VERKABELUNG
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VERKABELUNG 1 Weitere Top-Infos unter ITwissen.info VERKABELUNG Index ACS-Verkabelungssystem Anschlusskabel Arbeitsplatzverkabelung Datendose EIA/TIA 568 EN 50173 Erdung Erdunsymmetrie Etagenverkabelung Etagenverteiler, EV Gebäudeverkabelung Gebäudeverteiler Geländeverkabelung IBM-Verkabelungssystem ICCS-Verkabelungssystem ISO/IEC 11801 Kabelverteiler, KV Kanal Link-Klasse Primärverkabelung Impressum: Herausgeber: Klaus Lipinski Copyrigt 2004 DATACOM-Buchverlag GmbH, 84378 Dietersburg Titelfoto: Siemens Alle Rechte vorbehalten Exit 2 Weitere Top-Infos unter ITwissen.info Sekundärverkabelung Standortverteiler, SV Steigleitung Strukturierte Verkabelung Tertiärverkabelung Verkabelung Verkabelungsprinzipien Verkabelungsstandard Verkabelungssysteme Verteilerraum Verteilerschrank Verteilertechnik VERKABELUNG ACS-Verkabelungssystem (ACS, advanced cabling system) Anschlusskabel (access cable) Exit Index 3 Das Verkabelungssystem ACS (Advanced Connectivity System) von IBM ist eine Weiterentwicklung des IBM-Verkabelungssystems IVS. ACS baut auf einem durchgängigen Konzept auf, von der Telefonie bis zur HochgeschwindigkeitsDatenübertragung mit Frequenzen von bis zu 600 MHz. Für die Verkabelungsgrundstruktur setzt ACS auf symmetrische Kabel inklusive der entsprechenden Steckverbinder. Die Produktreihen, man unterscheidet drei, werden zur Typisierung mit einem zusätzlichen »A« kenntlich gemacht: STP/A (STP advanced) nutzt ein 150-Ohm-STP-Kabel (S/STP) in Verbindung mit dem »enhanced« IBM-Datenstecker. Diese Kombination ist für Frequenzen bis 600 MHz ausgelegt, ist allerdings nicht für die Telefonie zugelassen. FTP/A, ein 100-Ohm-S/UTP- bzw. -S/STP-Kabel mit Folienschirmung (F steht für foilshielded) und geschirmten RJ-45-Stecker. Dieses Produkt ist für Frequenzbereiche bis zu 100 MHz ausgelegt. UTP/A, ein 100-Ohm-S/UTP- bzw. -S/ STP-Kabel mit ungeschirmten RJ-45-Stecker. Der Frequenzbereich entspricht mit 100 MHz dem des FTP/A-Systems, allerdings ist das UTP/A-System nur für Datenraten bis 20 Mbit/s einsetzbar. Als Anschlussdosen werden bei ACS nur geschirmte Ausführungen verwendet. Das Anschlusskabel ist das Kabel zwischen der Anschlussdose bzw. der Verteileinheit mit dem Endgerät. Je nach Netz-Ausprägung kann es sich bei Ethernet um ein Transceiver-Kabel handeln oder bei Token Ring um ein Lobe-Kabel. Generell ist ein Anschlusskabel ein flexibles Kabel mit geringen Biegeradius, das an die Festkabel in der Etagenverkabelung angepasst sein sollte und im Innenbereich frei im Raum bis zum Arbeitsplatz verlegt wird. Bei der strukturierten Verkabelung reicht das Anschlusskabel von der Telekommunikationsanschlussdose bis zum GeräteEingang. Dieser Bereich ist in dem Verkabelungsstandard ISO/IEC 11801 und EN 50173 spezifiziert und auf 10 m begrenzt. In dem bisherigen Standard wird dieses Anschlusskabel aber nicht in den Spezifikationen für die Link-Klasse berücksichtigt. Es liegen allerdings Entwürfe vor, wonach bei einer Revision der Verkabelungsstandards die Länge des Anschlusskabels auf 5 m reduziert wird und Weitere Top-Infos unter ITwissen.info VERKABELUNG dieses Kabel, ebenso wie das Patchkabel (ebenfalls 5 m), mit seinen Übertragungseigenschaften in einer neuen Spezifikation, der so genannten KanalSpezifikation, Berücksichtigung findet. Arbeitsplatzverkabelung (workplace wiring) Die Arbeitsplatzverkabelung ist nicht Bestandteil der Verkabelungsstandards und kann daher dienstneutral ausgeführt werden. Sie hängt im Wesentlichen von der rechnertechnischen Ausstattung, der Raumgröße und der Anzahl der Mitarbeiter ab. Für die Anzahl der Telekommunikationsanschlussdosen kann man als Richtwert zwei bis drei Anschlüsse pro Mitarbeiter ansetzen. In Bezug auf die Raumgröße sind bei 10 qm zwei Anschlüsse empfehlenswert, bei 20 qm Raumgröße vier Anschlüsse. Die Verbindung von der Telekommunikationsanschlussdose zu den Endgeräten erfolgt über die systemabhängigen, flexiblen Anschlusskabel, wie Lobe-Kabel, Patchkabel oder Transceiver-Kabel. Geltungsbereich des universellen Verkabelungssystems Exit Index 4 Weitere Top-Infos unter ITwissen.info VERKABELUNG Exit Datendose (data outlet) Die Datendose bildet die Zugangsschnittstelle für Datenendgeräte an das Unternehmensnetz und bildet den Endpunkt der Tertiärverkabelung. Wird die Datendose auch für andere Telekommunikationsdienste verwendet, spricht man von der Telekommunikationsanschlussdose (TA). Datendosen können für verschiedene Übertragungsmedien eingesetzt werden. Im lokalen Bereich sind Datendosen meistens mit RJ-45-Buchsen für TP-Kabel oder mit LwL-Steckern versehen. EIA/TIA 568 Die Dachverbände EIA und TIA haben bereits 1985 für die USA mit den Standardisierungs-Aktivitäten für eine universelle Gebäudeverkabelung begonnen. Im Juli 1991 wurden die Arbeiten unter dem Titel »Commercial Building Telecommunications Wiring Standard« EIA/TIA 568 veröffentlicht und bildete den ersten Standard für die strukturierte Verkabelung von Gebäuden mit Daten- und Telekommunikationsdiensten. Nach der Überarbeitung des Standards im Jahre 1993, wurde die neue Version ANSI/TIA/EIA 568A im Oktober 1995 in Verbindung mit seinen Ergänzungen TSB-36 (1991), TSB-40 (1992), TSB-53 (1995) und TSB67(1995) die Basis für die Gebäudeverkabelung in Nordamerika. Der Standard EIA/ TIA 568A weicht teilweise gravierend von den Standards ISO/IEC 11801 und EN 50173 ab. EIA/TIA 568A strukturiert die Verkabelung in die Bereiche, die für große Unternehmen relevant sind: Nämlich den Campus, also den Primärbereich, das Gebäude, den Sekundärbereich, und die Etage, den Tertiärbereich. Der EIA/TIA-Standard gibt für jeden einzelnen Bereich Längenrestriktionen vor, ebenso die zu schaffende Topologie und Empfehlungen für die zu verlegenden Kabeltypen. Entsprechend den Bereichen heißen die zu realisierenden Verkabelungen Geländeverkabelung, Gebäudeverkabelung und Etagenverkabelung. Der Geltungsbereich des Standards endet an der Telekommunikationsanschlussdose. In der ersten Version des EIA/TIA-Standards 568 wurden für die Gebäude- und Etagenverkabelung folgende Kabelarten vorgeschlagen: 62,5/125 µm Gradientenindex-Profilfaser, 50-Ohm-Koaxialkabel, 150-Ohm-STP- und 100-Ohm- Index 5 Weitere Top-Infos unter ITwissen.info VERKABELUNG Strukturierte Verkabelung nach EIA/TIA 568 UTP-Kabel. Der Standard kennt kein geschirmtes 100-Ohm-Kabel. Die TP-Kabel sind in fünf Kategorien unterteilt; drei sind für Datenübertragungsanwendungen, zwei für analoge und digitale Telefonkommunikation. Der Standard sieht vor, dass es grundsätzlich zu jedem Arbeitsplatz zwei kupferbasierte Informationswege geben muss: einen für das Telefon, den anderen für die Datenübertragung. Die Übertragungsparameter der symmetrischen Kabel sind in fünf Kategorien definiert, wobei die Kabelspezifikationen mit steigender Kategorie besser werden. So ist ein Kabel der Kategorie 1, ein Billigkabel für analoge Sprachübertragung und Übertragung mit Bitraten von wesentlich weniger als 1 Mbit/s. Ein Kategorie-2-Kabel für Übertragungen von Bitraten bis 4 Mbit/s, ein Kabel der Kategorie 3 für Übertragungen von Bitraten bis 10 Mbit/s, für Bitraten bis 20 Mbit/s ist das Kabel der Kategorie 4 und ein Kategorie-5-Kabel reicht bis 100 MHz. Exit Index 6 Weitere Top-Infos unter ITwissen.info VERKABELUNG EN 50173 Definitionsumfang des Verkabelungsstandards 1995 hat das Europäische Komitee für Elektrotechnische Normung (CENELEC) EN die50173 Europäische Norm EN 50173 für “Anwendungsneutrale Verkabelungssysteme” verabschiedet. Die Norm ist weitgehendst an den Verkabelungsstandard ISO/IEC 11801 angelehnt und definiert die Topologie und die übertragungstechnischen Kenndaten für ein offenes, d.h. herstellerneutrales In-House-Verkabelungssystem für Anwendungen der