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NEWS November 2003 No. 76 _____________________________________________________________ Mitteilungsblatt der Gruppe JAIG www.jaig.de JAIG-Daten November 2003 JAIG-Clubstationen: Rufzeichen: Standort: DLØDJF (#101) Garmisch-Partenkirchen (Bayern) DKØDJF (#50) JL1ZYZ (#51) Yokohama – Japan Verantwortl.: DF2CW (#18) JA9IFF/1 (#21) NET-Frequenzen: NET Name: Sprache: Freq.(MHz): Mode: JAIG-NET JAIG-NET ja. dt. eg ja. dt. eg 21,360±QRM SSB 14,310±QRM SSB Zeit (UTC): Datum: NET-Kontr. Sonstiges: 08.00 08.30 Sonntag Sonntag JA1DKN JA1DKN JANET ja. eg 21,360±QRM SSB 22.00 MM-NET ja. dt. 21,382 SSB 17.30 Sprache : ja. = japanisch, dt. = deutsch, eg. = englisch Verbindungsfrequenz bei JAIG-Jahrestreffen und bei HAM-Radio Falls 15M-Band nicht zustande kommt Samstag taeglich DJ0CT 144.575 MHz FM-Simplex JAIG-Home Page: deutsch/ http://www.jaig.de japanisch. deutsch http://www001.upp.so-net.ne.jp/ja9iff/home-g.html(G) http://wwwDF0BLM.de japanisch http://www001.upp.so-net.ne.jp/ja9iff/home.html(J) http://www.asakusa.com.au/ja3aer Allg.-INFO via Internet: Aus JA (japanisch u. englisch) Aus DL (deutsch) Aus JA (japanisch) Aus VK (japanisch) Aus USA (japanisch) JAIG-INFO via POST: JAIG-INFO aller Art anfordern: JAIG-Diplom Antrag: In Deutschland (und Europa) In Japan JAIG-Spendenkonto: Bank Stadtsparkasse Muenchen http://www.jarl.or.jp http://www.darc.de http://www001.upp.so-net.ne.jp/ja9iff/iota.html(J) http://www.asakusa.com.au/jara.htm http://www.janet.com IKI Kunihiko DF2CW Hoenlestrasse 8 D-80689 Muenchen Germany Hans GRAF DF2MC Jacques Offenbach Str. 33 D-83395 Freilassing NAKAJIMA Yasuhisa JA9IFF Yokohama-shi, Hodogaya-ku, Setogaya-chô 138-19-704 Kanagawa 240-0024 JAPAN Kontonummer 38102091 BLZ 701 500 00 JAIG-NEWS Redaktionsgruppe: DF2CW und Erika JAIG-LOGO Layout: DG3IAD/7J1AOS 2 Bitte „JAIG-SPENDE“ und „Rufzeichen“ angeben Der Spaetherbst ist ins Land gezogen – mit kuehlen Temperaturen, stuermischen Tagen und ersten Froesten. Es gibt allerdings noch ein paar „mutige“ Bluemchen, z.B. Veilchen, die noch einmal bluehen, der Seidelbast hat ein paar Blueten aufgemacht und Primeln lassen sich auch durch die Kaelte nicht abschrecken. Trotzdem ...... am gemuetlichsten ist es wieder in der wohlig warmen Wohnung! Seidelbast Wir sind im September noch einmal nach Japan geflogen, um die letzten Details der JAIGReise 2004 zu besprechen. Unsere Freunde in Osaka und Tokio hatten bereits alles so gut vorbereitet und organisiert, dass wir nur noch den Zeitablauf besprechen mussten. Darueber haben wir uns sehr gefreut. Ende Januar werden wir die „gesammelten“ Unterlagen an unsere Teilnehmer absenden, bis dahin bitten wir noch um Geduld. Unser Mitglied #31, Taizo Arakawa, JA3AER, der unseren Freunden kein Unbekannter ist, hat seit Jahrzehnten in der japanischen CQ-Ham Radio in den „Local Topics International“ immer wieder auch ueber JAIG berichtet. Zum Jahresende wird sein letzter Beitrag zu lesen sein. Fuer die viele, damit verbundene Zeit und Arbeit moechten wir uns im Namen aller JAIG-Freunde mit diesem Blumenstrauss herzlich bedanken. Silent key Unser Mitglied, Mueller Ingrid, DD8EF, #306 hat am 15. Juli 2003 nach kurzer, schwerer Krankheit ihr Mikrofon fuer immer beiseite gelegt. Seit 1994 gehoerte sie zu unserer JAIG-Familie. An unseren Treffen konnte sie nicht teilnehmen, aber sie begleitete ihren OM immer wieder mal zur HAM-Radio. Sie hielt sich stets im Hintergrund, dennoch haben einige unserer Freunde dort sicherlich mit ihr interessante Gespraeche gefuehrt. Ingrid war hauptsaechlich im UKW-Band aktiv und hat dort viele Diplome gearbeitet. 