Miteinander Nr. 2/2011 - Lebenshilfe Gießen eV
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Miteinander Nr. 2/2011 - Lebenshilfe Gießen eV
miteinander Nov 2011 Das Magazin der Lebenshilfe Gießen e.V. Gesundheit Behandlung Spielen und Lernen . Wohnen . Arbeiten . Beraten und Unterstützen . Lebensart, Kultur, Reisen . Kaleidoskop . Einrichtungen und Dienste www.lebenshilfe-giessen.de Inhaltsverzeichnis 03 Grußwort Holger Sehrt . Bürgermeister der Gemeinde Reiskirchen 04 Vorwort Maren Müller-Erichsen . Aufsichtsratsvorsitzende Gesundheit – Behandlung 08 09 10 12 13 14 15 16 18 19 20 21 Einen Angehörigen im Krankenhaus zu haben Olaf dichtet gegen die Angst Timmi, die Delphine und unsere ganze Familie Ambulant vor stationär . Das Ambulante OP-Zentrum Wetzlar Ambulant vor stationär . Wer hat keine Angst vorm Zahnarzt? Inhalieren leicht gemacht Zusammenarbeit mit den Kliniken in Stadt- und Landkreis Gießen Fortsetzung aus der Juni-Ausgabe: Gesundheitliche Vorsorge von Menschen mit Behinderung Frühstück in der Fische-Gruppe »Bitte freimachen!« Unterstützte Kommunikation in der Gesundheitsversorgung Große Post für kleinen kranken Tiger Spielen und Lernen 24 25 26 27 28 29 Bessinger Kindergartenkinder helfen Kindern in Uganda . Kindergarten Nieder-Bessingen Lernen sichtbar machen . Kita Anne Frank Abschied von den »Großen« . Kita Helen Keller Hallo . Schülerbetreuung der Lebenshilfe in Garbenteich Projekt »Marienkäfer« . Kindergartengruppe in Garbenteich Ein Projekt für die Ohren . Igelklasse der Sophie-Scholl-Schule Wohnen 32 Ich find’s cool! . Einzug in Thorsten Antwerpens erste eigene Wohnung in der Schönen Aussicht 33 Wenn der Hausarzt in die Wohnstätte kommt . Interview Dr. Marck, Hausarzt 36 Hausärztliche Versorgung in der Wohnstätte Kiesweg . Interview mit Herrn Werner Fleck, Hausarzt Arbeiten 38 39 40 41 42 43 44 44 45 46 Außenarbeitsplätze . »In diesem Beruf musst du ein sehr ruhiger Charakter sein« Außenarbeitsplätze . Bei der Produktion der Armaturen von Conti ist Selbstständigkeit gefragt Neues vom FBI – Fachkräfte Berufliche Integration . Qualikurs geht auf Besichtigungsreisen Praktikumsbesuche wurden zur Chefsache . Herr B. Stertmanns Einblick in die Arbeit des FBI 3. Bildungsseminar für Werkstattmitarbeiter Fußballer der Limeswerkstatt wurden von »Eintracht Frankfurt« eingeladen! Tagung: 3. November 2011 Alexander, der Postbote Schlangenalarm in der WeLo . Reptilienschau in der WeLo-Sporthalle Die »neuen« Küchenbetriebe der Lebenshilfe Gießen . Die LiLo-Küchenbetriebe Beraten und Unterstützen 48 Gemeinsame Lebenswege! . Vinzent, 4 Jahre alt, Frühförder- und Beratungsstelle Gießen 50 Die Tanzmaus eröffnet . Neues Gruppenangebot für Kleinkinder Lebensart, Kultur, Reisen 52 54 55 56 58 60 61 »DU WILLST ES DOCH AUCH …« . Die aktuelle Ausstellung der Galerie am Bahndamm Eric Kosuch fährt mit dem WeLo-Motorradgespann durch den Vogelsberg Gespann-Ausfahrt mit den Business-Choppers Harmonische Zeiten und einige Sehenswürdigkeiten . Reise nach München »Barrierefrei«, was heißt das eigentlich? . Neues von der Rollo-Redaktion Martin Stich, Mitarbeiter WeLo nimmt an Landesmeisterschaft im Sportschießen für Behinderte teil Spendenübergabe am 26. Mai 2011 in der Limeswerkstatt Kaleidoskop 64 65 66 68 69 70 70 71 72 73 14. Run’n Roll for Help 2012 startet am 19. August Großer Auftritt in historischem Renntrimm: Dunlop lässt automobile Renngeschichte aufleben »125 Jahre – Mobile Meilensteine« . Motto der Oldtimerspendenaktion 2011 der Lebenshilfe Oldtimerspendenaktion bei den Golden Oldies 2012 Engagement Erster Klasse . Bundesverdienstkreuz für Maren Müller-Erichsen Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender Achaz Bading feierte 75. Geburtstag Abkürzungen in der Lebenshilfe Jubilare im Jahre 2011 Schließungstage 2011/ 12 Nachrufe . Karl-Hans Jung, Christopher Specht Einrichtungen und Dienste 75 Adressen und Ansprechpartner . Kontakt 79 Werden Sie Mitglied Grußwort Liebe Vereinsmitglieder, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Lebenshilfe Gießen, Sie vertreten seit über 50 Jahren die Interessen von Menschen mit Behinderungen in unserer Region, Sie engagieren sich erfolgreich für deren soziale Integration, ermöglichen damit vielen Menschen ein selbstbestimmtes und sinnerfülltes Leben, getragen von der Teilhabe an unserer Gesellschaft. Das verdient und findet große Anerkennung. Möglich ist dies nur durch ein umfangreiches Angebot von – auf die Bedürfnisse dieser Menschen zugeschnittene – Arbeitsplatz- und Wohnraumangebote, aber auch durch Beratungs- und Unterstützungsmaßnahmen und den Betrieb von Kindertagestätten und Schulen. Zu den 34 Einrichtungen und Diensten der Lebenshilfe Gießen zählt, neben einer Werkstatt für Menschen mit Behinderungen, auch die integrative Kindertagesstätte Holger Sehrt, Bürgermeister der Gemeinde Reiskirchen Anne-Frank in Reiskirchen. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, einmal Danke zu sagen für die hervorragende Arbeit die dort geleistet wird, wie auch für die stets sehr gute Zusammenarbeit. Sie haben viel erreicht und können darauf stolz sein. Ich bin aber auch sicher, dass sie ihrem so wichtigen Ziel, Menschen mit Behinderungen in unserer Region noch stärker in die Gesellschaft zu integrieren, durch stetige Fortentwicklung und Erweiterung ihrer Angebote immer näher kommen werden. Dazu wünsche ich Ihnen viel Glück und viel Kraft und wie bisher große Erfüllung in der haupt- und ehrenamtlichen Arbeit. Ihr Holger Sehrt Bürgermeister der Gemeinde Reiskirchen In eigener Sache . miteinander . . November 2011 . 03 Vorwort Liebe Mitglieder, liebe Eltern, liebe Freunde, zur Zeit, während ich diesen Bericht schreibe, erleben wir wunderschöne Herbsttage mit Temperaturen, die wir uns manchmal im Sommer gewünscht haben, insbesondere während der Sommerferien. Dennoch hoffe ich, das Sie z. B. Ihren Urlaub genießen konnten. Unsere Lebenshilfe Gießen läuft zur Zeit im ruhigen Fahrwasser, so erscheint es zumindest nach außen. Entsprechende Rückmeldungen erhalte ich immer wieder. Schaut man nach innen, so ist doch einiges los und erfordert höchsten Einsatz und viel Kraft und Zeit. So erlebe ich es bei Herrn Magnus Schneider, der Geschäftsführung und den Bereichsleitern / innen. Wir planen den Kauf des Kindergartens in Reiskirchen und wollen diesen erweitern für eine »Krabbelgruppe«. Die Frage nach Tagesplätzen für Kindern unter drei Jahren wächst ständig. Außerdem wollen wir unsere Kitas in Familienzentren umwandeln. Die Planungen für den Neubau der Schule für den Sekundärbereich laufen auf Hochtouren. Wie Sie sicher wissen, haben wir das Grundstück der ehemaligen Highschool an der Rödgener Straße gekauft. Wir teilen uns das Riesengrundstück mit dem Alpenverein, der 04 . miteinander . November 2011 . In eigener Sache dort eine neue Kletterhalle bauen wird. Wir planen, den Altbau abzureißen, um ein neues Gebäude zu errichten unter dem Dach der Sophie-Scholl-Schulen gGmbH (siehe Heft Juni 2011, S. 30). Die Turnhalle bleibt allerdings stehen, sie muss aber saniert werden. Hier gelingt es uns hoffentlich mit Hilfe unseres Sportvereins »Ohne Norm in Form«, den wir 1993 gegründet haben, Mittel vom Land Hessen bzw. dem Landessportbund zu erhalten. 62 Erstklässler haben wir zum Schulbeginn aufgenommen, erstmalig waren es so viel. Wie in jedem Jahr habe ich an dem Einschulungsgottesdienst in der St.-ThomasMorus-Kirche teilgenommen. Herr Brandbeck und Pfarrer Gissel und die zweite bis vierte Klassen gestalteten diesen Gottesdienst so schön und lebendig, dass ich immer wieder innerlich berührt bin. Ich glaube, den Eltern und Großeltern ging es ebenso. Riesig war der Andrang am Tag der offenen Tür in Haus 1 und Haus 2. Bei schönem Wetter konnten wir mit Unterstützung des Fördervereins viele, viele Gäste begrüßen. Immer wieder bin ich beeindruckt, mit welchem Engagement sich der Förderverein unter dem Vorsitz von Herrn Stephan Kampermann für die Schule einsetzt und mit enormen Finanzmitteln, insbesondere für den Nachmittagsbereich, den Sportunterricht etc. unterstützt. Dafür sage ich an dieser Stelle einmal: Herzlichen Dank Ihnen allen! Im Werkstattbereich planen wir auf dem Biolandhof neue Gebäude zu errichten, damit wir dort 12 Menschen mit Behinderung beschäftigen können. Es fehlen Sozial- und Arbeitsräume! Wie ich gehört habe, wird der Biolandhof gerne von Schülern und Schülerinnen der Sekundarstufe der Sophie-Scholl-Schule gewählt, um dort ein Praktikum zu absolvieren! Weiterhin planen die Werkstätten eine Großküche auf dem Gelände und in der Nähe der Limeswerkstatt zu errichten. Unser neuer Küchenchef, Herr Groß, hat viele Pläne, um das Angebot im Cateringbereich und in der Belieferung von Kitas und Schulen zu erweitern. Ich bin fest davon überzeugt, dass das eine gute Idee ist und auch weitere Arbeitsplätze ermöglicht. Zum Thema »Wohnen« wollen Frau Hasenauer und ich demnächst alle Eltern einladen, um mit ihnen ihre Vorstellungen, insbesondere für die angehenden Senioren zu besprechen. Noch immer steht es auf unserer Agenda in einem »halben« Haus der Dulles-Siedlung ein inklusives Wohnprojekt zu verwirklichen. Für mich ist es wichtig, dass dort auch eine Gruppe von Menschen mit schwerster Behinderung unter dem Dach des Ambulanten Wohnens leben sollen. Dieses Projekt planen wir gemeinsam mit dem Landesverband der Lebenshilfe und zehn weiteren Lebenshilfen in Hessen. Ich wünsche Ihnen auch im Namen von Herrn M. Schneider, der Geschäftsführung und dem Aufsichtsrat eine gute Zeit bis zum nächsten Heft. Schon heute alles Gute für das neue Jahr 2012. Ihre Maren Müller-Erichsen Aufsichtsratsvorsitzende In eigener Sache . miteinander . November 2011 . 05 Beachten Sie die Angebote unserer Anzeigenpartner. www.DIVIICE.de Empfehlungen Die Einkaufs- und Erlebnismesse Einzelkämpfer: »Ich wohne barrierefrei. Danke Wohnbau« Gießen 26. – 28. Okt. 2012 Hessenhallen · 10 –18 Uhr www.messe-leben-geniessen.de I n G i e ß e n z u h a u s e. Mehr Infos: www.wohnbau-giessen.de 06 . miteinander . November 2011 . Empfehlungen Messe Giessen Tel.: 0641 962160, [email protected] Behandlung Einen Angehörigen im Krankenhaus zu haben Olaf dichtet gegen die Angst Timmi, die Delphine und unsere ganze Familie Ambulant vor stationär Das Ambulante OP-Zentrum Wetzlar Wer hat keine Angst vorm Zahnarzt? Inhalieren leicht gemacht Zusammenarbeit mit den Kliniken in Stadt- und Landkreis Gießen Gesundheitliche Vorsorge von Menschen mit Behinderung Fortsetzung aus der Juni-Ausgabe Frühstück in der Fische-Gruppe »Bitte freimachen!« Unterstützte Kommunikation in der Gesundheitsversorgung Große Post für kleinen kranken Tiger Einen Angehörigen im Krankenhaus zu haben … ist für die ganze Familie eine Belastung, die in ihrem Ausmaß von der Art und Schwere der Erkrankung und deren Prognose abhängt. Je schwerer die Erkrankung, desto mehr kommt es auf jede Kleinigkeit an. Kleinigkeiten mit großer Wirkung, die dazu beitragen, dass es der / dem Patienten, Ihrem Angehörigen, gut geht. Wie schön ist es, wenn man seinen kranken Angehörigen in guten Händen weiß, wenn man sicher ist, Ärzte und Pflegepersonal haben alles gut im Blick und tun ihr Bestes. Aber das scheint bei dem zunehmenden Kostendruck und wachsenden Pflegenotstand immer seltener zu werden. Hygienemängel, Überforderung des Personals durch Unterbesetzung, Hierarchie und Machtgebahren tragen ihr übriges dazu bei, dass die Zeit im Krankenhaus ein wahrer Albtraum werden kann. Warten bestimmt den Alltag: auf den Frühdienst, das Frühstück, die Visite, warten auf das Untersuchungsergebnis, die Abholung zum MRT, zum Röntgen, zur Spiegelung und, und, und. Nicht selten ist dieses Warten gepaart mit der Befürchtung einer schlechten Nachricht. Und dann vergeht die Zeit noch langsamer! Durch den siebenwöchigen Krankenhausaufenthalt meines Mannes wurde ich vor kurzem gegen meinen Willen Kronzeugin des Pflegenotstandes in einem großen Klinikum. Warten, mangelnde Information, schlechte Behandlung, fehlende Geräte und andere Misstände waren nicht zu übersehen. Jeden zweiten Tag erlebten wir eine Geschichte, von der ich vorher dachte, das gibt es nicht. Bei akuten Veränderungen des Gesundheits- bzw. Krankheitszustandes 4 Stunden warten, bis überhaupt ein Arzt kommt. »Tut mir leid, die diensthabende Ärztin ist im OP. Ein Notfall.« Und das ist leider keine Einzelfall, sondern nur die Spitze des Eisberges. Warten, 1 Stunde ohne Arztkontakt, auch bei Atemnot. Keine weitere notwendige Wassertablette von der Ärztin im Wochenenddienst, da der Stationsarzt diese ja nicht angeordnet hatte und man ihm nicht in sein Konzept »reden« wollte. »Sie haben ein Loch im Darm!« Auf Rückfrage, was diese Hiobsbotschaft bedeute, erhielten wir die Antwort: »Das sagen Ihnen dann die Chirurgen.« Diese kamen leider erst eine Stunde später und auch nur aufgrund von lautstarken Einwänden meinerseits. Sonst hätten wir noch länger gewartet. 08 . miteinander . November 2011 . Gesundheit – Behandlung Das sind nur wenige Beispiele, die Liste könnte viele Seiten füllen. Es war sehr schwer, gegen den durchorganisierten Apparat von Personalmangel, Hierachie, Karrierebegehren und Machtspielereien anzukommen. So ist es uns ergangen, obwohl mein Mann trotz schwerer Krankheit immer geistig völlig orientiert und reflektiert war; So ist es uns ergangen, obwohl ich, die ich ihn intensiv begleitete, mich im Prinzip gut wehren und in solchen Situationen – dank guten Vorwissens und der notwendigen Auffassungsgabe – auch durchsetzen kann. Um wie viel schlimmer und schwieriger ist die Ausgangssituation für Menschen mit einer geistigen Behinderung. Anders als mein Mann und ich werden Menschen mit Behinderung die Worte der Ärzte inhaltlich nicht (oder nicht in diesem Umfang) erfassen, die Bedeutung der Botschaft und der damit womöglich verbundene Schrecken überträgt sich jedoch auch ohne Worte. Das aushalten zu müssen, wird voraus gesetzt, in einer Umgebung, die ohnehin eher kühl als einladend anmutet. Da denke ich nur an die Katakomben, die man durchschreiten muss, um zu einer einfachen Röntgenuntersuchung zu gelangen. Schon ein bisschen Farbe und Materialeinsatz könnten wenigstens die äußeren Bedingungen, die wie man inzwischen weiß, nach innen ausstrahlen, etwas erleichtern. Umso wichtiger ist es, Menschen mit einer geistigen Behinderung durch vertraute Menschen zu begleiten und auf deren besonderen Bedürfnisse einzugehen. Dafür zu sensibilisieren und zu ermutigen, ist ein Ziel dieses Heftes. Ursel Seifert, Geschäftsführung, Bereich Organisations entwicklung . Olaf dichtet gegen die Angst Diese Geschichte wird im Artikel »Fortsetzung: Gesundheitliche Vorsorge von Menschen mit Behinderung« von Frau Maren Müller-Erichsen auf Seite 17 angesprochen! Das Leben für Bianca ist ein Chaos Es war einmal ein Junge, und der liegt im Krankenhaus, und der heißt Olaf Müller-Erichsen. »Hallo, ich bring für dich ein Bett, so, schlaf gut, und jetzt ist Schlafenszeit.« Und sie schlafen ein. Er lebt noch 24 Stunden lang. Er hat noch einen Zettel geschrieben, darauf steht: »Ich liebe dich, such dir einen Freund, nimm einen und sei glücklich.« Und dann kam Bianca reingestürmt. Sie sah Olafs Mutter, seinen Vater, seinen Bruder und seine Freundin weinen. Da sagte sie: »Wo ist Olaf? Warum weint ihr?« »Weil Olaf noch 24 Stunden zu leben hat.« »Was, nur noch 24 Stunden zu leben, ja?« »Er will dich noch einmal sehen.« »Gut, ich gehe rein.« Sie klopft an die Tür. »Ja, wer ist da?« »Ist die Bianca, darf ich rein?« »Aber ja doch, komm rein!« Gut, sie ging hinein. »Olaf, was hast du eine schlimme Krankheit, wie heißt die Krankheit? Du Armer!« »Ich will dir etwas geben. Hier, bitte, kriegst du mein Testament.« »Danke. Moment mal, ich bekomme deine Millionen Mark?« »Klar.« »Aber warum?« »Weil ich dich so sehr liebe, was ich dir beweisen will.« Am nächsten Morgen kommen die Leichenbestatter. Sie holen ihn gleich aus seinem Bett und bringen ihn weg. Und die Bianca wacht auf und will nun ihren Olaf sehen. Sie ist erschreckt: »Wo ist der Olaf?« und guckt unters Bett. Da kommt Doktor Schäfer: »Na, was suchen Sie, kleine Mistress?« »Ich heiße Bianca, und ich suche meinen Freund Olaf, wo ist der?« »Er wurde vom Leichenbestatter geholt.« »Was, die haben ihn geholt, ja?« »Ich habe einen Zettel für Sie.« »Danke.« Sie liest: »Ich liebe dich, nimm dir einen Freund, der dich glücklich macht. Dein Olaf.« »Oh nein, er ist tot!« »Jetzt kommst du ihn auf dem Friedhof besuchen.« Und er fliegt mit seiner Seele in den Himmel zu Gott. Der aber gibt seine Seele dahin zurück, wo die anderen sind – er schenkt ihm sein Leben zurück. Olaf fliegt auf die Erde zurück zur Bewährung. Alle gehen davon, sie weinen und haben Tränen in ihren Augen. Und alle liegen in ihren Betten und schlafen ein. Und auf dem Friedhof bewegt sich etwas, steht auf und schleicht in Dunkelheit dorthin, wo Bianca wohnt. Olaf Müller-Erichsen . Bianca ging zum Friedhof. Familie und Freunde, alle stehen da und weinen sich die Augen aus. Gesundheit – Behandlung . miteinander . November 2011 . 09 Timmi, die Delphine und unsere ganze Familie Kleine Wunder des Alltages Seit der schweren Erkrankung im 1. Lebensjahr, einer Herpesinfektion, versuchen wir unseren Sohn Tim Lucas so gut wie möglich zu fördern. Wir müssen häufig ärztliche Behandlungen und viele Therapien wahrnehmen. Immer wieder stellen wir uns die Frage, ob es noch andere Möglichkeiten gibt, um Timmi ein weitestgehend selbstständiges Leben zu ermöglichen, seine Behinderung zu verbessern und ihm in seinem Leben mehr Zufriedenheit, mehr Lebensfreude zu verschaffen. Nach intensiven Recherchen und Gesprächen mit Ärzten und Therapeuten haben wir von der Behandlung im Rahmen der Delphintherapie erfahren und uns intensiv damit beschäftigt. Kraulen machte Spaß! 10 . miteinander . November 2011 . Gesundheit – Behandlung Die Delphintherapie verbindet mehrere Behandlungsansätze mit der ganzen Familie: Tiergestützte Wasser- und Bewegungstherapie. Ziele der Delphintherapie sind die Verbesserung von Fein- und Grobmotorik, Kommunikationsbarrieren zu verringern, Konzentrationsvermögen zu verbessern, Selbstvertrauen aufzubauen und die Aktivierung eigener, bereits vorhandener Ressourcen. Delphine werden sicher keine Krankheiten heilen oder Behinderungen beseitigen; es werden in diesem Sinne auch keine Wunder geschehen. Forschungsreihen haben aber ergeben, dass gerade Kinder mit mentalen und körperlichen Beeinträchtigungen in der Therapie mit Delphinen bedeutend schneller und intensiver lernen. Die Delphintherapie ist deshalb eine sinnvolle Ergänzung! Für Eltern, deren Kinder das erste Mal »MAMA« gesagt haben oder sich seit langer Zeit wieder unverkrampft bewegt haben, ist es ein Wunder. Und wir haben dieses Wunder selbst schon erlebt und werden es niemals vergessen. Danke auch an die Spender, die uns ermöglicht haben, die Delphintherapie durchzuführen. Wir sind auch sehr froh, dass wir uns von der Wirkung der Delphintherapie selbst überzeugen und sie mit Timmi zusammen erleben konnten. Familie Schramek Unser Familienerlebnis in der Welt der Delphine . Schnelle Rotationen im Wasser Meine Schmuseeinheit mit dem liebenswerten Tier Gesundheit – Behandlung . miteinander . November 2011 . 