- Heftarchiv - Internet World Business
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AUSGABE 3/14 3. FEBRUAR 2014 „Online im Jagdstatus“ Die Strategie hinter dem S.34 Swiss-Air-Relaunch Der Büroartikel-Pionier pusht S.8 sein Internet-Geschäft Hans-Georg Häusel, Gruppe Nymphenburg Ost-West-Gefälle bleibt Bei der geschäftlichen Nutzung von Domains liegen Städte in den alten Bundesländern – bezogen auf das Verhältnis von Domains und Einwohnerzahl – vorn. Geschäftliche DomainDichte in Deutschland Stadt München Karlsruhe 3. Düsseldorf 4. Hamburg 5. Köln 6. Stuttgart 7. Bonn 8. Wiesbaden 9. Mainz 10. Hannover Quelle: 1&1 © INTERNET WORLD Business 3/14 Sogar das Start-up-Mekka Berlin schafft es nach Erkenntnissen von 1&1 nur auf Platz 17. In einem Punkt ist die Bundeshauptstadt aber Spitze: bei der Nachfrage nach rechtssicheren De-Mail-Adressen. fk RAKUTEN Maues Händlerinteresse Deutsche Händler bleiben gegenüber Rakuten skeptisch: Im Vergleich zu 2012 stieg die Zahl der gelisteten Händler nur um 13 Prozent von 6.500 auf 7.250, beobachtet das Weblog „Shopanbieter.de“. In den letzten drei Monaten kamen nur 2,8 Prozent neue Händler hinzu. Dank einiger neuer großer Händler wuchs das Sortiment allerdings um 63 Prozent. dz S.25 Social Networks in Deutschland Foto: iStockphoto/ Mehmettorlak S.14 Messe auf Rekordkurs Internet World 2014 baut Position als führende E-Commerce-Messe Deutschlands aus W Messehalle B1 enn die Internet belegen. World 2014 am Die Vorberei25. und 26. Februar auf Aussteller & tungen für den dem Messegelände in Besucher Sponsoren Internet World München-Riem ihre Kongress laufen Pforten öffnet, kann der derweil auf Veranstalter Neue MeHochtouren. Mit Martin diengesellschaft ein volGill von Forrester Reles Haus präsentieren. search konnte ein weiGut drei Wochen vor der terer Keynote Speaker Eröffnung ist die fühgewonnen werden. rende deutsche E-ComINTERNET WORLD merce-Messe so gut wie Business tritt als ideeller ausverkauft. Träger der Veranstaltung Obwohl die Organisa22 % auf, deshalb erhalten Leser toren die Ausstellungsmehr Sonderkonditionen für fläche gegenüber 2013 Fläche die Kongressteilnahme um mehr als 20 Prozent Endspurt: Internet World am 25. und 26. Februar (siehe Seite 2). Der Beauf rund 11.000 Quadratmeter ausgedehnt haben, es rund 300 werden. Auch bei über 10.000 Besucher, bereiten such der Messe ist für Fachbeweist der vorläufige Hallenplan den Besuchern zeichnet sich sie sich für 2014 auf 12.000 sucher nach vorheriger Onlinenur noch einige wenige Rest- auf Basis der Online-Voran- Teilnehmer vor. Erstmals wird Registrierung kostenlos. Mehr plätze auf. 248 Aussteller und meldungen ein deutliches die Internet World Messe, die zu den Ausstellern und RefeSponsoren zählte die Veranstal- Wachstum ab. Begrüßten die seit 2007 im Kongresszentrum renten der Internet World 2014 ■ tung 2013, in diesem Jahr sollen Organisatoren im letzten Jahr ICM stattfindet, zusätzlich die lesen Sie ab Seite 30. fk 300 12.000 Foto: Tommy Lösch INTERNET BUSINESS Facebook ist st nicht alles Unister vor Neuordnung A gesucht werden. Eine uch unter dem solche Struktur neuen CEO würde den Verkauf Peter Zimmermann von Firmenteilen kommt Unister jedoch erleichtern. nicht zur Ruhe. Der Derweil hat die Leipziger InternetStaatsanwaltschaft Konzern, der ReiseLeipzig gegen Firvermittlungs- und mengründer ThoPartnerbörsen bemas Wagner und treibt, soll vor der vier andere UnisterAufspaltung stehen. Peter Zimmermann, So schreibt das Unister-Chef seit 2013 Manager Anklage wegen Betrugs erho„Manager Magazin“, die Beraterfirma KPMG ben. Es geht unter anderem um suche bereits nach Investoren. den verdeckten Verkauf von Diese Darstellung bestreitet Reiserücktrittsversicherungen Unister-Sprecher Konstantin und im Zusammenhang damit Korosides vehement, spricht um Steuerhinterziehung. Wagstattdessen von einer Neuord- ner, der sich im Herbst 2013 aus nung des Unternehmens in drei der operativen Unister-Führung Bereiche, für die auf der Unis- zurückgezogen hatte, bestreitet ■ ter-Website bereits Manager alle Vorwürfe. fk Amazon abgemahnt D ass Amazon ohne Vorwarnung Konten von Kunden sperrte, die zu viele Waren retournierten, hat ein juristisches Nachspiel: Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen hat den E-CommerceRiesen nun abgemahnt. Die Sperrungen sind nach Meinung der Verbraucherschützer kundenfeindlich und seien rechtlich zu beanstanden. So fehle in den Amazon-AGB unter anderem eine eindeutige Regel, wann ein Kundenkonto ■ gesperrt werde. dz Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, PF 201552, 80015 München Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt Zalando ist laut „Wall Street Journal“ und „Dow Jones Ventures“ das fünftwertvollste Start-up der Welt. Mit einer Bewertung von 4,9 Milliarden US-Dollar liegt es hinter dem Mobiltelefon-Hersteller Xiaomi sowie Dropbox, dem Sicherheits- und Finanzsoftware-Entwickler Palantir und dem chinesischen OnlineMarktplatz Jingdong. dz 2. 43205 Leitz-Ordner in der Cloud Fünftwertvollstes Start-up 1. www.internetworld.de ALLE 14 TAGE TOPAKTUELL Abheben auf allen Kanälen ZALANDO Rang Anzeige Online-Werbung I E-Commerce I Technik € 4,50 | Fr. 9,00 2 AKTUELL Internet World BUSINESS 3. Februar 2014 Das ferngesteuerte Haus In eigener Sache Internet World 2014: Kongress-Update Home Automation kommt gut an, wenn der Einsatzzweck überzeugt Drei Wochen vor der Eröffnung der Internet World 2014 am 25./26. Februar 2013 in München geht die Planung des Kongressprogramms in die Endphase. Als weiterer Keynote Speaker konnte Martin Gill, Vice President & Principal Analyst von Forrester Research, gewonnen werden. Er wird über das Thema „Retail Strategy in the Age of the Customer“ sprechen. Damit ergänzt Gill die EröffnungsKeynote-Session mit Stefan Weitz, Bing/ Microsoft USA, Thomas Schnieders und Matthias Häsel von der Otto Group sowie Hans-Georg Häusel von der Gruppe Nymphenburg Consult (lesen Sie in dieser Ausgabe auch das Interview mit Neuromarketing-Experte Häusel auf Seite 25). Unter dem Motto „Die Zukunft des E-Commerce“ bietet der Kongress der Internet World Best Practices und Case Studies rund um Themen wie Multichannel, Mobile Commerce, Customer Experience Management und Big Data. Leser der INTERNET WORLD Business erhalten mit dem Code IW14iwb Sonderkonditionen für die Kongressteilnahme. Der Messebesuch ist nach Vorabregistrierung kostenlos. Aktuelle Informationen, das komplette Konferenzprogramm, alle Referenten und die Anmeldung finden Sie unter ■ www.internetworldmesse.de M ehr als drei Milliarden US-Dollar zahlte Google für die Übernahme des Home-Automation-Herstellers Nest Labs. Das Unternehmen, das vom iPodErfinder Tony Fadell 2010 gegründet wurde, baut Heizungsthermostate (Abbildung rechts) und Rauchmelder, die sich via Smartphone programmieren lassen. Offenbar ist dies auch hierzulande ein Trendthema: Das Interesse für Produkte und Lösungen rund um vernetzte Haustechnik ist ausgesprochen groß. So stehen 78 Prozent der deutschen Internet User der Nutzung von SmartHome-Technologien grundsätzlich aufgeschlossen gegenüber. Nur etwa jeder Fünfte ist an dem Thema völlig uninteressiert. Zu diesem Ergebnis kommt eine Befragung des Marktforschungsinstituts Fittkau & Maaß Consulting unter 127.000 Internet-Nutzern aus ganz Deutschland. Jeder Zweite möchte Heizung via Internet steuern Haustechnik fernsteuern Heizung regeln TRENDS & STRATEGIEN Kein Erfolg mit Downloads Telekom gibt Gamesload, Musicload und Pageplace 4 auf – Videoload wird weitergeführt Kaufen nach Rezept Geräte steuern 5 18,7 % Kühlschrankinhalte automatisch nachbestellen Fernseher via Internet nutzen/programmieren 18,6 % Druckerpatronen automatisch nachbestellen 15,4 % Pflanzen/Tiere/Kinder betreuen Pflanzen via Internet-Fernsteuerung gießen Babyfon via Internet Haustiere via Internet-Fernsteuerung füttern Kein Interesse 14,5 % 13,3 % 7,2 % 22,3 % Das Interesse für Home Automation hängt von der Anwendung ab: Über 50 Prozent der befragten Online-Nutzer würden ihre Heizung gern via Web fernsteuern, ihr Haustier füttern wolllen so nur 7,2 Prozent © INTERNET WORLD Business 3/14 Quelle: Fittkau & Maaß Consulting; Mehrfachnennungen möglich erung einzelner Geräte aus: Nur jeder Fünfte interessiere sich dafür, seinen Fernseher aus der Ferne zu bedienen oder zu programmieren. Auch für den intelligenten Kühlschrank, der automatisch nachbestellt, kann sich weniger als ein Fünftel der Befragten erwärmen. Ähnlich sieht es mit der Überwachung und Betreuung von Babys, Tieren und Pflanzen aus. Die Fütterung seiner Haustiere würde nur jeder Zwölfte einer Maschine überlassen, die er über das Internet programmiert. tdz/fk ■ Menschen in diesem Heft Vom Tagebuch zum Profitcenter Abheben mit Responsive Design Hans-Georg-Häusel Blogs zählen zu den wichtigsten Multiplikatoren im Web – mit zahlreichen Vermarktungsoptionen 20 Swiss Air vor einem großen Relaunch. Dafür standen wichtige strategische Entscheidungen an 34 Senior Partner Gruppe Nymphenburg, verrät, wie man den „Kaufen“-Button 25 beim Konsumenten drückt Mehr Umsatz mit Produktdaten E-COMMERCE Mit Produktdatenmarketing können Online Shops Neukunden gewinnen 38 Städte seltener Einkaufsziel Effiziente Strukturen 36,1 % Beleuchtung ein-/ausschalten Für bestimmte Bereiche attraktiv Allerdings ist das Potenzial der einzelnen Bereiche sehr unterschiedlich: „Das Interesse an Smart-Home-Technologien seitens der Nutzer ist sehr selektiv verteilt“, stellt Geschäftsführer Holger Maaß fest. So fällt auf, dass bis zu 50 Prozent der Befragten die Idee, Haustechnik aus der Ferne zu steuern, sehr attraktiv finden. Vor allem das Regeln von Heizungen sowie von Fenstern, Jalousien und der Beleuchtung stößt demnach auf große Nachfrage. Anders sieht es bei der Steu- 50,7 % 44,1 % Fenster/Jalousien öffnen/schließen INTERNET WORLD Business 3/2014 Kptn Cook kreiert Rezepte für den Einkauf in Supermärkten, doch die spielen nicht mit 3/14 Eine aktuelle Studie zeigt: Verbraucher fahren immer weniger in die Innenstadt 22 SZENE Janos Heé Head of E-Commerce Swiss Air, verzichtet aus Effizienzgründen auf 34 einen Mobile-First-Ansatz Alternative zu Tiramizoo Stelldichein der Stars Amy King 6 Für Media Markt und Saturn liefern künftig Taxifahrer Pakete aus Die DLD war Treffpunkt der Internet-Prominenz; der BVDW lud zudem zum Neujahrsempfang 48 Der Ordnung halber online Zooplus stürzt Amazon Vice President Produktmarketing Evidon, gibt Tipps, wie man die Flut an 28 Tags auf Websites verwaltet Büroartikelhersteller Leitz bietet Services für die Cloud. Das verändert das ganze Unternehmen 8 Amazons Imagewerte haben der aktuellen Studie des ECC Köln zufolge gelitten Allbranded.de verkauft online Werbeartikel und setzt auf effiziente Bestellung MEINUNG 24 „Online im Jagdstatus“ MARKETING & WERBUNG Mobiles Shopping läuft Retargeting auf dem Handy ist noch relativ neu. 10 Jetzt liegen erste Zahlen zur Wirkung vor Twitter kooperiert mit GfK Die „GfK Twitter TV Rankings“ messen das Zusammenspiel von Social Media und TV 23 11 Ad Networks müssen sich wegen RTB umstellen, meint Richard Sharp von Valueclick Media 50 Mit welchen Tricks Webshops zum Kauf verführen, verrät Neuromarketing-Profi Hans-Georg Häusel 25 Geschäftsführer Stayfriends, zieht die Glaubwürdigkeit von Stayfriends dem 15 letzten Werbe-Euro vor Frank Lutz RUBRIKEN Kernige Daten, fruchtige Analyse Topkampagne: Westjet als Weihnachtsmann 13 Mymuesli setzt auf Big Data, um sein MüsliAngebot und seinen Marketing-Mix zu steuern Etats Marketing & Werbung 13 Direktor Europa Online Business Leitz, hält eine Unterscheidung zwischen 9 Offline und Online für irrelevant Rechtstipp: Haftungsfalle Affiliate 27 David Mahoney Techniktipp: Verwaltung von Tags 28 Etats Tools & Technik 29 Managing Director DACH Ebuzzing, findet Emotionen in Weihnachts13 kampagnen gut Dienstleisterverzeichnis 39 Christian Reber Menschen & Karriere 43 Impressum 43 CEO 6Wunderkinder, will seine Planungssoftware Wunderlist nun in die USA bringen Stellenmarkt 44 Richard Sharp Termine 46 Gehört / Feedback 50 26 TOOLS & TECHNIK Der Preis für SEO-Sünden Tricks ziehen nur bedingt Erst stürzte die Suchmaschinen-Sichtbarkeit von 12 Expedia ab, dann der Aktienkurs Gesichter und große Schrift funktionieren nicht immer als Blickfänger in einem Shop 28 Kleine Fische gegen den Strom Einer für alle Zahlarten Die deutschen sozialen Netzwerke halten tapfer der Übermacht von Facebook stand 14 Loviit fungiert als einziger Vertragspartner und übernimmt das Ausfallrisiko 29 Serie: Adwords optimal einsetzen, Teil 2 Messevorschau Internet World 2014, Teil 1 Mit Anzeigenerweiterungen lässt sich die Funktionalität der Textanzeigen ausweiten 300 Aussteller und Referenten sind mit ihren Produktneuheiten und Dienstleistungen vertreten 30 16 Michel Lindenberg Neue Rolle für Ad Networks 5 Managing Director UK & DACH Valueclick, glaubt, dass Ad Networks 50 zu Daten-Providern werden AKTUELL 3 Ist der Pranger zurück? Kommunikationsexperten beklagen, dass sich Online-Petitionen gegen Einzelne richten E in Meilenstein auf dem Weg zur digitalen Gesellschaft: haft: 2009 fand eine Petition auff dem Online-Portal des Petitiitionsausschusses des es Bundestags erstmals mehr als 50.000 Unterzeichner – und schaffte es so auf die Tagesordnung des Parlaments. Damals ging es um die Vorratsdatenspeicherung. Doch wie verhält es sich bei ZDF-Modera-tor Markus Lanz, dessen en Absetzung auf Openpetitietition.de inzwischen mehr ehr als 200.000 Teilnehmer fordern? Während dieses Phänomen den gebeutelten Showmaster täglich neu in die Schlagzeilen bringt, monieren Kritiker die Intransparenz der Petition: Nur ein Bruchteil der Teilnehmer habe seine Identität validiert, und auch die Motive der Initiatoren seien nicht klar. Stellt sich die Frage: Sind Internet-Petitionen ein legitimes Mittel zum Anstoßen gesellschaftlicher Prozesse oder nur kurz aufflackernder Populismus, den man wie einen Shitstorm aushalten muss? Missfallen bei Medienkritikern Dass sich eine Petition gegen eine einzelne Person richtet – und Hunderttausende zum Klicken animiert, ist neu. Und es stößt bei Medienkritikern zunehmend auf Missfallen. So schreibt TV-Kritiker Hans Hoff im Medien-Blog Dwdl.de: „Ich habe etwas gegen diese Freiheitskämpferattitüde, die so tut, als stünde man mit einem Klick gegen Lanz quasi auf den Barrikaden von Kiew.“ Auch Weg mit Lanz Lanz: Eine Online-Petition ZD zur Trennung von soll das ZDF dem Talkmaster Ta bewegen Jörg Jö Mitzlaff, Gründer von v Openpetition.org, spricht sich dagegen aus, dass sich Petitionen gegen einzelne Personen richten: „Openpetition.org ist schließlich kein Meinungsportal. Wir wollen Bürger/innen unterstützen, gesellschaftliche Entscheis dungsprozesse mitzugedu stalten.“ Doch weshalb stalte wird dann da die Petition gegen Lanz auf O Openpetition.org nicht gestoppt? Mitzlaff: „Die Petition von Initiatorin Maren Müller ist in erster Linie eine Forderung an das ZDF nach journalistischen Qualitätsstandards.“ Dem Vorwurf, die Validität der Teilnehmer und somit deren Anzahl sei nicht gesichert, begegnet Pressesprecher Fritz Schadow mit einer Erklärung: Man stelle mit einer Vielzahl von Maßnahmen sicher, dass jede Person nur einmal unterzeichnet. Auch die Adressen werden erfasst, seien online allerdings nicht zu sehen. Dennoch stehen viele Kommunikationsexperten dem Instrument Online-Petition ambivalent gegenüber. Ruhrbarone.de-Gründer Stefan Laurin sagt: „Ich finde die meisten öde.“ Alpha-Blogger Nico Lumma warnt davor, das an sich sinnvolle Instrument durch inflationären Gebrauch zu entwerten. Und Kerstin Hoffmann, in Fachkreisen als „PR-Doktor“ bekannt, mahnt ihre eigene Branche: „Wir alle tragen Verantwortung, so ■ etwas nicht noch zu verbreiten.“ fk Matthias Onken Geschäftsführer Matthias Onken Media Kerstin Hoffmann Kommunikationsberaterin, Speaker und Buchautorin „Unglaublich, wie viele Journalisten sich beeindrucken lassen von Mausklick-Petitionen wie der zur Lanz-Absetzung. Wer soziale Netzwerke nutzt, der weiß, wie impulsiv User auf emotionale Themen reagieren, zu denen jeder eine Meinung hat. Je aktionistischer eine Initiative, desto schneller geht sie durch die Decke. 150.000 Klicks sind ein Stimmungshinweis, mehr nicht. Praktische Tools wie Online-Petitionen dürfen nicht als Online-Pranger missbraucht werden.“ „Online-Petitionen sind wie, sagen wir mal, Küchenmesser: Man kann damit nützliche Sachen schnitzen oder anderen schaden. Insofern bestimmt das Instrument nicht über Zweck und Sinn. Es ist gut, dass sich im Internet Menschen gemeinsam politisch stark machen können, die sonst keine Stimme hätten. Persönliche Massenangriffe in jeder Form sind deplatziert, manchmal für Betroffene tragisch, oft lächerlich. Verhindern kann man das nicht.“ Stefan Laurin Journalist und Gründer des Lokal-Blogs Ruhrbarone.de Nico Lumma Kommunikations- und Social-Media-Experte „Den meisten Online-Petitionen fehlt die Verbindlichkeit – sie sind eher mit den Klicks unter Facebook-Aufrufen als mit traditionellen Petitionen zu vergleichen. Und weil kaum ein Tag vergeht, an dem man nicht aufgerufen wird, innerhalb der nächsten 24 Stunden das letzte Einhorn, das Qualitätsfernsehen oder den Regenwald zu retten, verlieren sie an Bedeutung. Sie sind eine von vielen Formen der digitalen Demonstration – nicht mehr und nicht weniger.“ „Internet-Petitionen sind ein geeignetes Mittel, Themen auf die Agenda zu setzen, die von Politik und Medien als nicht relevant genug angesehen werden. Sie stellen eine neue Form des Aktivismus dar. Man sollte darauf achten, Petitionen nicht inflationär einzusetzen, da ansonsten die Wirksamkeit dieses Werkzeugs schnell nachlässt. Nicht alles, was im Moment gerade stört, kann durch eine Petition gelöst werden, das gilt für Lanz ebenso wie für das Wetter.“ 4 TRENDS & STRATEGIEN Internet World BUSINESS WELTBILD Interessenten klopfen an Nach dem Kölner Verlag Bastei Lübbe hat Investor Advent, der Anteile an Douglas und der Buchkette Thalia hält, Interesse an der Weltbild-Gruppe angemeldet. Bastei Lübbe will das E-Commerce-Geschäft der Augsburger Buecher.de und Weltbild.de übernehmen. Advent richtet seinen Blick auf einen Teil der 300 Filialen, die zur Deutschen Buch Handels GmbH (DBH) gehören, die Weltbild mit Hugendubel bildet. Advent will allerdings nur einsteigen, wenn Weltbild zerlegt wird – und sich dann die Filetstücke sichern. Eine Übernahme aller DBH-Filialen könnte zudem die Kartellbehörden auf den Plan bringen. Thalia ist mit einem Umsatz von 910 Millionen Euro im Jahr einer der größten Buchhändler in Deutschland. vs STYLEFRUITS.COM Expansion lohnt sich Stylefruits, Marketingplattform und Reichweitenbringer für Mode- und Möbelhändler, hat im vergangenen Jahr den Umsatz um 100 Prozent auf zehn Millionen Euro gesteigert. Das Münchner Unternehmen lässt User auf seiner Plattform Modeoutfits zusammenstellen und führt sie so direkt zu Angeboten in angeschlossenen Shops. Stylefruits hat in den fünf Jahren seines Bestehens dieses Geschäft in fünf Länder exportiert, zuletzt nach Polen und Frankreich, und außerdem die Kategorien um Möbel erweitert. 3,2 Millionen User besuchen die Plattform im Monat. vs Telekom gibt Gamesload, Musicload und Pageplace auf – Videoload wird weitergeführt R ückzug in Raten: 2012 verkaufte die Deutsche Telekom das Portal Softwareload an Nexway. Jetzt sucht sie Interessenten für Musicload und Gamesload und schließt Ende März den E-Book-Shop Pageplaces. „Geschäftlich sind diese Modelle sehr unter Druck“, sagt Thomas Kiessling, bei der Telekom verantwortlich für Produktentwicklung und Innovation. „Für uns macht eine Fortführung keinen Sinn.“ Jeweils vier Millionen registrierte Verbraucher nutzten zuletzt Music- und Gamesload, gerade mal 180.000 Kunden hatte Pageplaces überzeugt: viel zu wenig, um der Konkurrenz Apple und Amazon (Bücher und Musik) sowie Steam und Gog.com (Spiele) Paroli bieten zu können. 2012 hatte die Telekom im Bereich Musik vorgesorgt und mit der Streaming-Plattform Spotify angebandelt – Hunderttau- Wachstumsmarkt Online-Spiele 221 2008 2009 206 326 2010 411 2011 342 2013 Kleines Geld für Ideen 2014* Knapp zwei Milliarden Euro konnten Unternehmen 2013 zur Finanzierung von Projekten über Crowdfunding einsammeln. Davon entfielen knapp 1,2 Milliarden Euro auf die USA. In Deutschland hat sich Crowdfunding im Start-up-Bereich etabliert, im vergangenen Jahr wurde bei einer Finanzierung erstmals die Marke von einer Million Euro überschritten. Beim Crowdfunding investieren viele Kleinanleger über Online-Plattformen Beträge ab etwa fünf Euro in Geschäftsideen. vs 2015* GOERTZ Ethalon verkauft Schuhfilialist Goertz hat sich von seiner IT-Tochter Ethalon getrennt und sie an den Ulmer Dienstleister IT Informatik verkauft. Bei Ethalon entstanden unter anderem Services wie Nubon, eine App zur Kundenbindung. „Die Goertz-Gruppe befindet sich in der Restrukturierung“, begründet das Unternehmen die Strategie. „Wir konzentrieren uns auf das Kerngeschäft.“ Der Verkauf eröffne Ethalon, das 2004 ausgegründet wurde, zudem bessere Entwicklungsperspektiven. vs Anzeige 3/14 Kein Erfolg mit Downloads 2012 CROWDFUNDING 3. Februar 2014 362 393 416 2014 sollen in Deutschland mit Downloads von Spielen 393 Millionen Euro umgesetzt werden © INTERNET WORLD Business 3/14 Quelle: PWC 2013 Am Ende: Die Telekom gibt Portale auf sende ihrer Kunden hören seither Musik aus dem Internet, ohne diese zuvor auf Smartphones oder PCs laden zu müssen. Das Download-Portal Videoload verzeichnet derweil ein zweistelliges Wachstum – auch deshalb, weil es in das Angebot Entertainment integriert ist, das Telefonie, Fernsehen und Internet bündelt. Video- load kann sich hier – anders als die Konkzurrenz von Apple – unabhängig von Empfangsgeräten zum Streaming-Portal und zur Online-Videothek entwickeln. Eine Chance, die es im Bereich Musik schon ■ länger nicht mehr gab. vs Nutzen statt besitzen Musik aus dem Internet Spiele, Musik und Videos sind und bleiben online Wachstumsmärkte, auch wenn der Download nicht mehr notwendig ist. Streaming macht den Portalen Konkurrenz: Nutzer hören, schauen und spielen – bezahlen aber nur für die Nutzung und nicht mehr für den Besitz. Als Download-Portal kann iTunes gegen diese Konkurrenz bestehen, weil Apple seine Börse längst zum Mediennutzungs-Tool ausgebaut hat und darüber auch Streams abrechnet. Durch iTunes sind die Verbraucher zudem an Apples Geräte gefesselt. Besonders im Filmbereich erwächst in Deutschland aber neue Konkurrenz: Mit Netflix drängt USKonkurrenz auf den Markt, und auch Amazon entwickelt sein Filmangebot weiter. 2007 2008 2009 2011 42,69 2012 44,22 2013 45,17 2013 haben rund 45 Millionen User in Deutschland Musik heruntergeladen und bezahlt Quelle: Acta 2013 Lukrative Vernetzung M Stimmen zu Paid Content These: „Paid-Content-Modelle werden von den Verbrauchern zunehmend akzeptiert werden“ Stimme gar nicht zu 3,7 % Stimme voll zu 11 % Stimme eher nicht zu 12,8 % Stimme eher zu 27,5 % Teils, teils 45 % Quelle: BVDW 2014 © INTERNET WORLD Business 3/14 Optimistisch sind die Internet-Firmen in wirtschaftlicher Hinsicht: 87 Prozent von ihnen wollen 2014 ihren Umsatz steigern und 68 Prozent die Zahl ihrer Mitarbeiter ■ aufstocken. vs 40,23 41,80 BVDW-Mitglieder haben Zweifel, dass sich Paid Content durchsetzt mbivalent stehen die Unternehmen der digitalen Wirtschaft den Bemühungen gegenüber, für Medieninhalte Geld zu verlangen. 16,5 Prozent glauben eher nicht daran, dass Verbraucher im Web Paid-Content-Modelle akzeptieren werden. Nur elf Prozent sind sicher, für ein Umdenken sorgen zu können. Das ist ein Ergebnis der Umfrage „Trend in Prozent“, die der Bundesverband der Digitalen Wirtschaft (BVDW) gerade vorgelegt hat. „Trend in Prozent“ ermittelt Positionen zu Themen, die die Digitalbranche bewegen. Verständlicherweise sorgen sich die befragten Internet-Dienstleister, Medienunternehmen und Online-Händler sehr um den Fortbestand der Netzneutralität, von der Unternehmen wie die Deutsche Telekom oder in den USA Verizon zunehmend abrücken wollen. 61 Prozent der befragten BVDW-Mitglieder fordern: „Das Netz muss neutral bleiben“. Der Staat müsse den Rahmen dafür liefern, dass auch in Zukunft alle Daten und Dienste mit der gleichen Priorität und Geschwindigkeit durchs Netz geschickt werden. 37,80 2010 Inhalte bezahlen A 35,82 aschinen, elektronische Geräte, Modeaccessoires – es gibt kaum etwas, was findige Start-ups und Ingenieure zurzeit nicht mit dem Internet vernetzen wollen. Die Beratung Deloitte ist davon überzeugt, dass dadurch sehr schnell Massenmärkte entstehen werden. Das geht aus den jüngst online veröffentlichten Trendprognosen hervor (http://bit.ly/1mKEQkJ). 2014, so schätzen die Berater, werde mit dem weltweiten Verkauf von Geräten fürs vernetzte Wohnzimmer – also TV, Spielekonsolen, Smartphones, Computer und Tablets – schon rund 750 Milliarden USDollar Umsatz erzielt werden. Im Vergleich zu 2013 wäre das eine Steigerung um 50 Milliarden Dollar. Inzwischen entdecken die Senioren Smartphones für sich, das werde den Absatz sogenannter Phablets pushen. Das sind Mobiltelefone mit einem Bildschirm ab fünf Zoll Größe. Mit dem Verkauf von Wearables, netzfähigen Accessoires wie etwa der Brille Google Glass, sollen 2014 weltweit bereits rund drei Milliarden Dol■ lar eingenommen werden. vs 3/14 TRENDS & STRATEGIEN 3. Februar 2014 Kontaktbörse für Investoren D ie Funktionalität von Dating-Plattformen nutzt Venturate.de, um Investoren mit Gründern zu verkuppeln. „Business Angel oder Unternehmen finden nur schwer Zugang zu Businessplänen“, sagt Mitgründer Andreas Hörr. „Das wollen wir ändern.“ Start-ups legen bei Venturate.de ein Profil an und skizzieren darin ihr Geschäft. Die Geldgeber sagen mit der Registrierung zu, mindestens 25.000 Euro pro Start-up investieren zu können, und beschreiben ihren Anlageschwerpunkt. Mit diesen Angaben führt Venturate Geld und Ideen zusammen. „Wir nehmen keine Vermittlungsprovision, weil wir unabhängig sein wollen“, so Hörr. Finanziers bezahlen daher nach einer Einführungsphase Mitgliedergebühren. Start-ups wiederum finden bei Venturate Experten, die gegen Bezahlung helfen, ■ einen Businessplan zu verbessern. vs Venturate verbandelt Start-ups mit Investoren Internet World BUSINESS Kaufen nach Rezept Hier finden Sie Nachrichten von jungen Firmen und Investoren Kptn Cook weckt Appetit auf Supermarkt – wird aber dort verschmäht L ebensmittel online verkaufen – hierzulande funktioniert das über Kisten, in denen sich die Zutaten zu Rezepten befinden. Startups wie Kommtessen.de, Kochzauber.de oder Hellofresh.de etablierten sich mit diesem Konzept. Jetzt denken die Macher von Kptncook.com weiter: Die App bietet pro Tag drei Rezepte und nennt Supermärkte, in denen man sich die Einkaufstaschen mit den Zu- Kptn Cook: Rezepte für Verbraucher und Verkaufs-Tool für Lebenstaten abholen kann. „Es mittelmarken und Supermärkte gibt an jeder Ecke Supermärkte, Verbraucher müssen nicht einen bereit“, bedauert Marchenko. „Er sieht oder zwei Tage auf die Ware warten, son- sich im Preiskampf mit Discountern und dern können sie gleich mitnehmen“, erläu- übersieht, dass Kunden Service suchen tert Gründerin Polina Marchenko. Den und dafür auch zahlen.“ Das Start-up will Verbrauchern leuchtet die Idee ein: Wenige sich seine Dienste übrigens nicht von SuperTage nach dem Start erreichte Kptn Cook in märkten bezahlen lassen, sondern von den Apples App Store Platz 13 der beliebtesten Herstellern: „Produzenten profitieren eher Apps in der Kategorie „Essen & Trinken“. von der Absatzförderung“, so Marchenko. Doch die Filialisten sind skeptisch und Lieferanten können Saisonware gezielter verweigern die Kooperation – das Packen vermarkten. Da in Deutschland ein Preisvon Tüten nach Bestellungseingang. Kptn kampf tobt, wird das Start-up auch versuCook läuft daher lediglich in einer abge- chen, Kptn Cook Filialisten im Ausland speckten Version und funktioniert nur in schmackhaft zu machen: dort, wo die Berlin bei Rewe, Kaiser’s und der Bio Margen höher liegen und Händler sich Company. „Der Handel ist noch nicht eigene Werbeaktionen leisten können. vs ■ 6Wunderkinder starten in USA Mehr als nur Schokolade Chocri empfiehlt sich als Fullfilment-Dienstleister und will expandieren C A Foto: Chocri hocri auf Wachstumskurs: Der Online Shop, in dem Verbraucher Schokolade zusammenstellen, hat seinen Umsatz 2013 um 35 Prozent auf 3,5 Millionen Euro gesteigert. „Das Angebot individuelle Schokolade reichte nicht mehr, wir haben das Sortiment ausgebaut“, sagt Michael Bruck, Mitgründer und Chef des Berliner Start-ups. Fünf Jahre nach dem Start sind neben den eigenen Schokoladen auch Pralinen und Produkte von Manufakturen wie Schokolade und mehr: Mit Schokoladen und Pralinen Zotter, Rabbel und Coppeneur im nach Wunsch will Chocri in die Fläche wachsen Schoko-Laden zu finden. nen.“ Auch die Belieferung des Handels mit Seit 2012 arbeitet Chocri profitabel. Für die Expansion nach Frankreich Chocri-Produkten steht auf der Agenda. Ganz nebenbei und bisher weitgehend und in die Niederlande will man gerade über die Finanzierungsplattform Innovest- ohne Marketing hat Chocri noch ein Einment 400.000 bis 500.000 Euro einsam- satzfeld gefunden: Im Auftrag von Marken meln. „Wir haben uns gegen Crowdfun- wie Coca-Cola, Hussel und Ritter Sport ding von Liebhabern, die 50 Euro anlegen, organisieren die Berliner als Fulfillmententschieden“, sagt Bruck. „Wer 20.000 Euro Dienstleister seit geraumer Zeit Online in ein Geschäft steckt, beschäftigt sich Shops – am liebsten solche, in denen Prointensiver damit und fordert uns mehr.“ dukte personalisiert werden sollen. Was zuDrei von 20 Investoren, die sich mit min- nächst abwegig klingt, ergibt doch Sinn: destens 20.000 Euro am Unternehmen be- „Wir machen gute Schokolade“, erläutert teiligen sollen, sind bereits gefunden. Bis Bruck, „aber unsere Kernkompetenz ist März läuft die Ausschreibung. „Wir sind doch eigentlich, Güter per Handarbeit zur größten Online-Confiserie in Deutsch- massenhaft zu individualisieren.