Spanische Lederwaren
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Spanische Lederwaren
Schmuckwaren 1. Der Sektor Auf dem europäischen Sektor für Schmuckwaren spielt Spanien eine wichtige Rolle. Im Ranking der wichtigsten Herstellernationen belegt Spanien mit einem geschätzten Umsatzvolumen von 1,5 Milliarden Euro hinter Italien, Großbritannien und der Schweiz Rang 4. Wichtigste Wettbewerbsvorteile des Sektors sind die hervorragende Qualität, die starke handwerkliche Komponente sowie hoch spezialisierte Arbeitskräfte und ein breites Produktsortiment. Die Unternehmenslandschaft besteht aus etwa 3.800 Unternehmen, in ihrer Mehrheit Werkstätten mit weniger als fünf Beschäftigten. Knapp 10% der Unternehmen auf dem Markt beschäftigen mehr als zehn Mitarbeiter. Die wichtigsten Produktionsstandorte sind Córdoba (vor allem Kleinschmuck und Goldschmiedearbeiten), Valencia (Schmuck des mittleren und oberen Preissegments), Madrid (Schmuck des oberen Preissegments und Golduhren), Barcelona (Schmuck des oberen Preissegments sowie Jugendstilschmuck) und Galicien (Edelsteinschmuck des oberen Preissegments). 2. Der Außenhandel Die spanischen Kreationen haben bewiesen, dass sie keineswegs hinter den Kollektionen der begehrten internationalen Marken zurückstehen. Qualität, Design und Originalität sind für sie typisch. Den Daten des spanischen Außenhandelsinstituts ICEX zufolge erzielte Spanien 2010 Exporteinkünfte in Höhe von 528,1 Millionen Euro, von denen 308,4 Millionen Euro auf Schmuckwaren und Goldschmiedearbeiten entfielen und 219,7 Millionen Euro auf den Export von Uhren. Bemerkenswert ist der Anstieg des spanischen Exportaufkommens an Schmuckwaren und Uhren um 46,5% gegenüber dem Vorjahr 2009. Dabei belief sich der Zuwachs bei Schmuck und Goldschmiedearbeiten auf 70%, bei Uhren auf 22,6%. Diese Daten zeigen die Triebkraft des spanischen Designs und der spanischen Marktführer, die in der Internationalisierung ihrer Betriebe die beste Formel für ihre Wettbewerbsfähigkeit auf einem globalen Markt erkannt haben. 3. Die wichtigsten Absatzmärkte Ein typisches Merkmal der spanischen Exporte ist ihre starke Konzentration. 82% der Exporte des Sektors fließen in zehn Länder, wobei die Schweiz mit einem Exportwert von 141,5 Millionen Euro und einer Quote von 26,8% der Gesamtexporte wichtigster Kunde ist, gefolgt von Frankreich mit 13,5%, den USA mit 10,9%, Hongkong (China) mit 6,6% und Portugal mit 6,4%. Spanische Mode in Zahlen: Schmuckwaren www.fashionfromspain.com Die große Herausforderung für die internationale Expansion dieses Sektors besteht darin, ob die Unternehmen in der Lage sind, - ein eigenständiges Produkt anzubieten; - das Produkt auf dem Markt kohärent und konsequent zu präsentieren; - unternehmerisch klug zu operieren. Die wichtigsten Exportmärkte 1. Schweiz 2. Frankreich 3. USA 4. China Hongkong 5. Portugal 6. Italien 7. Deutschland 8. Andorra 9. Mexiko 10. Belgien 2009 2010 40.526,69 65.109,72 43.207,87 13.591,14 141.514,41 71.215,38 57.399,80 34.845,63 38.750,79 24.861,94 21.083,19 16.785,42 12.289,48 7.194,04 34.042,26 29.493,38 21.083,52 19.850,34 15.512,61 8.189,39 Veränderung 10/09 in % 249,2 9,4 32,8 156,4 -12,2 18,6 0,0 18,3 26,2 13,8 % des Gesamtwerts 2010 26,8 13,5 10,9 6,6 6,4 5,6 4,0 3,8 2,9 1,6 Quelle: ICEX. Angaben in Tausend Euro 4. Unternehmen Zahlreiche spanische Juweliere konnten die spanische Kunst bereits in die Welt tragen und haben erreicht, dass spanische Schmuckwaren zu den gefragtesten ihrer Art zählen. Vorreiter waren Unternehmen wie Tous, Carrera y Carrera, die Festina-Gruppe und die Munreco-Gruppe. Designer wie Joaquín Berao, Vicente Gracia, Chus Burés, Helena Rohner oder Enric Majoral haben ebenfalls dazu beigetragen, das Image der spanischen Schmuckwaren zu verbessern. Ihre Geschichte, ihre Strategien und die Herausforderungen, mit denen sie sich konfrontiert sahen, geben ein Spiegelbild des gesamten Sektors: Carrera y Carrera steht beispielhaft für ein international ausgerichtetes Unternehmen, das zwischen 75% und 80% seiner Umsätze im Export erzielt. Dieses