde aus dem Londoner Victoria and Albert Museum ausgeliehen. INFO Die Karlsausstellung ist bis zum 21. September geöffnet. Die Deutsche Bahn bietet für 39 Euro hin und zurück einen ICE-Sparpreis von allen deutschen Bahnhöfen zur Ausstellung an. Ein Schuber mit zwei Katalogen und einem Essay-Band kostet in der Ausstellung 59 Euro. Am 25./26. August veranstaltet die Thomas-Morus-Akademie in Aachen eine Akademietagung in Aachen mit Besuch der Ausstellung. Unter anderem wird der Leiter der Aachener Domschatzkammer, Dr. Georg Minkenberg, durch die Ausstellung führen. Infos: ➔ www.tma-bensberg.de ➔ www.karldergrosse2014.de In diesen antiken Stoff waren Karls Gebeine eingehüllt. 27. Juni 2014 | Ausgabe 26/14 „Verlorene Schätze“ – so der Titel der Ausstellung in der Domschatzkammer, hat deren Leiter Dr. Georg Minkenberg aufgespürt. Auf bekannten, aber auch verschlungenen Wegen sei im Laufe der Jahrhunderte vieles aus der Aachener Domschatzkammer abhanden gekommen. In Zeiten der Not habe das Domkapitel Kunstwerke, darunter viele alte Handschriften, verkaufen müssen. Mancher Schatz sei auf „sanften Druck“ verschenkt worden. So etwa habe zu Beginn des 19. Jahrhunderts der von Napoleon eingesetzte Bischof Berdolet anlässlich eines Aachenbesuchs des Kaiserpaars Napoleons Gattin Josephine ein aus Elfenbein geschnitztes Reliquienkästchen aus ottonischer Zeit als Geschenk überreicht. Für die Zeit der Ausstellung hat der Pariser Louvre das Kunstwerk ausgeliehen. Zurück ekommen sind für kurze Zeit auch die beiden Emailplatten vom Armreliquiar Karls des Großen, das zu seiner Heiligsprechung 1165 von Kaiser Friedrich Barbarossa gestiftet wurde. Im Zuge der Recherchen sind die Fachleute der Domschatzkammer aber auch – wie soll man es ausdrücken – „schillernden“ Gestalten wie dem Aachener Kanoniker Bock auf die Spur gekommen. „Als Kunsthistoriker hoch gelehrt und geehrt, scheute er sich nicht, vorzugsweise heimlich, originale Textilien, zum Beispiel mittelalterliche Krönungsmäntel, zu zerschneiden und zu verkaufen.“ Die 61 Objekte, die Minkenberg und sein Team recherchiert und vorübergehend zurückgeholt haben, sind – besonders gekennzeichnet – in die normale Ausstellung eingegliedert. Eben so, als würden sie dorthin gehören. ROBERT BOECKER www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 11 LITURGIE UND GLAUBE Zum Gedenktag des Unbefleckten Herzens Mariä am 28. Juni Gott, erfülle auch unser Leben mit deiner Gegenwart du hast dem Heiligen Geist im Herzen der seligen Jungfrau Maria und mache uns zu einem Tempel deiner Herrlichkeit. eine würdige Wohnung bereitet. Gib, dass auch wir Auf ihre Fürbitte hin gleich der seligen Jungfrau Maria den Reichtum deiner Gnade preisen und dass sich das göttliche Leben in uns entfaltet. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. AUS DER TAGESLITURGIE LITURGIE Lesungen der Woche Lesejahr A Wochentagslesungen: Reihe II Stundengebet: Erste Woche Sonntag, hl. Petrus und hl. Paulus: Am Vorabend: L 1: Apg 3,1-10; L 2: Gal 1,11-20; Ev: Joh 21,1.15-19. Am Tag: L 1: Apg 12,111; L 2: 2 Tim 4,6-8.17-18; Ev: Mt 16,13-19. Montag, hl. Otto, die ersten hl. Märtyrer der Stadt Rom: L: Am 2,6-10.13-16; Ev: Mt 8,18-22. Dienstag: L: Am 3,1-8;4,11-12; Ev: Mt 8,2327. Mittwoch, Mariä Heimsuchung: L: Zef 3,1418 oder Röm 12,9-16b; Ev: Lk 1,39-56. Donnerstag, hl. Thomas: L: Eph 2,19-22; Ev: Joh 20,24-29. Freitag, hl. Ulrich, hl. Elisabeth, Herz-JesuFreitag: L: Am 8,4-6.9-12; Ev: Mt 9,9-13. Samstag, hl. Antonius Maria Zaccaría, Mariensamstag: L: Am 9,11-15; Ev: Mt 9,14-17. Gottesdienste Kölner Dom Samstag: 18.30 Uhr Vorabendmesse. Sonntag: 7, 8, 9, 12, 17, 19 Uhr Messe. 10 Uhr Pontifikalamt zum diözesanen Ministrantentag. 18 Uhr Chorvesper. Werktags: 6.30, 7.15, 8, 9, 18.30 Uhr Messe. 12 Uhr Mittagsgebet. 18 Uhr Andacht. Freitag: 9 Uhr Messe für die Ursulinenschülerinnen. Beichte: werktags 7.45 bis 9, Samstag zusätzlich 14 bis 15 Uhr. Wallfahrtskirche Neviges Samstag: Dülmener Wallfahrt: 17.30 Uhr Pilgerandacht; 20 Uhr Sturmandacht, Prozession mit dem Gnadenbild zum Marienberg. Sonntag: 6, 10, 11.30, 17 Uhr Messe. 14.15 Uhr Rosenkranz. 15 Uhr Marienfeier. 18.15 Uhr Vesper. 19 Uhr Taizégebet. In St. Servatius in Rösrath-Hoffnungsthal wird am Sonntag das Ewige Gebet gefeiert. Werktags: 6.45, 10 Uhr Messe. 7.30 Uhr Laudes. 18 Uhr Vesper (außer Samstag und Donnerstag). Montag: 16 Uhr Messe. 17 Uhr Kreuzweg. Dienstag: 19.30 Uhr Gebetskreis. Mittwoch: 14.15 Uhr Rosenkranz. 15 Uhr Marienfeier. Donnerstag: 17.30 Uhr Eucharistische Anbetung, Vesper (Pfarrkirche). 19 Uhr Wallfahrt nach Feierabend (Marienberg). Freitag: 18 Uhr Eucharistische Vesper. Eucharistische Anbetung: täglich 11 bis 18 Uhr. Beichte: täglich 9 bis 12, 15 bis 18 Uhr. Altenberger Dom Samstag: 17.15 Uhr Beichte. 18 Uhr Vorabendmesse. Sonntag: 7 Uhr Messe. 10.30 Uhr Hochamt. 11.45 Uhr Konzert. 17.15 Uhr Messe, Vesper. Dienstag bis Freitag: 7 Uhr Laudes, Messe. Dienstag: 16 Uhr Vesper. Mittwoch: 17 Uhr Kleinkindergottesdienst (Markuskapelle). 18 Uhr Betstunde. 19 Uhr Messe zur Monatswallfahrt. Donnerstag: 20 Uhr Eröffnungskonzert des Orgelfestivals Altenberg. 12 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de (Foto: Boecker) Freitag: 17 Uhr Eucharistische Anbetung, Beichte, Rosenkranz. 18 Uhr Messe (außerordentliche Form). 19 Uhr Taizégebet (Markuskapelle). Ewiges Gebet Sonntag: Kürten-Bechen (St. Antonius Einsiedler); Kürten (St. Johann Baptist); KürtenDürscheid (St. Nikolaus); Kürten-Olpe (St. Margareta); Rösrath-Hoffnungsthal (St. Servatius); Kürten-Biesfeld (Zur Schmerzhaften Mutter). Montag: Rösrath-Kleineichen (AR Hl. Familie). Mittwoch: Eitorf-Obereip (St. Franziskus Xaverius); Köln-Longerich (Cellitinnen nach der Regel des hl. Augustinus – Heilig-GeistKrankenhaus – Christ König). Freitag: Overath-Marialinden (St. Mariä Heimsuchung). Orgelfeierstunde im Kölner Dom Dienstag: 20 Uhr mit Daniel Glaus, Bern. Ausgabe 26/14 | 27. Juni 2014 SONNTAG Heilige Apostel Petrus und Paulus ERSTE LESUNG: In jenen Tagen ließ der König Herodes einige aus der Gemeinde verhaften und misshandeln. Jakobus, den Bruder des Johannes, ließ er mit dem Schwert hinrichten. Als er sah, dass es den Juden gefiel, ließ er auch Petrus festnehmen. Das geschah in den Tagen der Ungesäuerten Brote. Er nahm ihn also fest und warf ihn ins Gefängnis. Die Bewachung übertrug er vier Abteilungen von je vier Soldaten. Er beabsichtigte, ihn nach dem Paschafest dem Volk vorführen zu lassen. Petrus wurde also im Gefängnis bewacht. Die Gemeinde aber betete inständig für ihn zu Gott. In der Nacht, ehe Herodes ihn vorführen lassen wollte, schlief Petrus, mit zwei Ketten gefesselt, zwischen zwei Soldaten; vor der Tür aber bewachten Posten den Kerker. Plötzlich trat ein Engel des Herrn ein, und ein helles Licht strahlte in den Raum. Er stieß Petrus in die Seite, weckte ihn und sagte: Schnell, steh auf! Da fielen die Ketten von seinen Händen. Der Engel aber sagte zu ihm: Gürte dich, und zieh deine Sandalen an! Er tat es. Und der Engel sagte zu ihm: Wirf deinen Mantel um, und folge mir! Dann ging er hinaus, und Petrus folgte ihm, ohne zu wissen, dass es Wirklichkeit war, was durch den Engel geschah; es kam ihm vor, als habe er eine Vision. Sie gingen an der ersten und an der zweiten Wache vorbei und kamen an das eiserne Tor, das in die Stadt führt; es öffnete sich ihnen von selbst. Sie traten hinaus und gingen eine Gasse weit; und auf einmal verließ ihn der Engel. Da kam Petrus zu sich und sagte: Nun weiß ich wahrhaftig, dass der Herr seinen Engel gesandt und mich der Hand des Herodes entrissen hat und all dem, was das Volk der Juden erhofft hat. Apg 12,1-11 ZWEITE LESUNG: Ich werde nunmehr geopfert, und die Zeit meines Aufbruchs ist nahe. Ich habe den guten Kampf gekämpft, den Lauf vollendet, die Treue gehalten. Schon jetzt liegt für mich der Kranz der Gerechtigkeit bereit, den mir der Herr, der gerechte Richter, an jenem Tag geben wird, aber nicht nur mir, sondern allen, die sehnsüchtig auf sein Erscheinen warten. Aber der Herr stand mir zur Seite und gab mir Kraft, damit durch mich die Verkündigung vollendet wird und alle Heiden sie hören; und so wurde ich dem Rachen des Löwen entrissen. Der Herr wird mich allem Bösen entreißen, er wird mich retten und in sein himmlisches Reich führen. Ihm sei die Ehre in alle Ewigkeit. Amen. 2 Tim 4,6-8.17-18 EVANGELIUM: In jener Zeit, als Jesus in das Gebiet von Cäsarea Philippi kam, fragte er seine Jünger: Für wen halten die Leute den Menschensohn? Sie sagten: Die einen für Johannes den Täufer, andere für Elija, wieder andere für Jeremia oder sonst einen Propheten. Da sagte er zu ihnen: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? Simon Petrus antwortete: Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes! Jesus sagte zu ihm: Selig bist du, Simon Barjona; denn nicht Fleisch und Blut haben dir das offenbart, sondern mein Vater im Himmel. Ich aber sage dir: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen, und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen. Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben; was du auf Erden binden wirst, das wird auch im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, das wird auch im Himmel gelöst sein. Mt 16,13-19 Petrus wird zum Felsenmann S tellen Sie sich vor, ein Reporter eizu binden. Auf diesen Felsen baut Jener Umfrage hätte Sie angesprosus die Kirche. Und dieser Kirche wird chen und gefragt: Was halten Sie von eine Verheißung zuteil: Sie wird nicht Jesus? Was hätten Sie geantwortet? untergehen, wenn sie dieses MessiasbeWahrscheinlich hätten Sie erst einmal kenntnis zur Grundlage ihres Handelns nachdenken müssen. Vielleicht hätmacht. Das hört sich jetzt – angesichts ten Sie gesagt: „Das kommt jetzt sehr der Vergangenheit und der gegenwärtiüberraschend für mich.“ Dann hätte gen Situation – ziemlich weltfremd an. das Rattern bei Ihnen im Kopf langAber die Kirche kann immer nur sam angefangen und es wären Ihnen bestenfalls wie Petrus sein, der nicht bestimmt erst einmal einige Antworeinmal eine Stunde im Garten Gethseten eingefallen wie: Jesus ist der Sohn mane mit seinem Herrn wachen konnGottes, der Christus, der Heiland. Ein te: schuldbewusst und der Vergebung bewundernswerter Mensch. Ein Wunbedürftig. Aber trotz aller Probleme dertäter. Einer, der Leute gesund geund Schwierigkeiten ist diese christmacht hat. liche Kirche aus der Geschichte nicht Im Evangelium hören wir die mehr wegzudenken und erfüllt den Antwort des Petrus, der sagt: Du Die Verheißung Jesu an Petrus geht auf die Kirche über: Sie wird nicht untergehen, wenn Auftrag Gottes für die Menschen. JÜRGEN HÜNTEN (Fotos: Ras) bist der Messias, der Sohn des le- sie das Messiasbekenntnis zur Grundlage ihres Handelns macht. bendigen Gottes. Er bekennt Jesus als Sohn Gottes. Die anderen haben Je- Du bist Petrus. Er gibt ihm den Ehrennamen: Unser Autor, Jürgen Hünten, ist Hochschulpfarrer sus irgendwie eingeordnet in ihre religiösen Du bist mein Felsenmann, Petrus! der Katholischen Schubfächer, von denen sie einige hatten. Sie Jesus erklärt auch, warum er Petrus so hoch Hochschulgemeinden in haben ihn irgendwo bei den Propheten oder ehrt. Gott selber hat ihm das Herz geöffnet. PeDüsseldorf und Wuppertal, bei Johannes dem Täufer einsortiert. Aber trus wird an diesem Auftrag zwar immer wieStadtmännerseelsorger Petrus sagt es klar: Jesus, du bist von Gott! der scheitern, er wird versagen, er wird immer im Stadtdekanat Und du bist nicht bloß irgendeiner aus einer wieder über das Ziel hinausschießen, wie ihn Düsseldorf sowie großen Reihe, den Gott gesandt hat, du bist sein ungestümes Temperament verleitet. Petrus Bundesvorsitzender der der Sohn Gottes. Da, wo du bist, da ist Gott wird zum Felsenmann dadurch, dass er nah an Konferenz für Katholische selber. Du bist nicht relativ, du bist absolut dem Felsen Jesus Christus dranbleibt und wenn Hochschulpastoral. der Sohn Gottes. Jesus antwortet auf das Be- er einmal von ihm weggeht, dann ist er sehr kenntnis des Petrus mit dem erstaunlichen Satz: schnell wieder dabei, sich noch fester an ihn 27. Juni 2014 | Ausgabe 26/14 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 13 ZUM GEISTLICHEN LEBEN Gott will das Leben Zum Fest Maria Heimsuchung am 2. Juli D ie Heimsuchung oder das lateinische Wort „Visitatio“ (Besuch) bezeichnet die Begegnung von Maria und Elisabeth, die Lukas in seinem Evangelium (1,39-56) schildert. Maria ist, so würde man heute wohl sagen, ungeplant schwanger. Sie hatte es sicherlich nicht leicht: jung, ohne die Sicherheit einer Ehe und eines geregelten Lebens. Wir wissen nicht, wie es ihr gegangen ist, nachdem der Erzengel Gabriel ihr die Botschaft ihrer Schwangerschaft verkündet hatte. Vielleicht hat sie begonnen zu zweifeln? Die Bibel schreibt nichts darüber, aber wir können uns gut vorstellen, dass all das Maria durchaus zu schaffen machte und sie unter dem Unverständnis ihrer Umwelt litt. In dieser Situation macht sie sich auf und sucht Unterstützung und moralischen Beistand bei ihrer Cousine, die auch mit dem unerwarteten Eingreifen Gottes in ihr Leben umgehen muss. Denn auch Elisabeth ist schwanger, obwohl sie schon sehr alt ist. In beiden Fällen bringt die Schwangerschaft den Frauen viel Ungewöhnliches. Beide Frauen müssen damit fertig werden, dass sie eigentlich anderes geplant hatten. Und beiden Frauen gelingt es, zu den Plänen Gottes aus ganzem Herzen Ja zu sagen. So können sie zu wichtigen Mitarbeiterinnen Gottes werden. Voll Freude über Gottes Heilshandeln jubelt Maria: „Meine Seele preist die Größe des Herrn . . .“ Dieser Lobgesang, das sogenannte „Magnificat“ nach dem ersten lateinischen Wort des Lobpreises, gehört spätestens seit dem heiligen Benedikt von Nursia (480 bis 547) zum kirchlichen Abendgebet – das Stundengebet der Vesper – und wird seitdem rings auf dem Erdenrund zu Beginn des Abends gebetet. Im Magnificat ist eines der wichtigsten Themen der christlichen Theologie ausgedrückt, nämlich, dass Gott auf der Seite der Armen und Verachteten ist, so wie es die beiden Frauen am eigenen Leib erfahren haben. Wegen seiner hohen Bedeutung ist es kein Zufall, dass dieser Lobpreis im Stundengebet der Kirche, in der Vesper, vorkommt und so jeden Tag gebetet wird. Im Magnificat kommt zum Ausdruck, dass Gott das Leben will und mit denen ist, die trotz Schwierigkeiten auf ihn vertrauen, so wie Maria und Elisabeth. KNA/katholisch.de ➔ www.katholisch.de Entdecken, hören, loben, lieben Alle Signale der Welt weisen auf den Urheber hin Wer durch diese Signale der Welt nicht auf den Urheber hingewiesen wird, ist dumm. Öffne darum die Augen, wende dein geistliches Ohr ihnen zu, löse deine Zunge und öffne dein Herz, damit du in allen Kreaturen deinen Gott entdeckst, hörest, lobst, liebst. HL. BONAVENTURA (1221 BIS 1274) Auf die Frage: „Wann haben Sie in Ihrem Leben einmal eine Erfahrung mit Gott gemacht?” antwortete eine junge Mutter einmal: „In meinem Kind!“ Wer das Leben nicht als Selbstverständlichkeit betrachtet, steht vor dem Geheimnis des göttlichen Gebers, dem „Geber aller Gaben“, der, wie die Heilige Schrift sagt, ein „Liebhaber des Lebens“ ist. (Foto: Raspels) 14 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 26/14 | 27. Juni 2014 ZUM GEISTLICHEN LEBEN Basilika Sacre-Coeur – Heiligstes Herz – von Paray-le-Monial in Burgund. (Fotos: Läufer) Die Liebende von Paray-le-Monial Margareta Maria Alacoque und das Herz-Jesu-Fest Wenn die Kirche das Herz-Jesu-Fest feiert – in diesem Jahr ist es am 27. Juni –, gehen die Gedanken wie von selbst nach Paray-leMonial. Der großartige Anblick, der sich den Augen bietet, wenn man sich in Burgund der Basilika von Paray nähert und über den Fluss Bourbince die Fassadentürme, den mächtigen Vierungsturm, den hoch gerühmten Innenraum und die Klostergebäude wahrnimmt, wächst die Ahnung, wie es einmal in Cluny, des- Margareta Maria sen Priorat Paray war, Alacoque. ausgesehen hat. Dass der malerische Ort noch heute tausende Gläubige anzieht, hängt weniger mit der großen Pilgerbewegung des Mittelalters zusammen, denen Autun oder Vezelay wie eben auch die bemerkenswerte romanische Basilika von Paray ihre Entstehung verdanken, sondern mit der Verehrung des Herzens Jesu, die hier ihren Ursprung in den Visionen der Margareta Maria Alacoque (geboren 1647) hat. 1671 trat die aus einer angesehenen Bürgerfamilie stammende Tochter dem Orden von der Heimsuchung, den Salesianerinnen, bei. Schon in den ersten Ordensjahren hatte die Mystikerin ihre großen Herz-Jesu-Visionen. Die Visionen setzten sich bis 1689 fort. Im Jahr 1690 starb die Ordensfrau. Christus 27. Juni 2014 | Ausgabe 26/14 selbst hatte ihr aufgetragen, sich dafür einzusetzen, dass jeder erste Freitag im Monat und der zweite Freitag nach dem Fronleichnamsfest der besonderen Verehrung des Herzens Jesu gewidmet sein sollten. Margareta Maria Alacoque hat geduldig die folgenden leidvollen Erfahrungen im Kloster ertragen. Obwohl eine Theologenkommission die Aussagen der Ordensfrau unterstützte, dauerte es bis 1856 ehe Papst Pius IX. das Herz-JesuFest offiziell anordnete. 1920 wurde Margareta Maria Alacoque heiliggesprochen. „Ich werde die Häuser segnen, in denen ein Bild meines heiligsten Herzens aufgestellt und verehrt wird.“ Besonders die zwölf Verheißungen an die Verehrer des göttlichen Herzens trugen schon bald nach dem Tod der Mystikerin dazu bei, dass im Gottesvolk die Herz-Jesu-Freitage sich fest verwurzelten. Besonders die Zusage des Herrn „Ich werde ihre sichere Zuflucht im Leben und vor allem in der Stunde des Todes sein“ und auch „Ich werde die Häuser segnen, in denen ein Bild meines heiligsten Herzens aufgestellt und verehrt wird.“ Die Reliquien der Heiligen werden bis heute in der Chapelle de la Vision in Paray-le-Monial verehrt, wo sie ihre wichtigste Vision hatte. ERICH LÄUFER Visionsbild der heiligen Margareta Maria Alacoque. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 15 KIRCHE UND THEOLOGIE Das Wort Gottes trifft Menschen Prediger des Päpstlichen Hauses sprach in Pfarreien im Siebengebirge W as ich dem Papst sage, ist dasselbe, was ich den Menschen in den Gemeinden sage“, erklärt der Kapuziner-Pater Raniero Cantalamessa. Denn er verkünde das Wort des Evangeliums und das sei immer gleich, egal wem er es predige. 