3 Muenchen – HAM Radio und zurueck. Kuni DF2CW #18 und Erika #420 Am Mittwoch, 25. Juni landete unser JAIG-Freund Miyoshi-san, JA3UB, in Muenchen. Durch einen spektakulaeren Unfall auf der Bahnstrecke wurde die S-Bahn lahmgelegt und Kuni, DF2CW, konnte nicht ganz puenktlich am Flughafen sein. Geduldig wartete Miyoshisan und es dauerte auch nicht all zu lange, dann wurde die Fahrt in die Hoenlestrasse angetreten. Inzwischen hatten sich Jens, DL7UMA und Michael aus Berlin bei uns eingefunden. Sie wollten ebenfalls am naechsten Tag nach Friedrichshafen zur HAM-Radio fahren. Fuer den Abend hatten wir ein Treffen vereinbart – im bereits bekannten Restaurant „Durian“. Zu unseren Freunden aus Japan und Berlin gesellten sich noch Hans, DJ4AZ mit seiner XYL Gerti, und Kazu, DJ0OQ. Wir genossen die vietnamesisch-chinesische Kueche des Lokals und die froehlichen Stunden in lustiger Runde. Am naechsten Tag fuhren wir mit Miyoshi-san in Richtung Bodensee. In Langenargen legten wir eine Pause ein und spazierten durch den huebschen Ort. Leider hatte am Tag zuvor ein Gewitter mit Hagel die Baeume und den Blumenschmuck arg zerzaust. Wir fuhren weiter zu unserem Quartier und machten es uns gemuetlich. Am Freitag, 27. 6. fuhren wir – einigermassen neugierig – zur neuen Messehalle. Die Anfahrt war weniger umstaendlich als erwartet, allerdings gab es bei der Zufahrt zur Halle dann doch einige Schwierigkeiten, es stauten sich die Autos. Die neuen Hallen sind groesser und freundlicher, es gibt wohl keine Platzprobleme mehr. Auch das „Rundherum“ ist sehr ansprechend gestaltet. Wir hatten unseren Treffpunkt – wie immer – im Restaurant und warteten dort geduldig auf unsere Freunde. Aber vermutlich haben die neuen Hallen eine so grosse Faszination ausgeuebt, dass viele den Weg zu uns nicht gefunden haben (siehe Liste). Miyoshi-san konnte Edith, DF7WU begruessen und freute sich auch ueber ein Wiedersehen mit Christa, DJ1TE, die jetzt auch zu unserer grossen JAIG-Familie gehoert. JA3UB mit Christa, DJ1TE Edith, DF7WU mit JA3UB Abends trafen wir uns in einem netten Lokal direkt am See mit einigen Freunden. Der Wettergott grollte zwar und schickte ein Gewitter mit heftigem Regenschauer, der uns aber beim gemuetlichen Zusammensein nicht stoerte, es gab vieles zu erzaehlen und nach dem Regen konnten wir einen schoenen Spaziergang zum Seeufer machen. 4 Am Samstag waren wir im Messerestaurant, aber auch hier hielten sich unsere Freunde ziemlich zurueck. Einige von ihnen fuhren bereits wieder nach Hause. Shimamoto-san, JA3USA, besuchte uns – zwar nur kurz – wir haben uns fuer den Sonntagvormittag verabredet. Der Tag verging mit Besuch und „Einkaufstour“ durch die Hallen und den Flohmarkt und abends genossen wir zu dritt die Ruhe am See. JA3UB im „Flohmarkt“ Sonntagmorgen nach dem Fruehstueck packten wir unsere „Siebensachen“ ins Auto und fuhren noch einmal zur Messe. Wir trafen – wie versprochen – Shimamoto-san, JA3USA und gegen Mittag starteten wir wieder in Richtung Muenchen. li: Eingangshalle JA3UB, Erika, JA3USA re: Ausstellungshalle JA3USA, JA3UB, JH3HXJ Wir nahmen den Rueckweg ueber die „Doerfer“, um unserem Freund Miyoshi-san die Schoenheiten der bayerischen Landschaft zu zeigen. Es war ein strahlend sonniger Tag und wir haben die Fahrt wirklich genossen. Einige Pausen in besonders huebschen und interessanten Orten wurden eingelegt und wir erreichten abends Muenchen. Wir hatten viel Spass zusammen in diesen Tagen und denken gerne daran zurueck. Am Montag hiess es dann wieder Abschied nehmen und Miyoshi-san flog vom neuen Terminal 2 wieder ab. 5 6 Berichte aus Tokio-Big-Site,“HAM-FAIR 2003" JR0DLU #086 /JI0SBR #361 Tadashi / Hiromi Ohori Dieser Beitrag wurde uns in deutscher und japanischer Sprache zugesandt Am 23. und 24. August besuchten wir wieder das „Ham-Fair 2003“ in