EXODUS : Nordatlantik – Rund XI - Sirius
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EXODUS : Nordatlantik – Rund XI - Sirius
EXODUS : Nordatlantik – Rund XI 15./16.03.2012, Donnerstag/Freitag, auf See nach Virgin Gorda: Ade Anguilla, wir verlassen die Road Bay und nehmen Kurs auf Sandy Island, einem Sandflecken mit sieben Palmen drauf, etwa 3 nm vor der Küste. Eine Boje außerhalb vom Riff ist unser, aber der Wind bläst uns kräftig um die Ohren. Wir schaffen es nicht per Muskelkraft gegen den Wind durch die schmale Riffpassage, nichts mit Schnorcheln und Sandbaden. Sandy Island Also weiter zu den Prickley Pear Cays, einem ebenso wunderschönen Island 5 nm weiter. Der Wind legt zu, alle intakten Bojen besetzt, wir ergattern eine mit gerissenem Festmacherauge. Nur mit Hilfe freundlicher Engländer in deren Schlauchboot können wir eine Leine unter der Boje befestigen, danke. Rein in unser Schlauchboot und in die Passage zwischen den beiden kleinen Inselchen gerudert, dann kommt noch eine Riffpassage und dann Ruhe – schön wärs ja. Wir geben ermattet nach ca 500 m auf, Wind und Seegang sind 1 zu stark, ohne Motor ist da nicht reinzukommen, schade. Dennoch, auch so noch ein sehr schöner Anblick. Zum Ablegen von der Boje sind die beiden Engländer mit ihrem Schlauchboot wieder zur Stelle, allein hätten wir das nur sehr schwer geschafft. 5 nm weiter die Dog Islands, eine größere Koralleninsel soll dann endlich Schnorchelvergnügen pur für Erika schenken. Denkste. Die in den Karten eingezeichnete Bucht zum Schnorcheln liegt wunderschön an Steuerbord, aber die Dünung verursacht eine so starke Brandung am Land, dass an Ankern und Anlanden vernünftigerweise nicht zu denken ist. Es ist 15.00 Uhr, also weiter Richtung British Virgin Islands, genauer Virgin Gorda, insgesamt rund 80 nm. Ursprünglich wollten wir erst gegen 19.00 Uhr hier wieder weg, wir wollen ja durch eine enge Durchfahrt südlich Virgin Gorda zum Sir Francis Drake Channel unbedingt bei Tageslicht durch. Also muss die Genua reichen, diese ausgebaumt und noch ein wenig eingerollt, wir wollen nicht zu viel Fahrt machen, klappt auch ganz gut. Schneller wäre bequemer, aber mehr als 4 kn Fahrt soll nicht sein. So akzeptieren wir das gewohnte Schaukeln, die übliche Wacheinteilung tritt wieder auf den Plan. Zunächst schläft Erika, dann Abendbrot, dann wieder Erika in die Koje, um Mitternacht Wachwechsel, Erika übernimmt das Kommando, Andreas verdrückt sich. Um 06.00 Uhr entschließt sich Erika, die von Andreas anvisierte enge und flache Durchfahrt zugunsten einer 1 nm weiter südlich gelegenen breiteren zu verwerfen, gut so. Nach Umrundung der Südhuk von Virgin Gorda ein wunderschöner Sonnenaufgang und dann auf anderem Bug eine lange Riffkante lang (wieder mal bestückt mit einem Yachtwrack) bis zur Thomas Bay in den dortigen Yacht Harbour, es ist 07.30 Uhr, alles noch zu. Eine Stunde später wird uns endlich ein Liegeplatz zugewiesen, einchecken, klar Schiff machen, duschen (heiß!), Frühstück, ein schöner, müheloser Segelschlag liegt hinter uns. Customs und Immigration am kleinen und sehr einfachen Fährpier, Einklarieren freundlich und problemlos. Wir machen einen Rundgang durch die Marina, Supermarkt einfach, viele kleine Geschäfte, Bars und Restaurants, nebenan eine größere Werft (d.h. mehrere kleine Baracken bzw. Container mit Werkstätten, ansonsten alles unter freiem Himmel) gut sortierter Chandlery, aber kein Hondamotor, wir werden weiter suchen. Mittags gibt’s – richtig – Spaghetti alio e oglio, immer wieder gut. Dann die Fahrräder gesattelt und an die Südspitze von Virgin Gorda gefahren, zu den “The Baths“ und Devils Bay. Ein kurzer Küstenabschnitt mit riesigen, glattgeschliffenen Granitblöcken die ein Labyrinth von Schluchten, Höhlen und engen Gängen bilden. Ein Weg führt hindurch, man muss sich an Seilen entlang hangeln, viel durch Wasser waten, kriechen oder sich nur sehr ducken, Treppen hoch und runter, hat sich sehr gelohnt. Nur die Schnorchelausrüstung bleibt wegen der starken Brandung im Rucksack, trägt Erika tapfer, lässt sich auch nicht helfen. 