Tendovaginitis de Quervain - ATOS Praxis für Hand

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Tendovaginitis de Quervain - ATOS Praxis für Hand
Hand-, Ellenbogen- und Fußchirurgie
Tendovaginitis de Quervain
Sehnenscheidenentzündung am
Handgelenk
Was ist eine Tendovaginitis
de Quervain?
Der schweizer Chirurg Fritz de Quervain hat erstmals
die schmerzhafte
Verdickung der
Strecksehnen und
des umgebenden
Gewebes genauer
untersucht und
1895 fünf Fallbeschreibugen darüber veröffentlicht.
Auf Grund dieser
Beschreibungen
trägt die Erkran-
Fritz de Quervain
kung seinen Namen.
Welche Sehnen sind
betroffen?
Retinakulum
Sehnen
Die Strecksehnen der Hand liegen auf
dem Speichenknochen und werden von
einem kräftigen Band, dem Retinaculum
extensorum bedeckt. Es ist mit dem Knochen verwachsen und bildet so sechs Fächer, in denen die Strecksehnen zum
Handgelenk und den Fingern geführt
werden.
Die Sehnen, die bei der Tendovaginitis de
Quervain betroffen sind, verlaufen im
ersten Sehnenfach, spreizen den Daumen ab und strecken ihn. Es handelt sich
um mehrere Sehnen. Gelegentlich ist dieses Sehnenfach noch unterteilt.
Wie kommt es zu der
Sehnenscheidenentzündung?
Eine Verletzung der Sehnen durch ein
akutes Trauma
oder durch eine
Überbeanspruchung bei immer wiederkehrenden Belastungen lässt
die Sehnenfasern und auch
das Band, das
sie bedeckt
(Retinakulum)
anschwellen.
Ausgelöst durch
einen Schlag
gegen das Handgelenk, meist aber durch
eine längere Anwinkelung der Hand
werden die Dau-menstrecksehnen
eingeengt und abge-drückt. Häufig sind
davon Mütter, die ihr Kind auf dem Arm
tragen und es dabei mit der Hand stützen,
betroffen. Die Sehnen werden gegen den
Rand des Retinaku-lums gepresst, werden
gereizt und schwel-len an. Die
Sehnenfasern sind dann spin-delförmig
aufgetrieben und auch das Reti-nakulum,
das normalerweise ganz dünn und zart ist,
ist verdickt und verhärtet. Es können sich
sogar Kalksalze darin abla-gern. Häufig ist
auch das Sehnengleitge-webe (Synovialis)
angeschwollen und es hat sich ein Erguss
gebildet.
Praxis in der ATOS-Klinik
Gemeinschaftspraxis:
Dr. med. Sigmund Polzer
Facharzt für Chirurgie
D-Arzt für Arbeitsund Schulunfälle
Hand- und Fußchirurgie
Dr. med. Hans-Werner Bouman
Facharzt für Orthopädie
Hand- und Ellenbogenchirurgie
Dr. med. Steffen Berlet
Facharzt für Orthopädie und
Unfallchirurgie
Hand- und Fußchirurgie
ATOS - Praxisklinik
Bismarckstraße 9 - 15
(am Bismarckplatz)
69115 Heidelberg
Tel.: 06221 - 983370
Fax: 06221 - 983389
Zentrale:
06221- 9830
E-Mail:
[email protected]
[email protected]
[email protected]
www.atos.de
www.hand-fusschirurgie.de
Wie äußert sich die
Erkrankung?
Typisch sind Beschwerden am Handgelenk
unterhalb des Daumens. Besonders beim
Zugreifen und Abwinkeln der Hand nach
außen treten plötzlich heftig stechende
Schmerzen auf, die bis in den Daumen
ausstrahlen. Meist ist der befallene Bereich
auch deutlich angeschwollen. Bei einem
sehr ausgeprägten Befund bemerkt man
ein fühl- und hörbares Reiben, später sind
die Sehnen vollständig blockiert, der Dau-
Sprechzeiten:
Montag bis Freitag
8.00 – 12.00 Uhr
Montag bis Donnerstag
15.00 – 18.00 Uhr
Unfälle:
Montag bis Donnerstag
8.00 – 18.00 Uhr
Freitag
8.00 – 13.00 Uhr
men kann dann gar nicht mehr
gebeugt werden.
Schwellung und Schmerzen bei
Abwinkelung der Hand
Wann sollte operiert
werden?