11 Ambulant vor stationär Das Ambulante OP-Zentrum Wetzlar Erfahrungen zur Zahnprophylaxe und Behandlung bei Menschen mit schwerer geistiger Behinderung und /oder autistischen Störungen. Es ist oft sehr schwierig, bei Menschen mit einer schweren geistigen Behinderung, medizinische Leiden zu erkennen, da sie sich nicht ausreichend mitteilen können, und man somit meistens auf Vermutungen, und Interpretationen der von ihnen ausgesendeten Signale angewiesen ist, vor allem, wenn die Kommunikation non verbal stattfindet. Meistens ist es jedoch auch für die non-verbal kommunizierenden Bewohner nicht möglich, ihre Schmerzen oder das Unwohlsein einem konkreten Bereich zuzuordnen. Daher sind eine genaue Beobachtung und eine regelmäßige Konsultation der verschiedenen Ärzte überaus wichtig, um mögliche Krankheiten und Symptome so früh wie möglich zu erkennen und zu behandeln. auf sie in so einem Fall zukommt. Daher sind ambulante Eingriffe in den meisten Fällen eine hilfreiche Alternative zu stationären Behandlungen. Ein vertrautes, und strukturiertes Umfeld ist für Menschen mit einer schweren geistigen oder autistischen Behinderung besonders wichtig, um ihnen die nötige Sicherheit zu geben, welche sie im alltäglichen Leben, vor allem aber in Stresssituationen benötigen. Im Falle einer Krankheit ist ein Krankenhausaufenthalt immer mit zusätzlichem Stress und Ängsten verbunden, da das gewohnte Umfeld für diese Zeit plötzlich und übergangslos wegfällt. In der Kommunikation ist es meistens auch nur ansatzweise möglich, Menschen mit einer schweren geistigen Behinderung im Vorfeld zu informieren, und ihnen plausibel zu machen, was Im Laufe der Jahre hat sich die Zusammenarbeit mit dem AOZ Wetzlar bewährt. Es wird dort viel Verständnis, was die besonderen Belange der Menschen mit geistiger Behinderung betrifft, aufgebracht. Gerade bei der Vereinbarung von Terminen, welche von verschiedenen Faktoren abhängig sind, wie beispielsweise organisatorische Strukturen der Wohnstätte, sowie Eigenheiten und schwierige Verhaltensweisen der Bewohner, haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht. 12 . miteinander . November 2011 . Gesundheit – Behandlung Darüber hinaus ist das Verständnis für die Notwendigkeit einer medizinischen Untersuchung oder einer Behandlung, bei Menschen mit schwerer geistiger Behinderung oft nicht oder nur sehr eingeschränkt vorhanden, und es können einige Routineuntersuchungen nur unter Vollnarkose stattfinden, weil sie sich sonst aufgrund von starken Ängsten massiv zur Wehr setzen, oder z. B. bei zahnmedizinischer Prophylaxe es nicht zulassen, dass ein Zahnarzt in den Mund schaut. Andreas Kretzer, Pädagogischer Mitarbeiter der Autistengruppe Wohnstätte Grüninger Weg . Wer hat keine Angst vorm Zahnarzt? Ein Beispiel aus der Wohnstätte Langgöns Bei der ersten Behandlung eines unserer Bewohner dort im Jahr 2007 mussten wir einige Hindernisse und Schwierigkeiten überwinden. Es fing an mit dem Zahnarztbesuch in der Praxis von Dr. Werner, der später die Behandlung durchführte. Der Bewohner weigerte sich allerdings, die Praxis zu betreten. So besprachen wir mit dem Zahnarzt die Vorgehensweise und beschlossen, ohne Voruntersuchung die Behandlung durchzuführen. Er gab uns einen Termin. Jetzt war der nächste Schritt der Besuch beim Leiter des OP-Zentrums, dem Anästhesisten Dr. Haimerl, zur Auf- und Abklärung der Narkose-Risiken. Auch diesmal konnten wir den Bewohner nicht dazu überreden, das Gebäude zu betreten und mussten unverrichteter Dinge wieder abfahren. Für einen erneuten Versuch schlug uns Dr. Haimerl vor, dem Bewohner vorab ein Beruhigungsmittel zu verabreichen. Außerdem bat er darum, dass zwei tatkräftige Mitarbeiter den Bewohner zu dem OP-Termin begleiten. Nach Absprache mit unserem Psychiater verabreichten wir dem Bewohner eine Stunde vor dem Termin 10 mg Tranxilium. Mit den Arzthelferinnen kamen wir überein, den Seiteneingang benutzen zu dürfen, um die Angstschwelle herabzusetzen. Diese Maßnahmen hatten Erfolg, der Aufklärungstermin konnte stattfinden. Die Einwilligung des gesetzlichen Betreuers erfolgte per Fax, was diesem eine lange Anreise und uns Zeit ersparte. Die Vorberei- Dr. Werner tungen für die Narkose (Ermittlung der Blutwerte) wurden vom Hausarzt übernommen. Auch das trug dazu bei, dass der Ablauf erleichtert wurde. Am Tag der Behandlung verfuhren wir genauso, zwei erfahrene und vertraute Betreuer begleiteten den Bewohner und konnten 1 1/ 2 Stunden nach der Behandlung wieder mit ihm nach Hause fahren. Die Zähne waren in einem guten Zustand, es wurde lediglich eine Zahnsteinentfernung vorgenommen. Der Zahnarzt empfahl eine regelmäßige jährliche Behandlung. Inzwischen waren wir mit weiteren drei Bewohnern dort zur Zahnbehandlung. Der Ablauf war im Wesentlichen gleich: Die Narkosevorbereitung wurde vom Hausarzt durchgeführt, eine Stunde vor dem Termin verabreichten wir ein Beruhigungsmittel und die Begleitung übernahmen vertraute Betreuer. Zwei Mal musste ein Zahn gezogen werden, einmal wurde eine Zahnfleischwucherung entfernt, eine Füllung sowie Zahnsteinentfernung und Zahnreinigung wurde vorgenommen. Thomas Etzel-Euler, Leiter der Wohnstätte Langgöns . Gesundheit – Behandlung . miteinander . November 2011 . 13 Inhalieren leicht gemacht In unserer Einrichtung müssen Kinder auch während der täglichen Kindergartenzeit immer wieder bestimmte Medikamente bekommen oder entsprechende Hilfsmittel für eine gute Begleitung im gesundheitlichen Bereich eingesetzt werden. So gehört z. B. das tägliche Inhalieren für einzelne Kinder in unserer Kindertagesstätte zum täglichen Ablauf. Uns ist es wichtig, dass diese notwendigen Versorgungen so gestaltet sind, dass die Kinder weiterhin mittendrin im Spiel, beim Vorlesen, im Stuhlkreis etc. sein können und sich während dieser Zeit nicht ausgeschlossen fühlen, sondern es als eine für sie zwar notwendige, aber dennoch auch unkomplizierte Aktivität im täglichen Tun erleben. Doch sehen Sie einfach selbst: Larissa Zeinert, Leiterin der Kita Helen Keller So nicht! So … oder so … 14 . miteinander oder auch so! . November 2011 . Gesundheit – Behandlung . Zusammenarbeit mit den Kliniken in Stadt- und Landkreis Gießen Von Zeit zu Zeit ist es notwendig, dass Menschen mit Behinderung aus unseren Wohnstätten und auch aus dem Elternhaus eine Klinik aufsuchen müssen. Unsere Erfahrungen zeigen, das dieses Ereignis nicht immer problemlos abläuft. Nicht alle Ärzte und Schwestern haben die Erfahrung im Umgang mit unserem Personenkreis. Mancher Mensch mit Behinderung kann nicht sprechen, ein anderer hat Verhaltensweisen, die für den Arzt bzw. die Krankenschwester nicht verständlich sind. Wenn Eltern bereit sind den Sohn bzw. die Tochter zu begleiten, gibt es kaum Probleme. Die Menschen mit Behinderung aus den Wohnstätten können wir aber nicht rund um die Uhr begleiten, von daher ist es notwendig Absprachen zu treffen, Verständnis für unseren Personenkreis zu erwirken und Ansprechpartner zu haben. Aus diese Grunde haben Frau Hasenauer und ich die verschiedenen Kliniken in unserem Umkreis besucht, um konkrete Absprachen zu bewirken. Gesprächspartner waren die Direktoren der Pflegedienste. Alle haben uns sehr offen empfangen und Angebote gemacht, die wir an dieser Stelle bekannt geben. Uniklinikum Gießen-Marburg Mit Herrn Pflegedienstleiter Rantsch hatten wir ein sehr angenehmes Gespräch. Er hat unser Anliegen verstanden und angeboten, wenn es Probleme gibt, ihn direkt bzw. die Sozialarbeiterin zu konsultieren. Hier haben wir auch das Problem der Nachsorge besprochen. Wie Sie vielleicht wissen, werden heute Patienten sehr viel früher aus dem Bereich der Klinik entlassen als vor Jahren. Für die Wohnstätte heißt das Behandlungspflege in der Wohnstätte, die aber bis heute nicht in jedem Fall vom LWV finanziert wird. Eine Verlegung in eine anschließende Reha ist nicht gesichert, zumal man von Seiten der Klinik oft der Meinung ist, dass die Einrichtung dafür zuständig ist. Wir sind aber keine Einrichtung der Pflegeversicherung (SGB XI), sondern der Eingliederungshilfe (SGB XII) und müssen für die Nachsorge den Ambulanten / Sozialen Dienst anfordern und diesen auch bezahlen. Herr Rantsch von dem Uniklinikum wird diese noch in diesem Jahr verlassen, ein Nachfolger / in ist noch nicht bekannt, aber sicher unter folgender Telefonnummer zu erreichen. Pflegedirektion, 0641 985400 60 Zentrale Patientenüberleitung, Frau Rita Keppers, 0641 985400 70 Asklepiosklinik Lich Mit Herrn Pflegedienstleiter Stumpf hatten wir auch ein sehr angenehmes Gespräch. Unser Anliegen hat er sehr offen entgegengenommen und wir haben vereinbart, dass wir uns besser kennenlernen müssen und dass es auch einen Sinn macht mit den Krankenschwestern und den Ärzten eine Fortbildung zu veranstalten. Wir haben z. B. vereinbart, dass alle Stationen unser Magazin ›miteinander‹ erhalten. Pflegedienstleitung Herr Erwin Stumpf, 06404 81453 Evangelisches Krankenhaus Mittelhessen Mit der neuen Pflegedienstleitung, Frau Christa Hofmann-Bremer hatten wir, Herr Pfeiffer und ich, ebenfalls ein sehr angenehmes Gespräch. Frau Hofmann-Bremer war sehr offen für unser Anliegen und hat zugesagt, dass sie das Thema Menschen mit Behinderung in die Fortbildung der Krankenschwestern und hoffentlich auch der Ärzte aufnehmen wird. Noch in diesem Jahr soll ein Besuch in der Limeswerkstatt organisiert werden. Auch hier gab es den Wunsch unser Magazin für die verschiedenen Stationen zu erhalten, dem wir natürlich nachkommen. Pflegedienstleitung Frau Christa HofmannBremer, 0641 9606 114 Weitere klinische Einrichtungen, wie das Katholische Krankenhaus und das Balserische Stift werden wir noch besuchen. Abschließend verweise ich auf einen Artikel von Herrn Professor Budroni et al. von der Universität Witten / Herdecke: »Die Krankenhausversorgung geistig- oder mehrfach behinderter Menschen« in: Medizin für Menschen mit geistiger oder mehrfacher Behinderung 8 Jg., Heft 1, Juni 2011. Professor Budroni schildert die gleichen Erfahrungen, die wir, die Eltern und Betreuer in den Kliniken machen und gemacht haben. Eine Kopie des Artikels können Sie in der Geschäftsstelle oder bei mir im Büro bekommen. Maren Müller-Erichsen, Aufsichtsratsvorsitzende Gesundheit – Behandlung . miteinander . . November 2011 . 15 Fortsetzung: Gesundheitliche Vorsorge von Menschen mit Behinderung Ich komme nochmals zurück auf die Vorsorge und veröffentliche an dieser Stelle eine Tabelle, die im Rahmen der Untersuchung »Diagnose, Evaluation und Individuelles Programm zur Entwicklung von Menschen mit geistiger Behinderung« kurz InDiPro von Herrn Prof. Dr. Neuhäuser erstellt wurde. 63 Menschen mit Behinderung von den Werkstätten aus Gießen, Wetzlar und anderen Orten hatten an der medizinischen Untersuchung teilgenommen. 40 % der Teilnehmer / -innen hatten visuelle Probleme, ca. 83 % sprachliche und 84 % orthopädische Probleme. Alle Eltern wurden nach der Feststellung der Ergebnisse aufgefordert, einen Facharzt aufzusuchen. Wir haben sogar in der Limeswerkstatt für einige Zeit einen Therapeuten damit beschäftigt, mit allen Mitarbeitern / -innen einen Sehtest durchzuführen. Leider ist uns nicht bekannt, ob die Eltern /Angehörigen der Empfehlung gefolgt sind und ich frage nach den Gründen. Haben Sie keinen Arzt gefunden? Vielleicht könnte sich das eine oder andere Elternteil melden und berichten. Meine Erfahrung ist die, dass man hartnäckig insistieren muss, wenn es um eine fachärztliche Behandlung geht. 16 . miteinander . November 2011 . Gesundheit – Behandlung Kann es sein, dass mancher Arzt denkt, das lohnt sich nicht, oder er denkt, eine intensive Untersuchung dauert zu lange, z. B. weil es Sprachprobleme gibt. Es gibt natürlich kritische Situationen, z. B. wenn der behinderte Patient Angst vor Spritzen hat oder Angst hat, alleine in ein Untersuchungszimmer zu gehen, Angst hat, in der Röhre zu liegen. Besonders kritisch ist die Vorbereitung einer Betäubung. Mit meinem Sohn Olaf habe ich das z. B. erlebt, als ihm ein Shunt gelegt werden musste, weil er an die Dialyse kam. Er hat fürchterlich geschrien, trotzdem durfte ich nicht mit in den Vorbereitungsraum für die Narkose. Die Ärzte haben ihn dann fixiert, was für ihn noch viele Jahre ein Albtraum war. Zu Recht hat er immer wieder behauptet, dass das verboten sei. Darum ist es so wichtig, dass uns, den Eltern oder den Betreuern / -innen erlaubt wird, den Patienten bis zum Einschlafen zu begleiten. Bei den Besuchen in den Kliniken haben wir diesen Punkt angesprochen und eher Zustimmung als Ablehnung erfahren. Nun gibt es in unseren Bereichen viele Kinder und Erwachsene, die schon viele Operationen haben erleben müssen, sie haben sicher schon Erfahrung und können das Procedere einer OP-Vorbereitung einschätzen. Ich bewundere das sehr und kann mir aber vorstellen, dass die Eltern besonders gefordert sind. Ich glaube, viele von Ihnen könnten eine »Geschichte« dazu schreiben. Mein Alptraum ist die Geschichte von Olafs Nierenversagen. Wochenlang diagnostizierte der Facharzt »Magenschleimhautentzündung« weil Olaf immer morgens kotzte, bis bei mir der Geduldfaden riss und ich eine Blutuntersuchung einforderte. Das Ergebnis war ein Kreatininwert von 14, normalerweise hat man einen Wert von 0,5 – 1,0. 24 Stunden gaben ihm die Ärzte in der medizinischen Uniklinik. Das hat er mitgekriegt und in der Nacht vor dem Katheter zur Dauerdialyse seine Geschichte geschrieben (siehe S. 09). Erfahrung, die ich hatte. Obwohl es nochmals eine Krise gab, als ich einforderte, dass Olaf – er war gerade 24 Jahre alt – auf die Liste kommt, um eine neue Niere zu bekommen. Ich selbst hätte ihm ja eine gegeben, aber alle Ärzte, die ich aufsuchte, meinten, ich wäre schon zu alt und ich müsste mich damit abfinden, denn ich sollte mir nicht einbilden, dass ein Behinderter eine neue Niere bekäme. Wir warteten vier Jahre – eine kurze Zeit – und dann kam der Anruf von einer einfühlsamen Ärztin: »Bitte sofort kommen, wir haben eine Niere.« Das war im Jahr 2004. Sie funktioniert noch immer hervorragend, und ich bin froh und dankbar, auch weil Olaf sehr präzise seine Medikamente einnimmt und seine Werte wie Körpertemperatur, Blutdruck und Gewicht kontrolliert und dokumentiert. Ich erinnere mich noch, dass zur gleichen Zeit als Olaf drei Mal pro Woche für 4 bis 5 Stunden an die Dialyse musste, meine Stiefmutter auch zur Dialyse musste und nur über ihren Zustand jammerte. »Wenig trinken, nur bestimmte Nahrungsmittel etc.«, während Olaf fröhlich mit dem Taxi zur Dialyse fuhr, dort mit den Pflegern und Pflegerinnen scherzte und für die meist älteren Patienten der Sonnenschein war. In dieser Zeit hat er Blöcke mit Geschichten vollgeschrieben. Noch heute, wenn wir zur Kontrolle zur Dialysestation fahren, wird er freundschaftlich begrüßt und von seinem behandelnden Arzt ernst genommen, sodass auch ich immer ein gutes Gefühl habe. Ich wünsche mir, dass es viele solcher positiven Geschichten gibt, dann wären wir auf einem guten Weg. Maren Müller-Erichsen, Aufsichtsratsvorsitzende . Ich erinnere mich noch sehr genau an das Notaufnahmezimmer. Wir hatten jeder ein Notbett und überlegten, was wir bis zum Einschlafen tun könnten. Ich hatte meine Aktentasche dabei und beschloss zu arbeiten, Olaf brauchte nur einen Block, um seine Geschichte zu schreiben. Nach seiner Geburt und der unmöglichen Bemerkung des Kinderarztes: »Das ist ein Vollidiot, geben Sie ihn gleich in eine Einrichtung«, war diese Begebenheit die schlimmste Gesundheit – Behandlung . miteinander . November 2011 . 17 Frühstück in der Fische-Gruppe Wir alle sind die »Fische« – 15 Kinder und 5 Erwachsene – und gehen in die Kita der Lebenshilfe in Pohlheim-Watzenborn. Wir sind: Samuel, Manuel, Lena, Katharina, Juliana, Henni, David, Aurelio, Giulia, Emilia, Noah, noch eine Katharina, Samir, Nino, Leo und die Erwachsenen Monja, Jessica, Robert, Simone und Melanie. Zu uns gehört auch Katharina, die anders isst als wir. Am Anfang war das natürlich sehr neu für uns, aber auch sehr interessant. Jetzt schauen wir zu, wenn Katharina ihren Tee über die Nasensonde bekommt. Damit sie beim Essen und Trinken Gesellschaft hat, sitzen wir gerne dabei, schauen zu, streicheln sie, geben ihr Spielzeug in die Hand, beobachten sie und stellen dabei natürlich viele Fragen, weil wir alles wissen möchten: wieso bekommt sie den Tee über die Sonde? Wo kommt der Tee dann hin? usw. Die ErzieherInnen erklären uns alles, was wir wissen möchten – jetzt ist es für uns nichts Besonderes mehr und wir wissen: Katharina isst und trinkt halt anders als wir! Manchmal braucht Katharina aber auch ihre Ruhe, besonders wenn sie ihre Flasche bekommt, die trinkt sie wie wir auch. Das Trinken dauert dann aber länger als bei Kindern, die aus einer Tasse trinken und wenn sie gar keine Lust hat zum Trinken, bekommt sie die Milch eben wieder über die Nasensonde. Wir lassen Katharina dann auch in Ruhe trinken, schauen nur kurz mal zu und spielen erst später wieder mit ihr. Besonders schön ist es, wenn wir alle gemeinsam in unserer Gruppe frühstücken. Wir sitzen an unserer großen Samuel, Katharina und Noah spielen und unterhalten sich miteinander 18 . miteinander . November 2011 . Tischrunde, Katharina sitzt in ihrem Rollstuhl oder auf dem Schoß eines Erwachsenen. Wir alle fangen mit einem gemeinsamen Tischspruch an und Katharina beginnt ihr Essen damit, dass eine Erzieherin oder unser Erzieher ihr über die Wange streichelt – das ist ihre Gebärde für das Essen. Dann essen wir, was wir mitgebracht haben; Katharina hat ein Früchtemus mitgebracht, das sie selbst schlucken kann. Da sie nicht so sehen und greifen kann wie wir, geht es bei ihr schön langsam zu: erst riecht sie am Mus, dann bekommt sie etwas auf die Lippen und dann weiß sie, was es ist und öffnet ihren Mund. Wir freuen uns immer, wenn wir Kinder kennen lernen, die uns Neues beibringen und von denen wir lernen, dass es viele Wege gibt, um Dinge zu tun. Jeder von uns ist anders – und das ist auch gut so! Monja Kirchhof, Erzieherin und Ursula Schachl, Leiterin der Kita Watzenborn Tischspruch beim gemeinsamen Frühstück Gesundheit – Behandlung . Katharina wird sondiert Gesundheit – Behandlung . miteinander . November 2011 . 19 Unterstützte Kommunikation in der Gesundheitsversorgung Wenn man krank ist, zum Arzt muss oder gar ins Krankenhaus, ist das für viele Menschen oft mit Unsicherheit oder Angst verbunden. Wie mag es dann erst sein, wenn dem Mensch dann auch noch keine Lautsprache zur Verfügung steht und /oder eine umfassendere Behinderung die Orientierung im Alltag und das Einstellen auf besondere Ereignisse wie einen Arztbesuch oder Klinikaufenthalt erschwert? Ärzte und Krankenhäuser müssen eine genauso gute und einfühlsame Behandlung für Menschen mit Behinderung gewährleisten wie für Menschen ohne Behinderung. Dazu gehören nicht nur ein Rollstuhl oder ein behindertengerechtes WC, sondern auch Wegweiser für blinde Menschen und andere Unterstützungshilfen wie Maßnahmen der Unterstützten Kommunikation. Es kommt vor, dass nach schweren Verletzungen oder Er krankungen selbstverständliche Fertigkeiten wie Sprechen, Essen und Trinken oder sogar Atmen eingeschränkt sind. Parallel zu der (intensiv)medizinischen Behandlung ist es dann von großer Bedeutung, die Kommunikationsfähigkeit des Patienten zu verbessern. Schließlich müssen auch Patienten mit Erschwernissen oder Behinderungen in der Lautsprache über medizinische Maßnahmen informiert und um ihr Einverständnis gebeten werden. Auch ist es wichtig, etwas über die Gewohnheiten und Vorlieben, Ängste oder Abneigungen des Menschen, der behandelt werden soll, zu erfahren. Doch wie können Ärzte und Pflegepersonal alternativ mit den Patienten kommunizieren? Folgende Maßnahmen oder Hilfsmittel können die Kommunikation unterstützen: Anfertigen eines Ich-Buches vor dem Arztbesuch oder der Aufnahme in ein Krankenhaus von den Menschen, die den Patienten gut kennen und etwas über ihn berichten können. Einsatz von Symbol- oder Bildkarten Der Patient kann anhand von Bildkarten seine Wünsche und Befindlichkeiten äußern (z. B. bestimmte Schmerzen, Hunger, Durst), aber auch Informationen bekommen. 1. und 4.- Symbol Ohrenschmerzen und Symbol Krank sein: Aus: © Symbole Anette Kitzinger Einsatz von Computertechnik Durch einen Taster können verschiedene An- und Aus-Informationen gesendet werden z. B. ein Alarm zum Herbeirufen von Hilfe, Betätigung von Licht, Fernseher oder Musikgeräten. Talker ermögli- 20 . miteinander . November 2011 . Gesundheit – Behandlung chen die Aufnahme von kleinen Aussagen und Nachrichten, die dann bei Bedarf durch Tastendruck wiedergegeben werden können. Ein Taster oder Talker kann nicht nur mit der Hand, sondern durch entsprechende Konstruktionen auch durch Kinn, Zunge, Bauchmuskeln oder durch Pusten und Saugen betätigt werden. Mit Hilfe von Text- oder Sprachausgabegeräten können Signale in Laut- und /oder Schriftsprache umgewandelt oder Symbolsysteme mit und ohne Schriftsprache genutzt werden. Ja / Nein-Codes Durch vereinbarte Gesten (Augenzwinkern, Kopf- oder Fingerbewegungen) kann der Patient seine Zustimmung oder Ablehnung äußern. Verfügt der Patient über die Möglichkeit, Gebärden zu nutzen, können diese vor dem Arztbesuch oder einem Klinikaufenthalt fotografiert und katalogisiert werden. So können der Arzt oder das Pflegepersonal »nachschlagen« und den Menschen, der unterstützt kommuniziert, auch ohne Lautsprache verstehen. Prima wäre es, wenn die Gebärden auch in der Antwortsituation genutzt würden, damit auch der Patient verstehen kann, was um ihn herum passiert. Diese Hinweise sollen dazu beitragen, Ideen zur Unterstützung der Menschen mit Erschwernissen und /oder Behinderungen auch in der Kommunikation zu entwickeln, die dazu beitragen können, selbstbewusst und selbstverständlich Leistungen unseres Gesundheitssystems ohne Angst in Anspruch zu nehmen. Gebärde Ohrenschmerzen und Gebärde krank Aus: Gebärdengrafik: © Gebärdenbaukasten CD Gabi Mehmet und Susanne Klare Grußdorf, Beratungsstelle Unterstützte Kommunikation . Weiterführende Literatur: Pantke, K. H.: Locked-in: Gefangen im eigenen Körper. Mabuse-Verlag, 1999 Bohn-Derrien, L.: Ich spreche: Die Geschichte einer Frau, die am Locked-in-Syndrom erkrankte und auf unglaubliche Weise ins Leben zurückkehrte. Goldmann Verlag, 2006 Bauby, J. D.: Schmetterling und Taucherglocke. Deutscher Taschenbuch Verlag, 2008 Marohl & Lorenzen & Münchberger, Anna und Tim beim Arzt, Gebärdenbilderbuch Verlag hörgeschädigter Kinder, 2010 Große Post für kleinen kranken Tiger Viel Spaß zusammen Wer in den Kindergarten geht, weiß, dass Kinder auch mal krank werden. Manchmal ist es aber auch so, dass ein Kind schwerer und über einen längeren Zeitraum erkrankt, dies kam in der Tigergruppe in der Kita Eberstadt im letzten Kindergartenjahr vor. In unserem täglichen Stuhlkreis haben wir festgestellt, dass Julia in unserer Mitte fehlt. Und dass Julia keinen Schnupfen oder Bauchweh hat. Julia hat eine Behinderung und sie muss am Kopf operiert werden, deshalb ist sie mit ihrer Mama in ein Krankenhaus gefahren. Damit es Julia nicht so langweilig wird und sie merkt, dass wir alle an sie denken, haben wir gemeinsam entschieden, dass wir ihr eine Karte schreiben und überlegt, was man in so eine Karte wohl hineinschreibt. Da das Krankenhauszimmer vielleicht noch etwas Platz an den Wänden hat, haben wir Bilder für Julia gemalt und für sie gebastelt. Ein paar Tage später bekamen wir dann einen Brief – Post von Julia: Die OP hat sie ganz gut überstanden, aber Julias Mama meint, dass ihr Arzt besser nicht Frisör werden sollte – er hat Julia einen ganz schön kurzen Haarschnitt verpasst. Da Julia Vorschulkind ist und ihre Kindergartenzeit zu Ende geht, hat ihre Mama alle Tigergruppenkinder und Er zieherinnen zum Abschied feiern nach Hause eingeladen. Eine Bettparty sollte es für Julia geben. An ihrem großen Tag ging es Julia dann so gut, dass sie auf dem Schoß ihrer Mama gutgelaunt zusammen mit allen Tigerkindern um eine große Decke mit vielen Leckerbissen in ihrem Zimmer sitzen und picknicken konnte. Für uns alle ein ganz schön toller Tag mit viel Lachen und Freude, aber auch ein bisschen Traurigkeit beim Abschied nehmen. Kurze Zeit später hatte Julia dann Geburtstag und wir haben ihr ein Geburtstagslied durchs Telefon gesungen: sie zu Hause bei Kuchen und allem, was dazugehört und wir im Kindergarten beim täglichen Tigerschmaus mit Obst und Keksen. Und so sind wir doch irgendwie immer alle zusammen. Andrea Kammer, Erzieherin Kita Eberstadt . Picknick statt Bettparty Zum Abschied ein Lieblingslied Gesundheit – Behandlung . miteinander . November 2011 . 