2 Hier soll es eine traumhaft schöne Unterwasserwelt geben, wir werden die Hoffnung auf Schnorchelausflüge nicht aufgeben. Für heute ist Schluss, früh zu Bett und Schlaf nachholen. The Bath 3 17.03.2012, Samstag, Virgin Gorda: Ausflug zur Savannah Bay, mit dem Fahrrad Berg hoch und runter, etwa 5 km, eine sehr schöne, langgestreckte Bucht, Sandstrand, Palmen, in Strandnähe viele Korallenbänke bis kurz unter die Wasseroberfläche. Andreas findet einen Schattenplatz am Strand, schön Erika beim Schnorcheln zu beobachten, sie lässt sich ausgiebig Zeit, gut so. Sie sieht viele verschiedene Pflanzen und Fische, diese meist paarweise oder in Schwärmen, einige sogar recht groß. Zum Abschluss gehen wir noch gemeinsam ein wenig schwimmen, dann mit dem Rad zurück, erst steil hoch (schieben), dann eine sehr lange Abfahrt, kraftschonend und schnell. Savannah Bay Am Abend bügelt Erika, der Motor muss für Strom sorgen, da wir Internetanschluss haben wird der Computer wieder auf Vordermann gebracht und die Bilder angesehen. Ein kurzer Schauer befreit das Schiff vom Salz der Überfahrt, was will man mehr? 4 Heute hat Frau Wulff Geburtstag. Auch ihr aus der Karibik die herzlichsten Glückwünsche und alles Gute. 18.03.2012, Sonntag, Virgin Gorda: Gottesdienst um 9.30 Uhr in der St. Ursula Kirche, ein moderner Bau oben auf einer etwa 50m hohen Erhebung über dem Hafen. Der Gottesdienst ist gut besucht, Zelebrant ist ein barfüßiger Gastpriester aus Haiti, Konzelebrant der Ortspfarrer. Wieder eine sehr lebhaft gefeierte Eucharistiefeier, es wird viel gesungen und geschunkelt, Musik macht eine Band, die Predigt sehr wortgewaltig, man ist geneigt an Billy Graham zu denken. Die Messe dauert insgesamt zwei kurzweilige Stunden, am Ende werden noch alle Gäste vorgestellt und die Geburtstagskinder gesegnet. Auch der Priester aus Haiti hat Geburtstag und wird vom Pfarrer extra gesegnet. Beim Segensgebet beteiligen sich alle Anwesenden durch Handhebung, eine schöne Geste. Keiner scheint es eilig zu haben, alles verläuft in Ruhe, dabei aber durchaus nicht langweilig oder lahm, alle sehr gut gekleidet im Sonntagsstaat, extrem hochhackige Schuhe bei den Damen sind normal, auch bei den kleinen Mädchen und Ministrantinnen. Heute wir gefaulenzt, geschlafen, ein bisschen Wäsche gewaschen, Andreas‘ Rücken färbt doch mächtig die Bezüge. Den ganzen Nachmittag spielt in der Hafenbar eine Band, sehr nett anzuhören – aber nur auf große Entfernung. In der Bar (Dach, Sitzgelegenheiten, Tresen, sonst alles offen) dagegen ohrenbetäubend laut. Ein Spaziergang beschert uns einen prächtigen Sonnenuntergang, im Hafenbecken jagen richtig große Fische (ca. 0,5 – 1 m lang) ganze Schwärme kleinerer, Abendbrotzeit. Allabendliche Hafenmusik 5 Heute wurde Joachim Gauck zum Bundespräsidenten gewählt. Wir hoffen, dass auf seiner Amtszeit Segen liegt. Da ihn ja alle bürgerlichen Parteien gewählt haben, wird die Presse ihn wahrscheinlich eine Weile in Ruhe lassen. Hoffen wir, dass er dem Land Orientierung geben kann. 19.03.2012, Montag, Virgin Gorda: Arbeitstag. Erika streicht bzw. wachst große Flächen des Deckshauses sowohl innen als auch außen, Andreas poliert das Gelcoat auf der Steuerbordseite, die liegt im Schatten. Ist ganz schön anstrengend vom Schlauchboot aus, man kann sich nicht gut festhalten. Zum Ausgleich gibt’s mittags Tiefkühlpizza, mal was anderes, muss nicht sein. Waren falsch ausgepreist, haben wir für 2,25 $ statt der regulären 4,50 $ bekommen, wenigstens so erträglich. Erika kann nicht genug bekommen, sie “entpellt“ die gefundene Kokosnuss, mühselig aber erfolgreich. Nun muss sie noch ein wenig liegen, das Kokosfleisch soll fest werden. Kokosnuss schälen 6 Den Abend beschließen wir mit einem Hafenrundgang, ein wenig Bewegung tut den eingerosteten Knochen gut. Übrigends: Der Ort Valley Spanish Town rund um den Hafen besteht aus verstreut liegenden Häusern, ist der Hauptort der Insel, hier ist halt alles sehr überschaubar. 