Infos und Mitteilungen der Ingenieurkammer Thüringen / Forum
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Infos und Mitteilungen der Ingenieurkammer Thüringen / Forum
DIB THÜRINGEN IngenieurBlatt regional Nummer 6 / 2003 Infos und Mitteilungen der Ingenieurkammer Thüringen / Forum Thüringer Ingenieure Quo vadis Ingenieurkammer Die Fakten Wird das Jahr 2003 in Deutschland ein Jahr der Reformen und welche Möglichkeit hat die Ingenieurkammer Thüringen den Prozess zu beeinflussen? Kurzfristig und dringlich ist die Umsetzung der Musterbauordnung in geltendes Landesrecht. Nach grundlegender Diskussion und einer gemeinsamen Stellungnahme mit der Architektenkammer und mit den interessierten Berufsverbänden zum vorliegenden Referentenentwurf wird die Ingenieurkammer die Umsetzung der abgestimmten Vorschläge aktiv begleiten. Ein bisher kontrovers diskutiertes Problem ist die Einbindung der Energieeinsparverordnung (EnEV) in die Bauordnung. Über Listenführung und fachliche Standards für die Eintragung werden mit den zuständigen Ministerien (TIM, TMWAI), der Architektenkammer und den Fachverbänden Gespräche über einen möglichen Konsens verhandelt. Auch die Novellierung des Ingenieurkammergesetzes und die Umsetzung der Mustersachverständigenordnung steht an, wobei die in Thüringen praktizierte gemeinsame Bestellung der Sachverständigen durch die Industrie- und Handelskammer sowie die Architekten- und Ingenieurkammer auch zukünftig beibehalten werden soll. Wesentlich schwieriger in der Sache und folgenschwerer für Architekten und Ingenieure sind die im Masterplan des Bundeswirtschaftsministers (BMWA) Clement vorgesehenen Statusänderungen der HOAI. Die Ingenieurkammer Thüringen unterstützt jede Initiative der Bundesingenieurkammer und des AHO zum Erhalt der HOAI und entwikkelt eigene Initiativen, um auf Länderebene eine massive politische Unterstützung für die Beibehaltung des Gesetzescharakters der HOAI zu bekommen. Über diese Aktivitäten wird der Vorstand die Mitglieder der Ingenieurkammer permanent unterrichten.Weitere Schwerpunkte der Kammerarbeit 2003 sind aus meiner persönlichen Sicht für eine langfristige Existenzsicherung unserer Mitglieder unerlässlich: · Die Unterstützung und Förderung von Netzwerken · Auslandsaktivitäten und Informationen zur möglichen Förderung · Öffentlichkeitsarbeit und die Aufbereitung von berufsrelevanten Informationen · Wettbewerbe für Ingenieure · Qualitätssicherung und Zertifizierung · Qualität der Aus- und Weiterbildung, Ingenieurnachwuchs · Anspruchvolle Ingenieurleistungen sind Beiträge zur Baukultur Eine mittelfristige Belebung der deutschen Bauwirtschaft, wie noch im Januar 2001 hoffnungsvoll für das Jahr 2003 prognostiziert, ist nicht zu erwarten. Vielmehr werden sich auch in diesem Jahr aufgrund der dramatischen Haushaltsdefizite von Bund, Ländern und Kommunen, die Bauinvestitionen weiter verringern. Seit 1994 ist der Anteil der Bauinvestitionen am Bruttoinlandprodukt kontinuierlich von ca. 14,9% auf ca. 10,9 % im Jahre 2002 gesunken und die Anzeichen sprechen dafür, dass dieser Trend auch im Jahre 2003 weiter anhält. In den neuen Ländern ist der Schrumpfungsprozess der Bauwirtschaft für den geringeren Bruttowertschöpfungszuwachs der letzten Jahre verantwortlich. Und das, obwohl nach dem IKB. Branchenbericht für die Bauindustrie der Deutschen Industriebank aus dem Jahre 2001 die realen pro-Kopf-Bauinvestitionen in Ostdeutschland (ca. 4150 •/ (cap×a) im Jahre 1999 noch ca. 150 % über den Vergleichswerten der alten Bundesländer (ca. 2650 •/(cap×a) lagen. -1- Fazit: Langfristig können wir in Thüringen nicht auf einen neuen „Bauboom“ hoffen. Die Realität ist, wir müssen uns prognostisch auf weiter sinkende Bauinvestitionen einstellen. Die Konsolidierung der Bauwirtschaft wird sich langfristig auf einem niedrigeren investiven Niveau einstellen. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass gegenwärtig im Osten noch erheblicher Investitionsbedarf im Infrastrukturbaubereich besteht. Die Chancen Welche Möglichkeiten bieten sich für die planerisch tätigen Ingenieurinnen und Ingenieure an, unter den gegenwärtigen und zukünftigen Bedingungen eine auskömmliche Betätigung zu finden: · Die Ausweitung der Betätigungsfelder z.B. durch Gebäudemanagement (Facility Management), Einbindung erneuerbarer Energien und ökologischer Aspekte unter dem Stichwort Nachhaltigkeit und die Zertifizierung für die Kernkompetenzen. · Innovative Dienstleistungen und Produktentwicklungen. Ich behaupte, dass in der gegenwärtigen historisch schwierigen Wirtschaftslage die innovativen Lösungen gegenüber konventionellen Angeboten marktwirtschaftlich nachweisbare Vorteile haben. · Das Agieren und Akquirieren mit poten ten Partnern auf Auslandsmärkten. Qualität wird sich auf Dauer durchsetzen. Aber ebenso kann ohne Eigeninitiative und unternehmerisches Geschick kein Ingenieurbüro bestehen. Die unverzichtbare Aufgabe der Kammern ist es, die notwendigen Randbedingungen für eine freie Berufstätigkeit auszuloten und zu fixieren sowie diese bei den politischen Entscheidungsträgern durchzusetzen. Präsident Prof. Storm DIB THÜRINGEN 6 / 2003 Thüringen-Ausstellung 2003 Die Ingenieurkammer Thüringen war mit eigenem Stand dabei In Erfurt wurde am 5. April die dreizehnte Thüringen Ausstellung eröffnet. Bis zum 13. April präsentierten sich Aussteller aus der Wirtschaft, Institutionen, Parteien, Organisationen mit ihren Angeboten. Für uns war es wichtig, mit den Besuchern ins Gespräch zu kommen. Wir wollten die Begriffe wie Baukultur, HOAI, Beratender Ingenieur, kompetente Bauplanung, EnEV 2002, Ingenieurpreis 2002, Energiesparpreis Unser Stand E18 in Halle 2 hatte technisch und optisch alles für eine gute Arbeit. 2002, Brückenbauwerke in Thüringen, Ausbildungsstätten für Baufachleute, Ingenieurkammer Thüringen bekanntmachen. Das hat alles mit unseren Mitgliedern zu tun. mationen oder waren durch aktuellen öffentlichen Diskussionen im Gespräch. 150 machten mit. Zwei Drittel haben alles richtig beantwortet. Alle Gewinner wurden öffentlich am Stand ermittelt. Als 1. Preis war ein Gutschein im Werte von 60 EUR für ein Essen zu Zweit in der Hohen Lilie zu Erfurt ausgelobt. (30 EUR davon vom Chef des Hauses gesponsert. Vielen Dank!). Der zweite Preis bestand in einem Gutschein im Werte von 25 EUR für einen Kinobesuch in der CineStar-Kette, deutschlandweit einlösbar. Der Gewinner des dritten Preises bekam einen Büchergutschein im Wert von 20 EUR. Die Preise vier bis zehn waren ein Bildband über Erfurt. Wir hatten ein Quiz als Preisausschreiben am Stand vorbereitet. Zehn Fragen zu den o.g. Komplexen waren zu beantworten (multiple choice). Durch ein paar knifflig eingebauten Fakten kam es meistens zu einem Gespräch. Unsere Besucher machten zahlreich mit, und es entstand immer ein persönlicher Eindruck mit viel Spass am Rande. Niemand sollte hier das Abitur nachmachen! Alle Fragen bezogen sich auf am Stand vorhandenen Infor- Gespräch im TMLNU Treffen mit Minister Sklenar Am 14.04.2003 hat Herr Minister Dr. Sklenar den Präsidenten und Geschäftsführer im Landwirtschaftsministerium zu einem Gespräch empfangen. Neben der Hochwasserproblematik wurden die Themen erneuerbare Energien, Dorferneuerung und Umweltschutz diskutiert. Der Präsident regte eine enge Zusammenarbeit des Ministeriums an und verweist auf die Potenziale unserer Ingenieurbüros. Dabei wurde die Integration von planerischen Leistungen im Umweltbereich und im präventiven Hochwasserschutz, sowie in der Simulation von gefährdeten Regionen durch eine Kooperation mit Ingenieuren der Kammer besonders angeregt. Der Minister bekräftigte eine Kooperation und unterstrich die Bedeutung der Biogasanlagen im Freistaat. Zukünftig wird die Ingenieurkammer den engen Kontakt zu den Referaten des Ministeriums ausbauen. Vg -2- Vielleicht wurde der Gewinner des ersten Preises von einer zukünftigen Ingenieurin gezogen? Alle Gewinner wurden von der Geschäftsstelle der Ingenieurkammer schriftlich benachrichtigt und bekamen den Preisgegenstand zugesandt. Herzlichen Glückwunsch und danke für’s Mitmachen. Die Gewinner sind: Dachdeckermeister Nico Röser aus Großbreitenbach Frau Ingeburg Bruder aus Thal Herr Jörg Oelsner aus Molsdorf Herr Horst Herrmann aus Rudolstadt Herr Florian Arnotz aus Erfurt Frau Leonore Dempe aus Hörselgau Herr Dipl.-Ing. Stephan Poppe aus Ingersleben Frau Hedwig Biener aus Kleinmölsen Herr Julian Thiel aus Katzhütte Frau Madeleine Kühn aus Erfurt ez DIB THÜRINGEN 6 / 2003 Thüringen-Ausstellung 2003 Symposium und Vertreterversammlung Symposium Die Ingenieurkammer Thüringen nutzte ihre Präsenz auf der Thüringen Ausstellung und veranstaltete ein Symposium. Wir hatten es lange vorher angekündigt und es wurde gut besucht. Das Vortragszentrum in der Halle 2 bot etwa Platz für 30 Teilnehmer. Am 10. April standen von 13.30 bis 16.30 Uhr vier Themenkomplexe zum Vortrag und zur Diskussion: · Aktueller Stand der EnEV 2002 mit Anleitungen zum praktischen Handeln · HOAI - VOB - VOF Stand der Novellierung - Die Vergabepraxis · Aktuelle Versicherungsfragen für das Ingenieurbüro · Erfolgreiches Marketing für das Inge nieurbüro: Kontakte - Präsentation – Datensicherheit Prof. Storm eröffnet das Symposium und wünschte allen Teilnehmern eine gute Diskussion zu den nachfolgenden Themen. Herr Dipl.