Report Nr.125 - BBE Handelsberatung
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Report Nr.125 - BBE Handelsberatung
Handelsimmobilien Report Nr.125 Cities & Center & Developments Armin Michaely von der Ikea Verwaltungs-GmbH hofft, dass im NRW-Entwurf einiges wieder entschärft wird. Der Gesetzgeber sollte bedenken, dass es nicht sinnvoll sei, wenn das Gesetz wieder kassiert werde. Michaely verwies auch darauf, dass die Städte nicht alle gleich seien. Dem müsse mit der Rechtsverordnung Rechnung getragen werden. Er plädierte dafür, dass das neue Landesentwicklungsprogramm zukunftsorientierter sei als das alte. Markt Monitor: Glas, Porzellan, Keramik Eine Branche erobert sich ihre Marktstellung zurück vom 13.07.12 Seite 12 von 16 Stadt News Velbert: Grünes Licht für Einkaufszentrum Der Stadtrat von Velbert in Nordrhein-Westfalen hat mit großer Mehrheit den Satzungsbeschluss zur Realisierung des von ECE und HBB gemeinsam geplanten Shopping-Centers Dipl.-Geogr. Markus Wotruba, Leiter Standortforschung BBE Handelsberatung GmbH Glas, Porzellan, Keramik (GPK) und Haushaltswaren galten als extrem uninteressante Branche im Niedergang. Vor allem weil die Nachfolger fehlten, kam es in den Innenstädten zum Wegbrechen der Fachgeschäfte. Die Probleme der Warenhäuser, die für die Hersteller in der Branche ein wichtiger Absatzkanal waren, kamen hinzu. Die sich gleichfalls rückläufig entwickelnde deutsche Industrie sah sich vor dem Problem, dass sie für ihre Produkte keine Verkaufsstellen mehr fand. Die logische Konsequenz für die Hersteller war die Eröffnung eigener Läden in Innenstädten und Shopping-Centern. Mittlerweile gehören Läden von WMF oder Zwilling J.A. Henckels AG zum gewohnten Bild in den Fußgängerzonen. Auch Factory-Outlet-Center und Supermärkte mit ihren Treueaktionen sind zu einem wichtigen Absatzkanal für die Hersteller von GPK geworden. Fachmärkte spielten in der Branche dagegen traditionell nur eine eher untergeordnete Rolle. Der Trend geht zu einer kürzeren Verwendungsdauer Trotz der hohen Marktsättigung, bedingt durch die Langlebigkeit der Qualitätsprodukte, lässt sich mit Kaffee- und Tafelgeschirr sowie Besteck noch Geld verdienen. Je nach Kategorie verfügen zwar rund 90 – 95% aller deutschen Haushalte über eine entsprechende Ausstattung. Insgesamt hat sich das Geschäft aber von den hochwertigen Produkten, die eine Investition fürs Leben darstellten, ein Stück weit hin zu trendigeren Produkten mit kürzerer Verwendungsdauer verlagert. Damit konnte die Branche nach dem Vorbild der vertikalen Textiler wie H&M kürzere Kaufzyklen generieren und ein neues Format entwickeln. Mit Butlers, Depot, Strauss Innovation & Co. nimmt die GPK-Branche mittlerweile wieder eine wichtige Stellung im innerstädtischen Branchenmix ein. Mit Spannung erwartete neue Handelsimmobilien, wie etwa die Hofstatt in München, zählen Depot zu ihren Ankermietern. Immerhin wird in Zusammenhang mit diesem Projekt die Münchner Fußgängerzone um ein ganzes Stück verlängert. Eine willkommen Alternative zu den üblichen Mietern Die seit langem zu beobachtende Konvergenz von Fachmarkt- und City-Konzepten lässt sich durch den Wandel zu kürzeren Kaufzyklen nun auch in der GPK-Branche beobachten. Die mit Depot expansive Gries Deco Company schafft es sowohl in Fachmarktlagen als auch in hochfrequentierten Citylagen erfolgreich zu sein. Aus dem Blickwinkel der Handelsimmobilien-Eigner stellen die neuen Konzepte in Fachmarktlagen eine willkommene Alternative zu den