“ Wer für land gewachsen“, so Bruck. „Mittelfristig Einzelpersonen Schokoladen fertigt, kann wollen wir Chocri-Läden aufbauen, in auch Flaschen und anderes mit individuell ■ denen Kunden Schokolade herstellen kön- gestalteten Etiketten bekleben. vs b in die USA: Das Berliner Start-up 6Wunderkinder, Erfinder des Organisations- und Kooperations-Tools Wunderlist, hat den ersten Mitarbeiter in den USA angeworben. James Murdock kommt von Mozilla, der Stiftung, die den Browser Firefox und sein Mail-Programm Thunderbird entwickelt. Der Jurist hat auch für Google gearbeitet. Murdock soll in den USA mit strategischen Partnerschaften für die Verbreitung von Wunderlist sorgen. Die App kann kostenlos gespeichert werden, mit zusätzlichen Funktionen kostet die Nutzung von 4,50 bis 1.600 Euro im Monat. Sechs Millionen Menschen weltweit arbeiten mit dem Programm, das durch seine Übersichtlichkeit besticht. Wunderlist soll mithilfe von Murdock nicht nur in US-Unternehmen zum Einsatz kommen, sondern möglichst auch auf Smartphones, Tablets und Computern vorinstalliert werden. Im November hatte sich 6Wunderkinder vom USInvestor Sequoia Capital und einem weiteren Partner 19 6-Wunderkinder Millionen US-DolCEO Reber expanlar gesichert. vs ■ diert nach USA SPOTIFY.COM Hören und kaufen Der US-Musik-Streaming-Dienst Spotify hat sein Geschäftsmodell verändert: Nutzer können ab sofort unbegrenzt kostenlos Musik hören. Einnahmen erzielt Spotify durch Werbung, den Verkauf von Merchandisingartikeln der Musiklabels sowie Konzertkarten. Der StreamingDienst mausert sich damit zum OnlineMarktplatz rund um Musik. vs DROPBOX.COM Viel frisches Geld Der Online-Speicher Dropbox hat sich 250 Millionen Risikokapital von der USBeteiligungsgesellschaft Blackrock und anderen Gesellschaften gesichert. Sechs Jahre nach dem Start hat sich der Dienst, der als Ablage im Internet startete, durch Funktionen wie die Fotosynchronisation über mehrere Geräte und den Austausch von Dateien zu einem Werkzeug für mobiles Arbeiten entwickelt. Seit 2011 vermarktet Dropbox außerdem eine Version für Unternehmen. Laut eigenen Angaben nutzen 175 Millionen Menschen die Ablage weltweit. vs EARLYBIRD Investition im Osten Rund 130 Millionen US-Dollar will Wagniskapitalgeber Earlybird einsammeln, um in Start-ups aus der Türkei und Osteuropa zu investieren. Die Regionen zeichnen sich durch überdurchschnittliches Wachstum aus, so die Gesellschaft, es gebe vielversprechende Start-ups. Earlybird engagiert sich vergleichsweise spät in der Region: Rocket Internet, der Inkubator und Fonds der SamwerBrüder, war dort bereits aktiv, hat sich aber 2012 wieder aus der Türkei und Osteuropa zurückgezogen. vs VENTURE CAPITAL Geld für B2B im Web US-amerikanische Risikokapitalgeber investieren bevorzugt in Handelsmodelle, neuerdings auch in digitale B2B-Geschäfte von Unternehmen sowie in Werbetechniken wie Realt-Time Bidding. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung der Münchner Beratung Götz Partners. Weitere Erkenntnis aus der Beobachtung von Investitionen: Gründer entwickeln wieder mehr Ideen für die Branchen, in denen ein Großteil des Geschäfts noch konventionell läuft. vs SENSORBERG.COM Smartphones orten In Berlin ist Sensorberg gestartet. Das Start-up, hinter dem Sones-Gründer Alexander Oelling steht, setzt auf die Funkortung von Smartphones (Beacon) und bietet Firmen eine Technik an, um Smartphone-Besitzer unterwegs zu orten und ihnen zum Standort passende Informationen und Angebote zu unterbreiten. vs 5 6 Internet World BUSINESS TRENDS & STRATEGIEN 3. Februar 2014 Effiziente Strukturen Eine gute Idee für einen (mobilen) Service, eine praktische Technik oder der Web-basierte Helfer im Internet-Alltag: Hier stellt INTERNET WORLD Business regelmäßig junge Unternehmen und ihre Angebote für E-Commerce und Online Marketing vor. Alle Beiträge dieser Serie finden Sie online im Heftarchiv auf www.internetworld.de unter dem Webcode 0802024. Allbranded.de verkauft online Werbeartikel und setzt auf passgenaue Technik K ugelschreiber und Feuerzeuge sind die Klassiker, Schlüsselbänder laufen bestens, knallbunte Sonnenbrillen sind im Kommen: Firmen brauchen Giveaways. Bei deren Auswahl verlassen sie sich auf Bewährtes, beim Ordern kommen die Kosten ins Spiel. Hier sieht ein neues Start-Up seine Chance: Allbranded, der Webshop für Give-aways, wirbt mit effizienten Strukturen, günstigen Preisen und Erreichbarkeit rund um die Uhr. „Wir bieten Waren, die die Unternehmen individualisieren können“, erklärt Gründer Arne Schubert. „Dabei halten wir die Produkte nicht auf Lager. ■ Gegründet 2011. Nach einem Jahr Probelauf Start als Allbranded.de ■ Die Hamburger verkaufen Werbeartikel und Give-aways und vermitteln Kunden an die jeweiligen Hersteller ■ Mitarbeiter: 3 ■ Finanzierung: Gründer; Seedmatch ■ URL: www.allbranded.de der Partner von Allbranded zu –, verpacken und versenden sie die Ware selbst. Lediglich die Bestellungen nach Fernost werden an die Hamburger geschickt und von ihnen weitergeleitet. Die Konkurrenz ist groß: Versender wie Schneider, die noch auf den Katalog setzen und selbst bedrucken, kämpfen ebenso um Firmenkunden wie Giffits.de, ein OnlineNeuling wie Allbranded. Allbranded: 25.000 Artikel für den „Wir versuchen, uns durch Aufdruck von Logos und Slogans ein innovatives Produktsortiment abzuheben“, sagt Die Kunden bestellen über uns diSchubert. „Von Start-ups rekt beim Hersteller.“ Die Preise der Werbemittel können sie auf der Schubert: Werbe- erwarten Kunden kreativen Input.“ Neben SonWebsite selbst kalkulieren. artikel direkt vom nenbrillen stehen Badelat„Die Kostenvorteile aus dieser Hersteller schen, iPhone-Hüllen oder Struktur geben wir an die Kunden weiter“, wirbt Schubert, der internationa- ökologische Werbeartikel im Sortiment. Allbranded arbeitet bereits seit 2013 les Management studierte und zunächst mit einem Webshop für Schlüsselbänder profitabel. „Wir wollen internationalisieexperimentierte, bevor er Anfang 2013 ren, die Technik verfeinern und mehr Werbung machen“, plant Schubert für mit Allbranded.de startete. Das Shop-System leitet die Bestell- das Jahr 2014. Das nötige Kapital sucht eingänge an die Systeme der Hersteller. das Start-up bei Kunden sowie InteresProduzieren diese in Deutschland und senten mittels Crowdfunding bei Seed■ Europa – das trifft auf etwa 70 Prozent match. vs Einfach Social Media 3/14 Geschäftsideen visualisieren R unpat ist kein Businessplan-Tool, sondern hilft beim Erstellen von Geschäftsmodellen“, stellt Roland Beutel, Mitgründer des Kieler Unternehmens, klar. Mit seiner Software sammeln Gründer oder Entwicklungsabteilungen erste ■ Runpat entsteht im Juni 2013, seit August wird die Software vertrieben ■ Mit Runpat visualisieren Gründer und Entwicklungsabteilungen Geschäftskonzepte. Abgerechnet wird nach Nutzung ■ Mitarbeiter: Gründer ■ Finanzierung: Exist, Gründer ■ URL: www.runpat.com Mit Webzunder bietet Twentyzen Firmen ein praktisches Tool fürs Online Marketing O nline-Marketing-Assistent? Dashboard für Social Media? Die Begriffe sind vielen oft nicht klar. Dirk Spannaus, Mitgründer von Twentyzen, erklärt das Angebot des Münchner Start-ups so: „Webzunder bündelt diverse SocialMedia-Kanäle und erleichtert das Posten von Texten und Bildern.“ Selbstständige und Unternehmen können mit der Software auf Angebote, Veranstaltungen und ihre Marke aufmerksam machen, außerdem die Reichweite ihrer Beiträge prüfen und auch, was die Konkurrenz in Communitys und auf Blogs so verlautbart. ■ Twentyzen wird im Juli 2012 gegründet und startet 2013 mit Webzunder ■ Webzunder ist eine Software für Online Marketing und Social Media. Sie bündelt Kanäle und erleichtert Posts. Das Start-up profitiert von Nutzungsgebühren ■ Mitarbeiter: ein Angestellter, Gründer ■ Finanzierung: Exist, Beratungsaufträge ■ www.webzunder.com, twentyzen.com Twentyzen-Team: Stefan Machleidt, Dirk Spannaus, Marcel Pater Das Programm leitet sie durch alle Schritte und erinnert bei Bedarf und je nach Anlass daran, wann die nächste Nachricht wo lanciert werden sollte, um Wirkung zu entfalten. Es bündelt zudem die Kommentare und mahnt Antworten an. „In über 90 Prozent der kleinen Firmen macht der Unternehmer nebenbei Marketing“, zitiert Spannaus Studienergebnisse. „Wir formulieren keine Texte vor, Die Nutzer werden aber über eine übersichtliche Maske durch alle Schritte geleitet.“ Das System formatiert Bilder und Texte nach den Anforderung von Communitys und Blog-Systemen. Webzunder bietet den Einstieg Webzunder: Social Media Tool für kleine Unterins Online Marketing. Die Softnehmen mit Anleitung und Erinnerungsfunktion ware wird als Service über monatliche Nutzungsgebühren von derzeit knapp zehn, bald 20 Euro verkauft. „Software wird oft für Spezialisten gemacht,“ stellt Spannaus fest. „Es fehlt die Brückentechnologie, die Berührungsängste nimmt und einfach einzusetzen ist.“ Diese Lücke zu schließen, hat sich das TwentyzenTeam zur Aufgabe gemacht. Die Entwicklung von Webzunder und seinen Marktstart finanziert das Start-up aus Beratungs- und Entwicklungsaufträgen. Beim Vertrieb wiederum sollen Partner und Unternehmen helfen, die oft mit kleinen Firmen oder Start-ups kooperieren. vs ■ Ideen, berechnen Markterwartungen, den Personalbedarf oder die Beteiligung anderer Abteilungen. Visualisierung spielt eine große Rolle. „Der Mensch begreift Bilder besser als Texte“, sagt Beutel. „Bilder helfen bei der fachübergreifenden Diskussion, Spezialisten haben oft verschiedene Dinge im Kopf, wenn es um die Umsetzung von Geschäften geht.“ Beutel hat selbst gegründet, seine Mitstreiter tragen auf wissenschaftlicher Ebene zum Unternehmensaufbau bei. Das gewonnene Wissen fließt in die Ausarbeitung von Symbolen, Charts und Checklisten rund um die Umsetzung von Ideen ein. „Business Modelling Notation“ heißt das Planungs-Tool; auf diesem basiert Runpat, aber auch auf Vorträgen und Beratungen. Runpat wird nach Zeitaufwand abgerechnet: Zwölf Monate kosten 150 Euro. Die Daten der Nutzer werden auf deren eigenen Computern gespeichert. „So schützen wir Ideen“, sagt Beutel. Die englische Version von Runpat startet bald. „Wir wollen ein Standard für die Entwicklung von Geschäftsmo■ dellen werden“, so seine Vision. vs !-,!(,-"' VON PROFIS FÜR PROFIS NEU U! NEU U! Verfügbarkeit: Load Balancer bieten maximalen Schutz und 99,94 % Verfügbarkeit durch echte Lastverteilung. PFS (Perfect Forward Secrecy): Abhörsicherer E-Mail-Verkehr durch PFS-Verschlüsselung. Hat nicht jeder – bei uns selbstverständlich. Bei uns standardmäßig. NEU U! NEU U! Performance Boost: Jetzt 30 % mehr RAM, SSDs in allen Datenbank-Servern und neue Caching-Technologie. Sicherheit durch SSL: Standard- und Wildcard-Zertifikate einfach per 1-Click verfügbar – mit 256-Bit-Verschlüsselung. Gibt’s bei uns on top. Bei uns echt günstig. HOSTED IN GERMANY 30 Tage kostenlos testen! PowerWeb Basic Nach Testphase 12 Monate 0,- €/Mon.* STRATO.DE Servicetelefon: 030 - 300 146 - 0 * Aktion vom 03.02. - 02.03.2014: PowerWeb Basic ganze 30 Tage kostenlos testen, Kündigung während der 30-tägigen Testphase jederzeit möglich. Danach 12 Monate für 0,- €/Mon., anschließend 4,99 €/Mon. Einmalige Einrichtungsgebühr 8,60 €. Mindestvertragslaufzeit nach Testphase 24 Monate. // STRATO AG, Pascalstr. 10, 10587 Berlin 8 TRENDS & STRATEGIEN Internet World BUSINESS 3. Februar 2014 3/14 DIGITALSTRATEGIE LEITZ Der Ordnung halber online Büroartikelhersteller Leitz setzt neuerdings auf Cloud Services. Das verändert auch das Unternehmen C afé, Hotel, Flughafen, Zugabteil – Büroarbeiter sitzen nicht mehr nur an einem Schreibtisch. Sie müssen von vielen Orten aus organisieren, verwalten und verhandeln können, weil sie zunehmend unterwegs sind. Bis 2015, so der US-amerikanische Marktforscher IDC, werden 40 Prozent oder 21,3 Milliarden Arbeitnehmer mobil arbeiten. Jahrzehnte nach der ersten Forderung, das „papierlose Büro“ zu realisieren, scheint sich dieses nun durchzusetzen. „Die Frage ist“, meint Frank Lutz, Director Online Business Europe von Leitz, „ob die Digitalisierung im Büro so schnell fortschreiten wird wie im Fotobereich.“ Büroartikelhersteller Leitz will nicht das Schicksal von Kodak erleiden. Der Spezialist für Film und Fotozubehör stand binnen weniger Jahre vor dem Aus, weil er die Digitalfotografie ignoriert und keine Angebote dafür entwickelt hatte. Wenn man sich bei Leitz mit Studien zur „Zukunft der Arbeit“ befasst, dann auch mit dem Ziel, die eigene zu sichern: „In der traditionellen Arbeitswelt sind wir ja mit den Produkten auch das Klappern von Tischfußball und lautes Lachen. Start-up-Atmosphäre hinter Gründerzeitfassade – das vermitteln auch Monitore an den Wänden, über die Werbung, die Website oder Präsentationen flimmern. Seit Frühjahr 2013 leistet sich der Büroartikelhersteller zudem eine Abteilung „Online-Business“, die neue Felder bestellen soll – und nebenbei den Umbau des Unternehmens beschleunigt. „Anfangs war Online stark vom Marketing getrieben“, sagt Abteilungsleiter Lutz. „Jetzt treibt auch die Produktentwicklung das Thema.“ Seit 1996 präsentiert sich Leitz im World Wide Web, die Homepage wurde zunächst um eine Marketingplattform für Händler ergänzt, zeigt inzwischen aber das gesamte Sortiment. Verbraucher können hier alle Büroartikel ordern, Leitz vermittelt die Käufer an Einzel- und Online-Händler. In Eigenregie organisiert Leitz indes „Create“, ein Angebot, das die Marketingabteilung als Fortführung von Easyprint, der Online-Individualisierung von Ordneretiketten, entwickelte. Firmen und Leitz Cloud und Create: Web-Angebote aus Stuttgart, mit denen die Marke ihre Zukunft sichern und ausbauen will von Esselte und Leitz schon fest verankert“, sagt Lutz. „Jetzt wollen wir die Marken in modernere Arbeitsumfelder ausdehnen.“ Seit dem vergangenen Jahr befindet sich das Unternehmen mit Sitz in Stuttgart im Umbruch: Am Empfang liegen daumendicke Kataloge aus, die neben Aktenordnern Hefter, Hüllen und andere Ordnungshelfer fürs Büro auflisten. Zu hören ist aber Verbraucher können hier das Aussehen ihrer Ordner mit Fotos oder Logos selbst gestalten. Die Produktion wurde dafür um eine Maschinenlinie zur Herstellung von Kleinserien ergänzt. „Online wird komple- Leitz-Ordner: Das Internet bietet Möglichkeiten für Ablage und Verwaltung von Dokumenten xer“, beobachtet Lutz. „Create ist ein vollkommen anderes Geschäft, wir verkaufen erstmals direkt, mussten also Ressourcen für Kundensupport, Rechnungskontrolle, Versand und andere Aufgaben schaffen.“ Das alles hat die Abteilung Online-Business übernommen. Sie kümmert sich auch um Leitz Cloud, eine Online-Ablage, die in der Produktund Innovationsentwicklung des Unternehmens entstand und seit November vermarktet wird. Neben Speicherkapazitäten für Dateien enthält die Cloud Funktionen für den Austausch und die Bearbeitung von Dokumenten. Ab sieben Euro im Monat können Unternehmen udn Selbständige die Cloud nutzen. „Leitz Cloud ist eine B2B-Lösung, die zwei Dinge besonders gut kann“, wirbt Lutz. „Sie sichert alle wichtigen Dokumente und Arbeitsunterlagen und erleichtert außerdem die Zusammenarbeit von Menschen, die nicht mehr ständig in einem Büro sitzen.“ Sicherheitshalber und wegen der strengeren Datenschutzgesetze legt die Leitz Cloud al- übernimmt die schwedische Esselte Group das Stuttgarter Unternehmen. 2002 wird sie selbst gekauft – von der US-amerikanischen Beteiligungsgesellschaft J.W. Childs. Hebel um 180 Grad umlegbar ist. 2007 werden außerdem die ersten Ordner aus Recyclingmaterialien produziert. ■ ■ 1871 gründet Louis Leitz in Stuttgart-Feuerbach die Werkstätte zur Herstellung von Metallteilen von Ordnungsmitteln. ■ 1893 erfindet Leitz den ersten Ordner mit Bügel- und Umlegemechanik. Er sorgt 1896 bei der Pariser Weltausstellung für Furore. ■ 1911 bekommt der Leitz-Aktenordner sein typisches Griffloch im Rücken. Seit 2005 ist er auch mit Präzisionsmechanik zu haben, bei der der ■ Als Marke ist Leitz laut Deutschem Markeninstitut drei von vier Deutschen ein Begriff. Der Name steht als Synonym für Ordnung und Datensicherheit. ■ 1998 setzt Leitz 280 Millionen Euro um und beschäftigt 2.500 Mitarbeiter. Im gleichen Jahr ■ Zum Esselte-Leitz-Konzern für Büroartikel gehören heute neben Leitz die Marken Esselte, Rapid, Bene und Petrus. Das Unternehmen konzentriert sich auf Büroartikel rund um Ordnen und Ablegen von Dokumenten. Esselte-Leitz erzielt heute einen Jahresumsatz von rund einer Milliarde USDollar. In Stuttgart verlassen heute pro Jahr rund 25 Millionen Ordner das Werk, Leitz beschäftigt am le Daten verschlüsselt bei Hostern in Deutschland ab. Um das Angebot zu erweitern, sucht Leitz Partner – Entwickler von Apps und Online-Tools. Verzichtet wird dagegen auf eine Anpassung des Dienstes an spezifische Unternehmensbedürfnisse. „Wir wollen nicht zur IT-Beratung mutieren“, sagt Lutz. Die Konkurrenz in diesem Segment ist groß. Neben Konzernen wie Amazon, Apple, Google und Microsoft bekommt es Leitz hier mit Start-ups wie Dropbox, Doctape oder Bitcasa zu tun: „Wir kämpfen im Internet gegen Unternehmen, die nicht in erster Linie auf Profit ausgerichtet sind, sondern auf schnelles Wachstum getrimmt und auf einen Verkauf vorbereitet werden“, meint Lutz. „Als Mittelständler müssen wir aber auf Profitabilität achten.“ Die Reichweite darf nicht teuer eingekauft werden. Aber Leitz hat einen guten Ruf, der Name ist allerorten bekannt. So entdecken Lehrer, Architekten, mittelständische Firmen und Vertriebsspezialisten die Leitz Cloud auch ohne viel Werbung für sich und testen bereits das Angebot. ■ SUSANNE VIESER Stammsitz in Feuerbach 200 Mitarbeiter, in Europa 2.500. ■ Seit 1996 ist Leitz online präsent, zuerst mit einer Homepage. Händler finden auf der WebPräsenz schon früh eine Marketingplattform mit Materialien für Werbung zum Download. Ihre Bestellungen werden aus dem Hochregal-Lager in der Nähe von Heilbronn bedient. ■ Um das Jahr 2003 startet Leitz mit E-Commerce. Kunden finden alle Leitz-Produkte sowie die Waren der Schwesterunternehmen auf der Website. Dabei verkauft Leitz allerdings nicht selbst, sondern vermittelt Käufer an Einzel- und Online- TRENDS & STRATEGIEN 9 Interview „Die Unterscheidung offline und online ist irrelevant“ Sie leiten seit 2013 den Bereich Online Business – was verantworten Sie? Frank Lutz: Den Bereich gibt es bei Esselte und Leitz erst seit März 2013, davor waren die unterschiedlichen Online-Aktivitäten auf verschiedene Abteilungen und Aufgabenbereiche verteilt. Jetzt sollen die Aktivitäten stärker gebündelt werden, um erstens neue Felder im Internet für Leitz zu erschließen und zweitens eine zukunftsfähige Online-Strategie zu entwickeln und umzusetzen. Wie groß ist Ihre Abteilung? Lutz: Wir sind insgesamt zu acht, vor allem On- line- und Marketingexperten. Die Online-Ablage „Leitz Cloud“ startete im November. Gibt es erste Zahlen darüber, wie das Angebot ankommt? Lutz: Für Zahlen ist es eindeutig zu früh, aber wir sind mit dem Geschäft nach den ersten Monaten sehr zufrieden. Eine so große Resonanz hatten wir nicht erwartet – dabei wurde für das Angebot lediglich mit Google Adwords und Display-Werbung geworben. Jetzt aber starten Stammsitz: Verwaltung und Produktion wir ein Partnerprogramm für Händler, damit sie helfen, die Leitz Cloud bekannt zu machen. Außerdem werden wir unsere Produkte als Werbeträger für die Cloud nutzen, und natürlich werden wir Nutzer, die den Dienst anderen weiterempfehlen, belohnen. Wir planen ambitioniert, aber realistisch, und sind weit davon entfernt, mit Millionen von Usern zu spekulieren. Reichweite ist für unser eigenfinanziertes Geschäft nicht ganz so wichtig wie Profitabilität. Wir haben Eigentümer, die wissen möchten, wofür wir unser Geld ausgeben. Sie zeigen auf der Homepage zwar alle Produkte, überlassen den Verkauf aber angeschlossenen Händlern, warum? Lutz: Die Strategie von Leitz ist, demjenigen, der auf der Homepage nach einem Ordner oder an- Frank Lutz Direktor Europa Online Business bei Leitz ■ www.leitz.com deren Büroartikeln sucht, zum Produkt zu führen. Der Käufer findet dort eine Auswahl von Einzelhändlern in seiner Nähe oder einen Online-Händler, der ein ausreichend großes Esselte-Leitz-Sortiment führt, er kann das Produkt gleich in den Warenkorb legen und dort bestellen. Dazu nutzen wir die Commerce-Connector-Schnittstelle. Seit 2013 haben wir weitere europäische Länder darüber angeschlossen. Für uns lohnt sich der Direktverkauf nicht, wir müssten aufwendige Strukturen zur Betreuung von Kunden oder zur Organisation von Versand und Rechnungskontrolle aufbauen. Handel oder Verkaufen ist nicht unser Kerngeschäft, Leitz liefert hochwertige und praktische Produkte für Ordnung und Arbeitsorganisation. Wie hoch liegt der Online-Anteil beim Verkauf? Lutz: Diese Zahl interessiert uns nicht wirklich. Wir bieten unsere Produkte überall dort an, wo Konsumenten sie kaufen wollen. Die Unterscheidung offline und online ist daher für uns irrelevant. Leitz kooperiert in Deutschland und Europa mit insgesamt 3.000 Händlern. Wenn sie nicht sowieso reine Online-Händler sind, betreiben die meisten von unseren Partnern inzwischen neben ihrem Geschäft auch einen Online Shop. Wir schauen, dass wir in allen Kanälen gleich gut präsentiert sind. Leitz Create, Easyprint, die Homepage, Leitz Cloud – wohin werden diese Angebote das Unternehmen führen? Lutz: Treiber ist, diese Angebote miteinander zu verzahnen, zu konsolidieren und sicher auch mit weiteren Tools zu ergänzen. So können sich Kunden einmal aus allen Werkzeugen, die wir ihnen bieten, jene auswählen, die ihnen Aufgaben und Alltag erleichtern. Leitz wird sich nicht zum IT-Unternehmen wandeln, aber sicher digitaler werden. EUROPAS ERSTER MAGENTO HOSTING PARTNER ĞƐƚWƌĂĐƟĐĞZŝĐŚƚůŝŶŝĞŶĚĞƌDĂŐĞŶƚŽ/ŶĐ͘ ZĞĚƵnjŝĞƌƵŶŐĚĞƌ>ĂĚĞnjĞŝƚĞŶĂƵĨƵŶƚĞƌϱϬŵƐ KƉƟŵŝĞƌƚĞƐĂĐŚŝŶŐŵŝƚsĂƌŶŝƐŚƵŶĚZĞĚŝƐ ,ŝŐŚWĞƌĨŽƌŵĂŶĐĞDĂŶĂŐĞĚDĂŐĞŶƚŽ,ŽƐƟŶŐ DŽŶĂƚůŝĐŚĞsĞƌƚƌĂŐƐůĂƵĨnjĞŝƚ ϵϵ͕ϵϵйsĞƌĨƺŐďĂƌŬĞŝƚŝŵůƵƐƚĞƌ ŽƉƉĞůƚƌĞĚƵŶĚĂŶƚĞĂƚĞŶƐƉĞŝĐŚĞƌƵŶŐĂƵĨ^^ ƵƚŽŵĂƟƐĐŚĞ^ŬĂůŝĞƌƵŶŐŽŚŶĞhŶƚĞƌďƌĞĐŚƵŶŐ ǀŽŶWh͕ZDƵŶĚ^^ dmsnjĞƌƟĮnjŝĞƌƚĞƐ/^KϮϳϬϬϭ͗ϮϬϬϱZĞĐŚĞŶnjĞŶƚƌƵŵ Und wann verschwindet der Ordner aus Ihrem Produktangebot? Lutz: Das werden Sie und ich sicher nicht mehr erleben. Schon allein wegen rechtlicher Vorgaben zur Aufbewahrung von Dokumenten werden Registraturen in den nächsten Jahren nicht einfach verschwinden oder ins Netz wandern. Ein Großteil der Produktion von Papier- und Büroartikelherstellern geht an professionelle Anwender. vs Händler, die ein gut sortiertes Angebot der eigenen Markenartikel bieten. ■ Schon seit längerer Zeit können Leitz-Kunden online Etiketten für Ordnerrücken gestalten und ausdrucken. Seit 2011 bietet Leitz mit dem Angebot „Create“ auch die Individualisierung von Ordnern an. Diese werden als Einzelstücke oder in kleinen Serien produziert. ■ Im November 2013 startet mit Leitz Cloud ein OnlineAblagesystem für Firmen, das zudem Funktionen wie den Austausch von Dokumenten und andere Werkzeuge für die Online-Zusammenarbeit bietet. Gespeichert werden die Daten auf deutschen Servern. ■ Im Internet: www.leitz.com; leitz-cloud.com Marke mit Geschichte: Der Name Leitz ist 75 Prozent der deutschen Verbraucher ein Begriff ůƐŽĸnjŝĞůůĞƌDĂŐĞŶƚŽ,ŽƐƟŶŐWĂƌƚŶĞƌďĞƚƌĞŝďĞŶ ǁŝƌƺďĞƌϭϬϬDĂŐĞŶƚŽ^ŚŽƉƐĂůƐŽŵŵƵŶŝƚLJ ƵŶĚŶƚĞƌƉƌŝƐĞsĞƌƐŝŽŶ͘ ǁǁǁ͘ŵĂdžĐůƵƐƚĞƌ͘ĚĞ ĞƌĂƚƵŶŐƵŶƚĞƌнϰϵ;ϬͿϱϮϱϭϱϬϴϴϳϵϬ 10 MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS Vermarktung von Allrecipes SOFORT AG Crossmediale Werbeoffensive Die Sofort AG, Anbieter eines Online-Zahlungssystems, will ihre Markenbekanntheit steigern und neue Kunden gewinnen. Dazu startet das Unternehmen eine groß angelegte Online- und TV-Kampagne. In mehreren kleinen Alltagsgeschichten wird der neue Claim „Ich will. Und zwar sofort“ aufgegriffen. Der Fokus soll dabei auf der einfachen Bezahlmöglichkeit und der 3/14 Mobiles Shopping läuft TOMORROW FOCUS Tomorrow Focus vermarktet ab sofort die deutschsprachige Website von Allrecipes. Die digitale Food-Marke und Online Community für Essen und Rezepte erreicht hierzulande monatlich 800.000 Visits. Das Portal verfügt über eine Reichweite von 200.000 Unique Usern. Es soll bei Tomorrow Focus den Bereich Vertical Food verstärken. sg 3. Februar 2014 Retargeting auf dem Handy ist noch relativ neu. Jetzt liegen erste Zahlen zur Wirkung vor N och sind Retargeting-Kampagnen auf dem Smartphone selten. Doch erste Auswertungen deuten darauf hin, dass sie Klickraten und Abverkäufe deutlich steigern können. Das Unternehmen My Things, das seit Januar mobile RetargetingLösungen anbietet, legt jetzt Zahlen vor, die auf einer Auswertung von 100 Millionen Impressions beruhen: Danach steigt die Click-Through-Rate bei Mobile Retargeting um 46 Prozent, der effektive Cost per Click, also die durchschnittlichen Kosten pro Klick, verringert sich um 37 Prozent. Die Umsatzsteigerung, die durch zusätzliche Abverkäufe entsteht, beziffert My Things auf 18 Prozent. Damit, so Benny Arbel, CEO von My Things, erziele man eine bessere Performance als Kampagnen, die auf dem Desktop ausgespielt werden. Gleichzeitig entscheidet sich der mobile User recht schnell: Die Zeitspanne, die zwischen dem letzten Besuch und der Conversion liegt, ist auf einem mobilen Endgerät 13 Mal kürzer als auf dem Desktop. Abends ist das Handy attraktiver Die Untersuchung zeigt auch, wie sich die unterschiedliche Nutzung von PC, Tablet und Smartphone auswirkt, wenn es um den Besuch von Shopping-Seiten geht. So steigen hier in den Abendstunden die Visits auf den mobilen Geräten über- durchschnittlich an. Entsprechend erfolgreich sind auch die durch Retargeting erzielten Conversions. Zwischen 18 und 23 Uhr sind sie bei Tablets um 80 Prozent höher als tagsüber. Im Gegensatz zum Desktop wird auch am Wochenende auf dem Handy gleichbleibend häufig eingekauft: Die Studie verzeichnet lediglich ein Zehntel weniger Conversions als an den Werktagen, bei Tablets sind es sogar nur zwei Prozent weniger. Dagegen sinkt die Lust auf Freizeit-Shopping auf dem Desktop an Samstag und Sonntag um 26 Prozent. PC und Laptop gelten als Arbeitsgeräte, die an diesen Tagen ■ seltener hochgefahren werden. hvr Typischer Ablauf einer Mobile-Retargeting-Kampagne 1. Der User besucht die Site des Advertisers. Er wird getagged – durch Cookie oder Geräteerkennung Den Marken-Claim „Ich will. Und zwar sofort“ greifen mehrere Kurzfilme auf 3. Im Hintergrund läuft ein Prozess ab: Für ein Banner auf der Site wird ein Gebot des Advertisers abgegeben 2. Der User steuert eine neue Site an. Diese gehört zum Pool einer RTB-Plattform des Advertisers schnellen Lieferung liegen. Im Web laufen die Clips speziell auf Reiseplattformen, Preisvergleichsseiten und anderen Informations-Websites. sg MICROSOFT ADVERTISING / NUGG AD 5. Der User klickt auf das Display. Er landet bei dem Produkt, das ihn interssiert Targeting auf Skype und Xbox Microsoft Advertising und der TargetingAnbieter Nugg Ad weiten ihre seit 2012 bestehende Zusammenarbeit aus: Künftig können Werbekunden des Vermarkters ihre Kampagnen auch auf Skype, Outlook.com und dem Online-Angebot für die Konsole der Xbox 360 zielgruppengenau aussteuern. Die Datensicherheit steht laut Nugg Ad beim Targeting an oberster Stelle: Es sollen weder Daten des Internet-Telefondienstes Skype noch der Spielekonsole Xbox 360 verwendet werden. Auch Nutzer-Mails bei Outlook.com sollen nicht eingesehen werden. sg NETZATHLETEN MEDIA Neues Content-Netzwerk Netzathleten Media erweitert sein Portfolio: Mit „Urbanlife“ geht das inzwischen zehnte Netzwerk des Content-NetworkBetreibers an den Start. Es richtet sich an kaufkräftige Städter und bündelt InternetSeiten rund um die Themen Haus & Garten, Wohnen & Einrichten oder Kultur & Leben. Das Vertical erreicht knapp eine Million Unique User. Die Exklusivvermarktung übernimmt IP Deutschland. sg Anzeige 4 Der Platz für die 4. Display-Anzeige wird ersteigert. Ein HTML5Banner wird ausgespielt © INTERNET WORLD Business 3/14 Rekordverdächtige Tweets Die RTL-Dschungelshow sprengt auch im Web die Grenzen E in Getränk aus gemixten Riesenmehlwürmern oder ein Bad in Kakerlaken: Spielend schafft es das Dschungelcamp, jede Ekelhürde zu nehmen. Das kommt offenbar nicht nur bei den Fernsehzuschauern an, was beachtliche Quoten bringt, die achte Staffel von „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ sprengt auch im Web alle bislang gekannten Grenzen. So werden die diversen Episo- Das Dschungelcamp auf RTL bietet offline wie online den der Dschungelshow zuneh- reichlich Diskussionspotenzial mend auf Bewegtbildplattformen geguckt. Nach der ersten Hälfte der Angebot RTL Inside, das die Zuschauer Staffel konnten 15,4 Millionen Video-Ab- mit Plattformen wie Werkenntwen.de, Facerufe auf RTL Inside, RTL Now oder Clip- book oder Twitter verknüpft, verzeichnet fish verzeichnet werden. Zum Vergleich: bislang 1,25 Millionen Aktivitäten. Über Sämtliche Folgen im Vorjahr kamen zu- 300.000 – vorzugsweise hämische – Tweets sammen auf 21,9 Millionen Abrufe. wurden mit Hashtags zur Show oder über einen der Kandidaten gezählt. Nach einer Starke Nutzung von Second Screen Social-TV-Buzz-Auswertung der Agentur Immer mehr Zuschauer kommentieren Mediacom ist dies ein Rekord. Zu keinem die Vorgänge im Dschungelcamp auch auf Fernsehformat wurde in so kurzer Zeit so ■ dem Second Screen. Das dazugehörige häufig auf Twitter diskutiert. hvr Quelle: My Things, Dec. 2013 Usability ist entscheidend N icht nur die Inhalte entscheiden darüber, welche mobile Website einer Tageszeitung besucht wird – auch der Usability des Angebots kommt ein hoher Stellenwert zu. Zu diesem Schluss gelangt eine Studie des Vermarkters OMS, die erfasste, wie der Blickverlauf von Usern verläuft. Wichtig ist danach, dass sich das Layout konsequent an der Größe des Smartphone Screens ausrichtet, dass die Texte gut lesbar und die Bilder nicht zu klein sind. Der schnelle Wechsel zwischen den Themen ■ sollte ebenfalls möglich sein. hvr „Berliner Kurier“: Mischung aus Bildern und Text ist genau dem kleinen Display des Smartphones angepasst 3/14 3. Februar 2014 MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS 11 Twitter kooperiert mit GfK Virale Erfolgsgeschichte Die beiden Partner messen das Zusammenspiel von Social Media und TV Die Super Bowl Spots von VW werden im Social Web am meisten geteilt D er KurznachrichtenLive Tweets treffen auf klasdienst Twitter geht sische Zuschauerforschung eine Partnerschaft mit dem Marktforschungsaußerdem Analysen, um unternehmen GfK (Gecrossmediale Kampagnen sellschaft für Konsumforplanen und auswerten zu schung) ein. Ziel ist es, können. das Zusammenspiel von Die GfK, die in DeutschSocial Media und TV in land die Fernsehquoten l Deutschland sichtbar zu machen. misst, will mit der Kooperam Dazu werden im Laufe des Jahres die tion auf die zunehmende Ver„GfK Twitter TV-Ratings“ eingeführt. schmelzung von TV und Online reagieSie sollen Daten über die Häufigkeit und ren. „Wir stehen erst am Anfang der digidie Reichweite von Tweets zu bestimmten talen Transformation der Medien, und Fernsehprogrammen liefern. Die Ratings Twitter hat sich als ‚Social Soundtrack‘ messen außerdem die von Live-VeranstaltunWirkung medienübergen und TV-Sendungen greifender Werbung, die bewiesen“, so Matthias im Zusammenhang mit Hartmann, GfK-VorTV-Inhalten gesendet standsvorsitzender. wird. Gemeinsam mit TwitMedienunternehmen ter will Hartmann daran und Werbungtreibende arbeiten, Erkenntnisse können damit erkennen, über crossmediale Effekte welches Publikum sie zu liefern. zusätzlich über Social In den USA gibt es eine Media erreichen und wie solche medienübergreiviele Zuschauer aktiv fende Kooperation beden Second Screen nutreits seit 2013, dort zen. Werbungtreibende #Tatort ist einer der meistdiskuarbeitet Twitter mit Niel■ und Agenturen erhalten tierten TV-Inhalte auf Twitter sen zusammen. sg Über 350 Millionen Werbesünden Der Bad Ads Report listet regelwidrige Werbung im Google-System auf A nzeigen mit Malware, für gefälschte Waren oder illegale Portale: Irreführende Werbung gibt es auch bei Google, und das in großem Stil. Über 350 Millionen Werbesünden musste der Suchmaschinenanbieter im vergangenen Jahr in seinem System bereinigen. Im Vorjahr gab es laut Bad Advertising Report des Konzerns Werbesünder setzt Google auf die schwarze Liste oder „nur“ 220 Millionen regelwidrige schließt sie aus dem Adsense-System aus Anzeigen, zu denen auch Werbung zählt, in denen personenbezogene dafür verantwortlichen Werbekunden: Im Daten verwendet werden. vergangenen Jahr mussten insgesamt über Insgesamt wurden 2013 beispielsweise 270.000 Advertiser vom Netz genommen über 14.000 Werbekunden ausgeschlos- werden. 