Telekommunikation und der Informationstechnik. Als Geltungsbereich sind die Geländeverkabelung, die Gebäudeverkabelung und die Etagenverkabelung definiert. Die gängigen Übertragungsverfahren werden entsprechend ihrer Datenraten nach einer der Link-Klassen A, B, C und D für Übertragungsgeschwindigkeiten von 100 kbit/s, 1 Mbit/s, 16 Mbit/s und 100 Mbit/s klassifiziert. Später wurde der Standard um die Link-Klassen E und F erweitert und die lassen A, B und C wurden überflüssig. Die Link-Klasse E umfasst den Frequenzbereich bis 200 MHz und die Klasse F reicht bis 600 MHz. Aus diesen Klassen lassen sich die Leistungsanforderungen an die gesamte Definitionsumfang für den Verkabelungstandard EN 50173 Exit Index 7 Weitere Top-Infos unter ITwissen.info VERKABELUNG Übertragungsstrecke sowie die benötigten Komponenten wie Kabel, Steckverbinder, Datendosen und Patchfelder ableiten. Als Übertragungsmedien sind symmetrische Kupferkabel (TP, UTP, STP) sowie Lichtwellenleiter zugelassen. Die TP-Kabel sind den Link-Klassen angepasst und in so genannte Kategorien eingeteilt. Die LinkKlassen E und F werden durch die STP-Kabel der Kategorien 6 (Cat 6) und 7 (Cat 7) realisiert. Wesentlicher Bestandteil der Verkabelungsstandards ist eine hierarchische Struktur mit sternförmiger Verkabelung. EN 50173 unterstützt eine herstellerneutrale, strukturierte Verkabelung. Erdung (GND, ground) Exit Index 8 Die Erdung dient der Potentialfreiheit von Geräten, Anlagen und Systemen. Dadurch wird ein Berührungsschutz für Personen erreicht (VDE 100) und ein eindeutiges Bezugspotential für die Schirmung der aktiven und passiven Komponenten. Bei der Erdung unterscheidet man zwischen Schutzerdung und Systemerdung, die an einem zentralen Erdpunkt miteinander verbunden sind. Die Schutzerde dient dem Schutz von Personen. Sie soll verhindern, dass im Fehlerfall unzulässige Berührungsspannungen an betriebsmäßig nicht spannungsführenden leitfähigen Anlageteilen auftreten. Die Systemerde stellt allen Kabelschirmen ein einheitliches Schirmpotential zur Verfügung. Durch konsequente Vermaschung der Erdführung ist eine Reduzierung der Abstrahlungswerte möglich, das bedeutet, dass beide Enden des Kabels auf Erde liegen müssen. Wenn nur eine Seite eines STP-Kabels geerdet ist, tritt eine Erdunsymmetrie auf und die Schirmung des Kabels ist bei einer Länge von 1/10 der Arbeitswellenlängen nicht mehr wirksam. Bei einer Übertragungsfrequenz von 10 MHz, die Wellenlänge liegt bei 30 m, handelt es sich nur um 3 m Kabel. Die Datenübertragung störende elektrische Einflussgrößen können über den Kabelschirm gegen Erde abfließen. Die Systemerde ist mit dem zentralen Erdpunkt des Gebäudes verbunden. Von dort wird sie sternförmig zu den einzelnen Etagenerdpunkten geführt. Weitere Top-Infos unter ITwissen.info VERKABELUNG Erdunsymmetrie Etagenverkabelung Exit Index 9 Die Erdunsymmetrie beeinflusst das übertragungstechnische Verhalten der TPKabel. Da die beiden Adern eines Paares bei den gebräuchlichen Übertragungsverfahren im Gleichtakt betrieben werden, werden symmetrisch eingespeiste Störungen eliminiert, der Unsymmetrieanteil bleibt erhalten. Die Störpegelreduzierung beträgt durch diese Symmetriewirkung etwa 40 dB. Die Erdunsymmetrie ist frequenzabhängig und nimmt mit steigender Frequenz zu. Die Etagenverkabelung soll im Rahmen einer flächendeckenden Planung und Installation für alle Büroräume unter Berücksichtigung von Reserveanschlüssen erfolgen. Die Etagenverkabelung, die auch als horizontale Verkabelung bezeichnet wird, umfasst den Tertiärbereich vom Etagenverteiler (EV) bis zu den Telekommunikationsanschlussdosen (TA). Die Fläche des Etagenbereichs sollte maximal 1000 qm betragen, wobei die maximale Entfernung vom Etagenverteiler bis zu einem Endgerät 100 m betragen darf. Dabei sind für die Festverkabelung bis zur Anschlussdose 90 m definiert, die restlichen 10 m entfallen auf das Patchkabel und das Anschlusskabel. In der Revision des Standards wird die Arbeitsplatzverkabelung als Kanal spezifiziert, wobei das Anschlusskabel mit einer Länge von 5 m berücksichtigt wird und ein Patchkabel mit ebenfalls 5 m. Der Tertiärbereich beginnt am Etagenverteiler und endet am jeweiligen Endgerät. Die Etagenverteiler werden in aller Regel als VerteilerschränAufbau einer ke oder Wandverteiler Etagenausgeführt. Die etagenverkabelung Weitere Top-Infos unter ITwissen.info VERKABELUNG übergreifenden Kabel und die Kabel zu den Endgeräten werden auf Patchfelder aufgelegt. Die Verkabelungsstandards sehen eine sternförmige Verkabelung vor. Da jedes Kabel somit als Punkt-zu-Punkt-Verbindung aufgebaut ist, können diese Verbindungen individuell und flexibel gestaltet werden. Bei erhöhten Sicherheitsanforderungen oder bei sehr hohen Datenraten können für Fiber-to-the-Desk-Anwendungen Multimode- und Monomodefasern eingesetzt werden und natürlich UTP-Kabel der Kategorien 3, 4 und 5. Die Tertiärverkabelung sollte sich an dem zukünftigen Kommunikationsbedarf orientieren und neben dem Anschluss von Standardnetzen (Ethernet, Token Ring, ISDN) auch Breitbandkommunikation (FDDI, ATM, TP-PMD) berücksichtigen. Für diese Dienste ist eine Verkabelung gemäß Kategorie 5 oder höher für Kabel und Verbindungskomponenten erforderlich, womit die Übertragungsklassen D, E und F realisiert werden. An die Etagenverkabelung werden folgende Anforderungen gestellt: Anbindung von Wanddosen in den Büros oder Arbeitsbereichen an den Etagenverteiler; universelle Dosen- und Steckertechnik, gegebenenfalls aufgeteilt nach Sprach- und Datenübertragung; Nutzung geeigneter Kabelwegsysteme, wie Doppelboden, abgehängte Decken, Unterflursysteme, begehbare Kabelkanäle; netzunabhängige Verkabelung; beliebige Versetzbarkeit von Arbeitsplätzen; Erweiterbarkeit; Flexibilität. Etagenverteiler, EV (FD, floor distributor) Der Etagenverteiler ist der zentrale Vermittlungspunkt der Etagenverkabelung und bildet den mechanischen Auflagepunkt für die Übertragungsmedien. Etagenverteiler bestehen aus Patchfeldern und bieten gegebenenfalls eine Umsetzung zwischen verschiedenen Übertragungsmedien, so z.B. zwischen LwL im Steigleitungsbereich der Gebäudeverkabelung und UTP-Kabel bzw. STP-Kabel im Etagenbereich. In einem Etagenverteiler sollten nicht mehr als 500 Anschlüsse zusammen laufen; bei höheren Anschlusszahlen ist die Etagenverteilung entsprechend zu unterteilen. Gebäudeverkabelung (building wiring) Die Gebäudeverkabelung, die Sekundärverkabelung, integriert die Etagennetze und die Etagenverkabelung und bindet die einzelnen räumlichen Einheiten an das Exit Index 10 Weitere Top-Infos unter ITwissen.info VERKABELUNG Campusnetz. Die Sekundärverkabelung umfasst den Bereich zwischen Gebäudeverteiler (GV) und Etagenverteiler (EV). Die Verkabelungsstandards ISO/IEC 11801 und EN 50173 für die strukturierte Verkabelung empfehlen zwischen den Verteilern eine maximale Länge von 500 m. Im Sekundärbereich empfiehlt sich der gemischte Einsatz von Multimodefasern (62,5/125 µm) und UTP-Kabeln der Kategorien 3, 4 und 5 bzw. STP-Kabeln. Für den Einsatz von LwL sprechen die hohe Bandbreite, die bis zum Etagenverteiler zur Verfügung steht, und der Fortfall von aktiven Komponenten. Die Kupferverkabelung Aufbau einer strukturierten Gebäudeverkabelung Exit Index 11 Weitere Top-Infos unter ITwissen.info VERKABELUNG bietet Kostenvorteile bei niedrigen nutzbaren Bandbreiten. Kupferkabel werden im Sekundärbereich meist in Sterntopologie verlegt, LwL-Kabel in Sternstruktur, aber auch in Ringtopologie. Von der Gebäudeverkabelung wird gefordert: Modularität bei der Verkabelung der Etagen oder Bereiche, Aufbau und Betrieb von begehbaren Gebäude- und Etagenverteilern, wartbares Kabelsystem zur schnellen Fehlersuche, netzwerkunabhängige Verkabelung und Anpassbarkeit an die vorhandenen Steigbereiche. All