1980 ernannte Papst Johannes Paul II. den heute fast 80-Jährigen zum Prediger des Päpstlichen Hauses. In dieser Funktion, die vor allem eine wöchentliche Meditation vor dem Papst und Pater Raniero Canden Kardinälen im Vatikan talamessa. in der Advents- und in der Fastenzeit umfasst, bestätigten ihn Papst Benedikt XVI. und Papst Franziskus. Und was unterscheidet die beiden jüngsten Päpste? „Papst Benedikt erinnert mich in seinen Worten an den heiligen Paulus, beispielsweise wie er sie im Römerbrief gebraucht; Papst Franziskus erinnert mich an die Weise, wie Jesus zu den Menschen sprach“, sagt der gelernte Professor für Frühe Kirchengeschichte im Gespräch mit der Kirchenzeitung. Bei seinem Besuch in der Pfarreiengemeinschaft Königswinter-Am Oelberg spricht er in sechs Kirchen. Er wird von Ingrid Stampa als Übersetzerin begleitet, die viele Jahre für Kardinal Joseph Ratzinger/Papst Benedikt XVI. den Haushalt geführt hat. Pater Cantalamessa erhält Vortragseinladungen aus der ganzen Welt. Mal spricht er vor über 50 000 Gläubigen im Olympiastadion von Rom, mal vor einer kleinen Gruppe in einer Dorfkirche. Es ist ihm gleich, weil er jedes Mal die Worte so sage, als ob er sie zum ersten Mal sage. In seinem Vortrag in St. Margareta in Stieldorf geht es ihm um das Pfingstereignis und die Verkündigung des Wortes Gottes in der Welt. Das ist so, als ob er seine eigene Lebens-Aufgabe erläutert. Als Theologe erklärt er, wie sich das Pfingstereignis nur aus der Kenntnis des Alten Testaments – die Gottesbegegnung Mose am Sinai und der Turmbau zu Babel – erschließt. Aber dann kommt er, wie ein Volksprediger, auf die Menschen zu sprechen, die sich das Wort Gottes in ihrem Leben zu eigen machen müssen. „Wir haben als Christen Jesus aus Teilen unseres Lebens ausgeschlossen, beispielsweise von der Arbeit, der Sexualität, den Leiden- schaften“, stellt er fest. Jeder habe Aspekte, die in Ordnung gebracht werden müssten: „Jesus, der Herr wird uns helfen, Ordnung in unser Leben zu bringen.“ Dazu helfe er durch Christen, die sich den Pfingstauftrag zu eigen machten – „hinausgehen und Jesus die Tür des Hauses zu öffnen“. Der Heilige Geist habe Jesus den Aposteln wirklich offenbart. So habe er sie zur Umkehr ohne Zwang durch seine Liebe geführt. Darin erkennt Cantalamessa den pastoralen Auftrag der Christen: „Menschen zu Entscheidungen im Angesicht Jesu befähigen. Wir müssen Jesus berührbar machen.“ Denn das Wort des Evangeliums treffe den Menschen, der sich von ihm in seiner konkreten Situation, in seinen Nöten berührt fühle. Beeindruckt zeigt sich Cantalamessa von dem Engagement der Laien in den Pfarrgemeinden im Siebengebirge, von ihren biblischen und exegetischen Kenntnissen, wie er sie in den Gesprächen feststellen konnte. Den Christen des Erzbistums Köln, dessen großartigstes Bauwerk der Kölner Dom sei, wünscht er vor allem eines: „Ihr müsst heute eurer VorBERNHARD RASPELS fahren würdig sein.“ Bedeutung des Kreuzes missionarisch in die Öffentlichkeit bringen E s ist wohl das unvermeidliche Schicksal von Sammelbänden, dass zahlreiche Autoren das ihnen gestellte Thema aus ihren jeweiligen Blickwinkeln beleuchten, dass daher die Vielfalt der Gedanken und der Aussagen im Vordergrund steht. In dem hier anzuzeigenden Buch steht – der Titel sagt es – das „Kreuzzeichen“ im Mittelpunkt, als fast vergessenes und auch verdrängtes Zeichen in Staat und Gesellschaft, als Zeichen aber auch, das einen Widerspruch zwischen kirchlicher Praxis und „kirchlichem Anspruch“ erkennen lässt. Aber auch als „Kreuzzeichen“, das durchaus höchst unterschiedliche Perspektiven von Bibel, Theologie und Philosophie erkennen lässt, die hier in den Blick genommen werden. Schließlich sind es aber auch die „Kreuzwege“ der Menschen – das alles auf dem Hintergrund, das Kreuz und seine wegweisende Bedeutung für den Menschen auch im Religionsunterricht wieder mehr ins Gespräch zu bringen. Doch es soll – und das ist das zentrale Anliegen dieses Bandes – nicht ein Gespräch über das „Kreuz“ zwischen denen sein, die ohnedies glauben, sondern die Beiträge sind bestrebt, die Bedeutung des Kreuzes – und damit das Wesensmerkmal des Christlichen – für eine säkularisierte, eine nicht mehr christlich geprägte Gesellschaft – kundig in die Debatte zu bringen. Die Herausgeberinnen von „Kreuz-Zeichen“ Julia Knop (links) und Ursula Nothelle-Wildfeuer. (Fotos: Raspels) Das aber wird nur gelingen, wenn genau dieses Gespräch und damit auch der Dialog (wieder) ein „Herzensanliegen“ (Nothelle-Wildfeuer) der Christen zum Heil dieser Welt wird, freilich einer inzwischen dezimierten Christenschar, die nur noch eine kleine „Herde“ ist. Doch die Christen – das ist die Essenz – müssen missionarisch Anliegen und Bedeutung des Kreuzes in die Öffentlichkeit tragen, mit dem Bestreben, sie zu von eben den dahinter stehenden „Werten“ des Glaubens zu überzeugen und damit auch die Gesellschaft zu prägen. Theologisch steht das Kreuz für die „Offenbarung der selbstlosen Liebe Gottes“ (Schockenhoff), Heil schaffend und neues Leben schenkend. Es ist indessen seit je ein Gott ohne 16 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Arme, der nur unsere Arme hat, um den Armen und den Arbeitslosen (Franz Meurer), den Kranken und den Sündern zu helfen (Lengerke) und ihnen in Liebe zu begegnen (Baumann - Caritas). Die Glaubwürdigkeit des „Kreuzzeichens“ – im Glauben, im interreligiösen Dialog, aber auch in der Gesellschaft – lebt deshalb gerade in einer säkularen Gesellschaft von der Tatund Glaubenskraft der Christen. „Unverständnis und Empörung“ gegen das Kreuz, wie der Untertitel des lesenswerten Buches heißt, wird es immer geben. Doch die Nichtglaubenden sollen uns nach der „Hoffnung“ fragen, aus der heraus wir als Christen leben und handeln. Aus diesem Blickwinkel und mit dieser Zielrichtung gelesen, ist das angezeigte Buch eine in jeder Hinsicht empfehlenswerte Hilfe. FRIEDRICH GRAF VON WESTPHALEN Julia Knop/Ursula Nothelle-Wildfeuer (Hrsg), Kreuz-Zeichen - Zwischen Hoffnung, Unverständnis und Empörung. Matthias Grünewald Verlag. 256 Seiten. 29 Euro. ISBN 978-3- 7867-2978-5. Ausgabe 26/14 | 27. Juni 2014 LESERBRIEFE Verstoß gegen Berufsnormen Zu „Orientierung im Datenmüll“ in Nr. 21, Seite 6 Leider gibt der Bericht von Siegbert Klein über die BKU-Frühjahrstagung meine auf dem Podium vertretene Position nicht korrekt wieder. Ich kritisierte zwar, dass der katholischen Presse ein „Flaggschiff“ fehle, habe aber damit nicht „das Einstellen des Rheinischen Merkurs vor einigen Jahren bedauert“. Ferner habe ich nicht gesagt, „Print könne nicht gegen elektronische Medien bestehen“, sondern im Gegenteil auf eine Frage hin betont: „Auch online wachsen die Bäume nicht in den Himmel.“ Ich musste auch nicht aus dem Publikum belehrt werden, für den Auflagenschwund „gravierender sei der demografische Wandel und schließlich der dramatische Rückgang der sonntäglichen Gottesdienstbesucher“, sondern bin selbst dieser Meinung und habe nichts anderes gesagt. Dass der Autor des Artikels sich bei der Diskussion zu Wort meldete und seine subjektive Meinung anschließend, als „Widerspruch aus dem Publikum“ verkleidet, in den Bericht einfließen lässt, dass er also erst selbst eine Realität schafft, über die er dann berichten kann, verstößt gegen grundlegende Berufsnormen des Journalismus und manipuliert die Leser. DR. ANDREAS PÜTTMANN, Bonn Barrieren in den Köpfen Zu „Lichtblicke Inklusion“ in Nr. 24, Seiten 4 und 5 Inklusion kann nur durch den Abbau von Barrieren in den Köpfen stattfinden. Inklusion heißt für mich, Teilhabe ermöglichen um Teilhabe zu bekommen. Diese Aussage basiert auf der Grundlage des ersten und zweiten Gebotes. Teilhabe in christlicher Hinsicht kann ich nur erhalten, wo ich Teilnahme ermögliche. Da, wo durch mein „Nicht tun“ Teilnahme an der Gemeinschaft nicht ermöglicht wird, verhindere ich die Teilhabe dessen, dem ich sie nicht mög- Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln Herausgeber: Der Diözesanadministrator des Erzbistums Köln Chefredakteur: Robert Boecker Redaktion: Siegbert Klein (Chef vom Dienst), Kathrin Becker, Helmut Pathe, Bernhard Raspels, Almud Schricke Anschrift der Redaktion: Ursulaplatz 1, 50668 Köln, Postfach 10 20 41, 50460 Köln Telefon: (02 21) 16 19-1 31, Fax: (02 21) 16 19-2 16 E-Mail: [email protected] Internet: www.kirchenzeitung-koeln.de Bei unverlangt eingesandten Manuskripten und Fotos keine Haftung und keine Rücksendung. Verantwortlich für den Inhalt der Pfarrnachrichten sind die jeweiligen Pfarrer. J. P. Bachem Medien GmbH, Ursulaplatz 1, 50668 Köln, Postfach 10 03 52, 50443 Köln Telefon: (02 21) 16 19-0, Fax: (02 21) 16 19-2 05 Geschäftsführung: Dipl.-Kfm. Lambert Bachem Herstellung: Lensing Druck GmbH & Co. KG, Auf dem Brümmer 9, 44149 Dortmund 27. Juni 2014 | Ausgabe 26/14 lich gemacht habe. Ich verstoße dadurch gegen das zweite Gebot, da ich mit meiner Kraft und meinen Gedanken nicht dafür gesorgt habe, dass mein Nächster die Teilnahme ermöglicht bekommen hat. Da wo ich erkenne, dass ich die Teilhabe verhindert habe, muss ich ehrlicherweise wie der verlorene Sohn sagen, ich habe mich gegen Gott und den Mitmenschen versündigt und wenn dieser Grundgedanke in unseren Köpfen angekommen ist, werden alle Barrieren für eine Inklusion aus den Köpfen verschwunden sein. Außerdem wird die Kirche dann auch wieder ansprechbarer sein, weil ihr Handeln anspricht. FRANZ TEGGERS, Troisdorf ne, einem reichen Tuchhändler aus Lucca, während die Klara als Tochter des Adligen Favarone di Offreduccio di Bernadino geboren wurde. Ihr Lebensweg kreuzte sich erst im Erwachsenenalter im Jahre 1212 in der Kirche Santa Maria degli Angeli. Das Ergebnis dieses Treffens war die Gründung des Klarissenordens, wodurch eine lebenslange geistige Beziehung entstand. NORBERT KUSCH, Köln Kölner Mauseloch DIREKT Zu „Vorurteile sind Mauselöcher-Perspektiven“ in Nr. 25, Seite 2 ZUM CHEFREDAKTEUR Wer Vorurteile beschreibt, wünscht, sie hätten keinen Platz bei Christen, sollte bereit sein, Zu „Armut erneuert die Kirsich insoweit selbst zu reflekche“ in Nr. 24, Seite 8 tieren. Wenn zumindest einzelZum missverständlichen Bene Mitglieder der Redaktion der DONNERSTAGS VON richt über das Leben und WirKirchenzeitung den Eindruck 9.30 BIS 10.30 UHR ken der Geschwister Franz erwecken, in der Rubrik „Kul(02 21) 16 19-131 und Klara von Assisi solltur“ könne weit überwiegend te man klarstellen, dass man nur auf Berichte aus Köln zuFranz und Klara als „Bruder rückgegriffen werden, erliegen und Schwester“ bestenfalls im geistigen sie offenkundig dem Vorurteil, dass anderenorts Sinne – vielleicht auch im platonischen – kulturell wenig geboten wird. Nachdem ich bebezeichnen kann, nicht aber im leiblichen, reits vor einigen Jahren in einem Leserbrief eida sie aus verschiedenen Familien stamm- nen vergleichbaren Vorwurf gemacht hatte, beten (‚Bernadone‘ und ‚Favarone‘)! zogen auf die kulturelle Vielfalt Düsseldorfs, PAUL KALBHEN, ist nunmehr leider ein verfestigtes Vorurteil zu Gummersbach erkennen. In der Wirkung bedeutet dies, dass die Bedeutung kirchlicher, aufgrund zentraler Strukturen zwangsläufig an Köln gebundener Geschehnisse auf die Kulturszene des Erzbistums projiziert wird. Dem liegt ein fataler Irrtum zugrunde, der sich nur mit einem Vorurteil Zum selben Thema begründen lässt, und auch nicht dadurch relatiIn dem Artikel entsteht eine neue Legende, viert wird, dass die Kulturrubrik ab und zu Kölnämlich dass der heilige Franziskus und die ner Grenzen überschreitet. Kommt also endlich heilige Chiara Geschwister waren. Meines Wis- aus Eurem „Kölner Mauseloch“ liebe Mitgliesens waren Franz von Assisi und die heilige der der Redaktion! MARTIN STOPPEL, Klara keine leiblichen Geschwister! Franziskus Mettmann entstammte der Familie des Pietro di Bernado- Im geistigen Sinne Neue Legende Vertrieb: Verlagsbezirk Rhein-Sieg-Kreis rrh., Oberbergischer Kreis und Kreis Altenkirchen (Dekanat Wissen) siehe unten. Anzeigen: Klaus Boscanin Telefon: (02 21) 16 19-1 30, Fax: (02 21) 16 19-2 16 E-Mail: [email protected] (Anzeigenpreisliste Nr. 37 vom 1. Januar 2014) Vertrieb: Rüdiger Groß Telefon: (02 21) 16 19-1 49, Fax: (02 21) 16 19-2 05 E-Mail: [email protected] Der Zeitschriftenpreis beträgt monatlich 8,55 Euro inkl. MwSt. und Versandkosten. Bei Agenturzustellung beträgt der Gesamtpreis inkl. MwSt. monatlich 7,90 Euro. Hierin ist eine Zustellgebühr für die zuständige Ortsagentur auf deren Rechnung in Höhe von 0,95 Euro enthalten. Bei Auslandsbezug Preis auf Anfrage. Einzelpreis 1,85 Euro. Mitglied der Konpress-Medien e.G. Hanauer Landstraße 189 60314 Frankfurt am Main Telefon: (0 69) 2 56 29 66-0 Internet: www.konpress.de Verlagsbezirk Rhein-Sieg-Kreis rrh., Oberbergischer Kreis und Kreis Altenkirchen (Dekanat Wissen): Degensche Druckerei, Verlagshaus GmbH & Co. KG., Kamillenweg 22, 53757 Sankt Augustin Telefon: (0 22 41) 98 00-0, Fax: (0 22 41) 98 00-21 Erscheinungsweise: Wöchentlich freitags (in den Sommer- und Weihnachtsferien 14-täglich). Bei Postversand keine Gewähr für termingerechte Belieferung. Bei Nichterscheinen der Zeitung infolge höherer Gewalt oder Störung des Arbeitsfriedens besteht kein Anspruch auf Lieferung, Schadensersatz oder auf Minderung des Bezugspreises. Bestellungen nehmen der Verlag und jeder Zusteller entgegen. Abbestellungen können nur schriftlich unter Beifügung der letzten Bezugsquittung oder mit Angabe der Kundennummer erfolgen. 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Einen einzigen Brief hat sie hinterlassen, den er nicht zu öffnen gewagt hat. Bis zu diesem Sommer, in dem er mit seinem Boot zu einer Reise in die Vergangenheit, in das Herz der Provence, aufbricht. Begleitet wird er von Max, einem erfolgreichen Autor, der sich ebenfalls mit unbestimmtem Ziel auf den Weg macht. Ein charmantes Buch über die Liebe und die Macht der Bücher. AB Pilger nehmen seit Menschengedenken eine solche Aufforderung ernst. Pilgern erlebt neue Wertschätzung. Nicht nur die großen Wallfahrtsorte sind Ziele, sondern auch die kleineren unserer Heimat haben neue Aufmerksamkeit gefunden. Jetzt sind in einem handlichen Buch mit vielen Fotos und hilfreichen Karten drei Pilgerwege durch Südwestfalen zur Madonna von Werl beschrieben: von Wormbach über Sundern nach Werl – der Pilgerweg von Olpe über Attendorn nach Werl und schließlich von Meschede über Arnsberg zur Muttergottes von Werl. Pilgern auf historischen Wegen. Der handliche „Pilgerführer“ ist zugleich ein empfehlenswertes Lesebuch zum Stöbern. Auch Rheinländer werden hier vieles entdecken. EL Wer das Buch zur Hand nimmt, kann durchaus der Meinung sein, dass es ein Gruß des Würzburger Bischofs Dr. Friedhelm Hofmann an seine Freunde im Rheinland ist. Er stellt darin die berühmten Fenster in der Sepultur, einer angrenzenden Kapelle des Würzburger Doms, vor. Sie sind von dem zuletzt in Köln beheimateten Georg Meistermann (16.6.1911-12.6.1990) geschaffen. Das Kirchenjahr hat die Themen dieser Licht- und Glaskunst vorgegeben: Advent, Epiphanie, Ostermysterium, Pfingsten, Dreifaltigkeit, Allerheiligen. Die Betrachtung und Ausdeutungen der Kunstwerke durch Bischof Friedhelm Hofmann leben vom Kunstverständnis und der Spiritualität des Theologen und Hirten. EL Michael Schmitt (Hrsg.), Viae Peregrini. Wege durch Südwestfalen zur Madonna von Werl. J. P. Bachem Verlag. ISBN 978-3-7616-2809-5. 192 Seiten mit 103 farbigen Abbildungen und 31 Karten, 14,95 Euro. Friedhelm Hofmann, Verwandeltes Licht. Die Meistermannfenster in der Würzburger Dom-Sepultur. Echter Verlag. ISBN 978-3-429-03684-3. 80 Seiten mit farbigen Abbildungen, 9,90 Euro. Nina George, Das Lavendelzimmer. Roman. Knaur Taschenbuch. ISBN 978-3-426-50977-7. 381 Seiten, 8,99 Euro. 18 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 26/14 | 27. Juni 2014 KULTUR Freude an Musik fördern Internationale und regionale Künstler treffen sich zwei Wochen lang in Lindlar I ch freue mich schon auf den Meisterkurs“, sagt Luisa Alfter. Der 13-jährigen Lindlarerin stehen zwei intensive musikalische Wochen bevor. Zweimal täglich eine halbe Stunde Klavierunterricht im Meisterkurs bei Professor Falko Steinbach oder seinem Assistenten Alexander Schwarzkopf. Hinzu kommen diverse Workshops, die auch für Musikinteressierte zugänglich sind. Und dann folgt das Abschlusskonzert, in dem die Meisterkursstudenten ihre erarbeiteten Werke der Öffentlichkeit vorstellen. Andreas Ulm (15) kennt den Ablauf. Der Klavierbegeisterte ist zum sechsten Mal dabei. Er freut sich auf die Herausforderungen und das Zusammentreffen mit internationalen Klavierspielern. Steinbach hat die Musiker rund um den Globus nach Lindlar geholt, um in jungen Menschen die Begeisterung für Musik nachhaltig zu fördern. Das ist auch das Ziel der Pfarrgemeinde St. Severin, die 2009 anlässlich des 900-jährigen Bestehens der Gemein- de Lindlar Professor Steinbach ansprach. Der in der Nähe von Lindlar geborene Musikprofessor sagte zu. Das Konzept wurde mit Begeisterung angenommen und jedes Jahr weiter ausgebaut. Erfolgreiches Konzept Falko Steinbach leitet das Internationale Klavierfestival musikalisch. Der Professor für Klavier und Komposition wurde in der Nähe von Lindlar geboren. (Foto: Festival) Die internationalen Musiker sind während des Festivals Gast in oberbergischen Familien. „Das belebt den interkulturellen und künstlerischen Dialog“, sagt Gemeindereferent Wilhelm Broich, einer der Mitbegründer. Neben der Unterstützung durch die Zivilgemeinde hat das Festival viele Förderer erhalten. Wie Broich erläutert, soll im nächsten Jahr mit Unterstützung des Erzbistums Köln auch Chorarbeit in das internationale Musikereignis aufgenommen werden. SIEGBERT KLEIN INFO Das Internationale Klavierfestival in Lindlar wurde 2009 von der Pfarrei St. Serverin initiiert. Die musikalische Leitung hat Professor Falko Steinbach, Professor für Klavier und Komposition an der University of New Mexico in Albuquerque. Das Festival wird eröffnet am Sonntag, 6. Juli, um 17 Uhr mit einem Konzert im Kulturzentrum, Wilhelm-Breidenbach-Weg 6. Es endet am Freitag, 18. Juli, mit einem Klavierkonzert im Kulturzentrum, in dem die Studenten des Meisterkurses ihre erarbeiteten Werke vorstellen. Täglich finden um 19 Uhr Klavierkonzerte statt mit internationalen Musikern. Neben dem Kulturzentrum sind die Kirche St. Nikolaus in Kürten-Dürscheid und die Halle 32, Steinmüllerallee 10, in Gummersbach weitere Veranstaltungsorte. Der Eintritt zu den täglichen Konzerten ist in der Regel frei. Eröffnungs- und Abschlusskonzert sowie das Konzert in der Halle 32 kosten zwischen 8 und 10 Euro Eintritt. Informationen besonders zur Teilnahme an den Workshops und das vollständige Veranstaltungsprogramm finden Sie im Internet: ➔ www.klavierfestival-lindlar.de 27. Juni 2014 | Ausgabe 26/14 Luisa Alfter (13) und Andreas Ulm (15) nehmen am Meisterkurs beim Lindlarer Klavierfestival teil. Die beiden Jugendlichen sind auch als Messdiener in der Pfarrei St. Severin in Lindlar aktiv. (Foto: Klein) www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 19 MEDIEN RELIGIÖSE SENDUNGEN IM FERNSEHEN Heiligtumsfahrt in Aachen Mehr als 100 000 Pilger erwartet das Aachener Bistum zur Heiligtumsfahrt in der Kaiserstadt. Alle sieben Jahre entnehmen die Geistlichen vier kostbare Tuchreliquien aus dem Marienschrein. Darunter Stoffe, die seit vielen hundert Jahren als Kleid der Gottesmutter und Windeln Jesu verehrt werden. Der Film „In Gottes Namen!? Menschen bei der Heiligtumsfahrt in Aachen“ trifft Pilger und fragt sie nach ihren Motiven. WDR FS, So., 29. 