Leseprobe - Das Beben
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Leseprobe - Das Beben
Verlag das Beben 008 Originalausgabe 1. Auflage Juli 2014 Rex Feuchti © 2014 by Margarethe Grimma © dieser Ausgabe 2014 Verlag das Beben Alle Rechte vorbehalten Lektorat: Markolf Hoffmann Korrektur: Karla Schmidt Satz: Markolf Hoffmann Gestaltung: Lisa Naujack Font: PT Sans © 2009 ParaType Ltd (Free Font) Verlag das Beben Hoffmann, Nicolaisen, Schmidt, Schmidt & Weinert GbR www.verlagdasbeben.de ISBN 978-3-944855-07-3 Margarethe Grimma Rex Feuchti Inhalt Rex Feuchti Über die Autorin Mehr vom Beben 6 Gib mir ein F / wie Ficken / gib mir ein E / wie Erektion / gib mir ein U / wie unterwürfige Schlampe / gib mir ein C / wie Zewa Wisch und Weg / fertig mit Nuttendreck / gib mir ein H / wie BH, den ich dir runterreiß / dass du gleich Bescheid weißt / gib mir ein T / wie Titten / gib mir ein I / wie Intimpirat / Bitch, REX FEUCHTI ist wieder am Start! Rex Feuchti, "Rex Feuchti", Intimpirat, Stahlrute Records 2010 7 I suppose I have a really loose interpretation of 'work', because I think that just being alive is so much work at something you don't always want to do. Andy Warhol 8 Warum Rex Feuchti mich ausgesucht hat, weiß ich nicht. Ich hoffe, dass die Unterschiede zwischen mir und dem selbst ernannten „Pornorapper“ aus der westdeutschen Provinz sowohl hinsichtlich des Werks als auch der Persönlichkeit so groß sind, dass jede Zusammenarbeit (von Sympathie ganz zu schweigen) eigentlich völlig ausgeschlossen gewesen sein müsste. Dass Rex Feuchti jemals auch nur einen meiner Texte gelesen haben könnte, erscheint mir ziemlich abwegig. Seinen „Werken“ hingegen konnte ich leider nicht entkommen. Dennoch war ich – wie wohl die meisten – einigermaßen schockiert, als Feuchti (auch nach der wochenlangen Beschäftigung mit ihm finde ich keine passende Ansprache: soll ich ihn tatsächlich „Feuchti“ nennen? „Rex“? Beides unmöglich; sein bürgerliche Name war Alexander Frielinghaus, aber hier geht es nun einmal ganz ausdrücklich um die Persona „Rex Feuchti“ … ich weiß es einfach nicht. Jedenfalls:) Ich war angemessen schockiert, als Feuchti unter so tragischen Umständen ums Leben kam. Die blutige Anekdote rund um ihn und die Ex-Superstar-Gewinnerin Xenia, die ihn in einer hannoveraner Fußgängerzone mit einem Samuraischwert enthauptete, dürfte hinlänglich bekannt sein – und für nicht wenige von Ihnen der einzige Grund, sich mit diesem Buch zu befassen. Überhaupt ist es schon eine Ironie der Geschichte, dass diese Materialsammlung mit großer Sicherheit mein erfolgreichstes Werk werden wird, dank der Sensationslüsternheit der Presse und dem Hautgout einer Zusammenarbeit zwischen dem hitparadenstürmenden Pornorapper und der erfolglosen Schwerintellektuellen. Ironisch auch deshalb, weil ich zu diesem Buch im strengen Sinne schriftstellerisch nichts beigetragen habe; meine Arbeit beschränkte sich eigentlich auf die Sichtung und Auswertung des umfangreichen Feuchtischen Archives - dazu gleich mehr. 9 Aber der Reihe nach: Kurz vor Weihnachten 2012 erreichte mich völlig überraschend der Brief einer westdeutschen Kanzlei, in dem mir mitgeteilt wurde, ich sei im Testament des kurz zuvor unter so tragischen Umständen verstorbenen Feuchti bedacht worden. Natürlich fuhr ich hin. Man eröffnete mir, dass ich eine erkleckliche Summe Geldes zu erwarten hätte, wenn ich die Aufgabe übernähme, das Archiv des Rappers zu sichten, zu ordnen und ausgewählte Teile – ganz nach meinem Gutdünken – der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Selbstverständlich plagten mich sofort die schlimmsten Fantasien, was mich in diesem Archiv erwarten würde; allerdings war die ausgelobte Summe zu hoch, um mich groß zu zieren. Ich ließ mir also den Schlüssel aushändigen, quartierte mich von den Feuchtischen Spesen in einem anständigen Hotel ein und begann mit der Arbeit. Sehr bald wurde mir klar, dass ich mich in meinen Vorannahmen gründlich getäuscht hatte. Statt Regalen voller Pornografie und Selbstbeweihräucherung erwartete mich ein minutiös geführtes Archiv zur künstlerischen Landschaft unserer deutschen Gegenwart. Zeitungsausschnitte, Bücher, Tondokumente, Filmaufzeichnungen, Internetquellen … die schiere Masse des Materials und die Sorgfalt, die ganz offensichtlich bei der Zusammenstellung im Spiel gewesen war, brachten mein Bild von Feuchti schon nach einem halben Tag gehörig ins Wanken. Hier war ein hoch intelligenter, interessierter und äußerst sorgfältiger Sammler am Werk gewesen. Wie hatte Feuchti neben seiner Karriere als Reimeschmied frauenverachtender Ballermann-Hymnen überhaupt die Zeit gefunden, eine solch umfangreiche Sammlung anzulegen und zu pflegen? Beziehungsweise: Konnte der Mensch hinter diesem Privatarchiv wirklich derselbe sein, der aus dem Radio ordinäre pubertäre Fantasien trötete? 10 Meine Überraschung schlug allerdings schon bald in reinen Grusel um, als mir bewusst wurde, dass es sich ausnahmslos bei allen Archivstücken um Fälschungen handelte – äußerst professionell gemachten, optisch und haptisch in jeder Hinsicht glaubwürdigen Fälschungen, die aber schon der oberflächlichsten Überprüfung nicht standhielten. Inhaltliche Widersprüche zwischen den einzelnen Artikeln und Textausschnitten ließen mich praktisch sofort stutzig werden; eine halbe Stunde Internetrecherche bestätigte meinen Verdacht. Keiner der Artikel war jemals in einer Zeitung erschienen, keiner der Ausschnitte je im Fernsehen gelaufen, nicht ein einziges Dokument je an der bezeichneten Stelle im Internet veröffentlicht wurden. All das fand statt, bevor ich mich überhaupt zu den völlig absurden Quellen vorgearbeitet hatte, etwa dem Gespräch über die weißen Würmer in der Kanalisation, das angeblich bei Markus Lanz stattgefunden haben sollte. Ich bekam es mit der Angst zu tun. Feuchti hatte nicht nur ein Doppelleben als Rapper und Archivar geführt, was allein schon erstaunlich genug gewesen wäre; nein, er war offenbar auch noch der geschickteste Fälscher, den die Welt je gesehen hatte. Die Zeitungsausschnitte sahen aus, fühlten sich an, waren mit Fotos versehen, wie echte Zeitungsausschnitte. Die Fernsehclips sahen in jeder Hinsicht aus wie aus dem TV aufgezeichnet. Die Internetquellen bestehen aus langen Dateien, die aufwendig gestaltete Seiten repräsentieren. Die Tonbandaufzeichnungen lagen auf echten Spulen vor, auf denen diverse Stimmen zu hören waren. Je weiter ich mich durch das gefälschte Archiv vorarbeitete, desto mehr hatte ich das Gefühl, es nicht etwa mit einer gewaltigen, begehbaren Fiktion zu tun zu haben, wie ich zunächst vermutete. Feuchti war kein Konzeptkünstler gewesen, der hinter der Maske des Rappers ein unfassbares Medienkunstwerk als Vermächtnis erarbeitet hatte. Was mir hier vorlag, ging über jedes menschliche 11 Vermögen. Niemand hätte so viele Dokumente so minutiös, so perfekt fälschen können. Niemand wäre in der Lage gewesen, ganz allein eine solche Vielfalt an Stimmen, Bildern, Texten und Aussagen zusammenzustellen. Sehr bald drängte sich mir eine ganz andere Schlussfolgerung auf. Ich will sie Ihnen nicht vorenthalten, bevor wir zu den Aufzeichnungen selbst kommen. Mir ist vollkommen bewusst, dass Sie mir nicht glauben werden, aber was habe ich inzwischen noch zu verlieren? Sie werden verstehen, dass ich mich an dieser Stelle nicht zu den Vorwürfen äußern werde, die derzeit gegen mich erhoben werden, nämlich dass ich das Feuer gelegt hätte, das Anfang 2013 die gesamte FeuchtiWohnung verschlang und das Archiv damit für immer vernichtete. So viel will ich aber zugeben: Ich bin erleichtert, dass all das verschwunden ist. Je mehr ich nämlich in den Dokumenten stöberte, je mehr ich vor allem die Abschnitte über Geister und parallele Welten, die sie durchreisten, erkundete, desto mehr gelangte ich zu der Überzeugung, dass Rex Feuchti ein Medium war, das aus vielen sich überschneidenden Realitäten Nachrichten sammelte. Es handelt sich meiner Meinung nach bei dem Vorliegenden um Spuren anderer Versionen der Welt, wie wir sie kennen; um leicht verschobene Fassungen unserer Realität, die uns einen Einblick gewähren in das, was hätte sein können, dürfen, müssen … und in das, was uns vielleicht erspart geblieben ist. Machen Sie mit dieser Vermutung, was sie wollen – und ziehen Sie vor allem Ihre eigenen Schlüsse, was diese parallelen Welten über unsere Realität