21 Tag der Offenen Tür am 1. Advent, dem 27. November 2011 von 10 bis 17 Uhr Lebenshilfe Gießen . Limeswerkstatt Grüninger Weg 26 . Pohlheim-Garbenteich Wir laden Sie ein, bei uns zu bummeln! Wir haben wieder einiges für Sie vorbereitet und freuen uns, wenn Sie uns besuchen. Geschenke, die Sie bei uns erwerben, machen 3 x Freude 1. 2. 3. Traditionelle Angebote wie unser Flohmarkt Produkte aus den Werkstätten leckere Marmelade zum selber essen oder weiter schenken Handgearbeitetes aus dem Elternkreis finden Sie ebenso wie originelle Weihnachtskarten, Kerzen und Adventskalender ausgefallene Geschenke säckeweise Anzündhölzer und vieles mehr Lebenshilfe Kreisvereinigung Gießen e.V. Grüninger Weg 29 35415 Pohlheim-Garbenteich Telefon 06404 804-0 Telefax 06404 804-244 [email protected] Ihnen den Beschenkten und Menschen mit Behinderung Sie unterstützen damit unsere Arbeit und erzielen einen guten Zweck. Genießen Sie himmlische Leckereien an den verschiedenen Getränkeund Essensständen ...und mittags Herzhaftes aus unserer Küche. Mehr erfahren Sie unter www.lebenshilfe-giessen.de Spielen und Lernen Bessinger Kindergartenkinder helfen Kindern in Uganda Kindergarten Nieder-Bessingen Lernen sichtbar machen Kita Anne Frank Abschied von den »Großen« Kita Helen Keller Hallo Schülerbetreuung der Lebenshilfe in Garbenteich Projekt »Marienkäfer« Kindergartengruppe in Garbenteich Ein Projekt für die Ohren Igelklasse der Sophie-Scholl-Schule Die selbstgebauten Trommeln im Einsatz Bessinger Kindergartenkinder helfen Kindern in Uganda Hocherfreut zeigte sich Edgar Zeiss, ehrenamtlicher Mitarbeiter des Hilfswerks Global Aid Network, als er aus den Händen der Kindergartenkinder des Lebenshilfe-Kindergartens in Nieder-Bessingen einen Umschlag mit 100 Euro entgegen nehmen konnte. Das Geld wird, das versprach Zeiss, den Kindern in dem Kinderdorf Arche Noah bei Mukono in Uganda zugute kommen. Doch wie kam es zu dieser Spende? Die Kinder hatten sich zusammen mit ihren Erzieherinnen intensiv mit dem Thema Afrika auseinander gesetzt. Dabei entstand eine große Afrika-Karte, auf der die Kinder die typischen Landschaften, Tiere und Pflanzen aufgemalt und geklebt hatten. Trommeln wurden gebastelt und mit viel Spaß zu den gelernten afrikanischen Liedern gespielt. Viel Wissenswertes über das Leben und die Gebräuche auf diesem großen Kontinent erfuhr man aus Bilderbüchern und ganz praktisch ging es zu bei einem afrikanischen Essen, das die Kinder selbst zubereitet hatten und sich schmecken ließen. Doch viele Fragen blieben offen und so lud die Kita-Leiterin Dorothea Welter den Licher Architekten Edgar Zeiss ein, von dem sie wusste, dass er mehrfach Afrika bereist hatte und sich beim Aufbau des Kinderdorfes in Uganda engagiert. Herr Zeiss brachte beeindruckende Bilder mit in den Kindergarten, die er auf einer großen Leinwand zeigte und mit seinem Wissen den Kindern und ihren Erzieherinnen die Farben und Tiere Afrikas und das Leben der Kinder im Kinderdorf näher brachte. 24 . miteinander . November 2011 . Spielen und Lernen Es entstand die spontane Idee, Krokodilklammern zu basteln und am Sommerfest, das zum Abschluss des Afrika-Projekts stand, gegen eine Spende an die Gäste abzugeben. Auf diese Weise konnten die Bessinger Kindergartenkinder den Kindern im Kinderdorf in Mukono helfen. Dorothea Welter, Leiterin der Kita Nieder-Bessingen Alle freuen sich über die Spende . Großer Auftritt der großen Tiere Lernen sichtbar machen Wie Portfolio die Entwicklung von Kindern dokumentiert Was bedeutet Portfolio eigentlich? Der Begriff kommt aus dem Lateinischen und setzt sich aus den Wörtern portare »tragen« und folium »Blatt« zusammen. Im ursprünglichen Sinne bedeutet das Wort »Brieftasche« – und zwar keine Geldbörse sondern eine kleine Tasche, in welcher der Träger wichtige Briefe mit sich führt. In früherer Zeit führten Künstler und Architekten eine solche Tasche mit sich, welche Skizzen und Entwürfe ihrer besten Werke enthielt. Ein Katalog der »besten Werke« ist das Portfolio also, der möglichst viel über den Besitzer und seine persönliche Handschrift verraten soll. Ganz ähnlich ist es bei unserem Portfolio, welches im Lauf der Kindergartenjahre entsteht: Auch hier sammeln sich Beweise für erworbene Kompetenzen, und damit wird eine persönliche Handschrift deutlich. An wen richtet sich das Portfolio? In erster Linie an das Kind selbst. Es soll daran selbst erkennen, was es kann, was es gelernt hat und wie es Dinge lernt. Es soll so seinen eigenen Weg, seine Stärken und individuellen Besonderheiten wertschätzen lernen. Ein Portfolio soll beim Kind Stolz und Zuversicht wachsen lassen. Stolz und Zuversicht als Begleiter auf der Reise ins Großwerden. Das Ziel des Portfolios ist dann erreicht, wenn das Kind seinen Ordner durchblättert und ihm die Zuversicht gibt: Diese Werke sind mir schon ziemlich gut gelungen, und wenn ich das geschafft habe, schaffe ich auch noch viel mehr! Mein »Ich-Buch« – Aufbewahrungsort unbezahlbarer Schätze Wie sieht die Portfolioarbeit in unserer KiTa aus? Jedes Kind bekommt einen Ordner für sein persönliches Portfolio. Im Portfolioordner wird die Entwicklung des Kindes dokumentiert, anhand von Experimente erleben … Fotos … Zeichnungen / Werken des Kindes … Arbeitsblätter … Lerngeschichten … Selbstbeschreibungen des Kindes … Bildern / Dokumenten, die für das Kind von größerem Wert sind. Jedes Kind kann jederzeit seinen Ordner zur Hand nehmen und darin blättern. Das Kind entscheidet gemeinsam mit der Erzieherin darüber, was in den Ordner eingeheftet wird. Bei Entwicklungs- / Geburtstagsgesprächen zwischen Eltern und Erzieherinnen kann der Portfolioordner des Kindes benutzt werden, um die Entwicklung und das Lernen des Kindes in der KiTa zu veranschaulichen. Dr. Rebecca Neuburger-Hees, Leiterin der Kita Anne Frank . »Die wahre Lebensweisheit besteht darin, im Alltäglichen das Wunderbare zu sehen.« Pearl S. Buck (Literaturnobelpreisträgerin) Sinnliches Begreifen Helfen können Freundschaft aufbauen Spielen und Lernen . miteinander . November 2011 . 25 Abschied von den »Großen« Jedes Jahr im Sommer ist es soweit: die Vorschulkinder sind nur noch wenige Wochen in der Kita, bevor sie nach den Ferien in die Schule gehen. Diese Zeit ist für die Vorschulkinder eine ganz besondere Zeit in ihrer Kindergartenlaufbahn. Sie sind nun »die Großen«, die sich im Endspurt Richtung Einschulung befinden. Das bedeutet Aufregung und Gespanntsein auf das Neue, aber auch sich verabschieden müssen von Altbekanntem und liebgewordenen Freunden. Um diesem Verabschieden einen besonderen Rahmen zu geben, machen die Vorschulkinder kurz vor den Ferien einen besonderen Ausflug mit ihrer Gruppe an dem die Verabschiedung und das Überreichen der Schultüten im Mittelpunkt stehen. »Wir sind die Großen und kommen bald in die Schule!« Dieses Jahr sind wir in den Frankfurter Zoo gefahren, in dem es eine Menge zu sehen gab. Hier durften die Vorschulkinder den Weg bestimmen und uns nach ihren Wünschen durch den Tierpark führen. Zu den Highlights gehörten die Giraffen, der Tiger und der Besuch im Reptilienhaus. Auch ein gemeinsames Picknick und ein Stopp am Eisstand durften nicht fehlen. Nun kann der Start in die Schule kommen und dafür wünschen wir unseren »Großen« alles Gute und viel Erfolg! Christiane Platt, Erzieherin der Kita Helen Keller . »Guck doch mal, wie lang die Hälse der Giraffen sind!« Eine kleine, erfrischende Pause – natürlich mit Eis 26 . miteinander . November 2011 . Spielen und Lernen Einige von uns im Bewegungsraum Hallo, wir sind aus der Schülerbetreuung der Lebenshilfe in Garbenteich: Marlon, Lara, David, Can, Ole, Noah, Yaneck, Lara, Louis, Lara, Julie, Melissa, Philipp, Joshua, Merrit, Lisa, Altine und die vier Erwachsenen Michaela, Heike, Anja und Marina. Wir sind Schulkinder (1.– 4. Klasse der Lückebach-Grundschule) und treffen uns teilweise schon vor der Schule in den Räumen der Kita in Garbenteich. Da unser Raum noch geschlossen ist, bleiben wir hier bis zum Unterrichtsbeginn und können spielen und den Bewegungsraum nutzen. Nach der Schule geht es dann in die Räume der Schülerbetreuung oder wieder in die der Kindertagesstätte, weil wir dort auch sehr gerne sind. Meistens spielen wir im Bewegungsraum, im Garten oder ziehen uns zurück, um nach dem Schulstress und dem langen Sitzen ausspannen zu können. Um 13.00 Uhr gibt es Mittagessen; danach werden die Hausaufgaben gemacht. Zum Glück helfen uns die Betreuerinnen Michaela, Heike, Anja und die Praktikantin Marina, wenn wir Fragen haben oder nicht weiter wissen. Besonders toll war es in diesem Sommer im Dunkelkaufhaus; es war ziemlich spannend und auch etwas unheimlich, plötzlich nichts mehr sehen zu können. Wenn Ihr neugierig seid, könnt Ihr uns gerne auch mal in den Räumen über der Feuerwehr in Garbenteich besuchen. Eure SchülerInnen der Schülerbetreuung Michaela Reimer, Erzieherin und Ursula Schachl, Leiterin der Schülerbetreuung der Kita Garbenteich . Hier machen wir gerade Hausaufgaben. Wenn wir die Hausaufgaben erledigt haben, können wir an verschiedenen Angeboten teilnehmen: Fußball spielen, Roller fahren, basteln und spielen, alles was uns so einfällt. In den Ferien sind einige von uns den ganzen Tag in der Einrichtung. Dann machen wir meist etwas ganz Besonderes: ins Freibad gehen, im Erdbeerfeld Erdbeeren pflücken (und essen!), auf den Abenteuer-Spielplatz fahren usw. In der Hängematte können wir entspannen. Spielen und Lernen Viele Grüße von uns Schülern! . miteinander . November 2011 . 27 Eine Larve und ein Käfer Projekt »Marienkäfer« In der Kindergartengruppe in Garbenteich, unserer »Bienen«Gruppe, haben sich die Kinder im Frühjahr immer wieder die Lupengläser genommen und Käfer, Spinnen, Rinde usw. gesammelt, beobachtet und genau untersucht. Dabei haben sie besonders oft eine merkwürdige Art von »Krabbeltieren« speziell bei den Haselnusssträuchern und bei den Birken entdeckt; und sie waren vor allem auch dort, wo Blattläuse zu finden waren. Schnell wurden Bücher geholt, um zu erkunden, welche Tiere die Kinder denn gefunden haben. Dabei entstand die Vermutung, dass es sich um Larven handelt, die sich verpuppen und zu Marienkäfern werden. Um diese Vermutung zu überprüfen, wurden einige Larven gesammelt und in ein spezielles Netz, das zur Aufzucht von Schmetterlingen verwendet wird, gesetzt. Die Kinder gaben ihnen täglich frische Blätter, natürlich mit Blattläusen, damit sie etwas zum Fressen hatten. Nach ca. einer Woche haben sich die Larven verpuppt und nach 5 bis 7 Tagen sind Marienkäfer geschlüpft. Zweimal haben die Kinder es genau gesehen: die Marienkäfer sind anfangs noch weiß und verfärben sich zunächst gelb und später erst rot. Das war für alle natürlich eine besondere Beobachtung und ein tolles Erlebnis. Nachdem alle Kinder und Erwachsenen das erfahren haben, wurden die Marienkäfer in die Freiheit entlassen. Dabei hat es manchmal etwas gedauert, bis sie über die Pullover oder die Hände der Kinder ihren Weg gefunden haben und weggeflogen sind – sehr zur Freude aller Kinder! Collage zur Entwicklung der Marienkäfer 2 Kinder bei der Ausschau nach »Krabbeltieren« Nach diesem Projekt sehen sowohl die Kinder als auch ihre Eltern – an die die Kinder ihr Wissen natürlich sofort weitergegeben haben – in jedem kleinen »Krabbeltier« etwas Besonderes und freuen sich über ihr selbst erarbeitetes Wissen von den Marienkäfern. Nicole Gilbert, Erzieherin und Ursula Schachl, Leiterin der Kita Garbenteich . 28 . miteinander . November 2011 . Spielen und Lernen Zunächst wird alles in den Lupengläsern betrachtet Ein Projekt für die Ohren einem akustischen Donnergrollen von Kanonenkugeln, wilIgelklasse der Sophie-Scholl-Schule Spaziergang zusamdes Meeresrauschen und Möwenkreikreiert eigenes Hörspiel mengeschnitten. schen zieht durch das Foyer der Sophie»Das geheimnisvolle Schiff« Manch ein Schüler wird Scholl-Schule. Im Zuge des Projekttages nun sicherlich das Geräusch »Earsinnig hören« hatten die Schüler der der Toilettenspülung oder Igelklasse, Stufe 3 und 4 die Möglichkeit, unter das der vielen trappelnden Schülerfüße professioneller Anleitung ihre Medienkompetenz zu ganz anders wahrnehmen und auch bewerten. erweitern, die Grundregeln des Zuhörens spielerisch zu erlernen und schließlich ihr eigenes Hörspiel zu Auch ging es an dem Projekttag darum, die Umwelt kreieren, das dann im Rahmen einer Radiomit all ihren Geräuschen bewusster wahrBühnenschow präsentiert wurde. »Das zunehmen. Die Schüler sollten nicht nur geheimnisvolle Schiff«, ist aktiv etwas erarbeiten, auch das genaue der Titel der spannenden Zuhören stand auf dem Programm diePiratengeschichte, die sich ses abwechslungsreichen Tages. die 23 Schüler der Igelklasse ausgedacht hatten. Ein weiterer wichtiger Tagespunkt war die Kooperations- und Teamfähigkeit. Durch Einblick in die ProDie Schüler arbeiteten in kleinen Gruppen, duktion professioneller Hörderen Ergebnisse eine Einheit in Form spiele bekamen die Schüler des fertigen Hörspiels bildete. So wurde die im Vorfeld schon einiges WisIntegrationsfähigkeit eines jeden Schülers getestet und sen mit auf den Weg gegeben. Als Vorgabe gab es einen Lückentext, der die Eckdaten des Hörspieles festlegte, aber auch geschärft. Ermöglicht wurde das Projekt durch die Sparkassen Kulturstiftung Hessen Thüringen, die das viel Spielraum für eigene Ideen und Interpretationen des von der Stiftung »Zuhören« durchgeführte Programm Themas lies. Aber nicht nur um das Inhaltliche mussten sich die Schüler kümmern, auch die Geräuschkulisse wurde »Earsinnig hören« schon im vergangenen Jahr in diversen selbst erarbeitet. So wurde mal schnell eine geplatzte Brot- Schulen umsetzte. papiertüte zum Kanonendonner, ein Wasserbecken mit Dieses Jahr kommen weitere 14 Schulen in ganz Hessen in Löffeln zum tosenden Ozean und die Schüler selbst zu den Genuss dieses einzigartigen Projekttages. quietschfidelen Möwen, die das Piratenschiff umkreisten. Vorab hatten die Schüler in der Schule und auf den SchulGießener Anzeiger / Artikel vom 27.05.2011 hof allerlei alltägliche Geräusche aufgenommen und zu . Die Schüler der Igelklasse am Projekttag mit ihrer Pirateninsel (Bild von dem Gießener Anzeiger) Spielen und Lernen . miteinander . November 2011 . 29 Empfehlungen Beachten Sie die Angebote unserer Anzeigenpartner. Rohrbach + Schmees Planungsgesellschaft mbH . Dipl.-Ing. Architekten BDA "#!& % $$$ !" A L L E S WA S G E S U N D E R S C H L A F B R A U C H T N AT U R M AT R AT Z E N N AT U R - B E T T WA R E N MASSIVHOLZMÖBEL POLSTERMÖBEL N AT U R M AT R AT Z E N AUS DER M A N U FA K T U R MADE IN HEUCHELHEIM s h o w r o o m DORMIVITAL GMBH AM ZIMMERPLATZ 1A 35452 HEUCHELHEIM TELEFON 06 41 9 60 79 71 [email protected] 30 . miteinander . November 2011 . Empfehlungen Wohnen Ich find’s cool! Einzug in Thorsten Antwerpens erste eigene Wohnung in der Schönen Aussicht Wenn der Hausarzt in die Wohnstätte kommt Interview Dr. Marck, Hausarzt der Wohnstätte Langgöns Hausärztliche Versorgung in der Wohnstätte Interview mit Herrn Werner Fleck, Hausarzt in der Wohnstätte Kiesweg Ich find’s cool! Am 01.04.2011 bezog Thorsten Antwerpen seine erste eigene Wohnung in der Schönen Aussicht. »Am Anfang war es total ungewohnt, auf mich alleine gestellt zu sein«, sagt Thorsten Antwerpen, »mittlerweile finde ich es ziemlich cool, selbst zu bestimmen, wann ich abends ins Bett gehe oder womit und mit wem ich meine Zeit verbringe. Ich muss mich auch nicht mehr anund abmelden. Schwierig für mich ist es, den Überblick über mein Geld zu behalten, meine gesetzliche Betreuerin verwaltet deshalb mein Konto und bei der Einteilung des Haushalts- und Taschengeldes unterstützt mich meine Bezugsbetreuerin Anne Roßburger aus dem Unterstützen Wohnen. Sie begleitet mich jede Woche zur Bank und anschließend gehen wir gemeinsam einkaufen. Im Moment versuche ich, nicht so viel auszugeben, damit ich mir für den Kauf einer Kommode und eines Sessels etwas Geld zurücklegen kann. Ich habe mit Anne drei Termine in der Woche, denn es fällt mir schwer, meinen Haushalt selbst zu organisieren, da ist es gut, jemanden zu haben, der mir auch mal sagt, was zu tun ist. Kochen habe ich von meiner Mutter und in der Schule gelernt, damit komme ich gut klar. Anne begleitet mich auch, wenn ich mal zum Arzt muss und erklärt mir, wie und wann ich die Medikamente einnehmen muss. Ich habe eine ganze Menge Freunde aus meiner Zeit in der Martin-Buber-Schule, Bekannte und Kollegen aus dem Berufsbildungsbereich und meinen Zwillingsbruder Christian mit denen ich meine Zeit verbringe. Wir verabreden uns telefonisch oder per Email, mein Bruder kommt oft zu Besuch und übernachtet auch ab und zu bei mir. In der Arbeitswoche stehe ich immer um 6:00 Uhr auf, das gelingt mir ohne Probleme, denn ich möchte immer pünktlich sein. Ich bin froh, diese Wohnung in der schönen Aussicht bekommen zu haben auch wenn es Bewohner im Haus gibt, die mich bisweilen mit ihren seltsamen Angewohnheiten nerven. Nach und nach werde ich mir noch weitere Möbel anschaffen und ich möchte gerne eine Wand im Wohnzimmer farbig gestrichen bekommen, denn nur weiß finde ich langweilig.« Klaus Bergner, Unterstütztes Wohnen nach einem Gespräch mit Thorsten Antwerpen . 32 . miteinander . November 2011 . Wohnen Wenn der Hausarzt in die Wohnstätte kommt Interview Dr. Marck, Hausarzt der Wohnstätte Langgöns Seit 15 Jahren ist Dr. Marck Hausarzt in unserer Wohnstätte. Außer unseren Bewohnern behandelt er insgesamt um die 50 geistig und mehrfach behinderte Personen in seiner Praxis. Herr Dr. Marck, sind unsere Bewohner besonders schwierige Patienten? Nein, schwierig ist nur, dass man als Arzt eine andere Herangehensweise braucht, um herauszufinden, was dem Patienten fehlt. Die meisten Bewohner können sich nicht verbal verständigen, deshalb muss ich mich allein darauf verlassen, was ich sehen, ertasten, hören kann, und was die Betreuer an Auffälligkeiten rückmelden. Ein Problem ist es, wie Verhaltensänderungen zu interpretieren sind. Sind sie Ausdruck von Schmerzen, oder müssen sie im Rahmen der Behinderung gesehen werden. Je besser ich die einzelnen Bewohner kenne, desto einfacher wird es. Arzt, Betreuer und Patient sind ein Team. Aber ist nicht die Behandlung schwierig? Das sehe ich nicht so, weil ich glaube, dass wir immer zusammen – ich von der medizinischen Seite, Sie von Seiten des betreuenden Personals – das umsetzen, was medizinisch sinnvoll ist, soweit es für den Einzelnen geht. Z. B. wenn ich einen Patienten habe, für den es besser wäre, wenn er aufhören würde zu rauchen, dann ist mir immer auch klar, dass ein Mensch mit einer schweren Mehrfachbehinderung in der Regel nicht aufhören wird. Wenn es uns gelingt, den Zigarettenkonsum zu reduzieren, halte ich das für einen Erfolg. Ich muss viele Dinge, die ich für medizinisch sinnvoll oder notwendig erachte, auch in Relation dazu setzen, was realistischerweise umzusetzen ist. Was können wir gemeinsam erreichen, ohne dass sich die Lebensqualität des Bewohners so verschlechtert, dass das Zu sammenleben in der Wohnstätte schwierig wird? Das ist immer eine individuelle Entscheidung. Die treffe ich nicht alleine, die trifft auch der Bewohner nicht alleine, die treffen wir zusammen. Die meisten unserer Bewohner haben Angst, zum Arzt zu gehen. In Ihrer Praxis werden sie bevorzugt und mit Geduld behandelt. Sie kommen alle 2 Wochen zur Visite in die Wohnstätte, und oft genug auch zwischendurch, Wohnen . miteinander . November 2011 . 