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Arnold Schönberg · Toothbrush
Time · William Bolcom · Francis
Poulenc · Trois Mélodies · Erik
Satie · Measha Brueggergosman
La Diva de l’Empire · Am 11.12.2008
Hôtel · In dem Schatten meiner
Locken · Spanisches Liederbuch
Bedeckt mich mit Blumen · Hugo
Wolf · So klingt nur Dortmund.
2,50 E
KONZERTHAUS DORTMUND · Donnerstag, 11.12.2008 · 20.00
Dauer: ca. 1 Stunde 30 Minuten ohne Pause
Measha Brueggergosman Sopran
Justus Zeyen Klavier
Wir bitten um Verständnis, dass Bild- und Tonaufnahmen während der Vorstellung nicht
gestattet sind.
4I5
Arnold Schönberg (1874 – 1951)
Hugo Wolf (1860 – 1903)
Aus: »Brettl-Lieder«
›Galathea‹
›Gigerlette‹
Aus: »Spanisches Liederbuch«
›In dem Schatten meiner Locken‹
›Bedeckt mich mit Blumen‹
William Bolcom (geb. 1938)
William Bolcom
Aus: »Cabaret Songs«
›George‹
›Toothbrush Time‹
Francis Poulenc (1899 – 1963)
Aus: »Banalités«
›Hôtel‹ F. P. 107 Nr. 2
6 I 7
Aus: »Cabaret Songs«
›Waitin’‹
›Song of Black Max‹
›The Actor‹
Erik Satie (1866 – 1925)
Aus: »Trois Mélodies«
›Daphénéo‹
Aus: »Fiançailles pour rire«
›Violon‹ F. P. 101 Nr. 5
›La Diva de l’Empire‹
Arnold Schönberg
Arnold Schönberg
Aus: »Brettl-Lieder«
›Einfältiges Lied‹
›Der genügsame Liebhaber‹
Aus: »Brettl-Lieder«
›Arie aus dem Spiegel von Arkadien‹
Programm
8I9
Chansons für das Kabarett Arnold Schönberg »Brettl- Lieder«
In seinen frühen Jahren beschäftigte sich Arnold Schönberg keinesfalls allein mit Wagner und
Brahms, sondern instrumentierte u. a. Operetten, um eine Anstellung am Theater als Kapellmeister
zu finden. In diesem Zusammenhang wandte er sich auch an Ernst von Wolzogen, der im Januar
1901 nach dem Vorbild des Pariser »Chat noir« das erste literarische Kabarett Berlins gegründet
hatte. Bei der Namensgebung stand Nietzsches Übermensch Pate: Wolzogens Kabarett sollte
nicht allein ein »Brettl«, sondern ein »Überbrettl« sein.
Als das Ensemble im Sommer des Jahres am Wiener Carltheater gastierte, sind Wolzogen und
Schönberg einander persönlich begegnet, und Schönberg legte ihm seine acht zwischen April
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01.09.2005
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Seite
1
undAnz_12_Tenoere_sw
September 1901 komponierten
Gedichtvertonungen
ausUhr
Otto Julius
Bierbaums
Anthologie
Die 12 Tenöre
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Dortmund
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10 I 11
www.bmwdortmund.de
»Deutsche Chansons« vor. Wolzogen fand Gefallen daran und übernahm einige dieser Lieder in
sein Repertoire. Später machte er Schönberg sogar zum Kapellmeister. Wirklichen Erfolg hatte
das »Überbrettl« allerdings nur kurze Zeit. Wolzogen stieg schon im Juni 1902 schwer verschuldet aus. Schönberg kehrte 1903 nach Wien zurück.
In den »Brettl-Liedern« – den Titel erhielt die Sammlung erst posthum beim Erstdruck im
Jahre 1969 – orientierte sich Schönberg nicht am Wiener Gassenhauer, sondern am Wolfschen
Deklamationsstil.
Frank Wedekinds Gedicht »Galathea« spielt auf Franz von Suppés Oper »Die schöne Galathée«
an. Als »Gigerlette« bezeichnet Otto Julius Bierbaum einen weiblichen »Gigerl«, also einen Modegeck, den ein junges Mädchen nachäfft. Der »genügsame Liebhaber« der Verse des jüdischen
Arztes und Lyrikers Hugo Salus muss mit dem samtweichen Fell einer Katze konkurrieren und
plaziert sie daraufhin auf seiner Glatze, um so wenigstens indirekt von der Geliebten gestreichelt
zu werden. Das »Einfältige Lied« Hugo Salus’ handelt von einem König, dem der Hut vom Kopf
geweht wird.
Schönbergs Vertonung gleicht einem Miniaturdrama, das durch Wolfs »Feuerreiter« inspiriert
scheint. Allein den Text der Arie ›Seit ich so viele Weiber sah‹ hat er nicht den »Deutschen Chansons«, sondern der Oper »Spiegel von Arkadien« entnommen, deren Libretto Emanuel Schikaneder 1794 geschrieben hat. Als Schönberg den Text für das Wiener Theater »Zum lieben Augustin«
als langsamen Walzer vertonte, der sich ganz anachronistisch zur Musik des 18. Jahrhunderts
verhält, kannte er mit Sicherheit die Oper von Franz Xaver Süßmayr nicht.
