kempten - oberallgäu
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2 0 1 2 bewegungsmelder kempten - oberallgäu bewegungsmelder 2012 Was wir bei der Caritas tun Inhalt Liebe Leserinnen und Leser, Liebe Leserinnen und Leser Die Sozialstation der Caritas und Diakonie 27 Die ambulante Pflege 28 5 Die Beratung rund ums Älterwerden 30 Die Allgemeine Sozialberatung 6 Der Hausnotruf 31 Die Kontaktstelle für Menschen mit Behinderung 7 Der Menüservice – Essen auf Rädern 32 Die Schuldner- und Insolvenzberatung 8 Das Betreute Wohnen für Senioren 33 Die Migrationsberatung 9 Das Seniorenwohnheim St. Hildegard 34 Der Caritasverband Kempten-Oberallgäu e.V. 2 3 bewegungsmelder … ist ein elektronischer Sensor, der Bewegungen in seiner Umgebung erkennt, wodurch ein elektrisches Signal gesteuert wird, um etwa Licht einzuschalten oder einen Alarm auszulösen. bewegungsmelder Dieses Wort beschreibt ganz gut, was wir bei der Caritas tun. Es ist unsere Aufgabe, im Falle von sozialen und gesellschaftlichen Problemen Alarm auszulösen und Licht für im Dunkeln tappende Menschen in ihren vielfältigen Lebenssituationen anzuknipsen. bewegungsmelder Erschreckende und „bewegende“ „Meldungen“ aller Art erreichen uns tagtäglich über die Nachrichten. Große Katastrophen, die ganze Völker bedrohen, denen wir oft hilflos zusehen. Hier in unserer kleinen Welt begegnen uns jeden Tag ebenfalls Not und Verzweiflung. Wir haben es uns zum Auftrag gemacht, uns zu melden, damit wir für und mit Menschen etwas „bewegen“. Die Kurberatung 10 Der begleitete Umgang von Kindern 11 Die Wärmestube und der offene Mittagstisch 12 Die Caritas in Stadt und Land 38 Die Caritasläden 14 Die Freiwilligenagentur Oberallgäu 39 Die Kleiderstube 16 Der Bürgertreff Zahnrad 40 Die Bahnhofsmission 17 Die Youngcaritas 41 Die Rechtliche Betreuung 18 Das Ambulant Betreute Wohnen 19 Die Schulbegleitung 20 Das Familienzentrum 44 Aber wir sind bei der Caritas im Allgäu ständig in Bewegung. Aus diesem Grund haben wir für Sie unseren Bewegungsmelder ins Leben gerufen, der Ihnen in unregelmäßigen Abständen Bewegungen bei uns meldet. Die Familienpaten 21 Das Café der City-Seelsorge St. Lorenz 45 Ich wünsche Ihnen viel Freude, Ihr Uwe Hardt Der Mobile Soziale Hilfsdienst 22 Der Fachbereich Demenz 24 Projektarbeit und Ehrenamt Suche nach neuen Orten der Seelsorge 37 43 Verwaltung 46 Ihre Ansprechpartner auf einen Blick 47 Uwe Hardt bewegungsmelder Genauso vielfältig wie die Fragen und Sorgen in den unterschiedlichen Lebenssituationen, sind deshalb auch unsere Angebote. Der vorliegende Bewegungsmelder gibt einen Überblick über unsere aktuellen Dienste und zeigt einige unserer aktuellen Projekte. 3 Unsere Caritas ist den Menschen nahe leben | freundschaft | caritas handeln | teilen | caritas Der Caritasverband Kempten-Oberallgäu e.V. Menschen fragen uns, weil sie Antworten suchen. Menschen treten uns näher, weil sie manchmal nicht mehr weiter wissen. Menschen suchen uns auf, damit sich jemand ihrer annimmt. Menschen kommen zu uns, weil sie unsere Unterstützung brauchen. Menschen vertrauen darauf, dass wir ihre Interessen vertreten. Menschen hoffen auf unsere Solidarität. Es gibt keine Lebenssituation eines Menschen, in der er nicht mit den unterschiedlichsten Anliegen in dieser Lebenssituation zu uns kommen kann. Mit unseren Partnern in den Pfarreien, in den Fachverbänden der Caritas und der Kirche haben wir für Familien und ihren besonderen Bedürfnissen immer eine passende Antwort und angemessenes Angebot. Unsere Caritas ist den Menschen nahe. nähe | liebe | caritas respekt | freude | caritas Vorstand des Caritasverbandes Kempten-Oberallgäu e.V.: v.l.n.r.: Martin Kaiser, Uwe Hardt, Gerhard Dorn, Dr. Anton Obermaier, Dekan Pfarrer Anton Siegel interessiert | aufmerksam | caritas caritas ist anders 5 Richtungen weisen Auf Augenhöhe Die Allgemeine Sozialberatung Die Kontaktstelle für Menschen mit Behinderung Finanzielle Not, familiäre Probleme, Krankheit: die Krisen, in die Menschen geraten können, sind zahllos. Oft weiß man dann nicht, an wen man sich wenden kann. Die Lösung wird aufgeschoben und es entsteht eine Vielzahl weiterer Probleme. Die Sozialberatung der Caritas versteht sich als erste Anlaufstelle für Menschen in schwierigen Lebenssituationen. Unsere Klienten bekommen sofortige und unkomplizierte Hilfestellung und Informationen für ihr konkretes Problem. Wir zeigen Wege auf, bieten Hilfe zur Selbsthilfe und begleiten in schwierigen Fällen auch längerfristig. Manuela Masal Mandy Meier Nicole Settele Frau V. ist Altenpflegerin, Witwe und Mutter von vier Kindern. Ihr Ehemann starb vor drei Jahren an Krebs. Er wurde nur 44. Seitdem muss Frau V. allein für die Familie sorgen, was sie vor große Herausforderungen stellt. Der älteste Sohn (16) macht gerade eine Ausbildung zum Koch, die Tochter (12) besucht die Förderschule, die Zwillinge (5) gehen ganztags in den Kindergarten, da Frau V. in Wechselschichten arbeitet. Wer Kinder hat, weiß, wie vielfältig die Bedürfnisse sind. Die Kleinen benötigen Kleidung und Schuhe, der Älteste einen Messersatz für seine Lehrstelle, die Tochter möchte auf eine Freizeit fahren. Doch die Witwenrente ist sehr gering. Der Ehemann war selbständig, versäumte aber, die Familie finanziell abzusichern. Nach Abzug aller festen Ausgaben hat sie noch ganze 250 Euro zum Leben übrig. Auf verschiedenen Ämtern versucht Frau V. deshalb Unterstützungsleistungen zu beantragen. Sie wird von einer Fachstelle zur nächsten geschickt, ohne konkrete Zusagen zu bekommen. Weil sie irgendwann nicht mehr weiter weiß, wendet sich Frau V. an die Sozialberatung der Caritas. Türen öffnen – Durchblick schaffen In der Sozialberatung können wir gemeinsam klären, dass die Familie Anspruch auf Wohngeld hat. Diesen Antrag nimmt Frau V. von unserer Beratungsstelle gleich mit. Selbstverständlich helfen wir ihr beim Ausfüllen einzelner Punkte. Mit dem Jugendamt können wir sofort klären, dass eine finanzielle Unterstützung für die Kindergartenplätze möglich ist. Einen Termin 6 für diese Antragstellung vereinbaren wir sofort. Eine Stiftung erklärt sich einverstanden, die Kosten für das Messerset des Sohnes zu 75 % zu übernehmen, den Rest kann er selbst schultern. Nach einigen ermutigenden Gesprächen ist Frau V. auch bereit, in der Schule der Tochter anzufragen, ob ein Zuschuss für die Freizeit möglich ist. Ein nicht ganz leichter Schritt. Eine lähmende Mischung aus Schuldgefühlen und Scham hat sie bisher daran gehindert. Große finanzielle Sprünge kann die Familie auch jetzt noch nicht machen. Bei jeder neuen finanziellen Herausforderung wieder ganz am Anfang zu stehen, belastet sehr. Doch Frau V. weiß, dass sie nicht alleine kämpfen muss. Für Menschen mit Behinderung und deren Angehörige gibt es viele Hürden: im täglichen Leben, in der öffentlichen Wahrnehmung und der gesellschaftlichen Anerkennung. Einige lassen sich auf die Seite räumen, über die anderen helfen wir so gut es geht mit unserer Offenen Behindertenarbeit hinüber. So begleiteten wir im Durchschnitt 140 Menschen mit Behinderung und 100 Angehörige. Barrierefrei glücklich Das Ehepaar H. lebt in einer Eigentumswohnung. Frau H. ist an Multipler Sklerose erkrankt. Aufgrund dieser Krankheit wird es für sie immer schwieriger, das Badezimmer zu benutzen. Sie kommt trotz Wannenlift nicht mehr in die Badewanne, und für Herrn H., der seiner Frau beim Duschen behilflich sein muss, wird es immer beschwerlicher. Ein Badumbau mit ebenerdiger Dusche ist unumgänglich. Zu der psychischen Belastung, die die schwere Erkrankung für alle Beteiligten mit sich bringt, kommt noch die beunruhigende Frage hinzu, wie der Umbau finanziert werden soll. Das Ehepaar kann aufgrund seiner geringen Renten selbst nur einen Teil dazu beitragen. Und im Alter nochmals finanzielle Verpflichtungen einzugehen – ein großer Schritt. Hier informieren wir über mögliche Zuschüsse durch die Ämter. Gemeinsam klären wir die Voraussetzungen für eine Unterstützung und helfen beim Ausfüllen der Anträge. Im Beratungsverlauf ergeben sich eine ganze Reihe zusätzlicher Fragen. Vieles können die Eheleute zwar selbstständig organisieren, jedoch wünschen sie sich eine fachliche Begleitung während der gesamten Phase. Einen Ansprechpartner, der im Gewirr der Anträge den Überblick behält und beruhigen kann, wenn etwas mal nicht sofort klappt. Dafür sind wir da. Damit das Ehepaar auch psychisch gestärkt wird, vermitteln wir die Teilnahme an einer MS - Selbsthilfegruppe. Nun ist das Bad fertig gestellt und das Ehepaar ist glücklich, dass es jetzt mit den großen Einschränkungen der Erkrankung wieder besser zurecht kommt. Neben den äußeren Veränderungen gehen auch seelische einher. Die Kräfte, die sie sparen, haben beide für eine bewusste, gemeinsame Lebensgestaltung übrig. Christine Dorn Stefan Raichle Andrea Berthold Ehrenamtliche Mitarbeiter der offenen Kontaktstelle 7 Ausweg und Neubeginn Den Menschen verstehen Die Schuldner- und Insolvenzberatung Die Migrationsberatung Schulden belasten. Alle Beteiligten werden in einen Strudel gezogen, aus dem es nur schwer wieder ein Entrinnen gibt. Unter der Situation leiden Ehepartner wie Kinder. Das ganze Leben wird bestimmt durch Geld, das fehlt. Irgendwann sieht man kein Land mehr und gibt auf. Dass es erst gar nicht so weit kommt, dafür sorgt seit Jahren die Schuldnerberatung der Caritas. Mandy Meier Nicole Settele Heinrich Schindele 8 Hilfreicher Blick von außen Herr S. ist verheiratet und hat zwei Kinder im Alter von sieben und neun Jahren. Eigentlich käme seine Familie mit den 1.962 Euro, die er monatlich verdient, ganz gut über die Runden. Seine Ehefrau bezieht Arbeitslosengeld in Höhe von 470 Euro. Doch die Familie hat Schulden. Durch verschiedene große Anschaffungen in der letzten Zeit, die allesamt langsam unüberschaubar wurden. Zunächst wendet sich Herr S. an die Beratungsstelle, weil er aufgrund einer Forderung von 34.000 Euro Unterstützung bei der Verhandlung mit einem Inkassounternehmen benötigt. Nach und nach kommt heraus, dass es noch weitere Gläubiger gibt. Eine unübersichtliche Lage. Dennoch will die Ehefrau durch Ratenzahlung die Schuld allmählich abtragen. Auch wenn dies bedeutet, kaum Geld für den Lebensunterhalt übrig zu haben. Sie möchte es alleine schaffen. Deswegen stellt Herr S. die Beratung ein. Erst nach einigen Monaten sind beide Eheleute bereit, an einem Strang zu ziehen und den Schuldenberg systematisch anzugehen. Kein leichtes Unterfangen. In die Unterlagen muss zunächst Ordnung