dies führt zu unterschiedlichen Lösungsmöglichkeiten in Abhängigkeit von der Gebäudestruktur und den definierten Anforderungen. Gebäudeverteiler, GV (BD, building distributor) Geländeverkabelung (campus wiring) Exit Index 12 Der Gebäudeverteiler bildet den Übergabepunkt von der Geländeverkabelung zur Gebäudeverkabelung. Er enthält alle Auflagepunkte der Gebäudeverkabelung in Form von Rangier- und Patchfeldern sowie die Auflagepunkte zur Geländeverkabelung. Diese können gegebenenfalls eine medientechnische Umsetzung von Lichtwellenleitern auf TP-Kabel oder andere Kabel enthalten. In der strukturierten Verkabelung wird das Gelände über die Primärverkabelung verkabelt. Diese Verkabelung integriert die in den einzelnen Gebäuden bestehenden Subnetze eines Campus. Die Primärverkabelung umfasst den Bereich vom Hauptverteiler (HV) bis zu den Gebäudeverteilern (GV). Pro Gebäude ist mindestens ein Verteiler zum Anschluss an das Primärnetz erforderlich. Als Längenempfehlung weisen die Standards ISO/IEC 11801 und EN 50173 für die strukturierte Verkabelung 1.500 m zwischen Haupt- und Gebäudeverteiler aus. Im Allgemeinen werden für die Geländeverkabelung Multimodefasern mit 50/62,5/ 125 µm verwendet, es können allerdings auch Monomodefasern mit 10/125 µm eingesetzt werden, vorwiegend allerdings bei sehr großen Entfernungen zwischen den Gebäuden. Die Standards lassen allerdings für Anwendungen mit geringeren Übertragungsgeschwindigkeiten auch symmetrische Kupferkabel zu, wobei Kabel Weitere Top-Infos unter ITwissen.info VERKABELUNG Redundante Geländeverkablung Geländeverkabelung in Baumtopologie Exit Index 13 Weitere Top-Infos unter ITwissen.info mit 100 Ohm Wellenwiderstand der Kategorie 3 und 4 bevorzugt werden. An die Geländeverkabelung werden folgende Anforderungen gestellt: Überbrückung großer Entfernungen, Blitzschutz, Einstreusicherheit, Abhörsicherheit, Zukunftsorientierung, Ausfallsicherheit, hohe Verfügbarkeit, Wartbarkeit, sichere und dokumentierte Trassenführung, Potentialtrennung zwischen Gebäudeerdungen, Integration unabhängiger Subnetze beliebiger Technologie, hohe Übertragungskapazität, redundante Auslegung und alternative Trassenverlegung für den Notfall. Bei der Geländeverkabelung muss außerdem auf die Ausbaubarkeit der Hauptverteiler für eine problemlose Integration von Neubauten geachtet werden. VERKABELUNG IBM-Verkabelungssystem (ICS, IBM cabling system) Die Basis für IBM, um die Anforderungen an ein universelles Verkabelungssystem zu erfüllen, war das IBM-Verkabelungssystem (IVS). Dieses Verkabelungssystem, das speziell für Token Ring entwickelt wurde, heißt in seiner Weiterentwicklung ACS (Advanced Connectivity System). Das Vorgängersystem, das IVS, besteht aus mehreren Datenkabeltypen und einem einheitlichen Datenstecker. Mit Hilfe der IBMDatenkabeltypen werden alle zueinander inkompatiblen Verkabelungen, wie die Koaxialverkabelung mittels RG-62-Kabel für die IBM 3270-Welt, die TwinaxVerkabelung für die S/36-Welt, verdrillte Leiter (IBM 4700) und mehrfach verdrillte Leiter (IBM 8100), abgelöst werden. IBM-Rechnersysteme benutzen vollkommen unterschiedliche Verkabelungen, so wird beispielsweise in der 3270/3600/4300-Welt eine sternförmige Koaxial-Verkabelung basierend auf dem RG-62-Kabel mit 93 Ohm Wellenwiderstand benutzt. Die 3250/5080-Welt dagegen benutzt ein RG-6-Kabel mit 75 Ohm Impedanz, das IBM-PC-Network setzt auf Breitband-Koax mit dem RG-11Kabel mit 75 Ohm Impedanz, die Serien /36, /38 und AS/400 verwenden TwinaxKabel mit 105 Ohm Impedanz und das IBM Banking-System eine ZweidrahtRingleitung mit 55 Ohm Wellenwiderstand. Soweit möglich und sinnvoll, benutzt IBM in seiner Verkabelung verdrillte Kupferdoppeladern mit doppelter Schirmung. Die zweite Schirmung trägt zusätzlich das Erdpotential. Dieses symmetrische Übertragungsmedium zeichnet sich durch geringe elektromagnetische Beeinflussung, geringes Nebensprechen und eine relativ hohe mögliche Übertragungskapazität von bis zu 125 Mbit/s aus. Zur Überbrückung von größeren Entfernungen oder in Bereichen mit sehr starken elektrischen Störfeldern schlägt IBM den Einsatz von Glasfaser vor. Gleichzeitig wird dadurch erreicht, dass die Datensicherheit erheblich erhöht wird, da Glasfaserkabel nicht abstrahlen und somit relativ abhörsicher sind. ICCSVerkabelungssystem (ICCS, integrated communications cabling system) Das ursprünglich von Nixdorf entwickelte TWIST-Verkabelungssystem (TwistedWiring-Infrastructure-Star-Topolgie) basiert auf 4-Draht-Technologie (LwL) und/oder einem Breitband-Backbone-Netz. Unterstützt werden ehemalige Nixdorf-Produkte, Ethernet und Token Ring. Die im System enthaltenen Kabelschränke sind für Exit Index 14 Weitere Top-Infos unter ITwissen.info VERKABELUNG maximal 100 Anschlüsse vorbereitet. Spezielle Medienwandler ermöglichen die Anbindung an das Nixdorf-Breitband-Netz (NBN-Backbone). Das ICCS wurde Von Siemens entwickelt. Es basiert grundsätzlich auf speziell isoliertem UTP-Kabel und Lichtwellenleiter und unterstützt ISDN, Token Ring, Ethernet, FDDI, sowie Verbindungen der älteren Transdata-Welt. Da man frühzeitig erkannt hat, dass ein einzelner Steckertyp kaum in der Lage ist, alle Anforderungen zu erfüllen, unterstützt ICCS modulare Dosen, in die Einsätze für die Datenstecker, die man gerade braucht, eingesteckt werden können. Diese flexible Lösung findet man neuerdings auch bei anderen Herstellern, da sich kein Steckertyp eindeutig durchsetzen konnte. ISO/IEC 11801 Exit Index 15 Die internationalen Standardisierungs-Aktivitäten für anwendungsneutrale Verkabelungssysteme begannen 1991. 1993 lag der erste Entwurf für den internationalen Standard ISO/IEC 11801 vor, dessen Veröffentlichung bereits 1995 erfolgte. Der Standard 11801 und der weitestgehend identische europäische Standard EN 50173 sind für Deutschland relevant. Sie definieren einen Geltungsbereich für eine Gelände-Ausdehnung von bis zu 3 km und für eine Bürofläche von bis zu 1 Million Quadratmeter mit 50 bis 50.000 Endgeräten. Die Standards unterstützen Sprach-, Daten-, Text-, Bilder- und Video-Anwendungen und enthalten deshalb die Vorgaben für Konfiguration, Implementierung, Leistung und Konformität. Darüber hinaus beschreiben sie Empfehlungen zum generellen Aufbau eines Verkabelungssystems und klassifizieren die einzusetzenden Kabeltypen ebenso wie die Ende-zu-Ende-Verbindungen (Link-Klasse). Wesentlicher Bestandteil der Verkabelungsstandards ist eine hierarchische Struktur mit sternförmiger Verkabelung. Der geographische Geltungsbereich wird strukturiert in die Primärverkabelung, die Sekundärverkabelung und die Tertiärverkabelung. Die Strukturierung und der sternförmige Aufbau der Verkabelung haben einige Vorteile: Es können problemlos neue Netzsegmente hinzugefügt werden, ohne eine Beeinträchtigung der gesamten Struktur. Treten in einem Netzsegment Störungen auf, so bleiben diese auf dieses Netzsegment geschränkt und beeinträchtigen nicht Weitere Top-Infos unter ITwissen.info VERKABELUNG Verkabelungsstruktur nach ISO/IEC 11801 die Funktionalität anderer Subnetze. Gegen den Ausfall einer Primärstrecke können Redundanzstrecken vorgesehen werden. Der Ausfall eines Backbone-Netzes hat keine Auswirkungen auf die Kommunikationsfunktionen innerhalb der Subnetze. In den Tertiärbereichen können durch entsprechende Beschaltung der Verteiler verschiedene Netztopologien - Stern, Bus, Ring - realisiert werden. Zu den funktionalen Elementen der Verkabelungsbereiche gehören in der Geländeverkabelung die Primärkabel und der Standortverteiler (SV), in der Gebäudeverkabelung die Sekundärkabel und der Gebäudeverteiler (GV) und in der Exit Index 16 Weitere Top-Infos unter ITwissen.info VERKABELUNG Etagenverkabelung die Tertiärkabel, die Etagenverteiler (EV), eventuelle Kabelverteiler (KV) und die