-Physiker Reiner Maschke, Energieberater und Fachplaner, Vorsitzender des Landesfachverbandes Energieberatung Thüringen e.V. und Herr Dipl.-Ing.(FH) Heinz Lindner, geschäftsführender Gesellschafter ITD GmbH & Co. KG trugen über das Thema „EnEV 2002“ vor. Herr Diplom-Betriebswirt (FH) Maik Vierling ist als Geschäftsführer der Ingenieurkammer Thüringen Mitglied des Vergabegremiums des Staatsbauamtes. Er kennt die speziellen Anforderungen, die an die Wettbewerber gestellt werden. Herr Dipl. Ing. Ulf Greiner Mai arbeitet seit 1998 als Sachverständiger für Honorare. Als Mitglied des HOAI-Ausschusses der Kammer steht er natürlich im Thema, das gegenwärtig so umstritten diskutiert wird. Vizepräsident Dr. Bödelt leitete auch dieses Mal traditionsgemäß diese 1. Vertreterversammlung des Jahres 2003. Herr Gerd Schrader ist seit 01.07.1993 Niederlassungsleiter der UNIT Versicherungsvermittlung für Verbände + Industrie GmbH, Niederlassung Erfurt. Von Beginn an hat sich die UNIT auf die Betreuung von Beratenden Ingenieuren spezialisiert. Die Haftung der Ingenieure in Deutschland nach der Schuldrechtsreform bringt einige Besonderheiten. Schwerpunkt war der Bericht des Präsidenten Prof. Storm für den Zeitraum November 2002 bis März 2003 über die Arbeit des Vorstandes. Sie können diesen als PDF sehr detailreich in unserer Internetseite nachlesen. Herr Dr. Jochen Kummer ist Geschäftsführer der agenos GmbH. Sein Ingenieurbüro für Programmentwicklung entwickelte Win32-Applikationen, Internetlösungen mit Datenbankanbindung im Bereich eCommerce und andere webbasierende Anwendungen. Herr Jörg Nürnberger betreut seit vielen Jahren erfolgreich und verantwortungsvoll Kunden der agenos GmbH im Bereich Software, Support und Weiterbildung. Der Schwerpunkt seiner Arbeit liegt vordergründig in der Leitung eines Teams von Mitarbeitern im Bereich Consulting und Training. Die agenos TeamServices sind das Werkzeug für eine effiziente Kooperation über das Internet. So gelingt es, komplexe Projektabläufe mit minimalem Aufwand zu koordinieren. Projektgruppen können gemeinsame Arbeitsbereiche zur Informationssuche, zum Meinungsund Erfahrungsaustausch sowie zur dokumentbezogenen Kooperation ausnutzen. Vertreterversammlung Die Ingenieurkammer Thüringen nutzte die Thüringen Ausstellung, um ihre Vertreter am Donnerstag, 10. April, zur ersten Tagung in diesem Jahr zu bitten. -3- Prof. Storm begleitet mit persönlichen Kommentaren seinen Bericht, aufgebaut als Power-Point- Präsentation . . Der Bericht des Schatzmeisters zum Haushaltsjahr wies aus, dass durch Sponsoring, erhöhte Eigenleistungen durch die Geschäftsstelle und durchdachtem Einsatz der Mittel die angebotenen Leistungen erhöht und verbessert werden konnten und sogar eine Rücklagenerhöhung erwirtschaftet wurde. Wie schon immer bestätigte der Bericht der Rechnungsprüfer auch dieses Mal eine fachgerechte Buchhaltung der GS. Die Vertreterversammlung stimmte allen Tagesordnungspunkten zu. Wichtig waren noch Hinweise auf die Ende des Jahres anstehenden Wahlen eines neuen Vorstandes und Präsidenten. Siehe dazu die Hinweise auf Seite 4. ez DIB THÜRINGEN 6 / 2003 Rechtsinformation Zur Berücksichtigung vorhandener Bausubstanz bei den anrechenbaren Kosten Obschon der für Bausachen zuständige 7. Zivilsenat des Bundesgerichtshofes (BGH) mit seinem Urteil vom 27.02.2003 - Az. VII ZR 11/02 - die Revision eines Tragwerkplaners gegen ein Urteil des OLG München zurückgewiesen hat, bringt es endlich zugunsten der Ingenieure nötige Klarheit in einem bislang äußerst streitträchtigen Bereich der Honorarabrechnung. Es geht dabei um die Frage, inwieweit vorhandene Bausubstanz, die technisch oder gestalterisch mitverarbeitet wird, bei den anrechenbaren Kosten gemäß § 10 Abs. 3 a HOAI bzw. § 62 Abs. 3 HOAI zu berücksichtigen ist. Die Revision des Tragwerkplaners scheitert zwar und damit auch seine Klage auf weiteres Honorar für Grundleistungen der Phasen 5 und 6 des § 64 Abs. 1 HOAI. Grund hierfür ist jedoch alleine, dass