gebracht werden. Da hilft der neutrale Blick von außen. Harte Schnitte Es folgen weitere Gespräche, in denen es darum geht, die brennendsten Probleme zu lösen. Das Ehepaar kann kleine Fortschritte verzeichnen. Jetzt ist genug Geld da, um die Kinder ausreichend zu versorgen. Eine unumgängliche Voraussetzung dafür war, zunächst alle Ratenzahlungen einzustellen. Ein harter Schnitt, der Mut erforderte. Im Laufe der Beratung zeichnete sich ab, dass bei einer Schuldenhöhe von insgesamt 61.000 Euro nur ein privates Insolvenzverfahren die Lösung sein kann. Dieser Weg mit allen seinen Konsequenzen ist kein leichter. Schließlich wird ein Schuldenbereinigungsplan erstellt und an alle Gläubiger versendet. Die Eheleute durchlaufen jetzt die sechsjährige „Wohlverhaltensperiode“ des privaten Insolvenzverfahrens. In dieser Zeit dürfen sie keine neuen Schulden machen. Am Ende steht dann die Restschuldbefreiung. Die Möglichkeit zum Neubeginn, auf den sich die ganze Familie schon jetzt sehnsüchtig freut. Wie funktioniert das Leben in Deutschland? Wo kann ich deutsch lernen? Was genau steht in dem Brief von der Arbeitsagentur? Wird meine Berufsausbildung hier anerkannt? Wo beantrage ich finanzielle Unterstützung? Wie können meine Kinder nach Deutschland nachkommen? Wie bekomme ich eine Arbeitserlaubnis? Sehr unterschiedlich sind die Fragen der Menschen. Dabei ist es egal, ob sie neu in Deutschland sind oder schon lange hier leben. Die Migrationsberatung ist für sie alle eine Anlaufstelle. Valentina Kloos Hände reichen Die Anliegen der Menschen aus über 45 Herkunftsländern, die sich jedes Jahr an die Migrationsberatung des Caritasverbandes wenden, sind vielfältig. Gleichzeitig eint sie ihr Bedürfnis nach Orientierung und Anerkennung. Frau S., eine junge Türkin, hat sich nach jahrelanger Ehe von ihrem Mann getrennt. Doch mit der Unabhängigkeit wächst die Überforderung mit der deutschen Bürokratie. Den Papierkram hatte sonst ihr Mann erledigt. Sie kommt in die Beratung. Gemeinsam gehen wir Schritt für Schritt die Dinge durch, die sie bei den Behörden klären muss. Der Weg zu einem selbstbestimmten Leben als starke junge Frau ist nicht ganz leicht. Dabei hilft das dichte Netz aus Migrationsberatung, angeschlossenen Fachstellen, engagierten Landsleuten, Behörden und Einheimischen. Das gibt nicht nur praktische Hilfestellung, sondern fängt in schwierigen Situationen auf, gibt Halt und Lebensmut. Die Seele braucht eine Heimat Nicht immer sind es konkret greifbare Anliegen, mit denen Menschen in die Beratung kommen. Vielmehr steht häufig die seelische Komponente im Vordergrund. Es sind Themen wie Vereinsamung im fremden Land, Schwierigkeiten beim Verstehen der hiesigen Mentalität. Erleben von Diskriminierung oder Verzweiflung wegen eingeschränkter beruflicher Möglichkeiten, die zu einer immensen Belastung werden können. Bleiben diese Dinge unausgesprochen, wirken sie sich letztendlich integrationshemmend aus. Auch Frau S. ist einsam. Und sie leidet als konservativ erzogene Frau wegen der Trennung noch immer unter Schuldgefühlen. In der Migrationsberatung erfährt sie verständnisvolle Wertschätzung ohne Voreingenommenheit. Die Anerkennung der individuellen Persönlichkeit, Fähigkeiten und der biografischen Hintergründe. Diese Haltung schafft gegenseitiges Vertrauen und ist die Grundlage guter Zusammenarbeit. Und diese ist bei Frau S. sehr erfolgreich. Die junge Frau hat sich vorgenommen, ihr Leben in die Hand zu nehmen. Nach vorne zu sehen. Jeden Tag ein bisschen mehr Selbstvertrauen zu finden. Der Weg in einen Neustart ist geebnet. Claudia Schober Gabi Settele Caroline Wirth 9 Weil es um Ihre Erholung geht Unterstützung für getrennte Familien Die Kurberatung Der begleitete Umgang von Kindern Familiäre Krisen, Trennung, der Verlust eines Angehörigen, alleinerziehend sein, die Betreuung eines pflegebedürftigen Angehörigen: immer mehr fühlen sich mit einer nicht zu meisternden Vielzahl von Pflichten allein gelassen und stoßen an ihre Belastungsgrenzen. Unsere Aufgabe ist es hierbei, rechtzeitig Hilfen an die Hand zu geben. Bevor die Überforderung keine Hoffnung mehr zulässt. Bevor es zu ernsthaften Erkrankungen und Beziehungsstörungen kommt. Andrea Berthold 10 Wenn’s „brennt“ Der Hausarzt einer 23-jährigen Frau bittet um einen eiligen Termin für seine Patientin in der Beratungsstelle. Warum es schnell gehen muss, wird bei einem ersten Treffen mit der jungen Frau rasch klar. Die Mutter eines einjährigen Kindes schildert aufgeregt, dass sie in letzter Zeit große Unruhe und depressive Verstimmung plagen. Sie hat Schuldgefühle, weil sie sich dem Baby gegenüber manchmal unbeherrscht verhält. Unter Tränen berichtet sie von ihrer Trennung. Die Aussicht, mit dem Baby ganz auf sich gestellt zu sein, beunruhigt sie in hohem Maße. Ihre Familie lebt nicht im Allgäu, es fehlt an Entlastungsmöglichkeiten. Außerdem steht der Umzug in eine günstigere Wohnung an. Staatliche Unterstützung für den Lebensunterhalt muss so schnell wie möglich beantragt werden. Zur Ruhe kommen Gemeinsam besprechen wir zunächst Strategien, wie die 23-jährige mit Stresssituationen umgehen kann, ohne das Kind zu gefährden. Darüber hinaus stellen wir Kontakte zum Familienzentrum und zur Alleinerziehendengruppe her. Sobald die dringlichsten Schritte geschafft sind, wird mit Hilfe einer ehrenamtlichen Kurlotsin die Mutter- Kind-Kur beantragt. Die junge Frau muss unbedingt zur Ruhe kommen. Als der Kurantrag abgelehnt wird, unterstützen wir sie beim obligatorischen Widerspruchsverfahren. Pläne schmieden Ein halbes Jahr später fährt sie mit ihrem Sohn zur Kur, stärkt sich dort für die weiteren Schritte und Anforderungen in ihrem Leben. Mittlerweile hat die Mutter ihre Krise bewältigt, ist ruhiger und gelassener geworden. Für ihre kleine Familie hat sie eine Perspektive entwickelt. Die Eingewöhnung des Sohnes in eine Kinderkrippe, die Suche nach einer passenden Arbeitsstelle, die Bearbeitung innerer Konflikte mit professioneller Hilfe – viele Ziele, bei deren Umsetzung wir sie selbstverständlich auch weiterhin unterstützen. Jedes Kind hat Recht auf den Umgang mit beiden Elternteilen. Der begleitete Umgang ist ein unterstützendes Angebot für Familien. Zum Wohl des Kindes soll der Kontakt und die persönliche Beziehung von beiden Elternteilen zum Kind aufrecht erhalten werden. Zum Wohl des Kindes Frau S. und Herr B. trennen sich. Vorwürfe und Streit sind keine Basis für die gemeinsame Zukunft. Herr B. zieht aus der gemeinsamen Wohnung aus, kommt vorübergehend bei einem Freund unter, der gemeinsame fünfjährige Sohn Lukas bleibt bei der Mutter wohnen. Enttäuschung, Wut und Unverständnis über den Partner bleiben bei beiden bestehen. Die Trennungssituation ist von einer aggressiven Grundstimmung der Eltern geprägt. Lukas leidet sehr unter der Trennungssituation. Er kann nachts nicht mehr gut schlafen, beginnt einzunässen und ist auch im Kindergarten unkonzentriert und gegenüber anderen Kindern zeigt er sich aggressiv und schlägt gleich zu. Es belastet ihn, dass sein Papa ihn nicht sehen darf. Er mag doch seine Eltern und möchte beide um sich haben. Auch Herr B. möchte seinen Sohn regelmäßig sehen und sieht es nicht ein, dass er gegenüber seiner Ex-Partnerin klein bei geben soll. Lukas ist der Spielball für Beide geworden, sie benutzen Lukas, haben dadurch ein Ventil für ihre persönlichen Verletzungen und Enttäuschungen gefunden. Das Jugendamt wird eingeschaltet und nach mehreren Gesprächen mit Frau S. und Herrn B. wird ein begleiteter Umgang zwischen Herrn B. und Lukas verbindlich vereinbart. Die Kontakte werden von einer Sozialpädagogin der Caritas im Familienzentrum begleitet. Lukas wird zum vereinbarten Zeitpunkt von seiner Mutter ins Familienzentrum gebracht. Dort empfängt die Mitarbeiterin Lukas. Herr B. kommt hinzu, beide können nun miteinander Zeit verbringen, spielen, reden und auch miteinander lachen. Am Ende des begleiteten Umgangs verabschiedet sich Lukas von seinem Vater und wird von seiner Mutter wieder im Familienzentrum abgeholt. Lukas tun diese Treffen mit seinem Vater sehr gut. Nach einem halben Jahr sind beide Elternteile dazu in der Lage, regelmäßige Treffen von Lukas mit seinem Vater ohne sozialpädagogische Begleitung zu vereinbaren. Eva Boros Eva Brunnemann 11 Selige Unterbrechung im Alltag Die Wärmestube und der offene Mittagstisch In unserer Wärmestube in Sonthofen und beim offenen Mittagstisch in Immenstadt gibt es nicht nur eine warme Mahlzeit, sondern die Orte sind längst zu Begegnungsstätten geworden. Unsere Gäste genießen es, gemeinsam zusammen zu sitzen, zu essen und zu plaudern. In der ungezwungen freundlichen Atmosphäre kommen oft bei Tischgesprächen private Probleme zur Sprache. So ist die Wärmestube häufig auch die erste Anlaufstelle für Menschen mit vielschichtigen Problemen. In vielen Fällen ergibt sich dann eine weitergehende Beratung oder Vermittlung von Hilfen durch unsere Fachdienste. Manuela Gschwend Otto Miller Ende der Einsamkeit Frau E. ist 76 Jahre alt und lebt seit dem Tod ihres Mannes vor zwei Jahren alleine. Zu ihren Kindern, die über 500 km entfernt wohnen, hat sie selten Kontakt. Früher hat Frau E. gerne für sich und ihren Mann gekocht. Jetzt macht es ihr keinen Spaß mehr. „Wieso und für wen soll ich denn noch kochen?