Panorama 3/2008: Die Bibel verstehen und vermitteln

Transcrição

Panorama 3/2008: Die Bibel verstehen und vermitteln
CHRISCHONA 3/o8
G E M E I N D E
–
M I S S I O N
–
T H E O LO G I E
Die Bibel verstehen und vermitteln
Gott formt den Menschen durch sein Wort
Die Bibel verstehen lernen
Biblische Geschichten mit allen Sinnen erlebt
chrischona.org
Panorama
ADRESSEN
INHALT
Herausgeber
Pilgermission St. Chrischona
Chrischonarain 200
CH-4126 Bettingen
Tel. 061-64 64-111
Fax 061-64 64-575
E-Mail: [email protected]
Homepage: www.chrischona.org
Titelbild und Rückseite
So wie ein Töpfer ein Gefäss gestaltet, formt Gott
durch sein Wort den Menschen. Er verwendet dazu 6
verschiedene Werkzeuge. Auch in der Gemeinde
gibt es kreative Möglichkeiten, die biblische Lehre
zu vermitteln. Ein von Gott erfüllter Mensch, gibt
‘lebendiges Wasser’ an andere weiter.
Wort des Direktors
3
Dr. Markus Müller
4
Leserfrage und -briefe
Leserforum
Thema: Die Bibel verstehen
und vermitteln
6
Die Bibel verstehen, Horst Schaffenberger
8
Gott formt den Menschen durch sein Wort,
Beate Gsell
10
Biblische Geschichten mit allen Sinnen
erlebt, Beate Gsell
12
Bibel ist Regiebuch, Beate Gsell
10
Infos aus den Gemeinden
16
Leute
St. Chrischona
17
Finanzbericht, Attilio Cibien
18
tsc: ‘tsc-intensiv’ Uli Zeller
19
tsc: Summer School: Auffrischung, Begegnung, Weiterbildung, Dr. Andreas Loos
19
Gesucht: Handwerklich begabte Menschen
15
Arbeitsbereiche der Pilgermission
22
amzi: Der Stadtbaumeister von Jerusalem,
Hanspeter Obrist
26
Frauen: Aus dem Wirrwarr der Emotionen,
Regula Madörin
26
Brunnen Verlag: Atemberaubende
Geschichten
28
Chrischona-Service-Gesellschaft: Wie Geld
gut investiert wird
30
Kinder: Wo bleibt das Bibelwissen?
Hans Forrer
22
Thema: Was prägt unser Denken und Handeln?
Rubrik ‘Leute’: 28. März 2008
Inserateschluss: 29. April
Erscheinungstag: 25. Mai 2008
Chrischona-Panorama 5/2008
Thema: Geistliche Elternschaft
Rubrik ‘Leute’: 2. Mai 2008
Inserateschluss: 10. Juni 2008
2
CHRISCHONA
3/2008
Frankreich
L’Union des Églises Chrétiennes Évangéliques
(UECE)
4 chemin du Dubach
F-68140 Munster 0389
Tel. +33-(0)389-77 38 05
E-Mail: [email protected]
Homepage: www.chrischona.fr
Die Pilgermission St. Chrischona (PM) ist ein internationaler christlicher Verband, der 1840 gegründet worden ist. Zur PM gehören das Theologische Seminar, Gemeindeverbände in der
Schweiz, Deutschland, Frankreich, Luxemburg,
Südafrika und Namibia, die Literaturarbeit
(Brunnen Verlag Giessen und Basel / Alphabzw. Bibelpanorama-Buchhandlungen), ein Diakonissen-Mutterhaus und die Arbeitsgemeinschaft für das messianische Zeugnis an Israel
(amzi). Die PM finanziert sich ausschliesslich
aus Spenden und Erträgen aus Dienstleistungen. Sie ist eine internationale Bewegung auf
der Basis der Evangelischen Allianz. Das Werk
ist Jesus Christus und der Bibel als Wort Gottes
verpflichtet. Als missionarische und dienende
Bewegung stellt es sich den Herausforderungen
der Zeit und hilft Menschen, ihr Leben zu gestalten.
UNSERE ANGEBOTE:
Chrischona-Panorama 4/2008
Erscheinungstag: 1. Juli 2008
Deutschland, Südafrika, Namibia
Chrischona-Gemeinschaftswerk e.V.
Gottlieb-Daimler-Strasse 22
D-35390 Giessen
Tel. 0641-6059-200
Fax 0641-6059-210
E-Mail: [email protected]
Homepage: www.chrischona.de
Homepage: www.chrischona.co.za
PILGERMISSION
ST. CHRISCHONA
Gemeinde
14
Schweiz
Geschäftsstelle Chrischona-Gemeinden Schweiz
Hauentalstrasse 138
CH-8200 Schaffhausen
Tel. 052-630 20 70
Fax 052-630 20 79
E-Mail: [email protected]
Homepage: www.chrischona.ch
29
- Wir bieten eine modulare, praxisbezogene
theologische Aus-, Fort- und Weiterbildung
für Hauptamtliche, Ehrenamtliche, Menschen
in Verantwortung und für interessierte Einzelpersonen.
- Wir sind ein Kompetenzzentrum für länderspezifischen Gemeindebau und christliche Lehre.
- Wir sammeln und vermitteln Wissen und Kompetenzen für Gemeindebau, Mission und Gesellschaft.
- Wir bieten unsere Infrastruktur für Seminare,
Konferenzen und Tagungen an.
- Durch Verlage und Buchhandlungen verlegen
und verbreiten wir christliche Literatur für alle
Altersgruppen und Lebenslagen.
- Das Diakonissen-Mutterhaus orientiert sich
an der Not der Zeit.
- Die Arbeitsgemeinschaft für das messianische
Zeugnis an Israel (amzi) unterstützt jüdischmessianische und arabisch-christliche Gemeinden und Institutionen in Israel und
Europa.
WORT DES DIREKTORS
Liebe Leserin, lieber Leser
Vielen Dank für Ihre Echos, die Sie uns immer wieder zukommen lassen, insbesondere auch auf die erste Ausgabe in diesem Jahr von ‘Chrischona-Panorama’ zum Thema ‘Kampf der Kulturen’. Es ging um die Frage: Wer und was
sind wir Christen in einem solchen möglichen Szenario der Zukunft? Die Texte stiessen auf reges Interesse.
IMPRESSUM
Redaktion:
Chefredaktorin: Beate Gsell
Tel. +41 (0) 61-64 64 557
E-Mail: [email protected]
Inserate: Wolfgang Binninger
Tel. +41 (0) 61-646 45 54
+49 (0) 171-972 55 72
E-Mail: [email protected]
Layout: Variation Design, L. Leuenberger
www.variation-design.de
Gestaltungskonzept: Fortissimo: think visual /
fortissimo.ch
Druck: Druckerei Jakob AG, Grosshöchstetten
Erscheinungsweise: 8-mal im Jahr
Auflage: 12 500 Exemplare
Kosten: Wir sind für einen Beitrag für die Medienarbeit dankbar, Richtwert ist CHF 20.- / € 13.im Jahr. Sie können dazu den eingehefteten
Einzahlungsschein verwenden.
KONTEN
Pilgermission St. Chrischona
Chrischonarain 200
4126 Bettingen
Postkonto 40-872-3
IBAN: CH39 0900 0000 4000 0872 3
Deutschland
Chrischona-Gemeinschaftswerk e.V.
Gottlieb-Daimler-Strasse 22, D-35398 Giessen
Ev. Kreditgenossenschaft Kassel
(BLZ 520 604 10), Konto 5851
Volksbank Mittelhessen e.G.
(BLZ 513 900 00), Konto 50 237 800
Gaben an das Werk der Pilgermission können auch
über die Chrischona-Stiftung weitergeleitet werden:
Volksbank Mittelhessen
(BLZ 513 900 00), Konto 50 50 60 02
Was die Zukunft bringen wird, ist für viele Menschen spannend, für einige
besorgniserregend oder gar beängstigend. Was liegt deshalb näher, als sich
mit der Frage von geistlicher Reife und Mündigkeit innerhalb unsicherer Umstände auseinanderzusetzen? Offensichtlich ist, dass in unserem individuellen und gemeinschaftlichen Leben die Dimension der Lehrvermittlung in den
vergangenen Jahren eher an den Rand gedrängt wurde. Wir halten dies für
ungut. Wenn wir solches sagen, haben wir allerdings nicht die Lehre in Spezialfragen, sondern die grundlegende, lebens- und reifefördernde biblische
Lehre vor Augen. Paulus redet in diesem Zusammenhang von der «heilsamen
Lehre». Timotheus wird aufgefordert, auf Lehre und Leben acht zu haben:
«Tust du dies, so wirst du sowohl dich selbst erretten als auch die, die auf dich
hören» (1. Tim. 4,16). Biblische Lehre ist nicht Nebensache und Luxusangelegenheit, sondern grundlegend. Betrachten wir die gesellschaftlichen Umstände, so ist sie nicht optional, sondern fundamental. Sie ist deshalb auch
nicht Sache von Spezialisten oder für Spezialinteressen. Wir wünschen Ihnen
bei der Lektüre der folgenden Seiten viel Ermutigung und wachsende Liebe
zur Vielfalt, sich heilsame biblische Lehre zu eigen zu machen – immer zuerst
hörend: auf das Wort selber und auf diejenigen, die es verkündigen.
Sie wissen, dass zwei Bibeltexte in unserem Werk der Pilgermission eine entscheidende Bedeutung gewonnen haben. Dabei war unsere Ausgangsfrage,
wie wir den Menschen unserer Zeit in den kommenden zwei Jahrzehnten
wirkungsvoll dienen können. Wir laden Sie ein, sich einige Minuten Zeit zu
nehmen und diese beiden Texte in sich aufzunehmen. Wir erfahren an vielen
Stellen, wie heilsam und ausrichtend diese Worte sind: ganz persönlich und
auch gemeinschaftlich.
Für Spenden aus Ländern der EU:
Ev. Kreditgenossenschaft Kassel,
IBAN DE74 5206 0410 0000 0058 51
Für Spenden aus dem nicht EU-Raum:
SWIFT-Code: GENODEF1EK1
«Der Geist Gottes des Herrn ist auf mir, weil der Herr mich gesalbt hat.