von ihm in diesem Leistungsbereich die vorhandene Bausubstanz nicht technisch oder gestalterisch mitverarbeitet worden ist. Dies hatte ein in der Vorinstanz eingeholtes Sachverständigengutachten ergeben. Der BGH hat hierzu in seiner Entscheidung folgende Leitsätze formuliert: Gleichwohl bringt diese richtungsweisende Entscheidung des BGH viel Positives für die Mitglieder der Ingenieurkammer Thüringen. Es wird entschieden, dass vorhandene Bausubstanz immer angemessen zu berücksichtigen ist, sobald und soweit der Ingenieur diese technisch oder gestalterisch mitverarbeitet hat. Die unglückliche Formulierung zum Schriftformerfordernis in § 10 Abs. 3 a HOAI steht dem nicht entgegen. Damit ist also auch eine Honorarberechnung möglich, die bei den anrechenbaren Kosten die vorhandene Bausubstanz angemessen berücksichtigt, wenn hierüber bei Abschluss des Ingenieurvertrages keine schriftliche Vereinbarung getroffen worden ist. a) Vorhandene Bausubstanz, die technisch oder gestalterisch mitverarbeitet wird, ist bei den anrechenbaren Kosten gemäß § 10 Abs. 3 a HOAI, § 62 Abs. 3 HOAI angemessen zu berücksichtigen. Dabei kommt es insbesondere auf die Leistung des Architekten oder Ingenieurs für die Mitverarbeitung an. b) Hat der Architekt oder Ingenieur bei den Grundleistungen einzelner Leistungsphasen vorhandene Bausubstanz nicht technisch oder gestalterisch mitverarbeitet, ist es nicht angemessen, diese Bausubstanz insoweit bei den anrechenbaren Kosten zu berücksichtigen. Das Prinzip der aufwandsneutralen Anrechenbarkeit von Kosten ist insoweit von der HOAI aufgegeben. c) Das Schriftformerfordernis in § 10 Abs. 3 a HOAI ist keine Anspruchsvoraussetzung. Der Architekt oder Ingenieur kann unter den Voraussetzungen des § 10 Abs. 3 a, 1. Halbsatz HOAI auch dann, wenn eine schriftliche Vereinbarung scheitert, sein Honorar nach anrechenbaren Kosten berechnen, bei denen die vorhandene Bausubstanz angemessen berücksichtigt ist. Im Streitfall muss das Gericht darüber entscheiden, in welchem Umfang die Berücksichtigung stattfindet. Der BGH stellt hierzu klar, dass die teilweise vertretene Auffassung abgelehnt wird, wonach die anrechenbaren Kosten zur Ermittlung des Honorars aufwandsneutral zu betrachten seien. Trotzdem besteht für Euphorie kein Anlass. Der Senat hat nämlich nicht abschließend darüber entschieden, welche Kriterien bei der Bestimmung der Angemessenheit im Sinne des § 10 Abs. 3 a HOAI maßgeblich sind. Ebenso wenig musste darüber entschieden werden „wie die Bewertung unter Beachtung des Abrechnungssystems der HOAI zu erfolgen hätte, wenn die Abrechnung nach unterschiedlichen Kostenermittlungen getrennt nach Leistungsphasen vorzunehmen wäre". Vor diesem Hintergrund ist den Kammermitgliedern zu empfehlen, schon frühzeitig, am besten bei Vertragsschluss, mit dem Auftraggeber eine Regelung schriftlich zu treffen, welche festlegt, inwieweit vorhandene Bausubstanz bei den anrechenbaren Kosten zu berücksichtigen sein soll. Es ist damit zu rechnen, dass -4- diesbezügliche Vertragsverhandlungen nunmehr unter Hinweis auf diese BGHEntscheidung schneller zu einem vernünftigem Ergebnis führen werden, da der Auftraggeber nicht mehr damit rechnen kann, vorhandene Bausubstanz ohne weiteres bei der Ermittlung der anrechenbaren Kosten außen vorzulassen. Szabó Rechtsanwalt Neue Rubrik im „Forum“ Kandidaten stellen sich vor Ich möchte mit dieser neu eingerichteten Rubrik im Forum unserer Internetpräsentation allen ambitionierten Mitgliedern für die Bewerbung zu einer Kandidatur bei der Vorstandswahl Ende des Jahres die Möglichkeit einräumen, sich kennen zu lernen, sich auszutauschen und zu präsentieren – denn die Vorstandswahl 2003 naht. Ferner möchte ich die Gelegenheit nutzen, auch darüber zu informieren, dass die Vorstandsarbeit in der Hauptsache geprägt ist durch: - Übernahme von Verantwortung im jeweiligen Bereich innerhalb des Vorstandes, - Entwicklung zukunftsorientierter Strategien für Kammermitglieder, - Neutralität und Gemeinschaftsinteresse vorleben, - visionären Geist entwickeln, - mit persönlichem Engagement als Repräsentant der Kammer aktiv zu wirken, und - als ein kompetenter Ansprechpartner im jeweiligen Verantwortungsbereich für unsere Mitglieder und in der Öffentlichkeit zu fungieren. Damit wird deutlich, dass es sich nicht um Nebenjobs handelt. Ich wünsche allen Mitgliedern einen regen Erfahrungsaustausch bei der Auswahl geeigneter Kandidaten zum Wohle