- Heftarchiv - Internet World Business

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- Heftarchiv - Internet World Business
AUSGABE 3/14 3. FEBRUAR 2014
„Online im
Jagdstatus“
Die Strategie hinter dem
S.34
Swiss-Air-Relaunch
Der Büroartikel-Pionier pusht
S.8
sein Internet-Geschäft
Hans-Georg Häusel,
Gruppe Nymphenburg
Ost-West-Gefälle bleibt
Bei der geschäftlichen Nutzung von
Domains liegen Städte in den alten Bundesländern – bezogen auf das Verhältnis
von Domains und Einwohnerzahl – vorn.
Geschäftliche DomainDichte in Deutschland
Stadt
München
Karlsruhe
3.
Düsseldorf
4.
Hamburg
5.
Köln
6.
Stuttgart
7.
Bonn
8.
Wiesbaden
9.
Mainz
10.
Hannover
Quelle: 1&1
© INTERNET WORLD Business 3/14
Sogar das Start-up-Mekka Berlin schafft es
nach Erkenntnissen von 1&1 nur auf Platz
17. In einem Punkt ist die Bundeshauptstadt aber Spitze: bei der Nachfrage nach
rechtssicheren De-Mail-Adressen. fk
RAKUTEN
Maues Händlerinteresse
Deutsche Händler bleiben gegenüber
Rakuten skeptisch: Im Vergleich zu 2012
stieg die Zahl der gelisteten Händler nur
um 13 Prozent von 6.500 auf 7.250, beobachtet das Weblog „Shopanbieter.de“.
In den letzten drei Monaten kamen nur
2,8 Prozent neue Händler hinzu. Dank
einiger neuer großer Händler wuchs das
Sortiment allerdings um 63 Prozent. dz
S.25
Social Networks
in Deutschland
Foto: iStockphoto/
Mehmettorlak
S.14
Messe auf Rekordkurs
Internet World 2014 baut Position als führende E-Commerce-Messe Deutschlands aus
W
Messehalle B1
enn die Internet
belegen.
World 2014 am
Die Vorberei25. und 26. Februar auf
Aussteller &
tungen für den
dem Messegelände in
Besucher
Sponsoren
Internet World
München-Riem
ihre
Kongress laufen
Pforten öffnet, kann der
derweil
auf
Veranstalter Neue MeHochtouren. Mit Martin
diengesellschaft ein volGill von Forrester Reles Haus präsentieren.
search konnte ein weiGut drei Wochen vor der
terer Keynote Speaker
Eröffnung ist die fühgewonnen
werden.
rende deutsche E-ComINTERNET
WORLD
merce-Messe so gut wie
Business tritt als ideeller
ausverkauft.
Träger der Veranstaltung
Obwohl die Organisa22
%
auf, deshalb erhalten Leser
toren die Ausstellungsmehr
Sonderkonditionen für
fläche gegenüber 2013
Fläche
die Kongressteilnahme
um mehr als 20 Prozent Endspurt: Internet World am 25. und 26. Februar
(siehe Seite 2). Der Beauf rund 11.000 Quadratmeter ausgedehnt haben, es rund 300 werden. Auch bei über 10.000 Besucher, bereiten such der Messe ist für Fachbeweist der vorläufige Hallenplan den Besuchern zeichnet sich sie sich für 2014 auf 12.000 sucher nach vorheriger Onlinenur noch einige wenige Rest- auf Basis der Online-Voran- Teilnehmer vor. Erstmals wird Registrierung kostenlos. Mehr
plätze auf. 248 Aussteller und meldungen ein deutliches die Internet World Messe, die zu den Ausstellern und RefeSponsoren zählte die Veranstal- Wachstum ab. Begrüßten die seit 2007 im Kongresszentrum renten der Internet World 2014
■
tung 2013, in diesem Jahr sollen Organisatoren im letzten Jahr ICM stattfindet, zusätzlich die lesen Sie ab Seite 30. fk
300
12.000
Foto: Tommy Lösch
INTERNET BUSINESS
Facebook ist
st
nicht alles
Unister vor Neuordnung
A
gesucht werden. Eine
uch unter dem
solche
Struktur
neuen
CEO
würde den Verkauf
Peter Zimmermann
von Firmenteilen
kommt
Unister
jedoch erleichtern.
nicht zur Ruhe. Der
Derweil hat die
Leipziger InternetStaatsanwaltschaft
Konzern, der ReiseLeipzig gegen Firvermittlungs- und
mengründer ThoPartnerbörsen bemas Wagner und
treibt, soll vor der
vier andere UnisterAufspaltung stehen. Peter Zimmermann,
So schreibt das Unister-Chef seit 2013 Manager Anklage
wegen Betrugs erho„Manager Magazin“, die Beraterfirma KPMG ben. Es geht unter anderem um
suche bereits nach Investoren. den verdeckten Verkauf von
Diese Darstellung bestreitet Reiserücktrittsversicherungen
Unister-Sprecher Konstantin und im Zusammenhang damit
Korosides vehement, spricht um Steuerhinterziehung. Wagstattdessen von einer Neuord- ner, der sich im Herbst 2013 aus
nung des Unternehmens in drei der operativen Unister-Führung
Bereiche, für die auf der Unis- zurückgezogen hatte, bestreitet
■
ter-Website bereits Manager alle Vorwürfe. fk
Amazon abgemahnt
D
ass Amazon ohne Vorwarnung Konten von Kunden
sperrte, die zu viele Waren
retournierten, hat ein juristisches Nachspiel: Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen hat den E-CommerceRiesen nun abgemahnt. Die
Sperrungen sind nach Meinung der Verbraucherschützer
kundenfeindlich und seien
rechtlich zu beanstanden. So
fehle in den Amazon-AGB
unter anderem eine eindeutige
Regel, wann ein Kundenkonto
■
gesperrt werde. dz
Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, PF 201552, 80015 München
Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt
Zalando ist laut „Wall Street Journal“
und „Dow Jones Ventures“ das fünftwertvollste Start-up der Welt. Mit einer
Bewertung von 4,9 Milliarden US-Dollar
liegt es hinter dem Mobiltelefon-Hersteller Xiaomi sowie Dropbox, dem Sicherheits- und Finanzsoftware-Entwickler
Palantir und dem chinesischen OnlineMarktplatz Jingdong. dz
2.
43205
Leitz-Ordner
in der Cloud
Fünftwertvollstes Start-up
1.
www.internetworld.de
ALLE 14 TAGE TOPAKTUELL
Abheben auf
allen Kanälen
ZALANDO
Rang
Anzeige
Online-Werbung I E-Commerce I Technik
€ 4,50 | Fr. 9,00
2
AKTUELL
Internet World BUSINESS
3. Februar 2014
Das ferngesteuerte Haus
In eigener Sache
Internet World 2014:
Kongress-Update
Home Automation kommt gut an, wenn der Einsatzzweck überzeugt
Drei Wochen vor der Eröffnung der Internet World 2014 am 25./26. Februar 2013
in München geht die Planung des Kongressprogramms in die Endphase.
Als weiterer Keynote Speaker konnte
Martin Gill, Vice President & Principal Analyst von Forrester Research, gewonnen
werden. Er wird über das Thema „Retail
Strategy in the Age of the Customer“ sprechen. Damit ergänzt Gill die EröffnungsKeynote-Session mit Stefan Weitz, Bing/
Microsoft USA, Thomas Schnieders und
Matthias Häsel von der Otto Group sowie
Hans-Georg Häusel von der Gruppe Nymphenburg Consult (lesen Sie in dieser Ausgabe auch das Interview mit Neuromarketing-Experte Häusel auf Seite 25).
Unter dem Motto „Die Zukunft des
E-Commerce“ bietet der Kongress der Internet World Best Practices und Case Studies
rund um Themen wie Multichannel, Mobile
Commerce, Customer Experience Management und Big Data.
Leser der INTERNET WORLD Business
erhalten mit dem Code IW14iwb Sonderkonditionen für die Kongressteilnahme.
Der Messebesuch ist
nach Vorabregistrierung kostenlos.
Aktuelle Informationen, das komplette Konferenzprogramm, alle
Referenten und die Anmeldung finden Sie unter
■ www.internetworldmesse.de
M
ehr als drei Milliarden US-Dollar
zahlte Google für die Übernahme
des Home-Automation-Herstellers Nest
Labs. Das Unternehmen, das vom iPodErfinder Tony Fadell 2010 gegründet
wurde, baut Heizungsthermostate (Abbildung rechts) und Rauchmelder, die sich
via Smartphone programmieren lassen.
Offenbar ist dies auch hierzulande ein
Trendthema: Das Interesse für Produkte
und Lösungen rund um vernetzte Haustechnik ist ausgesprochen groß.
So stehen 78 Prozent der deutschen
Internet User der Nutzung von SmartHome-Technologien grundsätzlich aufgeschlossen gegenüber. Nur etwa jeder
Fünfte ist an dem Thema völlig uninteressiert. Zu diesem Ergebnis kommt eine
Befragung des Marktforschungsinstituts
Fittkau & Maaß Consulting unter 127.000
Internet-Nutzern aus ganz Deutschland.
Jeder Zweite möchte Heizung via Internet steuern
Haustechnik fernsteuern
Heizung regeln
TRENDS & STRATEGIEN
Kein Erfolg mit Downloads
Telekom gibt Gamesload, Musicload und Pageplace
4
auf – Videoload wird weitergeführt
Kaufen nach Rezept
Geräte steuern
5
18,7 %
Kühlschrankinhalte automatisch nachbestellen
Fernseher via Internet nutzen/programmieren
18,6 %
Druckerpatronen automatisch nachbestellen
15,4 %
Pflanzen/Tiere/Kinder betreuen
Pflanzen via Internet-Fernsteuerung gießen
Babyfon via Internet
Haustiere via Internet-Fernsteuerung füttern
Kein Interesse
14,5 %
13,3 %
7,2 %
22,3 %
Das Interesse für Home Automation hängt von der Anwendung ab: Über 50 Prozent der befragten
Online-Nutzer würden ihre Heizung gern via Web fernsteuern, ihr Haustier füttern wolllen so nur 7,2 Prozent
© INTERNET WORLD Business 3/14
Quelle: Fittkau & Maaß Consulting; Mehrfachnennungen möglich
erung einzelner Geräte aus: Nur jeder
Fünfte interessiere sich dafür, seinen Fernseher aus der Ferne zu bedienen oder zu
programmieren. Auch für den intelligenten Kühlschrank, der automatisch nachbestellt, kann sich weniger als ein Fünftel der
Befragten erwärmen. Ähnlich sieht es mit
der Überwachung und Betreuung von
Babys, Tieren und Pflanzen aus. Die Fütterung seiner Haustiere würde nur jeder
Zwölfte einer Maschine überlassen, die er
über das Internet programmiert. tdz/fk ■
Menschen in diesem Heft
Vom Tagebuch zum Profitcenter
Abheben mit Responsive Design
Hans-Georg-Häusel
Blogs zählen zu den wichtigsten Multiplikatoren im
Web – mit zahlreichen Vermarktungsoptionen 20
Swiss Air vor einem großen Relaunch. Dafür standen wichtige strategische Entscheidungen an
34
Senior Partner Gruppe Nymphenburg,
verrät, wie man den „Kaufen“-Button
25
beim Konsumenten drückt
Mehr Umsatz mit Produktdaten
E-COMMERCE
Mit Produktdatenmarketing können Online Shops
Neukunden gewinnen
38
Städte seltener Einkaufsziel
Effiziente Strukturen
36,1 %
Beleuchtung ein-/ausschalten
Für bestimmte Bereiche attraktiv
Allerdings ist das Potenzial der einzelnen
Bereiche sehr unterschiedlich: „Das Interesse an Smart-Home-Technologien seitens
der Nutzer ist sehr selektiv verteilt“, stellt
Geschäftsführer Holger Maaß fest. So fällt
auf, dass bis zu 50 Prozent der Befragten
die Idee, Haustechnik aus der Ferne zu
steuern, sehr attraktiv finden.
Vor allem das Regeln von Heizungen
sowie von Fenstern, Jalousien und der
Beleuchtung stößt demnach auf große
Nachfrage. Anders sieht es bei der Steu-
50,7 %
44,1 %
Fenster/Jalousien öffnen/schließen
INTERNET WORLD Business 3/2014
Kptn Cook kreiert Rezepte für den Einkauf in
Supermärkten, doch die spielen nicht mit
3/14
Eine aktuelle Studie zeigt: Verbraucher fahren
immer weniger in die Innenstadt
22
SZENE
Janos Heé
Head of E-Commerce Swiss Air,
verzichtet aus Effizienzgründen auf
34
einen Mobile-First-Ansatz
Alternative zu Tiramizoo
Stelldichein der Stars
Amy King
6
Für Media Markt und Saturn liefern künftig
Taxifahrer Pakete aus
Die DLD war Treffpunkt der Internet-Prominenz;
der BVDW lud zudem zum Neujahrsempfang
48
Der Ordnung halber online
Zooplus stürzt Amazon
Vice President Produktmarketing
Evidon, gibt Tipps, wie man die Flut an
28
Tags auf Websites verwaltet
Büroartikelhersteller Leitz bietet Services für die
Cloud. Das verändert das ganze Unternehmen
8
Amazons Imagewerte haben der aktuellen
Studie des ECC Köln zufolge gelitten
Allbranded.de verkauft online Werbeartikel
und setzt auf effiziente Bestellung
MEINUNG
24
„Online im Jagdstatus“
MARKETING & WERBUNG
Mobiles Shopping läuft
Retargeting auf dem Handy ist noch relativ neu.
10
Jetzt liegen erste Zahlen zur Wirkung vor
Twitter kooperiert mit GfK
Die „GfK Twitter TV Rankings“ messen das
Zusammenspiel von Social Media und TV
23
11
Ad Networks müssen sich wegen RTB umstellen,
meint Richard Sharp von Valueclick Media
50
Mit welchen Tricks Webshops zum Kauf verführen,
verrät Neuromarketing-Profi Hans-Georg Häusel 25
Geschäftsführer Stayfriends, zieht die
Glaubwürdigkeit von Stayfriends dem
15
letzten Werbe-Euro vor
Frank Lutz
RUBRIKEN
Kernige Daten, fruchtige Analyse
Topkampagne: Westjet als Weihnachtsmann
13
Mymuesli setzt auf Big Data, um sein MüsliAngebot und seinen Marketing-Mix zu steuern
Etats Marketing & Werbung
13
Direktor Europa Online Business Leitz,
hält eine Unterscheidung zwischen
9
Offline und Online für irrelevant
Rechtstipp: Haftungsfalle Affiliate
27
David Mahoney
Techniktipp: Verwaltung von Tags
28
Etats Tools & Technik
29
Managing Director DACH Ebuzzing,
findet Emotionen in Weihnachts13
kampagnen gut
Dienstleisterverzeichnis
39
Christian Reber
Menschen & Karriere
43
Impressum
43
CEO 6Wunderkinder, will seine
Planungssoftware Wunderlist nun
in die USA bringen
Stellenmarkt
44
Richard Sharp
Termine
46
Gehört / Feedback
50
26
TOOLS & TECHNIK
Der Preis für SEO-Sünden
Tricks ziehen nur bedingt
Erst stürzte die Suchmaschinen-Sichtbarkeit von
12
Expedia ab, dann der Aktienkurs
Gesichter und große Schrift funktionieren nicht
immer als Blickfänger in einem Shop
28
Kleine Fische gegen den Strom
Einer für alle Zahlarten
Die deutschen sozialen Netzwerke halten tapfer
der Übermacht von Facebook stand
14
Loviit fungiert als einziger Vertragspartner und
übernimmt das Ausfallrisiko
29
Serie: Adwords optimal einsetzen, Teil 2
Messevorschau Internet World 2014, Teil 1
Mit Anzeigenerweiterungen lässt sich die
Funktionalität der Textanzeigen ausweiten
300 Aussteller und Referenten sind mit ihren Produktneuheiten und Dienstleistungen vertreten 30
16
Michel Lindenberg
Neue Rolle für Ad Networks
5
Managing Director UK & DACH
Valueclick, glaubt, dass Ad Networks
50
zu Daten-Providern werden
AKTUELL
3
Ist der Pranger zurück?
Kommunikationsexperten beklagen, dass sich Online-Petitionen gegen Einzelne richten
E
in Meilenstein auf dem Weg zur
digitalen Gesellschaft:
haft: 2009
fand eine Petition auff dem
Online-Portal des Petitiitionsausschusses
des
es
Bundestags erstmals
mehr als 50.000 Unterzeichner – und
schaffte es so auf
die Tagesordnung
des
Parlaments.
Damals ging es um
die Vorratsdatenspeicherung.
Doch wie verhält es
sich bei ZDF-Modera-tor Markus Lanz, dessen
en
Absetzung auf Openpetitietition.de inzwischen mehr
ehr als
200.000 Teilnehmer fordern?
Während dieses Phänomen den gebeutelten Showmaster täglich neu in die Schlagzeilen
bringt, monieren Kritiker die Intransparenz der
Petition: Nur ein Bruchteil der Teilnehmer habe
seine Identität validiert, und auch die Motive der
Initiatoren seien nicht klar. Stellt sich die Frage:
Sind Internet-Petitionen ein legitimes Mittel zum
Anstoßen gesellschaftlicher Prozesse oder nur kurz
aufflackernder Populismus, den man wie einen
Shitstorm aushalten muss?
Missfallen bei Medienkritikern
Dass sich eine Petition gegen eine einzelne Person
richtet – und Hunderttausende zum Klicken animiert, ist neu. Und es stößt bei Medienkritikern
zunehmend auf Missfallen. So schreibt TV-Kritiker Hans Hoff im Medien-Blog Dwdl.de: „Ich
habe etwas gegen diese Freiheitskämpferattitüde,
die so tut, als stünde man mit einem Klick gegen
Lanz quasi auf den Barrikaden von Kiew.“ Auch
Weg mit Lanz
Lanz: Eine Online-Petition
ZD zur Trennung von
soll das ZDF
dem Talkmaster
Ta
bewegen
Jörg
Jö Mitzlaff, Gründer
von
v Openpetition.org,
spricht sich dagegen
aus, dass sich Petitionen gegen einzelne
Personen richten:
„Openpetition.org
ist schließlich kein
Meinungsportal. Wir
wollen Bürger/innen
unterstützen, gesellschaftliche
Entscheis
dungsprozesse
mitzugedu
stalten.“
Doch weshalb
stalte
wird dann
da die Petition gegen
Lanz auf O
Openpetition.org nicht
gestoppt? Mitzlaff: „Die Petition von
Initiatorin Maren Müller ist in erster Linie eine
Forderung an das ZDF nach journalistischen
Qualitätsstandards.“ Dem Vorwurf, die Validität
der Teilnehmer und somit deren Anzahl sei nicht
gesichert, begegnet Pressesprecher Fritz Schadow
mit einer Erklärung: Man stelle mit einer Vielzahl
von Maßnahmen sicher, dass jede Person nur
einmal unterzeichnet. Auch die Adressen werden
erfasst, seien online allerdings nicht zu sehen.
Dennoch stehen viele Kommunikationsexperten dem Instrument Online-Petition ambivalent
gegenüber. Ruhrbarone.de-Gründer Stefan Laurin
sagt: „Ich finde die meisten öde.“ Alpha-Blogger
Nico Lumma warnt davor, das an sich sinnvolle
Instrument durch inflationären Gebrauch zu entwerten. Und Kerstin Hoffmann, in Fachkreisen
als „PR-Doktor“ bekannt, mahnt ihre eigene
Branche: „Wir alle tragen Verantwortung, so
■
etwas nicht noch zu verbreiten.“ fk
Matthias Onken
Geschäftsführer
Matthias Onken Media
Kerstin Hoffmann
Kommunikationsberaterin,
Speaker und Buchautorin
„Unglaublich, wie viele Journalisten sich beeindrucken lassen
von Mausklick-Petitionen wie
der zur Lanz-Absetzung. Wer soziale Netzwerke nutzt, der weiß, wie impulsiv User
auf emotionale Themen reagieren, zu denen jeder
eine Meinung hat. Je aktionistischer eine Initiative,
desto schneller geht sie durch die Decke. 150.000
Klicks sind ein Stimmungshinweis, mehr nicht.
Praktische Tools wie Online-Petitionen dürfen
nicht als Online-Pranger missbraucht werden.“
„Online-Petitionen sind wie,
sagen wir mal, Küchenmesser:
Man kann damit nützliche Sachen schnitzen oder anderen
schaden. Insofern bestimmt das Instrument nicht
über Zweck und Sinn. Es ist gut, dass sich im
Internet Menschen gemeinsam politisch stark
machen können, die sonst keine Stimme hätten.
Persönliche Massenangriffe in jeder Form sind
deplatziert, manchmal für Betroffene tragisch, oft
lächerlich. Verhindern kann man das nicht.“
Stefan Laurin
Journalist und Gründer des
Lokal-Blogs Ruhrbarone.de
Nico Lumma
Kommunikations- und
Social-Media-Experte
„Den meisten Online-Petitionen
fehlt die Verbindlichkeit – sie
sind eher mit den Klicks unter
Facebook-Aufrufen als mit traditionellen Petitionen zu vergleichen. Und weil kaum
ein Tag vergeht, an dem man nicht aufgerufen
wird, innerhalb der nächsten 24 Stunden das letzte
Einhorn, das Qualitätsfernsehen oder den Regenwald zu retten, verlieren sie an Bedeutung. Sie sind
eine von vielen Formen der digitalen Demonstration – nicht mehr und nicht weniger.“
„Internet-Petitionen sind ein
geeignetes Mittel, Themen auf
die Agenda zu setzen, die von
Politik und Medien als nicht relevant genug angesehen werden. Sie stellen eine
neue Form des Aktivismus dar. Man sollte darauf
achten, Petitionen nicht inflationär einzusetzen,
da ansonsten die Wirksamkeit dieses Werkzeugs
schnell nachlässt. Nicht alles, was im Moment
gerade stört, kann durch eine Petition gelöst werden, das gilt für Lanz ebenso wie für das Wetter.“
4
TRENDS & STRATEGIEN
Internet World BUSINESS
WELTBILD
Interessenten klopfen an
Nach dem Kölner Verlag Bastei Lübbe hat
Investor Advent, der Anteile an Douglas
und der Buchkette Thalia hält, Interesse an
der Weltbild-Gruppe angemeldet. Bastei
Lübbe will das E-Commerce-Geschäft der
Augsburger Buecher.de und Weltbild.de
übernehmen. Advent richtet seinen Blick
auf einen Teil der 300 Filialen, die zur
Deutschen Buch Handels GmbH (DBH)
gehören, die Weltbild mit Hugendubel bildet. Advent will allerdings nur einsteigen,
wenn Weltbild zerlegt wird – und sich
dann die Filetstücke sichern. Eine Übernahme aller DBH-Filialen könnte zudem
die Kartellbehörden auf den Plan bringen.
Thalia ist mit einem Umsatz von 910 Millionen Euro im Jahr einer der größten Buchhändler in Deutschland. vs
STYLEFRUITS.COM
Expansion lohnt sich
Stylefruits, Marketingplattform und Reichweitenbringer für Mode- und Möbelhändler, hat im vergangenen Jahr den Umsatz
um 100 Prozent auf zehn Millionen Euro
gesteigert. Das Münchner Unternehmen
lässt User auf seiner Plattform Modeoutfits
zusammenstellen und führt sie so direkt
zu Angeboten in angeschlossenen Shops.
Stylefruits hat in den fünf Jahren seines
Bestehens dieses Geschäft in fünf Länder
exportiert, zuletzt nach Polen und Frankreich, und außerdem die Kategorien um
Möbel erweitert. 3,2 Millionen User besuchen die Plattform im Monat. vs
Telekom gibt Gamesload, Musicload und Pageplace auf – Videoload wird weitergeführt
R
ückzug in Raten: 2012 verkaufte die
Deutsche Telekom das Portal Softwareload an Nexway. Jetzt sucht sie Interessenten für Musicload und Gamesload und
schließt Ende März den E-Book-Shop Pageplaces. „Geschäftlich sind diese Modelle
sehr unter Druck“, sagt Thomas Kiessling,
bei der Telekom verantwortlich für Produktentwicklung und Innovation. „Für uns
macht eine Fortführung keinen Sinn.“
Jeweils vier Millionen registrierte Verbraucher nutzten zuletzt Music- und
Gamesload, gerade mal 180.000 Kunden
hatte Pageplaces überzeugt: viel zu wenig,
um der Konkurrenz Apple und Amazon
(Bücher und Musik) sowie Steam und
Gog.com (Spiele) Paroli bieten zu können.
2012 hatte die Telekom im Bereich Musik
vorgesorgt und mit der Streaming-Plattform Spotify angebandelt – Hunderttau-
Wachstumsmarkt Online-Spiele
221
2008
2009
206
326
2010
411
2011
342
2013
Kleines Geld für Ideen
2014*
Knapp zwei Milliarden Euro konnten Unternehmen 2013 zur Finanzierung von
Projekten über Crowdfunding einsammeln. Davon entfielen knapp 1,2 Milliarden Euro auf die USA. In Deutschland hat
sich Crowdfunding im Start-up-Bereich
etabliert, im vergangenen Jahr wurde bei
einer Finanzierung erstmals die Marke von
einer Million Euro überschritten. Beim
Crowdfunding investieren viele Kleinanleger über Online-Plattformen Beträge ab
etwa fünf Euro in Geschäftsideen. vs
2015*
GOERTZ
Ethalon verkauft
Schuhfilialist Goertz hat sich von seiner
IT-Tochter Ethalon getrennt und sie an den
Ulmer Dienstleister IT Informatik verkauft.
Bei Ethalon entstanden unter anderem Services wie Nubon, eine App zur Kundenbindung. „Die Goertz-Gruppe befindet sich in
der Restrukturierung“, begründet das Unternehmen die Strategie. „Wir konzentrieren uns auf das Kerngeschäft.“ Der Verkauf
eröffne Ethalon, das 2004 ausgegründet
wurde, zudem bessere Entwicklungsperspektiven. vs
Anzeige
3/14
Kein Erfolg mit Downloads
2012
CROWDFUNDING
3. Februar 2014
362
393
416
2014 sollen in Deutschland mit Downloads von
Spielen 393 Millionen Euro umgesetzt werden
© INTERNET WORLD Business 3/14
Quelle: PWC 2013
Am Ende: Die
Telekom gibt
Portale auf
sende ihrer Kunden
hören seither Musik
aus dem Internet, ohne diese zuvor auf
Smartphones oder
PCs laden zu müssen.
Das Download-Portal Videoload verzeichnet derweil ein zweistelliges Wachstum – auch deshalb, weil es in das Angebot
Entertainment integriert ist, das Telefonie,
Fernsehen und Internet bündelt. Video-
load kann sich hier
– anders als die
Konkzurrenz von Apple – unabhängig von
Empfangsgeräten zum Streaming-Portal
und zur Online-Videothek entwickeln. Eine Chance, die es im Bereich Musik schon
■
länger nicht mehr gab. vs
Nutzen statt besitzen
Musik aus dem Internet
Spiele, Musik und Videos sind und bleiben online
Wachstumsmärkte, auch wenn der Download
nicht mehr notwendig ist. Streaming macht den
Portalen Konkurrenz: Nutzer hören, schauen
und spielen – bezahlen aber nur für die Nutzung
und nicht mehr für den Besitz. Als Download-Portal kann iTunes gegen diese Konkurrenz bestehen,
weil Apple seine Börse längst zum Mediennutzungs-Tool ausgebaut hat und darüber auch
Streams abrechnet. Durch iTunes sind die Verbraucher zudem an Apples Geräte gefesselt. Besonders im Filmbereich erwächst in Deutschland
aber neue Konkurrenz: Mit Netflix drängt USKonkurrenz auf den Markt, und auch Amazon
entwickelt sein Filmangebot weiter.
2007
2008
2009
2011
42,69
2012
44,22
2013
45,17
2013 haben rund 45 Millionen User in Deutschland Musik heruntergeladen und bezahlt
Quelle: Acta 2013
Lukrative
Vernetzung
M
Stimmen zu Paid Content
These: „Paid-Content-Modelle werden von den
Verbrauchern zunehmend akzeptiert werden“
Stimme gar nicht zu
3,7 %
Stimme voll zu
11 %
Stimme
eher
nicht zu
12,8 %
Stimme
eher zu
27,5 %
Teils, teils
45 %
Quelle: BVDW 2014
© INTERNET WORLD Business 3/14
Optimistisch sind die Internet-Firmen in
wirtschaftlicher Hinsicht: 87 Prozent von
ihnen wollen 2014 ihren Umsatz steigern
und 68 Prozent die Zahl ihrer Mitarbeiter
■
aufstocken. vs
40,23
41,80
BVDW-Mitglieder haben Zweifel, dass sich Paid Content durchsetzt
mbivalent stehen die Unternehmen
der digitalen Wirtschaft den Bemühungen gegenüber, für Medieninhalte
Geld zu verlangen. 16,5 Prozent glauben
eher nicht daran, dass Verbraucher im Web
Paid-Content-Modelle akzeptieren werden. Nur elf Prozent sind sicher, für ein
Umdenken sorgen zu können. Das ist ein
Ergebnis der Umfrage „Trend in Prozent“,
die der Bundesverband der Digitalen
Wirtschaft (BVDW) gerade vorgelegt hat.
„Trend in Prozent“ ermittelt Positionen
zu Themen, die die Digitalbranche bewegen. Verständlicherweise sorgen sich die
befragten Internet-Dienstleister, Medienunternehmen und Online-Händler sehr
um den Fortbestand der Netzneutralität,
von der Unternehmen wie die Deutsche
Telekom oder in den USA Verizon zunehmend abrücken wollen. 61 Prozent der
befragten BVDW-Mitglieder fordern:
„Das Netz muss neutral bleiben“. Der Staat
müsse den Rahmen dafür liefern, dass
auch in Zukunft alle Daten und Dienste
mit der gleichen Priorität und Geschwindigkeit durchs Netz geschickt werden.
37,80
2010
Inhalte bezahlen
A
35,82
aschinen, elektronische Geräte,
Modeaccessoires – es gibt kaum etwas,
was findige Start-ups und Ingenieure zurzeit nicht mit dem Internet vernetzen wollen. Die Beratung Deloitte ist davon überzeugt, dass dadurch sehr schnell Massenmärkte entstehen werden. Das geht aus
den jüngst online veröffentlichten Trendprognosen hervor (http://bit.ly/1mKEQkJ).
2014, so schätzen die Berater, werde mit
dem weltweiten Verkauf von Geräten fürs
vernetzte Wohnzimmer – also TV, Spielekonsolen, Smartphones, Computer und
Tablets – schon rund 750 Milliarden USDollar Umsatz erzielt werden. Im Vergleich zu 2013 wäre das eine Steigerung
um 50 Milliarden Dollar.
Inzwischen entdecken die Senioren
Smartphones für sich, das werde den Absatz sogenannter Phablets pushen. Das
sind Mobiltelefone mit einem Bildschirm
ab fünf Zoll Größe. Mit dem Verkauf von
Wearables, netzfähigen Accessoires wie
etwa der Brille Google Glass, sollen 2014
weltweit bereits rund drei Milliarden Dol■
lar eingenommen werden. vs
3/14
TRENDS & STRATEGIEN
3. Februar 2014
Kontaktbörse
für Investoren
D
ie Funktionalität von Dating-Plattformen nutzt Venturate.de, um Investoren mit Gründern zu verkuppeln. „Business Angel oder Unternehmen finden
nur schwer Zugang zu Businessplänen“,
sagt Mitgründer Andreas Hörr. „Das
wollen wir ändern.“ Start-ups legen bei
Venturate.de ein Profil an und skizzieren
darin ihr Geschäft. Die Geldgeber sagen
mit der Registrierung zu, mindestens
25.000 Euro pro Start-up investieren zu
können, und beschreiben ihren Anlageschwerpunkt. Mit diesen Angaben führt
Venturate Geld und Ideen zusammen.
„Wir nehmen keine Vermittlungsprovision, weil wir unabhängig sein wollen“, so
Hörr. Finanziers bezahlen daher nach
einer Einführungsphase Mitgliedergebühren. Start-ups wiederum finden bei Venturate Experten, die gegen Bezahlung helfen,
■
einen Businessplan zu verbessern. vs
Venturate verbandelt Start-ups mit Investoren
Internet World BUSINESS
Kaufen nach Rezept
Hier finden Sie
Nachrichten von
jungen Firmen und
Investoren
Kptn Cook weckt Appetit auf Supermarkt – wird aber dort verschmäht
L
ebensmittel online
verkaufen – hierzulande funktioniert das
über Kisten, in denen
sich die Zutaten zu Rezepten befinden. Startups wie Kommtessen.de,
Kochzauber.de oder Hellofresh.de
etablierten
sich mit diesem Konzept.
Jetzt denken die Macher
von Kptncook.com weiter: Die App bietet pro
Tag drei Rezepte und
nennt Supermärkte, in
denen man sich die Einkaufstaschen mit den Zu- Kptn Cook: Rezepte für Verbraucher und Verkaufs-Tool für Lebenstaten abholen kann. „Es mittelmarken und Supermärkte
gibt an jeder Ecke Supermärkte, Verbraucher müssen nicht einen bereit“, bedauert Marchenko. „Er sieht
oder zwei Tage auf die Ware warten, son- sich im Preiskampf mit Discountern und
dern können sie gleich mitnehmen“, erläu- übersieht, dass Kunden Service suchen
tert Gründerin Polina Marchenko. Den und dafür auch zahlen.“ Das Start-up will
Verbrauchern leuchtet die Idee ein: Wenige sich seine Dienste übrigens nicht von SuperTage nach dem Start erreichte Kptn Cook in märkten bezahlen lassen, sondern von den
Apples App Store Platz 13 der beliebtesten Herstellern: „Produzenten profitieren eher
Apps in der Kategorie „Essen & Trinken“.
von der Absatzförderung“, so Marchenko.
Doch die Filialisten sind skeptisch und Lieferanten können Saisonware gezielter
verweigern die Kooperation – das Packen vermarkten. Da in Deutschland ein Preisvon Tüten nach Bestellungseingang. Kptn kampf tobt, wird das Start-up auch versuCook läuft daher lediglich in einer abge- chen, Kptn Cook Filialisten im Ausland
speckten Version und funktioniert nur in schmackhaft zu machen: dort, wo die
Berlin bei Rewe, Kaiser’s und der Bio Margen höher liegen und Händler sich
Company. „Der Handel ist noch nicht eigene Werbeaktionen leisten können. vs ■
6Wunderkinder
starten in USA
Mehr als nur Schokolade
Chocri empfiehlt sich als Fullfilment-Dienstleister und will expandieren
C
A
Foto: Chocri
hocri auf Wachstumskurs:
Der Online Shop, in dem Verbraucher Schokolade zusammenstellen, hat seinen Umsatz 2013
um 35 Prozent auf 3,5 Millionen
Euro gesteigert. „Das Angebot
individuelle Schokolade reichte
nicht mehr, wir haben das Sortiment ausgebaut“, sagt Michael
Bruck, Mitgründer und Chef des
Berliner Start-ups. Fünf Jahre nach
dem Start sind neben den eigenen
Schokoladen auch Pralinen und
Produkte von Manufakturen wie Schokolade und mehr: Mit Schokoladen und Pralinen
Zotter, Rabbel und Coppeneur im nach Wunsch will Chocri in die Fläche wachsen
Schoko-Laden zu finden.
nen.“ Auch die Belieferung des Handels mit
Seit 2012 arbeitet Chocri profitabel. Für die Expansion nach Frankreich Chocri-Produkten steht auf der Agenda.