Tokio-Big-Site. Es war ein sehr heisses Wochenende in Tokio wie jedes Jahr. Wir oeffneten zusammen mit JANET-Freunden einen kleinen Stand, wo wir waehrend zwei Tage viele Freunde trafen. Antenne fuer Sonder-Station „8N1RL“ Eingang der Halle Am ersten Abend hat das jaehrliche JAIG/JANET-Treffen in einem Lokal in der Naehe des Ausstellungsgebaeudes stattgefunden. Insgesamt nahmen mehr als 40 Leute daran teil und das Treffen war sehr lebhaft. JG1AFE, Tsutsumimoto san, der der Treffen-Leiter war, gab sich grosse Muehe damit. Aus Deutschland, besuchten uns DK9UA/DD5FR, Edgar und Sumiko san, waehrend ihres Aufenthaltes in Japan. Wir freuten uns ueber unser Wiedersehen nach zwei Jahren seit dem letzten Treffen. Wir trafen auch einige Gaeste aus dem Ausland, wie USA und Vietnam. Sie besuchten Ham-Fair bei ihrer Gelegenheitsheimreise nach Japan. Bei der Begruessung machte JA1DKN, Igarashi san das kommende JAIGTreffen/OSAKA 2004 bekannt. Er erklaerte ausfuehrlich den Reisepan von Osaka nach Kyoto, Himeji, Hiroshima, Tsuwano bis Tokio. Er wuGruppenfoto vor dem Lokal enscht, wir wuenschen auch, dass viele Mitglieder daran teilnehmen koennen. In der grossen Halle standen ca.140 private Staende, wo die Leute ihre funkbezogenen Aktivitaeten zeigten, sowie ca. 20 geschaeftliche Staende, wie YAESU, ICOM oder andere bekannte Geschaefte. Wie jedes Jahr suchte ich in der Messe einige gute Sachen fuer Amateurfunk, aber Jahr um Jahr fand ich leider mehr Computersachen als Funk-Sachen. 7 JAIG-Stand (Immer von links nach rechts) DD5FR, JA1DKN, JI0SBR, DK9UA DK8OL, JR0DLU (stehend) JA1DKN, JI0SBR (sitzend) 7M1HDU, JA2RM Ein zufaelliges Treffen fuer mich war, mein Erst-Eyeball-Treffen mit DK8OL Stefan san aus Deutschland. Er sagte, dass er waehrend seiner Geschaeftsreise Ham-Fair besucht. Er ist sehr aktiv mit dem Funk von der deutschen Insel Sylt (IOTA EU-042) und ich glaube, dass er fuer die meisten IOTA-Sucher sehr populaer sein wird. Vor drei Jahren machten wir einen QSO und wir versprachen, uns in naechster Zukunft wieder auf KW zu treffen. Zwei schoene Tage sind ganz schnell vergangen und wir nahmen jeder seinen Weg nach Hause. Also, treffen wir uns wieder beim HAM FAIR im naechsten Jahr! ACHTUNG! Wir bitten unsere JAIG-Freunde, uns Aenderungen der Adresse, Telefonnummer oder e-mail Adresse bekanntzugeben – am einfachsten per e-mail an: [email protected] AUS GEGEBENEM ANLASS NOCH EINE BITTE: Wer seine e-mail Adresse oder Telefonnummer aus der JAIG-Mitgliederliste streichen lassen will, bitte auch kurz an [email protected] mitteilen. 8 Sommerbesuche in Muenchen Kuni DF2CW #18 und Erika #420 Der diesjaehrige Sommer war traumhaft in jeder Hinsicht. Wir hatten im August doppelten Grund zur Freude! JAIG-Freunde besuchten uns in der Hoenlestrasse in Muenchen. Am 10. August, es war ein wunderbarer Sonntag Nachmittag, besuchte uns Peter, DG0JT aus Chemnitz mit seiner XYL Heike und Tochter Tina. Wir staerkten uns mit Eiskaffee und Kuchen, die Erinnerungen an die schoenen Tage in Gosen wurden aufgefrischt und es gab auch sonst noch vieles zu erzaehlen. Spaeter kam noch Kazu, DJ0OQ zu uns und wir fuhren zu einem gemuetlichen Biergarten in unserer Naehe. Der warme Sommerabend verleitete uns zum laengeren Sitzen bleiben und wir trennten uns beim Dunkelwerden. Es kam Samstag, der 23. August, die Sonne lachte vom Himmel und es war wieder sehr warm. Edith, DF7WU weilte in Muenchen und wir hatten zu einem kleinen „Muenchner JAIG-Treffen“ eingeladen. Einige unserer Freunde konnten kommen und so sassen wir dann in froehlicher Runde in der Hoenlestrasse zusammen bei Kaffee und Kuchen. Mit dabei waren: Hans, DJ4AZ mit seiner XYL Gerti, Hans, DF2MC mit XYL Mitsuko und Max (kamen aus Freilassing), Bertin, DJ9WH mit Mieko-san, DJ7KJ und natuerlich durfte auch Kazu, DJ0OQ in der Runde nicht fehlen. Auch dieses Mal zog es uns in den Biergarten und wir genossen der herrlichen, froehlichen Sommerabend unter Kastanien bei kuehlen Getraenken, anregenden Gespraechen und Austausch von Erinnerungen. 