verraten. Ich habe mich aus der Sache verabschiedet, als ich in diesen Notizen aus Nachbarrealitäten auf mich selbst stieß. Es geht um den Ausschnitt, den Sie ganz am Schluss dieses Berichtes lesen. Als ich das in meiner Handschrift beschriebene Blatt in die Hand nahm, bekam ich eine Ahnung, warum Feuchti mich erwählt hat. 12 Er muss gewusst haben, dass ich den Notizen der Welten, in die er auf irgendeine Weise Einblick bekommen hat, etwas entgegen halten würde. Dass es zumindest eine denkbare Realität unter allen möglichen gleichzeitig existierenden Universen gibt, in denen ich der Geschichte einen anderen Dreh verpassen würde und den Ereignissen rund um ihn und Xenia eine Bedeutung unterschieben würde. Zu meiner sonstigen Ordnungstätigkeit nur so viel: Ich habe mir einen Weg durch die Fülle des Materials gebahnt, indem ich, ausgehend von einem Songtext Rex Feuchtis selbst, zu einem anderen Dokument fortgeschritten bin, das einen Namen, einen Titel oder einen Tatbestand aus dem je vorhergegangenen wieder aufgreift. Es mag nicht das beste Ordnungsprinzip sein; mir kam es entgegen und hat ein schönes, wenn auch beklemmendes Panoptikum des Archives ergeben. Mehr will ich nicht sagen; wenn die Gerichtsverhandlung vorbei ist, will ich mit Feuchti nie wieder etwas zu tun haben. Das Geld aus der Erbschaft wird eh völlig für den Prozess draufgehen; auch das eine nette Ironie. Der Verlag will den Text als Fiktion veröffentlicht wissen; meinetwegen. Vielleicht ist es besser so – allzu viele Menschen könnte er sonst beunruhigen. Nur eins möchte ich an dieser Stelle noch loswerden. Xenia, wenn du das liest: Es tut mir leid. Margarethe Grimma 13 It pays to know the enemy - not least because at some time you may have the opportunity to turn him into a friend. Margaret Thatcher 14 Nachdem es mit der Kunst endgültig nichts geworden war, wurde wenigstens ich etwas, nämlich Erzieherin. Ich bewarb mich auf eine Vollzeitstelle in einer Einrichtung eines großen Trägers und wurde als studierte Quereinsteigerin gern genommen, wenn ich auch in Eigenarbeit ein Examen zur staatlichen Anerkennung ablegen musste (ehrlich gesagt, die aufwändigste Prüfung, die ich je über mich ergehen lassen musste; im Unterschied zum läppischen Schaulaufen an der Uni musste ich hier tatsächlich Fakten wissen und auf Kommando hersagen. Hinzu kam, dass die Prüfenden mich nicht kannten und keinerlei Interesse daran hatten, mir das Leben irgendwie leichter zu machen, im Gegenteil, jede, die hier bestand, hatte ihre Existenzgrundlage, nämlich die Fachschule, nicht benötigt. Am schönsten und ärgerlichsten fand ich, dass man mir in der schriftlichen Prüfung zum Thema „Natur und Umwelt“ Punkte abzog, weil ich über den Rand geschrieben hatte – ich hätte ahnen müssen, was das über mein zukünftiges Arbeitsfeld aussagte). Statt dem Dahinvegetieren vor dem Schreibtisch und dem abendlichen Abhängen mit anderen Frustrierten stand ich nun um sechs auf und um acht auf der Matte. Dann hieß es Blödsinn abwehren, der Eltern hauptsächlich (falls Ihre Kinder eine Kita besuchen: Niemand weiß, wo die Socken oder die Mütze ihrer Sprösslinge sind. Das Essen wird nicht besser werden, das Sommerfest wird genauso verlaufen, wie in all den Jahren zuvor, Kinder können nicht durch irgendwelche Zaubertricks schneller ihren Darm kontrollieren und natürlich haben die Erzieherinnen das gesehen, sie hatten aber zu viele andere Sachen zu tun, um sich darum zu kümmern. Ihre Kinder leben noch. Was überhaupt das Beste ist, was sie von einer Kita erwarten können: Dass die Kinder noch leben. Falls Ihnen das zu wenig vorkommt, überlegen Sie mal, was passiert wäre, wenn Sie sie alleine zu Hause gelassen hätten. Oder bei der Oma.) Weiterhin nervig war die Kitaleitung, 15 die wiederum vom Träger genervt wurde. Nervig waren auch die meisten Kolleginnen. Irgendwann, wenn ich genug Abstand gewonnen habe, werde ich den großen Kitaroman schreiben. Bis dahin müssen Sie mir einfach glauben, dass die Kinder nur normal nervig waren. Meistens waren sie okay bis nett. Manche waren sogar ganz zauberhaft. Ich erzähle Ihnen das alles freilich nur, um den vorliegenden Text zu erklären. Schön am neuen, echten Job, für