6., 15.15 bis 15.45 Uhr HÖRFUNK Radio Vatikan Empfang im Internet über www.radiovatikan.de. Im Radio: 16.00 und 18.00 auf Radio Horeb; 19.00 auf domradio.de. Täglich Nachrichten. Sonntag Reden über Gott und die Welt – Das Sonntagsmagazin. Dienstag Radioakademie. Evangelii Gaudium. Täglich auch: 7.30 Lateinische Messe. 16.00 und 20.20 Nachrichten/Magazin. 17.00 Vesper. 20.40 Lateinischer Rosenkranz. Radio Horeb Sonntag 10.00 Messe. Werktags 9.00 Messe. Täglich 16.00 und 18.00 Radio Vatikan. Lokalradio Sonntags von 8.00 bis 9.00 Magazin der Kirchen „Himmel und Erde“. Montag bis Freitag 5.45, Samstag 6.15 Augenblick mal. WDR 2 Sonntag 7.45 Hör mal – Kirche in WDR 2. Werktags 5.55 Kirche in WDR 2. Mit Autoren aus der katholischen Kirche. WDR 3 Werktags 8 bis 9 Uhr, Center TV Köln und EWTN (Satellit Astra, Frequenz 12460 MHz): Gottesdienst. Übertragung aus dem Kölner Dom. Samstag, 28. Juni 11 bis 13 Uhr, EWTN: Pilgerhochamt zur Heiligtumsfahrt in Aachen. 13.25 bis 13.30 Uhr, Bayerisches Fernsehen (BR): Glockenläuten. Aus der Klosterkirche in Rohr in Niederbayern. 17.30 bis 18 Uhr, EWTN: Vaticano. Magazin. 18.30 bis 19.30 Uhr, EWTN: Gottesdienst. Übertragung aus der Marienbasilika, Kevelaer. 20.15 bis 21.45 Uhr, Phoenix: Die Kathedrale. Baumeister des Straßburger Münsters. 23.35 bis 23.40 Uhr, ARD: Das Wort zum Sonntag. Sonntag, 29. Juni 9 bis 9.30 Uhr, ZDF: Sonntags. TV fürs Leben. 9.30 bis 12 Uhr, EWTN: Messe mit Papst Franziskus am Hochfest der heiligen Apostel Petrus und Paulus. Übergabe des Palliums an die neuen Metropolitan-Erzbischöfe. 9.30 bis 10.15 Uhr, ZDF: Evangelischer Gottesdienst. 9.45 bis 10.30 Uhr, BR: Stationen. Dokumentation. Die Hüterin der Worte. Rachel Salamander und die Literaturhandlung. 10 bis 11.30 Uhr, Center TV Köln: Gottesdienst. Übertragung aus dem Kölner Dom. 12 bis 12.30 Uhr, EWTN und K-TV: Angelus mit Papst Franziskus. 14.30 bis 16.30 Uhr, SWR FS: Weihe von Stephan Burger zum Erzbischof von Freiburg. Samstag 18.05 Vesper. Sonntag 8.30 Lebenszeichen. Bhutan auf der Suche nach dem Glück. 9.05 Geistliche Musik. Werktags 7.50 Kirche in WDR 3. Choral und Ansprache. Es spricht Pater Philipp E. Reichling, Köln. WDR 4 Werktags 8.55 Kirche in WDR 4. Es spricht Pater Philipp E. Reichling, Köln. WDR 5 Sonntag 8.40 Das Geistliche Wort. „Draußen zu Hause! Wenn Gott zur Welt kommt?“ 9.20 Diesseits von Eden. Die Welt der Religionen. 10.00 Katholischer Gottesdienst aus dem St.-Paulus-Dom in Münster. Es predigt Bischof Felix Genn. 22.05 Lebenszeichen. Werktags 6.55 Kirche in WDR 5. Deutschlandfunk Werktags 6.35 Morgenandacht. Sonntag 6.10 Geistliche Musik. 8.35 Am Sonntagmorgen. Katholische Kirche in Finnland. Montag bis Freitag 9.35 Tag für Tag. Mittwoch 20.10 Aus Religion und Gesellschaft. Südwest-Rundfunk 2 Samstag 19.05 Geistliche Musik. Sonntag 7.55 Lied zum Sonntag. Gott gab uns Atem, GL 468. 8.03 Kantate. 12.05 Glauben. Gott ist nicht blau. Wenn der Glaube den Alkohol ersetzt. Werktags 7.57 Wort zum Tag. 20 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de domradio.de 16.30 bis 16.45 Uhr, SWR FS: Reichenau – Die Klosterinsel im Bodensee. 14.45 bis 15 Uhr, Bibel TV: Bibellesen. 17.30 bis 18 Uhr, ARD: Gott und die Welt. „Nur über meine Leiche!“ Wenn alte Menschen nicht ins Heim wollen. 18.30 bis 20 Uhr, Phoenix: Die Kathedrale. Baumeister des Straßburger Münsters. 20 bis 20.15 Uhr, Bibel TV: Andacht zum Tag. 21.30 bis 22 Uhr, Bibel TV: Das Gespräch. Mittwoch, 2. Juli 9 bis 9.30 Uhr, Bibel TV: Alpha und Omega. Vier Päpste und ein Ketzer – 600 Jahre Konstanzer Konzil. 10.30 bis 12 Uhr, EWTN und K-TV: Mittwochs-Audienz des Papstes. 19 bis 19.45 Uhr, BR: Stationen. Billig. Billiger. Banane. Die Filmautorin zeigt, welche Folgen unser Billigwahn für Arbeiter und Umwelt in den Anbauregionen Lateinamerikas hat. Donnerstag, 3. Juli 15.15 bis 16 Uhr, NDR FS: Traumpfade. Auf dem bayerischen Jakobsweg. Freitag, 4. Juli 11.15 bis 11.45 Uhr, ARTE: Frankreichs mythische Orte. Saint-Riquier. Im siebten Jahrhundert wurde etwa in SaintRiquier eine Abtei gegründet. Heute zählt zu den Sehenswürdigkeiten des Ortes die im spätgotischen Stil erbaute Abteikirche. 18 bis 20 Uhr, EWTN: Großes Marienlob und Messe aus der Marienbasilika, Kevelaer. in der Schulpastoral, Gedanken zum Tagesevangelium. Gottesdienste Freizügigkeit in der EU Samstag, 28. Juni, 10 Uhr: Messe zur Breisacher Wallfahrt (Internet-TV unter www. domradio.de). 11 Uhr: Pilgermesse mit Bischof Ackermann zur Heiligtumsfahrt, Aachen (Internet-TV). Sonntag, 29. Juni, 10 Uhr: Pontifikalamt und diözesaner Ministrantentag aus dem Kölner Dom (Radio). 11 Uhr: Pilgerhochamt mit Kardinal Meisner zur Heiligtumsfahrt, Aachen (InternetTV). Werktags um 8 Uhr: Gottesdienst aus dem Kölner Dom live unter www.domradio.de. „Armutswanderung“ lautet ein Schlagwort. Der Diözesan-Caritasverband sagt, worum es dabei geht (Mo., 30. 6, 10 bis 12 Uhr). Tagesevangelium Von Montag, 30. Juni, bis Samstag, 5. Juli, um 8 Uhr spricht Julia Castor, Referentin Ferienstart in NRW Ferien kann man in der Ferne verbringen oder auf dem eigenen Balkon. domradioThema gibt Tipps für den Urlaub zu Hause und weit weg. Außerdem: Der Urlaub an sich – Warum hilft er unserer Seele? (Mi., 2. 7., 10 bis 12 und 20 bis 22 Uhr). Mit dem Rad durch den Sommer Es ist eine der großen Urlaubsleidenschaften – das Radfahren. domradio-Reisen lässt Experten zum Fahrrad-Urlaub zu Wort kommen und gibt Tipps (Fr., 4.7., 10 bis 12 und 20 bis 22 Uhr). Ausgabe 26/14 | 27. Juni 2014 MEDIEN Auszeit im Kloster Besucher nehmen in Tages- und Wochenseminaren am Klosterleben teil „Kirche ist out, aber Kloster ist in“ - so beschreibt es die promovierte Theologin und Priorin des Klosters St. Lioba in Freiburg, Schwester Scholastika. Das Kloster will die Türen weit öffnen und die Menschen in Tages- und Wochenseminaren am klösterlichen Leben teilhaben lassen. Das Kloster richtet sich neu aus. Die Arbeiten der Nonnen in Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen haben abgenommen. Stattdessen wollen Menschen für eine bestimmte Zeit am klösterlichen Leben teilnehmen. Sie suchen innere Ruhe, wollen durchatmen und Luft holen. Die Benediktinerinnen werden einmal im Monat einen Tag im Kloster anbieten. Zu ihnen ist auch die 39-jährige Sabine Wels gekommen, die dauerhaft im Kloster bleiben möchte. Im Augenblick ist sie in der Probezeit. Der Film „Auszeit im Kloster. Wellness für die Seele“ begleitet das Leben im Kloster, und hier insbesondere die Priorin Scholastika und die Postulantin Sabine Wels. Zudem werden Das Kloster St. Lioba in Freiburg-Guenterstal. Regensburg Haustier-Check Die Kölner Straße in Erpel Regensburg war als Castra Regina Herzogresidenz der Agilofinger und damit erste bayerische Hauptstadt der Geschichte. Seit 739 von Bonifatius zum Bischofssitz erhoben, blühte der Donauhandel bis zum Schwarzen Meer. Regensburg war damals eine der wohlhabendsten und größten Städte Europas, die romanische und gotische Architektur bestimmt heute noch das Gesicht der Altstadt. Das Fürstengeschlecht der Thurn und Taxis dominiert die Stadt. Aber Regensburg lebt, so der Film „Junges Leben in alten Mauern“, nicht allein von seiner imposanten Geschichte. SWR FS, Di., 1. 7., 14.45 bis 15.30 Uhr In der neuen sechsteiligen ZDF-Sendung „Der Haustier-Check“ begleitet Kate Kitchenham Menschen aus ganz Deutschland auf ihrem Weg zum neuen tierischen Mitbewohner. Die Verhaltensbiologin ist ausgewiesene Tierexpertin und verfügt über einen großen Schatz an Erfahrung. In der ersten Folge wünscht sich Ursula Wüsthof beispielsweise einen Tibet Terrier. Was gibt es bei dieser speziellen Rasse zu bedenken? Und Christian überlegt, sich ein Minischwein zuzulegen. Unterhaltsam und informativ werden Geschichten erzählt, die immer auch das Wohl der Tiere im Auge haben. ZDF, So., 29. 6., 13.15 bis 14 Uhr Über sechs Jahrhunderte zwischen 1167 und 1803 stand die „Herrlichkeit Erpel“ unter der Herrschaft des Kölner Domkapitels. Zudem trägt das Erpeler Wappen drei Kronen, so wie das Wappen der Großstadt Köln. Heute gibt es dort die „Kölner Straße“ wie in der SWR-Reihe „Hierzuland“ berichtet wird. Jedes Jahr, immer im Frühling, gehen Erpeler von Köln 67 Kilometer zu Fuß in ihre Heimatstadt. In der Heimat, in der Kölner Straße, lässt man sich dann nach langem entbehrungsreichem Marsch gebührend empfangen. Sie ist ein lebendiges Zeugnis dieser Geschichte. SWR FS, So., 29. 6., 18.05 bis 18.15 Uhr Menschen begleitet, die für kurze Zeit innere Ruhe im Kloster suchen. Die Reportage zeigt den Wandel im Kloster und die Suche nach ei- nem neuen Selbstverständnis des klösterlichen Lebens. SWR FS, Mi., 2. 7., 21 bis 21.45 Uhr (Foto: SWR) Friedenskonzert in Sarajevo Am 28. Juni 1914 schaute die Welt auf Sarajevo und hielt den Atem an: Auf dem Weg zum Rathaus starben der österreichische Kronprinz Franz Ferdinand und seine Frau Sophie in Folge eines Attentats. Es war Auslöser des Ersten Weltkriegs. 100 Jahre später möchten die Wiener Philharmoniker mit einem Konzert an dieses Ereignis erinnern. Auf dem Programm des Gedenkkonzertes in der Nationalbibliothek von Bosnien und Herzegowina stehen symbolträchtige Werke, die den Kontext der Ereignisse eindrucksvoll unterstreichen: Joseph Haydn, Kaiser-Hymne; Franz Schubert, 7. Sinfonie; Alban Berg, Drei Stücke aus der Lyrischen Suite; Johannes Brahms, Schicksalslied; Maurice Ravel, La Valse. 3sat, Sa., 28. 6., 18.15 bis 19.45 Uhr (live) ZDF, Sa., 28. 6., 23.30 bis 0.30 Uhr 27. Juni 2014 | Ausgabe 26/14 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 21 KLEINANZEIGEN 22 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 26/14 | 27. Juni 2014 Erzählung I ch gehe in Gedanken einen weiten Weg zurück – bis in meine Kindheit. Der Großvater hatte auf der Jagd fünf Birkhühner erlegt, ich aber nicht ein einziges. Wie war es doch bitter, mit der leeren Jagdtasche durch das Dorf zu gehen. Dazu war die Jagdtasche noch besonders schön, ich hatte mit eigenen Händen zehn kleine Riemen mit Kupferringen angebracht. Ich hatte jedoch einen klugen und gütigen Großvater; er hängte mir drei von seinen großen Birkhühnern an meine Jagdtasche. „Nun lauf los!“, sagte er mir zublinzelnd. „Ich weiß ja, wie peinlich es ist, wenn die Leute spotten: ‚Der Alte hat mehr erlegt als der Junge.‘ “ Ich ging ganz langsam die Dorfstraße hinab und hielt auch meinen langbeinigen Großvater zurück. Mochten die Nachbarn, die Alten und die Jungen, nur meine Tasche sehen, die so wunderbar durch die Vögel mit den Lyraschwänzen geschmückt war. Und ich wurde auch beachtet. Meine Kameraden sprachen voller Neid mit mir. Mutter und Großvater gratulierten mir. Der schweigsame Bauer Nifont, der ein leidenschaftlicher Jäger war, nickte beifällig. Mein Ruhm war so allgemein, dass ich selber zu glauben anfing, ich hätte die Birkhühner selber geschossen. Aber mein Großvater sagte, als wir beide allein waren: „Bilde dir nur ja nicht ein, dass ich jedes Mal Vögel an deine Jagdtasche hängen werde. Du musst nun selber schießen lernen. Denn man schmückt sich nicht mit fremden Federn.“ Das alles ist sehr lange her. Ich bin nun selbst ein weißhaariger Alter. Aber meine Augen sind noch gut und die Hand sicher. Ich komme nie ohne Beute heim. Heute trat ich gerade aus dem Wald heraus und traf einen jugendlichen Jäger. Er hatte seine Patronen verschossen und kehrte mit leerer Jagdtasche zurück. Wahrscheinlich hatte er keinen Großvater als Lehrmeister. Ich bot ihm zwei Birkhühner an. Er aber wandte sich ab. „Almosen nehme ich von niemandem an!“ „Es ist ja gut, dass du stolz bist“, sagte ich versöhnlich. „Aber die Birkhühner wirst du doch annehmen müssen. Ich habe keine Enkel und zahle nur eine Schuld ab.“ Verständnislos starrte er mich an. Da erzählte ich ihm von meinem ersten Jagdgang mit dem Großvater. Da lächelte der Junge und nahm die Birkhühner und befestigte sie an seiner Jagdtasche. Er war gerührt und glücklich. Sein Gesicht erstrahlte kindlich. 27. Juni 2014 | Ausgabe 26/14 Trotzdem musste ich ihm aber nun sagen: „Bilde dir bloß nicht ein, dass ich dich jedes Mal hier treffe und die Vögel an deine Tasche anbinden werde. Du musst selber schießen lernen. Denn man schmückt sich nicht mit fremden Federn.“ „Das ist doch klar“, sagte er. „Ich werde bestimmt schießen lernen.“ Dann schwieg er eine Weile und sagte schließlich:„Wenn ich ein so alter Großvater sein werde wie Sie und einen jungen Pechvogel treffen sollte, dann werde einst auch ich meine Schuld abtragen. Auch ich will ihm dann helfen, so dass er seinen Mut nicht verliert.“ Iwan Aramilow (Aus dem Russischen von Jan van Campen) Großmutters Geheimtipp D a stand Hermine in ihrer Küche und überlegte fieberhaft, was sie in der kurzen Zeit für ein schmackhaftes Essen zaubern könnte. Die netten Leute aus dem letzten Urlaub hatten eben angerufen und ihren Besuch angekündigt. Gastfreundlich hatte sie zugesagt. Doch jetzt angesichts ihres ziemlich leeren Kühlschranks kamen ihr Zweifel. Zum Einkaufen war es zu spät. Wenigstens hatte sie noch von ihrer selbst gemachten Fleischbrühe für eine Suppe und eingefrorene Ravioli. Schnell die Ravioli in die Pfanne, geriebenen Käse darüber und ab in den Ofen. Zufrieden zog Hermine ihre Schürze aus. Erst jetzt bemerkte sie, dass sich der Geruch der Fleischbrühe im Haus ausgebreitet hatte. Da erinnerte sie sich an ein bewährtes Hausmittel ihrer Großmutter: Einen Esslöffel Zucker und und einen Klecks Butter in einer Pfanne hellbraun anrösten, etwas Zimt dazu und mit wenig Wasser ablöschen. Die Pfanne schwenkend durchschritt Hermine nacheinander alle Zimmer. Wie von Zauberhand verdrängte bald ein herrlicher KaramelZimt-Duft sämtliche Küchen-Gerüche. Wenig später trafen die Gäste ein. Beim Essen griffen sie herzhaft zu. Doch als Hermine noch mal nachlegen wollte, wehrten sie entschlossen ab: „Es schmeckt prima. Aber wir wollen unbedingt noch Platz lassen für den Nachtisch. Es riecht so köstlich verführerisch Ursula Berg durchs Haus.“ www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 23 AUS DEM ERZBISTUM ZUR PERSON aus dem Amtsblatt des Erzbistums Köln KLERIKER Es wurde zum Dechanten beziehungsweise Definitor ernannt: Pfarrer Dr. Stephan Kremer – unter Beibehaltung seiner bisherigen Aufgaben – für die Dauer der Amtszeit des Dechanten zum Definitor im Dekanat Hürth. Es wurden ernannt: Pfarrer Michael Ottersbach – unter Beibehaltung seiner bisherigen Aufgaben – mit Wirkung vom 1. August zum Schulseelsorger an der Erzbischöflichen Marienschule in Opladen im Stadtdekanat Leverkusen. Pfarrer Wilhelm Hösen weiterhin bis zum 30. April 2015 zum Subsidiar zur besonderen Verfügung des Dechanten im Dekanat Erftstadt. Pfarrer Rudolf Kusch weiterhin bis zum 30. April 2015 zum Subsidiar an den Pfarreien St. Mariä Geburt in Hürth-Efferen und Zu den Heiligen Severin, Joseph und Ursula in Hürth-Hermülheim im Seelsorgebereich Efferen/Hermülheim des Dekanates Hürth. Monsignore Jochen Zerlin weiterhin bis zum 30. April 2015 zum Subsidiar an den Pfarreien St. Margareta in Brühl, St. Pantaleon und St. Severin in Brühl und St. Matthäus in Brühl im Seelsorgebereich Brühl des Dekanates Brühl. Diakon Herbert Haeger weiterhin bis zum 30. Juni 2015 zum Diakon im Subsidiarsdienst an den Pfarreien St. Elisabeth und St. Petrus in Wuppertal-Barmen, St. Maria Mag- KLEINANZEIGEN dalena in Wuppertal-Beyenburg und St. Raphael in Wuppertal-Langerfeld im Seelsorgebereich Barmen-Wupperbogen Ost des Dekanates Wuppertal. Diakon Winfried Niesen weiterhin bis zum 30. Juni 2015 zum Diakon mit Zivilberuf an der Pfarrei St. Hubertus und Mariä Geburt in Köln im Dekanat Mülheim. Pater Robert Jauch OFM – im Einvernehmen mit seinem Ordensoberen – zum Pfarrvikar an der Pfarrei St. Margareta (Basilika minor) im Dekanat Düsseldorf Ost. Diakon Werner Braun für die Dauer von drei Jahren zum Diakon im Subsidiarsdienst an der Pfarrei St. Antonius in Wuppertal-Barmen im Dekanat Wuppertal. Pfarrer Dominik Schultheis mit Wirkung vom 1. Juli – bei gleichzeitiger Beendigung seiner Freistellung zum Promotionsstudium und unter Beibehaltung seiner übrigen Aufgaben – zum Diözesankurat der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg im Erzbistum Köln. Dechant Dr. Wolfgang Fey – unter Beibehaltung seiner bisherigen Aufgaben – für die Dauer der Vakanz zum Pfarrverweser an den Pfarreien St. Severin in Köln-Lövenich, St. Marien in Köln-Weiden und St. Jakobus in Köln-Widdersdorf im Seelsorgebereich Lövenich/Weiden/Widdersdorf des Dekanates Köln-Lindenthal. Pfarrer Heribert Heuser weiterhin bis zum 31. März 2015 zum Subsidiar an den Pfarreien St. Nikolaus in Pulheim-Brauweiler, St. Cornelius in Pulheim-Geyen und St. Martinus in Pulheim-Sinthern im Seelsorgebereich Brauweiler/Geyen/Sinthern des Dekanates Pulheim. Stadtdechant Monsignore Robert Kleine – unter Beibehaltung seiner bisherigen Aufgaben und im Einvernehmen mit den Herren (Erz-)Bischöfen von Paderborn, Aachen, Essen, Münster und Trier – zum Bundespräses des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften e.V. Diakon Michael Linden zum Diakon an den Pfarreien St. Peter in NeussHoisten, St. Paulus in Neuss-Weckhoven, St. Andreas in Neuss-Norf und St. Peter in Neuss-Rosellen im Seelsorgebereich Neusser Süden des Dekanates Neuss/Kaarst. Pfarrer Pater Gottfried Niemczyk CSMA – im Einvernehmen mit seinem 24 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ordensoberen – weiterhin bis zum 30. April 2015 zum Subsidiar an der Pfarrei St. Patricius in Eitorf des Dekanates Eitorf/Hennef. Es wurden: Pfarrer Cornel Schmitz als Pfarrer und als Vorsitzender des Kirchengemeindeverbandes an den Pfarreien St. Severin in Köln-Lövenich, St. Marien in Köln-Weiden und St. Jakobus in Köln-Widdersdorf im Seelsorgebereich Lövenich/Weiden/Widdersdorf des Dekanates Köln-Lindenthal entpflichtet. Pfarrer Ulrich Hinzen mit Ablauf des 31. August als Krankenhauspfarrer am St. Elisabeth-Krankenhaus in Köln-Hohenlind entpflichtet und gleichzeitig mit Wirkung vom 1. September zum Pfarrvikar an der Pfarrei St. Pankratius in Köln im Dekanat Köln-Lindenthal ernannt. Pfarrer Klaus-Werner Bußmann mit Ablauf des 31. August in den Ruhestand versetzt und gleichzeitig mit Wirkung vom 1. September für die Dauer von zunächst drei Jahren zum Subsidiar an der Pfarrei St. Gereon (Basilika minor) in Köln im Dekanat Köln-Mitte ernannt. Es starb im Herrn: Pfarrer im Ruhestand Berhausen, 85 Jahre. Hans-Wilhelm LAIEN IN DER SEELSORGE Es wurden beauftragt: Katica Engel mit Wirkung vom 15. August als Gemeindereferentin an der Pfarrei St. Matthäus in Düsseldorf-Garath/Hellerhof im Dekanat Düsseldorf-Benrath. Christof Engel mit Wirkung vom 15. August als Gemeindereferent an der Pfarrei St. Bonifatius in Düsseldorf im Dekanat Düsseldorf Süd. Regina Bannert mit Wirkung vom 1. September als Pastoralreferentin in der Krankenhausseelsorge am Klinikum Leverkusen. Sigrid Jedlitzke mit Wirkung vom 1. September als Gemeindereferentin in der Krankenhausseelsorge am Kreiskrankenhaus Gummersbach. Birgit Bartmann mit Wirkung vom 1. August als Gemeindereferentin an den Pfarreien St. Lambertus in Erftstadt-Bliesheim, St. Martinus in Erftstadt-Kierdorf, St. Joseph in Erftstadt-Köttingen, St. Michael in ErftstadtBlessem, St. Barbara in Erftstadt-Liblar und St. Alban in Erftstadt-Liblar im Seelsorgebereich Erftstadt-Ville des Dekanates Erftstadt. Es wurde entpflichtet: Josef Mauzer als Pastoralreferent in der Krankenhausseelsorge an den Universitätskliniken in Düsseldorf. Ausgabe 26/14 | 27. Juni 2014 AUS DEM ERZBISTUM Drei Kronen im Vereinsemblem NEUSS, DORMAGEN UND GREVENBROICH: Thilo Zimmermann, Telefon (0 21 31) 46 10 27 Sportverband DJK Rheinkraft ist 100 Jahre alt NEUSS. Ob Fußball oder Volleyball, Lauftreff oder Damengymnastik, Seniorensport oder Kindergartenturnen – die Deutsche Jugendkraft (DJK) Rheinkraft ist in Neuss ein Begriff Dr. Guido Kluth ist Vorsitzender der nun 100 Jahre alten DJK Rheinkraft. (Foto: ZIM) — und das seit nunmehr 100 Jahren. Der Verein unter dem Vorsitz von Dr. Guido Kluth nimmt das Jubiläum zum Anlass, am Samstag, 28. Juni, zu einem Empfang ins Zeughaus zu bitten. Zuvor, ab 10.30 Uhr, zelebrieren Pfarrer Christoph Stanzel, geistlicher Beirat der DJK auf Diözesanebene, und Pfarrvikar Jürgen Arnolds einen Festgottesdienst in der Kirche Heilige Dreikönige. Auch Kreisdechant Monsignore Guido Assmann, der leitende Pfarrer im Seelsorgebereich „Neuss-Mitte“, nimmt Anteil am Jubiläum: „Ich wünsche der DJK allzeit eine gute Gemeinschaft und freue mich, dass sie sich durch die Feier der heiligen Messe ihrer Wurzeln erinnert.