Charakterstudien William Bolcom »Cabaret Songs«
Der amerikanische Komponist und Pianist William Bolcom wurde 1938 in Seattle geboren und
ging schon als Elfjähriger an die University of Washington, um Komposition zu studieren. Später
nahm er Unterricht bei Darius Milhaud am Mills College und ging schließlich zu Olivier Messiaen
an das Conservatoire de Paris, wo ihm ein Kompositionspreis verliehen wurde. Als Pianist
begleitet er häufig seine Frau, die Mezzosopranistin Joan Morris. Zu den vielen Stücken, die er
für sie komponierte, gehören auch die zwischen 1977 und 1985 entstandenen zwölf »Cabaret Songs«. Die Texte hat der Bühnenschriftsteller und Librettist Arnold Weinstein, mit dem
Bolcom vielfach zusammenarbeitete, verfasst. Ausdrücklich für Measha Brueggergosman hat er
die »Cabaret Songs« für Orchester bearbeitet. In dieser Form präsentiert die Sängerin die
Lieder auf ihrer CD, auf der ein Teil des Konzertprogramms zu hören ist.
Freude am Fahren
Werke
Die Personen der Gedichte hat Arnold Weinstein, wie Edward Seckerson im Booklet der CD
schreibt, selten selbst erfunden, sondern entweder aus der Wirklichkeit nachgeahmt oder anderen Vorlagen entnommen. So sind in »George« mehrere Charaktere der Christopher Street in
Greenwich Village miteinander verbunden.
»Toothbrush Time« entstand aus den Erinnerungen der ersten Musical-Komponistin Kay
Swifts an ihren Liebhaber George Gershwin, der offenbar nie bis zum nächsten Morgen bei ihr
geblieben ist. Zu dem Text des »Song of Black Max« ist Weinstein durch einen Clochard im
Vorkriegs-Rotterdam inspiriert worden, und der »Actor« schuftet sich zu Tode, um die Bühne
am Leben zu erhalten.
Grenzbereich zwischen Wort und Ton Francis Poulenc »Banalités«
und »Fiançailles pour rire«
Das französische Lied des 19. Jahrhunderts befreite sich allmählich aus den Fesseln des Chansons und suchte das Ideal einer »mélodie« zu verwirklichen, in der die Musik in einer viel engeren Beziehung zum Text steht, als dies bei einem Strophenlied möglich ist.
In dieser Tradition steht auch das Liedschaffen Francis Poulencs. Zu seinen Lieblingsdichtern
gehört Guillaume Apollinaire, der als Ahnherr des Surrealismus gilt. 34 seiner insgesamt 145
Lieder hat Poulenc auf dessen Gedichte geschrieben, die er bereits als Dreizehnjähriger kennen
gelernt hatte. Stets habe er, wie er einmal bemerkte, bei der Vertonung eines seiner Gedichte
die Stimme des Dichters im Ohr gehabt, die ihn halbironisch, halbmelancholisch anmutete.
Unter dem Titel »Banalités« hat er 1940 fünf Vertonungen von Gedichten Apollinaires zusammengefasst.
Das Lied »Hôtel« gleicht einem fast nostalgischen Caféhaus-Lied, indem es die Stimmung
matter Trägheit einfängt, die denjenigen erfassen kann, der alleine in einem Hotelzimmer liegt
und eine jener beißenden französischen Zigaretten raucht.
Von ganz anderem Charakter ist die elegante Lyrik Louise de Vilmorins. Das 1939 vertonte
Gedicht »Violon« steht an fünfter Stelle in der Liedersammlung »Fiançailles pour rire« (»Verlobungen zum Lachen«) und handelt wie so viele Gedichte von der Liebe. Wenn Poulenc einmal
erläutert hat, dass man bei der Vertonung eines Gedichts nicht versuchen dürfe, »den wörtlichen
Sinn der Verse in Musik zu übersetzen, sondern, wenn man Poesie nicht missbrauchen will, das,
was im Grenzbereich zwischen Wort und Ton liegt, zu treffen«, könnte er dies im Hinblick auf
diesen lasziven Walzer formuliert haben.
12 I 13
Vertrautes in der Fremde Hugo Wolf »Spanisches Liederbuch«
Unmittelbar nachdem Hugo Wolf seine Goethe-Lieder vollendet hatte, ging er die Komposition
des »Spanischen Liederbuchs« an. Darin wandte er sich allerdings keinesfalls grundsätzlich
von der deutschen Lyrik ab; er griff nicht auf originale spanische Gedichte zurück, sondern auf
die Sammlung gleichen Titels, die Emanuel Geibel und Paul Heyse 1852 herausgegeben und
darin keineswegs Übersetzungen, sondern freie Nachdichtungen und sogar Fälschungen spanischer Gedichte aufgenommen hatten. Am Anfang stehen 13 geistliche Gedichte.