“ Oft isst Frau E. einfach irgendetwas alleine vor dem Fernseher. Nur für sich selbst eine warme und gesunde Mahlzeit zu kochen erscheint ihr zu albern und aufwändig. Frau E. hatte schon einmal von der Wärmestube gehört, aber sie dachte, das wäre nur etwas für Obdachlose. Eine Pflegekraft der Sozialstation bemerkt die Einsamkeit der Dame und ermuntert sie, einmal in der Wärmestube vorbeizuschauen. Nach längerem Zögern ging Frau E. zu ihrem ersten Mittagessen dorthin. Zwischenzeitlich kann sie sich gar nicht mehr vorstellen, auf diese selige Unterbrechung im Alltag zu verzichten. Entlastung im Alltag Die alleinerziehende Mutter Kerstin (27) arbeitet in Teilzeit als Verkäuferin. Der Vater kümmert sich nicht um die beiden Kinder (7 und 9), lebt von Hartz IV und bezahlt keinen Unterhalt. Das Geld, das Kerstin verdient, reicht gerade für das Notwendigste. Eine Freundin hat ihr vom offenen Mittagstisch in Immenstadt erzählt, der an drei Tagen stattfindet. Dort kann sie wegen ihres geringen Einkommens für einen ermäßigten Beitrag ein gesundes Mittagessen bekommen. Ihre beiden Kinder erhalten das Essen sogar kostenfrei. Neben der finanziellen Entlastung ist Kerstin auch sehr froh, dass an diesen beiden Tagen der Alltag für sie ein bisschen weniger hektisch abläuft und sie die gewonnene Zeit sinnvoll mit ihren Kindern verbringen kann. Nebenbei hat sie beim Mittagstisch auch erfahren, dass sie einen Einkaufsberechtigungsschein für den Sozialladen bekommen kann. Und nächste Woche bespricht Kerstin mit einer Mitarbeiterin vom Sozialdienst der Caritas, welche weiteren Hilfen es noch für sie geben könnte, um die finanzielle Situation zu entspannen. Offener Mittagtisch Immenstadt Wärmestube Sonthofen 12 13 Ein wohltuendes Stück Selbstbestimmung Die Caritasläden Wer im Monat durchschnittlich nur 100 Euro für Lebensmittel übrig hat, spart wo er kann. Häufig auch an einer gesunden, vielseitigen Ernährung. Damit auch jeder Mensch Zugang zu wertvollen Lebensmitteln bekommt, gibt es die Läden der Caritas in Kempten, Immenstadt und Sonthofen. Für einen symbolischen Kostenbeitrag können hier finanziell schlechter gestellte Menschen Lebensmittel, aber auch Schul- und Spielsachen und Kinderkleidung erhalten. Und unsere Helfer lassen sich viel einfallen, um den Kunden ein reichhaltiges und qualitativ hochwertiges Angebot bieten zu können. Hedwig Besler Ruth Kulmus 14 Neue Heimat auf dem Teller Bei unseren Lebensmitteln handelt es sich vorrangig um Frisches mit jahreszeitlich entsprechendem Überangebot: Berge von Spargel im Frühjahr, Rosenkohl und Orangen im Winter. Obst und Gemüse, das schnell verdirbt und daher regelmäßig von den Supermärkten aussortiert wird. Lebensmittel, die in Deutschland auf jeder Speisekarte zu finden sind. Was aber macht eine türkische Hausfrau, die Spargel noch nie gesehen, geschweige denn zubereitet hat? Frau Y. kommt oft zum Einkaufen in unseren Tafelladen in Kempten. Sie mag die Auswahl und genießt den offenen, bunten Charakter des Ladens. Probieren, schnuppern, auswählen. Das alles hat viel mit Einkaufserlebnis zu tun. Ein wohltuendes Stück Selbstbestimmung auch bei kleinem Geldbeutel. Weil sie aber viele Gemüsesorten nicht kennt und somit das größte Angebot nicht nutzen kann, haben wir ein buntes Sammelsurium verschiedenster Rezepte zusammengetragen. Die Rezepte sind zeitlich und finanziell nicht zu aufwändig, praktisch und eingängig. So entsteht ein ansprechendes und anschauliches Hilfsmittel im Umgang mit einheimischen Lebensmitteln. Und nebenher ein kleines Stück konkrete Annäherung an die Eigentümlichkeiten der neuen Heimat. Spendenaktionen für den Laden Weil unser Angebot abhängig davon ist, was Discounter und Einzelhändler geben, ist eine längerfristige Planung oftmals schwierig. Deshalb versuchen wir, durch besondere Aktionen gemeinsam mit Sponsoren, die Notwendigkeit unserer Dienstleistung auch in die Öffentlichkeit zu tragen. So hat jeder etwas von der Zusammenarbeit. Wir bekommen die Lebensmittel und unsere Partner den Imagegewinn. Und weil wir von der Zuverlässigkeit der Sponsoren leben, bemühen wir uns um einen kontinuierlichen Austausch mit den zuständigen Filialleitungen und Angestellten vor Ort. Eine gute Kommunikation ist notwendig, um unsere durchschnittlich sechzig Kunden pro Tag zufrieden stellen zu können. Caritasladen Immenstadt Caritasladen Kempten 15 Gegen Ausgrenzung Vernetzt und spontan Die Kleiderstube Die Bahnhofsmission Armut sieht man nicht sofort. Betroffene können sie gut verbergen. Wird Armut erst sichtbar, geht es an die Substanz. Dann werden aus Mitmenschen Außenseiter. Damit das nicht passiert, setzen sich 19 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen in der Kleiderstube des Caritasverbandes dafür ein, dass auch finanziell schlechter gestellte Menschen sich hochwertige Kleidung leisten können. Mit großem Aufwand prüfen und sortieren sie gespendete Textilien, Schuhe, aber auch Bett- und Tischwäsche. Sie gehen mit großer Achtsamkeit auf die unterschiedlichsten Kundenwünsche ein und betreiben damit immer auch ein bisschen Seelsorge. Anna G. (25), alleinerziehende Mutter von Zwillingen: Aus dem Vollen schöpfen Helga V. (70), Rentnerin: „Meine Rente ist nicht so „Die Auswahl an Kinderkleidung in der Kleiderstube ist hoch, dass ich ohne weiteres in guten Bekleidungs- gewaltig. Meine beiden fünfjährigen Jungen wachsen geschäften einkaufen gehen könnte. Doch ich lege so schnell aus ihren Sachen heraus, dass ich schon schon Wert auf mein Äußeres. Ich bin durch Zufall schauen muss, wie ich das finanziere. Jetzt brauchen beim Tag der offenen Tür im Caritaszentrum auf den sie unbedingt luftige Sommerhosen. Dafür zahle ich Neuwaren-Basar der Kleiderstube gestoßen. Der nur einen symbolischen Preis. Eine echte Hilfe, solanfindet regelmäßig zwei- bis dreimal im Jahr statt. Es ge die Jungs noch klein sind.“ gab dort sogar echte Marken-Landhausmode. Alles Es sind die unterschiedlichsten Menschen, die im AllSpenden aus dem Einzelhandel. Das Stöbern und An- tag mit wenig Geld klar kommen müssen. Menschen, die sich selten etwas leisten können, einfach weil es probieren dieser Schätze machte riesig Spaß. Und die ehrenamtlichen Helferinnen sind so aufgeschlossen, schön ist. Das geht irgendwann ans Selbstwertgeda gibt es keine Hemmschwelle.“ fühl. Denn Kleidung ist Identität. Deswegen braucht die Kleiderstube auch weiterhin hochwertige Textilspenden. Um allen Menschen in der Gesellschaft ein Stück Würde zu ermöglichen. Team Kleiderstube, Sonthofen. Leitung: Hedwig Besler (2. v.r.) 16 Die Bahnhofsmissionen sind zentrale Knotenpunkte des sozialen Netzwerks. Sie helfen jedem, sofort, gratis und auch ohne Anmeldung – häufig zu Uhrzeiten, zu denen andere Hilfe kaum zu bekommen ist. Das tun sie seit weit über hundert Jahren und an derzeit fast hundert Standorten in Deutschland. Wenn einer eine Reise tut ... ... dann kann er viel erzählen. Vor allem aber auch ein ehrenamtlicher Mitarbeiter der Bahnhofsmission Kempten: „Für den Dienstag waren vier behinderte Frauen bei uns angemeldet, die von Ulm nach Füssen fahren wollten. Ich hatte den Auftrag, ihnen beim Umsteigen behilflich zu sein. Noch bevor die Reisenden in Kempten ankamen, teilte mir die Bahnhofsmission Ulm mit, dass nur drei der Damen tatsächlich im Zug nach Kempten säßen. Die vierte Frau war unterwegs verloren gegangen! Im überfüllten Bahnhof hatte sie sich verlaufen. In der Zwischenzeit hätten sie die Kollegen jedoch wieder gefunden, so die Mitarbeiterin aus Ulm. Die anderen drei kamen also in Kempten an. Aufgelöst vor Beunruhigung weinten sie und waren sehr durcheinander. Als ich ihnen mitteilte, dass ihre Freundin eine Stunde später in Kempten ankommen würde, beruhigten sie sich jedoch schnell. Um die Wartezeit zu verkürzen und die erhitzten Gemüter ein wenig zu beruhigen, lud ich die drei in den Warteraum der Bahnhofsmission zu Kaffee und Gebäck ein, bis die Nachzüglerin in Kempten eintraf. Was für ein freudiges Hallo! Aber irgendwie schienen mir die Damen doch noch etwas nervös. Deshalb wollte ich ganz sicher gehen, dass sie an ihrem Zielort nicht alleine dastehen würden. So versuchte ich durch eine ganze Zahl von Telefonaten herauszufinden, wer die vier in Füssen am Bahnhof abholen sollte. Lange kein Erfolg. Bis endlich, kurz vor der Weiterfahrt, ein Anruf von der Lebenshilfe Kaufbeuren kam. Die Anruferin wusste von der Reise der Frauen und versprach, die Abholung in Füssen zu organisieren. Daraufhin brachte ich die vier zu ihrem Gleis und informierte auch die Zugbegleiterin über ihr Reiseziel mit der Bitte, ein Auge auf sie zu haben. Verspätet aber wohlbehalten saßen die Freundinnen schließlich in ihrem Zug nach Füssen. Dort wurden sie dank der spontanen Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe herzlich in Empfang genommen, so dass die Odyssee doch noch zu einem guten Ende kam.“ Team Bahnhofsmission, Leitung: Ruth Kulmus (links außen) 17 Wegbegleiter in schweren Zeiten Leben helfen Die Rechtliche Betreuung Das Ambulant Betreute Wohnen Es sind volljährige Menschen jeder Herkunft und aller gesellschaftlichen Schichten, die wegen körperlicher, geistiger oder seelischer Einschränkungen ihre Angelegenheiten ganz oder teilweise nicht mehr allein regeln können. Sofern niemand aus dem familiären Umfeld die Aufgabe eines ehrenamtlichen Betreuers übernimmt, beauftragt das Amtsgericht einen Berufs- oder Vereinsbetreuer als gesetzlichen Vertreter. Dieser kümmert sich dann um die Belange in den Lebensbereichen des Klienten, die vom Gericht bestimmt wurden. Nicht selten dauert eine Betreuung mehrere Jahre. Dann wird der Mitarbeiter zum Wegbegleiter. Krisen können jeden treffen Erwin L. stand immer fest im Leben. Doch nach dem plötzlichen Tod seiner Ehefrau erkrankt er an einer schweren Depression. Die Trauer bestimmt fortan sein gesamtes Leben, wirft ihn völlig aus der Bahn. Hinzu kommt massiver Alkoholkonsum. Seine bereits erwachsenen Kinder wollen nichts mehr vom Vater wissen. Inzwischen hat er seinen Arbeitsplatz verloren und kümmert sich kaum noch um finanzielle Dinge. Mit der Miete ist er schon lange im Rückstand. Allein hat der Witwer nicht mehr die Kraft, den gewaltigen Scherbenhaufen zu bewältigen. Er braucht Hilfe. Auf Anregung seines Facharztes wird deshalb eine rechtliche Betreuung eingerichtet. Aktiv werden Doch er ist skeptisch. Was soll sich ein fremder Mensch in sein kaputtes Leben einmischen? Oft hilft eine konkrete, ganz pragmatische Vorgehensweise dabei, die Skepsis einzudämmen. Schritt für Schritt suchen wir gemeinsam einen Weg. Zunächst wird ein mehrwöchiger stationärer Klinikaufenthalt zur körperlichen und seelischen Stabilisierung eingeleitet. Währenddessen geht der Betreuer das finanzielle Desaster an. Existenzsicherung ist oberste Devise. Anträge bei Behörden stellen, Klären von Zahlungspflichten, die Durchsicht von Unterlagen. Als es Erwin L. deutlich besser geht, sucht er zusammen mit dem rechtlichen Betreuer eine bezahlbare Wohnung. Nach und nach lichtet sich das Chaos. Langsam weicht Erwins 18 distanzierte Haltung. Es wächst ein Vertrauensverhältnis. Mittlerweile führt er seinen Haushalt wieder selbstständig. Das vereinbarte monatliche Budget reicht zur Lebensführung. Schulden macht er nicht mehr und die Miete zahlt er pünktlich. Trotz seiner wiedergewonnenen Eigenständigkeit braucht er aber weiterhin Unterstützung. Noch müssen einige „Altlasten“ bewältigt werden. Gesundheitlich ist Erwin L. immer noch angeschlagen, und in depressiven Phasen froh, dass da einer ist, der auf ihn acht gibt. Das Leben ist häufig genug eine Herausforderung. Schon für gesunde Menschen. Jeder kennt Phasen, in denen die Kräfte fehlen, sich mit seinen