2012 waren es noch 850.000 Wersen, weil sie gefälschte Produkte unters bekunden. Die stark gesunkene Zahl führt Volk bringen wollten. Bei Adsense setzte Google auf die verstärkten eigenen SicherGoogle mehr als 200.000 Seiten auf die heitsvorkehrungen zurück, die unter schwarze Liste und verhinderte über drei anderem auch dazu führten, dass sich die Millionen Versuche von Advertisern, auf Sünder einfachere und weniger sichere Adsense betrügerisch zu werben. Ziele aussuchten. Während die Zahl der Bad Ads im Um seine Google-Nutzer vor solch lästiGoogle-System stieg, sank die Zahl der gen Anzeigen zu schützen, hatte der Konzern im vergangenen Jahr einen Button zum Unterdrücken von Werbeeinblendungen eingeführt. Jetzt will Google dazu noch eine Umfragefunktion einführen. Sie soll Aufschluss darüber geben, warum die User ■ Ads ausblenden. sg Google will wissen, wer Werbung unterdrückt und warum A uch in diesem Jahr hat sich die Werbebranche für den Super Bowl am 2. Februar wieder ordentlich ins Zeug gelegt. Die aufwendig kreierten Spots werden im Netz regelmäßig zum viralen Hit. Welche Marken seit 2006 online mit ihren Super Bowl Clips besonders erfolgreich waren, hat Social-VideoAnbieter Unruly untersucht. Auf Platz eins liegt demnach VW – The Force: Der meistgeteilte Werbeclip aller Zeiten VW. Die Ads des deutschen Autobauers wurden bis Januar 2014 insgesamt 7,07 Millionen Mal auf Facebook, Die erfolgreichsten Marken Twitter und der Blogosphäre geteilt. Es folPlatz Marke Shares gen die Biermarke Budweiser mit 6,95 1. Volkswagen 7.071.522 Millionen Shares und Universal Pictures mit 2,66 Millionen Shares. Die Position 2. Budweiser 6.950,406 von VW ist laut Martin Dräger, Geschäfts3. Universal Pictures 2.656.046 führer Unruly Deutschland, vor allem 4. Doritos 2.441.100 dem Video „The Force“ aus 2011 geschul5. Ram Trucks 1.893.643 det: „Nicht von ungefähr ist der Spot mit 6. Chevrolet 1.497.751 5,2 Millionen Shares immer noch das meistgeteilte Werbe-Video im Web.“ 7. Paramount Pictures 990.328 Insgesamt ist die Automobilbranche mit 8. M&Ms 737.106 11,81 Millionen Shares der Top-Werbung9. Samsung 616.977 treibende bei den Super Bowls. Die Kon10. Chrysler 530.239 sumgüterindustrie liegt mit 9,56 Millionen Shares an zweiter Stelle, Entertainment mit © INTERNET WORLD Business 3/14 Quelle: Unruly ■ 4,01 Millionen Shares an dritter. sg MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS Regio-Portale nicht vergessen FACEBOOK Targeting und Aktions-Buttons Facebook öffnet sein Custom-AudiencesFeature jetzt für alle Marketer. Über die Targeting-Funktion können Werbungtreibende ihre Botschaften an Nutzer ausliefern, die ihre Webseite besucht oder die mobile App benutzt haben. Gleichzeitig kündigt Facebook die Einführung von fünf „Call to Action“-Buttons in seinen Werbe- Erst stürzte die Suchmaschinen-Sichtbarkeit von Expedia ab, dann der Aktienkurs W er bei der Suchmaschinenoptimierung gegen die Google-Regeln verstößt, den kann es böse erwischen: Eine Penalty führt dazu, dass das eigene WebAngebot auf den Google-Suchergebnisseiten (SERPs) auf schlechteren Positionen erscheint oder gar ganz aus dem Index verbannt wird. Je nach Geschäftsmodell sind die Folgen einer solchen Strafaktion beträchtlich: Der Traffic auf der Website (und damit die Konversionen) kann um bis zu 75 Prozent zurückgehen – ein finanzielles Desaster für jeden umsatzorientierten Website-Betreiber. Tiefer Absturz seit Neujahr Beim US-amerikanischen Reisevermittlungsportal Expedia hatte eine GoogleStrafaktion jetzt sogar Folgen für den Aktienkurs. Der ging um vier Prozent zurück, nachdem Google Expedia mutmaßlich im Index zurückgestuft hatte. Der Rückgang bei der SuchmaschinenSichtbarkeit zeigte sich zunächst in den Ranking-Statistiken von Searchmetrics. Dort verlor Expedia seit Oktober 2013 kontinuierlich an Präsenz auf den GoogleSERPs, der Indexwert sank bis Ende 2013 von stabilen 850.000 auf rund 750.000, um dann plötzlich auf unter 650.000 abzustürzen. Das fiel Patrick Altoft auf, dem Director of Search bei der Marketingagen- Expedia-Aktienkurs über ein Jahr in Euro 50.0 47.5 45.0 42.5 40.0 37.5 35.0 32.5 29.01.2013 01.07.2013 © INTERNET WORLD Business 3/14 anzeigen an. Vermarkter können in ihre Facebook-Beiträge Handlungsaufforderungen wie „Shop now“, „Learn more“, „Sign up“, „Book now“ oder „Download“ einbauen, die als Schaltfläche unten links unter einem Beitrag erscheinen. In den App Ads gibt es die Handlungsaufforderungen bereits seit Oktober 2013. skr Audimark legt Zahlen für das Web-Radio vor und irritiert die Agma Yahoo kämpft weiter mit rückläufigen Zahlen. Im vierten Quartal 2013 betrug der Umsatz 1,27 Milliarden US-Dollar, das sind acht Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Nettogewinn stieg zwar um 28 Prozent auf 348 Millionen US-Dollar, darin enthalten sind jedoch 49 Millionen USDollar aus Patentverkäufen. Das operative Ergebnis liegt mit 174 Millionen US-Dollar acht Prozent unter dem des Vorjahresquartals. Die Erlöse aus dem Display-Geschäft gingen um vier, die aus Search um sechs Prozent zurück. tga Anzeige Quelle: Börse: Frankfurt Umgang mit gekauften Links. Es widerspricht den Google Guidelines, wenn ein Unternehmen ein anderes dafür bezahlt, Links zur eigenen Seite zu platzieren. Dafür wurden bereits andere Websites von Google abgestraft. Das entbehrt nicht einer gewissen Ironie, wenn man bedenkt, dass sich Google selbst für Verlinkungen ■ auf Websites bezahlen lässt. fk tur Branded3, der seine Beobachtung twitterte. Einen Grund für den Absturz nannten weder Expedia noch Google, beide Firmen verweigerten jeglichen Kommentar zu Altofts Beobachtungen. Des Rätsels Lösung, so vermutet Nenad Pantelic, Chef des Belgrader 20-MannUnternehmens Nenad SEO, in einem Beitrag auf seinem Firmen-Blog: leichtfertiger Zoff um Reichweiten Weiter schlechte Zahlen 01.01.2014 Obwohl die Expedia-Sichtbarkeit bei Google seit Oktober 2013 konstant rückläufig war, stieg der Aktienkurs bis Jahresende an. Als die Sichtbarkeit zum Jahreswechsel jäh abstürzte, reagierte die Börse umgehend Kommen auch auf uf den Desktop: „Call Call to Action“-Buttons in Werbeanzeigen YAHOO 3/14 Der Preis für SEO-Sünden SUCHMASCHINENOPTIMIERUNG Sogenannte Regio-Portale sind notwendig für eine regionale Suchmaschinenoptimierung, rät der SEO-Experte Marco Frazzetta auf dem Blog der IHK Mittlerer Niederrhein. Google betrachte diese Seiten als Autoritäten, ein Firmeneintrag sollte also nicht fehlen. Als bekannteste Vertreter der Gattung gelten Meinestadt.de, Dasoertliche.de und die Gelben Seiten. Für bestimmte Branchen gibt es auch spezifische Portale, die ebenfalls belegt werden sollten, rät Frazzetta. fk 3. Februar 2014 Gast-Blogger und SEO-Links D ie Nutzung von Internet-Radio (Web- Radionutzung vom Vermarkter Audimark Radio) steigt, doch valides Zahlen- eigentlich nicht verwendet werden. Zum material für Werbungtreibende liegt bislang anderen hatte sich Audimark während der nicht vor. Seit Monaten arbeitet die Arbeits- vergangenen Monate intensiv an der Webgemeinschaft Media-Analyse (Agma) Radio-Messung der Agma beteiligt, wollte daran, den Missstand zu beheben. Am 26. dann aber doch nicht am Regelbetrieb teilMärz sollen endlich Zahlen veröffentlicht nehmen. Der Grund: Eine technische werden, die technische Daten ausweisen, Messung allein genüge nicht, sie gebe über welche Verbreitungswege und wie keine Auskunft darüber, wie viele Persolange Web-Radios vom Publikum genutzt nen erreicht werden. Genau dieses Ziel werden. 54 Publisher und 195 Channels verfolgt die Agma mit ihrem nächsten sind bei diesem Probelauf dabei, der Kreis Schritt: Die technischen Daten sollen um der Sender, die mitmachen, soll kontinuier- soziodemografische Angaben der Hörer ■ lich größer werden. Ziel der aufwendigen ergänzt werden. hvr Methode ist es, eine einheitliche Konvergenzwährung zu schaffen. Sie soll Werbekunden ermöglichen, UKW- und Web-Radiosender zu vergleichen und Hörerüberschneidungen zu erkennen. Jetzt aber kommt der Agma der Vermarkter Audimark zuvor. Das Unternehmen, das Web-Radios vermarktet, führt Konvergenzreichweiten ein und bietet ein Planungs-Tool an, mit dem Media-Agenturen UKWund Web-Radiosender buchen können. Dazu wurden eigene Daten mit Zahlen aus der klassischen Radionutzung fusioniert. Bei der Agma führt dies zu Irritationen. Zum einen dürfen Genaue Daten fehlen: Die Web-Radio-Nutzung steigt, die Agma-Daten zur klassischen aber es mangelt an Vergleichbarkeit zu UKW-Sendern F Foto: Fotolia / Warren Goldswain 12 ür SEOs ist er wichtiger als GoogleChef Larry Page: Matt Cutts leitet das Team, das den Google-Suchalgorithmus pflegt und rund 300 Mal im Jahr modifiziert. Und sein Wort hat Gewicht in der Suchmaschinenoptimierung, denn viele SEO-Regeln werden eben nicht schriftlich festgehalten. Jüngst sorgte Cutts mit mehreren Aussagen für Verwirrung. So warnte er Website- Matt Cutts ist Herr Betreiber davor, zu über den Googleunkritisch Gastauto- Suchalgorithmus ren Zugang zu ihren Blogs zu gewähren. Wenn diese Autoren ihre Beiträge nur zur Werbung für ihre eigenen Seiten missbrauchen, so könne das negativ für das Google-Ranking sein. In der SEO-Szene kommen solche Aussagen nicht gut an, schließlich gehört gegenseitiges Kommentieren, Referenzieren und Verlinken zu den Grundpfeilern einer lebendigen Blog-Kultur. Um allerdings das Risiko einer Abstrafung durch Google zu entgehen, empfiehlt es sich, Links zu externen Seiten mit Werbecharakter mit einem „Nofollow“-Tag zu versehen. Das führt dazu, dass die Nutzer die Links klicken können, der Google-Bot sie aber ge■ flissentlich ignoriert. fk 3/14 MARKETING & WERBUNG 3. Februar 2014 Internet World BUSINESS Es weihnachtete sehr Die kanadische Airline Westjet stellte mit ihrer außergewöhnlichen Weihnachtskampagne ihre Qualitäten als Weihnachtsmann unter Beweis. Westjet sorgte mit seiner Weihnachtskampagne 2013 für viele glückliche Gesichter F ür Werbeagenturen ist die Weihnachtszeit die schönste Zeit. Sie können ihrer Kreativität freien Lauf lassen und potenzielle Zielgruppen mit einem Füllhorn an Emotionen locken. Auch die kanadische Airline Westjet setzte gemeinsam mit der Kreativagentur Studio M zuletzt auf das Fest der Freude. Das Weihnachtsmärchen beginnt am Flughafen in Toronto. Die Passagiere des Linienflugs nach Hamilton können dort im Abflugbereich ihren Boarding Pass an einem großen Screen einscannen und so Kontakt mit einem Weihnachtsmann aufnehmen, der live aus Hamilton, Steckbrief ■ Auftraggeber: Westjet ■ Kampagne: Christmas Miracle ■ Agentur: Studio M ■ Start: Dezember 2013 13 sagiere die eben erst Vorgestellt von: gewünschten GeDavid Mahoney, schenke – säuberlich Managing Director mit Namen beschrifDACH bei Ebuzzing tet – auf dem Gepäck■ www.ebuzzing.com/de band. Westjet ist damit eine riesige Überraschung gelungen und Das überaus gelungene Creative veröfmit dem Einfangen fentlichte Westjet auf Youtube. Mit bedieses herzerwär- reits 300.000 Views am ersten Tag, elf menden Moments der Millionen Views nach zwei Tagen und Freude per Video ent- über 35 Millionen Views insgesamt überstand die Möglich- trifft das Video seither vermutlich die Nach Ankunft am Zielflughafen wurden die keit, die Emotionen Erwartungen selbst von Westjet. Der Passagiere mit Geschenken überrascht viral an die ganze bereits im August gestartete lange und zugeschaltet wird. Jeder Reisende darf Welt weiterzugeben. Dieses positive Ge- aufwendige Planungsprozess hat sich im seinen ganz persönlichen Weihnachts- fühl wird auch der User zukünftig mit Hinblick auf das Ergebnis für Westjet ■ garantiert gelohnt. wunsch nennen, ob Spielzeugeisenbahn der Marke Westjet verbinden. oder Handy. Als alle Wünsche eingesammelt sind, machen sich mehrere Einkaufsteams auf den Weg – und sorgen wenige Stunden später am Zielort für rührende Szenen. Bei ihrer Ankunft warten auf die nichtsahnenden Pas- Vom Samsung Galaxy bis zum Kinderbuch: Westjet erfüllte die Wünsche seiner kleinen wie großen Passagiere Online-Werbung: Neue Etats, neue Kampagnen Auftraggeber Auftrag Dienstleister Auftraggeber Auftrag Dienstleister Almighurt Entwicklung eines neuen Bewegtbild-Spots für TV und Online für die Ehrmann-Marke mit dem Claim „Genuss, der verbindet“ Heye München T-Systems Neue Leitagentur der Geschäftskundensparte der Telekom, Hauptaugenmerk bei der Marketingkommunikation liegt auf Kreativkampagnen und Content-Entwicklungen Fischer-Appelt Aronia+ Betreuung des Kommunikationsetats des Nahrungsergän- Château Louis zungsmittels, mit crossmedialen Maßnahmen Targobank Verantwortung der Kommunikationsmaßnahmen im BTL (Below-the-line)-Bereich des Düsseldorfer Kreditinstituts Smartin Advertising L’Oréal Paris Entwicklung einer Digital-Kampagne für die Produktlinie Studio Line #TXT von L’Oréal Paris, mit Android- und iOS-App und Social-Media-Auftritt Razorfish Tech.de Vermarktung des Portals Tech.de aus dem Verlagshaus Falkemedia Vertical Techmedia AG TK Maxx Neue Werbekampagne für die Käsemarke, mit crossmedialen Kommunikationsmaßnahmen Young & Rubicam Betreuung der Markenkommunikation, Social Media und des Content Marketing für die Modekette unter anderem in Deutschland Fleishman Hillard Leerdamer Valensina Gewinn des Social-Media-Etats des Fruchtsaftherstellers, erste Projekte: Erstellung einer Facebook Page, Facebook Ads und einer App Webguerillas Medice Arzneimittel Verantwortung des Kommunikationsetats des Pütter Pharmaunternehmens für die Hautpflege Soventol und das Brand- und Wundgel Medice Havas Worldwide Ihre Meldung fehlt? Bitte Mail an [email protected] Werbung für Walter 20th Century Fox trommelt im Netz eifrig für seinen neuen Kinofilm D as Filmstudio 20th Century Fox of Germany startete im Dezember 2013 die teuerste Web-Werbekampagne in Deutschland. Fast 950.000 Euro (brutto) war ihm die Promotion des Kinofilms „Das erstaunliche Leben des Walter Mitty“ wert. Es folgt die Telekom mit Spendings von 560.000 Euro und der KochserviceAnbieter Cookin mit 160.000 Euro. Schlusslicht der Top Ten ist Bhaalu. Der Deutschlandstart des Online-Videorecorders wurde im Dezember 2013 im Netz ■ mit fast 35.000 Euro beworben. sg Ben Stiller in „Das erstaunliche Leben des Walter Mitty“ Top-Ten-Newcomer in den Werbecharts im Dezember 2013 Die teuerste Web-Kampagne, die im Dezember startete, stammt von 20th Century Fox Produkt Firma Dez. 2013 Mio. Euro Das erstaunliche Leben des Walter Mitty 20th Century Fox of Germany, FFM 0,94 Telekom Entertain to go Telekom Deutschland GmbH, Bonn 0,56 Cookin Online-Dienstl., Sonst. Ebro Foods, Hamburg 0,16 Paranormal Activity – Die Gezeichneten Paramount Pictures, Unterföhring 0,07 Essie Image L’Oréal HUP, Düsseldorf 0,05 Der Landwirt 2014, PC-Spiele/Bild UIG Entertainment, München 0,04 Samsung Galaxy S4 Zoom Smartphone Samsung Electronics, Schwalbach 0,04 My Flyeralarm Fotobuch My Flyeralarm, Würzburg 0,04 Perfect Storms Kat., Fr., die G.machten ZDF, Mainz 0,04 Bhaalu PW Right Brain Interface, Regensburg 0,03 © INTERNET WORLD Business 3/14 Zeitraum: 01.12.2013 – 31.12.2013 Quelle: Nielsen Media Research GmbH 2013 14 MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS 3. Februar 2014 3/14 DEUTSCHE SOZIALE NETZWERKE Kleine Fische gegen den Strom Ganz Deutschland in der Hand von Facebook? Nicht ganz. Eine kleine Gruppe deutscher Online-Netzwerke hat dem US-Giganten bis heute wacker getrotzt – auch im Media-Mix der Werbekunden e erbekunden s wirkt nahezu übermächtig: 64 Prozent aller deutschen Internet-Nutzer sind bei Facebook. Mit 56 Prozent aktiven Usern ist es laut Auswertung des Branchenverbands Bitkom das am häufigsten angeklickte Social Media Portal. Deutschen Wettbewerbern wie Stayfriends und Werkenntwen scheinen da nur die Brotkrumen zu bleiben, die von Facebooks reich gedecktem Tisch fallen, vor allem was die Verteilung der Social Media Spendings angeht. Schmerzhaft zu spüren bekamen dies die VZ-Netzwerke. Der mit 15 Millionen Mitgliedern einstige Branchenprimus aus der Holtzbrinck-Verlagsgruppe versinkt in der wirtschaftlichen Bedeutungslosigkeit. VZ-Netzwerke planen Comeback Am 30. April letzten Jahres war endgültig Schluss, zumindest für SchülerVZ. Die beiden verbliebenen Vertreter, StudiVZ (0,5 Millionen monatliche User) und MeinVZ (0,9 Millionen), existieren zwar noch, wirklich „gelebt“ werden aber auch sie nicht mehr. Glaubt man Agneta Binninger, Interims-Projektmanagerin beim VZ-Betreiber Poolworks, soll es bald wieder aufwärts gehen: „Strategisch sind für dieses Jahr einige Änderungen geplant. Die bestehenden Plattformen werden inhaltlich überarbeitet und sichtbar weiterentwickelt.“ Unter anderem soll es wieder mehr Features und Apps geben sowie neue Content-Partner, etwa vom Video-Anbieter Freshmilk NetTV. Zudem befinde man sich in abschließenden Verhandlungen mit einem neuen Werbevermarkter. W Der muss sich aber beeilen, eileen, will er noch etwas Reichweite vermitteln. tteln. Zu viele User sind inzwischen zu Facebook cebook abgewandert. Marcel Grözinger, er, Head of Online Marketing von Neu.de, de, bricht dennoch eine Lanze für Social Media Med dia made in Germany: „Facebookk bietet b hier zwar eine größere ößeere Bandbreite, jedoch verh ve ertrauen insbesondere ndere ältere Nutzer deutschen utscchen Netzwerken mehr in Bezug auf Datensicherheit.“ it.““ Grözinger lobt zudem: „Auf Auff den meisten deutschen hen n sozialen Netzwerrken besteht diee Möglichkeit, sehrr individuelle Werbemaßnahmen, abseits klassischer Ban Banner, nner, umzusetzen.“ Ein entscheidender heid dender Vorteil, meint auch Christian Koh Kohn, hn, Executive Managing Director Germany rmany many bei der VivakiVivaki Tochter Performics: „Facebook hat ein großes Standardangebot, aber alternative Werbeformen auszuprobieren ist eher schwierig.“ Allerdings lasse sich der absolute Reichweitenvorsprung aus der Perspektive des Werbers einfach nicht wegreden: „Mit einer sehr hohen Trefferquote kann ich bei Facebook nahezu jede erdenkliche Zielgruppe erreichen.“ Spezialisierung ist also angesagt – so wie bei Stayfriends. Mit 3,4 Millionen monat- Keine Angst vorm dicken Fisch Facebook: deutsche Netzwerke Foto: Istockphoto/mehmett Istockphoto/mehmettorlak orlak akk E lichen Nutzern hat sich das im fränkischen Erlangen beheimatete Portal noch mit am besten behauptet. Auf der Seite geht es um das Wiederfinden alter Schulfreunde, nach Aussage von Geschäftsführer Michel Lindenberg ist das eine „größere Nische, als manche denken“ (siehe Interview). Die Seite lebt unter anderem von Premiumnutzern. Auch Werbung ist integriert, allerdings eher zurückhaltend. Klassische Banner-Werbung gibt es, aber kaum Sonderwerbeformen. Das ist laut Lindenberg keine Absicht: „Weil Weil wir leider kleiner als Facebook sind, kann man mit uns reden, zum Beispiel über Sonderwerbeformen. Wir haben aber auch gemerkt, dass User uns nur bestimmte Sachen abkaufen.“ Die Verknüpfung von Social Media und Flirten gehört wohl dazu. Allein drei gesponserte Text-Links führen bei Stayfriends Übersicht der deutschen sozialen Netzwerke URL Firma/ Sitz Inhaber Nutzer (Agof) Vermarktung Zielgruppe/USP Werbemöglichkeiten Beispielkunden für Sonderwerbeformen Stayfriends stayfriends.de Stayfriends GmbH/ Erlangen Classmates International Inc. (USA) 3,4 Mio. Inhouse, über Google Ad Exchange Eher älter (63 % mindestens 40 Jahre), kein regionaler Schwerpunkt, Premiumnutzer Display-Werbung, Video-Werbung, Textlinks als „Stayfriends-Empfehlungen“ sowie redaktionelle Einbindungen** und Performance-Partnerschaften** Textlinks: Parship, Skill7 (Online Game) Werkenntwen wer-kenntwen.de Werkenntwen GmbH/ Köln RTL Interactive GmbH 2,1 Mio. IP Deutschland, G+J EMS (Mobilvermarktung), inhouse Eher älter (54 % mindestens 40 Jahre), Display-Werbung, Newsletter, IntegraSchwerpunkt NRW, Rheinland-Pfalz und tion in ein redaktionelles Menü, StartSaarland seiten-News, Premiumgruppe, Gewinnspiel Intergration in redaktionelles Menü: Zooroyal.de, Reise.de, Premiumgruppe: Neu.de, Fitness First Lokalisten lokalisten.de Lokalisten Media GmbH/ Unterföhring (bei München) Sevenone Intermedia GmbH 0,4 Mio. Sevenone Media, inhouse Eher jünger (62 % unter 40 Jahre), regionaler Schwerpunkt: Bayern Banner-Werbung, Google Adsense, Sonderintegration, Gewinnspiele, Shop-Einbindung in die „Schnäppchenecke“ Sonderintegration: Lokalisten-gebrandetes Banner von Prizewize (Stromvergleich), Gewinnspiel: Jack Daniel’s, Schnäppchenecke: Zalando, Planet-sports.com StudiVZ/ MeinVZ studivz.net/ meinvz.net Poolworks Germany Ltd./ Berlin Vert Capital Corp. (USA) 0,9 Mio.* (MeinVZ), 0,5 Mio.* (StudiVZ) Inhouse, extern (Vermarkter wird gerade gewechselt) StudiVZ: Fokus auf Studenten, bei beiden Plattformen kein regionaler Schwerpunkt Bannerwerbung, Newsletter, Edelprofil, Apps als Werbeträger Edelprofil: Coca-Cola, App: Wetter.com Kwick kwick.de Kwick Community GmbH & Co. KG (bei Stuttgart) Kiwibox.com Inc. (USA) 0,9 Mio.* Inhouse, Ströer Eher jünger, 75 % zwischen 14 und 29 Jahre Banner-Werbung, Google-Anzeigen, Newsletter, redaktionelle** Werbung und Verlosungen** möglich Keine Sonderwerbeformen ersichtlich Jappy jappy.de Jappy GmbH/ Hauzenberg (bei Passau) Matthias Vogl / 0,8 Mio.* Christian Wimmer (jeweils 50 %) Verschiedene externe Durchschnittsalter bei 32 Jahren, Vermarkter, u. a. regionaler Schwerpunkt: Thüringen, Ströer und Ad Tiger Sachsen-Anhalt, Berlin-Brandenburg, NRW Banner-Werbung, Google-Anzeigen Keine Sonderwerbeformen Xing xing.de Xing AG, Hamburg Mehrheitlich Hubert Burda Media Tomorrow Focus, inhouse Display-Werbung, Newsletter, Standalone-Mailings an Xing-Mitglieder, Co-branded Microsite Stand-alone-Mailing: Google (Werbung für Adwords), Microsite: Hermes Logistik Gruppe © INTERNET WORLD Business 3/14 5,2 Mio. Business- nicht Freizeit-Netzwerk, Zielgruppe eher älter, gebildet, berufstätig, hohes Einkommen, umfangreiche Targeting-Möglichkeiten, Premiumnutzer * Eigenangabe, da keine Agof-Zahlen verfügbar sind; ** Beispiele für Werbeform zum Betrachtungszeitpunkt nicht ersichtlich Quelle: Unternehmensangaben / Eigenrecherche 3/14 MARKETING & WERBUNG 3. Februar 2014 Internet World BUSINESS 15 Interview „Die letzten 100.000 Euro interessieren mich nicht“ Michel Lindenberg hat das Netzwerk Stayfriends im Jahr 2002 gegründet und an die US-Firma Classmates International verkauft, die ähnliche Seiten weltweit betreibt. Seitdem ist er Geschäftsführer des Freizeit-Netzwerks. Look and Feel wie Lokalisten: Prizewize (links) ist redaktionell eingebettet Letzter Werbe-Mohikaner auf MeinVZ: Edelprofil von Reise.de Werkenntwen-Premiumgruppe: Herzklopfen by Neu.de zu Dating-Portalen. Dati D Neu.de-Manager Grözinger Grözin nger unterstreicht die Werbeträgerqualität Netzwerke gerade für qualitäät deutscher d seine Branche: „Aufgrund der thematischen Nähe sozialer Netzwerke gibt es eine hohe Zielgruppenüberschneidung zum Datingp Bereich. Des Weiteren schätzen wir Ber B die Möglichkeit, Nutzer geschlechtsdiie M spezifisch ansprechen zu können.“ spezzifi Premiumgruppen Premi ium für Werber Mit Werkenntwen Werk (WKW), der mit 2,1 Millionen Unique Usern zweitgrößten deutschen Social-Media-Plattform, arbeitet Neu.de schon seit 2009 zusammen. Mit ihrem Relaunch im vergangenen Herbst (INTERNET WORLD Business, Ausgabe 22/13) hat die RTL-Tochter WKW auch die Werbung stärker inhaltlich integriert. Klickt ein Nutzer am oberen Seitenrand auf den Reiter „Entdecke“, öffnet sich ein bunter Mix aus redaktionellen und werblichen Angeboten: Mitglieder können eigene Seiten zu ihren Haustieren und Autos gestalten, ein T-Shirt bei Spreadshirt bedrucken lassen, sich über Kochen und Backen austauschen oder sich auf der Dating-Plattform Neu.de anmelden. Insgesamt 15 Kooperationspartner aus verschiedensten Bereichen sind vertreten. Als alternatives Werbemodell bietet Werkenntwen Premiumgruppen, in denen die Kooperationspartner selbst die Moderation übernehmen. Allein die Premiumgruppe „Herzklopfen by Neu.de“ hat knapp 30.000 Mitglieder. „Für unsere Nutzer ist Werkenntwen die Heimat im Netz“, beschreibt Werkenntwen-COO Mirko Meurer die Plattform-Philosophie. Ihrer Heimat untreu geworden sind indes zahlreiche Nutzer. Noch im Februar 2012 hatte das soziale Netzwerk eine geschätzte Mitgliederzahl von 9,6 Millionen; ein Großteil davon – mehr als 7 Millionen – sind Karteileichen. Die wollte WKW mit seinem Relaunch reaktivieren. Ein Versuch, der zumindest in Zahlen gemessen misslang. Die Nutzungszahlen gingen stärker als in den Monaten vorher zurück. Über Reichweitenschwund klagt auch das kleinste Agof-geprüfte Netzwerk. In seinen besten Zeiten hatte Lokalisten einmal mehr als zwei Millionen User, knapp 360.000 davon blieben übrig. LokalistenUser gibt es überall in Deutschland, der Schwerpunkt liege aber in Bayern, erzählt Geschäftsführer Jens Doka. Damit sei man eine Art lokale Marke: „So sind wir zwar nicht überall flächendeckend vertreten, aber vom Bekanntheitsgrad her doch mit anderen bayerischen Marken vergleichbar, wie etwa ein Adelholzener oder die Bäckereikette Hofpfisterei.“ Werbekunden bieten die Lokalisten mehr als nur Banner. Klickt man etwa im Menü auf die Rubrik „Herzliches“ werden Flirttipps und Erfolgsgeschichten mit Links auf das Dating-Portal eDarling angezeigt. Ein anderer Kooperationspartner ist das Stromvergleichsportal Prizewize, das sein Anmeldeformular in die Lokalisten-Seite integriert hat. Masoud Noghani, General Manager von Prizewize Deutschland, erklärt: „Es gibt einfach Leute, die nicht auf Facebook sind, aber auf Lokalisten, und die wollen wir erreichen.“ Das scheint die Seite trotz der geringen Reichweite attraktiv zu machen. Vor allen Dingen, wenn es um jüngere Zielgruppen geht. Bei Lokalisten ist die zahlenmäßig stärkste Nutzergruppe zwischen 20 und 29 Jahre alt. Auch die Netzwerke Jappy und Kwick sind jung. Jappy-Geschäftsführer Matthias Vogl gibt das Durchschnittsalter mit 32 Jahren an. Und laut Mediadaten sind sogar 75 Prozent der Kwick-User zwischen 14 und 29 Jahre alt. Eine High-End-Einbettung von Werbung wie bei Werkenntwen ist nicht erkennbar. Kwick-Geschäftsführerin Anke Schmid betont aber, dass mehr als reine Banner-Werbung geht: „Wir haben Kooperationen mit unseren lokalen Partnern und Veranstaltern, redaktionelle Werbung ist grundsätzlich möglich und auch Magazinartikel. Wir bieten den Usern regelmäßig Aktionen an, wie Ticketverlosungen oder Adventskalender, wo sich die Werbepartner mit einbringen können.“ Jappy hingegen setzt ausschließlich auf Banner-Werbung und GoogleAnzeigen. 0,8 Millionen monatlich aktive Nutzer weist Jappy für sein Netzwerk aus. Auch hier waren es mal deutlich mehr, seufzt Matthias Vogl: „Leider sind die Zahlen seit der Blütezeit deutscher sozialer Netzwerke spürbar geschrumpft.“ Stayfriends ist das größte der deutschen sozialen Netzwerke. Wie kommt das? Michel Lindenberg: Bekanntermaßen war das nicht immer so. Im Verdrängungswettbewerb durch Facebook konnten wir uns aber besser schützen als andere Netzwerke. Wir haben uns klar spezialisiert, das Finden von Schulfreunden ist eine breitere Nische, als manche denken. Zum anderen haben wir deutlich mehr Nutzer über 35 Jahre. Mit höherem Alter ziehen die Nutzer nicht so schnell mit der Karawane mit. Zudem haben wir nicht nur Werbeeinnahmen, sondern auch Mitgliedsbeiträge. Der Premiumanteil ist deutlich zweistellig. Deswegen sind wir in der Lage, Werbung für uns zu schalten. Michel Lindenberg Geschäftsführer Stayfriends GmbH ■ www.stayfriends.de Wieso ist Stayfriends für Werbekunden ihrer Ansicht nach attraktiv? Lindenberg: Es fängt mit dem Thema Targeting an. Wir müssen nicht mutmaßen. Wir wissen, wie alt unsere Nutzer sind und ob sie männlich oder weiblich sind, welche Bildung sie haben und ob sie Transaktions-affin sind. Zweitens haben wir eine Menge User, die man sonst eher schwer erreicht, da sie auf vielen gängigen Plattformen im Internet nicht unterwegs sind. Dann zählt auch die sichere Umgebung für Werbung. Das Profilbild wird von uns freigeschaltet. Und Nutzer tauschen sich kaum über Dinge aus, in deren Kontext man als Vermarkter nicht auftauchen will. Und weil wir leider kleiner als Facebook sind, kann man mit uns auch reden, zum Beispiel über Sonderwerbeformen. Stayfriends ist ein Teil von Classmates International Inc. Könnten Sie dadurch nicht mit eigener Werbetechnologie gegenüber Facebook punkten? Lindenberg: Da ließe sich sicher noch etwas tun. Wenn wir nur über Werbung Geld verdienen würden, würden wir in jedem Fall mehr in Tracking und Werbetechnologie investieren. Aber könnten wir wie Facebook eigene Werbeformate kreieren und in den Markt pushen? Da wäre ich skeptisch. Einige Wettbewerber betten Werbung stark redaktionell ein. Stayfriends verzichtet hingegen größtenteils auf eine Vermischung von Anzeigen und Inhalten. Weshalb? Lindenberg: Anzeigen klar als solche zu kennzeichnen und sich an Regeln zu halten, ist zum einen eine bewusste Entscheidung. Wir haben aber auch gemerkt, dass User uns nur bestimmte Sachen abkaufen. Deshalb bieten wir ihnen gar nicht erst einen Stayfriends-Handyvertrag an, mit dem sie dann mit ihren Schulfreunden telefonieren sollen. Und natürlich könnte ich statt eines Stayfriends-Handyvertrags an der gleichen Stelle stets auch eine Goldmitgliedschaft bewerben, die am Ende mehr bringt. Ich habe Stayfriends selbst gegründet und bin seit elf Jahren dabei. Die letzten einhunderttausend Euro, die ich mit einer Maßnahme verdienen kann, interessieren mich nicht, wenn sie die Plattform eventuell die Zukunft kosten. Stayfriends: Banner und dezente Werbeeinbettung Egal ob Stayfriends, Werkenntwen oder Jappy: Sie alle haben durch die US-Konkurrenz gelitten. Christian Kohn von Performics bedauert Facebooks Dominanz: „Ein Monopol tut einem Markt nie gut. Ich würde mir mehr Wettbewerb und eine höhere Reichweite anderer sozialer Netzwerke in Deutschland wünschen.“ Dass ein Durchmarsch von US-Wettbewerbern auch zu verhindern ist, beweist vor allem Xing, wenn auch mit anderer Zielgruppe. Mit seinen etwa fünf Millionen Nutzern aus dem Businesskontext behauptet sich die Seite wacker gegen das US-amerikanische Linkedin. Den deutschen Standort bezeichnet Daniela Bojahr, Team Lead Advertising & Partnerships bei Xing, als Wettbewerbsvorteil: „Nicht zuletzt kennen wir uns als deutsches Unter- nehmen mit Headquarter in Hamburg bestens auf dem Markt aus, kennen die Bedürfnisse wie Wünsche unserer Kunden und können schnell und individuell auf diese eingehen.