33 Hausarztbesuch in der Wohnstätte wenn ein Bewohner akut erkrankt ist. Wird das von den Krankenkassen besonders honoriert? Wie viel Idealismus gehört dazu? Die erste Frage ist ganz einfach: Es wird nicht besonders honoriert, weil die Betreuung schwerstbehinderter Patienten keinen besonderen Stellenwert hat, was die Abrechnung kassenärztlicher Leistungen angeht. Das kann man so und so sehen. Ich glaube, es ist im Sinne der Integration ganz sinnvoll, dass diese Patienten keinen Sonderstatus haben. Die Kehrseite der Medaille ist, dass der zeitliche Mehraufwand, der sicherlich besteht, von vielen Kollegen nicht so gern geleistet wird, auch deshalb, weil es keine zusätzliche Honorierung gibt. Es ist schon so, dass man die Arbeit mit behinderten Menschen auch gerne machen muss. Ich mache das gerne, weil ich das Gefühl habe, dass das eine sinnvolle Arbeit ist. Dass es Menschen sind, die mich wirklich brauchen, und dass ich in einem Team mit Ihnen als Betreuer und mit den Bewohnern ärztlich arbeiten kann. Logistik schaffen. Wenn ein Bewohner ins Krankenhaus oder zu einem Facharzt muss, stellen Sie den Kontakt her und bereiten Ihre Kollegen auf die besonderen Bedürfnisse unserer Patienten vor. Wie klappt die Zusammenarbeit mit anderen Ärzten? Das wird zunehmend leichter. Am Anfang musste ich viel Neuland betreten. Es gab einfach keine Logistik dafür. Mittlerweile hab ich ein ganz gutes Umfeld von Kollegen, die auch bereit sind, sich mit »schwierigen« Patienten auseinanderzusetzen. Um Menschen mit geisti- 34 . miteinander . November 2011 . Wohnen ger und Mehrfachbehinderung eine gute medizinische Versorgung zukommen zu lassen, muss man Logisitiken schaffen, mit denen diese umgesetzt werden kann. Wie sieht eine solche Logistik aus? Nehmen wir das Beispiel einer Magenspiegelung. Zuerst brauche ich natürlich das Einverständnis des gesetzl. Betreuers. Bevor ich eine Untersuchung anordne, muss ich mir überlegen, wie belastend ist diese, muss sie wirklich sein oder kann ich auch darauf verzichten? Wo kann ich sie am sinnvollsten machen lassen, wo ist sie am wenigsten mit Stress verbunden? Wie ist es zu erreichen, dass sie möglichst zügig vonstatten geht und ohne lange Wartezeiten, in denen die Situation eskalieren kann? Soll der Patient schon zuhause ein Beruhigungsmittel bekommen, dass er die Fahrt und unvermeidliche Wartezeiten besser ertragen kann? Eine solche Logistik ist nicht nur für den Patienten, sondern für das ganze Umfeld wichtig, damit es nicht zu einer spiralförmigen Eskalation der Angst kommt. Denn die anderen Patienten im Wartezimmer verstehen es möglicherweise nicht, wenn jemand mit einer schweren Behinderung unruhig wird, laut wird und schreit. Eine gute Planung trägt dazu bei, dass bei allen Beteiligten ein Gefühl entsteht, dass sich das Ganze in einem Rahmen bewegt, der gut vermittelbar und ertragbar ist. Wie reagieren die Patienten in Ihrem Wartezimmer, wenn ein Mensch mit einer Behinderung bevorzugt behandelt wird? Unsere Patienten wissen, dass wir viele Menschen mit schwerer Behinderung betreuen. Das Echo ist ganz und gar positiv. Ich habe noch nie darüber diskutiert oder diskutieren müssen, warum diese vorher drankommen. Das ist mittlerweile absolut akzeptiert. Betreuer sind wichtig für die Diagnostik. Weil die meisten unserer Bewohner nicht sprechen können, sind Sie bei Untersuchungen und Behandlungen auf die Betreuer angewiesen. Was wünschen Sie sich von diesen, damit Sie Ihre Arbeit gut machen können? Wenn z. B. jemand eine Kurzatmigkeit entwickelt, dann sind Informationen darüber wichtig, seit wann, wo und bei welchen Gelegenheiten diese auftritt. Das erfahre ich von den Betreuern. Und dann kann ich überlegen, wie komme ich dem Phänomen näher, wie kann ich eine vernünftige Diagnose stellen und mit welchem Aufwand, damit es für die betreffende Person nicht zu belastend ist? Bei einem Bewohner, der eine Kurzatmigkeit entwickelt hatte, haben wir im EKG eine Veränderung festgestellt, dann haben wir eine klassische Diagnostik gemacht, mit Herzkatheteruntersuchung und einer anschließenden Herzoperation, die erfolgreich war. Dabei hat es überhaupt keine Rolle gespielt, dass es sich um einen geistig behinderten Menschen gehandelt hat. Betreuer müssen ein Stück »medizinische Brutalität« lernen. Wie erleben Sie uns Betreuer in Ihrer Praxis, wenn wir z. B. mit einem Bewohner da sind, um Blut abnehmen zu lassen – da wird es ja manchmal auch handgreiflich? Jemand, der Angst hat, wird sich kein Blut abnehmen lassen, er wird sich wehren. Wenn aber eine Blutabnahme notwendig ist, dann gibt es eigentlich nur die Möglichkeit zu sagen: ok, das ist jetzt ein Trauma für den Patienten. Wir können das begrenzen, indem wir sagen, alle halten ihn jetzt fest, und zwar nicht ein bisschen, sondern so fest, dass der Arm immobilisiert ist. Denn jede Bewegung führt dazu, dass man sich an der Nadel verletzen kann, und das lässt die Situation völlig aus dem Ruder laufen. Das war am Anfang das Problem, dass diese – sagen wir – »medizinische Brutalität«, die eingefordert wurde, von vielen Betreuern nicht umgesetzt wurde, weil sie nicht wehtun wollten. Das hat sicherlich mit den Unterschieden in den klassischen beruflichen Werdegängen zu tun. Bei Medizinern und Krankenpflegepersonal gehört es zum Handlungskonzept, sich in manchen Situationen so zu verhalten, dass es nach außen brutal wirkt. Im pädagogischen Zusammenhang geht es eher darum, präventiv zu arbeiten. Das muss man lernen, aber ich denke, wir haben mittlerweile eine gute Ebene miteinander erreicht. Es gibt dann auch noch die Möglichkeit, soweit es medizinisch erlaubt ist, die Blutabnahme aufzuschieben und es nach ein oder zwei Wochen noch einmal zu versuchen. Man muss eine vernünftige Begründung haben, wenn man gegen verbalen und körperlichen Widerstand eine Behandlung durchführt, um sich vor sich selbst legitimieren zu können. Sonst wird man das nicht tun, man wird sagen, das steht mir nicht zu, das ist Körperverletzung. Die Notwendigkeit diagnostischer Maßnahmen bejahen bedeutet auch, den besonderen Aufwand, z. B. eine Narkose, bejahen. Wenn ich bestimmte Untersuchungen, die ohne Sedierung oder Narkose nicht gehen, als notwendig erachte, muss ich auch den damit verbundenen Aufwand vertreten und einplanen. Und ich muss die Frage der Verhältnismäßigkeit bedenken. Wann sind Sie besonders zufrieden mit Ihrer Arbeit? Ich bin mit meiner Arbeit zufrieden, wenn ich sagen kann, das, was ich hier tue und mache, ist sinnvoll. Was ich mache sind keine Luxussachen. Ich arbeite mit Menschen, die krank sind, die kontinuierlich eine medizinische Versorgung benötigen, chronisch Kranke. Und dazu zählen für mich auch Menschen mit geistiger Behinderung, die mit höherem Lebensalter ja genau die gleichen internistischen Erkrankungen bekommen wie andere. Was uns ein bisschen fehlt, ist eine Traditionslinie in der Versorgung von Menschen, die mit geistiger und Mehrfachbehinderung alt werden, weil in diesem Land Behinderte in einer bestimmten Zeit umgebracht worden sind. Nur wenige Einrichtungen haben sich der Ermordung widersetzt. So gibt es z. B. in Bethel relativ viele Erfahrungen mit alten Menschen mit Behinderung. Das heißt, wir machen hier auch neue Erfahrungen. Und das macht mich zufrieden. Vielen Dank für das Gespräch, Herr Dr. Marck! Thomas Etzel-Euler, Leiter der Wohnstätte Langgöns Wohnen . miteinander . November 2011 . . 35 Hausärztliche Versorgung in der Wohnstätte Interview mit Herrn Werner Fleck, Hausarzt in der Wohnstätte Kiesweg Herr Fleck, seit wann sind Sie Hausarzt der Wohnstätte Kiesweg? Ich betreue die Bewohner der Wohnstätte Kiesweg seit 1993. Wie viele Patienten mit geistiger Behinderung haben Sie neben der Wohnstätte? Neben den Bewohnern der Wohnstätte betreue ich noch ca. 30 weitere Patienten mit geistiger Behinderung, darunter auch einige ehemalige Bewohner der Wohnstätte. Der Gesamtanteil der Menschen mit geistiger Behinderung meines Patientenstamms liegt bei unter einem Prozent. Sind die Bewohner unserer Wohnstätte besonders »schwierige« Patienten, bzw. sehen Sie Unterschiede zu den übrigen Patienten? Ja, ich sehe Unterschiede. Dies beginnt mit einer aufwendigeren Anamnese, denn man ist hierbei auf eine gute Kooperation mit den Betreuern und den Eltern angewiesen. Zudem handelt es sich oft um sehr komplexe Krankheitsbilder, bei denen auch die Wechselwirkungen der Medikation zu beachten ist. Hinzu kam zu Beginn meiner Arbeit aber auch, dass man den Umgang mit diesem Personenkreis nicht an der Universität gelernt hat. Man lernt zwar einige Krankheitsbilder theoretisch kennen, muss sich aber den Zugang zu den Menschen erst durch »Versuch und Irrtum« aneignen. zugenommen. Wichtig ist für mich, dass im Laufe der Jahre innerhalb des Teams eine hohe Kontinuität gewährleistet ist. Eine hohe Fluktuation innerhalb des Teams hätte sowohl mich als auch die Bewohner irritiert und damit die Zusammenarbeit erschwert. Da in der Wohnstätte Kiesweg das Team über Jahre hinweg sehr konstant zusammen arbeitet, sehe ich hier eine sehr gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit, die mir meine Arbeit erleichtert. Wie sehen Sie die Zusammenarbeit mit Fachärzten und Kliniken? Auch hier halte ich eine kontinuierliche Zusammenarbeit für wichtig. Ich versuche mit denselben Ärzten und Abteilungen zusammen zu arbeiten, denen die Problematiken der Bewohner bekannt sind. Dabei erlebe ich die Kollegen meist kooperativ, auch wenn die Arbeit mit einigem Aufwand verbunden ist. Wir hatten in den letzten Jahren leider einige Todesfälle in der Wohnstätte. Wie sehen Sie diesen Aspekt, gerade im Hinblick auf unseren »besonderen« Personenkreis? Der Tod ist immer ein sehr einschneidendes Sie betreuen unsere Bewohner nun schon sehr lange. Sehen Sie Veränderungen in der Zusammenarbeit mit der Wohnstätte? In erster Linie hat die Bürokratie mit den Jahren miteinander . November 2011 . Wohnen Gehört zu Ihrer Arbeit eine Menge Idealismus und ethische Grundüberzeugung? Ich halte nichts vom »Gutmenschentum« und biete allen Patienten das gleiche an, egal ob behindert oder nicht. Ich lasse mich gerne auf die Bewohner und deren Bedingungen ein und betone nochmals die Wichtigkeit der Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern der Wohnstätte. Denn neben der medizinischen Seite ist die pädagogische Seite nicht zu vernachlässigen. Wann sind Sie mit ihrer Arbeit besonders zufrieden? Dies betrifft gar nicht so sehr den medizinischen Teil der Arbeit. Ich bin zufrieden, wenn die Kommunikation mit dem Bewohner funktioniert, d. h. ich verstehe die Anliegen des Bewohners und der Bewohner versteht mich. Wenn dann individuelle Lösungen für den Bewohner in Kooperation von Arzt, Bewohner und Mitarbeitern erarbeitet werden ist die Arbeit für mich erfolgreich. Thorsten Sohn, Leiter der Wohnstätte Kiesweg . Hausbesuch in der Wohnstätte 36 . Erlebnis. Man versucht professionell damit umzugehen. Ich denke, man muss sich Zeit nehmen, um gemeinsam mit den Bewohnern und Betreuern einen Todesfall zu bearbeiten. Ich sehe den Tod als Teil des Zusammenlebens in der Gemeinschaft und finde es gut, als Arzt Teil dieses Systems »Wohnstätte« zu sein. Arbeiten Außenarbeitsplätze »In diesem Beruf musst du ein sehr ruhiger Charakter sein« Bei der Produktion der Armaturen von Conti ist Selbstständigkeit gefragt Neues vom FBI – Fachkräfte Berufliche Integration Qualikurs geht auf Besichtigungsreisen Praktikumsbesuche wurden zur Chefsache Einen Vormittag lang verschaffte sich der Bereichsleiter Arbeit, Herr B. Stertmann einen kleinen Einblick in die Arbeit der Fachkräfte Berufliche Integration. 3. Bildungsseminar für Werkstattmitarbeiter die auf einem Außenarbeitsplatz arbeiten bzw. regulär in Betriebe des allgemeinen Arbeitsmarktes vermittelt wurden. Fußballer der Limeswerkstatt wurden von »Eintracht Frankfurt« eingeladen! Tagung: 3. November 2011 Alexander, der Postbote Schlangenalarm in der WeLo Reptilienschau in der WeLo-Sporthalle Die »neuen« Küchenbetriebe der Lebenshilfe Gießen e.V. Die LiLo-Küchenbetriebe Vorab eine kurze Einleitung zu den unten folgenden Artikeln: Außenarbeitsplätze »In diesem Beruf musst du ein sehr ruhiger Charakter sein« Die Lebenshilfe Gießen beschäftigt Fachkräfte, die für die berufliche Integration der MitarbeiterInnen ihrer Werkstätten zuständig sind. Dies sind Frau Domagala und Frau Geldmacher, zuständig für die Reha-Mitte und die RehaWest sowie Frau Emin und Frau Vesper, zuständig für die Werkstätten in Lollar, Garbenteich und Reiskirchen. Diese Fachfrauen helfen bei der Vermittlung von Praktika und Außenarbeitsplätzen und begleiten diese und auch alle anderen Aktivitäten von MitarbeiterInnen der Werkstätten für Menschen mit Behinderung auf dem ersten Arbeitsmarkt. In Form einer Serie von Artikeln im »miteinander« wird nun über die Außenarbeitsplätze der WerkstattmitarbeiterInnen berichtet. Hans-Jürgen Moser, Stephan Jauernig und Pflegedienstleiterin Stefanie d’Unker- Lützow (v. l.) Stephan Jauernig, ehemaliger Mitarbeiter der Gießener Reha-Mitte, hat seit dem 1. Juli 2011 – nach einem dreiwöchigen Praktikum im selben Betrieb – einen Außenarbeitsplatz im Seniorenhaus Lumdatal inne. Dieses Seniorenheim für 46 Bewohner verfügt über 37 Pflegekräfte, besitzt helle, gemütliche Räume und strahlt eine ruhige, angenehme Atmosphäre aus. Jauernig absolvierte zuvor in Alsfeld eine Qualifizierung zum »Alltagsbegleiter«, welche drei Monate dauerte und sowohl Theorie über Demenz-Patienten, als auch praktische Übungen in diesem Bereich umfasste. »Herr Jauernig gibt sich große Mühe«, äußert der Leiter des Seniorenhauses, Hans-Jürgen Moser, über seinen Mitarbeiter. »Er ist vor allem auch sehr sensibel für unsere dementen Hausbewohner. Wichtig wird sein, dass er – da er selbst ein kleines Handicap besitzt – lernt, sich über einen längeren Zeitraum, in welchem er Urlaub oder eine andere Arbeitspause hat, die Namen der Bewohner zu merken, was ihm zunächst noch nicht ganz gelingt. Grund sätzlich aber ist er, da er auch sehr freundlich und höflich ist, genau der richtige Mensch für unsere Einrichtung.« 38 . miteinander . November 2011 . Arbeiten Dabei hat Stephan Jauernig selbst darum gebeten, dass er täglich eine halbe Stunde länger arbeiten darf, »um seine Arbeit zum Abschluss zu bringen«, das heißt, so lange mit den alten Leuten zu arbeiten, bis das Mittagessen beendet ist, die Hausinsassen von der Pflege übernommen werden und die Mittagsruhe beginnt. In diesem Seniorenheim fühlt er sich sehr wohl. Er muss von 8.00 bis 9.30 Uhr die alten Menschen begrüßen und – zusammen mit anderen – das Frühstück vorbereiten und durchführen. Hierbei sollen sich die Senioren fühlen »wie daheim«, eine Atmosphäre, die er besonders den dementen Hausbewohnern vermitteln möchte. Schließlich bringt er den Essenswagen fort und kümmert sich nach einer kurzen Pause liebevoll um die Heimbewohner. So liest er ihnen vor, spielt etwas mit ihnen oder geht mit ihnen – oft auch mit Rollstuhl – im Park spazieren. Manchmal finden auch gemeinschaftliches Kegeln und einmal wöchentlich Gymnastik statt. Anschließend bringt er die Bewohner an ihre Plätze für das Mittagessen, welches von 11.30 bis 13.00 Uhr eingenommen wird. Dabei reicht der Alltagsbegleiter auch immer denselben Personen persönlich das Essen. Sein Tagesablauf umfasst zudem das Putzen der Tische und das Kehren der Essensbereiche. »Man könnte denken, seine Arbeit sei sehr einfach zu leisten, aber das ist sicher falsch«, so Barbara Domagala, die ihn bei seiner Tätigkeit begleitet. »Wichtig ist in diesem Beruf, dass man ein sehr ruhiger Charakter ist«, sagt Jauernig selbst. »Man darf die alten Leutchen nicht anschreien, ihre kleinen Bosheiten, zu denen sie manchmal fähig sind, nicht so ernst nehmen, und man muss ihnen zwischenmenschliche Wärme vermitteln.« Stephan Jauernig mit einer Seniorin beim Mittagessen Bei der Produktion der Armaturen von Conti ist Selbstständigkeit gefragt Die Wettenberger Firma Conti arbeitet auf verschiedenen Gebieten mit der Gießener Reha-Mitte der Lebenshilfe zusammen. So stellt man immer wieder Praktikumsplätze und auch Außenarbeitsplätze für psychisch erkrankte Mitarbeiter der Reha zur Verfügung. Barbara Domagala weist sehr zufrieden auf die diesbezüglich hervorragende Zusammen arbeit mit Conti hin. Zudem gibt man auch Werbemailings bei der Reha-Abteilung für Bürodienstleistungen in Auftrag, lässt in der Montage der Reha größere Aufträge erledigen und ist neuerdings eventuell an den Leistungen der dortigen Elektronischen Archivierung interessiert. Die Conti Sanitärarmaturen GmbH, wie die Firma mit vollem Namen heißt, fertigt Sanitärarmaturen für den gewerblichöffentlichen Bereich, das heißt langlebige und robuste Armaturen für Duschen, Waschräume und Toiletten von Sporthallen, Schwimmbädern und Justizvollzugsanstalten etc., so Geschäftsführer Markus Hartmann. Die Conti-Armaturen sind also nicht für die geringe Belastung in Privathaushalten gedacht, sondern für die hohe Belastung durch viele Personen, und man hat dabei die Wasserhygiene immer im Blick. anhand von Arbeitspapieren selbstständig seine Materialien zusammen, wobei ein Höchstmaß an Sorgfalt gefragt ist, und lagert dann seine Produkte selber ein.« Bei dieser Arbeit ist von Herrn Müller, der bei jedem Wetter mit dem Fahrrad von Gießen-Wieseck nach Wettenberg fährt, ein großes Maß an Selbstständigkeit gefordert, eine Eigenschaft, die Klaus Müller nicht nur besitzt, sondern auch gerne bei seiner Arbeit auslebt, da sie ein gewisses Maß an Freiheit birgt. Dies muss laut Manfred Burger auch so sein, da die anderen Mitarbeiter durch ihre eigene Arbeit so stark ausgelastet sind, dass ihnen kaum Zeit bleibt, jeden Arbeitsgang eines Kollegen zu begleiten. Allerdings bekommt Müller bei jeder neuen Tätigkeit Hilfe, bis er sie allein ausführen kann, was meist sehr schnell der Fall ist. Nette Arbeitskollegen und ein Mittagessen in der Firma tragen zusätzlich dazu bei, dass Klaus Müller sich bei Conti wohlfühlt und die erforderliche Leistung an seinem Außenarbeitsplatz erbringen kann. Wolfgang Wiekert, Mitarbeiter der Werkstatt der Reha Mitte . Mit aller erforderlichen Genauigkeit bei der Montage der Kleinteile dieser Armaturen geht dabei Klaus Müller zu Werke, der zunächst in der Gießener Reha-Mitte beschäftigt war, seit nunmehr fünf Jahren aber einen Außenarbeitsplatz bei Conti innehat. Er arbeitet an diesem Platz von Montag bis Mittwoch etwa 6 bis 7 Stunden täglich – Donnerstag und Freitag ist er in der Reha tätig – wobei seine Arbeitszeit flexibel nach seinen Bedürfnissen gestaltet wird. »Herr Müller montiert Kleinkomponenten, z. B. von Brauseköpfen, oder bereitet das gesamte Innenleben von Armaturen vor«, so Produktionsleiter Manfred Burger. »Er sucht sich Klaus Müller an seinem Arbeitsplatz Am Ende noch einmal ein Appell an die Betriebe der heimischen Wirtschaft und die Verwaltung der Stadt und des Landkreises: Die Lebenshilfe Gießen bittet Sie, die Verantwortlichen dieser Bereiche, darum, Praktikumsund Außenarbeitsplätze für ihre Rehabilitanden anzubieten. Viele Leute mit Handicap aus den Werkstätten der Lebenshilfe würden sich sehr über neue Perspektiven freuen. Je mehr Auswahl besteht, desto größer ist die Chance auf Vermittlung, und desto eher können sie ihrem Ausbildungsstand entsprechend eingesetzt werden. Arbeiten . miteinander . November 2011 . 39 Neues vom FBI – Fachkräfte Berufliche Qualikurs geht auf Besichtigungsreisen Integration Polizeiausbildung Polizeihubschrauber Handschellen und Schusswaffen Im Rahmen des Kurses »Fit fürs Praktikum« den die Fachkräfte Berufliche Integration regelmäßig für Mitarbeiter / -innen der Werkstatt Lollar, der Limeswerkstatt und der Integ Mechanik anbieten, wurde das Polizeipräsidium Mittelhessen und die Firma Schunk (Wettenberg) besichtigt. Besonders spannend war die Führung im Polizeipräsidium, Herr Lenz erklärte und zeigte den Teilnehmer (TN) die verschiedenen Bereiche und beantwortete viele Fragen über: den Erkennungsdienst Zum Abschluss wurde in der Kantine zu Mittag gegessen 1120 kg besuchten die Firma Schunk Bahn- und Industrie in Wettenberg. Der Betriebsleiter Herr Pannek, sowie 2 Schwerbehindertenvertreter führten uns durch die Werkhallen. Wir sahen verschiedene Montagebereiche, die Metallwerkstatt, die Gießerei, die Versandabteilung und vieles mehr. 3 ehemalige Werkstattmitarbeiter, die schon lange in dem Betrieb arbeiten, staunten nicht schlecht über unseren Besuch. Ausnüchterungs- und Sammelzellen die Hundestaffel wie sich Türen öffnen Einsatzzentrale 40 . miteinander . November 2011 Petra Emin / Ruth Vesper, Fachdienst Berufliche Integration . Arbeiten . » Ihr seid ja viele Kilometer unterwegs « Praktikumsbesuche wurden zur Chefsache Bild 1 Einen Vormittag lang verschaffte sich der Bereichsleiter Arbeit, Herr B. Stertmann einen kleinen Einblick in die Arbeit der Fachkräfte Berufliche Integration. So hatte er Gelegenheit einige Mitarbeiter / -innen mit Handicap auf ihren Außenarbeitsplätzen bzw. Praktikumsplätzen zu besuchen. Die Mitarbeiter / -innen freuten sich, dass er sich die Zeit dafür nahm und Interesse an ihren Arbeitsplätzen zeigte. wünschten um Rückruf, Vorstellungstermine wurden vereinbart, die eine oder andere kleine Krise musste am Telefon behandelt werden. Petra Emin / Ruth Vesper, Fachdienst Berufliche Integration . Hier einige Stationen … Kindergarten Fellingshausen (Bild 1) Als zusätzlichen Besucher brachte Herr S. seine »Baby Boa« Lilli mit in die Kindertagesstätte, da dort zurzeit das Thema Schlangen bearbeitet wird. Krabbelgruppe Annerod (Bild 2) Hier zeigte ihm eine Mitarbeiterin ihren Arbeitsplan, durch den sie selbständig arbeiten kann. Firma Schunk – Wettenberg (Bild 3) Hier lernte der »Chef« 3 ehemalige WfbM Mitarbeiter kennen und überzeugte sich davon wie gut die Integration schon seit vielen Jahren funktioniert. Bild 2 Die letzte Station, der Bauhof Lollar, musste ausfallen, da der Bauhoftrupp, aufgrund des am Vortag wütenden »Unwetters«, im Stress war. Nebenbei bekam der Bereichsleiter den ganz normalen »Chaosalltag« des FBI mit, häufig klingelte das Telefon, Mitarbeiter meldeten sich krank, Beschäftigungsgeber Bild 3 Arbeiten . miteinander . November 2011 . 