Nina Mae Fowler - art now Gallery
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Nina Mae Fowler - art now Gallery
Nina Mae Fowler Nina Mae Fowler Von der Skulptur zur Zeichnung Rezeption ihrer Arbeiten Nina Fowler, geboren 1981 in London, hat ihre künstlerischen Wurzeln in der Bildhauerei. Im Jahr 2003 schloss sie ihr Kunststudium an der Brighton University (UK) mit dem Bachelor of Fine Art: Sculpture ab. Schon damals waren die zeichnerischen Studien für ihre Skulpturen zentraler Bestandteil ihrer Arbeit. Im Laufe der Zeit hat sich ihr Interesse immer weiter hin zu den Zeichnungen verlagert, und heute ist sie bekannt für ihre ausdrucksstarken, zumeist in schwarzweiß gehaltenen Bleistift- und Kohlezeichnungen von stark szenischen Tafelbildern und Portraits, die oftmals prominente Schauspieler in schicksalhaften Momenten zeigen. Fowler blickt damit hinter die glamouröse Oberfläche der Film-, Musik- und Modewelt, wie sie heute von den Kameras millionenfach festgehalten und in Sekundenschnelle weltweit medial verbreitet wird, und lenkt den Blick auf die oft verhängnisvollen inneren Konflikte in den scheinbar perfekten Leben der Stars unserer Zeit. Die Erkenntnis, dass ein nach außen hin glanzvolles Leben häufig eine dunkle Kehrseite hat, die allzu oft im Verborgenen bleibt, bis sie sich in verhängnisvollen Wendungen mit Gewalt Bahn bricht und auf tragische Weise ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gelangt, ist nicht wirklich neu. „Nina Fowler jedoch findet dafür eine ungewöhnliche Form, bei der vor allem die zeichnerische Potenz der 1981 geborenen Engländerin herausragt.“ (K. Fischer, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 05.08.2013) Trotz ihres geringen Alters wurde Fowler bereits für wichtige internationale Preise nominiert und ist in zahlreichen privaten und öffentlichen Sammlungen in Europa, den USA und Asien vertreten. Zu den Anhängern und Sammlern ihrer Kunst gehören viele Prominente aus Film, Musik und Mode, so unter anderem Jude Law, John Maybury, Sharleen Spiteri und Caroline Issa. Seit einigen Jahren werden ihre Arbeiten zunehmend von Museen gewürdigt und finden Eingang in öffentliche Sammlungen wie der Try-Me Collection in Richmond (Virginia, USA), der Assante International und dem exklusiven Groucho Club sowie dem Dean Street Townhouse (beide London). Trotz der hohen Aufmerksamkeit, die Nina Fowler international zuteil wird, war sie in Deutschland noch bis vor kurzem weitgehend unbekannt. Das ändert sich nun zunehmend seit ihrer ersten Museumsausstellung, die ihr der Kunstverein Aschaffenburg im Herbst des Jahres 2013 mit der Gruppenausstellung Starke Frauen gewidmet hat. Auch die zahlreichen Nominierungen für international renommierte Preise tragen dazu bei, dass die Kunstwelt verstärkt auf Fowlers Arbeiten aufmerksam wird. Der DRAWING NOW Award und der Young Masters Prize führten Fowler ebenso auf ihren Shortlists wie der BP Portrait Prize und der Jerwood Drawing Prize. Nina Mae Fowler She Shoulda Said No (Let’s Party) Schwarze Kreide + Ösen im Papier 112 x 72 cm, 2014 inkl. Rahmung Unikat 6.250 Euro Nicht verfügbar bis Januar 2015. Nina Mae Fowler She Shoulda Said No (Margot) Schwarze Kreide + Ösen im Papier 64 x 41 cm, 2014 inkl. Rahmung Unikat 3.800 Euro Nicht verfügbar bis Januar 2015. Nina Mae Fowler Sympathy 2 Bleistift auf Papier Schwarze Rahmung, Ösen im Papier 27 x 77 cm, 2013 Unikat 3.700 Euro Nina Mae Fowler Intimate Strangers: Carla’s Mum Bleistift auf Papier Rahmung: Vinyl, Acryli, Edelstahl 125 x 91 x 9 cm, 2012/13 Unikat 7.000 Euro Nina Mae Fowler Soon: Jonny Ray Schwarze Kreide auf Papier Rahmung: Holz, Aluminium, Bleifarbe 90 x 81 x 7 cm, 2013 Unikat 5.400 Euro Nicht verfügbar bis Januar 2015. Nina Mae Fowler Soon III: The Death of Paquirri Schwarze Kreide auf Papier Rahmung: Holz, Aluminium, Bleifarbe 90 x 81 x 7 cm, 2013 Unikat 5.400 Euro Nicht verfügbar bis Januar 2015. Nina Mae Fowler Trail (!963) Bleistift und Collage auf Papier 30 x 40 cm, 2010 Unikat 2.380 Euro Nina Mae Fowler They Took Away My Veil They took away my Veil ist eine Bilderserie, die acht großformatige Zeichnungen umfasst. Die Motive bilden eine zeitliche Sequenz, wobei die dargestellten Szenen nur Sekundenbruchteile auseinander liegen. Die Serie basiert auf dem klimaktischen Finale des Films The Song of Songs, in dem Marlene Dietrich in einem eruptiven Ausbruch zu einem Vorschlaghammer greift, um die lebensgroße Statue einer jungen Frau zu zertrümmern. Die Statue zeigt Marlene Dietrich bzw. die Filmrolle Lily selbst – in jungen Jahren, unschuldig, kompromisslos und unkorrumpiert. Dabei ist es weniger die Erinnerung an die längst vergangenen Jahre, in denen ihr die Statue von einem Liebhaber zum Geschenk gemacht wurde, die bei Lily die zerstörerische Wut provoziert, als vielmehr das daraus abgeleitete Bewusstsein darüber, wie sich ihr Leben seitdem entwickelt und sie sich im Laufe der Jahre immer stärker selbst verraten hat. Nina Fowler arbeitet in ihren Zeichnungen sehr präzise die emotionale Zerrissenheit der Lily während der Ausübung ihres zerstörerischen Aktes heraus, die im Verlauf der innerhalb von Sekunden abgeschlossenen Handlung zwischen Leid und Lust, Befriedigung und Bedauern, Wut und Resignation changiert. Dabei gelingt es Fowler in unvergleichlicher Weise, die Emotionalität des Impulses und die Energie der Bewegung zeichnerisch festzuhalten – besser, als jeder Film-Still dies jemals transportieren könnte. Nina Mae Fowler They Took Away My Veil: Part II Schwarze Kreide Ösen im Papier inkl. Rahmung 184 x 170 cm, 2012 Unikat 8.800 Euro Nina Mae Fowler They Took Away My Veil: Part III Schwarze Kreide Ösen im Papier inkl. Rahmung 128 x 168 cm, 2012 Unikat 6.600 Euro Nina Mae Fowler They Took Away My Veil: Part V Schwarze Kreide Ösen im Papier inkl. Rahmung 138 x 138 cm, 2012 Unikat 6.300 Euro Nicht verfügbar bis Januar 2015. Nina Mae Fowler They Took Away My Veil: Part VI Schwarze Kreide Ösen im Papier inkl. Rahmung 128 x 168 cm, 2012 Unikat 6.700 Euro Nina Mae Fowler They Took Away My Veil – Im Überblick Part I: verkauft Part II: 8.800 Euro Part III: 6.600 Euro Part IV: verkauft Part V: 6.300 Euro Part VI: 6.700 Euro Part VII: verkauft Part VIII: verkauft Nina Mae Fowler It’s Just My Funny Way of Dancing It’s just my funny way of Dancing ist eine zwölf Arbeiten umfassende Bilderserie, die Marlene Dietrich in einem sehr körperlichen, aggressiven und brutalen Kampf mit der US-Schauspielerin Una Merkel zeigt. Der dargestellte Kampf hat tatsächlich stattgefunden – in dem 1939 gedrehten Film Der große Bluff (Destry Rides Again). Fowler hat die zwölf Szenen ursprünglich auf einem einzigen, viele Meter langen Papierbogen gezeichnet, der in einer Einzelausstellung in London 2011 die kompletten Wände der Outsiders Gallery in London umspannte. “Dietrich’s usually marble-like composure slips, replaced by a raucous cacophony of movement.... Fowler is attracted to this rare glimpse into another side of the iconic Marlene. The