20.03.2012, Dienstag, Virgin Gorda: Check out, wir bezahlen 40 $. Da wir weder Strom noch Wasser hatten denken wir: billig. Erst später geht uns auf, dass dies offensichtlich die Gebühr für einen Tag und nicht für 4 Tage war, die Dame wollte aber nicht mehr, man darf auch Geschenke annehmen. Wir verlegen uns in den 8 nm nördlich gelegenen Gorda Sound, eine sehr große, von Riffen gut geschützte Bucht mit mehreren Marinas sowie Charterstützpunkten mit großen Flotten drin. Durch das Riff führt eine sehr schmale, aber gut betonnte Fahrrinne. Wir finden einen schönen und wenig besuchten Ankerplatz ganz in der Nähe der Mosquito Islands draußen in der Nähe der Riffkante. Hier liegen wir erstaunlich ruhig, hätten wir nicht gedacht bei dem starken Wind und der brechenden See am Riff, es donnert ganz schön. Der Motor läuft gut zwei Stunden, die Batterien brauchen wieder mal ein wenig Ladung. Vor dem Riff ein großes Flach, wir können gut darüber laufen, Erika schnorchelt zwischen Flach und Riffkante, schön. Um unser Schiff herum schwimmt eine riesige Schildkröte. Sie ist immer nur wenige Augenblicke an der Oberfläche zu sehen, steckt ihren Kopf lang aus dem Wasser und verschwindet erstaunlich schnell wieder. Wir ankern wohl in ihrem Revier. Am Strand der Insel viele Conchschnecken, große und kleinere, alle bewohnt, wir lassen sie liegen, stehen unter Artenschutz. Beim Schnorcheln sieht Erika einen riesengroßen Krebs, der in einem Schneckengehäuse wohnt, Hausbesetzer! 7 Conchmuschel Zum Abend gesellen sich noch drei weitere Segler zu uns, am Strand eine geschlossene Bar, in der Nähe ein bewohntes Haus, am Berg eine Baustelle, hier wird großflächig saniert (?), steht jedenfalls auf dem Baustellenschild (redevelopment). 21.03.2012, Mittwoch, Virgin Gorda: Wie oft hat Erika schon ihrer Standhaftigkeit gedankt, die Nähmaschine trotz Andreas‘ Proteste doch mit zu nehmen: die Nationale muss mal wieder genäht werden, sie fleddert langsam aus. Kurzer Regenguss, das Schiff wird danach gleich abgeledert, musste mal wieder sein. Erika will unbedingt noch einmal schnorcheln, wir landen also am Mosquito Island an und finden einen ganz einsamen Strand mit Palmen, unweit einem Riff, das eine Passage zwischen Gorda und Mosquito Island stark einschnürt. Am Strand weißer Sand und Stellen mit unendlich vielen Korallengestein, unter Wasser jede Menge prächtiger Fische – wir sind glücklich und zufrieden. 8 Mosquito Island Am Abend erreichen wir über UKW noch Thosyma und verabreden uns zu Freitag zum BBQ in der Savannah Bay. 22.03.2012, Donnerstag, Virgin Gorda: Gleich morgens zurück zur St. Thomas Bay, sicher durchqueren wir die enge Passage; in der Erika gestern schnorchelte. Im Supermarkt des uns wohl bekannten, “billigen“ Yacht Harbours wollen wir ein wenig zum morgigen BBQ einkaufen. Wir ankern vor dem Hafen in Landnähe, dieses ist mit dem Schlauchboot gut zu erreichen. Kein Steg, dafür wenig Brandung. Ein kräftiger Regenschauer nötigt uns zunächst Ruhe ab, ist auch was Feines. Im Hafen zunächst Duschen, dann Einkaufen für einen Salat und Würstchen, Fleisch sieht nicht so gut aus. Abends haben wir Internetzugang, was es nicht alles gibt. Wir empfangen eine Mail von Stephan mit vielen Bildern von Victoria, die uns in Spandau von vielen Plakaten herab anlächelt, hübsch anzuschauen. 9 23.03.2012, Freitag, Virgin Gorda: Gleich nach dem Frühstück verlegen wir uns in die 3 nm entfernte Savannah Bay und finden einen guten Ankerplatz, mittags trifft die Thosyma ein, großes Hallo, sie bringen Tina und Mirko mit, zwei Freunde aus Chemnitz. Damenprogramm: Schnorcheln; Herrenprogramm: Schotreparaturen auf der Thosyma, schön, dass man sich immer helfen kann. Später als geplant mit Thomas‘ Dingi an den Strand (der hat einen Motor!), dann BBQ, lecker und kurzweilig, es wird ein langer und schöner Abend. 