Er hat mich gesandt, den Elenden gute Botschaft zu bringen, die zerbrochenen Herzen zu verbinden, zu verkündigen den Gefangenen die
Freiheit, den Gebundenen, dass sie frei und ledig sein sollen; zu verkündigen ein gnädiges Jahr des Herrn und einen Tag der Vergeltung
unsres Gottes, zu trösten alle Trauernden, zu schaffen den Trauernden zu Zion, dass ihnen Schmuck statt Asche, Freudenöl statt Trauerkleid, Lobgesang statt eines betrübten Geistes gegeben werden, dass
sie genannt werden ‘Bäume der Gerechtigkeit’, ‘Pflanzung des Herrn’,
ihm zum Preise.»
Jesaja 61,1-3
Frankreich
Pilgermission St. Chrischona
CH-4126 Bettingen/Bâle
Crédit Mutuel des Trois Pays,
6, Place de la Gare
F-68330 Huninque
Identifikation Konto (RIB): 10278 03050,
00024007701 78
«Ihr aber seid das auserwählte Geschlecht, die königliche Priesterschaft, das heilige Volk, das Volk des Eigentums, dass ihr verkündigen
sollt die Wohltaten dessen, der euch berufen hat von der Finsternis zu
seinem wunderbaren Licht.»
1. Petrus 2,9
Südafrika und Namibia
Für Leser in Südafrika und Namibia schlagen wir vor,
jeweils im März eine Spende von R/N $ 100.- mit dem
Vermerk «Chrischona-Panorama» auf das Konto der jeweiligen Stadtmission zu überweisen. Herzlichen Dank!
Dr. Markus Müller
Direktor
3
Leserforum
Leserfrage
Die Vermittlung der biblischen Lehre geschieht auf
vielfältige Weise. Mit welcher Art haben Sie gute
Erfahrungen gemacht?
Foto: Fotostudio Weisheitinger
Senden Sie Ihre Zeilen bitte an: Beate Gsell, Medienbeauftragte,
Chrischonarain 200, CH-4126 Bettingen, Fax +41 (0)61-64 64 580,
[email protected], oder schreiben Sie Ihren Kommentar
in unser Forum auf unserer Website: http://forum.chrischona.org.
Chrischona-Panorama 7-2007, Seite 7
Juliane will leben
‘Naja, das holen die Frühchen schnell wieder auf, Hauptsache gesund!’ ‘Ja, das wäre schön, ist sie aber nicht.’ Augen weit auf, Blick auf das winzige Baby im Kinderwagen
gerichtet: ‘Oh, nicht!?’
In diesen zwei zurückliegenden Jahren haben wir Gottes
Güte und Grösse immer wieder erfahren dürfen. Viele
Termine mussten eingehalten werden. Aber Gott ist in
den Kleinen mächtig. Unsere Juliane zeugt von seiner
Liebe. Ihre Kraft und ihr Lebenswille sind so wunderbar,
im wahrsten Sinne, dass wir nur staunen können. Unser
Kind ist ein Wunder Gottes, ein Wunderkind. Im Januar
wurde sie in einem neunstündigen Eingriff am Herzen
operiert, nach zehn Tagen konnte sie wieder nach Hause.
Sie entwickelt sich prächtig, zwar etwas langsamer als
ihre Altersgenossen, aber unauffällig und hat nur wenige
leichte Infekte. Ihre Augen sind viel besser geworden und
benötigen zurzeit keine Brille. Juliane ist ein kleiner Wirbelwind, tobt gern mit ihrer grossen Schwester und ist
ständig auf Entdeckungstour. Sie ist ein Sonnenschein,
lebensbejahend und sehr fröhlich. Im nächsten Frühjahr
müssen ihre Herzklappen erneuert werden. Wir haben
Angst davor, wissen uns aber in Gottes guten Vaterhänden geborgen.
Wir haben Julianes bisherigen Lebensweg auf einer Internet-Seite dokumentiert. Unsere Freunde, Verwandte
und Bekannte waren immer informiert, und wir fanden
Trost in den mittlerweile über 31’000 Zugriffen auf diese
Seite. Juliane ist für viele zum Segen und Zeugnis geworden. Sie ist in ihrem zarten Alter ein Zeugnis für Gottes
Grösse und Liebe, für seine Macht und Kraft. Aus der Not,
die wir erlebt haben, und in der wir noch oft stecken,
konnten wir, besonders Juliane, Zuversicht und Hoffnung weitertragen. Ein weiteres Wunder erlebten wir im
vergangenen Jahr. Die Werte von Juliane verschlechterten sich ständig. Plötzlich ist dieser Abwärtstrend zum
Stillstand gekommen und seit einem Vierteljahr konstant. Eine Operation, die in diesem Jahr vor Ostern fest
geplant war, konnte abgesagt werden. Ein Wunder –
auch für die Ärzte unvorhersehbar und überraschend.
Hauptsache gesund? Bestimmt wünschenswert, aber
nicht immer in Gottes Plan und nicht immer zum Heil
und Segen für uns und unsere Mitmenschen.»
«Herr Brüderlin spricht mir aus der Seele, wenn er sagt,
dass auch Krankheit ein Segen sein kann. Nach der Geburt unserer Tochter vor 13 Jahren folgten drei Fehlgeburten und ein zu früh geborener Sohn, der uns wenige
Minuten nach seiner Geburt wieder verlassen musste.
Wir hatten in diesen Jahren sehr gelitten, haben an unserem Herrn gezweifelt, geschimpft, geweint und fragten Gott immer wieder nach dem ‘Warum’.
Nachdem wir uns mit unserm Schöpfer wieder versöhnt hatten und zur Ruhe
gekommen waren, kündigte sich vor zwei Jahren Nachwuchs an. Die
Schwangerschaft war schwer, von Ängsten und vielen Krankenhausaufenthalten geprägt. Auf die immer wieder gestellte Frage: ‘Na, was soll’s denn
werden?’, kam schnell der Nachsatz: ‘Hauptsache gesund!’ Unsere Juliane
kam elf Wochen zu früh zur Welt. 1350 g schwer, 35 cm gross. Viele Wochen
Krankenhaus: Intensivstation, Frühchenstation, Kinderherzstation. Denn JuHiltrud Kuhl, D-Hüttenberg
liane ist nicht gesund.
Hauptsache gesund!? Was für ein Anspruch! Sie wurde mit einem Gen-Defekt www.juliane-will-leben.de
geboren, der erst zwei Tage nach der Geburt festgestellt
wurde. Damit einhergehend ist sie herzkrank und hat einen Immundefekt. Als sie zwei Wochen alt war, wurde ihr
der Brustkorb das erste Mal geöffnet, um sie am Herz zu
behandeln, zwei Wochen später der zweite Eingriff mittels
Herzkatheter. Aufgrund der Frühgeburt und des hohen
Sauerstoffbedarfs der ersten Wochen, war die Netzhaut
nicht ausgereift und sie drohte zu erblinden. Einen Tag vor
ihrem errechneten Geburtstermin durften wir Juliane
nach Hause holen, nach elf Wochen. Wie oft habe ich dann
den Ausspruch gehört: ‘Ach, wie klein, wie alt ist sie denn?’ Juliane, als sie drei Wochen alt war, und heute
Auf die kurze Aufklärung meinerseits dann der Nachsatz:
4
CHRISCHONA
3/2008
Chrischona-Panorama 1-2008
Begegnung mit
anderen Kulturen
«Als unsere Kinder selbständig
wurden, ergaben sich für mich wieder neue Möglichkeiten, um Zeit
und Kräfte für das Reich Gottes einzusetzen. Auf meine Frage nach dem Wie und Wohin
führte mich der Herr in Begegnungen mit Ausländern.
Um nicht im Meer der Möglichkeiten zu ertrinken, hielt
ich mich an meine ‘Abmachung’ mit Gott, dass er mir die
Leute zuführt. Ich staune immer wieder, wie das funktioniert. Mein Ziel, die Ausländer in der Schweiz mit der
Liebe Gottes und der Heilstat von Jesus bekannt zu machen, lässt die Frage der Bedrohung nicht aufkommen.
Freilich kann ich mich der traurigen Gedanken über die
manchmal unüberwindlich scheinenden Hindernisse
nicht erwehren. Auch das Wenige, das ‘Erreichen’ von
Eeinzelnen und Gruppen, lässt keine enthusiastischen
Ausbrüche aufkommen. Dass Jesus für jeden Menschen
aus jeder Kultur gestorben ist und ihn retten möchte, ist
für mich der antreibende Faktor, der Heilige Geist mein
Führer. Die Bereicherung ist jedem sicher, der sich auf
ähnliche Abenteuer einlässt.
Wer sich einlässt auf die Begegnung mit anderen Kulturen
begegnet Menschen, Kindern, Frauen, Männern,
hört von anderen Lebensschicksalen, oft tragischen,
erlebt bewegende Gastfreundschaft,
erfährt fast bedingungslose Annahme,
lässt bei sich Horizonterweiterung zu,
fühlt sich mit dem Aufwand von nur wenigen Minuten
und Metern in fast exotischen Verhältnissen,
erfüllt den Auftrag Jesu, sich um die Fremdlinge zu kümmern,
nimmt teil an Zeichen und Wundern, weil der Herr selbst
sich um sie kümmert,
könnte dem Aushängeschild der christlichen Schweiz
vielleicht zu etwas mehr Glanz verhelfen.
Wer sich einlässt auf die Begegnung mit anderen Kulturen
braucht offene Augen und ein öffnungsbereites Herz –
und viel Geduld (letztere schenkt der Herr!),
setzt seine eigene Zeit ein, mitunter sehr viel davon,
muss es wagen, die ‘zweite Meile’ zu gehen,
löst sich am besten gleich von eigenen und althergebrachten Denkmustern, Ansichten und Lösungsschemen,
wird durch die Anstrengung, sich einige oder viele Wörter ihrer Sprache anzueignen, mit Begeisterung aufgenommen und hat meist offene Türen für das Evangelium
in schriftlicher oder mündlicher Form,
kann die Erfolgsrechnung von Aufwand und Ertrag in
den wenigsten Fällen sofort lösen,
erntet wenig bis keinen Beifall bei seinen Mitmenschen
und findet kaum Leute, die mit ihm die Arbeit teilen,
muss das Resultat nach dem Ausstreuen des Samens Gott überlassen (wie in
der Arbeit mit Deutschsprechenden übrigens auch).»