9 SUMO Thomas Krueger DH5MM #190 Sumo ist Japans traditioneller Nationalsport. Die Geschichte des Sports geht bis in das traditionelle Nippon zurueck, als die Kaempfe religioese Vorstellungen fuer die Shintogoetter waren. Heute gehoert Sumo zu den beliebtesten sportlichen „Exportartikeln“ Japans. Sumo-Ringen ist nicht nur ein Sport. Sumo ist in Japan eine Lebenseinstellung. Der archaische Kampf erfordert jahrelanges hartes Training und eine spezielle Ernaehrung. Denn im Sumo zaehlt nicht nur die Kampftechnik, sondern auch das Kampfgewicht. Stars wie Akebono, Takanohana oder Takanonami - Namen, die in Japan jedes Kind auswendig vorbeten kann - bringen bei einer Groesse um die zwei Meter lokker ueber 200 Kilo auf die Waage. Die Sumo-Kaempfer sind bei solchem Schwergewicht jedoch extrem gelenkig. So muss jeder „Sumotori“ beispielsweise den Spagat beherrschen. Der Kampf der Kolosse folgt einer Choreographie nach strengen und fuer Sumo-Neulinge nicht eben leicht durchschaubaren Regeln aus jahrhundertealter Tradition. Erlernen kann man das Sumo eigentlich nur in den zahlreichen Spezialschulen Japans. Und hier beginnt die Ausbildung in der Regel im Kindesalter. Selbst fuer japanische Verhaeltnisse haben die Ausbildungszentren des Sumo ein extrem hartes Programm. So muessen Neulinge den gestandenen Ringern erst einmal das Essen bereiten und die Haare flechten, bevor sie - nach Jahren der Unterordnung und des Trainings selbst in den Ring steigen duerfen. Das Zeremoniell Erst nachdem die Kaempfer durch rituelle Gesten gezeigt haben, dass sie unbewaffnet sind, und sich nach oft minutenlanger Vorbereitung in Stellung gebracht haben, gibt der Ringrichter das Startzeichen fuer den Kampf. Dort muss eine scheinbar simple Aufgabe geloest werden. Im Sumo-Kampf gilt es, den Gegner entweder aus dem 4,55 m grossen Ring - dem sogenannten Dohyo - zu stossen oder ihn so zu Fall zu bringen, dass er zumindest mit einem anderen Koerperteil als den Fusssohlen den Boden des Rings beruehrt. Zu diesem Zweck wurden mehr als 70 verschiedene Techniken entwickelt, die jeder Kaempfer beherrschen muss. Grundsaetzlich teilen sich diese in drei Bereiche: Tsuki - das Schlagen, Oshi - das Druecken und Yori - das Greifen. Die Vielfalt an Kampfstilen und Kampfbewegungen macht das eigentlich recht simple Sumo zu einer hochkomplexen Angelegenheit. So dauern die wortreichen Kampfanalysen der japanischen Sportreporter in der Regel um ein Vielfaches laenger als das eigentliche Geschehen im Dohyo. Die Historie Sumo reicht bis in die japanische Mythologie zurueck. So berichten bereits die aeltesten Aufzeichnungen Nippons, das Kojiki und das Nihon-Shoki, von einem Ringkampf der Goetter. In der grauen Vorzeit gebar der mythische Weltenerzeuger Izanami drei Kinder: Die Sonnengoettin Amaterasu, den Mondgott Tsukiyomi und den Sturmgott Susanoo. Schon damals scheint es so etwas wie den Geschlechterkampf gegeben zu haben. Denn der Sturmgott verweigerte sich seinem Vater, worauf der Susanoo in die himmlischen Gefilde verbannte. Der junge Gott begab sich nun zu seiner Schwester Amaterasu. Es kommt zu einem Kampf, den Susanoo gewinnt. Aus Scham verbirgt sich die Sonnengoettin in einer Felsenhoehle. Die Welt ist dunkel. Um Amaterasu wieder zur Arbeit zu bewegen, verfallen die restlichen Goetter auf eine geniale Idee. Sie stampfen vor dem Versteck der Goettin in einem wilden Tanz auf den Boden. Dieses Spektakel weckt natuerlich die