Ganz nebenbei und bisher weitgehend
und in die Niederlande will man gerade
über die Finanzierungsplattform Innovest- ohne Marketing hat Chocri noch ein Einment 400.000 bis 500.000 Euro einsam- satzfeld gefunden: Im Auftrag von Marken
meln. „Wir haben uns gegen Crowdfun- wie Coca-Cola, Hussel und Ritter Sport
ding von Liebhabern, die 50 Euro anlegen, organisieren die Berliner als Fulfillmententschieden“, sagt Bruck. „Wer 20.000 Euro Dienstleister seit geraumer Zeit Online
in ein Geschäft steckt, beschäftigt sich Shops – am liebsten solche, in denen Prointensiver damit und fordert uns mehr.“ dukte personalisiert werden sollen. Was zuDrei von 20 Investoren, die sich mit min- nächst abwegig klingt, ergibt doch Sinn:
destens 20.000 Euro am Unternehmen be- „Wir machen gute Schokolade“, erläutert
teiligen sollen, sind bereits gefunden. Bis Bruck, „aber unsere Kernkompetenz ist
März läuft die Ausschreibung. „Wir sind doch eigentlich, Güter per Handarbeit
zur größten Online-Confiserie in Deutsch- massenhaft zu individualisieren.“ Wer für
land gewachsen“, so Bruck. „Mittelfristig Einzelpersonen Schokoladen fertigt, kann
wollen wir Chocri-Läden aufbauen, in auch Flaschen und anderes mit individuell
■
denen Kunden Schokolade herstellen kön- gestalteten Etiketten bekleben. vs
b in die USA: Das Berliner Start-up
6Wunderkinder, Erfinder des Organisations- und Kooperations-Tools Wunderlist, hat den ersten Mitarbeiter in den
USA angeworben. James Murdock kommt
von Mozilla, der Stiftung, die den Browser
Firefox und sein Mail-Programm Thunderbird entwickelt. Der Jurist hat auch für
Google gearbeitet. Murdock soll in den
USA mit strategischen Partnerschaften für
die Verbreitung von Wunderlist sorgen.
Die App kann kostenlos gespeichert
werden, mit zusätzlichen Funktionen kostet die Nutzung von 4,50 bis 1.600 Euro im
Monat. Sechs Millionen Menschen weltweit arbeiten mit dem Programm, das
durch seine Übersichtlichkeit besticht.
Wunderlist soll mithilfe von Murdock
nicht nur in US-Unternehmen zum Einsatz kommen, sondern
möglichst
auch auf Smartphones,
Tablets
und
Computern
vorinstalliert werden. Im November
hatte sich 6Wunderkinder vom USInvestor Sequoia
Capital und einem
weiteren Partner 19
6-Wunderkinder
Millionen US-DolCEO Reber expanlar gesichert. vs ■
diert nach USA
SPOTIFY.COM
Hören und kaufen
Der US-Musik-Streaming-Dienst Spotify
hat sein Geschäftsmodell verändert: Nutzer können ab sofort unbegrenzt kostenlos Musik hören. Einnahmen erzielt Spotify durch Werbung, den Verkauf von
Merchandisingartikeln der Musiklabels
sowie Konzertkarten. Der StreamingDienst mausert sich damit zum OnlineMarktplatz rund um Musik. vs
DROPBOX.COM
Viel frisches Geld
Der Online-Speicher Dropbox hat sich
250 Millionen Risikokapital von der USBeteiligungsgesellschaft Blackrock und
anderen Gesellschaften gesichert. Sechs
Jahre nach dem Start hat sich der Dienst,
der als Ablage im Internet startete, durch
Funktionen wie die Fotosynchronisation
über mehrere Geräte und den Austausch
von Dateien zu einem Werkzeug für
mobiles Arbeiten entwickelt. Seit 2011
vermarktet Dropbox außerdem eine
Version für Unternehmen. Laut eigenen
Angaben nutzen 175 Millionen Menschen
die Ablage weltweit. vs
EARLYBIRD
Investition im Osten
Rund 130 Millionen US-Dollar will Wagniskapitalgeber Earlybird einsammeln,
um in Start-ups aus der Türkei und Osteuropa zu investieren. Die Regionen
zeichnen sich durch überdurchschnittliches Wachstum aus, so die Gesellschaft,
es gebe vielversprechende Start-ups.
Earlybird engagiert sich vergleichsweise
spät in der Region: Rocket Internet, der
Inkubator und Fonds der SamwerBrüder, war dort bereits aktiv, hat sich
aber 2012 wieder aus der Türkei und
Osteuropa zurückgezogen. vs
VENTURE CAPITAL
Geld für B2B im Web
US-amerikanische Risikokapitalgeber investieren bevorzugt in Handelsmodelle,
neuerdings auch in digitale B2B-Geschäfte
von Unternehmen sowie in Werbetechniken wie Realt-Time Bidding. Das ist das
Ergebnis einer Untersuchung der
Münchner Beratung Götz Partners. Weitere Erkenntnis aus der Beobachtung von
Investitionen: Gründer entwickeln wieder mehr Ideen für die Branchen, in
denen ein Großteil des Geschäfts noch
konventionell läuft. vs
SENSORBERG.COM
Smartphones orten
In Berlin ist Sensorberg gestartet. Das
Start-up, hinter dem Sones-Gründer Alexander Oelling steht, setzt auf die Funkortung von Smartphones (Beacon) und bietet Firmen eine Technik an, um Smartphone-Besitzer unterwegs zu orten und
ihnen zum Standort passende Informationen und Angebote zu unterbreiten. vs
5
6
Internet World BUSINESS
TRENDS & STRATEGIEN
3. Februar 2014
Effiziente Strukturen
Eine gute Idee für
einen (mobilen)
Service, eine praktische Technik oder der
Web-basierte Helfer im Internet-Alltag:
Hier stellt INTERNET WORLD Business regelmäßig junge Unternehmen und ihre Angebote für E-Commerce und Online Marketing
vor. Alle Beiträge dieser Serie finden Sie
online im Heftarchiv auf www.internetworld.de
unter dem Webcode 0802024.
Allbranded.de verkauft online Werbeartikel und setzt auf passgenaue Technik
K
ugelschreiber und Feuerzeuge sind
die Klassiker, Schlüsselbänder laufen
bestens, knallbunte Sonnenbrillen sind
im Kommen: Firmen brauchen Giveaways. Bei deren Auswahl verlassen sie
sich auf Bewährtes, beim Ordern kommen die Kosten ins Spiel. Hier sieht ein
neues Start-Up seine Chance: Allbranded, der Webshop für Give-aways, wirbt
mit effizienten Strukturen, günstigen
Preisen und Erreichbarkeit rund um die
Uhr. „Wir bieten Waren, die die Unternehmen individualisieren können“, erklärt Gründer Arne Schubert. „Dabei
halten wir die Produkte nicht auf Lager.
■
Gegründet 2011. Nach einem Jahr Probelauf Start als Allbranded.de
■
Die Hamburger verkaufen Werbeartikel
und Give-aways und vermitteln Kunden
an die jeweiligen Hersteller
■
Mitarbeiter: 3
■
Finanzierung: Gründer; Seedmatch
■
URL: www.allbranded.de
der Partner von Allbranded zu –,
verpacken und versenden sie die
Ware selbst. Lediglich die Bestellungen nach Fernost werden an
die Hamburger geschickt und
von ihnen weitergeleitet. Die
Konkurrenz ist groß: Versender
wie Schneider, die noch auf den
Katalog setzen und selbst
bedrucken, kämpfen ebenso um Firmenkunden wie
Giffits.de, ein OnlineNeuling wie Allbranded.
Allbranded: 25.000 Artikel für den
„Wir versuchen, uns durch
Aufdruck von Logos und Slogans
ein innovatives Produktsortiment abzuheben“, sagt
Die Kunden bestellen über uns diSchubert. „Von Start-ups
rekt beim Hersteller.“ Die Preise
der Werbemittel können sie auf der Schubert: Werbe- erwarten Kunden kreativen Input.“ Neben SonWebsite selbst kalkulieren.
artikel direkt vom
nenbrillen stehen Badelat„Die Kostenvorteile aus dieser Hersteller
schen, iPhone-Hüllen oder
Struktur geben wir an die Kunden
weiter“, wirbt Schubert, der internationa- ökologische Werbeartikel im Sortiment.
Allbranded arbeitet bereits seit 2013
les Management studierte und zunächst
mit einem Webshop für Schlüsselbänder profitabel. „Wir wollen internationalisieexperimentierte, bevor er Anfang 2013 ren, die Technik verfeinern und mehr
Werbung machen“, plant Schubert für
mit Allbranded.de startete.
Das Shop-System leitet die Bestell- das Jahr 2014. Das nötige Kapital sucht
eingänge an die Systeme der Hersteller. das Start-up bei Kunden sowie InteresProduzieren diese in Deutschland und senten mittels Crowdfunding bei Seed■
Europa – das trifft auf etwa 70 Prozent match. vs
Einfach Social Media
3/14
Geschäftsideen
visualisieren
R
unpat ist kein Businessplan-Tool,
sondern hilft beim Erstellen von Geschäftsmodellen“, stellt Roland Beutel,
Mitgründer des Kieler Unternehmens,
klar. Mit seiner Software sammeln Gründer oder Entwicklungsabteilungen erste
■
Runpat entsteht im Juni 2013, seit
August wird die Software vertrieben
■
Mit Runpat visualisieren Gründer und
Entwicklungsabteilungen Geschäftskonzepte. Abgerechnet wird nach Nutzung
■
Mitarbeiter: Gründer
■
Finanzierung: Exist, Gründer
■
URL: www.runpat.com
Mit Webzunder bietet Twentyzen Firmen ein praktisches Tool fürs Online Marketing
O
nline-Marketing-Assistent? Dashboard für Social Media? Die Begriffe
sind vielen oft nicht klar. Dirk Spannaus,
Mitgründer von Twentyzen, erklärt das
Angebot des Münchner Start-ups so:
„Webzunder bündelt diverse SocialMedia-Kanäle und erleichtert das Posten
von Texten und Bildern.“ Selbstständige
und Unternehmen können mit der Software auf Angebote, Veranstaltungen und
ihre Marke aufmerksam machen, außerdem die Reichweite ihrer Beiträge prüfen
und auch, was die Konkurrenz in Communitys und auf Blogs so verlautbart.
■
Twentyzen wird im Juli 2012 gegründet
und startet 2013 mit Webzunder
■
Webzunder ist eine Software für Online
Marketing und Social Media. Sie bündelt
Kanäle und erleichtert Posts. Das Start-up
profitiert von Nutzungsgebühren
■
Mitarbeiter: ein Angestellter, Gründer
■
Finanzierung: Exist, Beratungsaufträge
■
www.webzunder.com, twentyzen.com
Twentyzen-Team: Stefan Machleidt, Dirk
Spannaus, Marcel Pater
Das Programm leitet sie durch alle
Schritte und erinnert bei Bedarf und je
nach Anlass daran, wann die nächste
Nachricht wo lanciert werden
sollte, um Wirkung zu entfalten.
Es bündelt zudem die Kommentare und mahnt Antworten an.
„In über 90 Prozent der kleinen
Firmen macht der Unternehmer
nebenbei Marketing“, zitiert
Spannaus
Studienergebnisse.
„Wir formulieren keine Texte vor,
Die Nutzer werden aber über eine
übersichtliche Maske durch alle
Schritte geleitet.“ Das System formatiert Bilder und Texte nach
den Anforderung von Communitys und Blog-Systemen.
Webzunder bietet den Einstieg
Webzunder: Social Media Tool für kleine Unterins Online Marketing. Die Softnehmen mit Anleitung und Erinnerungsfunktion
ware wird als Service über monatliche
Nutzungsgebühren von derzeit knapp
zehn, bald 20 Euro verkauft. „Software
wird oft für Spezialisten gemacht,“ stellt
Spannaus fest. „Es fehlt die Brückentechnologie, die Berührungsängste nimmt
und einfach einzusetzen ist.“ Diese Lücke
zu schließen, hat sich das TwentyzenTeam zur Aufgabe gemacht. Die Entwicklung von Webzunder und seinen Marktstart finanziert das Start-up aus Beratungs- und Entwicklungsaufträgen. Beim
Vertrieb wiederum sollen Partner und
Unternehmen helfen, die oft mit kleinen
Firmen oder Start-ups kooperieren. vs ■
Ideen, berechnen Markterwartungen,
den Personalbedarf oder die Beteiligung
anderer Abteilungen. Visualisierung
spielt eine große Rolle. „Der Mensch begreift Bilder besser als Texte“, sagt Beutel.
„Bilder helfen bei der fachübergreifenden Diskussion, Spezialisten haben oft
verschiedene Dinge im Kopf, wenn es
um die Umsetzung von Geschäften
geht.“ Beutel hat selbst gegründet, seine
Mitstreiter tragen auf wissenschaftlicher
Ebene zum Unternehmensaufbau bei.
Das gewonnene Wissen fließt in die Ausarbeitung von Symbolen, Charts und
Checklisten rund um die Umsetzung von
Ideen ein. „Business Modelling Notation“
heißt das Planungs-Tool; auf diesem
basiert Runpat, aber auch auf Vorträgen
und Beratungen. Runpat wird nach Zeitaufwand abgerechnet: Zwölf Monate
kosten 150 Euro. Die Daten der Nutzer
werden auf deren eigenen Computern
gespeichert. „So schützen wir Ideen“, sagt
Beutel. Die englische Version von Runpat startet bald. „Wir wollen ein Standard
für die Entwicklung von Geschäftsmo■
dellen werden“, so seine Vision. vs
!-,!(,-"' VON PROFIS FÜR PROFIS
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8
TRENDS & STRATEGIEN
Internet World BUSINESS
3. Februar 2014
3/14
DIGITALSTRATEGIE LEITZ
Der Ordnung
halber online
Büroartikelhersteller Leitz setzt neuerdings auf Cloud
Services. Das verändert auch das Unternehmen
C
afé, Hotel, Flughafen, Zugabteil – Büroarbeiter sitzen nicht mehr nur an einem
Schreibtisch. Sie müssen von vielen Orten
aus organisieren, verwalten und verhandeln können, weil sie zunehmend unterwegs sind. Bis 2015, so der US-amerikanische Marktforscher IDC, werden 40 Prozent oder 21,3 Milliarden Arbeitnehmer
mobil arbeiten. Jahrzehnte nach der ersten
Forderung, das „papierlose Büro“ zu realisieren, scheint sich dieses nun durchzusetzen. „Die Frage ist“, meint Frank Lutz,
Director Online Business Europe von Leitz,
„ob die Digitalisierung im Büro so schnell
fortschreiten wird wie im Fotobereich.“
Büroartikelhersteller Leitz will nicht das
Schicksal von Kodak erleiden. Der Spezialist für Film und Fotozubehör stand binnen
weniger Jahre vor dem Aus, weil er die
Digitalfotografie ignoriert und keine Angebote dafür entwickelt hatte. Wenn man sich
bei Leitz mit Studien zur „Zukunft der
Arbeit“ befasst, dann auch mit dem Ziel,
die eigene zu sichern: „In der traditionellen
Arbeitswelt sind wir ja mit den Produkten
auch das Klappern von Tischfußball und
lautes Lachen. Start-up-Atmosphäre hinter Gründerzeitfassade – das vermitteln
auch Monitore an den Wänden, über die
Werbung, die Website oder Präsentationen flimmern. Seit Frühjahr 2013 leistet
sich der Büroartikelhersteller zudem eine
Abteilung „Online-Business“, die neue Felder bestellen soll – und nebenbei den Umbau des Unternehmens beschleunigt.
„Anfangs war Online stark vom Marketing getrieben“, sagt Abteilungsleiter Lutz.
„Jetzt treibt auch die Produktentwicklung
das Thema.“ Seit 1996 präsentiert sich Leitz
im World Wide Web, die Homepage wurde
zunächst um eine Marketingplattform für
Händler ergänzt, zeigt inzwischen aber das
gesamte Sortiment. Verbraucher können
hier alle Büroartikel ordern, Leitz vermittelt
die Käufer an Einzel- und Online-Händler.
In Eigenregie organisiert Leitz indes
„Create“, ein Angebot, das die Marketingabteilung als Fortführung von Easyprint,
der Online-Individualisierung von Ordneretiketten, entwickelte. Firmen und
Leitz Cloud und Create:
Web-Angebote aus
Stuttgart, mit denen die
Marke ihre Zukunft
sichern und ausbauen will
von Esselte und Leitz schon fest verankert“,
sagt Lutz. „Jetzt wollen wir die Marken in
modernere Arbeitsumfelder ausdehnen.“
Seit dem vergangenen Jahr befindet sich
das Unternehmen mit Sitz in Stuttgart im
Umbruch: Am Empfang liegen daumendicke Kataloge aus, die neben Aktenordnern
Hefter, Hüllen und andere Ordnungshelfer fürs Büro auflisten. Zu hören ist aber
Verbraucher können hier das Aussehen
ihrer Ordner mit Fotos oder Logos selbst
gestalten. Die Produktion wurde dafür um
eine Maschinenlinie zur Herstellung von
Kleinserien ergänzt. „Online wird komple-
Leitz-Ordner: Das Internet bietet Möglichkeiten für Ablage und Verwaltung von Dokumenten
xer“, beobachtet Lutz. „Create ist ein vollkommen anderes Geschäft, wir verkaufen
erstmals direkt, mussten also Ressourcen
für Kundensupport, Rechnungskontrolle,
Versand und andere Aufgaben schaffen.“
Das alles hat die Abteilung Online-Business übernommen.
Sie kümmert sich auch um Leitz Cloud,
eine Online-Ablage, die in der Produktund Innovationsentwicklung des Unternehmens entstand und seit November vermarktet wird. Neben Speicherkapazitäten für Dateien enthält
die Cloud Funktionen für den Austausch und die Bearbeitung von
Dokumenten. Ab sieben Euro im
Monat können Unternehmen udn
Selbständige die Cloud nutzen.
„Leitz Cloud ist eine B2B-Lösung,
die zwei Dinge besonders gut kann“,
wirbt Lutz. „Sie sichert alle wichtigen Dokumente und Arbeitsunterlagen und erleichtert außerdem die Zusammenarbeit von Menschen, die nicht
mehr ständig in einem Büro sitzen.“ Sicherheitshalber und wegen der strengeren
Datenschutzgesetze legt die Leitz Cloud al-
übernimmt die schwedische Esselte Group das
Stuttgarter Unternehmen. 2002 wird sie selbst
gekauft – von der US-amerikanischen Beteiligungsgesellschaft J.W. Childs.
Hebel um 180 Grad umlegbar ist. 2007 werden
außerdem die ersten Ordner aus Recyclingmaterialien produziert.
■
■
1871 gründet Louis Leitz in Stuttgart-Feuerbach
die Werkstätte zur Herstellung von Metallteilen
von Ordnungsmitteln.
■
1893 erfindet Leitz den ersten Ordner mit
Bügel- und Umlegemechanik. Er sorgt 1896 bei
der Pariser Weltausstellung für Furore.
■
1911 bekommt der Leitz-Aktenordner sein typisches Griffloch im Rücken. Seit 2005 ist er auch
mit Präzisionsmechanik zu haben, bei der der
■
Als Marke ist Leitz laut Deutschem Markeninstitut drei von vier Deutschen ein Begriff. Der Name steht als Synonym für Ordnung und Datensicherheit.
■
1998 setzt Leitz 280 Millionen Euro um und
beschäftigt 2.500 Mitarbeiter. Im gleichen Jahr
■
Zum Esselte-Leitz-Konzern für Büroartikel gehören heute neben Leitz die Marken Esselte, Rapid,
Bene und Petrus. Das Unternehmen konzentriert
sich auf Büroartikel rund um Ordnen und Ablegen von Dokumenten. Esselte-Leitz erzielt heute
einen Jahresumsatz von rund einer Milliarde USDollar.
In Stuttgart verlassen heute pro Jahr rund 25
Millionen Ordner das Werk, Leitz beschäftigt am
le Daten verschlüsselt bei Hostern in
Deutschland ab. Um das Angebot zu erweitern, sucht Leitz Partner – Entwickler
von Apps und Online-Tools. Verzichtet
wird dagegen auf eine Anpassung des
Dienstes an spezifische Unternehmensbedürfnisse. „Wir wollen nicht zur IT-Beratung mutieren“, sagt Lutz.
Die Konkurrenz in diesem Segment ist
groß. Neben Konzernen wie Amazon,
Apple, Google und Microsoft bekommt es
Leitz hier mit Start-ups wie Dropbox,
Doctape oder Bitcasa zu tun: „Wir kämpfen im Internet gegen Unternehmen, die
nicht in erster Linie auf Profit ausgerichtet
sind, sondern auf schnelles Wachstum getrimmt und auf einen Verkauf vorbereitet
werden“, meint Lutz. „Als Mittelständler
müssen wir aber auf Profitabilität achten.“
Die Reichweite darf nicht teuer eingekauft werden. Aber Leitz hat einen guten
Ruf, der Name ist allerorten bekannt. So
entdecken Lehrer, Architekten, mittelständische Firmen und Vertriebsspezialisten
die Leitz Cloud auch ohne viel Werbung
für sich und testen bereits das Angebot. ■
SUSANNE VIESER
Stammsitz in Feuerbach 200 Mitarbeiter, in Europa 2.500.
■
Seit 1996 ist Leitz online präsent, zuerst mit
einer Homepage. Händler finden auf der WebPräsenz schon früh eine Marketingplattform mit
Materialien für Werbung zum Download. Ihre
Bestellungen werden aus dem Hochregal-Lager
in der Nähe von Heilbronn bedient.
■
Um das Jahr 2003 startet Leitz mit E-Commerce.
Kunden finden alle Leitz-Produkte sowie die Waren der Schwesterunternehmen auf der Website.
Dabei verkauft Leitz allerdings nicht selbst, sondern vermittelt Käufer an Einzel- und Online-
TRENDS & STRATEGIEN
9
Interview
„Die Unterscheidung offline
und online ist irrelevant“
Sie leiten seit 2013 den Bereich Online Business
– was verantworten Sie?
Frank Lutz: Den Bereich gibt es bei Esselte und
Leitz erst seit März 2013, davor waren die unterschiedlichen Online-Aktivitäten auf verschiedene Abteilungen und Aufgabenbereiche verteilt. Jetzt sollen die Aktivitäten stärker gebündelt werden, um erstens neue Felder im Internet
für Leitz zu erschließen und zweitens eine zukunftsfähige Online-Strategie zu entwickeln
und umzusetzen.
Wie groß ist Ihre Abteilung?
Lutz: Wir sind insgesamt zu acht, vor allem On-
line- und Marketingexperten.
Die Online-Ablage „Leitz Cloud“ startete im November. Gibt es erste Zahlen darüber, wie das
Angebot ankommt?
Lutz: Für Zahlen ist es eindeutig zu früh, aber
wir sind mit dem Geschäft nach den ersten Monaten sehr zufrieden. Eine so große Resonanz
hatten wir nicht erwartet – dabei wurde für das
Angebot lediglich mit Google Adwords und
Display-Werbung geworben. Jetzt aber starten
Stammsitz: Verwaltung und Produktion
wir ein Partnerprogramm für Händler, damit
sie helfen, die Leitz Cloud bekannt zu machen.
Außerdem werden wir unsere Produkte als
Werbeträger für die Cloud nutzen, und natürlich werden wir Nutzer, die den Dienst anderen
weiterempfehlen, belohnen. Wir planen ambitioniert, aber realistisch, und sind weit davon
entfernt, mit Millionen von Usern zu spekulieren. Reichweite ist für unser eigenfinanziertes
Geschäft nicht ganz so wichtig wie Profitabilität. Wir haben Eigentümer, die wissen möchten, wofür wir unser Geld ausgeben.
Sie zeigen auf der Homepage zwar alle Produkte, überlassen den Verkauf aber angeschlossenen
Händlern, warum?
Lutz: Die Strategie von Leitz ist, demjenigen, der
auf der Homepage nach einem Ordner oder an-
Frank Lutz
Direktor Europa
Online Business
bei Leitz
■ www.leitz.com
deren Büroartikeln sucht, zum Produkt zu führen. Der Käufer findet dort eine Auswahl von
Einzelhändlern in seiner Nähe oder einen Online-Händler, der ein ausreichend großes Esselte-Leitz-Sortiment führt, er kann das Produkt
gleich in den Warenkorb legen und dort bestellen. Dazu nutzen wir die Commerce-Connector-Schnittstelle. Seit 2013 haben wir weitere
europäische Länder darüber angeschlossen.
Für uns lohnt sich der Direktverkauf nicht, wir
müssten aufwendige Strukturen zur Betreuung
von Kunden oder zur Organisation von Versand
und Rechnungskontrolle aufbauen. Handel
oder Verkaufen ist nicht unser Kerngeschäft,
Leitz liefert hochwertige und praktische Produkte für Ordnung und Arbeitsorganisation.
Wie hoch liegt der Online-Anteil beim Verkauf?
Lutz: Diese Zahl interessiert uns nicht wirklich.
Wir bieten unsere Produkte überall dort an, wo
Konsumenten sie kaufen wollen. Die Unterscheidung offline und online ist daher für uns
irrelevant. Leitz kooperiert in Deutschland und
Europa mit insgesamt 3.000 Händlern. Wenn
sie nicht sowieso reine Online-Händler sind,
betreiben die meisten von unseren Partnern inzwischen neben ihrem Geschäft auch einen Online Shop. Wir schauen, dass wir in allen Kanälen gleich gut präsentiert sind.
Leitz Create, Easyprint, die Homepage, Leitz
Cloud – wohin werden diese Angebote das Unternehmen führen?
Lutz: Treiber ist, diese Angebote miteinander zu
verzahnen, zu konsolidieren und sicher auch
mit weiteren Tools zu ergänzen. So können sich
Kunden einmal aus allen Werkzeugen, die wir
ihnen bieten, jene auswählen, die ihnen Aufgaben und Alltag erleichtern. Leitz wird sich nicht
zum IT-Unternehmen wandeln, aber sicher digitaler werden.
EUROPAS
ERSTER
MAGENTO HOSTING
PARTNER
ĞƐƚWƌĂĐƟĐĞZŝĐŚƚůŝŶŝĞŶĚĞƌDĂŐĞŶƚŽ/ŶĐ͘
ZĞĚƵnjŝĞƌƵŶŐĚĞƌ>ĂĚĞnjĞŝƚĞŶĂƵĨƵŶƚĞƌϱϬŵƐ
KƉƟŵŝĞƌƚĞƐĂĐŚŝŶŐŵŝƚsĂƌŶŝƐŚƵŶĚZĞĚŝƐ
,ŝŐŚWĞƌĨŽƌŵĂŶĐĞDĂŶĂŐĞĚDĂŐĞŶƚŽ,ŽƐƟŶŐ
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ϵϵ͕ϵϵйsĞƌĨƺŐďĂƌŬĞŝƚŝŵůƵƐƚĞƌ
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ƵƚŽŵĂƟƐĐŚĞ^ŬĂůŝĞƌƵŶŐŽŚŶĞhŶƚĞƌďƌĞĐŚƵŶŐ
ǀŽŶWh͕ZDƵŶĚ^^
dmsnjĞƌƟĮnjŝĞƌƚĞƐ/^KϮϳϬϬϭ͗ϮϬϬϱZĞĐŚĞŶnjĞŶƚƌƵŵ
Und wann verschwindet der Ordner aus Ihrem
Produktangebot?
Lutz: Das werden Sie und ich sicher nicht mehr
erleben. Schon allein wegen rechtlicher Vorgaben zur Aufbewahrung von Dokumenten werden Registraturen in den nächsten Jahren nicht
einfach verschwinden oder ins Netz wandern.
Ein Großteil der Produktion von Papier- und
Büroartikelherstellern geht an professionelle
Anwender.
vs
Händler, die ein gut sortiertes Angebot der eigenen
Markenartikel bieten.
■
Schon seit längerer Zeit können Leitz-Kunden online Etiketten für Ordnerrücken gestalten und ausdrucken. Seit
2011 bietet Leitz mit dem Angebot „Create“ auch die
Individualisierung von Ordnern an. Diese werden als Einzelstücke oder in kleinen Serien produziert.
■
Im November 2013 startet mit Leitz Cloud ein OnlineAblagesystem für Firmen, das zudem Funktionen wie
den Austausch von Dokumenten und andere Werkzeuge
für die Online-Zusammenarbeit bietet. Gespeichert werden die Daten auf deutschen Servern.
■
Im Internet: www.leitz.com; leitz-cloud.com
Marke mit Geschichte: Der Name Leitz ist 75
Prozent der deutschen Verbraucher ein Begriff
ůƐŽĸnjŝĞůůĞƌDĂŐĞŶƚŽ,ŽƐƟŶŐWĂƌƚŶĞƌďĞƚƌĞŝďĞŶ
ǁŝƌƺďĞƌϭϬϬDĂŐĞŶƚŽ^ŚŽƉƐĂůƐŽŵŵƵŶŝƚLJ
ƵŶĚŶƚĞƌƉƌŝƐĞsĞƌƐŝŽŶ͘
ǁǁǁ͘ŵĂdžĐůƵƐƚĞƌ͘ĚĞ
ĞƌĂƚƵŶŐƵŶƚĞƌнϰϵ;ϬͿϱϮϱϭϱϬϴϴϳϵϬ
10
MARKETING & WERBUNG
Internet World BUSINESS
Vermarktung von Allrecipes
SOFORT AG
Crossmediale Werbeoffensive
Die Sofort AG, Anbieter eines Online-Zahlungssystems, will ihre Markenbekanntheit
steigern und neue Kunden gewinnen.
Dazu startet das Unternehmen eine groß
angelegte Online- und TV-Kampagne. In
mehreren kleinen Alltagsgeschichten wird
der neue Claim „Ich will. Und zwar sofort“
aufgegriffen. Der Fokus soll dabei auf der
einfachen Bezahlmöglichkeit und der
3/14
Mobiles Shopping läuft
TOMORROW FOCUS
Tomorrow Focus vermarktet ab sofort die
deutschsprachige Website von Allrecipes.
Die digitale Food-Marke und Online Community für Essen und Rezepte erreicht hierzulande monatlich 800.000 Visits. Das Portal
verfügt über eine Reichweite von 200.000
Unique Usern. Es soll bei Tomorrow Focus
den Bereich Vertical Food verstärken. sg
3. Februar 2014
Retargeting auf dem Handy ist noch relativ neu. Jetzt liegen erste Zahlen zur Wirkung vor
N
och sind Retargeting-Kampagnen auf
dem Smartphone selten. Doch erste
Auswertungen deuten darauf hin, dass sie
Klickraten und Abverkäufe deutlich steigern können. Das Unternehmen My
Things, das seit Januar mobile RetargetingLösungen anbietet, legt jetzt Zahlen vor,
die auf einer Auswertung von 100 Millionen Impressions beruhen: Danach steigt
die Click-Through-Rate bei Mobile Retargeting um 46 Prozent, der effektive Cost
per Click, also die durchschnittlichen Kosten pro Klick, verringert sich um 37 Prozent. Die Umsatzsteigerung, die durch
zusätzliche Abverkäufe entsteht, beziffert
My Things auf 18 Prozent. Damit, so Benny
Arbel, CEO von My Things, erziele man
eine bessere Performance als Kampagnen,
die auf dem Desktop ausgespielt werden.
Gleichzeitig entscheidet sich der mobile
User recht schnell: Die Zeitspanne, die zwischen dem letzten Besuch und der Conversion liegt, ist auf einem mobilen Endgerät
13 Mal kürzer als auf dem Desktop.
Abends ist das Handy attraktiver
Die Untersuchung zeigt auch, wie sich die
unterschiedliche Nutzung von PC, Tablet
und Smartphone auswirkt, wenn es um
den Besuch von Shopping-Seiten geht. So
steigen hier in den Abendstunden die
Visits auf den mobilen Geräten über-
durchschnittlich an. Entsprechend erfolgreich sind auch die durch Retargeting
erzielten Conversions. Zwischen 18 und
23 Uhr sind sie bei Tablets um 80 Prozent
höher als tagsüber.
Im Gegensatz zum Desktop wird auch
am Wochenende auf dem Handy gleichbleibend häufig eingekauft: Die Studie verzeichnet lediglich ein Zehntel weniger
Conversions als an den Werktagen, bei Tablets sind es sogar nur zwei Prozent weniger.
Dagegen sinkt die Lust auf Freizeit-Shopping auf dem Desktop an Samstag und
Sonntag um 26 Prozent. PC und Laptop
gelten als Arbeitsgeräte, die an diesen Tagen
■
seltener hochgefahren werden. hvr
Typischer Ablauf einer Mobile-Retargeting-Kampagne
1. Der User besucht die
Site des Advertisers. Er
wird getagged – durch Cookie oder Geräteerkennung
Den Marken-Claim „Ich will. Und zwar
sofort“ greifen mehrere Kurzfilme auf
3. Im Hintergrund
läuft ein Prozess
ab: Für ein Banner
auf der Site wird ein
Gebot des Advertisers abgegeben
2. Der User steuert eine
neue Site an. Diese gehört
zum Pool einer RTB-Plattform des Advertisers
schnellen Lieferung liegen. Im Web laufen
die Clips speziell auf Reiseplattformen,
Preisvergleichsseiten und anderen Informations-Websites. sg
MICROSOFT ADVERTISING / NUGG AD
5. Der User klickt auf das
Display. Er landet bei dem
Produkt, das ihn interssiert
Targeting auf Skype und Xbox
Microsoft Advertising und der TargetingAnbieter Nugg Ad weiten ihre seit 2012
bestehende Zusammenarbeit aus: Künftig
können Werbekunden des Vermarkters ihre
Kampagnen auch auf Skype, Outlook.com
und dem Online-Angebot für die Konsole
der Xbox 360 zielgruppengenau aussteuern. Die Datensicherheit steht laut Nugg
Ad beim Targeting an oberster Stelle: Es
sollen weder Daten des Internet-Telefondienstes Skype noch der Spielekonsole
Xbox 360 verwendet werden. Auch Nutzer-Mails bei Outlook.com sollen nicht eingesehen werden. sg
NETZATHLETEN MEDIA
Neues Content-Netzwerk
Netzathleten Media erweitert sein Portfolio: Mit „Urbanlife“ geht das inzwischen
zehnte Netzwerk des Content-NetworkBetreibers an den Start. Es richtet sich an
kaufkräftige Städter und bündelt InternetSeiten rund um die Themen Haus & Garten, Wohnen & Einrichten oder Kultur &
Leben. Das Vertical erreicht knapp eine
Million Unique User. Die Exklusivvermarktung übernimmt IP Deutschland. sg
Anzeige
4 Der Platz für die
4.
Display-Anzeige wird
ersteigert. Ein HTML5Banner wird ausgespielt
© INTERNET WORLD Business 3/14
Rekordverdächtige Tweets
Die RTL-Dschungelshow sprengt auch im Web die Grenzen
E
in Getränk aus gemixten
Riesenmehlwürmern oder
ein Bad in Kakerlaken: Spielend
schafft es das Dschungelcamp,
jede Ekelhürde zu nehmen. Das
kommt offenbar nicht nur bei
den Fernsehzuschauern an, was
beachtliche Quoten bringt, die
achte Staffel von „Ich bin ein
Star – Holt mich hier raus!“
sprengt auch im Web alle bislang gekannten Grenzen.
So werden die diversen Episo- Das Dschungelcamp auf RTL bietet offline wie online
den der Dschungelshow zuneh- reichlich Diskussionspotenzial
mend auf Bewegtbildplattformen geguckt. Nach der ersten Hälfte der Angebot RTL Inside, das die Zuschauer
Staffel konnten 15,4 Millionen Video-Ab- mit Plattformen wie Werkenntwen.de, Facerufe auf RTL Inside, RTL Now oder Clip- book oder Twitter verknüpft, verzeichnet
fish verzeichnet werden. Zum Vergleich: bislang 1,25 Millionen Aktivitäten. Über
Sämtliche Folgen im Vorjahr kamen zu- 300.000 – vorzugsweise hämische – Tweets
sammen auf 21,9 Millionen Abrufe.
wurden mit Hashtags zur Show oder über
einen der Kandidaten gezählt. Nach einer
Starke Nutzung von Second Screen
Social-TV-Buzz-Auswertung der Agentur
Immer mehr Zuschauer kommentieren Mediacom ist dies ein Rekord. Zu keinem
die Vorgänge im Dschungelcamp auch auf Fernsehformat wurde in so kurzer Zeit so
■
dem Second Screen. Das dazugehörige häufig auf Twitter diskutiert. hvr
Quelle: My Things, Dec. 2013
Usability ist
entscheidend
N
icht nur die Inhalte entscheiden darüber, welche mobile Website einer
Tageszeitung besucht wird – auch der Usability des Angebots kommt ein hoher Stellenwert zu. Zu diesem Schluss gelangt eine
Studie des Vermarkters OMS, die erfasste,
wie der Blickverlauf von Usern verläuft.