artist’s technique echoes Marlene’s transformation, embracing a fluid manner of drawing, almost painterly in style, to achieve the heightened sense of drama and passion in their acrimonious embraces. Her drawings confound our eye, as they scream movement while allowing us to inspect their frozen detail.” Jessica Adams, Director of The South Bank Show. Nina Mae Fowler It’s Just My Funny Way of Dancing: Part V Bleistift + Ösen im Papier 100 x 140 cm, 2011 Unikat 5.300 Euro Nina Mae Fowler It’s Just My Funny Way of Dancing: Part VI Bleistift + Ösen im Papier 216 x 185 cm, 2011 Unikat 9.800 Euro Nina Mae Fowler It’s Just My Funny Way of Dancing: Part XII Bleistift + Ösen im Papier 164 x 120 cm, 2011 Unikat 9.800 Euro Nina Mae Fowler It’s Just My Funny Way of Dancing – Im Überblick Part I: verkauft Part II: verkauft Part V: 5.300 Euro Part VI: verkauft Part III: verkauft Part IV: reserviert Part VIII 9.800 Euro Part VII: verkauft Part IX: verkauft Part XII: 9.800 Euro Part X: verkauft Part XI: verkauft Part XIII: verkauft Nina Mae Fowler Drucke in limitierte Auflage Ausgewählte Arbeiten von Nina Fowler, die im Original nur noch in Museen zugänglich sind oder in privaten Sammlungen hängen, wurden als hochwertige Drucke in streng limitierten Auflagen reproduziert. Die fotorealistische Wirkung der auf Film-Stills basierenden Zeichnungen in der Schwarzweiß-Ästhetik des Hollywoods der 1920er und -30er Jahre wird durch die Giclée-Drucke auf Künstlerpapier noch verstärkt. Auch die Formate in Maßen von A4 bis zu großen Drucken in A0 (84,1 x 118 cm) eignen sich für die private Sammlung mitunter besser als die zum Teil überaus groß dimensionierten Originalzeichnungen von mehreren Metern Länge. Die kleinen Auflagen sichern die hohe Exklusivität der Werke. Jedes Blatt ist von der Künstlerin signiert, nummeriert und datiert. Nina Mae Fowler Edie Giclée-Druck, 2012 29,7 x 21 cm (A4) Limitierte Auflage: 50 + 2 EA Von der Künstlerin signiert, nummeriert und datiert 150 Euro Das Bild zeigt Edie Sedgwick, die bekannte Muse Andy Warhols, die er Mitte der 1960er-Jahre zur „Queen“ seiner Factory erkor und die durch ihre Teilnahme an diversen Experimentalfilmen Warhols schnell zu einer Ikone der Pop- und Subkultur wurde. Fowler zeigt Edie in einer nachdenklichen, in sich gekehrten und doch beiläufig wirkenden Pose. Fowler verweist damit auf den Gegensatz zwischen der fröhlich glänzenden medialen Welt der Popkultur und den inneren Brüchen ihrer Protagonisten. Kaum eine Arbeit steht prototypischer für das Œuvre von Fowler, und so verwundert es nicht, dass sich gerade dieses Bild fast zu einer Art Markenzeichen für Fowlers Arbeiten entwickelt hat. Nina Mae Fowler Alain Giclée-Druck, 2012 29,7 x 21 cm (A4) Limitierte Auflage: 50 + 2 EA Von der Künstlerin signiert, nummeriert und datiert 150 Euro Dem Druck liegt eine Zeichnung zugrunde, die Fowler im Jahr 2013 auf Basis eines Film-Stills als Vorlage angefertigt hat. Sie zeigt Alain Delon in dem Film Rocco und seine Brüder von 1960. Der in seinen Rollen und der medialen Behandlung seiner Person hochgradig idealisiert wahrgenommeine Alain Delon ist hier in einer nachdenklichen, fast verletzlich wirkenden Stimmung eingefangen, die dennoch in einer düsteren Vorahnung auf die verheerende Kraft verweist, die in diesem Mann ruht. Nina Mae Fowler Pre-Code-Serie Fowlers Pre-Code-Serie umfasst eine Reihe von Zeichnungen, die sich mit Schauspielerinnen aus Hollywood-Filmen der Zeit von 1930–34 beschäftigen. In dieser