Telekommunikations-Anschlussdosen (TA). Die Leitungslängen für den Primärbereich wurden mit 1.500 m, für den Sekundärbereich mit 500 m und den Tertiärbereich mit 90 m spezifiziert. Der Definitionsbereich für die Link-Klassen endet an der Telekommunikationsanschlussdose; das bis zu 10 m lange Anschlusskabel bleibt unberücksichtigt, lediglich der Bereich vom Patch-Panel bis zum Crossconnect wird in der Link-Klasse berücksichtigt. Die Standards beschränken sich in den einsetzbaren Übertragungsmedium auf Lichtwellenleiter und symmetrische TP-Kabel. Wobei die Empfehlungen für alle Verkabelungsbereiche beide Alternativen freistellen: Gradientenindex-Profilfaser mit 62,5/125 µm und UTP-Kabel bzw. STP-Kabel. Für die Kabelspezifikationen definieren die Standards die drei Kategorien 3, 4 und 5. Die Übertragungseigenschaften für diese Kabel, ebenso wie für die Anschlusstechnik, sind in so genannten Link-Klassen spezifiziert, die mit dem Wort »Class«, gefolgt von einem Buchstaben A, B, C, D, E oder F gekennzeichnet sind. Class D hat beispielsweise ein Übertragungsverhalten das durch die Eigenschaften der Übertragungskomponenten der Kategorie 5 gegeben ist, Class F basiert auf Komponenten der Kategorie 7. Faserkategorien nach EN 50173 bzw. ISO/ IEC 11801 Exit Index 17 Weitere Top-Infos unter ITwissen.info VERKABELUNG Für die Klassifizierung der Kabel gibt es ebenso wie für die Link-Klassen Vorschläge von DIN, mit denen der Frequenzbereich der Kabel und die Übertragungseigenschaften der Link-Klassen erweitert werden sollen. Mit den Kategorien 6 und 7, die als deutscher Standardisierungsentwurf E DIN 44312-5 in den internationalen Standard eingebracht wurden, wird der Frequenzbereich von 100 MHz auf 250 MHz (Kat.6) und 600 MHz (Kat.7) erweitert, die entsprechende Link-Klassen heißen Klasse E und F. Die Netzanwendungsklassen E und F unterstützen ATM, Gigabit-Ethernet und 10Gigabit-Ethernet. Um eine Zukunftssicherheit und einen hohen Investitionsschutz zu erreichen, ist der Entwurf abwärtskompatibel zur europäischen Norm EN 50173. An Anschlusskomponenten sehen die Standards bei Neuinstallationen von Lichtwellenleitern den SC-Stecker vor, lassen aber auch bei bestehenden Installationen den ST-Stecker zu. Für die verdrillten Kupferkabel wird ausschließlich der RJ-45-Stecker im Verteilerbereich als auch in der Arbeitsplatzverkabelung empfohlen. Der RJ-45-Stecker ist allerdings bei höheren Bandbreiten, entsprechend der Kategorie 7, nur bedingt einsetzbar, da er nur bei Verdrahtung der äußeren Anschlusspaare die erforderlichen NEXT-Werte erreicht. Da dies zu einer Einschränkung der Flexibilität geführt hätte, wurden für Verkabelungen nach der Link-Klasse F der GG-45-Stecker sowie der TERA-Stecker zugelassen. Vom IEC und In 11801 vorgesehene Stecker für die Kategorien 5, 6 und 7. RJ-45, TERA und GG-45 Exit Index 18 Weitere Top-Infos unter ITwissen.info VERKABELUNG von der ISO wurde der GG-45-Stecker standardisiert. Weitere Änderungen tangieren den Tertiärbereich. Dieser Bereich besteht aus der Strecke vom Übertragungsgerät bis zum Crossconnect, dem Patchfeld mit Patchkabel, der horizontalen Verkabelung (90 m) mit der TelekommunikationsAnschlussdose und dem Anschlusskabel bis zum Endgerät. In der Link-Spezifikation der 1. Version wurde der Verteilerbereich und das Etagenkabel berücksichtigt, nicht aber das Anschlusskabel. In der Revision des Standards wird die Link-Spezifikation durch die “Permanent Link” und den “Kanal” ersetzt. Die Permanent Link ist der Bereich zwischen Patchfeld und Telekommunikations-Anschlussdose, und der Kanal definiert die Ende-zu-Ende-Verbindung im Tertiärbereich zwischen Übertragungsgerät und Endgerät. In der Kanalspezifikation werden also alle Komponenten und Kabel der Etagenverkabelung berücksichtigt: Der Cross Connect mit Verteilerkabel, das Patchpanel mit Patchkabel, das Etagenkabel, die Anschlussdose und das Anschlusskabel. In den Standards sind alle Kabelspezifikationen wie der Wellenwiderstand, die Dämpfung, das Nahnebensprechen (NEXT) und das Dämpfung-NebensprechVerhältnis (ACR) sowie die Übertragungseigenschaften der Steckverbinder festgelegt. Kabelverteiler, KV (TP, transition point) Kanal (channel) Exit Index 19 Bei der strukturierten Verkabelung handelt es sich beim Kabelverzweiger um eine optionale Einrichtung in der horizontalen Verkabelung, also in der Etagenverkabelung. Der Kabelverzweiger liegt zwischen dem Etagenverteiler und der Telekommunikationsanschlussdose (TA) und dient dazu ein mehrpaariges TP-Kabel auf mehrere zwei- oder vierpaarige Kabel oder Glasfaserkabel für die Anschlussdosen umzusetzen. Ein Kabelverzweiger hat fest aufgelegte Kabel, ist daher nicht rangierfähig und hat ausschließlich passive Komponenten. In der Revision des Verkabelungsstandards EN 50173 wird der Begriff des Channels eingeführt, und zwar als Übertragungsstrecke. Darunter ist die Anschlussverkabelung im Tertiärbereich zwischen Etagenverteiler und Endgerät zu Weitere Top-Infos unter ITwissen.info VERKABELUNG Definition von Link, Permanent Link und Kanal verstehen. Dabei wird das Patchkabel mit 5 m Länge berücksichtigt, das Etagenkabel, also das Installationskabel, mit bis zu 90 m Länge und das Anschlusskabel wiederum mit 5 m Länge, inklusive aller Anschlusskomponenten. Link-Klasse (link class) Exit Index 20 Alle Verkabelungsstandards und Standardentwürfe, ISO/IEC 11801, EIA/TIA 568 und EN 50173, benutzen Klassifizierungssysteme für die Spezifizierung der Übertragungsstrecke. Man spricht bei den Ende-zu-Ende-Verbindungen von LinkKlassen. ISO/IEC 11801 kennt für TP-Kabel die Klassen A, B, C und D. Darüber hinaus wurde von DIN der Entwurf 44312-5 für die zwei neuen Link-Klassen E und F im ISO/IEC zur Diskussion vorgeschlagen. Darüber hinaus gibt es für Lichtwellenleiter-Verbindungen die OF-Klassen für Entfernungen von bis zu 2 km. Eine Link-Klasse spezifiziert das Übertragungsverhalten für die komplette Übertragungstrecke bis hin zur Telekommunikationsanschlussdose. Die Link-Spezifikationen enthalten alle Übertragungsmedien, Steckerelemente, Patchpanel und die Anschlussdose. Die Arbeitsplatzverkabelung lässt man in der Spezifikation bewusst unberücksichtigt, weil einige Telekommunikations-Endgeräte direkt mit dem Anschlusskabel geliefert werden, aber auch die Möglichkeit des unkontrollierten Austauschs von Weitere Top-Infos unter ITwissen.info VERKABELUNG Anschlusskabeln besteht, die die Spezifikationen beeinträchtigen würden. Klasse A: Anwendungen mit niedrigen Datenraten und Frequenzen bis 100 kHz. Diese Klasse eignet sich beispielsweise für X.21/V.11, Basisanschluss von ISDN. Klasse B: Sprachanwendungen mit Frequenzen bis 1 MHz, so z.B. für Basis- und Primärmultiplexanschluss von ISDN. Klasse C: Sprach- und Datenübertragung mit Frequenzen bis 16 MHz. Diese Klasse kann für 10Base-T, für Token Ring 4/16 Mbit/s oder PBX-Technik verwendet werden. Die Link-Klassen A, B und C werden in den neueren Standards nicht mehr berücksichtigt. Klasse D: Sprach- und Datenübertragung mit Frequenzen bis 100 MHz. Einsatz für Fast-Ethernet, TPDDI. Klasse E: Sprach- und Datenübertragung sowie Multimedia mit Frequenzen bis 200 MHz, u.a. für ATM 155. Klasse F: Sprach-, Datenübertragung und Multimedia-Anwendungen mit Frequenzen bis 600 MHz. Diese nach E-DIN 44312-5 spezifizierte Klasse eignet sich für den Einsatz von Fast-Ethernet, ATM 155/622 und Gigabit-Ethernet. Die Klasse E, die bis 250 MHz definiert ist, erlaubt die Verwendung von hochwertigen gesamtgeschirmten S/UTP-Kabeln oder vorzugsweise von vierpaarigen S/STPKabeln. Bezüglich der Anschlusstechnik werden verbesserte RJ-45-Stecker und Buchsen eingesetzt. Die Klasse F, die bis 600 MHz reicht, bedingt die Verwendung von vierpaarigen einzeln- oder gesamtgeschirmten S/STP-Kabeln mit hoher Bandbreite, hervorragenden