einer erfolgreichen und konstruktiven Kammerarbeit im Sinne aller Mitglieder. Vg DIB THÜRINGEN 6 / 2003 SPD-Landtagsabgeordnete suchen das Gespräch Vertreter der Freien Berufe in der SPD-Fraktion des Thüringer Landtages Auf Einladung der SPD-Fraktion des Thüringer Landtages diskutierten Vertreter des Landesverbandes der Freien Berufe am 30.4.2003 zwei Stunden lang mit SPD-Landtagsabgeordneten. Von Seiten der IngKTh nahmen Vorstandsmitglied Prof.Hermann H.Saitz und Geschäftsführer Maik Vierling an der Diskussion teil. Gemeinsam mit den Vertretern der Architektenkammer Thüringen präsentierten wir drei Hauptforderungen: 1. Die SPD-Landtagsfraktion möge sich dafür einsetzen, dass die HOAI nicht abgeschafft wird, weil sie ein wesentliches Instrument zur Existenzsicherung für Ingenieure und Architekten ist. Es gibt genügend andere Felder, auf denen der Bundeswirtschaftsminister (SPD) den Masterplan zum Bürokratieabbau erfolgreich umsetzen kann. 2. Die SPD-Landtagsfrakion möge sich im Prozeß der Novellierung der Thüringer Bauordnung dafür einsetzen, dass das Baugenehmigungsverfahren entschieden beschleunigt und vereinfacht wird. Es kann nicht sein, dass die Bearbeitungszeiten der Bauanträge trotz des drastischen Rückganges der Bauanträge weiter angestiegen sind. 3. Die SPD-Landtagsfraktion möge sich dafür einsetzen, dass die Freien Berufe nicht als Gewerbetreibende eingestuft werden und Gewerbesteuer zahlen.Diese angedachte Umstufung zeugt von einem fundamentalen Unverständnis der Rolle und Bedeutung der Freien Berufe für die deutsche Wirtschaftsstruktur. Die Vertreter der Freien Berufe drängten die SPD-Landtagsabgeordneten immer wieder, ihre prinzipielle Position zu den Freien Berufen zu erklären: Welche Bedeutung spielen die Freien Berufe im politischen Denken der SPD - Fraktion ? Welche Initiativen kann die oppositionelle SPD im Thüringer Land-Tag bei der im Bund regierenden SPD zugunsten der Freien Berufe starten ? Wie kann die SPD-Landtagsfraktion ernsthafte Schritte der Landesregierung zu einem spürbaren Bürokratieabbau auch in Thrüringen erreichen ? Die Antworten hielten sich freilich im wenig Verbindlichen. Aber immerhin wurde vereinbart, das Gespräch fortzusetzen und zwar in fachbezogenen Gesprächskreisen, damit die für uns Ingenieure zwar interessanten Probleme z.B. der Ärzte nicht mit den anders gelagerten Ansätzen der Ingenieure und Architekten vermengt werden. Und das Fazit ? Außer Spesen nichts gewesen ? Nein ! Aber die Erkenntnis, dass unsere Probleme und existentiellen Sorgen unserer Kammermitglieder nur dann einer Lösung näher kommen, wenn wir sie den Landtagsabgeordneten immer und immer wieder und ohne Schnörkel vortragen und auf eine Entwicklung nach vorn drängen. (Sz) Auslandsaktivität Kann das österreichische Kammermodell Vorbild in Thüringen sein? Den Österreichern sagt man manchmal ein biedermeierliches, braves, häusliches, nach innen gerichtetes Verhalten nach. Sie sind tüchtig, aber nicht zu ehrgeizig, ragen nicht aus der Menge heraus, sondern passen sich an, sind erfolgreich, aber rühmen sich nicht ihrer Erfolge. Uns so muss man oft zwei mal hinschauen um mit Staunen Lösungen zu entdecken, die in Deutschland doch viel eher denkbar gewesen wären. So ist das auch im österreichischen Ingenieurwesen der Fall. Seit gut zwei Jahrzehnten arbeiten die österreichischen Architekten und die Ingenieurkonsulenten des Alpenlandes unter dem Dach der Bundeskammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten (BAIK) zusammen. Das Dach ruht auf zwei Säulen – der Bundessektion Architekten (BS_Arch) und der Bundessektion Ingenieurkonsulenten (BS_Ing). Insgesamt ist die Bundeskammer in 5 Kammerbezirke untergliedert, die der Hauptstadt und den Ländern - Wien, Niederösterreich und Burgenland - Steiermark und Kärnten - Oberösterreich und Salzburg - Tirol und Vorarlberg entsprechen. Das österreichische Ingenieurwesen besteht aus rund 3.000 Ingenieurkonsulenten die 40 Berufsbereiche beherrschen. Dafür wurden kammerintern zur Bearbeitung von fachspezifischen Themen sechs Bundesfachgruppen (BFG) eingerichtet (Bauwesen, Bodenkultur, Industrielle Technik, Montanwesen, Raumplanung und Raumordnung sowie Vermessungswesen). Wie in der Ingenieurkammer Thüringen sieht die Bundessektion der Ingenieurkonsulenten ihre Hauptaufgabe in der Stärkung der gesellschaftlichen Akzeptanz und des Stellenwertes der Ingenieure, die Verbesserung der beruflichen