24.03.2012, Samstag, Virgin Gorda: Ruhe – Erika schnorchelt noch ein wenig, dann verlassen wir fast zeitgleich mit der Thosyma die Savannah Bay – wann wir sie wohl wieder treffen werden? Ihnen jedenfalls eine glückliche Weiterfahrt. Wir verlegen uns wieder zurück in die St. Thomas Bay und nehmen unseren gestrigen Ankerplatz nochmals ein. Man ist halt ein Gewohnheitsmensch. Ein ausgiebiger Spaziergang mit Dusche rundet diesen schönen Tag ab, wir können gar nicht dankbar genug sein. Heute hat Gisela Geburtstag, wir versuchen es mehrmals den ganzen Tag über, können sie aber nicht erreichen. Daher auf diesem Weg herzlichen Glückwunsch und alles Gute auf dem neuerlichen Weg zur Oma. 25.03.2012, Sonntag, Virgin Gorda nach Tortola: 9.30 Uhr wieder Gottesdienst in St. Ursula, hier sind wir schon bekannt. Gleich danach Segel gesetzt und rüber nach Tortola. Den dortigen Road Harbour erreichen wir nach gut zwei Stunden. Die erste Marina verlassen wir wieder fluchtartig; der Schwell ist mörderisch. Einen Steg weiter liegen wir in der Fort Burt Marina ruhig – und welch ein Wunder: der selbstgebastelte Adapter beschert uns aus der 110 V Steckdose tatsächlich 220 V, was es nicht alles gibt! So werden die Batterien wieder mal ausgiebig geladen, heißes Wasser bereitet und richtiger Kaffee gekocht, nicht nur Pulver–Cappuccino. Dafür kommen wir trotz gutem Signal aus einem nahen Pub nicht in deren Internet, Pech gehabt. Heute hat unsere Weltmeisterin im 470er Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch dir Victoria und weiterhin viel Freude und Erfolge beim Segeln. 10 26.03.2012, Montag, Tortola: Die gute Hoffnung, hier einen Hondamotor zu bekommen löst sich in Luft auf, wir werden nach St. John, USVI vertröstet, den hiesigen Vertreter gibt es schon seit zwei Jahren nicht mehr. Dafür erstehen wir einen neuen Bootshaken (Boat Hook, man lernt nie aus), der alte ging beim Ankerbergen zu Bruch, außerdem zwei – leider kleinere – Deutschlandfahnen, zwei Karabinerhaken aus Edelstahl und als Ersatz einen neuen Haltegriff für die Bootshaut (falls man außen arbeiten muss und sich festhalten will), der Nachschub muss rollen. Road Harbour wird geprägt von riesigen Kreuzfahrtschiffen. Sind sie da, ist alles auf, verlassen sie den Hafen, klappen alle Läden und Marktstände ihre Auslagen zusammen. Am Abend dann – oh Segen der Technik – sogar Zugang zum Internet, so können Mails raus– und reingehen und die Kontodaten wieder auf Vordermann gebracht werden. Muss auch mal sein. 27.03.2012, Dienstag, Tortola: Wir verlegen uns in die Sopers Hole, West End ans westliche Ende von Tortola, einer geschützten, sehr schönen Bucht, allerdings auch gut besucht. Wir ankern – eigentlich zu dicht – zwischen Yachten aus aller Herren Länder, keiner stößt sich daran, wir passen beim Schwojen nur höllisch auf, es ist arg eng. Zum Ausgleich für die Ruhe der letzten Tage wird wieder mal die Logge ausgebaut und gängig geputzt, auch das Lippenventil der Toilette muss erneuert werden, eine Sch…arbeit. Wieder ist Rudern angesagt, das Land will erkundet werden, außerdem brauchen wir Brot. West End besteht aus einem Supermarkt, drei Marinas, drei Boutiken und drei weiteren Häusern, vielen Palmen und Mangroven, einer Straße und sonst nichts, halt, Fähranleger mit Custom und Imigration nicht zu vergessen, da müssen wir morgen früh hin. 28.03.2012, Mittwoch, Tortola nach St. John, US Virgin Islands: Ausklarieren aus den BVI, kostet 1 $, preiswert. Dann noch ein paar Fotos geschossen (von den Palmen, die durch die Dächer der Häuser hindurch wachsen) und nichts wie weg. Nach zwei Stunden fällt der Anker in der Cruz Bay auf St. John. Sofort ist ein Park Ranger da, wir dürfen nur maximal drei Stunden ankern, wissen wir aber ohnehin. Hier ist alles ein riesiger Nationalpark, gestiftet von Rockefeller, und die sind streng. Einklarieren in den USA (die USVI und Puerto Rico gehören mit Sonderstatus zu den USA): hier problemlos, keiner kommt aufs Schiff, keiner fragt nach frischen Lebensmitteln oder Fleischkonserven, und wir 11 hatten alles bis auf eine Knoblauchknolle vertilgt, sind heute noch satt für die nächsten Wochen. Trotzdem, ein naher Supermarkt will gestürmt werden, ein wenig Butter, Käse, Wurst und Tomaten sollte doch schon wieder an Bord sein. Dann wieder weg und rein in die nächste Bucht, die Caneel Bay. Dort liegen Bojen aus, kosten – da Nationalpark – nur 15 $ pro Nacht, üblich sind sonst 25 $. Ankern verboten. Die Bucht sehr offen, nur noch sehr wenige freie Bojen zu sehen. Die erste erweist sich als