Neugier von Amaterasu. Und als sie aus ihrer Hoehle hervorschaut, ziehen die anderen Goetter sie aus ihrem Versteck. Damit sie nicht mehr zurueck kann, wird ein Strohseil gespannt, das spaeter die heiligen Bezirke kennzeichnet. Der Tanz der Goetter ist die Urform des jedem Sumo-Kampf vorausgehenden Stampf-Rituals. Die Ueberlieferung des ersten realen Sumo-Kampfes geht auf das Jahr 23 v.Chr. zurueck. Zu dieser Zeit war es ueblich, bei Trauerfeierlichkeiten Ringkaempfe zu veranstalten, um die Toten zu besaenftigen. Denn die Japaner glaubten, dass ein fruehes Ableben 10 die Seele des Toten wuetend mache. Durch das Stampfen hoffte man, die Seele zu besaenftigen und das Boese zu zertreten. Nach dem Tod eines hochrangigen Adligen befahl die Kaiserin Suinin aus diesem Grund einen Ringkampf zwischen Nomi no Sukune und Taima no Kehaya. Dabei ging es jedoch nicht um sportliche Meriten, sondern um Leben und Tod. Der unterlegene Sumotori sollte als Menschenopfer dem Grab beigegeben werden. Nomi no Sukune schaffte den Sieg auf ziemlich rohe Art: Er brach die Rippen und Lendenwirbel seines Gegners mit Fusstritten. Als Lohn fuer diese brachiale Muehe erhielt er eine lebenslange Anstellung am kaiserlichen Hof. Im Laufe der kommenden Jahre ueberredete er hier die Kaiserin, Kaempfe auf Leben und Tod zu verbieten. Aus diesem Grund wird Nomi no Sukune noch heute als Schutzheiliger der Sumo-Ringer verehrt. In den folgenden Jahrhunderten verlor Sumo viel von seiner rituellen Bedeutung. Die Kaempfe wurden schlicht und ergreifend zur Unterhaltung der Aristokraten am Kaiserhof abgehalten. Um den immer groesser werdenden Bedarf an Ringern zu decken, wurde bereits 719 eigens eine kaiserliche Rekrutierstelle eingerichtet. Zusaetzlich zu den Tributzahlungen mussten die Provinzfuersten in jener Zeit auch eine Anzahl kraeftiger Maenner fuer das Sumo-Vergnuegen des Adels nach Kyoto senden. Holzschnitt von UTAGAWA Kunimasa (1723-181) Das Ritual Im Sumo-Kampf spielen Traditionen und Rituale auch heute noch eine zentrale Rolle. Viele der Zeremonien haben dabei ihren Ursprung in der religioesen Mythologie des Shinto und haben sich seit dem 15. Jahrhundert kaum veraendert. So beginnt jedes Turnier auch heute noch mit einem Ringfest, dem Dohyo-Matsuri. Der Hauptschiedsrichter leitet die Zeremonie ein, bei der um die Sicherheit der Kaempfer gebetet wird und verschiedene Reinigungsrituale vollzogen werden. Danach folgt das Dohyo-Iri, das Betreten des Rings, bei dem die Kaempfer durch rituelle Gesten zeigen, dass sie unbewaffnet sind. Beim Betreten des Dohyo wirft jeder Kaempfer zudem eine Handvoll Salz auf den Boden. Dieses Ritual dient dazu, boese Geister zu vertreiben. Und auch die Kampfarena selbst ist nach zeremoniellen Vorstellungen gestaltet. So haengt ueber dem Ring ein Dach, das in seiner Form an einen Shinto-Schrein erinnert. Hier findet man die Strohseile, die in der Mythologie die Sonnengoettin von der Rueckkehr in ihr Versteck abhielten. Trotz des religioes aufgeladenen Hintergrunds und des komplexen Regelwerks ist Sumo heute laengst nicht mehr eine rein japanische Sportangelegenheit. Mit grossem Erfolg begannen internationale Sportsender vor Jahren, Sumo-Kaempfe auch nach Europa und Amerika zu uebertragen. Inzwischen ist bei Eurosport auch hierzulande die gesamte Serie der japanischen Top-Turniere zu sehen. Die wachsende Verbreitung des Sumo sorgte dafuer, dass sich auch Nicht-Japaner fuer die praktische Seite des Kampfes zu interessieren begannen. Mit gravierenden Folgen: Der aus Hawaii stammende Sumo-Kaempfer Akebono stieg vor wenigen Jahren in den hoechsten Rang auf, den ein Sumotori erreichen kann: Er wurde der erste Yokozuna, so die Rangbezeichnung, der nicht aus Japan stammt. Die