“ Gerade die regionale Stärke und die Special-Interest-Kompetenz sieht Dominik Scholta, Director und Social-Media-Experte bei OMG Fuse, als Vorzug der deutschen Netzwerke. Scholta gibt zudem zu bedenken, dass die öffentliche Diskussion die tatsächliche Situation nicht immer angemessen widerspiegelt: „Manchmal führt auch die mediale Omnipräsenz von Facebook zu einem eher gefühlten Tod der deutschen Plattformen – zumindest Stand heute finden sich dort immer noch Millionen von mehr ■ oder minder aktiven Nutzern.“ STEFAN MEY/VG 16 MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS 3. Februar 2014 3/14 SERIE: ADWORDS OPTIMAL EINSETZEN (TEIL 2) Adwords weitergedacht Google zwingt seine Adwords-Werbekunden zum Glück: Mit Anzeigenerweiterungen kann man die Funktionalität der kleinen Textanzeigen enorm erweitern – und dabei auch noch sein Ranking in der Suchmaschine verbessern D Wichtig: Auf der ersten Seite stehen Damit die Vorteile der Anzeigenerweiterung überhaupt spürbar werden, müssen Sie sicherstellen, dass Ihre Anzeigen auch auf der ersten Seite der Suchergebnisse zu finden sind. Dies erreichen Sie zum einen über die Höhe Ihres Gebots, zum anderen über den Qualitätsfaktor. Denn bei gleichem Gebot werden Anzeigen mit einem höheren Qualitätsfaktor von Google prominenter platziert. Stellen Sie sicher, dass Sie ein Ihrem Wettbewerb angepasstes Gebot abgeben. In der Adwords-Administrationsoberflä- Adwords optimal einsetzen Über das Gelingen einer Adwords-Anzeige entscheiden vor allem der Text und die Anzeigenerweiterungen. Diese zweiteilige Serie führt in die Grundlagen des Adwords-Textens ein. Sie zeigt Optionen auf, mit denen der Text automatisch an die Interessen des Nutzers angepasst werden kann. Die Serie beschreibt zudem die Änderungen, die sich durch die von Google neu eingeführten „erweiterten Kampagnen“ (Enhanced Campaigns) und die Anzeigenerweiterungen ergeben. ■ Folge 1: Der Einstieg: Grundlagen Ausgabe 2/2014 Foto: Fotolia / L_Lassedesign as gibt es nicht oft: Bei Adwords hat der Online-Vermarkter (also Google) tatsächlich dasselbe Ziel wie der zahlende Werbekunde (Sie): Die Anzeige soll möglichst erfolgreich sein. Schließlich verdient Google erst dann Geld, wenn der Nutzer eine Adwords-Anzeige so attraktiv findet, dass er klickt. Und je häufiger ein solcher Klick dann dazu führt, dass die Nutzer das finden, was sie suchen, desto bereitwilliger klicken sie auf Adwords Links und desto mehr Geld verdient Google. Zu diesem Zweck hat Google die Anzeigenerweiterungen eingeführt, welche die Funktionalität von Adwords-Anzeigen beträchtlich erweitern. Darunter befinden sich solche nützlichen Dinge wie ein Telefon-Button, der auf einem Smartphone automatisch die in der Anzeige hinterlegte Nummer an das Telefon übergibt (nie war es einfacher, bei einem Restaurant anzurufen, dessen Anzeige einem aufgefallen ist). che klicken Sie dazu im Tab „Keywords“ auf die Schaltfläche „Spalten“. Dort wählen Sie unter dem Punkt „Spalten anpassen“ das Attribut „Gesch. Gebot für erste Seite“ und wahlweise „Gesch. Gebot für obere Positionen“ aus. Das System liefert Ihnen dann die durchschnittliche Gebotshöhe, die erforderlich ist, um auf der ersten Seite zu erscheinen. Den Qualitätsfaktor können Sie sich analog auf Keyword-Ebene anzeigen lassen. Hierzu einfach das Attribut „Qual.Faktor“ hinzufügen. Der Qualitätsfaktor gibt die durchschnittliche Gesamtqualität des einzelnen Keywords aus dem Zusammenspiel von Suchanfrage, Anzeige und Zielseite auf einer Skala von 1 (niedrig) bis 10 (hoch) an. Der Qualitätsfaktor sollte stets einen hohen Wert (7 und höher) haben. Das erreichen Sie, indem Sie Ihre Werbetexte auf das Keyword optimieren (siehe Teil 1 dieser Serie) und gegebenenfalls Keywords aus Ihrem Portfolio streichen, bei denen das nicht möglich ist. Erst dann sollten Sie an den Einsatz von Anzeigenerweiterungen denken. Mehr Infos für mehr Klicks Durch den Einsatz von Anzeigenerweiterungen bieten Sie Ihren Kunden zusätzliche Informationen oder Funktionalitäten und erhöhen so die Klickrate verglichen mit Anzeigen ohne Mehrinhalte. Zusätzliche Elemente in Ihrer Anzeige lassen diese darüber hinaus nicht nur aus der Masse der Standardanzeigen herausstechen, sie vergrößern auch die Fläche: Ihre Anzeige nimmt auf dem Display mehr Raum ein. ■ Folge 2: Tricks, Regeln und No-Gos Ausgabe 3/2014 Alle bereits erschienenen Folgen können Sie unter www.internetworld.de/webcode herunterladen Webcode 1402020 Weniger im Fokus, aber nicht minder wichtig für den Einsatz der Extensions: Erweiterungen spielen für die Kalkulation des Anzeigenrangs (Ad Rank) eine große Rolle. Und der entscheidet ebenfalls über die Positionierung der Anzeige. Konkret bedeutet das Folgendes: Sollten zwei Anzeigen um eine Position auf den SERPs, also den Suchergebnisseiten, konkurrieren und für das eingegebene Keyword den gleichen Ad Rank erzielen, so wird die Anzeige bevorzugt, die über Erweiterungen verfügt. Durch diese Maßnahmen zwingt Google die Nutzer in stark umkämpften Marktumfeldern im Prinzip zur Verwendung der Anzeigenerweiterungen, da der Qualitätsfaktor irgendwann nicht mehr verbessert werden kann und die Möglichkeit No-Gos – was man bei Adwords-Kampagnen nicht tun sollte Einmal einrichten – nichts mehr tun Die Kampagne läuft, der ROI stimmt – jetzt kann man die Füße hochlegen. Falsch! Die Konkurrenz schläft nicht und auch auf neue Marktgegebenheiten muss eingegangen werden. Google Adwords wird immer komplexer und kann nicht mal eben nebenher betreut werden. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Einführung neuer Anzeigenerweiterungen. Wenn Sie diese nicht nutzen, werden die Kosten im umkämpften Umfeld höher, die Konversionen sinken. Nicht messen Ohne ein korrekt eingerichtetes Conversion Tracking nützt Ihnen die beste Kampagne nichts, da Sie keine validen Aussagen zum Return on Investment (ROI) treffen können. Es fehlt die Information, welche Adwords-Kampagnen welche Aktionen ausgelöst haben. Richten Sie zumindest das Google Adwords Conversion Tracking ein, bes- ser noch: Verbinden Sie Google Analytics und Google Adwords. Auf diese Weise können Sie Adwords-Anzeigen und Google-Analytics-Ziele in Verbindung bringen. „Keywords weitgehend passend“ Standardmäßig werden die Keywords in der Option „weitgehend passend“ (broad match) eingetragen. Für Google bedeutet das, dass die Anzeigenschaltungen sowohl bei der Suche nach dem Keyword als auch bei Varianten, Falschschreibungen, Synonymen und semantisch verwandten Suchanfragen erfolgen. Eine sinnvolle Kontrolle der Wirksamkeit von Keywords ist somit durch den Advertiser nicht möglich und es entstehen unnötige Kosten. Nutzen Sie stattdessen besser die Keyword-Optionen „passende Wortgruppe“, „modifiziert weitgehend passend“ oder „genau passend“ und legen Sie eine Liste mit ausschließenden Keywords an, bei denen keine Anzeigen geschaltet werden sollen. Adwords im Test: Google bietet ein Tool an, mit dem verschiedene Anzeigen gegeneinander laufen können Keine A/B-Tests Wie bereits im ersten Teil der Serie mehrfach erwähnt, sind A/B-Tests abso- lut notwendig. Lassen Sie verschiedene Anzeigenvariationen genauso gegeneinander laufen wie unterschiedliche Versionen Ihrer Zielseite oder diverse Gebotsoptionen. Achten Sie dabei darauf, immer nur eine Änderung gleichzeitig zu überprüfen, um Rückschlüsse auf deren konkrete Auswirkung auf die Kampagnen-Performance treffen zu können. Google selbst bietet Ihnen mit Adwords-Kampagnentest ein Tool zum Testen Ihrer Kampagnen an: www.google.de/ads/innovations/ace.html Keine getrennten Kampagnen und Anzeigengruppen Versuchen Sie Ihre Kampagnen und Anzeigengruppen möglichst genau zu segmentieren. Trennen Sie hierfür als Erstes die Kampagnen von Such- und Display-Netzwerk. Diese sind grundverschieden und bedürfen einer gesonderten Betreuung. Teilen Sie auch Ihre Anzeigengruppen produktspezifisch auf. Nur so können Sie eine hohe Relevanz und dadurch einen positiven ROI gewährleisten. 3/14 3. Februar 2014 die Position über ein höheres Gebot zu „erkaufen“ ab einem bestimmten Punkt nicht mehr wirtschaftlich ist. Bei den Anzeigenerweiterungen kommt Googles „Enhanced Campaigns“-Konzept zum Tragen: Sie werden unterschiedlich dargestellt, je nachdem ob der Nutzer die Anzeige auf einem Smartphone- oder auf einem Desktop-Bildschirm angezeigt bekommt. Hier ein Überblick über die verschiedenen Erweiterungen und deren Einsatzzwecke: Anruferweiterung MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS '- ren Klicks sind dann kostenfrei. Standorterweiterung Wenn Sie über ein GooglePlaces-Profil verfügen und dieses mit Adwords verknüpft haben, stehen Ihnen die verbesserten Standorterweiterungen zur Verfügung. Auf Desktop-Computern können Sie Ihre Adresse und Telefonnummer in die Anzeige integrieren, auf Mobiltelefonen sogar einen Link zu Wegbeschreibung einfügen, wenn sich der Kunde in der Nähe Ihres Geschäfts befindet. In Verbindung mit der Anruferweiterung wird dem Kunden auf dem Mobilgerät darüber hinaus noch die Click-to-CallSchaltfläche angezeigt. FFür Smartphones: Anzei AnzeiMithilfe der Anruferweiterung lässt sich mit dem App Store des Smartphoneg generweiterungen ermögIhre Telefonnummer in Ihre AdwordsBetriebssystems. Die Erweiterung wird je llichen dem Nutzer, auf Anzeige integrieren. Diese Option ist vor eeine Anzeige mit einem nach Gerät so ausgeliefert, dass nur pasallem dann sinnvoll, wenn ein Anruf des A sende Apps in die Anzeige integriert werAnruf zu reagieren oder Kunden ein gewünschtes Konversionsziel den. Ein Android-User bekommt nur d das Navi zu starten. Die ist, etwa die Reservierung in einem ResApps zu sehen, die bei Google Play verfügA App-Erweiterung (oben) taurant. Die Besonderheit bei dieser Erbar sind, ein Apple User dementsprechend lleitet direkt zum Downweiterung: Auf dem Mobiltelefon wird nur solche aus dem App Store von Apple. lload-Portal statt der Nummer ein Click-to-Call ButUm Apps in Ihre Anzeigen zu integrieton angezeigt, mit dem der Nutzer direkt ren, benötigen Sie neben der App, die bei den letzten zwölf Monaten mindestens 30 Google Play oder im Store vorhanden sein durch einen Klick auf die Anzeige bei Erfahrungsberichte verschiedener User muss, lediglich den Paketnamen oder die Ihnen anrufen kann. Dabei übergibt die mit einer zusammengefassten Wertung App-ID der App. Die Einbindung von Anzeige die hinterlegte Telefonnummer Verkäuferbewertungen von mindestens 3,5 Sternen vorliegen. an die Telefon-App des Smartphones; Preis und App-Logo wird von Adwords der Nutzer muss den Anruf dann nur Die Verkäuferbewertungen erlauben automatisch vorgenommen. Ist die App Bewertungserweiterung noch starten. übrigens lediglich für Tablets, nicht aber Usern bereits in der Anzeige eine EinIhr Konto gibt Einblick in Eine weitere Möglichkeit, Ver- für Smartphones gedacht, so wird die verschiedene Statistiken zur trauen beim (Neu-)Kunden zu Erweiterung auf Letzteren auch nicht Anruferweiterung. Um genauschaffen ist die Bewertungs- angezeigt. ere Conversion-Daten zu erhalDie App-Erweiterung ist mit keinen erweiterung. Hiermit können ten, können Sie hier auf eine Sie ein Zitat in Ihre Anzeige ein- weiteren Kosten verbunden. Sie zahlen für kostenlose Weiterleitungsnumfügen oder Bezug auf die Be- den Klick auf die App den gleichen CPC mer von Google zurückgreifen. wertung einer dritten Quelle wie für Ihre Anzeige. Dadurch bringen Sie in Erfahnehmen. Zum aktuellen ZeitWeitere Erweiterungen rung, wie oft auf Ihre Click-topunkt werden die BewertungsCall-Anzeigen geklickt wurde, erweiterungen lediglich in Eng- Zusätzlich zu den genannten Erweiterunoder auch welche Anrufe zu lisch unterstützt. gen testet Google stets noch andere MögConversions (etwa einem TeleEs müssen einige Vorgaben lichkeiten, um die Adwords-Anzeigen zu fonat von mindestens einer Mifür die Verwendung dieser Er- ergänzen. Einige dieser Extensions schafnute) geführt haben. weiterung eingehalten werden. fen es nicht über eine Beta-Phase hinaus, Damit die Erweiterung Sinn So sollen die Bewertungen nicht andere klingen schon jetzt vielverspreergibt, sollten Sie sie allerdings – älter als zwölf Monate und bei chend. So bietet Google unter anderem die sofern Sie keine 24-Stunden- Direkter Weg: Mit der Sitelinks-Erweiterung lässt sich der Anzeigender zitierten Quelle im Internet Möglichkeit, die Website-Suche in die Hotline anbieten – nur dann Text um Links erweitern, die ihrerseits 25 Zeichen Text zur Beschreieinsehbar sein. Darüber hinaus Adwords-Anzeige zu integrieren und den ausspielen, wenn Sie tatsächlich bung haben. Achtung: Jeder Link muss auf eine andere Seite Ihres gelten die üblichen Zitatregeln Nutzer so zielgerichtet auf das von ihm auch erreichbar sind. und einige Ausschlüsse: Es dür- gewünschte Produkt hinzuweisen. Shops verweisen. Maximal vier Links pro Anzeige sind erlaubt fen etwa keine eigenen PresseAndere Erweiterungen ermöglichen das Sitelinks Einbinden von Bildern oder Dropdownschätzung, ob das Unternehmen, das die mitteilungen zitiert werden. Klicks auf die Bewertung sind für Sie Menüs in die Anzeigen. Welche NeuerunDie Sitelinks-Erweiterung gehört zu den Anzeige schaltet, von anderen Kunden gut bekanntesten Adwords-Extensions. Mit bewertet wurde. Die Daten für die Bewer- kostenlos. Lediglich der Klick auf Ihre An- gen Google wann auf den Markt bringt, wird nicht bekannt gegeben. Deshalb sollihr lassen sich zusätzlich zur eigentlichen tungen bezieht Google sowohl aus Google zeige wird Ihnen berechnet. ten Adwords-Kunden regelmäßig auf die Anzeigen-Landing-Page noch bis zu sechs Shopping als auch von einer Vielzahl unApp-Erweiterungen Informationsseiten von Google schauen, weitere relevante Unterseiten mit bis zu 25 abhängiger Bewertungsportale. Damit die Verkäuferbewertungen in Dieser Erweiterungstyp ermöglicht die um hier auf dem Laufenden zu bleiben. ■ Zeichen langen Bezeichnungen verlinken. Zu beachten ist hierbei, dass die verschie- Ihren Anzeigen erscheinen, müssen aus Verlinkung einer normalen Textanzeige MANFRED STREIT denen Sitelinks zu individuellen Zielseiten zeigen müssen – ein Neues Design für die Konsole Blocken der Anzeigenfläche für nur eine Zielseite ist somit nicht Google bereitet ein neues Layout für die Admimöglich. nistrationsoberfläche von Adwords vor. Derzeit Für die einzelnen Sitelinks könlaufen letzte Tests, danach ist mit einem Rollout nen Sie wiederum kurze Bein Wellen zu rechnen. Welche Anwender wann schreibungstexte anlegen – im mit der neuen Optik konfrontiert werden, steht Fall einer Ausspielung dieser Annoch nicht fest. Vermutlich werden deutsche zeigenform werden aber maximal Adwords-Anwender im Frühjahr auf das Layout vier Sitelinks in der Anzeige darim reduzierten Monochrom-Look umgestellt. gestellt. Wenn keine BeschreiUnternommen werden muss dazu nichts: Nach bung hinterlegt ist, verwendet dem Login erscheint die neue Optik. Adwords automatisch Daten aus An den Funktionalitäten ändert sich wenig, Ihrem Konto, um den Text zu auch wenn einige Buttons anders aussehen und ergänzen. sich ihre Position verändert. Google folgt mit der Der Klick auf einen Sitelink Adwords-Konsole dem Designkonzept, das wird mit dem gleichen CPC-Preis bereits auf Mobilgeräten und anderen Googlewie für einen Klick auf die Produkten umgesetzt wurde. Hier wie dort fin„Hauptanzeige“ berechnet. Pro det sich zum Beispiel oben rechts in der Ecke ein Impression können Ihnen aber stilisiertes Zahnrad, mit dem sich mit einem maximal zwei Klicks in RechKlick das Optionen-Menü aufrufen lässt. In den USA bereits aufgetaucht: Die neue Adwords-Administrationskonsole im Monochrom-Look nung gestellt werden. Alle weite- 1(:+267 0$;,0$/()/(;,%,/,7g781'3(5)250$1&()¤ 'LH+RFKOHLVWXQJV5HFKHQ]HQWUHQ]²KOHQ]XGHQVLFKHUVWHQXQGOHLVWXQJVI²KLJVWHQZHOWZHLW 8QGGLHYLHOIDFKUHGXQGDQWH1HW]DQELQGXQJPLW!*ELWVJHZ²KUWEHVWH9HUIðJEDUNHLW &KLFDJR 6WRFNKROP 7RURQWR 6HDWWOH /RQGRQ 6DQ-RV¿ :DVKLQJWRQ'& /RV$QJHOHV 'DOODV $WODQWD 1HZDUN 3DULV $PVWHUGDP )UDQNIXUW :LHQ :DUVFKDX 3UDJ 0LDPL 0(+5()),=,(1= &'13(5)250$1&( 0(+56,&+(5+(,7 6(&85,7<6&$1 0(+59(575$8(1 *(25('81'$1= (LQYHUEHVVHUWHV&'1&RQWHQW'HOLYHU\ 1HWZRUNVRUJWIðUPD[LPDOH9HUIðJEDUNHLW ,KUHU:HEVLWH1(8-HW]WDXFKDXIPRELOHQ (QGJHU²WHQ¤EHUGLHVHV1HW]ZHOWZHLW 3R3VXQGYHUVFKLHGHQH%DFNERQHV ZHUGHQGLHVWDWLVFKHQ'DWHQXQGMHW]W 1(8DXFKGLHG\QDPLVFKHQ,QKDOWHYRQ :HEVLWHVORNDOVRYRUJHKDOWHQ&DFKLQJ GDVV5HTXHVWVH[WUHPVFKQHOOEHGLHQW ZHUGHQNÜQQHQ 0LW6LWH/RFNZHUGHQ,KUH:HEVLWHVE]Z GHU,QKDOW,KUHU6HLWHQDNWLYYRU0DOZDUH XQEHIXJWHQ=XJULIIHQXQGDQGHUHQ%HGURKXQ JHQGXUFK+DFNHUEHZDKUW 'XUFKHLQHJHRUHGXQGDQWH,QIUDVWUXNWXU ELHWHW,KQHQDOOHUKÜFKVWH6LFKHUKHLWXQG =XYHUO²VVLJNHLW,KUH'DWHQOLHJHQSDUDOOHO LQ]ZHLU²XPOLFKJHWUHQQWHQ5HFKHQ]HQWUHQ LQ'HXWVFKODQG6ROOWHHLQ5HFKHQ]HQWUXP DXVIDOOHQZLUGDXWRPDWLVFKDXIGDV]ZHLWH XPJHVFKDOWHWXQG,KUH:HEVLWHLVWZHLWHUKLQ YHUIðJEDU7²JOLFKH%DFNXSVGHUJHVDPWHQ ,QIUDVWUXNWXUVRUJHQ]XV²W]OLFKIðUPD[LPDOH 6LFKHUKHLW ,1./86,9(7²JOLFKHU0DOZDUH6FDQXQG NRPSOHWWHU:HEVLWH6FDQDOOH7DJHĘ VRVFKðW]HQ6LHVLFKXQG SITELOCK.COM GLH%HVXFKHU,KUHU:HEVLWH SiteLock SECURE YRU9LUHQXQG7URMDQHUQ Passed 02-JAN-2014 '20$,16_0$,/_+267,1*_(6+236_6(59(5 +RVWLQJ3DNHWHPLW7DJH*HOG]XUðFN*DUDQWLHRKQH0LQGHVWYHUWUDJVODXI]HLWXQGRKQH(LQULFKWXQJVJHEðKU3UHLVYRUWHLOEHL0RQDWHQ9HUWUDJVELQGXQJ]%%DVLF0RQDWHIðUĦ0RQDW GDQDFKUHJXO²UĦ0RQDW3UHLVHLQNO0Z6W,QWHUQHW$*(OJHQGRUIHU6WUDèH0RQWDEDXU 7,1* .203/(773$.(7( )¤5352),6 $% Ħ0RQDW )¤5,+5(:(%352-(.7( $//(6.203/(77 Q,QNOXVLYGRPDLQGHFRPQHWRUJEL]LQIRĊ Q8QOLPLWHG3RZHU:HEVSDFH7UDIúF0DLO$FFRXQWV 0\64/'DWHQEDQNHQ Q/LQX[RGHU:LQGRZV%HWULHEVV\VWHP /(,6781*6)g+,*($336 QðEHUEHOLHEWH$SSV'UXSDOĤ:RUG3UHVV -RRPODĤ7<320DJHQWRģĊ Q$SS([SHUW6XSSRUWIðUDOOH)UDJHQ .5$)792//(722/6 Q3UHPLXP6RIWZDUH$GREHģ'UHDPZHDYHUģ&6 XQG1HW2EMHFWV)XVLRQģ(GLWLRQLQNOXVLYH Q0RELOH6LWHEXLOGHU Q1(83+33HUO3\WKRQ5XE\ (5)2/*5(,&+(60$5.(7,1* Q6XFKPDVFKLQHQ2SWLPLHUXQJ Q(LQWUDJLQ%UDQFKHQYHU]HLFKQLVVHQ Q)DFHERRN&UHGLWV Q1HZVOHWWHU7RRO 67$7(2)7+($577(&+1,. QPD[9HUIðJEDUNHLWGDQN*HRUHGXQGDQ] QðEHU*ELWV1HW]DQELQGXQJ Q*%5$0JDUDQWLHUW Q1(8&'1SRZHUHGE\&ORXG)ODUH Q1(86LWHORFN6HFXULW\6FDQLQNOXVLYH 7(67 021$7 $158) 7$*( $86352%,(5(1 9(575$*6 /$8)=(,7 (;3(57(1 5$7 XQGLQIR 20 MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS 3. Februar 2014 3/14 BLOG MARKETING Vom Tagebuch zum Profitcenter Blogs wurden lange als Online-Tagebücher einzelner Nerds belächelt. Inzwischen zählen die Plattformen zu den wichtigsten Multiplikatoren im Netz. Für Werbungtreibende ergeben sich zahlreiche Präsenzmöglichkeiten S pätestens seit dem Deutschlandstart der Huffington Post haben auch die letzten Zweifler erkannt: Es gibt eine ernst zu nehmende Blogosphäre hierzulande. Und: Nicht jeder Blogger heißt Sascha Lobo oder Stefan Niggemeier. Auch wenn die Gratisblogger, die seit Oktober 2013 kostenlos Content für das Portal liefern, für viele Negativschlagzeilen sorgten, hat die Branche erkannt: Blogs sind keine Online-Portale für einsame Tagebuchschreiber mehr. Heute gibt es Blogs in Form von Communitys wie Blogster.com, MicrobloggingPortalen wie Twitter oder OnlineMagazinen wie Techcrunch. In den USA sind Blogs längst Bestandteil im Social Media Marketing. Auch hierzulande erkennen Unternehmen zunehmend das Potenzial der Plattformen: Das belegt eine Studie des Bundesverbands des Deutschen Versandhandels (BVH). 45 Prozent der befragten 220 Handelsunternehmen betreiben demnach einen eigenen Blog (s. Chart). Wenn Marken zu Bloggern werden In Deutschland haben zudem auch Markenartikler wie zum Beispiel Daimler oder Ritter Sport einen Corporate Blog in ihren Werbe-Mix integriert. Das unternehmenseigene Portal ermöglicht es, Content Raus aus der Diary-Ecke: Blogs wurden im Web längst professionalisiert Fot o: F oto lia / Ir ina Fisc her ger DACH bei Selligent. Der SoftwareAnbieter betreibt selbst einen Blog mit Artikeln wie „Kanalübergreifendes Marketing“. Für Handcock eignen sich Corporate Blogs zudem, um sich als Unternehmen von der persönlichen Seite zu präsentieren. Solch einen authentischen Eindruck will auch Daimler vermitteln. Der Autobauer ging 2007 mit einem der Autobauer Daimler gewährt Nutzern auf seinem Blog Einblicke in Alltags- und Lebenswelten der Mitarbeiter. Ritter Sport setzt auf Interaktion, etwa durch einen Schokoladen-Konfigurator auch abseits der Firmen-Website zu veröffentlichen. Klassische Produktwerbung hat hier nichts zu suchen, stattdessen sollen Meinungsbeiträge und redaktionelle Artikel den Kundendialog stärken, so Alexander Handcock, Marketing Mana- ersten Corporate Blogs online. Das Portal betreiben Mitarbeiter, die Kunden Einblicke in ihre Arbeitswelt geben. Ritter Sport will mit seinem Blog das Kommunikationsportfolio aus klassischer TV-Werbung, Plakatwerbung und einer Markenpräsenz Handelsunternehmen im Social Web im Kino abrunden. „Der Blog dient uns in erster Linie als Dialogkanal, um direkt mit dem Verbraucher in Kontakt zu treten“, sagt Meike Heitker, Produktmanagerin bei Ritter Sport. Auch in der Krisenkommunikation sei ein solches Portal ein wichtiges Tool. Auf gute Partnerschaft Unternehmen, die Blogs als Werbeinstrument nutzen wollen, können auch mit externen Blogs kooperieren. Diese fungieren als Publisher und stellen den Firmen ihre Portale als Werbefläche zur Verfügung. Dafür interessieren sich einer Umfrage des Vermarkters Rankseller zufolge fast 92 Prozent der 2.344 befragten Blogger. Zwei Drittel geben an, werbliche Anfragen von Marken zu bekommen. Das größte Lockmittel für Advertiser ist die starke Multiplikatorenrolle und der Branding-Effekt des Bloggers. „Blogger genießen in ihrer Community hohe Anerkennung und sind aufgrund ihrer guten Vernetzung gefragte Partner bei der Platzierung von Werbung“, sagt Simon Staib, Mitgründer des Blog-Vermarkters Stilanzeigen. Die meisten Blogs sind auf Nischenthemen spezialisiert, ein weiterer Werbevorteil. „Eine starke Themenspezi- Blogger und Werbekooperationen fität ermöglicht es, eine genau definierte Zielgruppe mit wenig Streuverlust einzugrenzen“, so Staib. Für Jascha Chong Luna, Geschäftsführer bei Eyeglass24, wirkt BlogWerbung nachhaltig und kann „langfristig zur Steigerung der Unternehmensreputation und Produktbekanntheit, der Besucherzahlen und damit auch zur Erhöhung des Umsatzes“ führen. Beim Webshop für Brillengläser bloggt man selbst zu Themen wie „Augen-Makeup für Brillenträgerinnen“. Daneben profitieren Marken auch in SEO-Hinsicht von Blogs: Hochwertige Link-Partnerschaften und Beiträge, die auf die Produkte und die Zielgruppe zugeschnitten sind, erhöhen die Suchmaschinenrelevanz. Für Selligent-Manager Alexander Handcock spielt die Kosteneffizienz eine wichtige Rolle. „Im Vergleich zu den üblichen Marketingmaßnahmen liegen die Kosten pro Lead deutlich niedriger.“ Zwar sei die Reichweite oft nicht sehr hoch, dafür aber das Engagement und die Bindung der User. „Blog Marketing eröffnet über Qualität und Relevanz einen alternativen und sehr direkten Zugang zum Konsumenten“, so Handcocks Resümee. Je nach Strategie und Zielgruppe des Advertisers eignen sich für Blogs Formen wie Banner, Videos oder Affiliate Links. Michael Firnkes, Betreiber mehrerer Blogs – unter anderem Meinstartup.com – empfiehlt „indirekte Werbung“ in Form des klassischen Native Advertising. „Je nichtwerblicher die Inhalte gestaltet sind, umso zielführender sind sie in der Regel“, erklärt Firnkes. Zu solchen versteckten Anzeigenformaten zählen Advertorials, gekennzeichnete Blog-Beiträge oder Sponsoring. Vermarktergeschäfte Auch Stilanzeigen setzt auf die Platzierung von dezenten Anzeigen. Werbekunden will der Blog-Vermarkter mit der Reichweite seiner Portale überzeugen. Dafür fasst Stilanzeigen themengleiche Blogs zu Netzwerken zusammen. Im Bereich „Es- Mit Blogs Geld verdienen 93 % 63,5 % Nein 50 % 49 % 45 % 8,6 % Nein 45 % 34 % 26 % 33,2 % Ja 66,8 % Facebook Youtube Twitter Blogs Google+ Xing 91,4 % Sonstige Befragung unter 220 Entscheidern aus dem E-Commerce: Welche speziellen Social-Media-basierten Anwendungen betreiben Sie? © INTERNET WORLD Business 3/14 Ja Quelle: BVH, Boniversum; Stand: 2013; n: über 220 Mehrfachnennungen möglich Interessieren sich Marken und Unternehmen werblich für deinen Blog? © INTERNET WORLD Business 3/14 Interessierst du dich als Blogger für Kooperationen mit Unternehmen? Quelle: Rankseller; Stand: 2013; n: 2.344 0– 300 € 12,6 % 10,9 % 13,0 % 301– 500 € 501 – 1.000 € > 1.000 € In welcher Größenordnung liegt dein monatlicher Verdienst mit Bloggen? Quelle: Rankseller; Stand: 2013; n: 2.344 © INTERNET WORLD Business 3/14 3/14 MARKETING & WERBUNG 3. Februar 2014 sen“ etwa sind Seiten wie Kochfreunde.com oder Honigkuchenpferd.com zu finden. Das Feld „Tech“ vertreten Cloudlog.de oder Appexam.com. Der Anbieter garantiert jedem Kunden eine exklusive Platzierung: Die Anzeige, die aus einem Bild und einem kleinen Text besteht, ist immer die einzige Banner-Werbefläche auf dem Blog. Für Transparenz und Qualität wird „jede Anmeldung eines Blogs bei uns händisch geprüft“, versichert Mitgründer Staib. Zu den Kunden zählen der Sportartikelhersteller Converse, das Magazin „Chip“ oder der Messerhersteller Victorinox. Nach eigenen Angaben erzielt das Werbenetzwerk im Monat über 17 Millionen Page Impressions. Bei Stilanzeigen-Blogs sei in der Regel eine drei- bis fünffach höhere Konversionsrate im Vergleich zu Werbung auf regulären Websites zu messen. Auch Rankseller vermarktet Blogs. Advertiser stellen auf dem Marktplatz des Portals eine Kampagne ein, auf die sich Internet World BUSINESS 21 Blogger bewerben können. Werbung erscheint in Form von Postings, mit Bildern und maximal drei Links. Das Unternehmen verfügt über eine Reichweite von über 45 Millionen Visits im Monat, im Portfolio sind mehr als 10.000 Blogs. Bündelung von Reichweiten Blogs generieren im Vergleich zu großen Medienhäusern deutlich weniger Seitenaufrufe. Daher werden im Blog Marketing meist monatliche oder Pauschalpreise ausgehandelt. Stilanzeigen folgt hier einem anderen Prinzip. Durch die Bündelung der Blogs erhöht sich die Reichweite, sodass Kunden Banner-Anzeigen auf Basis von Tausend-Kontakt-Preisen buchen. Advertorials werden nach Reichweite der Blogs gestaffelt angeboten. „Für einen Blog mit großer Reichweite zahlt ein Kunde ähnlich viel wie für zwei kleinere Blogs mit der Hälfte der Leser“, so Staib. Konkurrent Rankseller rechnet Performance-orien- Gut versteckt: Das Magazin „Chip“ und der Kochkursanbieter Kochschule.de werben mit dezenten Anzeigen auf den thematisch passenden Blogs Cloudlog.de und Honigkuchenpferd.com Advertiser auf Rankseller buchen Kampagnen ihrem individuellen Budget entsprechend Blogger bestimmen die Preise für einen Werbeplatz auf ihrem Portal selbst tiert ab. Die Blogger bestimmen ihre Preise selbst. Rankseller bekommt nur Geld, wenn der Blogger einen Auftrag erfolgreich abschließt. Vom Erlös des Bloggers behält das Unternehmen 30 Prozent als Provisionsanteil ein. Mit einer Vermarktung können Blogger ihre Portale finanzieren und vom Content als zusätzlichen Input profitieren. BeraterFirnkes beispielsweise verdiente seinen Lebensunterhalt lange rein mit den Werbeeinnahmen seiner Blogs. Für Blogger mit Fokus auf einem Nischenthema lohne es sich bereits ab 20.000 Visits pro Monat darüber nachzudenken, mit Vermarktern zusammenzuarbeiten, regt Firnkes an. Wenn Werbung transparent sei und die Qualität stimme, haben auch die wenigsten Leser ein Problem damit. Firnkes beklagt aber, „dass sich eine zunehmende Anzahl von Bloggern auf dem Graumarkt refinanziert, was schnelle Gewinne verspricht“. Vor allem Neueinsteiger verwei- sen gerne mal mit irreführenden und unlogische Backlinks auf wenig relevante Zusatzinhalte. „Das widerspricht der ursprünglichen Blogger-Ethik sehr deutlich“, betont Firnkes. Rankseller-Geschäftsführer Coskun Tuna hat andere Erfahrungen gemacht. „Auf unserem Marktplatz werden 30 bis 35 Prozent der Buchungsanfragen von den Bloggern nicht angenommen. Sie können sehr wohl entscheiden, was zu ihrem Blog passt oder nicht.“ Der Werbungtreibende sollte dem Blogger die Freiheit geben, den Werbetext selbst zu gestalten. Denn „Leser merken sofort, ob ein Blogger wirklich von einer Sache überzeugt ist oder nur eine Pressemitteilung kopiert“, sagt Staib. Für ihn funktioniert Blog-Werbung nur, wenn der Leser weiß, dass der Blogger das Produkt wirklich selbst kaufen und empfehlen würde. „Dadurch wird Werbung zu einer Information mit Mehrwert für den Leser und auch als solche wahrgenommen.“ sg ■ Die Konferenz für Trends im Online Marketing Düsseldorf, 26. März 2014 Frankfurt, 27. März 2014 Hamburg, 01. April 2014 München, 03. April 2014 Unsere Leser zahlen nur € 18 9,– * statt € 2 49,– * Crossmedia-Marketing Gezielte Kundenansprache SEA-Trends Content-Marketing Mobile Marketing Suchmaschinenmarketing und -werbung Ihr Code : OM b iw 4 F1 *alle Preise zzgl. MwSt. Information und Anmeldung: onlinemarketingforum.de E-COMMERCE Internet World BUSINESS Mäßiges Umsatzplus SWISS E-COMMERCE AWARD Aufruf zur Teilnahme Zum inzwischen dritten Mal sucht die Schweizer E-Commerce-Beratung Carpathia Consulting im Rahmen des „Swiss E-Commerce Award 2014“ die besten Online Shops der Schweiz. Teilnehmen 5500 registrierte G Gäste nahmen 2013 an m der feierlichen Preisvverleihung te teil dürfen Web-Händler, die in der Schweiz über einen Webshop oder mobilen Shop verkaufen. Prämiert werden die Shops in zehn Kategorien, darunter B2B-OnlineShops, B2C-Online-Shops und in Mobile & Couch Commerce, Social Commerce, Multichannel & Logistics sowie Newcomer. Die Preisverleihung findet am Mittwoch, den 7. Mai 2014, in der Messe Zürich statt – im Anschluss an den neuen E-Commerceund Multichannel-Event Swiss E-Commerce Connect. dz GETGOODS Conrad baut Sortiment aus Conrad will nach der Übernahme des insolventen Elektronikhändlers Getgoods die Sortimente der beiden Webshops Getgoods.de und Hoh.de um Haushaltswaren sowie Garten- und Baumarktartikel erweitern. Platzierungen auf Marktplätzen wie Amazon oder eBay sollen mehr Reichweite bringen. Das stationäre Geschäft indes wird reduziert: Die beiden Standorte in Frankfurt (Oder) fallen dem Rotstift zum Opfer. dz Anzeige 3/14 Städte seltener Einkaufsziel CYBERPORT Die Online-Offensive von Media Markt und Saturn verhagelt dem Konkurrenten Cyberport die Jahresbilanz. Der Umsatz des Multichannel-Elektronikhändlers wuchs im Jahr 2013 gegenüber dem Vorjahr um lediglich zwei Prozent – von 538 auf 548 Millionen Euro. Das ist das geringste Wachstum seit Unternehmensgründung. Zum Vergleich: Im Vorjahr lag das Umsatzwachstum noch bei 48 Prozent – 2012 flossen ganze 175 Millionen Euro mehr in Cyberports Kassen als 2011. Schon im Herbst stellte Cyberport-Gründer Olaf Siegel fest: „Man spürt, dass Media-Saturn wirklich Gas gibt. Das Unternehmen hat aufgrund seiner Größe die besten Einkaufskonditionen und bringt diese nun auch wirklich auf die Straße. Dadurch hat sich der Druck noch einmal deutlich erhöht.