Schwell–geplagt, also wieder weg. An der zweiten liegen wir auch sehr unruhig, aber die Gläser bleiben auf dem Tisch stehen (auf einer rutschfesten Unterlage versteht sich, nur die Schubkästen müssen stets verriegelt werden). Es ist noch hell, die Riffe in Ufernähe locken, also rein ins Schlauchboot und hin gerudert, Erika schnorchelt. Andreas nicht faul, rudert von ihr unbemerkt in Strandnähe, dort liegt ganz ruhig eine blaue Boje – konzessionierte. Es ist schon 18.00 Uhr, jetzt wird wohl keiner mehr kommen. Also Erika raus und mit EXODUS an die blaue Boje, was für eine Ruhe – genau 15 min lang, dann liegt schon wieder ein Ranger neben uns: wir müssen sofort weg, diese Boje sei konzessioniert und da gibt es keine Ausnahme! Wo der wohl herkam? Wir verbringen also die Nacht mit Schaukeln an der vorherigen Boje, dafür sind wir beim Kassieren am nächsten morgen schon wieder weg. 29.03.2012, Donnerstag, St. John nach St. Thomas, USVI: Um 9.00 Uhr legen wir bereits im American Yacht Harbour auf St. Thomas an, zugewiesen wird uns ein ruhiger Liegeplatz am Ende der Bucht, aber teuer. Für zwei Nächte bezahlen wir 108,80 $, Strom nochmals 8,60 $, Wasser käme noch dazu. In der Marina ein Chandler, Island Marine Outfitters, annonciert überall groß als Vertreter für Honda und Mercury. Die dortige Dame sehr hilfsbereit – wie überhaupt bisher alle Amerikaner – aber Honda haben sie nicht da, könnten sie wohl bestellen, dauert aber mindestens drei Wochen, also Pustekuchen wieder mal. Der Ort überschaubar, ein teurer Supermarkt, viele Restaurants, kleine Häuser, ein Schulzentrum. Wir treffen Gudrun und Hans, ein älteres Ehepaar aus Cuxhaven, sie sind seit sechs Jahren mit ihrer Ketsch unterwegs. Für 80 $ erstehen wir von ihnen gebrauchte Karten und Handbücher, so wandert alles, wie es gebraucht wird, durch viele Hände. 12 30.03.2012, Freitag, St. Thomas, USVI: Fahrräder raus und hin zum Coral World Ocean Park. Dort ist in eine Korallenlandschaft ein Unterwasserobservatorium gebaut, man hat herrliche Sicht auf unheimlich viele, auch große Fische. Einer bunter gezeichnet als der andere, faszinierend. Als Rentner bekommen wir auf den Einlass 10 $ Nachlass, ist ja mal was. Wir sehen Fische ohne Ende, Haie, sehr große Schildkröten, Rochen, Langusten. Mehrere Stunden verbringen wir dort, es hat sich mehr als gelohnt. Zurück und wieder einkaufen, Wäsche waschen, Schiff klarieren. Coral World Ocean Observatorium 13 Coral World Ocean Observatorium 31.03.2012, Samstag, St. Thomas, USVI: Wir verlegen uns 10 nm weiter nach Charlotte Amalie, einer Freihandelszone schon seit mehr als 250 Jahren, noch aus Dänischer Kolonialzeit. Entspanntes Segeln, nach zwei Stunden fällt der Anker in Landnähe, wir müssen ja rudern. Die Stadt hübsch, man meint in Dänemark zu sein, die Straßennamen zweisprachig, die ehemaligen Hafen Lagerhäuser umgebaut in Edelboutiken, alles zollfrei, hier werden täglich Riesensummen umgesetzt. 14 Charlotte Amalie Ursache eine große Pier, an der gleichzeitig bis zu drei Kreuzfahrtschiffe der 1.000 Fuß Kategorie festmachen. Diese entlassen dann etwa 15.000 Besucher, meist Amerikaner, in die zollfreie Zone, und die kaufen auf Teufel komm raus ein. Auch wir verfallen diesem Fieber und kaufen zu angemessenem Preis wieder eine CASIO Kamera, Erika fühlt sich damit wohler und gewohnter. Sie ist deutlich besser als die in Barbados gekaufte von Sony, kann allerdings auch kein Deutsch. 15 Sammeltaxi Öffentliche Verkehrsmittel gibt es nicht, dafür Sammeltaxen, die auf festgelegten Routen pausenlos fahren, je Tour 1 $, offen, bis zu 20 Leute auf der Ladefläche (auf Bänken), funktioniert hervorragend. Wir finden eine dänische lutherische Kirche, sie ist schon für den morgigen Palmsonntag geschmückt. Äußerlich von einer katholischen Kirche nicht zu unterscheiden. Nicht weit entfernt die katholische Kathedrale, wir erfahren dort die Gottesdienstzeiten für morgen und werden ausdrücklich – mehrmals – ermahnt, uns wegen der Kriminalität nicht mehr weiter vom Hafengelände zu entfernen, steht auch so im Hafenhandbuch. Am Abend informiert uns Barbara, dass Benno im