Sumo-Szene Nippons war wie vor den Kopf gestossen. Doch die anfaenglichen Befuerchtungen zerstreuten sich schnell. Denn Akebono nahm den Sport und seine Tradition ebenso ernst wie seine japanischen Mitstreiter. Seitdem er die japanische Staatsbuergerschaft angenommen hat und eine Japanerin heiratete, ist die Sumo-Welt Nippons wieder in Ordnung. Die Sumo-Raenge In der Makuuchi-Division sind die Sumotori in 5 Raenge unterteilt, von denen der hoechste Rang der des Yokozuna ist. Dieser Titel gilt auf Lebenszeit und kann dem Sumotori nicht mehr genommen werden, im Gegensatz zu den anderen Raengen. Nach guten Leistungen (Kachi-Koshi) in den 15 Tagen der 6 grossen Turniere (Basho), kann der Sumotori einen Rang aufsteigen. Bei schwachem abschneiden (Make-Koshi) droht allerdings auch der Abstieg in die zweite Liga (Juryo). Maegashira - 30 Kaempfer, Sekiwake - 2 Kaempfer, Komusubi - 2 Kaempfer, Ozeki - 4 Kaempfer, Yokozuna - 2 Kaempfer. 11 QRV im Sommer 2003 aus Sri Lanka Takeshi Katsuki JA6EV/4S7JAG #073 Seit 2000 war ich dreimal in Sri Lanka, zweimal als JICA (japanischer Entwicklungshelfer) und einmal als Gastprofessor in der Universitaet Peradeniya. Aus beruflichen Gruenden konnte ich kaum QRV machen. Dieses Mal fuhren wir als Privatpersonen nach Sri Lanka. Im Sommer 2002 habe ich ein damals 3 Monate altes Baby operiert. Die Familie dieses Kindes – inzwischen ist es 1 ½ Jahre alt geworden – bat mich, die zweite Operation durchzufuehren. Somit hatte ich genuegend Zeit, Amateurfunk zu betreiben und ich habe dies sehr genossen. Dieses Mal begleitete mich meine XYL, JJ6GVX, um meine Arbeit im Ausland mit zu erleben und auch Amateurfunk aus Sri Lanka zu geniessen. Samstag, 28. Juni 2003 Wir fuhren von Saga mit dem Bus nach Fukuoka Airport, um ueber Narita die Maschine nach Sri Lanka zu nehmen. Am Flughafen Narita lernten wir eine Japanerin und eine Familie aus Sri Lanka kennen, die mit der gleichen Maschine flogen. Die Japanerin war eine Saengerin aus Kagoshima und Vater der Familie war Koch in der daenischen Botschaft. Als wir um 21 Uhr in Colombo ankamen, haben wir im Trans Asia Hotel uebernachtet und waehrend unseres Aufenhaltes in Colombo trafen wir uns des oefteren mit der Saengerin im Restaurant. Erwerb der Amateurfunkgenehmigung Waehrend des Aufenthaltes in Colombo habe ich mit meinem Funkfreund in Sri Lanka, namens Ernest Amarasinghe, 4S7EA, die Sri Lanka Telecom besucht, um die Amateurfunklizenz fuer meine XYL, JJ6GVX zu erhalten. Vor drei Jahren, als ich nach Sri Lanka kam, hat Satakesan, JA2SWH/4S7YSG, JAIG-Mitglied #470 mir Ernest vorgestellt. Ernest war in der Funkbranche taetig und war zudem 1 Jahr lang in Japan. Durch ihn hat meine XYL ohne Probleme die Lizenz erhalten und anschliessend wurden wir zum Abendessen in sein Haus eingeladen. Seine XYL hat ein Currygericht und andere Sri Lanka Spezialitaeten aufgetischt. Umzug in das Hotel Topaz in Kandy Montag, 30. Juni gegen 14 Uhr starteten wir zu unserem naechsten Reiseziel Kandy. Unser Auto wuerde in Japan nicht durch den TUEV kommen. Wir benoetigten 4 Stunden auf ungeteerter, staubiger Strasse. Die Luft war voll mit Abgasen. Das Hotel liegt liegt ca. 500 m ueber NN und die Rundsicht betrug 360°. Rundherum gab es gruene Baeume und es war sehr ruhig. Hier hatte ich im letzten Jahr 3 Monate verbracht und es hatte mir gut gefallen. Das Hotel auf dem Huegel in Kandy 12 Am naechsten Tag habe ich ein Funkgeraet IC706MKII im Zimmer installiert. Eine Dipolantenne, die auf 7MHz, 14 MHz und 21 MHz abgestimmt ist und eine 2-Elemente 50-MHz Antenne (Sonderanfertigung) habe ich aus Japan mitgebracht. Im 4 Stockwerk installierte ich die Antennen auf dem Balkon. Das eine Ende der Dipolantenne wurde auf einer 30m hohen Kokospalme