NEXT- und Dämpfungsverhalten und Impedanzverlauf. Der RJ-45-Stecker ist nur bedingt einsatzfähig, da die Grenzwerte für das Nahnebensprechen und das ACR nur bei Belegung der äußersten Stifte eingehalten wird. Für die Klassen E und F wurden der GG-45-Stecker standardisiert und der TERA-Stecker entwickelt. Die Definitionen, die Bezeichnungen und der Geltungsbereich der Link-Klassen ist in dem amerikanischen EIA/TIA-Standard 568 unterschiedlich gegenüber dem internationalen Standard ISO/IEC 11801und dem deutschen Standard DIN 50173. Für die Link-Klasse benutzt EIA/TIA den Terminus Category und kennt die Exit Index 21 Weitere Top-Infos unter ITwissen.info VERKABELUNG Kategorien 3, 4 und 5. Zwar ähneln Klasse-C- und Klasse-D-Verbindungen den EIA/TIA-Category-3- und 5-Verbindungen, doch es gibt einige entscheidende Unterschiede: In 11801 werden ausdrücklich die Verkabelung am Arbeitsplatz und die Endgeräte-Verkabelung ausgeschlossen, so das Anschlusskabel, das den PC mit der Anschlussdose verbindet, und das Patchkabel im Verteilerbereich. Die EIA/TIA-Verbindung berücksichtigt diese Kabel in der Spezifikation. Das ist insofern kritisch, als das Anschlusskabel kein fester Bestandteil des Verkabelungssystems ist und jederzeit durch ein Kabel geringerer Qualität ausgetauscht werden kann, was einen direkten Einfluss auf die Verbindungsklasse zur Folge hätte. Mit der Einführung der neuen Link-Klassen E und F, die auf den neuen Kategorien 6 und 7 basieren, wurde auch die Streckendefinition überarbeitet. Anstelle der Verkabelungsstrecke der Link, welche im Etagenverteiler zwei Verbindungen und fünf Meter Rangierkabel umfasst, gibt es für die bisherigen Link-Klassen D, E und F nur noch die »Permanente Übertragungsstrecke«, also vom Rangierfeld zur Telekommunikationsanschlussdose. Zusätzlich wird der vollständige Kanal zwischen zwei Endgeräten festgelegt, bei dem alle flexiblen Anschlussleitungen berücksichtigt werden. Die Kanalspezifikation entspricht der bereits im EAI/TAI-Standard 568A definierten Link-Klasse. Die Übertragungsstrecken werden also zukünftig zwei Definitionsbereiche umfassen: Die bisherige, die dann permanente Übertragungstrecke (Cabling Permanent Link) heißt, und die Spezifikation für den Übertragungs-Kanal (Channel Performance). Primärverkabelung Exit Index 22 Bei der Primärverkabelung, die auch als Geländeverkabelung bezeichnet wird, handelt es sich um eine firmenweite Standortverkabelung zur Verbindung der einzelnen Gebäude auf einem Campus. Dabei werden die Gebäudeverteiler über das Primärkabel mit dem Standortverteiler verbunden. Nach den Spezifikationen der Verkabelungsstandards ISO/IEC 11801 und EN 50173 für universelle Verkabelungen kann die maximale Ausdehnung des Primärbereiches 3 km betragen. Das ergibt sich aus der maximalen Entfernung zwischen Standort- und Gebäudeverteiler, die auf Weitere Top-Infos unter ITwissen.info VERKABELUNG 1.500 m begrenzt ist. Im Primärbereich werden in aller Regel Lichtwellenleiter in Monomode- und Multimodefasern eingesetzt, als Anschlusselemente werden bei Neuinstallationen SC-Stecker empfohlen, bereits vorhandene ST-Stecker sind ebenfalls vorgesehen. Die Primärverkabelung kann in Ring- oder Sterntopologie erfolgen. Bei sternförmiger Verkabelung wird von einem Konzentrationspunkt aus verkabelt. Da sternförmige Verkabelungen anfällig sind gegenüber Fehlern im zentralen Konzentrator und auch gegenüber Streckenausfall, empfiehlt sich der Aufbau einer doppelten oder einer kombinierten Topologie. Interessante Alternativen zur einfachen Sterntopologie sind der Doppelstern, der Doppelring oder eine Kombination aus Ring- und Sterntopologie. Bei einem solchen Konzept werden die Gebäude mit hoher Priorität über einen Ring miteinander verbunden, solche mit niedriger Priorität dagegen sternförmig mit einem Gebäude mit hoher Priorität. Bei dieser kombinierten Topologie kann der gesamte Primärbereich auch bei Ausfall einer Sternverbindung oder bei Ringunterbrechung über Redundanzwege weiterbetrieben werden. Sekundärverkabelung Exit Index 23 Bei der Sekundärverkabelung handelt es sich um eine gebäudeinterne Verkabelung zur Verbindung der Etagenverteiler mit den Gebäudeverteilern. Diese Verkabelung wird auch als Gebäudeverkabelung bezeichnet. Die Sekundärverkabelung ist eine Vertikalverkabelung, mit der die einzelnen Stockwerke sternförmig an den Gebäudeverteiler angeschlossen werden. In den Verkabelungsstandards werden für eine universelle Verkabelung im Sekundärbereich alternativ Lichtwellenleiter und symmetrische Kupferkabel vorgeschlagen. Es können sowohl Multimodefasern als auch Monomodefasern zum Einsatz kommen, wobei in der Praxis 62,5/125 µm Gradientenindex-Profilfasern eingesetzt werden. Die Sekundärverkabelung ist auf 500 m begrenzt und darf eine maximale Dämpfung von 11 dB nicht überschreiten. Bei Hochgeschwindigkeitsanwendungen über TP-Kabeln ist die maximale Entfernung auf 100 m begrenzt. Weitere Top-Infos unter ITwissen.info VERKABELUNG Standortverteiler, SV (CD, campus distributor) Steigleitung Strukturierte Verkabelung (SCS, structured cabling system) Exit Index 24 Der Standortverteiler, auch als Hauptverteiler (HV) bezeichnet, bildet den Knotenpunkt einer strukturierten Verkabelung zwischen der Primärverkabelung und der Sekundärverkabelung. Von diesem Verteilerpunkt ausgehend werden über die Primärverkabelung die Gebäudeverteiler (GV) verbunden. Da in diesen Bereichen primär Glasfaser eingesetzt wird, enthält der Verteilerschrank des Standortverteilers eine große Anzahl an LwL-Spleißboxen und die dazugehörigen Kabel. Die Kabel gehen in der Regel sternförmig vom Standortverteiler in die Geländeverkabelung. Der Steigleitungsbereich gehört zur Gebäudeverkabelung und wird in der strukturierten Verkabelung mit Lichtwellenleitern oder optional mit TP-Kabeln ausgeführt. Es handelt sich um ein Installationssegment zur Verbindung des Gebäudeverteilers mit den Etagenverteilern. Im Verkabelungsstandard ist dieser Bereich mit einer maximalen Länge von 500 Metern spezifiziert. Strukturierte Verkabelungen sind in den Standards EN 50173, ISO 11801 und TIA 568-A normiert. Sie bilden die Grundlage für eine zukunftsweisende, anwendungsunabhängige und wirtschaftliche Netzwerk-Infrastuktur. Bisherige, unstrukturierte Verkabelungen, die sich an dem momentanen Bedarf und Dienst ausgerichteten, hatten in aller Regel Kostenexplosionen, verbunden mit Fehlinvestitionen zur Folge. Früher musste sich der Netzbetreiber nicht mehr Detailfragen über das Übertragungsmedium, die Übertragungseigenschaften oder die Kommunikationswege widmen, da die Lokalen Netze auf einer festen Netzwerkstruktur mit entsprechendem Zugangsverfahren basierten und an ein festes Übertragungsmedium gebunden waren. Typische Beispiele hierfür sind Ethernet auf Yellow Cable, Token Ring auf IBM-Kabel oder Terminalnetze und Breitbandübertragungen. Neuere LAN-Adaptionen, wie Ethernet auf TP-Kabel, und neue Verkabelungskonzepte in den Firmen ermöglichen die Schaffung allgemein gültiger Kabelstrukturen. Die Verkabelungs-Infrastrukturen müssen Installationsreserven enthalten, die auch Weitere Top-Infos unter ITwissen.info VERKABELUNG Datenkabel und Lichtwellenleiter im Primär-, Sekundär- und Tertiärbereich die Kommunikationsanforderungen für die nächsten 10 bis 15 Jahre berücksichtigen. Ein weiterer wichtiger Aspekt einer strukturierten Verkabelung ist die Dienstneutralität des Anschlusspunktes. Der Ansatz sollte alle LAN-Konzepte umfassen, aber auch Dienste aus dem Weitverkehrsbereich wie Sprachdienste via ISDN, Video- und Datenübertragungen. Beim Aufbau einer neuen Netzinfrastruktur sollte des weiteren eine hohe Flexibilität berücksichtigt werden, damit das Netz problemlos auf zukünftige LAN-Technologien umgestellt werden kann und damit vorhandene und