Elisabeth Glanzmann, CH-Rafz
Freund-Feind-Schema
«Grossartig! Die Grundsatzartikel von Dr. Werner Neuer und Dr. Markus Müller sind zwei hervorragende, mit christlichem Geist geprägte Artikel über ein
Thema, das viele Leute unterschwellig beschäftigt oder auch ängstigt.
Als Senior, der einige Jahre in Übersee lebte, empfinde ich auch bei unserer
Umgebung die verschiedenen Kulturen als Bereicherung. Wir haben Kontakte zu verschiedenen Leuten aus anderen Kulturen, wovon die meisten gerne
und freudig von ihrer Kultur erzählen, wenn man sich dafür interessiert, und
viele haben sich innert kurzer Zeit assimiliert. Allerdings muss ich einschränken, dass leider bei einigen anderen der Wille fehlt, auch unsere Kultur verstehen zu wollen und sich anzupassen. Die Gefahr besteht, dass Subkulturen
entstehen und Leute aus ehemaligen Kriegsregionen in Freund-Feind Schemen denken und Gruppen bilden, die brutal gegen unbeteiligte Personen vorgehen oder sogar krankenhausreif schlagen (so in der eigenen Familie erlebt). Auch übertriebene Forderungen von nicht integrationswilligen
Volksgruppen oder deren Vertreter schaden letztendlich deren Sache mehr
als sie ihnen nützen.»
Roland Vögeli, CH-Hausen AG
Chrischona-Panorama 1-2008
Sprechende Eichhörnchen
auch in Bangkok
«Der Artikel von den sprechenden Eichhörnchen
brachte mich zum Schmunzeln. Sprechende Eichhörnchen nur auf Chrischona? Da muss ich widersprechen!
Mein Mann und ich wohnen nun seit mehr als neun
Jahren in einer Wohnung mitten in Zentrum Bangkoks. Wir sind umgeben
von hohen Gebäuden, viel Staub und Verkehrslärm. Trotzdem haben noch
ein paar Bäume direkt neben dem Haus Platz. Ich bin eigentlich kein Stadtmensch, liebe die Natur und einen ruhigen Wohnort. Es fiel mir anfangs
schwer, zu Gottes Weg in diese Megastadt ein Ja zu finden. So stand ich noch
ganz am Anfang unserer Zeit hier am Fenster, mich fragend, wie ich das denn
hier aushalten kann. Da tauchte plötzlich ein Eichhörnchen auf dem Baum
auf direkt vor meiner Nase. Eine ganze Weile schaute ich ihm zu, wie es so
unbeschwert auf dem Baum herumturnte und sich trotz Lärm und Staub am
Leben erfreute. Es zeigte mir: Gott weiss, was du brauchst und schickt mich
zu dir, damit du dich freuen kannst. Gottes Gnade hat dich nicht verlassen.
Seither sind mir Eichhörnchen immer wieder begegnet. Sie sind für mich ein
Zeichen der Gnade Gottes geworden. Ich staune, wie oft eines dieser putzigen Tierchen – manchmal sogar eine ganze Familie – immer gerade dann auftaucht, wenn ich mal traurig und verzagt bin. Als ob es mir zurufen will:
Freue dich an den Kleinigkeiten, die Gott dir schenkt.
Übrigens hat sich mein neuestes Eichhörnchen heute Morgen an die einzige Mango rangemacht, die ich heute von unserem Balkon aus pflücken wollte. Da warst du Schlaumeier schneller. Aber ich kann mir die Mangos ja auch
kaufen.»
Marianne Deininger, Bangkok, Thailand
5
Thema
Foto: Fotostudio Weisheitinger
Die Bibel verstehen lernen –
was bedeutet das?
HORST SCHAFFENBERGER
Ich stehe in der grössten Buchhandlung Basels und suche das Buch der Bücher: eine Bibel. Tatsächlich finde
ich nach längerem Suchen ein schmales Regal, überschrieben mit ‘Religionen’, in dem auch Bibeln stehen.
Mein Blick schweift nach rechts. Dort schliesst sich direkt eine riesige Abteilung an – ein ganzes Stockwerk
mit Lebenshilfe, Esoterik und ähnlichem. Es werden unheimlich viele Bücher als ‘Lebenshilfe und Lebensbücher’ angeboten, neben denen die Bibel als das Lebensbuch absolut nicht auffällt.
Es werden Bücher angeboten, bei denen mir fast
schwindlig wird, wie zum Beispiel über Astrologie, sanfte Medizin, Engel und Geister. Wo bleibt das Buch der Bücher, das Dokument des Redens Gottes zu den Menschen, das Buch, das seit Jahrtausenden zu Menschen
spricht, in dem uns der Weg zur Erlösung gezeigt wird
und in dem uns Gott selbst in eine lebendige Beziehung
zu ihm hineinholen will? Ein Buch, dessen Kraft zur Lebensveränderung ungebrochen ist?
Lebensbuch erforschen
Die Bibel ist die einzige Quelle unseres Glaubens. Unsere
Aufgabe als Theologisches Seminar St. Chrischona ist es,
dieses Lebensbuch zu erforschen, junge Menschen dazu
anzuleiten, das Buch selbst zu verstehen und es für
Menschen von heute verständlich verfügbar zu machen.
Im Grunde ist das, was wir tun, ein alter Auftrag, wie wir
ihn schon bei Paulus wahrnehmen: «Und was du von mir
6
CHRISCHONA
3/2008
Die erste Aufgabe für uns heute ist
es, diese Lehre des Paulus zu erkennen und zu beschreiben und dort, wo
sie uns Fragen aufwirft, zu erforschen und zu erklären. Dann gilt es,
diese Lehre unseren Studierenden so
zu vermitteln, dass sie sie später in
der Gemeinde hilfreich an andere
weitergeben können. Diese Überzeugung ist an unserem Seminar schon
immer leitend gewesen. Friedrich
Veiel, Direktor der Pilgermission von
1909 bis 1947 schrieb 1940 in der
Festschrift zum 100-Jahr-Jubiläum:
«Wir finden in der Heiligen Schrift
eine solche Fülle von Wahrheit, dass
selbst ein langes Leben nicht ausreicht, um damit fertig zu werden.
[…] Wir Lehrer sind uns unserer Begrenzung bewusst. Aber darin sind
wir eins, das wir allen Fleiss anwenden wollen, unsern Schülern zu einem offenen freudigen Sinn zu verhelfen, damit sie merken, welche
Schätze Gottes Hand durch sein
Wort uns zugewandt» (S. 317). Diese
Sätze würde heute jeder unserer Dozenten aus vollem Herzen unterschreiben. Veiel hat hier unseren
Auftrag als Lehrende am Theologischen Seminar St. Chrischona (tsc)
prächtig ausgedrückt. Nach meinem
Verständnis bedeutet «offen», einen
nicht verengten, sondern sich den
heutigen Fragen aussetzenden Sinn.
Wie machen wir das? Es sind drei
Felder, die miteinander verwoben
sind, und die bei uns unbedingt zusammengehören.
1. Die Bibel als Lebensbuch
ins eigene Leben sprechen
lassen
Für das tsc ist das Wort Gottes nie
nur ein Objekt der Erforschung und
der Wissenschaft. Weil die Bibel Lebensbuch ist, kommt alles darauf an,
dass Studierende und Dozierende
entdecken, wie sehr dieses Buch mit
ihrem Leben zu tun hat. Aber Dozenten können das nicht immer und
überall deutlich machen. Die Lebensrelevanz des Unterrichtsstoffs
zeigt sich manchmal erst Jahre später.
Auf der anderen Seite ist es auch vom Leben des einzelnen Studierenden abhängig, wie stark er sich auf das
Wort einlässt. Wir haben verschiedene ‘Instrumente’, damit Studierende nicht nur das Wort Gottes bearbeiten,
sondern es auch in ihnen arbeitet. Es gibt unter anderem
Andachten, Gebetstunden, Gebetsvormittage, Abende
zur Gestaltung geistlichen Lebens.
2. Die Bibel als Lebensbuch entdecken und
verstehen lernen
Die Reformation hat uns an die Heilige Schrift gebunden.
Mit ihrem Satz «sola scriptura» (allein die Schrift) haben
die Reformatoren einen Grundsatz beschrieben, der uns
zwingt, uns intensiv mit dieser Schrift auseinanderzusetzen. Wenn man in der theologischen Ausbildung anfängt, sich mit diesem Buch näher zu befassen, entdeckt
man zuerst, dass diese Schrift ja in Griechisch und Heb-
«Wie kann ich die biblische Wahrheit
so vermitteln, dass sich Menschen
dieser Wahrheit zuwenden und sie
sich zu eigen machen?»
räisch geschrieben ist, dass sie einer antiken Lebenswelt
entspringt, mit der wir uns erst anfreunden müssen. Es
muss im Studium ein nicht geringer Aufwand betrieben
werden, die Lebenswelt des Alten und Neuen Testaments
zu entdecken und zu verstehen. Biblische Sprachen, Methoden der Textauslegung, Umweltgeschichte der biblischen Zeit stehen somit auf dem Lehrplan. Der Studierende taucht ein in die Welt der Kirchen- und
Theologiegeschichte, die ihm auf Schritt und Tritt klarmacht, wie sehr die Auslegung der Schrift sowohl von
der jeweiligen Zeitströmung als auch von entscheidenden Gestalten in dieser Zeit abhing. Er entdeckt, wie sehr
sein eigenes Denken und Auslegen von Bibeltexten abhängt von der Art und Weise, wie Generationen vor ihm
mit der Bibel umgegangen sind. Er entdeckt Zeiten, in
denen die Bibel als Lebensbuch neu entdeckt wurde und
so zu entscheidenden gesellschaftlichen Umbrüchen
führte; er entdeckt Zeiten, in denen das Gegenteil passierte. Schliesslich lernt er die wesentlichen Aussagen
der Schrift über Gott, den Menschen, die Schöpfung und
Erlösung, aber auch die biblischen Massstäbe unseres
Handelns zu durchdenken. Dies geschieht immer auf
dem Hintergrund und in klarer Auseinandersetzung mit
heutigem Denken und Handeln.