Den Hauptteil aber machen 99 Liebesgedichte aus, die eine Art Minnebrevier darstellen und
als Rollengedichte verfasst sind. Wolf hat in einem für ihn so typischen Schaffensrausch innerhalb eines halben Jahres, vom 28. Oktober 1889 bis zum 27. April 1890, insgesamt 44 Gedichte
daraus vertont. Dass er auf die Einbeziehung folkloristischer Elemente ebenso verzichtet – das
Lied »In dem Schatten meiner Locken« lässt nur von Ferne einen Bolero anklingen – wie er sich
beim Durchkomponieren über den Charakter des einfachen Strophenliedes hinwegsetzt, deutet
darauf, dass er nichts ihm Fremdes adaptieren wollte. Vielmehr erinnert das »Spanische Liederbuch« an Nietzsches Begeisterung für Bizets »Carmen«, denn im Grunde bleibt Wolf auch in
diesen Gesängen nach einem Wort Theodor Helms der »Wagner des Klavierliedes«. Darauf
deutet auch die Nähe der Vertonung »Bedeckt mich mit Blumen« zum zweiten Akt aus »Tristan
und Isolde« hin.
Ironische Miniaturen Erik Saties Liedschaffen
Zwar hat Erik Satie drei Jahre an der von d’Indy gegründeten Schola Cantorum studiert, doch
sein Geld verdiente er sich anfangs als Barpianist: zunächst im »Chat Noir« auf dem Montmartre,
später in der »Auberge du Clou«. Sein gesamtes kompositorisches Schaffen ist durch die Verbindung von Musik und Text geprägt. Insgesamt hat er über 60 Lieder geschrieben: Seine »Trois
Mélodies« sind 1916 zwar auf Wunsch der Sopranistin Jane Bathori entstanden, doch gewidmet
hat er sie Strawinsky, und das Programm haben Picasso und Matisse illustriert. In der Mitte steht
»Daphénéo«, die Vertonung eines eigentlich nicht übersetzbaren Dialogs zweier Kinder, der mit
den ähnlichen Klängen der Worte »noisetier« und »un oisetier« spielt. Den im Stil des amerikanischen Varietés komponierten Walzer »La diva de l’Empire« schrieb Satie schon im Jahre 1900
für die Chansonnière Paulette Darty, die seinerzeit die »Königin des langsamen Walzers« genannt
wurde und die er zu dieser Zeit häufig am Klavier begleitet hat.
Werke
14 I 15
Arnold Schönberg Aus: »Brettl- Lieder«
William Bolcom Aus: »Cabaret Songs«
›Galathea‹
›Gigerlette‹
›George‹
(Text: Frank Wedekind, 1864 – 1918)
(Text: Otto Julius Bierbaum, 1865 – 1910)
(Text: Arnold Weinstein, 1927 – 2005)
Ach, wie brenn’ ich vor Verlangen,
Galathea, schönes Kind,
Dir zu küssen deine Wangen,
Weil sie so entzückend sind.
Fräulein Gigerlette
Lud mich ein zum Tee.
Ihre Toilette
War gestimmt auf Schnee.
Ganz wie Pierrette
War sie angetan.
Selbst ein Mönch, ich wette,
Sähe Gigerlette
Wohlgefällig an.
My friend George
Used to say
»Oh call me Georgia, hon,
Get yourself a drink«,
And sang the best soprano
In our part of town.
Mein Freund George
Sagte immer
»Oh, nenn mich Georgia, Liebes,
Nimm Dir ’nen Drink«,
Und sang den besten Sopran
In unserem Stadtteil.
In beads, brocade and pins
He sang if you happened in
Through the door he never locked
And said, »Get yourself a drink«,
And sang out loud
Till tears fell in the cognac
And the choc’late milk and gin
And on the beads, brocade and pins.
In Perlen, Brokat und Broschen
Sang er, wenn man zufällig
Zur Tür hereinkam, die er nie abschloss,
Und sagte, »Nimm dir ’nen Drink«,
Und sang mit voller Stimme,
Bis Tränen in den Cognac fielen,
In Schokoladenmilch und Gin
Und auf Perlen, Brokat und Broschen.
When strangers happened through
His open door,
George said, »Stay,
But you gotta keep quiet
While I sing
And then a minute after.
And call me Georgia.«
Wenn ein Fremder durch
Seine offene Tür kam,
Sagte George: »Bleib,
Aber du musst still sein
Während ich singe
Und noch eine Minute danach.
Und nenn mich Georgia.«
One fine day
A stranger in a suit
Of navy blue
Took George’s life
With a knife
George had placed
Eines schönen Tages
Nahm ein Fremder
In marineblauem Anzug
George das Leben
Mit einem Messer,
Das George neben einen
Wonne, die mir widerfahre,
Galathea, schönes Kind,
Dir zu küssen deine Haare,
Weil sie so verlockend sind.
Nimmer wehr mir, bis ich ende,
Galathea, schönes Kind,
Dir zu küssen deine Hände,
Weil sie so verlockend sind.
Ach, du ahnst nicht, wie ich glühe,
Galathea, schönes Kind,
Dir zu küssen deine Knie,
Weil sie so verlockend sind.
Und was tät ich nicht, du süße
Galathea, schönes Kind,
Dir zu küssen deine Füße,
Weil sie so verlockend sind.
Aber deinen Mund enthülle,
Mädchen, meinen Küssen nie,
Denn in seiner Reize Fülle
Küsst ihn nur die Fantasie.
16 I17
War ein rotes Zimmer,
Drin sie mich empfing,
Gelber Kerzenschimmer
In dem Raume hing.
Und sie war wie immer
Leben und Esprit.
Nie vergess’ ich’s, nimmer:
Weinrot war das Zimmer,
Blütenweiß war sie.
Und im Trab mit Vieren
Fuhren wir zu zweit
In das Land spazieren,
Das heißt Heiterkeit.