Rahmenbedingungen sowie die Förderung der Kollegialität und der interdisziplinären Zusammenarbeit. Was macht aber dieses Modell so interessant? Es ist nicht nur die Zusammenarbeit der Architekten und Ingenieure unter einem Dach, natürlich hier wie da mit Problemen behaftet! Es ist der konstante Weg der seit mehr als 130 Jahren von den Ingenieuren berufspolitisch begangen wurde. Ingenieurkonsulenten sind in Österreich staatlich befugte -5- und beeidete Ziviltechniker, die auf technischen, naturwissenschaftlichen, montanistischen Fachgebieten oder der Bodenkultur tätig sind. Die Befugnis zur Berufsausübung wird vom Bundesminister für wirtschaftliche Angelegenheiten verliehen – über 40 Fachgebiete. Sie kann durch natürliche Personen aber auch Ziviltechnikergesellschaften aufgeübt werden. Das äußere Zeichen der Befugnis und Beeidigung ist die Führung des Siegels und des Bundeswappen im Bürologo. Damit sind die staatlich befugten und beeidigten Ziviltechniker öffentliche Urkundspersonen! Die Ingenieurkonsulenten planen, prüfen, überwachen, beraten, koordinieren auf dem gesamten Fachgebiet. Sie arbeiten treuhänderisch und wickeln Gesamtplanungsaufträge ab, erstellen Gutachten und sind zur berufsmäßigen Vertretung von Behörden und Körperschaften öffentlichen Rechts berechtigt. Ebenso errichten sie öffentliche Urkundenauf ihrem jeweiligen Fachgebiet. (Fortsetzung nächste Seite, oben links) DIB THÜRINGEN 6 / 2003 Fortsetzung Auslandsaktivitäten Und diese Eigenschaften und Aufgabenübertragungen machen dieses Modell für Deutschland und Thüringen so interessant. Wer soll denn die ingenieurtechnischen Aufgaben des unter chronischen Geldmangel leidenden Staats übernehmen, wenn nicht treuhänderisch handelnde und mit staatlichen Rechten beliehene Ingenieure?? Zur Beratung der Erfahrungen mit dem österreichischen Kammermodell und zur Intensivierung der Zusammenarbeit beider Kammern, die bereits Anfang 2002 einen Kooperationsvertrag abgeschlossen haben, werden die Vorstände der Kammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten für Oberösterreich und Salzburg unter Leitung ihres Präsidenten Architekt Dipl.-Ing. Helmut Schweiger und die Ingenieurkammer Thüringen am 17. und 18. Juni 2003, zusammentreffen. Auf das Ergebnis der Modelldiskussion kann man schon heute gespannt sein. VM Gunter Lencer Ausgezeichnete Arbeiten Preisträger des Ingenieurpreises 2002 Folgende Arbeiten wurden mit einer Belobigung (ohne Dotierung) bedacht. (siehe letzte Seite) Die Arbeit 103 "Turmhaube St. Michael in Jena" des Ingenieurbüros für Tragwerksplanung, Herrn Dr.-Ing. Hans-Reinhard Hunger Steubenstraße 85 a in 99423 Weimar Die Einreicher heben mit ihrer Arbeit weniger auf die konstruktive Durchbildung der Turmhaube ab, obwohl diese durchaus zu den selteneren Zimmererarbeiten gehören dürfte. Sie stellen vielmehr auf die Technologie der Erdmontage und den Kranhub der vormontierten Haube mit den dadurch entstehenden Kräften ab. Dies wird als respektable Leistung akzeptiert. Die Arbeit 105 "Werrabrücke bei Treffurt" vom Ingenieurbüro Krebs und Kiefer Beratende Ingenieure für das Bauwesen, Am Seegraben 2 in 99099 Erfurt Das Projekt stellt nicht den konstruktiven Ansatz für die gekrümmte Werrabrücke in den Mittelpunkt, sondern die gestalterische Lösung des Brückenquerschnitts und die Einbettung des Bauwerkes in die Landschaft. Das Bemühen um eine möglichst gute Gestaltung gleitet in den Details ins Spielerische ab (Brückenpfeiler, Geländer). Dennoch vermag die Brücke als Ganzes zu überzeugen. Bildungswerk Weiterbildungsangebot der Ingenieurkammer Thüringen Weiterbildung für Bausachverständige Entgelte: Mitglieder der IngKTh / Mitglieder des LVS Thüringen / Mitglieder von AK/IngK, HWK, ö.b.u.v. SV, RAe / Gäste Anmeldung und Informationen: Bildungswerk für berufsbezogene Aus- und Weiterbildung gGmbH, Frau Zlotowski, Peter-Cornelius-Straße 12, 99096 Erfurt Telefon (03 61) 6 01 46 60, Telefax (03 61) 6 01 46 61 e-mail: [email protected] Seminarreihe (B) zur Weiterbildung von Sachverständigen auf dem Gebiet „Schäden an Gebäuden“ Termine aus dem 1. Semester für den Monat Mai: Staffelung: 185 • / 190 • / 195 • / 245 • pro Tag. Die Folgesemester werden wieder im Herbst/Winter durchgeführt. Öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen sowie Sachverständigen für Spezialgebiete wird die Option eingeräumt, zur Vertiefung ihrer besonderen Sachkunde ausgewählte Einzelseminare der Reihe zu besuchen. (B IX/5) Freitag, 13. Juni 2003, 09.00-16.30 Uhr, Erfurt Mineralische Baustoffe (I): Anorganische Bindemittel Zemente Prof. Dr.