Wichtig ist danach, dass sich das Layout
konsequent an der Größe des Smartphone
Screens ausrichtet, dass die Texte gut lesbar
und die Bilder nicht zu klein sind. Der
schnelle Wechsel zwischen den Themen
■
sollte ebenfalls möglich sein. hvr
„Berliner
Kurier“:
Mischung
aus Bildern
und Text ist
genau dem
kleinen Display des
Smartphones
angepasst
3/14
3. Februar 2014
MARKETING & WERBUNG
Internet World BUSINESS
11
Twitter kooperiert mit GfK
Virale Erfolgsgeschichte
Die beiden Partner messen das Zusammenspiel von Social Media und TV
Die Super Bowl Spots von VW werden im Social Web am meisten geteilt
D
er KurznachrichtenLive Tweets treffen auf klasdienst Twitter geht
sische Zuschauerforschung
eine Partnerschaft mit
dem Marktforschungsaußerdem Analysen, um
unternehmen GfK (Gecrossmediale Kampagnen
sellschaft für Konsumforplanen und auswerten zu
schung) ein. Ziel ist es,
können.
das Zusammenspiel von
Die GfK, die in DeutschSocial Media und TV in
land
die Fernsehquoten
l
Deutschland sichtbar zu machen.
misst,
will mit der Kooperam
Dazu werden im Laufe des Jahres die
tion auf die zunehmende Ver„GfK Twitter TV-Ratings“ eingeführt.
schmelzung von TV und Online reagieSie sollen Daten über die Häufigkeit und ren. „Wir stehen erst am Anfang der digidie Reichweite von Tweets zu bestimmten talen Transformation der Medien, und
Fernsehprogrammen liefern. Die Ratings Twitter hat sich als ‚Social Soundtrack‘
messen außerdem die
von Live-VeranstaltunWirkung medienübergen und TV-Sendungen
greifender Werbung, die
bewiesen“, so Matthias
im Zusammenhang mit
Hartmann,
GfK-VorTV-Inhalten gesendet
standsvorsitzender.
wird.
Gemeinsam mit TwitMedienunternehmen
ter will Hartmann daran
und Werbungtreibende
arbeiten, Erkenntnisse
können damit erkennen,
über crossmediale Effekte
welches Publikum sie
zu liefern.
zusätzlich über Social
In den USA gibt es eine
Media erreichen und wie
solche medienübergreiviele Zuschauer aktiv
fende Kooperation beden Second Screen nutreits seit 2013, dort
zen. Werbungtreibende #Tatort ist einer der meistdiskuarbeitet Twitter mit Niel■
und Agenturen erhalten tierten TV-Inhalte auf Twitter
sen zusammen. sg
Über 350 Millionen
Werbesünden
Der Bad Ads Report listet regelwidrige Werbung im Google-System auf
A
nzeigen mit Malware, für
gefälschte Waren oder illegale
Portale: Irreführende Werbung
gibt es auch bei Google, und das in
großem Stil. Über 350 Millionen
Werbesünden musste der Suchmaschinenanbieter im vergangenen Jahr in seinem System bereinigen. Im Vorjahr gab es laut Bad
Advertising Report des Konzerns Werbesünder setzt Google auf die schwarze Liste oder
„nur“ 220 Millionen regelwidrige schließt sie aus dem Adsense-System aus
Anzeigen, zu denen auch Werbung zählt, in denen personenbezogene dafür verantwortlichen Werbekunden: Im
Daten verwendet werden.
vergangenen Jahr mussten insgesamt über
Insgesamt wurden 2013 beispielsweise 270.000 Advertiser vom Netz genommen
über 14.000 Werbekunden ausgeschlos- werden. 2012 waren es noch 850.000 Wersen, weil sie gefälschte Produkte unters bekunden. Die stark gesunkene Zahl führt
Volk bringen wollten. Bei Adsense setzte Google auf die verstärkten eigenen SicherGoogle mehr als 200.000 Seiten auf die heitsvorkehrungen zurück, die unter
schwarze Liste und verhinderte über drei anderem auch dazu führten, dass sich die
Millionen Versuche von Advertisern, auf Sünder einfachere und weniger sichere
Adsense betrügerisch zu werben.
Ziele aussuchten.
Während die Zahl der Bad Ads im
Um seine Google-Nutzer vor solch lästiGoogle-System stieg, sank die Zahl der gen Anzeigen zu schützen, hatte der Konzern im vergangenen
Jahr einen Button zum
Unterdrücken von Werbeeinblendungen eingeführt. Jetzt will Google
dazu noch eine Umfragefunktion einführen. Sie
soll Aufschluss darüber
geben, warum die User
■
Ads ausblenden. sg
Google will wissen, wer Werbung unterdrückt und warum
A
uch in diesem Jahr hat sich
die Werbebranche für den
Super Bowl am 2. Februar wieder ordentlich ins Zeug gelegt.
Die aufwendig kreierten Spots
werden im Netz regelmäßig
zum viralen Hit. Welche Marken
seit 2006 online mit ihren Super
Bowl Clips besonders erfolgreich waren, hat Social-VideoAnbieter Unruly untersucht.
Auf Platz eins liegt demnach VW – The Force: Der meistgeteilte Werbeclip aller Zeiten
VW. Die Ads des deutschen
Autobauers wurden bis Januar 2014 insgesamt 7,07 Millionen Mal auf Facebook,
Die erfolgreichsten Marken
Twitter und der Blogosphäre geteilt. Es folPlatz Marke
Shares
gen die Biermarke Budweiser mit 6,95
1. Volkswagen
7.071.522
Millionen Shares und Universal Pictures
mit 2,66 Millionen Shares. Die Position
2. Budweiser
6.950,406
von VW ist laut Martin Dräger, Geschäfts3. Universal Pictures
2.656.046
führer Unruly Deutschland, vor allem
4. Doritos
2.441.100
dem Video „The Force“ aus 2011 geschul5.
Ram
Trucks
1.893.643
det: „Nicht von ungefähr ist der Spot mit
6. Chevrolet
1.497.751
5,2 Millionen Shares immer noch das
meistgeteilte Werbe-Video im Web.“
7. Paramount Pictures
990.328
Insgesamt ist die Automobilbranche mit
8. M&Ms
737.106
11,81 Millionen Shares der Top-Werbung9. Samsung
616.977
treibende bei den Super Bowls. Die Kon10.
Chrysler
530.239
sumgüterindustrie liegt mit 9,56 Millionen
Shares an zweiter Stelle, Entertainment mit
© INTERNET WORLD Business 3/14
Quelle: Unruly
■
4,01 Millionen Shares an dritter. sg
MARKETING & WERBUNG
Internet World BUSINESS
Regio-Portale nicht vergessen
FACEBOOK
Targeting und Aktions-Buttons
Facebook öffnet sein Custom-AudiencesFeature jetzt für alle Marketer. Über die
Targeting-Funktion können Werbungtreibende ihre Botschaften an Nutzer ausliefern, die ihre Webseite besucht oder die
mobile App benutzt haben. Gleichzeitig
kündigt Facebook die Einführung von fünf
„Call to Action“-Buttons in seinen Werbe-
Erst stürzte die Suchmaschinen-Sichtbarkeit von Expedia ab, dann der Aktienkurs
W
er bei der Suchmaschinenoptimierung gegen die Google-Regeln verstößt, den kann es böse erwischen: Eine
Penalty führt dazu, dass das eigene WebAngebot auf den Google-Suchergebnisseiten (SERPs) auf schlechteren Positionen
erscheint oder gar ganz aus dem Index verbannt wird. Je nach Geschäftsmodell sind
die Folgen einer solchen Strafaktion beträchtlich: Der Traffic auf der Website
(und damit die Konversionen) kann um
bis zu 75 Prozent zurückgehen – ein finanzielles Desaster für jeden umsatzorientierten Website-Betreiber.
Tiefer Absturz seit Neujahr
Beim US-amerikanischen Reisevermittlungsportal Expedia hatte eine GoogleStrafaktion jetzt sogar Folgen für den
Aktienkurs. Der ging um vier Prozent zurück, nachdem Google Expedia mutmaßlich im Index zurückgestuft hatte.
Der Rückgang bei der SuchmaschinenSichtbarkeit zeigte sich zunächst in den
Ranking-Statistiken von Searchmetrics.
Dort verlor Expedia seit Oktober 2013
kontinuierlich an Präsenz auf den GoogleSERPs, der Indexwert sank bis Ende 2013
von stabilen 850.000 auf rund 750.000,
um dann plötzlich auf unter 650.000 abzustürzen. Das fiel Patrick Altoft auf, dem
Director of Search bei der Marketingagen-
Expedia-Aktienkurs über ein Jahr
in Euro
50.0
47.5
45.0
42.5
40.0
37.5
35.0
32.5
29.01.2013
01.07.2013
© INTERNET WORLD Business 3/14
anzeigen an. Vermarkter können in ihre
Facebook-Beiträge Handlungsaufforderungen wie „Shop now“, „Learn more“, „Sign
up“, „Book now“ oder „Download“ einbauen, die als Schaltfläche unten links
unter einem Beitrag erscheinen. In den
App Ads gibt es die Handlungsaufforderungen bereits seit Oktober 2013. skr
Audimark legt Zahlen für das Web-Radio vor und irritiert die Agma
Yahoo kämpft weiter mit rückläufigen Zahlen. Im vierten Quartal 2013 betrug der
Umsatz 1,27 Milliarden US-Dollar, das sind
acht Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Nettogewinn stieg zwar um 28
Prozent auf 348 Millionen US-Dollar, darin
enthalten sind jedoch 49 Millionen USDollar aus Patentverkäufen. Das operative
Ergebnis liegt mit 174 Millionen US-Dollar
acht Prozent unter dem des Vorjahresquartals. Die Erlöse aus dem Display-Geschäft gingen um vier, die aus Search um
sechs Prozent zurück. tga
Anzeige
Quelle: Börse: Frankfurt
Umgang mit gekauften Links. Es widerspricht den Google Guidelines, wenn ein
Unternehmen ein anderes dafür bezahlt,
Links zur eigenen Seite zu platzieren. Dafür wurden bereits andere Websites von
Google abgestraft. Das entbehrt nicht
einer gewissen Ironie, wenn man bedenkt,
dass sich Google selbst für Verlinkungen
■
auf Websites bezahlen lässt. fk
tur Branded3, der seine Beobachtung twitterte. Einen Grund für den Absturz nannten weder Expedia noch Google, beide
Firmen verweigerten jeglichen Kommentar zu Altofts Beobachtungen.
Des Rätsels Lösung, so vermutet Nenad
Pantelic, Chef des Belgrader 20-MannUnternehmens Nenad SEO, in einem Beitrag auf seinem Firmen-Blog: leichtfertiger
Zoff um Reichweiten
Weiter schlechte Zahlen
01.01.2014
Obwohl die Expedia-Sichtbarkeit bei Google seit Oktober 2013 konstant rückläufig war, stieg der Aktienkurs bis Jahresende an. Als die Sichtbarkeit zum Jahreswechsel jäh abstürzte, reagierte die Börse umgehend
Kommen auch auf
uf den Desktop: „Call
Call
to Action“-Buttons in Werbeanzeigen
YAHOO
3/14
Der Preis für SEO-Sünden
SUCHMASCHINENOPTIMIERUNG
Sogenannte Regio-Portale sind notwendig
für eine regionale Suchmaschinenoptimierung, rät der SEO-Experte Marco Frazzetta
auf dem Blog der IHK Mittlerer Niederrhein. Google betrachte diese Seiten als
Autoritäten, ein Firmeneintrag sollte also
nicht fehlen. Als bekannteste Vertreter der
Gattung gelten Meinestadt.de, Dasoertliche.de und die Gelben Seiten. Für
bestimmte Branchen gibt es auch spezifische Portale, die ebenfalls belegt werden
sollten, rät Frazzetta. fk
3. Februar 2014
Gast-Blogger
und SEO-Links
D
ie Nutzung von Internet-Radio (Web- Radionutzung vom Vermarkter Audimark
Radio) steigt, doch valides Zahlen- eigentlich nicht verwendet werden. Zum
material für Werbungtreibende liegt bislang anderen hatte sich Audimark während der
nicht vor. Seit Monaten arbeitet die Arbeits- vergangenen Monate intensiv an der Webgemeinschaft Media-Analyse (Agma) Radio-Messung der Agma beteiligt, wollte
daran, den Missstand zu beheben. Am 26. dann aber doch nicht am Regelbetrieb teilMärz sollen endlich Zahlen veröffentlicht nehmen. Der Grund: Eine technische
werden, die technische Daten ausweisen, Messung allein genüge nicht, sie gebe
über welche Verbreitungswege und wie keine Auskunft darüber, wie viele Persolange Web-Radios vom Publikum genutzt nen erreicht werden. Genau dieses Ziel
werden. 54 Publisher und 195 Channels verfolgt die Agma mit ihrem nächsten
sind bei diesem Probelauf dabei, der Kreis Schritt: Die technischen Daten sollen um
der Sender, die mitmachen, soll kontinuier- soziodemografische Angaben der Hörer
■
lich größer werden. Ziel der aufwendigen ergänzt werden. hvr
Methode ist es, eine einheitliche
Konvergenzwährung zu schaffen.
Sie soll Werbekunden ermöglichen, UKW- und Web-Radiosender zu vergleichen und Hörerüberschneidungen zu erkennen.
Jetzt aber kommt der Agma
der Vermarkter Audimark zuvor. Das Unternehmen, das
Web-Radios vermarktet, führt
Konvergenzreichweiten ein und
bietet ein Planungs-Tool an, mit
dem Media-Agenturen UKWund Web-Radiosender buchen
können. Dazu wurden eigene
Daten mit Zahlen aus der klassischen Radionutzung fusioniert.
Bei der Agma führt dies zu
Irritationen. Zum einen dürfen Genaue Daten fehlen: Die Web-Radio-Nutzung steigt,
die Agma-Daten zur klassischen aber es mangelt an Vergleichbarkeit zu UKW-Sendern
F
Foto: Fotolia / Warren Goldswain
12
ür SEOs ist er wichtiger als GoogleChef Larry Page: Matt Cutts leitet das
Team, das den Google-Suchalgorithmus
pflegt und rund 300 Mal im Jahr modifiziert. Und sein Wort
hat Gewicht in der
Suchmaschinenoptimierung, denn viele
SEO-Regeln werden
eben nicht schriftlich
festgehalten.
Jüngst sorgte Cutts
mit mehreren Aussagen für Verwirrung.
So warnte er Website- Matt Cutts ist Herr
Betreiber davor, zu über den Googleunkritisch Gastauto- Suchalgorithmus
ren Zugang zu ihren
Blogs zu gewähren. Wenn diese Autoren
ihre Beiträge nur zur Werbung für ihre
eigenen Seiten missbrauchen, so könne
das negativ für das Google-Ranking sein.
In der SEO-Szene kommen solche Aussagen nicht gut an, schließlich gehört gegenseitiges Kommentieren, Referenzieren
und Verlinken zu den Grundpfeilern einer
lebendigen Blog-Kultur. Um allerdings
das Risiko einer Abstrafung durch Google
zu entgehen, empfiehlt es sich, Links zu
externen Seiten mit Werbecharakter mit
einem „Nofollow“-Tag zu versehen. Das
führt dazu, dass die Nutzer die Links klicken können, der Google-Bot sie aber ge■
flissentlich ignoriert. fk
3/14
MARKETING & WERBUNG
3. Februar 2014
Internet World BUSINESS
Es weihnachtete sehr
Die kanadische Airline Westjet stellte
mit ihrer außergewöhnlichen Weihnachtskampagne ihre
Qualitäten als Weihnachtsmann unter Beweis.
Westjet sorgte mit seiner Weihnachtskampagne 2013 für viele glückliche Gesichter
F
ür Werbeagenturen ist die Weihnachtszeit die schönste Zeit. Sie können ihrer Kreativität freien Lauf lassen
und potenzielle Zielgruppen mit einem
Füllhorn an Emotionen locken. Auch
die kanadische Airline Westjet setzte
gemeinsam mit
der Kreativagentur Studio M zuletzt auf das Fest
der Freude.
Das
Weihnachtsmärchen
beginnt am Flughafen in Toronto.
Die Passagiere
des Linienflugs nach Hamilton können
dort im Abflugbereich ihren Boarding
Pass an einem großen Screen einscannen
und so Kontakt mit einem Weihnachtsmann aufnehmen, der live aus Hamilton,
Steckbrief
■
Auftraggeber: Westjet
■
Kampagne: Christmas Miracle
■
Agentur: Studio M
■
Start: Dezember 2013
13
sagiere die eben erst
Vorgestellt von:
gewünschten
GeDavid Mahoney,
schenke – säuberlich
Managing Director
mit Namen beschrifDACH bei Ebuzzing
tet – auf dem Gepäck■ www.ebuzzing.com/de
band.
Westjet ist damit
eine riesige Überraschung gelungen und Das überaus gelungene Creative veröfmit dem Einfangen fentlichte Westjet auf Youtube. Mit bedieses
herzerwär- reits 300.000 Views am ersten Tag, elf
menden Moments der Millionen Views nach zwei Tagen und
Freude per Video ent- über 35 Millionen Views insgesamt überstand die Möglich- trifft das Video seither vermutlich die
Nach Ankunft am Zielflughafen wurden die
keit, die Emotionen Erwartungen selbst von Westjet. Der
Passagiere mit Geschenken überrascht
viral an die ganze bereits im August gestartete lange und
zugeschaltet wird. Jeder Reisende darf Welt weiterzugeben. Dieses positive Ge- aufwendige Planungsprozess hat sich im
seinen ganz persönlichen Weihnachts- fühl wird auch der User zukünftig mit Hinblick auf das Ergebnis für Westjet
■
garantiert gelohnt.
wunsch nennen, ob Spielzeugeisenbahn der Marke Westjet verbinden.
oder Handy.
Als alle Wünsche
eingesammelt
sind,
machen sich mehrere
Einkaufsteams auf den
Weg – und sorgen
wenige Stunden später
am Zielort für rührende
Szenen. Bei ihrer Ankunft warten auf die
nichtsahnenden Pas- Vom Samsung Galaxy bis zum Kinderbuch: Westjet erfüllte die Wünsche seiner kleinen wie großen Passagiere
Online-Werbung: Neue Etats, neue Kampagnen
Auftraggeber
Auftrag
Dienstleister
Auftraggeber
Auftrag
Dienstleister
Almighurt
Entwicklung eines neuen Bewegtbild-Spots für TV und
Online für die Ehrmann-Marke mit dem Claim „Genuss,
der verbindet“
Heye München
T-Systems
Neue Leitagentur der Geschäftskundensparte der Telekom, Hauptaugenmerk bei der Marketingkommunikation
liegt auf Kreativkampagnen und Content-Entwicklungen
Fischer-Appelt
Aronia+
Betreuung des Kommunikationsetats des Nahrungsergän- Château Louis
zungsmittels, mit crossmedialen Maßnahmen
Targobank
Verantwortung der Kommunikationsmaßnahmen im BTL
(Below-the-line)-Bereich des Düsseldorfer Kreditinstituts
Smartin Advertising
L’Oréal Paris
Entwicklung einer Digital-Kampagne für die Produktlinie
Studio Line #TXT von L’Oréal Paris, mit Android- und
iOS-App und Social-Media-Auftritt
Razorfish
Tech.de
Vermarktung des Portals Tech.de aus dem Verlagshaus
Falkemedia
Vertical Techmedia AG
TK Maxx
Neue Werbekampagne für die Käsemarke, mit
crossmedialen Kommunikationsmaßnahmen
Young & Rubicam
Betreuung der Markenkommunikation, Social Media und
des Content Marketing für die Modekette unter anderem
in Deutschland
Fleishman Hillard
Leerdamer
Valensina
Gewinn des Social-Media-Etats des Fruchtsaftherstellers,
erste Projekte: Erstellung einer Facebook Page, Facebook
Ads und einer App
Webguerillas
Medice Arzneimittel Verantwortung des Kommunikationsetats des
Pütter
Pharmaunternehmens für die Hautpflege Soventol und
das Brand- und Wundgel Medice
Havas Worldwide
Ihre Meldung fehlt? Bitte Mail an [email protected]
Werbung für Walter
20th Century Fox trommelt im Netz eifrig für seinen neuen Kinofilm
D
as Filmstudio 20th Century Fox of
Germany startete im Dezember 2013
die teuerste Web-Werbekampagne in
Deutschland. Fast 950.000 Euro (brutto)
war ihm die Promotion des Kinofilms
„Das erstaunliche Leben des Walter Mitty“
wert. Es folgt die Telekom mit Spendings
von 560.000 Euro und der KochserviceAnbieter Cookin mit 160.000 Euro.
Schlusslicht der Top Ten ist Bhaalu. Der
Deutschlandstart des Online-Videorecorders wurde im Dezember 2013 im Netz
■
mit fast 35.000 Euro beworben. sg
Ben Stiller
in „Das
erstaunliche
Leben des
Walter Mitty“
Top-Ten-Newcomer in den Werbecharts im Dezember 2013
Die teuerste Web-Kampagne, die im Dezember startete, stammt von 20th Century Fox
Produkt
Firma
Dez. 2013
Mio. Euro
Das erstaunliche Leben des Walter Mitty
20th Century Fox of Germany, FFM
0,94
Telekom Entertain to go
Telekom Deutschland GmbH, Bonn
0,56
Cookin Online-Dienstl., Sonst.
Ebro Foods, Hamburg
0,16
Paranormal Activity – Die Gezeichneten
Paramount Pictures, Unterföhring
0,07
Essie Image
L’Oréal HUP, Düsseldorf
0,05
Der Landwirt 2014, PC-Spiele/Bild
UIG Entertainment, München
0,04
Samsung Galaxy S4 Zoom Smartphone
Samsung Electronics, Schwalbach
0,04
My Flyeralarm Fotobuch
My Flyeralarm, Würzburg
0,04
Perfect Storms Kat., Fr., die G.machten
ZDF, Mainz
0,04
Bhaalu PW
Right Brain Interface, Regensburg
0,03
© INTERNET WORLD Business 3/14
Zeitraum: 01.12.2013 – 31.12.2013
Quelle: Nielsen Media Research GmbH 2013
14
MARKETING & WERBUNG
Internet World BUSINESS
3. Februar 2014
3/14
DEUTSCHE SOZIALE NETZWERKE
Kleine Fische gegen den Strom
Ganz Deutschland in der Hand von Facebook? Nicht ganz. Eine kleine Gruppe deutscher Online-Netzwerke
hat dem US-Giganten bis heute wacker getrotzt – auch im Media-Mix der Werbekunden
e
erbekunden
s wirkt nahezu übermächtig: 64 Prozent
aller deutschen Internet-Nutzer sind bei
Facebook. Mit 56 Prozent aktiven Usern ist
es laut Auswertung des Branchenverbands
Bitkom das am häufigsten angeklickte Social Media Portal. Deutschen Wettbewerbern
wie Stayfriends und Werkenntwen scheinen da nur die Brotkrumen zu bleiben, die
von Facebooks reich gedecktem Tisch fallen, vor allem was die Verteilung der Social
Media Spendings angeht. Schmerzhaft zu
spüren bekamen dies die VZ-Netzwerke.
Der mit 15 Millionen Mitgliedern einstige
Branchenprimus aus der Holtzbrinck-Verlagsgruppe versinkt in der wirtschaftlichen
Bedeutungslosigkeit.
VZ-Netzwerke planen Comeback
Am 30. April letzten Jahres war endgültig
Schluss, zumindest für SchülerVZ. Die
beiden verbliebenen Vertreter, StudiVZ
(0,5 Millionen monatliche User) und
MeinVZ (0,9 Millionen), existieren zwar
noch, wirklich „gelebt“ werden aber auch
sie nicht mehr. Glaubt man Agneta Binninger, Interims-Projektmanagerin beim
VZ-Betreiber Poolworks, soll es bald wieder aufwärts gehen: „Strategisch sind für
dieses Jahr einige Änderungen geplant.
Die bestehenden Plattformen werden inhaltlich überarbeitet und sichtbar weiterentwickelt.“ Unter anderem soll es wieder
mehr Features und Apps geben sowie neue
Content-Partner, etwa vom Video-Anbieter Freshmilk NetTV. Zudem befinde man
sich in abschließenden Verhandlungen
mit einem neuen Werbevermarkter.
W
Der
muss sich aber beeilen,
eileen, will er noch etwas
Reichweite vermitteln.
tteln. Zu viele User sind
inzwischen zu Facebook
cebook abgewandert.
Marcel Grözinger,
er, Head of Online Marketing von Neu.de,
de, bricht dennoch eine
Lanze für Social Media
Med
dia made in Germany: „Facebookk bietet
b
hier zwar eine größere
ößeere
Bandbreite, jedoch
verh ve
ertrauen
insbesondere
ndere
ältere Nutzer deutschen
utscchen
Netzwerken mehr in Bezug
auf Datensicherheit.“
it.““ Grözinger lobt zudem: „Auf
Auff den
meisten deutschen
hen
n
sozialen Netzwerrken besteht diee
Möglichkeit, sehrr
individuelle Werbemaßnahmen,
abseits klassischer Ban
Banner,
nner, umzusetzen.“ Ein entscheidender
heid
dender Vorteil, meint
auch Christian Koh
Kohn,
hn, Executive Managing Director Germany
rmany
many bei der VivakiVivaki
Tochter Performics: „Facebook hat ein
großes Standardangebot, aber alternative
Werbeformen auszuprobieren ist eher
schwierig.“ Allerdings lasse sich der absolute Reichweitenvorsprung aus der Perspektive des Werbers einfach nicht wegreden: „Mit einer sehr hohen Trefferquote
kann ich bei Facebook nahezu jede erdenkliche Zielgruppe erreichen.“
Spezialisierung ist also angesagt – so wie
bei Stayfriends. Mit 3,4 Millionen monat-
Keine Angst vorm
dicken Fisch Facebook: deutsche
Netzwerke
Foto: Istockphoto/mehmett
Istockphoto/mehmettorlak
orlak
akk
E
lichen Nutzern hat sich das im fränkischen
Erlangen beheimatete Portal noch mit am
besten behauptet. Auf der Seite geht es um
das Wiederfinden alter Schulfreunde, nach
Aussage von Geschäftsführer Michel Lindenberg ist das eine „größere Nische, als
manche denken“ (siehe Interview). Die
Seite lebt unter anderem von Premiumnutzern. Auch Werbung ist integriert, allerdings eher zurückhaltend. Klassische Banner-Werbung gibt es, aber kaum Sonderwerbeformen. Das ist laut Lindenberg
keine Absicht: „Weil
Weil wir leider kleiner als
Facebook sind, kann man mit uns reden,
zum Beispiel über Sonderwerbeformen.
Wir haben aber auch gemerkt, dass User
uns nur bestimmte Sachen abkaufen.“
Die Verknüpfung von Social Media und
Flirten gehört wohl dazu. Allein drei gesponserte Text-Links führen bei Stayfriends
Übersicht der deutschen sozialen Netzwerke
URL
Firma/ Sitz
Inhaber
Nutzer (Agof)
Vermarktung
Zielgruppe/USP
Werbemöglichkeiten
Beispielkunden für
Sonderwerbeformen
Stayfriends
stayfriends.de
Stayfriends
GmbH/ Erlangen
Classmates
International
Inc. (USA)
3,4 Mio.
Inhouse, über
Google Ad
Exchange
Eher älter (63 % mindestens 40 Jahre),
kein regionaler Schwerpunkt, Premiumnutzer
Display-Werbung, Video-Werbung, Textlinks als „Stayfriends-Empfehlungen“
sowie redaktionelle Einbindungen** und
Performance-Partnerschaften**
Textlinks: Parship, Skill7
(Online Game)
Werkenntwen
wer-kenntwen.de
Werkenntwen
GmbH/ Köln
RTL Interactive GmbH
2,1 Mio.
IP Deutschland,
G+J EMS (Mobilvermarktung),
inhouse
Eher älter (54 % mindestens 40 Jahre),
Display-Werbung, Newsletter, IntegraSchwerpunkt NRW, Rheinland-Pfalz und tion in ein redaktionelles Menü, StartSaarland
seiten-News, Premiumgruppe,
Gewinnspiel
Intergration in redaktionelles
Menü: Zooroyal.de, Reise.de,
Premiumgruppe: Neu.de,
Fitness First
Lokalisten
lokalisten.de
Lokalisten Media
GmbH/
Unterföhring
(bei München)
Sevenone
Intermedia
GmbH
0,4 Mio.
Sevenone Media,
inhouse
Eher jünger (62 % unter 40 Jahre),
regionaler Schwerpunkt: Bayern
Banner-Werbung, Google Adsense,
Sonderintegration, Gewinnspiele,
Shop-Einbindung in die „Schnäppchenecke“
Sonderintegration: Lokalisten-gebrandetes Banner von
Prizewize (Stromvergleich),
Gewinnspiel: Jack Daniel’s,
Schnäppchenecke: Zalando,
Planet-sports.com
StudiVZ/
MeinVZ
studivz.net/
meinvz.net
Poolworks
Germany Ltd./
Berlin
Vert Capital
Corp. (USA)
0,9 Mio.*
(MeinVZ), 0,5
Mio.* (StudiVZ)
Inhouse, extern
(Vermarkter wird
gerade gewechselt)
StudiVZ: Fokus auf Studenten,
bei beiden Plattformen kein regionaler
Schwerpunkt
Bannerwerbung, Newsletter,
Edelprofil, Apps als Werbeträger
Edelprofil: Coca-Cola, App:
Wetter.com
Kwick
kwick.de
Kwick Community GmbH & Co.
KG (bei Stuttgart)
Kiwibox.com
Inc. (USA)
0,9 Mio.*
Inhouse, Ströer
Eher jünger, 75 % zwischen 14 und
29 Jahre
Banner-Werbung, Google-Anzeigen,
Newsletter, redaktionelle** Werbung
und Verlosungen** möglich
Keine Sonderwerbeformen
ersichtlich
Jappy
jappy.de
Jappy GmbH/
Hauzenberg
(bei Passau)
Matthias Vogl / 0,8 Mio.*
Christian
Wimmer
(jeweils 50 %)
Verschiedene externe Durchschnittsalter bei 32 Jahren,
Vermarkter, u. a.
regionaler Schwerpunkt: Thüringen,
Ströer und Ad Tiger Sachsen-Anhalt, Berlin-Brandenburg,
NRW
Banner-Werbung, Google-Anzeigen
Keine Sonderwerbeformen
Xing
xing.de
Xing AG,
Hamburg
Mehrheitlich
Hubert Burda
Media
Tomorrow Focus,
inhouse
Display-Werbung, Newsletter, Standalone-Mailings an Xing-Mitglieder,
Co-branded Microsite
Stand-alone-Mailing:
Google (Werbung für Adwords), Microsite: Hermes
Logistik Gruppe
© INTERNET WORLD Business 3/14
5,2 Mio.
Business- nicht Freizeit-Netzwerk, Zielgruppe eher älter, gebildet, berufstätig,
hohes Einkommen, umfangreiche Targeting-Möglichkeiten, Premiumnutzer
* Eigenangabe, da keine Agof-Zahlen verfügbar sind; ** Beispiele für Werbeform zum Betrachtungszeitpunkt nicht ersichtlich
Quelle: Unternehmensangaben / Eigenrecherche
3/14
MARKETING & WERBUNG
3. Februar 2014
Internet World BUSINESS
15
Interview
„Die letzten 100.000 Euro
interessieren mich nicht“
Michel Lindenberg hat das Netzwerk
Stayfriends im Jahr 2002 gegründet und
an die US-Firma Classmates International verkauft, die ähnliche Seiten weltweit betreibt. Seitdem ist er Geschäftsführer des Freizeit-Netzwerks.
Look and Feel wie Lokalisten: Prizewize
(links) ist redaktionell eingebettet
Letzter Werbe-Mohikaner auf
MeinVZ: Edelprofil von Reise.de
Werkenntwen-Premiumgruppe:
Herzklopfen by Neu.de
zu Dating-Portalen.
Dati
D
Neu.de-Manager
Grözinger
Grözin
nger unterstreicht die Werbeträgerqualität
Netzwerke gerade für
qualitäät deutscher
d
seine Branche: „Aufgrund der
thematischen Nähe sozialer Netzwerke gibt es eine hohe Zielgruppenüberschneidung
zum Datingp
Bereich.
Des Weiteren schätzen wir
Ber
B
die
Möglichkeit, Nutzer geschlechtsdiie M
spezifisch
ansprechen zu können.“
spezzifi
Premiumgruppen
Premi
ium
für Werber
Mit Werkenntwen
Werk
(WKW), der mit 2,1
Millionen Unique Usern zweitgrößten
deutschen Social-Media-Plattform, arbeitet Neu.de schon seit 2009 zusammen. Mit
ihrem Relaunch im vergangenen Herbst
(INTERNET WORLD Business, Ausgabe
22/13) hat die RTL-Tochter WKW auch
die Werbung stärker inhaltlich integriert.
Klickt ein Nutzer am oberen Seitenrand
auf den Reiter „Entdecke“, öffnet sich ein
bunter Mix aus redaktionellen und werblichen Angeboten: Mitglieder können
eigene Seiten zu ihren Haustieren und
Autos gestalten, ein T-Shirt bei Spreadshirt bedrucken lassen, sich über Kochen
und Backen austauschen oder sich auf der
Dating-Plattform Neu.de anmelden. Insgesamt 15 Kooperationspartner aus verschiedensten Bereichen sind vertreten.
Als alternatives Werbemodell bietet
Werkenntwen Premiumgruppen, in denen
die Kooperationspartner selbst die Moderation übernehmen. Allein die Premiumgruppe „Herzklopfen by Neu.de“ hat
knapp 30.000 Mitglieder. „Für unsere
Nutzer ist Werkenntwen die Heimat im
Netz“, beschreibt Werkenntwen-COO
Mirko Meurer die Plattform-Philosophie.
Ihrer Heimat untreu geworden sind indes
zahlreiche Nutzer. Noch im Februar 2012
hatte das soziale Netzwerk eine geschätzte
Mitgliederzahl von 9,6 Millionen; ein
Großteil davon – mehr als 7 Millionen –
sind Karteileichen. Die wollte WKW mit
seinem Relaunch reaktivieren. Ein Versuch, der zumindest in Zahlen gemessen
misslang. Die Nutzungszahlen gingen
stärker als in den Monaten vorher zurück.
