Geschichte der Krawatte k

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Geschichte der Krawatte k
Geschichte der Krawatte
Je nachdem wie weit man den Begriff der Krawatte fasst, ergibt sich eine mehr
oder weniger lange Ahnenreihe dieses Accessoires. Wenn man in der Krawatte
eine Abwandlung des Schals oder des Halstuchs sieht, dann begleitet sie den
Menschen sicherlich seit der Frühzeit des Spinnens und Webens – denn schon
damals gab es längliche Stoffstücke, die man sich zur Zierde oder zum Schutz
vor Kälte um den Hals legte.
Von Peter Beutler
Für die Betrachtung der modernen Krawatte brauchen wir jedoch gar nicht so weit in
der Geschichte zurückzugehen. Es ist zwar interessant, dass sich das Wort Krawatte
von den früher gebräuchlichen Halstüchern der kroatischen Regimenter herleitet, von
praktischer Bedeutung ist diese Information jedoch kaum, denn das damalige
soldatische Halstuch hat mit unserer heutigen Krawatte nicht viel Ähnlichkeit.
Die eigentlichen Vorfahren sind eher schon im späten 19. Jahrhundert
auszumachen, als sich die verschiedenen Variationen des Halstuchs und der
Schleife nach und nach zu einer Art Langbinder verdichteten. Ein weiterer Schritt war
die Erfindung des „Four in Hand“-Knotens mit seiner charakteristischen schmalen
Silhouette.
Während es gegen Ende des 19. Jahrhunderts noch viele verschiedene Typen des
männlichen Halsschmucks gab, übernahm mit dem Beginn des 20. Jahrhunderts die
Krawatte in unserem heutigen Sinn die Vorherrschaft. Allein die Schleife und der
Plastron (auch Krawattenschal) haben ihren Platz in der Modewelt verteidigen
können.
1924 setzte sich die bis heute praktizierte Methode durch, den Stoff im rechten
Winkel zur Webrichtung statt parallel dazu zuzuschneiden. Der Amerikaner Jesse
Langsdorf hatte diese Verbesserung erdacht und sie sich unter dem Markennamen
Resilio patentieren lassen. Seitdem hat sich in der Krawattenschneiderei kaum noch
etwas geändert. Die Produkte unterscheiden sich lediglich in der Qualität von
Material und Einlage, der Menge des verarbeiteten Oberstoffs und dem Anteil der
Handarbeit.
Nachdem die Krawatte in den sechziger und siebziger Jahren als Symbol der
herrschenden Klasse und Indikator bürgerlicher Gesinnung weitgehend abgelehnt
wurde, hat sich in den Achtzigern wieder eine neutralere Sichtweise durchgesetzt.
Wer sich heutzutage gegen die Krawatte entscheidet, tut dies willkürlich und ohne
ideologischen Überbau. Umgekehrt braucht sich der Krawattenfreund auch nicht
mehr für seine Vorliebe zu rechtfertigen. Nicht etwa weil das beginnende 21.
Jahrhundert eine besonders tolerante Epoche wäre, sondern weil die Krawatte ihre
polarisierende Wirkung verloren hat.
Die Befreiung vom Krawattenzwang, die in vielen Berufsfeldern eingetreten ist, hat
allerdings keineswegs das Ende dieses Accessoires heraufbeschworen. Im
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Gegenteil, die Hersteller verzeichnen aktuell die stärkste Nachfrage seit den fünfziger
Jahren.
Dresscode für klassische und moderne Krawatten
Wann trägt man Krawatte und wann nicht? Im Business gehört der Binder
grundsätzlich dazu, doch auch im privaten Bereich gibt es nach wie vor einige
Krawattenanlässe.
Zum einen sind dies familiäre Festivitäten wie Hochzeiten, Taufen, Geburtstagsfeiern
oder Jubiläen. Wann immer etwas im grösseren Rahmen begangen wird, wäre ein
Binder angemessen. Nicht nur, um den festlichen Charakter der Gelegenheit zu
unterstreichen, sondern auch, weil die Krawatte den Respekt vor dem Gastgeber und
der Mühe, die er sich mit der Feier gemacht hat, zum Ausdruck bringt.
Zum andern erfordert Eine traurige Feierlichkeit wie eine Beerdigung erfordert eine
schwarze Krawatte oder ein feines, dunkles Dessin, das von weitem wie ein dunkles
Grau wirkt. Weitere private Anlässe, bei denen die Krawatte angebracht ist, sind
aufwändigen Essenseinladungen bei Freunden oder Bekannten, der Besuch eines
schicken Restaurants, einer Bar oder eines Zigarrenclubs sowie Theater- oder
Opernabende.
Ansonsten empfiehlt sich die Krawatte, wenn wir als Privatmann geschäftlich
auftreten, z. B. beim Gespräch mit der Bank über einen Kredit, beim Autokauf, beim
Anwalt oder beim Notar. Hier signalisiert die Krawatte Kompetenz, Souveränität oder
sogar Bonität, sie kann insofern bares Geld wert sein. Ob die Krawatte beim Date
angebracht ist, hängt vor allem davon ab, wo es stattfindet. Planen Sie ein
romantisches Candle-Light-Dinner, wäre sie auf jeden Fall das Tüpfelchen auf dem i.
Tipp:
Anleitungen zum Binden von Krawatten finden Sie in der freien Online-Enzyklopädie
unter: http://de.wikipedia.org/wiki/krawattenknoten
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