3. Die Bibel als Lebensbuch anderen
vermitteln lernen
Die dritte Herausforderung theologischer Ausbildung ist
die Aufgabe, «tüchtig zu werden, auch andere zu lehren»
(2. Tim.2,2). Aus dem Verstehen entspringt die Vermittlung. Das ist das Feld der praktischen Theologie in den
Fächern Gemeindepädagogik, Predigtlehre, Predigtübungen, Seelsorge, Pastoraltheologie, Interkulturelle
Studien und Missionslehre. Daneben
vermitteln Praktika die Möglichkeit,
das Gelernte anzuwenden, und helfen den Studierenden, sich selbst in
einem Praxisumfeld zu erfahren. Es
geht um die Fragen: Wie kann ich die
biblische Wahrheit so vermitteln,
dass Menschen sie heute verstehen
und sich dieser Wahrheit auch zuwenden und sie sich zu eigen machen? Wie findet die Bibel als Lebensbuch Raum bei jungen und alten
Menschen? Wie baut man eine Gemeinde auf dieser Wahrheit auf? Wo
korrigiert dieses Lebensbuch Entwicklungen in Gesellschaft und Gemeinde, und wie kann das Wort Gehör finden? Wie kann die biblische
Wahrheit Menschen in Krisensituationen helfen? Welche Orientierung
gibt die Bibel, um in Entscheidungssituationen und Konflikten den richtigen Weg zu finden? Es ist Aufgabe
der Christen, die Bibel als Lebensbuch in Gesellschaft und Gemeinde
ernst zu nehmen. //
Autor
Horst Schaffenberger leitet das
Theologische Seminar St. Chrischona, ist verheiratet mit Irmgard und
hat zwei erwachsene Kinder.
Foto: Birgit-Cathrin Duval/bcmpress
gehört hast, das befiehl treuen Zeugen an, die tüchtig sind, auch andere
zu lehren» (2. Tim 2,2).
Kontakt
horst.schaffenberger@
chrischona.ch
http://tsc.chrischona.ch
7
Thema
Gott formt den Menschen
BEATE GSELL
Gottesdienst, Bibelstunde und Hauskreis sind wertvolle Bausteine, um
Gemeinde zu ‘bauen’. Dennoch
dringt die biblische Botschaft oftmals nicht richtig durch: die traditionelle Bibelstunde erscheint vor allem
der jungen Generation nicht attraktiv, in Hauskreisen nehmen hin und
wieder persönliche Anliegen breiten
Raum ein, so dass für das Bibellesen
wenig Zeit bleibt, und die Predigt im
Gottesdienst ist zu kurz, um ein gutes Fundament in Bibelkunde legen
zu können. Aber: So muss es nicht
bleiben. Unsere Chrischona-Gemeinden sind eine Fundgrube an innovativen Ideen, wie die biblische
Lehre vermittelt werden kann. Wir
stellen einige Projekte vor.
‘In einem Jahr durch die Bibel’
Voller Begeisterung stellt Prediger Gerald Wieser fest, dass für ein Teenager
die Aktion ‘In einem Jahr durch die Bibel’ besonders wertvoll war. «Geistlich
gesehen war es ein sehr gutes Jahr für
sie.» 2005 hatte Gerald Wieser seine
damaligen Gemeinden in Butzbach
und Gambach dazu aufgerufen, bis
8
CHRISCHONA
3/2008
zum Jahresende die ganze Bibel
durchzulesen. Als Belohnung stellte
er eine Einladung zu einem PizzaEssen in Aussicht. Sage und schreibe
15 Gäste sassen nach der Aktion am
Tisch von Gastgeber Gerald Wieser
und liessen sich die Pizza schmecken.
Beim Essen haben sie sich über ihre
Erfahrungen ausgetauscht.
Gerald Wieser ist vom konsequenten
Lesen der Bibel von A bis Z überzeugt. Er selber hat die Bibel schon
ein paar Mal durchgelesen. Er erstellte sich eine Liste mit den Kapiteln (s.
www.stadtmission-schotten.de) und
macht nach der Lektüre jeweils ein
Häkchen. «Wenn man täglich 20 Minuten liest, schafft man die gesamte
Bibel in acht Monaten», sagt er aus
Erfahrung. Warum ihm das so wichtig ist: «Gottes Wort hat Kraft.»
Kontakt:
[email protected]
Bibelseminar ‘Gottes Spuren entdecken!’
Gleich drei Ziele verfolgt Lukas Rutschmann aus Sursee
mit dem Bibelseminar ‘Gottes Spuren entdecken!’: Zum
einen soll der Teilnehmer lernen, selbständig mit der Bibel umgehen zu können, zum anderen dienen die Unterlagen als Nachschlagewerk zum Beispiel für den persönlichen Gebrauch oder den Hauskreis, und das dritte Ziel
ist, Verantwortung in Lehre und Evangelisation übernehmen zu können. Lukas Rutschmann ist in einer theologischen Zeitschrift auf dieses Seminar gestossen. Sofort
schoss es ihm durch den Kopf: «Genau dieses Instrument
brauchen wir!» Mit einem Team aus seiner Gemeinde
fuhr er nach Norddeutschland zu Pfarrer Dr. Hermann
Mahnke, um sich ausbilden zu lassen. Jetzt ist Lukas
Rutschmann die Anlaufstelle für das Seminar in der
Schweiz. Ein Kursleiter-Training hat im September vergangenen Jahres stattgefunden; die Teilnehmer sind nun
Multiplikatoren dieser Idee. Daraus sind nun weitere Bibelseminare in Zug und Sissach entstanden.
In seiner eigenen Gemeinde hat Lukas Rutschmann im
Juni 2006 ein Pilotprojekt gestartet. Auf Anhieb meldeten sich 30 Personen an, die sich in zwei Gruppen aufteilten. Die ‘Entdeckungstour’ durch das Alte und Neue Testament dauert zweieinhalb Jahre. Lukas Rutschmann
und seine Mitarbeiter treffen sich mit den Gruppen jede
zweite Woche. Der Teilnehmer kommt vorbereitet zum
Treffen und stellt gezielt Fragen. Der Leiter geht darauf
ein und bietet Literatur an. Der Teilnehmer wird angeleitet seine Fragen mit Fachbüchern selbständig zu beantworten. Bei jedem Treffen vertieft der Leiter für zirka
eine halbe Stunde einen Aspekt in einem Referat. Nach
einer Kaffeepause steht die Anwendung im Mittelpunkt.
In einem Gruppengespräch werden weitere Fragen
durch sein Wort
geklärt und Erfahrungen ausgetauscht. «Die Bibel ist
kein Buch mit sieben Siegeln», betont Lukas Rutschmann. «Ich stimme der Behauptung nicht zu, dass sich
die Menschen nicht für die Bibel interessieren. Ich stelle
eher fest, dass es kein Interesse an kirchlichen Institutionen gibt. Das Seminar ist eine Chance, in der Gemeinschaft zu lernen, die Bibel zu verstehen.»
Kontakt: [email protected]
Gemeinde-Bibelschule
Bibelwerkstatt
Ein Blick auf den Wohnzimmertisch
verrät, dass hier irgendetwas mit vielen Büchern geschieht. Neben den
Schreibblöcken der Teilnehmer der
‘Bibelwerkstatt’ liegen Studienbibeln, Bibelübersetzungen, Erläuterungen zum Grundtext, Konkordanz,
Wörterbücher, Kommentare, Bibellexika und ein Bibelatlas gestapelt auf
dem Tisch. Einmal in der Woche trifft
sich eine Kleingruppe der Chrischona-Gemeinde Liestal bei einem Ehepaar zu Hause und befasst sich über
einen längeren Zeitraum mit einem
biblischen Buch aus dem Alten oder
Neuen Testament. Eine Vorbereitung
Fotos: Fotostudio Weisheitinger
Jürgen Schramm aus Neunkirchen bietet einmal im Monat eine Bibelschule in der Chrischona-Gemeinde an. Der
Unterricht findet sowohl am Nachmittag als auch am
Abend statt, um möglichst jedem die Gelegenheit zur
Teilnahme zu geben. Jede Person erhält schriftliche Unterlagen, so dass auch später noch nachgeschlagen werden kann. Der Ablauf ist je nach Thema unterschiedlich.
Es werden Bibelstellen gelesen, Fragen geklärt und Erläuterungen zum Beispiel im Rahmen eines Referats gegeben. Jürgen Schramm greift Themen wie ‘Scheidung
und Wiederheirat’ und ‘Sexualität’ auf oder stellt verschiedene Modelle zur Endzeit dar. Das Thema ‘Kommunikation’ wird der Prediger etwas ausführlicher als andere Themen behandeln. Er will ein fünfteiliges Seminar
mit praktischen Übungen anbieten.
Die Resonanz der Teilnehmer hängt nach Ansicht von
Jürgen Schramm vom Thema ab. Die Gemeindeglieder
wählen aus und kommen jeweils zu dem Thema, das sie
interessiert. Jürgen Schramm ist zu dieser Art Lehrvermittlung motiviert und äussert: «Es ist wichtig, sich in
der Bibel auszukennen. Die Umsetzung des Gehörten findet im täglichen Leben statt.»
Kontakt: [email protected]
zu diesem Treffen ist nicht nötig. Die
Teilnehmer kommen zusammen, lesen einen Abschnitt aus der Bibel und
stellen sich dabei die Fragen: Was
verstehe ich hier nicht? Mit welchem
Aspekt des Textes möchte ich mich in
den nächsten 45 Minuten beschäftigen? Anschliessend wird es im Raum
ruhig, man hört nur noch Blätterrascheln, das leise Kritzeln des Kugelschreibers oder ein Kratzen am Kopf.
Ab und zu entweicht auch jemandem
ein «Ah». Jeder Teilnehmer macht
sich selbständig auf die Suche nach
der Antwort seiner Frage und greift
dabei mal zu diesem, mal zu jenem
Buch. Das Besondere ist, dass der
Christ lernt, seine Fragen selber zu
beantworten. In einer anschliessenden Austauschrunde fasst jeder in ein
paar Sätzen zusammen, was er herausgefunden hat und spitzt zu, was
ihm wichtig wurde. Nach Möglichkeit formuliert der Bibelwerkstatt’ler
auch einen Satz, der ihn in der nächsten Woche begleitet. Denn nur Lesen
und Studieren ist zu wenig: ein Aspekt des Textes soll im Leben Anwendung finden.