den ich sogar endlich doch noch was Anständiges gelernt hatte, war das Gehalt, das monatlich auf mein Konto strömte und mir zum ersten Mal neutrale, irgendwann sogar servile Briefe meiner Bank bescherte. Ich erlebte zum ersten Mal, wie es sich anfühlte, wenn man alles bezahlt hatte und sogar noch im Kino gewesen war und trotzdem noch Geld übrig war. In diesem Schrieb von der Rentenkasse, den man immer dann bekommt, wenn man gerade vergessen hat, dass man sich um eine private Altersvorsorge kümmern wollte, stand mit einem Mal, dass ich, wenn ich mein Leben lang so weiterverdienen würde wie bisher, sogar knapp über dem Existenzminimum landen würde, später, kurz vor dem Tod. Schlecht war an dem neuen Job, dass er mir keine Zeit für irgendwas anderes ließ. Weil ich noch nie gerne aufgegeben habe (eine Eigenschaft, die mich beizeiten leider ziemlich fertig macht), wollte ich mir dennoch die Kunst, mit der es ja nun nach zwei Romanen, etwa vierzig Kurzgeschichten, diversen Essays und einem abgebrochenen Kinderbuch nicht geklappt hatte, nicht nehmen lassen. Ich setzte mich also stur wie ein Esel jeden Morgen um zehn nach sechs hin und tippte, was mir gerade einfiel, und zwar in meine Statuszeile bei Facebook, damit es sich nicht nach künstlerischer Arbeit anfühlte. So entstand bis zum Losfahren zur Kita an jedem Arbeitsmorgen eine kleine Skizze oder Minigeschichte. Ich nahm mir vor, inhaltlich so wenig wie möglich zu lenken, baute aber, weil ich eben doch auf den großen 16 Kitaroman schielte, ein verbindendes Element ein. Es musste nämlich in jedem Beitrag ein Name aus dem vorhergegangenen auftauchen, eine Band, eine Künstlerin, ein Konzept, ein Ort. Dass sich alle Beiträge um Arbeit, Kunst, Öffentlichkeit und Privatraum drehten, um genau die Fragen, die mich zu dieser Zeit beschäftigten, zeigte sich schnell, wunderte mich aber auch nicht. Bei einem derart losen Ordnungsprinzip fiel es, als die Arbeitsweise sich gewissermaßen biorhythmisch erledigt hatte, das Experiment sich an sein Ende gelebt hatte, schwer, ein rundes Textende zu finden. Ich stahl mich etwas aus der Affäre, indem ich meine heimliche Hauptfigur aus dem Text entließ, war aber mit der dadurch möglicherweise doch noch zustande gekommenen Aussage auch ganz zufrieden. Wundern Sie sich also nicht, wenn Sie es mit einem fragmentarischen Text zu tun bekommen, der nur Gesten in Richtung Zusammenhalt unternimmt; das liegt an den Umständen seiner Entstehung, die Sie nun kennen. So sehr ich postmodernes Gerede sonst auch hasse; hier fallen Form und Inhalt aber wirklich mal gut zusammen. Eine gescheiterte Textarbeiterin schmuggelt Kunst ins Erwerbsarbeitsleben. Knappheit an Zeit, Raum, Spielwiesen, Zweifel, Ängste und Nichtwissen haben dieses Buch im Guten wie im Schlechten geformt. Ich bin so keck und sage: Was dran schlecht ist, ist das Schlechte dieser Arbeitsbedingungen. Dass ich mir ein lovecraftsches Vorwort mit anderen Realitätsebenen ausgedacht habe, liegt an ganz anderen Entstehungsbedingungen, denen eines Verlagsgeschäfts nämlich, in dem vor allem der Vertrieb bestimmt, was in einem Text zu stehen hat – in welche Schublade soll man ein Buch wie dieses denn nämlich stecken, ganz wortwörtlich wo soll man es unterbringen, wenn nicht dort, wo die Fantasyfreaks vorbeilaufen? Ich finde es einen nette Pointe – nett im Sinne von scheiße – dass ich nie etwas geschrieben habe, das dichter an meiner 17 Lebensrealität und der Realität vieler Menschen ist, der Realität, dass man sich verkaufen muss, dass Arbeitszwang herrscht, und das zugleich so babelbibliothekshaft verbrämt ist. Besonders nett – nett im Sinne zitronensauerlachgesichtig – ist, dass ich keineswegs Margarete Grimma bin, sondern jemand ganz anders. Auch dies keine ironische Brechung, sondern ganz lebensreal. Viel Spaß mit „Rex Feuchti“. Margarethe Grimma 18 Mein Name ist Feuchti, Vorname Rex, das reimt sich nicht umsonst auf Ex / Verlierer, denn jetzt werd ich Gewinner / mehr Rex Feuchti Zwotausend und Zehne geht immer / Rex heißt der König und ich verwöhn dich / mit meinen Battleraps / deine Mutter/ ist DEINE Mutter / mehr Diss geht nicht / jedenfalls nicht cum laude / und ohne cum / geht Rex Feuchti nicht nach Hause. Rex Feuchti, „My name is Rex“, ERGUSS TOTAL; Stahlrute Records 2010 19 Eine Mischung aus dem späten Prince und dem frühen Taktloss. Spex 02/2010 20 Nach dem Zivildienst zogen die Brüder Jan-Ole Hengst und Daniel Hengst nach Berlin. Von der einzigartigen kulturellen Atmosphäre der Spreemetropole zwischen Techno und Multikulti waren sie sofort total geflasht. ´Schon da hat sich definitiv was an unserem Sound geändert´, erzählt Jan-Ole. ´Wir wurden rauer und authentischer.