neue Produkte in das Netzwerk einbezogen werden können. Darüber hinaus sind sollte ein neues Netzsystem auf Standards basieren und damit herstellerunabhängig sein, genügend Reserven für eventuelle neue Dienste haben, unempfindlich gegenüber Störeinflüssen sein und eine sichere Übertragung gewährleisten unter Berücksichtung von Redundanzstrecken. Für den Anwender sind natürlich die Investitionskosten und der Investitionsschutz von besonderer Bedeutung, ebenso die laufenden Folgekosten in Form von Exit Index 25 Weitere Top-Infos unter ITwissen.info VERKABELUNG Verkabelungsstruktur nach ISO/IEC 11801 Wartungs- und Service-Aufwand. Bei der Konzeption einer strukturierten Verkabelung sind außerdem anwenderspezifische Aspekte zu berücksichtigen, die in das Konzept eingebracht werden müssen. Basierend auf diesen und einer Vielzahl weiterer Aspekte, die Übertragung und die Übertragungsmedien betreffend, wurden von diversen Standardisierungsgremien Verkabelungsstandards entwickelt, die sich gegenseitig anpassen oder ergänzen und als Basis für die Entwicklung einer strukturierten Verkabelung herangezogen werden sollten. Exit Index 26 Weitere Top-Infos unter ITwissen.info VERKABELUNG Die Strukturierung erfolgt innerhalb von Hierarchie-Ebenen. In diesen Ebenen werden Gruppen gebildet, die topologisch oder administrativ zusammengehören. Sie sind in horizontale und vertikale Verkabelungsbereiche gegliedert, denen die Geländeverkabelung, die Gebäudeverkabelung mit dem Steigleitungsbereich, die Etagenverkabelung und die Arbeitsplatzverkabelung zuzuordnen sind. Für die Gelände-, Gebäude- und Etagenverkabelung werden bei der strukturierten Verkabelung maximal zulässige Kabellängen festgelegt (EIA/TIA 568, IS 11801), außerdem Empfehlungen für die Topologie. Die meisten Verkabelungsbereiche sind sternförmig aufgebaut. Die physikalische Sternstruktur ist von besonderem Interesse, da auf ihr alle logischen Topologien abgebildet werden können: Die Ringtopologie ebenso wie die Bus- oder Baumtopologie. Die Verkabelungsstandards sind für eine geografische Ausdehnung von 3000 m, einer Bürofläche von 1 Mio. qm und für 50 bis 50.000 Anwender optimiert. In der Primärverkabelung geht der Standard von 62,5/125 µm Glasfasern aus mit einer maximalen Länge von 1.500 m. In der Sekundärverkabelung, also in der Gebäudeverkabelung, kommt ebenfalls 62,5/125 µm Glasfaser zum Einsatz. Die Längenrestriktion liegt bei 500 m. In der Etagenverkabelung, die vom Etagenverteiler bis zur Anschlussdose reicht, werden im Standard TP-Kabel (100 Ohm UTP, 120 Ohm UTP, 150 Ohm STP, 62,5/ 125 µm Glasfaser) mit einer Länge von 90 m festgelegt, zuzüglich 10 m Anschlusskabel. Tertiärverkabelung Exit Index 27 Der Tertiärbereich umfasst die einzelnen Etagen mit den sich darauf befindenden Räumen. Die Tertiärverkabelung wird daher auch Etagenverkabelung genannt. Sie verbindet den Etagenverteiler sternförmig mit den Anschlussdosen am Arbeitsplatz. Die Streckenlänge zwischen Verteiler und den Telekommunikationsanschlussdosen sind in den Verkabelungsstandards auf max. 90 m festgelegt. Normalerweise werden im Tertiärbereich symmetrische Kupferkabel verlegt. Wird dieser Bereich mit Lichtwellenleitern verkabelt, um Fiber to the Desk (FTTD) zu realisieren, kann für die Weitere Top-Infos unter ITwissen.info VERKABELUNG Verkabelungsbereiche: Primär-, Sekundär- und Tertiärbereich Ermittlung des Dämpfungsbudgets von einer Streckendämpfung von 2,2 dB ausgegangen werden. Dieser Wert gilt für Monomode- als auch für Multimodefasern und berücksichtigt jeweils einen Spleiß und eine Steckverbindung an jedem Kabelende. Im Sekundärbereich dürfen auch Hybridkabel und hochpaarige Kabel verwendet werden, wenn sie den Leistungsanforderungen genügen. Verkabelung (cabling) Exit Index 28 Die Verkabelung bildet die physikalische Basis für die Verbindung von Geräten. Die Verkabelung wird durch Übertragungsmedien realisiert, die elektrisch leitend oder lichtleitend sind, um elektrische oder optische Signale übertragen zu können. Weitere Top-Infos unter ITwissen.info VERKABELUNG Verkabelungsprinzipien Exit Index 29 Historisch betrachtet, hat sich immer parallel zu einer Kommunikationsstruktur die am besten dafür geeignete, herstellereigene Verkabelungsstruktur entwickelt. Man denke nur an die Telefon-Verkabelung mit ihren verdrillten Leitungen, die 3270Verkabelung mit dem Koaxialkabel des Typs RG 62, die AS/400-Welt mit dem Twinaxial-Kabel oder an IBM 4700 bzw. 8100 die mit verdrillten Leitern verkabelt sind. Daneben gibt es den klassischen LAN-Bereich mit der Token-Ring-Verkabelung, einer auf geschirmten verdrillten Leitern basierenden Verkabelung, die ersten Ethernet-Versionen mit Koaxialkabeln, bekannt als Yellow-Cable und CheapernetKabel. Da die Verkabelung sowohl auf die Netztopologie als auch auf das Protokoll zugeschnitten war, führte dies zwangsläufig dazu, dass unterschiedliche Übertragungsmedien eingesetzt wurden. Beginnend beim verdrillten Telefonkabel reicht die Palette über die diversen Koaxialkabel mit den unterschiedlichsten Bandbreiten, Impedanzen, Schirmungseigenschaften und physikalischen Abmessungen, über Spezialkabel wie das Twinaxial-Kabel bis hin zu den TPKabeln. Dazu kamen für jeden Kabeltyp neue Datenstecker: Der BNC-Stecker und der N-Stecker, der Twinaxial-Stecker und der TAE-Stecker, der DB-Stecker und der IBM-Datenstecker, der ADO-Stecker und der RJ-45-Stecker, uvm. Diese Situation führte häufig dazu, dass innerhalb von Unternehmen mehrere Vernetzungskonzepte mit unterschiedlichen Datenkabel verwendet wurden. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von Altlasten, da diese herstellereigenen Verkabelungen gar nicht oder nur mit hohem technischen Aufwand für andere Netztopologien und Dienste geöffnet werden konnten. Diese unflexiblen dienst- und herstellerabhängigen Verkabelungsstrukturen wurden erst durch die Entwicklung flexibler anwendungsneutraler Verkabelungen abgelöst. Diese Entwicklung ist zurückzuführen auf den Wandel in den Anforderungsprofilen der Firmen. Gleichzeitig entwickelten sich einheitliche Strukturen, die in den Verkabelungsstandards festgeschrieben wurden. Man spricht daher heute von der dienstneutralen, strukturierten Verkabelung. Weitere Top-Infos unter ITwissen.info VERKABELUNG Bei der Verkabelung von Gebäuden sollten einige Richtlinien beachtet werden, die eine hohe Flexibilität und eine langfristige Investitionssicherung garantieren. Ausgehend von einer strukturierten Verkabelung nach dem Verkabelungsstandard kommen als Übertragungsmedien grundsätzlich nur noch symmetrische Kabel, also TP-Kabel, und Lichtwellenleiter zum Einsatz. Bei der Gebäudeverkabelung sollten zur Erleichterung der Installation möglichst kurze Kabelwege angestrebt werden. Dazu sollten die Verteilerräume mit ihren Etagenverteilern in den einzelnen Stockwerken übereinander angeordnet sein. Jede Etage sollte über einen eigenen Verteilerraum verfügen. Ein solcher Verteilerraum muss hinreichend Platz bieten, um die gesamten Verteil- und Übertragungseinrichtungen, wie Telefonverteiler, Hubs, Patchfelder usw. aufnehmen zu können. Für die geordnete Unterbringung dieser Geräte sollten Verteilerschränke zur Verfügung stehen. Ein solcher Verteilerpunkt sollte für jeweils etwa 1000 qm Etagenfläche vorgesehen werden und nach Möglichkeit für weniger als 500 Anschlüsse konzipiert werden. Von dem Etagenverteiler werden sternförmig vieradrige, besser achtadrige, Leitungen zu den Telekommunikationsanschlussdosen am Arbeitsplatz verlegt. Dabei ist eine eindeutige Kennzeichnung der Anschlüsse im Verteilerbereich unbedingt notwendig, um spätere langwierige Suchprozeduren zu vermeiden. Jeder Arbeitsplatz sollte über zwei bis drei Anschlussdosen verfügen. Die Zuordnung neuer Dienste oder eventuell notwendige Umkonfigurierungen durch Umzüge werden durch das Rangieren am Etagen- oder Gebäudeverteiler vorgenommen. Verkabelungsstandard Exit Index 30 Für die Standardisierung von strukturierten Verkabelungen gibt es Aktivitäten und Standardisierungsentwürfe von US-amerikanischen, internationalen, europäischen und deutschen Gremien. Die Dachverbände EIA und TIA haben bereits 1985 für die USA mit den Standardisierungs-Aktivitäten für eine universelle Gebäudeverkabelung begonnen, die 1991 unter dem Titel »Commercial Building Telecommunications Wiring Standard« EIA/TIA 568 veröffentlicht wurden. Weitere Top-Infos unter ITwissen.info VERKABELUNG Die internationalen Standardisierungs-Aktivitäten begannen 1991. 