Zeit hatten Regisseure vergleichsweise große Spielräume und wurden wenig durch Zensurvorgaben eingeschränkt, bevor der zwar schon 1930 formulierte aber zunächst nur als freiwillige Empfehlung eingeführte Hays Code ab 1934 verbindlich wurde. Der Hays Code formuliert Richtlinien über die „moralisch akzeptable Darstellung von Inhalten“, insbesondere im Bereich von Kriminalität und Sexualität. Er wurde zwar nie gesetzlich verankert, ab 1934 aber vom Dachverband US-amerikanischer Filmproduktionsfirmen für allgemeinverbindlich erklärt, um so eine drohende gesetzliche Zensur abzuwenden. So entstanden in den Jahren vor 1934 eine Reihe von Filmen, die insbesondere Frauen in Situationen zeigten, die für die damaligen Moralvorstellungen klare Grenzüberschreitungen darstellten und gesellschaftliche Tabuthemen wie Alkoholismus, Untreue und sexuelle Gewalt behandelten. Damit lockten die Regisseure selbst zu Zeiten der großen Depression zahlreiche Zuschauer in die Kinos – mussten allerdings häufig auf bekannte Schauspielerin- nen verzichten, die allzu oft fürchteten, durch die moralisch fragwürdigen Rollen ihren Ruf zu gefährden. So bekamen unbekannte Schauspielerinnen ihre Chance, von denen einige in der öffentlichen Wahrnehmung derart mit ihren Rollen verschmolzen, dass sie nach 1934 nicht mehr besetzt wurden, während es anderen wie beispielsweise Claudette Colbert gelang, ihre Karriere auch später unter den strengeren Zensurvorgaben fortzusetzen. Nina Fowler würdigt diese Schauspielerinnen in den Zeichnungen ihrer Pre-Code-Serie. Jeder Zeichnung liegen dabei eine ganze Reihe von Stills eines Filmes zugrunde, die Fowler zu „dem einen, ultimativen Bild“ zusammenführt. Dabei geling es ihr, die Dramatik und den Glamour aus dieser frühen Hochphase Hollywoods einzufangen und so den Geist des Kinos der frühen 1930-er Jahre in die heutige Zeit zu transportieren. Alle Originalzeichnungen der Pre-Code-Serie befinden sich heute in verschiedenen Privatsammlungen, ausgewählte Arbeiten wurden aber in streng limitierten, großformatigen Giclée Drucken reproduziert. Nina Mae Fowler Pre-Code-Serie: Singer Giclée-Druck, 2012 59,4 x 84,1cm (A1) Limitierte Auflage: 25 + 2 EA Von der Künstlerin signiert, nummeriert und datiert 470 Euro Bei der Sängerin handelt es sich um Claudette Colbert in der Rolle der Sally Trent in dem Film Torch Singer von 1933. Sally Trent verfällt, nachdem sie ihr uneheliches Kind zur Adoption freigegeben hat, dem Alkohol. Als einzige Möglichkeit, mit ihrer Tochter in Kontakt zu treten, verbleibt ihr die Kindersendung im Radio, in der sie regelmäßig als Sängerin auftritt. So wird der berufsmäßige Gesangsauftritt in der Sendung für Sally zu einem ganz persönlichen und hochemotionalen Moment der verzweifelten Hoffnung, in dem Fowler sie in der diesem Druck zugrunde liegenden Zeichnung in unvergleichlicher Weise einfängt. Nina Mae Fowler Pre-Code-Serie: Branded Giclée-Druck, 2012 59,4 x 84,1cm (A1) Limitierte Auflage: 25 + 2 EA Von der Künstlerin signiert, nummeriert und datiert 470 Euro Plakativer, als es dem Film The Cheat aus dem Jahr 1931 gelingt, lässt sich kaum vermitteln, wie sehr Frauen, die gegen die engen Moralvorstellungen der etablierten Gesellchaftsschichten verstoßen, für ihr Leben gebrandmarkt sein können. Elsa Carlyle, gespielt von Tallulah Bankhead, ist eine leidenschaftliche Spielerin und verspielt den kleinen mittelständischen Wohlstand ihrer wohlsituierten, bürgerlichen Ehe. Um den Verlust vor ihrem Mann geheim zu