MS-Spot, die Erste, Kamera läuft!
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MS-Spot, die Erste, Kamera läuft!
«Cheese and Chocolate»: Fabio Müller, Sebastian Kenney, Daniel Kunz, Swea Sardone, und Raffaela Luchsinger (von links). Filmbranche MS-Spot, die Erste, Kamera läuft! Die jungen Filmemacher von «Cheese and Chocolate» haben klein angefangen und sind heute gross im Geschäft: Die Quereinsteiger aus verschiedenen Berufen produzieren Werbespots, Dokumentar- und Schulungsfilme. Der «arbeitsmarkt» war an einem Drehtag dabei. Text und Fotos Sven Rosemann Ein Samstagmorgen im Februar. Es ist acht Uhr, auf dem Küchentisch der FWB Werbe agentur am Kreuzplatz in Zürich bügelt Swea Sardone Hemden für die Schauspieler. In ihren Räumlichkeiten dreht die Zürcher Filmproduktionsfirma «Cheese and Choco late» einen zweisprachigen Werbespot für die Schweizerische Multiple-Sklerose-Gesell schaft. Der Spot, der um Spendengelder werben soll, wird den simplen Titel «Danke» tragen. Das ganze Set wurde schon am Vortag aufgebaut. Die 29-jährige Sardone hatte in den letzten Tagen alle Hände voll zu tun. Vergangenes Jahr gelang ihr mit einem Prak tikum als Schnitttechnikerin bei «Cheese and Chocolate» der Einstieg ins Filmgeschäft, jetzt leistet sie ihren ersten Einsatz als Pro duktionsassistentin. Sie ist für einen grossen Teil der Organisation verantwortlich: von der Buchung aller Mitarbeitenden bis zur Beschaffung der Requisiten, frischer Tulpen etwa oder des richtigen Briefpapiers. «Da es ein kleines Set ist, gehen wir in diesem Pro jekt etwas unorthodox vor», erklärt Sardone. Sie übernimmt verschiedene Aufgaben selbst, die sich bei grösseren Drehs norma lerweise eine Produktions- und Aufnahme assistentin, eine Ausstatterin und eine Stylis tin teilen. Das Beschaffen der Requisiten sei der grösste Stress gewesen. Sardone war da für tagelang in der Stadt unterwegs und hat in Geschäften angefragt. Die meisten Dinge seien gratis zur Verfügung gestellt worden. Für den guten Zweck machten die meisten Angefragten mit, was Produktionskosten einspart. Im Gegenzug verpflichtet sich die MS-Gesellschaft, die Geber als Sponsoren auf ihrer Website zu erwähnen. Als Non- Profit-Organisation verfügt sie nur über ein bescheidenes Werbebudget. Das Team besteht aus Selbständigerwerbenden Der 33-jährige Daniel Kunz ist einer der drei Inhaber von «Cheese and Chocolate» und hat die Produktion ausgehandelt. Zusammen mit Frank Bienenfeld, dem Chef der Werbe agentur, hat er das kreative Konzept erstellt. 4_2009 der arbeitsmarkt 15 Dabei musste es eine Lösung sein, die bud getgerecht ist. Normalerweise würde so ein Spot rund 100 000 Franken kosten, den MSSpot produziert man für die Hälfte. Kunz erklärt: «Mit einem derart reduzierten Bud get funktioniert eine Produktion nur, wenn bei der Preisgestaltung die ganze Crew mit zieht. Und natürlich frage ich in so einem Fall nur Leute an, die ich gut kenne.» Die Crew setzt sich aus einzelnen Selbständig erwerbenden zusammen, wie beispielsweise dem Beleuchter, dem Kameramann oder der Maskenbildnerin, die bei dieser Produktion dabei sind. So funktioniert das in der Film szene generell. Dass die Werbeagentur den Drehort selbst zur Verfügung stellt, wirkt als weitere Kostenbremse. In einem Tag werden zwei Szenen abgedreht Um neben anderen Spotproduktionen, für die mehr Geld da sei, bestehen zu können, müsse man sich einiges überlegen, sagt Kunz. Es brauche ein Konzept mit einfachen, guten Ideen, das entsprechend umsetzbar ist. Bei dieser Produktion verzichtet man bewusst auf Tonaufnahmen, vertont wird im Nachhinein: nur mit Musik und einer Stimme aus dem «Off», die übrigens kein Geringerer als der deutsche Schauspieler Sky du Mont sprechen