Über Reichweitenschwund klagt auch
das kleinste Agof-geprüfte Netzwerk. In
seinen besten Zeiten hatte Lokalisten einmal mehr als zwei Millionen User, knapp
360.000 davon blieben übrig. LokalistenUser gibt es überall in Deutschland, der
Schwerpunkt liege aber in Bayern, erzählt
Geschäftsführer Jens Doka. Damit sei
man eine Art lokale Marke: „So sind wir
zwar nicht überall flächendeckend vertreten, aber vom Bekanntheitsgrad her doch
mit anderen bayerischen Marken vergleichbar, wie etwa ein Adelholzener oder
die Bäckereikette Hofpfisterei.“
Werbekunden bieten die Lokalisten
mehr als nur Banner. Klickt man etwa im
Menü auf die Rubrik „Herzliches“ werden
Flirttipps und Erfolgsgeschichten mit
Links auf das Dating-Portal eDarling angezeigt. Ein anderer Kooperationspartner
ist das Stromvergleichsportal Prizewize,
das sein Anmeldeformular in die Lokalisten-Seite integriert hat. Masoud Noghani,
General Manager von Prizewize Deutschland, erklärt: „Es gibt einfach Leute, die
nicht auf Facebook sind, aber auf Lokalisten, und die wollen wir erreichen.“ Das
scheint die Seite trotz der geringen Reichweite attraktiv zu machen. Vor allen Dingen, wenn es um jüngere Zielgruppen
geht. Bei Lokalisten ist die zahlenmäßig
stärkste Nutzergruppe zwischen 20 und
29 Jahre alt.
Auch die Netzwerke Jappy und Kwick
sind jung. Jappy-Geschäftsführer Matthias
Vogl gibt das Durchschnittsalter mit 32
Jahren an. Und laut Mediadaten sind sogar
75 Prozent der Kwick-User zwischen 14
und 29 Jahre alt. Eine High-End-Einbettung von Werbung wie bei Werkenntwen
ist nicht erkennbar. Kwick-Geschäftsführerin Anke Schmid betont aber, dass mehr
als reine Banner-Werbung geht: „Wir
haben Kooperationen mit unseren lokalen
Partnern und Veranstaltern, redaktionelle
Werbung ist grundsätzlich möglich und
auch Magazinartikel. Wir bieten den
Usern regelmäßig Aktionen an, wie Ticketverlosungen oder Adventskalender, wo
sich die Werbepartner mit einbringen
können.“ Jappy hingegen setzt ausschließlich auf Banner-Werbung und GoogleAnzeigen. 0,8 Millionen monatlich aktive
Nutzer weist Jappy für sein Netzwerk aus.
Auch hier waren es mal deutlich mehr,
seufzt Matthias Vogl: „Leider sind die
Zahlen seit der Blütezeit deutscher sozialer Netzwerke spürbar geschrumpft.“
Stayfriends ist das größte der deutschen
sozialen Netzwerke. Wie kommt das?
Michel Lindenberg: Bekanntermaßen war
das nicht immer so. Im Verdrängungswettbewerb durch Facebook konnten
wir uns aber besser schützen als andere
Netzwerke. Wir haben uns klar spezialisiert, das Finden von Schulfreunden
ist eine breitere Nische, als manche denken. Zum anderen haben wir deutlich
mehr Nutzer über 35 Jahre. Mit höherem Alter ziehen die Nutzer nicht so
schnell mit der Karawane mit. Zudem
haben wir nicht nur Werbeeinnahmen,
sondern auch Mitgliedsbeiträge. Der
Premiumanteil ist deutlich zweistellig.
Deswegen sind wir in der Lage, Werbung für uns zu schalten.
Michel Lindenberg
Geschäftsführer
Stayfriends GmbH
■ www.stayfriends.de
Wieso ist Stayfriends für Werbekunden
ihrer Ansicht nach attraktiv?
Lindenberg: Es fängt mit dem Thema
Targeting an. Wir müssen nicht mutmaßen. Wir wissen, wie alt unsere Nutzer
sind und ob sie männlich oder weiblich
sind, welche Bildung sie haben und ob
sie Transaktions-affin sind. Zweitens
haben wir eine Menge User, die man
sonst eher schwer erreicht, da sie auf vielen gängigen Plattformen im Internet
nicht unterwegs sind. Dann zählt auch
die sichere Umgebung für Werbung.
Das Profilbild wird von uns freigeschaltet. Und Nutzer tauschen sich kaum
über Dinge aus, in deren Kontext man
als Vermarkter nicht auftauchen will.
Und weil wir leider kleiner als Facebook
sind, kann man mit uns auch reden, zum
Beispiel über Sonderwerbeformen.
Stayfriends ist ein Teil von Classmates
International Inc. Könnten Sie dadurch
nicht mit eigener Werbetechnologie
gegenüber Facebook punkten?
Lindenberg: Da ließe sich sicher noch
etwas tun. Wenn wir nur über Werbung
Geld verdienen würden, würden wir in
jedem Fall mehr in Tracking und Werbetechnologie investieren. Aber könnten wir wie Facebook eigene Werbeformate kreieren und in den Markt
pushen? Da wäre ich skeptisch.
Einige Wettbewerber betten Werbung
stark redaktionell ein. Stayfriends verzichtet hingegen größtenteils auf eine
Vermischung von Anzeigen und Inhalten. Weshalb?
Lindenberg: Anzeigen klar als solche zu
kennzeichnen und sich an Regeln zu
halten, ist zum einen eine bewusste
Entscheidung. Wir haben aber auch
gemerkt, dass User uns nur bestimmte
Sachen abkaufen. Deshalb bieten wir
ihnen gar nicht erst einen Stayfriends-Handyvertrag an, mit
dem sie dann mit ihren Schulfreunden telefonieren sollen.
Und natürlich könnte ich statt
eines Stayfriends-Handyvertrags an der gleichen Stelle stets
auch eine Goldmitgliedschaft
bewerben, die am Ende mehr
bringt. Ich habe Stayfriends
selbst gegründet und bin seit elf
Jahren dabei. Die letzten einhunderttausend Euro, die ich
mit einer Maßnahme verdienen
kann, interessieren mich nicht,
wenn sie die Plattform eventuell die Zukunft kosten.
Stayfriends: Banner und dezente Werbeeinbettung
Egal ob Stayfriends, Werkenntwen oder
Jappy: Sie alle haben durch die US-Konkurrenz gelitten. Christian Kohn von Performics bedauert Facebooks Dominanz:
„Ein Monopol tut einem Markt nie gut. Ich
würde mir mehr Wettbewerb und eine
höhere Reichweite anderer sozialer Netzwerke in Deutschland wünschen.“
Dass ein Durchmarsch von US-Wettbewerbern auch zu verhindern ist, beweist
vor allem Xing, wenn auch mit anderer
Zielgruppe. Mit seinen etwa fünf Millionen Nutzern aus dem Businesskontext
behauptet sich die Seite wacker gegen das
US-amerikanische Linkedin. Den deutschen Standort bezeichnet Daniela Bojahr,
Team Lead Advertising & Partnerships bei
Xing, als Wettbewerbsvorteil: „Nicht zuletzt kennen wir uns als deutsches Unter-
nehmen mit Headquarter in Hamburg
bestens auf dem Markt aus, kennen die Bedürfnisse wie Wünsche unserer Kunden
und können schnell und individuell auf
diese eingehen.“ Gerade die regionale
Stärke und die Special-Interest-Kompetenz sieht Dominik Scholta, Director und
Social-Media-Experte bei OMG Fuse, als
Vorzug der deutschen Netzwerke.
Scholta gibt zudem zu bedenken, dass
die öffentliche Diskussion die tatsächliche
Situation nicht immer angemessen widerspiegelt: „Manchmal führt auch die mediale Omnipräsenz von Facebook zu einem
eher gefühlten Tod der deutschen Plattformen – zumindest Stand heute finden sich
dort immer noch Millionen von mehr
■
oder minder aktiven Nutzern.“
STEFAN MEY/VG
16
MARKETING & WERBUNG
Internet World BUSINESS
3. Februar 2014
3/14
SERIE: ADWORDS OPTIMAL EINSETZEN (TEIL 2)
Adwords weitergedacht
Google zwingt seine Adwords-Werbekunden zum Glück: Mit Anzeigenerweiterungen kann man die Funktionalität der
kleinen Textanzeigen enorm erweitern – und dabei auch noch sein Ranking in der Suchmaschine verbessern
D
Wichtig: Auf der ersten Seite stehen
Damit die Vorteile der Anzeigenerweiterung überhaupt spürbar werden, müssen
Sie sicherstellen, dass Ihre Anzeigen auch
auf der ersten Seite der Suchergebnisse zu
finden sind. Dies erreichen Sie zum einen
über die Höhe Ihres Gebots, zum anderen
über den Qualitätsfaktor. Denn bei gleichem Gebot werden Anzeigen mit einem
höheren Qualitätsfaktor von Google prominenter platziert.
Stellen Sie sicher, dass Sie ein Ihrem
Wettbewerb angepasstes Gebot abgeben.
In der Adwords-Administrationsoberflä-
Adwords optimal einsetzen
Über das Gelingen einer Adwords-Anzeige
entscheiden vor allem der Text und die Anzeigenerweiterungen. Diese zweiteilige Serie führt
in die Grundlagen des Adwords-Textens ein.
Sie zeigt Optionen auf, mit denen der Text
automatisch an die Interessen des Nutzers
angepasst werden kann. Die Serie beschreibt
zudem die Änderungen, die sich durch die von
Google neu eingeführten „erweiterten Kampagnen“ (Enhanced Campaigns) und die Anzeigenerweiterungen ergeben.
■ Folge
1: Der Einstieg: Grundlagen
Ausgabe 2/2014
Foto: Fotolia / L_Lassedesign
as gibt es nicht oft: Bei
Adwords hat der Online-Vermarkter (also Google) tatsächlich
dasselbe Ziel wie der zahlende
Werbekunde (Sie): Die Anzeige
soll möglichst erfolgreich sein.
Schließlich verdient Google erst
dann Geld, wenn der Nutzer eine
Adwords-Anzeige so attraktiv findet, dass er klickt. Und je häufiger
ein solcher Klick dann dazu führt,
dass die Nutzer das finden, was sie
suchen, desto bereitwilliger klicken sie auf Adwords Links und
desto mehr Geld verdient Google.
Zu diesem Zweck hat Google die
Anzeigenerweiterungen
eingeführt, welche die Funktionalität
von Adwords-Anzeigen beträchtlich erweitern. Darunter befinden
sich solche nützlichen Dinge wie
ein Telefon-Button, der auf einem
Smartphone automatisch die in
der Anzeige hinterlegte Nummer an das
Telefon übergibt (nie war es einfacher, bei
einem Restaurant anzurufen, dessen Anzeige einem aufgefallen ist).
che klicken Sie dazu im Tab „Keywords“
auf die Schaltfläche „Spalten“. Dort wählen
Sie unter dem Punkt „Spalten anpassen“
das Attribut „Gesch. Gebot für erste Seite“
und wahlweise „Gesch. Gebot für obere
Positionen“ aus. Das System liefert Ihnen
dann die durchschnittliche Gebotshöhe,
die erforderlich ist, um auf der ersten Seite
zu erscheinen.
Den Qualitätsfaktor können Sie sich
analog auf Keyword-Ebene anzeigen lassen. Hierzu einfach das Attribut „Qual.Faktor“ hinzufügen. Der Qualitätsfaktor
gibt die durchschnittliche Gesamtqualität
des einzelnen Keywords aus dem Zusammenspiel von Suchanfrage, Anzeige und
Zielseite auf einer Skala von 1 (niedrig) bis
10 (hoch) an. Der Qualitätsfaktor sollte
stets einen hohen Wert (7 und höher)
haben. Das erreichen Sie, indem Sie Ihre
Werbetexte auf das Keyword optimieren
(siehe Teil 1 dieser Serie) und gegebenenfalls Keywords aus Ihrem Portfolio streichen, bei denen das nicht möglich ist. Erst
dann sollten Sie an den Einsatz von Anzeigenerweiterungen denken.
Mehr Infos für mehr Klicks
Durch den Einsatz von Anzeigenerweiterungen bieten Sie Ihren Kunden zusätzliche
Informationen oder Funktionalitäten und
erhöhen so die Klickrate verglichen mit
Anzeigen ohne Mehrinhalte. Zusätzliche
Elemente in Ihrer Anzeige lassen diese
darüber hinaus nicht nur aus der Masse der
Standardanzeigen herausstechen, sie vergrößern auch die Fläche: Ihre Anzeige
nimmt auf dem Display mehr Raum ein.
■ Folge
2: Tricks, Regeln und No-Gos
Ausgabe 3/2014
Alle bereits erschienenen Folgen können Sie unter
www.internetworld.de/webcode herunterladen
Webcode 1402020
Weniger im Fokus, aber nicht minder
wichtig für den Einsatz der Extensions:
Erweiterungen spielen für die Kalkulation
des Anzeigenrangs (Ad Rank) eine große
Rolle. Und der entscheidet ebenfalls über
die Positionierung der Anzeige. Konkret
bedeutet das Folgendes: Sollten zwei
Anzeigen um eine Position auf den SERPs,
also den Suchergebnisseiten, konkurrieren und für das eingegebene Keyword den
gleichen Ad Rank erzielen, so wird die Anzeige bevorzugt, die über Erweiterungen
verfügt.
Durch diese Maßnahmen zwingt Google
die Nutzer in stark umkämpften Marktumfeldern im Prinzip zur Verwendung
der Anzeigenerweiterungen, da der Qualitätsfaktor irgendwann nicht mehr verbessert werden kann und die Möglichkeit
No-Gos – was man bei Adwords-Kampagnen nicht tun sollte
Einmal einrichten – nichts mehr tun
Die Kampagne läuft, der ROI stimmt – jetzt
kann man die Füße hochlegen. Falsch! Die Konkurrenz schläft nicht und auch auf neue Marktgegebenheiten muss eingegangen
werden. Google Adwords wird immer
komplexer und kann nicht mal eben
nebenher betreut werden. Ein gutes
Beispiel hierfür ist die Einführung
neuer Anzeigenerweiterungen. Wenn
Sie diese nicht nutzen, werden die
Kosten im umkämpften Umfeld höher,
die Konversionen sinken.
Nicht messen
Ohne ein korrekt eingerichtetes Conversion Tracking nützt Ihnen die beste
Kampagne nichts, da Sie keine validen
Aussagen zum Return on Investment
(ROI) treffen können. Es fehlt die Information, welche Adwords-Kampagnen
welche Aktionen ausgelöst haben.
Richten Sie zumindest das Google
Adwords Conversion Tracking ein, bes-
ser noch: Verbinden Sie Google Analytics und
Google Adwords. Auf diese Weise können Sie
Adwords-Anzeigen und Google-Analytics-Ziele
in Verbindung bringen.
„Keywords weitgehend passend“
Standardmäßig werden die Keywords in der
Option „weitgehend passend“ (broad match)
eingetragen. Für Google bedeutet das, dass
die Anzeigenschaltungen sowohl bei
der Suche nach dem Keyword als auch
bei Varianten, Falschschreibungen,
Synonymen und semantisch verwandten Suchanfragen erfolgen. Eine sinnvolle Kontrolle der Wirksamkeit von
Keywords ist somit durch den Advertiser nicht möglich und es entstehen
unnötige Kosten.
Nutzen Sie stattdessen besser die
Keyword-Optionen „passende Wortgruppe“, „modifiziert weitgehend passend“ oder „genau passend“ und legen
Sie eine Liste mit ausschließenden Keywords an, bei denen keine Anzeigen
geschaltet werden sollen.
Adwords im Test: Google bietet ein Tool an, mit dem verschiedene Anzeigen gegeneinander laufen können
Keine A/B-Tests
Wie bereits im ersten Teil der Serie
mehrfach erwähnt, sind A/B-Tests abso-
lut notwendig. Lassen Sie verschiedene Anzeigenvariationen genauso gegeneinander laufen
wie unterschiedliche Versionen Ihrer Zielseite
oder diverse Gebotsoptionen. Achten Sie dabei
darauf, immer nur eine Änderung gleichzeitig
zu überprüfen, um Rückschlüsse auf deren konkrete Auswirkung auf die Kampagnen-Performance treffen zu können. Google selbst bietet
Ihnen mit Adwords-Kampagnentest ein Tool
zum Testen Ihrer Kampagnen an:
www.google.de/ads/innovations/ace.html
Keine getrennten Kampagnen und
Anzeigengruppen
Versuchen Sie Ihre Kampagnen und Anzeigengruppen möglichst genau zu segmentieren.
Trennen Sie hierfür als Erstes die Kampagnen
von Such- und Display-Netzwerk. Diese sind
grundverschieden und bedürfen einer gesonderten Betreuung.
Teilen Sie auch Ihre Anzeigengruppen produktspezifisch auf. Nur so können Sie eine hohe
Relevanz und dadurch einen positiven ROI
gewährleisten.
3/14
3. Februar 2014
die Position über ein höheres Gebot zu
„erkaufen“ ab einem bestimmten Punkt
nicht mehr wirtschaftlich ist.
Bei den Anzeigenerweiterungen kommt
Googles „Enhanced Campaigns“-Konzept
zum Tragen: Sie werden unterschiedlich
dargestellt, je nachdem ob der Nutzer die
Anzeige auf einem Smartphone- oder auf
einem Desktop-Bildschirm angezeigt
bekommt. Hier ein Überblick über die
verschiedenen Erweiterungen und deren
Einsatzzwecke:
Anruferweiterung
MARKETING & WERBUNG
Internet World BUSINESS
'-
ren Klicks sind dann kostenfrei.
Standorterweiterung
Wenn Sie über ein GooglePlaces-Profil verfügen
und dieses mit Adwords
verknüpft haben, stehen
Ihnen die verbesserten
Standorterweiterungen
zur Verfügung. Auf
Desktop-Computern
können Sie Ihre Adresse
und Telefonnummer in
die Anzeige integrieren,
auf Mobiltelefonen sogar
einen Link zu Wegbeschreibung
einfügen,
wenn sich der Kunde in
der Nähe Ihres Geschäfts
befindet. In Verbindung
mit der Anruferweiterung wird dem Kunden
auf dem Mobilgerät
darüber hinaus noch die Click-to-CallSchaltfläche angezeigt.
FFür Smartphones: Anzei
AnzeiMithilfe der Anruferweiterung lässt sich
mit dem App Store des Smartphoneg
generweiterungen ermögIhre Telefonnummer in Ihre AdwordsBetriebssystems. Die Erweiterung wird je
llichen dem Nutzer, auf
Anzeige integrieren. Diese Option ist vor
eeine Anzeige mit einem
nach Gerät so ausgeliefert, dass nur pasallem dann sinnvoll, wenn ein Anruf des
A
sende Apps in die Anzeige integriert werAnruf zu reagieren oder
Kunden ein gewünschtes Konversionsziel
den. Ein Android-User bekommt nur
d
das Navi zu starten. Die
ist, etwa die Reservierung in einem ResApps zu sehen, die bei Google Play verfügA
App-Erweiterung (oben)
taurant. Die Besonderheit bei dieser Erbar sind, ein Apple User dementsprechend
lleitet direkt zum Downweiterung: Auf dem Mobiltelefon wird
nur solche aus dem App Store von Apple.
lload-Portal
statt der Nummer ein Click-to-Call ButUm Apps in Ihre Anzeigen zu integrieton angezeigt, mit dem der Nutzer direkt
ren, benötigen Sie neben der App, die bei
den letzten zwölf Monaten mindestens 30 Google Play oder im Store vorhanden sein
durch einen Klick auf die Anzeige bei
Erfahrungsberichte verschiedener User muss, lediglich den Paketnamen oder die
Ihnen anrufen kann. Dabei übergibt die
mit einer zusammengefassten Wertung App-ID der App. Die Einbindung von
Anzeige die hinterlegte Telefonnummer
Verkäuferbewertungen
von mindestens 3,5 Sternen vorliegen.
an die Telefon-App des Smartphones;
Preis und App-Logo wird von Adwords
der Nutzer muss den Anruf dann nur Die Verkäuferbewertungen erlauben
automatisch vorgenommen. Ist die App
Bewertungserweiterung
noch starten.
übrigens lediglich für Tablets, nicht aber
Usern bereits in der Anzeige eine EinIhr Konto gibt Einblick in
Eine weitere Möglichkeit, Ver- für Smartphones gedacht, so wird die
verschiedene Statistiken zur
trauen beim (Neu-)Kunden zu Erweiterung auf Letzteren auch nicht
Anruferweiterung. Um genauschaffen ist die Bewertungs- angezeigt.
ere Conversion-Daten zu erhalDie App-Erweiterung ist mit keinen
erweiterung. Hiermit können
ten, können Sie hier auf eine
Sie ein Zitat in Ihre Anzeige ein- weiteren Kosten verbunden. Sie zahlen für
kostenlose Weiterleitungsnumfügen oder Bezug auf die Be- den Klick auf die App den gleichen CPC
mer von Google zurückgreifen.
wertung einer dritten Quelle wie für Ihre Anzeige.
Dadurch bringen Sie in Erfahnehmen. Zum aktuellen ZeitWeitere Erweiterungen
rung, wie oft auf Ihre Click-topunkt werden die BewertungsCall-Anzeigen geklickt wurde,
erweiterungen lediglich in Eng- Zusätzlich zu den genannten Erweiterunoder auch welche Anrufe zu
lisch unterstützt.
gen testet Google stets noch andere MögConversions (etwa einem TeleEs müssen einige Vorgaben lichkeiten, um die Adwords-Anzeigen zu
fonat von mindestens einer Mifür die Verwendung dieser Er- ergänzen. Einige dieser Extensions schafnute) geführt haben.
weiterung eingehalten werden. fen es nicht über eine Beta-Phase hinaus,
Damit die Erweiterung Sinn
So sollen die Bewertungen nicht andere klingen schon jetzt vielverspreergibt, sollten Sie sie allerdings –
älter als zwölf Monate und bei chend. So bietet Google unter anderem die
sofern Sie keine 24-Stunden- Direkter Weg: Mit der Sitelinks-Erweiterung lässt sich der Anzeigender zitierten Quelle im Internet Möglichkeit, die Website-Suche in die
Hotline anbieten – nur dann Text um Links erweitern, die ihrerseits 25 Zeichen Text zur Beschreieinsehbar sein. Darüber hinaus Adwords-Anzeige zu integrieren und den
ausspielen, wenn Sie tatsächlich bung haben. Achtung: Jeder Link muss auf eine andere Seite Ihres
gelten die üblichen Zitatregeln Nutzer so zielgerichtet auf das von ihm
auch erreichbar sind.
und einige Ausschlüsse: Es dür- gewünschte Produkt hinzuweisen.
Shops verweisen. Maximal vier Links pro Anzeige sind erlaubt
fen etwa keine eigenen PresseAndere Erweiterungen ermöglichen das
Sitelinks
Einbinden von Bildern oder Dropdownschätzung, ob das Unternehmen, das die mitteilungen zitiert werden.
Klicks auf die Bewertung sind für Sie Menüs in die Anzeigen. Welche NeuerunDie Sitelinks-Erweiterung gehört zu den Anzeige schaltet, von anderen Kunden gut
bekanntesten Adwords-Extensions. Mit bewertet wurde. Die Daten für die Bewer- kostenlos. Lediglich der Klick auf Ihre An- gen Google wann auf den Markt bringt,
wird nicht bekannt gegeben. Deshalb sollihr lassen sich zusätzlich zur eigentlichen tungen bezieht Google sowohl aus Google zeige wird Ihnen berechnet.
ten Adwords-Kunden regelmäßig auf die
Anzeigen-Landing-Page noch bis zu sechs Shopping als auch von einer Vielzahl unApp-Erweiterungen
Informationsseiten von Google schauen,
weitere relevante Unterseiten mit bis zu 25 abhängiger Bewertungsportale.
Damit die Verkäuferbewertungen in Dieser Erweiterungstyp ermöglicht die um hier auf dem Laufenden zu bleiben. ■
Zeichen langen Bezeichnungen verlinken.
Zu beachten ist hierbei, dass die verschie- Ihren Anzeigen erscheinen, müssen aus Verlinkung einer normalen Textanzeige
MANFRED STREIT
denen Sitelinks zu individuellen
Zielseiten zeigen müssen – ein
Neues Design für die Konsole
Blocken der Anzeigenfläche für
nur eine Zielseite ist somit nicht
Google bereitet ein neues Layout für die Admimöglich.
nistrationsoberfläche von Adwords vor. Derzeit
Für die einzelnen Sitelinks könlaufen letzte Tests, danach ist mit einem Rollout
nen Sie wiederum kurze Bein Wellen zu rechnen. Welche Anwender wann
schreibungstexte anlegen – im
mit der neuen Optik konfrontiert werden, steht
Fall einer Ausspielung dieser Annoch nicht fest. Vermutlich werden deutsche
zeigenform werden aber maximal
Adwords-Anwender im Frühjahr auf das Layout
vier Sitelinks in der Anzeige darim reduzierten Monochrom-Look umgestellt.
gestellt. Wenn keine BeschreiUnternommen werden muss dazu nichts: Nach
bung hinterlegt ist, verwendet
dem Login erscheint die neue Optik.
Adwords automatisch Daten aus
An den Funktionalitäten ändert sich wenig,
Ihrem Konto, um den Text zu
auch wenn einige Buttons anders aussehen und
ergänzen.
sich ihre Position verändert. Google folgt mit der
Der Klick auf einen Sitelink
Adwords-Konsole dem Designkonzept, das
wird mit dem gleichen CPC-Preis
bereits auf Mobilgeräten und anderen Googlewie für einen Klick auf die
Produkten umgesetzt wurde. Hier wie dort fin„Hauptanzeige“ berechnet. Pro
det sich zum Beispiel oben rechts in der Ecke ein
Impression können Ihnen aber
stilisiertes Zahnrad, mit dem sich mit einem
maximal zwei Klicks in RechKlick das Optionen-Menü aufrufen lässt.
In den USA bereits aufgetaucht: Die neue Adwords-Administrationskonsole im Monochrom-Look
nung gestellt werden. Alle weite-
1(:+267
0$;,0$/()/(;,%,/,7g781'3(5)250$1&()¤
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XQGLQIR
20
MARKETING & WERBUNG
Internet World BUSINESS
3. Februar 2014
3/14
BLOG MARKETING
Vom Tagebuch zum Profitcenter
Blogs wurden lange als Online-Tagebücher einzelner Nerds belächelt. Inzwischen zählen die Plattformen zu den
wichtigsten Multiplikatoren im Netz. Für Werbungtreibende ergeben sich zahlreiche Präsenzmöglichkeiten
S
pätestens seit dem Deutschlandstart
der Huffington Post haben auch die
letzten Zweifler erkannt: Es gibt eine ernst
zu nehmende Blogosphäre hierzulande.
Und: Nicht jeder Blogger heißt Sascha Lobo oder Stefan Niggemeier. Auch wenn die
Gratisblogger, die seit Oktober 2013 kostenlos Content für das Portal liefern, für
viele Negativschlagzeilen sorgten, hat die
Branche erkannt: Blogs sind keine Online-Portale für einsame Tagebuchschreiber mehr. Heute gibt es
Blogs in Form von Communitys
wie Blogster.com, MicrobloggingPortalen wie Twitter oder OnlineMagazinen wie Techcrunch.
In den USA sind Blogs längst Bestandteil im Social Media Marketing.
Auch hierzulande erkennen Unternehmen zunehmend das Potenzial der Plattformen: Das belegt eine Studie des Bundesverbands des Deutschen Versandhandels (BVH). 45 Prozent der befragten 220
Handelsunternehmen betreiben demnach
einen eigenen Blog (s. Chart).
Wenn Marken zu Bloggern werden
In Deutschland haben zudem auch Markenartikler wie zum Beispiel Daimler oder
Ritter Sport einen Corporate Blog in ihren
Werbe-Mix integriert. Das unternehmenseigene Portal ermöglicht es, Content
Raus aus der Diary-Ecke:
Blogs wurden im
Web längst professionalisiert
Fot
o: F
oto
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Fisc
her
ger
DACH
bei Selligent.
Der
SoftwareAnbieter betreibt selbst
einen Blog mit Artikeln wie
„Kanalübergreifendes
Marketing“. Für Handcock eignen sich Corporate Blogs zudem, um sich als Unternehmen von der persönlichen Seite zu
präsentieren. Solch einen authentischen
Eindruck will auch Daimler vermitteln.
Der Autobauer ging 2007 mit einem der
Autobauer Daimler gewährt Nutzern auf seinem Blog Einblicke in Alltags- und Lebenswelten
der Mitarbeiter. Ritter Sport setzt auf Interaktion, etwa durch einen Schokoladen-Konfigurator
auch abseits der Firmen-Website zu veröffentlichen. Klassische Produktwerbung
hat hier nichts zu suchen, stattdessen sollen Meinungsbeiträge und redaktionelle
Artikel den Kundendialog stärken, so
Alexander Handcock, Marketing Mana-
ersten Corporate Blogs online. Das Portal
betreiben Mitarbeiter, die Kunden Einblicke in ihre Arbeitswelt geben. Ritter Sport
will mit seinem Blog das Kommunikationsportfolio aus klassischer TV-Werbung,
Plakatwerbung und einer Markenpräsenz
Handelsunternehmen im Social Web
im
Kino
abrunden. „Der Blog dient
uns in erster Linie als
Dialogkanal, um direkt mit
dem Verbraucher in Kontakt zu
treten“, sagt Meike Heitker, Produktmanagerin bei Ritter Sport. Auch in der
Krisenkommunikation sei ein solches
Portal ein wichtiges Tool.
Auf gute Partnerschaft
Unternehmen, die Blogs als Werbeinstrument nutzen wollen, können auch mit
externen Blogs kooperieren. Diese fungieren als Publisher und stellen den Firmen
ihre Portale als Werbefläche zur Verfügung. Dafür interessieren sich einer Umfrage des Vermarkters Rankseller zufolge
fast 92 Prozent der 2.344 befragten Blogger. Zwei Drittel geben an, werbliche Anfragen von Marken zu bekommen.
Das größte Lockmittel für Advertiser ist
die starke Multiplikatorenrolle und der
Branding-Effekt des Bloggers. „Blogger
genießen in ihrer Community hohe Anerkennung und sind aufgrund ihrer guten
Vernetzung gefragte Partner bei der Platzierung von Werbung“, sagt Simon Staib,
Mitgründer des Blog-Vermarkters Stilanzeigen. Die meisten Blogs sind auf Nischenthemen spezialisiert, ein weiterer
Werbevorteil. „Eine starke Themenspezi-
Blogger und Werbekooperationen
fität ermöglicht es, eine genau definierte
Zielgruppe mit wenig Streuverlust einzugrenzen“, so Staib. Für Jascha Chong
Luna, Geschäftsführer bei
Eyeglass24, wirkt BlogWerbung nachhaltig
und kann „langfristig
zur Steigerung der
Unternehmensreputation und Produktbekanntheit, der Besucherzahlen und damit
auch zur Erhöhung des
Umsatzes“ führen. Beim Webshop für Brillengläser bloggt man
selbst zu Themen wie „Augen-Makeup für Brillenträgerinnen“. Daneben
profitieren Marken auch in SEO-Hinsicht von Blogs: Hochwertige Link-Partnerschaften und Beiträge, die auf die Produkte und die Zielgruppe zugeschnitten
sind, erhöhen die Suchmaschinenrelevanz.
Für Selligent-Manager Alexander Handcock spielt die Kosteneffizienz eine wichtige Rolle. „Im Vergleich zu den üblichen
Marketingmaßnahmen liegen die Kosten
pro Lead deutlich niedriger.“ Zwar sei die
Reichweite oft nicht sehr hoch, dafür aber
das Engagement und die Bindung der
User. „Blog Marketing eröffnet über Qualität und Relevanz einen alternativen und
sehr direkten Zugang zum Konsumenten“,
so Handcocks Resümee.
Je nach Strategie und Zielgruppe des
Advertisers eignen sich für Blogs Formen
wie Banner, Videos oder Affiliate Links.
Michael Firnkes, Betreiber mehrerer Blogs –
unter anderem Meinstartup.com – empfiehlt „indirekte Werbung“ in Form des
klassischen Native Advertising. „Je nichtwerblicher die Inhalte gestaltet sind, umso
zielführender sind sie in der Regel“, erklärt
Firnkes. Zu solchen versteckten Anzeigenformaten zählen Advertorials, gekennzeichnete Blog-Beiträge oder Sponsoring.
Vermarktergeschäfte
Auch Stilanzeigen setzt auf die Platzierung
von dezenten Anzeigen. Werbekunden
will der Blog-Vermarkter mit der Reichweite seiner Portale überzeugen. Dafür
fasst Stilanzeigen themengleiche Blogs zu
Netzwerken zusammen. Im Bereich „Es-
Mit Blogs Geld verdienen
93 %
63,5 %
Nein
50 %
49 %
45 %
8,6 %
Nein
45 %
34 %
26 %
33,2 %
Ja
66,8 %
Facebook
Youtube
Twitter
Blogs
Google+
Xing
91,4 %
Sonstige
Befragung unter 220 Entscheidern aus dem E-Commerce: Welche speziellen Social-Media-basierten Anwendungen betreiben Sie?
© INTERNET WORLD Business 3/14
Ja
Quelle: BVH, Boniversum; Stand: 2013; n: über 220
Mehrfachnennungen möglich
Interessieren sich Marken und Unternehmen werblich für deinen Blog?
© INTERNET WORLD Business 3/14
Interessierst du dich als Blogger für
Kooperationen mit Unternehmen?
Quelle: Rankseller; Stand: 2013; n: 2.344
0–
300 €
12,6 %
10,9 %
13,0 %
301–
500 €
501 –
1.000 €
> 1.000 €
In welcher Größenordnung liegt dein monatlicher Verdienst mit Bloggen?
Quelle: Rankseller; Stand: 2013; n: 2.344
© INTERNET WORLD Business 3/14
3/14
MARKETING & WERBUNG
3. Februar 2014
sen“ etwa sind Seiten wie Kochfreunde.com
oder Honigkuchenpferd.com zu finden.
Das Feld „Tech“ vertreten Cloudlog.de
oder Appexam.com. Der Anbieter garantiert jedem Kunden eine exklusive Platzierung: Die Anzeige, die aus einem Bild und
einem kleinen Text besteht, ist immer die
einzige Banner-Werbefläche auf dem
Blog. Für Transparenz und Qualität wird
„jede Anmeldung eines Blogs bei uns händisch geprüft“, versichert Mitgründer
Staib. Zu den Kunden zählen der Sportartikelhersteller Converse, das Magazin „Chip“
oder der Messerhersteller Victorinox. Nach
eigenen Angaben erzielt das Werbenetzwerk
im Monat über 17 Millionen Page Impressions. Bei Stilanzeigen-Blogs sei in der
Regel eine drei- bis fünffach höhere Konversionsrate im Vergleich zu Werbung auf
regulären Websites zu messen.
Auch Rankseller vermarktet Blogs. Advertiser stellen auf dem Marktplatz des
Portals eine Kampagne ein, auf die sich
Internet World BUSINESS
21
Blogger bewerben können. Werbung erscheint in Form von Postings, mit Bildern
und maximal drei Links. Das Unternehmen verfügt über eine Reichweite von
über 45 Millionen Visits im Monat, im
Portfolio sind mehr als 10.000 Blogs.
Bündelung von Reichweiten
Blogs generieren im Vergleich zu großen
Medienhäusern deutlich weniger Seitenaufrufe. Daher werden im Blog Marketing
meist monatliche oder Pauschalpreise ausgehandelt. Stilanzeigen folgt hier einem
anderen Prinzip. Durch die Bündelung der
Blogs erhöht sich die Reichweite, sodass
Kunden Banner-Anzeigen auf Basis von
Tausend-Kontakt-Preisen buchen. Advertorials werden nach Reichweite der Blogs
gestaffelt angeboten. „Für einen Blog mit
großer Reichweite zahlt ein Kunde ähnlich
viel wie für zwei kleinere Blogs mit der
Hälfte der Leser“, so Staib. Konkurrent
Rankseller rechnet Performance-orien-
Gut versteckt: Das Magazin „Chip“ und der Kochkursanbieter Kochschule.de werben mit dezenten Anzeigen auf den thematisch passenden Blogs Cloudlog.de und Honigkuchenpferd.com
Advertiser auf Rankseller buchen Kampagnen
ihrem individuellen Budget entsprechend
Blogger bestimmen die Preise für einen
Werbeplatz auf ihrem Portal selbst
tiert ab. Die Blogger bestimmen ihre Preise
selbst. Rankseller bekommt nur Geld,
wenn der Blogger einen Auftrag erfolgreich abschließt. Vom Erlös des Bloggers
behält das Unternehmen 30 Prozent als
Provisionsanteil ein.