Kontakt: [email protected]
9
Thema
Biblische
Geschichten
mit allen Sinnen
erlebt
Wie im Orient: Mitarbeiter verkleiden sich und führen die
Besucher in die Zeit, als Jesus auf der Erde lebte.
Beim Passamahl: Die Teilnehmer sehen und schmecken die Gaben.
BEATE GSELL
Von aussen lässt das ehemalige Möbelhaus in Linkenheim bei Karlsruhe nicht vermuten, dass sich Besuchern
im Innern ein Festival der Sinne eröffnet. Jeweils in der
Oster- und Weihnachtszeit können sie hier im ‘Sinnenpark’ ein Stück Orient erleben. Wie durch eine Zeitmaschine fühlen sie sich zurückversetzt in die Zeit Jesu. Sie
begegnen Menschen, die sie in ihre ‘Welt’ hineinführen
und ‘lesen’ die Bibel, indem sie die Geschichten erleben.
SINNENPARK
Öffnungszeit:
Bis 9. Mai 2008 ist der Sinnenpark mit dem Herzstück
Ostergarten geöffnet.
Anmeldungen:
Da ein Besuch immer mit einer Führung verbunden ist,
müssen sich Besucher vorher anmelden.
Telefon +49 (0)7247-80 08 02
Mo. u. Fr. 9.00 – 12.00 Uhr sowie Mi. 14.30 – 17.30 Uhr
Infos:
Ein ‘Bewohner aus Nazareth’ empfängt in der Adventszeit den Besucher und zeigt ihm seine Heimatstadt. Doch die Reise verläuft nicht
reibungslos: an der Zollstation machen die Mitreisenden unangenehme Erfahrungen mit der römischen
Besatzungsmacht. Danach erleben
sie das Flair eines orientalischen Basars und können sich aktiv an den
Ständen als Händler und Käufer beteiligen. In Hörszenen kommen bei
der ‘Lebendigen Krippe’ auch die
junge Maria und ein Hirte auf den
Weiden vor Bethlehem zu Wort. Auf
dem Feld unter klarem Sternenhimmel erfahren die Besucher am Lagerfeuer, wie es den Hirten damals ergangen ist und was in der ganz
besonderen Nacht geschah. Am Ende
dürfen sie an der Krippe noch ein
‘Geschenk’ ablegen.
www.sinnenpark.de
10
Bestellung von Materialien:
Ganzheitliche Wahrnehmung
Bibellesebund e.V., D-51703 Marienheide
Tel. +49 (0)2264 40434-0, www.bibellesebund.de
‘Bibel erleben’ lautet das Motto der
Initiative der Badischen Landeskirche, die Annette und Lutz Barth im
CHRISCHONA
3/2008
Jahr 2000 ins Leben riefen. «Wir wollen die Kerninhalte des christlichen
Glaubens durch inszenierte Räume
lebendig und mit allen Sinne erfahrbar anbieten. Uns ist die ganzheitliche Wahrnehmung der biblischen
Botschaft wichtig.» Durchschnittlich
bringen sich 130 ehrenamtliche Helfer aus verschiedenen Gemeinden jedes Jahr im Sinnenpark ein. Sie helfen bei der Planung, beim Auf- und
Abbau, führen die Besucher durch
die einzelnen Stationen und kleiden
sich auch gern in Kostüme der damaligen Zeit. «Als wenn man damals dabei gewesen wäre», beschreibt Lutz
Barth die Reaktionen der meisten
Besucher. Ganze Schulklassen melden sich an, Gemeinden und Familien machen einen Tagesausflug.
‘Treffpunkt Jerusalem’ im
Europa-Park Rust
Weil das Angebot, biblische Geschichte zu erleben, nicht nur Christen interessiert, fand der ‘Ostergarten’ in den Jahren 2005 und 2006
Presseagenturen, Zeitungen und
Zeitschriften veröffentlichten Berichte.
Kopieren ausdrücklich
erwünscht
Ein römischer Soldat veranschaulicht die
gesellschaftliche Situation, in der sich die
Menschen damals befanden.
sogar in Deutschlands grösstem Freizeitpark, dem Europa-Park in Rust,
Inzwischen haben mehr als 84’000
Besucher den Sinnenpark erlebt und
kopierten die Idee – natürlich mit
wohlwollender Zustimmung von
Ehepaar Barth. «Hunderttausende
können mit dieser Form der Verkündigung erreicht werden. Menschen,
die dem Glauben distanziert gegenüber stehen, lassen sich zu solch einer
Zeitreise gern einladen.» In der
«Was die kalten Mattscheiben von TV und PC nicht
schaffen, das kann der "Sinnenpark – Bibel erleben"
im wahrsten Wortsinn: Glaube zum Anfassen.»
Peter Hahne, ZDF Moderator und Autor
statt. ‘Treffpunkt Jerusalem’ lautete
das für den Europa-Park konzipierte
Angebot. Neben Achterbahnen und
Showprogramm erlebten rund
30’000 Europa-Park-Besucher auch
biblische Geschichten.
Schweiz plant der Bibellesebund, ein
Sinnorama einzurichten, Anfragen
gibt es auch aus dem Ausland, wie
zum Beispiel aus England, Norwegen,
Estland, Griechenland und Ungarn.
Interaktiver Rundgang
Grosses Medieninteresse
Bei einem Projekt wie dem ‘Sinnenpark Ostergarten’ kann man sicher
sein, dass die Medien Interesse zeigen. So auch in Linkenheim: mehrere Fernsehsender berichteten über
das Projekt, in SWR 4 wurde sogar
eine einstündige Live-Sendung ausgestrahlt. Säkulare und christliche
Wer den Ostergarten oder Teile davon in der eigenen Gemeinde aufbauen möchte, kann eine DVD bestellen und so einen Eindruck
bekommen. Für die Gestaltung der
einzelnen Stationen gibt es Bilder,
die hilfreiche Details liefern. Ausserdem enthält eine CD-ROM Anweisungen für die Gruppenbegleiter,
Fotos: Sinnenpark
Unterm Sternenhimmel: In den Szenen ist
die Atmosphäre spürbar.
Zukunftsperspektive: Der Blick ist auf
Gottes Thronsaal gerichtet.
‘Könige’ und Assistenten sowie Checklisten zum Anpassen an die eigene Situation. Im Ostergarten-Handbuch
sind neben der aufwändigen Version auch einfachere Gestaltungsmöglichkeiten beschrieben, die sich schnell umsetzen lassen. Auf einer Audio-CD befinden sich Hörszenen in verschiedenen Längen. Auch an die Werbung ist
gedacht: es gibt Vorlagen für Handzettel und Plakate.
Dauerhafte Lösung angestrebt
Als landeskirchliche Initiative war die Ausstellung zeitlich begrenzt. Auch gibt es zurzeit keine Finanzierung
über August 2008 hinaus. Wenn die Projektphase im
Sommer zu Ende geht und das Möbelhaus verkauft wird,
wünscht sich Lutz Barth eine dauerhafte Lösung. Im
April wird eine Entscheidung für die Vertiefung und Verbreitung der Sinnenarbeit getroffen. Per Newsletter und
Homepage informiert Ehepaar Barth über die zukünftige
Entwicklung. Man darf gespannt sein. //
SINNORAMA
Ab 18. August im neuen Gebäude des Bibellesebundes
Ort:
Bibellesebund, Industriestrasse 1, CH-8404 Winterthur
Öffnungszeit:
Mo. bis Fr. 8.00 – 12.00 Uhr und 13.30 – 17.00 Uhr
Führungen:
Individuelle Führungen für Kinder, Familien, Gruppen
und Schulklassen können gebucht werden. Öffentliche
Führungen werden jeweils am Sonntag und Donnerstag angeboten.
Infos:
Tel.: +41 (0)52-245 14 45, Fax +41 (0)52-245 14 46
E-Mail: [email protected]
www.sinnorama.ch
11
Thema
BEATE GSELL
Eine Bibel, zwei Männer und drei Naturfilme: Kurt Baltensperger und Christoph Schmid sind aktive Naturschützer und talentierte Hobbyfilmer. Und noch mehr:
Sie möchten ihren Mitmenschen den Schöpfer durch die
faszinierenden Abläufe in der Natur näher bringen.
Christoph Schmid denkt gern an den Anfang der gemeinsamen Zusammenarbeit zurück. Er kam durch das Ehepaar Baltensperger zum Glauben und schloss sich damals
der Chrischona-Gemeinde in Winterthur an, der auch
Baltenspergers angehören. Ausser dem Glauben verbindet die beiden Männer die Liebe zur Natur. Kurt Baltensperger engagiert sich als Präsident eines Naturschutzvereins, und Christoph Schmid ist Feldornithologe
(Vogelkundler). Viele Fachbücher stapeln sich in ihrer Bibliothek, mit Wissenschaftlern suchen sie regelmässig
und gern das Gespräch.
Die Bibel ist das
Regiebuch für den Film
beim Film über den Schöpfungspsalm 104 zu: Während ein Sprecher
Bibelverse rezitiert, werden dazu
passende Bilder eingeblendet, zum
Beispiel Gemsen, Murmeltiere oder
Makroaufnahmen von Insekten.
Beim Film ‘Seht die Lilien auf dem
Feld’ wählten die Filmproduzenten
18 Bibelstellen aus und drehten dazu
Szenen aus der Natur.
Bibelverse in Bildern illustriert
Um ihre Mitmenschen die Augen für die Wunder der
Schöpfung zu öffnen, drehen sie Naturfilme. Im Laufe
von zehn Jahren sind verschiedene Filme zu unterschiedlichsten Naturthemen entstanden. Sie werden mit Musik
unterlegt und mit einem Kommentar versehen. Es gibt
auch eine Produktion, die biblische Themen aufgreift.
Auf dieser DVD sind drei Filme zu je 15 Minuten zu sehen.