Unternehmen hat sich zu einer der führenden Marken weltweit entwickelt - bereit, sein Produkt zu erneuern, zu modernisieren und dabei eng mit der Mode zu verknüpfen. Das Unternehmen ist in 26 Ländern vertreten, darunter mit 19 eigenen Boutiquen in Städten wie Moskau, Tokio, Paris, Dubai, Singapur, Mexiko, Genf und Riad, und verfügt zudem über 250 weitere Verkaufsstellen. Auch auf umkämpften Märkten wie Japan und Nordamerika ist Schmuck von Carrera y Carrera heiß begehrt und wird in so illustren Kaufhäusern wie Harrod’s, Neiman Marcus, El Corte Inglés und dem exklusiven 7SterneHotel Burj Al Arab in Dubai angeboten. Weltbekannte Schauspieler tragen Schmuck von Carrera y Carrera zu so glamourösen Events vie der Verleihung der Golden Globes in Los Angeles oder der Goyas in Madrid. Spanische Mode in Zahlen: Schmuckwaren www.fashionfromspain.com Ein weiteres Beispiel ist das katalonische Unternehmen Tous. Dabei handelt es sich um ein reines Familienunternehmen, das sich durch Einbindung neuer Materialien, wie zum Beispiel Stahl, Kautschuk, Silikon oder Plastik abheben konnte, wobei es diese Materialien jedoch immer mit Gold, Silber, Edelsteinen oder Halbedelsteinen kombiniert. Das Unternehmen ist in über 42 Ländern auf dem europäischen, asiatischen und amerikanischen Kontinent vertreten und betreibt über 350 eigene Geschäfte. 2010 eröffnete es im Rockefeller Center in Manhattan sein zweites Geschäft in New York und sein erstes Geschäft in Moskau. Aguilar de Dios pflegt den Geist des 1870 gegründeten Familienunternehmens. Das Unternehmen ist schon seit langem im Export tätig – seine ersten Kollektionen exportierte es 1965 – und hat es geschafft, seine Produkte in über 50 Ländern zu verkaufen. Bagués-Mas Riera, dessen Tradition in der Schmuckfertigung auf das Jahr 1839 zurückgeht, ist zu einem der wichtigsten Schmuckhersteller des internationalen Jugendstils geworden; seine exklusiven Schmuckstücke zeichnen sich durch verschiedene Techniken der Emaille-Malerei aus. 2009 feierte die Marke Bagués ihr 170jähriges Jubiläum. Juwelier Ramón aus Barcelona steht für Eleganz und Modernität. 90% seines Umsatzes werden im Export in einer Vielzahl von Ländern auf allen fünf Kontinenten erzielt. Er produziert für internationale Luxusunternehmen wie z.B. Chanel und Piaget. Ebenfalls stark internationalisiert ist das valencianische Unternehmen Candela Hermanos mit 70 Beschäftigten. 80% seines Jahresumsatzes werden im Export erzielt. Majorica, traditionsreicher Hersteller von Kunstperlen, hat mit neuem Marketingkonzept eine neue Linie exklusiven Designerschmucks und eine erste Uhrenkollektion auf den Markt gebracht. Erwähnenswert sind auch Unternehmen wie Luxenter, das die Flugreisenden, die seinen Shop-in-Shop im neuen Terminal 4 des Flughafens Madrid-Barajas besuchen, mit seinem Silber- und Goldschmuck in den Bann zieht. In Asien – Japan, China und Malaysia - ist es über Corner und Shop-in-Shop-Konzepte in großen Kaufhäusern sowie exklusiven Hotels wie dem Meritus Mandarin in Singapur oder dem As & As vertreten. Die Kollektionen von Alexandra Plata sind an modische Trends angelehnt. Sie werden über die Galeries Lafayette vertrieben. Das Unternehmen setzt auf Kombinationen aus Silber, Emaille und Halbedelsteinen. Die jugendlichen Designs umfassen elastische Silberarmbänder und Ohrringe sowie Ketten und Armbänder aus Lederbändern und Lederknoten in verschiedenen Farben. Das Unternehmen ist bereits zweimal mit dem „Etoile de Mode“-Preis ausgezeichnet worden. Er wird von der internationalen Fachpresse in Paris an Designer verliehen, die sich durch besondere Originalität, Eleganz und Qualität auszeichnen. Eine der erfolgreichsten Unternehmensgruppen auf dem Uhrensektor ist die FestinaGruppe. Seit ihren Anfängen zu Beginn der siebziger Jahre, damals unter Führung von Miguel Rodríguez, hat das Unternehmen niemals seine Qualitätsorientierung aufgegeben. Inzwischen hat es sich in der ganzen Welt fest etabliert und vertreibt seine renommierten Spanische Mode in Zahlen: Schmuckwaren www.fashionfromspain.com Marken wie