halten, verschuldet sie sich bei dem wohlhabenden Hardy Livingston, der im Gegenzug nicht nur sexuelle Dienste von ihr verlangt, sondern sie mit einem heißen Eisen wortwörtlich brandmarkt, um ihr seinen Machtanspruch für immer in die Haut zu brennen. In einer Schlussszene des Films präsentiert Carlyle das Brandzeichen vor einem Gericht, um die Misshandlungen durch Livingston zu belegen. Aus dieser Schlussszene hat Fowler mehrere Film-Stills in der diesem Druck zugrunde liegenden Zeichnung zu einem einzigen spannungsgeladenen, auf das Wesentliche reduzierten und in seiner Emotionalität hochgradig verdichteten Bild zusammengefügt. Nina Mae Fowler Pre-Code-Serie: Merrily Giclée-Druck, 2012 59,4 x 84,1cm (A1) Limitierte Auflage: 25 + 2 EA Von der Künstlerin signiert, nummeriert und datiert 470 Euro In Merrrily we go to Hell führt die Protagonistin, dargestellt von Sylvia Sydney, eine unglückliche Ehe, aus der sich bereits kurze Zeit nach der Hochzeit die Tragödie zu entwickeln droht, die sich vor der Ehe klar erkennbar abzeichnete. Den verzweifelten Moment, in dem Sydney feststellt, dass alle Bemühungen, ihrem alkoholsüchtigen Ehemann zu helfen, scheitern, hat Fowler in einer dichten, spannungsgeladenen Zeichnung festgehalten, die die Vorlage dieses Druckes bildet. Nina Mae Fowler It’s Foolish But It’s Fun Giclée-Druck, 2012 59,4 x 84,1cm (A1) Limitierte Auflage: 25 + 2 EA Von der Künstlerin signiert, nummeriert und datiert 400 Euro Die Zeichnung It’s foolish, but it’s fun basiert ebenso wie die Bilderserie They took away my Veil auf dem Film The Song of Songs und greift das dramatische Finale dieses Films auf, in dem Marlene Dietrich in der Rolle der Lily zu einem Vorschlaghammer greift, um eine lebensgroße Statue, die sie als junge Frau zeigt, in einem Ausbruch verzweifelter Wut über sich selbst zu zertrümmern. Diese Szene greift Fowler in It’s foolish, but it’s fun auf, wobei es ihr durch einige verfremdende Effekte und das Hinzufügen weiteren Personals kongenial gelingt, die ohnehin schon auf den unmittelbar bevorstehenden Gewaltakt hin zugespitzte Situation weiter zu verdichten und atmosphärisch aufzuladen. So nehmen die sich an der Wand abzeichnenden Schatten bereits die nächsten Bewegungen der Lily voraus, die bei ihrem zerstörerischen Werk zudem von Leni Riefenstahls Kamera beobachtet wird, während eine zeitgenössische Balletttänzerin der Szene mit verbundenen Augen als blinde Zeugin beiwohnt. Nina Mae Fowler A real Allegory A real Allegory ist eine Werkgruppe, die sich aus zwei Zeichnungen von enormen Ausmaßen und einer Bronzeskulptur zusammensetzt. Die großformatigen Originalzeichnungen im Format von mehr als zwei mal drei Metern sind heute Bestandteil einer öffentlichen Sammlung in der Schweiz. Die streng limitierten Drucke greifen das große Format mit 59,4 x 84,1 cm (A1) wieder auf. Die Zeichnungen sind stark inspiriert von Gustave Courbets Ölgemälde The Artist’s Studio: A Real Allegory of a Seven Year Phase in my Artistic and Moral Life aus dem Jahr 1855. Wie in Courbets Gemälde werden auch in Fowlers Zeichnungen Personen und Handlungen über logische Grenzen von Zeit und Raum hinweg collage-artig zu einem theatralischen Bühnenbild zusammengeführt. Nina Mae Fowler A real Allegory Part I, Male Die Szenerie in A real Allegory Part I, Male ist aus dem Film Search for Beauty von 1934 entnommen. Dem FilmStill, das einen Umkleideraum für Männer mit einzelnen Charakteren aus dem Film zeigt, hat Fowler weiteres Personal hinzugefügt. Unter