Problemen auseinander zu setzen oder die Aufgaben des täglichen Lebens zu meistern. Manche Menschen brauchen dabei Unterstützung. Das Ambulant Betreute Wohnen (ABW) hilft Menschen, selbstbestimmt zu leben. So werden Menschen mit einer seelischen, geistigen oder körperlichen Behinderung, einer Suchterkrankung oder Menschen mit einer Sinnesbehinderung stundenweise in ihrem Lebensumfeld begleitet. Mut für den Alltag Herr S. ist alkoholabhängig. Von Kindheit an ist er in Heimen aufgewachsen. Als Jugendlicher wurde er immer wieder unter Alkoholeinwirkung straffällig. Nach einem Strafvollzug und einer Entziehungskur kam Herr S. in eine therapeutische Einrichtung, in welcher er ein Jahr lang trocken blieb. Nach dieser „Rundumversorgung“ war der Umzug in die erste eigene Wohnung ein Schock. Das ehemalige Heimkind stand noch nie auf eigenen Beinen. Das muss Herr S. jetzt Schritt für Schritt lernen. Dabei begleiten wir ihn kontinuierlich. Wir unterstützen ihn bei Behördengängen, bei der Arbeitssuche und beim Einkaufen, weil er noch immer Angst davor hat, im Supermarkt allein an Alkoholregalen vorbei zu gehen. Ein wichtiger Schritt auf seinem Gene- sungsweg ist vor allem, dass Herr S. begreift, dass Freizeitgestaltung auch ohne Alkohol möglich ist. Billardspielen mit Apfelschorle, Ausgehen, um Kaffee zu trinken: ein ganz neuer Lebensentwurf. All dies erfordert viel Zeit und den Mut, mit alten Gewohnheiten zu brechen. Dabei ist die Frustrationsgrenze immer noch sehr gering, so dass es häufig zu Rückfällen kommt. Die enge Zusammenarbeit mit seinem gesetzlichen Betreuer, den behandelnden Ärzten, der Arbeitsagentur und seinem Arbeitgeber sorgt für ein dichtes Netz an Bezugspersonen, die ihn in diesen Situationen immer wieder auffangen. Herr S. braucht eben mehr als eine zweite Chance. Team Ambulant Betreutes Wohnen, Leiterin Manuela Masal (rechts außen) 19 Die Schulbegleitung Die Familienpaten Mein Schultag mit meiner Schulbegleitung Ich heiße Petra, bin 15 Jahre und gehe in die 10. Klasse Gymnasium. Ich habe spinale Muskelatrophie, was im Volksmund oft auch als Muskelschwund bezeichnet wird. Mein Schultag beginnt damit, dass meine Mutter mich um 7:45 Uhr vor dem Gymnasium abliefert. Dort wartet bereits meine Schulbegleitung Nadine und begleitet mich zum Aufzug. Hier benötige ich zum ersten Mal Hilfe, da sich der Aufzug nur mit einem speziellen Schlüssel öffnen lässt und ich diesen nicht bedienen kann. Wir fahren zum 3. Stock und gehen zum Klassenzimmer. Dort muss mich Nadine zuerst von meiner Jacke befreien. Im Unterricht hilft sie mir dann vor allem bei so kleinen Sachen, wie Stifte aufmachen und Hefte und Bücher auf meinen Tisch legen. Wenn meine Hände keine Kraft mehr haben, muss meine Begleitung mir auch die Hefteinträge mitschreiben oder bei Geometrie den Zirkel oder Lineal halten. Nadine positioniert mir die Hände richtig, da sie immer wieder nach hinten rutschen und sie korrigiert auch ab und zu meine Sitzposition. Unsere Schulbegleiterinnen 20 Alltag bewältigen Schulpflicht gilt für alle. Aber auf welche Schule geht ein Kind mit Behinderung? Eine spezielle Förderschule? Oder doch lieber wie alle Andern in die Regelschule? Durch die Schulbegleitung besteht eine Wahlmöglichkeit. Sie begleitet das Kind oder den Jugendlichen im Schulalltag, unterstützt die Selbständigkeit des Schülers und assistiert wo es nötig ist, um einen reibungslosen Schulalltag zu gewährleisten. Im Sinne des Schülers arbeitet die Schulbegleitung Hand in Hand mit Eltern und Lehrkräften zusammen. Wir beraten Eltern über die Möglichkeiten der individuellen Schulbegleitung, helfen bei der nötigen Antragsstellung und suchen bei Bedarf geeignete Begleitpersonen. Stefan Raichle Andrea Berthold A B C und 1 x 1 Aufgrund meiner Erkrankung bin ich gerade in der Winterzeit empfänglich für Erkältungskrankheiten und brauche Hilfe bei der Bedienung des Inhaliergerätes. In den Pausen bin ich relativ eigenständig. Es reicht mir, wenn sie mir mein Essen in die Hand gibt. Beim Trinken muss sie mir nur helfen, solange die Wasserflasche noch voll ist, ab der Hälfte schaffe ich es dann schon alleine. Wichtig ist auch, dass mir die Schulbegleitung die Hausaufgaben ins Heft schreibt, damit ich weiß was ich alles daheim machen muss – wenn auch nicht gerne! Nach dem Unterricht begleitet mich Nadine wieder nach draußen, wo meine Mutter mich abholt. Ich bin sehr froh, dass ich dank der Schulbegleitung den Alltag an einer Regelschule, genau wie meine Freunde dort, meistern kann. Ein alte Dame, die niemand hat. Eine Mama, die den Alltag mit ihren drei Kindern und dem Job alleine regeln muss. Ein Herr, der in seiner neuen Heimat Deutschland mit vielen Herausforderungen kämpft, weil einfach alles anders ist. Alle bräuchten etwas Unterstützung. Nicht unbedingt ein Sozialamt oder eine Beratungsstelle. Sondern jemanden, der ihnen etwas zur Hand geht, bei bestimmten Anforderungen des täglichen Lebens behilflich ist. Ehrenamtlich als Familienpate tätig zu sein, bedeutet konkrete Hilfe im Alltag zu leisten. Die regelmäßigen Treffen mit anderen Familienpaten und das Netzwerk aus Fachleuten sorgen dafür, dass man in dieser verantwortungsvollen Tätigkeit nicht allein bleibt. Das Konzept geht auf. Starke Frauen Für die 36-jährige Karin steht fest: „Das ist genau das soziale Engagement, das ich gesucht habe. Mein Schwerpunkt liegt eindeutig in der Arbeit mit Familien. Ich habe selbst Kinder und will mein Wissen im Umgang mit ihnen weitergeben. Für mich ist es eine Bereicherung und eine tolle Aufgabe, andere Mütter zu begleiten die gerade eine schwierige Phase durchmachen. Ich habe schon Kinderbetreuung und Hausaufgabenhilfe organisiert. Gespräche bei Ämtern oder in der Schule begleitet. Umzüge und Renovierungsarbeiten gehören langsam zu meinem Spezialgebiet. Ich bin mir sicher, dass die Familienpaten ein Zukunftsmodell sind. Denn in einer Zeit, in der sich die traditionelle Familie immer stärker auflöst, braucht es solche Initiativen.“ nicht richtig einschätzen. Jetzt kommt mein Pate alle zwei Wochen und wir schauen gemeinsam die Post durch. Wenn ich mir bei Behörden und beim Jobcenter unsicher bin, begleitet er mich.“ Team Projekt Familienpaten Rückendeckung Frau Y., die seit mehr als einem Jahr von einem Paten begleitet wird, berichtet: „Ich bin jetzt schon über 30 Jahre in Deutschland. Mit der Sprache klappt es ganz gut, aber richtig lesen und schreiben habe ich nie gelernt. Weder in Deutschland noch in meiner Heimat. Bei den ersten Treffen haben wir alle Unterlagen durchgeschaut. Versicherungen und so. Ein paar Sachen haben wir dann gekündigt, weil sie gar keinen Sinn machen. Das hätte ich mich alleine nicht getraut. Ich konnte die Sachen nicht lesen und darum auch 21 Einsatz Daheim Der Mobile Soziale Hilfsdienst Küche putzen, staubsaugen, die hohen Regale abstauben, den schweren Wäschekorb in den Keller schleppen: im Alltag warten viele Herausforderungen. Was den meisten von uns zumindest eine unangenehme Last, ist für alte, kranke und behinderte Menschen ein unlösbares Problem. Der Mobile Soziale Hilfsdienst versorgt und begleitet Menschen, denen es nicht mehr möglich ist, ihren Haushalt alleine zu führen. Und er versteht sich als Entlastungsangebot für pflegende Angehörige. Gabi Kolitsch-Radomski 22 Eigenständig trotz Einschränkung Frau K. (75) ist Witwe. Nach einem schweren Sturz hat sie gerade einen längeren Krankenhausaufenthalt hinter sich. Ihr ganzes Leben legte sie sehr viel Wert auf einen sauberen und ordentlichen Haushalt. Am Zustand einer Wohnung könne man den Charakter eines Menschen ablesen, sagt sie oft. Und die ihre war immer tipp topp, davon könne man ausgehen. Jetzt ist Frau K. stark bewegungseingeschränkt. Das Staubwischen ist zu einer unmöglichen Mission geworden. Darunter leidet sie sehr. Ihre Tochter lebt fünfzig Kilometer entfernt. Sie kann nur ab und zu das Wichtigste für ihre Mutter erledigen. Nach dem Krankenhausaufenthalt hat die Sozialstation die Pflege von Frau K. übernommen. Sie ist es auch, die hier, wie in den meisten Fällen, eine hauswirtschaftliche Versorgung anstößt. Die enge Zusammenarbeit ermöglicht einen schnellen Einsatz, der flexibel mit den Pflegeleistungen abgestimmt werden kann. Weil Frau K. jetzt eine Pflegestufe hat, übernimmt die Kasse die Kosten für die Wohnungsreinigung, das Einkaufen und Zubereiten der Mahlzeiten ebenso wie die der Pflege. In anderen Fällen erfolgt die Finanzierung durch die zuständigen Landratsämter, den Bezirk oder auf Selbstzahlerbasis. Neue Lebensqualität Frau K. ist froh über die zusätzliche Hilfe in ihrem Leben. Sie genießt es, die vielen Arbeiten im Haushalt von der Kehrwoche bis zum Waschtag nicht mehr allein machen zu müssen. Und auch die Begleitung bei Behörden- und Arztgängen gibt ihr ein wenig der Sicherheit zurück, die für sie früher selbstverständlich war. So kann sie trotz ihrer Einschränkung ein eigenständiges Leben führen. Team Hauswirtschaft, Kempten Team Hauswirtschaft, südliches Oberallgäu 23 Wenn die Welt verloren geht Der Fachbereich Demenz Es beginnt unauffällig. Der Schlüssel ist unauffindbar, sobald man das Haus verlassen will. Der Heimweg sieht im Dunkeln plötzlich ganz unbekannt aus. Mit dem Verlauf einer demenziellen Erkrankung gehen Gedächtnisleistung und Denkvermögen zunehmend verloren. Was Betroffene jedoch als weitaus schlimmer erleben, ist der Verlust der eigenen Identität. Die Entfremdung von der Welt. Der Fachbereich Demenz steht Betroffenen und Angehörigen zur Seite, informiert und begleitet sie auf ihrem schwierigen Weg. Gabi Kolitsch-Radomski Die Krankheit verändert alles Herr B. (82) hat vor einigen Monaten die Diagnose Demenz vom Typ Alzheimer erhalten. Jetzt heißt es, mit einer Krankheit zu leben, die trotz akribischer Forschung noch nicht heilbar ist. Herr B. trifft sie schwer. Der pensionierte Oberstudienrat spürt schmerzlich den Rückgang seiner geistigen Fähigkeiten. Er liebte es, seinen Schülern in wort- und bildreichen Ausführungen die Welt der Wissenschaft nahe zu bringen. Doch nun entgleiten ihm die Wörter mitten im Gespräch, gehen verloren. Auch die Umgebung bekommt mit, dass mit dem einst hochintelligenten Mann etwas passiert. Deswegen zieht er sich zurück. Denn es ist anstrengend, eine Fassade aufrecht zu erhalten, die immer mehr bröckelt. Verständnis als oberste Maxime Seine Ehefrau lässt keine Möglichkeit aus, sich über die Krankheit zu informieren. Das gibt ihr ein Stück Kontrolle über das Unkontrollierbare. Im Angehörigenkurs der Caritas lernt sie, wie wichtig eine verständnisvolle, wertschätzende Haltung dem Demenzkranken gegenüber ist. Ihn nicht unter Druck zu setzen, wenn etwas nicht so funktioniert, wie es sollte. Geduld zu haben, weil jetzt alles sehr viel mehr Zeit in Anspruch nimmt: das Essen, das Sprechen, das Verlassen des Hauses, das Sich- Sammeln für die nächste Herausforderung. 