41 3. Bildungsseminar für Werkstattmitarbeiter die auf einem Außenarbeitsplatz arbeiten bzw. regulär in Betriebe des allgemeinen Arbeitsmarktes vermittelt wurden. »Vergiss deine Träume nicht, was du träumen kannst, kannst du auch realisieren« »Die Zeit geht viel zu schnell vorbei, wir brauchen Sponsoren, dass wir nächstes mal länger bleiben können« (TN) »Vergiss deine Träume nicht, was du träumen kannst, kannst du auch realisieren« 22 Mitarbeiter / -innen die in unterschiedlichsten Arbeitsbereichen des allgemeinen Arbeitsmarktes arbeiten, trafen sich Anfang September erneut für 2 Tage im Seminarhotel Jakobsberg in Grünberg. Neben dem kollegialen Austausch und der Freude sich wieder zu sehen, ging es diesmal um das Thema »Träume«. Im Mittelpunkt sollten nicht »Alltagsprobleme« stehen, sondern der Blick sollte offen sein für Träume und neue Wege. zu arbeiten, den Führerschein zu machen, in der eigenen Wohnung zu leben, einen Partner / -in zu haben oder gar zu heiraten, oft voreilig als »Spinnerei« abgetan werden. Doch bei genauem hinschauen fanden sich in der Gruppe Beispiele dafür, dass es sich lohnen kann seine Träume nicht vorschnell aufzugeben. Das es wichtig ist, diese zu äußern und sich »Verbündete« zu suchen. Da war der TN, der endlich seinen Traumjob gefunden hat, der, der mit einem Freund eine WG gegründet hat oder die TN, die seit 2 Jahren verheiratet ist. Um die Träume auch für die Zeit nach dem Seminar einzufangen wurden »Traumfänger« angefertigt. abtauchen, loslassen, träumen Zum Einstieg führte eine Traumreise in das Reich der Träume Träume für verschiedene Lebensbereiche wurden auf Plakaten festgehalten Rückmeldungen der Teilnehmer (TN) ergaben, dass Träume von Menschen mit Handicap; z. B. außerhalb der Werkstatt … einen Traum, hatten alle TN, nächstes Jahr wieder in Grünberg dabei zu sein … Petra Emin / Ruth Vesper, Fachdienst Berufliche Integration 42 . miteinander . November 2011 . Arbeiten . Fußballer der Limeswerkstatt wurden von »Eintracht Frankfurt« eingeladen! Die Fußballer der Limeswerkstatt wurden in diesem Jahr vom Fußballbundesligisten Eintracht Frankfurt zu einem Training eingeladen. Am 11. Mai fuhren 5 Fußballer (Ralf Piotrowski, Christian Klein, Lars Brück, Norbert Theiß, Alexander Eichel) zur Commerzbank Arena um einen unvergesslichen Tag zu erleben. Norbert Weihrauch (früher Bayern München) nahm persönlich rund 40 Sportler aus 8 Werkstätten in Hessen in Empfang. Das Treffen mit den Eintracht-Profis, die direkt auf dem Nachbarplatz trainierten, war eines der Highlights an diesem Tag. Später war auch noch ein kleiner Plausch mit einigen Profis (Nicolov, Fenin, Ochs, Altintop usw.) von der Eintracht möglich. Nach dem »Sportler Mittagessen« in der Sportschule wurden wir noch, mit einer Führung durch die Commerzbank Arena belohnt, wo wir kurz den »heiligen Rasen« betreten durften. Auch ein Blick in die Umkleiden der Profis versetzte einige ins Staunen.Wir sagen: »Danke Eintracht für diesen schönen Tag«. Betreut wurde die Mannschaft von Ralf Wohlfeil. Ralf Wohlfeil, Sportpädagoge Arbeitsbegleitende Maßnahmen . Von links nach rechts: Lars Brück, Alexander Eichel, Norbert Theiß, Christian Klein, Coach Ralf Wohlfeil Ralf Piotrowski, Arbeiten . miteinander . November 2011 . 43 Tagung: 3. November 2011 von 09:30 – 16:00 Uhr, Frankfurt, Saalbau Bockenheim (barrierefrei), Schwälmer Str. 28 Seit Mai 2010 gibt es bei der LAG Gemeinsam leben – gemeinsam lernen und der Lebenshilfe Gießen ein Projekt zur beruflichen Eingliederung von Menschen mit hochfunktionalem Autismus (HFA) und Asperger-Syndrom (AS). Die bisherigen Instrumente der Agenturen für Arbeit oder Integrationsfachdienste reichen nicht aus, um für die Menschen stabile Beschäftigungsverhältnisse anzubahnen und zu erhalten. Laut der UN-Behindertenrechtskonvention soll der allgemeine Arbeitsmarkt Menschen mit Behinderungen zugänglich gemacht werden (Artikel 27). Was brauchen Menschen mit HFA /AS, um auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt Fuß fassen zu können? Auf der Tagung gaben die Hauptpersonen selbst Antworten. Fachleute nahmen ihre Anregungen in einer Podiumsdiskussion auf und diskutierten gemeinsam mit den Hauptpersonen über Lösungen. Das Projekt berichtete von seinen Ansätzen und bisherigen Erfahrungen. Fachtagung – Arbeit nach MAAS: Menschen mit Asperger-Syndrom auf dem allg. Arbeitsmarkt – Wie geht das? Programm 09:30 Anmeldung und Stehkaffee 10:00 Begrüßung und Einführung 10:30 Hauptpersonen berichten Teil I 11:00 Fr. PD Dr. Lang, IRA Gießen 11:45 Pause 12:00 Projektvorstellung 12:45 Mittagsimbiss 13:30 Hauptpersonen berichten Teil II 14:30 Podiumsdiskussion 16:00 Ende der Tagung Infos unter: [email protected] oder telefonisch unter 0641 9721055200 Swetlana Nowakowski /Ina Blodig, Beraterinnen MAASarbeit . »Autoscooter« von Uwe Breckner (Atelier 23) Alexander, der Postbote Guten Tag, ich bin’s Eure Lohnabrechnung. Eigentlich ist mein Weg von der Verwaltung bis zu meinem Empfänger sehr weit. In allen möglichen Fächern der Verwaltung, der Tagesförderstätte und der Gruppen lande ich. Das dauert lang und ist anstrengend. Doch vor einigen Monaten gab es eine Überraschung für mich. Ein junger, freundlicher Mann namens Alexander kam in seinem gelben Postoufit mit Schlüssel, Tasche und Mütze zu mir. Er holte mich in der Limeswerkstatt in einem Fach vor dem Büro der Tagesförderstätten-Teamleitung ab. In Mappen für beide Häuser legen die Teamleiter und die Tagesförderstätten-Leitung die Post, samt mir der Lohnabrechnung, für alle Gruppen. Alexander steckt mich, wenn ich in der Mappe bin, in seine gelbe Post-Tasche und geht los. Bevor wir zu den Fächern gehen, besuchen wir noch kurz ein paar Gruppen. Wenn ich dann in dem richtigen Fach liege, weiß jeder durch den Besuch von Alexander, dass ich da bin und ich werde schnell abgeholt. So macht meine monatliche Reise viel mehr Spaß. Mein Freund, das Miteinander, hat auch schon gesagt, dass er sich über so einen netten Postboten freuen würde. Bis bald Eure Lohnabrechung Stephanie Meis, Gruppenleiterin Tagesförderstätte 44 . miteinander . November 2011 . Arbeiten . Schlangenalarm in der WeLo Reptilienschau in der WeLo-Sporthalle Jetzt war es endlich soweit! Zum ersten Mal in der Geschichte der Werkstatt Lollar (WeLo) wurde die Sporthalle zu einem »Reptilienhaus« verwandelt! Fam. Gieschen (Pia, Stefan und Sven) aus Bellersheim veranstaltete vor ca. 50 begeisterten Mitarbeiter und Betreuern eine einzigartige und sehr informative Reptilienschau! Sohn Sven rundete das Ganze mit zwei selbst hergestellten Infotafeln über die Lebensräume und anderen wichtigen Dingen, die man über Schlangen und verschiedene Reptilien wissen sollte, gut verständlich für alle Anwesenden ab! Folgende Schlangen konnten besichtigt und teilweise auch berührt werden: Kornnatter, Amurnatter, Königsnatter, Kettennatter und die Mexikanische Königsnatter! Stefan Gieschen hat sich seit ca. 30 Jahren sehr intensiv mit Reptilien beschäftigt, was sich als »kostspieliges Hobby« herausgestellt hat. In den vergangenen Jahren hat sich S. Gieschen auch sehr stark in verschiedenen Schulen engagiert und bei vielen Vorführungen und Exkursionen die Klassenlehrer unterstützt. Jetzt war also die WeLo an der Reihe! Die begeisterten Zuschauer staunten nicht schlecht als Sven und Pia Gieschen mit zwei Schlangen durch das Publikum gelaufen sind, mit jeweils einer Schlange in der Hand! Wer den Mut hatte und eine davon berühren, streicheln oder gar um den Hals hängen wollte musste im Vorfeld einiges beachten! Die Hände mussten desinfiziert werden damit die Reptilien keine Bakterien bekommen konnten und davon eventuell erkrankten. » Die Schlange fühlt sich aber kalt an! « Anfangs noch etwas respektvoll und zögerlich näherten sich die Mitarbeiter und Betreuer den schönen Reptilien. Sie wurden gestreichelt und vorsichtig um den Hals des einen oder anderen gelegt. Es fühlte sich kalt an, da Schlangen eine sehr niedrige Körpertemperatur besitzen. Während des Rundganges von Pia und Sven Gieschen erläuterte Stefan Gieschen die verschiedensten Fragen die das interessierte Publikum stellte. Zum Abschluss der sehr gelungenen Veranstaltung konnte sich jeder der wollte noch eine »Schlangenhaut« als Souvenir mit nach Hause nehmen. Denn Schlangen häuten sich in regelmäßigen Abständen! Unter sehr großem Beifall wurde anschließend Familie Gieschen für diese tolle und informative Veranstaltung von den WeLo Mitarbeitern verabschiedet! Achim Schneider, Gruppenleiter in der WeLo, Montagegruppe 4 . Arbeiten . miteinander . November 2011 . 45 Die »neuen« Küchenbetriebe der Lebenshilfe Gießen e.V. Seit Anfang 2010 haben sich die beiden Küchen der Lebenshilfe Gießen e.V., bestehend aus der Limes-Küche in Pohlheim-Garbenteich und der Welo-Küche in Lollar, einen neuen Namen gegeben: »Die LiLo-Küchenbetriebe der Lebenshilfe Gießen e.V.« LiLo – das steht für Limes-Lollar. Unsere Küchen stehen für regionale und internationale Speisen mit sozialem, ökologischem und ökonomischem Anspruch. Es geht aber nicht nur um einen neuen Namen, sondern um einen neuen Weg, den wir beschreiten wollen. Seit Jahren wächst die Nachfrage nach unserer AußerHaus-Verpflegung stetig. Unsere Küchen produzieren mittlerweile etwa 1.700 Mahlzeiten täglich, also rund 300.000 Mahlzeiten im Jahr v. a. für Schulen und Kindergärten. Für unsere Küchenteams bedeutet das eine enorme logistische und körperliche Herausforderung und unsere Küchen sind bereits jetzt an ihre Grenzen des Machbaren gelangt. Dennoch: der Bedarf des Marktes ist nicht gedeckt. Wir erhalten weiterhin Anfragen von Betrieben und Unternehmen, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesund, aber kostengünstig zu verköstigen, sowie private und geschäftliche Veranstaltungen wie Geburtstage und Betriebsfeiern auszurichten. Mit den gegenwärtigen Kapazitäten erschien es uns daher als unmöglich, uns den Bedürfnissen des Marktes anzupassen. So entschloss sich die Geschäftsführung zu dem Schritt, die bisherigen Küchen in Lollar und Pohlheim zu einer Großküche zusammenzuführen. Ein externes Planungsbüro, das bereits Küchen für andere Lebenshilfen barrierefrei für Menschen mit körperlichen und geistigen Behinderungen eingerichtet hat, hat 2010 mit den Planungen begonnen. Ein Grundstück für den Neubau, das den Anforderungen und den Richtlinien der Lebenshilfe entspricht, wurde bereits gefunden. Die Verhandlungen werden aller Erwartung nach im zweiten Halbjahr 2011 abgeschlossen sein. Wir hoffen, nach der Erledigung aller baurechtlichen Formalitäten im Jahr 2012 mit dem Neubau beginnen zu können, der voraussichtlich noch einmal 9 – 12 Monate in Anspruch nehmen wird. Durch die neue Großküche werden wir nicht nur unseren Kundenstamm erweitern und unsere Angebotspalette ausdehnen können, sondern wir schaffen auch 25 neue Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen. Übrigens: Die gemeinsame Großküche ist zwar noch in Planung, einen gemeinsamen Internetauftritt gibt es aber schon: www.lilo-kuechenbetriebe.de Swen Groß, Leiter der Küchenbetriebe LiLo LiLo.. Einfach lecker. 46 . miteinander . November 2011 . Arbeiten . Die gute Küche für Schulen, Kindergärten & Betriebe Partyservice, Catering & Geschirrverleih Telefon 06404 804-500 www.lilo-kuechen.de [email protected] Beraten und Unterstützen Gemeinsame Lebenswege! Vinzent, 4 Jahre alt, wird seit März 2008 von der Frühförder- und Beratungsstelle Gießen im Rahmen der pädagogische Frühförderung betreut Die Tanzmaus eröffnet Neues Gruppenangebot für Kleinkinder im Alter von 1 bis 3 Jahren in der Frühförder- und Beratungsstelle Gemeinsame Lebenswege! »Viele haben uns bisher begleitet.« Unser Sohn Vinzent, 4 Jahre alt, wird seit März 2008 von der Frühförder- und Beratungsstelle Gießen im Rahmen der pädagogische Frühförderung betreut. Mit 7 Monaten fiel uns auf, dass Vinzent sich nicht altersentsprechend entwickelte. Nach vielen Untersuchungen wurde festgestellt, dass Vinzent eine Balkenage nesie (Balkenmangel) hat und eine Zere bralparese, die auf Sauerstoffmangel im Rahmen der Geburt zurückzuführen ist. Zum damaligen Zeitpunkt war uns die Lebenshilfe Gießen ein Begriff, aber von der Frühförder- und Beratungsstelle hatten wir noch nie zuvor gehört. Wir erfuhren im Januar 2008 erstmals durch Vinzents Krankengymnastin davon. Im März 2008 folgt dann das Gespräch mit Frau Ertel, der Leiterin der Frühförder- und Beratungsstelle Gießen. Hier wurden uns die sehr vielfältigen Frühförder- und Beratungsangebote erklärt. Im Mai 2008 hatten wir dann 48 . miteinander . November 2011 . Beraten und Unterstützen erstmals mit unserer zuständigen Betreuerin, Frau Leitherer, Kontakt. Seit diesem Tag gehört Frau Leitherer zu unseren wöchentlichen Terminen. Bis September 2009 besuchte uns Frau Leitherer wöchentlich zu Hause um ihn erst einmal für das Spielen und spätere Lernen zu interessieren. Im Oktober 2009 kam Vinzent dann als Integrationskind in die Kita. Hier begleitet Frau Leitherer unseren Sohn regelmäßig in der Kita. Auch werden Absprachen mit der Integrationskraft getroffen und nach Bedarf kommen wir Eltern zum Beratungsgespräch dazu und vereinbaren weitere Fördermaßnahmen. Auch das 1 x jährlich stattfindende interdisziplinäre Gespräch, in dem alle Therapeuten von Vinzent an einen Tisch kommen, um Fördermaßnahmen festzulegen, wird von Frau Leitherer koordiniert. Bevor Vinzent jedoch Kindergartenkind wurde, haben wir zusätzlich zur Einzelförderung die Mutter-Kind-Gruppe von Frau Mehmet und Frau Klare-Grußdorf besucht. Zwischen dem gemeinsamen Singen zu Beginn und am Ende der Gruppe hatten die Eltern 1 Stunde Auszeit um sich mit den anderen Eltern – ohne die Kinder – auszutauschen. Die Förderung in der Gruppe konnte diese Aspekte integrieren, die zu Hause in der jeweiligen Zusammensetzung nicht möglich waren. Und unsere Kleinen konnten sich an die erste Stunde wöchentlich ohne Mama auf die bevorstehende Kindergartenzeit vorbereiten. Es war ein sehr schöner Kreis, in dem man sich gegenseitig helfen und u. a. über Therapien und Möglichkeiten der gesetzlichen Förderung rund um das gehandicapte Kind informieren konnte. Hierbei sind auch enge Kontakte zu anderen betroffenen Familien entstanden, die auch heute noch bestehen. Wenn man andere Familien kennen lernt, die ein ähnliches Schicksal teilen, fühlt man sich nicht mehr so alleine und man wird auch ohne viele Worte verstanden. Zu Beginn der Kindergartenzeit wurde Vinzent dann aus der Mutter-Kind-Gruppe verabschiedet und wir nehmen seit dem, an der UK-Gruppe (unterstützende Kommunikation) 1 x monatlich teil. Auch dies ist eine Eltern-Kindgruppe in der zur Unterstützung mit Gebärden gesungen und gespielt wird. Darüber hinaus kommt es zu einem regen Austausch zu Themen der unterstützenden Kommunika tion (wie z. B. Hilfsmittel, PC-Programme, Gebärden). Weiterhin nehmen wir 1 x monatlich schon am Arbeitskreis Einschulung teil. Hier erfährt man u. a. die rechtlichen Grundlagen zur Beschulung unserer besonderen Kinder. Es werden die von den Eltern gewünschten Schulen durch die Vertreter der Schulen vorgestellt, der Leiter des Schulamtes kommt einmal jährlich zum Arbeitskreis. Eltern von schulpflichtigen Kindern berichten von ihren Erfahrungen aus den jeweiligen Schulen. Dieser Arbeitskreis ist sehr wertvoll und hilft uns Eltern durch den sog. Dschungel der Rechte und Pflichten im Rahmen der Beschulung zu kommen und gibt Hilfestellung bei der Auswahl der Schule. Der Arbeitskreis wird von Frau Mehmet und Frau Klare-Grußdorf geleitet, die mit ihrer langjährigen Erfahrung auf diesem Gebiet eine große Hilfe sind. Kaum zu glauben, dass wir vor 4 Jahren die Frühförderund Beratungsstelle noch nicht gekannt haben und diese jetzt ein ganz wichtiger Begleiter unserer Familie ist. Wir freuen uns, dass wir auch in Zukunft auf die Unterstützung der Frühförderstelle bauen dürfen. Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle für die sehr gute Betreuung ☺ Nicole und Frank Weixler mit Vinzent und Pauline . Auch in der Spielgruppe finde ich das, was mir Spaß macht Meine Kunst in der Küche Beraten und Unterstützen . miteinander . November 2011 . 49 Die Tanzmaus eröffnet erste Verabredungen werden getroffen unsere Tanzmaus Seit März 2011 gibt es in der Frühförder- und Beratungsstelle Gießen ein neues Gruppenangebot für Kleinkinder im Alter von 1 bis 3 Jahren. Das Angebot richtet sich an Eltern und Kinder, die noch nicht den Kindergarten besuchen. Zusammen mit 2 Mitarbeiterinnen und einer Praktikantin der Frühförder- und Beratungsstelle haben Eltern und Kinder einmal die Woche Zeit gemeinsam zu spielen und sich auszutauschen. Die Stunden werden durch »Liedrituale« eröffnet. Nachdem die Kinder getrommelt haben und von der »Tanzmaus« begrüßt wurden, können sich alle ihrem Lieblingsspiel widmen. Bei den Kindern stehen Baden in den Bohnen und das »Bällebad« hoch im Kurs, während die Eltern die Zeit nutzen um Erfahrungen untereinander auszutauschen. Es entstehen Freundschaften zwischen den Kindern und auch unter den Eltern finden sich Menschen, die dieselben Gedanken und Sorgen teilen, sich gegenseitig Mut machen und Spaß haben. hier kann man sich auch verstecken ich bin schooon so groß! Die Kinder haben durch dieses Angebot schon vor dem Kindergartenbesuch die Chance, sich an Gruppen zu gewöhnen und erlernen Grundlagen der sozialen Interaktion. Anna-Lena Brück und Nina Opitz, Frühförder- und Beratungsstelle . unsere Trommelband soooo viel Bohnen! 50 . miteinander ich will der Frau Opitz noch was erzählen . November 2011 . Beraten und Unterstützen Lebensart, Kultur, Reisen »DU WILLST ES DOCH AUCH …« Die aktuelle Ausstellung der Galerie am Bahndamm Eric Kosuch fährt mit dem WeLo-Motorradgespann durch den Vogelsberg Erlebnisreiche Fahrt durch atemberaubende Naturlandschaften! Gespann-Ausfahrt mit den Business-Choppers Erlebnis-Pädagogik: Motorrad-Gespann der Lebenshilfe Gießen nahm an Einladungs-Fahrt teil Harmonische Zeiten und einige Sehenswürdigkeiten 8 Herren und Damen der Integ-Mechanik verreisten im Juni nach München »Barrierefrei«, was heißt das eigentlich? Neues von der Rollo-Redaktion Mitarbeiter der WeLo nimmt an Landesmeisterschaft im Sportschießen für Behinderte teil Spendenübergabe am 26. Mai 2011 in der Limeswerkstatt »DU WILLST ES DOCH AUCH … « Anna Rossas Gemälde »Gucci« Die aktuelle Ausstellung der Galerie am Bahndamm. Unter dem Titel »DU WILLST ES DOCH AUCH ... « präsentiert die Galerie am Bahndamm neun Künstler aus ganz Deutschland. Den Besucher erwartet thematisch ein weites Spektrum menschlicher Wünsche, Bedürfnisse und Sehnsüchte. Die Gemälde, Grafiken und Skulpturen der Künstler handeln von lebens- und liebenswürdigen Dingen bis hin zum Wunsch nach Anerkennung und Luxus. Diese Werkschau reißt keine Gräben auf, sondern zeigt einen kleinen aber nicht minder repräsentativen Ausschnitt menschlichen Daseins. Der Betrachter ist eingeladen sich in den Werken wieder zu finden. Ob in den Darstellungen von Dingen des täglichen Bedarfs oder den unterschiedlich verbildlichten Lebensentwürfen. Darüber hinaus bieten die Arbeiten der Künstler ausreichend Raum für eigene Ideen, Entwürfe oder Träumereien. Freut euch auf eine lebhaft kulinarische Ausstellung. »Lady Luck« erwartet euch mit »Fischgericht« und »Spiegelei« im »Kinderwagen«. Also: »Reinkommen, Essen ist fertig.« »DU WILLST ES DOCH AUCH … « MARINA SONNENBERG, HEIDI RAUTENHAUS, MALU THÖREN, COLETTE BOBERZ, CARL F., JOHANNES DECHAU, RABKA MEHR, ANNA ROSSA, BIRGIT GIGLER 19. AUGUST – 19. NOVEMBER GALERIE AM BAHNDAMM LUDWIGSTRASSE 51, GIESSEN Öffnungszeiten: Do, Fr: 16 – 19 Uhr Sa: 13 – 16 Uhr Mirko Westermayer, Kunstassistent Atelier 23 . Zur Eröffnung der Ausstellung am 19.08. sprachen Magnus Schneider (Vorstand Lebenshilfe Gießen), Andrea Lührig (Leitung Atelier23) und Dr. Friedhelm Häring (Museumsleiter Oberhessisches Museum Gießen). Zahlreiche weitere Freunde und Förderer der Galerie am Bahndamm sammelten sich an diesem Tag in der Galerie, um die Werke der Künstler zu bestaunen. Wer diese Eröffnung verpasst hat, muss sich nicht grämen. Die Ausstellung läuft noch bis zum 19.11. und kann jeden Donnerstag, Freitag und Samstag besichtigt werden. Marina Sonnenbergs »Kinderwagen« Eröffnungsrede zur Ausstellung »DU WILLST ES DOCH AUCH …« Lebensart, Kultur, Reisen . miteinander . November 2011 . 53 Eric Kosuch fährt mit dem WeLo-Motorradfühlt sich an wie im gespann durch den Vogelsberg »Geil, Formel 1 Rennwagen!