üblichen Mietern dar. In den Innenstädten sind die GPK-Konzepte Mieter, die auch vor einer auf mehrere Etagen verteilte Verkaufsfläche nicht zurückschrecken. Entsprechende Flagship-Stores in gefasst. Damit steht dem Bau des neuen Einkaufszentrums in bester Innenstadtlage nichts mehr im Wege. Auf 3 Ebenen sind rd. 20 000 qm Verkaufsfläche sowie zusätzliche Dienstleistungs- und Gastronomieflächen für insgesamt rund 100 Fachgeschäfte geplant. Die Bauarbeiten für das Einkaufszentrum können voraussichtlich im Frühjahr 2013 beginnen, die Eröffnung ist für Herbst 2014 geplant. Das Investitionsvolumen für das Projekt beläuft sich auf rund 120 Mio. Euro. Projektpartner sind Europas Shopping-CenterMarktführerin ECE und der Einzelhandelsspezialist Hanseatische Betreuungsund Beteiligungsgesellschaft (HBB). Deals Krefeld: Die American Clothing Associates N.V hat für das Modelabel River Woods 125 qm Einzelhandelsfläche in der Krefelder City, in der Königstraße 89 gemietet. Der Laden wird Mitte August eröffnet. BNP Paribas Real Estate vermittelte. Eigentümerin der Immobilie ist eine Privatperson. River Woods, ein internationales Modelabel für die ganze Familie. Handelsimmobilien Report Nr.125 Cities & Center & Developments Frankfurt und Stuttgart haben bis zu 4 Etagen, aber auch in Städten wie Konstanz funktioniert das Konzept über 2 Etagen. Die Flächengrößen bewegen sich typischerweise zwischen 500 und 1 300 qm Verkaufsfläche. Nachgefragt bei BBE-Fachberater Christoph Buluschek Handelsimmobilien Report: Im Markt:Monitor ist die Rede von Gewinnern und Verlierern , sowohl bei Händlern- als auch bei Herstellern. Welche Unternehmen sind das? Christoph Buluschek: Der Markt hat sich in den vergangenen 10 bis 15 Jahren sehr verändert. Viele Fachhändler mit Markenabteilungen sind verschwunden und die Fachgeschäfte, die noch am Markt sind, haben ihre Hausaufgaben gemacht. In Zukunft bedarf es einer gelebten Unternehmensstrategie, denn der Fachhandel hat seine Versorgungsfunktion nahezu verloren. Versorgung findet heute oft in den Fach– und Supermärkten sowie Möbelhäusern statt. Zudem bewegen wir uns in einem gesättigten Markt. Um Kaufimpulse im Fachhandel zu setzen, muss das Einkaufen Erlebnis werden. Die hohe Frequenz an Samstagen in der Innenstadt ist nicht zuletzt dem hohen Freizeitcharakter des „Shoppens“ geschuldet. HIR: Wer wird davon profitieren? Buluschek: Erfolgreich werden die Unternehmen sein, die hinsichtlich Sortiment und Darstellung innovativ sind und sich nicht mehr über die Warenwelten identifizieren. Die Branche lebt von Lebenswelten, das heißt, der Kunde muss in seinen Lebenssituationen abgeholt werden. Der Händler muss auch sein Unternehmen zur Marke machen, um unverwechselbar zu sein. Wer es schafft „schick“ zu sein, ist bestens gerüstet! HIR: Sie sagen, dass die Branche ihre Zukunft größtenteils selbst in der Hand habe. Was empfehlen Sie einem Händler konkret, damit er künftig gut aufgestellt ist? Buluschek: Vor allem auf die „weichen Faktoren“ wird es ankommen. Jeder Unternehmer muss regelmäßig die Frage beantworten „Warum kaufen Kunden in meinem Unternehmen?