“ dz 3. Februar 2014 Eine aktuelle Studie zeigt: Verbraucher fahren immer weniger in die Innenstadt S chlechte Nachrichten für den stationären Handel: Einer aktuellen Studie des Instituts für Handelsforschung (IFH) in Köln zufolge fährt mehr als jeder dritte Verbraucher seltener ins Stadtzentrum als früher. Die benötigten Produkte werden stattdessen verstärkt im Web bestellt. Bei der Befragung von rund 1.000 Konsumenten zeigte sich auch: Es sind vor allem die Frauen, die auf den Stadtbummel verzichten und stattdessen zu Maus oder Tablet greifen. Bei ihnen liegt der Anteil derjenigen, die ihre Stadtfahrten reduzierten, bei 40,5 Prozent. Auch stationäre Händler in den Randgebieten lei- Innenstädte müssen sich mit innovativen Konzepten gegen das Web wehren den besonders unter dem Aufschwung im E-Commerce: Mehr als jeder gungen beflügeln den Online-Absatz land (HDE) die Entwicklung im Handel vierte Konsument gab an, aufgrund des enorm, beobachtet Christoph Jung, Head mit Sorge. Zwar seien die Top-Standorte bequemen Online-Kanals weniger in Mö- of Sales DACH bei Ogone. in Deutschland nach wie vor sehr attrakbelhäusern, Baumärkten oder sonstigen Allerdings gräbt der Online-Handel laut tiv und das bleibe auch 2014 so, argumenFachmärkten zu kaufen. der IFH-Umfrage nicht nur Frequenz auf tiert HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan der Fläche ab, sondern kann stationären Genth. Doch das anhaltende Wachstum Weihnachtseinkauf erfolgt im Web Händlern auch zu Zusatzumsätzen verhel- im Bereich E-Commerce erhöhe den InBesonders stark zeigte sich der Trend, die fen, die ohne Online-Kanal nicht getätigt novationsdruck auf den innerstädtischen Innenstadt zu meiden, im diesjährigen würden. So gaben immerhin 22,8 Prozent Handel. Weihnachtsgeschäft. Trotz des sehr mil- der Befragten an, ihre Fahrten in die Was bisher funktionierte, ist überholt den Wetters in der Vorweihnachtszeit zo- Stadt hätten sich nicht verringert, obwohl gen die Konsumenten den Online-Einkauf sie online einkaufen. In Randgebieten Bewährte Konzepte im stationären Handel einem gemütlichen Zug durch die Ge- liegt der Anteil bei 24,6 Prozent. Diese müssen neu gedacht werden, so Genth. schäfte der Innenstadt vor. Der E-Pay- Kunden nutzen das Internet unter ande- Weil der Web-Handel bislang insbesondere ment-Dienstleister Ogone verzeichnete rem als Showroom für den stationären mit innenstadttypischen Produkten erim Dezember 2013 37 Prozent mehr Handel. Denn wie eine ältere IFH-Unter- folgreich sei, seien in den Stadtzentren Online-Transaktionen als im Vorjahres- suchung zeigte, wird nahezu die Hälfte neue Ideen gefragt. Alles in allem befindet monat. Vor allem die stark wachsende des stationären Umsatzes durch Online- sich der Einzelhandel aus HDE-Sicht „im Tablet- und Smartphone-Dichte sowie Recherchen vorbereitet. Dennoch beob- größten Strukturwandel seit Einführung ■ verbesserte Liefer- und Rücksendebedin- achtet auch der Handelsverband Deutsch- der Selbstbedienung“. dz Aussehen wie ein TV-Star Pradux.com denkt Product Placement einen Schritt weiter P radux heißt ein neues E-Commerce- Shops belohnt: Interagiert jemand mit Start-up, das sich vom Kuchen des acht einer vorgeschlagenen Sache, erhält der Milliarden US-Dollar schweren Markts Nutzer Reaktionspunkte, die sich gegen für Product Placement im US-Fernsehen Belohnungen bei Partner-Brands und ein Stück abschneiden und dabei beweisen Händlern einlösen lassen. Kauft jemand will, dass Social Commerce doch funktio- gar das vorgeschlagene Stück, werden die nieren kann. Provisionen zwischen Pradux und dem ■ Das Unternehmen baut mithilfe von Nutzer geteilt. dz Kostümbildnern, Stylisten und der Social Crowd eine Datenbank auf, in der Kleider und Gegenstände zu finden sind, die zuvor von TV-Stars und -Sternchen in Filmen und Serien getragen wurden. Derzeit finden sich rund 20.000 Produkte in der Datenbank, die sich nach Serie oder Kategorie durchforsten lässt. Per Mausklick können die Sachen dann bei Partner-Shops wie Intermix, Barneys, Bergdorf Goodman, Neiman Marcus, Net-A-Porter, Mr Porter, Nordstrom, Shopbop, Dagny + Barstow, Madison und Alene Too sowie direkt bei Marken wie Theory und Alice & Olivia geordert werden. Die Crowd wird für ihre Mithilfe Klamotten aus der Serie „Gossip Girl“ können ab beim Auffinden von Artikeln in den sofort bei Pradux.com bestellt werden Amazon klüngelt mit Brands V endor Flex heißt der Versuch von Amazon, sich in die Logistikzentren von Herstellern einzunisten, um OnlineBestellungen direkt von dort zu versenden. Im Oktober vergangenen Jahres wurde eine erste Kooperation mit Procter & Gamble publik, die Insiderberichten zufolge in wenigstens sieben P&G-Distributionszentren greift, darunter auch in Japan und Deutschland, . Jetzt soll das Konzept offenbar ausgeweitet werden. Denn in seinen aktuellen Stellenausschreibungen sucht der E-Commerce-Riese je einen Teamleiter Logistik für seine beiden externen Vendor-Flex-Standorte in Eisfeld und Emleben. Zum Aufgabengebiet zählen die Personaleinteilung und die Motivation von bis zu fünf externen Mitarbeitern, die Steuerung der operativen Prozesse und Workflows sowie die Absicherung der Erreichung der wichtigsten Lagerkennzahlen. Mit Vendor Flex sichert sich Amazon Preisvorteile gegenüber Konkurrenten, da sich die Hersteller die Transportkosten in die Logistikzentren von Amazon sparen und Amazon weniger Logistikfläche in ■ Eigenregie betreiben muss. dz Foto: Fotolia / Anshar73 22 E-COMMERCE E 23 E-PAYMENT RISIKOMANAGEMENT DEBITORENMANAGEMENT Mytaxi bietet Web-Händlern deutschlandweit Same Day Delivery Foto: Fotolia / Tournee Alternative zu Tiramizoo Für Media Markt und Saturn liefern künftig Taxifahrer Pakete aus e St t W Si an o e rld d 2 6. N C , M un Fe r. Ha eB s: ü br B IT, ua 05 nc 10 lle he r2 9 . - 6, Ha nn 01 n 14 S 4 . M ta o är nd ve z2 K r 01 17 den. Gegenüber dem Konkurrenten Tiramizoo hat Mytaxi ein Ass im Ärmel: Das Netzwerk an Fahrern ist nicht nur auf 18 deutsche Großstädte beschränkt, sondern kann deutschlandweit genutzt werden. In Österreich soll „Mytaxi Delivery“ im Laufe dieses Jahres starten. Die Taxifahrer lassen für diesen Service das Taxameter laufen und werden vom Händler bezahlt. Ein in der Fahrer-App erscheinendes Symbol informiert über eine anstehende Abholung, die so schnell wie möglich ausgeführt werden soll. Händler können selbst entscheiden, welchen Preis sie für die Expresslogistik berechnen. dz ■ Schlaue Umkleide 25 .- 4 Tr ef fe n n ie Elektronikketten Media Markt und Saturn bieten ihren Webshop-Kunden ab Februar in ganz Deutschland die Lieferung der bestellten Ware innerhalb von einer Stunde an. Logistikpartner ist das Start-up Intelligent Apps, das die Taxiruf-App Mytaxi betreibt. Seit August 2013 testeten die Gründer zusammen mit zwei Media-Markt-Filialen in Hamburg, wie zuverlässig und schnell sich Online-Bestellungen von Taxifahrern ausliefern lassen – mit Erfolg. Jetzt soll der Dienst „Mytaxi Delivery“ deutschlandweit angeboten werden, mit Media Markt und Saturn als ersten Kun- In te r D Kohl’s verleiht Umkleidekabinen digitalen Mehrwert D ie US-Warenhauskette Kohl’s will das Einkaufserlebnis in ihren Umkleidekabinen verbessern und startet dafür einen Test mit Microsoft und der Unternehmensberatung Accenture. Wenn ein Kunde eine Umkleidekabine betritt, erkennt diese über RFID-Chips die Kleider, die dieser anprobieren will, und zeigt auf einem flachen Touchscreen in der Kabine die passende Artikelbeschreibung sowie verfügbare Farben und Größen an. Darüber hinaus erhält der Kunde Vorschläge, was zu den gewählten Kleidungsstücken sonst noch passen würde. Außerdem können sich die Kunden über ein Eingabefeld das gewünschte Teil von den Verkäufern auch in einer anderen Größe oder Farbe bringen lassen. Händlern liefert die intelligente Umkleidekabine wertvolle Daten zur Sortimentsanalyse. Auf diese Weise lässt sich beispielsweise auswerten, welche Produkte besonders häufig probiert werden. Im Zuge einer optimierten Multichannel-Strategie fehlt jetzt nur noch die Möglichkeit, sich die passenden Produkte per Mausklick nach ■ Hause liefern zu lassen. dz Sheego zieht um PASSENDE E-PAYMENT LÖSUNGEN FÜR ALLE, DIE HOCH HINAUS WOLLEN Große Touchscreens bieten Zusatzinformationen zu Produkten ExperCash bietet umfassendes ePayment, komplettes Risikomanagement und integriertes Debitorenmanagement für Internethändler: 100 % Financial Supply Chain Management aus einer Hand. Mehr Bezahlarten = mehr Umsatz: Bieten Sie Ihren Kunden viele unterschiedliche Zahlungsmöglichkeiten an: Kreditkarten, Lastschrift, giropay, sofortüberweisung.de oder Rechnung. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die Wunsch-Zahlungsart Ihrer Kunden dabei ist. Und mit dem Risikomanagement von ExperCash beugen Sie auch noch eventuellen Zahlungsausfällen effektiv vor. Die „eShop Enterprise Edition“ von Oxid soll den Multichannel fördern D er Übergrößenversender Sheego steigt von Intershop auf die E-CommercePlattform „Oxid eShop Enterprise Edition“ um. Mit der Oxid-Plattform will die Schwab-Tochter ihr Multichannel-Angebot optimieren, einen kanalübergreifenden Markenauftritt schaffen und den Grundstein für die internationale Expansion legen. Für den neuen Online-Auftritt, der im Laufe des Jahres live gehen soll, zeichnet die E-Commerce-Agentur Shopmacher verantwortlich. Sheego.de bekommt eine neue Shop-Software Bei 2.000 bis 3.000 Bestellungen täglich suchte das Management nach einer Plattform mit hoher Reaktionsgeschwindigkeit und optimaler Performance. Doch auch die einfache Integration unterschiedlicher Vertriebskanäle überzeugte das Management. Die Oxid-Plattform verbindet künftig alle Kanäle nahtlos. So können Kunden ein Produkt im mobilen Shop in den Warenkorb legen und den Einkauf später im Online Shop weiterführen. Responsive Design soll die optimale Darstellung auf jedem Endgerät gewähr■ leisten. dz ExperCash passt sich nicht nur an die jeweiligen Bedürfnisse Ihres Shops an, sondern wächst auch mit Ihnen: Mit den maßgeschneiderten Komplettlösungen von ExperCash haben Sie nur einen Partner, der Ihr ePayment von A-Z für Sie übernimmt. Auch für Verkäufe ins Ausland. So erzielen Sie mehr Umsatz, haben weniger Zahlungsausfälle und mehr Zeit für Ihr Kerngeschäft: Flexibilität, die sich auszahlt. Wir beraten Sie gerne: [email protected] oder +49.621.72 49 38 – 20. epaymentloesungen.de AUTHORIZED PARTNER EXPERCASH GmbH | Augustaanlage 59 | 68165 Mannheim | Germany Phone +49.621.72 49 38 – 0 | Fax +49.621.72 49 38 29 – 00 [email protected] | expercash.de 24 E-COMMERCE Internet World BUSINESS 3. Februar 2014 3/14 STUDIE: ERFOLGSFAKTOREN IM E-COMMERCE Zooplus stürzt Amazon A Kleiner Trost: Unter den Generalisten mit Vollsortiment bleibt Amazon der Branchenprimus. 67 Prozent der AmazonKunden wollen auch zukünftig wieder bei dem Online-Warenhaus einkaufen, 53 Prozent der Kunden würden den Shop auch weiterempfehlen. Beim Konkurrenten Otto wollen nur 43,7 Prozent der Kunden wieder einkaufen; gut ein Drittel wäre zur Weiterempfehlung bereit. mazons Image leidet offenbar nachhaltiger unter den Negativschlagzeilen der vergangenen Monate, als der Konzern öffentlich wahrhaben will. Nach dem Verlust der Spitzenposition im OC&C-Ranking der beliebtesten Händler Deutschlands und dem Absturz vom Siegertreppchen der vertrauenswürdigsten Marken, die die Berliner Markenberatung Sasserath Munzinger Plus erhob, reichte es aktuell auch in der Studie „Erfolgsfaktoren im E-Commerce – Deutschlands Top Online-Shops“ von ECC Köln und Hermes nicht mehr für den Spitzenplatz aus dem Vorjahr: Lieblings-Shop der Deutschen ist demnach mit 76,8 von 100 möglichen Punkten Zooplus. Amazon liegt, zusammen mit dem Musikhändler Thomann, mit 76,6 Punkten knapp geschlagen auf dem zweiten Platz. Amazon punktet beim Bestellprozess Auch bei den Kundenzahlen ist Amazon unangefochtener Spitzenreiter: 95,4 Prozent der deutschen Webshopper haben schon einmal bei Amazon bestellt. Der seit 1949 um die Gunst der Kunden werbende Traditionsversender Otto kommt hier nur auf Werte von 58,8 Prozent – und das, Erfolgskriterien beim Webshop-Design Ausführliche und informative Produktbeschreibungen Absolut wichtig Wiederkauf- und Weiterempfehlungsabsicht 50,4 % Übersichtliche Startseite Verständliche und sichtbare Infos über Bezahlmöglichkeiten Informationen über Versandbedingungen/-kosten Ansprechende Produktpräsentation Ansprechende Produktkategorie-/Themenseiten Professionelle Gestaltung der Website Produktempfehlungen und -bewertungen anderer Kunden Integration von Social-MediaElementen 35,7 % 39,6 % 9,3 43,1 % 12,0 % 20,0 % Otto 30,7 % 42,7 % 20,1 % Lidl 30,0 % 42,4 % 21,1 % HSE24 17,7 % 15,8 % 6,3 31,8 % 32,7 % 17,6 % 36,9 % 28,8 % Teilweise wichtig 35,0 % 43,7 % 35,0 % 39,0 % 29,0 % 38,4 % 26,3 % 33,3 % Galeria Kaufhof 20,2 % 40,9 % 53,0 % 45,0 % Tchibo 40,9 % 50,1 % 67,0 % Amazon 32,7 % 23,8 % Sehr wichtig obwohl nur 3,1 Prozent der deutschen Webshopper nicht wissen, dass Otto einen Webshop betreibt. Traurig sind die Zahlen auch für die deutschen Traditionskaufhausketten Galeria Kaufhof und Karstadt. Auch sie schaffen es Amazon kann auch in der ECC-Studie „Deutschlands Top nicht, die gewohnte Frequenz aus Online-Shops“ seine Spitzenposition nicht behaupten der Fläche in den Webshop zu Webshop-Kunden gar nicht so wichtig: transferieren. Ein detaillierter Blick in die Leistungs- Bei der Abfrage der Erfolgskriterien beim werte der Generalisten-Webshops zeigt: Webshop-Design landete eine anspreAmazon überzeugt seine Kunden vor allem chende Produktpräsentation nur auf Rang durch einen intuitiven und schnellen Be- fünf. Ausführliche und informative Prostellprozess und die pünktliche Lieferung. duktbeschreibungen, eine übersichtliche In Sachen Produktpräsentation wird der Startseite und verständliche und sichtbare Platzhirsch jedoch von Otto, Klingel, Ga- Informationen über Bezahlmöglichkeiten leria Kaufhof und Getgoods deutlich über- sind den deutschen Web-Kunden der Stu■ troffen. Diese allerdings ist den meisten die zufolge wichtiger. dz 6,5 23,8 % 26,3 % 20,2 % 26,3 % 19,2 % Getgoods.de 10,8 Real Wiederkaufabsicht Weiterempfehlungsbereitschaft 44,9 % Eher unwichtig Absolut unwichtig Bei Amazon wollen mehr als zwei von drei Kunden auch in Zukunft wieder einkaufen. Jeder zweite Kunde würde den E-Commerce-Riesen weiterempfehlen © INTERNET WORLD Business 3/14 Basis: n = je 90 – 105 Web-Kunden pro Shop; Quelle: ECC-Handel; Stand: Januar 2014 Social-Media-Elemente sind aus Kundensicht für einen guten Webshop eher unwichtig. Hier zählen ausführliche Produktinformationen und eine übersichtliche Startseite mehr © INTERNET WORLD Business 3/14 Basis: n = 10.248 Web-Nutzer ab 14 Jahren; Quelle: ECC-Handel; Stand: Januar 2014 Otto 58,8 % Tchibo Baur Lidl Galeria Kaufhof 19,9 % 49,5 % 26,8 % 26,9 % 25,3 % 23,3 % 17,2 % Plus 16,4 % Karstadt 15,8 % 34,9 % 33,8 % 25,7 % 34,7 % 20,1 % 11,2 % 31,5 % 10,4 % 37,9 % 34,5 % 11,0 23,3 % 38,4 % 11,1 % Ich habe bereits in dem Online Shop gekauft Ich war bereits in dem Online Shop und habe mich informiert, dann aber nichts gekauft Ich kenne den Online Shop nicht persönlich, weiß aber, dass es ihn gibt Ich kenne den Online Shop nicht räs e du ktp Amazon 38,7 17,7 34,7 32,0 21,0 25,0 49,0 33,0 Baur 25,3 13,2 22,5 20,4 16,8 17,7 34,8 11,6 Galeria Kaufhof 25,0 19,6 18,4 24,0 16,7 17,5 29,1 13,3 Getgoods.de 26,4 18,3 30,2 20,0 24,2 19,8 33,0 36,1 HSE24 25,3 16,7 24,2 21,1 20,7 18,3 33,7 12,4 Karstadt 19,5 9,0 12,1 11,3 10,3 9,4 17,6 12,4 Klingel 20,3 21,3 16,9 20,2 16,5 21,7 23,0 12,5 Lidl 18,1 12,9 19,8 19,8 19,8 16,7 20,4 29,5 Otto 34,5 21,5 26,8 21,9 13,3 19,4 29,6 16,7 Plus 23,8 12,2 22,0 18,1 18,1 15,6 25,5 20,8 QVC 26,8 15,6 20,0 17,2 16,1 13,7 22,7 13,2 Real 28,7 12,0 12,6 15,6 13,4 23,2 29,0 24,7 Schwab 29,7 17,9 21,9 23,2 23,5 20,0 24,0 13,9 Tchibo 30,6 17,2 25,0 24,2 22,4 17,3 27,8 22,2 Angaben in Prozent 18,2 % 36,7 % Pro 95,4 % Pü Amazon nk tlic he Lie fer un g Kundenstärkste Generalisten nta Ve tio rf n On ügba lin rke e S it ho san p ze Üb ige e im stä rsich nd tlic lich he e M un d Au en le sf üfü ich Pro ührl hru t ve du iche ng rktb u esc nd Pro hre info fes r i bu ma de sio ng tiv r W ne en e eb lle sit Ge e sta Int ltu u ng Be itive ste r u llp nd roz sc ess hne Gu lle te r Ve s Pr rhä eis ltn -Le is istu ng s- Kundenzufriedenheit mit Generalisten Jeder zweite Webshopper hat den Online Shop von Galeria Kaufhof entweder noch nie besucht oder weiß gar nicht, dass es ihn gibt. Ein weiteres Drittel verließ den Shop wieder ohne Kauf Amazon überzeugt vor allem beim Bestellprozess: 49 Prozent der Kunden sind mit diesem zufrieden © INTERNET WORLD Business 3/14 © INTERNET WORLD Business 3/14 Stand: Januar 2014; Basis: n = 7.076 Einkäufer ab 14 Jahren bei Generalisten/Vollsortimentern; Quelle: ECC-Handel Basis: n = je 85 – 105 Web-Kunden ab 14 Jahren pro Shop; Quelle: ECC-Handel; Stand Januar 2014 Foto: Amazon Amazons Imagewerte fallen. Das bestätigt auch die aktuelle Studie des ECC Köln 3/14 E-COMMERCE 3. Februar 2014 Internet World BUSINESS 25 INTERVIEW: NEUROMARKETING IM WEBSHOP „Online im Jagdstatus“ Mit welchen Tricks Webshops Kunden zum Kauf verführen können, verrät Neuromarketing-Profi Hans-Georg Häusel N ach dem „Kaufen“-Button im Kopf des Kunden sucht man im Neuromarketing schon lange – vergeblich. INTERNET WORLD Business sprach mit dem Neuromarketing-Experten Hans-Georg Häusel darüber, was Webshop Designer dessen ungeachtet von der modernen Hirnforschung lernen können. Der Diplom-Psychologe ist Senior-Partner der Gruppe Nymphenburg und Keynote Speaker auf dem Internet World Kongress. ken. In der Warenpräsentation ist Otto zwar oft sogar besser als Amazon, dafür überfordern sie den Kunden an anderer Stelle. Auf die Startseite beispielsweise darf jede Abteilung drauf. Das ist nicht nutzerorientiert. Insgesamt ist Amazon in der Gesamtstruktur und Gesamtbreite einfach überlegener. Sie sagten eingangs, es sei für einen Webshop wichtig, Emotionen zu erzeugen. Viele WebHändler scheinen aber wohl eher zu glauHerr Häusel, Neuromarketing ist in den verben: Die Emotion ist völlig egal, solange nur gangenen Jahren ja etwas in Verruf geraten, der Preis stimmt. weil es einen „Kaufen“-Button im Gehirn Häusel: Das kommt darauf an, in ganz offensichtlich doch nicht gibt. Welche welcher Welt Sie sich befinden. Hans-Georg Häusel Möglichkeiten haben denn Shop Designer Wenn die Kunden schon ganz ist Senior-Partner der Gruppe überhaupt, das Gehirn in Sachen Kaufentklar wissen, dass sie ein SamsungNymphenburg und Autor des scheidung zu beeinflussen? Tablet suchen, und ihnen klar ist, was das Gerät kann, entscheiden Hans-Georg Häusel: Händler sollten versuBuches „Kauf mich! Wie wir zum sie sich für einen Händler mit chen, ihren gesamten Online Shop konseKaufen verführt werden“ gutem Preis-Leistungs-Verhältquent aus der Sicht des Gehirns zu betrach■ www.nymphenburg.de nis. Aber wenn es um Ware geht, ten. Dabei gibt das Gehirn im Wesentlichen wo sie sich im ersten Schritt inspizwei Dinge vor: Was keine Emotionen errieren und dann versichern lassen, muss zeugt, ist für das Gehirn wertlos: Das heißt, die Warenpräsentation stimmen. Hier Ware oder Abläufe müssen emotionalisiert muss ein Händler die Ware digital so emowerden. Außerdem denkt unser Gehirn nicht gerne. Also sollte die Nutzerführung inspirieren. Denn auch wenn sie alle Digi- mindest ein Stück weit über den ganzen tionalisieren, dass sie auch gekauft wird. so intuitiv gestaltet sein, dass der Kunde tal-Merchandising- und Emotionalisie- Kaufakt erhalten bleibt. ganz leicht zur Ware kommt. Das sind die rungsstrategien ausschöpfen: Sie werden Machen wir es ganz konkret: Amazon ist der Was wären denn emotionale Trigger? zwei Topics, die man durch den gesamten im Internet nie die analoge Multisensorik Platzhirsch im deutschen E-Commerce. Küm- Häusel: Produkte sollten von allen Seiten Kaufakt und Kaufprozess durchdeklinieren eines gut gemachten Einzelhandels haben. mert man sich dort um Neuromarketing? präsentiert werden, beispielsweise über muss. Insgesamt läuft ein Online Shop Videos mit Rundumsicht. Allerdings sollHäusel: Amazon hat über Jahre hinweg Fangen wir am Anfang des Kaufprozesses gelernt, sämtliche Prozesse aus Sicht des ten Shops auf 15-minütige Herstellerunter dem Stichwort Efficient Shopping. Im Hirn der Kunden gibt es fünf große an: Wenn ich auf die Startseite eines Web- Kunden zu optimieren. Die Ware wird viel- Videos lieber verzichten. Schließlich geht emotionale Hintergrunderwartungen an shops komme – was passiert da in meinem leicht nicht übertrieben emotionalisiert es dem Kunden um Effizienz. Wenn wir einen Webshop: Er muss den Nutzer happy dargestellt, aber zuverlässig und online einkaufen, sind wir im Jagdstatus. machen, beispielsweise durch kleine Beglaubwürdig. Kunden finden die Im stationären Handel befinden wir uns lohnungen oder indem der Nutzer immer Informationen, die sie für ihre im Flaniermodus. Da kann man sich auch wieder etwas Neues erfährt („Happy Kaufentscheidung brauchen, und einmal zehn Minuten irgendwo aufhalten. Web“). Er muss es dem Nutzer leicht Rezensionen, die die Kaufentschei- Auch Zusatzinformationen, die alle möglimachen und darf ihn an keiner Stelle aufdung begründen. Bestellungen und chen Fragen des Kunden beantworten, halten („Easy Web“). Er muss sich um den Reklamationen funktionieren rei- sind bei der Produktpräsentation wichtig. Nutzer kümmern, indem Fragen schnell bungslos und der gesamte Kaufakt Der stärkste Verkäufer überhaupt sind beantwortet werden, zum Beispiel über erfüllt das Sicherheitsbedürfnis der allerdings Kundenrezensionen. Die haben FAQs, Telefonnummern oder Chats („Care Kunden. Alle Abläufe im Vorder- die höchste Glaubwürdigkeit und machen Web“). Er muss beim Nutzer Vertrauen unter Umständen auf Schwächen aufund Hintergrund stimmen. aufbauen, indem Abläufe stimmen, über Conrad hat zwar einen Webshop, der verbesserungsmerksam, die sie im normalen Verkaufsdie nächsten Schritte informiert wird oder fähig ist, doch das Multichannel-Erlebnis stimmt Es gibt aber immer noch genug Leute, gespräch von keinem Verkäufer jemals ■ Liefertermine kommuniziert werden die über Amazon schimpfen, dass es hören würden. („Trust Web“). Und der ganze Einkaufs- Gehirn und was entscheidet darüber, ob ein extrem benutzerunfreundlich sei. Spielt das INTERVIEW: DANIELA ZIMMER prozess muss schnell gehen („Power Kunde bleibt oder weiterklickt? Wissen um optimale Background-Prozesse Web“). Die große Kunst bei der Webshop- Häusel: Ein Grundinteresse für eine im Hinterkopf der Verbraucher eine größere Gestaltung ist die Effizienz. Kunden wol- bestimmte Warengruppe vorausgesetzt, Rolle als der Kaufakt auf der Website? len zeit- und preiseffizient einkaufen – der ist es tatsächlich so, dass der erste Eindruck Häusel: Es gibt bestimmt Shops, die AmaInternet stationäre Handel sollte stattdessen stärker zählt. Wirkt eine Website ungeheuer zon in Sachen Usability übertrumpfen, World überladen, fühlt sich aber je komplexer Sortimente werden, desto der Nutzer kognitiv stärker nimmt in der Regel die Usability ab. Messe überlastet und hat nicht Amazon schafft es trotz allem ganz gut, den Eindruck, sich dort diese Komplexität zu meistern. Außerdem Mehr zum Thema sofort zurechtzufinden. hat Amazon einen extrem hohen Anteil an Auch die Emotionen, Stammkunden, die den Shop einfach kenNeuromarketing die die Startseite aus- nen. Sie wissen bei Ihrem Edeka um die Hans-Georg Häusel, Senior-Partner der löst, sind wichtig. Der Ecke ja auch, dass die Eier immer an genau Gruppe Nymphenburg und Dozent an der Nutzer muss das Ge- derselben Stelle stehen. Die Usability ist ja Hochschule für Wirtschaft in Zürich, hält am fühl haben, dass es nur beim ersten Kontakt ein Problem. 25. Februar um 10.00 Uhr eine der Keynotes Spaß machen könnte, auf dem „Internet World Kongress“. Sein dort zu bleiben. Es gibt Amazon ist Neuromarketing-technisch also Thema lautet: „NeuroWeb – Was das Webinzwischen einige Un- ganz gut in der Spur. Wie sieht es beim marketing und die Webgestaltung von der tersuchungen, die bele- Herausforderer Otto.de aus? modernen Hirnforschung lernen kann.“ gen, dass der erste emo- Häusel: Bei Otto stelle ich häufiger fest, dass In der Warenpräsentation ist Otto.de oft besser als der Branchentionale Eindruck zu- die Macher noch nicht hirngerecht denprimus Amazon, der Auftritt ist aber nicht so nutzerorientiert 26 Internet World BUSINESS E-COMMERCE 3. Februar 2014 3/14 CASE STUDY Kernige Daten, fruchtige Analyse Mymuesli setzt auf Big Data, um sein Müsli-Angebot und seinen Marketing-Mix den Kundenpräferenzen anzupassen S üße Himbeeren passen zu weißer Schokolade, fruchtige Rosinen zu knackigen Haselnüssen, Bananen und Feigen vertragen sich gut, Apfelstückchen blühen mit Zimt bestreut so richtig auf: Derlei Erkenntnisse gehörten zum Müsli-Einmaleins des Customization-Spezialisten Mymuesli. Und auch in den Ohren von Körner-Amateuren hören sich solche Kombinationen lecker und daher logisch an. Doch: Ist dies lecker genug? Und wenn ja, für welche Zielgruppe? Wen verführen Himbeeren mit weißen Schokocrisp-Stückchen dazu, umgehend ein weiteres Mal den MüsliKonfigurator anzuwerfen? Wer ist von der klassischen Kombination Rosinen und Steckbrief Um 35 Prozent höhere Wiederkaufsrate erreichte Mymuesli durch Einsatz von Minubo ting: Der wertvollste Kunde – der Wiederbesteller – sollte bestmöglich angesprochen werden. „Wir wussten nicht, über welchen Marketingkanal wir die Kunden gewinnen, die nach dem ersten Müsli-Männer: Das Gründer-Trio Hubertus Bessau, Philipp Test noch mal bei uns bestellen“, Kraiss und Max Wittrock setzt auf Big-Data-Analyse erklärt Bessau. „Darüber sagt der Haselnüsse so gelangweilt, dass er den Erfolg einer einzelnen Adwords-Anzeige, selbst gemixten Müslis fortan für immer den man für sich betrachtet natürlich genau abschwört? Solche Fragen sind für die messen kann, nur wenig aus.“ Wie gewinnt Gründer von Mymuesli geschäftsentschei- man Neukunden, wie macht man sie zu Bedend. „Seit unserer Gründung sammeln standskunden? Das war die entscheidende wir enorm viele Daten über Kundenpräfe- Frage. Die Antwort steckte in den Daten, renzen, Kampagnenerfolge, Newsletter- die sich angesammelt hatten, es fehlte nur Klickraten und so weiter“, so Mitgründer ein passendes Big-Data-Analyse-Tool. Hubertus Bessau, „aber wenn wir aus Fündig wurde Mymuesli bei Minubo, diesen Daten keine sinnvollen Schlüsse einer Business-Intelligence-Lösung als ziehen können, verbrauchen sie nur einen SaaS-Modell. Das Tool fügt die Daten aus Haufen Speicherplatz.“ Deshalb war My- der Marketing- und Web-Analyse sowie muesli schon seit 2010 auf der Suche nach die Kunden- und Verkaufsdaten zusameiner Analyselösung, mit welcher der vor- men und erstellt daraus dynamische handene Datenwust – auch als „Big Data“ Reports zu individuell festlegbaren Kennbezeichnet – entschlüsselt werden könnte. zahlen. Für Mymuesli waren die entscheiSinnvolle Resultate erhoffte sich My- denden Key-Performance-Indikatoren muesli vor allem für den Bereich Marke- (KPI) die Anzahl der Kunden und Neukunden, der Umsatz und durchschnittliche Bestellwert der Neukunden sowie die Wiederkaufsrate. Zudem sollte das Tool entschlüsseln, welche Marketingmaßnah- Minubo-Dashboard: Dynamische Widgets zeigen die wichtigsten KPIs men sich besonders positiv auf die Neukundenbindung auswirkten. Dazu unterteilt das Tool die Kunden in „Kohorten“, also in Gruppen, die in einem bestimmten Monat etwas gekauft haben, und verfolgt die Entwicklung einer Kohorte über mehrere Monate. So lässt sich die Wirkung von Gutscheinen, Marketingkampagnen, Newslettern und Ähnlichem nachvollziehen. ■ Gründungsjahr: 2007 ■ Standorte: Zentrale und Manufaktur in Passau und Tägerwilen (CH), Ladengeschäfte in 10 deutschen Städten ■ Anzahl Mitarbeiter: ca. 100 ■ Geschäft: Individuell zusammenstellbares Müsli aus über 80 Bio-Zutaten ■ Anforderung an Dienstleister: Big-DataAnalyse zur Erhöhung der Neukundenbindung ■ Web-Adresse: www.mymuesli.de den harten Zahlen in der Hand fällt eine Budgetverschiebung leichter.“ Weniger TV, mehr Fokus auf Empfehlungsmarketing, lautet das Learning. Auch der Newsletter wurde anhand der Daten optimiert. Insgesamt konnte Mymuesli seit dem Einsatz von Minubo die Wiederkaufsrate um 36 Prozent steigern – nicht nur durch Marketingmaßnahmen: „Wir haben festgestellt, dass sich bestimmte Zutaten und Zutatenkombinationen negativ auf den Wiederbestellwert auswirken“, erklärt der Gründer. „Wir werden diese Zutaten nicht aus dem Programm nehmen, aber wir werden sie Rosinenpicker im Check Inzwischen ist das Tool seit einem guten Jahr bei Mymuesli im Einsatz, vor allem bei den Abteilungen Marketing und Produktentwicklung. „Dort wird es wirklich täglich genutzt, auch weil die Oberfläche schön und intuitiv ist“, unterstreicht Bessau. „Das ist wichtiger, als man denkt; ein Tool, dass die Mitarbeiter nicht anspricht, kostet nur Geld, wird aber nicht In den Ladengeschäften werden fertige Müsli-Mischungen genutzt.“ Erste Ergebnisse kann angeboten, basierend auf Big-Data-Auswertungen der Müsli-Mann schon vorweisen. „Wir wissen jetzt, dass ein Kunde, der weniger offensiv empfehlen.“ Auch eine über eine Empfehlung zu uns kommt, Probepackung mit einem nachweislich beetwa doppelt so wertvoll für uns ist wie ein liebten Müsli, das einem Paket mit einer Kunde, der aufgrund einer teuren TV- weniger populären Mischung als GratisWerbung bestellt“, so Bessau. „Das haben probe beigelegt wird, könnte sich Bessau wir zwar schon immer geahnt, aber mit vorstellen. „Quasi als zweite Chance, falls die eigentlich bestellte Mischung doch nicht schmeckt.“ Dafür müssten aber die Analysedaten in die Herstellung und die Logistik rückgeführt werden, das sei aufwendig und schwierig – und daher fürs Erste Zukunftsmusik. Auf die MymuesliPräsenz in den Supermarktregalen hat die Big-Data-Analyse dagegen schon ganz konkrete Auswirkungen: „Wir entwickeln aus den besonders beliebten Müslis, die besonders hohe Wiederbestellwerte nach sich ziehen, fertige Mischungen“, schildert der Gründer das Verfahren. „Die erproben wir dann im Online Shop, und erst wenn sie da wirklich gut laufen, kommt diese Die Kohortenanalyse unterteilt die Kunden in monatliche Bestellfertige Mischung in die Supermärkte.