Krankenhaus liegt, Krebs, die Ärzte geben ihm nicht mehr viel Lebenszeit. Heute vor fünf Jahren ist unsere Mutter verstorben, wir denken oft an sie, der Familie fehlt sie doch sehr. 16 01.04.2012, Palmsonntag, St. Thomas, USVI: Vormittags Gottesdienst in der Kathedrale, Pontifikalamt, der Bischof ein Strahlemann. Die Palmprozession eher dürftig, die Passionsgeschichte in Kurzform, dafür Predigt umso lebhafter, entspannte 1,5 Stunden. Wieder Kommunion unter beiden Gestalten, wieder wurden wir als Gäste vorgestellt und eindrucksvoll begrüßt, schöne Gesten, man wird beheimatet. Nach dem Gottesdienst Einkauf im Supermarkt, auf Winken hält ein Sammeltaxi und fährt uns für besagten Dollar zum Dingi, so tragen sich die schweren Tüten doch leichter. Hier ist es preiswerter und wir können die Vorräte wieder auffüllen. Heimatliche Gefühle: vom nahen Flugplatz starten unablässig große Maschinen, in der Bucht landen und starten im Stundentakt Wasserflugzeuge, allerdings nur bis zum Einbruch der Dunkelheit. Am Nachmittag dann Besuch von Gudrun und Hans, die wir schon im American Yacht Harbour getroffen hatten. 02.04.2012, Montag, St. Thomas, USVI: Wieder ist die Bucht geprägt von drei Kreuzfahrtschiffen, eines größer als das andere. Wir zählen 9 Stockwerke über dem Hauptdeck, der AIS Empfänger gibt die Länge nicht mehr in Fuß sonder in nm an, Länge 0,2 nm, unglaublich. 17 Kreuzfahrtschiffe Wir telefonieren mit Renate und sprechen ihr Mut zu, sprechen auch noch kurz mit Benno, mehr können wir nicht tun, leider. Am späten Nachmittag besuchen wir Gudrun und Hans auf ihrer Crisadee, einer Stahlketsch, solide und selbst sehr sauber und ideenreich ausgebaut, Hochachtung. 03.04.2012, Dienstag, St. Thomas, USVI: Wir sehen uns das Kreuzfahrtterminal an, eher ein nackter Steg mit angrenzender Mall, unendlich viele kleine Geschäfte in 9 großen Hallen, abstoßend. Zu Hauf werden die Gäste per Sammeltaxi in die Altstadt zu den Nobelboutiken gekarrt, dort dürfen sie ihr Geld lassen. Wir erstehen preiswert amerikanisches Bier, eher mild, jedenfalls kein Pilsener und sehen uns in einem Computershop Tablets an. Das Internetproblem müssen wir irgendwie in Griff bekommen, hält doch der Accu des Notebooks nur noch wenige Sekunden, also praktisch Schrott. 18 Zweimal bekommen wir Besuch, zunächst Dieter aus Berlin. Er lebt im Sommer in Kanada, im Winter auf seinem Motorschiff in der Karibik – und das schon seit 1963. Dann kamen nochmals Gudrun und Hans zur Verabschiedung, wir wollen immerhin morgen weiter. 04.04.2012, Mittwoch, St. Thomas nach Culebra, Puerto Rico: Aufstehen, waschen, frühstücken, weg: um 8.10 Uhr lichten wir den Anker und segeln Richtung Culebra, einer Insel, die schon zu Puerto Rico gehört. Nach entspanntem Segeln fällt in der Ensenada Hunt auf Culebra direkt vor der dortigen Polizeistation der Anker. Wir sofort hin zum Einklarieren, aber der dortige Polizeistation Culebra Polizist spricht kein Englisch, nur Spanisch, und das in den USA. Er bestellt aber bereitwillig einen Sergeant, der etwa so viel Englisch kann wie wir, wir verständigen uns gut, nur Einklarieren können wir dort nicht, das muss bei Custom and Imigration auf dem “Flughafen“ (große Wiese) geschehen, 5 min mit dem Auto entfernt. Kein Problem, sehr hilfsbereit werden wir in den Funkwagen verfrachtet und dorthin gefahren. Dort empfängt uns 19 CBP, Custom and Border Protektion, die für die Grenzsicherung zuständige Behörde in den USA. Es fällt auf, dass alle bewaffnet und mit schusssicheren Westen ausgestattet sind. Selbst nachher die Wachleute im Hafen sind mit großen Pistolen behängt, doch erst mal der Reihe nach. Obwohl wir schon in den USA (St. John) einklariert haben, müssen wir hier viel Papier ausfüllen, insbesondere eine Zolldeklaration. Wir haben nichts zu deklarieren, alles persönlicher Bedarf, also Strich durch. Doch diese Rechnung geht nicht auf. Peinlich werden wir genau befragt, was wir auf den US Virgin Islands gekauft haben, insbesondere interessiert Brot, Butter, Fleisch, Obst, Gemüse. Wird notiert, ist dann aber auch alles, kontrolliert wird nicht, dazu hätte ja