« Erlebnisreiche Fahrt durch atemberaubende Naturlandschaften! Am Freitag den 08.07.2011 war es soweit! Ein großer Wunsch von Eric Kosuch konnte endlich nach langer Wartezeit in Erfüllung gehen: Eine Fahrt im WeLo Motorradgespann durch den heimischen Vogelsberg. Treffpunkt war gegen 13.50 Uhr vor der Limeswerkstatt in PohlheimGarbenteich. Hier arbeitet Eric schon seit einem Jahr in der Integrativen Bildungsgruppe 1 (IBG 1) bei seiner Gruppenleiterin Irena Spinner. Begleitet wurde Eric von Yvonne Lippert und Andrea Gädicke auf einer Solomaschine. Das Gespann wurde von Achim Schneider gefahren. Nachdem Eric in dem großen Seitenwagen Platz genommen hatte konnte es losgehen! Sichtlich angespannt lauschte er dem Motorengeräusch der 90 PS Maschine und war sehr beeindruckt als sich das Gefährt in Bewegung setzte! Über Garbenteich Richtung Lich nach Hungen wurde die Fahrt fortgesetzt. Der Wind und die Vibrationen waren etwas Neues und ungewohntes für Eric Kosuch. Immer besser konnte er sich auf diese neue Situation einstellen und anfangen zu genießen! Freudestrahlend schaute er zu seinen Begleitern und reckte den Daumen in die Höhe!! »Alles ok! Ein geiles Gefühl, so muss sich auch ein Formel 1 Wagen oder ein Düsenflieger anfühlen«!! Weiter ging es über Nonnenroth, die Straßen wurden immer schmäler und das Motorradgespann fing immer mehr an zu »tänzeln«! Schnell wurde Grünberg erreicht und der weitere Streckenverlauf führte uns über Weikertsheim nach Lardenbach über Sellnrod nach Feldkrücken! Jetzt war es nicht mehr weit zum Hohenrodskopf! Die Temperaturen wurden spürbar kühler! Eric konnte die Fahrt immer mehr genießen, hatte er sich jetzt doch auf die Geschwindigkeit, den Wind und die Fahrdynamik eines Motorradgespannes voll einge- stellt, was er mit schmunzelnder Mine mitteilte!! Am höchsten Punkt der Fahrt, kurz vor dem Gipfel des Hohenrod kopfes, auf fast 700 m sind wir dann nach rechts Richtung Breungeshain abgebogen. Hier fährt man dann wieder mehrere Kilometer ins Tal bevor es rechts Richtung Sichertshausen wieder etwas ansteigt und man den Segelflugplatz passiert! Waren vor kurzem noch die »Weiten« und Hügellandschaften Richtung Schotten und Nidda über viele Kilometer zu sehen, führte uns das Asphaltband jetzt durch ein dunkles, dichtes Waldgebiet! In Sichertshausen mussten wir scharf nach links abbiegen und erreichten über eine Steigung das »Oldtimercafe« in Hartmannshain! »Wegen Betriebsferien geschlossen« – erstaunt schauten wir uns alle an! Was jetzt? Aber bei Motorradausfahrten gilt der Slogan: Der Weg ist das Ziel!! Yvonne und Andrea sagten spontan: »Lasst uns zum Fall torhaus zwischen Schotten und Laubbach fahren« – dort können wir auch einen Imbiss einnehmen! Gesagt, getan!! Wir fuhren mit unserem »kleinen Konvoi« zurück über Sichertshausen und Breungeshain nach Schotten. Im Falltorhaus angekommen stärkten wir uns mit Kaffee, selbst gemachten Kuchen und Currywurst! Gemeinsam mit mehreren Motorradfahrern führten wir so genannte »Benzingespräche« – hier tauscht man Erlebnisse rund um das Motorradfahren aus – Eric konnte inzwischen auch schon einiges davon erzählen! Anschließend führte uns der Weg wieder zurück in »heimatliche Gefilde« über Grünberg zur Familie Kofuch nach Burkhardsfelden! Gespannt hörte Erics Familie zu was er zu berichten hatte! Es wurden noch einige Erinnerungsfotos gemacht, dann verabschiedeten wir uns wieder Richtung Garbenteich und Lollar! Alle waren sich einig: Es war ein sehr erlebnisreicher Tag der wiederholt werden sollte!! Achim Schneider, WeLo, Gruppenleiter Montage 4 54 miteinander . November 2011 . Lebensart, Kultur, Reisen . Gruppenbild zum Abschluss. Gespann-Ausfahrt mit den Business-Choppers Erlebnis-Pädagogik: Motorrad-Gespann der Lebenshilfe Gießen nahm an Einladungs-Fahrt teil Auf Einladung des Wirtschafts-Club »Business-Choppers« nahm die Lebenshilfe Gießen an einer Benefiz Ausfahrt der noch jungen Firma durch den Vogelsberg teil. Es handelt sich bei den Business-Choppers um eine Firma die versucht Menschen aus der Wirtsschaft wie zum Beispiel Anwälte, Steuerberater und viele andere zusammen zu bringen. Die Firma Business-Choppers sieht sich selbst als MarketingFirma. Die Kunden sind Menschen aus der freien Wirtschaft. Die Mitglieder / Kunden verbindet eines, nämlich dass Sie leidenschaftliche Motorradfahrer sind. Offiziell gibt es die Firma seit gut einem Jahr. Die Firma ist, sollte ein Kunde aus irgendeinem Grunde in eine Notlage geraten, aber auch im Rahmen der Arbeit für den Kunden da. Es wird also den schwächeren geholfen. Sie wollten mit der ersten Benefiz-Ausfahrt Behinderten Menschen die Möglichkeit bieten einen schönen Tag zu erleben. Von der Lebenshilfe Gießen waren als Fahrer unserer beiden BMW Gespanne Achim Schneider und Stefan Schultheis vertreten. Sie fuhren mit Mitarbeitern der Werkstatt Lollar und der Limeswerkstatt in den Gespannen nach Laubach wo man sich im kleinen Hof des dortigen Schlosses traf. Hier traf die Gruppe aus der WeLo auf die Gruppe des Betreuten Wohnens um Anette Gmoll, die ebenfalls eingeladen waren. Es wurde zur Begrüßung ein kleiner Imbiss angeboten. Aber kommen wir jetzt zur Ausfahrt. Hier standen zum einem unsere beiden Gespanne, als auch extra für diesen Tag von den Business-Choppern angemietete Trikes zur Mitfahrt bereit. Der Autor zeigte sich wie einige andere mutig und bestieg eines der Trikes. Nun ging es über neben strecken mit einer kleinen Rast in Stornfels in Richtung Schotten. An der dortigen Talspeere wurde eine kleine Pause gemacht, bevor es in den Erlebnis-Park »Grünes Meer« ging. Im Grünen Meer war die ganze Gruppe wieder von den BusinessBikern eingeladen, sich zu erfrischen. Es wurde bei der Sommerlichen Wärme auch dankbar angenommen. Da wir einige Leute hatten, die nicht gut zu Fuß sind, wurde der Anhänger eines Traktors bestiegen und der Weg zum Großen Aussichts-Turm damit bestritten. Hier noch eine Anekdote. Die Wäscherei der WeLo, machte am 25.05.2011 ihren Gruppen Ausflug ins Grüne Meer. Der Autor meinte von dem Turm das Wetzlarer Krankenhaus gesehen zu haben. (Wetzlar ist ca. 50 km entfernt und das Krankenhaus gut erkennbar). Das wurde beim Ausflug der Wäscherei von einigen angezweifelt. Der Autor wollte seine Vermutung nun bestätigt haben und hatte deswegen ein Fernglas mitgebracht. Ein Blick offenbarte, dass der Autor mit seiner ersten Vermutung beim Ausflug der Wäscherei Recht hatte. Es wurde von Stefan Schultheis und Achim Schneider bestätigt. Man kann bei gutem Wetter von oben das Wetzlarer Krankenhaus sehen. Hier ist noch anzumerken, dass der Autor aus Aßlar (sicher vielen bekannt durch das Freizeitbad Laguna) kommt. Und das sind knappe 4 KM nach Wetzlar. Sogar die Skyline von Frankfurt ist mit bloßem Auge zu sehen. Soweit dazu. Nachdem der Rückweg auch wieder per Anhänger zurück gelegt wurde, traf man sich wieder am Eingang des Grünen Meeres. Jetzt wurden wieder die Gespanne und die Trikes bestiegen um wieder nach Laubach zum »Biker-Grillen« zu gelangen. Es wurde aber kein Motorrad-Fahrer gegrillt sondern Steaks und andere Leckereien. Dazu wurden Salate und verschiedene leckere Soßen gereicht. Das Essen wurde vom Schloss-Restaurant »Hirschfrikadelle« vor und zubereitet. Außerdem wurde bei der Ankunft ein Scheck an die Business-Biker übergeben. Die Gruppe bekam sogar noch Besuch von einer echten Gräfin. Sie ist die Tante des heutigen Grafen. Nachdem sich alle gestärkt hatten wurde so langsam wieder in Richtung Heimat aufgebrochen. Alles in allem ein sehr schöner Tag der sich hoffentlich noch oft wiederholt. Martin Stich, WeLo . Lebensart, Kultur, Reisen . miteinander . November 2011 . 55 Harmonische Zeiten und einige Sehenswürdigkeiten 8 Herren und Damen der Integ-Mechanik verreisten im Juni nach München Chinesischer Turm, Olympiagelände, Stadtrundfahrt, Hellabrunn ... und vieles mehr haben wir gesehen und miteinander erlebt. Die Unternehmungen haben wir den wechselhaften Wetterverhältnissen angepasst. Durch frühmorgendlichen Sonnenschein animiert, konnten wir auch eine Schifffahrt auf dem Starnberger See unternehmen, wobei auch Hunger und Durst gestillt wurden. 8 TeilnehmerInnen der Freizeit: München-Integ-Mechanik, zusammen mit Ernst Willi Rühl und Uwe Damm . ten wir die nnenschein konn Bei herrlichem Somp iaturm genießen. Oly m vo cht ssi Au In der Flugwerft Schleißheim konnten wir erfahren, welche Kraft notwendig ist, um einen Propeller anzutreiben. 56 miteinander . November 2011 . Lebensart, Kultur, Reisen Lebensart, Kultur, Reisen . miteinander . November 2011 . 57 »Barrierefrei«, was heißt das eigentlich? » Freiheit – es gibt sie wirklich. Sie liegt jenseits der Mauern, die wir uns selbst errichten. « Oftmals ergeben sich für Menschen Situationen, in denen man frustriert ist, weil man Dinge, welche für Andere selbstverständlich sind nicht nutzen kann. Manche kennen vielleicht den Begriff »Behindertenfreundlich«. Dieser Ausdruck wurde ersetzt durch Barrierefrei. In dieser Ausgabe des Miteinander haben wir uns mit dem Thema »Barrierefrei« auseinandergesetzt. Was heißt das eigentlich? Barrierefreiheit bedeutet, dass öffentliche Gebäude (z. B. Kaufhäuser), Verkehrsmittel (Bus, Bahn etc.), Informationsquellen (Radio, TV, Internet) oder auch Gegenstände des alltäglichen Lebens so gestaltet sind, dass sie von jedem Menschen, unabhängig von einer vorhandenen Behinderung, zugänglich sind oder genutzt werden können. Früher dachte man selten beim konstruieren von Dingen oder gestalten von Gebäuden daran, dass es für Menschen mit Behinderung schwer oder gar unmöglich ist diese Sachgerecht zu nutzen, dabei sollte dies auf die Selbstverständlichkeit und die Teilhabe in allen Lebensbereichen ausgeweitet werden. Da es sehr vielfältige »Behinderungen« gibt, ist es aber auch nicht immer möglich alles Barrierefrei zu machen. So schafft als Beispiel die Natur einige Einschränkungen. Es ist z. B. un möglich alle Wanderwege so zu Teeren, dass sie Rollstuhlgerecht sind. Aber heute sieht es da bei der Planung bestimmter Sachen schon anders aus. Es wird immer mehr an Menschen gedacht, die eben genau auf Barrierefreiheit angewiesen sind. So wird z. B. die Nutzung des Flugverkehrs derzeit ausgiebig im Bundestag – und Europaparlament diskutiert und nach Lösungen gesucht. Die Züge, welche mit einem Rollstuhl genutzt werden können fahren aber an den erreichbaren Gleisen ab. Aber auch nur zu bestimmten Zeiten! Hierbei sehen wir Verbesserungsbedarf. Es war möglich, gegen Mittag mit dem Zug von Lollar nach Gießen zu fahren, aber eine Verbindung zurück gab es nicht. Wir denken, es sollte zumindest Abends eine Verbindung zurück geben. Daher sollte man sich vorab bei der Bahn informieren wann und wo es Verbindungen gibt. Dies kann man selbst über das Internet machen oder telefonisch bei der Bahn erfragen. Fahrkartenautomat, übersichtlich und einfach Wir haben getestet, wie »Barrierefrei« eine Zugfahrt mit einem Rollstuhl und Elektrorollstuhl ist. Am Bahnhof in Lollar angekommen bemerkten wir, dass nicht jedes Gleis mit einem Rollstuhl zu erreichen ist. Oben angekommen, kein Problem 58 miteinander . November 2011 . Lebensart, Kultur, Reisen Alles logisch, oder? Das nächste Problem war für uns der Fahrplan. Für einen Rollstuhlfahrer war er viel zu hoch aufgehangen und die Schrift war sehr klein. Die Züge, welche mit einem Rollstuhl genutzt werden können waren seltsamerweise durch ein Fahrrad gekennzeichnet. Der Einstieg in den Zug war super. Sofort kam eine nette und hilfsbereite Angestellte und half uns anhand einer ausklappbaren Rampe in den Zug zu gelangen. Sie erfragte auch direkt wo wir aussteigen wollen um dort behilflich zu sein. Die Türen des Zuges waren sehr breit, so dass es keine Probleme gab. Da wir unsere Behindertenausweise dabei hatten durften wir umsonst fahren. Es geht auch eine Kopie mit Beiblatt. Diese muss jedoch vom Versorgungsamt beglaubigt werden. Am Hauptbahnhof in Gießen hatten wir Schwierigkeiten beim Ausstieg, da der Zug mit der Tür direkt vor einem Stahlträger angehalten hat. In Zentimeterarbeit gelang es uns dann doch noch aus dem Zug zu kommen. Hier fiel uns auf, dass die Fahrpläne größer und deutlicher waren als die am Bahnhof in Lollar. Vielleicht muss dies an kleineren Bahnhöfen noch nachgeholt werden. Gleis 2, 3 oder 4? Anhand des Aufzuges war es uns möglich zu jedem Gleis und so auch zur Haupthalle und zum Ausgang zu kommen. Er war gerade für Rollstühle sehr praktisch, da man auf der einen Seite hinein und auf der gegenüberliegenden Seite herauskam. Auch für gehörlose und blinde Menschen war er geeignet. Es gab viele Möglichkeiten Hilfestellung zu bekommen. Entweder durch das Personal der Bahn oder auch z. B. von der Bahnhofsmission. Einfach an der Information nachfragen. Toll fanden wir die Möglichkeit einen Lifter bei der Bahn anzumieten, mit welchem man durch einen Angestellten in den Zug befördert wurde. Eine junge Frau war gerade dabei und erlaubte uns ein Foto zu knipsen. An dieser Stelle noch mal vielen Dank! nen.) Immer vorab bei der Bahn nachfragen! Vielleicht weist man dadurch auch auf so manche Verbesserung hin. Gute Reise! Eure Rollo (Rollstuhlfahrer Lollar) Michael Barborsik, Julian Kauß, Katja Rahn, Jürgen Eger, Steve Theiß Swen Hinkel, Tagesförderstätte Lollar . Mit dem Lifter … Direkt vor dem Bahnhof gibt es die Möglichkeit Busse zu nutzen. Unser Fazit: In den letzten Jahren hat sich doch einiges zum positiven verbessert. (Vielleicht sollte man Rollstuhlgeeignete Züge mit einem entsprechenden Symbol kennzeich- … in den Zug. Deutlich angebrachte Schilder wiesen gut auf Gleise, WC, Ausgang etc. hin. Bahnhofsmission – Eine tolle Sache! Lebensart, Kultur, Reisen . miteinander . November 2011 . 59 Mitarbeiter der WeLo nimmt an Landesmeisterschaft im Sportschießen für Behinderte teil Martin Stich in der Ruhe-Phase vor einem Schuss. Martin Stich startete mit dem Luftgewehr in der offenen Klasse bei der Landesmeisterschaft des Hessischen-Rehabilitattions und Behinderten Sport-Verbandes (HBRS) Martin Stich ist seit fast zwei Jahren Mitarbeiter der Wäscherei der WeLo und seit 13 Jahren im Schützenverein 1927 Hermannstein (Lahn-Dill-Kreis) aktiver Luftgewehr-Schütze. In seinem Verein gibt es die Möglichkeit in der Behinderte das Hobby Sportschiessen ausüben können (Siehe Artikel miteinander vom Juni 11). Im Rahmen des Sport-Schießens für Behinderte nahm Martin Stich an den Landesmeisterschaften im Gewehrschießen des Hessischen-Rehabilitations und Behinderten-Sportverbandes (HBRS) in Frankfurt / Main teil. Er startete in der offenen Klasse in der Disziplin Luftgewehr (AB R 1), d. h. alle Starter in dieser Klasse hatten kein Hilfsmittel wie eine Auflage oder ähnliches. Sie schossen die 40 Wettkampf Schüsse stehend freihändig. Martin Stich startete dieses Jahr zum Ersten mal in der offenen Klasse bei 60 miteinander . November 2011 . Lebensart, Kultur, Reisen den Behinderten. Normalerweise schießt er in der Schützen (Erwachsenenklasse) und geht mit der ersten Luftgewehrmannschaft von Hermannstein nach erfolgreichem Aufstieg in der Kreisklasse des Schützenkreises 41 Wetzlar auf Ringejagd. Aber jetzt wieder zur Landesmeisterschaft. Martin Stich war natürlich aufgeregt und hatte »Lampenfieber« aber er musste die Ruhe bewahren, denn die Konkurrenz schläft bekanntlich nicht. Er versuchte nach dem Motto »Dabeisein ist alles« die 40 Schüsse bestmöglichst auf die Scheiben zu platzieren. Die ersten 10 Schuss waren schnell und sicher über die Bühne gebracht. Nach der Auswertung hatte Martin Stich 85 Ringe erzielt. Das war zwar nicht optimal, dennoch auf Grund der Besonderen Umstände zufrieden stellend. Auch die zweite Serie von 10 Schuss war schnell abgeharkt. Hier lief es mit 91 Ringen etwas besser. Nun hieß es nochmal Kräfte mobilisieren und sich Konzentrieren, denn die letzen 20 Schuss sollten die Wende bringen, kam es doch auf das Endergebnis an. In der 3. Serie (10 Schuss = 1 Serie) erzielte Martin Stich 89 Ringe. Nun kam die letze und Entscheidende Phase des Wettkampfes. In der letzen und entscheidenden Serie erzielte Martin Stich 89 Ringe. Das bedeutete im Gesamtergebnis 354 Ringe von 400 möglichen Ringen und einen 1. Platz. Da Martin Stich der einzige Männliche Starter war, wurde er automatisch Hessenmeister des HBRS bei den männlichen Schützen in dieser Klasse und Disziplin. Martin Stich war mit seinem ersten Start bei einer Landesmeisterschaft durchaus zufrieden. Zwar hätten es ein paar Ringe mehr in der Endabrechnung sein können, aber für das erste mal bei einer Landesmeisterschaft war das Ergebnis mehr als in Ordnung. Neben Martin Stich ging auch die deutsche Meisterin 2010 in der Schadensklasse R 5 Luftgewehr 60 Schuss liegend mit dem Federbock Ilse Siebert in der Klasse Körperbehinderte mit dem Federbock in der Disziplin Luftgewehr und KK 100 m an den Start. Sie erreichte in der offiziellen Disziplin des Deutschen Schützenbundes mit dem Federbock mit dem Luftgewehr 394 Ringe von 400 möglichen Ringen und den 2. Platz. Der erste Platz war für sie mit dem Kleinkalieber-Gewehr auf 100 m drin. Hier schoss sie sehr gute 295 Ringe von 300 möglichen Ringen. Sie stellte damit einen neuen Hess. Rekord auf. Der alte Rekord lag bei 291 Ringen Sie stand also zweimal auf dem »Stockerl« dem Siegertreppchen. Also alles in allem ein langer aber erfolgreicher Tag für die Hermannsteiner Schützen. Martin Stich, WeLo . Spendenübergabe am 26. Mai 2011 in der Limeswerkstatt Herr Heller übergab einen Scheck in Höhe von 1.000 Euro an Herrn Laatsch vom Freizeitpädagogischen Dienst, den er anlässlich seines 70. Geburtstages erhalten hatte. Die Spende kommt den 31 TeilnehmerInnen der seit 24 Jahren stattfindenden »Mutter-Kind-Freizeit« in Cuxhaven zu Gute. Michael Laatsch, Freizeitpädagogischer Dienst . v. l. n. r. M. Laatsch, Ehepaar Heller Lebensart, Kultur, Reisen . miteinander . November 2011 . 61 Empfehlungen Beachten Sie die Angebote unserer Anzeigenpartner. Obershäuserstraße 21 . 35794 Mengerskirchen Tel. 06476 / 41898-0 DW-10 . Fax 06476 / 41898-25 E-Mail: [email protected] 62 . miteinander . November 2011 . Empfehlungen Kaleidoskop 14. Run’n Roll for Help 2012 startet am 19. August Großer Auftritt in historischem Renntrimm Dunlop lässt automobile Renngeschichte wieder aufleben und den legendären L 319 Mercedes-Benz Kastenwagen zeitgenössisch restaurieren! »125 Jahre – Mobile Meilensteine« unter diesem Motto steht die Oldtimerspendenaktion 2011 der Lebenshilfe Gießen e.V.! Oldtimerspendenaktion bei den Golden Oldies 2012 Deutschlands schönste Oldiefete vom 27. bis 29.07.12 in Wettenberg Engagement Erster Klasse Bundesverdienstkreuz für Maren Müller-Erichsen Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender Achaz Bading feierte 75. Geburtstag im Kreise der Lebenshilfe-Familie Abkürzungen in der Lebenshilfe Jubilare im Jahre 2011 Schließungstage 2011/12 Nachrufe Karl-Hans Jung, Christopher Specht 14. Run’n Roll for Help 2012 startet am 19. August Start der jüngsten Teilnehmer auf die 1000 m-Strecke Am 19. August 2012 ist es wieder soweit: der Gießener Stadtlauf startet mit über 1200 Walkern und Läufern ab 15.30 Uhr durch die Gießener Innenstadt. Die Strecke 2012 führt in einer Länge von ca. 1,7 km vom Brandplatz durch die Senckenbergstrasse und zurück über die Ostanlage zum Ziel. Der erste Startschuss fällt um 15.30 Uhr für die Walker und die Nordic-Walker. Die Strecke von 5 km wird in drei Runden mitten durch die Gießener Innenstadt absolviert. Danach tritt der Nachwuchs im 1000-Meter Schülerlauf an. Spannend wird es ab 16.45 Uhr für die Betriebsmannschaften, die sich im 5-km Lauf messen werden. Insgesamt bewarben sich in den letzten Jahren über 100 Mannschaften um die begehrte Trophäe! Übrigens: gewertet für den Pokal werden die drei schnellsten Läufer des 5 kmLaufs, aber auch die Walker und 10 km-Läufer können in ihrer Mannschaft antreten, selbstverständlich auch Einzelläufer zu den 5 km starten. Ein Höhepunkt der Veranstaltung: der 10-km-Lauf, Start um 18.00 Uhr. Knapp über 30 Minuten brauchen hier die schnellsten Athleten, aber alle unsere Teilnehmer werden vor allem wieder das »Gemeinschaftserlebnis« genießen! Wir freuen uns auch dieses Jahr wieder über die Teilnahme unserer PROSA-Mannschaft, dem »Projekt schreibender autistischer Menschen« und unserer großen LebenshilfeKindermannschaft »Ohne Norm in Form«! und der AIDS-Hilfe Gießen e.V. am Brandplatz. Der Erlös des Verkaufs und des Benefizlaufs geht zu gleichen Teilen an beide Vereine. Wir bedanken uns für den tollen Einsatz bei der Stadt Gießen und dem Stadtmarketing Gießen, dem Roten Kreuz, der Feuerwehr, die wie immer für Abkühlung sorgen wird, und vielen, vielen anderen ehrenamtlichen Helfern. Ein großes Dankeschön an alle Helferinnen und Helfer, die 2011 zum ersten Mal auch die Streckensicherung übernommen haben! Auch ohne unsere Sponsoren geht es nicht: stellvertretend ein großes Dankeschön an den Gießener Anzeiger, die Stadtwerke Gießen, Karstadt Sport und die Licher Brauerei, die alle Sportler im Zieleinlauf mit isotonischem Licher Bier versorgt hat! Auch in diesem Jahr übernimmt Oberbürgermeisterin Dietlind Grabe-Bolz die Schirmherrschaft über die Veranstaltung. Das Stadtfest und der »Gießener Stadtlauf« sind als Institution inzwischen hessenweit und darüber hinaus bekannt. Anmeldungen unter www.runandrollforhelp.de, dort finden Sie detaillierte Informationen und viel Wissenwertes. Oder melden Sie sich telefonisch unter 0641-390226 bei unserer Hot-Line, auch dort wird man alle Fragen gerne beantworten. Tina Gorschlüter, Marketing . Unser Motto ist wie immer mitmachen und dabei sein, Spaß am Sport und Unterstützung für den guten Zweck! Für das leibliche Wohl ist gesorgt: Herzhaftes, Kuchen, Kaffee und kalte Getränke gibt es am Stand der LebenshilfeStand der Licher Brauerei 64 . miteinander . November 2011 . Kaleidoskop Start 5 km Walken und Nordic Walken Großer Auftritt in historischem Renntrimm: Dunlop lässt automobile Renngeschichte wieder aufleben und den legendären L 319 Mercedes-Benz Kastenwagen zeitgenössisch restaurieren! Zum 2. Mal gewinnt die Lebenshilfe Gießen das »Goldene Klassik Lenkrad«. Unser neues Prunkstück, der Mercedes-Benz L 319 aus dem Jahr 1961 wurde zunächst als Feuerwehrfahrzeug ausgeliefert. 