Lebendig führen die Filmproduzenten vor Augen, wie es
wohl bei der Welterschaffung zugegangen sein könnte:
Feuer, Meereswogen und gewaltige Wetterkapriolen inszenieren ein gewaltiges Ereignis. Beschaulicher geht es
«Herr, wie wunderbar sind
deine Werke. Du hast sie
alle weise geordnet.
Die Welt ist voll von
deinen Geschöpfen.»
Psalm 104,24
Das Besondere im
Alltäglichen
Das «Erfolgsrezept» der Filme ist laut
Christoph Schmid, dass nichts gezeigt wird, was nicht auch von einem
anderen Menschen in unserem Land
gesehen werden könnte, wenn dieser
mit offenen Augen durch die Natur
geht. «Wir filmen keine Giraffen und
Löwen, sondern Ameisen und Füchse.» Die meisten Szenen wurden in
der Schweiz gedreht, einige Aufnahmen entstanden auch in angrenzenden europäischen Ländern. Die beiden Männer werden in Schulklassen
oder zu Seniorenkreisen eingeladen,
auch bei naturforschenden Gesellschaften, Vereinstreffen und in Gemeinden sind sie gern gesehene Referenten.
Während
sie
die
Naturfilme zeigen, kommentieren
sie die Bilder und lassen auch Informationen über den Schöpfer einfliessen. Die Wahrscheinlichkeit, dass
Zuschauer des Fernsehsenders BibelTV bereits Filme der Beiden gesehen
haben, ist sehr hoch.
Geduld, Wissen und Geschenk
Kurt Baltensperger und Christoph
Schmid haben ein zeitintensives
Hobby. «Für manche Film-Einstellungen brauchen wir viel Geduld»,
bekennen die Beiden. Geduld und
Wissen genügen jedoch nicht, wie
Christoph Schmid ergänzt. «Manche
Szenen sind ein Geschenk vom Himmel. Ich habe als junger Vater den
Kinderwagen geschoben und nebenbei gefilmt. Diese Aufnahmen gehören zu den besten, die ich jemals gedreht habe.» //
Infos
DVD ‘Wunderbar sind deine Werke’
(3 Bibelfilme zu je 15 Minuten)
www.videna.ch
Kurt Baltensperger
Tel. +41 (0)52-337 01 81
[email protected]
Christoph Schmid
Tel. +41 (0)32-623 66 42
[email protected]
Kurt Baltensperger
12
CHRISCHONA
Christoph Schmid
3/2008
Bücher, die bewegen
Bring dein Leben
zum Klingen
Ich will keine
Rache
Wie kann ich stark sein und trotzdem empfindsam bleiben? Wie lerne
ich, besser mit Kritik umzugehen?
Und wie schaffe ich es, die schönen
Augenblicke des Tages zu genießen? Die Psychologin Annemarie
Pfeifer gibt hier praxisnahe Hilfe zur
Selbsthilfe.
Tilmann Geske, Mitarbeiter des
türkischen Bibel-Verlags in Malatya, wird am 18. April 2007 von
fünf jungen Männern ermordet.
Angeblich wollen sie mit ihm die
Bibel studieren. Stattdessen misshandeln und erstechen sie ihn und
zwei weitere türkische Christen.
Dieser Tatsachenbericht schildert
die dramatischen Ereignisse und ist
zugleich eine bewegende Geschichte
über Freundschaft, Nächstenliebe
und Vergebung.
128 Seiten, Taschenbuch
11 x 18 cm
€ 10,95 (D)/ SFr *18,80/ € *11,30 (A)
Best.-Nr. 111986
NEU
NEU
ca. 192 Seiten, gebunden,14 x 21 cm
ca. € 12,95 (D)/ SFr *23,90/ € *13,30 (A)
Best.-Nr. 111985
NEU
NEU
NEU
Mich umgibt ein
großer Klang
Glaubensriesen –
Seelenzwerge
Franz Mohr, der berühmte ChefKonzerttechniker von Steinway &
Sons, hat 20 bekannte Musiker zum
Geheimnis ihres Erfolges interviewt. Sie schildern ihr Leben mit
der Musik und ihre Erfahrungen
mit Gott, dem Schöpfer des „großen
Klangs“.
Warum ist gerade unter Christen
das menschliche Miteinander oft
so schwierig? Warum gibt es gerade hier so viele Konflikte? Peter
Scazzero sieht die Ursache in einem
Glauben, der emotional unreif geblieben ist. Erfahren Sie, welcher
Weg zu einem ganzheitlichen, erwachsenen Glauben führt, auf dem
die emotionale Reife nicht auf der
Strecke bleibt.
248 Seiten, gebunden
mit Schutzumschl. und S/W-Fotos
13,5 x 21 cm
€ 16,95 (D)/ SFr *29,80/ € *17,50 (A)
Best.-Nr. 111988
224 Seiten, Paperback
13,8 x 20,8 cm
€ 14,95 (D)/ SFr *27,30/ € *15,40 (A)
Best.-Nr. 111411
Mehr als alles hüte
dein Herz
Spüren Sie auch die Sehnsucht in
sich, eine unsterbliche Liebe zu erleben, einen entscheidenden Beitrag
in dieser Welt zu leisten und in Ihrer
eigenen Schönheit wahrgenommen
zu werden? – Begraben Sie diese
Sehnsucht nicht. Denn auf Ihr Herz
kommt es an! Gewiss – das Leben
ist kein Märchen! Es ist besser …
Entdecken Sie die Liebe Gottes, und
lassen Sie Ihr Herz in dieser Liebe
aufatmen.
NEU
Die Kraft derr Milde
Mild
Im zwischenmenschlichen Umgang
am Arbeitsplatz oder im öffentlichen
Leben herrscht mitunter ein rauer
Ton. Dabei verheißt die Bibel, dass
Gott den Sanftmütigen die Erde
schenken will. Biblisch fundiert, ermuntert Norbert Lurz dazu, die Kraft
der Milde neu zu entdecken.
128, Taschenbuch, 12 x 18,6 cm
€ 8,95 (D)/ SFR *14,95/ € *9,20 (A)
Best.-Nr. 114027
112 Seiten, gebunden, 10,5 x 17 cm
€ 8,95 (D)/ SFr *16,80/ € *9,20 (A)
Best.-Nr. 111978
Buchhandlung
*= (unverbindliche Preisempfehlung)
Brunnen Verlag Basel
34 mal in Deutschland
Brunnen Verlag Gießen
MEINE BESTELLUNG Hiermit bestelle ich:
Best.-Nr. 111986
Name : ......................................................................................................
.... Expl. Carswell/Wright, Ich will keine Rache
Best.-Nr. 111985
Straße : ...................................................................................................
.... Expl. Hille, Ungelöste Fragen
Best.-Nr. 111413
PLZ/Ort : ................................................................................................
.... Expl. Mohr/Rink, Mich umgibt ein großer Klang
Best.-Nr. 111988
Datum: ....................................................................................................
.... Expl. Eldredge, Mehr als alles hüte dein Herz
Best.-Nr. 111978
.... Expl. Lurz, Die Kraft der Milde
Best.-Nr. 114027
Irrtum, Liefermöglichkeiten und Preisänderungen vorbehalten
Unterschrift : .....................................................................................
BRUNNEN Bücher erhalten Sie in Ihrer Buchhandlung
ALPHA Buchhandlung
Robert-Bosch-Str. 1010
Robert-Bosch-Str.
35460 Staufenberg
35460
Staufenberg
Tel.
0641/6059233
Tel. 06406/
8346-200
Fax:
0180/2257634
Fax 0180/
2257634
E-mail:
E-mail: [email protected]
[email protected]
www.ALPHA-Buch.de
www.ALPHA-Buch.de
Bestellschein bitte ausfüllen, in einen Umschlag stecken und an obenstehende Adresse schicken!
CP 04/08
.... Expl. Pfeifer, Bring mein Leben zum Klingen
Gemeinde
Schweiz
Fotos: stockxchng
Foto: Stefan Kuhn
Jüngerschaft statt ‘Wissenschaft’
RENE WINKLER
Bibelstunde ist Teil des
Lehrauftrags
Wie kann man heute biblische
Lehre nachhaltig vermitteln? Einige sind der Meinung, dass mit
der Abschaffung der Bibelstunden in vielen Gemeinden die
Vermittlung biblischer Lehre de
facto eingestellt wurde. Das
stimmt meines Erachtens so
nicht ganz. Einerseits hat nur ein
kleiner Teil der Gemeindeglieder
an den Bibelstunden teilgenommen, andererseits ist das, was in
Bibelstunden vermittelt wurde,
nur ein Teil des Lehrauftrages,
den uns Jesus gab.
Training
Jesus gab uns den Auftrag,
Menschen zu Jüngern zu machen (Matthäus 28,18-19). Dazu
gehört das Vermitteln biblischer
Lehre ebenso wie das Treffen
von guten Entscheidungen und
das Ablegen des alten und Anziehen des neuen Menschen.
Das neue Verhalten muss trainiert werden. Die Vermittlung
von Lehre ist nur ein erster wichtiger Teil des Lernens. Die
Hauptfrage lautet: Wie werde ich
ein Jünger Jesu?
Unperfekte Menschen
Am wirksamsten ist Lehre, die
an Personen anschaubar ist. Ein
Jünger wird am ehesten der,
welcher von anderen in der
Nachfolge mitgenommen wird.
Deshalb: geistliche Väter und
Mütter brauchen wir! Perfekt
müssen sie nicht sein. Im Gegenteil: wir brauchen Menschen,
an denen anschaubar wird, wie
Deutschland
Vier starke Partner stemmen Lebens-Zentrum
BEATE GSELL
Auf der Suche nach
grösserem Gebäude
Als das Gemeindehaus der Landeskirchlichen Gemeinschaft in
Prenzlau 2005 wegen der steigenden Zahl Gottesdienstbesucher aus allen Fugen platzte,
machte sich Prediger Stefan
Krehl auf die Suche nach einem
grösseren Gebäude. Sein Blick
blieb an einem 1,5 Hektar grossen Gelände mitten in der Stadt
mit Wohnhaus, Garagen und einer grossen Halle hängen. Für die
Gemeinde viel zu viel Fläche.
Aber schnell war die Idee geboren, ein sozial-missionarisches
14
CHRISCHONA
3/2008
Zentrum einzurichten. Für Jugendliche aus dem Ort könnte
hier ein Platz entstehen, wo sie
ihre Freizeit verbringen könnten.