“ il ■ gruppen und verfolgt deren weitere Entwicklung detailliert 3/14 E-COMMERCE 3. Februar 2014 Internet World BUSINESS Haftungsfalle Affiliate 27 Abmahnfallen, aktuelle Urteile, neue Gesetze: Auf Online-Recht spezialisierte Fachleute helfen Ihnen weiter. Wer über Partnerprogramme Werbung schaltet, muss sich vertraglich absichern A Foto: Fotolia / Orlando Florin ffiliate-Werbung ist streng abgegrenzten und eine wirksame, zukontrollierbaren Geschäftsgleich aber auch rechtlich bereichs beauftragt werden gefährliche Methode zur sollten. Dazu gehört insbeKundengewinnung. Das sondere die Beschränkung Prinzip: Unternehmen der Werbeflächen auf be(Advertiser) beauftragen stimmte Domains. Der AufWerbepartner (Affiliates) traggeber darf bei Verstöihnen über ihre Websites ßen gegen diese BeschränKlicks, Sales oder Leads zu kungen keine Provision an vermitteln. Da Unterden Affiliate auszahlen, da nehmen jedoch für die ansonsten der GeschäftsbeRechtsverstöße ihrer Werreich quasi stillschweigend bepartner haften, sollten erweitert wird. Unternehsie diese sorgfältig ausmen sollten Vermittlungswählen, sich vertraglich protokolle prüfen und Unreabsichern und die Vergelmäßigkeiten nachgehen. mittlungsleistungen regel- Hand in Hand läuft Werbung mit Affiliates. Der Werbekunde haftet mit Vertraglich vorbeugen mäßig prüfen. Dies musste ein Unternehmen erfahren, dessen Affi- Die Richter befanden zum einen, dass Die Haftung für Affiliates kann nur liate einen Wettbewerbsverstoß durch das Ausnutzen von Tippfehlern bei der durch eine vertragliche Einschränkung sogenanntes „Typosquatting“ beging. Domain-Eingabe einen Wettbewerbs- der Werbeaktivitäten und deren KonEine Druckerei hatte über ein Affiliate- verstoß darstellt. Zum anderen erklärten trolle begrenzt werden. WerbungtreiNetzwerk einen Website-Betreiber mit sie, dass die Druckerei selbst haftet und bende sollten Verstöße gegen diese Besich nicht hinter dem Werbe- stimmungen keineswegs hinnehmen, partner „verstecken“ kann. sondern monieren und ahnden. Eine Duldung hat sonst eine uferlose AusweiThomas Schwenke Ohne eigene Schuld tung der Haftung für die Rechtsverstöße ■ ist Rechtsanwalt in Berlin mit Die Richter berufen sich auf der Geschäftspartner zur Folge. Schwerpunkten auf Vertragsdie strenge Haftungsklausel RA THOMAS SCHWENKE recht, Marketing, Datenschutz des Paragrafen 8 Abs. 2 UWG und gewerblichem Rechtsschutz. (die sich ähnlich im UrheberCheckliste Affiliate-Verträge ■ http://rechtsanwalt-schwenke.de und Markenrecht wiederfindet). Diese Vorschrift besagt, ■ Wie ist die Beschränkung von Werbemitdass ein Unternehmer für teln und Werbeflächen im Vertrag festgeWerbemaßnahmen beauftragt. Der Affi- beauftragte Personen oder Unternehmen legt? Der Affiliate sollte Werbung nicht liate setzte dazu Domains ein, die von unabhängig vom eigenen Verschulden auf Domains platzieren dürfen, die nicht einem oder mehreren Buchstaben abge- oder Wissen um den Rechtsverstoß hafim Vertrag festgehalten sind. sehen ähnlich wie die Domain eines tet. Der einzige Haftungsgrund besteht ■ Welche Sanktionsmöglichkeiten sind vorKonkurrenten der Druckerei klangen. darin, dass der Beauftragte innerhalb des gesehen, zum Beispiel Vertragsstrafen Wer sich vertippte, wurde anstatt zur ihm übertragenen Geschäftsbereichs und Kündigung? Konkurrenz zur Website des Auftrag- zugunsten des Auftraggebers gehandelt ■ Sind Freistellungsklauseln für den Advertigebers weitergeleitet. Für diese Weiterlei- hat und dieser einen Einfluss auf ihn ser im Schadensfall vorhanden? tungen erhielt der Werbepartner eine hätte nehmen können. ■ Welche Regressmöglichkeit besteht beim Provision. Daraufhin verklagte der KonAffiliate oder dem ihn vermittelnden NetzGeschäftsbereich beschränken kurrent die Druckerei und bekam vor werk im Schadensfall (problematisch bei dem Oberlandesgericht Köln Recht Diese umfassende Haftung bedeutet, Anbietern im Ausland)? (Urteil vom 18.10.2013, Az.: 6 U 36/13). dass Werbepartner nur innerhalb eines Der E-Shop-Rechtstipp Sabine HeukrodtBauer LL.M., Rechtsund Fachanwältin für Informationstechnologierecht in Mainz ■ www.legalershop.de Zweifache Vertragsstrafe nach einer Abmahnung Das Landgericht (LG) Köln hat am 11. Juli 2013 entschieden, dass der Verstoß gegen eine Unterlassungserklärung zu einer zweiten Unterlassungsverpflichtung des Beklagten führt, in der eine höhere Vertragsstrafe zu versprechen ist (Az.: 14 O 62/13). Ein Online-Händler hatte nach einer Abmahnung eine strafbewehrte Unterlassungserklärung nach dem sogenannten „Hamburger Brauch“ abgegeben. Danach wird keine in Zahlen festgelegte, sondern eine vom Abmahner nach seinem Ermessen festzusetzende, jedoch gerichtlich überprüfbare Vertragsstrafe versprochen. Nach ihrer Abgabe verstieß der Händler weiterhin gegen die Unterlassungserklärung, da das abgemahnte eBay-Angebot immer noch online abrufbar war. Nach einer zweiten Abmahnung gab der Händler wieder eine Unterlassungserklärung mit einer unbezifferten Vertragsstrafe ab. Diese reiche jedoch nicht aus, so die Kölner Richter. Im zweiten Vertragsstrafeversprechen genüge die Wiederholung des Hamburger Brauchs nicht, weil diese schärfere Sanktionen vorsehen müsse als die erste Erklärung. In der zweiten Erklärung müsse die Vertragsstrafe beziffert sein, um eine Wiederholungsgefahr auszuschließen. Vor Abgabe einer Unterlassungserklärung muss der abgemahnte Verstoß beseitigt werden. Sonst droht eine zweite, teurere Abmahnung wegen desselben Verstoßes. Aktuelle Kurzmeldungen zum Thema Internet-Recht NETZSPERREN TIPPFEHLER-DOMAINS ONLINE BANKING BELEIDIGUNG „Zensursula“ is back BGH: Wettbewerbsverstoß Kunde ist verantwortlich „Durchgeknallt“ ist kritisch Ein Gesetz, das der damaligen Familien- und heutigen Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) 2009 den Spitznamen „Zensursula“ einbrachte und 2011 vom Bundestag kassiert wurde, könnte wiederbelebt werden – mit EU-Etikett. Im Kern geht es darum, dass Internet-Provider ihren Kunden den Zugriff auf Websites sperren, welche mutmaßlich Kinderpornografie verbreiten. Dies bedeutet einen Eingriff in die Netzneutralität, soll aber nach einem Entwurf konservativer EU-Parlamentarier Providern in Europa künftig erlaubt werden. Wichtiger Unterschied zum „Zensursula-Gesetz“: Nach dem neuen Entwurf können Provi■ der sperren, müssen aber nicht. fk Den bewussten Einsatz von „Tippfehler“Domains zum Abgreifen von Traffic hat der Bundesgerichtshof (BGH) als Wettbewerbsverstoß eingestuft. Geklagt hatte die Betreiberin von Wetteronline.de gegen einen Publisher, der unter der Domain www.wetteronlin.de unvorsichtige Nutzer auf das Werbeangebot einer Versicherung leitete. Einen kompletten Erfolg konnte das Wetterportal dennoch nicht verbuchen, da die Richter die Kennzeichnungskraft des Begriffs „Wetter online“ als nicht hoch genug einschätzten, um in der Domain des Beklagten eine Markenrechtsverletzung zu erkennen. Der müsse seine Domain nicht löschen, da eine legale Nut■ zung denkbar sei (Az.: I ZR 164/12). fk Das Amtsgericht Köln hat einem Bankkunden die alleinige Verantwortung für den Schaden zugesprochen, der ihm aus einer Trojaner-Attacke entstanden ist. Nach Ansicht des Gerichts hätte er mehr auf Warnsignale hören müssen. So hatte die Bank ihre Kunden zuvor gewarnt, dass Trojaner im Umlauf seien, außerdem war vor dem entscheidenden Angriff auf das Konto des Betrogenen ein Pop-up-Fenster auf dessen Monitor erschienen, welches mit der sofortigen Sperrung des Kontos drohte. Spätestens dies, so das Gericht, hätte beim Kunden die Alarmglocken schrillen lassen müssen. Er hätte den Vorgang abbrechen und mit der Bank Rücksprache hal■ ten müssen (Az.:119 C 143/13). fk Die Bezeichnung „durchgeknallte Frau“ kann ehrverletzend sein, urteilte das Bundesverfassungsgericht. Anlass für das Urteil war ein online veröffentlichter Text des „Bild“-Kolumnisten Franz Josef Wagner, in dem dieser sich in direkter Rede mit der bayerischen Politikerin Gabriele Pauli auseinandersetzte. Diesem Text attestierten die Richter, dass er bewusst verletzend geschrieben worden sei und der Ex-Landrätin jeden Achtungsanspruch abspreche. Dieser Fall zeigt: Wo die Grenze zwischen einer durch das Recht auf freie Meinungsäußerung gedeckten Aussage und einer die Ehre des Angesprochenen schädigenden Beleidigung verläuft, hängt vom Einzel■ fall ab (Az.: 1 BvR 194/13). fk TOOLS & TECHNIK Internet World BUSINESS Fünf Tipps für die Verwaltung von Tags Die Zahl der Tags auf Webseiten nimmt ständig zu: Die Werbeindustrie setzt etwa Tags ein, um das Nutzerverhalten zu tracken, und Monitoring-Lösungen kontrollieren über die Tags die Performance von Sites. Als Konsequenz finden sich auf Webseiten viele verschiedene Tags, die die Ladezeiten verlangsamen oder das Einkaufserlebnis stören können. So verwalten Sie die Tags sinnvoll: 1. Liste mit allen Tags auf der Site erstellen und ständig aktualisieren Erstellen Sie eine Liste mit allen Tags auf Ihren Webseiten. Diese Liste muss kontinuierlich überwacht werden und dient als Basis für die Datenverwaltung. Wichtig ist, nicht nur die direkt in eine Website platzierten Tags zu kennen, sondern auch solche, die durch Dritte den Weg auf die Site finden. Das kann etwa ein Anzeigen-Server sein. Website-Betreiber sollten wissen, welche Unternehmen über die Tags Daten von ihren Nutzern abrufen, sonst kann dies zu Datenlecks führen. Gesichter und große Schrift funktionieren nicht immer als Blickfänger in einem Shop D as menschliche Gesicht gilt als der Eyecatcher schlechthin, wenn es darum geht, auf Websites Aufmerksamkeit zu erzeugen. Das haben etliche Studie immer wieder belegt. Aber: Es ist offensichtlich kein ehernes Gesetz, wie eine neue EyeTracking-Studie zeigt, die das SoftwareUnternehmen Eyequant gemeinsam mit dem Labor für Neurobiopsychologie der Universität Osnabrück erarbeitet hat. Die Auswertung von mehr als 260.000 Blickkontakten auf rund 200 E-CommerceSites hat selbst die Forscher erstaunt. Denn wiederholt konzentrierten sich die Probanden nicht auf die Gesichter, ihr Blick wurde vielmehr von Überschriften, der Große Schrift: Selbst Rabatte fesseln nicht immer 2. Folgen für die Performance kennen Tags können eine Site verlangsamen. Viele Studien zeigen einen Zusammenhang zwischen Tag-Aufrufen auf einer Site und allgemeiner Seitenlatenz, selbst wenn die Tags asynchron laden. Ein Performance Monitoring Tool kann solche Tags entdecken. 3. Verträge lesen und Richtlinien festlegen Jeder Drittanbieter, der Tags zur Datenerfassung setzt, hat Datenerfassungs-, Cookieund Datenaustauschrichtlinien. Lesen Sie dessen Richtlinien und legen Sie anschließend klare Leitlinien fest, welche Daten erfasst und wie sie genutzt werden dürfen. 4. Das mobile Netz nicht vergessen Datenerfassung auf Apps und auf mobilen Websites findet oft durch andere Unternehmen statt. Überwachen Sie, welche mobilen Tracking-Unternehmen den Traffic auf Ihrer App oder Ihrer mobilen Site anzapfen. 5. Reaktive und proaktive Datenstrategie entwickeln Führen Sie eine Website-Tag-Analyse durch. Entfernen Sie Tags von Anbietern, die nicht auf Ihre Site gehören. Überwachen Sie ständig die Performance. Legen Sie Richtlinien für die Website-Datenerfassung für Ihre Firma fest, leiten Sie diese an Drittanbieter weiter. 3/14 Tricks ziehen nur bedingt Techniktipp Amy King, Vice President Product Marketing, Evidon ■ www.evidon.com 3. Februar 2014 ignorierten die Testpersonen beispielsweise auch große Überschriften – selbst wenn sie wie bei Canadian Railways einen Rabatt versprechen (Bild links). Ebenso verblüfft waren die Studienautoren, dass Bezeichnungen wie „kostenlos“ oder „gratis“ keineswegs garantiert Aufmerksamkeit sichern. Nicht immer stechen solche Wörter heraus und sprechen den Nutzer an, wie die Walmart-Site zeigt (Bild rechts). Fazit: Gesichter, große Schrift und „Gratis“-Versprechen auf der Website können, müssen aber nicht wirken. Als Allheilmittel taugen sie daher nicht. Wer es genau wissen ■ will, muss selbst testen. cf Suche oder Call-to-Action-Buttons angezogen, wie das Beispiel einer Landing Page von Levi’s (Bild Mitte) zeigt. Auch die Annahme, dass wir uns als soziale Wesen mit anderen Menschen identifizieren und daher ihrer Blickrichtung auch auf einer Website folgen, ließ sich nicht ohne Weiteres bestätigen. Auf etlichen Sites schweiften die Blicke der Probanden ab. Andere Design-Kniffe, die vermeintlich als Blickfang wirken, ließen sich ebenso wenig eindeutig belegen. So Gesichter ignoriert – auf der Landing Page von Levi’s orientierten sich die Probanden stattdessen an der Überschrift Kostenlos: Nicht immer zieht ein Begriff den Blick an Individueller shoppen Bepado geht in aktive Testphase Sitecore und Microsoft basteln an gemeinsamer E-Commerce-Lösung E ine persönliche Ansprache des Kun- werden können, egal welchen Kanal er den – abhängig von seinen Vorlieben, gerade benutzt. Gedacht ist die neue Lösung über alle Kanäle hinweg – wird in Zukunft für Unternehmen und Marken, die über ein Kriterium für die Wettbewerbsfähig- den gezielten Kundendialog ihre Conversion keit von Shop-Betreibern sein. Um Händ- verbessern und gleichzeitig langfristige lern den Aufbau solcher Einkaufserleb- Kundenbeziehungen aufbauen möchten. nisse zu erleichtern, haben Sitecore und Wann die neue Lösung verfügbar sein Microsoft beschlossen, eine gemeinsame wird, ist allerdings noch nicht bekannt. cf ■ E-Commerce-Lösung zu entwickeln. Diese besteht aus der CustomerExperience-Management-Plattform von Sitecore und dem CustomerRelationship-Management-System Dynamics von Microsoft. Ziel ist etwa festzustellen, aus welchem Land oder welcher Region der Nutzer kommt. Welches Endgerät verwendet er gerade, welches hat er beim letzten Besuch benutzt? Kommt er über Facebook, eine Suchmaschine oder Google Adwords? Ausgehend von seinen vorhergehenden Interaktionen soll er gezielt mit individuellen, personalisierten Inhalten bedient Roter Teppich für den Kunden: Individueller Dialog B Foto: iStockphoto / ktsimage 28 epado, das Marktplatzprojekt des Shop-Software-Herstellers Shopware, nimmt Gestalt an: Rund sechs Monate nach der Gründung hat nun die produktive Betaphase begonnen. Erstmals können Shop-Betreiber über die Plattform Produktdaten oder auch Sortimente austauschen und mit Lieferanten in Kontakt treten. Bepado soll provisionsfrei Händler und Lieferanten zusammenbringen und über Community-Funktionen vernetzen. Knapp 50 Händler und Lieferanten sind derzeit aktiv beteiligt, darunter der Buchgroßhändler Libri.de, der Elektronikhändler Technik-direkt.de und Arktis.de, ein Versender von Apple-Produkten. Weitere interessierte Händler und Lieferanten können für die Testphase an der Plattform andocken. Um die Mitglieder mit dem Marktplatz und seinen Funktionen vertraut zu machen, hat Bepado mittlerweile auch ein Partnerprogramm mit Schulungen gestartet. Die geschlossene Betaphase ■ soll bis Mai dauern. cf Anzeige FACEBOOK INTERSHOP YAPITAL Neue Version von App Insights Erweiterungen für Omnichannel Mehr Händler bieten Zahlart an Facebook hat sein Analyse-Tool App Insights überarbeitet und funktionell erweitert. Das Dashbord ist in Version 2.0 übersichtlicher und zeigt auch neue Metriken für Funktionen wie Login und Weiterleiten. Zudem hat das Social Network die genutzten Datenquellen überprüft, um deren Verlässlichkeit zu erhöhen. cf Der Shop-Software-Hersteller Intershop hat die neue Version 7.4 seines Shop-Systems vorgelegt. Neu sind unter anderem eine erweiterte API-Schnittstelle für die leichtere Integration von Online-, Mobile- und Offline-Anwendungen sowie ein auf Omnichannel ausgerichtetes Content-Management-System. cf Diverse Neukunden für Yapital: Wasgau, eine regionale Supermarktkette aus RheinlandPfalz, lässt die Kunden in ihren 90 Märkten über die Bezahllösung der Otto-Gruppe Yapital bezahlen. Auch das Versandhaus Baur und der Schuhhändler I’m Walking – beide gehören zum Otto-Konzern – setzen Yapital ein. cf 3/14 TOOLS & TECHNIK 3. Februar 2014 Einer für alle Zahlarten Loviit fungiert als alleiniger Vertragspartner und übernimmt das Ausfallrisiko E in „Rundum-sorglos-Paket“ verspricht der Payment Service Provider Loviit: Der Dienstleister aus Liechtenstein bietet Online-Händlern die acht Bezahlverfahren Vorkasse, Kredit-, Debitkarte, Paypal, Online-Überweisung, Lastschrift, Rechnungs- und Ratenkauf aus einer Hand. Er tritt als alleiniger Vertragspartner auf, Gleiche Gebühr für verschiedene Bezahlverfahren Retargeting auch in der App D er Technologieanbieter Criteo hat seine Retargeting-Lösung auf Apps ausgedehnt. Das Tool soll helfen, das Interesse eines Nutzers an einer App nach deren Installation zu verlängern und ihn als Käu- auch die technische Integration erfolgt über nur eine Plug-and-Play-Lösung. Außerdem übernimmt Loviit das Risiko eines Zahlungsausfalls. Der Händler bekommt sein Geld garantiert binnen sieben Tagen, auch in dem Fall, wenn der Kunde nicht zahlt. Allerdings muss der Shop-Betreiber im Gegenzug auf sein Geld warten, wenn die Zahlung beispielsweise via Paypal sofort erfolgt. Über diese Mischkalkulation deckt Loviit seine Kosten. Die Gebühren sind für alle Zahlarten gleich: 2,94 Prozent auf den realisierten Umsatz plus 0,27 Cent pro ■ Transaktion. cf fer zu gewinnen. Zu diesem Zweck generiert die In-App-Lösung personalisierte dynamische Banner in Echtzeit. So sollen die Nutzer mit für sie relevanten Anzeigen bedient werden. Zudem werden passende Produktempfehlungen verlinkt. Ein Ergebnis-Tracking dient der Erfolgskontrolle. Basis für die neue Lösung ist die Technologie von Ad-X Tracking, einem Spezialisten für Mobile-Technologie, den Criteo im ■ Juli 2013 übernommen hat. cf Internet World BUSINESS 29 IT-Dienstleister und Agenturen: Neue Etats, Kunden und Tools Auftraggeber Auftrag Dienstleister Bundesministerium für Projekt „Wir im Kiez“, Entwicklung einer InternetBildung und Forschung Anwendung, die barrierefrei mithilfe von Smartphones und Tablets bedient werden kann Concordia Versicherungsgesellschaft Screendesign-Optimierung der internen Vertriebsplattform von Concordia Versicherungen Cocomore AG, Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz Cybay New Media Siemens AG Umsetzung des digitalen Jahresberichts Conrad Caine Deutsche Bahn Mobile Applikation für die Fans von Hertha BSC, um das Stadionerlebnis mit der digitalen Welt zu verknüpfen Scholz & Volkmer Egg.de GmbH Lagerung und Versand von Nahrungsergänzungsmitteln an Freizeitsportler und Trainer Rhiem Logistik und Fulfillment Ejot Einsatz der Commerce-Lösungen Hybris Web Content Management und Hybris Product Content Management Hybris Software Get Greens GmbH Onsite- und Online-Marketing-Optimierung mit der Etracker-Web-Controlling-Suite Gold Edition Etracker GmbH Heinrich Obermeyer Neues Corporate Design und modernisierter B2BShop für die Marke Blue Seven Wiethe Group Hotelgruppe Kempinski Einsatz der Brightcove Video Cloud für die interne Kommunikation Brightcove Poster XXL Einsatz der Cloud-Software Zendesk zur Verbesserung des Multichannel-Kundenservices Zendesk Rossmann Relaunch von Rossmann.de, Konzept, Design und technische Umsetzung Aperto Sportrade GmbH Sportartikelmarktplatz auf Basis von Oxid eShop EE 5 Oxid eSales Super RTL Relaunch des Kinderportals Toggo.de mit neuem Farb- und Icon-Leitsystem sowie einem eigens entwickelten Content Management System Elements of Art TV Spielfilm Umsetzung der iPhone-Applikation 3.0 Cellular Ihre Meldung fehlt? Bitte Mail an [email protected] 8VHU &HQWHUHG $GYHUWLVLQJ Á p 3URßOH DXV ]DKOUHLFKHQ User-Merkmalen, beispielsweise Customer-Journey, Suchanfragen, Onsite-Verhalten und Customer-Lifetime- Value, bilden die optimale Grundlage für zielgerichtetes Real-Time-Bidding. Das intelliAd Bid-Management für Display steuert die dynamischen Werbemittel in Echtzeit und mit hoher Reichweite aus. Digitale Premium Zielgruppen – reichweitenstarke Daten über Soziodemographie, Produktinteressen und Konsumverhalten für effektive, digitale Branding-Kampagnen. Programmatic Premium Solutions bringen die nugg.ad Echtzeit-Technologie ins Zeitalter der automatisierten Werbevermarktung. www.nugg.ad Effektives E-Mail-Marketing basiert auf der richtigen Botschaft zum richtigen Zeitpunkt. Erfolgreich sind Unternehmen, die den Kundenlebenszyklus nutzen, um ihre Kontakte gezielt und automatisiert mit relevanten Informationen anzusprechen. www.optivo.de www.intelliad.de ns! Treffen Sie u der Am 11.02. auf urg d3con in Hamb n de f au . Am 21.02 g Online Marketin mburg Rockstars in Ha .02. auf der Am 25. und 26 in München Internet World Onlinewerbung, die wirkt Einzelne User, ihre Bedürfnisse und ihre individuelle Ansprache stehen immer stärker im Fokus der digitalen Werbeplanung: wie sie einkaufen, wie sie surfen, worauf sie reagieren. Gleichzeitig steigt der Bedarf an Effektivität und Effizienz von digitalen Werbemaßnahmen. Genau hier setzen die Online Marketing Technologien der Deutschen Post Töchter an. Internet World BUSINESS SPECIAL: INTERNET WORLD 2014 3. Februar 2014 3/14 Foto: Tommy Lösch 30 INTERNET WORLD 2014 Die E-Commerce-Macher Am 25. und 26. Februar 2014 findet die E-Commerce-Messe Internet World statt. Der erste Teil der Messevorschau (Teil 2 in Ausgabe 4/2014) gibt einen Überblick über Shop-Software-Anbieter, E-Commerce- und Logistikdienstleister T raditionell sind die Anbieter von ShopSoftware auf der E-Commerce-Fachmesse Internet World in München gut vertreten. Doch in diesem Jahr ist das Spektrum der Anbieter weitaus breiter als in den Vorjahren. Multichannel-Handel, Mobile und Business-to-Business-Commerce – diese drei Trends spiegeln sich auch in der Anbieterstruktur der diesjährigen Messe wider. Die Konvergenz der digitalen und der physikalischen Welt ist deshalb das Leitmotiv von Hybris Software (D 181). Das Unternehmen zeigt „Hybris on SAP Hana“, die „Hybris Commerce Search“, das Facts und Figures rund um die Internet World 2014 ■ Rund 300 Aussteller und Sponsoren aus den Bereichen E-Commerce, Multichannel, Online Marketing, Social Media, E-Payment, Usability und Technik ■ 12.000 Messebesucher und Kongressteilnehmer. Die Messe kostet keinen Eintritt, der Kongress ist kostenpflichtig ■ Über 100 Fachvorträge auf fünf Bühnen, Speed-Networking, Guided Tours, Diskussionsforen und Preisverleihung des INTERNET WORLD Business Shop-Award ■ Neu ist der Start-up-Treff, ein Treffpunkt für Start-ups und Jungunternehmer zum Networking & Austausch mit Experten ■ Abendveranstaltung INTERNET WORLD NIGHT am 25. Februar 2014 ab 19.30 Uhr „Omni-Channel Order Management“ und Intellishop den B2B E-Commerce Kon- paket vor: eine Kombination der beiden Werkzeuge für den Point of Sale. Angebote „iSHOP“ und „iPIM“ als Softjunkturindex erhebt. Das Thema Omni-Channel können Um den Verkauf über unterschiedliche ware as a Service. Für den „iSHOP“ bietet Messebesucher am Intershop-Stand (D 195) Kanäle geht es ebenso am Stand von D&G Novomind einen vollständigen Response unter dem Motto „Erlebnis Customer Software (C 109). Das Warenwirtschafts- Design Shop an, der bei der Einführung Journey“ aus der Kundenperspektive system für den Multichannel-Handel an die Corporate Identity des Kunden erfahren. Gezeigt wird, wie der zukunfts- „D&G-Versandhaus-System VS/4“ bietet angepasst wird und alle Endgeräte vom fähige Shop den stationären und den offene und flexible Schnittstellen zur An- Desktop über Tablet bis Smartphone Online-Handel verknüpft. bindung weiterer Vertriebskanäle. Das unterstützt. Bei der Oxid eSales AG (D 176) stehen Shop-System „D&G-Internet-Shop“ ist Shopgate (D 173) präsentiert neben den mobile Lösungen für den Multichannel- auf den Versandhandel ausgerichtet. neuesten Features im Bereich Mobile Die Websale AG (B 061) erweitert durch Commerce eine neue Tablet-Webseite, da Handel im Mittelpunkt: Neben nativen Apps bietet das Unternehmen mit „Oxid eine Schnittstelle zur ERP-Software von der Zugriff auf Online Shops von Tablets eShop Mobile Theme“ nun auch eine Er- SAP die Integrationsmöglichkeiten des aus zunimmt. Commercetools (E 249), Anweiterung für die optimale Darstellung Shop-Systems. Die Schnittstelle wurde bieter von Sphere.io, einer Cloud-basiervon Online Shops auf mobilen Endgeräten vom Websale-Partner Star Systems ent- ten E-Commerce-Lösung, stellt gemeinan. Als weiteren Messeschwerpunkt rich- wickelt und wird auf der Internet World sam mit den Partnern All for One Steeb und ten sich die Freiburger an den B2B-Handel erstmals gezeigt. Auch Novomind (A 011) Couchcommerce aus. Couchcommerce opund zeigen Multichannel-Konzepte sowie stellt auf der Messe ein neues Produkt- timiert den Shop für mobile Endgeräte. mobile Strategien für das Geschäft Electronicsales (E 264) zeigt die mit Firmenkunden. neueste Version „es:shop 4.1“ der Die Intellishop AG (A 022) präsenE-Commerce-Lösung. Sie beinhaltet unter anderem einen mehrtiert das neue Release 7.6 mit Fokus stufigen Genehmigungs-Workauf Business-to-Business(B2B)flow für den B2B-Handel sowie E-Commerce. Highlight der neuen eine „Vertreter-Funktion“ für den Version ist der Katalog- und Außendienst. Plentymarkets (D 177) Marktplatz-Connector, der eine Integration des Online Shops in und Shopware (D 178) treten auf B2B-Online-Marktplätze und Beeinem Gemeinschaftsstand auf. schaffungslösungen erlaubt. Auf Dort treffen Besucher auf zehn dem Stand treffen Besucher zudem weitere Mitaussteller, die zu Spedie Berater von Onventis (E-Procurezialthemen im E-Commerce beraten. Mit der neuen Version gibt ment), myLoc (Hosting), Adition Plentymarkets Händlern Module (Adserver), Echobot (Medienbeobund Funktionen für die Prozessachtung) und des ECC Köln (Han- Der Katalog- und Marktplatz-Connector von Intellishop ver■ optimierung an die Hand. is delsforschung), das zusammen mit bindet den Shop mit Marktplätzen und Beschaffungslösungen 3/14 SPECIAL: INTERNET WORLD 2014 3. Februar 2014 MESSEVORSCHAU: TOOLS & TECHNOLOGIEN Werkzeugkasten fürs Web Zahlreiche Erstaussteller nutzen die Messe zur Präsentation von Tools rund um den Shop O Fotos: Tommy Lösch hne Tools und TechnoloBehavioral-Targeting-Modul gien geht nichts mehr im misst in Echtzeit das BesucherE-Commerce und Marketing. verhalten auf der Internet-Seite Der Markt der Softwareund ermöglicht so, die Liveanwendungen in diesem SegBeratung auf bestimmte Situament ist geradezu explodiert. tionen abgestimmt anzubieten. Kein Wunder also, dass auch Die SaaS-Anwendungen zeigt die Internet World Messe 2014 iAdvize am Messestand A 005. zahlreiche Erstaussteller dazu Die Komplexität im E-Combegrüßen kann. merce verringern möchte OSF Premiere feiert dort unter Global Services (A 004). Das anderem Melissa Data (B 063). internationale Team aus Beratern, Softwareentwicklern und Der amerikanische HerstelProjektmanagern setzt den ler von Datenqualitäts- und Schwerpunkt auf AnwenAdressmanagement-Lösungen dungsentwicklung und Techpräsentiert in München seine nologie-Integration. „Globale Adressverifizierung“ Technologien bringen den (GAV). Das Tool sorgt dafür, Wichtiger Wegweiser für die Zukunft: Die Internet World Messe 2014 Online Shop zum Laufen, dass korrekte Adressdaten in zeigt zahlreiche neue Tools und Technologien für das Online Business bewegte Bilder gestalten das mehr als 240 Länder und Territorien ausgeliefert werden können. Messegepäck hat der Münchner Soft- Einkaufserlebnis emotionaler. Der VideoUm die Verifizierung von internationa- warehersteller Lösungen für Real-Time Marketing-Spezialist Clipvilla demonstriert len Adressen geht es auch am Stand B 056. Bidding und für crossmediales Customer in der Start-up Street, wie das geht. Dort zeigt Addressdoctor erstmals die neue Journey Tracking. Letzteres ist auch Auch Kundenbewertungen sind ein „Addressdoctor Cloud“. Durch die Anbin- Thema des Vortrags, den CEO Wolfhart wichtiges Marketing Tool. Das französische dung eines Online Shops an diese Lösung Fröhlich am ersten Messetag ab 11.15 Uhr Unternehmen Net Reviews (A 029) bietet mit werden postalische Adressen direkt bei in der Infoarena hält. „Echte Bewertungen“ einen Service für Mit Click-to-Chat, Click-to-Call und Shop-Betreiber, Marktplätze und Verder Registrierung überprüft. Bereits zum fünften Mal stellt IntelliAd Click-to-Video ist iAdvize auf Online-Kun- gleichsportale, die die Qualität ihrer Kun(A 031) auf der Internet World aus. Im denservice in Echtzeit fokussiert. Ein denbewertungen prüfen wollen. MESSEVORSCHAU: E-COMMERCE-DIENSTLEISTER Beratung direkt am Stand Agenturen und Dienstleister beraten Internet-World-Besucher in Sachen Tools und Strategie W elches CMS ist das Richtige für meine Websites, welches Shop-System bringt meinen Online Shop voran, welche Suchmaschine ist die beste für meine Kunden? Fragen dieser Art können Besucher der Internet World an die zahlreichen E-Commerce-Dienstleister und -Agenturen richten, die sich in den Messehallen präsentieren. Viele Dienstleister stellen ihr Knowhow in einem bestimmtes E-CommerceTool in den Vordergrund ihres Messeauftritts. Arithnea (D 166/D 181) ist deshalb gleich zweimal auf der Messe zu finden: Einmal als Partner von Hybris – hier zeigt die Agentur vor allem Best-Practice-Beispiele namhafter Kunden wie BSH – und ein zweites Mal am Stand von e-Spirit (D 166), wo sich die Agentur als Spezialist für Content Marketing und Content Management präsentiert. Zum gleichen Thema ist die Münchner Agentur auch am 26. Februar um 15 Uhr in der Infoarena IV mit einem Vortrag vertreten: Jessica Aust, Business Unit Manager Content Management, spricht über „Content is king, context is queen – Mehrwert ohne Mehraufwand“. Content ist auch das bevorzugte Thema von Laudert (B 073). Der Mediendienstleister zeigt wie schon 2013 auf der Internet World sein Angebot in Sachen Produktkommunikation, zum Beispiel Content-Erstellung. Als Spezialisten sind auch Typovision, One Drop Solutions und Alphasystems (Gemeinschaftsstand C 130) gekommen. Die Typo3- und MagentoSpezialisten zeigen Software-Eigenentwicklungen rund um die Themen Analyse, Suche, Shopping-Apps sowie Backoffice-Systeme zur Anbindung an Magento. Mit +Pluswerk (B 076) stellt ein weiterer Typo3- und Magento-Spezialist in Halle B 0 aus. Unweit davon zeigt Mediawave (B 062) seine Magento-Tools sowie die Omnichannel-Lösung Magento E³. Am Stand gibt es eine kostenlose Magento-Potenzialanalyse. Um Magento dreht sich ebenso der Messeauftritt von Synoa (A 025): Das Unternehmen hat eine standardisierte Integrationsplattform entwickelt, mit der ERP- und PIM-Systeme einfach ins Magento-ShopSystem eingehängt werden können. Außerdem will Synoa die Automatisierungsmöglichkeiten der Lösung vorführen. Bei den Messeauftritten von Commerce Plus (D 160), Jankowsky E-Commerce (E 227), Unic (D 189) und dem im Herbst 2013 ge- o: Fot oly nat v / A niko olia slen Fot Ma Viele Helfer, ein Ziel: Die meisten Online Shops setzen auf eine oder mehrere Agenturen gründeten Partnernetzwerk United E-Commerce (D 179) liegt der Fokus auf Fullservice-Angeboten für größere E-Commerce Player und Marken, die den Vertriebskanal Online für sich nutzen wollen. Commerce Plus setzt dabei vor allem auf eine verbesserte Neukundenbindung. Bei Unic setzt den Schwerpunkt auf „Multi- Internet World BUSINESS 31 E-Commerce-Agenturen für das Thema Entreprise Ressource Planning (ERP) begeistern will Softwarehersteller Softengine am Oxid-Partnerstand (D 176). Im Fokus des Messeauftritts steht das Marketingprogramm „Webware 36“, das sich speziell an E-Commerce-Agenturen richtet, die sich ein zweites ERP-Standbein aufbauen wollen. Zudem stellt Softengine seine beiden ERP-Systeme „Büroware“ und „Webware“ vor. Dem Thema „internationaler E-Commerce“ widmet sich die Asknet AG. Katja