50 Jahre später entschloss sich Dunlop die Oldtimerspendenaktion der Lebenshilfe Giessen mit einem Oldie zu unterstützen. Das Fahrzeug sollte das Engagement von Dunlop im Klassikbereich unterstreichen und die Markenhistorie in klassischem orangefarbenen DunlopDesign verkörpern. Einiges war zu tun: In vielen Stunden wurden Zugfahrzeug und Anhänger innen und außen nach klassischen Vorgaben restauriert und liebevoll hergerichtet. Nun rollt er wieder über die Straßen, mit gemütlicher Höchstgeschwindigkeit von max. 95 km / h aus 65 PS und 1884 ccm. Das authentische Design wird durch den passenden Anhänger komplettiert. Viel Aufmerksamkeit bekommt das sympathische Gespann bei seinen Einsätzen auf zahlreichen Klassik-Veranstaltungen und verkörpert damit Dunlops lange Tradition und Kompetenz im Bau sportlicher und historischer Reifen. Und der Einsatz wird noch zusätzlich belohnt: Als beste Restaurierung des Jahres 2011 durften Frank Hohmann, Dunlop und Reinhard Schade von der Lebenshilfe Gießen am 29. September im Mercedes-Benz Museum in Stuttgart das begehrte Goldene Klassik Lenkrad aus den Händen der Chefredakteure von Auto Bild Klassik, Bernd Wieland und Christian Steiger entgegen nehmen. Ca. 27.000 Leser hatten ihr Votum abgegeben und den Kastenwagen mit der sympathischen Erscheinung zu ihrem Favoriten gekürt. Die Lebenshilfe Gießen profitiert von der guten Idee: Im Dienst der guten Sache wird der Klassiker nun noch einige Zeit quer durch Deutschland touren bis er in einer der nächsten Oldtimerspendenaktionen zugunsten von Menschen mit Behinderung einen neuen glücklichen Besitzer finden wird. Tina Gorschlüter, Marketing Frank Hohmann, Dunlop und Reinhard Schade, Lebenshilfe Gießen e.V. . Christian Steiger, AUTO BILD KLASSIK, Reinhard Schade, Lebenshilfe Gießen e.V., Frank Hohmann, Dunlop, Bernd Wieland, AUTO BILD KLASSIK Kaleidoskop . miteinander . November 2011 . 65 »125 Jahre – Mobile Meilensteine« unter diesem Motto steht die Oldtimerspendenaktion 2011 der Lebenshilfe Gießen e.V.! Countdown für die 17. Runde: Noch bis zum 15. Januar können Sie teilnehmen! 1. Preis: Benz Patent-Motorwagen 1886 (Replika), Daimler AG, Stuttgart Wieder einmal können Oldtimer-Fans attraktive Klassiker und viele Preise mehr gewinnen und mit einer Spende Menschen mit geistiger Behinderung und psychischer Erkrankung unterstützen. Ganz besondere Beispiele automobiler Geschichte wurden diesmal neben vielen anderen Preisen von Automobilherstellern und engagierten Liebhabern zur Verfügung gestellt: 2. Preis: Fiat Dino Coupé 2,4 l, Bj. 1972, Volkmar Spielmann 3. Preis: Mercedes-Benz 190 C, Bj. 1965, Mercedes-Benz IG 4. Preis: 5. Preis: BMW 2000, Bj. 1967, BMW Classic, München 6. Preis, Sonderpreis: Porsche Diesel Junior, Bj. 1960, Top Kopie, Frankfurt 7. Preis: 1. Preis: Ford Capri I, Bj. 1970, Urban Priol BMW R 45, Bj. 1979, Jan Batke Benz Patent-Motorwagen (Replika) 2. Preis: Fiat Dino Coupé 2,4 l, Bj. 1972 3. Preis: 66 . miteinander . November 2011 . Kaleidoskop Mercedes-Benz 190 C, Bj. 1965 4. Preis: Ford Capri I, Bj. 1970 5. Preis: BMW 2000, Bj. 1967 7. Preis: BMW R 45, Bj. 1979 Wir drucken Originale – digital! 6. Preis: Sonderpreis Porsche Diesel Junior, Bj. 1960 »Eine faszinierende Auswahl«, kommentiert Reinhard Schade, Lebenshilfe Gießen e.V., »da ist wirklich ein Klassiker für jeden dabei. Dafür ganz herzlichen Dank an alle Spender!« Wieder steht in diesem Jahr ein wegweisendes Projekt im Mittelpunkt der Spendenaktion: Der Erlös 2011 fließt in die Entwicklung des »Kompetenzzentrums berufliche Bildung«. Diese neue Einrichtung bietet Menschen mit Behinderung eine Vielzahl von Angeboten zur beruflichen Orientierung, Qualifizierung und Vermittlung an. Dabei werden die Teilnehmer in ihren Interessen und Neigungen bestärkt, auf einen erfolgreichen Einstieg ins Berufsleben vorbereitet und im Übergang unterstützt. Klar, dass die Lebenshilfe sich auch in diesem Jahr auf zahlreiche Teilnehmer und auf glückliche Gewinner freut! Tina Gorschlüter, Marketing . Teilnehmen kann man mit einer Spende von 5 Euro oder einem Betrag nach Wahl online oder per Überweisung auf das Spendenkonto bei der Sparkasse Gießen, BLZ 513 500 25; Konto-Nr. 200 626 000 Bitte Namen und Adresse nicht vergessen. Übrigens kann man die Teilnahme auch verschenken: Geschenkgutscheine gibt es online auf unserer Website oder telefonisch unter 0641-972 1055 402, wir freuen uns auf Ihre Nachricht! Informationen gibt es unter www.oldtimerspendenaktion.de oder unter www.lebenshilfe-giessen.de. Aktionsende ist der 15. Januar 2012! Kaleidoskop . miteinander . November 2011 . 67 Oldtimerspendenaktion bei den Golden Oldies 2012 Vom 27. bis 29. Juli 2012 wird das mittelhessische Wettenberg bereits zum 23. Mal »Deutschlands Hauptstadt der Oldiemusik«. Für drei Tage steht der gesamte Ort unter dem Motto »Musik, Motoren, Memories«. Auf 9 Bühnen präsentieren 52 Musikgruppen Beat, Soul, Pop und Rock’n’Roll der 50er bis 70er Jahre. Natürlich erklingen auch Klassiker und Evergreens der 20er bis 40er Jahre am Fuße der Burg Gleiberg. Neben dem umfangreichen Musikprogramm sorgen zahlreiche Aktionen, Ausstellungen und ein umfangreiches Kinderprogramm für Abwechslung. Auf dem Original »Nostalgie-Markt« erhalten Sie an rund 100 Verkaufsständen die Originalware der sogenannten »WirtschaftsWunderzeit«. Petticoats, Tulpenlampen, Schallplatten und Juke-Boxen stehen in der Hauptstraße und in der Mehrzweckhalle zum Verkauf. Getreu dem Motto »Lifestyle und Luxus der 50er Jahre« flanieren nicht nur die die Damen auf der Hauptstraße unterhalb der Burg im Outfit der Zeit: Die »Kinderwagenparade« in der Hauptstraße am Samstag ab 17 Uhr ist inzwischen Kult. Nostalgie pur bei den Golden Oldies Am Samstag, dem 28. Juli und Sonntag, den 29. Juli 2012, findet der automobile Höhepunkt statt: Die große Ausstellung der Klassikfahrzeuge. Zu diesem Marken ungebundenen Treffen sind private Fahrzeugbesitzer und Oldtimerclubs herzlich eingeladen. Wer ein Fahrzeug bis Baujahr 1979 besitzt, kann mit seinem Oldie an der Ausstellung am Samstag teilnehmen. Die Ausstellung am Sonntag ist nur mit Anmeldung möglich! Der Andrang an unserem Oldtimerstand war auch 2011 riesengroß Über 2.000 Oldtimer werden bei ihrer Einfahrt am Samstag und Sonntagmorgen von Moderatoren-Ikone Johannes Hübner begrüßt, natürlich auch die Klassiker der 18. Oldtimerspendenaktion der Lebenshilfe Gießen e.V.! Die Oldtimerspendenaktion wird auch 2012 wieder ihre attraktiven Hauptpreise in der Hauptstraße in Krofdorf-Gleiberg präsentieren und freut sich wie in jedem Jahr auf zahlreiche Teilnehmer. Tina Gorschlüter, Marketing Unser Sonderpreis 2011 – der Porsche Traktor stieß auf ungeteilte Sympathie bei den Golden Oldies Tausende von Besuchern füllen die Hauptstraße in Krofdorf-Gleiberg 68 . miteinander . November 2011 . Kaleidoskop . Engagement Erster Klasse Bundesverdienstkreuz für Maren Müller-Erichsen Verleihung des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse an Maren Müller-Erichsen durch den Hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier »Sie ist unheimlich jung geblieben«, das sagen die meisten, die Maren Müller-Erichsen kennen. »Neuen Entwicklungen gegenüber ist sie nicht nur offen, sondern sie treibt sie voran«, befindet Ursel Seifert, Referentin in der Lebenshilfe Gießen. Das hat sich offenbar herumgesprochen. Am 13. Juli überreichte der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier in einer Feierstunde in Wiesbaden der Aufsichtsratsvorsitzenden der Lebenshilfe Gießen, Maren MüllerErichsen, das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Im Kreise ihrer Familie sowie Bundesgeschäftsführer der Lebenshilfe, Ulrich Bauch, und dem Landesvorsitzenden der Lebenshilfe Hessen, Friedel Rinn, nahm sie die Ehrung entgegen. »Maren Müller-Erichsen gehört zu den engagierten Bürgerinnen und Bürgern, die sich ehrenamtlich für das Gemeinwohl einsetzen und ohne deren großes Engagement unsere Gesellschaft um vieles ärmer wäre«, sagte der Ministerpräsident. Seit mehr als drei Jahrzehnten ist Maren Müller-Erichsen eine feste und verlässliche Größe in der Lebenshilfe; und das im Lauf der Jahre in vielen Funktionen: darunter als Mitglied des Vorstands des Landesverbandes und als Vorstandsmitglied der Bundesvereinigung Lebenshilfe. Sie ist besonders kämpferisch, wenn es um die Rechte schwer behinderter Menschen geht. Ihr Sohn Olaf, der mit dem Down-Syndrom geboren wurde, ist inzwischen in den Dreißigern. Kein Grund für Maren Müller-Erichsen nachzulassen. Schon lange vor der Verabschiedung der UNKonvention, die Menschen mit Behinderung uneingeschränkte Teilhabe an der Gesellschaft verspricht, hat sie sich für die Inklusive Schule eingesetzt. Die bundesweit renommierte Sophie-Scholl-Schule Gießen geht mit auf ihre Initiative zurück. Für ihren rasanten Fahrstil bekannt, immer das Handy in Griffnähe und überhaupt schnell, flexibel und hartnäckig, kann die inzwischen 73-Jährige nun auf ihr zweites Bundesverdienstkreuz stolz sein. Bereits 1995 wurde sie mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland für ihr Wirken im sozialen Bereich ausgezeichnet. Bundesvereinigung Lebenshilfe e.V., LH-Zeitung, Ausgabe September 2011 . Kaleidoskop . miteinander . November 2011 . 69 Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender Achaz Bading feierte 75. Geburtstag im Kreise der Lebenshilfe-Familie Am 22.05.2011 feierte Herr Achaz Bading, der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der Lebenshilfe Gießen, seinen 75. Geburtstag. Wir, der Aufsichtsrat, der Vorstand und die Geschäftsführung nahmen diesen Geburtstag zum Anlass, um ihn für seinen jahrzehntelangen Einsatz zu danken und organisierten am 23.5. einen Empfang. Wir, die Mitglieder des Aufsichtsrates, wünschen uns sehr, dass sich Herr Bading für die anstehenden Wahlen des Aufsichtsrates wieder zur Verfügung stellt, weil wir überzeugt sind, dass wir seine Kompetenz brauchen, um wichtige Beschlüsse z. B. im Zusammenhang mit den Kosten für neue Projekte zu beschließen. Herr Bading begleitet als Fachmann alle Bauprojekte von Neubauten bis hin zu Renovierungsprojekten der Lebenshilfe Gießen. Als Ehrenamtler ist er in dieser Funktion unersetzlich und »unbezahlbar«. Für Herrn Schneider ist er ein wichtiger Berater und für den Aufsichtsrat ein Garant, dem wir vertrauen. Seine Fachkompetenz und seine Verbindungen zu Behörden und Verbänden könnte kein anderes Mitglied des Aufsichtsrates übernehmen. Herr Bading ist auch im ständigen Kontakt mit unserem Facility-Manager, Herrn Neutzner, der den Einsatz unserer Hausmeister organisiert. Ich bin auch überzeugt, dass alle Bereichsleiter, die Renovierungen bzw. Einrichtungen bis hin zum Neubau der Sophie-Scholl-Schule auf dem Gelände der High-school planen, gerne das Gespräch mit Herrn Bading suchen. Mein besonderes Anliegen ist es, dass sie alle das ehrenamtliche Engagement würdigen. Maren Müller-Erichsen, Aufsichtsratsvorsitzende . Abkürzungen in der Lebenshilfe Bei den vielen Abkürzungen in der Lebenshilfe gibt es immer wieder Verwirrungen und Fragezeichen auf der Stirn. Hier ein Überblick 1 2 3 Arbeiten im Verbund AiV Betriebsrat BR Diagnose der Arbeitsmarktfähigkeit besonders betroffener behinderter Menschen – proLiberi Mittelhessen gGmbH DIA-AM 4 Fachdienst Berufliche Bildung FBI 5 Facility Management FM 6 Familien-, Erziehungs- und Lebensberatung für Menschen mit Behinderung und Krisenintervention FB 7 Familienunterstützender Dienst FUD 8 Frühförder- und Beratungsstelle FF 9 Integrationsbetreuung IB 10 Junge Lebenshilfe Gießen JuLe 70 . miteinander . November 2011 . Kaleidoskop 11 Kompetenzzentrum berufliche Bildung – Berufsbildungsbereich KobBi 12 Limeswerkstatt Pohlheim-Garbenteich LW 13 Projekt zur beruflichen Integration von Menschen mit hochfunktionalem Autismus /Asperger Syndrom MAASarbeit 14 Projekt Interdisziplinäre Diagnose individuelles Programm InDiPro 15 Projekt schreibender autistischer Menschen PROSA 16 Qualitätsmanagement QM 17 Tagesförderstätte Lollar Tafö Lollar 18 Tagesförderstätte Pohlheim Tafö Pohlheim 19 Unterstützes Wohnen UWO 20 Werkstatt Lollar WeLo 21 Küchenbetriebe der Limeswerkstatt und der Werkstatt Lollar LiLo Jubilare im Jahre 2011 10 Jahre 15 Jahre . AIV Elisabeth Drolsbach Jörg Malkowsky Manuel Rumpf David Steller Familienunterstützender Dienst Sascha Bücher Marc Seibert IT Service Marlon Diaz Kita Reiskirchen Michaela Damm Miriam Schneider Limeswerkstatt Nandor Arnold Sasan Dadkhahi Christopher Dudenhöfer Julia Frank Werner Haas Jörg Herzberger Eva-Maria Kleinke Andreas Riedl ChristianKim Schmidt Jörg Stommel Andrea Vogl Carola Weber Reha-Mitte Burkhard Bayer Karin Hackenschmidt Kai Horst Michael Ridder Wulf Straßburger Petra Tischer Stefan Zilch Reha-West Anni Irschfeld Ralf Prager Sophie-Scholl-Schule Invield HelmerLeemhuis Barbara Weigel Tafö Lollar Thomas Rath Tafö Pohlheim Jutta Böhm Ulrike Panz Marzanna Popanda TFS Pohlheim Patrick Gerneth Christiana Wirth Unterstütztes Wohnen Regina Müller-Laatsch Verwaltung Michaela Stein WeLo Sükrü Budak Jasmina Demirovic Silke Dörr Manuela Lenhard Johannes Sasmaz Florian Wirkner WH Grenzweg Horst Hasenstab Hossein Mohammadi WH Grüninger Weg Kay Göbel Jan Hillgärtner WH Kiesweg Thorsten Sohn WH Langgöns Alix Mergard-Bäuerle WH Linden Christine Uellner WH Watzenborn Marina Samuszin Simone Stender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Integ Sonja Huisgen Thomas Kübler Roland Peschke Dirk Vogel Limeswerkstatt Oliver Patzer Alexander Seidel Sylvia Seyfarth Reha-Mitte Franziska Köll Katja Walz Tafö Pohlheim Sascha Eisenhut TFS Pohlheim Marie-Luise Becker WeLo Vladimir Gebert Dominic Jendorff Christian Köhler Maria Leo Matthias Prax Elke Schäfer . . . . . . . . . . . Wolfgang Schnarr Peter Stracke Frank Waller Martina Welz TFS Pohlheim Beate Börger Unterstütztes Wohnen Klaus Fischer WeLo Patricia Geissen Sabine Koch Andrea Schäfer WH Albach Monika Janes-Sittner WH Staufenberg Christa DemelFischer Kirsten Döring . . . . 20 Jahre . Atelier 23 Andrea Lührig Familienberatung Ramona Zutautas Integ Thomas Auer Uwe Damm Carmen Kovacs Limeswerkstatt Eduard Balog Jörg Erbes Thomas Häuser Silvia Kochanek Christian Schneider Matias Völksch Reha-Mitte Kerstin Becker-Weil Tafö Lollar Katja Rahn Tafö Pohlheim Marion Görgen Angelika Müller-Knöpp TFS Pohlheim Thomas Althaus Thomas Eschler Franz-Wilhelm Federer Michael Grundmann Klaus-Christian Knoblich Jörg Kuncke Matthias Träger Verwaltung Udo Schöps WeLo Markus Große Jügen Schuster Ahmed Swelam Edmund Weigl Martin Weiß WH Albach Ilkka Höhn WH Grüninger Weg Holger Klier WH Kiesweg Georg Diederichs WH Linden Anette Diehl WH Staufenberg Corinna Grüthner . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 Jahre . AIV Sabine Borggrebe Berufsschule Ingrid Reinl-Zänker Frühförderung Barbara Nocera Integ Birgit Röthig Limeswerkstatt Jügen Jakob HansJoachim Kuhn Volker Scheu . . . 30 Jahre . Limeswerkstatt Birgit Kinzebach Jörg Stumpf Reha-Mitte Elke Heyen Tafö Lollar Werner Lauz Tafö Pohlheim Uta Fitzen Reinhard Müller TFS Pohlheim Gerhard Roth Unterstütztes Wohnen Klaus Bergner WeLo Oswald Vollmann . 35 Jahre AIV Harald Czech Integ Renate Weil Limeswerkstatt Armin Böck Sigrid Köhler Jutta Lechner Ursula Schneider WeLo Klaus-Jürgen Herth Gudrun Keim Witte-Ramona König Beatrix Rademacher Karin Roos . . . . . . . 40 Jahre . Integ Karin Nagel Limeswerkstatt Erhard Momberger Tafö Pohlheim Ursula Reuschling WeLo Wilma Müller 45 Jahre Limeswerkstatt Gerold Kraft Manfred Mohr WeLo Berthold Schweitzer Kaleidoskop . miteinander . . November 2011 . 71 Schließungstage 2011 / 12 Hinzu kommen noch alle gesetzlich festgelegten Feiertage! Kita Eberstadt 21.02.12 Faschingsdienstag 23.07. – 13.08.12 Sommerferien (13.08. Putztag) 18.05.12 Brückentag (nach Himmelfahrt) 08.06.12 Brückentag (nach Fronleichnam) 27. – 29.12.12 Weihnachtsferien 2012 ab 12.00 Uhr geschlossen Termine für zwei Pädagogische Tage sowie einen Betriebsausflug werden rechtzeitig in der Kita bekannt gegeben Kita Nieder-Bessingen Schülerbetreuung Kita Garbenteich 24.12.11– 02.01.12 Weihnachtsferien 2011 21.02.12 Faschingsdienstag im März 2012 Teamfortbildung ab 13.00 Uhr geschlossen Termin wird rechtzeitig bekannt gegeben 13.07.12 Betriebsausflug 23.07. – 12.08.12 Sommerferien 22.12.12 – 01.01.13 Weihnachtsferien 2012 21.02.12 Faschingsdienstag ab 12.00 Uhr geschlossen Berufsbildungsbereich 23.07. – 13.08.12 Sommerferien (13.08. Putztag) 27. – 30.12.11 27. – 29.12.12 Weihnachtsferien 2012 18.05.12 Brückentag (nach Himmelfahrt) Integ Brückentag (nach Fronleichnam) 23. – 30.12.11 Kita Helen Keller 08.06.12 27. – 30.12.11 Weihnachtsferien 11/12 21.02.12 Faschingsdienstag Termine für zwei Pädagogische Tage sowie einen Betriebsausflug werden rechtzeitig in der Kita bekannt gegeben. 18.05.12 Brückentag 08.06.12 Brückentag 21.06.12 Sommerfest 23.07. – 13.08.12 Sommerferien Kita Anne Frank Schließungstage Schließungstage Limeswerktstatt 27. – 30.12.11 Schließungstage 27.11.11 Tag der offenen Tür 23. – 30.12.11 Weihnachtsferien 2011 21.02.12 Faschingsdienstag 30.03.12 Pädagogischer Tag 27.12.12 – 01.01.13 Weihnachtsferien 12/13 08.06.12 Brückentag (nach Fronleichnam) 13.07.12 23.07. – 13.08.12 Sommerferien (einschließlich Montag) WeLo 15.10.12 Pädagogischer Tag 27. – 30.12.11 Schließungstage 27. – 28.12.12 Weihnachtsferien 2012 13.12.11 Weihnachtsfeier (einschließlich Montag) Betriebsausflug Projektwoche 04. – 06.06.12 Igelgruppe 11. – 13.06.12 Nilpferdgruppe 13. – 15.06.12 Bärengruppe 18. – 20.06.12 Kängurugruppe 20. – 22.06.12 Elefantengruppe 25. – 27.06.12 Mäusegruppe Die Termine für das Sommerfest, den Betriebsausflug und die Freizeitfahrt stehen noch nicht fest – werden aber rechtzeitig bekannt gegeben. Kitas Watzenborn und Garbenteich Elefanten- und Igelgruppe Am Freitag, den 25.05.2012 bleibt für die Kinder der zwei Gruppen die Kita geschlossen. 2. Freizeitfahrt 24.12.11– 02.01.12 Weihnachtsferien 11/12 21.02.12 Faschingsdienstag im März 2012 Teamfortbildung ab 13.00 Uhr geschlossen Termin wird rechtzeitig bekannt gegeben 29. – 31.05.12 Bären-, Känguru- und Nilpferdgruppe Am Freitag, den 01.06.2012 bleibt für die Kinder der drei Gruppen die Kita geschlossen. 72 . miteinander . November 2011 . 27. – 30.12.11 Schließungstage Mitarbeiter 16.12.11 Weihnachtsfeier Personal 1. Freizeitfahrt 22. – 24.05.12 Reha-Mitte und Reha-West Kaleidoskop 13.07.12 Betriebsausflug 23.07. – 13.08.12 Sommerferien 22.12.12 – 01.01.13 Weihnachtsferien 12/13 Nachrufe Die Mitarbeiter der Reha-Werkstatt Gießen Mitte trauern um den Tod ihres langjährigen Mitarbeiters Karl-Hans Jung. Herr Jung wurde am 18.06.1953 geboren und lebte bis zu seinem Tod im Elternhaus in Steinbach. Er verstarb am Mittwoch, den 07. September 2011 im Alter von 58 Jahren. Nach seiner Schulzeit arbeitete er als Lagerarbeiter und in mehreren anderen Beschäftigungsverhältnissen. Am 15.01.1987 kam er in die Reha-Werkstatt Gießen Mitte als Mitarbeiter in unsere Metallabteilung, später wechselte er in die Schreinerei. Besonders sorgfältig und mit Hingabe ausgeübte Tätigkeiten bestanden in der Maschinenabnahme, Botengängen und in der Assistenz unserer Haustechnik. Herr Jung war geschätzt und beliebt. Feiern und Gruppenausflüge, einmal sogar eine gemeinsame Reise bis in die Niederlande, ließen ihn immer wieder über sich hinaus wachsen. Regelmäßige Einladungen zu Grill- und Geburtstagsfeiern auf dem elterlichen Grundstück waren beliebt. Herr Jung hatte schon früh seinen Vater verloren. Das machte ihn hin und wieder traurig; er redete gern hierüber, wenn es Gelegenheit hierzu gab. Er tat dies, um seine Erinnerung und Trauer nicht verblassen zu lassen. Auch seine Mutter war für ihn sehr wichtig. Er hatte immer gute Erzählungen und Anekdoten aus seiner familiären Umgebung und deren Freundeskreis parat. Sie bildeten oft im Arbeitsalltag sein Salz in der Suppe. Plötzlich und für ihn, seine Mutter und alle Angehörigen und Freunde völlig unvermittelt kam die Nachricht von einer sehr schweren Krankheit. Die Heimtücke, das Verstehen, eventuelle Chancen und sich hieraus ergebende berechtigte oder unberechtigte Hoffnungen veranlassten ihn mehr und mehr zum Rückzug. Wir halten unseren Kollegen Karl-Hans in guter Erinnerung und wünschen seiner Familie besonders in der Trauerzeit Beistand und Geborgenheit. Helmut Otter, Sozialer Dienst der Reha-Mitte, Gießen . Am 11.05.2011 verstarb Christopher Specht. Im August letzten Jahres kam Chrissi in die Tagesförderstätte. Durch sein aufgeschlossenes und freundliches Wesen lebte er sich schnell bei uns ein und wurde von allen akzeptiert und geschätzt. Mit seiner großen Lebensfreude und seinen ausdrucksstarken Lachen hat er uns oft angesteckt. Christopher lernten wir als starke Persönlichkeit kennen. Er war zielstrebig, motiviert und voller Hoffnung seine Rehabilitation nach einem schweren Autounfall voranzutreiben. Auch im privaten Bereich wollte er sein Leben wieder auf eigene Füße stellen und ins Betreute Wohnen wechseln. Die Möbel waren schon bestellt, als er einen Rückschlag erlitt, von dem er sich letztendlich nicht wieder erholen sollte. Wir werden Chrissi noch lange in Erinnerung behalten und sind froh, dass wir ihn in unserer Gemeinschaft erleben durften. Sabrina Kapic, Teamleiterin der Tagesförderstätte Thomas Henkelmann, Teamleiter der Tagesförderstätte Kaleidoskop . miteinander . November 2011 . . 