24 Das alles musste Frau B. erst lernen. Denn es ist nicht einfach zu akzeptieren, dass sich der aktive Ehemann in einen unbeholfenen Menschen verwandelt. Das Gefühl der Ohnmacht ist groß. Auszeiten als Chance Sie braucht dringend jemanden, mit dem sie sich austauschen kann, der sie versteht. Deswegen besucht Frau B. unseren Gesprächskreis für pflegende Angehörige. Dort findet sie Zuspruch, wenn die Kraft ausgeht. Zusätzlich nutzt sie die ambulante Dementenbetreuung, die sie stundenweise bucht. Gemäß der neuen Pflegerichtlinie werden die Kosten dafür von der Kasse übernommen. Außerdem findet regelmäßig der Mittwochstreff für Demenzkranke im Sozialzentrum in Sonthofen statt. Neben geselligem Beisammensein bei Kaffee und Kuchen stehen dort das gemeinsame Singen vertrauter Lieder und spielerische Aktivierungsübungen im Mittelpunkt. Wenn Herr B. danach wieder nachhause kommt, lacht er und ist ausgeglichen. Das bestätigt die Ehefrau darin, guten Gewissens hin und wieder seine Betreuung abzugeben. Sie muss sich schließlich ihre Kräfte einteilen, um weiterhin für ihn da sein zu können. Demenzhelfer Kempten Demenzhelfer Sonthofen 25 Herausforderung Kranken- und Altenpflege Die Sozialstation der Caritas und Diakonie Die Alterung der Gesellschaft bringt viele Herausforderungen mit sich, eine davon liegt im Bereich der Kranken- und Altenpflege. Die häusliche Kranken- und Altenpflege hat im Oberallgäu eine lange Tradition. Der erste Verein für ambulante Krankenpflege wurde in Sonthofen im Jahr 1906 gegründet. Der Verein besteht heute noch und aus ihm ist die Caritas-Sozialstation hervorgegangen. Die Verantwortung für eine menschenwürdige Pflege war von alters her eine große Verpflichtung, die bis heute an Aktualität nichts verloren hat. Die Altenpflege muss einen höheren Stellenwert in unserer Gesellschaft erhalten, um die großen Herausforderungen einer alternden Bevölkerung zu bewältigen. Ohne bürgerschaftliches Engagement lassen sich die generationsübergreifenden Herausforderungen nicht meistern. In unserer Region sind seit Jahrzehnten viele ehrenamtliche Mitarbeiter tätig. Zudem leisten eine stattliche Anzahl von Personen durch ihre Mitgliedschaft in Fördervereinen einen großen finanziellen Beitrag. Ebenso die Pfarreien, die neben den Fördervereinen Träger der Sozialstation sind. Nur durch ihr Engagement ist es möglich, allen Anfragen in unserem großen Einsatzgebiet, auch in abgelegenen Orten, nachzukommen. Um den drohenden Pflegekollaps zu verhindern, müssen die Leistungen der Pflegeversicherungen verbessert werden. Das bisherige System geht nur nach finanziellen Gesichtspunkten vor, nicht nach menschlichen. Eine Wende ist überfällig. Die Patienten müssen menschenwürdig versorgt werden. Voraussetzung dafür ist, dass Pflegekräfte ihren schweren Dienst ohne Zeitdruck ausüben können. Ferner muss das Ansehen von Pflegeberufen in der Gesellschaft besser sein, was sich nicht nur in einer vernünftigen Vergütung niederschlagen darf. Wir als Sozialstation stellen uns den Herausforderungen. Derzeit werden täglich 400 Patienten ambulant und stationär versorgt. Unser Sozialzentrum in Sonthofen ist ein Ort der Begegnung und der gemeinsamen Fürsorge für alte, kranke und schwache Menschen. Wir laden Sie herzlich zu einem Besuch ein. Konrad Müller, Vorsitzender CaritasSozialstation e.V. Pfr. Gerhard Scharrer, Vorsitzender Diakonieverein Oberallgäu e.V. Ihr Konrad Müller, im Namen der Gesellschaftervertreter 27 Gemeinsam für Ihre Lebensqualität Die ambulante Pflege Medikamentengabe, Verbandswechsel, Körperpflege. Rund 400 Patienten werden durch die Sozialstation Kempten-Oberallgäu versorgt. Unser Wirkungskreis erstreckt sich vom südlichen Oberallgäu bis Kempten, oftmals bis in die Grenzgebiete. Hinter jeder unserer 32.894 Leistungen pro Monat steht ein Mensch mit individuellen Bedürfnissen. Trotz allen Bemühens um Effizienz muss im sozialen Sektor das Wohl des Einzelnen Priorität behalten. Das ist heute von privaten Pflegediensten kaum mehr zu leisten. Wir als karitative Einrichtung fühlen uns allen Pflegebedürftigen verpflichtet. Detlev Pache Josef Schmelcher Team Ambulante Pflege, Kempten 17 km für einen Verbandswechsel? „Durch die Versorgung der Sozialstation weiß ich, dass Traurig aber wahr: heute ist eine einzelne Pflegelei- meine Patienten in guten Händen sind,“ so der Hausstung, deren finanzieller Wert nur knapp 172 Cent arzt. „Jetzt ist eine pflegerische Fachkraft vor Ort, mit beträgt, bei einem Anfahrtsweg über 10 km hinaus der ich entsprechend gut zusammenarbeiten kann.“ für die meisten Pflegedienste weder finanziell noch Auch Frau B. kommt im Alltag noch gut zu Recht, organisatorisch zu schultern. Effizienz ist nicht nur allein für das Ein- und Aussteigen beim Wannenbad bei privaten Pflegediensten das Zauberwort. Selbst benötigt sie Hilfe. Da sie keine Angehörigen mehr hat, in sozialen Einrichtungen wird zunehmend gerechnet. ist sie auf externe Hilfe angewiesen. Hierzu sagt sie Abläufe und Pflegemaßnahmen werden optimiert, um selbst: „Es ist schön zu wissen, dass ich dreimal pro mehr Patienten in kürzerer Zeit versorgen zu können. Natürlich hat dieser Trend eine gewichtige Kehrseite: Woche Besuch von einer Schwester bekomme, die sich um mich kümmert. So kann ich in meinen eigenen nur eine begrenzte Zeit bleibt für die Versorgung des einzelnen Patienten. Individuelle Bedürfnisse oder gar vier Wänden bleiben und bin trotzdem gut aufgehoben.“ spontane Wünsche haben da wenig Platz. Dieser unglücklichen Entwicklung versuchen unsere Sozialstationen weitest möglich entgegenzusteuern. Pflegealltag auf dem Land Trotz der 17 km, die Frau K. von unserer Dienststelle trennen, wird sie täglich von einer Pflegekraft versorgt. Weil wir den Verbandswechsel ambulant vornehmen, bleiben der älteren Dame weitere Krankenhausaufenthalte erspart. Ebenso geht es Frau L. Ihr Hausarzt fragte bei uns an, ob wir sie nach ihrer Entlassung aus der Rehaklinik pflegend unterstützen würden. Denn allein kann sich die 87-Jährige nicht mehr versorgen. Daraufhin erstellten wir bei einem Besuch in der Klinik zusammen mit Frau L. einen individuellen Besuchsplan. Nach diesem wird sie jetzt ganz ihren Wünschen gemäß betreut. 28 Team Ambulante Pflege, südliches Oberallgäu 29 Wenn alles anders wird Sicherheit rund um die Uhr Die Beratung rund ums Älterwerden Der Hausnotruf Die meisten Menschen fürchten sich vor dem Älterwerden. Dinge verändern sich, Fertigkeiten gehen verloren, die früher selbstverständlich waren. Wird man mit altersbedingten Einschränkungen konfrontiert, verunsichert das. Betroffene und Angehörige gleichermaßen. Damit in dieser Situation niemand alleine bleiben muss, gibt es die Beratung rund ums Älterwerden der Sozialstation. Gabi Kolitsch-Radomski Detlev Pache Frau H. hat vor kurzem ihren 80. Geburtstag gefeiert. Ein großes Fest, bei dem die gesamte Familie zusammenkam. Da fiel ihrer Tochter auf, dass sich bei Frau H. einiges verändert hat. Dinge, die sonst selbstverständlich waren, die blitzsaubere Küche, das selbstzubereitete Festtagsmenü, sogar die gründliche Körperpflege, haben nachgelassen. Die einst gesellige Frau mag nicht mehr unter Leute, ist nervös, wenn sie die schützenden vier Wände verlassen soll. Öfters vergisst sie, wo sie den Hausschlüssel hingelegt hat. Es sind die unterschiedlichsten Anzeichen, die das Älterwerden vor Augen führen. Es zeichnet sich ab, dass Frau H. sehr bald ihren Alltag nicht mehr allein bewältigen können wird. Spätestens jetzt gibt es bei ihren beunruhigten Angehörigen einigen Klärungsbedarf. Wie groß ist die Einschränkung? Wie oft braucht sie Unterstützung? Was ist, wenn die Mutter z.B. durch einen Sturz schwerst pflegebedürftig wird? Wie ist die Hilfe zu finanzieren und welche Stellen müssen dafür kontaktiert werden? Klarheit schaffen – Sicherheit bekommen Als Experten stehen wir den Angehörigen und der Betroffenen als Ansprechpartner zur Verfügung, informieren sie allgemein über alle Dienstleistungen der Sozialstation, helfen ganz konkret z.B. durch den Dschungel der Pflegeversicherung und schlagen eine mögliche Planung und Organisation der Pflege vor. Erstes Ziel im Rahmen der Betreuung bleibt dabei immer, die Selbstbestimmung des betreuten Menschen zu bewahren. In enger Absprache mit den Angehörigen erstellen wir schließlich einen Pflegeplan für Frau H., der die Dinge berücksichtigt, die sie noch selbst leisten kann. Falls es zu akutem Behandlungsbedarf kommen sollte, sichern wir in Kooperation mit dem Hausarzt die optimale Pflege und Versorgung der Patientin und begleiten den Heilungsverlauf. So können Frau H. und ihre Tochter den Herausforderungen des Älterwerdens etwas gelassener entgegen blicken. Es gibt Momente, da möchte man sich einfach nicht allein wissen. Besonders wenn man spürt, dass die eigenen Kräfte nachlassen und Gesundheit eben nicht länger selbstverständlich ist. Der Hausnotruf der Sozialstation ermöglicht Erreichbarkeit rund um die Uhr. Mit dem Notrufsender, den der Kunde direkt am Körper trägt, kann im Notfall über die Rufzentrale ein Helfer benachrichtigt werden. Sich in jeder Situation versorgt wissen Donnerstagnacht. Frau P. löst den Notruf aus. Doch sie ist nicht über das Notrufgerät ansprechbar. Deshalb wird sofort die Einsatzbereitschaft verständigt. Der Notarzt diagnostiziert kurze Zeit später einen Schlaganfall. Der schnelle Einsatz hat Frau P. jedoch vor Schlimmerem bewahrt. Ein Fall, der zum Glück beim Hausnotruf nicht allzu oft vorkommt. Nicht jeder ausgelöste Alarm bedeutet gleich einen Rettungseinsatz. So benötigt beispielsweise Herr U. lediglich ab und an Hilfe beim nächtlichen Toilettengang. In diesem Fall verständigen wir bei Auslösen des Notrufs zuerst dessen Sohn, wie es im Vorfeld vereinbart wurde. Ist der Sohn jedoch nicht zu erreichen, wird automatisch eine Pflegefachkraft angefordert. Die Schwester fährt dann umgehend zu Herrn U., um ihn entsprechend zu versorgen. Vor allem also stellt der Hausnotruf sicher, dass in Situationen, in denen alte und kranke Menschen üblicherweise besonders anfällig und deshalb verunsichert sind, sofortige Hilfe bekommen. Bei