-Ing. habil. Jochen Stark, F.A. Finger - Institut für Baustoffkunde der Bauhaus-Universität Weimar Mineralische Baustoffe (II): Konstruktive Wandbaustoffe Porenbeton, Leichtbeton, Kalksandsteine Dr.-Ing. Gerd Häselbarth, F.A. Finger Institut für Baustoffkunde der BauhausUniversität Weimar (B IX/8) Samstag, 28. Juni 2003, 09.0016.30 Uhr, Erfurt Anwendungstechnische Belange des Mauerwerkbaus (II) Dr.-Ing. Volker Tribius, ö. b. u. v. Sachverständiger für Mauer- und Dachziegel, Weimar (B IX/6) Samstag, 14. Juni 2003, 09.0016.30 Uhr, Erfurt Baustoff Beton Prof. Dr.-Ing. habil. Jochen Stark, Dr.-Ing. Gerd Häselbarth, F.A. Finger - Institut für Baustoffkunde der Bauhaus-Universität Weimar (VB 7) Freitag, 04. Juli 2003, Erfurt 09.00 Uhr bis 16.30 Uhr; 185 € / 190 € / 195 € / 245 € Anmeldeschluss: 13.06.2003; Mindestteilnehmerzahl: 12 Brandschäden – Ursachen, Analysen, Sanierung, Prävention Dipl.-Ing. Erhard Arnhold, Sicherheitsingenieur, Brandschutzsachverständiger, Weimar, Dipl.-Chem. Hannelore Uschner, Institut für Material- und Umweltanalytik GmbH, Erfurt, Dipl.-Ing. Peter Lorenz, Ingenieurbüro Dr. Krämer - Statik, Konstruktion und Baudynamik, Weimar (B IX/7) Freitag, 27. Juni 2003, 09.00-16.30 Uhr, Erfurt Anwendungstechnische Belange des Mauerwerkbaus (I) Dr.-Ing. Volker Tribius, ö. b. u. v. Sachverständiger für Mauer- und Dachziegel, Weimar Einzelseminare (VB) zur Weiterbildung von Bausachverständigen auf dem Gebiet „Schäden an Gebäuden“ (Fortsetzung nächste Seite links unten) -6- DIB THÜRINGEN 6 / 2003 Bildungswerk Geburtstage Wir gratulieren unseren Mitgliedern und wünschen alles Gute! (Juni 2003) Fachübergreifende Weiterbildung für Architekten und Ingenieure Entgelte: Mitglieder der IngKTh / Mitglieder der AKT, IngKTh / Angestellte von MG der AKT, IngKTh; Mitglieder von AK, IngK, HWK, Anwaltskammern, LVS / Gäste 40. Geburtstag Dr.-Ing. habil. Jürgen Fischer Dipl.-Ing. Andreas Schmidt Dipl.-Ing. Matthias Schober (C 8) Dienstag, 24. Juni 2003, Erfurt, 13.00 Uhr - 16.30 Uhr; 40 € / 50 € / 60 € / 65 € Anmeldeschluss: 03.06.2003; Mindestteilnehmerzahl: 10 Energieeinsparverordnung beim Bauen im Bestand Referentenauswahl wird noch getroffen. 50. Geburtstag Dipl.-Ing. (FH) Frank Böhm Dipl.-Ing. Hans-Jürgen Kettner Dipl.-Ing. (TH) Wolfgang Krüger Dr.-Ing. Wolfgang Prabel Dr.-Ing. Detlef Rahnis Dipl.-Ing. (FH) Bernhard Schmidt (C 9) Mittwoch, 09. Juli 2003, Erfurt 09.00 Uhr bis 14.30 Uhr; 65 € / 75 € / 85 € / 100 € Anmeldeschluss: 18.06.2003 ; Mindestteilnehmerzahl: 12 Die Neue Thüringer Bauordnung Stand: Juni 2003 Ministerialrat Jens Meißner, Thüringer Innenministerium Erwerb der speziellen Koordinatorenkenntnisse nach Anhang C RAB 30 Referententeam, Lehrgangsträger: SIMEBU Thüringen GmbH, Ingenieurgesellschaft für Arbeitssicherheit, Arbeitsmedizin, Brandschutz und Umweltberatung; Sitz Weimar; GQA zertifiziert (SGK 21) 25.06. - 28.06.2003, Erfurt, Mi. bis Fr. 08.00 Uhr - 16.00 Uhr, Sa. 08.00 Uhr - 11.30 Uhr, Anmeldeschluss: 04.06.2003 Entgelt je Lehrgang: Mitglieder der IngKTh: 500 € / Angestellte von Mitgliedern der AKT und IngKTh/ Mitglieder von AKT/AK/IngK 540 € / Gäste 670 € / Ausfertigungsgebühr Zertifikat (einmalig): 25 € Qualitätsmanagement für Planer Als Ergebnis der Vorstandssitzung im Februar 2003 wurde auf der 1. Vertreterversammlung am 10. April 2003 das Thema „Qualitätsmanagement“ erneut diskutiert. Wir möchten all denjenigen Mitgliedern, die sich mit dem Gedanken tragen, ein QM-System zu implementieren, eine erste Hilfestellung unter www.baunetz.de/arch/management/ qm/ (Bereich management comPakt) geben. Der dort zum Download bereitgestellte „QMBerater“ versteht sich als praxisorientierter Leitfaden für die Erstellung eines Managementsystems nach den Vorgaben der Norm DIN EN ISO 9001 und ist speziell auf die Anforderungen von Planungsbüros zugeschnitten. Ein preiswerter Start zum Qualitätsmanagement ! 60. Geburtstag Dipl.-Ing. Klaus Burgemeister Dipl.-Ing. Rüdiger Hempel Dipl.-Ing. (TU) Dieter Jauernig Dipl.-Ing. (FH) Peter Lohr Dipl.-Ing. (FH) Volker Milsch Dipl.-Ing. Wolfram Schenk Dipl.-Ing. (FH) Hans-Joachim Ulbrich 65. Geburtstag Dipl.-Ing. (TU) Gerhard Ballasus Dr. oec. Gerald Büchner Dipl.-Ing. (FH) Hermann Schmidt Dipl.-Ing. Klaus Stresau 71. Geburtstag Dipl.-Ing. (FH) Georg Bittniok 72. Geburtstag Dipl.