jemand aufs Schiff gemusst – und wir liegen ja draußen vor Anker. Für 37 $ erhalten wir ein Permit, mit dem wir uns mit dem Schiff ein Jahr lang in amerikanischen Gewässern tummeln dürfen, dann muss das Schiff für mindestens 15 Tage außer Landes sein, vorher gibt es kein neues Permit. Wie wir mit unserer auf ein halbes Jahr befristeten Aufenthaltsdauer klar kommen ist nicht sein sondern unser Problem, insgesamt aber eine sehr freundliche Behandlung dort. Alles dauert, eine Stunde ist schnell vorüber und der Polizist wartet auf uns – obwohl er gleich Feierabend hat. Er bringt uns freundlich zum Schiff zurück, der Vorteil eines Funkwagens: Einbahnstraßen gelten für ihn offensichtlich nicht, der Gegenverkehr verdrückt sich still und heimlich. Das Permit hat eine Lizenznummer, die muss man in jedem neuen Zollbezirk der USA telefonisch durchgeben, auch wenn man nur ankert, dann erhält man eine Nummer mit der man dann problemlos beim CBP einklarieren kann. Es drohen hohe Geldstrafen, wenn man sich nicht an dieses Verfahren hält, Prost Mahlzeit. Und das bei der “deutlichen“ und schnellen Sprechweise der Amerikaner. Wir werden sehen. Für heute ist jedoch Ruhe angesagt, wir studieren Seekarten, lesen Berichte anderer Segler und denken an Ferdinand, der heute Geburtstag hat, herzlichen Glückwunsch. 05.04.2012, Gründonnerstag, Culebra nach Puerto Rico: Barbara ruft an: Heute früh ist in Berlin Benno gestorben. Wir telefonieren sofort mit Renate und Jutta und sprechen ihnen unser aufrichtiges Mitgefühl aus. Benno war uns seit unserer Zeit bei den Pfadfindern Mitte der 50er Jahre des vorigen Jahrhunderts ein lieber Freund, Christine ein guter Taufpate. Sein Herz hing an der aufgelösten Pfarrei St. Franziskus, mit der Fusion mit St. Markus konnte er sich nur schwer anfreunden. Wir werden ihn vermissen. Entsprechend gedrückt ist die Stimmung bei der Überfahrt zur Hauptinsel Puerto Rico, wir steuern die hochgelobte Marina Puerto del Rey in der Nähe von Fajardo an. Ein Liegeplatz ist kein Problem, check in im Office gestaltet sich sehr angenehm, die dortigen Damen (nur eine spricht gut englisch) sehr hilfsbereit. Auf Puerto Rico in der Hauptstadt San Juan gibt es 20 eine Honda Vertretung. Mehrere Telefonat und Faxe der Damen und wir hatten einen bestellt, Lieferung am Samstagvormittag, einziger Wermutstropfen: der Preis. Für die 1899 $ zuzüglich 2% Kreditkartengebühr hätten wir in Berlin locker zwei Motoren bekommen – wir sind aber nicht in Berlin. Im Office ist es durch die Klimaanlage sehr kalt, Erika geht mehrmals raus zum Aufwärmen, ist halt schon Amerika. Für die Gottesdienstzeiten der Karwoche in Ceiba, dem Nachbarort, gibt es ein Informationsblatt, schön. Wir fahren zum Supermarkt und erledigen notwendige Einkäufe zu vernünftigen Preisen, die 3 km zurück gestalten sich mühsam, Andreas‘ Fahrrad hat hinten einen Platten, wir schieben. Zum Gottesdienst am Abend wäre es ohnehin schlecht gewesen, bei Dunkelheit wollten wir nicht fahren, die Straße vermittelt den Eindruck des Wilden Westens oder vielleicht Mexikos Hinterland, Leguane haben hier kein langes Leben. Die Marina stellt halbwegs brauchbares Internet zur Verfügung, ein ganzer Sack voll Post will erledigt werden. 06.04.2012, Karfreitag, Puerto Rico: Erika schneidet sich die Haare (unter zeitweiser Assistenz von Andreas), Andreas repariert das Fahrrad, ist schwieriger als gedacht, es fehlt ein Rohrschlüssel zum Abbau der Gangschaltung. So muss der Schlauch halt bei eingebautem Hinterrad geflickt werden, das Loch ist schnell gefunden, sehr klein in einer Naht, keine Verletzung von außen. Um 15.00 Uhr beginnt die Karfreitagsliturgie. Im sehr großen Pfarrgarten ist ein Zeltdach aufgebaut, darunter haben um ein Podest mit Altar herum etwa 150 Menschen auf Klappstühlen im Schatten Platz, noch einmal etwa 50 sitzen etwas abseits im Baumschatten. Schon ein komisches Gefühl, ringsherum Regenwald und Bananenstauden, Palmen und sehr viel grün. Vor der Liturgie tummeln sich die Menschen im Schatten, der Pfarrer mittenmang. Er sieht und begrüßt uns, sehr freundlich, fragt nach woher und wohin, viele