“ Die DJK Rheinkraft ist mit dem Dreikönigenviertel eng verbunden, wovon drei Kronen im Vereinsemblem künden. Am 28. Juni 1914 fanden sich 76 junge Männer der Pfarrgemeinde zusammen, um die „Jünglingskongregation an St. Dreikönigen, Neuss“ aus der Taufe zu heben, aus der der Klub entstand. Der Name „Rheinkraft“ war eine Idee von Goswin Büsges, dem späteren geistlichen Beirat des Vereins, und das Ergebnis eines Preisausschreibens, bei dem 50 Reichsmark zu gewinnen waren. ZIM Selbst komponierte Messe zum Abschied Kirchenmusiker Paul van de Weyer geht GLEHN. Paul van de Weyer bringt seine Motivation auf den Punkt: „Ich habe immer nach der Möglichkeit gesucht, eine leicht singbare und aufführbare Messe zu komponieren, die trotzdem wohlklingend und eingängig ist.“ Das Ziel hat er mit seiner „Missa brevis in C für Sopran, Alt und Bariton“ erreicht. Das gelungene Werk erklingt am Sonntag, 29. Juni, in der 10-Uhr-Messe in St. Pankratius zu van de Weyers Abschied. Auch seine Motette „Ave Maria zu Ehren der Glehner Madonna“ wird dann von den Kirchenchören aus Glehn, Holzheim und Steinforth-Rubbelrath aufgeführt, die der Musiker bisher geleitet hat. Der 51-Jährige zieht nach Winterscheid im Rhein-Sieg-Kreis, wo er ein Haus geerbt hat, das er seit seiner Kindheit kennt. „Es fiel mir nicht leicht, einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen, aber ich kehre zu meinen Wurzeln mütterlicherseits zurück“, erläutert der Küster, Organist und Chorleiter, der am früheren Gregoriushaus in Aachen studiert hat und 1991 in Glehn seine erste Stelle nach dem Examen antrat. „Ich war hier von der großen Kirche und der Orgel der Firma Klais mit ihrer seltenen Technik sofort 27. Juni 2014 | Ausgabe 26/14 beeindruckt“, so van de Weyer, der sich keineswegs nur der „Musica sacra“ verschrieben hat. Auch im Karneval hat er sich einen Namen gemacht: als singender „Rheinbaron“ und als Keyboarder bei den „Ritter von de Ritterstroß“. ZIM Paul van de Weyer verlässt die Orgel der Glehner Kirche St. Pankratius. (Foto: ZIM) NEUSS. Zum künftigen Geschäftsführer des Johanna-Etienne-Krankenhauses haben Gesellschafterversammlung und Aufsichtsrat der St.-Augustinus-Kliniken Paul Kudlich (Foto) bestellt. Der Diplom-Betriebswirt übernimmt zum 1. August die Leitung des Hospitals. Mit seinem Start gehört auch die Geschäftsführung der Medizinisches Versorgungszentrum St. Augustinus Aktiv gGmbH zum Verantwortungsbereich des 36-jährigen Familienvaters. Der gebürtige Franke hat nach dem Studium in verschiedenen Stationen im Gesundheitssektor Erfahrungen in leitenden Funktionen gesammelt. Bei der Sana Kliniken AG war er zunächst als Verwaltungsdirektor, dann als Geschäftsführer und zuletzt als kaufmännischer Direktor und Prokurist der Regio Kliniken GmbH bei Hamburg tätig. NETTESHEIM. Ein Familiengottesdienst zur Fußball-Weltmeisterschaft wird am Sonntag, 29. Juni, in St. Martinus gefeiert. Die Messe beginnt um 10.45 Uhr. Große und kleine Christen sind aufgerufen, in den Trikots ihrer Lieblingsmannschaft zu kommen. KNECHTSTEDEN. Defibrillatoren gegen Herzversagen hat der Förderverein für das Missionshaus Knechtsteden gekauft. Ein Gerät wurde im Kreuzgang der Basilika angebracht, ein weiteres auf der Krankenstation des Missionshauses der Spiritaner. Zunächst fand eine Schulung mit Ralf Peters vom Malteser Hilfsdienst (MHD) Dormagen statt, dann schritten zwei Vorstandsmitglieder des Fördervereins, Stephan Großsteinbeck und Willi Bednarczyk, zur Tat und installierten die „Defis“. In Deutschland erleiden 120 000 Menschen pro Jahr den plötzlichen Herztod. Bei einem Kreislaufstillstand tritt meist auch eine Rhythmusstörung auf, die zu einem Kammerflimmern führt. Die effektivste Behandlung ist die Defibrillation mit elektrischen Stromstößen. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 33 AUS DEM ERZBISTUM DÜSSELDORF: Ronald Morschheuser, Fax (0 21 73) 96 79 98 DÜSSELDORF. Die Katholische Kirche in der Landeshauptstadt Düsseldorf hat einen prominenten Festredner für den diesjährigen Apollinaris-Empfang zu Ehren des Stadtpatrons gewonnen: Nach der am Mittwoch, 16. Juli, um 18.30 Uhr in der Basilika St. Lambertus gefeierten Vesper am Apollinaris-Schrein spricht im benachbarten Lambertushaus Prälat Professor Dr. Norbert Trippen. Sein Thema: „Die Erzbischofswahlen in Köln im 19. und frühen 20. Jahrhundert“. Der emeritierte Professor war von 1976 bis 1989 Regens des Priesterseminars im Erzbistum Köln und leitete von 1991 bis 2001 die Hauptabteilung Schule/Hochschule im Erzbischöflichen Generalvikariat. BENRATH. Mit einem Kuchenverkauf möchten die Messdiener an St. Cäcilia Geld in die Kasse für die Sommerfreizeit auf Rügen zusammenbringen. Sie bieten die frischen Backwaren am Sonntag, 29. Juni, nach den drei Frühmessen in der Pfarrkirche an der Hauptstraße an. WERSTEN. Sommerliche Fröhlichkeit wollen Pfarrer Frank Heidkamp, der Messkreis „seiner“ Seelsorgeeinheit Düsseldorfer Rheinbogen sowie Chor und Band „Neue Wege“ mit möglichst vielen Menschen teilen. Deshalb laden sie unter dem Motto „Zeit, dass sich was dreht“ am Sonntag, 29. Juni, um 18 Uhr zu einem besonderen Gottesdienst in die Franz-vonSales-Kirche an der Siegburger Straße ein. „Springer“ gibt Sicherheit Bei Krankheit von Tagespflegern gibt es Ersatz DÜSSELDORF. „Kindertagespflege ist eine echte Alternative zur Kindertagesstätte und gewinnt als gesetzlich anerkanntes und qualifiziertes Betreuungsangebot besonders für Kinder unter drei Jahren an Bedeutung“, sagt Gudrun Rasink, Fachbereichsleiterin der Tageseinrichtungen für Kinder und Familien beim SKFM Düsseldorf. „Sie zeichnet sich durch zeitliche Flexibilität und individuelle Erziehung, Bildung und Betreuung von Kindern in kleinen Gruppen und in einem familiären Umfeld aus.“ Auf der anderen Seite brauchen auch Tagespflegepersonen Urlaub oder können krank werden. Doch für das Problem gibt es eine Lösung: Der SKFM gewann eine „Springkraft“. Tagesvater Joachim Oelke kann in seinen Räumlichkeiten in Unterrath bis zu fünf Kinder gleichzeitig betreuen und so Tagespflegepersonen vertreten. Davon profitieren schon jetzt 38 Kinder und ihre Eltern. Auch außerhalb der Vertretungszeiten gibt es Kontakte zum Kennenlernen untereinander und zum Aufbau eines Vertrauensverhältnisses. Organisiert wird der gesamte Bereich seit 2007 vom SKFM-Kindertagespflegedienst, einer Beratungsstelle für Tagespflegepersonen und Eltern. Sechs Fachberater begleiten derzeit rund 110 Tagesmütter und -väter und die Eltern von rund 330 Kindern. Nach guten Erfahrungen mit dem Vertretungsmodell soll es weiter ausgebaut werden. Informationen unter Telefon (02 11) Joachim Oelke mit „Regel“-Tagesmutter Petra Halbekann, mit der er in seiner 4 69 6-1 11 und -1 07. „Springer“-Funktion zusammenarbeitet, sowie den kleinen Schützlingen. (Foto: RM) RM Kennenlernen beim Boule-Spiel Jugendpastorales Zentrum „die botschaft“ lädt ein DÜSSELDORF. Gleich vier „b“ sind die Abkürzung von „bdkj-botschafts-boule-battle“. „Damit wollen wir junge Menschen an das Ju- Wunder von Bern DÜSSELDORF. „60 Jahre nach dem Wunder von Bern – Fußball als Spiegel der Gesellschaft“ ist ein Abend im „Maxhaus“, Schulstraße 11, überschrieben, zu dem das ASG-Bildungsforum in Kooperation mit der Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln am Donnerstag, 3. Juli, (spielfreier Tag bei bei der WM) einlädt. Ab 19 Uhr diskutieren unter der Moderation von Kirchenzeitungsredakteur Helmut Pathe Wolfgang Overath (FußballWeltmeister 1974), Fußballexperte Prälat Erich Läufer, Professor Dr. Wolfram Pyta von der Universität Stuttgart, und Benno Beiroth, Ehrenmitglied von Fortuna Düsseldorf. STO Beim Boule-Spiel auf der Rheinuferpromenade können sich die Jugendlichen besser kennenlernen. (Foto: Privat) 34 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de gendpastorale Zentrum ‚die botschaft’ heranführen“, berichtet Cornelia Seger, Bildungsreferentin des BDKJ Düsseldorf. „Wir nutzen die Lage direkt am Rhein“, ergänzt botschafts-Pädagoge Christian Stelljes. Mannschaften ab zwei Personen können ihre Geschicklichkeit beim Boule-Spiel mit anderen messen. Mitmachen dürfen Jugendverbände, Jugend- und Messdienerleiterrunden sowie Jugendleiter. Termin ist Mittwoch, 2. Juli, von 18 bis 20 Uhr auf der Rheinuferpromenade, gegenüber der „botschaft“ am Stiftsplatz 3. Laura Hoppe, Jugendleiterin aus St. Gertrud, Eller: „Ich freue mich schon darauf, viele andere Gruppierungen aus der Stadt kennenzulernen. Schon beim Weltjugendtag habe ich erlebt, wie schön es ist, andere Jugendliche zu treffen, die auch in der Kirche engagiert sind.“ Die Jugendseelsorgs-Beauftragte Stephanie Müller: „Wir bringen verschiedene Gruppierungen zusammen und wollen auch nach außen zeigen, dass Kirche jung und begeisterungsfähig ist.“ Nähere Informationen und Anmeldungen bei Christian Stelljes per Email an [email protected] RM Ausgabe 26/14 | 27. Juni 2014 AUS DEM ERZBISTUM Integration ein wichtiges Anliegen HILDEN, LANGENFELD, MONHEIM: Ronald Morschheuser, Pfarrer Burkhard Hoffmann vor 40 Jahren geweiht MONHEIM. Sein 40-jähriges Priesterjubiläum kann Burkhard Hoffmann, Leitender Pfarrer der Gemeinde St. Gereon und Dionysius, begehen. „Ich werde jetzt aber nicht groß feiern, sondern – so Gott will – erst das 50-jährige Priesterjubiläum wieder in größerem Rahmen begehen“, sagt er. Einen solchen hatte sein 25-jähriges Jubiläum gehabt, das mit dem 50. Geburtstag zusammengefallen war. 1949 in Sehlde, einem Priesterjubilar Pfarrer Burkhard Hoffmann wurde vor 40 Jahren im Kölner Dom geweiht. (Foto: Privat) Fax (0 21 73) 96 79 98 Dorf bei Hildesheim, geboren, zog die Familie 1952 nach Düsseldorf-Lierenfeld. 1968 machte Burkhard Hoffmann am Görres-Gymnasium sein Abitur und wurde nach dem Theologiestudium in Bonn und an der damaligen Dominikaner-Hochschule Walberberg 1974 im Kölner Dom zum Priester geweiht. Vier Kaplansjahre in Remscheid-Lennep und zwei in DüsseldorfBilk folgten. „Neun Jahre wirkte ich in der Sonderseelsorge: vier Jahre am Collegium Marianum in Neuss und fünf Jahre als Diözesan-Jugendseelsorger“, berichtet Pfarrer Hoffmann. „Von 1989 bis 2003 war ich Pfarrer in Weilerswist und Vernich, die letzten Jahre dort außerdem Pfarrverbandsleiter im Seelsorgebereich Weilerswist und Dechant des Dekanates Euskirchen.“ Seit 2003 ist Hoffmann in Monheim tätig: als Pfarrer an St. Gereon, als Pfarrvikar im zusammengelegten Seelsorgebereich Monheim und Baumberg und seit Juli 2012 als Leitender Pfarrer für den Seelsorgebereich. „Ein besonderes Anliegen war und ist mir die Integration unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen wie zum Beispiel ausländische Arbeitnehmer, Spätaussiedler oder Asylbewerber“, sagt er. „Seit 1983 begleite ich außerdem zahlreiche Glaubenskurse der Cursillo-Bewegung.“ RM „Das Amen der Carillons“ Siebte Ratinger Orgelnacht geprägt von Glockenklängen RATINGEN. „Glocken tragen das Amen nach transportiert. Umrahmt wird das Carillonkonaußen“, sagt Ansgar Wallenhorst, Kantor der zert von zwei Orgelkonzerten. Thomas Trotter, Pfarrei St. Peter und Paul. Damit greift die City-Organist von Birmingham und Organist an siebte Ratinger Orgelnacht am WM-spielfrei- Westminster Abbey, wird die Orgelnacht um 20 en Samstag, 28. Juni, in und vor St. Peter und Uhr eröffnen. Um 21 Uhr folgt das Konzert von Paul das Jahresthema „JA – AMEN“ der „ra- Kok. Zum Abschluss wird Pierre Pincemaille, tinger orgelwelten“ auf. Höhepunkt der Orgel- Titularorganist der Kathedrale von Saint Denis, nacht wird ein 45-minütiges Carillonkonzert ab 22.15 Uhr eine Improvisation zum „Amen von Gijsbert Kok sein. Kok ist Organist und der Carillons“ spielen. MM Stadt-Carilloneur von Den Haag und ehemali- ➔ www.orgelwelten-ratingen.de ger Schüler von Wallenhorst. Ein Carillon ist ein Glockenspiel, das mithilfe einer Klaviatur oder mechanisch gespielt werden kann und sich üblicherweise in einem Turm befindet. Beim Konzert selbst wird ein mobiles Carillon mit 61 Bronzeglocken genutzt. Dieses ist auf einem Tieflader montiert, hat ein Gewicht von rund zehn Tonnen und wird mit einem Gijsbert Kok wird unter anderem Werke von Bach, Elgar und Courter auf dem Carillon (Foto: Privat) LKW auf den Kirchplatz erklingen lassen. 27. Juni 2014 | Ausgabe 26/14 METTMANN, RATINGEN: Maximilian Moll, Telefon (02 02) 96 31 19 49 LANGENFELD. Passend zur Fußball-WM denkt die Gemeinde St. Josef und Martin an hilfsbedürftige Menschen in Brasilien. Am Sonntag, 29. Juni, findet deshalb um 16.30 Uhr ein Konzert in St. Josef am Josefplatz statt. Unter der Leitung von Kirchenmusiker Matthias Krella treten der Kinder- und Jugendchor St. Josef, der Kirchenchor St. Josef und zahlreiche Instrumentalisten auf. Der Eintritt ist frei; die erbetenen Spenden sind für das Kinderheim Girassol in Sao Paulo bestimmt. HILDEN. Am 4. Juli endet die Visitation des Kreisdekanates Mettmann durch Weihbischof Dr. Dominikus Schwaderlapp. Zum Ende der Visitation kommt er noch einmal in die Itterstadt: Am Donnerstag, 3. Juli, zu einem um 19 Uhr beginnenden Abendlob in die Kirche St. Konrad an der St.-Konrad-Allee. Anschließend sind alle Mitglieder der Hildener Gesamtgemeinde St. Jacobus zu einer zwanglosen Begegnung mit dem Weihbischof ins benachbarte Pfarrheim eingeladen. ERKRATH. Im Juli findet eine dreiteilige Schulung für Angehörige von an Demenz Erkrankten und andere Interessierte in der Caritas-Begegnungsstätte Gerberstraße statt. Es geht um die Erkrankung selbst, um Verhaltensformen und den Umgang mit dementen Menschen sowie um Unterstützungs- und Entlastungsmöglichkeiten für Angehörige. Am 8. und am 15. Juli findet die Schulung jeweils von 14 bis 17 Uhr, am 22. Juli von 14 bis 15.30 Uhr statt. Nähere Informationen und Anmeldungen unter Telefon (02 11) 24952 23. RATINGEN. Seine Primiz feiert Torsten Hohmann am Sonntag, 29. Juni, um 10.30 Uhr in St. Suitbertus. Hohmann war viele Jahre in der Jugendarbeit der Gemeinde St. Suitbertus als Messdiener und Gruppenleiter tätig. Zudem war er Mitglied im Pfarrgemeinderat. An die Messe schließt sich ein Empfang im Atrium an. HOMBERG. Sein Examenskonzert zum Masterabschluss gibt Stipendiat Patrick Johansson am Samstag, 28. Juni, um 19.30 Uhr in St. Jacobus d. Ä. Mit Chormusik, Orgel und Improvisation wird er seine Vielseitigkeit beweisen. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 35 AUS DEM ERZBISTUM REMSCHEID UND SOLINGEN: Michael Möller, Telefon (0 21 91) 34 05 37 WUPPERTAL: Helmut Pathe, Telefon/Fax (02 02) 8 54 08 Kinder-Oase und offene Zeltstadt Ferien(s)pass des BDKJ zum 36. Mal SOLINGEN. Mitten in Solingens Innenstadt und im Schatten von St. Clemens startete zum 36. Mal der Solinger Ferien(s)pass. Silbernes Jubiläum ELBERFELD. Mit seiner Gemeinde und vielen Gästen, unter ihnen der Dezernent für Schule und Kultur der Stadt, Matthias Nocke, feierte Dr. Bruno Kurth (Foto), Pfarrer von St. Laurentius und Stadtdechant, sein Silbernes Priesterjubiläum. Am 16. Juni 1989 war der heute 51-Jährige von Kardinal Joachim Meisner zum Priester geweiht worden. Studiert hatte er in Bonn und Würzburg, promoviert hat er über das ethische Denken von Romano Guardini. Bevor er 2007 Pfarrer an St. Laurentius wurde, war er zehn Jahre Hochschulpfarrer in Bonn. Die Predigt im Festgottesdienst hielt der Düsseldorfer Stadtdechant, Monsignore Rolf Steinhäuser. Kurth selbst sagte zu seiner Aufgabe als Priester, es gehe um das Aussäen des Wortes Gottes. „Wo, wie und wie vielfältig die Saat aufgeht, erleben wir nicht immer und haben wir nicht in der Hand. Ich hoffe, meinen Beitrag für dieses Aussäen in Wuppertal zu leisten.“ UELLENDAHL. Trauer um Gymnasialpfarrer Willi Moll. Der Seelsorger ist im Alter von 91 Jahren verstorben. 1947 war Moll zum Priester geweiht worden, 1954 kam er als Kaplan nach Herz Jesu in Elberfeld. Von 1959 an war er als Religionslehrer tätig und zuletzt auch Subsidiar an St. Michael. 