Speck, Vice President Marketing, Sales & Business Development, hält dazu am zweiten Messetag um 11 Uhr in der Infoarena einen Vortrag. Asknet wickelt für Hersteller den gesamten Kaufprozess als Whitelabel Shop ab. Um mobile Einkaufslösungen geht es auch am Stand D 197. ITB, Softwarehersteller im Bereich Produkt-Informations-Management (PIM), präsentiert dort seine Anwendungen „TradePro Mobile“ und „MeDaPro iPad Katalog“. Sie ermöglichen es Kunden, mobil auf das Sortiment im ■ Shop oder Katalog zuzugreifen. vg Gedränge in der Infoarena: Zahlreiche Vorträge vermitteln kompaktes Wissen Channel“. Weitere Messethemen sind Product Information Management, Merchandising, Empfehlungen und digitale Kommunikation. Netformic (C115) präsentiert sich am Gemeinschaftsstand mit Brickfox, einem Anbieter für E-Commerce-Middleware, die in vielen Netformic-Projekten als Product Information Management (PIM)System zum Einsatz kommt. Außerdem liegt Netformic in diesem Jahr das Thema B2B-Commerce am Herzen: Auf dem Kongress stellt der Referenzkunde Murrelektronik seinen neuen B2B-Online-Shop vor, der von Netformic umgesetzt wurde. Das B2B-Geschäft steht zudem im Fokus von GKS Handelssysteme (E 223). Das Unternehmen zeigt seine Großhandelsmarktplätze Restposten.de und Grosshandel.eu. Mitaussteller Traxpay stellt sein B2BEchtheit-Zahlungssystem vor, das in die Marktplätze von GKS integriert ist. Als Marktplatz ist auch Hitmeister (D 170) in München mit dabei, richtet sich hier aber an OnlineHändler, die den Endkonsumenten ansprechen wollen. Der Marktplatz sucht auf der Internet World nach Partnern für seine täglichen Preisknaller-Deals. Gütesiegel-Anbieter sind gleichfalls vertreten: EHI Geprüfter Online-Shop (C 112) berät Besucher zur Zertifizierung und beantwortet Fragen zur rechtssicheren Gestaltung des eigenen Shops. Bei Trusted Shops (D 180) erhalten Standbesucher gegen Abgabe ihrer Visitenkarte die aktuelle Auflage des „Handbuch für Online-Händler“. il ■ 32 Internet World BUSINESS SPECIAL: INTERNET WORLD 2014 3. Februar 2014 3/14 MESSERUNDGANG LOGISTIK- UND FULFILLMENT-DIENSTLEISTER Vom Lager zum Verbraucher Produkte richtig lagern, verpacken und versenden ist ein wichtiger Aspekt im Online-Handel und damit auch auf der Messe L ogistische Prozesse haben im E-Commerce in den letzten Jahren an Aufmerksamkeit und an Bedeutung gewonnen: Wie wird die Ware sicher verpackt? Wie kommt sie schnell und komfortabel zum Kunden? Und wie funktioniert der Versand ins Ausland? Auf der Internet World Messe stellen zahlreiche Unternehmen ihre Dienstleistungen und Angebote für den Online-Handel vor, darunter Fulfillment- und Software-Anbieter. Die Iloxx AG (A 028), eine Tochter von DPD, wendet sich an gewerbliche Versen- 30 Partnern zusammen, welche die Transporte je nach Region oder zu transportierendem Produkt durchführen. Iloxx agiert als Vermittler, den Transport übernimmt der jeweils passende Partner. Die Logistikgruppe Loxxess (D 169) betreibt in der tschechischen Stadt Bor einen Logistikstandort, der auf den Bedarf von Versandhandel und E-Commerce zugeschnitten ist. Für das dänische Modelabel Bonaparte lagert Loxxess dort beispielsweise rund eine Eine Mitarbeiterin scannt eingelagerte Ware im Multimandantenlager von KNO Logistik für den Betrieb eines Webshops, für Kundensupport sowie für Online- und E-MailMarketing. Darüber hinaus zählen auch Payment- und Logistikdienstleistungen zum Umfang. Rhiem übernimmt das Fulfillment und Retouren-Handling sowie bei Bedarf auch die Produktindividualisierung und Mass Customization. Software zur Unterstützung Loxxess versendet für Planet Sports aus der tschechischen Stadt Bor der bis 500 Pakete pro Monat sowie an Privatpersonen. Als Alleinstellungsmerkmal nennt Iloxx die persönliche Betreuung der Händlerschaft sowie eine individuelle und an den Versand angepasste Preisliste. Im Bereich Paket übernimmt DPD größtenteils den Transport, während bei einzelnen Transporten auch Wettbewerber wie DHL oder GLS fahren. Ergänzt wird der Bereich „Profipaketversand“ durch den Bereich XXL/Fracht. Hier arbeitet Iloxx mit über Vorträge zu Logistik und Fulfillment Dienstag, 25. Februar 2014 ■ 16.00 – 16.30 Uhr „The postal way to Europe – Postlogistik clever nutzen“ Referenten: Thomas Mertmann und Jan Brück (Spring Global Mail/G3 Worldwide Mail) Ort: Infoarena II ■ 16.30 – 17.00 Uhr „Fulfillment 2.0 – E-Commerce in der Umsetzung Referent: Tobias Kaulfuss (Rhenus Media Services) Ort: Infoarena II Mittwoch, 26. Februar 2014 ■ 12.15 – 13.15 Uhr „E-Commerce profitabel gestalten – In variablen Kostenstrukturen europaweit verkaufen und Mehrwerte für Endkunden schaffen“ Referent: Stefan Rhiem (Rhiem Gruppe) Ort: Kongress, Saal 14b Million Teile. Auch für den Versandhändler Planet Sports übernimmt Loxxess Logistik- und Fulfillment-Aufgaben. Das Unternehmen aus Unterföhring bei München zeigt auf der Internet World Messe, mit welchen Dienstleistungen Händler oder Marken im E-Business unterstützt werden, beispielsweise durch das eigene Call- und Customer Care Center oder das Debitorenservice-Team. Die Leistungen können als Komplettpaket oder einzeln gebucht werden. Am Messestand findet eine Verlosung statt. KNO Logistik (E 233), ein Geschäftsbereich des Mediengroßhändlers Koch, Neff & Volckmar GmbH aus Stuttgart, präsentiert sich 2014 erstmals auf der Internet World Messe. KNO Logistik arbeitet für Online-Händler und für Hersteller. Das Angebot „Logsmall“ umfasst die Wareneingangs- und Qualitätskontrolle, Lagerhaltung, Kommissionierung, Verpackung, Versand und Retourenmanagement. Erweitert wird dieses Produkt durch „Logfull“ mit Callcenter-Services und Bestellannahme, Debitorenmanagement und kompletten Online-Shop-Lösungen. Referenzkunden kommen aus den Bereichen Handwerkzeuge, Unterhaltungselektronik, Outdoor-Fashion, Fotozubehör und Bastelbedarf. Auch das modulare Fulfillment-Angebot von Rhenus Fulfillment Solutions (D 192) ist speziell auf die Bedürfnisse des OnlineHandels ausgerichtet. Dazu gehören Logistikleistungen, Online Marketing, Web- Das automatische Retourenlager von Hermes in Haldensleben shop-Gestaltung, Payment und Retourenmanagement sowie umfangreiche Contact Center Services. Speziell zur Internet World Messe 2014 hat das Unternehmen einen „E-Commerce Quick Check“ entwickelt, der am Stand angefordert werden kann. Profipaketservice Die Hermes Gruppe (E 240) zeigt den Messebesuchern die Leistungen des „Hermes Profipaketservice“ für gewerbliche Vielversender. Dazu zählen unter anderem der Versand in über 20 Länder Europas, die Abholung von Sendungen in einem 3-Stunden-Zeitfenster sowie die Auswahl von Staffel- oder Durchschnittspreisen. Die Rhiem Gruppe (D 198) stellt den Messeauftritt unter das Motto „E-Commerce gestalten“. Die „Comforo-Plattform“ von Rhiem bietet Online-Händlern eine Lösung Same Day Delivery, Cross-Border Trade, Ship-from-Store und Logistiktrends 2014 sind die Fokusthemen am Stand der Metapack GmbH (B 053). Metapack ist Anbieter einer Versandmanagement-Software. Vorteile der Lösung sind unter anderem optimierte Versandprozesse für alle deutschen Carrier, die Abbildung von innovativen Versandkonzepten wie Abholstationen oder Multichannel Fulfillment, ein Paket-Tracking-Tool für alle Carrier sowie Reports. Am Gemeinschaftsstand C 104 präsentieren die Pixi Versandhandelssoftware und Minubo, Anbieter für Cloud-basierte E-Commerce-Business-Intelligence-Lösungen, ihre integrierbaren Technologien. Pixi zeigt Messebesuchern die Version „ELI“ mit einem neuen User Interface der Warenwirtschafts-Software und mit beschleunigten Versand- und Logistikprozessen. Als speziell für Online Shops entwickelte Analyselösung ist das Hamburger Start-up Minubo zum ersten Mal auf der Internet World vertreten. Die „eFulfilment Plattform“ der eFulfilment Transaction Services GmbH (E 226) sorgt für ein flüssiges Zusammenspiel von Logistikern, Fulfillment-Partnern, Lieferanten und Herstellern. Sie ist modular aufgebaut und passt sich an Geschäftsmodelle an. Die Lösung kann als MultichannelPlattform, als Software für E-Business Enterprise Resource Planning oder als System für Logistikmanagement und die Steuerung von Fulfillment- und Frachtführerleistungen eingesetzt werden. is ■ 3/14 SPECIAL: INTERNET WORLD 2014 3. Februar 2014 Internet World BUSINESS 33 RETOUREN Kundenservice versus Kosten Umfrage: Wie wird der Online-Handel mit der Neuregelung der Retouren ab Mitte des Jahres umgehen? R etouren bereiten vielen Händlern Kopfschmerzen. Der Umgang damit führt immer wieder zu Diskussionen über die richtige Strategie. Was tun, wenn Online Shopper Schuhe oder Kleider gleich in mehreren Größen ordern und bedenkenlos alles zurücksenden? Würde sich das ändern, wenn die Retouren nicht kostenlos wären? Für viele Nutzer und Online Shops gehört die Gratisrücksendung von Ware, die ja im Distanzhandel vor dem Kauf nicht direkt angesehen und anprobiert werden kann, einfach dazu. Im Rahmen einer Neuregelung der EUVerbraucherrichtlinie hatte der Bundestag im Juni 2013 eine Reform der Rücksendekosten beschlossen. Ab Juni 2014 müssen Online-Käufer Retouren selbst bezahlen. Bleibt die Frage: Behalten deutsche E-Commerce-Anbieter die bisherige Regelung bei, um für Kunden attraktiv zu bleiben, oder werden sie die Kosten für das Zurücksenden von Bestellungen auf die Kunden abwälzen, um Geld zu sparen? Wohl eher Ersteres, meint die überwiegende Mehrheit (79 Prozent) der vom For- schungsinstitut Ibi Research und der Internet World Messe befragten Branchenexperten. Sie glauben, dass viele Online-Händler trotz der Neuregelung weiterhin die Rücksendekosten tragen werden. Nur sieben Prozent sind der Ansicht, dass Online Shopss umschwenken und das Rückksendeporto den Kunden aufbürrden werden. Genauso viele Befragte (79 Prorozent) vertreten die Meinung, dass der Online-Handel mehr dafür ür tun muss, damit Kunden gleich die richtige Auswahl treffen, statt es ihnen schwerer chwerer zu machen Artikel zurückzusenden. n. Die Mehrheit glaubt, dass diee Umsätze im Online-Handel steigen, wenn n es leicht ist Waren zurückzusenden. Gespalten zeigen sich die Befragten bei der Frage der „Erziehung“ der Kundinnen und Kunden zu einer „Kultur des Nichtzurückschickens“. 44 Prozent stimmen zu, dass Verbraucher stärker dazu angehalten wer- Angaben in Prozent Internet-Verkäufer müssen mehr dafür tun, dass Kunden die richtige Auswahl treffen Viele Online-Händler werden trotzdem weiterhin die Rücksendekosten übernehmen 27 39 Die Möglichkeit einfacher Retouren führt zu höheren Umsätzen im Online-Handel Die Verbraucher sollten zu einer Kultur des „Nichtzurückschickens“ erzogen werden Stimme zu Neutral Stimme überhaupt nicht zu 52 36 20 24 22 4 4 15 35 15 12 43 9 5 22 Basis: n = 622 ≤ n ≤ 629 (alle Befragten) Gespalten: 44 Prozent sind der Ansicht, Verbraucher sollten zu einer Kultur des „Nichtzurückschickens“ erzogen werden, 34 Prozent lehnen diesen Ansatz ab © INTERNET WORLD Business 3/14 13 39 flusst die kostenpflichtige Rücksendung ihr eigenes Bestellverhalten? 44 Prozent der von Ibi Research Befragten haben schon einmal eine Bestellung abgebrochen, weil sie im i Falle der Rücksendung die Portokosten hätten tragen müsP sen. s Für 56 Prozent spielte dieser Aspekt beim Online-Einkauf A bisher noch nie eine Rolle. b Wenn es zu einer Retoure kommt, sind die Gründe dafür ko oGi a/W Fotoli ganz gan unterschiedlich. Hauptgrund: Foto: Der Artikel Artik passte nicht. An zweiter Stelle gefiel mir nicht“. 41 Prozent folgt „Artikel „Art fanden die d Beschreibung ungenügend. den sollten, die Zahl der Retouren zu sen- Informativere Texte und bessere Bilder ken. Gut ein Drittel (34 Prozent) lehnt die- könnten da Abhilfe schaffen. Immerhin zehn Prozent der Befragten haben noch sen Ansatz ab. Die Branchenexperten sollten sich auch nie eine bestellte Ware zurückgesandt. Es zu ihrer Einstellung hinsichtlich kosten- gibt sie also auch, die Wunschkunden der ■ pflichtigen Retouren äußern: Wie beein- Online-Händler. is Über die Befragung Wie wird sich die Neuregelung der Retouren auswirken? Stimme voll zu Stimme nicht zu Neues Widerrufsrecht ab 2014: Kunden müssen Retouren bezahlen Die Internet World Messe führt in Zusammenarbeit mit dem Institut Ibi Research an der Universität Regensburg eine Online-Befragung zum Thema „Digitalisierung der Gesellschaft“ durch. Die Studie erhebt die Auswirkungen der fortschreitenden Digitalisierung auf den Handel sowie auf gesellschaftspolitische Aspekte wie Sicherheit im Internet. Die gesamten Ergebnisse der Umfrage unter rund 800 Befragungsteilnehmern werden im Rahmen der Messe Internet World am 25. und 26. Februar 2014 in München vorgestellt. Die hier präsentierten Zahlen sind ein Auszug daraus. Häufige Gründe für Retouren 67 % Artikel passte nicht 56 % Artikel gefiel mir nicht Artikel entsprach nicht der Beschreibung Artikel wurde defekt oder beschädigt geliefert Mehrere Varianten zur Auswahl bestellt 42 % 41 % 32 % 16 % Zu lange Lieferzeit 13 % Falschbestellung Artikel wurde in einem anderen Shop günstiger erworben Ich habe noch nie bestellte Ware zurückgesandt 3% 10 % Mehrfachnennungen möglich Basis: n = 644 Hauptgrund für Retouren: Der bestellte Artikel passte nicht Quelle: Ibi Research an der Universität Regensburg GmbH, Internet World Messe; Stand: Januar 2014 Verkaufsstarkes E-Mail-Marketing Automatisiert. Dynamisch. Persönlich. Besuchen Sie uns! Halle B1 Stand D171 Jetzt Termin vereinbaren: www.inxmail.de/internet-world 34 TOOLS & TECHNIK Internet World BUSINESS 3. Februar 2014 3/14 CASE STUDY Abheben mit Responsive Design Swiss International Air Lines steht vor einem großen Relaunch. Dazu waren wichtige strategische Entscheidungen nötig D ie Freiheit ist keineswegs grenzenlos über den Wolken: Fluglinien müssen sich sehr vielen Vorschriften der unterschiedlichsten Stellen beugen, und das hat unmittelbare Auswirkungen auf ihr Geschäft. Ein Beispiel: Das US-Verkehrsministerium verlangt, dass künftig das Geschlecht der buchenden Person abgefragt werden muss. Die Folge: Die Airline muss ihren Prozess anpassen, und zwar nicht nur auf der Website, sondern auch in allen Apps – und das schnell. „Wir haben dadurch einen immensen Pflege- und Unterhaltungsaufwand“, erklärt János Heé, Head of E-Commerce bei Swiss International Air Lines. „Fast jeden Monat müssen wir die Schnittstellen zu unseren Apps und die Apps selbst anpassen.“ Swiss Air setzt auf Responsive Design, um Kosten zu sparen Hohe Kosten durch Anpassungen Die ständigen Aktualisierungen verursachen hohe Kosten und das können sich Airlines nicht leisten – sie stehen aufgrund des großen Wettbewerbs unter einem enorm hohen Kostendruck. Um die Kosten zu senken, hat sich die Swiss zu einem Relaunch ihres Web-Auftritts entschlossen. „Wir setzen als erste Airline weltweit komplett auf Responsive Design und HTML5. Wir gehen weg von den nativen Apps und arbeiten künftig mit hybriden die Inhalte optimal an das jeweilige mobile Endgerät angepasst ausspielt. Bislang ist die Fluggesellschaft mit fünf nativen Apps im Markt vertreten, für das iPhone, für Android Phones, für Blackberry-, Nokiaund Windows7-Geräte. Tablet-optimierte Apps wären zwar wichtig, fehlen aber bislang wegen des großen Aufwands. Künftig will sich Heé auf iOS und Android fokussieren. „Die Schweiz ist nach wie vor ein Responsive Design: Einmal geändert passt es überall Eine Umstellung auf einen Schlag birgt große Gefahren, wenn etwas nicht funktioniert. Daher werden Website-Neugestaltungen in aller Regel eher sukzessive im laufenden Betrieb vorgenommen. Um die Kostensenkung möglichst schnell zu erreichen, hat sich Swiss Air Lines dennoch entschieden, den Relaunch auf einen Schlag durchzuführen. „Wir wollen ab dem Tag null Kosten sparen und mehr Umsatz generieren“, gibt Heé das Ziel vor. Und das Reduzierungspotenzial ist hoch: „Unter dem Strich werden wir mittelfristig so viel einsparen können, dass ein nicht unerheblicher Teil der Relaunch-Kosten dadurch gedeckt sein wird“, ist er sicher. Mobile First ist kein Thema Apps, sodass wir Anpassungen nur noch an einer Stelle vornehmen müssen und sie auf allen Endgeräten automatisch umgesetzt werden“, beschreibt Heé das Vorgehen. Die hybriden Apps verfügen über eine nativ programmierte Startseite, verlinken dann aber – ohne dass der Nutzer es merkt – auf die responsive Website, die iPhone-Land, darüber machen wir noch immer die stärksten Umsätze“, erklärt er, „gleichzeitig stellen wir aber fest, dass die Download-Zahlen der Android App stark steigen, vor allem international.“ Derzeit erzielt das Unternehmen bei den Buchungen über mobile Anwendungen Wachstumsraten von 15 bis 30 Prozent. Ebenfalls lang diskutiert hat Heé die Frage, ob das Responsive Design nach dem Mobile-First-Ansatz umgesetzt werden soll, ob also das Design und die Funktionalität des Auftritts an den Erfordernissen der mobilen Endgeräte ausgerichtet werden sollen und das Design der stationären Website sich dem unterzuordnen hat, oder nicht. Bei der Swiss fiel die Entscheidung gegen Mobile First. Heé nennt dafür drei wesentliche Gründe: Zum einen bucht die Mehrheit der Swiss-Kunden noch immer über einen stationären PC und zum ande- ren will das Unternehmen die Vielzahl der auf der Website möglichen Funktionen reduzieren. „Unser Produkt ist sehr komplex, wir müssen für die Mobile-Version viel weglassen, haben beispielsweise ganz „Die Businessprozesse anzupassen würde fünf Jahre dauern und jeden Relaunch sprengen“ JÁNOS HEÉ Head of E-Commerce Swiss International Air Lines andere Buchungsschritte für Mobile aufgesetzt“, argumentiert er. „Würden wir die Website oder auch eine Tablet-Version danach ausrichten, wäre sie an manchen Stellen sehr dünn.“ Außerdem hätte die Airline alle Businessprozesse anpassen müssen. „Das würde jeden Relaunch sprengen und fünf Jahre dauern“, so der E-Commerce-Verantwortliche. So blieb es bei der Erneuerung des Content-Management-Systems; die Microsoft-Sharepoint-Version 2007 wurde durch die von 2013 ersetzt. Gut zwei Jahre dauert das Projekt insgesamt. Anfang 2012 fiel der Startschuss, im zweiten Quartal 2014 soll dann der Big Bang stattfinden. cf ■ Internet World Messe Relaunch: der Blick hinter die Kulissen Über mobile Endgeräte sollen die Kunden künftig auf ganz neue Inhalte zugreifen können Mehr über die Strategie von Swiss International Air Lines verrät János Heé in seinem Vortrag „Customer Experience im Jahr 2014 – Die Spannungsfelder bei einem Relaunch“ auf dem Internet World Kongress, der vom 25. bis 26. Februar im Münchner ICM stattfindet. Am 25. Februar von 12.30 bis 13.00 Uhr erklärt Heé, was er mit Personification, Inspiration und Gamification erreichen möchte. PASST IHRE FULFILMENT-LÖSUNG NOCH ZU IHREN AMBITIONEN? Nicht jede Fulfilment-Lösung passt auch zu den Bedürfnissen Ihres Unternehmens. Wir sorgen dafür, dass vom Webshop über das Zahlungsmanagement und Warehousing bis hin zum Retourenmanagement alle Prozesse auf Ihr Business abgestimmt werden – egal ob national oder international. Sie suchen für Ihr Geschäftsmodell die perfekte Fulfilment-Lösung? Dann kontaktieren Sie uns: info-fulfi[email protected] www.hermesworld.com Sourcing & Product | Transport Logistics | Full-Service E-Commerce | Distribution 25. - 26. Februar 2014, München Das Branchen-Event des E-Commerce Jetzt kostenlos registrieren! internetworld-messe.de Top Act: SOUL KITCHEN Die offizielle Messeparty der Internet World 25. Februar ab 19.30 Uhr Reithalle Heßstraße 123 80797 München Party-Tickets buchbar für € 99,– zzgl. MwSt. VERANSTALTER: HAUPTSPONSOR: internetworld-messe.de 38 TOOLS & TECHNIK Internet World BUSINESS 3. Februar 2014 3/14 PRODUKTDATENMARKETING Mehr Umsatz mit Produktdaten Mit optimierten Datenfeeds können Online Shops Neukunden gewinnen und ihre Vermarktungskanäle besser aussteuern D Quelle: Onmacon GmbH as Vermarkten von Produkten über Preisvergleichsseiten, Marktplätze, Affiliate-Netzwerke, Retargeting und Suchmaschinen ist gängige Praxis im E-Commerce. Damit die Produktdaten eines Shops für all die unterschiedlichen Kanäle zur Verfügung stehen, muss aus dem Shop ein Datenfeed generiert werden. Händler können das entweder in Eigenregie erledigen oder sich einen Dienstleister suchen, der für sie das „Bespielen“ der verschiedenen Kanäle mit den Daten ihres Shops übernimmt. Beim Online-Designer-Outlet Dress-for-less.de ist Maximilian Sonnenfeld Blaufuks, Senior Online Marketing Manager, für das Produktdatenmarketing zuständig. „Produktdatenmarketing ist bei Dress-for-less heute ein eigener Marketingkanal, der vor etwa eineinhalb Jahren aus dem AffiliateModell entstanden ist“, berichtet er. Im Fokus steht die Optimierung der einzelnen Feeds, um dadurch den Umsatz zu erhöhen. Dazu arbeitet Dress-for-less mit der Frankfurter Soquero GmbH zusammen. „Jeder Kanal stellt eigene Anforderungen an die Daten. Shops haben viel Aufwand damit, selbst Feeds für alle Disziplinen zu generieren“, sagt Björn Emeritzy, Leiter Produktdatenmarketing bei Soquero. entstanden sind. Pro Sseite ist ersichtlich, welche Produkte sich darüber gut verkaufen und welche nur geklickt werden, ohne dass es zum Kaufabschluss kommt. Das ermöglicht die Gesamtbetrachtung der Kosten-Umsatz-Relation. Die Urano eBusiness GmbH, Betreiberin von Urano-Shop.de für IT-Ausrüstung und Unterhaltungselektronik, setzt für die Optimierung des Kanals „Preisvergleichsseiten“ auf das „Preissuchmaschinen-Tool“ von Intelliad. Die Software generiert die Feeds für jede Preissuchmaschine automatisch und erhebt Performance-Daten bis zur Ebene einzelner Produkte. Automatische Kostenbremse Tools für Produktdatenmarketing erstellen einen Feed und verteilen die optimierten Daten auf verschiedenen Kanälen Ähnlich wie die „SQ Feed Engine“ von Soquero platziert Channel Pilot das Sortiment von Online Shops auf verschiedenen Vertriebskanälen. Dazu liefern Shop-Betreiber einen Datenfeed mit möglichst großer Datentiefe in den Formaten .csv (Comma-separated Values) oder .xml (Extensible Markup Language) an die Viel Aufwand durch Änderungen Cloud-Software. Diese passt die Daten Der Aufwand, die Datenfeeds immer wie- automatisiert an die verschiedenen Spezifider an die geänderten Vorgaben anpassen kationen an und versendet die individualizu müssen, wurde dem Beleuchtungsmit- sierten Feeds an die Kanäle. Gleichzeitig wird der Erfolg gemessen. Mac Nelly von Light11.de ist mit der Lösung zufrieden: „Das 3 Schritte zu optimalen Produktdaten Tool nimmt uns Arbeit ab. Wenn ein neuer Channel mit Daten versorgt werden soll, benötigt man keine Programmierer, die den Feed für den Anbieter aufwendig entwickeln müssen. Unterm Strich entstehen geringere Kosten.“ Und sie weist auf einen weiteren Vorteil hin: Mit einem Tool wie dem von Channel Pilot ist die Skalierbarkeit gewährleistet. Sollen beispielsweise neue Kanäle, auch in anderen Ländern, angeschlossen werden, geht das relativ rasch. „Wir arbeiten tel-Shop Light11.de im letzten Jahr zu groß. international. Deshalb ist Skalierbarkeit Bis vor einem halben Jahr stellte der Shop für uns wichtig“, sagt sie. Die Hamburger Agentur Onmacon die Datenfeeds selbst zusammen. Doch jeder Preisvergleichsdienst, jeder Markt- GmbH hat sich auf Produktdatenmarkeplatz, jede Produktsuche hat eigene Spezi- ting spezialisiert und berät Kunden bei der fikationen, die sich immer wieder ändern. strategischen Planung und der operativen Und bei jeder Änderung mussten die Pro- Umsetzung. André Gietemann, Teamleiter bei grammierer ran. „Das war sehr aufwendig Produktsuchmaschinen-Marketing und wir haben nach einer Lösung gesucht“, Onmacon, sagt, dass es bei Produktdatensagt Linda Mac Nelly, Leitung Marketing marketing im Wesentlichen um die Platbei der Light11.de GmbH. Nun arbeitet zierung von Produkten auf drei verschieder Dortmunder Online-Händler mit dem denen Arten von Internet-Portalen gehe: Preisvergleichsdienste, Google und MarktTool-Anbieter Channel Pilot zusammen. plätze wie Amazon oder eBay. „Für viele Online Shops ist Produktdatenmarketing mittlerweile eine der wichtigsten Maßnahmen zur Gewinnung von Neukunden. Es ist keine Seltenheit mehr, dass Shops im Online-Marketing-Mix mehr als 40 Prozent ihres Umsatzes über das Produktdatenmarketing generieren“, berichtet er. Dabei gehe es um mehr als die reine Platzierung in den einzelnen Kanälen, meint Gietemann: „So wie bei SEO die Optimierung der Websites im Vordergrund steht, ist im Produktdatenmarketing die Optimierung der Produktdaten notwendig.“ Produktdaten müssen mit Keywords angereichert werden, damit die Produkte bei relevanten Suchbegriffen gefunden werden. Auf Basis der optimierten Daten wird dann die Performance auf Sortiments- und auf Produktebene gesteuert. Auch Soquero-Mann Emeritzy betont, dass Tools für Produktdatenmarketing Transparenz herstellen. Die Kunden sehen in den Auswertungen, welche Kosten und welche Umsätze über Preissuchmaschinen Für die Performance-Verbesserung werden unter anderem Pausierungsregeln erstellt. Erzeugt ein Produkt bei einem Preisvergleichsportal zwar viele Klicks (und damit Kosten), aber keine Konversion, lässt das Tool es automatisch pausieren, damit es nicht noch weiter zu Buche schlägt. Um die Performance der Preissuchmaschinen untereinander und mit anderen Marketingkanälen zu vergleichen, ermittelt der UranoShop für jeden Preisvergleich den Costper-Order (CPO) und die Konversionsrate. Die Optimierung der Werbung in Preissuchmaschinen führte laut UranoShop dazu, dass der CPO von 2012 auf 2013 um 32 Prozent gesunken ist, bei fast identischer Klickzahl. Die Konversionsrate stieg gegenüber dem Vorjahr um 23 Prozent. Durch den Einsatz der Software spart Urano Zeit, Ressourcen und Kosten, hat Thomas Lang, Leiter E-Marketing bei Urano E-Business, erkannt. Immer mehr Nischen-Shops entstehen im Web ebenso wie Preisvergleicher, die diese Shops bedienen, beobachtet Tobias Kiessling, Geschäftsführer und Chief Technical Officer bei Intelliad – ein wichtiger Grund, warum kaum auf Produktdatenmarketing verzichtet werden kann. Denn: „Auch die Zahl der Suchanfragen nach konkreten Produkten nimmt zu“. is ■ Tipps für die Anbieterauswahl Verschiedene Dienstleister sind im Bereich Produktdatenmarketing aktiv. Linda Mac Nelly, Leitung Marketing bei Light11.de, gibt folgende Tipps für die Anbieterwahl: ■ Das Tool muss einfach zu bedienen, die Navigation übersichtlich sein. ■ Viele Tools sind mächtig und kompliziert. Der Kunde sollte deshalb wissen, was er braucht. Dazu muss vor der Auswahl sehr detailliert die Anforderung sowie ein Konzept erstellt werden. Wer nicht genau weiß, was er will, bekommt garantiert nicht das, was er eigentlich braucht. ■ Das Tool sollte flexibel sein, damit Nutzer Änderungen am Feed oder am Inhalt schnell und problemlos anpassen können. Auch ein Wechsel der Shop-Software sollte möglich sein. ■ Der Anbieter sollte auch bei nicht vorhandenen Feed-Spezifikationen schnell auf Anfragen reagieren und diese dann umsetzen. ■ Der Anbieter sollte möglichst viele Schnittstellen zu Plattformen (Preissuchmaschinen und Marketplaces, aber auch zur Shop-Software) im Portfolio haben und zusätzlich so flexibel sein, weitere gewünschte Plattformen schnell und unkompliziert integrieren zu können. ■ Der Anbieter sollte persönlichen Kontakt zum Shop-Betreiber haben, sodass bei Fragen schnelle Hilfe erhältlich ist und kein Stillstand entsteht. 3/14 DIENSTLEISTERVERZEICHNIS 3. Februar 2014 AFFILIATE MARKETING CONTENT CONTENT MARKETING PLZ PLZ PLZ 1 3 8 Firstlead GmbH www.adcell.de Marcus Seidel Rosenfelder Straße 15-16 10315 Berlin Tel.: +49 (0)30 - 6098361 - 0 Fax: +49 (0)30 - 6098361 - 99 [email protected] Starten Sie jetzt Ihr Partnerprogramm mit über 75.000 Affiliates und ohne SetupGebühr! content.de AG www.content.de Ansprechpartner: Marius Ahlers Nordstraße 14 32051 Herford Tel.: 05221/85499-0 [email protected] persönliche Betreuung, attraktive Preise pro Wort, mehr als 5.000 Autoren, viele wertvolle Funktionen, u.v.m. 