wird. Auch er macht diesen Job für ein Ei und ein Butterbrot, sieht es als guten Zweck. Bienenfeld hat das eingefädelt, er kennt du Mont persönlich. Ebenso hat er seinen Grafiker, den 28-jähri gen Patrick Boito, dazu gebracht, unentgelt lich eine der beiden Rollen zu übernehmen. Der Spot besteht aus zwei Szenen: Ein MS-Patient schreibt zitternd und unter gros ser Anstrengung ein Dankesschreiben an seinen Arzt, das dieser in der zweiten Szene am Schreibtisch öffnet und nachdenklich liest. Die Kamera soll dabei den Brief dem Zuschauer lesbar zeigen. Beide Szenen müs sen an diesem Samstag im Kasten sein. Nach und nach trudelt der Rest der Crew ein: Roman Brändli, 29, Meister über Licht und Schatten, macht sich nach einer Tasse Kaffee ans Werk, schattiert hier eine Lampe und richtet dort einen Spot aus, bis die Licht verhältnisse stimmen. Nach ihm kreuzt Rachel Strebel auf. Die 32-jährige Masken bildnerin richtet in einem separaten Zim mer ihren Make-up- und Frisiersalon für die beiden Schauspieler ein: Alles zaubert sie aus einem riesigen Koffer, der sich hochkant aufstellen lässt, der innen mit Spiegeln und Lampen ausgestattet ist und ein Arsenal an Schmink- und Frisierutensilien beherbergt. Die quirlige Frau macht beide Schauspieler für den Dreh zurecht. Berufe auf dem Filmset Produzent/-in: Ist in der Regel der Manager und Finanzverwalter einer Produktion und verantwortlich fürs Marketing. Seine Aufgaben: Kosten und Ablauf im Griff behalten, Verkauf, Qualitätssicherung. Regisseur/-in: Leitet die Produktion in allen kreativen Belangen. Er ist der Chef auf dem Set. Schreibt oft auch das Drehbuch, manchmal auch ein Regiebuch, in dem die äusserlichen oder technischen Vorgänge des gefilmten Spiels festgehalten werden, beispielsweise Auf- und Abtritte von Schauspielern, Position von Requisiten im Bild, Beleuchtungsänderungen, Einsatz der Windmaschine. Er leitet meistens auch die Postproduktion, insbesondere den Schnitt. Cutter/-in: Auch Schnitttechniker, (Bild-)Editor, Monteur (früher mit Zelluloidfilm), ver bindet Bild- und Tonelemente oft in Zusammenarbeit mit dem Regisseur zu einer sinnvollen Einheit und Reihenfolge. Kameramann/-frau: Die Person, welche die Filmkamera bedient, ist verantwortlich für die Bildgestaltung und die fotografische Aufnahme. Um die Kameras gibt es oft ein ganzes Team, hier hierarchisch absteigend: Der Bildautor (director of photography) guckt auf einen Bildschirm; der Kameraoperateur oder Schwenker (camera operator) schaut in die Kamera und führt sie; der Kamera assistent (focus puller) stellt die Bildschärfe ein; ein zweiter Kameraassistent oder Materialassistent (clapper loader) bedient die Klappe, weist Schauspieler an, hat den Papierkram im Griff. Oberbeleuchter/-in (Gaffer): Verantwortlich für die lichttechnische Zielsetzung in Absprache mit dem Kameramann für die jeweiligen Einstellungen, auch in kreativer Form. Best Boy: Assistent des Oberbeleuchters, erster Lichttechniker. Statist/-in: Personen in Filmszenen, die im Hintergrund und am Rande des Geschehens agieren, ohne eine spezifische Handlung auszuführen. Komparse: Auch Klein- oder Laiendarsteller, spielen individuelle Rollen und sprechen oft auch einen Text. Beispiel: Schauspieler betritt eine Bar voller Gäste (Statisten) und bestellt einen Drink beim Barkeeper (Komparse), der fragt: «Mit oder ohne Eis?» Das «Off»: Alles, was nicht im Bild ist. Wie etwa die Stimme aus dem «Off»: Der Sprecher ist nicht im Bild. Da es auf dem Set recht eng ist, benötigt man einen Kameramann wie Brian Goff, 40, der eine «Steadycam» führen kann. Er hat die professionelle digitale Filmkamera an einer speziellen Vorrichtung umgehängt und kann so auch im Gehen ruckfrei filmen. Das