1998 trat er in den Ruhestand. Im Uellendahl war er maßgeblich für den Bau des Roncalli-Zentrums mit der Kirche St. Johannes der Evangelist verantwortlich. Zu den Gottesdiensten dort kamen auch regelmäßig viele Christen aus anderen Gemeinden, die Moll als Prediger schätzten. Beigesetzt wurde er auf dem katholischen Friedhof Uellendahl. REMSCHEID/SOLINGEN/WUPPERTAL. Das Referat Ehepastoral WuppertalSolingen-Remscheid lädt alle Paare zu einem Pilgertag ein am Samstag, 28. Juni, von 10 und 17 Uhr. Start ist um 10 Uhr am Marktbrunnen in Wermelskirchen. Das Ziel ist Altenberg. Anmeldung unter Telefon (02 12) 5 98 92 38. Auf der Hüpfburg in den Sommer hüpfen. Beim Ferien (s)pass-Familienfest war es möglich. (Foto: MÖ) Auch 2014 haben der BDKJ Regionalverband Remscheid & Solingen und die katholische Jugendagentur Wuppertal die Organisation übernommen. Oberbürgermeister Norbert Feith hob beim Familienfest zur Eröffnung die besondere Bedeutung der Aktion hervor. Rund 450 Veranstaltungen stehen auf dem Programm in diesem Sommer. Platz ist für 4338 Kinder, die aus den Aktivitäten von 129 Anbietern ihre Lieblings-Aktionen auswählen können. Ohne die 20 000 Euro Unterstützung der Stadtsparkasse Solingen, den Zuschuss des Erzbistums Köln, weitere städtische Zuschüsse und Sponsorengelder könnte diese soziale Arbeit nicht geleistet werden, stimmen die Organisatoren überein. Ein beliebter Höhepunkt ist dieses Mal vom 21. Juli bis 1. August die Kinder-Oase für sechs- bis 14-jährige Jungen und Mädchen. Die offene Zeltstadt steht Jugendlichen ab 14 Jahren vom 9. bis 16. August offen. MÖ ➔ www.ferienspass.net Nach Theresienmesse jetzt Mamma Mia St.-Antonius-Chor singt Abba-Songs am „Langen Tisch“ BARMEN. Theresienmesse war gestern, Mamma Mia ist heute. So ganz stimmt das nicht, denn der Kirchenchor von St. Antonius probt schon seit Wochen die beliebtesten Songs der schwedischen Pop-Gruppe Abba. Gleichzeitig übte Kantor Stefan Starnberger mit den Sängerinnen und Sängern aber auch die Theresienmesse von Joseph Haydn. Die wurde aber schon am Pfingstsonntag aufgeführt, sodass sich seitdem alles auf Abba konzentriert. „Schließlich wollen wir am ‚Langen Tisch‘, der Feier zum 85. Stadtgeburtstag, zeigen, dass ein Kirchenchor nicht nur klassisch kann“, so der Kantor. Und so waren seine Sängerinnen und Sänger auch mit Begeisterung dabei, wenn es um „Take a Chance“ oder „Waterloo“ ging. Für den Fotografen gab es sogar vorab schon eine „Kostümprobe“, denn es soll nicht nur nach Abba klingen, wenn der Kirchenchor auftritt, sondern auch nach den 70er-Jahren aussehen. Gesungen wird am Samstag, 28. Juni, ab 17 Uhr auf dem Rathausplatz, später dann am gemeinsamen Stand von St. Antonius und der evangelischen Gemeinde Gemarke. PA ➔ www.antoniusmusik.de Schon die Proben, hier im Stil der 70er-Jahre, machten dem St. Antonius-Chor unter Leitung von Stefan Starnberger viel Spaß. (Foto: Conrads) 36 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 26/14 | 27. Juni 2014 AUS DEM ERZBISTUM OBERBERGISCHER KREIS: Heike Cosler, Telefon (01 71) 3 60 96 14 ALTENKIRCHEN: N.N. Telefon Umringt von Messdienern und Gemeinde: Pfarrer Wolfgang Rick (links), Diakon Ralf Schwenk (Mitte) und im weißen Gewand Pastoralreferent Peter Urban. (Foto: HC) Dreifacher Abschied Kreisdechant Christoph Bersch nun Pfarrverweser ENGELSKIRCHEN. Dreifacher Abschied in St. Peter und Paul: Pfarrer Wolfgang Rick, Diakon Ralf Schwenk und Pastoralreferent Peter Urban feierten letztmals gemeinsam die Vorabendmesse in St. Peter und Paul. Pfarrer Rick verlässt Engelskirchen nach sechs Jahren, Diakon Schwenk und Pastoralreferent Urban waren fünf Jahre in der Gemeinde. Urban wird seinen Dienst in Much fortsetzen, wohingegen die neue Wirkungsstätte von Diakon Schwenk noch nicht genau feststeht. Pfarrer Rick wird eine Auszeit nehmen. In der feierlichen Messe erklärte Pfarrer Rick, dass aller Anfang schwer sei, aber Abschied nehmen auch. Er bedankte sich auch im Namen seiner Mitbrüder für alles Gute, das sie in der Gemeinde erfahren hätten. „Es war mir eine Freude, mit Ihnen so vieles auf die Beine gestellt zu haben“, sagte Rick, womit er sich unter anderem auf das neue Familienzentrum bezog. „Mir war es immer wichtig, der Gemeinde Freude am Glauben zu schenken.“ Die Gemeinde bedankte sich bei den dreien: Nach der Messe durchschritten die Seelsorger ein Spalier der Messdiener und wurden mit zahlreichen Geschenken und Dankesbekundungen überrascht. Wie es in Engelskirchen in Zukunft weitergeht, ist noch offen. Obwohl der Besetzung der Pfarrerstelle eine hohe Priorität eingeräumt wird, ist die Nachbesetzung der Pfarrerstelle für einen längeren Zeitraum nicht möglich. Vorerst hat Kreisdechant Pfarrer Christoph Bersch die Aufgabe des Pfarrverwesers im Seelsorgebereich Engelskirchen übernommen. HC Den Tagen mehr Leben geben Dritter Hospiz- und Palliativtag in Nümbrecht NÜMBRECHT. Der dritte Hospiz- und Palliativtag im Oberbergischen Kreis steht unter dem Motto „Den Tagen mehr Leben geben“. Organisiert wird die Veranstaltung unter anderem vom Malteser Hospizdienst für Wiehl und Nümbrecht und der Initiative Weitblick. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Versorgung von schwer erkrankten und sterbenden Menschen in der ländlichen Region. Zahlreiche Vorträge, unter anderem mit dem langjährigen Staatsminister Franz Müntefering, der zum Thema „Die Achtung vor dem Leben“ sprechen wird, werden die Besucher informieren. Vom Klinikum Großhadern in München kommt Professor Dr. Stefan Lorenzl, der sich mit Palliativmedizin bei neurologischen Erkrankungen beschäftigt. 27. Juni 2014 | Ausgabe 26/14 Anschließend geht es unter anderem um die Sterbekultur in Alten- und Pflegeeinrichtungen am Beispiel des Seniorenzentrums Bethel in Wiehl. „Wir möchten den Besuchern an diesem Tag den Hospizgedanken näher bringen, Möglichkeiten der Schmerzbehandlung aufzeigen und somit zu einer besseren Versorgung der betroffenen Menschen beitragen“, erklärte Horst Fasel von der Initiative Weitblick. „Die Wertevorstellung einer Gesellschaft erkennt man auch daran, wie sie mit alten, schwachen und sterbenden Menschen umgeht.“ Der Hospiz- und Palliativtag findet am Samstag, 28. Juni, von 10 bis 14 Uhr in der Dr.-Becker-Rhein-Sieg-Klinik, Höhenstraße 30, statt. HC MORSBACH-HOLPE. Zum Auftakt der Sommerferien findet am Sonntag, 6. Juli, um 10 Uhr, eine festliche Konzertmatinée in der Kirche in Holpe statt. Anlässlich des Patronatsfestes musizieren unter anderem das Vokalensemble „A CAPPELLA“, Köln, sowie der Knaben- und Mädchenchor der Bergischen Akademie für Vokalmusik. In der anschließenden Messe um 11 Uhr stellen die beiden Chöre unter anderem moderne Lieder aus dem neuen Gotteslob vor. ENGELSKIRCHEN. Die Praxis für Radiologie und Nuklearmedizin am St.-JosefKrankenhaus betreibt jetzt auch einen Hochfeld-Kernspintomographen. Dieser ist einzigartig im Oberbergischen Kreis. Er ermöglicht die Erstellung hochauflösender Bilder zur optimalen Darstellung auch kleinerer Veränderungen im Körper. Die verbesserte Bildqualität ist insbesondere bei neuroradiologischen und orthopädischen sowie onkologischen Fragestellungen von großem Vorteil. Weitere Informationen unter Telefon (0 22 63) 8 10. OBERBERGISCHER KREIS. Kreisjugendseelsorger Norbert Fink hat mit 14 Jugendlichen eine Jugendfahrt nach Polen unternommen. Zunächst nahm die Gruppe in Lednica bei Posen am größten einmal jährlich stattfindenden europäischen Jugendtreffen mit etwa 80 000 Teilnehmern teil. Zum Abschluss hatten die Jugendlichen eine Privataudienz bei Kardinal Dziwisz, der 39 Jahre lang der Sekretär von Johannes Paul II. war. MARIENHEIDE. Die Wallfahrtsoktav steht in diesem Jahr unter dem Motto „Geteilte Freude - geteilter Glaube“. Sie wird am Freitag, 4. Juli, um 22 Uhr mit einer Lichterprozession vom Heilteich zur Wallfahrtskirche eröffnet. Von Samstag, 5. Juli, bis Sonntag, 13. Juli, folgen zahlreiche Pilgermessen mit Pilgern aus dem gesamten Oberbergischen Kreis. Am ersten Oktavwochenende ist Weihbischof Dr. Dominikus Schwaderlapp Festprediger am Samstag, 6. Juli. Am Sonntag, 7. Juli, predigt Kreisjugendseelsorger Norbert Fink. Am zweiten Oktavwochenende predigt Pater Xavier Alangaram SVD, St. Augustin. Die Messen finden jeweils um 17 Uhr statt. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 37 AUS DEM ERZBISTUM RHEINISCH-BERGISCHER KREIS: Siegbert Klein, Mobil (01 77) 6 12 20 10 LEVERKUSEN: Kathrin Becker, Mobil (01 62) 9 40 70 14 Weltmeisterschaft fördert Ökumene Benachbarte Gemeinden schauen Fußballspiele gemeinsam BURSCHEID. Die Pfarrgemeinde St. Laurentius beabsichtigt, das ehemalige Pfarrhaus von Liebfrauen in Hilgen zu verkaufen. Interessenten melden sich im Pastoralbüro, Altenberger Straße 3, Telefon (0 21 74) 84 71. BENSBERG. Der berühmte Organist Thomas Heywood aus Melbourne gibt am Sonntag, 29. Juni, um 20 Uhr ein Konzert an der Rieger-Orgel in St. Nikolaus in Bergisch Gladbach-Bensberg. IMMEKEPPEL. Die Anbetungsstätte in der Kirche St. Lucia in Overath-Immekeppel ist täglich von 8 bis 19 Uhr geöffnet. WERMELSKIRCHEN. Zum Pilgern auf dem Bergischen Jakobusweg lädt die Kolpingsfamilie Wermelskirchen am Samstag, 5. Juli, ein. Start ab dem Rathaus mit dem Wanderbus ist um 12.53 Uhr. OPLADEN. „Orient trifft Okzident“ – unter diesem Motto zelebriert Pater Jacob Aleckal am Samstag, 5. Juli, um 17 Uhr in St. Remigius eine Messe im syromalabarischen Ritus, die musikalisch gestaltet wird von indischen Musikern. Anschließend findet im Pfarrsaal eine Benefizveranstaltung zu Gunsten der Leverkusener Tafel statt mit indischem Essen und Getränken sowie Darbietungen indischer Künstler. Eintrittskarten zu fünf Euro (inklusive Wasser und Hauptgericht) gibt es im Pastoralbüro St. Remigius. WIESDORF. Ein ökumenisches Orgelkonzert haben die Kirchenmusiker Christian Röske und Michael Kristahn für Samstag, 28. Juni, vorbereitet. Es beginnt um 20 Uhr in der evangelischen Christuskirche, Dönhoffstraße 2, und wird um 21 Uhr in der Kirche Herz Jesu, Wiesdorfer Platz 55, fortgesetzt. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen. OPLADEN. Christian Linker ist am Montag, 30. Juni, um 19 Uhr an der Erzbischöflichen Marienschule zu Gast und liest im Atrium aus seinem Buch „Absolut am Limit“. Der Jugendbuchautor und ehemalige Diözesanvorsitzende des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend ist selbst Marienschüler gewesen. HAND. Mia (8) und Janine (12) sind fußballbegeisterte junge Damen. Sie spielen die Partie Deutschland gegen Ghana am Kicker vor dem Gemeindesaal von St. Konrad in Bergisch Gladbach-Hand. Drinnen im Saal sitzen und stehen an die 100 Männer und Frauen, die das Spiel an einer etwa zehn mal sechs Meter großen Leinwand verfolgen. Alle Spiele der deutschen Mannschaft werden abwechselnd in St. Konrad oder in den Räumen der gegenüberliegenden Evangelischen Freikirchlichen Gemeinde gemeinsam geschaut. Gelebte Ökumene: Gemeinsam feuert man die deutsche Mannschaft an, feiert man die Tore und genießt die besondere Atmosphäre. (Foto: KL) Mit Lego-Männchen und großem Knall Mitmach-Ausstellung in der Jugendkirche OPLADEN. Zweifel in eine Streichholzschachtel schreiben, eine Papiertüte mit beleidigenden Worten knallen lassen, mit Lego-Männchen stellen, wie „Füreinander statt gegeneinander“ aussehen kann – all das und noch viel mehr kann man in der Mitmachausstellung zum so genannten Franziskusgebet „Herr, mache mich zu einem Werkzeug Dei- nes Friedens“ unternehmen, die aktuell in der Jugendkirche Leverkusen in der Aloysiuskapelle zu sehen ist. „Die Wanderausstellung zu Tod und Leben, die wir in der Fastenzeit hier hatten, ist super angenommen worden. Da haben uns Lehrer angesprochen: Macht so etwas doch häufiger. Also haben wir uns hingesetzt und selbst etwas entwickelt“, erklärt Jugendreferentin Kirsten Pretz. Das Ergebnis bringt einen über Impulse, Fragen und praktisches Tun dazu, sich mit Themen auseinanderzusetzen wie „Was kann ich verzeihen, was nicht?“ oder „Was ist der Unterschied zwischen Freundschaft und Liebe?“ Jeder kann sich die Ausstellung ansehen während der normalen Öffnungszeiten der Kirche, montags bis freitags in der Regel von 9.30 bis 17 Uhr. Führungen für Von denen, die spontan in der Kirche vorbeischauen, wird die Station „ ... dass ich Licht ent- Gruppen kann man verzünde, wo Finsternis regiert“ gut angenommen. Jugendreferentin Kirsten Pretz und FSJ‘lerin einbaren unter Telefon Andrea Adler zeigen: Fürbitte aufschreiben, in die Mauer stecken und ein Licht entzünden. (0 21 71) 40 49 60. KB 38 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 26/14 | 27. Juni 2014 AUS DEM ERZBISTUM Kirche im Gefängnis Priester- und Dienstjubiläum im Knast SIEGBURG. „Kirche muss an der Seite derer sein, die am Rande stehen. Nachdem ich schon so viel darüber gepredigt habe, ist es an der Zeit, diesen Satz zu verwirklichen“, dachte sich Werner Kaser, als er sich 1994 um die Stelle des Gefängnisseelsorgers in Siegburg bewarb. Am 1. August 1994 durfte er anfangen. Nach der Priesterweihe am 27. Juni 1974 war er als Regionalgeistlicher für die Jugend in Leverkusen-Schlebusch tätig. In dieser Zeit besuchte er einmal einen Tag lang die Justizvollzugsanstalt (JVA) Siegburg, und die Erfahrungen dieses Tages ließen ihn nicht mehr los. Doch zunächst wirkte er noch 14 Jahre als Jugendseelsorger im Rheinisch-Bergischen Kreis. Nach einem Praktikum in der Gefangenenseelsorge war er sich sicher, wohin er gehört. „Die Verknüpfung von Seelsorge und Diakonie hat mich gereizt“, sagt er. Dankbar denkt er an die vielfältige ehrenamtliche Unterstützung; er würde sich jedoch freuen, wenn noch viel mehr Menschen bereit wären, sich im 2002 gegründeten Gefängnisverein, dessen Geschäfte er führt, zu engagieren. Der Verein bietet Freizeit- und Bildungsveranstaltungen für die Häftlinge an und bildet ehrenamtliche Mitarbeiter aus, die sich in Gesprächsgruppen den Inhaftierten für Ge- spräche zur Verfügung stellen. Am Samstag, 27. September, feiert er in einem Gottesdienst mit anschließendem geselligen Treffen in der JVA Siegburg sein 40-jähriges Priesterjubiläum und sein 20-jähriges Dienstjubiläum mit „seiner“ Gefängnisgemeinde sowie Freunden, Förderern und ehrenamtlichen Mitarbeitern. CG Die Pforte der Justizvollzugsanstalt Siegburg passiert Pfarrer Werner Kaser seit 20 Jahren täglich. (Foto: CG) Jetzt modern Frauengemeinschaft St. Joseph feiert Jubiläum THOMASBERG. Besinnungstage, Wallfahrten, Bildungsveranstaltungen, Cafeteria bei allen möglichen Anlässen, Internet-Café… die Frauengemeinschaft (kfd) St. Joseph engagiert sich auf vielfältige Weise. In diesem Jahr feiert sie ihr 60-jähriges Bestehen. Die Geschichte der kfd St. Joseph begann damit, dass der Pfarrer Hans Thomé über die Dörfer zog und Frauen um Mithilfe im „Mütterverein“ warb. Mit 50 Frauen begann der Verein seine Arbeit, einige Jahre später zählte er bereits 220 Mitglieder – heute sind es noch 160. Längst ist die Frauengemeinschaft kein „Mütterverein“ mehr und das Image eines „Betvereins“ hat sie auch abgelegt. Ganz modern präsentiert sie sich mit eigener InternetPräsenz und betreibt auch das Internet-Café im Pfarrheim. Die Mitglieder der kfd engagieren sich in allen Bereichen der Pfarrgemeinde und gehen auch „nach draußen“. Sie suchen Kontakt zu anderen Konfessionen und Kulturen und machen auch vor der Politik nicht halt. Bei Besuchen im Landtag, im Europaparlament oder im Berliner Reichstag diskutierten sie mit den Abgeordneten über Themen, die ihnen auf den Nägeln brennen. Seit 1998 leitet Marliese Wey- 27. Juni 2014 | Ausgabe 26/14 ler mit ihrem Team aus Vorstand und zehn Mitarbeiterinnen die kfd. Seit 45 Jahren und damit am längsten ist Franziska Stockhausen dabei. Mit einem Festgottesdienst am Samstag, 28. Juni, um 17 Uhr in St. Joseph und einem anschließenden Umtrunk feiert die Frauengemeinschaft ihr Jubiläum. CG ➔ www.kirche-am-oelberg.de Vorstand und Mitarbeiterinnen der kfd ihrem Präses, Diakon Udo Casel, bei einer Wallfahrt. (Foto: Privat) EITORF, HENNEF, KÖNIGSWINTER, NEUNKIRCHEN, SIEGBURG, SANKT AUGUSTIN UND TROISDORF: Christa Gast, Telefon (0 22 44) 46 85 SANKT AUGUSTIN. In einem Festgottesdienst in der Kirche des Missionspriesterseminars der Steyler Missionare weihte der Bamberger Erzbischof Dr. Ludwig Schick den Steyler Missionar Ritchille Salinas (Foto) zum Priester. Salinas wurde 1983 in Trento, auf der Insel Mindanao auf den Philippinen, geboren. Nach dem Abitur kam er mit den Steylern in Kontakt und trat in den Orden ein. Seit 2008 studiert er an der Theologisch-Philosophischen Hochschule Sankt Augustin. Im Sommer 2013 schloss er sein Theologiestudium ab. Bis November 2014 absolviert er sein Pastoraljahr in einer Pfarrei in Augsburg. TROISDORF. Während in Brasilien Fußball gespielt wird, zeigt das ökumenische Filmforum in seinem Sommerkino drei Filme zum Thema „Fußball“: „Der ganz große Traum“ (Sebastian Grobler, 2011), „Das Wunder von Bern“ (Sönke Wortmann, 2003) und „Kick it like Beckham“ (Gurinder Chadha, 2002). Die Filme werden am Freitag, 4. Juli, Samstag, 5. Juli, und Sonntag, 6. Juli, jeweils mit Einbruch der Dunkelheit unter den Bäumen der Johanneskirche, Viktoriastraße 1, gezeigt. Der Eintritt ist frei. Ab 20 Uhr ist auch der Biergarten geöffnet. Bei schlechtem Wetter wird das Sommerkino in die Kirche verlegt. BERGHEIM. Beim 3. Bergheimer Orgelkonzert spielt am Sonntag, 29. Juni, um 17 Uhr Johannes Schröder aus Köln an der historischen Steinmeyer-Orgel von 1896 unter anderem Werke von Johann Sebastian Bach, Johannes Brahms, Felix Mendelssohn Bartholdy und eine eigene Improvisation zum Hochfest „Peter und Paul“. Der Eintritt ist frei. Es wird am Ende um eine Spende zur Finanzierung der Orgel gebeten. Ebenso ist es möglich Orgelpfeifenpatenschaften zu erwerben. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 39 AUS DEM ERZBISTUM BAD MÜNSTEREIFEL, EUSKIRCHEN UND ZÜLPICH: Anja Krieger Telefon (0 22 51) 5 51 36 BORNHEIM, MECKENHEIM UND RHEINBACH: Erhard Schoppert, Telefon/Fax (02 28) 32 22 55 BAD MÜNSTEREIFEL. Unter dem Thema „Erben und Vererben – den Nachlass richtig regeln“ bietet das Seniorenhaus Marienheim einen Vortrag der Juristin Claudia Eckermann-Seel an. Die Veranstaltung findet statt am Montag, 30. Juli, um 17 Uhr in der Bibliothek des Seniorenhauses Marienheim, Langenhecke 24. Um vorherige Anmeldung unter Telefon (0 22 53) 5 42 60 wird gebeten. ZÜLPICH. Kaplan Stefan Wißkirchen wird am Sonntag, 29. Juni, mit einer Messe um 11 Uhr in St. Peter verabschiedet. Zum 15. August wird Wißkirchen neuer Pfarrer des Seelsorgebereiches Lövenich/Weiden/Widdersdorf (Köln). Nach der Messe ist die Möglichkeit zur Begegnung mit dem scheidenden Seelsorger im Pfarrzentrum St. Peter. Die Einführung als Pfarrer ist am Sonntag, 24. August, um 15 Uhr in der Kirche Heilig Geist, Köln-Weiden, Bunzlauer Straße 25. ZÜLPICH. Die Ausstellung „Kreuz und Quer – mit der Schöpfung“ im Programm des Ökumenischen Kirchengartens zur Landesgartenschau wird am Freitag, 4. Juli, um 18 Uhr in der Evangelischen Christuskirche Zülpich, Frankengraben 41, eröffnet. Zu sehen sind Exponate des in Zülpich-Bürvenich lebenden Künstlers Gerd Stühl, der sich darin der künstlerischen Naturbeobachtung und Naturschilderung zuwandte. Die Präsentation kann bis Sonntag, 3. August, täglich von 10 Uhr bis 18 Uhr besucht werden. Anmeldungen zur Ausstellungseröffnung bis 28. Juni erbeten unter Telefon (0 22 52) 27 17 oder per E-Mail an christus-kgm. [email protected] RHEINBACH. Einen Sponsorenlauf veranstaltet die Schülervertretung des Erzbischöflichen St.