´ Und Daniel ergänzt: ´Coldplay wurde dann für uns ganz wichtig.´ Aber erst, als Sängerin Marie Schröter dazustieß, wurden Not bad, Mr. Woodpecker zu dem, was sie heute sind: Die geupdatete Version von Klee meets Wir sind Helden mit jede Menge girly Charme und einem guten Schuss politischem Bewusstsein. Bekannt wurde die Combo, in deren Sound sich Gitarrenbreitseiten mit sensiblen Texten abwechseln, ironischerweise durch einen Diss des Berliner Pornorappers Rex Feuchti. Irony is over, das wusste schon Jarvis Cocker. Not bad, Mr. Woodpecker waren zu jung für Pulp und rocken deshalb, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist. Das kann man albern finden, aber es scheint auch ein Hauch der Unschuld auf, die Pop einmal ausgemacht hat. Respekt - oder wie die Woodpeckers sagen würden: "Ich mein´s ernst, wenn ich dich anseh´.“ Auch wir werden diese Band ernst nehmen müssen. Intro 04/11 21 Gut, dass ich nicht gewusst habe, von wem die ist. Sonst hätte ich PainAffe Schlot, den neusten Beitrag des kleinen, aber hoch angesehenen Kassettenlabels ´Nicht jetzt, Mutti!´, das unter anderem für das Bekanntmachen der australischen Wunderrocker Krafft Manga hierzulande und die lang ersehnten Peter HeisigerReissues in der gediegenen 300er-Auflage verantwortlich ist, wohl mit anderen Ohren gehört. Niemand geringeres als Dirk Oberhagen, im Hauptberuf Schlagzeuger der unsäglichen deutschen PophoffnungNot bad, Mr. Woodpecker probiert sich hier nämlich in Noise- und Dronegefilden, wie man sie sonst nur von ixus und Linie $ Wolfkennt. Abgemischt wird das Klangstahlbad mit sehr geschmackvoll eingesetzten Field Recordings, unter anderem, so ist den klein gedruckten, aber ausführlichen Liner Notes zu entnehmen, von einem Waschmaschinenpark in Wiesbaden, Texas, und dem Vogelpark Walsrode. Zu meiner nicht geringen Überraschung ist dieses Noise-Konglomerat wohl die schönste unhörbare Veröffentlichung der Kassettenschmiede aus Leer in diesem Jahr. Zugreifen, bevor die 150 Stück weg sind! Und Dirk Oberhagen muss ein ganz schwerer Fall von Superhelden-Schizophrenie sein: Trommelt tags den Käse bei seiner Chartband zusammen und stückelt nachts diese betörenden Lärmattacken aufs Band! testcard #20 „Acess Denied“, 2011 22 Wenn Sie Vogelzwitschern hören, hören Sie Sounddesign. Rita Eberskrafft sorgt hinter den Kulissen des Vogelparks Walsrode dafür, dass über 3000 durcheinanderbrüllende Geflügelte so klingen, wie wir uns die Tonspur der Baumkronen vorstellen. 'Ich sitze hier nicht und drücke aufs Knöpfchen, damit die Bachstelze kommt, wenn zu lange der Papagei dran war', stellt die 36jährige mit dem strengen Pagenschnitt klar. Vielmehr steckt Programmiertechnik hinter dem kohärenten Kieksen, die sonst Avantgarde-Komponisten als Grundlage hochdiffiziler Arrangements dient. Chaostheorie, Aleatorik, auditive Psychologie und Medizin greifen bei Papageno ineinander. Das Programm misst das Frequenzspektrum im Vogelpark, gleicht mit vorgegebenen Mustern ab und spielt je nach Uhrzeit, Jahreszeit, Luftfeuchtigkeit und Besucheraufkommen (Kinder hören anders als Rentner) ergänzende Töne ein, bis das Vogelkonzert wie aus dem Fernsehen wieder perfekt ist. 'Ich finde schon, dass mein Papageno Kunst ist', meint die Herrin der Balzgesänge selbstbewusst. 