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Februar 2014 Holger Meyer Als Chief Business Officer der Internet-Agentur Testroom in Hamburg, Spezialist für den Aufbau von Reichweite, kümmert sich Holger Meyer nun um die Produktentwicklung im B2B-Umfeld. Vor seinem Wechsel zu Testroom war der 45-Jährige, der sich vor allem auf Native Advertsing konzentrieren will, unter anderem als Country Sales Director bei Google, als Geschäftsführer bei iProspect und Managing Director von Adconion beschäftigt. ■ www.testroom.de Microsoft, Unterschleißheim Microsoft Corp., Redmond (Washington, USA) Nach zehn Jahren verlässt Blair Westlake, bislang Corporate Vice President und Xbox Multimedia Executive von Microsoft Corporation, den Konzern aus Redmond. Er habe gemerkt, dass sich das Unternehmen in eine Richtung bewegt, in der er sein Wissen und seine Fähigkeiten nicht voll einbringen könne, sagte er dem Magazin „Variety“. Vor seinem Wechsel zu Microsoft 2004 war Westlake unter anderem Corporate Executive Vice President bei dem Medienunternehmen Gemstar-TV Guide in Pasadena. ■ www.microsoft.com Michael Rupp / Katrin Walkenfort Dirk Fiebig Carina Stammermann Payback, München Myparfum, Berlin Mit zwei neuen Mitarbeitern verstärkt sich der Loyalty-Programm-Anbieter Payback im digitalen Bereich: Als neuer M. Rupp Manager Online Marketing wechselt Michael Rupp von Friendscout24.de, wo er als Manager Online Marketing Cooperations tätig war, zum Münchner Unternehmen. Er verantwortet die Konzeption, technische Umsetzung und K. Walkenfort Optimierung der Partnerseiten-Integration. Außerdem kümmert sich der 30-Jährige um Display- und Newsletter-Kampagnen. Für den Ausbau des Digitalgeschäfts mit Fokus auf die Bereiche Consumer Electronics, Beauty & Kosmetik und Haus & Garten ist nun Katrin Walkenfort zuständig. Die 34-Jährige kommt von der Scout24 Holding, bei der sie Senior Online Marketing Managerin war, und verantwortet zudem die Anbindung und Weiterentwicklung von Online-Partnern auf der Payback-Plattform. ■ www.payback.net Zum Vice President Operations & Technology wurde Dirk Fiebig bei Spree7, einem Trading-Desk-Service für digitale Werbung, ernannt. Der 39-Jährige leitet künftig den Bereich Programmatic Trading und soll den Ausbau des Technology-Stacks vorantreiben. Bislang war Fiebig, der außerdem für alle Arbeits- sowie Prozessabläufe rund um Real-Time Advertising und Audience Data Management zuständig ist, bei Amnet EMEA tätig. Dort baute er als Operations Director das Geschäft in Europa, dem Nahen Osten sowie Afrika neu auf und kümmerte sich um den Launch in 13 neuen Märkten. ■ www.spree7.com Gemeinsam mit dem Gründer Matti Niebelschütz leitet Carina Stammermann künftig die Duftmanufaktur Myparfum in Berlin. Bisher war die neue Geschäftsführerin fü den Aufbau des Bestandskunden-Marketings zuständig. Außerdem leitet Stammermann das CRM bei Scarosso. ■ www.myparfum.de Martyn Farmer Geometry Global, Hamburg Die neu geschaffene Position des Global Business Directors hat Martyn Farmer bei Geometry Global übernommen. Bei der WPP-Tochter soll er für den Kunden Volkswagen einen „internationalen digitalen Hub in Deutschland“ aufbauen. Bislang war Farmer unter anderem bei Audi als Agency Network Director sowie bei DDB Worldwide und Akqa beschäftigt. ■ www.geometryglobal.de Spree7, Berlin Jörg Abrolat Annika Hirsch GFKL, Essen Artundweise, Bremen Ihren E-Commerce-Bereich verstärkt die GFKL-Gruppe, Dienstleister für Forderungsmanagement, mit Jörg Abrolat. Als Head of Commerce verantwortet er die Aktivitäten der Essener, die unter der Produktmarke PayProtect vertrieben werden. Zuvor war Abrolat in Managementfunktionen im Business Development und in der Standort- und Produktentwicklung beschäftigt, unter anderem bei Mastercard. ■ www.gfkl.com Bei der Digitalagentur zieht Annika Hirsch neu in die Geschäftsführung ein. Sie kümmert sich um das operative Geschäft und ist für die strategische Beratung sowie Betreuung von Bestandskunden zuständig. Neben Hirsch, die zuvor unter anderem bei Y&R, Select NY und der Wirz Gruppe tätig war, gehören Dirk Beckmann und Bernd Krüger zur Führungsriege. ■ www.artundweise.de 43 Gregor Bieler Blair Westlake Testroom, Hamburg Internet World BUSINESS Seit Februar 2014 ist Gregor Bieler als General Manager für die Leitung der Consumer Channels Group bei Microsoft Deutschland zuständig. Der 43-Jährige, der damit in die Geschäftsleitung eintritt, verantwortet künftig das gesamte Consumer-Geschäft von Microsoft in Deutschland. Dazu gehören die Produkte Xbox und Windows Phone, das OEM-Geschäft sowie die Retail-Aktivitäten für Xbox, Windows Phone und alle weiteren Produkte wie Windows, Office und Surface. Zuvor war der ehemalige Geschäftsführungsvorsitzende von Paypal Deutschland als CEO bei der Unwire Group tätig. Er folgt auf Oliver Kaltner (45), der Microsoft nach fünf Jahren verlässt. Bieler berichtet an den Vorsitzenden der Geschäftsführung Christian P. Illek ■ www.microsoft.com David Helfer / Gerard Allison Juniper Networks, Addlestone (Surrey, UK) Als neuer Vizepräsident für das Partner-Geschäft EMEA verantwortet Gerard Allison D. Helfer künftig die Strukturierung sowie Verwaltung der Commercial- und Channel-Bereiche von Juniper Networks. In der Position berichtet Allison, der seit 14 Jahren beim Spezialisten für Netzwerktechnik tätig ist, an Senior Vice Presi- G. Allison dent EMEA Sean Nolan. Allison war bislang als Vice President Enterprise und Area Vice President für Europa, den Nahen Osten und Afrika sowie Großbritannien und Irland zuständig. Er folgt in seiner neuen Position auf David Helfer, der seit Ende 2013 den globalen Commercial- und Channel-Markt verantwortet. ■ www.juniper.net/de Jan Schulze HSE24, München Den Bereich Multichannel, Planung & Analyse verantwortet Jan Schulze künftig beim Versandhandelsunternehmen HSE24. Der 38-Jährige, der bereits seit 15 Jahren für das Münchner Unternehmen tätig ist, leitete bisher den Bereich Planung und Analyse. Schulze berichtet künftig direkt an den Geschäftsführer Richard Reitzner und kümmert sich innerhalb seines neu geschaffenen Aufgabenbereichs zudem um die Segmente Neue Medien, Kundenanalyse, Media-Planung und Upselling. ■ www.hse24.net Martin Conneen / Stephane Faggianelli Wunderman, London (UK) Die Netzwerkagentur Wunderman, Mitglied der WPPGruppe, hat Stephane Faggianelli zum neuen Regional S. Faggianelli President Europa, Naher Osten und Afrika ernannt. Seine bisherige Position als Regional President für den Raum Asien und Pazifik übernimmt in Zukunft Martin Conneen. Er arbeitet von Singapur aus und berichtet wie Faggianelli (Foto), der in London tätig ist, an Daniel Morel, CEO von Wunderman. Faggianelli hatte seit 2006 insbesondere die Digital- und Data-Kompetenzen ausgebaut. ■ www.wunderman.com ▶ Impressum ISSN 1433-3309 Neue Mediengesellschaft Ulm mbH Sitz von Redaktion, Anzeigen, Vertrieb: Bayerstraße 16a, 80335 München Telefon (089) 741 17-0, Fax -101 www.internetworld.de Sitz des Verlags: Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, Karlstraße 41, 89073 Ulm Geschäftsführer: Florian Ebner, Dr. Günter Götz Chefredakteur: Dr. Günter Götz (gg), [email protected] Stellvertretender Chefredakteur: Frank Kemper (fk), [email protected] Einträge im Dienstleisterverzeichnis: Marita Brotz, Telefon: (089) 741 17-281, Fax: (089) 741 17-269, E-Mail: [email protected] Leitung Online-Redaktion: Tanja Gabler (tga), [email protected] Mitarbeiter dieser Ausgabe: Stefan Mey, Helmut van Rinsum (hvr), Manfred Streit Redaktion: Till Dziallas (tdz), [email protected] Schlussredaktion: Ernst Altmannshofer, Dr. Christa Gogu Christiane Fröhlich (cf), [email protected] Chefin vom Dienst: Vera Günther (vg), [email protected] Leitung Herstellung/Vertrieb: Thomas Heydn, Telefon: (089) 741 17-111, E-Mail: [email protected] Art Directorin: Maria-Luise Sailer Leserservice: Hotline: (089) 741 17-205, Fax: (089) 741 17-101 E-Mail: [email protected] Susanne Gillner (sg), [email protected] Vera Günther (vg), [email protected] Stefan Hofer (host), [email protected] Ingrid Lommer (il), [email protected] Ingrid Schutzmann (is), [email protected] Susanne Vieser (vs), [email protected] Daniela Zimmer (dz), [email protected] Gestaltung: Alfred Agatz, Dagmar Breitenbauch, Catharina Burmester, Hedi Hefele, Manuela Keller, Simone Köhnke, Cornelia Pflanzer, Petra Reichenspurner, Ilka Rüther, Christian Schumacher Anzeigenleitung: Angelika Hochmuth, Telefon: (089) 741 17-432, Fax: (089) 741 17-269, E-Mail: [email protected] Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 18 vom 01.10.2013 Kooperationen: Larissa Oßwald Telefon: (089) 741 17-116, E-Mail: [email protected] Bank: Deutsche Bank Konto: 8264160 (BLZ 700 700 10) IBAN: DE08 7007 0010 0826 4160 00 BIC: DEUTDEMM Druck: L.N. Schaffrath Druckmedien, Marktweg 42–50, 47608 Geldern INTERNET WORLD Business ist die Fachzeitung für den Internet-Entscheider und erscheint zweiwöchentlich am Montag. Der Bezugszeitraum für Abonnenten beträgt jeweils ein Jahr. Der Bezugspreis im Abonnement beträgt 53,50 Euro inklusive Versand und Mehrwertsteuer im Halbjahr, der Preis für eine Einzelausgabe beträgt 4,50 Euro. In Österreich kostet das Abonnement 61,90 Euro im Halbjahr, in der Schweiz 107,10 Franken im Halbjahr. Das Abonnement verlängert sich automatisch um ein Jahr, wenn es nicht sechs Wochen vor Ablauf der Bezugszeit schriftlich gekündigt wird. Studenten erhalten bei Vorlage eines Nachweises einen Rabatt von 30 Prozent. Schon abonniert? www.internetworld.de/abo Crossmedial Mitarbeiter finden ▪ Jobboard auf der ▪ Anzeigen in den Messeausgaben der ▪ Online Stellenmarkt der internetworld.de Recruitin gSpecial In allen Fragen rund um das Special berät Sie Frau Berthmann gerne persönlich! Kerstin Berthmann ▪ 0 89 / 7 41 17 - 327 ▪ [email protected] 3/14 STELLENMARKT 3. Februar 2014 Internet World BUSINESS 45 Online-Stellenmarkt Das ausführliche Stellenangebot finden Sie unter: www.internetworld.de/stellenmarkt Junior Online Shopmanager (m/w) Search & Recommendation Home Shopping Europe GmbH Ismaning Junior Marketing Manager (m/w) Regiondo GmbH München ID 780 SEO-Manager (m/w) Home Shopping Europe GmbH Ismaning ID 779 ID 782 Senior Manager Einkauf E-Commerce 1-2-3.TV GmbH Unterföhring ID 778 Junior Key Account Manager (m/w) Leifheit AG Nassau ID 777 Teamleiter Online Marketing (m/w) Internetone AG Köln ID 776 Online Campaign Manager (m/w) Vattenfall Europe Sales GmbH Berlin ID 775 Co-Founder | CMO Black Friday GmbH Wien ID 774 Buchen Sie jetzt Ihre Anzeige unter: 089/74117–327 Kerstin Berthmann, [email protected] Webagenturen Guide 2014 Buchen Sie jetzt Ihren Werbeauftritt und bleiben Sie 1 Jahr lang mit Ihrem Unternehmen präsent! Beilage INTERNET WORLD Business 8/2014 vom 14.04.2014 Anzeigenschluss: 14.03.2014 Druckunterlagenschluss: 21.03.2014 Jetzt auch als eB oo erhältli k ch! Anzeigenberatung: Juliane Roschke, Telefon 0 89/7 41 17-283, E-Mail [email protected] 46 MENSCHEN & KARRIERE Internet World BUSINESS Alexander Ardelean Leo Burnett, Frankfurt Gemeinsam mit Chief Creative Officer Andreas Pauli sowie Axel Käser, Head of Digital, verantwortet Alexander Ardelean künftig die digitale Kreation von Leo Burnett im Frankfurter Büro. Der neue Creative Director Digital kommt von Scholz & Friends Schweiz, wo er die Digital-Unit aufbaute. Zuvor war der 38-Jährige unter anderem bei Neue Digitale / Razorfish, Heimat sowie Springer & Jacoby tätig. ■ www.leoburnett.de Keynote, Hamburg Rakuten Deutschland, Bamberg Michael Kutschinski Clueda, München Ogilvy One, Frankfurt Conrad Electronic, Hirschau Beim Software-Unternehmen Clueda, Spezialist für NewsAnalytics, ist Horst Eckl künftig für das Business Development und den Vertrieb zuständig. Vor seinem Wechsel ins Management-Team des Münchner Unternehmens war der 58-Jährige Business Unit Manager, Vertriebsleiter und Associate Partner bei Plenum Management Consulting. ■ www.clueda.com Der bisherige Chief Creative Officer von Ogilvy One Germany Michael Kutschinski ist nun zum neuen Global Chief Creative Officer ernannt worden. Er folgt auf Jan Leth, der sich nach 15 Jahren an der kreativen Spitze allmählich zur Ruhe setzt. Kutschinski, der seinen neuen Posten zusätzlich zu seiner bisherigen Tätigkeit übernimmt, arbeitet weiterhin vom deutschen Standort in Frankfurt am Main aus. ■ www.ogilvy.com Judith Kadach Rupert Platz Catbird Seat, München Useeds, Berlin Die Position Head of Content übernimmt Judith Kadach bei der Münchner PerformanceMarketing-Agentur Catbird Seat. Die bisherige Redakteurin und Beraterin der Heller & Partner Communication GmbH kümmert sich um die Kreation von Inhalten für Content-MarketingKampagnen und die Koordination redaktioneller Partner wie Texter und Journalisten. ■ www.catbirdseat.de Marcel Chorengel Dogado, Dortmund Der Cloud-Sourcing-Anbieter Dogado hat Marcel Chorengel als Chief Technology Officer geholt. Der bisherige CTO von Adnologies, einem Spezialisten für Data-Driven Advertising, verantwortet nun die technische Weiterentwicklung des Dortmunder Unternehmens. ■ www.dogado.de Als Executive Vice President of Worldwide Sales ist John Shap in Zukunft bei Keynote, einem Lösungsanbieter für Web-basiertes und mobiles Cloud-Testing und -Monitoring, für den weltweiten Vertrieb verantwortlich. Er berichtet direkt an President und CEO Jennifer Tejada und soll vor allem das Umsatzwachstum vorantreiben. Zuletzt war Shap, der seit 25 Jahren in Führungspositionen im Marketing sowie Vertrieb tätig ist, als Executive Vice President bei Marklogic für den globalen Vertrieb zuständig. ■ www.keynote.com Der ehemalige COO von Groupon Central Europe Christian Macht wurde zum neuen CEO des Web-Marktplatzbetreibers Rakuten Deutschland GmbH ernannt. In der Geschäftsführung des Bamberger Unternehmens verlegt Gründerin Beate Rank, die bislang für die Leitung zuständig war, ihren Schwerpunkt auf das Financial Controlling. Shinji Kimura, ebenfalls Mitglied der Geschäftsführung, verantwortet künftig als COO von Rakuten Deutschland die Zentralbereiche des Unternehmens. ■ www.rakuten.de Horst Eckl Der langjährige Kreativdirektor Online-Konzeption von Aperto Berlin, Rupert Platz, wechselt zur Useeds GmbH. Bei der Berliner Agentur, die auf nutzerzentriertes Design spezialisiert ist, übernimmt er als neuer Director User Experience die Betreuung von Neu- und Bestandskunden sowie Mitarbeitern. In seiner Position im Führungsteam von Useeds soll Platz unter anderem dabei helfen, neue strategische Themenfelder und Kundensegmente zu erschließen. ■ www.useeds.de 3/14 John Shap Christian Macht Lea-Sophie Cramer Seit Januar 2014 ergänzt LeaSophie Cramer den Verwaltungsrat der Conrad Electronic SE, einem MultichannelAnbieter für Elektronik und Technik. Cramer ist CEO der Sonoma Internet GmbH, die den Webshop Amorelie.de betreibt. Neben der 26-Jährigen gehören Werner Conrad, Thomas Vollmöller (Xing) und Anwalt Rainer Kirchdörfer dem Verwaltungsrat an. ■ www.conrad.de 3. Februar 2014 Ralf Pressler Outletstores direct, Mannheim Um die strategische und operative Weiterentwicklung der Webshops sowie Unternehmensplattformen kümmert sich künftig Ralf Pressler bei der Outletstores direct GmbH in Mannheim. Der 36-Jährige, der nun die Position des Director Online Marketing & E-Commerce übernimmt, wechselt von der Stuttgarter Netformic GmbH, bei der er Leiter Online Marketing war. ■ www.outletstores-direct.de Stefan B. Müller Adition, Berlin Bei der Düsseldorfer Adition Technologies AG übernimmt Stefan B. Müller den Posten Vice President Business Consulting. In der neu geschaffenen Position soll der 45-Jährige, der vom neuen Standort in Berlin aus tätig ist, vor allem den Ausbau der Kundensegmente Direktkunden (Advertiser) und Agenturen sowie spezifischer Angebotssparten wie DSP und SSP vorantreiben. Vor seinem Wechsel zu dem Spezialisten für Ad Serving war Müller Vice President Sales & Publisher Management DACH bei der Yoc Mobile Advertising GmbH in Berlin. ■ www.adition.com Sebastian Romanus / Günter Frauendorfer Adscale, München Mit zwei neuen Personalien verstärkt sich Adscale, Marktplatzbetreiber für Digitalwerbung. Als dritter GeschäftsS. Romanus führer neben Stephan Kern und Matthias Pantke verantwortet Sebastian Romanus vor allem die Bereiche Sales sowie Publisher Services. Er war bislang unter anderem Managing Director bei dem zu AOL gehörenden VideoG. Frauendorfer Vermarkter Goviral sowie bei der Sport1 GmbH und dem Pro Sieben Sat1-Vermarkter Sevenone Media tätig. Romanus berichtet künftig an Pantke und Martin Hubert, beide Geschäftsführer der Ströer Digital Group. Darüber hinaus hat Adscale Günter Frauendorfer zum Prokuristen ernannt. Der 39-Jährige war bislang als kaufmännischer Leiter für die Bereiche Finanzen, Rechnungswesen und Controlling von Adscale zuständig und verstärkt mit dem erweiterten Verantwortungsbereich die Geschäftsleitung. ■ www.adscale.de Deborah Causton Zanox, Berlin Als neuer Director Product Management hat Deborah Causton beim Performance Advertising Network Zanox AG angeheuert. Sie war bisher als freie Projekt- und Produktmanagerin unter anderem für Wimdu, die Global Leads Group sowie 9flats.com tätig. Bei Zanox ist Causton nun für die gesamte Produktentwicklung zuständig und sie berichtet direkt an Chief Technical Officer Christian Rebernik. ■ www.zanox.com Lassen Sie’s uns wissen Wenn Sie Karriere machen, ein-, auf- oder aussteigen, schreiben Sie uns. ■ [email protected] [email protected] ■ Internet World Auf der führenden E-Commerce-Messe in Deutschland präsentieren sich 300 Aussteller in zwei Messehallen auf 11.000 Quadratmetern. Parallel zur Messe findet an beiden Tagen ein hochkarätig besetzter Kongress zu den Top-Trends im E-Commerce statt. Vortragsthemen sind unter anderem: „Mobile & Multiscreen Commerce“, „Blick in die Omnichannel-Zukunft: Mobile Best Practices aus Asien“, „NeuroWeb“, „Customer Experience im Jahr 2014“, „Der Kunde ist für uns keineswegs ein unbekanntes Wesen“, „Charakter versus digitale Beliebigkeit“ sowie „Kundenansprache über alle Kanäle“. Der Besuch der Messe ist nach Vorabregistrierung kostenlos. Termin: München, 25. und 26. Februar 2014 Kosten: Für unsere Leser 850 Euro statt 1.090 Euro zzgl. MwSt. (Rabattcode: IW14iwb) Info: www.internetworld-messe.de ■ Cebit Alle IT-Themen der Zukunft möchte die Cebit dieses Jahr wieder präsentieren. Ausstellungsbereiche 2014 sind: Web & Mobile, ERP & Data Analysis, IT Services, IT Enables, Security sowie Digital Business Solutions. Termin: Hannover, 10. bis 14. März 2014 Kosten: 400 Euro inkl. MwSt. (Dauerticket für Exhibition & Conferences) Info: www.cebit.de ■ Online Marketing Forum Die Konferenz für Trends im Online Marketing, die von INTERNET WORLD Business präsentiert wird, richtet sich insbesondere an MarketingVerantwortliche und Webshop-Betreiber. Termine: Düsseldorf, 26. März; Frankfurt, 27. März; Hamburg, 1. April; München, 3. April Kosten: Für unsere Leser 189 Euro statt 249 Euro zzgl. MwSt. (Rabattcode: OMF14iwb) Info: www.onlinemarketingforum.de ■ Hitmeister e-Commerce Day Online-Händler, Shop-Betreiber und E-Commerce-Dienstleister treffen sich hier zum Austausch über aktuelle Entwicklungen im WebHandel. Geboten werden neben einer Ausstellungsfläche zahlreiche Fachvorträge über aktuelle Trends und Geschäftsmodelle. Termin: Köln, 12. April 2014 Kosten: 99 Euro inkl. MwSt. (für Dienstleister) Info: www.hitmeister.de/ecommerceday ■ Search Marketing Expo Themen der Veranstaltung sind unter anderem: „Die wichtigsten Suchmaschinen-Ranking-Faktoren“, „Die richtigen Texte für Suchmaschinen-Marketing“ und „Large Scale SEO“. Termin: München, 25. und 26. März 2014 Kosten: 2.235 Euro inkl. MwSt. (SMX Super Kombi Pass inkl. Search Summit am 27. März) Info: www.smxmuenchen.de ■ BVH 2.014 Auf der Veranstaltung soll operatives Knowhow für den interaktiven Handel, unter anderem in Workshops und Masterclasses vermittelt werden. Themen: Link-Building, Customer Journey, Conversion und Social Media. Termin: Hamburg, 2. und 3. April 2014 Kosten: 399 Euro zzgl. MwSt. Info: www.bvh2014.de ■ ecommerce conference Die neuesten Trends und Erfolgstipps für den Webshop stehen im Fokus der Veranstaltung, die sich an E-Commerce-Leiter richtet. Termine: Hamburg, 13. Mai 2014; Frankfurt, 20. Mai 2014 und München, 22. Mai 2014 Kosten: Für unsere Leser 189 Euro statt 249 Euro zzgl. MwSt. (Rabattcode: ecom14iwb) Info: www.ecommerce-conference.de thomas-krenn.com Doppelt sparen. Service gratis für 5 Jahre, zu jedem energiesparenden LES Steigende Strompreise? Hohe Stromrechnungen? Nicht mit uns! Sichern Sie sich noch heute unseren energieeffizienten Low Energy Server inklusive 5 Jahre Service-Paket Essential! Beim Kauf eines LES bis 31.03.2014 bekommen Sie unser Service-Paket Essential für 60 Monate inklusive. So sparen Sie in Zukunft nicht nur Energie, sondern profitieren auch von unserem Hardware Austausch Next Business Day inklusive technischem Support von 7.00 bis 22.30 Uhr. Sichern Sie sich Ihren LES unter: www.thomas-krenn.com/les_service DE: CH: AT: +49 (0) 8551 9150 - 0 +41 (0) 848 207970 +43 (0) 732 2363 - 0 Verkauf erfolgt ausschließlich an Gewerbetreibende, Firmen, Freiberufler (Ärzte, Rechtsanwälte etc.), staatliche Institutionen und Behörden. Druckfehler, Irrtümer und Änderungen in Preis und Ausstattung vorbehalten. Unsere Versandkosten richten sich nach Gewicht und Versandart - mehr unter: www.thomas-krenn.com/versandkosten.Thomas-Krenn.AG, Speltenbach-Steinäcker 1, D-94078 Freyung 48 SZENE Internet World BUSINESS 3. Februar 2014 3/14 Stelldichein der Stars Auch in diesem Jahr war die DLD Conference Treffpunkt der Internet-Prominenz J an Koum lässt sich nur selten auf Branchenevents blicken – zur DLD Conference, zu der selbst zahlende Besucher nur mit Einladung Einlass finden, kam der Whatsapp-Chef nach München. An sei- nem Schreibtisch im Silicon Valley klebt ein Post-it: „Keine Werbung, keine Games, kein Firlefanz“. Über die Rentabilität des Messaging-Dienstes will sich Koum, der 25 Entwickler beschäftigt, frühestens in vier Jahren Gedanken machen, auch Übernahmeangebote lehnt er ab. Neben der großen Dichte an Internet-Prominenz zählt zu den Besonderheiten der DLD Conference, dass es auch, aber nicht nur ums Business geht: ht: Arianna Huffington, die Gründerin derr Huffington Post, sprach mit dem Bestselel-ler-Auto Paulo Coelho über Achtsamkeit, eit,, die chinesische Unternehmerin Kathy hyy Gong skizzierte Chancen und Ängste derr neuen Generation in China. Auch fürr Musik war gesorgt: Der belgische Popstar tarr Milow stellte ein paar Songs aus seinem m noch unveröffentlichtem Album vor. tgaa ■ Mr. Wikipedia: Wikkipedia: Jimmy m Wales macht sich für Z sozialee Zwecke stark Arianna Huffington kooperiert bei der deutschen Huffington Post mit Burda Experten-Talk: Modelabel-Chefin Angela Missoni über digitale Markenstrategien Zurückhaltend: Whatsapp-Mitbegründer Jan Koum geht normalerweise selten auf Branchenevents Fotos: Veranstalter Einblicke in die chinesische Gesellschaft: Unternehmerin Kathy Gong Medienprofis unter sich: Frank Rieger (l.) im Gespräch mit Journalismus-Professor Jeff Jarvis Stolze Frauen: Maria Furtwängler (l.) präsentiert EU-Kommissarin Viviane Reding (2. v. l.) als Gewinnerin des Aenne Burda Award Wachstum im Blick: Matthias Ehrlich (l.), Olaf Scholz (r.) Neujahrs-Talk in Hamburg Bürgermeister Olaf Scholz traf digitale Wirtschaft an der Elbe eujahrsempfang mit Prominenz: Vor 250 geladenen Gästen versprach Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) Anstrengungen für eine bessere Harmonisierung verschiedener Rechtsbe- reiche im Sinne der digitalen Wirtschaft. Die, so BVDW-Präsident Matthias Ehrlich, sei gut aufgestellt: „Wir haben ein volles Auftragsbuch und befinden uns auf einem ■ ambitionierten Wachstumskurs.“ fk Gute Laune: C. Harlinghausen (Akon 360), T. v. Focht (Adobe) W. Fröhlich (Intelliad, v. l. n. r.) Gespannt verfolgten die Gäste die Rede von Olaf Scholz Fotos: Veranstalter N thomas-krenn.com Wissen ist ein Gut, das sich mehrt, wenn man es teilt. Thomas Krenn lädt ein zum Webinar mit Hostingexperte Dr. Christopher Kunz Thema: Sicheres Hosting in der Cloud Jetzt anmelden! 27.02.2014 13:00 Uhr Sicheres Hosting in der Cloud In Zeiten von Überwachungsskandal und Abhöraffäre stellen sich viele Unternehmen die Frage, wie sicher ihre sen- ...übrigens: nicht nur in unseren Webinaren teilen wir unser Know-how mit Ihnen. TKmag heißt das Online-Magazin, in siblen Daten sind. Vor allem Firmen, die Hostingdienste dem unsere Experten ihr Wissen an Sie weitergeben. Aktu- nutzen sind verunsichert: wie sicher ist diese Art der Daten- elle Tech Trends, Infos, Expertenhilfe und Erfahrungsberichte. Von IT’lern für IT’ler. Riskieren Sie einen Blick! www.thomas-krenn.com/new_tkmag verwaltung wirklich? Das und vieles mehr zum Thema Hosting kann Ihnen unser Experte Dr. Christopher Kunz beantworten. Er gibt in unserem nächsten Webinar zum Thema „Sicheres Hosting in der Cloud“ Tipps zum richtigen Umgang mit Cloudhosting. Melden Sie sich noch heute an! www.thomas-krenn.com/hosting-webinar 50 MEINUNG Internet World BUSINESS 3. Februar 2014 3/14 KOMMENTAR GASTKOMMENTAR Teufelskreis Sicherheit Neue Rolle für Ad Networks 16 Millionen gestohlene E-Mail-Adressen – zusammen mit Passwörtern – fand das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) kürzlich bei der Analyse krimineller Bot-Netze. Die Info-Website, die das Frank Kemper, Stv. Chefredakteur BSI daraufhin für verunsicherte Bürger einrichtete, brach aufgrund der vielen Anfragen binnen kürzester Zeit wegen Überlastung zusammen. Der Schaden, den Diebe mit solchen Daten anrichten können, ist erheblich – weil viele Nutzer mit ihren Passwörtern schludern: Da bei immer mehr Online-Angeboten von den Kunden eine Mail-Adresse und ein Passwort zum Login gefordert wird, verwenden viele Nutzer aus Bequemlichkeit stets dieselbe Mail-Adresse und dasselbe Passwort. Auch regelmäßige Warnungen vor diesem leichtsinnigen Verhalten ändern daran nichts. Andererseits: Wer heute halbwegs regelmäßig im Web unterwegs ist, muss eine Vielzahl von Login-Daten parat haben. Und die Verwendung eines sicheren Passworts, in dem Sonderzeichen, Zahlen sowie Groß- und Kleinschreibung auftauchen, ist eine Plage. Niemand kann ernsthaft erwarten, dass Kunden sich zwei Dutzend Varianten solch eines kryptografischen Wunderwerks merken – nur damit das Passwort bei GMX nicht das gleiche ist wie etwa bei Amazon. Dennoch gibt es kaum überzeugende Ansätze zur Lösung dieses Problems. Entweder komfortabel oder sicher, so lauten die Alternativen, zwischen denen sich der Kunde entscheiden muss. Doch kann das wirklich die Antwort sein? Schließlich ist es vor allem im Interesse des Online-Händlers, dass seine Kunden schnell, einfach und sicher bei ihm identifiziert werden können. Und wir brauchen dringend eine universelle, akzeptierte Technik, die dies ermöglicht. Herausforderung RTB: Ad Networks müssen sich umpositionieren R eal-Time Bidding (RTB) ist in seiner Bedeutung am ehesten vergleichbar mit Jimi Hendrix’ Debütscheibe „Are You Experienced?“. Der Echtzeithandel von Werbung im Internet wird das Online Marketing derart nachhaltig prägen wie Hendrix’ entfesseltes Gitarrenspiel die Rockmusik. Dieser tief greifende Wandel vollzieht sich den nächsten Jahren rasant auf drei Ebenen – zunächst auf der strategischen: Online Marketing wird durch RTB sprichwörtlich auf den Kopf gestellt. Ausgangspunkt waren fast zwanzig Jahre lang die Kampagnenplanungen der Werbungtreibenden. Wir Ad Networks lieferten mit dem Inventar der Publisher die Reichweite. Doch künftig läuft es genau andersherum. Auslöser für die Platzierung von Werbung ist im RTB der Endkunde selbst. In welchem Moment der Customer Journey will er mit welcher Botschaft angesprochen werden? Das ist ein fundamentaler Unterschied in der Denk- und Herangehensweise bei der Online-Planung. Und noch etwas verändert sich damit auf der strategischen Ebene: Die Unterscheidung von Imageund Performance-Werbung wird hinfällig. Kein Endverbraucher separiert bewusst Branding-Botschaften von beispielsweise Affiliate-Angeboten. Es geht ihm allein um die Frage, ob die Message für ihn augenblicklich sinnstiftend und zielführend ist oder eben nicht. Wenn die Grenze zwischen Image- und Performance-Werbung wegfällt, wird dies zahlreiche Implikationen für Preis- und Abrechnungsformen [email protected] „Noch tiefer in die Tasche greifen“ Werbekunden in Googles Display-Netzwerk haben jetzt die Möglichkeit, nur für jene Anzeigen zu zahlen, die aller Wahrscheinlichkeit nach gesehen werden. Diese Funktion führt der Konzern jetzt weltweit für Desktop- und Mobilgeräte ein. Sie liefert, basierend auf dem hauseigenen Mess-System „Active View“, Werbung nur auf Plätzen aus, bei denen mindestens 50 Prozent der Anzeige für eine Sekunde oder länger im Sichtfeld des Benutzers ist. Einstellen kann der Kunde diese Option, wenn er seine Gebotsstrategie festlegt. Dazu Leserkommentare: Im Display-Netzwerk ist es auch möglich, via CPM zu zahlen. Das ist normalerweise die teurere Variante, aber mit der neuen Einstellung könnte es rentabler werden. LAURA LEDE Auch im Display-Netzwerk zahle ich nicht für Impressions, sondern ganz regulär via CPC. Eine bessere Sichtbarkeit beziehungsweise Schaltung nur bei guter Platzierung inklusive haben – die Branche formiert sich neu. Das führt uns direkt zur technischen Ebene. Ein Blick auf das Display-Lumascape (Anm.: eine Übersicht aller relevanten Player im Display Advertising, zusammengestellt von der Investmentbank Luma Partners) zeigt, wie komplex der Markt durch RTB inzwischen geworden ist: Trading Desks, Demand Side Platforms (DSPs), Exchanges, Data Supplier, Data Aggregators und viele andere Akteure Richard Sharp ist Managing Director UK & DACH bei Valueclick Media. ■ www.adobe.com haben sich zwischen die Marktsäulen Kunde/Agentur auf der einen sowie Ad Network/Publisher auf der anderen Seite geschoben. Sie alle liefern zusätzlichen Data Input, vermitteln zwischen Advertiser und Publisher und versuchen, Kampagnen bestmöglich zu optimieren. Die Abgrenzungen sind dabei schwieriger geworden: Es gibt dieses Angebot ebenso von eigenen DSP-Anbietern wie von Agenturen oder Ad Networks. Komplementär aufgestellte Unternehmen in dieser Wertschöpfungskette werden plötzlich zu Konkurrenten. Das verändert zwangsläufig die Arbeit auf der operativen Ebene. Etablierte Markt-Player müssen umdenken und ihre Rolle neu definieren. Für uns ist klar: Das klassische Ad Network, das lediglich Webseiten aggregiert, hat ausgedient. Wenn wir konsequent aus User-Sicht Kampagnen planen, dann müssen unsere Geschäftsmodelle dem Rechnung tragen. Die Zauberformel heißt Personalized Media. Wohl wissend, dass die Begrifflichkeit im politisch-gesellschaftlichen Diskurs in Europa (insbesondere in Deutschland) kontrovers aufgenommen werden könnte: Es geht darum, anonyme User-Profile über einen 360-Grad-Blick möglichst genau zu erfassen und das Konsumverhalten zu analysieren beziehungsweise vorherzusehen. Wichtigste Voraussetzung dafür sind Daten, exklusive Daten. Deren sinnvolle Erfassung, Aggregation und Analyse wird in Zeiten von RTB der Hebel für den Erfolg sein – und die Antwort auf die Frage, wer die beste Technologie und höchste Beratungskompetenz besitzt. Ad Networks wie Valueclick werden damit zu Daten-Providern, die die gesamte Wertschöpfungskette von Marketer bis Publisher abdecken. Ja, wir konkurrieren damit zum Teil mit Playern, die noch unsere Marktpartner sind. Es wird keine strenge Trennung der Einzeldisziplinen mehr geben. Alle kämpfen um die Datenhoheit – Spezialanbieter genauso wie die großen Tanker. Technologisches Aufrüsten setzt zudem millionenschwere Investments voraus. Damit wird es zu einer Konsolidierung der Branche kommen. Spezialisten schlüpfen unter das Dach der großen Player. Eine Display-LumascapeÜbersicht, wie wir sie in der aktuellen Fas■ sung kennen, ist damit Makulatur. Übersicht über die Ad-Landschaft – Display-Lumascape: http://bit.ly/1ekbCof Gehört Sichtbarkeit erhöht zwar die Chance auf einen Klick und verbessert somit das Verhältnis zwischen Klick und Impression (Klick-ThroughRate = CTR), aber ansonsten verstehe ich diese Meldung nicht so ganz. YORK KOLB Wer in der Zukunft gefunden werden will, muss wohl noch tiefer in die Tasche greifen. Gefunden wird nur der, der bereit ist, dafür Geld zu zahlen ... ALEXANDER ERBER Ihre Meinung ist uns wichtig! Haben Sie Kommentare, Vorschläge oder Kritik? Schreiben Sie einen Leserbrief an ■ [email protected] Haben Sie sich beruflich verändert? Dann schicken Sie uns doch eine Nachricht an ■ [email protected] Fragen zu Ihrem Abo richten Sie bitte an ■ [email protected] „Google Glass könnte in Echtzeit eine Anekdote vorschlagen, die in Ihre Unterhaltung passt.“ Internet-Visionär und Google-Forscher RAY KURZWEIL prognostiziert für die Suche im Internet wahrhaft atemberaubende Möglichkeiten „Es braucht Inhalte, die speziell für das Social Web geschrieben werden. Es braucht neue Formen des Storytelling. Es braucht Experimente.“ Buzzfeed-Manager SCOTT LAMB verrät im Interview mit „Meedia“, welche Kriterien Content erfüllen muss, damit er sich viral verbreitet „Verlage brauchen keine mann/frau-starken SocialMedia-Abteilungen. Qualitative Ansprache entscheidet.“ STEFFEN MEIER, Online-Chef im Eugen Ulmer Verlag und Sprecher im Arbeits- kreis Elektronisches Publizieren im Börsenverein des Deutschen Buchhandels „Bevor du jemanden heiratest, setz‘ ihn an einen PC mit lahmer Internet-Verbindung, um zu sehen, wer er wirklich ist.“ Der US-Komiker WILL FERRELL kennt den ultimativen Partnerschaftstest JOSS WA www.edeka-lebensmittel.de EDEKA MACHT MEHR UMSATZ! DURCH EINE BESSERE SUCHFUNKTION IN WWW.EDEKA-LEBENSMITTEL.DE. MEHR ERFOLG! Testen auch Sie die revolutionäre Suche für spürbaren Mehrumsatz - von FINDOLOGIC. Alle Infos unter: www.findologic.com/edeka FINDOLOGIC GmbH . Schillerstr. 30 . A-5020 Salzburg . Tel. +43/6 62/45 67 08 . edeka@findologic.com . www.findologic.com/edeka