73 Empfehlungen Beachten Sie die Angebote unserer Anzeigenpartner. Genau das Richtige für die große, weite Welt. Der Caddy® Maxi Life mit Heckabsenkung macht vieles möglich. Zum Beispiel Ausflüge mit der ganzen Familie. Dank der 47cm längeren Karosserie finden ein Rollstuhlfahrer und bis zu 5 weitere Personen sicher und bequem Platz. Da bleibt sogar noch viel Raum für Hobbys und Gepäck. Mit optionalen Fahrhilfen ab Werk ist der Caddy Maxi Life auch für Selbstfahrer geeignet. Besuchen Sie uns. Wir beraten Sie gern. Der Produktname Caddy® ist ein eingetragenes Markenzeichen von Caddy S.A. und wird von Volkswagen Nutzfahrzeuge mit freundlicher Genehmigung von Caddy S.A. benutzt. Abbildung zeigt Sonderausstattung gegen Mehrpreis. Top-frische Ware Purer, echter Gemüsegeschmack Knackig-frische Salate mit vielen Vitaminen und Mineralstoffen Apfelchips aus eigener Produktion So kaufen Sie Obst und Gemüse biofrisch! Empfohlen von der Sie finden eine breite Palette von frischem Gemüse und Salaten auf folgenden Wochenmärkten: Wochenmarkt Grünberg: Freitags: 07:00 – 13:00 Uhr Gießener Wochenmarkt: Mittwochs: 07:00 – 14:00 Uhr Samstags: 07:00 – 14:00 Uhr Ihr Volkswagen Partner Wir freuen uns auf Ihren Besuch auf dem Wochenmarkt! Burger Landstraße 26-44, 35745 Herborn Telefon 02772/70090 · Telefax 02772/700944 [email protected] · www.vw-thielmann.de 74 . miteinander . November 2011 . Empfehlungen Einrichtungen und Dienste Vorstand Aufsichtsrat der Lebenshilfe Gießen Beratung & Unterstützung Magnus Schneider Telefon 06404 804-222 . Telefax 06404 804-244 Mobil 0160 7059001 E-Mail [email protected] Geschäftsführung Vorsitzende Maren Müller-Erichsen Dresdener Straße 28 . 35440 Linden-Leihgestern privat 06403 62673 . Telefax 06403 68636 dienstlich 06404 804-216 Telefax 06404 804-244 . Mobil 0160 7059000 E-Mail [email protected] Bereichsleitung Ambulante Hilfen Grünberger Straße 222 . 35394 Gießen Telefon 0641 79798-114 Telefax 0641 79798-101 Mobil 0160 7059004 E-Mail [email protected] Martina Ertel Geschäftsführung Bereich Organisations entwicklung Ursel Seifert Telefon 06404 804-239 . Telefax 06404 804-244 Mobil 0160 7059040 E-Mail [email protected] Stellvertretender Vorsitzender Achaz Bading Triebstraße 62 . 35398 Gießen-Allendorf privat 06403 8819 . Telefax 06403 928712 Mobil 0160 4050704 E-Mail [email protected] Beratungsstelle für Unterstützte Kommunikation Grünberger Straße 222 . 35394 Gießen Telefon 0641 79798-123 Telefax 0641 79798-101 E-Mail [email protected] Susanne Klare-Grußdorf, Gabi Mehmet Geschäftsführung Bereich Finanzen Eberhard Emrich Telefon 06404 804-224 . Telefax 06404 804-244 Mobil 0160 7059035 E-Mail [email protected] Horst Harig Rosenweg 46 . 35423 Lich privat 06404 5107 . Mobil 0179 5204694 E-Mail [email protected] Frühförder- und Beratungsstelle Grünberger Straße 222 . 35394 Gießen Telefon 0641 79798-0 Telefax 0641 79798-101 Mobil 0160 7059004 E-Mail [email protected] Leitung Martina Ertel Geschäftsführung Bereich Personal Udo Schöps Telefon 06404 804-215 . Telefax 06404 804-245 Mobil 0160 7059036 E-Mail [email protected] Zentrale Verwaltung Grüninger Weg 29 . 35415 Pohlheim-Garbenteich Telefon 06404 804-0 . Telefax 06404 804-244 E-Mail [email protected] Geschäftsstelle / Sekretariat Florenzia Völzing Telefon 06404 804-255 . Telefax 06404 804-244 E-Mail [email protected] Susanne Kemper Telefon 06404 804-240 . Telefax 06404 804-244 E-Mail [email protected] Iris Damm Uhlandstraße 14 . 35447 Reiskirchen privat 06408 64697 E-Mail [email protected] Alfred Grummbt Rheinfelser Straße 6 . 35398 Gießen-Lützellinden privat 06403 74745 . dienstlich 0641 97509-21 Telefax 0641 97509-20 E-Mail [email protected] Andrea Kreuder Von-Bibra-Str. 26 . 35305 Grünberg privat 06401 3237 . E-Mail [email protected] Simone Kreuter Am Steinkreuz 5 . 35435 Wettenberg privat 0641 8772634 E-Mail [email protected] Familienunterstützender Dienst (FuD) Schöne Aussicht 1 . 35396 Gießen Telefon 0641 96625-0 Telefax 0641 96625-101 Mobil 0160 7059042 (C. Kröll) Mobil 0160 7059046 (S. Geier) Notfallhandy: 0151 16204891 E-Mail [email protected] Leitung Christa Kröll, Sabine Geier Familien-, Erziehungs- und Lebensberatung für Menschen mit Behinderung und Krisenintervention Aulweg 66 . 35392 Gießen Telefon 0641 25090-599 Telefax 0641 25090-598 E-Mail [email protected] Elisabeth Gohl, Romy König, Theo Stöber, Romana Zutautas Freizeitpädagogischer Dienst Michael Laatsch Grüninger Weg 26 . 35415 Pohlheim-Garbenteich Telefon 06404 804-120 Telefax 06404 804-104 Mobil 0151 16204894 E-Mail [email protected] JuLe, Junge Lebenshilfe Gießen Grüninger Weg 29 . 35415 Pohlheim-Garbenteich Telefon 0160 94417603 Mo – Fr: 8.00 – 16.00 Uhr Schatzkiste (Partnervermittlung für Menschen mit Behinderung) Susanne Wendel Dammstraße 4 . 35390 Gießen Telefon 0641 3011742 Telefax 0641 30190631 E-Mail [email protected] Spielen & Lernen Bereichsleitung Kindertagesstätten Ina Maag Grüninger Weg 29 . 35415 Pohlheim-Garbenteich Telefon 06404 804-281 Telefax 06404 804-245 Mobil 0160 7059033 E-Mail [email protected] Kindertagesstätte Helen Keller Ringallee 64 . 35390 Gießen Telefon 0641 34711 Telefax 0641 33556 Mobil 0151 54439682 E-Mail [email protected] Leitung Larissa Zeinert Primarstufe Sophie-Scholl-Schule Wetterau Frankfurter Straße 103 . 61231 Bad Nauheim Telefon 06032 804086-0 Telefax 06032 804086-111 E-Mail [email protected] Leitung Marion Deysenroth Primarstufe Sophie-Scholl-Schule Gießen Grünberger Straße 222 . 35394 Gießen Telefon 0641 94430-0 Telefax 0641 94430-10 E-Mail [email protected] Leitung Invield Helmer-Leemhuis Sekundarstufe Sophie-Scholl-Schule Gießen Rooseveltstraße 7 . 35394 Gießen Telefon 0641 4801077-0 Telefax 0641 4801077-104 E-Mail [email protected] Leitung: Michael Plappert LEO die Schreibwerkstatt von proLiberi Mittelhessen gGmbH Grünberger Straße 222 . 35394 Gießen Telefon 0641 73976 Telefax 0641 74972 E-Mail [email protected] Anette Gümbel, Katrin Arbeiter Bereichsleitung Berufliche Rehabilitation Burkhard Stertmann Grüninger Weg 29 . 35415 Pohlheim-Garbenteich Telefon 06404 804-226 Telefax 06404 804-246 Mobil 0151 54439691 E-Mail [email protected] Kindertagesstätte Lich-Eberstadt Römerstraße 2 . 35423 Lich-Eberstadt Telefon 06004 1755 Telefax 06004 914431 Mobil 0160 7059009 E-Mail [email protected] Leitung Dorothea Welter Tagesförderstätten Pohlheim und Lollar Grüninger Weg 26 . 35415 Pohlheim-Garbenteich Telefon 06404 804-0 Telefax 06404 804-104 Mobil 0151 16204895 E-Mail [email protected] Leitung Karin Reuther Kindergarten Nieder-Bessingen (gGmbH) Erlesbergstraße 12 . 35423 Lich / Nieder-Bessingen Telefon 06404 2341 Telefax 06404 6680684 Mobil 0160 7059009 E-Mail kiga-nieder-bessingen@ lebenshilfe-kindertagesstaetten.de Leitung Dorothea Welter DIA-AM von proLiberi Mittelhessen gGmbH Heegstrauchweg 68 . 35394 Gießen Telefon 0641 3012013-150 Telefax 0641 3012013-255 E-Mail [email protected] Katrin Arbeiter, Gerlinde Rohde Kindertagesstätte Außenstelle Garbenteich (gGmbH) Fröbelstraße 4 . 35415 Pohlheim-Garbenteich Telefon & Telefax 06404 69689-50 Leitung Ursula Schachl Kompetenzzentrum berufliche Bildung Berufsbildungsbereich Siemensstraße 6 . 35394 Gießen Telefon 0641 9721055-0 Telefax 0641 9721055-144 E-Mail [email protected] Leitung Thomas Bauer Limeswerkstatt Pohlheim-Garbenteich Grüninger Weg 26 . 35415 Pohlheim-Garbenteich Telefon 06404 804-0 Telefax 06404 804-104 Mobil 0160 7059044 E-Mail [email protected] Leitung Christian Schneider Sophie-Scholl-Schulen gGmbH Grüninger Weg 29 . 35415 Pohlheim-Garbenteich Telefon 06404 804-240 Telefax 06404 804-244 Leitung N.N. 76 . miteinander . November 2011 . Biolandhof Grüner Weg 9 . 35418 Buseck – Großen-Buseck Telefon 06408 92167 Telefax 06408 92169 E-Mail [email protected] Leitung Petra Mertens Integ-Mechanik Siemensstraße 8a . 35447 Reiskirchen Telefon 06408 504517-0 Telefax 06408 504517-44 Mobil 0160 7059048 E-Mail [email protected] Leitung Jörg Langschied Reha-Mitte Erdkauter Weg 13 . 35394 Gießen Telefon 0641 97509-0 Telefax 0641 97509-20 Mobil 0160 7059049 E-Mail [email protected] Leitung Sebastian Ziegler Agentur für angepasste Arbeit Kindertagesstätte Anne Frank Goethestraße 31 . 35447 Reiskirchen Telefon 06408 660711 Telefax 06408 660436 E-Mail [email protected] Leitung Dr. Rebecca Neuburger-Hees Kindertagesstätte Watzenborn (gGmbH) Germaniastraße 1 . 35415 Pohlheim-Watzenborn Telefon 06403 1202 Telefax 06403 9692226 E-Mail kita-watzenborn@ lebenshilfe-kindertagesstaetten.de Leitung Ursula Schachl Werkstatt Lollar Rothweg 2 . 35457 Lollar Telefon 06406 806-0 Telefax 06406 806-20 Mobil 0160 7059003 E-Mail [email protected] Leitung Jürgen Gall Einrichtungen und Dienste der Lebenshilfe Gießen LiLo Die gute Küche für Schulen, Kindergärten & Betriebe, Partyservice, Catering & Geschirrverleih Telefon 06404 804-500 Küche Limeswerkstatt 06404 804-135 Küche Werkstatt Lollar 06406 806-21 E-Mail [email protected] Leitung Swen Groß Integrationsbetreuung (IB) Siemensstraße 18 . 35394 Gießen Telefon 0641 9718403 E-Mail [email protected] Reha-West Robert-Bosch-Straße 6 . 35398 Gießen Telefon 0641 4801588-0 Telefax 0641 4801588-20 E-Mail [email protected] Leitung Stefan Bolz Arbeiten im Verbund (AiV) Petra Emin, Ruth Vesper Grüninger Weg 26 . 35415 Pohlheim-Garbenteich Telefon 06404 804-170 Telefax 06404 804-104 Petra Emin Mobil 0151 16204887 Ruth Vesper Mobil 0151 16204889 E-Mail [email protected] E-Mail [email protected] Fachdienst Berufliche Integration (FBI) Petra Emin Grüninger Weg 26 . 35415 Pohlheim-Garbenteich Telefon 06404 804-170 Telefax 06404 804-104 Mobil 0151 16204887 E-Mail [email protected] Barbara Domagala Erdkauter Weg 13 . 35394 Gießen Telefon 0641 97509-31 Telefax 0641 97509-20 MAASarbeit Projekt zur beruflichen Integration von Menschen mit hochfunktionalem Autismus /Asperger-Syndrom Siemensstraße 6 . 35394 Gießen Telefon 0641 9721055-200 Telefax 0641 9721055-144 Swetlana Nowakowski Mobil 0151 55042687 Ina Blodig Mobil 0151 55042688 E-Mail [email protected] E-Mail [email protected] Sprechstunden jeden Mittwoch von 9.00 bis 11.00 Uhr oder nach telefonischer Vereinbarung Integrationsfachdienst Unterstützte Beschäftigung Ludwigstraße 14 . 35390 Gießen Telefon 0641 97576-25 Telefax 0641 97576-51 Mobil 0177 7051591 E-Mail [email protected] Leitung Martin Schmidt PROSA (Projekt schreibender autistischer Menschen) Heegstrauchweg 68 . 35394 Gießen Telefon 0641 3012013-250 Telefax 0641 3012013-255 E-Mail [email protected] Leitung Danja Moldenhauer, Ursula Güthoff ATELIER 23 Klaus Lang, Andrea Lührig Moltkestraße 5 . 35440 Linden Telefon 06403 7740866 E-Mail [email protected] Stationäres Wohnen Bereichsleitung Wohnstätten Christine Hasenauer Grüninger Weg 29 . 35415 Pohlheim-Garbenteich Telefon 06404 804-285 (Sekretariat) Telefax 06404 804-246 Mobil 0160 7059002 E-Mail [email protected] Wohnstätten Haus Eichenweg 3 . 35463 Fernwald-Albach Telefon 06404 65544 Telefax 06404 666562 E-Mail [email protected] Leitung Thomas Heeb Haus Grenzweg 6 . 35415 Pohlheim-Garbenteich Telefon 06404 63157 Telefax 06404 668763 E-Mail [email protected] Leitung Sabine Schroff Haus Grüninger Weg 29 a . 35415 PohlheimGarbenteich Leitung Jan Hillgärtner Telefon 06404 804-400 Telefax 06404 804-444 E-Mail [email protected] Gruppe 1 Telefon 06404 804-410 E-Mail [email protected] Gruppe 2 Telefon 06404 804-420 E-Mail [email protected] Gruppe 3 Telefon 06404 804-430 E-Mail [email protected] Haus Kiesweg 27 . 35396 Gießen-Wieseck Telefon 0641 51251 Telefax 0641 5591324 E-Mail [email protected] Leitung Thorsten Sohn Haus Am Wingert 5 . 35428 Langgöns Telefon 06403 72900 Telefax 06403 76196 E-Mail [email protected] Leitung Thomas Etzel-Euler Haus Fichtenweg 2 . 35423 Lich Telefon 06404 697816 Telefax 06404 697865 E-Mail [email protected] Leitung Thomas Heeb Haus Weinbergstraße 37 . 35440 Linden Großen-Linden Telefon 06403 4294 Telefax 06403 779763 E-Mail [email protected] Leitung Steffen Pfeifer Haus Burgackerweg 39 . 35460 Staufenberg Telefon 06406 1241 Telefax 06406 909760 E-Mail [email protected] Leitung Christa Demel-Fischer Haus Weimarer Straße 3 . 35415 PohlheimWatzenborn Telefon 06403 69269 Telefax 06403 969953 E-Mail [email protected] Leitung Peter Haider Unterstütztes Wohnen Bereichsleitung Unterstütztes Wohnen Klaus Bergner Grüninger Weg 29 . 35415 Pohlheim-Garbenteich Telefon 06404 804-290 Telefax 06404 804-246 Mobil 0160 7059010 E-Mail [email protected] Teambüro Grüninger Weg 23 . 35415 Pohlheim-Garbenteich Telefon 06404 804-291 Telefax 06404 804-246 [email protected] Zweigbüro Gießen Ludwigstraße 7 . 35390 Gießen Telefon 0641 9718271 Telefax 0641 9718273 Wohnen im Verbund Kontakt siehe Bereichsleitung Autisten-WG Aulweg 66 . 35392 Gießen Telefon 0641 25090-130 E-Mail [email protected] Leitung Klaus Bergner Zentrale Serviceleistungen Qualitätsmanagement (QM) Gerhard Pracht Siemensstraße 6 . 35394 Gießen Telefon 0641 9721055-410 Telefax 0641 9721055-144 Mobil 0151 55042671 E-Mail [email protected] Arbeitssicherheit Klaus Jurke Erdkauter Weg 13 . 35394 Gießen Telefon 0641 97509-470 Telefax 0641 97509-20 Mobil 0151 16204892 E-Mail [email protected] Facility-Management Grüninger Weg 29 . 35415 Pohlheim-Garbenteich Telefon 06404 804-296 Telefax 06404 804-246 Mobil 0160 94661401 E-Mail [email protected] Leitung René Neutzner IT-Service Grüninger Weg 29 . 35415 Pohlheim-Garbenteich Hotline 06404 804-266 Telefax 06404 804-246 E-Mail [email protected] Dirk Schneider Mobil 0160 7059047 Marlon Diaz Mobil 0151 54439700 Sebastian Schlapp Mobil 0151 15108288 Leitung Dirk Schneider Telefon 06404 804-260 Marketing / Öffentlichkeitsarbeit Siemensstraße 6 . 35394 Gießen Telefon 0641 9721055-400 Telefax 0641 9721055-144 Reinhard Schade Mobil 0160 7059039 Tina Gorschlüter Mobil 0151 16204885 E-Mail [email protected] E-Mail [email protected] Leitung Reinhard Schade Projekt ›Tatendrang‹ Anja Böhme Freiwilligenkoordination Grüninger Weg 29 . 35415 Pohlheim-Garbenteich Telefon 06404 804-253 Telefax 06404 804-246 Mobil 0151 55042690 E-Mail [email protected] Betriebsrat & Werkstattrat Betriebsrat Erdkauter Weg 13 . 35394 Gießen Telefon 0641 97509-28 Telefax 0641 97509-27 E-Mail [email protected] Herwig Selzer Sprecherin des Wohnstättenbeirates Katja Richter Wohnstätte Staufenberg . Burgackerweg 39 35460 Staufenberg Einrichtungen und Dienste der Lebenshilfe Gießen . miteinander . November 2011 . 77 Gesamtsprecherin der Werkstätten Frau Sahar Lahdo (Vorsitzende) Limeswerkstatt Grüninger Weg 26 . 35415 Pohlheim Telefon 06404 804-0 Elternbeiräte Kindertagesstätten Daniela Kannwischer (Vorsitzende) Tiergartenstraße 14 . 35410 Lich Telefon 06402 508664 E-Mail [email protected] Sophie-Scholl-Schule Sigrid Diehl (Vorsitzende) An der Johanneskirche 4 . 35390 Gießen Telefon 0641 9791222 E-Mail [email protected] Werkstätten Roswitha Heller (Vorsitzende) Am Gallichten 29 . 35398 Gießen-Allendorf Telefon 06403 5566 Mobil 0171 3503119 E-Mail [email protected] Tagesförderstätten Wilfried Rauscher Aulweg 3 . 35392 Gießen Telefon 0641 71252 Mobil 0170 3116701 Tochtergesellschaften der Lebenshilfe Gießen proLiberi Mittelhessen gGmbH Sitz Grüninger Weg 29 . 35415 PohlheimGarbenteich Telefon 06404 804-239 Mobil 0160 7059040 Geschäftsführerin Ursel Seifert Lebenshilfe Kindertagesstätten gGmbH Grüninger Weg 29 . 35415 Pohlheim-Garbenteich Telefon 06404 804-282 Telefax 06404 804-245 Mobil 0160 7059033 E-Mail [email protected] Geschäftsführerin Ina Maag pro casa Grüninger Weg 29 . 35415 Pohlheim-Garbenteich Telefon 06404 804-215 Telefax 06404 804-245 E-Mail [email protected] Geschäftsführer Udo Schöps Lebenshilfe Wetterau gGmbH Hauptstraße 29 . 61169 Friedberg Telefon 06031 68456-0 Telefax 06031 68456-199 E-Mail [email protected] Geschäftsführer Magnus Schneider Verbundene Unternehmen Wohnstätten Karlheinz Metz (Vorsitzender) Hölderlinstraße 12 . 35415 Pohlheim Telefon 06403 62038 Stiftung Lebenshilfe Gießen Sitz Grüninger Weg 29 . 35415 PohlheimGarbenteich Telefon 06404 804-0 Telefax 06404 804-244 Vorsitzende Maren Müller-Erichsen Impressum Prowerk gGmbH Grüninger Weg 29 . 35415 Pohheim-Garbenteich Telefon 06404 804-0 Telefax 06404 804-244 Vorstand Magnus Schneider Deutsch-Israelischer Verein Grüninger Weg 29 . 35415 Pohlheim-Garbenteich Telefon 06404 804-0 Telefax 06404 804-244 E-Mail [email protected] Vorsitzende Maren Müller-Erichsen Projekt InDiPro Heegstrauchweg 68 . 35394 Gießen Telefon 0641 30190-128 Telefax 0641 30190-127 E-Mail [email protected] Regina Eccher, Andrea Pahlich Behindertenbeauftragte der Stadt Gießen Christine Becker Information, Koordination, Ermutigung Berliner Platz 1 . 35390 Gießen Telefon 0641 306-1828 E-Mail [email protected] Sprechstunden: jeden 1. & 3. Donnerstag im Monat von 14.00 bis 16.00 Uhr oder nach telefonischer Vereinbarung Behindertenbeauftragter Landkreis Gießen Gerhard Greilich An der Automeile 3 . 35394 Gießen (Zimmer 3.013) Telefon 0641 93909 431 Telefax 0641 93909 901 E-Mail [email protected] Evangelisches Dekanat Gießen Tagesstätte für ältere Menschen mit Behinderung Südanlage 13 . 35390 Gießen Telefon 0641 97269570 Telefax 0641 97269573 Pfarrer Armin Gissel E-Mail: [email protected] Herausgeber Gestaltung Kontakt Lebenshilfe für Menschen mit Behinderung Kreisvereinigung Gießen e.V. Grüninger Weg 29 35415 Pohlheim-Garbenteich Telefon 06404 804-0 Telefax 06404 804-244 [email protected]. www.lebenshilfe-giessen.de Weigand Design und Kommunikation GmbH, Frankfurt am Main www.weigand-design.de Lebenshilfe für Menschen mit Behinderung Kreisvereinigung Gießen e.V. Grüninger Weg 29 35415 Pohlheim-Garbenteich Telefon 06404 804-0 Telefax 06404 804-244 [email protected] www.lebenshilfe-giessen.de Redaktion M. Müller-Erichsen (v.i.S.d.P.), U. Seifert, C. Hasenauer, M. Ertel, F. Völzing, R. Heller, A. Grummbt, B. Stertmann (Die Redaktion behält sich vor, Artikel zu kürzen.) Anzeigenkoordination Susann Balser-Hahn . Telefon 06404 950976 [email protected] Druck Druckkollektiv, Gießen . Telefon 0641 984960 www.Druckkollektiv.de Unsere Bankverbindungen 4000 Exemplare Sparkasse Gießen BLZ 513 500 25 . Kontonummer 200512021 Volksbank Mittelhessen BLZ 513 900 00 . 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Ich möchte Mitglied bei der Lebenshilfe für Menschen mit Behinderung Kreisvereinigung Gießen e.V. werden. Beginn der Mitgliedschaft Monat / Jahr Persönliche Daten Name, Vorname Beruf Straße PLZ, Wohnort E-Mail Telefon m w Geburtsdatum Staatsangehörigkeit Meine Verbindung zur Lebenshilfe Anmeldung für behinderte Mitarbeiter / innen unserer Einrichtung – bitte zusätzlich ausfüllen. Betroffener Eltern / direkter Angehöriger Förderer Firma / Verband Geschlecht Meine Verbindung zur Lebenshilfe Ich arbeite in der / auf einem Mit welcher Einrichtung der Lebenshilfe Gießen fühlen Sie sich besonders verbunden und aus welchem Grund? Limeswerkstatt Werkstatt Lollar Reha-Mitte Reha-West Integ-Mechanik Außenarbeitsplatz Zahlungsweise & Beitrag Ich bevollmächtige die Lebenshilfe Gießen zum Einzug des Beitrages in Höhe von Zahlungsweise & Beitrag Ich bevollmächtige die Lebenshilfe Gießen zum Einzug des Beitrages in Höhe von 5,00 Euro monatlich 10,00 Euro monatlich 10,00 Euro jährlich 12,00 Euro monatlich anderer Betrag Euro monatlich 40,00 Euro (Mindestbeitrag) jährlich Gemäß Beschluss der Mitgliederversammlung beträgt der Mitgliedsbeitrag mindestens 40,00 Euro jährlich. Die Abbuchung erfolgt vierteljährlich Ort, Datum halbjährlich jährlich Bankverbindung Bank / Sparkasse / Postbank BLZ Kontoinhaber (Name, Vorname) Kontonummer Ort, Datum Unterschrift Lebenshilfe für Menschen mit Behinderung Kreisvereinigung Gießen e.V. Grüninger Weg 29 . Telefon 06404 804-0 35415 Pohlheim-Garbenteich . Telefax 06404 804-244 . E-Mail [email protected] Unterschrift Mitarbeiter / in Unterschrift gesetzliche / r Betreuer / in d KLIMA AL N E UT R EN K DRUC $+,$(1 +-$61$ +-.(3+! (,$ " &.!.(, + (+.% +1 ."($,, ((+$(" (*$ + $ ,3- ,$ " & , -+" (,$((#0 $,&$#.,)&1" ! +-$"-,($#-., +., .-.("0 +-/)&& +2& +,-''- gruendrucken.de Druckkollektiv GmbH ' +"0 +%,0&$ 4 ()(-%- $(!)+.%%)&& %-$/ +.%%)&& %-$/ " . 0"1 034015!#$#%4$%&$%. '(&#)*((#()'+ ,)--4/) 25 35