befestigt. Beginn der QSO’s Am 1. Juli um 18.44 Uhr hat meine XYL auf 21 MHz mit ihrem Rufzeichen 4S7GVG mit grosser Aufregung ihre erste QSO gestartet. Die Zeitdifferenz zwischen Japan und Sri Lanka betraegt drei Stunden. Gute Bedingungen zwischen Japan und Sri Lanka werden um 21 Uhr Sri Lanka Zeit (Japan Mitternacht) erwartet. Deshalb waren die Verbindungen nicht besonders gut. In Japan denkt man nicht an die Zeitdifferenzen, erst wenn man ins Ausland kommt werden sie einem bewusst. Gegen 01 Uhr Japanzeit (22 Uhr Sri Lanka) oeffnete sich die Richtung Europa, Afrika und Asien. Meine XYL ist nicht sehr geuebt in QSO’s ausserhalb Japans. Trotzdem schaffte sie ca. 350 QSO’s mit „auslaendischen“ Stationen, das war doch ein grosser Erfolg! Druck der QSL-Karten Wir haben QSL-Karten in Kandy drucken lassen, weil es billiger ist als in Japan. Fuer mich und meine XYL zwei verschiedenen Karten, insgesamt 1000 Stueck, zu einem Preis von umgerechnet Y 15.000,-. In Japan wird ein Korrekturdruck angefertigt, danach erfolgt der Druckauftrag. In Sri Lanka sind es drei Korrekturdrucke, bevor der endgueltige Druck fertiggestellt wird. Leider musste ich einen Tag laenger warten, weil in Sri Lanka ein buddhistischer Feiertag war. Die Menschen in Sri Lanka leben ruhiger als Japaner, weil sie nicht „staendig auf die Uhr sehen“. Ein Beispiel: an der Bushaltestelle gibt es keinen Fahrplan. Trotzdem kommen die Leute, wenn ein Bus ankommt. Ich wundere mich immer, wie sie den Fahrplan erkennen koennen, ich glaube, die Zeiteinteilung ist anders als in Japan. Waehrung und Auto Ich habe immer das Umrechnungsproblem mit der Sri Lanka Rupie. Eine Rupie ist ca. 1,3 Y. Man sagt, in Sri Lanka benoetigt man zum Leben ca. 100 Rupien taeglich. Auf der Strasse werden Touristen angebettelt, besonders bevorzugt Japaner. Taxifahrten mit 3-raedrigen Fahrzeugen namens Tukutuku kosten im Normalfall von der Stadtmitte bis zum Hotel 100 Rupien, von Japanern werden 400 Rupien verlangt. Daher habe ich vor Fahrtantritt immer den Preis ausgehandelt. Unser Weg bis zum Hotel fuehrt ueber eine Strasse aufwaerts. Deshalb habe ich moeglichst neue dreiraedrige Taxis gewaehlt, weil ich oft beobachtet habe, dass die Wagen stehen geblieben sind. Der grosse Vorteil ist der, dass diese Fahrzeuge nicht in einen Autostau geraten. Wenn ich vom Hotel in die Stadt gehen will, gehe ich zu Fuss, um ein wenig Bewegung zu haben und fuer den Rueckweg nehme ich ein Tukutuku. 13 Es gibt keine Abgasverordnung in Sri Lanka. Deshalb werden die Abgase voll in die Luft geschleudert. Japanische Gebrauchtwagen, die in Japan keine Zulassung mehr erhalten, werden in Sri Lanka – mit japanischen Aufschriften – weiter gefahren. Als ich Takkyubin Autos mit kuro nekko (schwarze Katze) oder Yu-pack gesehen habe, dachte ich einen Augenblick lang, dass es eine Niederlassung in Sri Lanka gaebe. Begegnung mit 4S7YW in Nuwara Eliya Die Stadt Nuwara liegt mitten in Sri Lanka. Vor ungefaehr 100 Jahren hat ein Englaender hier fuer sich eine Sommerresidenz gebaut, um der Hitze zu entfliehen. Die Stadt liegt auf einem Hochplateau und ist rundherum vom Bergen umgeben. Diese Berghaenge werden als Teeplantagen genuetzt. So grosse Plantagen habe ich in Japan noch nie gesehen. Nach 3 stuendiger Fahrt ueber kurvige Strassen durch die Teeplantagen kamen wir endlich an unser Ziel. Hier oben war die Luft frisch und man brauchte einen Pullover. Es gibt einen 100 Jahre alten Golfspielplatz mit Klubhaus, Ferienwohnungen und Hotels. Mein Eindruck war, dies ist eine sehr lebhafte Stadt. Es gibt dort einen Zahnarzt (er war mein Schueler an der Uni Peradeniya) und gleichzeitig ist er Funkamatuer, 4S7YW. Als ich ihn ueber Handy angerufen habe, sagte er mir, seine Praxis