“ Optimierungschancen sind dabei je nach Standort, Wettbewerb und Unternehmen völlig unterschiedlich. Es gibt jedoch einige Trends, denen sich der Handel nicht verschließen darf. Dazu zählt das „Angebot von Erlebnis“ vor dem „Angebot von Ware“. Erst die Inszenierung von Lebenswelten macht das Geschäft attraktiv. Dadurch kann der GPK-Fachhandel auch seine Branchengrenzen aufbrechen. Gartenmöbel, Grills, Kleinmöbel, Leuchten, Lederwaren, Schreibwaren etc. lockern das Bild auf und ermöglichen Impulskäufe. Fast jede zweite Kaufentscheidung fällt erst am POS. HIR: Worauf kommt es noch an? Buluschek: Genauso wichtig ist die Rückbesinnung auf die Stärken des Fachhandels. Kaum ein Kunde betritt das Fachgeschäft wegen der günstigen Preise. Gesucht werden vielmehr Beratung und Kompetenz. Eine Zukunftsinvestition betrifft also das Personal. Dabei sollten Mitarbeiter nicht nur in Warenkunde gut sein. Oft entscheiden zwischenmenschliche Aspekte über Kauf, Nicht-Kauf oder Zusatzverkäufe. Zum Pflichtprogramm sollten daher Schulungen in Verkaufstechnik, Gesprächsführung und Fragetechnik gehören. Das gute Verkaufsgespräch ist auch der Schlüssel zu mehr Umsatz in schwachen Zeiten. HIR: Welche Distributionsschiene wird die erfolgreichste sein und warum? Buluschek: Die Marktentwicklung wird weiterhin die unterschiedlichen Distributionskanäle stärken. Bedarfskäufer und preissensible Kunden, die nicht automatisch Gering- vom 13.07.12 Seite 13 von 16 Deals Acrest managt das Lilien-Carré Wiesbaden Die Acrest Property Group hat zum 1. Juli 2012 von der MultiSec Mall Management GmbH das Center-Management des Lilien-Carrés in Wiesbaden übernommen. Der Shopping-Center-Spezialist Multi Development hatte das Lilien-Carré direkt neben dem historischen Hauptbahnhof der hessischen Landeshauptstadt geplant, im März 2007 eröffnet und seither betrieben. Die innerstädtische Handelsimmobilie verfügt über ca. 26 000 qm Mietfläche, mit rd. 65 Fachgeschäften aus den Bereichen Einzelhandel, Gastronomie und Dienstleistung. Zum Nutzungskonzept gehören ebenfalls ein Fitnesscenter sowie ein Hotel. Zu den Ankermietern gehören Saturn, H&M, C&A und die Modekette New Yorker. Deals Berlin: Die Porsche Design Group, BietigheimBissingen, wird in der Münzstraße 14-16/MaxBeer-Straße am Hackeschen Markt in Berlin auf rd. 400 qm im Herbst 2012 einen der größten Porsche Design Stores der Luxusmarke eröffnen. Weitere Einzelhandelsmieter sind Scotch & Soda sowie Kiehl´s. Eigentümer ist eine Eigentümergemeinschaft. CBRE vermittelte den Mietvertrag. Handelsimmobilien Report Nr.125 Cities & Center & Developments verdiener sind, werden die „grüne Wiese“ aufsuchen. Das Angebot wird sich dort tendenziell ausweiten, da hier größere Flächen zusätzlich mit Non-Food bespielt werden. Generell werden Möbelhäuser, Supermärkte sowie SB-Warenhäuser an Marktbedeutung gewinnen. Zudem hat vor allem der Möbelhandel diese Fachsortimente stärker in den Fokus gestellt und präsentiert diese besser und wertiger. Daneben werden der spezialisierte Handel und themenbasierte Handelsformate von der Lust am Kochen und am Zuhause profitieren. Deren Kunden suchen das Besondere und sie genießen es, sich von Themenwelten inspirieren zu lassen. Hobbyköche und Verbraucher, die sich gerne etwas gönnen und Innovationen annehmen. Diese Lifestyle-Kunden sind nicht zwingend Kunden von ausschließlich hochpreisiger Ware. vom 13.07.12 Seite 14 von 16 Auszeichnung Mfi-Projekte erhalten DGNB-Goldstatus Die mfi management für immobilien AG hat mit den Einkaufszentren „Höfe am Brühl“ in Leipzig, die im Herbst fertig werden sollen, Bedingt durch eine höhere Marge werden vertikale Händler im Kampf um die besten Standorte die besseren Ausgangsbedingungen haben. Verlierer werden AllroundAnbieter sein, denen es nicht gelingt, ihre Kompetenz glaubhaft zu machen: Dazu gehören neben Kaufhäusern auch