'Moderne Klanginstallationen im öffentlichen Raum bedienen sich ganz ähnlicher Mittel', weiß die Meisterschülerin von Klangkünstlerin Christina Kubisch. Musikerkollegen scheinen ihr da recht zu geben: Ein Mitglied der deutschen Chartstürmer Not bad, Mr. Woodpecker nutzte jüngst ein Sample der sorgsam ausgetüftelten Geräuschlandschaft in Walsrode für ein Nebenprojekt auf einem obskuren Nischenlabel. Eberskrafft will klagen: Wegen Verletzung ihres geistigen Eigentums - immerhin, so sieht sie das, hat man ihrem Papageno die Stimme geraubt. FAS, 2.3.2010 23 (...) Frage: Fühlt ihr euch eigentlich irgendwie der Piratenpartei nahe? Ivor: (lacht) Wir fühlen uns irgendwie deinem Arsch nahe. Frage: Ich mein ja nur. Software befreien und so ... Magda: Also, als wir von diesem armen Programm gelesen haben ... Ivor: Papagena ... Magda: Genau. Jedenfalls, da haben wir uns gedacht, wir als Veganerinnen ... Ivor: Und Punks! Magda: Wir als Veganerinnen und Punks können das nicht hinnehmen, eigentlich. Frage: Was hat denn das jetzt mit vegan zu tun? Ivor: Software ist ja irgendwie auch Leben (lacht). Magda: Wenn ich keine Vögel esse, weil ich gegen Käfighaltung bin, dann kann ich auch nicht zulassen, dass irgendwo ein Programm eingesperrt ist, das Vögel nachmachen muss, damit sie mehr wie Vögel klingen. So einfach ist das. Ivor: Die armen Vögel! (lacht) Magda: Das arme Programm (lacht auch). Frage: Und dann habt ihr euch gedacht, wir machen eine Nacht-und-NebelBefreiungsaktion. Ivor: Nacht-und-Nebel war genau das Problem (lacht). Magda: Wir sind ja zu faul für so was, so als Punks. Ivor: (lacht hysterisch) Magda: Echt! Als klar war, wenn wir aufstehen, macht dieser Vogelpark schon wieder zu ... Ivor: ... und nachts mussten wir ja andere Sachen machen, auftreten ... 24 Magda: Saufen! Ivor: Schlafen! (lacht) Magda: ... da haben wir uns gedacht, wir machen so eine Social-Media-HoaxGeschichte, wir verbreiten überall, dass wir das Programm entführt hätten, digital entführt, rausgehackt, und dass wir es jetzt frei gesetzt haben, damit es nachmachen kann, was es will. So dass die Leute morgens im Stau denken und denken: Brummt mein Auto da so oder ist das Papagena? Aber das haben wir auch nicht durchgehalten. Ivor: Social Media ist ja anstrengend! Wenn ich aufstehe, spielen alle meine Freunde schon Farmville! (lacht) Was man da alles posten und tippen und machen muss den lieben langen Tag. Magda: Und dann haben wir uns gesagt: DIY. Ivor: Macht es nicht selbst! Magda: Genau. Wir sind alle Papagena. Gehirne sind ja irgendwie auch Hardware. Ivor: Free your mind und your Arsch will follow. Magda: Wir haben uns das Programm gewissermaßen in unser Gehirn kopiert und haben uns dann selbst hingestellt und die Welt soundmäßig vervollständigt. Frage: Im Auftrag von Papagena? Ivor: Nicht im Auftrag, unsere Gehirne waren 100% Papagena. An der Autobahn, auf der Kuhweide ... Magda: Die Kühe haben schon blöd geguckt, als wir da mit Gitarre und Schlagzeug angerückt sind (lacht). Ivor: Ist auch gar nicht so leicht, mit unserer Besetzung Kuhmuhen und dieses ganze Landleben akustisch zu ergänzen. 25 Magda: Wir können ja auch gar nicht so gut spielen. Wir sind ja keine Virtuosinnen. Ivor: Ich kann keine Kuh spielen! (lacht) Frage: Was habt ihr noch akustisch vervollständigt? Verpunkständigt? Magda: Verpunkständigt ist gut! Also, wir waren in einer Kirche, in einer Kita, an der Autobahn, natürlich ... Ivor: Wir wollten in den Bundestag (lacht). Magda: Aber sie ham uns nicht reingelassen (lacht). Ivor: Das Schlagzeug war das Problem, das war denen zu groß (lacht noch mehr). Magda: Die Gitarre wär okay gewesen (lacht noch viel mehr). Frage: Dann kam ja aber doch noch der Social Media-Erfolg, oder? Magda: Ja, weil die Leute das alles gefilmt und weiterverbreitet haben. Wir hatten auf einmal x Youtube-Hits. Plötzlich klingelt morgens das Telefon und RTL ist dran, hallo, ist da Magda von "Spermizid Global", ob wir das Supertalent machen wollen. Ivor: Oder Spiegel Online (lacht). Magda: Letztendlich haben wir bei dieser Sache wieder gelernt, dass man am meisten erreicht, wenn man es einfach sein lässt (lacht). (...) Spiegel Online, 6.7.2010 26 Alle deine weiblichen Verwandten / rauchen Crack mit Nasen dick wie Elefanten / alle deine weiblichen Verwandten / sind Journalistinnen / bei SPIEGEL ONLINE / mit dicken Brillen / wie Harry Potter / schlanke, behaarte Schwule nennen sich manchmal Otter / alle deine weiblichen Verwandten / sind keine Otter / weil sie nicht schwul sind / Bitch! Rex Feuchti, „Alle deine weiblichen Verwandten“, STAHLRUTE RECORDS 2010 27 Ich habe