In Werkstätten könnten sie unter
fachkundiger Anleitung etwas
lernen, und im Wohnhaus könnte
eine Wohngemeinschaft gegründet werden, in der Menschen
aufgefangen und zu selbständigem Handeln geführt würden.
Die Idee mündete in die Gründung eines Vereins. Diesem gehören heute nicht nur die Gemeinde und der Gemeinschaftsverband Vorpommern an, sondern auch das ChrischonaGemeinschaftswerk (CGW) und
das Diakonissen-Mutterhaus St.
Chrischona. Das Projekt bekam
den Namen ‘Basecamp’ und
steht mit diesen Partnern auf soliden Säulen. «Das ist eine starke
Träger-Mischung», unterstreicht
Stefan Krehl.
‘Basecamp’ verbindet
Chrischona mit dem
Nordosten
Stefan Krehl absolvierte 2005
das Theologische Seminar St.
Chrischona (tsc) und kam in den
Nordosten Deutschlands aufgrund einer ganz besonderen
Geschichte, die die Prenzlauer
Gemeinde mit dem ChrischonaGemeinschaftswerk (CGW) verbindet. Noch zu DDR-Zeiten half
man von und aus der Gnade
Gottes leben kann. Wir brauchen
demütige Menschen, die ihre eigenen Bedürfnisse zurückstellen
und bereit sind, in aller (Gemeinde-)Öffentlichkeit Lernende zu
bleiben. Unseren Gemeinden
wünsche ich viel Kreativität und
den Mut, ihre Programme und
Aktivitäten konsequent darauf
auszurichten, dass Menschen
als Jünger gefördert werden.
Wissen gab es immer schon
recht viel, Jüngerschaft aber gibt
es immer zu wenig.
Gebetsanliegen
- Menschen als Jünger Jesu
fördern
- Geistliche Väter und Mütter //
das CGW bei der Finanzierung
des Gemeindehauses mit; Rainer
Geiss und Jos Tromp hielten den
Kontakt zur Gemeinde. Stefan
Krehl lernte die Gemeinde während eines evangelistischen Einsatzes des tsc kennen und verbrachte sein Praxisstudienjahr in
der Kreisstadt, die rund 100 km
von Berlin entfernt ist. Als er dort
als Prediger seine erste Dienststelle antrat, war er mit den Gegebenheiten bereits vertraut.
Durch das Projekt ‘Basecamp’
bleibt Chrischona mit dem Nordosten verbunden und hilft mit,
dass dort geistliches Leben gefördert wird.
Gebetsanliegen:
- Projekt ‘Basecamp’
- Geistliches Leben im Nordosten Deutschlands //
Frankreich
Festigung der Zusammenarbeit angestrebt
BEATE GSELL
Neue Führungsspitze
Der französische ChrischonaZweig befindet sich im Umbruch.
In die Fussstapfen von Koordinator Roland Hauswald, der Ende
2007 in Ruhestand ging, trat
Hans Wyttenbach. Die Nachfolge
von Präsident Gilbert Goetz hat
Paul Flückiger übernommen. Er
ist Prediger in Brumath, einer Gemeinde mit 70 Mitgliedern. Für
seine neue Aufgabe stellt ihn
seine Gemeinde zu 20 Prozent
frei.
Ausrichtung auf neue Ziele
Für die ‘Union des Eglises Chrétiennes Evangélique’, dem Zusammenschluss der ChrischonaGemeinden in Frankreich, fand
am 15. März eine entscheidende
Vereinsversammlung statt. An
diesem Tag wurde ein neuer Vorstand gewählt. «Dieser Tag war
ein wichtiger Meilenstein für die
Union», gibt Paul Flückiger zu bedenken. «Wir beschäftigten uns
vor allem mit administrativen
Fragen. Jetzt sind diese Themen
vom Tisch, und wir können uns
verstärkt der inhaltlichen Arbeit
widmen, um den Herausforderungen derZukunft zu begegnen.
Gemeinsam mit Koordinator
Hans Wyttenbach werden Ziele
formuliert und angegangen. Als
Vorstand wollen wir unserer Führungsaufgabe gerecht werden
und nahe bei den Gemeinden,
Predigern, beim evangelistischen
Arbeitszweig ‘Vision France’ und
der Jugendkommission ‘Le Tremple’ sein. Wir wollen die Zusammenarbeit festigen.»
Gebetsanliegen:
- Zusammenarbeit des neu zusammengestellten Vorstandes
der Union
- Festlegung von Zielen //
Südliches Afrika
Fotos: Fritz Fankhauser
Das Licht geht aus
MARTIN FRISCHE
Stromkrise
Vor einigen Tagen sass ich an
der Vorbereitung für eine Beerdigung. Da ging plötzlich das Licht
aus. “Load Shedding” (“Lastenausgleich”) heisst die neue
Massnahme in Johannesburg.
Da seit Jahren keine neuen
Kraftwerke gebaut und die bestehenden nicht in Stand gehalten wurden, erleben wir eine
Stromkrise wie nie zuvor. Fast
täglich wird zu unterschiedlichen Zeiten für drei bis fünf
Stunden der Strom abgeschaltet.
Die Folgen sind verheerend. Auf
den Strassen herrscht Chaos,
weil Ampeln nicht funktionieren;
Betriebe haben Millionenverluste, weil Maschinen nicht laufen;
Benutzer öffentlicher Transporte
bleiben auf der Strecke, weil
elektrische Züge nicht fahren.
Eine Verbesserung der Lage wird
erst in sieben (!) Jahren erwartet.
Begleitung der
Leidtragenden
Auch Gemeinden wie unsere
Stadtmission sind betroffen. Oft
bangen wir: Werden wir für die
nächste Veranstaltung Strom haben? Können wir für die Jungschar noch das Mittagessen fertig kochen? Kann ich die Predigt
auf dem Computer noch schreiben, bevor der Strom weg ist?
Viele stellen sich auch neu die
Frage: Sollen wir nicht – wie viele andere – auswandern? In die-
ser Lage brauchen wir selbst
manches Mal Ermutigung. Zugleich wollen wir die Menschen
begleiten, die unter der Situation
leiden und nicht selten herbe
Verluste erleiden.
Gebetsanliegen
- Stromversorgung in Südafrika
- Ermutigung in widrigen Umständen //
15
Gemeinde – Leute
Menschen in unseren Gemeinden
18. Geburtstag
28. April: Andreas Schmidt,
D-Rotenburg-Braach
3. Mai: Stefanie Ernst,
CH-Schöfflisdorf
3. Mai: Jonas Grolimund,
CH-Oberweningen
5. Mai: Svenja Kälble,
D-Eichstetten
6. Mai: Sarah Wolf,
CH-Pfäffikon ZH
6. Mai: Menduri Hoessly,
CH-Schaffhausen
9. Mai: Thomas Gubser,
CH-Schleitheim
11. Mai: Cristina Hess,
CH-Grüningen
11. Mai: Patrik Gmür,
CH-Grüningen
20. Mai: Christoph Bösinger,
CH-Zürich (Bethel)
80. Geburtstag
29. April: Irma Mathys,
CH-Grüningen
11. Mai: Savina Somandin,
CH-Zürich
18. Mai: Ruth Fasnacht,
CH-Brugg
22. Mai: Klara Rau,
CH-Bremgarten
90. Geburtstag
5. Mai: Heinrich Rüegg,
CH-Rämismühle
Hochzeit
3. Mai: Natalie Näpfer und
Roman Schläpfer, CH-Zürich
(Bethel)
Todesfälle
7. März: Berta Wyss (100 Jahre), CH-Rämismühle,
Witwe von Alfred Wyss,
tsc-Absolvent 1927
mission. Wir sind dankbar, wenn
Sie uns Adress- und Mail-Änderungen mitteilen. Bitte senden
Sie diese an:
[email protected].
Hansueli und Erika Keller
Oberdorfstrasse 21
CH-4125 Riehen
Brigitte Läuppi
Burghalde 68
CH-5054 Moosleerau
Robert und Nicole Wenger
Wir gratulieren herzlich
Allwegmatte 1
zum Geburtstag mit
CH-6372 Ennetmoos
2. Chronik 16,9:
Adolf und Erika Rohr
Sonnenfeldweg 12
«Denn die Augen des
CH-5040 Schöftland
Herrn überschauen die
Erich und Ursula Vetsch
ganze Erde, damit er
Hutti 25
seine Macht zum Heil
CH-3250 Lyss
für die erweise, deren
Bernd Udo und Anita Walter
Herz ungeteilt auf ihn
Schillerstrasse 67/1
gerichtet ist.»
D-79713 Bad Säckingen
Foto: www.stkxcng.com
Geburten
8. Febr.: Daniela Graf,
D-Sontheim-Brenz
22. Febr.: Hanna Lütolf,
CH-Saland
27. Febr.: Samuel Juzl,
CH-Reinach BL
6. März: Johannes Julius Stiel,
D-Altmorschen
15. März: Janina Künzli,
CH-Reinach AG
Adressenänderungen
Diese Adressänderungen betreffen Absolventen des Theologischen Seminars St. Chrischona
und Mitarbeiter der Pilger-
Dieb bekommt schlechtes Gewissen
BEATE HARTHAUSEN
MITARBEITERIN DER ALPHA-BUCHHANDLUNG WORMS
Es ist schon toll, wie Gott sogar ins Geschäftsleben eingreift und
unglaubliche Begebenheiten ermöglicht. Als am Samstagmorgen,
3. November 2007, bei uns zu Hause um 7 Uhr das Telefon klingelte,
dachte ich, dass unser Sohn irgendetwas vergessen hätte. An meinen Arbeitsplatz, die Alpha-Buchhandlung in Worms, dachte ich
nicht, weil ich keinen Dienst hatte. Doch als mein Mann am Telefon
antwortete: «Ja, meine Frau leitet die Buchhandlung», war ich hellwach. Die Polizei sprach von einem Einbruch, den der KNV-Fahrer
gemeldet hatte. Wir fuhren gleich los, um möglichst schnell da zu
sein. In der Buchhandlung angekommen, sahen wir gleich von aussen, dass unser Türschloss aufgehebelt war. Wir waren darauf gefasst, typische Einbruchsspuren zu entdecken. Doch nicht nur wir,
sondern auch die Polizisten waren erstaunt und verwundert, dass
überhaupt nichts verwüstet, umgeworfen oder entwendet wurde. Die
Einbrecher waren zwar auch im Büro und haben dort Schubladen am
16
CHRISCHONA
3/2008
Bücherübergabe: Die Leiterin der Alpha-Buchhandlung, Beate Harthausen, überreicht Richter Guleritsch (Mitte) und einem Mitarbeiter
in der Jugendarrestanstalt Worms christliche Bücher.