anderem in der linken vorderen Ecke Clark Gable als Boxer, der gerade zu Boden geht, daneben im Vordergrund den Stierkämpfer Manolete zur ewigen Ruhe gebettet, benachbart von einem weiteren im Sterben liegenden Matador. Auf einer Bank sieht man Lon Chaney, den Mann mit den 1.000 Gesichtern, nur von hinten, in ein Korsett gekleidet sitzen – in Vorbereitung für seine Rolle als Armlosen Alonzo, einem Messerwerfer im Zirkus, der sein Handwerk mit den Beinen verrichtet, und ganz im Hintergrund ist Daniel Craig als James Bond in der berühmten Folterszene aus Casino Royale zu erkennen, im Dialog mit John Barrymore in der Rolle des Hamlet. Der Umkleideraum bildet das ideale Setting für die geballte Ansammlung männlicher physischer Präsenz. Nina Mae Fowler A Real Allegory: Part I, Male Giclée-Druck, 2012 59,4 x 84,1cm (A1) Limitierte Auflage: 10 + 2 EA Von der Künstlerin signiert, nummeriert und datiert 690 Euro Nina Mae Fowler A Real Allegory: Part I, Male Bronze, 2011 Auf Stahl und Schiefer 70 x 40 x 40 cm Unikat 9.700 Euro Das Motiv für die Bronzestatue ist der Zeichnung A real Allegory Part I, Male entnommen. Sie Plastik zeigt den unbekannten Mann, der in theatralischer Geste im Bildzentrum der Zeichnung zu sehen ist. So, wie der Mann in der Zeichnung in Rückenansicht dargestellt ist, entspricht dies auch der Frontalperspektive der Bronze. Nina Mae Fowler A real Allegory Part II, Marlene A real Allegory Part II, Marlene ist in einem Zimmer des St.-Francis-Hotels im San Francisco des Jahres 1921 angesiedelt. In diesem Zimmer feierte der Schauspieler und Regisseur Roscoe „Fatty“ Arbuckle zum Labour Day eine ausschweifende Party, zu deren Gästen unter anderem Virginia Rappe zählte. Kurz nach der Party starb Rappe an einer Bauchfellentzündung infolge eines Blasenrisses, und die Frage, ob die Party oder sogar Arbuckle selbst zu der Verletzung beitragen hat, führte zu einem öffentlichen Skandal. Es kam zu einem Gerichtsverfahren, an dessen Ende Arbuckle freigesprochen wurde, in dessen Verlauf sein öffentliches Ansehen allerdings dermaßen gelitten hat, dass seine Karriere damit ruhmlos beendet war. Das verwüstete Hotelzimmer am Morgen nach der Party mit umgeworfenen und zum Teil zerstörten Möbeln und über den Boden verstreuten Gegenständen bildet in der Zeichnung die Kulisse, in die Fowler collagen-artig überwiegend weibliche Figuren aus anderen Zeiten und Räumen eingefügt hat. So ist neben Marlene Dietrich die Schauspielerin Carole Landis zu sehen – genau so still liegend, wie sie nach ihrem Selbstmord 1948 aufgefunden wurde. Joan Bennett scheint sich vor den Blicken der Kamera verbergen zu wollen, im Hintergrund tanzen Margot Fonteyn und Rudolf Nurejew miteinander und eine unbekannte nackte Frau ist gerade im Begriff, aus dem Schlafzimmer herauskommend das Wohnzimmer zu betreten. Obwohl keine der Figuren dem Originalschauplatz angehört, wirken sie doch nicht fremd, denn alle sind sie in einer erschöpften Pose der überwundenen Ekstase vereint und gehen damit ohne Widerspruch in dem Hotelzimmer am Morgen nach der verhängnisvollen Party auf. Nina Mae Fowler A real Allegory: Part II, Marlene Giclée-Druck, 2012 59,4 x 84,1cm (A1) Limitierte Auflage: 10 + 2 EA Von der Künstlerin signiert, nummeriert und datiert 690 Euro Nina Mae Fowler Giant Giant (dt. Titel Giganten) ist der letzte Film, den James Dean gedreht hat, bevor er am 30. September 1955 bei einem Verkehrsunfall starb. Die Premiere des Films hat Dean nicht mehr erlebt. Die Zeichnung