1993 lag der erste Entwurf für den internationalen Standard ISO/IEC 11801 vor, der 1995 veröffentlicht wurde. Aus diesem internationalen Standard gingen im November 1995 der europäische Standard EN 50173 und die deutsche DIN-Version 50173 hervor. Die Standards 11801 und 50173 sind weitestgehend identisch und für Deutschland relevant. Sie definieren den Geltungsbereich für anwendungsneutrale Verkabelungsstrukturen in der Geländeverkabelung, der Gebäudeverkabelung und der Etagenverkabelung. Die Standards beschränken sich in den einsetzbaren Übertragungsmedium auf Lichtwellenleiter und symmetrische TP-Kabel. Die Übertragungseigenschaften für die Kabel, ebenso wie für die Anschlusstechnik, sind in so genannten Link-Klassen spezifiziert, die mit dem Wort »Class«, gefolgt von einem der Buchstaben A, B, C, D, E oder F gekennzeichnet sind. Neben den erwähnten Standards für strukturierte Verkabelungen gibt es diverse Aktivitäten und Standardisierungsentwürfe von US-amerikanischen, internationalen und europäischen Gremien, die sich dieser Aufgabe im Detail annehmen. Für die Kabeltechnik im Kommunikationsbereich in der IEC ist die Arbeitsgruppe SC46C und in der CENELEC die SC46XC zuständig. Diese Gruppen sind es auch, die die gültigen Kabelnormen im In-House-Bereich ausarbeiten und publizieren. Folgende Normen sind in der Gebäudeverkabelung auf internationaler und europäischer Ebene publiziert. IEC 61156 Mehradrige und symmetrische paar-/viererverseilte Kabel für die digitale Nachrichtenübertragung IEC 61156-1: Fachgrund-Spezifikationen IEC 61156-2: Rahmenspezifikation für Etagenkabel IEC 61156-3: Rahmenspezifikation für Geräteanschlusskabel IEC 61156-4: Rahmenspezifikation für Verteilerkabel Diese internationalen Dokumente spezifizieren die Datenkabel der Kategorie 3, 4 und 5 sowohl für Installationskabel und Backbone-Kabel als auch für Anschluss- und Exit Index 31 Weitere Top-Infos unter ITwissen.info VERKABELUNG Verbindungskabel. Sie sind in ihren Anforderungen fast identisch mit den früheren europäischen Standards HD 608, EN 50167, EN 50168 und EN 50169. EN 50288-x-x ist eine europäische Normreihe in der die Anforderungen an Kabel der Kategorien 5 bis 7 definiert sind. EN 60603-x-x ist eine europäische Normreihe in der Steckverbinder für die die Kategorien 5 bis 7 definiert sind. IEC 1156: Generic specification for multicore and symmetrical pair/quad cables for digital communication. HD 608: Generic specification for symmetrical pair/quad or multicore cables for digital communication. EN 50167: Sectional specification for horizontal floor wiring cables with a common overall screen for use in digital communication. EN 50168: Sectional specification for work area wiring cables with a common overall screen for use in digital communication. EN 50169: Sectional specification for backbone cables, riser and campus with a common overall screen for use in digital communication. Für Token Ring-Installationen gibt es das Dokument: Europäische und internationale Verkabelungsstandards Exit Index 32 Weitere Top-Infos unter ITwissen.info VERKABELUNG Definitionsumfang für den Verkabelungstandard EN 50173 ISO/IEC 12075: 1994, Information technology, customer premises cabling (CPC), planning and installation guide to support ISO/IEC 8802-5 Token ring stations. Auf der Basis von EN 50098-1 und EN 50098-2 gibt es zwei Normen über ISDNVerkabelung: ISO/IEC 14709-1: 1997, Information technology, configuration of customer premises cabling (CPC) for application, part 1. Integrated services digital network (ISDN) basic access. ISO/IEC 14709-2: 1998, Information technology, configuration of customer premises cabling (CPC) for application, part 1. Integrated services digital network (ISDN) primary rate. ISO/IEC 14763-1: 1999, Information technology, configuration of customer premises cabling (CPC) for application, part 1: Administration. ISO/IEC TR 14763-2: 1999, Information technology, configuration of customer premises cabling (CPC) for application, part 2: Planning and installation. ISO/IEC TR 14763-3: 1999, Information technology, configuration of customer Exit Index 33 Weitere Top-Infos unter ITwissen.info VERKABELUNG premises cabling (CPC) for application, part3: Testing of optical fibre cabling. HD 608, EN 50167, EN 50168 und EN 50169 Die Struktur der europäischen Normung ist so aufgebaut, dass in einer übergeordneten Norm, der sogenannten Fachgrundspezifikation (HD 608) die elementaren Konstruktionsmerkmale und Messverfahren dargelegt sind. Die Fachgrundspezifikation definiert den Anwendungsbereich, nach welchen Grundsätzen ein Datenkabel konstruiert werden soll, und spezifiziert die Mess- und Prüfverfahren. In den so genannten Bauartspezifikationen (EN 50167, EN 50168, EN 50169) werden dann die minimalen Kabelanforderungen definiert. Dazu gehören die Drahtstärken, der grundsätzliche Aufbau der Kabel, die einzusetzenden Materialien, die Schirmung und die übertragungstechnischen Leistungsparameter. Diese Anforderungen können dann in die Detailspezifikationen eingearbeitet werden. Im Vergleich zu den Systemnormen EN 50173 und ISO/IEC 11801 definieren die europäischen Kabelnormen geschirmte Kabel mit halogenfreien, raucharmen und flammwidrigen Mantelmaterialien und Drahtstärken von 0,5 mm und 0,6 mm. Für die übertragungstechnischen Anforderungen an die Datenkabel wurden die Kategorie-5Grenzwerte der Systemnormen übernommen. Bei der Dämpfung wurden für die Drahtstärke 0,6 mm höhere Anforderungen festgelegt, als in Kategorie 5 vorgeschrieben. Ein weiterer Unterschied zu den Systemnormen besteht im ACR. In den Systemspezifikationen wird das ACR nur für Kommunikationsverbindungen über die Stecksysteme definiert. Für die einzelnen Komponenten gab es keine Definition. Das ACR wird in der Norm aus den Minimalanforderungen von NEXT und Dämpfung ermittelt, d.h. alle Kabel, die bis heute den Kategorie-5-Grenzwerten entsprachen, erfüllen die spezifizierten ACR-Grenzwerte. Die EN 50169 entspricht im wesentlichen den Spezifikationen der EN 50167, allerdings ist das ACR unberücksichtigt. Die Norm EN 50168 definiert die Anschlusskabel und unterscheidet sich in den Grenzwerten von der EN 50167. Kabel in diesem Bereich sind mit flexiblen Leitern mit 7 x 0,1 mm, 7 x 0,15 mm und 7 x 0,2 mm ausgeführt und haben höhere Dämpfungswerte als Installationskabel. Die Grenzwerte dürfen laut Angaben um 50 % höher sein als bei Installationskabeln. Exit Index 34 Weitere Top-Infos unter ITwissen.info VERKABELUNG Verkabelungssysteme (cabling systems) Exit Index 35 Bei den Verkabelungssystemen handelt es sich um strukturelle physikalische Konzepte des Kabelnetzes für die Kommunikationsinfrastruktur. Verkabelungssysteme umfassen die Geländeverkabelung (Pimärbereich), die Gebäudeverkabelung (Sekundärbereich), die Etagenverkabelung (Tertiärbereich) und den Endgeräteanschluss. Verkabelungssysteme unterscheidet man nach dienstabhängigen und nach dienstneutralen Verkabelungssystemen. Dienstabhängige Verkabelungssysteme werden speziell für einige wenige Anwendungen entwickelt und installiert und sind daher für andere Anwendungen