liegt 100 m von meinem Standort entfernt und ich soll ihn sofort besuchen. In der Praxis gab es veraltete medizinische Geraete und Einrichtungen, aehnlich sieht es in Vietnam und Laos in den Praxisraeumen aus. In Japan wuerden diese Teile in ein Museum gestellt. Beim Gespraech erfuhr ich, dass er plant nach Australien zu gehen, um eine Ausbildung zum Flugzeugpiloten zu machen, weil er in Sri Lanka keine Zukunft als Zahnarzt fuer sich sieht. Seine XYL kochte fuer uns ein Sri Lanka Curry-Gericht, das wir nach Landessitte mit den Fingern gegessen haben. Golf An einem Tag bin ich mit meiner XYL zum Victoria-Golfklub gefahren. Es dauerte ca. 40 Minuten mit dem Auto. Hier darf man allein spielen, meine XYL spielt nicht, deshalb ist sie den 18 Loeche-Course mitgelaufen und hat die umfliegenden kleinen Voegel und Pflanzen fotografiert und mit der Videokamera aufgenommen. Es gab eine Jackfruit (siehe Foto), unser Caddy hat sie fuer uns vom Baum geholt und wir haben sie genossen. Sie schmeckte natuerlich viel besser als eine vom Markt gekaufte Frucht. Das Wetter war schoen, wir haben um 8.00 Uhr angefangen und um 11.00 Uhr war der 18-Loch Course beendet. Gegen Mittag wird es langsam heisser und wir haben unter einem Baum im Schatten Platz genommen, Bier getrunken und dazu Cashewnuesse gegessen. Es war ein sehr erholsames Spiel ohne Zwang, 90 war mein gutes Ergebnis, worueber ich mich sehr gefreut habe. Ich war bereits im vergangenen Jahr dort und die Angestellten des Platzes kennen mich noch immer gut. Darueber hat sich meine XYL auch gefreut. Ein 16 jaehriger Angestellter des Golfplatzes war vor 2 Jahren mein Patient. 14 Volkstracht Sari Meine XYL hat sich einen Sari bestellt. Zuerst haben wir den Stoff in der Stadt gekauft und sind mit diesem Stoff in eine Schneiderei gefahren und der Sari wurde nach Mass genaeht. Das kostete insgesamt umgerechnet ca. 6000,- Y, mein bestellter Massanzug kostete insgesamt ca. 8.000,- Y. Meine XYL hat sich in den neuen Sari gehuellt und mich in die Peradeniya-Universitaet begleitet. Die Sekretaerin des Rektors war von dem Sari begeistert und meine Frau ueber-gluecklich. Der Sari wird bekanntlich in einer komplizierten Wikkeltechnik „angezogen“. Die Schneiderin hat ihn jedoch fuer meine XYL extra gefertigt, um ihr das Anziehen zu erleichtern. Die jungen Frauen tragen keinen Sari mehr, sondern kleiden sich europaeisch. Der Sari wird von den aelteren Frauen allgemein auch tagsueber getragen. Die Empfangsdamen in Kliniken, Arztpraxen oder Hotels tragen nach wie vor farbenpraechtige Saris. Der Anlass zu diesem Abend war der Wechsel des Vorstandes des Rotary Clubs. Die begleitenden XYL’s trugen fast alle wunderschoene Saris. Meine XYL fluesterte mir zu, dass sie sehr gerne auch so einen Original-Sari tragen und die Wickeltechnik dafuer lernen moechte. Sightseeing Wir haben waehrend unseres Aufenthaltes in Sri Lanka folgendes besichtigt: In Sigiriya gibt es eine Burgruine auf einem Huegel, die im 5. Jh. errichtet wurde. In einem grossen Felsentempel war eine riesige Buddhafigur aus Stein gemeisselt. In Dambulla besichtigten wir den grossen, goldenen Buddha, der uns sehr beeindruckt hat. Ausserdem besuchten wir einen Gewuerzgarten, mit z.B. Ingwer, Zimt, Pfeffer usw. Dieses Mal hatten wir ziemlich viel Zeit, deshalb konnten wir in Sri Lanka auch Funkaktivitaeten geniessen. So konnte meine XYL durch die Hilfe eines Funkfreundes in Sri Lanka eine Lizenz erwerben und sich am Lebensstil im Sari erfreuen. Wir haben geplant, im Juni naechsten Jahres noch einmal fuer einen Monat nach Sri Lanka zu fliegen. Auf diesem Weg moechte ich mich bei allen JAIG-Mitgliedern bedanken, die trotz der schlechten Bedingungen mit uns Verbindung aufgenommen haben. 15 16