Stürzen, akuten Beschwerden, nächtlichen Pflegemaßnahmen. Gerade dann, wenn keine andere Hilfe erreichbar ist: das Wissen, dass im Fall der Fälle immer jemand da ist, gibt ein beruhigendes Gefühl. Anja Meisch Herbert Schaidnagel Josef Schmelcher 30 31 Da schmeckt‘s fast wie daheim Flexibel im Alter Der Menüservice – Essen auf Rädern Das Betreute Wohnen für Senioren Wenn das Zubereiten einer warmen Mahlzeit am eigenen Herd nicht mehr möglich ist oder die Freude am Kochen für nur eine Person verloren gegangen ist, hilft der Menüservice der Sozialstation weiter. Speziell für Senioren, Menschen mit Behinderung, kranke oder alleinlebende Personen bieten wir unser Essen auf Rädern an. Gutes Essen ist der Grundstein eines guten Lebens. Herbert Schaidnagel 32 Täglich ein warmes Mittagessen Herr K. ist erst seit kurzem Witwer. Eine neue und schwierige Situation. Die Ehefrau fehlt ihm. Auch in scheinbar so banalen Dingen wie dem täglichen Mittagessen, das sie bis zu ihrem Tod für sie beide gekocht hat. Die besten Kässpatzen waren die seiner Frau. Weil er selbst das Kochen nie gelernt hat, lässt er sich nun sein Mittagessen von unserem Menüservice frisch liefern. Und er hat eine große Auswahl: Vollkost, Diabetikerkost, Süßspeisen oder vegetarisches Essen. Auf Wunsch auch eine Suppe als ersten Gang und Obst zum Dessert. Lebensqualität hängt eben auch ganz entscheidend von guter Verpflegung ab. Kurzfristige Überbrückung Frau M. (64) ist sportlich aktiv, kocht gerne und hätte bis vor kurzem nie geglaubt, dass sie sich jemals ein Essen auf Rädern kommen lassen würde. Doch es kam anders. Frau M. stürzte beim Skifahren, zog sich einen komplizierten Bruch zu und musste operiert werden. Nach 10 Tagen Krankenhausaufenthalt durfte sie zwar wieder nach Hause, das Bein darf sie aber noch nicht belasten. „Das geht schon alles“, dachte sie. Aber die Schwierigkeiten zeigten sich sehr bald. Abgesehen davon, dass das Bein stark schmerzt, wenn Sie es nicht hoch lagert, kann Frau M. ja auch nicht einfach zum Einkaufen gehen, um die notwendigen Lebensmittel zu besorgen. Da Frau M. es gewohnt ist, für sich selber zu sorgen, möchte sie nicht ständig jemand um Hilfe bitten. Jetzt ist sie froh, dass sie mit Hilfe des Menüservices diesen Zeitraum überbrücken kann. Alt werden ist nichts für Feiglinge. Die Widrigkeiten, die mit dem Altern kommen, sind wenig vorhersehbar und dadurch beunruhigend. Doch man kann sich frühzeitig darüber klar werden, was im Alter aller Voraussicht nach wichtig wird: eine seniorengerechte Wohnung, die Sicherheit einer Versorgung im Pflegefall, eine gewachsene Hausgemeinschaft, die Geborgenheit in den eigenen vier Wänden. Diese Vorteile vereint das Betreute Wohnen. Eine Wohnform, die zunehmend Aufmerksamkeit erfährt. Mittlerweile nutzen mehr als 140 Bewohner die Wohnanlagen in Altstädten, Fischen, Blaichach, Hindelang, Oberstdorf und Sonthofen die Leistungen der Sozialstation. Eine individuelle Lebensgestaltung ist somit bis ins hohe Alter gewährleistet. Sicherheit und Rückhalt Das Ehepaar H. ist gesundheitlich noch voll fit, als es sich zum Kauf einer Wohnung im Betreuten Wohnen entschließt. Herr H. treibt viel Sport und nutzt jede Gelegenheit, in den Bergen zu wandern. Frau H. geht gerne frühmorgens schwimmen. Beide legen großen Wert auf einen spontanen Tagesablauf. Das ist für sie der Inbegriff selbstbestimmter Freiheit im Ruhestand: aufstehen, wann sie wollen, nach Wetter- und Stimmungslage Pläne für den Tag machen, auf der eigenen Terrasse Kaffee trinken oder in Gesellschaft sein. Im Betreuten Wohnen gibt es einen persönlichen Ansprechpartner für die Sorgen der Eheleute. Im Notfall können sie mit dem Hausnotruf sofortige Hilfe kommen lassen. Weil bei Herrn H. demnächst eine Hüftoperation ansteht, lässt sich das Paar von uns beraten, welche zusätzlichen Hilfen nach dem Krankenhausaufenthalt nötig sind. Wir organisieren den Transport aus der Klinik und die anschließende Pflege. In enger Kooperation mit den Fach- und Hausärzten planen wir den weiteren Fortgang der Rehabilitation. Und weil zum Gesundwerden und Gesundbleiben auch der Wohlfühlaspekt gehört, vermitteln wir Freizeitangebote und laden zum geselligen Miteinander in der Hausgemeinschaft ein. So betreut, lässt es sich doch leichter alt werden. Hilde Bauer Angelika Hörmann Karina Will 33 Ein neues zu Hause Das Seniorenwohnheim St. Hildegard „Mama muss ins Heim!“ Wenn pflegebedürftige Menschen nicht mehr allein zuhause leben können, steht oftmals ein großer und schwieriger Einschnitt an. Ein Schritt, bei dem viele Ängste und manchmal auch Schuldgefühle mitschwingen. Doch längst sind stationäre Einrichtungen zur Betreuung und Pflege keine unpersönlichen Verwahranstalten mehr. Andrea Müller Mit 22 Betten ist St. Hildegard ein kleines Haus, das seinen Bewohnern ein familiäres Gefühl vermittelt. Wir haben uns mit einem ganzheitlichen Pflegekonzept das Ziel gesetzt, die Persönlichkeit, den biografischen Hintergrund und die individuellen Bedürfnisse und Fähigkeiten jedes einzelnen Bewohners zu bewahren und zu fördern. Selbstbestimmung ist bei uns ein großes Thema. Auch Angehörige können sich in die Stationsgemeinschaft einbringen. Die Palette unserer Aktivitäten reicht vom täglichen Gesprächskreis über die wöchentlichen Musikstammtische und Gymnastikstunden bis zu jahreszeitlichen Festen und individuellen Geburtstagsfeiern. Das Leben ist bunt Wir stellen den Senioren mit größerem Betreuungsbedarf einen ausgebildeten Alltagsbegleiter zur Seite. Denn das Leben ist vielfältig. Und vielfältig ist auch der individuelle Zugang zu den Menschen auf unserer Station. Zehn Uhr vormittags. Unser Alltagsbegleiter begrüßt jeden Bewohner und nimmt sich Zeit für persönliche Gespräche. Frau K. ist zur Kurzzeitpflege bei uns. Sie hat heute etwas Heimweh. Ihre Angehörigen gönnen sich seit langem wieder einmal eine zweiwöchige Auszeit. Die Unterhaltung fällt auf das Thema Urlaub. Schnell entspinnt sich ein Gespräch darüber, wie es früher war, als man zum ersten Mal mit dem Käfer nach Italien fuhr. Zauberworte wie Sonne, Strand, Bikini und Pizza fallen den Senioren ein. Schnell wird ein Gefühl positiver Urlaubserinnerungen mit Händen greifbar. Irgendwer zaubert einen bunten Wasserball hervor und ein fröhliches Wurfspiel lässt die Unbeschwertheit von damals wiederauferstehen. Nach zwei Stunden ist es Zeit für das Mittagessen. Das Gespräch vom Vormittag mag da wieder vergessen sein, das Lächeln auf Frau K.’s Lippen aber ist noch lange zu sehen. Pflegeteam „St. Hildegard“, Sonthofen Gemütlichkeit in den Zimmern Spiritualität und Wärme in unserer Kapelle Viel Licht und Entspannung im kleinen Aufenthaltsraum 34 35 Caritas ist anders Projektarbeit und Ehrenamt c a r charakter, charisma, cool, charmant, couragiert, christlich, chance aufmerksam, achtsam, arbeit, alle, achtung Uwe Hardt ruhe, rast, raum, raus, reizend, respekt i idee, interesse, immer, ideale, interkulturell, initiativ t tun, taktgefühl, teilen, tief, tasten, tat, träumen a s anfang, angemessen, anziehend, alltag, anerkennen, abenteuer, anders sicherheit, signal, stolz, sinn, sozial, solidarität, seele 37 Tina Hartmann Uwe Hardt Dr. Armin Ruf 38 Ganz nah am Menschen Aktiv leben – gemeinschaftlich handeln Die Caritas in Stadt und Land Die Freiwilligenagentur Oberallgäu Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verstehen sich nicht nur als Berater und Helfer für Menschen, die in unser Caritaszentrum kommen. Es ist vielmehr unser Ziel, dort zu sein, wo Menschen leben. Die verschiedensten Akteure, wie z.B. Einzelpersonen und Teams, Pfarreien und Kommunen, Bildungseinrichtungen und Verbände, Politik und Wirtschaft, werden unsere Partner, um gemeinsam mit Solidarität für das Ziel aktiv zu werden, Lebensbedingungen gerecht und nachhaltig zu gestalten. Das Anstoßen von Prozessen, die Begleitung und Durchführung der verschiedensten Ideen, Initiativen und Projekte, war bisher nicht nur erfolgreich und effektiv, sondern hat unsere Arbeit in der Caritas bereichert sowie unser Selbstverständnis verändert. Und es hat einfach Spaß gemacht. Kempten für Alle Der Lehrplan der 11. Klasse im Gymnasium sieht die Teilnahme an einem Projekt-Seminar vor. Für die spätere Studien- und Berufswahl ist es wichtig, die Anforderungen der Berufswelt kennen zu lernen. Ein Jahr lang arbeiten 13 Schüler und Schülerinnen des Hildegardisgymnasiums mit der Kontaktstelle der Offenen Behinderten Arbeit und dem Behindertenbeirat Kempten am „Onlineführer – Kempten für Alle“. Aber wer sind Alle? Und wie kann das Projekt die Teilhabe jedes Einzelnen an der Gesellschaft unterstützen? Die Herausforderung ist groß. Viele Fähigkeiten sind gefragt: Planung und Organisation, Kreativität, Pressearbeit und Sponsoring. Netzwerkarbeit und der Austausch mit Experten. Die Schülerinnen und Schüler sind mit viel Einsatz aktiv dabei, um ihr Projekt und die Idee der Inklusion voran zu bringen. Umgang mit dem Fremden In Immenstadt soll ein neues Asylbewerberheim errichtet werden. Mitarbeiter unseres Caritasverbands setzten sich mit örtlichen Vertretern der Kommune, der Kirchen und der Vereine an einen Tisch, um die brennenden Fragen rund um das neue Asylbewerberheim in Immenstadt zu diskutieren und unnötige Unsicherheiten zu beheben. Eine fundierte Sozialraumanalyse gehört dabei ebenso dazu, wie nachhaltige Konzepte für den sozialen Frieden im entsprechenden Stadtteil. Unsere Stärke ist dabei die Vielfältigkeit der Dienste, die wir anbieten. Mit unserem Fachwissen unterstützen und vernetzen wir die unterschiedlichen Initiativen und Projekte im Stadtviertel. Wir bringen uns ein. Nicht nur theoretisch. Sondern ganz nah am Menschen. Gemeinschaft tut gut. In einer Zeit, in der die Extreme von arm und reich, von begünstigt und benachteiligt täglich deutlicher werden, ist es notwendig, sich für ein solidarisches Miteinander einzusetzen. Um bürgerschaftliches Engagement in unserer Region zu fördern, zu bündeln und zu begleiten, gibt es die Freiwilligenagentur Oberallgäu. Wir sprechen die Menschen an, die sich bürgerschaftlich engagieren möchten, aber nicht wissen, an wen sie sich wenden können oder noch unsicher sind, in welchem Bereich sie tätig werden wollen. Wir sind aber auch für gemeinnützige Einrichtungen, Vereine und Initiativen Ansprechpartner. Stärken bündeln – Kräfte freisetzen Frau K. hat viele Jahre als Floristin gearbeitet. Jetzt steht sie kurz vor der Rente. Weil sie immer sehr gerne mit Menschen in Kontakt war, ist sie etwas