Wenn die Schmerzen trotz intensiver Behandlung auch mit Kortison-Injektionen nicht nachlassen,
können durch einen operativen
Eingriff, der ambulant durchgeführt wird, die Probleme beseitigt
werden. Den Zeitpunkt bestimmen Sie selbst, er ist abhängig
vom Ausmaß der Schmerzen und
von Ihrer Geduld, die Beschwerden zu ertragen und durch konservative Maßnahmen zu bekämpfen.
Was kann man gegen Was wird bei der Opereine Sehnenscheiden- ation gemacht?
Der Eingriff, der ca. 10 Minuten
entzündung tun?
dauert, wird in Lokalanästhesie,
Im Vordergrund steht zunächst
die konservative Behandlung, gerade dann, wenn die Beschwerden noch nicht so ausgeprägt
oder erst aufgetreten sind. Sie
sollten versuchen, Tätigkeiten zu
vermeiden, die Schmerzen verursachen, d. h. mit einer Anwinkelung der Hand zur Daumenseite
verbunden sind. Dies kann durch
einen festen Verband (z.B. TapeVerband) oder eine Manschette
mit Einschluss des Daumens
unterstützt werden. Im Allgemeinen wird die damit verbundene
Einschränkung der wichtigen
Daumenfunktion aber als sehr
störend empfunden. Die zusätzliche Gabe von entzündungshemmenden Medikamenten kann den
Heilungsprozess unterstützen.
Bei stärkeren oder länger andauernden Beschwerden hat sich die
Injektion eines Langzeit-Kortisonpräparats bewährt. Dies wird mit
einem Lokalanästhetikum in das
Strecksehnenfach gespritzt. Sofort oder spätestens nach 2-3
Tagen tritt dann eine deutliche
Besserung der Beschwerden ein.
Es ist möglich, das die Schmerzen danach dauerhaft verschwinden, nicht selten kehren sie aber
nach ca. 3 Monaten wieder. Die
Injektion kann dann noch einmal
wiederholt werden. Bei fortbestehenden oder sich immer wieder
einstellenden Beschwerden raten
wir zur Operation.
bei Bedarf auch in Plexusanästhesie oder sogar Vollnarkose
durchgeführt. Dabei wird das
Band, das die Sehnen bedeckt
und das Dach des Sehnenkanals
bildet, durchtrennt. Anschließend
wird die 1,5 bis 2 cm lange Wunde vernäht und verbunden. Je
nach Betäubungsart können Sie
die Praxis sofort oder bei Vollnarkose frühestens nach zwei Stunden wieder verlassen.
Welche Komplikationen
können auftreten?
Infektion: Nach jeder Operation
kann es zu einer Entzündung der
Wunde kommen. Dies müsste mit
einem Antibiotikum behandelt
werden. In seltenen Fällen wären
dann auch weitere Eingriffe notwendig.
Narbe: Wenn die Wunde verheilt
ist, bildet sich eine Narbe, auch
unter der Haut, dort wo das Band
durchtrennt wurde. Diese ist anfänglich etwas druckschmerzhaft
und empfindlich. Vorsichtige Massagen mit einer Fettcreme helfen,
die Narbe aufzulockern.
Gelegentlich kann ein im Operationsbereich verlaufender Nerv im
Narbengewebe verwachsen. Dies
äußert sich in erneut auftretenden
Schmerzen und Mißempfindungen
nach einem beschwerdefreien
Intervall. Wenn die Beschwerden
sich nicht bessern sollten, muss
der Nerv aus dem Narbengewebe
befreit werden.
Wie verläuft die
Nachbehandlung?
Der erste Verbandswechsel erfolgt ein bis zwei Tage nach der
Operation in unserer Praxis oder
beim überweisenden Arzt bzw.
Hausarzt. Mit Bewegungsübungen sollte sofort begonnen werden. Die Hautfäden werden gewöhnlich 10 Tage nach dem Eingriff entfernt. Bis zu diesem Zeitpunkt sollte die Wunde geschützt
werden. Die Narbe ist in den ersten Wochen noch derb und druckschmerzhaft. Von Woche zu Woche jedoch nehmen die Wundschmerzen ab und der Operationsbereich wird unempfindlicher. Sie dürfen mit der Hand alle
Arbeiten verrichten, die keine
wesentlichen Schmerzen bereiten. Im Allgemeinen kann, abhängig von der Tätigkeit, nach ca. 1 3 Wochen die Arbeit wieder aufgenommen werden.
Weitere Informationen zu handund fußchirurgischen Problemen
erhalten Sie im Internet unter der
Adresse:
www.hand-fusschirurgie.de