-Joseph-Gymnasiums am Dienstag, 1. Juli, für die Schülerinnen und Schüler der Klassen fünf bis acht. Die Schülerinnen der Klassen neun bis elf werden sich für den Tag einen Job suchen. Die Honorare und Sponsorengelder sind für Förderprojekte des Eine-Welt-Projektausschusses der Schule bestimmt. Überdimensional und mit neuem Wert Jugend des Seelsorgebereichs mit ungewöhnlichem Projekt ZÜLPICH. Nachhaltigkeit und Umweltscho- sam mit der Jugend des Seelsorgebereiches nung standen zunächst im Mittelpunkt einer Bad Münstereifel mit umfunktionierten und Jugendmesse des Seelsorgebereichs. Im zwei- ebenfalls wiederverwerteten Pflanzgefäßen ten Schritt des Projektes stand dann ganz kon- begrünt. Von 10 Uhr bis 18 Uhr sind Besukrete Arbeit an. Mit Kaplan Stefan Wißkirchen cher der Laga eingeladen, die Aktion tatkräfsowie Stefan Bönninghausen von der Katholi- tig zu unterstützen. Dazu haben die Jugendlischen Jugendagentur Bonn werkelten die Ju- chen spirituelle Impulse, Lieder und eine Ergendlichen einen Nachmittag lang im Hof des klärung zum Projekt vorbereitet. AK Pfarrzentrums an St. Peter und gestalteten aus alten Holzpaletten zwei überdimensionale Stühle und ein „Sofa“. Bei den Teilnehmern kam schnell Begeisterung auf, eigenhändig „aus Müll etwas Neues zu schaffen“, so die Gruppe. In einem letzten Schritt und mit Hilfe einer großzügigen Blumenspende werden die bereits auf dem Gelände des Kirchengartens der Landesgartenschau (Laga) verteilten „Möbel“ am Sonn- Gut gelaunt gingen die Jugendlichen um Kaplan Stefan Wißkirchen (stehend, dritter von links) (Foto: AK) tag, 6. Juli, gemein- und Stefan Bönninghausen (stehend, zweiter von links) ans Werk. Sie können noch blöder Viel Applaus für Kabarettprojekt der Ursulinenschule HERSEL. Die Begeisterung in der Turnhalle der Ursulinenschule war deutlich spürbar. Hier probten Lehrerinnen und Lehrer sowie Schülerinnen der Realschule und des Gymnasiums ein Kabarett-Programm ein. Unter dem Motto „Was niemand ahnt: Wir können noch blöder!“ hat die Kabarett-AG den „ganz normalen Schulalltag“ unter die Lupe genommen und ein Jahr lang kabarettistisch aufbereitet. Unter Leitung von Christoph Oldeweme widmeten die Akteure viele Nachmittage und Freizeit-Stunden ihrem Projekt. Der erste Erfolg stellte sich schon vor der Premiere ein: Beide Vorstellungen mit je 270 Gästen waren ganz schnell ausverkauft. Erstmalig standen Lehrerinnen, Lehrer und Schülerinnen bei der sechsten Kabarettrevue in der erzbischöflichen Ursulinenschule gemeinsam auf der Bühne. Das Projekt schmiedete 15 Lehrerinnen und Lehrer, zwei Schulleiter, eine Schulsekretärin und 21 Schülerinnen zusammen. Mit zum Ensemble gehörte auch das „Salonorchester“. Begeisterter Applaus nach einem Mit viel Wortwitz, Mimik und Gestik demonstrierten Lehrerinnen und Schülerinnen der Schuljahr Arbeit war Ursulinenschule den „ganz normalen Schulalltag“. (Foto: ES) der schönste Lohn. ES 40 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 26/14 | 27. Juni 2014 AUS DEM ERZBISTUM Späterer Papst als Doktorvater BONN: Beate Behrendt-Weiß, Telefon (0 22 26) 1 55 43 BORNHEIM, MECKENHEIM UND RHEINBACH: Erhard Schoppert, Telefon/Fax (02 28) 32 22 55 Professor Wohlmuth feiert Goldenes Priesterjubiläum BONN. Am 29. Juni ist es 50 Jahre her, seit Professor Dr. Josef Wohlmuth in Eichstätt zum Priester geweiht worden ist. 40 Jahre von dieser Zeit lebt der 1938 im bayerischen Laibstadt geborene Theologe nun aber schon im Rheinland und fühlt sich hier sehr wohl, wie er betont. Wohlmuth studierte Theologie in Eichstätt und Innsbruck und war nach seiner Priesterweihe 1964 zunächst vier Jahre Kaplan in Gunzenhausen. Für seine Promotionsstudien ging er an die Universitäten in Tübingen, Bologna, Nimwegen, Regensburg und Bonn. Sein Doktorvater war Josef Ratzinger, der spätere Papst Benedikt XVI. 1980 habilitierte der Jubilar in Bonn im Fach Dogmatik und Dogmengeschichte und war bis 1986 Professor für Theologie und ihre Didaktik an der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Uni Köln. Danach lehrte er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2003 Dogmatik in Bonn. Ganz besonders gern erinnert sich der geschätzte Hochschullehrer an die zwei Jahre, die er in Jerusalem verbrachte. Der jüdischchristliche Dialog war ihm – neben der Konzilienforschung - stets ein Herzensanliegen. Eine intensive Zeit erlebte Wohlmuth auch Professor Dr. Josef Wohlmuth feiert sein 50-jähriges Priesterjubiläum. (Foto: BBW) nach seiner Emeritierung als Leiter des Cusanuswerkes (2004 bis 2011). Und auch heute noch sind dem 76-Jährigen die Seelsorge und der Austausch über elementare Fragen von Glaube, Kirche, Politik und Gesellschaft besonders wichtig. BBW Verliebt in Schweden Kurzweiliger Abend bei der Bücherei St. Johannes MECKENHEIM. Es war nicht schwierig, sich der Nähe wohnt. Doch bis beide zueinander finin Schweden zu verlieben bei einem amüsan- den, muss noch einiges über die Eigenarten der ten Abend, zu dem die Öffentliche Bücherei St. Deutschen und Schweden geklärt werden, zum Johannes geladen hatte. Redakteurin Christia- Beispiel, warum das Reißverschlussverfahren ne Stella Bongertz und der schwedische Musi- den Schweden gegen die Ehre geht oder auch ker und Journalist Joakim Montelius lasen aus über Partys, den Kräfskivas, bei denen große ihrem Buch „Verliebt in Schweden: eine Ge- Mengen Krebse und Alkohol von Erwachsenen schichte ohne Elch aber mit Herz“. 40 Gäs- in karnevalistischer Aufmachung verzehrt werte waren der Einladung gefolgt und lauschten den. ES der mit viel Humor und Selbstironie geschriebenen Liebesgeschichte. Der Inhalt: Stella sucht in Schweden Zuflucht, weil daheim alles den Bach runtergeht: Job, Liebe, Wohnung. Als sie ihrer Gastwirtin erzählt, dass sie dringend eine neue Bleibe braucht, bietet die Schwedin ihr ein kleines Strandhaus an. Damit verändert sich Stellas Leben für immer. Denn sie verliebt sich in das Land und in Joakim, einen al- Büchereileiter Herbert Kalkes (von links), das Gastwirtspaar Andres und Otto Stangl (Foto: ES) ten Freund, der ganz in sowie die Autoren Stella Bongertz und Joakim Montelius. 27. Juni 2014 | Ausgabe 26/14 BONN-PÜTZCHEN. Mit einem Gottesdienst am Sonntag, 29. Juni, um 16 Uhr in St. Adelheid wird Pfarrvikar Pater Josey Thamarassery CMI (Foto) nach drei Jahren im Seelsorgebereich „Am Ennert“ verabschiedet. Zuvor war er Pfarrer im Burgviertel gewesen. Jetzt kehrt er als Provinzoberer seines Ordens – der Kongregation der Karmeliter der Unbefleckten Empfängnis Mariens – in seine Heimat Indien zurück. Sein Nachfolger als Pfarrvikar, Pater Tijo, kommt im August von Hilden nach Bonn; seine Aufgabe als Ordenskoordinator übernimmt Pater Georgekutty, der zurzeit noch Kaplan in Bedburg ist. BONN-MEHLEM. Nach größerem Ausund Umbau wird die Integrative Kindertagesstätte St. Severin, Roderichstraße 24, am Sonntag, 29. Juni, feierlich gesegnet. Das Fest beginnt mit einem Familiengottesdienst um 11.15 Uhr in der Pfarrkirche, Mainzer Straße. BONN. Eine Spende von 1000 Euro konnten Vertreter der Bonner Caritas von der Stadtbäckerei Rott entgegennehmen. Der Erlös aus der Osterlammaktion der Citypastoral Bonn in Kooperation mit der Bäckerei ist für den Mahlzeitendienst der City-Station bestimmt, wo Bedürftige für wenig Geld essen können. BONN-ENDENICH. „SommerNachtsMusik“ ist am Freitag, 4. Juli, um 21 Uhr in St. Maria Magdalena, Magdalenenstraße 25, zu erleben. BONN. Zum Themenabend „Eine Uni für alle: Studieren mit Behinderung als Herausforderung und Chance“ lädt die Katholische Hochschul-Gemeinde (KHG) am Dienstag, 1. Juli, um 20 Uhr in den Kapitelsaal von St. Remigius, Brüdergasse 8, ein. RHEINBACH. Zum Sommerfest lädt das Seniorenzentrum Marienheim am Samstag, 28. Juni, ab 14.30 Uhr ein. Dabei besteht Gelegenheit, sich über das Seniorenheim zu informieren. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 41 AUS DEM ERZBISTUM BEDBURG, BERGHEIM, KERPEN, PULHEIM, BRÜHL, ERFTSTADT, FRECHEN, HÜRTH, WESSELING: Benedikt Boecker, Telefon (01 77) 8 77 24 94 [email protected] BRÜHL. Das Marienhospital Brühl bietet im Juli einen Gesprächskreis für pflegende Angehörige an. Die Veranstaltung richtet sich an alle, die bereits in der Familie oder in der Nachbarschaft einen Menschen pflegen und den Erfahrungsaustausch mit anderen pflegenden Angehörigen suchen. Der Gesprächskreis schafft die Möglichkeit zum Informations- und Erfahrungsaustausch, aber auch Raum, um Gefühle und Ängste ausdrücken zu können. Das Angebot findet in Zusammenarbeit mit dem Hospizverein Brühl statt. Begleitet wird der Gesprächskreis von den examinierten Krankenschwestern und Pflegetrainerinnen Christiane Schaefer und Sharon Mindak sowie Beate Geske, Heilpraktikerin für Psychotherapie im Hospizdienst Brühl. Die Veranstalting findet am Mittwoch, 2. Juli, um 18 Uhr im Marienhospital, Mühlenstraße 21–25, statt. Nähere Informationen unter Telefon (0 22 32) 7 43 01. Die Teilnahme ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. FRECHEN. Kaplan Michele Lionetti ist in die Pfarreiengemeinschaft Frechen versetzt worden. Lionetti wurde 1976 in Rom geboren und 2013 im Kölner Dom zum Priester geweiht. Zurzeit ist er im Vorbereitungsdienst als Priester in Wipperfürth im dritten Jahr der Berufseinführung. Er wird seinen Dienst in Frechen am 1. September beginnen. BRÜHL. Im Rahmen der Überprüfung des Altenzentrums Johannesstift bewertete der Medizinische Dienst der Krankenkassen das Dechant-Güttler-Haus mit der Gesamtnote 1,0. Geprüft wurden die Bereiche Pflege und Medizinische Versorgung, Umgang mit demenzkranken Bewohnern, Soziale Betreuung und Alltagsgestaltung sowie Wohnen, Verpflegung und Hauswirtschaft. Besonders wertvoll an dieser Bestnote ist die zusätzliche Bewertung durch die befragten Bewohner. Alle Senioren vergaben ihrer Einrichtung die Note „Sehr gut“. „Dies zeigt einmal mehr, dass der eingeschlagene Weg, gestützt auf unser Leitbild, genau der richtige ist“, erklärte Werner Virnich, Einrichtungsleiter des Altenzentrums Johannesstift. Kindergartentante? Lang, lang ist‘s her Montessori-Kinderhaus feiert 50-Jähriges KERPEN-SINDORF. Sein 50-jähriges Bestehen feierte das Montessori-Kinderhaus mit einem Freiluftgottesdienst und einem großen Für die Leiterin Inge Mülthaler gab es zum Jubiläum Blumen auch von ehemaligen Eltern. (Foto: Boecker) Fest. In der katholischen Einrichtung werden 88 Kinder von eins bis sechs Jahren betreut. Voraussetzung für die Aufnahme von Kindern unter drei Jahren und zurzeit 14 Kindern mit unterschiedlichen Behinderungen, war der Umbau der Einrichtung vor zwei Jahren. Für Einrichtungsleiterin Inge Mülthaler, die seit 22 Jahren im Montessorihaus arbeitet und der insgsamt 23 Mitarbeiterinnen zur Seite stehen, hat sich die Arbeit in den vergangenen Jahren grundlegend verändert. Auch wenn die Pflicht zur Dokumentation viel Zeit und Energie aufwende, habe sie die Freude an der Arbeit mit den Kindern nie verloren. Getreu der Pädagogik von Maria Montessori versuche man mit großem Engagement die Kinder zur Selbstständigkeit zu erziehen. Beklagt wird von Mülthaler, dass in der breiten Öffentlichkeit die großen Herausforderungen an die Erzieherinnen nicht ausreichend gewürdigt würden. „Das Bild der kaffeetrinkenden, vom Aufenthalt im Freien gut gebräunten Kindergartentante ist leider noch weit verbreitet“, so die Leiterin. BB Auftritte in Frankreich und England Zievericher Kirchenchor auf Kultur- und Konzertreise BERGHEIM-ZIEVERICH. Der Kammerchor Rhein Erft, wie sich der Zievericher Kirchenchor außerhalb lokaler Zusammenhänge nennt, brach kürzlich zu einer Konzert- und Kulturreise nach Amiens und London auf. Erstes Ziel war die 140 Kilometer nördlich von Paris liegende Stadt Amiens mit der Kathedrale Notre Dame d’Amiens. Dort bereitete die für die Kirchenmusik zuständige Schwester Marie-Pascal den Chor auf die schwierige Akustik in der größten Kathedrale Frankreichs vor, da es sich bei ihr um einen 145 Meter langen Raum handelt. Schließlich sang der Chor im Hochamt. Von Amiens aus führte die Reise nach Lon- don. Eine mehrjährige Zusammenarbeit verbindet den Chor mit dem Londoner Konzertorganisten Richard Brasier. Dieser war bereits nach Amiens gekommen, um den Chor dort zu begleiten. In der von ihm betreuten Londoner Pfarrkirche St. Laurence Upminster fand der zweite musikalische Höhepunkt der Fahrt statt. Dort sang der Zievericher Chor gemeinsam mit dem Parish Choir St. Laurence. Aufgrund der positiven Erlebnisse plant der Londoner Gastgeberchor im nächsten Jahr einen Gegenbesuch in Deutschland. Für nächstes Jahr plant der Kammerchor Rhein Erft eine Reise nach Portugal mit den Zielen Lissabon, Coimbra und Porto. BB Die Zievericher Sängerinnen und Sänger bei ihrem Auftritt in der beeindruckenden Kathedrale Notre Dame d‘Amiens. Der Chor gestaltete dort ein Hochamt musikalisch mit. (Foto: Privat) 42 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 26/14 | 27. Juni 2014 AUS DEM ERZBISTUM Guter Start mit Baby KÖLN: Felicitas Rummel-Volberg, Telefon (02 21) 87 88 55 Initiative der Familienbildung mehr als 200-mal genutzt KÖLN. Mehr als 200 Familien haben bereits enforen zusammen, um den Familien die erste die kostenlose Unterstützung von „Guter Start Zeit nach der Geburt zu erleichtern. Die ehrenmit Baby“ in Anspruch genommen. Die Initia- amtlichen Mitarbeiterinnen begleiten die Famitive der Katholischen Familienbildung versteht lien für rund drei Monate ein- bis zweimal pro sich als moderne, organisierte Nachbarschafts- Woche für zwei bis drei Stunden. Weitere Inhilfe, um Familien nach der Geburt eines Ba- formationen gibt es in der Geschäftsstelle Fabys zur Seite zu stehen. Denn viele Familien milienforum Südstadt unter Telefon (02 21) sind nach der Freude über die glückliche Ge- 99 20 06 40. RUM burt durch die Rund-um-die Uhr-Betreuung er- ➔ www.guter-start-mit-baby.de schöpft, und viele von ihnen sind unsicher im Umgang mit dem Neugeborenen. In der ersten Phase nach der Geburt geben ehrenamtliche Helferinnen Starthilfe durch Kinderbetreuung, Begleitung zu Terminen oder Hilfe bei der Organisation des Alltags. Das Heilig-Geist-Krankenhaus, die Uni-Klinik, das St.-Vinzenz-Hospital und das Krankenhaus der Augustinerinnen arbeiten mit den Fami- „Guter Start mit Baby“ hilft jungen Familien mit Geschwisterkindern, die (Foto: RUM) lienzentren und Famili- Anlaufschwierigkeiten zu erleichtern. Alfonsushaus wird abgerissen Acht Patres müssen umsiedeln - GAG plant Wohnhäuser MÜLHEIM. „Es ist schon das dritte Kloster, Ehrenfeld eine neue Heimat finden, andere gedas ich schließen muss“, bedauert Pater Wolf- hen eventuell nach Bonn oder Trier. Von den gang Gerhard vom Redemptoristen-Orden in acht Bewohnern des Alfonsushauses ist nur eider Holsteinstraße. Denn das Alfonsushaus des ner jünger als 70 Jahre. Die Redemptoristen Ordens soll abgerissen werden. Bis zum Ende sind wie viele Gemeinschaften überaltert. Die des Jahres müssen er und seine sieben Mitbrü- Schließung des Klosters betrifft nicht nur den der das Haus verlassen haben. Die Wohnungs- Orden, sondern auch die Mülheimer Katholigesellschaft GAG plant, anstelle von Klosterge- ken. Zu den Gottesdiensten kommen regelmäbäude und Kirche Wohnhäuser zu bauen. Dass ßig rund 80 Gläubige aus dem Viertel. RUM sie schon zum Jahresende Mülheim verlassen müssen, war für den Leiter des Redemptoristenordens und seine Mitbrüder ein Schock. Die Mülheimer Bürger sammeln Unterschriften, um den geplanten Abriss der Kapelle zu verhindern. „Et Kapellche muss blieve“, fordern Simone Kretz und Christoph Molitor, Sprecher der Aktion. Einige Patres werden vielleicht im Seniorenhaus Zum Bedauern des Ordens und der Mülheimer wird das Alfonsushaus in nächster Zeit (Foto: RUM) Heilige Drei Könige in abgerissen werden. 27. Juni 2014 | Ausgabe 26/14 EHRENFELD. Die Klinik für Innere Medizin am St. Franziskus-Hospital hat eine neue Leitung. Professor Dr. Claus Doberauer hat seinen Dienst aufgenommen. Der 59-jährige Mediziner ist Facharzt für Innere Medizin und besitzt zusätzliche Qualifikationen unter anderem in spezieller internistischer Intensivmedizin, Infektologie und Diabetologie. KÖLN. Der St.-Kunibert-Chor unter der Leitung von Gerhard Blum beendet am Sonntag, 29. Juni, um 11.15 Uhr in St. Kunibert die liturgische Gesamtaufführung des Oratoriums „Der Messias“ von Händel für Soli, Chor und Orchester. Der Chor begeht damit zugleich sein Stiftungsfest. KÖLN. Mit einem ökumenischen Gedenkgang am Samstag, 28. Juni, erinnern der Katholikenausschuss und der Evangelische Kirchenkreis an die Opfer des Ersten und Zweiten Weltkriegs. In einer Führung mit Günter Leitner und spirituellen Impulsen wird an diese bitteren Kriegsjahre erinnert. Um 15 Uhr ist Start an St. Georg. Von dort geht es zur Crux-Kirche St. Johann Baptist. Weiter geht es zur Kartause, wo es um 16.05 Uhr eine Station in der Kartäuserkirche gibt. Gegen 16.30 Uhr erreicht die Gruppe die Elsaßstraße. Dort berichtet im Bunker Reinold Louis als Zeitzeuge von den Geschehnissen. Am 29. Juni 1943 (Peter- und Paul-Angriff) wurde Köln von dem folgenschwersten Luftangriff im Zweiten Weltkrieg getroffen, wobei Tausende ihr Leben verloren und die Innenstadt fast vollständig zerstört wurde. BICKENDORF. Zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren gibt es in St. Rochus am Freitag, 1. August, um 20 Uhr einen Vortrag zum Thema „Der Reichsluftschiffhafen Cöln-Bickendorf und der Luftkrieg in Köln“ mit Bildprojektionen von Werner Müller. Um 22.15 Uhr wird der Stummfilm „Im Westen nichts Neues“ gezeigt. Die amerikanische Originalfassung erhielt eine neue Musikfassung von Wilfried Kaets; um 00.45 Uhr schließt sich ein Friedensgebet mit Impulsen und Musik an. Karten gibt es im Pfarrbüro, Weißdornweg 91, und unter Telefon (02 21) 9 56 52 00. ➔ www.rochuskirche.de www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 43 BERICHT Das Desaster bahnt sich an Der Turmbau zu Babel – eine Geschichte mit Zukunft W er baut, braucht viel Geld – und Geduld. Davon können nicht nur die Auftraggeber der zurzeit größten Baustelle Europas – das ist der Neubau des Flughafens Berlin Brandenburg – oder die Bauherren der turmhaft aus dem Hamburger Hafenbecken ragenden Elbphilharmonie ein Lied singen. Gewaltige Bauten brauchen gewaltige Anstrengungen. Der Erfolg ist nicht gewiss. Das ist offensichtlich eine menschliche Grunderfahrung. Die Bibel bietet bereits in ihrem ersten Buch (Genesis 11,1-9) die Vorlage dafür, wohin Überheblichkeit, Maßlosigkeit und fehlender Realitätssinn führen: „Auf, formen wir Lehmziegel und brennen wir sie zu Backsteinen . . . Auf, bauen wir uns eine Stadt und einen Turm mit einer Spitze bis zum Himmel und machen wir uns damit einen Namen . . . .