Giant von Nina Fowler, die diesem Giclée Print zugrunde liegt, zeigt James Dean vollständig mit Öl verschmiert. Das Motiv basiert auf einem Backstage-Foto, das am Filmset beim Dreh von Giganten aufgenommen wurde, unmittelbar nachdem Dean eine Filmszene abgedreht hatte. Das schmierige, klebrige Öl am Körper lässt sich nicht einfach wieder abwischen, sondern dringt tief in die Poren ein und ist für eine gewisse Zeit kaum vom Körper zu trennen – ebenso wie das zweite Ich des James Dean, das die Berühmtheit und die Öffentlichkeit ihm aufgezwungen und in ihm gesehen hat. Gerade das Gesicht ist nahezu vollständig mit Öl bedeckt – er trägt es wie eine Maske – oder auch eine Kriegsbemalung. Die Arbeit am Film hat James Dean derart vereinnahmt, dass er, einer der berühmtesten und am häufigsten abgebildeten Schauspieler der Geschichte, hier kaum noch wiederzuerkennen ist. Die Originalzeichnung hat die enorme Höhe von zwei Metern und unterstreicht damit nicht nur die Größe des Giganten James Dean, sondern gibt ihm auch die gleiche starke Präsenz, die man als Zuschauer aus dem Kino gewohnt ist. Der hochwertige Giclée Druck auf Hahnemühle Papier greift diese großformatige Darstellung im A0-Format (84,1 x 118 cm) wieder auf. Die fast physisch greifbare Präsenz wird durch das in schwarz-weiß angelegte Motiv noch verstärkt, sodass die Zeichnung in dem Druck eine deutlich stärkere Wirkung entfaltet, als ein Foto dies jemals könnte. Nina Mae Fowler Giant Giclée-Druck auf Hahnemühle Papier, 2014 84,1 x 118 cm (A0) Limitierte Auflage: 5 + 2 EA Von der Künstlerin signiert, nummeriert und datiert 1.150 Euro Nina Mae Fowler Valentino’s Funeral Der Bilderzyklus Velantino’s Funeral stand im Zentrum von Fowlers erster Einzelausstellung auf der Docks Art Fair 2009 in Lyon und verhalf ihr in kürzester Zeit zu internationaler Bekanntheit. Die großformatigen Originalzeichnungen, die den Drucken zugrunde liegen, sind 160 cm hoch und bis zu 446 cm breit und heute Teil einer öffentlichen Sammlung in Virginia (USA). Die mit Bleistift und Graphit angefertigten Zeichnungen thematisieren die Beerdigung des italienischen Schauspielers Rudolph Valantino. Der 1926 im Alter von 31 Jahren gestorbene Stummfilm-Star gelangte erst fünf Jahre vor seinem Tod mit dem Film Der Scheich zu Weltruhm. Sein Tod infolge einer Lungenentzündung löste unter seinen weiblichen Fans regelrechte Massenhysterien aus – ein für die Film- und Musikbranche der zwanziger Jahre noch junges Phänomen. Den Zeichnungen ging eine zweijährige Recherchearbeit voraus, während der Fowler jedes heute noch greifbare Detail über die Beerdigung Valentinos zusammentrug und insbesondere ein Verzeichnis der nachgewiesenen Beerdigungsgäste anlegte. Anschließend reiste sie nach Los Angeles, um vor Ort erste Skizzen von dem Inneren der Kirche, in der die Trauerfeier stattfand, anzufertigen. Nach und nach erstellte Fowler anschließend die Zeichnungen der einzelnen Trauergäste – von denen jeder auf seine Art klagend, entsetzt, still leidend, Halt suchend oder von allen anderen abgewandt trauert. Die Studien resultieren in drei großformatigen Werken, in denen die Figuren collage-artig zu einer opulenten, die Welt anklagenden Trauerfeier vereint sind. Alle drei Bilder gemeinsam versammeln ein mehr als 80 Figuren umfassendes Personal. Dabei werden die Trauergäste selbst als die Stars der goldenen 20er-Jahre präsentiert, die sie zum überwiegenden Teil tatsächlich waren. So thematisiert Fowler in diesem Bilderzyklus nicht