immer hart gearbeitet. Von Kindheit an war mir klar, dir schenkt keiner was. Ich komme aus ganz kleinen Verhältnissen, meine Mutter Kosmetikerin, mein Vater Maler und Lackierer. Wir hatten nie viel Geld, haben in der Siedlung gewohnt, meine Schwester und ich in einem Zimmer, 8 qm. Aber meine Mutter hat immer gesagt, mach was aus dir. Du kannst es schaffen, du musst es nur wollen. Wenn wir von der Schule nach Hause kamen, meine Schwester und ich, waren wir meistens alleine. Dann haben wir Fernsehen geguckt, und wenn ich die Nachmittagsshows gesehen habe, Familienduell, der Preis ist heiß, dann hab ich mich heimlich gefragt, warum ist meine Familie nicht so? Heute schäme ich mich dafür. Ich habe beim Supertalent einen Blick hinter die Kulissen geworfen und weiß jetzt auch, wie diese Leute manchmal sind. Ich habe meiner Mutter ja auch verziehen in der Jubiläumssendung. Aber ich hab schon damals gewusst, da willst du unbedingt hin. Du willst was können, und alle sollen dir zusehen. Ich hab dann wie verrückt Preise gelernt und mit den anderen auf dem Schulhof Ruck-Zuck gespielt. Ich war immer die Beste! Dann wollte ich in eine Talkshow und habe überlegt, was mir Krasses passieren könnte, damit ich für die interessant bin. Ich habe einen Freund gefragt, ob er mich nicht schwanger machen kann, und wir gehen dann da hin. Mein Kind ist heute das aller-, allerwichtigste für mich. Ruhm, Geld, das bedeutet mir alles nichts - ohne Liebe ist das Leben leer. Das möchte ich den Leuten auch mit auf den Weg geben. Man muss halt echt bleiben, darf sich nicht verbiegen lassen. Ich weiß, dass ich keine klassische Ausbildung habe, keine Whitney-Houston-Stimme. Aber was ich gelernt habe bei den Höhen und Tiefen, durch die ich durchgegangen bin, die Liebe zu meinem Kind und zu meiner Familie, die mir immer weitergeholfen hat und das Singen, was mir immer das Wichtigste war. Ich glaube, ich müsste sterben, wenn ich nicht mehr singen dürfte, wenn einer 28 kommen würde und mir das verbieten, und ich dürfte nichts sagen und müsste die Klappe halten. Ich meine, Russland ist so ein schönes Land, aber ich habe keine Ahnung von Politik, ich will einfach nur ich selbst sein und mit meinen Fans eine gute Zeit haben. Das hören die Leute, dass ich sie ernstnehme, weil ich weiß, was alles in denen vorgeht und ich kann dann eben gut zuhören. Und dann kommen da so Asoziale wie diese Punkband, und alles, was die können, ist labern. Ich bin nicht für Gewalt, ich bin gegen Gewalt, aber ganz ehrlich? Wenn da bei Facebook oder wo geschrieben wird, die sollen verrecken, die soll man auf die Bordsteinkante legen oder was weiß ich, ich verstehe das. Die haben doch nicht einen Tag in ihrem Leben gearbeitet, die wissen gar nicht, was das heißt. Spermizid Global, ich meine, die wollen nur kaputt machen, Spermien, das sind Kinder! Tut mir leid, da denke ich eben auch an mein Kind, und dann brennen bei mir alle Sicherungen durch. Wenn es um mein Kind geht, kenn ich nichts, da werde ich zum Tier. Ich denke, jede Frau kann das verstehen. Viele von meinen Fans sind ja Frauen. Es gibt aber auch so viele tolle Papas da draußen. Unveröffentlichtes Interview mit ´Supertalent´-Gewinnerin Xenia Hammerstein, Focus-Archiv ENDE DER LESEPROBE 174 Über die Autorin MARGARETHE GRIMMA (1984 in Frankfurt am Main geboren) ist gelernte Erzieherin und arbeitet nach mehreren Begegnungen mit der Arbeitsagentur heute in einer Kinderbibliothek in Leipzig. Künstlerisch ist sie eigentlich im Bereich der Neuen Musik tätig und erstellt Klangcollagen unter Verwendung gefundener Sprachschnipsel. Sie mag Hunde, helles Licht und Stephen King. Rex Feuchti ist ihr erster längerer Prosatext. 