nur bedingt oder gar nicht einsetzbar. Sehr oft existieren mehrere unterschiedliche Verkabelungssysteme in einem Gebäude nebeneinander. So beispielsweise Systeme für das Telefonnetz, für Ethernet mit dem klassischem Medien Koax oder Systeme für die IBM-Terminalwelt mit Twinax-Kabel. Dienstneutrale Verkabelungssysteme sollten so konzipiert sein, dass sie sich gleichermaßen für die Tele- als auch für die Datenkommunikation eignen. Sie sollten die Analog-Telefonie und die Digital-Telefonie unterstützen, ebenso die vielen LANKonzepte und die sonstigen klassischen Sync- und Async-Anwendungen. Der Vorteil der dienstneutralen Systeme liegt in der einfacheren und kostengünstigeren Installation und Wartung, der universellen Nutzbarkeit und der Vereinheitlichung von Kabeln und Anschlusselementen. Das Verkabelungsproblem wurde von mehreren Herstellern aufgegriffen. Dadurch gibt es unterschiedliche herstellerspezifische Verkabelungssysteme. Das Spektrum der angebotenen Systeme basiert auf unterschiedlichen Übertragungsmedien, so auf verdrillten Kupferadern mit und ohne Schirmung, auf Koaxialkabeln und auf Lichtwellenleitern. In diese Gruppe fallen die Herstellersysteme IVS von IBM, ICCS von Siemens, PDS von AT&T, ZAT128 von ICL/Nokia/Ericsson, Access/One von Ungermann Bass, Lattisnet von SEL/Alcatel, FILAN/FINEX von Fibronics, Open Link von DEC und UCS von Nokia. Ziel eines Verkabelungssystems sollte die Bereitstellung eines neutralen, universell einsetzbaren und kostengünstigen zukunftssicheren Kabelnetzes sein. Weitere Top-Infos unter ITwissen.info VERKABELUNG Aufgrund der Standardisierung der strukturierten sternförmigen Verkabelung wurden die Komponenten für die Verkabelungssysteme weitestgehend vereinheitlicht, soweit sie sich an die Standards halten. Diese Verkabelungssysteme berücksichtigen alle Komponenten wie Anschlussdosen, Festverkabelung zwischen Patchfeld und Anschlussdose, Patchfelder, Patchkabel und Anschlusskabel. Alle Komponenten eines solchen auf der Standardisierung basierenden Verkabelungssystems sollten aufeinander abgestimmt sein. Diese Gruppe umfasst die Verkabelungssysteme ACS von IBM, ICCS von Siemens, ACO und Netconnect von AMP, DVS von Deltacom, Rheylan von Kabel Rheydt, Uninet von Dätwyler und das Verkabelungssystem von Quante. Die aufgeführten Verkabelungssysteme benutzen Kupferkabel im Tertiärbereich, die vollständig geschirmt sind und der Kategorie 5 entsprechen. Verteilerraum (WC, wiring closet) Exit Index 36 Der Verteilerraum bildet den Übergabepunkt von einem Verkabelungsbereich auf einen andern, so z.B. von der Geländeverkabelung zur Gebäudeverkabelung oder von der Gebäude- zur Etagenverkabelung. Der Verteilerraum mit dem Etagenverteiler ist der strategische Mittelpunkt der Verkabelung, an dem die verschiedenen Medien der Steigleitungen und der Etagenverkabelung zusammen laufen. Er enthält aktive und passive Komponenten (Verteilerschränke mit Hubs, Sternkoppler, Brücken, Router, Ringleitungsverteiler, Patchfeldern usw.) und dient als Schnittstelle für den Wechsel der Übertragungsmedien sowie der Kommunikationsnetze und -dienste. Darüber hinaus wird er als Wartungs- und Messplatz genutzt. An einen Verteilerraum werden bestimmte Anforderungen bezüglich der Lage, der Zugänglichkeit und der Umgebungsbedingungen gestellt, die sinnvoller weise bei der Planung einer Verkabelung bereits berücksichtigt werden sollten. Zu diesen Anforderungen gehören die zentrale Lage und der leichte Zugang, der hinreichende Platz für die Verteilerschränke mit der Möglichkeit des vorderseitigen und des rückseitigen Zugangs, der Platzbedarf für die meßtechnischen Einrichtungen, die Abschließbarkeit und die ausreichende Ausstattung mit Anschlußdosen, Steckdosen, Beleuchtungen und Telefon. Weitere Top-Infos unter ITwissen.info VERKABELUNG Verteilerschrank Verteilerschränke sind standardisierte Einheiten für die Aufnahme von Verkabelungskomponenten in 19"-Bauweise, was einer Breite von 482,6 mm entspricht. Der Standard kommt aus dem amerikanischen und wurde später von der ANSI/EIA als RS-310-C festgeschrieben. International ist der Standard bekannt als IEC-Norm 297, und in Deutschland als DIN 41494. Gemeint ist in allen Fällen ein Schrank mit Außenabmessungen zwischen 600 mm und 900 mm. Dieses Gehäuse besitzt einen Aufnahmerahmen zur Aufnahme von 19"-Geräten. Die Höhe der einzubauenden Geräte wird in Höheneinheiten (HE) angegeben, wobei eine Höheneinheit 44,45 mm beträgt. Pro HE gibt es zwei Befestigungslöcher im Abstand von 31,75 mm. Es gibt Verteilerschränke von wenigen Höheneinheiten bis zu solchen mit 47 HEs, was einer Schrankhöhe von 2,2 m entspricht. Die Tiefe eines Verteilerschrankes ist immer 450 mm. Der Abstand für die Befestigungsschrauben beträgt 465,1 mm. Der Verteilerschrank bildet den Knotenpunkt in der strukturierten Verkabelung. Er dient der Aufnahme von passiven und aktiven Netzwerkkomponenten wie LwLSpleißboxen, Patchpanel, Bridges, Router, Switches und Hubs. Verteilerschrank mitLwLVerkabelung, Foto: Siemens Exit Index 37 Weitere Top-Infos unter ITwissen.info VERKABELUNG Verteilerschränke gibt es in den unterschiedlichsten Ausstattungen und mit diversen Installationsfunktionalitäten. Da sind u.a. zu nennen die möglichst einfache Montage von Verkabelungskomponenten, die Einrichtungen für die Kabelführung, die Erdung, Klimatisierung, Beleuchtung und Verriegelung. An den Aufstellungsort von Verteilerschränken werden bestimmte Anforderungen gestellt, die die Luftverschmutzung, die Temperaturentwicklung, die Sicherheit und die Beeinträchtigung durch Brand betreffen. Verteilertechnik Exit Index 38 Da die Telekommunikation und die Datenübertragungstechnik immer stärker zusammenwachsen, sollte mittelfristig auch eine gemeinsame Verteilungstechnik beider Netze Bestandteil jeder Kommunikationsinfrastruktur-Planung sein. Eine solche Entwicklung setzt allerdings voraus, dass für beide Netze einheitliche Netzstrukturen geschaffen werden und dass die Telekommunikationstechnik und die Datentechnik gemeinsame Kabelstrecken benutzen, die Kabelverbindungselemente übereinstimmen, die Übertragungswege für beide Techniken elektrisch homogen sind und der Verteilungsaufbau nach gleichen Verkabelungsstrukturen erfolgt. Aus diesen Forderungen heraus lässt sich die informationstechnische Verkabelung der Verteilertechnik, bei Berücksichtigung von drei Anschlussdosen pro Arbeitsplatz (DIN 50173), in folgenden Grundarten ausführen: Verteiler mit Festverbindung: Die Telefonkabel, die Datenkabel und die Anschlusskabel der Hubs werden auf eigene Trennleisten aufgelegt. Schaltdrähte verbinden die Leisten der Tk-Kabel und der Hubs mit den Trennleisten des Datennetzes. Verteiler mit einem Patchfeld: Bei den Telefonkabeln besteht weiterhin eine Festverbindung. Die Hubs sind mit eigenen Trennleisten verbunden und Patchkabel verbinden die Trennleisten der Hubs mit den Trennleisten des Datennetzes. Verteiler mit zwei Patchfeldern: Alle ankommenden und abgehenden Verbindungen werden mittels Patchkabeln hergestellt. Verteiler mit einem Patchfeld und einseitig steckbaren Patchkabeln: Die Weitere Top-Infos unter ITwissen.info VERKABELUNG Verbindungskabel der Hubs werden auf der Trennleiste fest aufgelegt und hubseitig gesteckt. Verteiler mit Kupferkabel und Lichtwellenleiter: Anschlussseitig werden zwei TPKabel und ein Lichtwellenleiter zu den Anschlussdosen verlegt. Weitere Top-Informationen zum Thema Verkabelung finden Sie unter www.ITWissen.info. Hier sind die direkten Links zu wichtigen Begriffen: ACR Datenkabel Dispersion ELFEXT FEXT GG-45-Stecker Gradientenfaser Exit Index 39 Kategorie Lichtwellenleiter Link-Klasse LwL-Stecker Moden Monomodefaser Multimodefaser Weitere Top-Infos unter ITwissen.info NEXT RJ-45-Stecker SFF-Stecker Stecker STP-Kabel UTP-Kabel