nur den Schmerz und die Trauer um den Verlust eines Menschen, sondern zugleich die Selbstinszenierung und den Personenkult, die der Filmbranche so sehr zu eigen sind, mit der Stummfilmzeit begannen und heute stärker als je zuvor das Selbstverständnis der Branche und ihrer Protagonisten prägen. Nina Mae Fowler Valentino’s Funeral: Part I Inkjet-Druck auf Hahnemühle Photo Rag Baryta 315 g, 2009 46 x 30 cm Limitierte Auflage: 10 + 2 EA Von der Künstlerin signiert, nummeriert und datiert 350 Euro Nina Mae Fowler Valentino’s Funeral: Part II Inkjet-Druck auf Hahnemühle Photo Rag Baryta 315 g, 2009 64 x 30 cm Limitierte Auflage: 10 + 2 EA Von der Künstlerin signiert, nummeriert und datiert 480 Euro Nina Mae Fowler Valentino’s Funeral: Part III Inkjet-Druck auf Hahnemühle Photo Rag Baryta 315 g, 2009 84 x 30 cm Limitierte Auflage: 10 + 2 EA Von der Künstlerin signiert, nummeriert und datiert 550 Euro Nina Mae Fowler Mikhail Giclée-Druck, 2012 42 x 59,4 cm (A2) Limitierte Auflage: 100 + 2 EA Von der Künstlerin signiert, nummeriert und datiert 180 Euro Diese Skizzenarbeit zeigt Mikhail Baryshnikov, einen der bedeutendsten Balletttänzer unserer Zeit. Die Skizze entstand im Rahmen der Studien für eine ausgearbeitete Zeichnung, in der Fowler die nahezu unerreichte physische Perfektion und Präsenz Baryshnikovs einfängt. Die Skizze, die zunächst nur als Vorstudie entstand und nach Abschluss der Hauptarbeit gar nicht aufbewahrt werden sollte, unterstreicht durch die selbstbewusste Linienführung und die starke Reduktion die körperlich spürbare Präsenz des ruhenden Tänzers. Diese Arbeit existiert nur als Druck. Nina Mae Fowler Norma Giclée-Druck, 2012 42 x 59,4 cm (A2) Limitierte Auflage: 100 + 2 EA Von der Künstlerin signiert, nummeriert und datiert 180 Euro Norma Talmadge war eine US-amerikanische Schauspielerin der Stummfilmzeit – vor allem waren sie und ihre Schwester Constance aber die „It-Girls“ der 1920er-Jahre. Ihre vorübergehend außerordentlich große Bekanntheit schwand sehr schnell, als der Stummfilm vom Tonfilm abgelöst wurde. So hat ihre Popularität auch nicht überdauert, und ihr Name ist, wie der von so vielen Stars ihrer Zeit, heute weitgehend unbekannt. Nina Fowler hat diese Skizze von Norma als Vorzeichnung für eine größere Zeichenarbeit angefertigt. Die sparsame Linienführung verstärkt den Eindruck der klassischen Eleganz der 20er-Jahre – ein Zeichenstil, der auch an Mode-Skizzen erinnern lässt. Die Skizze diente ausschließlich Studienzwecken und sollte ursprünglich keine eigenständige Arbeit werden. Daher existiert diese Skizze heute nur als Druck. KONTAKT Dr. Felix Brosius [email protected] 0151– 40 00 30 62 Ulrike Riemann [email protected] 0178 – 896 96 48 art now ist eine Galerie für zeitgenössische Kunst in den Bereichen Malerei, Fotografie, Grafik und Skulptur. Wir vertreten ausgewählte Künstler, die durch herausragende Arbeiten und eine prägnante Position überzeugen. Das künstlerische Experiment, handwerkliches Können und die schöpferische Produktion zeichnen die von art now vertretenen Künstler aus – Kunst mit eigenständiger Aussage und Strahlkraft. Wir spüren Künstler auf, von denen wir erwarten, dass sie den künstlerischen Diskurs in Zukunft maßgeblich mitgestalten werden. art now begreift sich als lebendiges Forum, das im Dialog mit seinen Künstlern, Sammlern, Museen, Käufern und Kunstinteressierten steht. Dazu geben wir Künstlern den Raum, ihre Werke zu präsentieren und ihre künstlerische Position zu thematisieren.