z.B. Lotus, Festina, Jaguar, Calipso oder Candino in über fünfundsechzig Ländern. Ein anderer führender Uhrenhersteller ist Munreco mit Spitzenmarken wie Viceroy und Sandoz. Das Unternehmen blickt auf eine fünfundzwanzigjährige Erfahrung zurück und hat seine Marken in verschiedenen Segmenten etabliert, wobei es ihm gelungen ist, in jedem Segment Marktführer zu werden und insgesamt eine Million Uhren im Jahr zu verkaufen. In den letzten Jahren hat es seine Produktpalette um Silberschmuck, Handtaschen und Sonnenbrillen erweitert. Ein anderes wichtiges Unternehmen auf dem spanischen Markt ist die Valentin-Gruppe, welche seit einigen Jahren die Marke Time Force erfolgreich im Ausland vertreibt. Das Unternehmen vermarktet Uhren international bekannter Sportler wie Rafael Nadal, Pau Gasol oder Cristiano Ronaldo. 5. Design Eines der herausragenden Merkmale des spanischen Schmuck- und Uhrensektors ist seine Designorientierung. Unternehmen wie Jorge Revilla setzen konsequent auf Designprodukte, womit sie auf den internationalen Märkten große Erfolge erzielen. Künstler, die Schmuckstücke wie Skulpturen bearbeiten - beispielsweise Anna María Nadal – erweitern das Spektrum, das das spanische Schmuckhandwerk bietet. Unter den neuen DesignerInnen mit künstlerischer Ausbildung sticht Belén Bajo hervor. Auf der einen Seite strebt die Designerin nach Schönheit und Harmonie durch die Verwendung verschiedener Formen und Materialien, wodurch sie einen ganz eigenen Stil kreiert. Auf der anderen Seite arbeitet sie an der Idee der Serienproduktion und -vermarktung. Im Uhrensektor ist die Kreativität des Uhrmachers Franc Vila hervorzuheben, dessen Luxusuhren die Welt immer wieder mit ihrer Originalität und Exklusivität erstaunen. Joaquín Berao ist international inzwischen einer der renommiertesten Künstler. Die Schlichtheit und die Suche nach dem Wesentlichen sind das prägnanteste Merkmal seiner Kollektionen, für die er Gold, Silber und verschiedene Edelsteine verwendet. Das Besondere ist jedoch nicht nur sein Stil, sondern auch die Fähigkeit, seine Kunst in ein lukratives Unternehmen zu verwandeln, wodurch er seine Marke positionieren und einen bedeutenden Wachstumsprozess einleiten konnte. Sein Unternehmen beschäftigt inzwischen über hundert Mitarbeiter und betreibt eigene Geschäfte in Spanien, Italien und Japan. Die Kreationen des Juweliers Vicente Gracia zeichnen sich durch ihre außergewöhnliche technische und handwerkliche Qualität aus und haben großen Erfolg auf so anspruchsvollen Märkten wie den USA, Großbritannien, Italien oder Saudi-Arabien. Seine Schmuckstücke haben bereits an Auktionen des renommierten Auktionshauses Christie’s teilgenommen. Ähnlich erfolgreich ist Chus Bures mit seinen Entwürfen. Seine phantasievollen Schmuckstücke wurden bereits auf bedeutenden Designausstellungen in Paris, Berlin, Tokio, New York und Mailand präsentiert. Die aus Silber gefertigten Schmuckstücke der Designerin Helena Rohner sind in ausgewählten Geschäften der wichtigsten Städte der Welt, wie London, Paris, New York und Tokio, zu finden. Exklusiv fertigt sie zudem Schmuckstücke für das Guggenheim-Museum in Bilbao und das Museum Thyssen Bornemisza in Madrid. Zu erwähnen ist des weiteren Enric Majoral mit alternativen Schmuckstücken des gehobenen Preissegments, die fast schon als Autoren- Spanische Mode in Zahlen: Schmuckwaren www.fashionfromspain.com Schmuckstücke zu bezeichnen sind und die man in Juwelierläden in der Schweiz, Italien, Japan und den USA finden kann. Ein weiterer Trend, der auf dem Markt zu beobachten ist, ist das Schmuckdesign bekannter Modeschöpfer. Als Beispiel ist die Allianz zwischen Angel Schlesser, Antonio Pernas, Devota & Lomba, Roberto Torreta und Elio Berhanyer mit dem Unternehmen Le Cadó zu nennen, die gemeinsam Schmuckkollektionen herausbringen. Weitere Beispiele sind die Schmuckkollektionen von Agatha Ruiz de la Prada oder aber Adolfo Domínguez. Eigene Uhrenkollektionen gibt es von den Modeschöpfern Custo Barcelona, Adolfo Dominguez und Pedro del Hierro. Spanische Mode in Zahlen: Schmuckwaren www.fashionfromspain.com