Gottesdienstbesucher schütteln uns die Hände, Fremde werden hier sehr gastlich aufgenommen. Man spricht spanisch, einige ein wenig englisch. Alte Männer erzählen uns von ihrer Militärzeit in Deutschland, andere von ihren Kindern dort. Die Liturgie wie gewohnt, nur am Ende werden wir der Gemeinde als Gäste extra vorgestellt, nett. Die Liturgie geht nahtlos in eine “Prozession“ über, eigentlich die gespielte Passionsgeschichte als Kreuzweg in 14 Stationen, durch die ganze Stadt. Viele Jugendliche und auch Erwachsene spielen die Römer, die Priester, Frauen und das Volk, sehr ergreifend und nicht aufgesetzt. Der Christus hat ganz schön zu leiden, Peitschenhiebe gibt es nicht zu knapp und das Kreuz will auch geschleppt werden. Abschluss dann die Grablegung in der 21 Kirche, nur da ist der Pfarrer schon nicht mehr da, wie sich herausstellt, hat er beim Kreuzweg einen Herzanfall erlitten und ist ins Hospital eingeliefert worden. Die Gemeinde spielt allein weiter und verharrt in der Kirche – wir müssen uns allerdings auf den Weg machen, es wird schon dunkel und bis zur Marina sind es gut 6 km. Gemeindekreuzweg 22 Gemeindekreuzweg 07.04.2012, Karsamstag, Puerto Rico: Um 10.00 Uhr wird er geliefert: Hurra!! Wir haben einen Motor. Zuerst Handbuch lesen, alles englisch, aber im Internet gibt es eine deutsche Übersetzung, steht aber nicht mehr drin als wir sowieso verstanden haben. Dann angebaut, Motoröl und Benzin rein, das Ding springt an und läuft wie erhofft – und geht auch nicht von allein aus, die Rutschkupplung ist eine feine Sache, er beschleunigt und manövriert wie er soll, na endlich. Probefahrt erfolgreich absolviert. Auch die damals für den Suzuki gebaute Vorrichtung in der Backskiste passt, wir sind mehr als zufrieden, wenn nur der Preis nicht wäre, aber darüber verlieren wir sicher nach wenigen Stunden kein Wort mehr, man gewöhnt sich an alles. Zum Mittag gibt es Eis, eine Packung von 1,57 l will verdrückt werde, gelingt bei dieser Hitze anstandslos. Erika hat Waschtag, wir nutzen das kostenlose Wasser aus, Strom haben wir ja auch und 40 $ je Nacht sind hier angemessen. Außerdem malt sie Ostereier an, Künstlerin die sie ist. 23 Den Auferstehungsgottesdienst um 20.30 Uhr schenken wir uns, wir kämen zu spät wieder in die Marina zurück. Offensichtlich gibt es hier doch Kriminalität, es fällt auf die Bewaffnung aller Uniformträger und die Vergitterung aller Häuser, selbst der ärmlichsten. 08.04.2012, Ostersonntag, Puerto Rico: Gottesdienst um 10.00 unter dem Zeltdach in Ceiba, wir werden von vielen herzlich begrüßt, man kennt uns, hat uns mit dem Fahrrad gesehen, die Verständigung klappt auch ohne Sprachkenntnisse. Der Gottesdienst dauert zwei wirklich kurzweilige Stunden, der Gastpriester, offensichtlich ein begnadeter Redner, predigt gut eine Stunde, stets vom Beifall und Kommentaren der Gemeinde begleitet. Wie wir verstehen (spanisch), ist es eher eine Katechese, er bringt der Gemeinde offensichtlich das Ostergeheimnis nahe, beeindruckend – und stets frei geredet. Zum Schluss des Gottesdienstes werden wieder die Gäste vorgestellt. Wir werden, da wir ja morgen weiter wollen, extra nach vorn gebeten und bekommen nochmals den Reisesegen, die ganze Gemeinde erhebt dazu ihre Hände, eine sehr schöne und beeindruckende Geste. Viele Hände müssen wir schütteln, hier wird man freundlich aufgenommen, fühlt sich gut geborgen, Heimat. Telefonate mit den Kindern, Christine und Familie fährt morgen nach Rom, gute Reise, schöne Erlebnisse und eine glückliche Heimkehr wünschen wir. Erika serviert ein opulentes Mehl: Steak, wir sind ja schließlich in Amerika. Dann viel Osterpost, Dank an alle Mailer! Und dieser Bericht will auch geschrieben werden, mehr dann im Nächsten. Liebe Grüße euch allen, schönes Wetter und einen hoffentlich zauberhaften Frühling wünschen euch Andreas + Erika. EXODUS am 08.04.2012, dem 338. Tag unserer Reise! Anm.: Erika meint, ich schreibe zu langatmig – dabei halte ich mich doch streng an ihre Tagebuchaufzeichnungen – also werde ich im nächsten Bericht versuchen, alles ein wenig zu straffen, wenn’s denn gelingt. 24