175 Mehr vom Beben Karla Schmidt LÜGENVÖGEL Ein makelloses kleines Vogelei steckt in Marias Kopf. Seit es da ist, schreibt sie zwanghaft jeden Fetzen Papier voll, muss alles protokollieren, was ihr widerfährt. Doch entsprechen ihre Erinnerungen der Realität? Maria tritt eine Reise ins Dickicht der Vergangenheit an und begegnet den menschengesichtigen Lügenvögeln, die ihr zuflüstern, wie anders alles war und sein wird … Lügenvögel erzählt von der Unzuverlässigkeit des Universums, von Wirklichkeiten, die nicht mit und nicht ohne einander auskommen, und von einer Kindheit im Schatten der Tschernobyl-Katastrophe. ISBN 978-3-944855-06-6 3,49 € 176 Gecko Neumcke EIN TOTES IM SEE‘BOLO Im See'bolo herrscht Aufregung: Karl, der alte Straßenkämpfer, wird mit drei Messerstichen im Rücken und Geldscheinen in den verkrallten Fingern aufgefunden. Geld? Das ist doch bei der Revolution abgeschafft worden, zusammen mit Kapitalismus, Zweigeschlechtlichkeit und dem ganzen anderen Gedöns. Allem Anschein nach stecken hinter dem Mord die Conos, die die Marktwirtschaft wieder einführen möchten. Doch auch Karls wunderliche Oldie-Kommune scheint etwas zu verbergen. Und so muss Precious, das den Oldies bei ihren Alltagsproblemchen unter die Arme greift, plötzlich Marple-Marlowe spielen - dabei würde es viel lieber ein paar Runden als Müllmensch drehen … Ein Krimi aus einer besseren Zukunft, in der trotzdem dauernd alles schiefgeht. ISBN 978-3-944855-05-9 3,49 € 177 FRANK DUKOWSKI REX FEUCHTI Mädchenmörder oder harmloser Pilzsammler? Der Fall Thomas R. lässt Gerichtspsychologin Dr. Pellka keine Ruhe. Was verbindet ihn mit den toten Mädchen, die er seit zwanzig Jahren angeblich zufällig findet? Als Junge vom Vater in eine namenlose Wildnis verschleppt, verbringt Thomas seine Kindheit im Wald. Dort trifft er Myriam. Sie ist geheimnis- voll, schnippisch, herrisch, unnahbar, verführerisch. Und sie lehrt ihn den unfehlbaren Pilzblick. Doch Thomas zahlt einen hohen Preis für das Wissen, das sie offenbart. Eindringliche Naturmystik trifft psychologischen Horror – eine Novelle wie dichtes Pilzgeflecht. ISBN 978-3-944855-00-4 3,49 € 178 Marcus Hammerschmitt PENSION BARBARA Das Meckenheim-Institut bietet Frauen eine alternativmedizinische Geburtsbegleitung in waldstiller Abgeschiedenheit. Während Katharina Walter dort auf ihre Entbindung wartet, sitzt ihr Mann Felix in einer Pension im nahen Kesslingen. Bald gewinnt er den Eindruck, dass man ihn bewusst von seiner Frau fernhält. Ein drückendes, feindseliges Schweigen lastet über dem Dorf. Als Felix im Wald einem redseligen alten Nazi begegnet, wächst in ihm die Ahnung, dass im Meckenheim-Institut sehr viel mehr als bloß harmlose Naturmedizin betrieben wird … Eine ätzende Novelle aus dem Herzen der deutschen Gesellschaft. ISBN 978-3-944855-01-1 3,49 € 179 Eva Strasser MARY Isa und David auf Erfolgskurs: Loft in Berlin, Isa aufstrebende Künsterlin, David macht Karriere im Gesundheitsministerium. Die Freunde sind cool, die Partys wild, alles läuft super. Da taucht Mary auf, Isas alte Schulkameradin. Mary trinkt nicht, raucht nicht, macht nie Party, Mary studiert auf Lehramt, hat einen Mops und ist total nett. Und sie drängt sich penetrant in Isas und Davids Leben. Als Mary merkt, dass Isa sie verachtet, will sie auch endlich einmal wild und cool sein - und stirbt prompt an einer Überdosis. Panik. Als Tote ist Mary eine noch penetrantere Nervensäge. Und ist sie eigentlich wirklich tot? Böse, beklemmend, saukomisch. SBN 978-3-944855-02-8 3,49 € 180 Georg Kammerer ALLES KAPUTTSCHLAGEN Eine Schöpfungsgeschichte Der atheistische Selbstmordattentäter Kurt S. kann plötzlich unter Wasser atmen. Marieka begegnet tot und vollgekotzt dem Seelenfänger. Mike und Joana kriegen einfach nicht mit, dass sie die Welt retten müssen. Bärchen und Entchen brauchen Gleitcreme. Man kennt die Probleme, man hat das schon tausendmal gehört. Wahr ist es trotzdem. Eine Schöpfungsgeschichte, für die Gott sich zu schade gewesen wäre. Deshalb hat sie auch Georg Friedrich Kammerer geschrieben. ISBN 978-3-944855-03-5 3,49 € 181 Tobias Hülswitt WNUKI Die Wnukis leben auf der Insel Wnuki und heißen Wnuki. Alles ist, wie es immer war, bis die große Lullubuh aus dem Loch in der Mitte der Insel kommt und der Tod auf Wnuki Einzug hält. Die Wnukis setzen sich zur Wehr – doch als der Tod abgeschafft ist, sind auf einmal nicht mehr alle Wnukis gleich … Eine hintersinnige Parabel voll leisem Humor irgendwo zwischen Mumins, Manga und Mahatma, aus der wir lernen, dass es früher jedenfalls auch nicht besser war. Existenzphilosophie im Knuddelformat! ISBN 978-3-944855-04-2 3,49 € 182 Novellen als Epub, Mobi und PDF ohne DRM auf www.verlagdasbeben.de