“ (Gen 11,3.4). In der Bibel ist diese menschliche Hybris der Auslöser dafür, dass Gott die einheitliche Sprache der Menschen verwirrt. Sie verstehen einander nicht mehr, können sich nicht über das Bauen verständigen. Spätere Autoren fabulieren sogar darüber, wie der Turm einstürzte (Flavius Josephus) oder wie der lasterhafte Tyrann Nimrod (Gen 10,8) Auftraggeber des Baus ist (Augustinus). Und wer den antiken Historiker Herodot gelesen hat, konnte zu allen Zeiten wissen, dass der mesopotamische Hochtempel-Typus „Zikkurat“ für den Turmbau zu Babel Pate stand. Für Pieter Bruegel der Ältere (um 1525 bis 1569) zählt das alles erst einmal nicht. Indem er die Geschichte in die Landschaft und das Wirtschaftsgefüge seiner Zeit versetzt, streicht er ihren zeitlos allgemeingültigen Kern heraus. Überhaupt fragt sich der Betrachter zunächst, was an der technischen Fähigkeit des Menschen, solche Bauwerke zu planen und zu er- Pieter Bruegel versetzt die biblische Geschichte des Turmbaus zu Babel aus dem Zweistromland des Orients in die Gegenwart seiner flämischen Heimat nach Antwerpen. Links neben dem Rohbau erhebt sich die mittelalterliche Stadt. Rechts mündet die Schelde ins Meer, über das der Seehandel mit seinen reichen Gewinnen fließt, der erst solche Bauvorhaben möglich macht. (Fotos: Raspels) richten, schlecht sein soll. Wie bei einem Wimmelbild kann man Stunden vor dem Gemälde verbringen und die akribisch gemalten einzelnen Szenen und Menschen bestaunen. Die Architektur ist majestätisch – und doch, was so symmetrisch und perfekt scheint, kann keinen Bestand haben: Leicht neigt sich der Bau nach links; rechts fehlt die Steinfassade des Ziegelbaus vollständig, die links wie eine Pappkulisse wirkt. Man baut um einen Felsen herum, der Halt geben könnte. Aber er verhindert den umlaufenden Aufstieg. Vor dem Turm schwebt eine scheinbar harmlose Wolke. Man hat das Ziel erreicht. Aber steht sie auch als Symbol für Gott oder allgemein für ein heraufziehendes „Unheil“? Das Desaster scheint sich anzubahnen, als vorne links der König die Baustelle besucht. Soll man ihn darauf hinweisen? Lieber huldigt man ihm. Bruegels Turmbau – eine Parabel über den Menschen. BERNHARD RASPELS INFO König Nimrod – als reicher Renaissance-Fürst gekleidet – ist beim Baustellenbesuch blind für die Schwierigkeiten, die das Bauvorhaben bereitet. Die Huldigung der Steinmetze vor seinem „Prestige-Projekt“ ist ihm wichtiger. 44 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Der Turmbau zu Babel hat zu unterschiedlichen Zeiten Künstler angeregt, beispielsweise im Stundenbuch des Herzogs von Bedford. Das gleichnamige Werk von Bruegel von 1563 wurde für eine lange Zeit mit seinem Realismus und der Zentralperspektive stilbildend. Das Bild kann man heute im Original im Kunsthistorischen Museum in Wien betrachten. Es wird auch „Großer Turmbau“ genannt, weil es 114 mal 155 Zentimeter misst und eine kleinere veränderte Tafel im Rotterdamer Museum Boijmans van Beuningen zu sehen ist. In Bruegels Nachfolge griffen beispielsweise Lucas und Marten van Valckenborch das Thema auf. ➔ www.khm.at Ausgabe 26/14 | 27. Juni 2014 BERICHT Kriegsnachrichten aus der Familie Der Erste Weltkrieg im Erleben einer Großfamilie M ehr als 750 Seiten stark ist eine der ungewöhnlichsten Veröffentlichungen, die sich mit dem Ersten Weltkrieg beschäftigt. „Mars. Kriegsnachrichten aus der Familie“ ist eine Sammlung von Feldpostbriefen, die alle von Mitgliedern einer rheinischen Großfamilie stammen. Das Besondere an dieser Sammlung, die nach dem römischen Kriegsgott Mars betitelt ist, ist, dass sie nicht zufällig entstanden, sondern bewusst „angelegt“ wurde. Der Kölner Politiker Carl Trimborn, von Beruf Rechtsanwalt und 1901 Präsident des Deutschen Katholikentages in Osnabrück, forderte bei Kriegsausbruch die Mitglieder seiner großen Familie – Trimborn hatte 13 Geschwister – auf, ihm Nachrichten und Briefe der im Feld stehenden Männer zu schicken. „Hier einlaufende Briefe und Nachrichten, die für die Familie von Interesse sind, gedenke ich ganz oder auszugsweise vervielfältigen zu lassen und zur Kenntnis der Geschwister zu bringen.“ Der Zentrumspolitiker hatte die geschichtliche Bedeutung erkannt, den der Kriegsbeginn zweifellos darstellt. Ihm ging es darum, ein möglichst vielseitiges Bild durch die Berichte seiner Verwandten, die als einfache Soldaten, aber auch als hohe Offiziere ihren Dienst taten, des Geschehens festzuhalten. Regelmäßig wurden die eingegangenen Briefe vervielfältigt und in der Familie verschickt. Insgesamt 40 Männer aus der Familie waren eingezogen worden oder hatten sich freiwillig gemeldet. Sie alle berichteten von ihren unterschiedlichen Erfahrungen. Auch wenn den Autoren der Briefe klar war, dass ihre Schreiben eine Verbreitung im größeren Familien- 27. Juni 2014 | Ausgabe 26/14 kreis erfahren würden und dementsprechend möglicherweise anders verfasst wurden, als wenn sie nur an enge Vertraute adressiert worden wären, so ergibt sich doch aus der Gesamtheit der zwischen dem 14. August 1914 und 24. August 1918 eingegangenen Nachrichten und Berichte ein durch individuelle Eindrücke geprägtes Stimmungsbild vom Leben, der Furcht, den Ängsten und den Hoffnungen der Männer inmitten dieses grausamen Gemetzels. Die von Heinrich Dreidoppel, Max Herresthal und Gerd Krumeich herausgegebene Sammlung enthält nicht nur zusätzlich eine chronologische Übersicht des Kriegsverlaufs, sondern auch ein Glossar der militärischen Fachbegriffe, das auch dem Nicht-Militärexperten hilft, die Texte zu verstehen. „Mars. Kriegsnachrichten aus der Familie“ sind eine empfehlenswerte Lektüre für all diejenigen, die die Daten und Fakten aus den Geschichtsbüchern und Fernsehdokumentationen mit Namen, Gesichtern und Schicksalen verbinden ROBERT BOECKER möchten. H. Dreidoppel (Hrsg.), M. Herresthal (Hrsg.), G. Krumeich (Hrsg.), Mars. Kriegsnachrichten aus der Familie. Rundbrief der rheinischen Großfamilie Trimborn 19141918. Klartext Verlag. ISBN 978-3-8375-0901-4. 758 Seiten, 29,95 Euro. Limburg und die Kunst Vor 100 Jahren in der Kölnischen Volkszeitung (11) I n der Sonntagsausgabe der Kölnischen Volkszeitung vom 21. Juni bringt die Redaktion auf der Titelseite einen Auszug aus einem Erlass des Limburger Bischofs Augustinus die kirchliche Kunst betreffend. Es heißt: „Eine der erfreulichsten Erscheinungen der Gegenwart ist das Wiederaufleben des Sinnes für christliche Kunst. Zwar ist dieser Sinn noch nicht überall hingedrungen, aber er macht sich doch in vielen Kreisen bemerkbar. Viele Geistliche setzen eine Ehre daran, ihrer Kirche einen wirklich künstlerischen Schmuck, sei es einen Altar, eine Skulptur, eine Fahne, Monstranz oder sonst ein Kirchenmöbel und Kirchenschmuck zu beschaffen, das vor der Kritik der Kunstsachverständigen bestehen kann und den Kunstgeschmack des Volkes geeignet ist zu heben. So sollen alle denken und wenn sie die unschöne Fabrikware nicht auf einmal beseitigen können, so viel Geschmack besitzen, dass sie keine weitere Fabrikware anschaffen. Wie verletzt es das künstlerische Empfinden, wenn sich neben dem Dutzend gebackener Heiligenfiguren in einer Kirche nicht ein echtes Kunstwerk findet. Man sage nicht, Kunstwerke anzuschaffen sei zu teuer. RB www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 45 AUS DEM ERZBISTUM Von den Gästen lernen „Frauen.Mahl.Zeit“ verbindet gemeinsames Essen mit geistreichem Dialog WALBERBERG. Die Idee entstand während des Eucharistischen Kongresses. Mitglieder der katholischen Frauengemeinschaft (kfd) aus Bornheim-Walberberg erlebten an den Glaubenstagen in Köln, dass man nicht nur gemeinsam Eucharistie feierte, sondern sich auch zu gemeinsamen Mahlzeiten zusammensetzte und während der Tischgespräche austauschte. Dabei knüpften die Walberberger Frauen unter Leitung ihrer Teamspre- cherin Andrea Dünnwald jetzt bei ihrer Veranstaltung „Frauen.Mahl.Zeit“ auch an die Tradition des Frauenmahls an, bei dem Frauen das Wort haben und Tischreden halten, über die im Anschluss diskutiert wird. Vier Gäste luden sich die Veranstalterinnen zum gemeinsamen Mahl in das Pfarrheim „Haus im Garten“ von St. Walburga ein: die örtliche CDU-Landtagsabgeordnete Ilka von Boeselager, Heidi Ruster von der Mitglieder der Katholischen Frauengemeinschaft (kfd) aus Bornheim-Walberberg luden zu einer „Frauen.Mahl.Zeit“ ein, während der vier Gäste über ihre Arbeit für Frauen berichteten. (Foto: Raspels) katholischen Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle in Bonn, die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Bornheim Heike Blank und die Geschäftsführerin der Katholischen Arbeitsgemeinschaft Müttergenesung Marlis Gemein. Alle vier berichteten über ihre Arbeit und kamen mit den rund 25 Gastgeberinnen während des viergängigen Essens ins Gespräch. Von Boeselager lobte das ehrenamtliche Engagement der Frauen in vielfältigen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens, „wenn es aber um die Verteilung von Funktionen geht, wird die Luft für Frauen dünner“. Und sie ergänzte: „Frauen sollen sich abstimmen, um Ziele zu erreichen.“ Der Bornheimer Gleichstellungsbeauftragten ging es vor allem um die Verbindung von Familie und Beruf, weil „Frauen ihrer Rolle als Mutter gerecht werden wollen“. Ähnliches stellte auch Marlis Gemein fest, die bei ihrer Arbeit immer wieder das schlechte Gewissen von Frauen den Kindern zu Hause gegenüber spüre, wenn diese aus wirtschaftlichen Gründen zu viel arbeiten müssten. Heidi Ruster wünschte sich schließlich einen „Inter-Generationen-Dialog“ und rät älteren Frauen: „Redet mit den jüngeren Frauen, wie es euch ergangen ist, als ihr erzogen BERNHARD RASPELS habt.“ Teil einer Ausstellung werden Kirchengemeinden mit einer Stiftung können in eine Präsentation eingebunden werden KÖLN. Kirchengemeinden, die eine oder mehrere eigene Stiftungen haben, können Teil einer Ausstellung werden, die das Stiftungszentrum des Erzbistums Köln ab September in Gemeinden und Einrichtungen des Erzbistums zeigt. Auf zwei Meter mal 85 Zentimeter großen Stellwänden wird dann nicht nur das vielfältige Engagement der 18 Stiftungen zu sehen sein, die das Stiftungszentrum betreut, sondern auch das der jeweiligen Gemeinde: Kostenlos wird im Design der übrigen Stellwände ein großes Plakat der Stiftung am Ort erstellt, das die Gemeinde im Anschluss an die Präsentation behalten darf. „An jedem Ausstellungsort besteht so die Ausstellung aus einer anderen spannenden Kombination lokaler und überregionaler Stiftungen“, sagt Elke Böhme-Barz, Leiterin des Stiftungszentrums. Gemeinden, die Teil der Ausstellung werden und die Präsentation an einem Tag oder Wochenende zeigen möchten, können sich an das Stiftungszentrum wenden. Kosten entste- Die Leiterin des Stiftungszentrums, Elke Böhme-Barz, vor einem der Ausstellungsplakate. (Foto: Schricke) hen keine. Es müssen lediglich ein Raum sowie Getränke und ein kleiner Imbiss für Besucher zur Verfügung gestellt werden. 46 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de „Das Hauptmotiv für Stiften ist Dankbarkeit“, sagt Böhme-Barz. Sie spricht oft mit Menschen, die mit ihrem Geld etwas Sinnvolles und etwas Gutes für andere tun wollen, und weiß: „Das Engagement eines Stifters hat immer etwas mit seinem Herzensanliegen zu tun.“ Das kann bei den einen die Unterstützung von Kindern und Jugendlichen sein, bei anderen das Engagement für Umwelt und Naturschutz, bei wieder anderen die Förderung von Liturgie und Verkündigung von christlichen Werten. Dieses Engagement für die Ewigkeit – eine Stiftung bleibt auch nach dem Tod des Stifters weiter bestehen – möchte die Ausstellung erfahrbar machen. „Die Idee des Stifters wird erfahrbar, die Vielfalt der GestaltungsmöglichkeiALMUD SCHRICKE ten sichtbar.“ Ausstellungstermine für das nächste Jahr werden noch vergeben. Kontakt: Elke Böhme-Barz, Telefon (02 21) 16 42 14 30. E-Mail: [email protected] Ausgabe 26/14 | 27. Juni 2014 KIRCHENZEITUNGS-APP Auch als App ! Info 02 21-16 19 14 9 Mit nur zwei Fingern vergrößern! 27. Juni 2014 | Ausgabe 26/14 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 47 AUS DEM ERZBISTUM Neue Räume für Domsingschule und Liebfrauenschule Stuttgarter Büro gewinnt Architekturwettbewerb KÖLN. Dass er „in außerordentlicher Art und Weise auf die städtebauliche Situation und auf die vorhandene Bausubstanz von Domsingschule, Kardinal-Höffner-Haus sowie der Kirche Christi Auferstehung eingeht“ beeindruckte die Jury am Entwurf des Büros „LRO Lederer Ragnarsdóttier Oei“ aus Stuttgart. Er bekam deshalb den ersten Platz beim Architekturwettbewerb für einen Neubau an der Clarenbachstraße in KölnLindenthal. Dieser soll zusätzliche Schul- und Übungsräume sowie eine Zentralmensa beherbergen für die beiden Erzbischöflichen Schulen Domsingschule und Liebfrauenschule. Zusätzlich sollen in dem Neubau erschwingliche Wohnungen (insgesamt 19 Modell des Sieger-Entwurfs. (Foto: LRO Lederer Ragnarsdóttir Oei GmbH & Co. KG, Stuttgart) Einheiten) mit guter Ausstattung, unter anderem für Familien mit Kindern, geschaffen werden. Die neuen Gebäude entstehen auf einem zirka 2700 Quadratmeter großen Grundstück, auf dem derzeit noch ein Kindergarten und ein Studentenwohnheim stehen. Die Kindertagesstätte wird durch die Kirchengemeinde neben der Kirche Christi Auferstehung neu errichtet. Sieben Architekturbüros haben sich an dem Wettbewerb beteiligt. Der zweite Platz wurde aufgeteilt auf die Büros „Kaspar Kraemer Architekten“ aus Köln sowie das „pbr Planungsbüro“ aus Düsseldorf. Die Planungen für das neue Gebäude sollen im Herbst 2015 abgeschlossen sein. Die Bauarbeiten werden voraussichtlich frühestens 2017 fertig gestellt werden. PEK So holt man den Pokal Katholische Jugendagentur veranstaltet Fußballturnier BONN. Die deutsche Nationalmannschaft hatte das Spiel gegen Ghana noch vor sich, als vergangenen Samstag viele kleine Müllers und Kloses zeigten, wie man einen Pokal nach Hause holt. Die Katholische Jugendagentur Bonn (KJA) hatte ein Fußballturnier organisiert für Kinder und Jugendliche aus Bonn, dem Rhein-Sieg-Kreis und Euskirchen. Aufgeteilt in zwei Altersgruppen – bis 10 Jahre und von 11 bis 14 Jahren – traten Mannschaften aus Pfarrgemeinden und Verbänden sowie aus Einrichtungen und Offenen Ganztags- schulen in Trägerschaft der KJA gegeneinander an. Gemeinsam mit ihren Betreuern waren sie dazu aus Bornheim, Wachtberg, Königswinter, St. Augustin und Bonn auf den Sportplatz der Integrierten Gesamtschule BonnBeuel gekommen. Mit großem Engagement, aber trotzdem fair absolvierten die Kinder und Jugendlichen Spiel um Spiel, bis schließlich die „Stadtteilkicker“ aus Bornheim bei den Jüngeren und die Mannschaft der K.O.T. Walberberg in der höheren Altersklasse als Sieger vom Platz gingen und die begehrte Trophäe in die Höhe recken konnten. Am Ende waren aber nicht nur die Sieger zufrieden. Alle Teams gingen zumindest mit einem fair gehandelten Fußball nach Hause. Und auch die Veranstalter, allen voran Jugendreferentin Christiane Bauer, zogen ein positives Fazit: „Das war ein gelungener Tag und darüber hinaus eine ideale Möglichkeit, die Kinder- und Jugendarbeit über die lokalen Maßnahmen der einzelnen Stadt- und Kreisgebiete hinaus miteinander BEATE BEHRENDT-WEISS zu verknüpfen.“ Acht Mannschaften in zwei verschiedenen Altersklassen – das Foto zeigt die Jüngeren – waren mit ihren Betreuern der jeweiligen Einrichtungen nach Bonn-Beuel gekommen, um einen tollen Tag zu erleben und möglichst den begehrten Pokal mit nach Hause zu nehmen. (Foto: BBW) 48 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 26/14 | 27. Juni 2014 BERICHT ANZEIGEN Zu den wichtigsten Konzertorten zählt das Schloss Johannisberg, das nachts festlich mit dem Symbol des Festivals illuminiert ist. (Foto: Raspels) Bach, Shakespeare und Liebespaare 160 Konzerte beim Rheingau-Musik-Festival I m Sommer liegt Musik in der Luft und wer sich in dieser Zeit im Rheingau rund um das Kloster Eberbach zwischen Wiesbaden und Rüdesheim aufhält, wird sie zwischen dem 28. Juni und 13. September vernehmen können. Denn während des 27. Rheingau Musik Festivals werden 160 Konzerte an 45 Spielstätten gegeben. Im Mittelpunkt des Programms stehen die Themenschwerpunkte „Liebespaare“, „William Shakespeare: 450. Geburtstag“, „Richard Strauss: 150. Geburtstag“ und „Carl Philipp Emanuel Bach: 300. Geburtstag“. Daneben gilt dem residierenden Komponisten und Klarinettisten Jörg Widmann sowie dem Violisten Frank Peter Zimmermann besondere Aufmerksamkeit. In diesem Jahr jährt sich der Geburtstag des geheimnisvollen Dichters William Shakespeare, um dessen Leben sich bis heute allerhand Spekulationen ranken. Seine Theaterstücke, Themen und Figuren sind als Schauspielmusiken, Lieder, Opern, Ballette und sogar Musicals in die Musikgeschichte eingegangen. So INFO Kartenbestellungen und Programminformationen: Rheingau Musik Festival; Postfach 1125, 65367 Oestrich-Winkel. Karten- und Info-Tel.: (0 67 23) 60 21 70 ➔ www.rheingau-musik-festival.de 27. Juni 2014 | Ausgabe 26/14 unterschiedliche Komponisten wie Charles Gounod, Hector Berlioz, Pjotr Iljitsch Tschaikowski, Sergej Prokofjew und Leonard Bernstein haben sich seiner Dramen angenommen, haben sie zur Oper, zum Oratorium, zur Ouvertüre, zum Ballett und zum Musical verarbeitet. Der Themenschwerpunkt „Liebespaare“ erwächst gleichsam aus dem Shakespeare-Schwerpunkt, entwickelt sich auf dem Festival dann aber in verschiedene Richtungen weiter. Das Rheingau Musik Festival würdigt auch das Werk von Carl Philipp Emanuel Bach mit einigen Sonderkonzerten – Bach-Schwerpunkte sind am 25. Juli „Die Auferstehung und Himmelfahrt Jesu“, am 7. August „Albrecht Mayer, Oboe – I Musici di Roma“ und am 27. August „La Divina Armonia“. Für jede Musik bietet das Festival den passenden Ort. Das ehemalige Kloster Eberbach steht dabei natürlich ganz vorne, bei den kirchlichen Spielorten sollte man aber auch die Abtei St. Hildegard oder St. Stephan in Mainz nicht vergessen. Insgesamt sind es 13 kirchlich geprägte Konzertplätze. Beeindruckend sind natürlich auch die Bühnen im Schloss Johannisberg und Schloss Vollrads. Ob orchestral oder als instrumentaler Solist, ob Chormusik, Gesangsgruppen oder stimmgewaltige Solisten, ob Klassik, Jazz, Moderne, Pop oder Alte Musik – kaum ein anderes Festival bietet ein solchen stilistischen BERNHARD RASPELS Reichtum. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 49 SCHÖNES ZUHAUSE Baisertörtchen 50 Gramm geröstete, gehackte Mandeln 500 Gramm Johannisbeeren 10 Gramm Zimtzucker 20 Gramm Butter Puderzucker Das Rezept für diese Beeren-Baisertörtchen stammt aus dem Buch „So kocht und isst der Gartenbau“. Zubereitung: Das Mark aus der Vanilleschote kratzen und zusammen mit der Schote in die Milch geben. Diese aufkochen und dann etwas ziehen lassen. Brot oder Brötchen in Scheiben schneiden, mit lauwarmer Milch übergießen, kurz quellen lassen. Eier trennen. Die Eidotter mit 50 Gramm Zucker aufschlagen und mit der Brötchen-Masse vermengen. Mandeln, Zitronen- und Orangenabrieb beifügen, ebenso die Johannisbeeren. Eiweiß mit 10 Gramm Zucker steif schlagen, vorsichtig unterheben. Die Masse in eine gebutterte Auflaufform geben, mit Zimtzucker bestreuen und bei 180 Grad Umluft rund 60 Minuten im Ofen backen. Mit Puderzucker bestreuen und heiß servieren. Zutaten: 2 Eiweiß (Größe M) 120 Gramm Zucker 1 Teelöffel Speisestärke einige Tropfen Weißweinessig 300 Gramm Himbeeren und Johannisbeeren 250 Gramm Mascarpone 150 Gramm Magermilchjoghurt 3 Esslöffel Zucker 2 Esslöffel Zitronensaft 100 Milliliter Schlagsahne 1 Esslöffel Puderzucker Zubereitung: Eiweiß steif schlagen. Zucker nach und nach unter Schlagen einrieseln lassen, etwa drei Minuten weiterschlagen. Stärke darübersieben, Essig darüberträufeln, beides kurz unterschlagen. Backofen auf 120 Grad vorheizen. Auf ein mit Backpapier belegtes Backblech mit einem Esslöffel acht Häufchen setzen, in der Mitte jeweils eine flache Mulde formen. Auf der mittleren Schiene zirka zwei Stunden backen. Ofen ausschalten, Baiser eine Stunde darin ruhen lassen. Herausnehmen und mit Papier vom Blech ziehen. Auskühlen lassen und vom Papier lösen. Mascarpone und Joghurt mit Zucker und Saft glattrühren. Sahne steif schlagen und unterheben. Beeren waschen und abtropfen lassen, mit Puderzucker mischen. Kurz vor dem Servieren die Creme auf den Baisers verteilen, die Beeren darübergeben. Süße Hauptspeise Das Rezept für diesen JohannisbeerMichel für sechs Personen stammt von Andreas Lechtenfeld, Küchenchef des Maternushauses. Zutaten: 6 Weißmehlbrötchen oder 6 Scheiben süßen Stuten ohne Rosinen 300 Milliliter Milch Mark einer Vanilleschote 60 Gramm Zucker 3 Eier Abrieb von einer Orange und einer Zitrone Pikante Soße Das Rezept für diese Johannisbeersoße, die sich warm und kalt zu Wild und Geflügel eignet, stammt aus der Broschüre „So schmeckt der Sommer“ der Landwirtschaftskammer NRW. Beerenstark Johannisbeeren sind vielseitig einsetzbar Ihren Namen haben die Johannisbeeren vom heiligen Johannes der Täufer. Um dessen Gedenktag am 24. Juni herum werden die säuerlichen Vitaminbomben nämlich reif. (Foto: Becker) 50 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Zutaten: 300 Gramm rote und 200 Gramm schwarze Johannisbeeren 75 Gramm Zucker Gelierpulver für 500 Gramm Obst 1/2 Teelöffel Salz 2 Teelöffel mittelscharfer Senf Cayennepfeffer Curry 3 Esslöffel Rotwein 2 Esslöffel Weinbrand Zubereitung: Johannisbeeren waschen und entstielen. Zucker mit Gelierpulver unter die Beeren mischen und drei Minuten kochen lassen. Beeren mit Salz und Pfeffer, Senf und Curry, Rotwein und Weinbrand abschmecken. Füllt man die Soße in kleine Gläser mit Schraubdeckel, hält sie sich etwa drei Monate. Ausgabe 26/14 | 27. Juni 2014 KLEINE KIRCHENZEITUNG Dieses Bild zum Sonntagsevangelium kannst Du bunt ausmalen. Es stammt von der Internetseite www.bibelbild.de. Petrus war kein Streber Am 29. Juni feiern wir den Namenstag des „Felsenmanns“ „Was glaubt ihr, wer ich bin?“, fragt Jesus seine Freunde im Evangelium von diesem Sonntag. Was es damit auf sich hat, erklärt Dr. Gunther Fleischer, Leiter der Bibel- und Liturgieschule im Erzbistum Köln. M an könnte fast meinen, dieser Petrus, dessen Namenstag wir am Sonntag zusammen mit dem des Apostels Paulus feiern, sei ein Streber. Jesus stellt seine Freunde vor die Frage: „Für wen haltet ihr mich eigentlich? Was glaubt ihr, wer ich bin?“ Jetzt bloß kein falsches Wort sagen, sonst hat man es sich mit Jesus verdorben. Nur einer traut sich, nämlich Petrus. Und er gibt die absolute Super-Antwort: „Du bist der Messias, der Sohn Gottes.“ Auf den Punkt genau sagt er, dass dieser ganz einfach unter den Menschen lebende Jesus „Gott in Person“ ist. Er nennt auch den richtigen Titel: „Messias“, das heißt „Gesalbter“ Gottes, also der von Gott eingesetzte König über alle Menschen, über die Lebenden und die Toten. Da hört man geradezu die Jünger sich fragen: „Wie kommt Petrus auf diese kluge Antwort? Er ist doch genau so ein einfacher Fischer wie wir anderen Freunde Jesu auch.“ Als würde Jesus diese Frage hören, sagt er: „Das hast du, lieber Petrus, nicht aus dir. 27. Juni 2014 | Ausgabe 26/14 Diese Antwort ist dir von Gott selbst eingegeben.“ Und um zu verdeutlichen, dass es hier nicht um eine besondere Schlauheit des Petrus geht, und um jedes mögliche Strebertum abzuweisen, spricht Jesus diesen Jünger nur an dieser einzigen Stelle im Evangelium mit seinem vollen bürgerlichen Namen an: „Simon Barjona“. Erst hier erfahren wir, dass Petrus gar nicht der ursprüngliche Name des Jüngers ist. Er wird ihm als Ehrenname gegeben. Weil Jesus ihn zum „Felsen“ (griechisch: petra) erklärt, auf dem die Kirche gegründet sein wird, nennt man ihn „Felsenmann“: „Petrus“. Petrus ist ein Ehrenname und bedeutet „Felsenmann“ Sein eigentlicher Name war Simon, Sohn (bar) eines gewissen Jona. Jona war ein alttestamentlicher Prophet, von dem erzählt wird, dass er vor seinem Auftrag, der großen Stadt Ninive ein göttliches Strafgericht anzukündigen, geflohen ist. Am Ende landet er aber doch auf den Straßen Ninives, kündigt das Strafgericht an – und die Bewohner Ninives bekehren sich zu Gott, der das Strafgericht nicht vollstreckt. Mit Jona im Hintergrund gewinnt das Bild des Petrus neue Farben. Er erhält einen großen Auftrag: Fels der Kirche zu sein. Aber schon in den nächsten Sätzen des Evangeliums, die am Sonntag nicht mehr gelesen werden, heißt es, dass er Jesus von seinem Weg abbringen will, nach Jerusalem zu gehen und den Kreuzestod auf sich zu nehmen. Menschlich ist das sehr verständlich. Aber vom Glauben her bedeutet dies wie bei Jona, sich dem Willen Gottes zu verweigern. Das gilt erst recht, wenn Petrus später in Jerusalem, während man Jesus zum Tode verurteilt, dreimal behauptet, Jesus nicht zu kennen und nichts mit ihm zu tun zu haben. Er hat Angst, dass man vielleicht auch ihn tötet. Er ist alles andere als ein „Streber“. Obwohl Petrus sich mehrfach Gott widersetzt, wird er zum Oberhaupt der ersten Gemeinde von Jerusalem. In Rom wird er sogar Jesus im Kreuzestod nachfolgen und tatsächlich zu der Gestalt, auf die die Päpste sich zurückführen. Papst Franziskus ist der Petrus von heute. Petrus wird zu dem Felsen, der auf den eigentlichen Felsen verweist: auf Jesus Christus. Dieser Weg des Petrus ist so „unglaublich“ wie das Geschick des Jona, der trotz Versagens zu einem erfolgreichen Propheten und Umkehrprediger wurde. Gott hat offensichtlich in jeden Menschen die Möglichkeit gelegt, zu Gottesboten zu werden. Das ist ebenso unglaublich wie ermutigend GUNTHER FLEISCHER – für jede und jeden. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 51 FAMILIE Zeit füreinander Bei einem Paarseminar beleben fünf Paare ihre Beziehung „Zeit für uns“ – unter diesem Motto stand ein Paarseminar der Ehe-, Familienund Lebensberatung Wuppertal. Ein Wochenende lang haben sich im Tagungshaus „Maria in der Aue“ fünf Paare mit ihrer Beziehung beschäftigt, sie belebt und neu entdeckt. Fünf Paare, die einander zuvor nie gesehen haben, sitzen in einem Stuhlkreis. Die jüngsten Teilnehmer sind 27 Jahre, der älteste 56 Jahre alt. Sie werden die nächsten drei Tage miteinander verbringen, weil sie eines verbindet: Sie wollen mit ihrem Partner exklusiv Zeit verbringen, sich miteinander sehr bewusst befassen, ihre Paarbeziehung beleben, neu entdecken und vielleicht sogar Konflikten auf den Grund gehen, die sie voneinander entfernen. Zwei erfahrene Berater, eine Frau und ein Mann, begleiten sie dabei, geben ihnen Impulse und moderieren Gespräche der Paare und in der Gruppe. Übungen, die „Kopf, Herz und Hand“ anregen, runden das Seminar ab. Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft Am Anfang lenken die Paare ihren Blick auf die Vergangenheit. Sie erzählen davon, wie sie sich kennengelernt haben, geraten ins Schwärmen und stecken die anderen mit ihrer lebendigen Erinnerung an diese Zeit der glühenden Verliebtheit an. Der nächste Schritt ist die Auseinandersetzung mit der Gegenwart. Wo stehen wir jetzt? Was lähmt uns? Wo stoßen wir immer wieder an unsere Grenzen? Die Paare erzählen sich gegenseitig von ihren „Beziehungsgärten“, die sie vorher gemalt haben. Manche Gärten sind licht und bunt, in anderen droht ein großer Misthaufen die sprießenden Blumen zu verdrängen. In einem Garten hüpfen Kinder zwischen Bäumen, in einem anderen hat sich das Paar beinahe aufgelöst. Dieser Tag ist intensiv. Manch einer erzählt später vor dem Forum, was er seinem Partner schon lange nicht mehr gesagt hat – vielleicht sich selbst nicht einmal eingestanden hat. Die Atmosphäre ist geprägt von Offenheit und einem großen Maß an Vertrauen. In der Gruppe entsteht eine Dynamik, die, von den Beratern begleitet, alle überrascht und mit Dankbarkeit erfüllt. Nach einem vorzüglichen Abendessen auf der sonnigen Terrasse mit Blick auf die Zeit für Zweisamkeit: ein Paar im Gespräch miteinander. dichten Wälder des Bergischen Landes kommen alle noch einmal zusammen. Bei einer Übung kommen sich die Paare sehr nah. Einander eng gegenübersitzend dürfen sie in die Betrachtung ihres Partners versinken, angeleitet von den Worten der Berater. Sie haben „Zeit für sich“, viel mehr als das im üblichen Alltagstrubel möglich ist. Für viele ist das ein besonders berührendes Erlebnis. Der letzte Tag steht im Zeichen der Zukunft. Die Frauen und Männer formulieren für ihr Gegenüber und vor der Gruppe, was sie sich vorgenommen haben. Voller Herzlichkeit geben die Zuhörer ihnen anschließend ihre Wünsche mit auf den Weg. Diese Tage haben gutgetan Als das Wochenende zu Ende geht, herrscht Einigkeit: Diese Tage haben gutgetan. Manchen steht vielleicht noch ein Weg bevor, eine Paarberatung oder ein Kommunikationstraining. Andere sind erfüllt von dem Gefühl, die Quellen ihrer Paarbeziehung wieder zum Sprudeln gebracht zu haben. Sie schauen ihren Partner jetzt wieder öfter verliebt an, sind aufmerksamer geworden und dankbarer. Sie sind einander nahe gekommen. Das Tagungshaus „Maria in der Aue“ ist der ideale Ort für dieses Angebot. Umgeben 52 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de (Foto: Albrecht E. Arnold) von nichts als idyllischer Landschaft, versorgt mit gutem Essen und untergebracht in angenehmen Zimmern, können sich die Paare ganz auf sich konzentrieren. Zwischen den Seminareinheiten bleibt genug Zeit für Spaziergänge, Schwimmbad oder Sauna. Wer mag, trifft sich abends auf der Terrasse oder in der Schänke zum Tagesausklang. Kopf, Herz und Hand kommen voll auf ihre Kosten – der Bauch natürlich auch – und es ist kaum vorstellbar, nicht wieder hierher ANNA PAPATHANASIOU zurückzukehren. INFO Die zwölf Beratungsstellen für Ehe-, Familien- und Lebensberatung (EFL) im Erzbistum Köln bieten Beratung für Paare und Einzelpersonen mit persönlichen, familiären und partnerschaftlichen Krisen und Konflikten an. Außerdem gibt es die Möglichkeit der Onlineberatung per E-Mail und Chat. Darüber hinaus veranstalten die Beratungsstellen Gruppenangebote, Vorträge oder Infoabende zu Paarkommunikation, ungewollter Kinderlosigkeit, Trauer, Trennung, Spiritualität und vielen weiteren Themen. ➔ www.ehe-familien-lebensberatung.de Ausgabe 26/14 | 27. Juni 2014 FIT DURCHS LEBEN Bewegung ist gut für den Glauben Spirituelles Laufen: Sich mit Gott und der Welt eins fühlen D as Spirituelle Laufen hat mir sehr gut getan“, sagt Ulrike Kraus, und Martin Hanker ist erstaunt, wie man übers Laufen ins Gespräch kommen kann. Beide sind der Einladung der Männerseelsorge und der DJK gefolgt, an einem spirituellen Lauftraining teilzunehmen. „Rein äußerlich gibt es keinen Unterschied“, sagt Dr. Frank Hofmann, „aber wer die meditative Seite des Laufens INFO Informationen zum Spirituellen Laufen mit Trainingsplan im Internet: ➔ www.spirituelles-laufen.de Kurse und Lauftreffs bietet die DJK an: ➔ www.djkdvkoeln.de genießen möchte, sollte seinen sportlichen Ehrgeiz zügeln“, rät der Journalist, Buchautor und Trainer für Spirituelles Laufen aus Hamburg. Die Bewegung müsse so leichtfallen, dass man dabei nicht dauernd mit seinem Körper, mit seiner Atmung oder mit Messinstrumenten beschäftigt sei. Wer dann den Lauf mit einem Gebet oder einer Bibelstelle beginne, werde sich wundern, wie das Laufen verändere. „Sie werden Ihre Umgebung, die Natur mit ganz anderen Augen sehen“, sagt Hofmann und ergänzt: „Nach 90 Minuten werden Sie über Dinge nachdenken, die Ihnen im Traum nicht einfallen.“ Laufen oder in Bewegung sein löse im Körper viele positive Effekte aus. Laufen sei eine Energiequelle für Körper und Geist. „Nutzen Sie diese körperliche und geistige Kraftquelle auch für eine Begegnung mit Gott“, gibt der Lauftrainer den Teilnehmern mit auf den Weg. Laufen und Christ sein habe viel miteinander gemeinsam. „Die Bibel ist kein Buch des Zurruhesetzens, sondern der ständigen Aufforderung, aufzubrechen, sich in Bewegung zu setzen“, so Hofmann. So habe Gott Abraham gut 2000 Kilometer durch den Nahen Osten geschickt, Paulus habe von seinen 30 000 Reisekilometern Dr. Frank Hofmann. gut ein Drittel zu Fuß zurückgelegt. Eine Studie der Kölner Sporthochschule belege, dass Laufen und Beten „nahe Verwandte“ seien. Dort heiße es: „Laufen und Beten, beides sind Tätigkeiten, in denen man ganz aufgehen kann und wir uns ganz mit uns selbst, mit Gott und der Welt eins fühSIEGBERT KLEIN len.“ Acht Männer und zwei Frauen nahmen das Angebot der Männerseelsorge und der DJK an, das spirituelle Laufen an einem Tag kennenzulernen. 27. Juni 2014 | Ausgabe 26/14 (Fotos: Klein) www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 53 RÄTSEL Wer das ist, sollte keine Angst vor großen Tieren haben. Die Lösung zeigen wir nächste Ausgabe. Die Lösung aus Nr. 25 sehen Sie in der Rätselmitte. 54 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 26/14 | 27. Juni 2014 BUNTE SEITE Sagt ein Arzt auf einer Party: „Fußball ist ein ungemein Völker verbindender Sport! Nach dem WM-Spiel habe ich fünf Spieler verbinden müssen...“ Ärztin zum Fußballspieler: „Es ist mir peinlich, dass ich das ansprechen muss: Aber der Scheck, den Sie mir beim letzten Mal gegeben haben, ist zurückgekommen.“ Kontert der Spieler: „Meine Muskelverletzung, die Sie behandelt haben, leider auch.“ „Ihr Kaffee ist wirklich hervorragend“, sagt der Gast zur Hausfrau. Die antwortet geschmeichelt: „Den hat mein Mann aus Brasilien mitgebracht.“ – „Ist ja toll, und warm ist er auch noch!“ Ein Mann kommt betrunken um vier Uhr morgens heim. Im Flur steht seine Frau, wü- 27. Juni 2014 | Ausgabe 26/14 „Was soll das heißen ... Sie haben bisher nur Filme geschnitten?!“ (Cartoon: Jakoby) tend, mit einem Besen in der Hand. Fragt er: „Bist du am Putzen oder fliegst du weg?“ unser Sohn wollte ein Haustier.“ – „Und was habt ihr jetzt?“ – „Ein Schaf.“ Erzählt die eine Freundin der anderen: „Mein Mann wollte einen neuen Rasenmäher und „Es ist noch nicht aller Klage Abend“, sagte der Rechtsanwalt und ging in die Berufung... www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 55 BERICHT Baustelle des Studios. (Fotos: Bodin) Mit dem Evangelium auf Sendung Erzbistum Köln fördert katholisches Radio im afrikanischen Malawi R adio Alinafe steht auf einem einfachen Blatt Papier an der Tür zum Studio des katholischen Hörfunksenders in Lilongwe, der Hauptstadt von Malawi/Ostafrika. Im Moment ist alles ein Provisorium. Der Sendebetrieb aber läuft und ist der ganze Stolz von Father Gabriel Jana, Bischofssekretär im Erzbistum Lilongwe und Leiter von Radio Alinafe. Das bisherige Studio ist eine Baustelle. Dachstuhl und Dach werden erneuert. Möglich wurde die notwendige Renovierung durch eine Förderung über 20 000 Euro des Erzbistums Köln. Mischpult, Mikrofone, schon etwas ältere Computer und eine umfangreiche CDSammlung sind derzeit im provisorischen Studio im Nachbargebäude untergebracht. Dahinter ragt der Sendemast in den Himmel. Alles ist mit Planen abgedeckt, um die Technik vor dem Staub der nahen Baustelle zu schützen. Gesendet wird dennoch wie gewohnt, von 7 bis 22 Uhr. Danach übernimmt das Nachtprogramm des katholischen Radionetzwerks. Bibellesungen, Katechesen, Nachrichten, Musik und Beiträge zu Themen, die etwas mit dem Alltag der Menschen in Malawi zu tun haben, wie etwa Landwirtschaft oder Gesundheit, gehören zum Sendeprogramm. Damit erreicht der Sender auch viele Hörer, die nicht katholisch sind. „Die Konkurrenz im Radio ist groß und ein ansprechendes Programm wichtig“, weiß Father Gabriel Jana. Nach seinen Angaben sendet Radio Alinafe fast für die gesamte Zentralregion von Malawi und hat etwa drei Millionen Hörerinnen und Hörer. Landesweit konkurriert der Sender mit 46 weiteren Radiostationen, viele davon werden von religiösen Gemeinschaften betrieben. Radio Alinafe ging 2002 erstmals auf Sendung. Erzbischof Tarcisius Gervazio Ziyaye unterstützt die Arbeit des Radiosenders, wo er kann. Denn Radio ist ein wichtiges Medium in Malawi, das zu den ärmsten Ländern der Welt gehört. Das Hörfunkprogramm kann auch in Father Gabriel mit Erzbischof Tarcisius Gervazio Ziyaye vor der Tür des provisorischen Studios. 56 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de den Dörfern empfangen werden, wo es meist weder Fernsehen noch Zeitung oder Internet gibt. Für Father Gabriel Jana ist der Hörfunk eine gute Möglichkeit, das Evangelium zu verbreiten. Radio Alinafe sendet täglich 15 Stunden Programm. Dazu gehört auch die Übertragung von Gottesdiensten. Für die Arbeit im Sender konnte Father Gabriel 30 freiwillige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewinnen, die zusammen mit ihm und drei angestellten Redakteuren das Programm gestalten. Angeleitet werden die Freiwilligen von den Redakteuren. Father Gabriel würde sie gerne noch mehr qualifizieren und auch neue Freiwillige anlernen. Dafür sucht er Förderer, die ein regelmäßiges Training und die erforderliche Technik finanzieren können. „Alle hier sind sehr engagiert, aber mit nur drei Redakteuren ist der Sendebetrieb eigentlich kaum zu schaffen“, sagt er. Das vor fünf Jahren mit Mitteln des katholischen Missionswerks Missio eingerichtete Studio habe inzwischen leider zu wenige Arbeitsplätze. In der aktuellen Umbauphase sei natürlich alles noch schwieriger. Father Gabriel freut sich aber darauf, bald das renovierte Studiogebäude nutzen zu können. Dann möchte er die täglichen Gottesdienste aus der Kirche der Klarissen von nebenan über Radio Alinafe übertragen. So können die Gläubigen in der Stadt sowie besonders die vielen Menschen in den Dörfern mit Lehmhütten und Strohdächern die Gottesdienste der Ordensschwestern MICHAEL BODIN am Radio miterleben. Ausgabe 26/14 | 27. Juni 2014