Dass wir nicht verlieren
Zügel, Ziel und Lauf,
Saß bei dem Kutschieren
Mit den heißen Vieren
Amor hinten auf.
›George‹
Texte
Beside an apple pie he’d baked
And stabbed him in the middle
Of »Un bel di vedremo«
Which he sang
For this particular stranger
Who was in the United States Navy.
Selbstgebackenen Apfelkuchen gelegt hatte,
Und erstach ihn mitten
In »Un bel di vedremo«,
Während George
Für diesen Fremden sang,
Der in der United States Navy war.
The funeral was at the cocktail hour.
We knew George would like it like that.
Tears fell on the beads, brocades and pins
In the coffin
Which was white
Because George was a virgin.
Oh call him Georgia, hon,
Get yourself a drink.
»You can call me Georgia, hon,
Get yourself a drink!«
Das Begräbnis war zur Cocktailstunde.
Wir wussten, George würde es so gefallen.
Tränen fielen auf Perlen, Brokat und Broschen
Im Sarg,
Der weiß war,
Denn George war Jungfrau.
Oh, nenn ihn Georgia, Liebes,
Nimm dir ’nen Drink.
»Du kannst mich Georgia nennen, Liebes,
Nimm dir ’nen Drink!«
›Toothbrush Time‹
It’s toothbrush time,
Ten a. m. again
And toothbrush time.
›Zahnputz-Zeit‹
Zahnputz-Zeit,
Schon wieder zehn Uhr morgens
Und Zahnputz-Zeit.
Last night at half-past nine
It seemed O.K.
But in the light of day
Not so fine
At toothbrush time.
Now he’s crashing round my bathroom,
Now he’s reading my degree,
Perusing all my pills
Reviewing all my ills
And he comes out smelling like me.
18 I 19
Now he advances on my kitchen,
Now he raids every shelf
Till from the pots and pans
And puddles and debris
Emerges three eggs all for himself.
Jetzt rückt er in meine Küche vor,
Plündert jedes Regal,
Bis aus den Töpfen und Pfannen
Und Pfützen und Trümmern
Drei Eier auftauchen – nur für ihn.
Oh, how I’d be ahead
If I’d stood out of bed!
I wouldn’t sit here grieving,
Waiting for the wonderful
Moment of his leaving
At toothbrush time,
Toothbrush time,
Ten a.m. again
And toothbrush time.
Oh, wie viel besser ginge es mir,
Wenn ich das Bett gemieden hätte!
Ich würde hier nicht verdrossen sitzen
Und auf den herrlichen Moment
Warten, wenn er geht,
Zur Zahnputz-Zeit,
Zahnputz-Zeit,
Schon wieder zehn Uhr morgens
Und Zahnputz-Zeit.
I know it’s sad to be alone
It’s so bad to be alone,
Still I should’ve known
That I’d be glad to be alone.
I should’ve known, I should’ve known!
Never should’ve picked up the phone
And called him.
Natürlich ist es traurig, allein zu sein,
Es ist so schlimm, allein zu sein,
Trotzdem hätte ich’s wissen müssen,
Dass ich froh wäre, allein zu sein.
Ich hätte es wissen müssen!
Ich hätte nie zum Telefon greifen
Und ihn anrufen dürfen.
Gestern Abend um halb zehn
Schien alles in Ordnung.
Doch bei Tageslicht
Ist es nicht mehr so schön,
Zur Zahnputz-Zeit.
Hey – uh, listen, uhm,
Uh, I’ve got to, uh,
Oh, you gotta go too?
So glad you understand.
Hey – äh, hör mal, hm,
Äh, ich muss,
Oh, du musst auch gehen?
Danke für Dein Verständnis.
Jetzt lärmt er in meinem Bad herum,
Liest mein Diplom,
Untersucht meine Pillen,
Studiert meine Leiden
Und riecht wie ich, wenn er herauskommt.
And by the way,
Did you say,
Nine tonight again?
See you then.
Toothbrush time!
Und ... übrigens,
Sagtest du,
Heute Abend wieder um neun?
Bis dann also.
Zahnputz-Zeit!
Texte
Francis Poulenc Aus: »BanalitÉs«
Ma chambre a la forme d’une cage,
Le soleil passe son bras par la fenêtre.
Mais moi qui veux fumer pour faire des mirages.
J’allume au feu du jour ma cigarette.
Je ne veux pas travailler – je veux fumer.
Mein Zimmer hat die Form eines Käfigs.
Die Sonne streckt ihren Arm durch das Fenster.
Aber ich will rauchen, um Luftbilder zu machen.
Ich zünde meine Zigarette am Feuer des Tages an.
Ich will nicht arbeiten – ich will rauchen.
›Der genügsame Liebhaber‹
Meine Freundin hat eine kohlschwarze Katze
Mit weichem knisterndem Sammetfell,
Und ich, ich hab’ eine blitzblanke Glatze,
Blitzblank und glatt und silberhell.
Meine Freundin gehört zu den üppigen Frauen,
Sie liegt auf dem Divan das ganze Jahr,
Beschäftigt das Fell ihrer Katze zu krauen,
Mein Gott ihr behagt halt
Aus: »Fiançailles pour rire«
›Violon‹
›Violine‹
Hugo Wolf Aus: »Spanisches Liederbuch«
Ein Liebespaar mit unterschätztem Tonfall,
Die Geige und ihr Spieler gefallen mir.