Mit einer Vermarktung können Blogger
ihre Portale finanzieren und vom Content
als zusätzlichen Input profitieren. BeraterFirnkes beispielsweise verdiente seinen
Lebensunterhalt lange rein mit den Werbeeinnahmen seiner Blogs. Für Blogger
mit Fokus auf einem Nischenthema lohne
es sich bereits ab 20.000 Visits pro Monat
darüber nachzudenken, mit Vermarktern
zusammenzuarbeiten, regt Firnkes an.
Wenn Werbung transparent sei und die
Qualität stimme, haben auch die wenigsten Leser ein Problem damit. Firnkes beklagt aber, „dass sich eine zunehmende
Anzahl von Bloggern auf dem Graumarkt
refinanziert, was schnelle Gewinne verspricht“. Vor allem Neueinsteiger verwei-
sen gerne mal mit irreführenden und unlogische Backlinks auf wenig relevante Zusatzinhalte. „Das widerspricht der ursprünglichen Blogger-Ethik sehr deutlich“,
betont Firnkes. Rankseller-Geschäftsführer Coskun Tuna hat andere Erfahrungen
gemacht. „Auf unserem Marktplatz werden 30 bis 35 Prozent der Buchungsanfragen von den Bloggern nicht angenommen.
Sie können sehr wohl entscheiden, was zu
ihrem Blog passt oder nicht.“
Der Werbungtreibende sollte dem Blogger die Freiheit geben, den Werbetext
selbst zu gestalten. Denn „Leser merken
sofort, ob ein Blogger wirklich von einer
Sache überzeugt ist oder nur eine Pressemitteilung kopiert“, sagt Staib. Für ihn
funktioniert Blog-Werbung nur, wenn der
Leser weiß, dass der Blogger das Produkt
wirklich selbst kaufen und empfehlen
würde. „Dadurch wird Werbung zu einer
Information mit Mehrwert für den Leser
und auch als solche wahrgenommen.“ sg ■
Die Konferenz für Trends im Online Marketing
Düsseldorf,
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E-COMMERCE
Internet World BUSINESS
Mäßiges Umsatzplus
SWISS E-COMMERCE AWARD
Aufruf zur Teilnahme
Zum inzwischen dritten Mal sucht die
Schweizer E-Commerce-Beratung Carpathia Consulting im Rahmen des „Swiss
E-Commerce Award 2014“ die besten
Online Shops der Schweiz. Teilnehmen
5500 registrierte
G
Gäste nahmen 2013 an
m
der feierlichen Preisvverleihung
te
teil
dürfen Web-Händler, die in der Schweiz
über einen Webshop oder mobilen Shop
verkaufen. Prämiert werden die Shops in
zehn Kategorien, darunter B2B-OnlineShops, B2C-Online-Shops und in Mobile &
Couch Commerce, Social Commerce, Multichannel & Logistics sowie Newcomer.
Die Preisverleihung findet am Mittwoch,
den 7. Mai 2014, in der Messe Zürich statt –
im Anschluss an den neuen E-Commerceund Multichannel-Event Swiss E-Commerce
Connect. dz
GETGOODS
Conrad baut Sortiment aus
Conrad will nach der Übernahme des insolventen Elektronikhändlers Getgoods die
Sortimente der beiden Webshops Getgoods.de und Hoh.de um Haushaltswaren
sowie Garten- und Baumarktartikel erweitern. Platzierungen auf Marktplätzen wie
Amazon oder eBay sollen mehr Reichweite
bringen. Das stationäre Geschäft indes
wird reduziert: Die beiden Standorte in
Frankfurt (Oder) fallen dem Rotstift zum
Opfer. dz
Anzeige
3/14
Städte seltener Einkaufsziel
CYBERPORT
Die Online-Offensive von Media Markt
und Saturn verhagelt dem Konkurrenten
Cyberport die Jahresbilanz. Der Umsatz
des Multichannel-Elektronikhändlers
wuchs im Jahr 2013 gegenüber dem Vorjahr um lediglich zwei Prozent – von 538
auf 548 Millionen Euro. Das ist das geringste Wachstum seit Unternehmensgründung. Zum Vergleich: Im Vorjahr lag das
Umsatzwachstum noch bei 48 Prozent –
2012 flossen ganze 175 Millionen Euro
mehr in Cyberports Kassen als 2011.
Schon im Herbst stellte Cyberport-Gründer Olaf Siegel fest: „Man spürt, dass
Media-Saturn wirklich Gas gibt. Das Unternehmen hat aufgrund seiner Größe die
besten Einkaufskonditionen und bringt
diese nun auch wirklich auf die Straße.
Dadurch hat sich der Druck noch einmal
deutlich erhöht.“ dz
3. Februar 2014
Eine aktuelle Studie zeigt: Verbraucher fahren immer weniger in die Innenstadt
S
chlechte Nachrichten für den
stationären Handel: Einer aktuellen Studie des Instituts für
Handelsforschung (IFH) in Köln
zufolge fährt mehr als jeder dritte
Verbraucher seltener ins Stadtzentrum als früher. Die benötigten
Produkte werden stattdessen verstärkt im Web bestellt. Bei der Befragung von rund 1.000 Konsumenten zeigte sich auch: Es sind vor
allem die Frauen, die auf den Stadtbummel verzichten und stattdessen
zu Maus oder Tablet greifen. Bei
ihnen liegt der Anteil derjenigen,
die ihre Stadtfahrten reduzierten,
bei 40,5 Prozent. Auch stationäre
Händler in den Randgebieten lei- Innenstädte müssen sich mit innovativen Konzepten gegen das Web wehren
den besonders unter dem Aufschwung im E-Commerce: Mehr als jeder gungen beflügeln den Online-Absatz land (HDE) die Entwicklung im Handel
vierte Konsument gab an, aufgrund des enorm, beobachtet Christoph Jung, Head mit Sorge. Zwar seien die Top-Standorte
bequemen Online-Kanals weniger in Mö- of Sales DACH bei Ogone.
in Deutschland nach wie vor sehr attrakbelhäusern, Baumärkten oder sonstigen
Allerdings gräbt der Online-Handel laut tiv und das bleibe auch 2014 so, argumenFachmärkten zu kaufen.
der IFH-Umfrage nicht nur Frequenz auf tiert HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan
der Fläche ab, sondern kann stationären Genth. Doch das anhaltende Wachstum
Weihnachtseinkauf erfolgt im Web
Händlern auch zu Zusatzumsätzen verhel- im Bereich E-Commerce erhöhe den InBesonders stark zeigte sich der Trend, die fen, die ohne Online-Kanal nicht getätigt novationsdruck auf den innerstädtischen
Innenstadt zu meiden, im diesjährigen würden. So gaben immerhin 22,8 Prozent Handel.
Weihnachtsgeschäft. Trotz des sehr mil- der Befragten an, ihre Fahrten in die
Was bisher funktionierte, ist überholt
den Wetters in der Vorweihnachtszeit zo- Stadt hätten sich nicht verringert, obwohl
gen die Konsumenten den Online-Einkauf sie online einkaufen. In Randgebieten Bewährte Konzepte im stationären Handel
einem gemütlichen Zug durch die Ge- liegt der Anteil bei 24,6 Prozent. Diese müssen neu gedacht werden, so Genth.
schäfte der Innenstadt vor. Der E-Pay- Kunden nutzen das Internet unter ande- Weil der Web-Handel bislang insbesondere
ment-Dienstleister Ogone verzeichnete rem als Showroom für den stationären mit innenstadttypischen Produkten erim Dezember 2013 37 Prozent mehr Handel. Denn wie eine ältere IFH-Unter- folgreich sei, seien in den Stadtzentren
Online-Transaktionen als im Vorjahres- suchung zeigte, wird nahezu die Hälfte neue Ideen gefragt. Alles in allem befindet
monat. Vor allem die stark wachsende des stationären Umsatzes durch Online- sich der Einzelhandel aus HDE-Sicht „im
Tablet- und Smartphone-Dichte sowie Recherchen vorbereitet. Dennoch beob- größten Strukturwandel seit Einführung
■
verbesserte Liefer- und Rücksendebedin- achtet auch der Handelsverband Deutsch- der Selbstbedienung“. dz
Aussehen wie ein TV-Star
Pradux.com denkt Product Placement einen Schritt weiter
P
radux heißt ein neues E-Commerce- Shops belohnt: Interagiert jemand mit
Start-up, das sich vom Kuchen des acht einer vorgeschlagenen Sache, erhält der
Milliarden US-Dollar schweren Markts Nutzer Reaktionspunkte, die sich gegen
für Product Placement im US-Fernsehen Belohnungen bei Partner-Brands und
ein Stück abschneiden und dabei beweisen Händlern einlösen lassen. Kauft jemand
will, dass Social Commerce doch funktio- gar das vorgeschlagene Stück, werden die
nieren kann.
Provisionen zwischen Pradux und dem
■
Das Unternehmen baut mithilfe von Nutzer geteilt. dz
Kostümbildnern, Stylisten und der
Social Crowd eine Datenbank auf, in
der Kleider und Gegenstände zu finden sind, die zuvor von TV-Stars und
-Sternchen in Filmen und Serien getragen wurden. Derzeit finden sich
rund 20.000 Produkte in der Datenbank, die sich nach Serie oder Kategorie durchforsten lässt. Per Mausklick können die Sachen dann bei
Partner-Shops wie Intermix, Barneys,
Bergdorf Goodman, Neiman Marcus, Net-A-Porter, Mr Porter, Nordstrom, Shopbop, Dagny + Barstow,
Madison und Alene Too sowie direkt
bei Marken wie Theory und Alice &
Olivia geordert werden.
Die Crowd wird für ihre Mithilfe Klamotten aus der Serie „Gossip Girl“ können ab
beim Auffinden von Artikeln in den sofort bei Pradux.com bestellt werden
Amazon klüngelt
mit Brands
V
endor Flex heißt der Versuch von
Amazon, sich in die Logistikzentren
von Herstellern einzunisten, um OnlineBestellungen direkt von dort zu versenden.
Im Oktober vergangenen Jahres wurde
eine erste Kooperation mit Procter &
Gamble publik, die Insiderberichten zufolge in wenigstens sieben P&G-Distributionszentren greift, darunter auch in Japan
und Deutschland, . Jetzt soll das Konzept
offenbar ausgeweitet werden. Denn in seinen aktuellen Stellenausschreibungen
sucht der E-Commerce-Riese je einen
Teamleiter Logistik für seine beiden externen Vendor-Flex-Standorte in Eisfeld und
Emleben. Zum Aufgabengebiet zählen die
Personaleinteilung und die Motivation
von bis zu fünf externen Mitarbeitern, die
Steuerung der operativen Prozesse und
Workflows sowie die Absicherung der Erreichung der wichtigsten Lagerkennzahlen.
Mit Vendor Flex sichert sich Amazon Preisvorteile gegenüber Konkurrenten, da sich
die Hersteller die Transportkosten in die
Logistikzentren von Amazon sparen und
Amazon weniger Logistikfläche in
■
Eigenregie betreiben muss. dz
Foto: Fotolia / Anshar73
22
E-COMMERCE
E
23
E-PAYMENT
RISIKOMANAGEMENT
DEBITORENMANAGEMENT
Mytaxi bietet
Web-Händlern
deutschlandweit
Same Day Delivery
Foto: Fotolia / Tournee
Alternative zu Tiramizoo
Für Media Markt und Saturn liefern künftig Taxifahrer Pakete aus
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01 17
den. Gegenüber dem Konkurrenten Tiramizoo hat Mytaxi ein Ass im Ärmel: Das
Netzwerk an Fahrern ist nicht nur auf 18
deutsche Großstädte beschränkt, sondern
kann deutschlandweit genutzt werden. In
Österreich soll „Mytaxi Delivery“ im
Laufe dieses Jahres starten.
Die Taxifahrer lassen für diesen Service
das Taxameter laufen und werden vom
Händler bezahlt. Ein in der Fahrer-App erscheinendes Symbol informiert über eine
anstehende Abholung, die so schnell wie
möglich ausgeführt werden soll. Händler
können selbst entscheiden, welchen Preis
sie für die Expresslogistik berechnen. dz ■
Schlaue Umkleide
25
.-
4
Tr
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fe
n
n
ie Elektronikketten Media Markt und
Saturn bieten ihren Webshop-Kunden ab Februar in ganz Deutschland die
Lieferung der bestellten Ware innerhalb
von einer Stunde an. Logistikpartner ist
das Start-up Intelligent Apps, das die Taxiruf-App Mytaxi betreibt.
Seit August 2013 testeten die Gründer
zusammen mit zwei Media-Markt-Filialen in Hamburg, wie zuverlässig und
schnell sich Online-Bestellungen von Taxifahrern ausliefern lassen – mit Erfolg.
Jetzt soll der Dienst „Mytaxi Delivery“
deutschlandweit angeboten werden, mit
Media Markt und Saturn als ersten Kun-
In
te
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D
Kohl’s verleiht Umkleidekabinen digitalen Mehrwert
D
ie US-Warenhauskette Kohl’s will das
Einkaufserlebnis in ihren Umkleidekabinen verbessern und startet dafür
einen Test mit Microsoft und der Unternehmensberatung Accenture.
Wenn ein Kunde eine Umkleidekabine
betritt, erkennt diese über RFID-Chips die
Kleider, die dieser anprobieren will, und
zeigt auf einem flachen Touchscreen in der
Kabine die passende Artikelbeschreibung
sowie verfügbare Farben und Größen an.
Darüber hinaus erhält der Kunde Vorschläge, was zu den gewählten Kleidungsstücken sonst noch passen würde. Außerdem können sich die Kunden über ein
Eingabefeld das gewünschte
Teil von den Verkäufern auch
in einer anderen Größe oder
Farbe bringen lassen.
Händlern liefert die intelligente Umkleidekabine wertvolle Daten zur Sortimentsanalyse. Auf diese Weise lässt sich
beispielsweise auswerten, welche Produkte besonders häufig
probiert werden. Im Zuge einer
optimierten Multichannel-Strategie fehlt
jetzt nur noch die Möglichkeit, sich die
passenden Produkte per Mausklick nach
■
Hause liefern zu lassen. dz
Sheego zieht um
PASSENDE E-PAYMENT
LÖSUNGEN FÜR ALLE, DIE
HOCH HINAUS WOLLEN
Große Touchscreens
bieten Zusatzinformationen zu Produkten
ExperCash bietet umfassendes ePayment, komplettes Risikomanagement und integriertes Debitorenmanagement für
Internethändler: 100 % Financial Supply Chain Management
aus einer Hand.
Mehr Bezahlarten = mehr Umsatz: Bieten Sie Ihren Kunden viele
unterschiedliche Zahlungsmöglichkeiten an: Kreditkarten, Lastschrift, giropay, sofortüberweisung.de oder Rechnung. Das erhöht
die Wahrscheinlichkeit, dass die Wunsch-Zahlungsart Ihrer Kunden
dabei ist. Und mit dem Risikomanagement von ExperCash beugen
Sie auch noch eventuellen Zahlungsausfällen effektiv vor.
Die „eShop Enterprise Edition“ von Oxid soll den Multichannel fördern
D
er Übergrößenversender Sheego steigt
von Intershop auf die E-CommercePlattform „Oxid eShop Enterprise Edition“
um. Mit der Oxid-Plattform will die
Schwab-Tochter ihr Multichannel-Angebot optimieren, einen kanalübergreifenden
Markenauftritt schaffen
und den Grundstein
für die internationale
Expansion legen. Für
den neuen Online-Auftritt, der im Laufe des
Jahres live gehen soll,
zeichnet die E-Commerce-Agentur Shopmacher verantwortlich.
Sheego.de bekommt
eine neue Shop-Software
Bei 2.000 bis 3.000 Bestellungen täglich
suchte das Management nach einer Plattform mit hoher Reaktionsgeschwindigkeit
und optimaler Performance. Doch auch die
einfache Integration unterschiedlicher Vertriebskanäle überzeugte das Management.
Die
Oxid-Plattform
verbindet künftig alle
Kanäle nahtlos. So können Kunden ein Produkt im mobilen Shop
in den Warenkorb legen
und den Einkauf später
im Online Shop weiterführen.
Responsive
Design soll die optimale Darstellung auf
jedem Endgerät gewähr■
leisten. dz
ExperCash passt sich nicht nur an die jeweiligen Bedürfnisse
Ihres Shops an, sondern wächst auch mit Ihnen: Mit den maßgeschneiderten Komplettlösungen von ExperCash haben Sie
nur einen Partner, der Ihr ePayment von A-Z für Sie übernimmt.
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24
E-COMMERCE
Internet World BUSINESS
3. Februar 2014
3/14
STUDIE: ERFOLGSFAKTOREN IM E-COMMERCE
Zooplus stürzt Amazon
A
Kleiner Trost: Unter den Generalisten mit
Vollsortiment bleibt Amazon der Branchenprimus. 67 Prozent der AmazonKunden wollen auch zukünftig wieder bei
dem Online-Warenhaus einkaufen, 53
Prozent der Kunden würden den Shop
auch weiterempfehlen. Beim Konkurrenten Otto wollen nur 43,7 Prozent der Kunden wieder einkaufen; gut ein Drittel wäre
zur Weiterempfehlung bereit.
mazons Image leidet offenbar nachhaltiger unter den Negativschlagzeilen der
vergangenen Monate, als der Konzern öffentlich wahrhaben will. Nach dem Verlust
der Spitzenposition im OC&C-Ranking
der beliebtesten Händler Deutschlands und
dem Absturz vom Siegertreppchen der vertrauenswürdigsten Marken, die die Berliner Markenberatung Sasserath Munzinger
Plus erhob, reichte es aktuell auch in der
Studie „Erfolgsfaktoren im E-Commerce –
Deutschlands Top Online-Shops“ von ECC
Köln und Hermes nicht mehr für den Spitzenplatz aus dem Vorjahr: Lieblings-Shop
der Deutschen ist demnach mit 76,8 von
100 möglichen Punkten Zooplus. Amazon
liegt, zusammen mit dem Musikhändler
Thomann, mit 76,6 Punkten knapp geschlagen auf dem zweiten Platz.
Amazon punktet beim Bestellprozess
Auch bei den Kundenzahlen ist Amazon
unangefochtener Spitzenreiter: 95,4 Prozent der deutschen Webshopper haben
schon einmal bei Amazon bestellt. Der seit
1949 um die Gunst der Kunden werbende
Traditionsversender Otto kommt hier nur
auf Werte von 58,8 Prozent – und das,
Erfolgskriterien beim Webshop-Design
Ausführliche und informative
Produktbeschreibungen
Absolut wichtig
Wiederkauf- und Weiterempfehlungsabsicht
50,4 %
Übersichtliche Startseite
Verständliche und sichtbare
Infos über Bezahlmöglichkeiten
Informationen über Versandbedingungen/-kosten
Ansprechende
Produktpräsentation
Ansprechende Produktkategorie-/Themenseiten
Professionelle Gestaltung
der Website
Produktempfehlungen und
-bewertungen anderer Kunden
Integration von Social-MediaElementen
35,7 %
39,6 %
9,3
43,1 %
12,0 %
20,0 %
Otto
30,7 %
42,7 %
20,1 %
Lidl
30,0 %
42,4 %
21,1 %
HSE24
17,7 %
15,8 %
6,3
31,8 %
32,7 %
17,6 %
36,9 %
28,8 %
Teilweise wichtig
35,0 %
43,7 %
35,0 %
39,0 %
29,0 %
38,4 %
26,3 %
33,3 %
Galeria
Kaufhof
20,2 %
40,9 %
53,0 %
45,0 %
Tchibo
40,9 %
50,1 %
67,0 %
Amazon
32,7 %
23,8 %
Sehr wichtig
obwohl nur 3,1 Prozent der deutschen Webshopper nicht wissen,
dass Otto einen Webshop betreibt.
Traurig sind die Zahlen auch für
die deutschen Traditionskaufhausketten Galeria Kaufhof und
Karstadt. Auch sie schaffen es Amazon kann auch in der ECC-Studie „Deutschlands Top
nicht, die gewohnte Frequenz aus Online-Shops“ seine Spitzenposition nicht behaupten
der Fläche in den Webshop zu
Webshop-Kunden gar nicht so wichtig:
transferieren.
Ein detaillierter Blick in die Leistungs- Bei der Abfrage der Erfolgskriterien beim
werte der Generalisten-Webshops zeigt: Webshop-Design landete eine anspreAmazon überzeugt seine Kunden vor allem chende Produktpräsentation nur auf Rang
durch einen intuitiven und schnellen Be- fünf. Ausführliche und informative Prostellprozess und die pünktliche Lieferung. duktbeschreibungen, eine übersichtliche
In Sachen Produktpräsentation wird der Startseite und verständliche und sichtbare
Platzhirsch jedoch von Otto, Klingel, Ga- Informationen über Bezahlmöglichkeiten
leria Kaufhof und Getgoods deutlich über- sind den deutschen Web-Kunden der Stu■
troffen. Diese allerdings ist den meisten die zufolge wichtiger. dz
6,5
23,8 %
26,3 %
20,2 %
26,3 %
19,2 %
Getgoods.de
10,8
Real
Wiederkaufabsicht
Weiterempfehlungsbereitschaft
44,9 %
Eher unwichtig
Absolut unwichtig
Bei Amazon wollen mehr als zwei von drei Kunden auch in Zukunft wieder einkaufen. Jeder zweite Kunde
würde den E-Commerce-Riesen weiterempfehlen
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Basis: n = je 90 – 105 Web-Kunden pro Shop; Quelle: ECC-Handel; Stand: Januar 2014
Social-Media-Elemente sind aus Kundensicht für einen guten Webshop eher unwichtig. Hier zählen ausführliche Produktinformationen und eine übersichtliche Startseite mehr
© INTERNET WORLD Business 3/14
Basis: n = 10.248 Web-Nutzer ab 14 Jahren; Quelle: ECC-Handel; Stand: Januar 2014
Otto
58,8 %
Tchibo
Baur
Lidl
Galeria
Kaufhof
19,9 %
49,5 %
26,8 %
26,9 %
25,3 %
23,3 %
17,2 %
Plus
16,4 %
Karstadt
15,8 %
34,9 %
33,8 %
25,7 %
34,7 %
20,1 %
11,2 %
31,5 %
10,4 %
37,9 %
34,5 %
11,0
23,3 %
38,4 %
11,1 %
Ich habe bereits in dem Online Shop gekauft
Ich war bereits in dem Online Shop und habe mich informiert, dann aber nichts gekauft
Ich kenne den Online Shop nicht persönlich, weiß aber, dass es ihn gibt
Ich kenne den Online Shop nicht
räs
e
du
ktp
Amazon
38,7
17,7
34,7
32,0
21,0
25,0
49,0
33,0
Baur
25,3
13,2
22,5
20,4
16,8
17,7
34,8
11,6
Galeria Kaufhof
25,0
19,6
18,4
24,0
16,7
17,5
29,1
13,3
Getgoods.de
26,4
18,3
30,2
20,0
24,2
19,8
33,0
36,1
HSE24
25,3
16,7
24,2
21,1
20,7
18,3
33,7
12,4
Karstadt
19,5
9,0
12,1
11,3
10,3
9,4
17,6
12,4
Klingel
20,3
21,3
16,9
20,2
16,5
21,7
23,0
12,5
Lidl
18,1
12,9
19,8
19,8
19,8
16,7
20,4
29,5
Otto
34,5
21,5
26,8
21,9
13,3
19,4
29,6
16,7
Plus
23,8
12,2
22,0
18,1
18,1
15,6
25,5
20,8
QVC
26,8
15,6
20,0
17,2
16,1
13,7
22,7
13,2
Real
28,7
12,0
12,6
15,6
13,4
23,2
29,0
24,7
Schwab
29,7
17,9
21,9
23,2
23,5
20,0
24,0
13,9
Tchibo
30,6
17,2
25,0
24,2
22,4
17,3
27,8
22,2
Angaben in Prozent
18,2 %
36,7 %
Pro
95,4 %
Pü
Amazon
nk
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Kundenstärkste Generalisten
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Kundenzufriedenheit mit Generalisten
Jeder zweite Webshopper hat den Online Shop von Galeria Kaufhof entweder noch nie besucht oder weiß
gar nicht, dass es ihn gibt. Ein weiteres Drittel verließ den Shop wieder ohne Kauf
Amazon überzeugt vor allem beim Bestellprozess: 49 Prozent der Kunden sind mit diesem zufrieden
© INTERNET WORLD Business 3/14
© INTERNET WORLD Business 3/14
Stand: Januar 2014;
Basis: n = 7.076 Einkäufer ab 14 Jahren bei Generalisten/Vollsortimentern; Quelle: ECC-Handel
Basis: n = je 85 – 105 Web-Kunden ab 14 Jahren pro Shop; Quelle: ECC-Handel; Stand Januar 2014
Foto: Amazon
Amazons Imagewerte fallen. Das bestätigt auch die aktuelle Studie des ECC Köln
3/14
E-COMMERCE
3. Februar 2014
Internet World BUSINESS
25
INTERVIEW: NEUROMARKETING IM WEBSHOP
„Online im Jagdstatus“
Mit welchen Tricks Webshops Kunden zum Kauf verführen können, verrät Neuromarketing-Profi Hans-Georg Häusel
N
ach dem „Kaufen“-Button im Kopf des
Kunden sucht man im Neuromarketing schon lange – vergeblich. INTERNET
WORLD Business sprach mit dem Neuromarketing-Experten Hans-Georg Häusel
darüber, was Webshop Designer dessen ungeachtet von der modernen Hirnforschung
lernen können. Der Diplom-Psychologe ist
Senior-Partner der Gruppe Nymphenburg
und Keynote Speaker auf dem Internet
World Kongress.
ken. In der Warenpräsentation ist Otto
zwar oft sogar besser als Amazon, dafür
überfordern sie den Kunden an anderer
Stelle. Auf die Startseite beispielsweise darf
jede Abteilung drauf. Das ist nicht nutzerorientiert. Insgesamt ist Amazon in der
Gesamtstruktur und Gesamtbreite einfach
überlegener.
Sie sagten eingangs, es sei für einen Webshop
wichtig, Emotionen zu erzeugen. Viele WebHändler scheinen aber wohl eher zu glauHerr Häusel, Neuromarketing ist in den verben: Die Emotion ist völlig egal, solange nur
gangenen Jahren ja etwas in Verruf geraten,
der Preis stimmt.
weil es einen „Kaufen“-Button im Gehirn
Häusel: Das kommt darauf an, in
ganz offensichtlich doch nicht gibt. Welche
welcher Welt Sie sich befinden.
Hans-Georg Häusel
Möglichkeiten haben denn Shop Designer
Wenn die Kunden schon ganz
ist Senior-Partner der Gruppe
überhaupt, das Gehirn in Sachen Kaufentklar wissen, dass sie ein SamsungNymphenburg und Autor des
scheidung zu beeinflussen?
Tablet suchen, und ihnen klar ist,
was das Gerät kann, entscheiden
Hans-Georg Häusel: Händler sollten versuBuches „Kauf mich! Wie wir zum
sie sich für einen Händler mit
chen, ihren gesamten Online Shop konseKaufen verführt werden“
gutem Preis-Leistungs-Verhältquent aus der Sicht des Gehirns zu betrach■ www.nymphenburg.de
nis. Aber wenn es um Ware geht,
ten. Dabei gibt das Gehirn im Wesentlichen
wo sie sich im ersten Schritt inspizwei Dinge vor: Was keine Emotionen errieren und dann versichern lassen, muss
zeugt, ist für das Gehirn wertlos: Das heißt,
die Warenpräsentation stimmen. Hier
Ware oder Abläufe müssen emotionalisiert
muss ein Händler die Ware digital so emowerden. Außerdem denkt unser Gehirn
nicht gerne. Also sollte die Nutzerführung inspirieren. Denn auch wenn sie alle Digi- mindest ein Stück weit über den ganzen tionalisieren, dass sie auch gekauft wird.
so intuitiv gestaltet sein, dass der Kunde tal-Merchandising- und Emotionalisie- Kaufakt erhalten bleibt.
ganz leicht zur Ware kommt. Das sind die rungsstrategien ausschöpfen: Sie werden Machen wir es ganz konkret: Amazon ist der Was wären denn emotionale Trigger?
zwei Topics, die man durch den gesamten im Internet nie die analoge Multisensorik Platzhirsch im deutschen E-Commerce. Küm- Häusel: Produkte sollten von allen Seiten
Kaufakt und Kaufprozess durchdeklinieren eines gut gemachten Einzelhandels haben. mert man sich dort um Neuromarketing?
präsentiert werden, beispielsweise über
muss. Insgesamt läuft ein Online Shop
Videos mit Rundumsicht. Allerdings sollHäusel: Amazon hat über Jahre hinweg
Fangen wir am Anfang des Kaufprozesses gelernt, sämtliche Prozesse aus Sicht des ten Shops auf 15-minütige Herstellerunter dem Stichwort Efficient Shopping.
Im Hirn der Kunden gibt es fünf große an: Wenn ich auf die Startseite eines Web- Kunden zu optimieren. Die Ware wird viel- Videos lieber verzichten. Schließlich geht
emotionale Hintergrunderwartungen an shops komme – was passiert da in meinem leicht nicht übertrieben emotionalisiert es dem Kunden um Effizienz. Wenn wir
einen Webshop: Er muss den Nutzer happy
dargestellt, aber zuverlässig und online einkaufen, sind wir im Jagdstatus.
machen, beispielsweise durch kleine Beglaubwürdig. Kunden finden die Im stationären Handel befinden wir uns
lohnungen oder indem der Nutzer immer
Informationen, die sie für ihre im Flaniermodus. Da kann man sich auch
wieder etwas Neues erfährt („Happy
Kaufentscheidung brauchen, und einmal zehn Minuten irgendwo aufhalten.
Web“). Er muss es dem Nutzer leicht
Rezensionen, die die Kaufentschei- Auch Zusatzinformationen, die alle möglimachen und darf ihn an keiner Stelle aufdung begründen. Bestellungen und chen Fragen des Kunden beantworten,
halten („Easy Web“). Er muss sich um den
Reklamationen funktionieren rei- sind bei der Produktpräsentation wichtig.
Nutzer kümmern, indem Fragen schnell
bungslos und der gesamte Kaufakt Der stärkste Verkäufer überhaupt sind
beantwortet werden, zum Beispiel über
erfüllt das Sicherheitsbedürfnis der allerdings Kundenrezensionen. Die haben
FAQs, Telefonnummern oder Chats („Care
Kunden. Alle Abläufe im Vorder- die höchste Glaubwürdigkeit und machen
Web“). Er muss beim Nutzer Vertrauen
unter Umständen auf Schwächen aufund Hintergrund stimmen.
aufbauen, indem Abläufe stimmen, über Conrad hat zwar einen Webshop, der verbesserungsmerksam, die sie im normalen Verkaufsdie nächsten Schritte informiert wird oder fähig ist, doch das Multichannel-Erlebnis stimmt
Es gibt aber immer noch genug Leute, gespräch von keinem Verkäufer jemals
■
Liefertermine kommuniziert werden
die über Amazon schimpfen, dass es hören würden.
(„Trust Web“). Und der ganze Einkaufs- Gehirn und was entscheidet darüber, ob ein extrem benutzerunfreundlich sei. Spielt das
INTERVIEW: DANIELA ZIMMER
prozess muss schnell gehen („Power Kunde bleibt oder weiterklickt?
Wissen um optimale Background-Prozesse
Web“). Die große Kunst bei der Webshop- Häusel: Ein Grundinteresse für eine im Hinterkopf der Verbraucher eine größere
Gestaltung ist die Effizienz. Kunden wol- bestimmte Warengruppe vorausgesetzt, Rolle als der Kaufakt auf der Website?
len zeit- und preiseffizient einkaufen – der ist es tatsächlich so, dass der erste Eindruck Häusel: Es gibt bestimmt Shops, die AmaInternet
stationäre Handel sollte stattdessen stärker zählt. Wirkt eine Website ungeheuer zon in Sachen Usability übertrumpfen,
World
überladen, fühlt sich aber je komplexer Sortimente werden, desto
der Nutzer kognitiv stärker nimmt in der Regel die Usability ab.
Messe
überlastet und hat nicht Amazon schafft es trotz allem ganz gut,
den Eindruck, sich dort diese Komplexität zu meistern. Außerdem
Mehr zum Thema
sofort zurechtzufinden. hat Amazon einen extrem hohen Anteil an
Auch die Emotionen, Stammkunden, die den Shop einfach kenNeuromarketing
die die Startseite aus- nen. Sie wissen bei Ihrem Edeka um die
Hans-Georg Häusel, Senior-Partner der
löst, sind wichtig. Der Ecke ja auch, dass die Eier immer an genau
Gruppe Nymphenburg und Dozent an der
Nutzer muss das Ge- derselben Stelle stehen. Die Usability ist ja
Hochschule für Wirtschaft in Zürich, hält am
fühl haben, dass es nur beim ersten Kontakt ein Problem.
25. Februar um 10.00 Uhr eine der Keynotes
Spaß machen könnte,
auf dem „Internet World Kongress“. Sein
dort zu bleiben. Es gibt Amazon ist Neuromarketing-technisch also
Thema lautet: „NeuroWeb – Was das Webinzwischen einige Un- ganz gut in der Spur. Wie sieht es beim
marketing und die Webgestaltung von der
tersuchungen, die bele- Herausforderer Otto.de aus?
modernen Hirnforschung lernen kann.“
gen, dass der erste emo- Häusel: Bei Otto stelle ich häufiger fest, dass
In der Warenpräsentation ist Otto.de oft besser als der Branchentionale Eindruck zu- die Macher noch nicht hirngerecht denprimus Amazon, der Auftritt ist aber nicht so nutzerorientiert
26
Internet World BUSINESS
E-COMMERCE
3. Februar 2014
3/14
CASE STUDY
Kernige Daten, fruchtige Analyse
Mymuesli setzt auf Big Data, um sein Müsli-Angebot und seinen Marketing-Mix den Kundenpräferenzen anzupassen
S
üße Himbeeren passen zu weißer Schokolade, fruchtige Rosinen zu knackigen
Haselnüssen, Bananen und Feigen vertragen sich gut, Apfelstückchen blühen mit
Zimt bestreut so richtig auf: Derlei Erkenntnisse gehörten zum Müsli-Einmaleins des
Customization-Spezialisten
Mymuesli.
Und auch in den Ohren von Körner-Amateuren hören sich solche Kombinationen
lecker und daher logisch an. Doch: Ist dies
lecker genug? Und wenn ja, für welche
Zielgruppe? Wen verführen Himbeeren
mit weißen Schokocrisp-Stückchen dazu,
umgehend ein weiteres Mal den MüsliKonfigurator anzuwerfen? Wer ist von der
klassischen Kombination Rosinen und
Steckbrief
Um 35 Prozent höhere Wiederkaufsrate erreichte Mymuesli durch Einsatz von Minubo
ting: Der wertvollste Kunde – der
Wiederbesteller – sollte bestmöglich angesprochen werden. „Wir
wussten nicht, über welchen
Marketingkanal wir die Kunden
gewinnen, die nach dem ersten
Müsli-Männer: Das Gründer-Trio Hubertus Bessau, Philipp
Test noch mal bei uns bestellen“,
Kraiss und Max Wittrock setzt auf Big-Data-Analyse
erklärt Bessau. „Darüber sagt der
Haselnüsse so gelangweilt, dass er den Erfolg einer einzelnen Adwords-Anzeige,
selbst gemixten Müslis fortan für immer den man für sich betrachtet natürlich genau
abschwört? Solche Fragen sind für die messen kann, nur wenig aus.“ Wie gewinnt
Gründer von Mymuesli geschäftsentschei- man Neukunden, wie macht man sie zu Bedend. „Seit unserer Gründung sammeln standskunden? Das war die entscheidende
wir enorm viele Daten über Kundenpräfe- Frage. Die Antwort steckte in den Daten,
renzen, Kampagnenerfolge, Newsletter- die sich angesammelt hatten, es fehlte nur
Klickraten und so weiter“, so Mitgründer ein passendes Big-Data-Analyse-Tool.