Fachhändler, wenn sie sich nicht profilieren. White Paper Filialnetzplanung Es gilt das Potenzial eines Standorts exakt zu ermitteln Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“ Deutschlands Konsumenten sind sehr kostenbewusst. Entsprechend ist der hiesige Einzelhandel gewöhnt, bei den Kosten mit spitzem Bleistift zu rechnen. Das gilt auch und insbesondere bei der Miete, die den Erfolg eines Geschäfts maßgeblich mit beeinflusst. Ist die Miete gemessen am Potenzial eines Standorts zu hoch, wird der Kaufmann scheitern. In einem White Paper zeigt Oliver Giehsel,(Foto) Einzelhandelsexperte von GfK Geomarketing auf, welche Einsparungsund Optimierungsmöglichkeiten bei der Filialnetzplanung bestehen Als Fallbeispiel dient Giehsel ein Hersteller von hochwertigen Markenartikeln, die er auch selbst als Einzelhändler mit ausgebildeten Kundenberatern in hochwertigen Einkaufslagen vertreibt. „Die laufenden Kosten eines Standorts sind immens“, rechnet Giehsel ganz allgemein vor. Bei einer Fläche von 30 qm und 3 Mitarbeitern lägen die Kosten allein für Miete und Personal durchschnittlich bei 145 000 Euro jährlich. Bei Top-Lagen, das zeigen auch die regelmäßigen Übersichten der Maklerunternehmen, liegen die Kosten noch um ein Vielfaches darüber. Hinzu kommen die langen Laufzeiten der Mietverträge im Einzelhandel, die beispielsweise in Innenstadtlagen bei 10 Jahren, bei Lebensmittelanbietern in Randlagen sogar bei 15 Jahren liegen. „Ein Standort, der schlecht läuft, kostet ein Unternehmen in dieser Zeit gigantische Summen und bindet Ressourcen, die in bessere Standorte gesteckt werden könnten“, rechnet Giehsel vor. Beim konkreten Fallbeispiel betreibt der Markenhersteller in Deutschland 60 Filialstandorte mit z.T. sehr unterschiedlichen Ertragsleistungen. Das dürfte ein Hinweis darauf sein, dass an einigen Standorten noch Potenzial gehoben werden kann. Oder, dass durch Verlagerungen ertragreichere Standorte gefunden werden können. So stand am Anfang zunächst die Bestandsaufnahme. Laut Giehsel mussten die wichtigen Erfolgsfaktoren für die bestehenden und die künftigen Standorte definiert werden. Dafür stellte der Markenhersteller alle Grunddaten über seine Filialen wie Umsatzdaten je Filiale, Informationen über die Zahl der Mitarbeiter und die Dauer ihrer Betriebszugehörigkeit, Informationen über Kundenverhalten, Kassenbon, Einzugsgebiet sowie Lage und Öffnungszeiten, bereit. Die geographische und statistische Auswertung der Daten ergab laut GfK Geomarke- und den „Pasing Arcaden“ in München, deren 2. Bauabschnitt derzeit gebaut wird, von der Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) das Vorzertifikat in Gold erhalten, der höchsten Vorauszeichnung dieser Art in Deutschland. Für die Bewertung waren Kriterien der ökologischen, ökonomischen, technischen, soziokulturellen und funktionalen Qualität sowie der Prozessqualität ausschlaggebend. In beiden Fällen konnten über 80% der Anforderungen erfüllt werden, was Gesamtnoten von 1,3 (Pasing) und 1,45 (Leipzig) einbrachte. 2011 wurde der 1. Bauabschnitt der Pasing Arcaden bereits mit der die Zertifizierung in Gold gewürdigt. Deals Düsseldorf: Ein Privatinvestor hat ein Wohn- und Geschäftshaus in der Benrodestraße in DüsseldorfBenrath erworben. Die Gesamtnutzfläche beträgt ca. 592 qm. Das Objekt verfügt über 6 Wohneinheiten, auf die ca. 446 qm entfallen, sowie 2 Ladenlokale mit 146 qm. Verkäufer ist ein institutioneller Anleger. Vermittelnd tätig war Engel & Völkers Commercial Düsseldorf.