bedarf einiger Übung und erfordert eine gute körperliche Konstitution, denn die gan ze Gerätschaft wiegt rund 30 Kilo. Goff ist ein Crack auf seinem Gebiet. Er hat beispiels weise für die Schweizer Spielfilmproduktion «Marmorera» von Markus Fischer alle Steady cam-Einstellungen gefilmt. Kaum eingetrof fen, montieren er und sein Bruder, der als Kameraassistent dabei ist, die Spezialkame ra zusammen und testen sie. Quereinsteiger auf dem Weg nach oben Alle Freelancer, die auf diesem Set mitarbei ten, haben ursprünglich ganz andere Berufe ausgeübt. Alexis Lieber ist 26 Jahre alt und wäre lieber vor der Kamera. Aber auf diesem Set ist er als «Runner» engagiert: Er muss loswetzen, wenn etwas fehlt. An diesem Nachmittag ist es das Briefpapier für die eine Szene. Der junge Enthusiast träumt von einer Schauspielerkarriere und will sich nächstens an der Schauspielschule in Zürich anmelden, denn einige Erfahrungen als Komparse hat er schon gemacht. Nicht ganz so viele allerdings wie Tom Runda Kenney, der 58-jährige Vater des Regisseurs auf die sem Set. Er tritt als Arzt auf im Spot, was man ihm in seinem weissen Kittel gleich ab nimmt. Schon über zwölf Jahre arbeitet er nebenher als Fotomodell für Werbeaufnah men oder als Nebendarsteller in Filmen und Werbespots. Wie das denn sei, wenn sein Sohnemann Regie führe? «Ein klassischer Rollenwechsel: Früher sagte ich, wo es lang geht, jetzt ist er es», schmunzelt Tom Runda Kenney mit Schalk und Charme. Sein Sohn Sebastian ist 28 Jahre alt. Er hat zusammen mit Daniel Kunz 2002 «Cheese and Chocolate» gegründet. Kenney und Kunz arbeiten vor allem konzeptionell an ihren Filmproduktionen, wobei Kenney mehr in Richtung Regie tendiert, während Kunz als Kameramann und Techniker wirkt und gegen aussen als Geschäftsleiter auf tritt. An den Drehbüchern und Skripts ar beiten sie oft beide. Fabio Müller, 26, stieg 2005 ein und spezialisierte sich auf Schnitt und Animation am Computer. Doch alle drei können sie filmen und schneiden, was das Team sehr flexibel macht. Auch sie sind Quereinsteiger in ihrem Beruf. «Wir haben uns alle drei über die Skateboard-Szene ken nen gelernt und fingen dort an zu filmen», erzählt Sebastian Kenney. So entstand zuerst ein Film über Skateboarder und später die 4_2009 der arbeitsmarkt 16 Von oben links im Uhrzeigersinn: Brian Goff, Kameramann. Roman Brändli, Beleuchter. Sebastian Kenney, Regisseur. Brian Goff filmt den «Patienten» Patrick Boito. David Kunz, Kameramann und Techniker. Rachel Strebel, Maskenbildnerin. 4_2009 der arbeitsmarkt 17 Swea Sardone – die Neueinsteigerin Sie liebte die Unabhängigkeit, legte sich lange nicht fest, weil sie sich als Suchende wähnte nach ihrem beruflichen Weg. Die gelernte Drogistin servierte in Restaurants und jobbte stunden- oder tageweise bei ver schiedenen Event- und Cateringfirmen. Swea Sardone, 29, besuchte vor zwei Jahren einen Videoschnittkurs. In dieser Zeit veröffentlichte sie drei Kurzbeiträge bei «Art-TV», einem Verein, der im Internet Filmbeiträge über die Schweizer Kultur landschaft zugänglich macht. Mit Film hatte die italienische Seconda aus Pfäffi kon im Zürcher Oberland schon länger was am Hut: Ihr filmerisches Debüt war 2005 ein Kurzfilm als Abschlussarbeit an der Gestalterischen Berufsmittelschule (GBMS) in Zürich. Über einen Bekannten kam sie 2007 zu einem Praktikum als Schnitttechnikerin (Cutterin) bei «Cheese and Chocolate». «Das «Es wird manchmal eng, und das macht Angst. Aber verhungern tut bei uns niemand.» Swea Sardone, Cutterin war eine einschneidende Entscheidung», erzählt sie. Denn ab Februar 2008, als das Praktikum startete, musste sie finanziell erst mal ganz kurz treten: Sie verdiente nur 1500 Franken im Monat. Und da die