-Ing. (FH) Klaus Jahn 73. Geburtstag Dipl.-Ing. (FH) Harri Berz Vg IMPRESSUM: (Fortsetzung Bildungswerk Bausachverst.) (VB 8) Samstag, 05. Juli 2003, Erfurt 09.00 Uhr bis 16.30 Uhr; 185 • / 190 • / 195 • / 245 • Anmeldeschluss: 13.06.2003; Mindestteilnehmerzahl: 12 Baupreisermittlung für BauschadensSachverständige Dr.-Ing. Hermann Kraft, ö. b. u. v. Sachverständiger für Baupreisermittlung und Abrechnung im Hoch- und Ingenieurbau, Jena Herausgeber: Ingenieurkammer Thüringen, Körperschaft öffentlichen Rechts Flughafenstr. 4, 99092 Erfurt Postf.: 10 19 08, 99019 Erfurt Mail: [email protected] Internet: www.ingenieure-thueringen.de Fax: 0361 / 2 28 73 - 50 Fon: 0361 / 2 28 73 - 0 VM ÖA: Prof. Hermann Saitz GF: Maik Vierling Mit Namen oder Initialen gekennzeichnete Beiträge stellen die Auffassung der Autoren dar und nicht unbedingt die der Redaktion oder Herausgebers. Das DIB Thüringen ist offizielles Organ der Ingenieurkammer Thüringen und wird ihren Mitgliedern unentgeltlich zugesandt. Der Einzelbezug ist nach schriftlicher Bestellung gegen eine Schutzgebühr von 1,50 EUR zzgl. Porto möglich, soweit Exemplare vorrätig sind. -7- DIB THÜRINGEN 6/ 2003 Tafel Hunger/Krebs 17.12.2002 10:47 Uhr Seite 1 Projekt: Werrabrücke Treffurt Bewerber: Krebs und Kiefer THÜRINGER INGENIEURPREIS 2002 BELOBIGUNG Beratende Ingenieure für das Bauwesen GmbH, Erfurt Projekt: Kirche St. Michael Jena Bewerber: Dr.-Ing. H.-R. Hunger Ingenieurbüro für Tragwerksplanung, Weimar ccccccccccsvor Die Aufgabe Sanierung des Turmes und Wiederherstellung der historischen Turmhaube Treffurt zeichnet sich durch seine idyllische Lage an der Werra aus. Das neue Brückenbauwerk mit seiner exponierten Lage in der Stadt Treffurt mit ihrem mittelalterlichen Stadtkern sollte eine dieser Lage angepasste aber anspruchsvolle Gestaltung erhalten. Es sollte sich harmonisch in diesen romantischen Teil des Werratales einfügen und gleichzeitig durch eine individuelle und besondere Gestaltung den neuen und bedeutsamen Verkehrsweg mit seiner Werrakreuzung betonen. In einem ersten dreijährigen Teilprojekt erfolgte die Wiederherrichtung des Kirchturmes. Im Bauabschnitt 1 wurde der Turmschaft saniert und statisch gesichert. Bauabschnitt 2 umfasste die Rekonstruktion der Renaissance-Turmhaube, welche infolge Kriegseinwirkung zerstört worden war. Für die Sanierung des Turmes dieser größten gestuften Hallenkirche in Thüringen sind eine Vielzahl von Sonderlösungen erarbeitet worden. 1. Turmschaft Die Voruntersuchungen (Mauerwerkssondierung, Rissaufnahme, Baugrunduntersuchung) ergaben eine große Zahl von Schäden, für deren Behebung bekannte Maßnahmen abgewandelt werden mussten, wie z.B.: - umlaufende Spannanker im Mauerwerk mit Umlenkschuhen - Sicherung des Treppenturmes durch Edelstahlbänder außen in Verbindung mit einem gewendelten U-Profil innen Schwingungsmessungen am Turm vor und nach statischer Sicherung ergaben eine Erhöhung der Eigenfrequenz um ca. 3%. Die Gestaltung Die neue Werrabrücke folgt dem bogenförmigen Linienverlauf der B250. Im Querschnitt erweckt die Brücke mit dem ausgerundeten Bug und dem gerade auslaufenden Heck den Eindruck, dass sie notfalls auf dem Wasser schwimmen könnte und erhält damit gleichzeitig eine minimierte Ansichtsfläche. Sie scheint damit regelrecht über das Wasser zu gleiten und wird gerade durch diese Eleganz bewusst wahrnehmbar. Durch die anspruchsvolle Gestaltung der Gesimse und der Geländer in Verbindung mit den Beleuchtungsmasten werden Blickpunkte geschaffen, die sich dem Betrachter jedoch nicht aufdrängen. Der gewählte Ortbetonquerschnitt lässt es zudem zu, die vorhandenen und erforderlichen Versorgungsleitungen verdeckt zu führen, so dass die gleitende Eleganz der Brücke nicht gestört wird. Die Ausbildung der Brückenpfeiler in Analogie des Brückenquerschnitts unterstreicht zusätzlich den gestalterischen Anspruch. in Verbindung mit dem -8- 2. Turmhaube Die Aufgabenstellung forderte eine historische Zimmerer-Konstruktion mit einem stützenfreien Innenraum zur Nutzung als Aussichtsplattform. - räumliche Berechnung der gewählten Konstruktion - Beachtung des maximalen Gewichtes der Haube und der möglichen Anschlagpunkte für den Kran - Entwicklung einer speziellen Traverse, um möglichst wenig Öffnungen in der geschieferten Haube zu haben und die Anzahl der Anschlagpunkte zu minimieren. Sie ist eine der größten Turmhauben, die bisher mit dem Kran aufgesetzt wurden.