besorgt, dass ihr im Ruhestand die Decke auf den Kopf fallen könnte. Schon seit einiger Zeit steht deshalb für sie fest, dass sie sich ehrenamtlich engagieren wird. Gerne möchte sie weiterhin mit Blumen arbeiten. Möchte ihr Knowhow weitergeben. Vielleicht hat ja jemand Interesse am Binden von Blumenschmuck oder benötigt ganz einfach Hilfe im Garten? Auch Herr V. (45) möchte sich engagieren. Als selbständiger Kaufmann ist er Profi auf dem Gebiet der Unternehmensführung. Er will sich dafür einsetzen, dass junge Leute einen möglichst runden Einstieg ins Berufsleben bekommen. Schließlich hat er einen21jährigen Sohn, der als gelernter Industriemechaniker noch keine feste Anstellung hat. In der Freiwilligenagentur finden Frau K. und Herr V. eine Anlaufstelle, die sie auf dem Weg in das Ehrenamt begleitet. In einem Gespräch finden wir gemeinsam heraus, was ihnen liegt. Dann konkretisieren wir, welche Art Engagement sie sich vorstellen können und was ihnen besonders wichtig ist. Denn die Begeisterung für eine Sache ist der erste Schritt. Wir sammeln Anfragen und vermitteln Angebote für alle gemeinnützigen Einrichtungen, Kindergärten, Schulen, Vereine und Initiativen. Damit halten wir eine breite Palette an Möglichkeiten für regelmäßigen oder befristeten Einsatz bereit: im sozialen Bereich, in Kultur und Bildung, im Sport und im ökologischen Bereich. Monika Graf Manuela Gschwend Den Andern sehen Natürlich initiieren wir auch eigene Projekte. So engagieren sich beispielsweise Schüler in einem freiwilligen sozialen Schuljahr für das Gemeinwohl. Und Senioren verbringen im Patengroßelternprojekt Zeit mit Kindern, die ohne eigene Großeltern aufwachsen. Immer eine gewinnbringende Sache für alle Beteiligten. Herr V. unterstützt nun als Pate im Schülerpatenprojekt Jugendliche bei der Berufs- und Lehrstellensuche und Frau K. besucht regelmäßig alte und kranke Menschen, um mit ihnen ihre Freude am Umgang mit Naturmaterialien zu teilen. Lebensfreude im wahrsten Sinne begreifbar zu machen. 39 Mitmacher gesucht Klick mich! Der Bürgertreff Zahnrad Die Youngcaritas „Den Stunden mehr Leben, statt dem Leben mehr Stunden“. Jeder kennt diesen Spruch. Damit es nicht beim Sprüche machen bleibt, wurde der Bürgertreff Zahnrad ins Leben gerufen. Menschen, die ihre Freizeit gerne reicher gestalten möchten oder gar eigene Ideen und Talente einer Gemeinschaft zur Verfügung stellen wollen, treffen sich zwanglos zu gemeinsamen Unternehmungen und regelmäßigen Veranstaltungen. Ideen gibt es viele. Und auch Teilnehmer kann es nicht genug geben. Der Kerngedanke der Bürgerinitiative liegt in ihrem offenen Charakter. Im Fokus: Der ganze Mensch Frau H. (74) ist immer schon offen für Neues gewesen. Weil sie weiß, dass zu einem gesunden Körper auch ein gesunder Geist gehört, ist für sie das monatliche Treffen des Ganzheitlichen Gedächtnistrainings zur wertvollen Abwechslung im Alltag geworden. Sie ist sich sicher: jeder kann ein topfittes Gedächtnis haben! Das beweist Frau H. mit wachsendem Stolz ihren beiden Enkeln beim Memory spielen. Aber ohne „Nahrung“ geht es nicht. Deshalb ist das Angebot ganzheitlich angelegt. Sowohl Körper als auch Geist bekommen beim Gehirnjogging „ihr Fett weg“. Und nun zum Warmwerden schon einmal eine kleine Merkaufgabe: das Treffen findet jeweils am ersten Donnerstag im Monat von 15 bis 16.15 Uhr statt! Wandern, Karten spielen, Autogenes Training, sich bei einem netten Frühstück über Literatur oder andere Themen austauschen. Jeder hat eine Leidenschaft. Und es gibt jede Menge Menschen, die diese Leidenschaft teilen. Vielleicht ja demnächst im Bürgertreff Zahnrad. Jugendliche haben keine Probleme? Und haben eh keinen Bock, sich zu engagieren? Interessieren sich nicht für soziale Probleme? – Glauben wir alles nicht! Deshalb entstand für Jugendliche und junge Erwachsene die Youngcaritas! Die Initiative für Jugendliche die sich gerne engagieren wollen. So wie z.B. 150 Schülerinnen und Schüler im Freiwilligen Sozialen Schuljahr. Youngcaritas ist für Jugendliche die über den Tellerrand schauen wollen wie beispielsweise die Lehrlinge im Standort eines großen Industriebetriebs. Und nicht zuletzt sind wir auch für alle da, die Fragen und Sorgen haben. Youngcaritas legt los … und wird in Zukunft jede Menge zu berichten haben. Auch über (sozial-) politische Themen, soziale Probleme, Krisen oder Katastrophen. Auf www.youngcaritas.de und Facebook gibt’s noch mehr zu erfahren. Was man so über uns sagt Stimmen nach einem Jahr FSSJ „Die Seite von Young Caritas ist cool gemacht, ohne „Ich hab mir nicht vorgestellt, dass es im Kindergarviel Blabla.“ ten so anstrengend ist… aber auch schön, mit den „Wenn ich mal Probleme habe, würde ich da anrufen.“ Kleinen.“ „Die sehen doch ganz ok aus…denk schon, dass die „Mit dem Altenheim, das war am Anfang ein bisschen einem weiter helfen können“ komisch. Die Leute da haben aber voll den Spaß. War „Youngcaritas hat schon über 100 Freunde“ echt Lustig … hätte ich nicht gedacht. Erfahrungen nach der „Lehrlings-Aktion“ für den Caritasladen „Schon krass zu sehen, dass auch in Kempten voll viel Leute so wenig Geld haben.“ „Hartz IV?…Da würde ich mir schon schwer tun, über die Runden zu kommen.“ „Ich find´s gut, dass wir was machen konnten und uns viele Leute bei unserer Aktion unterstützt haben.“ Frühstückstreff Zahnrad 40 Lehrlingsaktion für den Caritasladen 41 Hand in Hand Suche nach neuen Orten der Seelsorge Pastoraler Raum ist ein neues Stichwort, in dem sich viele Überlegungen zur Frage der zukünftigen Gestalt der Kirche bündeln. Dahinter steht die Erkenntnis, dass auch Seelsorge neue Wege gehen muss, um eine Begegnung mit Menschen möglich zu machen. Um Kirche lebendig zu halten. Aber auch, um die bisher tragenden Strukturen, die vor langer Zeit aufgebaut und nur wenig modifiziert wurden, zu entlasten. Hierfür ist jedoch eine grundlegend neue Ausrichtung erforderlich. Es stellt sich die Frage, wie ein Konzept von Seelsorge gefunden werden kann, das nicht nur den Mangel verwaltet, sondern auch zukünftigen Anforderungen standhält. Wie kann moderne christliche Gemeindebildung stattfinden, in der die Grunddienste der Kirche lebendig zum Vorschein kommen? Das ist eine Frage, die die Kirche im Allgemeinen, aber auch die Verbände und Pfarreien vor Ort beantworten müssen. Der Caritasverband Kempten-Oberallgäu und die Pfarrei St. Lorenz in Kempten haben hier einen eigenen, innovativen Weg beschritten. Hand in Hand entwickelten sie das gemeinsame Projekt, die Einrichtungen der Caritas und der Cityseelsorge zusammenzuführen und pastoral aufeinander abzustimmen. Dank dieser guten Kooperation wird nun die Caritas enger in die Gemeindearbeit eingebunden und die Pfarrei stärkt ihre karitative Dimension. So ist mitten in der Stadt ein kirchliches Zentrum entstanden, das etwas vom Wesen der Kirche zeichenhaft sichtbar macht. In diesem Sinn ist ein Ensemble verschiedener Gebäude und Funktionen an einem Ort zusammengefasst: die Basilika St. Lorenz, das Pfarrheim, das Gebäude der Caritas und der Cityseelsorge, das Pfarrbüro und der Caritasladen. Im pastoralen Raum Kempten wird damit einen kirchlicher Schwerpunkt gesetzt, der über die Grenzen der Pfarrei hinaus auf das städtische und ländliche Umfeld wirkt. Dankbar können wir nun nach kurzer Zeit erste Früchte dieser Zusammenarbeit sehen. Pfr. Dr. Michael Lechner 43 Jeder ist Familie! Ein Ort der Einkehr Das Familienzentrum Das Café der City-Seelsorge St. Lorenz Große und kleine Familien, alleinerziehende Väter und Mütter, Alleinstehende, ältere Menschen: im Familienzentrum ist jeder herzlich willkommen, denn jeder ist Familie. „WIR – Hand in Hand“ unser Motto. Gemeinsam mit der Pfarrei St. Lorenz und dem Caritasverband ist im April 2009 das Familienzentrum eröffnet worden. Seitdem wächst unser Angebot stetig: „Sachen die gut tun“, „Eltern stark machen“, „Kinder in Aktion“ und „WIR ü 60“, „Gesundheit, Ernährung, Bewegung“, „Spirituelle Angebote“ sowie „Begleitung und Beratung“. Unsere Angebote stimmen wir mit anderen Einrichtungen und Trägern in Kempten ab oder organisieren diese von vorn herein in Kooperation. Das Familienzentrum ist Anlaufstelle und Knotenpunkt, ein Ort, um Unterstützung zu erfahren, sich einzubringen und Anschluss zu finden. Raus aus dem Alltag Katja (31) und Ines (22) beispielsweise haben mit ihren Kindern das Café im Familienzentrum entdeckt. „Wir kommen gerne hierher. Die Kinder können im Café und im Garten spielen und keiner stört sich daran! Ein guter Platz, um mal aus den eigenen vier Wänden heraus zu kommen und andere Leute zu sehen“, strahlt Ines. „Für mich war es schön, als ich erfuhr, dass an ein paar Tagen Kinderbetreuung im Zentrum angeboten wird. Wir haben eine kleine Wohnung und die Kinder genießen es, wenn sie sich am Freitag bei der „Bewegungsbaustelle“ mal so richtig austoben können. In den zwei Stunden sind meine Kinder gut betreut und ich habe Zeit für mich. Das ist schon eine Entlastung“, fügt Katja hinzu. Kontakte knüpfen Gemeinsam mit ihrem Sohn besucht Ines einmal pro Woche die Eltern-Kind-Gruppe. Aus den Kontakten zu den anderen Müttern sind dabei richtige Freundschaften entstanden, die auch in den Alltag hineinwirken. Und weil ihr die Treffen so viel bedeuten, möchte sie sich auch in Zukunft weiter in das Team des Familienzentrums einbringen, selbst wenn ihr kleiner Sohn schon in den Kindergarten geht. Und Katja meint: „Ich finde das Angebot „Eltern stark machen“ gut. Es gibt Kurse, Vorträge und den Austausch unter uns Eltern. Dabei merkt man, dass viele Themen auch Andere beschäftigen. Man ist nicht allein.