Ah! Ich liebe ihre zärtlichen Seufzer
Auf der Saite der inneren Not.
In den Akkorden auf den Saiten der Gehängten,
In der Stunde, wenn die Gerichte schweigen,
Opfert sich das erdbeerförmige Herz
Der Liebe wie einer unbekannten Frucht.
›In dem Schatten meiner Locken‹
›Bedeckt mich mit Blumen‹
(Text: Paul Heyse, 1830 – 1914, nach Anonymous)
(Text: Emanuel von Geibel, 1815 – 1884)
In dem Schatten meiner Locken
Schlief mir mein Geliebter ein.
Weck ich ihn nun auf? – Ach nein!
Bedeckt mich mit Blumen, ich sterbe vor Liebe.
Dass die Luft mit leisem Wehen
Nicht den süßen Duft mir entführe,
Bedeckt mich!
Ist ja alles doch dasselbe,
Liebesodem oder Düfte von Blumen.
Von Jasmin und weißen Lilien
Sollt ihr hier mein Grab bereiten, ich sterbe.
Und befragt ihr mich: Woran?
Sag’ ich: Unter süßen Qualen vor Liebe.
›Hôtel‹
›Hotel‹
(Text: Guillaume Apollinaire, 1880 – 1918)
Das sammtweiche Haar.
Und komm’ ich am Abend die Freundin besuchen,
Wo liegt die Mieze im Schoße bei ihr,
Und nascht mit ihr von dem Honigkuchen
Und schauert, wenn ich leise ihr Haar berühr.
Und will ich mal zärtlich tun mit dem Schatze,
Und dass sie mir auch einmal »Eitschi« macht,
Dann stülp’ ich die Katze auf meine Glatze,
Dann streichelt die Freundin die Katze und lacht.
(Text: Louise de Vilmorin, 1902 – 1969)
Couple amoureux aux accents méconnus
Le violon et son joueur me plaisent.
Ah! J’aime ces gémissements tendus
Sur la corde des malaises.
Aux accords sur les cordes des pendus
À l’heure où les Lois se taisent
Le cœur, en forme de fraise,
S’offre à l’amour comme un fruit inconnu.
Arnold Schönberg Aus: »Brettl-Lieder«
›Einfältiges Lied‹
(Text: Hugo Salus, 1866 – 1929)
König ist spazieren ’gangen,
Bloß wie ein Mensch spazieren ’gangen,
Ohne Szepter und ohne Kron’,
Wie ein gewöhnlicher Menschensohn.
Ist ein starker Wind gekommen,
Ganz gewöhnlicher Wind gekommen,
Ohne Ahnung, wer das wär’
20 I 21
Fällt er über den König her.
Hat ihm den Hut von Kopf gerissen,
Hat in übers Dach geschmissen,
Hat ihn nie mehr wiedergeseh’n.
Seht ihr’s! Da habt ihr’s!
Das sag’ ich ja! Treiben gleich Allotria!
Es kann kein König ohne Kron’,
Wie ein gewöhnlicher Menschensohn
Unter die dummen Leute geh’n!
Sorglich strählt ich meine krausen
Locken täglich in der Frühe,
Doch umsonst ist meine Mühe,
Weil die Winde sie zerzausen.
Lockenschatten, Windessausen
Schläferten den Liebsten ein.
Weck ich ihn nun auf? – Ach nein!
Hören muss ich, wie ihn gräme,
Dass er schmachtet schon so lange,
Dass ihm Leben geb’ und nehme
Diese meine braune Wange,
Und er nennt mich eine Schlange,
Und doch schlief er bei mir ein.
Weck ich ihn nun auf? – Ach nein!
Texte
William Bolcom Aus: »Cabaret Songs«
›Waitin’‹
›Warten‹
(Text: Arnold Weinstein)
Waitin’ waitin’
I’ve been waitin’ waitin’ waitin’
All my life.
That light keeps on
Hiding from me,
But it someday
Just might
Bless my sight.
Waitin’
Waitin’
Waitin’
Warten warten
Ich warte warte warte
Mein ganzes Leben.
Dieses Licht
Versteckt sich vor mir,
Aber eines Tages
Wird es vielleicht
Meine Sicht segnen.
Warten
Warten
Warten
›Song of Black Max‹
He was always dressed in black,
Long black jacket, broad black hat,
Sometimes a cape,
And as thin, and as thin as rubber tape:
Black Max.
›Song of Black Max‹
Er war immer schwarz gekleidet,
Lange schwarze Jacke, breiter schwarzer Hut,
Manchmal ein Cape,
Und er war dünn, dünn wie ein Gummiband:
Der Schwarze Max.
He would raise that big black hat
To the big-shots of the town
Who raised their hats right back,
Never knew they were bowing to
Black Max.
Er zog stets den großen schwarzen Hut
Vor den Honoratioren der Stadt,
Die ebenfalls den Hut zogen
Und gar nicht wussten, dass sie sich
Vor dem Schwarzen Max verbeugten.
I’m talking about night in Rotterdam
When the right night people of all the town
Would find what they could
In the night neighborhood of
Black Max.
Ich spreche jetzt von Rotterdam bei Nacht,
Wenn die Nachtschwärmer der ganzen Stadt
Mitnahmen, was sie nur konnten,
Im nächtlichen Reich
Des Schwarzen Max.
