Natasha Walter: Living Dolls – Warum junge Frauen heute lieber

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Natasha Walter: Living Dolls – Warum junge Frauen heute lieber
VLV BE3II Geschlechtssensibles Leiten in Sportgruppen, Teams und Organisationen
Abt. E/350619
SS2011
Leitung: Mag. Manfred Brandfellner
Natasha Walter: Living Dolls – Warum junge Frauen heute lieber schön als
schlau sein wollen
Natasha Walter beschäftigt sich in ihrem Buch mit dem Thema Sexismus.
Geschlechtstypisches Verhalten, Rollenerwartungen an die Geschlechter, Bekleidung und
Spielzeug für Mädchen und Buben, Liebe, Glamour Modeling, Sex, Lap- und Poledance,
Stripperinnen, Prostituierte, Arbeit im Haushalt, Erziehung der Kinder, Frauen in
Führungspositionen und Männer im Haushalt und in der Kindererziehung sind Themen vieler
Wissenschaftler, die versucht haben, Gründe für die Unterschiede in den obengenannten
Merkmalen zu finden. Sie hinterfragt kritisch, ob Männer und Frauen tatsächlich biologisch
determinierte Unterschiede aufweisen, oder ob diese aufgrund der Sozialisation
hervorgerufen werden.
Einige Psychologen, Neurowissenschaftler und Physiologen meinen angeborene
Unterschiede aufgrund unterschiedlicher Hirnaktivität, hormoneller Gegebenheiten oder
evolutionsbedingter Prozesse erklären zu können. Es gibt viele populärwissenschaftliche
Publikationen über das Anderssein von Männern und Frauen, die jedoch nur Halbwarheiten
darstellen, da sie nur einseitig recherchieren. Studien, deren Ergebnis keinen signifikanten
Unterschied im Verhalten zwischen Geschlechtern liefern oder gar Ergebnisse, die landläufig
als männlich bekannte Eigenschaften bei Frauen oder als weiblich bekannte Eigenschaften
an Männern entdecken, werden nicht beachtet und somit auch nicht publik. Außerdem ist bei
all den Studien, die einen Unterschied aufweisen, nicht nachgewiesen, ob dieser tatsächlich
angeboren ist, oder ob er durch Stereotype im Zuge des Sozialisierungsprozesses provoziert
wurde.
Mädchen werden gerne als Prinzessinnen dargestellt. Sie seien ruhig, intelligent, präferieren
die Farbe Rosa in all ihren erdenklichen Farbtönen, sind schüchtern, einfühlsam, sensibel
und spielen mit Puppen. Buben hingegen sind wilde Kerle, die nicht ruhig sitzen können, sich
ständig balgen, oft brummig sind, gerne mit anderen Buben wetteifern, sich mit Spielen und
Spielzeug abgeben, die Systematik und logisches Denken verlangen und nichts mit Puppen
spielen zu tun haben. Kurz gesagt: Mädchen und Frauen seien gefühlsbezogen, sozial und
kooperativ, Buben und Männer sachbezogen.
An Kleidung, Spielzeugen, Kinderzimmereinrichtungen und Filmen kann man klar erkennen,
welche für Buben und welche für Mädchen sind. Rosa, glitzernd, zauberhaft mit Prinzessinen
und Feen verziert im Gegensatz zu blau, rot, wild, kämpferisch mit Superhelden bestückt.
Einige Wissenschaftler meinen auch hier wieder in den Genen festgelegte Vorlieben der
Geschlechter zu finden. Deshalb findet man eine Fülle an bekanntem Spielzeug in einer
Ausführung für Mädchen und einer für Buben.
Weiters widmet sich Walter den Themen Stripperinnen, Pornographie und Prostituierte.
Durch Sängerinnen, Models und Schauspielerinnen wird Lapdance, Poledance und Strippen
ständig in den Medien gezeigt. Durch die Flut an Bildern, die uns täglich überrollt, sind sie zu
etwas Normalem geworden. Ist jemand nicht dieser Meinung, gilt er oder sie als prüde.
Pornographie hat sich vor allem durch das Internet immens schnell und weit verbreitet.
Leider kommen auch oft Jugendliche schon sehr früh ungewollt durch Werbungen und
Popups auf Internetseiten in Kontakt mit Pornographie. Der Großteil pornographischen
Filmmaterials widerspiegelt ein menschenverachtendes Frauenbild durch die Dominanz der
Männlichkeit beim Sex, Demütigung und Gewalt kommen häufig vor. Durch zahlreiche
Bücher, in denen Pornographiedarsteller und Prostituierte ihr Leben und ihre Arbeit
dokumentieren ist diese Erfahrung der breiten Masse zugänglich und auch somit ein klein
wenig „normaler“. Gespräche mit Betroffenen haben jedoch ergeben, dass Prostitution
keineswegs „normal“ ist. Frauen verkaufen ihren Körper an Kunden, trennen Sex und
Gefühle, ignorieren ihre eigenen Bedürfnisse um die ihrer Kunden zu befriedigen und sind
sehr oft Demütigung und Gewalt ausgesetzt.
Pamela Palfy 0726969