“ Am 1. April 2009 konnten wir zum ersten Mal im neugestalteten Seelsorge-Caritas-Zentrum in Kempten unsere Türen für Gäste öffnen. Seitdem haben wir schon ein gutes Stück Weg zurückgelegt und durften viele schöne gemeinsame Erfahrungen mit den verschiedensten Menschen machen. Familien und Alleinstehende, Junge und nicht mehr ganz Junge, Menschen in den unterschiedlichsten Phasen ihres Lebens genießen die Möglichkeit, im Café dem Alltag für einen Moment zu entkommen. Wir sind für alle Anliegen offen. Bei ganz konkreten Problemen, die nicht allein mit einer Tasse Kaffee und einem persönlichen Gespräch zu lösen sind, vermitteln wir Kontakte zu Beratungsstellen und Behörden. Sr. Reinholda Für die Kleinen gibt es viele Spielmöglichkeiten, sowohl im Café als auch draußen im Garten. Und auch unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter nehmen aus ihrer Arbeit im Café wertvolle Erfahrungen mit nach Hause. Alle haben eine Schulung absolviert mit den Themen Kommunikation, Gesprächsführung sowie Umgang mit Menschen in Problemsituationen. Sie kennen die Verbandsstrukturen und sind zu unverzichtbaren Säulen der City-Seelsorge geworden. Dem Leben auf die Spur kommen Das eigene Leben bedenken. Sich selbst bewusst werden. Zur Ruhe kommen. Aus sechs Stelen aus Grüntenstein, die ein einheimischer Künstler für uns entworfen hat, und einer wunderschönen Gartengestaltung ist im Innenhof des Cafés ein Labyrinth für Erwachsene gewachsen, das von Jahr zu Jahr schöner und eindrücklicher wird. Ein wahrer „Gehweg des Lebens“ eben. So ist ein kirchlicher Begegnungsraum entstanden, der Leib- und Seelsorge gleichermaßen im Blick hat. Der mitten im Alltag Erwachsene und Kinder zur Einkehr und zum Verweilen, zum Gespräch und Spiel, zum einfach Da-sein einlädt. Der auch in einer Krise auffängt und aktive Hilfestellung gibt. Und das alles in einem bunten Rahmen, der eine mögliche Hemmschwelle erst gar nicht zulässt. Frühstückstreff im City-Café Gründungsteam Familienzentrum WIR - Hand in Hand 44 45 bewegungsmelder 2012 bewegungsmelder 2012 Verwaltung Ihre Ansprechpartner auf einen Blick Fachbereich Ort Telefon Seite A Claudia Köberle Valerie Empting Rechnungswesen Ulrike Hendschler Rechnungswesen Ramona Mayer Personal Simone Schafheutle Empfang, Sonthofen Azubi Verwaltung, Kempten Allgemeine Sozialberatung Manuela Masal Kempten Mandy Meier Sonthofen Nicole Settele Sonthofen Älterwerden Gabi Kolitsch-Radomski Sonthofen Detlev Pache Sonthofen Josef Schmelcher Kempten Sonthofen 0831 960880-16 08321 6601-16 08321 6601-11 08321 6601-22 08321 6601-24 0831 960880-11 08321 6601-21 Ambulant Betreutes Wohnen Kempten und Sonthofen Manuela Masal Kempten 0831 960880-16 Elfriede Zech Karina Will Abrechnung, Kempten Gertrud Settele Verwaltung, Sonthofen Charlotte Glöggler Verwaltung SoSt, Sonthofen Ambulante Pflege Detlev Pache Josef Schmelcher Sefi Koch Abrechnung, Sonthofen Sonthofen Kempten Sonthofen 08321 6601-24 0831 960880-11 08321 6601-21 6 6 6 30 30 30 30 19 28 28 28 Abrechnung B Bahnhofsmission Ruth Kulmus Bahnhof Petra Rossmann Hedwig Besler Empfang, Kempten Verwaltung, Sonthofen Anja Kühbeck IT-Administrator 46 Verwaltung SoSt, Sonthofen Anja Meisch Studentin, Sozialmanagement Michael Deil Herbert Schaidnagel Abrechnung Begleiteter Umgang mit Kindern Eva Brunnemann Kempten Eva Boros Kempten Betreutes Wohnen für Senioren Hilde Bauer Hindelang Angelika Hörmann Sonthofen Blaichach Karina Will Fischen Altstätten Verwaltung, Kempten Marion Zatloukal Kempten Kempten 0831 960880-24 0831 23705 0831 960880-21 0831 960880-21 0160 4964646 08321 6601-20 08321 6601-20 08321 6601-29 08321 6601-29 17 17 11 11 33 33 33 33 33 Fachbereich Ort Telefon Seite Betreuungsverein Claudia Bärtle Marcus Egli Christine Hoffmann Tanja Schöner Kempten Kempten Sonthofen Sonthofen 0831 960880-25 0831 960880-15 08321 6601-15 08321 6601-59 18 18 18 18 Bürgertreff Zahnrad Monika Graf Sonthofen 08321 6076-213 40 Caritas in Stand und Land Uwe Hardt Sonthofen Tina Hartmann Kempten Dr. Armin Ruf Kempten 08321 6601-12 0831 960880-18 0831 960880-23 38 38 38 Caritasläden Caritasladen Hedwig Besler Caritasladen Ruth Kulmus 08323 989093 08321 6601-57 0831 5658430 0831 960880-24 14 14 14 14 Caritaspastoral Kempten und Sonthofen Tina Hartmann Kempten 0831 960880-18 Dr. Armin Ruf Kempten 0831 960880-23 38 38 City-Café Sr. Reinholda Kempten 0831 540560-11 45 City-Seelsorge Pfr. Dr. Bernhard Ehler Sr. Emmanuela Sr. Reinholda Kempten Kempten Kempten 0831 540560-25 0831 540560-0 0831 540560-11 45 45 45 C Immenstadt Sonthofen Kempten Kempten Christian Haug Hausmeister, Sonthofen 47 Fachbereich bewegungsmelder 2012 bewegungsmelder 2012 Ihre Ansprechpartner auf einen Blick Ihre Ansprechpartner auf einen Blick Ort Telefon Seite D Demenzberatung, Demenzbetreuung Gabi Kolitsch-Radomski Kempten 0831 960880-14 Sonthofen 08321 6601-22 24 24 E Ehrenamt Tina Hartmann Ulrike Hendschler Empfang Ramona Mayer Petra Rossmann Essen auf Rädern Herbert Schaidnagel Kempten Sonthofen Sonthofen Kempten Sonthofen 0831 960880-18 08321 6601-56 08321 6601-10 0831 960880-0 08321 6601-25 37 37 46 46 32 Fachbereich Ort Telefon Frauensozialarbeit Andrea Berthold Sonthofen 08321 6601-26 10 08373 1859 08323 999-380 08321 6076-213 08321 6076-213 39 39 39 39 Freiwilligenagentur Oberallgäu Außenstelle Altusried Außenstelle Immenstadt Monika Graf Sonthofen Manuela Gschwend Sonthofen Seite G Geschäftsführung Uwe Hardt Sonthofen Gesetzliche Betreuungen Claudia Bärtle Kempten Marcus Egli Kempten Christine Hoffmann Sonthofen Tanja Schöner Sonthofen 08321 6601-12 0831 960880-25 0831 960880-15 08321 6601-15 08321 6601-59 3 18 18 18 18 F Fachbereich Pflege Detlev Pache Josef Schmelcher Familienpaten Tina Hartmann Nicole Settele H Sonthofen Kempten Sonthofen Kempten Sonthofen Familienzentrum WIR Anmeldung Kempten Tina Hartmann Kempten Birgit Schüßler Kempten 48 08321 6601-24 0831 960880-11 08321 6601-21 28 28 28 0831 960880-18 08321 6601-11 21 21 0831 960880-22 0831 960880-18 0831 54056-26 44 44 44 Häusliche Pflege Detlev Pache Josef Schmelcher Sonthofen Kempten Sonthofen 08321 6601-24 0831 960880-11 08321 6601-21 28 28 28 Hausmeister Christian Haug Sonthofen 08321 6601-19 46 Hausnotruf Anja Meisch Herbert Schaidnagel Kempten Sonthofen 0831 960880-13 08321 6601-25 31 31 Fachbereich Ort Hauswirtschaftliche Versorgung Gabi Kolitsch-Radomski Kempten Sonthofen Telefon Seite 22 22 Sonthofen Kempten Sonthofen 08321 6601-16 0831 960880-0 08321 6601-11 8 8 8 Sonthofen 08321 6601-57 16 K Kleiderstube Hedwig Besler Ort Telefon Seite Menüservice Herbert Schaidnagel Sonthofen 08321 6601-25 Migrationsberatung Eva Boros Eva Brunnemann Valentina Kloos Corrado Mangano Claudia Schober Gabi Settele Caroline Wirth Kempten Kempten Kempten Kempten Kempten Kempten Kempten 0831 960880-21 0831 960880-21 0831 10934 0831 10934 0831 10934 0831 10934 0831 10934 9 9 9 9 9 9 9 0831 960880-14 08321 6601-22 22 22 Offener Mittagstisch Immenstadt Manuela Gschwend Sonthofen Otto Miller Sonthofen 08321 6601-18 08321 6601-18 12 12 Offene Behindertenarbeit Andrea Berthold Sonthofen Christine Dorn Sonthofen Stefan Raichle Kempten 08321 6601-26 08321 6601-14 0831 960880-17 M 0831 960880-14 08321 6601-22 I Insolvenzberatung Mandy Meier Heinrich Schindele Nicole Settele Fachbereich Kontaktstelle für Menschen mit Behinderung Andrea Berthold Sonthofen 08321 6601-26 Christine Dorn Sonthofen 08321 6601-14 Stefan Raichle Kempten 0831 960880-17 7 7 7 Kurberatung Andrea Berthold Sonthofen 08321 6601-26 10 Kurzzeitpflege Andrea Müller Station, Zentrale Sonthofen Sonthofen 08321 6601-27 08321 6601-23 34 34 Immenstadt Sonthofen Kempten Kempten 08323 989093 08321 6601-57 0831 5658430 0831 960880-24 14 14 14 14 Mobiler Sozialer Hilfsdienst Gabi Kolitsch-Radomski Kempten Sonthofen 32 O 7 7 7 L Läden Caritasladen Hedwig Besler Caritasladen Ruth Kulmus 49 Fachbereich bewegungsmelder 2012 bewegungsmelder 2012 Ihre Ansprechpartner auf einen Blick Ihre Ansprechpartner auf einen Blick Ort Telefon Seite Fachbereich Ort Telefon Seite Fachbereich P S T Pflege, -dienst, -beratung (§45 / §37) Detlev Pache Sonthofen 08321 6601-24 Josef Schmelcher Kempten 0831 960880-11 Sonthofen 08321 6601-21 28 28 28 Schulbegleitung Andrea Berthold Stefan Raichle Sonthofen Kempten 08321 6601-26 0831 960880-17 20 20 Pflegeheim St. Hildegard Andrea Müller Sonthofen Station, Zentrale Sonthofen 34 34 Schuldnerberatung Mandy Meier Heinrich Schindele Nicole Settele Sonthofen Kempten Sonthofen 08321 6601-16 0831 960880-0 08321 6601-11 8 8 8 Tafelläden Caritasladen Hedwig Besler Caritasladen Ruth Kulmus 38 38 Seniorenwohnheim St. Hildegard Andrea Müller Sonthofen Station, Zentrale Sonthofen 08321 6601-27 08321 6601-23 Sozialberatung Manuela Masal Mandy Meier Nicole Settele 0831 960880-16 08321 6601-16 08321 6601-11 08321 6601-27 08321 6601-23 Projektarbeit Kempten und Sonthofen Tina Hartmann Kempten 0831 960880-18 Dr. Armin Ruf Kempten 0831 960880-23 R Rechtliche Betreuung Claudia Bärtle Marcus Egli Christine Hoffmann Tanja Schöner Kempten Kempten Sonthofen Sonthofen 0831 960880-25 0831 960880-15 08321 6601-15 08321 6601-59 18 18 18 18 Sozialläden Caritasladen Hedwig Besler Caritasladen Ruth Kulmus Kempten Sonthofen Sonthofen Immenstadt Sonthofen Kempten Kempten Sozialstation Sonthofen Detlev Pache Sonthofen Josef Schmelcher Sonthofen 08323 989093 08321 6601-57 0831 5658430 0831 960880-24 6 6 6 14 14 14 14 Telefon Seite Immenstadt Sonthofen Kempten Kempten 08323 989093 08321 6601-57 0831 5658430 0831 960880-24 14 14 14 14 Sonthofen Kempten Sonthofen 08321 6601-24 0831 960880-11 08321 6601-21 28 28 28 Sonthofen Kempten Sonthofen 08321 6601-24 0831 960880-11 08321 6601-21 28 28 28 U Urlaubspflege Detlev Pache Josef Schmelcher V Verhinderungspflege Detlev Pache Josef Schmelcher Fachbereich Ort Telefon Seite Verwaltung Hedwig Besler Valerie Empting Charlotte Glöggler Ulrike Hendschler Claudia Köberle Sefi Koch Anja Kühbeck Ramona Mayer Anja Meisch Petra Rossmann Simone Schafheutle Herbert Schaidnagel Gertrud Settele Karina Will Marion Zatloukal Elfriede Zech Sonthofen Sonthofen Sonthofen Sonthofen Sonthofen Sonthofen Sonthofen Sonthofen Kempten Kempten Kempten Sonthofen Sonthofen Sonthofen Sonthofen Kempten 08321 6601-57 08321 6601-58 08321 6601-22 08321 6601-56 08321 6601-55 08321 6601-54 08321 6601-58 08321 6601-10 0831 960880-13 0831 960880-0 0831 960880-0 08321 6601-25 08321 6601-28 08321 6601-29 08321 6601-54 0831 960880-14 46 46 46 46 46 46 46 46 46 46 46 46 46 46 46 46 08321 6601-18 08321 6601-18 12 12 Sonthofen Kempten 08321 6601-12 0831 960880-18 41 41 Sonthofen 08321 6076-213 40 W Wärmestube Sonthofen Manuela Gschwend Sonthofen Otto Miller Sonthofen Y 08321 6601-24 08321 6601-21 Sozialstation St. Vinzenz, Kempten Josef Schmelcher Kempten 0831 960880-11 Stand und Land, Kempten und Sonthofen Tina Hartmann Kempten 0831 960880-18 Dr. Armin Ruf Kempten 0831 960880-23 50 34 34 Ort 28 28 Youngcaritas Uwe Hardt Tina Hartmann 28 Z 38 38 Zahnrad Monika Graf 51 Caritasverband Kempten-Oberallgäu e.V. Sozialstation der Caritas und Diakonie gemeinnützige GmbH Redaktion Tina Hartmann Stefanie Paulus Valerie Empting Uwe Hardt Martin-Luther-Str. 10 b 87527 Sonthofen Texte Mitarbeiter der Fachbereiche Telefon 08321 6601 - 0 Fax 08321 6601 - 13 [email protected] www.caritas-allgaeu.de Fotos Markus Zahnleitner Fotolia Gestaltung www.hapemertens.de Stand: 2012