22 I 23
There were women in the windows
With bodies for sale
Dressed in curls like little girls
In little dollhouse jails.
When the women walked the street
With the beds upon their backs,
Who was lifting up his brim to them?
Black Max!
Frauen saßen in den Fenstern
Und verkauften ihre Körper,
Mit lockigem Haar wie kleine Mädchen
In kleinen Puppenhaus-Kerkern.
Wenn die Frauen, Betten auf dem Rücken,
Auf den Strich gingen,
Wer lüftete da den Hut für sie?
Der Schwarze Max!
And there were looks for sale,
The art of the smile –
(Only certain people walked
That mystery mile:
Artists, charlatans, vaudevillians,
Men of mathematics, acrobatics
And civilians.)
There was knitting-needle music
From a lady organ-grinder
With all her sons behind her,
Und es waren Blicke zu verkaufen,
Die Kunst des Lächelns –
(Nur gewisse Leute gingen durch diese
Straße voller Geheimnisse:
Künstler, Scharlatane, Artisten,
Mathematiker, Akrobaten
Und Zivilisten.)
Es gab Stricknadel-Musik
Von einer Orgeldreherin,
Die all ihre Söhne bei sich hatte,
Marco, Vito, Benno
(Was he strong!
Though he walked like a woman)
And Carlo, who was five.
He must be still alive!
Marco, Vito, Benno
(War der stark!
Obwohl er ging wie eine Frau)
Und Carlo, der fünf war.
Er muss noch am Leben sein!
Ah, poor Marco had the syph, and if
You didn’t take the terrible cure those days
You went crazy and died
And he did.
And at the coffin
Before they closed the lid,
Who raised his lid?
Black Max!
Ach, der arme Marco hatte Syphilis, und wer
Die furchtbare Behandlung damals nicht auf
Sich nahm, wurde verrückt und starb,
Und so erging es ihm.
Und am Sarg,
Bevor sie den Deckel schlossen,
Wer lüftete da seinen Deckel?
Der Schwarze Max.
Texte
Da Capo!
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I was climbing on the train
One day going far away
To the good old USA
When I heard some music
Underneath the tracks.
Ich bestieg eines Tages den Zug
Zu einer weiten Reise
In die guten alten USA,
Als ich Musik
Untern den Gleisen hört.
Standing there beneath the bridge,
Long black jacket,
Broad black hat,
Playing the harmonica, one hand free
To lift that hat to me:
Black Max,
Black Max,
Black Max.
Da stand er unter der Brücke,
Lange schwarze Jacke,
Breiter schwarzer Hut,
Spielte Harmonika, eine Hand frei,
Den Hut vor mir zu ziehen:
Der Schwarze Max,
Der Schwarze Max,
Der Schwarze Max.
›The Actor‹
A man I know
To keep alive
Dies for a living.
To survive!
To keep alive
Dies for a living.
›Der Schauspieler‹
Ein Bekannter
Von mir stirbt,
Um sich am Leben zu halten.
Für seinen Lebensunterhalt.
Um zu überleben!
Stirbt, um sich am Leben zu halten.
Stands upon a stage each night –
Matinees from two to five –
To keep the show alive
Dies for a living.
Er steht jeden Abend auf der Bühne –
Matineen von zwei bis fünf –
Um die Show am Leben zu halten,
Stirbt für seinen Lebensunterhalt.
I’ve taken the position –
Do or die! –
Not to survive for
Nor keep alive for
Not to die for
A living.
Ich stehe auf dem Standpunkt –
Handle oder stirb! –
Nicht für etwas überleben,
Sich nicht für etwas am Leben halten,
Nicht sterben für
Seinen Lebensunterhalt.
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Erik Satie Aus: »Trois Mélodies«
›Daphénéo‹
›Daphénéo‹
(Text: Mimi Godebska, 1899 – 1949)
Dis-moi, Daphénéo,
Quel est donc cet arbre
Dont les fruits sont des oiseaux qui pleurent?
Sag, Daphénéo,
Was ist das dort für ein Baum,
Dessen Früchte weinende Vögel sind?
Cet arbre, Chrysaline,
Est un oisetier.
Dieser Baum, Chrysaline,
Ist ein Vogelbaum.
Ah! Je croyais que les noisetiers donnaient
Des noisettes, Daphénéo.
Ah! Ich dachte, die Nussbäume
Tragen Nüsse, Daphénéo.
Oui, Chrysaline,
Les noisetiers donnent des noisettes,
Mais les oisetiers donnent
Des oiseaux qui pleurent.
Ja, Chrysaline,
Die Nussbäume tragen Nüsse,
Doch die Vogelbäume tragen
Weinende Vögel.
Ah!...
Ah!...
›La Diva de l’Empire‹
›Die Diva des Empire‹
Dans un seul »yes«
Elle met tant de douceur
Que tous les snobs en gilet à coeur,
L’accueillant de hourras frénétiques,
Sur la scène lancent des gerbes de fleurs,
Sans remarquer le rire narquois
De son joli minois.
In ein einziges »Yes«
Legt sie so viel Liebreiz,
Dass all die Snobs in ihren Westen
Sie mit frenetischem Jubel begrüßen
Und Blumensträuße auf die Bühne werfen,
Ohne das spöttische Lachen
Ihres niedlichen Gesichts zu bemerken.