Hubertus Bessau, „aber wenn wir aus
Fündig wurde Mymuesli bei Minubo,
diesen Daten keine sinnvollen Schlüsse einer Business-Intelligence-Lösung als
ziehen können, verbrauchen sie nur einen SaaS-Modell. Das Tool fügt die Daten aus
Haufen Speicherplatz.“ Deshalb war My- der Marketing- und Web-Analyse sowie
muesli schon seit 2010 auf der Suche nach die Kunden- und Verkaufsdaten zusameiner Analyselösung, mit welcher der vor- men und erstellt daraus dynamische
handene Datenwust – auch als „Big Data“ Reports zu individuell festlegbaren Kennbezeichnet – entschlüsselt werden könnte. zahlen. Für Mymuesli waren die entscheiSinnvolle Resultate erhoffte sich My- denden
Key-Performance-Indikatoren
muesli vor allem für den Bereich Marke- (KPI) die Anzahl der Kunden und Neukunden, der Umsatz und durchschnittliche Bestellwert der Neukunden sowie die Wiederkaufsrate.
Zudem sollte das Tool entschlüsseln, welche Marketingmaßnah-
Minubo-Dashboard: Dynamische
Widgets zeigen die wichtigsten KPIs
men sich besonders positiv auf die Neukundenbindung auswirkten. Dazu unterteilt das Tool die Kunden in „Kohorten“,
also in Gruppen, die in einem bestimmten
Monat etwas gekauft haben, und verfolgt
die Entwicklung einer Kohorte über mehrere Monate. So lässt sich die Wirkung von
Gutscheinen, Marketingkampagnen, Newslettern und Ähnlichem nachvollziehen.
■
Gründungsjahr: 2007
■
Standorte: Zentrale und Manufaktur in
Passau und Tägerwilen (CH), Ladengeschäfte in 10 deutschen Städten
■
Anzahl Mitarbeiter: ca. 100
■
Geschäft: Individuell zusammenstellbares
Müsli aus über 80 Bio-Zutaten
■
Anforderung an Dienstleister: Big-DataAnalyse zur Erhöhung der Neukundenbindung
■
Web-Adresse: www.mymuesli.de
den harten Zahlen in der Hand fällt eine
Budgetverschiebung leichter.“ Weniger TV,
mehr Fokus auf Empfehlungsmarketing,
lautet das Learning. Auch der Newsletter
wurde anhand der Daten optimiert. Insgesamt konnte Mymuesli seit dem Einsatz
von Minubo die Wiederkaufsrate um 36
Prozent steigern – nicht nur durch Marketingmaßnahmen: „Wir haben festgestellt,
dass sich bestimmte Zutaten und Zutatenkombinationen negativ auf den Wiederbestellwert auswirken“, erklärt der Gründer.
„Wir werden diese Zutaten nicht aus dem
Programm nehmen, aber wir werden sie
Rosinenpicker im Check
Inzwischen ist das Tool seit
einem guten Jahr bei Mymuesli
im Einsatz, vor allem bei den
Abteilungen Marketing und
Produktentwicklung.
„Dort
wird es wirklich täglich genutzt,
auch weil die Oberfläche schön
und intuitiv ist“, unterstreicht
Bessau. „Das ist wichtiger, als
man denkt; ein Tool, dass die
Mitarbeiter nicht anspricht, kostet nur Geld, wird aber nicht In den Ladengeschäften werden fertige Müsli-Mischungen
genutzt.“ Erste Ergebnisse kann angeboten, basierend auf Big-Data-Auswertungen
der Müsli-Mann schon vorweisen. „Wir wissen jetzt, dass ein Kunde, der weniger offensiv empfehlen.“ Auch eine
über eine Empfehlung zu uns kommt, Probepackung mit einem nachweislich beetwa doppelt so wertvoll für uns ist wie ein liebten Müsli, das einem Paket mit einer
Kunde, der aufgrund einer teuren TV- weniger populären Mischung als GratisWerbung bestellt“, so Bessau. „Das haben probe beigelegt wird, könnte sich Bessau
wir zwar schon immer geahnt, aber mit vorstellen. „Quasi als zweite Chance, falls
die eigentlich bestellte Mischung doch
nicht schmeckt.“ Dafür müssten aber die
Analysedaten in die Herstellung und die
Logistik rückgeführt werden, das sei aufwendig und schwierig – und daher fürs
Erste Zukunftsmusik. Auf die MymuesliPräsenz in den Supermarktregalen hat die
Big-Data-Analyse dagegen schon ganz
konkrete Auswirkungen: „Wir entwickeln
aus den besonders beliebten Müslis, die
besonders hohe Wiederbestellwerte nach
sich ziehen, fertige Mischungen“, schildert
der Gründer das Verfahren. „Die erproben
wir dann im Online Shop, und erst wenn
sie da wirklich gut laufen, kommt diese
Die Kohortenanalyse unterteilt die Kunden in monatliche Bestellfertige Mischung in die Supermärkte.“ il ■
gruppen und verfolgt deren weitere Entwicklung detailliert
3/14
E-COMMERCE
3. Februar 2014
Internet World BUSINESS
Haftungsfalle Affiliate
27
Abmahnfallen,
aktuelle Urteile,
neue Gesetze:
Auf Online-Recht
spezialisierte Fachleute helfen Ihnen weiter.
Wer über Partnerprogramme Werbung schaltet, muss sich vertraglich absichern
A
Foto: Fotolia / Orlando Florin
ffiliate-Werbung ist
streng abgegrenzten und
eine wirksame, zukontrollierbaren Geschäftsgleich aber auch rechtlich
bereichs beauftragt werden
gefährliche Methode zur
sollten. Dazu gehört insbeKundengewinnung. Das
sondere die Beschränkung
Prinzip:
Unternehmen
der Werbeflächen auf be(Advertiser) beauftragen
stimmte Domains. Der AufWerbepartner (Affiliates)
traggeber darf bei Verstöihnen über ihre Websites
ßen gegen diese BeschränKlicks, Sales oder Leads zu
kungen keine Provision an
vermitteln. Da Unterden Affiliate auszahlen, da
nehmen jedoch für die
ansonsten der GeschäftsbeRechtsverstöße ihrer Werreich quasi stillschweigend
bepartner haften, sollten
erweitert wird. Unternehsie diese sorgfältig ausmen sollten Vermittlungswählen, sich vertraglich
protokolle prüfen und Unreabsichern und die Vergelmäßigkeiten nachgehen.
mittlungsleistungen regel- Hand in Hand läuft Werbung mit Affiliates. Der Werbekunde haftet mit
Vertraglich vorbeugen
mäßig prüfen. Dies musste
ein Unternehmen erfahren, dessen Affi- Die Richter befanden zum einen, dass Die Haftung für Affiliates kann nur
liate einen Wettbewerbsverstoß durch das Ausnutzen von Tippfehlern bei der durch eine vertragliche Einschränkung
sogenanntes „Typosquatting“ beging.
Domain-Eingabe einen Wettbewerbs- der Werbeaktivitäten und deren KonEine Druckerei hatte über ein Affiliate- verstoß darstellt. Zum anderen erklärten trolle begrenzt werden. WerbungtreiNetzwerk einen Website-Betreiber mit sie, dass die Druckerei selbst haftet und bende sollten Verstöße gegen diese Besich nicht hinter dem Werbe- stimmungen keineswegs hinnehmen,
partner „verstecken“ kann.
sondern monieren und ahnden. Eine
Duldung hat sonst eine uferlose AusweiThomas Schwenke
Ohne eigene Schuld
tung der Haftung für die Rechtsverstöße
■
ist Rechtsanwalt in Berlin mit
Die Richter berufen sich auf der Geschäftspartner zur Folge.
Schwerpunkten auf Vertragsdie strenge Haftungsklausel
RA THOMAS SCHWENKE
recht, Marketing, Datenschutz
des Paragrafen 8 Abs. 2 UWG
und gewerblichem Rechtsschutz.
(die sich ähnlich im UrheberCheckliste Affiliate-Verträge
■ http://rechtsanwalt-schwenke.de
und Markenrecht wiederfindet). Diese Vorschrift besagt,
■ Wie ist die Beschränkung von Werbemitdass ein Unternehmer für
teln und Werbeflächen im Vertrag festgeWerbemaßnahmen beauftragt. Der Affi- beauftragte Personen oder Unternehmen
legt? Der Affiliate sollte Werbung nicht
liate setzte dazu Domains ein, die von unabhängig vom eigenen Verschulden
auf Domains platzieren dürfen, die nicht
einem oder mehreren Buchstaben abge- oder Wissen um den Rechtsverstoß hafim Vertrag festgehalten sind.
sehen ähnlich wie die Domain eines tet. Der einzige Haftungsgrund besteht
■ Welche Sanktionsmöglichkeiten sind vorKonkurrenten der Druckerei klangen. darin, dass der Beauftragte innerhalb des
gesehen, zum Beispiel Vertragsstrafen
Wer sich vertippte, wurde anstatt zur ihm übertragenen Geschäftsbereichs
und Kündigung?
Konkurrenz zur Website des Auftrag- zugunsten des Auftraggebers gehandelt
■ Sind Freistellungsklauseln für den Advertigebers weitergeleitet. Für diese Weiterlei- hat und dieser einen Einfluss auf ihn
ser im Schadensfall vorhanden?
tungen erhielt der Werbepartner eine hätte nehmen können.
■ Welche Regressmöglichkeit besteht beim
Provision. Daraufhin verklagte der KonAffiliate oder dem ihn vermittelnden NetzGeschäftsbereich beschränken
kurrent die Druckerei und bekam vor
werk im Schadensfall (problematisch bei
dem Oberlandesgericht Köln Recht Diese umfassende Haftung bedeutet,
Anbietern im Ausland)?
(Urteil vom 18.10.2013, Az.: 6 U 36/13). dass Werbepartner nur innerhalb eines
Der E-Shop-Rechtstipp
Sabine HeukrodtBauer LL.M., Rechtsund Fachanwältin für
Informationstechnologierecht in Mainz
■ www.legalershop.de
Zweifache Vertragsstrafe
nach einer Abmahnung
Das Landgericht (LG) Köln hat am 11. Juli
2013 entschieden, dass der Verstoß gegen
eine Unterlassungserklärung zu einer zweiten Unterlassungsverpflichtung des Beklagten führt, in der eine höhere Vertragsstrafe
zu versprechen ist (Az.: 14 O 62/13).
Ein Online-Händler hatte nach einer
Abmahnung eine strafbewehrte Unterlassungserklärung nach dem sogenannten
„Hamburger Brauch“ abgegeben. Danach wird keine in Zahlen festgelegte,
sondern eine vom Abmahner nach seinem Ermessen festzusetzende, jedoch
gerichtlich überprüfbare Vertragsstrafe
versprochen. Nach ihrer Abgabe verstieß
der Händler weiterhin gegen die Unterlassungserklärung, da das abgemahnte
eBay-Angebot immer noch online abrufbar war. Nach einer zweiten Abmahnung
gab der Händler wieder eine Unterlassungserklärung mit einer unbezifferten
Vertragsstrafe ab. Diese reiche jedoch
nicht aus, so die Kölner Richter. Im zweiten Vertragsstrafeversprechen genüge die
Wiederholung des Hamburger Brauchs
nicht, weil diese schärfere Sanktionen
vorsehen müsse als die erste Erklärung. In
der zweiten Erklärung müsse die Vertragsstrafe beziffert sein, um eine Wiederholungsgefahr auszuschließen.
Vor Abgabe einer Unterlassungserklärung muss der abgemahnte Verstoß beseitigt werden. Sonst droht eine zweite,
teurere Abmahnung wegen desselben
Verstoßes.
Aktuelle Kurzmeldungen zum Thema Internet-Recht
NETZSPERREN
TIPPFEHLER-DOMAINS
ONLINE BANKING
BELEIDIGUNG
„Zensursula“ is back
BGH: Wettbewerbsverstoß
Kunde ist verantwortlich
„Durchgeknallt“ ist kritisch
Ein Gesetz, das der damaligen Familien- und
heutigen Verteidigungsministerin Ursula von
der Leyen (CDU) 2009 den Spitznamen „Zensursula“ einbrachte und 2011 vom Bundestag
kassiert wurde, könnte wiederbelebt werden –
mit EU-Etikett. Im Kern geht es darum, dass Internet-Provider ihren Kunden den Zugriff auf
Websites sperren, welche mutmaßlich Kinderpornografie verbreiten. Dies bedeutet einen
Eingriff in die Netzneutralität, soll aber nach einem Entwurf konservativer EU-Parlamentarier
Providern in Europa künftig erlaubt werden.
Wichtiger Unterschied zum „Zensursula-Gesetz“: Nach dem neuen Entwurf können Provi■
der sperren, müssen aber nicht. fk
Den bewussten Einsatz von „Tippfehler“Domains zum Abgreifen von Traffic hat der Bundesgerichtshof (BGH) als Wettbewerbsverstoß
eingestuft. Geklagt hatte die Betreiberin von
Wetteronline.de gegen einen Publisher, der
unter der Domain www.wetteronlin.de unvorsichtige Nutzer auf das Werbeangebot einer
Versicherung leitete. Einen kompletten Erfolg
konnte das Wetterportal dennoch nicht verbuchen, da die Richter die Kennzeichnungskraft des
Begriffs „Wetter online“ als nicht hoch genug einschätzten, um in der Domain des Beklagten eine
Markenrechtsverletzung zu erkennen. Der müsse
seine Domain nicht löschen, da eine legale Nut■
zung denkbar sei (Az.: I ZR 164/12). fk
Das Amtsgericht Köln hat einem Bankkunden
die alleinige Verantwortung für den Schaden zugesprochen, der ihm aus einer Trojaner-Attacke
entstanden ist. Nach Ansicht des Gerichts hätte
er mehr auf Warnsignale hören müssen. So
hatte die Bank ihre Kunden zuvor gewarnt, dass
Trojaner im Umlauf seien, außerdem war vor
dem entscheidenden Angriff auf das Konto des
Betrogenen ein Pop-up-Fenster auf dessen Monitor erschienen, welches mit der sofortigen
Sperrung des Kontos drohte. Spätestens dies, so
das Gericht, hätte beim Kunden die Alarmglocken
schrillen lassen müssen. Er hätte den Vorgang
abbrechen und mit der Bank Rücksprache hal■
ten müssen (Az.:119 C 143/13). fk
Die Bezeichnung „durchgeknallte Frau“ kann
ehrverletzend sein, urteilte das Bundesverfassungsgericht. Anlass für das Urteil war ein online
veröffentlichter Text des „Bild“-Kolumnisten
Franz Josef Wagner, in dem dieser sich in direkter Rede mit der bayerischen Politikerin Gabriele
Pauli auseinandersetzte. Diesem Text attestierten
die Richter, dass er bewusst verletzend geschrieben worden sei und der Ex-Landrätin jeden Achtungsanspruch abspreche. Dieser Fall zeigt: Wo
die Grenze zwischen einer durch das Recht auf
freie Meinungsäußerung gedeckten Aussage
und einer die Ehre des Angesprochenen schädigenden Beleidigung verläuft, hängt vom Einzel■
fall ab (Az.: 1 BvR 194/13). fk
TOOLS & TECHNIK
Internet World BUSINESS
Fünf Tipps für die
Verwaltung von Tags
Die Zahl der Tags auf Webseiten nimmt ständig zu: Die Werbeindustrie setzt etwa Tags
ein, um das Nutzerverhalten zu tracken, und
Monitoring-Lösungen kontrollieren über die
Tags die Performance von Sites. Als Konsequenz finden sich auf Webseiten viele verschiedene Tags, die die Ladezeiten verlangsamen oder das Einkaufserlebnis stören können. So verwalten Sie die Tags sinnvoll:
1. Liste mit allen Tags auf der Site erstellen
und ständig aktualisieren
Erstellen Sie eine Liste mit allen Tags auf
Ihren Webseiten. Diese Liste muss kontinuierlich überwacht werden und dient als Basis für
die Datenverwaltung. Wichtig ist, nicht nur
die direkt in eine Website platzierten Tags zu
kennen, sondern auch solche, die durch
Dritte den Weg auf die Site finden. Das kann
etwa ein Anzeigen-Server sein. Website-Betreiber sollten wissen, welche Unternehmen
über die Tags Daten von ihren Nutzern abrufen, sonst kann dies zu Datenlecks führen.
Gesichter und große Schrift funktionieren nicht immer als Blickfänger in einem Shop
D
as menschliche Gesicht gilt als der
Eyecatcher schlechthin, wenn es darum
geht, auf Websites Aufmerksamkeit zu
erzeugen. Das haben etliche Studie immer
wieder belegt. Aber: Es ist offensichtlich
kein ehernes Gesetz, wie eine neue EyeTracking-Studie zeigt, die das SoftwareUnternehmen Eyequant gemeinsam mit
dem Labor für Neurobiopsychologie der
Universität Osnabrück erarbeitet hat.
Die Auswertung von mehr als 260.000
Blickkontakten auf rund 200 E-CommerceSites hat selbst die Forscher erstaunt. Denn wiederholt konzentrierten sich die Probanden nicht
auf die Gesichter, ihr Blick wurde
vielmehr von Überschriften, der
Große Schrift: Selbst Rabatte fesseln nicht immer
2. Folgen für die Performance kennen
Tags können eine Site verlangsamen. Viele
Studien zeigen einen Zusammenhang zwischen Tag-Aufrufen auf einer Site und allgemeiner Seitenlatenz, selbst wenn die Tags
asynchron laden. Ein Performance Monitoring Tool kann solche Tags entdecken.
3. Verträge lesen und Richtlinien festlegen
Jeder Drittanbieter, der Tags zur Datenerfassung setzt, hat Datenerfassungs-, Cookieund Datenaustauschrichtlinien. Lesen Sie
dessen Richtlinien und legen Sie anschließend klare Leitlinien fest, welche Daten erfasst und wie sie genutzt werden dürfen.
4. Das mobile Netz nicht vergessen
Datenerfassung auf Apps und auf mobilen
Websites findet oft durch andere Unternehmen statt. Überwachen Sie, welche mobilen
Tracking-Unternehmen den Traffic auf Ihrer
App oder Ihrer mobilen Site anzapfen.
5. Reaktive und proaktive Datenstrategie
entwickeln
Führen Sie eine Website-Tag-Analyse durch.
Entfernen Sie Tags von Anbietern, die nicht
auf Ihre Site gehören. Überwachen Sie ständig die Performance. Legen Sie Richtlinien
für die Website-Datenerfassung für Ihre Firma
fest, leiten Sie diese an Drittanbieter weiter.
3/14
Tricks ziehen nur bedingt
Techniktipp
Amy King,
Vice President
Product Marketing,
Evidon
■ www.evidon.com
3. Februar 2014
ignorierten die Testpersonen beispielsweise
auch große Überschriften – selbst wenn
sie wie bei Canadian Railways einen Rabatt versprechen (Bild links).
Ebenso verblüfft waren die Studienautoren, dass Bezeichnungen wie „kostenlos“
oder „gratis“ keineswegs garantiert Aufmerksamkeit sichern. Nicht immer stechen solche Wörter heraus und sprechen
den Nutzer an, wie die Walmart-Site zeigt
(Bild rechts).
Fazit: Gesichter, große Schrift und
„Gratis“-Versprechen auf der Website können, müssen aber nicht
wirken. Als Allheilmittel taugen sie
daher nicht. Wer es genau wissen
■
will, muss selbst testen. cf
Suche oder Call-to-Action-Buttons angezogen, wie das Beispiel einer Landing Page
von Levi’s (Bild Mitte) zeigt.
Auch die Annahme, dass wir uns als
soziale Wesen mit anderen Menschen
identifizieren und daher ihrer Blickrichtung auch auf einer Website folgen, ließ
sich nicht ohne Weiteres bestätigen. Auf
etlichen Sites schweiften die Blicke der
Probanden ab. Andere Design-Kniffe, die
vermeintlich als Blickfang wirken, ließen
sich ebenso wenig eindeutig belegen. So
Gesichter ignoriert – auf der Landing
Page von Levi’s orientierten sich die Probanden stattdessen an der Überschrift
Kostenlos: Nicht immer zieht ein Begriff den Blick an
Individueller shoppen
Bepado geht in
aktive Testphase
Sitecore und Microsoft basteln an gemeinsamer E-Commerce-Lösung
E
ine persönliche Ansprache des Kun- werden können, egal welchen Kanal er
den – abhängig von seinen Vorlieben, gerade benutzt. Gedacht ist die neue Lösung
über alle Kanäle hinweg – wird in Zukunft für Unternehmen und Marken, die über
ein Kriterium für die Wettbewerbsfähig- den gezielten Kundendialog ihre Conversion
keit von Shop-Betreibern sein. Um Händ- verbessern und gleichzeitig langfristige
lern den Aufbau solcher Einkaufserleb- Kundenbeziehungen aufbauen möchten.
nisse zu erleichtern, haben Sitecore und Wann die neue Lösung verfügbar sein
Microsoft beschlossen, eine gemeinsame wird, ist allerdings noch nicht bekannt. cf ■
E-Commerce-Lösung zu entwickeln.
Diese besteht aus der CustomerExperience-Management-Plattform
von Sitecore und dem CustomerRelationship-Management-System
Dynamics von Microsoft.
Ziel ist etwa festzustellen, aus welchem Land oder welcher Region der
Nutzer kommt. Welches Endgerät
verwendet er gerade, welches hat er
beim letzten Besuch benutzt? Kommt
er über Facebook, eine Suchmaschine
oder Google Adwords? Ausgehend
von seinen vorhergehenden Interaktionen soll er gezielt mit individuellen,
personalisierten Inhalten bedient Roter Teppich für den Kunden: Individueller Dialog
B
Foto: iStockphoto / ktsimage
28
epado, das Marktplatzprojekt des
Shop-Software-Herstellers Shopware,
nimmt Gestalt an: Rund sechs Monate
nach der Gründung hat nun die produktive Betaphase begonnen. Erstmals können Shop-Betreiber über die Plattform
Produktdaten oder auch Sortimente austauschen und mit Lieferanten in Kontakt
treten. Bepado soll provisionsfrei Händler
und Lieferanten zusammenbringen und
über Community-Funktionen vernetzen.
Knapp 50 Händler und Lieferanten sind
derzeit aktiv beteiligt, darunter der Buchgroßhändler Libri.de, der Elektronikhändler Technik-direkt.de und Arktis.de,
ein Versender von Apple-Produkten. Weitere interessierte Händler und Lieferanten
können für die Testphase an der Plattform
andocken. Um die Mitglieder mit dem
Marktplatz und seinen Funktionen vertraut zu machen, hat Bepado mittlerweile
auch ein Partnerprogramm mit Schulungen gestartet. Die geschlossene Betaphase
■
soll bis Mai dauern. cf
Anzeige
FACEBOOK
INTERSHOP
YAPITAL
Neue Version von App Insights
Erweiterungen für Omnichannel
Mehr Händler bieten Zahlart an
Facebook hat sein Analyse-Tool App Insights
überarbeitet und funktionell erweitert. Das
Dashbord ist in Version 2.0 übersichtlicher und
zeigt auch neue Metriken für Funktionen wie
Login und Weiterleiten. Zudem hat das Social
Network die genutzten Datenquellen überprüft, um deren Verlässlichkeit zu erhöhen. cf
Der Shop-Software-Hersteller Intershop hat die
neue Version 7.4 seines Shop-Systems vorgelegt. Neu sind unter anderem eine erweiterte
API-Schnittstelle für die leichtere Integration
von Online-, Mobile- und Offline-Anwendungen sowie ein auf Omnichannel ausgerichtetes
Content-Management-System. cf
Diverse Neukunden für Yapital: Wasgau, eine
regionale Supermarktkette aus RheinlandPfalz, lässt die Kunden in ihren 90 Märkten
über die Bezahllösung der Otto-Gruppe Yapital
bezahlen. Auch das Versandhaus Baur und der
Schuhhändler I’m Walking – beide gehören
zum Otto-Konzern – setzen Yapital ein. cf
3/14
TOOLS & TECHNIK
3. Februar 2014
Einer für alle Zahlarten
Loviit fungiert als alleiniger Vertragspartner und übernimmt das Ausfallrisiko
E
in „Rundum-sorglos-Paket“ verspricht
der Payment Service Provider Loviit:
Der Dienstleister aus Liechtenstein bietet
Online-Händlern die acht Bezahlverfahren Vorkasse, Kredit-, Debitkarte, Paypal,
Online-Überweisung, Lastschrift, Rechnungs- und Ratenkauf aus einer Hand. Er
tritt als alleiniger Vertragspartner auf,
Gleiche Gebühr für verschiedene Bezahlverfahren
Retargeting
auch in der App
D
er Technologieanbieter Criteo hat
seine Retargeting-Lösung auf Apps
ausgedehnt. Das Tool soll helfen, das Interesse eines Nutzers an einer App nach deren
Installation zu verlängern und ihn als Käu-
auch die technische Integration erfolgt
über nur eine Plug-and-Play-Lösung.
Außerdem übernimmt Loviit das Risiko
eines Zahlungsausfalls. Der Händler bekommt sein Geld garantiert binnen sieben
Tagen, auch in dem Fall, wenn der Kunde
nicht zahlt. Allerdings muss
der Shop-Betreiber im
Gegenzug auf sein Geld
warten, wenn die Zahlung
beispielsweise via Paypal
sofort erfolgt. Über diese
Mischkalkulation deckt Loviit
seine Kosten. Die Gebühren
sind für alle Zahlarten gleich:
2,94 Prozent auf den realisierten Umsatz plus 0,27 Cent pro
■
Transaktion. cf
fer zu gewinnen. Zu diesem Zweck generiert die In-App-Lösung personalisierte
dynamische Banner in Echtzeit. So sollen
die Nutzer mit für sie relevanten Anzeigen
bedient werden. Zudem werden passende
Produktempfehlungen verlinkt. Ein Ergebnis-Tracking dient der Erfolgskontrolle.
Basis für die neue Lösung ist die Technologie von Ad-X Tracking, einem Spezialisten für Mobile-Technologie, den Criteo im
■
Juli 2013 übernommen hat. cf
Internet World BUSINESS
29
IT-Dienstleister und Agenturen: Neue Etats, Kunden und Tools
Auftraggeber
Auftrag
Dienstleister
Bundesministerium für Projekt „Wir im Kiez“, Entwicklung einer InternetBildung und Forschung Anwendung, die barrierefrei mithilfe von Smartphones und Tablets bedient werden kann
Concordia Versicherungsgesellschaft
Screendesign-Optimierung der internen Vertriebsplattform von Concordia Versicherungen
Cocomore AG, Deutsches
Forschungszentrum für
Künstliche Intelligenz
Cybay New Media
Siemens AG
Umsetzung des digitalen Jahresberichts
Conrad Caine
Deutsche Bahn
Mobile Applikation für die Fans von Hertha BSC,
um das Stadionerlebnis mit der digitalen Welt zu
verknüpfen
Scholz & Volkmer
Egg.de GmbH
Lagerung und Versand von Nahrungsergänzungsmitteln an Freizeitsportler und Trainer
Rhiem Logistik und
Fulfillment
Ejot
Einsatz der Commerce-Lösungen Hybris Web
Content Management und Hybris Product Content
Management
Hybris Software
Get Greens GmbH
Onsite- und Online-Marketing-Optimierung mit der
Etracker-Web-Controlling-Suite Gold Edition
Etracker GmbH
Heinrich Obermeyer
Neues Corporate Design und modernisierter B2BShop für die Marke Blue Seven
Wiethe Group
Hotelgruppe
Kempinski
Einsatz der Brightcove Video Cloud für die interne
Kommunikation
Brightcove
Poster XXL
Einsatz der Cloud-Software Zendesk zur Verbesserung des Multichannel-Kundenservices
Zendesk
Rossmann
Relaunch von Rossmann.de, Konzept, Design und
technische Umsetzung
Aperto
Sportrade GmbH
Sportartikelmarktplatz auf Basis von Oxid eShop EE 5 Oxid eSales
Super RTL
Relaunch des Kinderportals Toggo.de mit neuem
Farb- und Icon-Leitsystem sowie einem eigens entwickelten Content Management System
Elements of Art
TV Spielfilm
Umsetzung der iPhone-Applikation 3.0
Cellular
Ihre Meldung fehlt? Bitte Mail an [email protected]
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effektive, digitale Branding-Kampagnen. Programmatic Premium
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.02. auf der
Am 25. und 26
in München
Internet World
Onlinewerbung, die wirkt
Einzelne User, ihre Bedürfnisse und ihre individuelle Ansprache stehen immer stärker im Fokus der digitalen Werbeplanung: wie sie
einkaufen, wie sie surfen, worauf sie reagieren. Gleichzeitig steigt der Bedarf an Effektivität und Effizienz von digitalen Werbemaßnahmen.
Genau hier setzen die Online Marketing Technologien der Deutschen Post Töchter an.
Internet World BUSINESS
SPECIAL: INTERNET WORLD 2014
3. Februar 2014
3/14
Foto: Tommy Lösch
30
INTERNET WORLD 2014
Die E-Commerce-Macher
Am 25. und 26. Februar 2014 findet die E-Commerce-Messe Internet World statt. Der erste Teil der Messevorschau (Teil 2 in
Ausgabe 4/2014) gibt einen Überblick über Shop-Software-Anbieter, E-Commerce- und Logistikdienstleister
T
raditionell sind die Anbieter von ShopSoftware auf der E-Commerce-Fachmesse Internet World in München gut
vertreten. Doch in diesem Jahr ist das
Spektrum der Anbieter weitaus breiter als
in den Vorjahren. Multichannel-Handel,
Mobile und Business-to-Business-Commerce – diese drei Trends spiegeln sich
auch in der Anbieterstruktur der diesjährigen Messe wider.
Die Konvergenz der digitalen und der
physikalischen Welt ist deshalb das Leitmotiv von Hybris Software (D 181). Das Unternehmen zeigt „Hybris on SAP Hana“,
die „Hybris Commerce Search“, das
Facts und Figures rund um
die Internet World 2014
■ Rund
300 Aussteller und Sponsoren aus
den Bereichen E-Commerce, Multichannel,
Online Marketing, Social Media, E-Payment,
Usability und Technik
■ 12.000 Messebesucher und Kongressteilnehmer. Die Messe kostet keinen Eintritt,
der Kongress ist kostenpflichtig
■ Über 100 Fachvorträge auf fünf Bühnen,
Speed-Networking, Guided Tours, Diskussionsforen und Preisverleihung des INTERNET
WORLD Business Shop-Award
■ Neu ist der Start-up-Treff, ein Treffpunkt für
Start-ups und Jungunternehmer zum Networking & Austausch mit Experten
■ Abendveranstaltung INTERNET WORLD
NIGHT am 25. Februar 2014 ab 19.30 Uhr
„Omni-Channel Order Management“ und Intellishop den B2B E-Commerce Kon- paket vor: eine Kombination der beiden
Werkzeuge für den Point of Sale.
Angebote „iSHOP“ und „iPIM“ als Softjunkturindex erhebt.
Das Thema Omni-Channel können
Um den Verkauf über unterschiedliche ware as a Service. Für den „iSHOP“ bietet
Messebesucher am Intershop-Stand (D 195) Kanäle geht es ebenso am Stand von D&G Novomind einen vollständigen Response
unter dem Motto „Erlebnis Customer Software (C 109). Das Warenwirtschafts- Design Shop an, der bei der Einführung
Journey“ aus der Kundenperspektive system für den Multichannel-Handel an die Corporate Identity des Kunden
erfahren. Gezeigt wird, wie der zukunfts- „D&G-Versandhaus-System VS/4“ bietet angepasst wird und alle Endgeräte vom
fähige Shop den stationären und den offene und flexible Schnittstellen zur An- Desktop über Tablet bis Smartphone
Online-Handel verknüpft.
bindung weiterer Vertriebskanäle. Das unterstützt.
Bei der Oxid eSales AG (D 176) stehen Shop-System „D&G-Internet-Shop“ ist
Shopgate (D 173) präsentiert neben den
mobile Lösungen für den Multichannel- auf den Versandhandel ausgerichtet.
neuesten Features im Bereich Mobile
Die Websale AG (B 061) erweitert durch Commerce eine neue Tablet-Webseite, da
Handel im Mittelpunkt: Neben nativen
Apps bietet das Unternehmen mit „Oxid eine Schnittstelle zur ERP-Software von der Zugriff auf Online Shops von Tablets
eShop Mobile Theme“ nun auch eine Er- SAP die Integrationsmöglichkeiten des aus zunimmt. Commercetools (E 249), Anweiterung für die optimale Darstellung Shop-Systems. Die Schnittstelle wurde bieter von Sphere.io, einer Cloud-basiervon Online Shops auf mobilen Endgeräten vom Websale-Partner Star Systems ent- ten E-Commerce-Lösung, stellt gemeinan. Als weiteren Messeschwerpunkt rich- wickelt und wird auf der Internet World sam mit den Partnern All for One Steeb und
ten sich die Freiburger an den B2B-Handel erstmals gezeigt. Auch Novomind (A 011) Couchcommerce aus. Couchcommerce opund zeigen Multichannel-Konzepte sowie stellt auf der Messe ein neues Produkt- timiert den Shop für mobile Endgeräte.
mobile Strategien für das Geschäft
Electronicsales (E 264) zeigt die
mit Firmenkunden.
neueste Version „es:shop 4.1“ der
Die Intellishop AG (A 022) präsenE-Commerce-Lösung. Sie beinhaltet unter anderem einen mehrtiert das neue Release 7.6 mit Fokus
stufigen Genehmigungs-Workauf Business-to-Business(B2B)flow für den B2B-Handel sowie
E-Commerce. Highlight der neuen
eine „Vertreter-Funktion“ für den
Version ist der Katalog- und
Außendienst. Plentymarkets (D 177)
Marktplatz-Connector, der eine
Integration des Online Shops in
und Shopware (D 178) treten auf
B2B-Online-Marktplätze und Beeinem Gemeinschaftsstand auf.
schaffungslösungen erlaubt. Auf
Dort treffen Besucher auf zehn
dem Stand treffen Besucher zudem
weitere Mitaussteller, die zu Spedie Berater von Onventis (E-Procurezialthemen im E-Commerce beraten. Mit der neuen Version gibt
ment), myLoc (Hosting), Adition
Plentymarkets Händlern Module
(Adserver), Echobot (Medienbeobund Funktionen für die Prozessachtung) und des ECC Köln (Han- Der Katalog- und Marktplatz-Connector von Intellishop ver■
optimierung an die Hand. is
delsforschung), das zusammen mit bindet den Shop mit Marktplätzen und Beschaffungslösungen
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SPECIAL: INTERNET WORLD 2014
3. Februar 2014
MESSEVORSCHAU: TOOLS & TECHNOLOGIEN
Werkzeugkasten fürs Web
Zahlreiche Erstaussteller nutzen die Messe zur Präsentation von Tools rund um den Shop
O
Fotos: Tommy Lösch
hne Tools und TechnoloBehavioral-Targeting-Modul
gien geht nichts mehr im
misst in Echtzeit das BesucherE-Commerce und Marketing.
verhalten auf der Internet-Seite
Der Markt der Softwareund ermöglicht so, die Liveanwendungen in diesem SegBeratung auf bestimmte Situament ist geradezu explodiert.
tionen abgestimmt anzubieten.
Kein Wunder also, dass auch
Die SaaS-Anwendungen zeigt
die Internet World Messe 2014
iAdvize am Messestand A 005.
zahlreiche Erstaussteller dazu
Die Komplexität im E-Combegrüßen kann.
merce verringern möchte OSF
Premiere feiert dort unter
Global Services (A 004). Das
anderem Melissa Data (B 063).
internationale Team aus Beratern, Softwareentwicklern und
Der amerikanische HerstelProjektmanagern setzt den
ler von Datenqualitäts- und
Schwerpunkt auf AnwenAdressmanagement-Lösungen
dungsentwicklung und Techpräsentiert in München seine
nologie-Integration.