Firma eine Aktiengesellschaft ist, der gegenüber jeder, der für sie arbeitet, als Selbständiger Rechnung stellt, musste sie es den anderen gleichtun und die nötigen Abzüge wie AHV und IV selbst begleichen. «Ich hatte eingeschlagen, also musste es irgendwie gehen», erinnert sich Sardone. Sie zog in eine alte Zweieinhalbzimmer-Wohnung in Zürich. Die Miete von 700 Franken teilte sie sich mit einem Wohnpartner, und über einen strikten Budgetplan lernte sie kos tenoptimiert einkaufen. Sie gab pro Tag fürs Essen höchstens zwölf Franken aus. So kam sie durch. Sardones Sozialleben spielte sich im Umfeld der Filmerei ab oder zurückge zogen mit Freunden. Zum Ausgehen fehl ten die Mittel. «Ich habe keine Lust, soziale Kontakte vom Konsum in der Ausgehme tropole Zürich abhängig zu machen», so Sardone. Im Sommer war es einfacher mit wenig Geld, wenn sich ein Grossteil des Lebens im Freien abspielt. Mit der Entschei dung für einen Filmberuf muss sie vorerst Die gelernte Drogistin Swea Sardone kam als Praktikantin zum Film. spartanische Bescheidenheit auf sich neh men. «Klar wird es manchmal eng, und das macht Angst. Aber ein Dach über dem Kopf hat man immer, und verhungern tut bei uns auch niemand.» An ihre Altersvor sorge möchte Sardone lieber nicht erinnert werden. Heute verdient sie immerhin 2500 Fran ken im Monat. Warum denn immer noch so wenig? Sie stehe am Anfang und müsse lernen, selbst wenn sie keine Praktikantin mehr sei. Gut: Die Jungs von «Cheese and Chocolate» unterstützen sie, vermitteln ihr das nötige Knowhow und führen sie sorg fältig in die Filmszene ein. Dabei seien sie zudem superkollegial. Das muss es wohl wert sein. Seit Anfang Jahr gehört sie fest zum Team. Den Ausschlag hierzu gab ein Projekt, das sie im Sommer selbst an Land zog und – mit Hilfe der Jungs – realisierte. So platzierte sie sich im Filmbusiness, und es ging etwas aufwärts. Momentan arbeitet sie hauptsächlich im Auftrag von «Cheese and Chocolate». «Das Filmen und Schneiden finde ich klar interessanter als die Rumrennerei für die Sets. Aber der Job als Produktionsassis tentin macht mich mit dem Set und allem Drumherum und wichtigen Leuten be kannt.» Vorläufig heisst es für Sardone noch eine Weile: «learning by doing». Bald soll sie in die Akquisition mitein bezogen werden, um selber Aufträge zu angeln. Das wäre dann ein Schritt in Rich tung Finanzen aufbessern, das wird sich noch weisen. Ihr grosser Traum indes sei ein eigener Kurzfilm, den sie an die Kurzfilmfestivals schicken wolle – irgend wann. Sven Rosemann 4_2009 der arbeitsmarkt 18 Regisseur Sebastian Kenney, Schauspieler Patrick Boito und Auftraggeber Frank Meyenberg (oben von links) schauen sich eine neue Aufnahme an. Tom Runda Kenney spielt im Werbefilm einen Arzt. Filmproduktionsfirma, die heute von kom merziellen Aufträgen wie Werbespots, Doku streifen, Image- und Schulungsfilmen lebt. So gehört beispielsweise das Zentrum elek tronische Medien, der frühere Schweize rische Armeefilmdienst, zu ihren Kunden; es zählt zu den grössten Auftraggebern für kommerzielle Filmproduktionen in der Schweiz. Frank Meyenberg, 34, ist Leiter Öffent lichkeitsarbeit bei der MS-Gesellschaft. Er hat den Auftrag für diese Spotproduktion an «Cheese and Chocolate» vergeben. «Bei un serem Budget sind wir auf kreative Idealisten angewiesen, die uns mit dem Preis entgegen kommen», sagt er. Frank Bienenfeld kannte die Filmproduzenten und holte sie ins Boot, weil er ihre Arbeit schätzte, vor allem den Umgang mit Non-Profit-Organisationen, wenn das Geld knapp ist. Das inhaltliche Briefing gab Meyenberg ab, Kunz und Bie nenfeld entwickelten nach dieser Vorgabe das Skript. Für Meyenberg war es die erste Spotproduktion. «Vom Skript der beiden