Elle danse presque automatiquement
Et soulève, oh très pudiquement,
Ses jolis dessous de fanfreluches,
De ses jambes montrant le frétillement.
C’est à la fois très très innocent
Et très très excitant.
Sie tanzt fast ohne ihr Zutun,
Hebt, oh, sehr sittsam,
Ihre hübsche Spitzenwäsche
Und zeigt ihre wirbelnden Beine.
Das ist sehr, sehr unschuldig
Und sehr, sehr erregend zugleich.
Arnold Schönberg Aus: »Brettl-Lieder«
›Arie aus dem Spiegel von Arkadien‹
(Text: Dominique Bonnaud, 1864 – 1943 ·
Numa Bles, 1871 – 1917)
Sous le grand chapeau Greenaway,
Mettant l’éclat d’un sourire,
D’un rire charmant et frais
De bébé étonné qui soupire,
Little girl aux yeux veloutés,
C’est la Diva de l’Empire.
C’est la rein’ dont s’éprennent
Les gentlemen
Et tous les dandys
De Piccadilly.
26 I27
Unter dem großen Greenaway-Hut,
Mit strahlendem Lächeln,
Dem bezaubernden, frischen Lachen
Eines staunenden, seufzenden Babys,
Kleines Mädchen mit samtenen Augen,
Das ist die Diva des »Empire«,
Das ist die Königin,
In die sich die Gentlemen
Und alle Dandys
Von Piccadilly verlieben.
(Text: Emanuel Schikaneder, 1751 – 1812)
Seit ich so viele Weiber sah,
Schlägt mir mein Herz so warm,
Es summt und brummt mir immerdar
Als wie ein Bienenschwarm.
Und ist ihr Feuer meinem gleich,
Ihr Auge schön und klar,
So schlaget wie der Hammerstreich
Mein Herzchen immerdar.
Bum, bum, bum…
Ich wünsche tausend Weiber mir,
Wenn’s recht den Göttern wär’;
Da tanzt’ ich wie ein Murmeltier
Ins Kreuz und in die Quer.
Das wär’ ein Leben auf der Welt,
Da wollt’ ich lustig sein,
Ich hüpfte wie ein Has’ durchs Feld
Und’s Herz schlüg’ immerdrein.
Bum, bum, bum…
Wer Weiber nicht zu schätzen weiß,
Ist weder kalt noch warm
Und liegt als wie ein Brocken Eis
In eines Mädchens Arm.
Da bin ich schon ein andrer Mann,
Ich spring’ um sie herum;
Mein Herz klopft froh an ihrem an
Und machet: bum bum bum.
Texte
28 I 29
Measha Brueggergosman
Justus Zeyen
Die kanadische Sopranistin Measha Brueggergosman entwickelt sich zu einer der schillerndsten
und lebhaftesten Sängerinnen unserer Zeit. Die internationale Presse lobt sie für ihre intuitive
Musikalität und sinnliche Stimme sowie für eine eindrucksvolle Bühnenpräsenz. Sie studierte
an der Universität von Toronto bei Mary Morrison und führte ihre Ausbildung bei Edith Wiens
in Deutschland fort. Darüber hinaus arbeitete sie mit so angesehenen Musikern wie Christoph
Eschenbach, Ruth Falcon, Brigitte Fassbaender, Margo Garrett, Håkan Hagegård, Jessye Norman,
Rudolf Piernay und Thomas Quasthoff.
Measha Brueggergosman erhielt den Großen Preis bei der »Jeunesses Musicales Montreal
International Musical Competition« und war Preisträgerin bei der »Dutch International Vocal
Competition ’s-Hertogenbosch«, bei der »Wigmore Hall International Song Competition« in London, beim Wettbewerb der George London Foundation in New York, beim »Königin Sonja Internationalen Musikwettbewerb« in Oslo und beim »Internationalen Musikwettbewerb« der ARD
München.
Ein breites Repertoire, gemeinsam mit großem künstlerischem Engagement, führten Measha
Brueggergosman mit vielen der großen internationalen Orchester und Dirigenten zusammen:
Pinchas Zukerman und das National Arts Centre Orchestra, Leonard Slatkin und das National
Symphony Orchestra, Michael Tilson Thomas bei ihrem London-Symphony-Orchestra-Debüt,
Vasily Petrenko und das NDR Sinfonieorchester, David Robertson und das Royal Concertgebouworkest sowie das Philadelphia Orchestra.
Neben den großen Konzertbühnen dieser Welt leiht Measha Brueggergosman ihre Stimme,
Leidenschaft und Energie Sozial- und Umweltverbänden als Botschafterin für drei internationale
Organisationen: der »African Medical and Research Foundation« (AMREF), »Learning Through the
Arts« und dem »World Wildlife Fund« (WWF). Ihr Engagement für diese Organisationen führte sie
in verschiedene Einsatzgebiete – von Grundschulen in New Brunswick, Kanada, bis zu Flüchtlingslagern in Nord-Uganda.
Bei bisherigen CD-Aufnahmen sang Measha Brueggergosman Werke von Barber, Copland
und Gershwin sowie Berlioz’ »Les nuits d’été« und Massenet-Opernarien. Bei CBC Television
erschien über sie die Dokumentation »Spirit in her Voice«. Ihre aktuelle CD »Surprise« wurde
im Frühjahr 2008 international veröffentlicht; Teile daraus stellt sie im heutigen Konzert vor.