„Globale Adressverifizierung“
Technologien bringen den
(GAV). Das Tool sorgt dafür, Wichtiger Wegweiser für die Zukunft: Die Internet World Messe 2014
Online Shop zum Laufen,
dass korrekte Adressdaten in zeigt zahlreiche neue Tools und Technologien für das Online Business
bewegte Bilder gestalten das
mehr als 240 Länder und Territorien ausgeliefert werden können.
Messegepäck hat der Münchner Soft- Einkaufserlebnis emotionaler. Der VideoUm die Verifizierung von internationa- warehersteller Lösungen für Real-Time Marketing-Spezialist Clipvilla demonstriert
len Adressen geht es auch am Stand B 056. Bidding und für crossmediales Customer in der Start-up Street, wie das geht.
Dort zeigt Addressdoctor erstmals die neue Journey Tracking. Letzteres ist auch
Auch Kundenbewertungen sind ein
„Addressdoctor Cloud“. Durch die Anbin- Thema des Vortrags, den CEO Wolfhart wichtiges Marketing Tool. Das französische
dung eines Online Shops an diese Lösung Fröhlich am ersten Messetag ab 11.15 Uhr Unternehmen Net Reviews (A 029) bietet mit
werden postalische Adressen direkt bei in der Infoarena hält.
„Echte Bewertungen“ einen Service für
Mit Click-to-Chat, Click-to-Call und Shop-Betreiber, Marktplätze und Verder Registrierung überprüft.
Bereits zum fünften Mal stellt IntelliAd Click-to-Video ist iAdvize auf Online-Kun- gleichsportale, die die Qualität ihrer Kun(A 031) auf der Internet World aus. Im denservice in Echtzeit fokussiert. Ein denbewertungen prüfen wollen.
MESSEVORSCHAU: E-COMMERCE-DIENSTLEISTER
Beratung direkt am Stand
Agenturen und Dienstleister beraten Internet-World-Besucher in Sachen Tools und Strategie
W
elches CMS ist das Richtige für
meine Websites, welches Shop-System bringt meinen Online Shop voran,
welche Suchmaschine ist die beste für
meine Kunden? Fragen dieser Art können
Besucher der Internet World an die zahlreichen E-Commerce-Dienstleister und
-Agenturen richten, die sich in den Messehallen präsentieren.
Viele Dienstleister stellen ihr Knowhow in einem bestimmtes E-CommerceTool in den Vordergrund ihres Messeauftritts. Arithnea (D 166/D 181) ist deshalb
gleich zweimal auf der Messe zu finden:
Einmal als Partner von Hybris – hier zeigt
die Agentur vor allem Best-Practice-Beispiele namhafter Kunden wie BSH – und
ein zweites Mal am Stand von e-Spirit (D
166), wo sich die Agentur als Spezialist für
Content Marketing und Content Management präsentiert. Zum gleichen Thema ist
die Münchner Agentur auch am 26. Februar um 15 Uhr in der Infoarena IV mit
einem Vortrag vertreten: Jessica Aust,
Business Unit Manager Content Management, spricht über „Content is king, context is queen – Mehrwert ohne Mehraufwand“. Content ist auch das bevorzugte
Thema von Laudert (B 073). Der Mediendienstleister zeigt wie schon 2013 auf der
Internet World sein Angebot in
Sachen Produktkommunikation,
zum Beispiel Content-Erstellung.
Als Spezialisten sind auch Typovision, One Drop Solutions und
Alphasystems (Gemeinschaftsstand C 130)
gekommen. Die Typo3- und MagentoSpezialisten zeigen Software-Eigenentwicklungen rund um die Themen
Analyse, Suche, Shopping-Apps
sowie Backoffice-Systeme zur
Anbindung an Magento. Mit
+Pluswerk (B 076) stellt ein weiterer
Typo3- und Magento-Spezialist in
Halle B 0 aus. Unweit davon zeigt
Mediawave (B 062) seine Magento-Tools
sowie
die
Omnichannel-Lösung
Magento E³. Am Stand gibt es eine kostenlose Magento-Potenzialanalyse. Um
Magento dreht sich ebenso der Messeauftritt von Synoa (A 025): Das Unternehmen
hat eine standardisierte Integrationsplattform entwickelt, mit der ERP- und
PIM-Systeme einfach ins Magento-ShopSystem eingehängt werden können. Außerdem will Synoa die Automatisierungsmöglichkeiten der Lösung vorführen.
Bei den Messeauftritten von Commerce
Plus (D 160), Jankowsky E-Commerce (E 227),
Unic (D 189) und dem im Herbst 2013 ge-
o:
Fot
oly
nat v
/ A niko
olia slen
Fot Ma
Viele Helfer, ein Ziel: Die meisten Online Shops
setzen auf eine oder mehrere Agenturen
gründeten Partnernetzwerk United E-Commerce (D 179) liegt der Fokus auf Fullservice-Angeboten für größere E-Commerce Player und Marken, die den Vertriebskanal Online für sich nutzen wollen.
Commerce Plus setzt dabei vor allem auf
eine verbesserte Neukundenbindung. Bei
Unic setzt den Schwerpunkt auf „Multi-
Internet World BUSINESS
31
E-Commerce-Agenturen für das Thema
Entreprise Ressource Planning (ERP) begeistern will Softwarehersteller Softengine
am Oxid-Partnerstand (D 176). Im Fokus
des Messeauftritts steht das Marketingprogramm „Webware 36“, das sich speziell
an E-Commerce-Agenturen richtet, die
sich ein zweites ERP-Standbein aufbauen
wollen. Zudem stellt Softengine seine beiden ERP-Systeme „Büroware“ und „Webware“ vor.
Dem Thema „internationaler E-Commerce“ widmet sich die Asknet AG. Katja
Speck, Vice President Marketing, Sales &
Business Development, hält dazu am zweiten Messetag um 11 Uhr in der Infoarena
einen Vortrag. Asknet wickelt für Hersteller den gesamten Kaufprozess als Whitelabel Shop ab.
Um mobile Einkaufslösungen geht es
auch am Stand D 197. ITB, Softwarehersteller im Bereich Produkt-Informations-Management (PIM), präsentiert dort seine
Anwendungen „TradePro Mobile“ und
„MeDaPro iPad Katalog“. Sie ermöglichen
es Kunden, mobil auf das Sortiment im
■
Shop oder Katalog zuzugreifen. vg
Gedränge in der Infoarena: Zahlreiche
Vorträge vermitteln kompaktes Wissen
Channel“. Weitere Messethemen sind Product Information Management, Merchandising, Empfehlungen und digitale Kommunikation.
Netformic (C115) präsentiert sich am
Gemeinschaftsstand mit Brickfox, einem
Anbieter für E-Commerce-Middleware,
die in vielen Netformic-Projekten als
Product Information Management (PIM)System zum Einsatz kommt. Außerdem
liegt Netformic in diesem Jahr das Thema
B2B-Commerce am Herzen: Auf
dem Kongress stellt der Referenzkunde Murrelektronik seinen
neuen B2B-Online-Shop vor, der
von Netformic umgesetzt wurde.
Das B2B-Geschäft steht zudem
im Fokus von GKS Handelssysteme
(E 223). Das Unternehmen zeigt
seine
Großhandelsmarktplätze
Restposten.de und Grosshandel.eu.
Mitaussteller Traxpay stellt sein B2BEchtheit-Zahlungssystem vor, das in
die Marktplätze von GKS integriert ist.
Als Marktplatz ist auch Hitmeister
(D 170) in München mit dabei,
richtet sich hier aber an OnlineHändler, die den Endkonsumenten ansprechen wollen. Der Marktplatz sucht auf der Internet World
nach Partnern für seine täglichen Preisknaller-Deals.
Gütesiegel-Anbieter sind gleichfalls vertreten: EHI Geprüfter Online-Shop (C 112)
berät Besucher zur Zertifizierung und beantwortet Fragen zur rechtssicheren Gestaltung des eigenen Shops. Bei Trusted Shops
(D 180) erhalten Standbesucher gegen Abgabe ihrer Visitenkarte die aktuelle Auflage
des „Handbuch für Online-Händler“. il ■
32
Internet World BUSINESS
SPECIAL: INTERNET WORLD 2014
3. Februar 2014
3/14
MESSERUNDGANG LOGISTIK- UND FULFILLMENT-DIENSTLEISTER
Vom Lager zum Verbraucher
Produkte richtig lagern, verpacken und versenden ist ein wichtiger Aspekt im Online-Handel und damit auch auf der Messe
L
ogistische Prozesse haben im E-Commerce in den letzten Jahren an Aufmerksamkeit und an Bedeutung gewonnen: Wie wird die Ware sicher verpackt?
Wie kommt sie schnell und komfortabel
zum Kunden? Und wie funktioniert der
Versand ins Ausland? Auf der Internet
World Messe stellen zahlreiche Unternehmen ihre Dienstleistungen und Angebote
für den Online-Handel vor, darunter Fulfillment- und Software-Anbieter.
Die Iloxx AG (A 028), eine Tochter von
DPD, wendet sich an gewerbliche Versen-
30 Partnern zusammen, welche die
Transporte je nach Region oder zu
transportierendem Produkt durchführen. Iloxx agiert als Vermittler, den
Transport übernimmt der jeweils passende Partner.
Die Logistikgruppe Loxxess (D 169)
betreibt in der tschechischen Stadt Bor
einen Logistikstandort, der auf den Bedarf von Versandhandel und E-Commerce zugeschnitten ist. Für das
dänische Modelabel Bonaparte lagert
Loxxess dort beispielsweise rund eine
Eine Mitarbeiterin scannt eingelagerte Ware im Multimandantenlager von KNO Logistik
für den Betrieb eines Webshops, für Kundensupport sowie für Online- und E-MailMarketing. Darüber hinaus zählen auch
Payment- und Logistikdienstleistungen
zum Umfang. Rhiem übernimmt das Fulfillment und Retouren-Handling sowie
bei Bedarf auch die Produktindividualisierung und Mass Customization.
Software zur Unterstützung
Loxxess versendet für Planet Sports aus der tschechischen Stadt Bor
der bis 500 Pakete pro Monat sowie an Privatpersonen. Als Alleinstellungsmerkmal
nennt Iloxx die persönliche Betreuung der
Händlerschaft sowie eine individuelle und
an den Versand angepasste Preisliste. Im
Bereich Paket übernimmt DPD größtenteils den Transport, während bei einzelnen
Transporten auch Wettbewerber wie DHL
oder GLS fahren. Ergänzt wird der Bereich
„Profipaketversand“ durch den Bereich
XXL/Fracht. Hier arbeitet Iloxx mit über
Vorträge zu Logistik
und Fulfillment
Dienstag, 25. Februar 2014
■ 16.00 – 16.30 Uhr „The postal way to
Europe – Postlogistik clever nutzen“
Referenten: Thomas Mertmann und
Jan Brück (Spring Global Mail/G3
Worldwide Mail)
Ort: Infoarena II
■ 16.30 – 17.00 Uhr „Fulfillment 2.0 –
E-Commerce in der Umsetzung
Referent: Tobias Kaulfuss (Rhenus
Media Services)
Ort: Infoarena II
Mittwoch, 26. Februar 2014
■ 12.15 – 13.15 Uhr „E-Commerce profitabel gestalten – In variablen Kostenstrukturen europaweit verkaufen und
Mehrwerte für Endkunden schaffen“
Referent: Stefan Rhiem (Rhiem Gruppe)
Ort: Kongress, Saal 14b
Million Teile. Auch für den Versandhändler Planet Sports übernimmt Loxxess
Logistik- und Fulfillment-Aufgaben. Das
Unternehmen aus Unterföhring bei München zeigt auf der Internet World Messe,
mit welchen Dienstleistungen Händler
oder Marken im E-Business unterstützt
werden, beispielsweise durch das eigene
Call- und Customer Care Center oder das
Debitorenservice-Team. Die Leistungen
können als Komplettpaket oder einzeln
gebucht werden. Am Messestand findet
eine Verlosung statt.
KNO Logistik (E 233), ein Geschäftsbereich des Mediengroßhändlers Koch, Neff
& Volckmar GmbH aus Stuttgart, präsentiert sich 2014 erstmals auf der Internet
World Messe. KNO Logistik arbeitet für
Online-Händler und für Hersteller. Das
Angebot „Logsmall“ umfasst die Wareneingangs- und Qualitätskontrolle, Lagerhaltung, Kommissionierung, Verpackung,
Versand und Retourenmanagement. Erweitert wird dieses Produkt durch „Logfull“ mit Callcenter-Services und Bestellannahme, Debitorenmanagement und
kompletten Online-Shop-Lösungen. Referenzkunden kommen aus den Bereichen
Handwerkzeuge, Unterhaltungselektronik, Outdoor-Fashion, Fotozubehör und
Bastelbedarf.
Auch das modulare Fulfillment-Angebot von Rhenus Fulfillment Solutions (D 192) ist
speziell auf die Bedürfnisse des OnlineHandels ausgerichtet. Dazu gehören Logistikleistungen, Online Marketing, Web-
Das automatische Retourenlager von
Hermes in Haldensleben
shop-Gestaltung, Payment und Retourenmanagement sowie umfangreiche Contact
Center Services. Speziell zur Internet World
Messe 2014 hat das Unternehmen einen
„E-Commerce Quick Check“ entwickelt,
der am Stand angefordert werden kann.
Profipaketservice
Die Hermes Gruppe (E 240) zeigt den Messebesuchern die Leistungen des „Hermes
Profipaketservice“ für gewerbliche Vielversender. Dazu zählen unter anderem der
Versand in über 20 Länder Europas, die
Abholung von Sendungen in einem
3-Stunden-Zeitfenster sowie die Auswahl
von Staffel- oder Durchschnittspreisen.
Die Rhiem Gruppe (D 198) stellt den Messeauftritt unter das Motto „E-Commerce
gestalten“. Die „Comforo-Plattform“ von
Rhiem bietet Online-Händlern eine Lösung
Same Day Delivery, Cross-Border Trade,
Ship-from-Store und Logistiktrends 2014
sind die Fokusthemen am Stand der Metapack GmbH (B 053). Metapack ist Anbieter
einer
Versandmanagement-Software.
Vorteile der Lösung sind unter anderem
optimierte Versandprozesse für alle deutschen Carrier, die Abbildung von innovativen Versandkonzepten wie Abholstationen oder Multichannel Fulfillment, ein
Paket-Tracking-Tool für alle Carrier sowie
Reports.
Am Gemeinschaftsstand C 104 präsentieren die Pixi Versandhandelssoftware
und Minubo, Anbieter für Cloud-basierte
E-Commerce-Business-Intelligence-Lösungen, ihre integrierbaren Technologien.
Pixi zeigt Messebesuchern die Version
„ELI“ mit einem neuen User Interface der
Warenwirtschafts-Software und mit beschleunigten Versand- und Logistikprozessen. Als speziell für Online Shops entwickelte Analyselösung ist das Hamburger
Start-up Minubo zum ersten Mal auf der
Internet World vertreten.
Die „eFulfilment Plattform“ der eFulfilment Transaction Services GmbH (E 226) sorgt
für ein flüssiges Zusammenspiel von Logistikern, Fulfillment-Partnern, Lieferanten und Herstellern. Sie ist modular aufgebaut und passt sich an Geschäftsmodelle
an. Die Lösung kann als MultichannelPlattform, als Software für E-Business
Enterprise Resource Planning oder als
System für Logistikmanagement und die
Steuerung von Fulfillment- und Frachtführerleistungen eingesetzt werden. is ■
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SPECIAL: INTERNET WORLD 2014
3. Februar 2014
Internet World BUSINESS
33
RETOUREN
Kundenservice versus Kosten
Umfrage: Wie wird der Online-Handel mit der Neuregelung der Retouren ab Mitte des Jahres umgehen?
R
etouren bereiten vielen Händlern
Kopfschmerzen. Der Umgang damit
führt immer wieder zu Diskussionen über
die richtige Strategie. Was tun, wenn
Online Shopper Schuhe oder Kleider
gleich in mehreren Größen ordern und
bedenkenlos alles zurücksenden? Würde
sich das ändern, wenn die Retouren nicht
kostenlos wären? Für viele Nutzer und
Online Shops gehört die Gratisrücksendung von Ware, die ja im Distanzhandel
vor dem Kauf nicht direkt angesehen und
anprobiert werden kann, einfach dazu.
Im Rahmen einer Neuregelung der EUVerbraucherrichtlinie hatte der Bundestag
im Juni 2013 eine Reform der Rücksendekosten beschlossen. Ab Juni 2014 müssen
Online-Käufer Retouren selbst bezahlen.
Bleibt die Frage: Behalten deutsche E-Commerce-Anbieter die bisherige Regelung
bei, um für Kunden attraktiv zu bleiben,
oder werden sie die Kosten für das
Zurücksenden von Bestellungen auf die
Kunden abwälzen, um Geld zu sparen?
Wohl eher Ersteres, meint die überwiegende Mehrheit (79 Prozent) der vom For-
schungsinstitut Ibi Research
und der Internet World
Messe befragten Branchenexperten. Sie glauben, dass
viele Online-Händler trotz der
Neuregelung weiterhin die
Rücksendekosten tragen werden. Nur sieben Prozent sind
der Ansicht, dass Online Shopss
umschwenken und das Rückksendeporto den Kunden aufbürrden werden.
Genauso viele Befragte (79 Prorozent) vertreten die Meinung, dass
der Online-Handel mehr dafür
ür tun
muss, damit Kunden gleich die richtige
Auswahl treffen, statt es ihnen schwerer
chwerer zu
machen Artikel zurückzusenden.
n.
Die Mehrheit glaubt, dass diee Umsätze
im Online-Handel steigen, wenn
n es leicht
ist Waren zurückzusenden. Gespalten zeigen sich die Befragten bei der Frage der
„Erziehung“ der Kundinnen und Kunden
zu einer „Kultur des Nichtzurückschickens“. 44 Prozent stimmen zu, dass
Verbraucher stärker dazu angehalten wer-
Angaben in Prozent
Internet-Verkäufer müssen
mehr dafür tun, dass Kunden
die richtige Auswahl treffen
Viele Online-Händler werden
trotzdem weiterhin die Rücksendekosten übernehmen
27
39
Die Möglichkeit einfacher
Retouren führt zu höheren
Umsätzen im Online-Handel
Die Verbraucher sollten zu
einer Kultur des „Nichtzurückschickens“ erzogen werden
Stimme zu
Neutral
Stimme überhaupt nicht zu
52
36
20
24
22
4 4
15
35
15
12
43
9
5
22
Basis: n = 622 ≤ n ≤ 629 (alle Befragten)
Gespalten: 44 Prozent sind der Ansicht, Verbraucher sollten zu einer Kultur des
„Nichtzurückschickens“ erzogen werden, 34 Prozent lehnen diesen Ansatz ab
© INTERNET WORLD Business 3/14
13
39
flusst die kostenpflichtige
Rücksendung ihr eigenes Bestellverhalten? 44 Prozent der
von Ibi Research Befragten
haben schon einmal eine Bestellung abgebrochen, weil sie
im
i Falle der Rücksendung die
Portokosten
hätten tragen müsP
sen.
s Für 56 Prozent spielte dieser
Aspekt beim Online-Einkauf
A
bisher
noch nie eine Rolle.
b
Wenn es zu einer Retoure
kommt,
sind die Gründe dafür
ko
oGi
a/W
Fotoli
ganz
gan unterschiedlich. Hauptgrund:
Foto:
Der Artikel
Artik passte nicht. An zweiter Stelle
gefiel mir nicht“. 41 Prozent
folgt „Artikel
„Art
fanden die
d Beschreibung ungenügend.
den sollten, die Zahl der Retouren zu sen- Informativere Texte und bessere Bilder
ken. Gut ein Drittel (34 Prozent) lehnt die- könnten da Abhilfe schaffen. Immerhin
zehn Prozent der Befragten haben noch
sen Ansatz ab.
Die Branchenexperten sollten sich auch nie eine bestellte Ware zurückgesandt. Es
zu ihrer Einstellung hinsichtlich kosten- gibt sie also auch, die Wunschkunden der
■
pflichtigen Retouren äußern: Wie beein- Online-Händler. is
Über die Befragung
Wie wird sich die Neuregelung der Retouren auswirken?
Stimme voll zu
Stimme nicht zu
Neues Widerrufsrecht ab 2014:
Kunden müssen Retouren bezahlen
Die Internet World Messe führt in
Zusammenarbeit mit dem Institut Ibi
Research an der Universität Regensburg eine Online-Befragung zum
Thema „Digitalisierung der Gesellschaft“ durch. Die Studie erhebt die
Auswirkungen der fortschreitenden
Digitalisierung auf den Handel sowie
auf gesellschaftspolitische Aspekte
wie Sicherheit im Internet.
Die gesamten Ergebnisse der
Umfrage unter rund 800 Befragungsteilnehmern werden im Rahmen der
Messe Internet World am 25. und
26. Februar 2014 in München
vorgestellt. Die hier präsentierten
Zahlen sind ein Auszug daraus.
Häufige Gründe für Retouren
67 %
Artikel passte nicht
56 %
Artikel gefiel mir nicht
Artikel entsprach nicht der
Beschreibung
Artikel wurde defekt oder
beschädigt geliefert
Mehrere Varianten zur Auswahl bestellt
42 %
41 %
32 %
16 %
Zu lange Lieferzeit
13 %
Falschbestellung
Artikel wurde in einem anderen Shop günstiger erworben
Ich habe noch nie bestellte
Ware zurückgesandt
3%
10 %
Mehrfachnennungen
möglich
Basis: n = 644
Hauptgrund für
Retouren: Der bestellte
Artikel passte nicht
Quelle: Ibi Research an der Universität Regensburg GmbH, Internet World Messe; Stand: Januar 2014
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34
TOOLS & TECHNIK
Internet World BUSINESS
3. Februar 2014
3/14
CASE STUDY
Abheben mit Responsive Design
Swiss International Air Lines steht vor einem großen Relaunch. Dazu waren wichtige strategische Entscheidungen nötig
D
ie Freiheit ist keineswegs grenzenlos
über den Wolken: Fluglinien müssen
sich sehr vielen Vorschriften der unterschiedlichsten Stellen beugen, und das hat
unmittelbare Auswirkungen auf ihr Geschäft. Ein Beispiel: Das US-Verkehrsministerium verlangt, dass künftig das Geschlecht der buchenden Person abgefragt
werden muss. Die Folge: Die Airline muss
ihren Prozess anpassen, und zwar nicht
nur auf der Website, sondern auch in allen
Apps – und das schnell. „Wir haben
dadurch einen immensen Pflege- und
Unterhaltungsaufwand“, erklärt János Heé,
Head of E-Commerce bei Swiss International Air Lines. „Fast jeden Monat müssen
wir die Schnittstellen zu unseren Apps und
die Apps selbst anpassen.“
Swiss Air setzt auf
Responsive Design,
um Kosten zu sparen
Hohe Kosten durch Anpassungen
Die ständigen Aktualisierungen verursachen hohe Kosten und das können sich
Airlines nicht leisten – sie stehen aufgrund
des großen Wettbewerbs unter einem
enorm hohen Kostendruck. Um die Kosten zu senken, hat sich die Swiss zu einem
Relaunch ihres Web-Auftritts entschlossen. „Wir setzen als erste Airline weltweit
komplett auf Responsive Design und
HTML5. Wir gehen weg von den nativen
Apps und arbeiten künftig mit hybriden
die Inhalte optimal an das jeweilige mobile
Endgerät angepasst ausspielt. Bislang ist
die Fluggesellschaft mit fünf nativen Apps
im Markt vertreten, für das iPhone, für
Android Phones, für Blackberry-, Nokiaund Windows7-Geräte. Tablet-optimierte
Apps wären zwar wichtig, fehlen aber bislang wegen des großen Aufwands. Künftig
will sich Heé auf iOS und Android fokussieren. „Die Schweiz ist nach wie vor ein
Responsive Design:
Einmal geändert
passt es überall
Eine Umstellung auf einen Schlag birgt
große Gefahren, wenn etwas nicht funktioniert. Daher werden Website-Neugestaltungen in aller Regel eher sukzessive im
laufenden Betrieb vorgenommen. Um die
Kostensenkung möglichst
schnell zu erreichen, hat
sich Swiss Air Lines dennoch entschieden, den
Relaunch auf einen Schlag
durchzuführen.
„Wir
wollen ab dem Tag null
Kosten sparen und mehr
Umsatz generieren“, gibt
Heé das Ziel vor. Und das
Reduzierungspotenzial ist hoch: „Unter
dem Strich werden wir mittelfristig so viel
einsparen können, dass ein nicht unerheblicher Teil der Relaunch-Kosten dadurch
gedeckt sein wird“, ist er sicher.
Mobile First ist kein Thema
Apps, sodass wir Anpassungen nur noch
an einer Stelle vornehmen müssen und sie
auf allen Endgeräten automatisch umgesetzt werden“, beschreibt Heé das Vorgehen. Die hybriden Apps verfügen über
eine nativ programmierte Startseite, verlinken dann aber – ohne dass der Nutzer
es merkt – auf die responsive Website, die
iPhone-Land, darüber machen wir noch
immer die stärksten Umsätze“, erklärt er,
„gleichzeitig stellen wir aber fest, dass die
Download-Zahlen der Android App stark
steigen, vor allem international.“ Derzeit
erzielt das Unternehmen bei den Buchungen über mobile Anwendungen Wachstumsraten von 15 bis 30 Prozent.
Ebenfalls lang diskutiert hat Heé die Frage,
ob das Responsive Design nach dem
Mobile-First-Ansatz umgesetzt werden
soll, ob also das Design und die Funktionalität des Auftritts an den Erfordernissen
der mobilen Endgeräte ausgerichtet werden sollen und das Design der stationären
Website sich dem unterzuordnen hat, oder
nicht. Bei der Swiss fiel die Entscheidung
gegen Mobile First. Heé nennt dafür drei
wesentliche Gründe: Zum einen bucht die
Mehrheit der Swiss-Kunden noch immer
über einen stationären PC und zum ande-
ren will das Unternehmen die Vielzahl der
auf der Website möglichen Funktionen
reduzieren. „Unser Produkt ist sehr komplex, wir müssen für die Mobile-Version
viel weglassen, haben beispielsweise ganz
„Die Businessprozesse anzupassen würde fünf Jahre dauern
und jeden Relaunch sprengen“
JÁNOS HEÉ
Head of E-Commerce Swiss International Air Lines
andere Buchungsschritte für Mobile aufgesetzt“, argumentiert er. „Würden wir die
Website oder auch eine Tablet-Version danach ausrichten, wäre sie an manchen Stellen sehr dünn.“ Außerdem hätte die Airline alle Businessprozesse anpassen müssen. „Das würde jeden Relaunch sprengen
und fünf Jahre dauern“, so der E-Commerce-Verantwortliche. So blieb es bei der Erneuerung des Content-Management-Systems; die Microsoft-Sharepoint-Version
2007 wurde durch die von 2013 ersetzt.
Gut zwei Jahre dauert das Projekt insgesamt. Anfang 2012 fiel der Startschuss, im
zweiten Quartal 2014 soll dann der Big
Bang stattfinden. cf ■
Internet
World
Messe
Relaunch: der Blick
hinter die Kulissen
Über mobile
Endgeräte sollen die
Kunden künftig auf
ganz neue Inhalte
zugreifen können
Mehr über die Strategie von Swiss International Air Lines verrät János Heé in seinem
Vortrag „Customer Experience im Jahr 2014 –
Die Spannungsfelder bei einem Relaunch“ auf
dem Internet World Kongress, der vom 25. bis
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38
TOOLS & TECHNIK
Internet World BUSINESS
3. Februar 2014
3/14
PRODUKTDATENMARKETING
Mehr Umsatz mit Produktdaten
Mit optimierten Datenfeeds können Online Shops Neukunden gewinnen und ihre Vermarktungskanäle besser aussteuern
D
Quelle: Onmacon GmbH
as Vermarkten von Produkten
über
Preisvergleichsseiten,
Marktplätze, Affiliate-Netzwerke,
Retargeting und Suchmaschinen
ist gängige Praxis im E-Commerce.
Damit die Produktdaten eines
Shops für all die unterschiedlichen
Kanäle zur Verfügung stehen, muss
aus dem Shop ein Datenfeed generiert werden. Händler können das
entweder in Eigenregie erledigen
oder sich einen Dienstleister suchen, der für sie das „Bespielen“
der verschiedenen Kanäle mit den
Daten ihres Shops übernimmt.
Beim Online-Designer-Outlet
Dress-for-less.de ist Maximilian
Sonnenfeld Blaufuks, Senior
Online Marketing Manager, für das
Produktdatenmarketing zuständig. „Produktdatenmarketing ist
bei Dress-for-less heute ein eigener
Marketingkanal, der vor etwa eineinhalb Jahren aus dem AffiliateModell entstanden ist“, berichtet er.
Im Fokus steht die Optimierung
der einzelnen Feeds, um dadurch
den Umsatz zu erhöhen.
Dazu arbeitet Dress-for-less mit der
Frankfurter Soquero GmbH zusammen.
„Jeder Kanal stellt eigene Anforderungen
an die Daten. Shops haben viel Aufwand
damit, selbst Feeds für alle Disziplinen zu
generieren“, sagt Björn Emeritzy, Leiter
Produktdatenmarketing bei Soquero.
entstanden sind. Pro Sseite ist
ersichtlich, welche Produkte sich
darüber gut verkaufen und welche
nur geklickt werden, ohne dass es
zum Kaufabschluss kommt. Das
ermöglicht die Gesamtbetrachtung
der Kosten-Umsatz-Relation.
Die Urano eBusiness GmbH, Betreiberin von Urano-Shop.de für
IT-Ausrüstung und Unterhaltungselektronik, setzt für die Optimierung des Kanals „Preisvergleichsseiten“ auf das „Preissuchmaschinen-Tool“ von Intelliad. Die
Software generiert die Feeds für
jede Preissuchmaschine automatisch
und erhebt Performance-Daten bis
zur Ebene einzelner Produkte.
Automatische Kostenbremse
Tools für Produktdatenmarketing erstellen einen
Feed und verteilen die optimierten Daten auf verschiedenen Kanälen
Ähnlich wie die „SQ Feed Engine“ von
Soquero platziert Channel Pilot das Sortiment von Online Shops auf verschiedenen
Vertriebskanälen. Dazu liefern Shop-Betreiber einen Datenfeed mit möglichst
großer Datentiefe in den Formaten .csv
(Comma-separated Values) oder .xml
(Extensible Markup Language) an die
Viel Aufwand durch Änderungen
Cloud-Software. Diese passt die Daten
Der Aufwand, die Datenfeeds immer wie- automatisiert an die verschiedenen Spezifider an die geänderten Vorgaben anpassen kationen an und versendet die individualizu müssen, wurde dem Beleuchtungsmit- sierten Feeds an die Kanäle. Gleichzeitig
wird der Erfolg gemessen.
Mac Nelly von Light11.de ist
mit der Lösung zufrieden: „Das
3 Schritte zu optimalen Produktdaten
Tool nimmt uns Arbeit ab.
Wenn ein neuer Channel mit
Daten versorgt werden soll,
benötigt man keine Programmierer, die den Feed für den
Anbieter aufwendig entwickeln
müssen. Unterm Strich entstehen geringere Kosten.“ Und sie
weist auf einen weiteren Vorteil
hin: Mit einem Tool wie dem
von Channel Pilot ist die Skalierbarkeit gewährleistet. Sollen
beispielsweise neue Kanäle,
auch in anderen Ländern, angeschlossen werden, geht das
relativ rasch. „Wir arbeiten
tel-Shop Light11.de im letzten Jahr zu groß. international. Deshalb ist Skalierbarkeit
Bis vor einem halben Jahr stellte der Shop für uns wichtig“, sagt sie.
Die Hamburger Agentur Onmacon
die Datenfeeds selbst zusammen. Doch
jeder Preisvergleichsdienst, jeder Markt- GmbH hat sich auf Produktdatenmarkeplatz, jede Produktsuche hat eigene Spezi- ting spezialisiert und berät Kunden bei der
fikationen, die sich immer wieder ändern. strategischen Planung und der operativen
Und bei jeder Änderung mussten die Pro- Umsetzung. André Gietemann, Teamleiter
bei
grammierer ran. „Das war sehr aufwendig Produktsuchmaschinen-Marketing
und wir haben nach einer Lösung gesucht“, Onmacon, sagt, dass es bei Produktdatensagt Linda Mac Nelly, Leitung Marketing marketing im Wesentlichen um die Platbei der Light11.de GmbH. Nun arbeitet zierung von Produkten auf drei verschieder Dortmunder Online-Händler mit dem denen Arten von Internet-Portalen gehe:
Preisvergleichsdienste, Google und MarktTool-Anbieter Channel Pilot zusammen.
plätze wie Amazon oder eBay. „Für viele
Online Shops ist Produktdatenmarketing
mittlerweile eine der wichtigsten Maßnahmen zur Gewinnung von Neukunden. Es
ist keine Seltenheit mehr, dass Shops im
Online-Marketing-Mix mehr als 40 Prozent ihres Umsatzes über das Produktdatenmarketing generieren“, berichtet er.
Dabei gehe es um mehr als die reine
Platzierung in den einzelnen Kanälen,
meint Gietemann: „So wie bei SEO die
Optimierung der Websites im Vordergrund steht, ist im Produktdatenmarketing die Optimierung der Produktdaten
notwendig.“ Produktdaten müssen mit
Keywords angereichert werden, damit die
Produkte bei relevanten Suchbegriffen gefunden werden. Auf Basis der optimierten
Daten wird dann die Performance auf Sortiments- und auf Produktebene gesteuert.
Auch Soquero-Mann Emeritzy betont,
dass Tools für Produktdatenmarketing
Transparenz herstellen. Die Kunden sehen
in den Auswertungen, welche Kosten und
welche Umsätze über Preissuchmaschinen
Für die Performance-Verbesserung werden unter anderem Pausierungsregeln erstellt. Erzeugt ein
Produkt bei einem Preisvergleichsportal zwar viele Klicks
(und damit Kosten), aber keine
Konversion, lässt das Tool es automatisch pausieren, damit es nicht
noch weiter zu Buche schlägt. Um die Performance der Preissuchmaschinen untereinander und mit anderen Marketingkanälen zu vergleichen, ermittelt der UranoShop für jeden Preisvergleich den Costper-Order (CPO) und die Konversionsrate. Die Optimierung der Werbung
in Preissuchmaschinen führte laut UranoShop dazu, dass der CPO von 2012 auf
2013 um 32 Prozent gesunken ist, bei fast
identischer Klickzahl. Die Konversionsrate stieg gegenüber dem Vorjahr um 23
Prozent. Durch den Einsatz der Software
spart Urano Zeit, Ressourcen und Kosten,
hat Thomas Lang, Leiter E-Marketing bei
Urano E-Business, erkannt.
Immer mehr Nischen-Shops entstehen
im Web ebenso wie Preisvergleicher, die
diese Shops bedienen, beobachtet Tobias
Kiessling, Geschäftsführer und Chief
Technical Officer bei Intelliad – ein wichtiger Grund, warum kaum auf Produktdatenmarketing verzichtet werden kann.
Denn: „Auch die Zahl der Suchanfragen
nach konkreten Produkten nimmt zu“. is ■
Tipps für die Anbieterauswahl
Verschiedene Dienstleister sind im Bereich Produktdatenmarketing aktiv. Linda Mac Nelly,
Leitung Marketing bei Light11.de, gibt folgende Tipps für die Anbieterwahl:
■ Das Tool muss einfach zu bedienen, die Navigation übersichtlich sein.
■ Viele Tools sind mächtig und kompliziert. Der
Kunde sollte deshalb wissen, was er braucht.