war ich sofort überzeugt. Zudem freute mich die effiziente, engagierte Herangehensweise aller Beteiligten.» Der Spot werde so breit wie möglich gestreut, im Fernsehen, im Kino oder auf den Riesenbildschirmen, wie es im Hauptbahnhof Zürich welche gibt. Einen Mediaplan gebe es zurzeit noch nicht. Die MS-Gesellschaft ist von der Schweizerischen Zertifizierungsstelle für gemeinnützige spendensammelnde Organisationen (ZEWO) zertifiziert. Dadurch erhält sie 30 bis 50 Pro zent Rabatt auf Medialeistungen. Wenn der Spot unter 25 Sekunden lang wird, besteht eine erhöhte Chance, auch als Füller gratis gesendet zu werden. Deshalb soll der Spot keinesfalls länger werden. Der Dreh verläuft reibungslos. Es fällt auf, dass nie jemand laut wird oder Unstim migkeiten aufkommen. Im Gegenteil: Alle arbeiten konzentriert und mit bester Laune. Und alles ist stets im Griff, sauber durchge 4_2009 der arbeitsmarkt 19 Standardablauf einer kommerziellen Filmproduktion 1. Auftrag und Budget Der Auftraggeber eines Werbespots errichtet einen Budgetrahmen und verfasst ein Brie fing, in dem er das Kommunikationsziel und die umzusetzenden Inhalte formuliert. Manchmal wird auch schon ein Mediaplan erstellt, also festgelegt, wo, wann und wie lange der Spot laufen soll. 2. Pitch der Agenturen In einem Wettbewerb, dem sogenannten Pitch, bewerben sich Werbe- oder PR-Agenturen mit einem Konzept und einer Offerte um den Auftrag. Dazu arbeiten sie mit einer oder mehreren Filmproduktionsfirmen oder einem Regisseur zusammen. Das Konzept muss bereits einen Ablaufplan für die Produktion und einen Skriptentwurf mit Storyboard-Entwurf enthalten. 3. Auftragsvergabe Die Agentur, die den Pitch für sich entscheiden kann, übernimmt die Verantwortung für die Produktion. Sie wählt die Filmproduk tionsfirma und den Regisseur aus. 4. Planung und Feinkonzept, Vorproduktion Agentur, Filmproduktionsfirma oder Regisseur, oft auch der Kameramann erstellen ein inhaltliches und technisches Feinkonzept. Sie verfassen Drehbuch, Storyboard und Anzeige Drehplan (zeitlicher Ablauf der Dreharbeiten). Zur Vorproduktion gehören: • Drehorte rekognoszieren und auswählen plant. Jede Szene benötigt über 40 Versuche. Ein jeder beginnt nach eingeblendeter Klap pe mit Sebastian Kenneys Kommando: «Bitte • Falls erforderlich ein Studio buchen «Danke, das war’s!» • Casting: Schauspieler auswählen Sebastian Kenney, Regisseur • Produktionscrew zusammenstellen (Assistenten, Beleuchter, Kameramann, Maske, Tontechniker und so weiter) • Equipment organisieren (technische Ausrüstung, Kulissen, Requisiten, Kostüme, Fahrzeuge und so weiter) • Alle nötigen Bewilligungen einholen (etwa die Dreherlaubnis am Flughafen, das Absperren von Strassen) 5. Produktion Beim Aufbau wird das Set für die Dreh arbeiten vorbereitet. Dann wird szenenweise nach Drehplan gedreht, das heisst in der Reihenfolge, wie es der Aufbau des Sets und andere Faktoren wie etwa das Wetter verlangen. 6. Postproduktion Das Rohmaterial wird verarbeitet: Bildbe arbeitung, Animationen, Vertonung, Musik, Aufnahme des Off-Sprechers, Schnitt. 7. Vorführung und Abnahme beim Kunden 8. Kopieren, Auslieferung an die Medien … Kamera … bitte!» Für Kameramann Goff bedeutet das Schwerarbeit, er benötigt des wegen öfter mal eine Pause. Gegen fünf Uhr nachmittags ist es so weit: Ende der zweiten Drehszene. Regisseur Kenney findet nach Absprache mit Kunz und Meyenberg: «Danke, das war’s!» ❚ Wie geht es weiter? So verläuft der Weg zum fertigen Film Lesen Sie auf unserer Website www.derarbeitsmarkt.ch, was es für die Postproduktion des neuen MS-Spots braucht – und wer was tut. Wir sind dabei bei Bildbearbeitung und Schnitt und bei der Nachvertonung, wenn der «Off-Text» gesprochen wird.