Auch nach ihrem »Surprise«-Konzert bleibt Measha Brueggergosman dem Konzerthaus verbunden und wird mit weiteren spannenden Programmen nach Dortmund zurückkehren.
Justus Zeyen wurde in Kiel geboren und erhielt Klavierunterricht u. a. bei Cord Garben. Er studierte an der Hochschule für Musik und Theater Hannover bei Prof. Martin Dörrie, Prof. Karl
Engel und Prof. Bernhardt Ebert. Kurse bei Erik Werba und Hartmut Höll rundeten seine Ausbildung ab. 1982 und 1986 war er Stipendiat der Richard-Wagner-Stiftung.
Konzerte als Solist und Kammermusiker, hauptsächlich aber als Liedpianist führten Justus
Zeyen durch Europa, die USA und Japan. Dabei trat er u. a. mit Juliane Banse, Christiane Iven,
Sibylla Rubens, Doris Soffel, Siegfried Lorenz, Michael Schade und Bernd Weikl sowie den Chören
des Bayrischen und Süddeutschen Rundfunks auf. Es schlossen sich Liederabende und Rundfunkmitschnitte u. a. bei den Berliner und Wiener »Festwochen«, den »Münchner Opernfestspielen«,
beim »Braunschweiger Kammermusikpodium«, beim »Kissinger Sommer«, beim »Schleswig-Holstein Musik Festival«, bei der »Schubertiade Schwarzenberg«, bei »Mostly Mozart« und beim
»Oregon Bach Festival« an.
Seit ersten gemeinsamen Konzerten beim »Kammermusikfest Lockenhaus« 1994 (Leitung:
Gidon Kremer) arbeitet Justus Zeyen regelmäßig mit Thomas Quasthoff zusammen. In der Saison
2001/02 konzertierten Thomas Quasthoff und Justus Zeyen mit großem Erfolg u. a. in der Berliner
Philharmonie, in Hannover, in der Wigmore Hall in London, beim Musikverein Wien, in Madrid,
Los Angeles, New York und beim Tanglewood Music Festival. Eine gemeinsame Tournee mit
Thomas Quasthoff und Sibylla Rubens (Wolf, »Italienisches Liederbuch«) führte den Pianisten u. a.
ins Berliner Konzerthaus und die Kölner Philharmonie.
Die gemeinsame CD der beiden Künstler mit Liedern von Johannes Brahms und Franz Liszt
für die Deutsche Grammophon Gesellschaft wurde für den »Grammy 2001« nominiert und mit
dem »Cannes Classical Award« für die beste Neuerscheinung 2000/01 ausgezeichnet. Eine
weitere CD mit Schuberts »Schwanengesang« und Brahms’ »Vier ernsten Gesängen« erschien
im Frühjahr 2001 und erhielt neben einer Grammy-Nominierung den »Preis der Deutschen
Schallplattenkritik« und den »Echo Klassik 2001« für die beste Liedeinspielung des Jahres.
In näherer Zukunft sind Konzerte in Köln, Luxemburg, Barcelona, Hamburg, bei der »Schubertiade Schwarzenberg« und in Wien geplant.
Justus Zeyen unterrichtet an den Hochschulen in Detmold und Hannover.
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Biografien
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Heldenhaft
Der dramatische Tenor Ben Heppner widmet sich den großen Opernpartien mit der gleichen
Leidenschaft wie dem klassischen Lied. Bei seinem dritten Besuch im Konzerthaus singt er Lieder
von Schubert, Strauss, Britten, Duparc, Bellini, Donizetti, Verdi und Denza.
Do 29.01. 09 · 20.00
Welt der schönen Töne
Die Amerikanerin Nicole Cabell ist der neue Star am Himmel der lyrischen Stimmen. Mit dem
Münchner Rundfunkorchester unter Laurent Campellone hat sie Gelegenheit zu glänzen: Arien
von Mozart, Massenet, Bizet u. a.
Fr 06. 02. 09 · 20.00
Oper trifft Zeitinsel
Eine grandiose Weiterführung des Portraits von Thomas Hengelbrock ist die konzertante Aufführung »Der Freischütz« von Carl Maria von Weber. Der Philharmonia Chor Wien, das Mahler
Chamber Orchestra und erstklassige Solisten nehmen Sie mit auf die Zeitinsel.
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Sa 16. 05. 09 · 19.00
zugunsten KONZERTHAUS DORTMUND
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Texte Sebastian Urmoneit
LIEDTexte Abdruck der Texte aus dem CD-Booklet
zu »Surprise« DG 477 6589 mit freundlicher Genehmigung
Fotonachweise
Titel © Paul Elledge · DG
S. 04 © Paul Elledge · DG
S. 14 © Paul Elledge · DG
S. 28 © Lorne Bridgman
Herausgeber KONZERTHAUS DORTMUND
Geschäftsführer und Intendant Benedikt Stampa
Redaktion Dr. Jan Boecker · Marion Schröder
Konzeption Kristina Erdmann
Anzeigen Anne-Katrin Röhm · T 0231-22 696 161
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Wir danken den beteiligten Künstleragenturen und Fotografen für die freundliche Unterstützung.
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