Dazu muss vor der Auswahl sehr detailliert
die Anforderung sowie ein Konzept erstellt
werden. Wer nicht genau weiß, was er will,
bekommt garantiert nicht das, was er eigentlich braucht.
■ Das Tool sollte flexibel sein, damit Nutzer Änderungen am Feed oder am Inhalt schnell und
problemlos anpassen können. Auch ein Wechsel der Shop-Software sollte möglich sein.
■ Der Anbieter sollte auch bei nicht vorhandenen Feed-Spezifikationen schnell auf Anfragen reagieren und diese dann umsetzen.
■ Der Anbieter sollte möglichst viele Schnittstellen zu Plattformen (Preissuchmaschinen und
Marketplaces, aber auch zur Shop-Software)
im Portfolio haben und zusätzlich so flexibel
sein, weitere gewünschte Plattformen schnell
und unkompliziert integrieren zu können.
■ Der Anbieter sollte persönlichen Kontakt zum
Shop-Betreiber haben, sodass bei Fragen
schnelle Hilfe erhältlich ist und kein Stillstand
entsteht.
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MENSCHEN & KARRIERE
3. Februar 2014
Holger Meyer
Als Chief Business Officer der
Internet-Agentur Testroom in
Hamburg, Spezialist für den
Aufbau von Reichweite, kümmert sich Holger Meyer nun
um die Produktentwicklung
im B2B-Umfeld. Vor seinem Wechsel zu Testroom
war der 45-Jährige, der sich vor allem auf Native
Advertsing konzentrieren will, unter anderem als
Country Sales Director bei Google, als Geschäftsführer bei iProspect und Managing Director von
Adconion beschäftigt.
■ www.testroom.de
Microsoft, Unterschleißheim
Microsoft Corp., Redmond (Washington, USA)
Nach zehn Jahren verlässt Blair Westlake, bislang Corporate Vice
President und Xbox Multimedia Executive von Microsoft Corporation, den Konzern aus Redmond. Er habe gemerkt, dass sich
das Unternehmen in eine Richtung bewegt, in der er sein Wissen
und seine Fähigkeiten nicht voll einbringen könne, sagte er dem
Magazin „Variety“. Vor seinem Wechsel zu Microsoft 2004 war
Westlake unter anderem Corporate Executive Vice President bei
dem Medienunternehmen Gemstar-TV Guide in Pasadena.
■ www.microsoft.com
Michael Rupp /
Katrin Walkenfort
Dirk Fiebig
Carina Stammermann
Payback, München
Myparfum, Berlin
Mit zwei neuen Mitarbeitern
verstärkt sich der Loyalty-Programm-Anbieter Payback im
digitalen Bereich: Als neuer
M. Rupp
Manager Online Marketing
wechselt Michael Rupp von
Friendscout24.de, wo er als
Manager Online Marketing
Cooperations tätig war, zum
Münchner Unternehmen. Er
verantwortet die Konzeption,
technische Umsetzung und
K. Walkenfort
Optimierung der Partnerseiten-Integration. Außerdem kümmert sich der
30-Jährige um Display- und Newsletter-Kampagnen. Für den Ausbau des Digitalgeschäfts mit Fokus auf die Bereiche Consumer Electronics, Beauty & Kosmetik und Haus & Garten ist nun Katrin
Walkenfort zuständig. Die 34-Jährige kommt von
der Scout24 Holding, bei der sie Senior Online
Marketing Managerin war, und verantwortet zudem die Anbindung und Weiterentwicklung von
Online-Partnern auf der Payback-Plattform.
■ www.payback.net
Zum Vice President Operations & Technology wurde
Dirk Fiebig bei Spree7, einem
Trading-Desk-Service für digitale Werbung, ernannt. Der
39-Jährige leitet künftig den
Bereich Programmatic Trading und soll den Ausbau des Technology-Stacks vorantreiben. Bislang
war Fiebig, der außerdem für alle Arbeits- sowie
Prozessabläufe rund um Real-Time Advertising
und Audience Data Management zuständig ist,
bei Amnet EMEA tätig. Dort baute er als Operations Director das Geschäft in Europa, dem Nahen Osten sowie Afrika neu auf und kümmerte
sich um den Launch in 13 neuen Märkten.
■ www.spree7.com
Gemeinsam mit dem Gründer Matti Niebelschütz leitet
Carina Stammermann künftig die Duftmanufaktur Myparfum in Berlin. Bisher war
die neue Geschäftsführerin
fü den Aufbau des Bestandskunden-Marketings
zuständig. Außerdem leitet Stammermann das
CRM bei Scarosso.
■ www.myparfum.de
Martyn Farmer
Geometry Global, Hamburg
Die neu geschaffene Position
des Global Business Directors
hat Martyn Farmer bei Geometry Global übernommen.
Bei der WPP-Tochter soll er
für den Kunden Volkswagen
einen „internationalen digitalen Hub in Deutschland“ aufbauen. Bislang war Farmer unter anderem bei Audi als Agency Network Director sowie
bei DDB Worldwide und Akqa beschäftigt.
■ www.geometryglobal.de
Spree7, Berlin
Jörg Abrolat
Annika Hirsch
GFKL, Essen
Artundweise, Bremen
Ihren E-Commerce-Bereich
verstärkt die GFKL-Gruppe,
Dienstleister für Forderungsmanagement, mit Jörg Abrolat. Als Head of Commerce
verantwortet er die Aktivitäten der Essener, die unter der Produktmarke PayProtect vertrieben werden. Zuvor war Abrolat in
Managementfunktionen im Business Development und in der Standort- und Produktentwicklung beschäftigt, unter anderem bei Mastercard.
■ www.gfkl.com
Bei der Digitalagentur zieht
Annika Hirsch neu in die Geschäftsführung ein. Sie kümmert sich um das operative
Geschäft und ist für die strategische Beratung sowie Betreuung von Bestandskunden zuständig. Neben
Hirsch, die zuvor unter anderem bei Y&R, Select
NY und der Wirz Gruppe tätig war, gehören Dirk
Beckmann und Bernd Krüger zur Führungsriege.
■ www.artundweise.de
43
Gregor Bieler
Blair Westlake
Testroom, Hamburg
Internet World BUSINESS
Seit Februar 2014 ist Gregor
Bieler als General Manager
für die Leitung der Consumer
Channels Group bei Microsoft Deutschland zuständig.
Der 43-Jährige, der damit in
die Geschäftsleitung eintritt, verantwortet künftig das gesamte Consumer-Geschäft von Microsoft in Deutschland. Dazu gehören die Produkte
Xbox und Windows Phone, das OEM-Geschäft
sowie die Retail-Aktivitäten für Xbox, Windows
Phone und alle weiteren Produkte wie Windows,
Office und Surface. Zuvor war der ehemalige Geschäftsführungsvorsitzende von Paypal Deutschland als CEO bei der Unwire Group tätig. Er folgt
auf Oliver Kaltner (45), der Microsoft nach fünf
Jahren verlässt. Bieler berichtet an den Vorsitzenden der Geschäftsführung Christian P. Illek
■ www.microsoft.com
David Helfer /
Gerard Allison
Juniper Networks,
Addlestone (Surrey, UK)
Als neuer Vizepräsident für
das Partner-Geschäft EMEA
verantwortet Gerard Allison
D. Helfer
künftig die Strukturierung
sowie Verwaltung der Commercial- und Channel-Bereiche von Juniper Networks. In
der Position berichtet Allison,
der seit 14 Jahren beim Spezialisten für Netzwerktechnik
tätig ist, an Senior Vice Presi- G. Allison
dent EMEA Sean Nolan. Allison war bislang als Vice President Enterprise und
Area Vice President für Europa, den Nahen Osten
und Afrika sowie Großbritannien und Irland zuständig. Er folgt in seiner neuen Position auf David Helfer, der seit Ende 2013 den globalen Commercial- und Channel-Markt verantwortet.
■ www.juniper.net/de
Jan Schulze
HSE24, München
Den Bereich Multichannel,
Planung & Analyse verantwortet Jan Schulze künftig
beim Versandhandelsunternehmen HSE24. Der 38-Jährige, der bereits seit 15 Jahren für das Münchner Unternehmen tätig ist, leitete bisher den Bereich Planung und Analyse.
Schulze berichtet künftig direkt an den Geschäftsführer Richard Reitzner und kümmert sich innerhalb seines neu geschaffenen Aufgabenbereichs
zudem um die Segmente Neue Medien, Kundenanalyse, Media-Planung und Upselling.
■ www.hse24.net
Martin Conneen /
Stephane Faggianelli
Wunderman, London (UK)
Die Netzwerkagentur Wunderman, Mitglied der WPPGruppe, hat Stephane Faggianelli zum neuen Regional
S. Faggianelli
President Europa, Naher Osten und Afrika ernannt. Seine bisherige Position
als Regional President für den Raum Asien und
Pazifik übernimmt in Zukunft Martin Conneen.
Er arbeitet von Singapur aus und berichtet wie
Faggianelli (Foto), der in London tätig ist, an Daniel Morel, CEO von Wunderman. Faggianelli
hatte seit 2006 insbesondere die Digital- und
Data-Kompetenzen ausgebaut.
■ www.wunderman.com
▶
Impressum
ISSN 1433-3309
Neue Mediengesellschaft Ulm mbH
Sitz von Redaktion, Anzeigen, Vertrieb:
Bayerstraße 16a, 80335 München
Telefon (089) 741 17-0, Fax -101
www.internetworld.de
Sitz des Verlags:
Neue Mediengesellschaft Ulm mbH,
Karlstraße 41, 89073 Ulm
Geschäftsführer:
Florian Ebner,
Dr. Günter Götz
Chefredakteur:
Dr. Günter Götz (gg),
[email protected]
Stellvertretender Chefredakteur:
Frank Kemper (fk),
[email protected]
Einträge im Dienstleisterverzeichnis:
Marita Brotz,
Telefon: (089) 741 17-281,
Fax: (089) 741 17-269,
E-Mail: [email protected]
Leitung Online-Redaktion:
Tanja Gabler (tga),
[email protected]
Mitarbeiter dieser Ausgabe:
Stefan Mey, Helmut van Rinsum (hvr),
Manfred Streit
Redaktion:
Till Dziallas (tdz),
[email protected]
Schlussredaktion:
Ernst Altmannshofer, Dr. Christa Gogu
Christiane Fröhlich (cf),
[email protected]
Chefin vom Dienst:
Vera Günther (vg),
[email protected]
Leitung Herstellung/Vertrieb:
Thomas Heydn,
Telefon: (089) 741 17-111,
E-Mail: [email protected]
Art Directorin:
Maria-Luise Sailer
Leserservice:
Hotline: (089) 741 17-205,
Fax: (089) 741 17-101
E-Mail: [email protected]
Susanne Gillner (sg),
[email protected]
Vera Günther (vg),
[email protected]
Stefan Hofer (host),
[email protected]
Ingrid Lommer (il),
[email protected]
Ingrid Schutzmann (is),
[email protected]
Susanne Vieser (vs),
[email protected]
Daniela Zimmer (dz),
[email protected]
Gestaltung:
Alfred Agatz, Dagmar Breitenbauch,
Catharina Burmester, Hedi Hefele,
Manuela Keller, Simone Köhnke,
Cornelia Pflanzer, Petra Reichenspurner,
Ilka Rüther, Christian Schumacher
Anzeigenleitung:
Angelika Hochmuth,
Telefon: (089) 741 17-432,
Fax: (089) 741 17-269,
E-Mail: [email protected]
Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 18
vom 01.10.2013
Kooperationen:
Larissa Oßwald
Telefon: (089) 741 17-116,
E-Mail: [email protected]
Bank: Deutsche Bank
Konto: 8264160 (BLZ 700 700 10)
IBAN: DE08 7007 0010 0826 4160 00
BIC: DEUTDEMM
Druck:
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INTERNET WORLD Business ist die
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MENSCHEN & KARRIERE
Internet World BUSINESS
Alexander Ardelean
Leo Burnett, Frankfurt
Gemeinsam mit Chief Creative Officer Andreas Pauli sowie Axel Käser, Head of Digital, verantwortet Alexander
Ardelean künftig die digitale
Kreation von Leo Burnett im
Frankfurter Büro. Der neue Creative Director Digital kommt von Scholz & Friends Schweiz, wo er
die Digital-Unit aufbaute. Zuvor war der 38-Jährige unter anderem bei Neue Digitale / Razorfish,
Heimat sowie Springer & Jacoby tätig.
■ www.leoburnett.de
Keynote, Hamburg
Rakuten Deutschland, Bamberg
Michael Kutschinski
Clueda, München
Ogilvy One, Frankfurt
Conrad Electronic, Hirschau
Beim Software-Unternehmen
Clueda, Spezialist für NewsAnalytics, ist Horst Eckl künftig für das Business Development und den Vertrieb zuständig. Vor seinem Wechsel
ins Management-Team des Münchner Unternehmens war der 58-Jährige Business Unit Manager,
Vertriebsleiter und Associate Partner bei Plenum
Management Consulting.
■ www.clueda.com
Der bisherige Chief Creative
Officer von Ogilvy One Germany Michael Kutschinski ist
nun zum neuen Global Chief
Creative Officer ernannt worden. Er folgt auf Jan Leth, der
sich nach 15 Jahren an der kreativen Spitze allmählich zur Ruhe setzt. Kutschinski, der seinen
neuen Posten zusätzlich zu seiner bisherigen Tätigkeit übernimmt, arbeitet weiterhin vom deutschen Standort in Frankfurt am Main aus.
■ www.ogilvy.com
Judith Kadach
Rupert Platz
Catbird Seat, München
Useeds, Berlin
Die Position Head of Content
übernimmt Judith Kadach bei
der Münchner PerformanceMarketing-Agentur Catbird
Seat. Die bisherige Redakteurin und Beraterin der Heller &
Partner Communication GmbH kümmert sich um
die Kreation von Inhalten für Content-MarketingKampagnen und die Koordination redaktioneller
Partner wie Texter und Journalisten.
■ www.catbirdseat.de
Marcel Chorengel
Dogado, Dortmund
Der Cloud-Sourcing-Anbieter
Dogado hat Marcel Chorengel
als Chief Technology Officer
geholt. Der bisherige CTO
von Adnologies, einem Spezialisten für Data-Driven Advertising, verantwortet nun die technische Weiterentwicklung des Dortmunder Unternehmens.
■ www.dogado.de
Als Executive Vice President
of Worldwide Sales ist John
Shap in Zukunft bei Keynote,
einem Lösungsanbieter für
Web-basiertes und mobiles
Cloud-Testing und -Monitoring, für den weltweiten Vertrieb verantwortlich.
Er berichtet direkt an President und CEO Jennifer
Tejada und soll vor allem das Umsatzwachstum
vorantreiben. Zuletzt war Shap, der seit 25 Jahren in Führungspositionen im Marketing sowie
Vertrieb tätig ist, als Executive Vice President bei
Marklogic für den globalen Vertrieb zuständig.
■ www.keynote.com
Der ehemalige COO von Groupon Central Europe Christian
Macht wurde zum neuen CEO des Web-Marktplatzbetreibers
Rakuten Deutschland GmbH ernannt. In der Geschäftsführung
des Bamberger Unternehmens verlegt Gründerin Beate Rank,
die bislang für die Leitung zuständig war, ihren Schwerpunkt
auf das Financial Controlling. Shinji Kimura, ebenfalls Mitglied
der Geschäftsführung, verantwortet künftig als COO von Rakuten Deutschland die Zentralbereiche des Unternehmens.
■ www.rakuten.de
Horst Eckl
Der langjährige Kreativdirektor Online-Konzeption von
Aperto Berlin, Rupert Platz,
wechselt zur Useeds GmbH.
Bei der Berliner Agentur, die
auf nutzerzentriertes Design
spezialisiert ist, übernimmt er als neuer Director
User Experience die Betreuung von Neu- und Bestandskunden sowie Mitarbeitern. In seiner Position im Führungsteam von Useeds soll Platz unter anderem dabei helfen, neue strategische Themenfelder und Kundensegmente zu erschließen.
■ www.useeds.de
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John Shap
Christian Macht
Lea-Sophie Cramer
Seit Januar 2014 ergänzt LeaSophie Cramer den Verwaltungsrat der Conrad Electronic SE, einem MultichannelAnbieter für Elektronik und
Technik. Cramer ist CEO der
Sonoma Internet GmbH, die den Webshop Amorelie.de betreibt. Neben der 26-Jährigen gehören
Werner Conrad, Thomas Vollmöller (Xing) und Anwalt Rainer Kirchdörfer dem Verwaltungsrat an.
■ www.conrad.de
3. Februar 2014
Ralf Pressler
Outletstores direct,
Mannheim
Um die strategische und operative Weiterentwicklung der
Webshops sowie Unternehmensplattformen kümmert
sich künftig Ralf Pressler bei
der Outletstores direct GmbH in Mannheim. Der
36-Jährige, der nun die Position des Director Online Marketing & E-Commerce übernimmt, wechselt von der Stuttgarter Netformic GmbH, bei der
er Leiter Online Marketing war.
■ www.outletstores-direct.de
Stefan B. Müller
Adition, Berlin
Bei der Düsseldorfer Adition
Technologies AG übernimmt
Stefan B. Müller den Posten
Vice President Business Consulting. In der neu geschaffenen Position soll der 45-Jährige, der vom neuen Standort in Berlin aus tätig
ist, vor allem den Ausbau der Kundensegmente
Direktkunden (Advertiser) und Agenturen sowie
spezifischer Angebotssparten wie DSP und SSP
vorantreiben. Vor seinem Wechsel zu dem Spezialisten für Ad Serving war Müller Vice President
Sales & Publisher Management DACH bei der
Yoc Mobile Advertising GmbH in Berlin.
■ www.adition.com
Sebastian Romanus /
Günter Frauendorfer
Adscale, München
Mit zwei neuen Personalien
verstärkt sich Adscale, Marktplatzbetreiber für Digitalwerbung. Als dritter GeschäftsS. Romanus
führer neben Stephan Kern
und Matthias Pantke verantwortet Sebastian Romanus
vor allem die Bereiche Sales
sowie Publisher Services. Er
war bislang unter anderem
Managing Director bei dem
zu AOL gehörenden VideoG. Frauendorfer
Vermarkter Goviral sowie bei
der Sport1 GmbH und dem Pro Sieben Sat1-Vermarkter Sevenone Media tätig. Romanus berichtet künftig an Pantke und Martin Hubert, beide
Geschäftsführer der Ströer Digital Group. Darüber hinaus hat Adscale Günter Frauendorfer zum
Prokuristen ernannt. Der 39-Jährige war bislang
als kaufmännischer Leiter für die Bereiche Finanzen, Rechnungswesen und Controlling von Adscale zuständig und verstärkt mit dem erweiterten Verantwortungsbereich die Geschäftsleitung.
■ www.adscale.de
Deborah Causton
Zanox, Berlin
Als neuer Director Product
Management hat Deborah
Causton beim Performance
Advertising Network Zanox
AG angeheuert. Sie war bisher als freie Projekt- und Produktmanagerin unter anderem für Wimdu, die
Global Leads Group sowie 9flats.com tätig. Bei
Zanox ist Causton nun für die gesamte Produktentwicklung zuständig und sie berichtet direkt
an Chief Technical Officer Christian Rebernik.
■ www.zanox.com
Lassen Sie’s uns wissen
Wenn Sie Karriere machen, ein-, auf- oder
aussteigen, schreiben Sie uns.
■ [email protected]
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Internet World
Auf der führenden E-Commerce-Messe in
Deutschland präsentieren sich 300 Aussteller
in zwei Messehallen auf 11.000 Quadratmetern. Parallel zur Messe findet an beiden Tagen ein hochkarätig besetzter Kongress zu
den Top-Trends im E-Commerce statt. Vortragsthemen sind unter anderem: „Mobile &
Multiscreen Commerce“, „Blick in die Omnichannel-Zukunft: Mobile Best Practices aus
Asien“, „NeuroWeb“, „Customer Experience
im Jahr 2014“, „Der Kunde ist für uns keineswegs ein unbekanntes Wesen“, „Charakter
versus digitale Beliebigkeit“ sowie „Kundenansprache über alle Kanäle“. Der Besuch der
Messe ist nach Vorabregistrierung kostenlos.
Termin: München, 25. und 26. Februar 2014
Kosten: Für unsere Leser 850 Euro statt 1.090
Euro zzgl. MwSt. (Rabattcode: IW14iwb)
Info: www.internetworld-messe.de
■
Cebit
Alle IT-Themen der Zukunft möchte die Cebit
dieses Jahr wieder präsentieren. Ausstellungsbereiche 2014 sind: Web & Mobile, ERP &
Data Analysis, IT Services, IT Enables, Security
sowie Digital Business Solutions.
Termin: Hannover, 10. bis 14. März 2014
Kosten: 400 Euro inkl. MwSt. (Dauerticket für
Exhibition & Conferences)
Info: www.cebit.de
■
Online Marketing Forum
Die Konferenz für Trends im Online Marketing,
die von INTERNET WORLD Business präsentiert
wird, richtet sich insbesondere an MarketingVerantwortliche und Webshop-Betreiber.
Termine: Düsseldorf, 26. März; Frankfurt, 27.
März; Hamburg, 1. April; München, 3. April
Kosten: Für unsere Leser 189 Euro statt 249
Euro zzgl. MwSt. (Rabattcode: OMF14iwb)
Info: www.onlinemarketingforum.de
■
Hitmeister e-Commerce Day
Online-Händler, Shop-Betreiber und E-Commerce-Dienstleister treffen sich hier zum Austausch über aktuelle Entwicklungen im WebHandel. Geboten werden neben einer Ausstellungsfläche zahlreiche Fachvorträge über
aktuelle Trends und Geschäftsmodelle.
Termin: Köln, 12. April 2014
Kosten: 99 Euro inkl. MwSt. (für Dienstleister)
Info: www.hitmeister.de/ecommerceday
■
Search Marketing Expo
Themen der Veranstaltung sind unter anderem: „Die wichtigsten Suchmaschinen-Ranking-Faktoren“, „Die richtigen Texte für Suchmaschinen-Marketing“ und „Large Scale SEO“.
Termin: München, 25. und 26. März 2014
Kosten: 2.235 Euro inkl. MwSt. (SMX Super
Kombi Pass inkl. Search Summit am 27. März)
Info: www.smxmuenchen.de
■
BVH 2.014
Auf der Veranstaltung soll operatives Knowhow für den interaktiven Handel, unter anderem in Workshops und Masterclasses vermittelt werden. Themen: Link-Building, Customer Journey, Conversion und Social Media.
Termin: Hamburg, 2. und 3. April 2014
Kosten: 399 Euro zzgl. MwSt.
Info: www.bvh2014.de
■
ecommerce conference
Die neuesten Trends und Erfolgstipps für den
Webshop stehen im Fokus der Veranstaltung,
die sich an E-Commerce-Leiter richtet.
Termine: Hamburg, 13. Mai 2014; Frankfurt,
20. Mai 2014 und München, 22. Mai 2014
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3. Februar 2014
3/14
Stelldichein der Stars
Auch in diesem Jahr war die DLD Conference Treffpunkt der Internet-Prominenz
J
an Koum lässt sich nur selten auf Branchenevents blicken – zur DLD Conference, zu der selbst zahlende Besucher nur
mit Einladung Einlass finden, kam der
Whatsapp-Chef nach München. An sei-
nem Schreibtisch im Silicon Valley klebt
ein Post-it: „Keine Werbung, keine Games,
kein Firlefanz“. Über die Rentabilität des
Messaging-Dienstes will sich Koum, der
25 Entwickler beschäftigt, frühestens in
vier Jahren Gedanken machen, auch
Übernahmeangebote lehnt er ab.
Neben der großen Dichte an Internet-Prominenz zählt zu den Besonderheiten der DLD Conference, dass
es auch, aber nicht nur ums Business geht:
ht:
Arianna Huffington, die Gründerin derr
Huffington Post, sprach mit dem Bestselel-ler-Auto Paulo Coelho über Achtsamkeit,
eit,,
die chinesische Unternehmerin Kathy
hyy
Gong skizzierte Chancen und Ängste derr
neuen Generation in China. Auch fürr
Musik war gesorgt: Der belgische Popstar
tarr
Milow stellte ein paar Songs aus seinem
m
noch unveröffentlichtem Album vor. tgaa ■
Mr. Wikipedia:
Wikkipedia: Jimmy
m
Wales macht
sich für
Z
sozialee Zwecke
stark
Arianna Huffington kooperiert bei der
deutschen Huffington Post mit Burda
Experten-Talk: Modelabel-Chefin Angela
Missoni über digitale Markenstrategien
Zurückhaltend: Whatsapp-Mitbegründer Jan Koum geht normalerweise
selten auf Branchenevents
Fotos: Veranstalter
Einblicke in die chinesische Gesellschaft:
Unternehmerin Kathy Gong
Medienprofis unter sich: Frank Rieger (l.) im Gespräch
mit Journalismus-Professor Jeff Jarvis
Stolze Frauen: Maria Furtwängler (l.) präsentiert EU-Kommissarin Viviane
Reding (2. v. l.) als Gewinnerin des Aenne Burda Award
Wachstum im Blick:
Matthias Ehrlich (l.),
Olaf Scholz (r.)
Neujahrs-Talk in Hamburg
Bürgermeister Olaf Scholz traf digitale Wirtschaft an der Elbe
eujahrsempfang mit Prominenz: Vor
250 geladenen Gästen versprach
Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz
(SPD) Anstrengungen für eine bessere
Harmonisierung verschiedener Rechtsbe-
reiche im Sinne der digitalen Wirtschaft.
Die, so BVDW-Präsident Matthias Ehrlich,
sei gut aufgestellt: „Wir haben ein volles
Auftragsbuch und befinden uns auf einem
■
ambitionierten Wachstumskurs.“ fk
Gute Laune:
C. Harlinghausen
(Akon 360), T. v. Focht
(Adobe) W. Fröhlich
(Intelliad, v. l. n. r.)
Gespannt verfolgten die Gäste
die Rede von Olaf Scholz
Fotos: Veranstalter
N
thomas-krenn.com
Wissen ist ein Gut, das sich
mehrt, wenn man es teilt.
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27.02.2014
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dem unsere Experten ihr Wissen an Sie weitergeben. Aktu-
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50
MEINUNG
Internet World BUSINESS
3. Februar 2014
3/14
KOMMENTAR
GASTKOMMENTAR
Teufelskreis
Sicherheit
Neue Rolle für Ad Networks
16 Millionen gestohlene
E-Mail-Adressen – zusammen mit Passwörtern –
fand das Bundesamt für
Sicherheit in der Informationstechnik (BSI)
kürzlich bei der Analyse
krimineller Bot-Netze.
Die Info-Website, die das Frank Kemper,
Stv. Chefredakteur
BSI daraufhin für verunsicherte Bürger einrichtete, brach aufgrund der vielen Anfragen binnen
kürzester Zeit wegen Überlastung zusammen.
Der Schaden, den Diebe mit solchen Daten
anrichten können, ist erheblich – weil viele Nutzer mit ihren Passwörtern schludern: Da bei
immer mehr Online-Angeboten von den Kunden eine Mail-Adresse und ein Passwort zum
Login gefordert wird, verwenden viele Nutzer
aus Bequemlichkeit stets dieselbe Mail-Adresse
und dasselbe Passwort. Auch regelmäßige Warnungen vor diesem leichtsinnigen Verhalten
ändern daran nichts.
Andererseits: Wer heute halbwegs regelmäßig
im Web unterwegs ist, muss eine Vielzahl von
Login-Daten parat haben. Und die Verwendung
eines sicheren Passworts, in dem Sonderzeichen,
Zahlen sowie Groß- und Kleinschreibung auftauchen, ist eine Plage. Niemand kann ernsthaft
erwarten, dass Kunden sich zwei Dutzend Varianten solch eines kryptografischen Wunderwerks
merken – nur damit das Passwort bei GMX nicht
das gleiche ist wie etwa bei Amazon.
Dennoch gibt es kaum überzeugende Ansätze
zur Lösung dieses Problems. Entweder komfortabel oder sicher, so lauten die Alternativen, zwischen denen sich der Kunde entscheiden muss.
Doch kann das wirklich die Antwort sein?
Schließlich ist es vor allem im Interesse des
Online-Händlers, dass seine Kunden schnell,
einfach und sicher bei ihm identifiziert werden
können. Und wir brauchen dringend eine universelle, akzeptierte Technik, die dies ermöglicht.
Herausforderung RTB: Ad Networks müssen sich umpositionieren
R
eal-Time Bidding (RTB) ist in seiner
Bedeutung am ehesten vergleichbar
mit Jimi Hendrix’ Debütscheibe „Are You
Experienced?“. Der Echtzeithandel von
Werbung im Internet wird das Online
Marketing derart nachhaltig prägen wie
Hendrix’ entfesseltes Gitarrenspiel die
Rockmusik. Dieser tief greifende Wandel
vollzieht sich den nächsten Jahren rasant
auf drei Ebenen – zunächst auf der strategischen: Online Marketing wird durch
RTB sprichwörtlich auf den
Kopf gestellt. Ausgangspunkt
waren fast zwanzig Jahre lang
die Kampagnenplanungen der
Werbungtreibenden. Wir Ad
Networks lieferten mit dem
Inventar der Publisher die
Reichweite. Doch künftig läuft
es genau andersherum.
Auslöser für die Platzierung
von Werbung ist im RTB der
Endkunde selbst. In welchem
Moment der Customer Journey will er mit
welcher Botschaft angesprochen werden?
Das ist ein fundamentaler Unterschied in
der Denk- und Herangehensweise bei der
Online-Planung. Und noch etwas verändert sich damit auf der strategischen
Ebene: Die Unterscheidung von Imageund Performance-Werbung wird hinfällig.
Kein Endverbraucher separiert bewusst
Branding-Botschaften von beispielsweise
Affiliate-Angeboten. Es geht ihm allein
um die Frage, ob die Message für ihn augenblicklich sinnstiftend und zielführend ist
oder eben nicht. Wenn die Grenze zwischen Image- und Performance-Werbung
wegfällt, wird dies zahlreiche Implikationen für Preis- und Abrechnungsformen
[email protected]
„Noch tiefer in die Tasche greifen“
Werbekunden in Googles Display-Netzwerk
haben jetzt die Möglichkeit, nur für jene Anzeigen zu zahlen, die aller Wahrscheinlichkeit nach gesehen werden. Diese Funktion
führt der Konzern jetzt weltweit für Desktop- und Mobilgeräte ein. Sie liefert, basierend auf dem hauseigenen Mess-System
„Active View“, Werbung nur auf Plätzen aus,
bei denen mindestens 50 Prozent der Anzeige für eine Sekunde oder länger im Sichtfeld des Benutzers ist. Einstellen kann der
Kunde diese Option, wenn er seine Gebotsstrategie festlegt. Dazu Leserkommentare:
Im Display-Netzwerk ist es auch möglich, via
CPM zu zahlen. Das ist normalerweise die
teurere Variante, aber mit der neuen Einstellung könnte es rentabler werden.
LAURA LEDE
Auch im Display-Netzwerk zahle ich nicht für
Impressions, sondern ganz regulär via CPC.
Eine bessere Sichtbarkeit beziehungsweise
Schaltung nur bei guter Platzierung inklusive
haben – die Branche formiert sich neu.
Das führt uns direkt zur technischen
Ebene. Ein Blick auf das Display-Lumascape (Anm.: eine Übersicht aller relevanten Player im Display Advertising, zusammengestellt von der Investmentbank
Luma Partners) zeigt, wie komplex der
Markt durch RTB inzwischen geworden
ist: Trading Desks, Demand Side Platforms (DSPs), Exchanges, Data Supplier,
Data Aggregators und viele andere Akteure
Richard Sharp
ist Managing Director UK &
DACH bei Valueclick Media.
■
www.adobe.com
haben sich zwischen die Marktsäulen
Kunde/Agentur auf der einen sowie Ad
Network/Publisher auf der anderen Seite
geschoben. Sie alle liefern zusätzlichen
Data Input, vermitteln zwischen Advertiser und Publisher und versuchen, Kampagnen bestmöglich zu optimieren.
Die Abgrenzungen sind dabei schwieriger geworden: Es gibt dieses Angebot
ebenso von eigenen DSP-Anbietern wie
von Agenturen oder Ad Networks. Komplementär aufgestellte Unternehmen in
dieser Wertschöpfungskette werden plötzlich zu Konkurrenten. Das verändert
zwangsläufig die Arbeit auf der operativen
Ebene. Etablierte Markt-Player müssen
umdenken und ihre Rolle neu definieren.
Für uns ist klar: Das klassische Ad Network, das lediglich Webseiten aggregiert,
hat ausgedient. Wenn wir konsequent aus
User-Sicht Kampagnen planen, dann müssen unsere Geschäftsmodelle dem Rechnung tragen. Die Zauberformel heißt Personalized Media. Wohl wissend, dass die
Begrifflichkeit im politisch-gesellschaftlichen Diskurs in Europa (insbesondere in
Deutschland) kontrovers aufgenommen
werden könnte: Es geht darum, anonyme
User-Profile über einen 360-Grad-Blick
möglichst genau zu erfassen und das Konsumverhalten zu analysieren beziehungsweise vorherzusehen. Wichtigste Voraussetzung dafür sind Daten, exklusive Daten.
Deren sinnvolle Erfassung, Aggregation
und Analyse wird in Zeiten von RTB der
Hebel für den Erfolg sein – und die Antwort
auf die Frage, wer die beste Technologie
und höchste Beratungskompetenz besitzt.
Ad Networks wie Valueclick werden
damit zu Daten-Providern, die die gesamte
Wertschöpfungskette von Marketer bis
Publisher abdecken. Ja, wir konkurrieren
damit zum Teil mit Playern, die noch
unsere Marktpartner sind. Es wird keine
strenge Trennung der Einzeldisziplinen
mehr geben. Alle kämpfen um die Datenhoheit – Spezialanbieter genauso wie die
großen Tanker. Technologisches Aufrüsten setzt zudem millionenschwere Investments voraus. Damit wird es zu einer
Konsolidierung der Branche kommen.
Spezialisten schlüpfen unter das Dach der
großen Player. Eine Display-LumascapeÜbersicht, wie wir sie in der aktuellen Fas■
sung kennen, ist damit Makulatur.
Übersicht über die Ad-Landschaft –
Display-Lumascape: http://bit.ly/1ekbCof
Gehört
Sichtbarkeit erhöht zwar die Chance auf einen
Klick und verbessert somit das Verhältnis zwischen Klick und Impression (Klick-ThroughRate = CTR), aber ansonsten verstehe ich
diese Meldung nicht so ganz.
YORK KOLB
Wer in der Zukunft gefunden werden will,
muss wohl noch tiefer in die Tasche greifen.
Gefunden wird nur der, der bereit ist, dafür
Geld zu zahlen ...
ALEXANDER ERBER
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„Google Glass könnte in Echtzeit eine Anekdote
vorschlagen, die in Ihre Unterhaltung passt.“
Internet-Visionär und Google-Forscher RAY KURZWEIL prognostiziert für
die Suche im Internet wahrhaft atemberaubende Möglichkeiten
„Es braucht Inhalte, die speziell für das Social Web geschrieben werden.
Es braucht neue Formen des Storytelling. Es braucht Experimente.“
Buzzfeed-Manager SCOTT LAMB verrät im Interview mit „Meedia“, welche Kriterien
Content erfüllen muss, damit er sich viral verbreitet
„Verlage brauchen keine mann/frau-starken SocialMedia-Abteilungen. Qualitative Ansprache entscheidet.“
STEFFEN MEIER, Online-Chef im Eugen Ulmer Verlag und Sprecher im Arbeits-
kreis Elektronisches Publizieren im Börsenverein des Deutschen Buchhandels
„Bevor du jemanden heiratest, setz‘ ihn an einen PC mit lahmer
Internet-Verbindung, um zu sehen, wer er wirklich ist.“
Der US-Komiker WILL FERRELL kennt den ultimativen Partnerschaftstest
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