Schreibtisch aufgezogen, doch unsere Kasseneinnahmen hatten sie
nicht gefunden. Die ungebetenen Gäste hatten auch nicht eine kleine, aber leere Geldkassette im Regal entdeckt, auch der Schmuck
blieb unangetastet. An diesem Tag mussten wir uns nur um ein neues Schloss bemühen. Wir waren Gott dankbar, dass alles so wunderbar abgelaufen war. Unser Chef meinte sogar, dass Gott die Einbrecher ‘mit Blindheit’ geschlagen habe.
Im Januar erhielten wir einen anonymen Brief. Darin lagen ein 50
Euro-Schein, zwei CDs aus unserem Sortiment, die beide noch eingeschweisst waren, sowie ein Blatt mit folgendem Text: ‘Lieber AlphaBuchhandlung, ich habe Sie bestohlen. Ich habe schlechtes Gewissen und bitte um Vergebung!’ Wieder konnten wir nur staunen, wie
Gott wirkt und für uns sorgt. Sogar die Wormser Zeitung hat darüber
einen Bericht gebracht: So konnten wir dem Dieb unsere Reaktion
und Vergebung mitteilen.
Natürlich haben wir das Geld nicht behalten, sondern den Betrag aufgestockt und bei uns Bibeln und christliche Bücher für Jugendliche
gekauft. Diese haben wir der Jugendarrestanstalt Worms gespendet.
Foto: Birgit-Cathrin Duval/bcmpress
St. Chrischona – Finanzbericht
Eine halbe
Million für die
Entschuldung
ATTILIO CIBIEN,
LEITER FINANZEN (CFO)
Zu Beginn des Jahres sind mehr
Spenden eingegangen als durchschnittlich in den vergangenen fünf
Jahren gespendet wurde und doch
ist es weniger, als für den Haushaltsplan 2008 benötigt wird. In der Kasse fehlen derzeit CH 85’000.–.
Gott heilt
Montag, 3. März 2008: Ich habe diesen
Tag in meiner Agenda als einen wesentlichen und wichtigen Tag festgehalten. Mein Arzt hat entschieden,
mich von sämtlichen Medikamenten,
die ich während der vergangenen
eineinhalb Jahren nehmen musste,
freizusetzen. Ich muss ab sofort also
keine Medikamente mehr nehmen.
Die Hoffnung ist gross, dass der Muskel-Rheumatismus abgeklungen ist
und ich ohne Medikamente gesund
und munter weiterleben kann. Das ist
für mich nicht selbstverständlich. Ich
danke allen Betern, die in dieser Zeit
mitgetragen haben und für mich eingestanden sind. Vor allem aber danke
ich Gott, dass er mich wieder ganz
hergestellt hat.
wesens zuverlässige und treue Mitarbeiter haben, die diese
Arbeit verantwortungsvoll erledigen. Die nächsten Schritte
sehen folgendermassen aus: Am 5. April 2008 wird die Jahresrechnung dem Komitee vorgelegt. Sobald sie genehmigt ist, kann sie veröffentlicht werden. Wir werden nicht
nur eine ausgeglichene Rechnung haben, sondern auch
die Zinseinsparung von rund CHF 500’000.– wieder zur Entschuldung einsetzen.
Biblische Finanzprinzipien für Studenten
Spenden Januar
und Februar 2008
Die Grafik zeigt, dass die Pilgermission zwar mehr Spenden als im FünfJahresdurchschnitt erhalten hat, aber
dennoch weniger als in unserem
Haushaltsplan angedacht war und wir
effektiv für den Haushalt auf St. Chrischona benötigen. So fehlen uns nach
den ersten zwei Monaten bereits rund
CHF 85’000.– in der Kasse. Glücklicherweise haben wir noch eine lange
Wegstrecke von zehn Monaten vor
uns, die es uns ermöglicht, aufzuholen. Ich bin froh, dass Gott uns zugesagt hat, uns mit dem Notwendigen
zu versorgen.
Revision und
Jahresrechung 2007
Noch sind wir intensiv am Bearbeiten
derJahresrechnung 2007. Die Revision
ist inzwischen abgeschlossen. Der
Rechnungsführung wurde ein gutes
Zeugnis ausgestellt. Ich bin von Herzen dankbar, dass wir auch im Bereich
der Buchhaltung und des Finanz-
Anlässlich der Seminarwoche auf St. Chrischona nahmen
23 Studenten am Wahl-Seminar über biblische Finanzprinzipien vom 28. und 29. Februar teil. Es freute mich, wie sich
die jungen Menschen für dieses Thema interessierten und
was wir innerhalb dieser zwei Tage alles erarbeiteten. Acht
dieser 23 Teilnehmer wünschen eine intensivere Betrachtung dieser Thematik und haben sich für einen zwölfteiligen Kleingruppenkurs unter meiner Leitung angemeldet.
Sie sind bereit, ihre Zeit dafür zu investieren, noch mehr
über den biblischen Umgang mit Geld und die treue Haushalterschaft zu erfahren. Ich sehe in ihnen Multiplikatoren,
die mit diesem Thema in ihren Gemeinden unterwegs sein
werden.
Was wirklich reich macht
Immer wieder sehe ich Menschen vor mir, die zum Glauben
an Jesus Christus gefunden haben, ihr Strahlen und eine
neu entdeckte Zufriedenheit und Glück. Macht das nicht
reich? Ein Mensch hat die Beziehung wieder zu Gott aufgenommen und wird nicht nur für das Hier und Jetzt geprägt, sondern auf seine Zukunft, die Ewigkeit beim Herrn
vorbereitet. Das motiviert mich, reich zu schenken. Vielleicht habe ich weniger im Geldbeutel, aber zusammen mit
unserem Herrn Reich Gottes zu bauen, Menschen auf ihn
hinzuweisen und ihnen das ewige Leben dadurch zu ermöglichen, das setzt in mir Kräfte frei, mich weiter für das
Reich Gottes einzusetzen. Gehen Sie mit?
Die roten Balken geben Einblick in das Spendenverhalten für die Pilgermission in den vergangenen fünf Jahren.
Die gelben Balken stellen das Budget 2008 dar. Die blauen Balken zeigen an, wie viele Spenden in den ersten
zwei Monaten dieses Jahres effektiv eingegangen sind.
17
St. Chrischona – tsc
Premiere geglückt: ‘tsc-intensiv’ erfolgreich eingeführt
Die Seminarwoche
Foto: Wolfgang Binninger
Vorträge:
- Gott, Schöpfung, Heiliger Krieg –
koranische und biblische Perspektiven im Vergleich (Dr. Markus Zehnder)
- Der Glaube an Gott im Islam
(Dr. Hanna Josua)
- Der Glaube an die Propheten und
die Bücher (Heidi Josua)
- Die sogenannte Abrahamische
Ökumene (Dr. Hanna Josua)
Workshops:
- Die Kreuzigung Jesu im Islam
(Dr. Hanna Josua)
- Der Islam in Europa (Heidi Josua)
ULI ZELLER
Premiere: Das neue Ausbildungsangebot des Theologischen Seminars heisst ‘tsc intensiv – die theologische
Woche’. Sie fand im Februar zum ersten Mal unter dem
Titel ‘Islam verstehen’ statt.
Aufmerksam verfolgen die Studierenden
die Ausführungen der Referenten und
Dozenten.
späteres und reichhaltiges Frühstücksbuffet, das wir gemütlich geniessen.»
Ausklinken und aktuelle Themen anpacken
In der ersten Hälfte der Woche ging es um den Islam. In den
letzten beiden Tagen belegten die Studenten Spezialseminare. Hier diskutierte Attilio Cibien, Finanzleiter der Pilgermission, biblische Finanzprinzipien, während Dozent Reiner
Bamberger mit einem heissen Eisen aufwartete: Befreiungsseelsorge. Seminarleiter Horst Schaffenberger erläutert die Absicht der Seminarwoche: «Die Studierenden können sich in diesen Tagen mit Themen auseinandersetzen,
die am tsc sonst nur am Rande behandelt werden. Ausserdem bietet diese Woche einen Rahmen, in dem die Gemeinschaft intensiv erlebt werden kann. Deshalb gibt es ein
«Ich bin deine Augen.» Heidi Josua steht ihrem blinden Mann
Hanna hilfreich zur Seite. Das Ehepaar referiert über den Islam
während der tsc-Seminarwoche.
18
CHRISCHONA
3/2008
Arabischer Christ fasziniert
Dr. Hanna und Heidi Josua waren als
Hauptreferenten eingeladen. Ihre Biografie faszinierte die Studiengemeinschaft. Er ist unter den Zedern des Libanons in der sogenannten ‘Schweiz
des Ostens’ geboren. Die arabischchristliche Familie mit sechs Kindern
durchlebte die Schrecken des Bürgerkrieges. Heute arbeitet Dr. Josua als
Pfarrer in Stuttgart und dient ausländischen Mitbürgern. Er verlor 1984
sein Augenlicht als Spätfolge von Typhus. Seine Blindheit brachte ihn in
eine Krise, aber er bezeugt: «Gott hat
mich durchgetragen, und meine Frau
ist mir eine grosse Hilfe. Als ich aufgeben wollte, sagte sie zu mir: ‘Ich bin
deine Augen.’» Die Unterschiede zwischen den Menschen im Orient und
denen in Europa bringt er auf den
Punkt: Im Orient sind die Menschen
gastfreundlich, voll menschlicher
Wärme und Zuwendung. In Europa
sind gute Organisation und Pünktlichkeit die grossen Stärken. Die grosse
Leidenschaft, viele Menschen in die
Freundschaft mit Jesus zu führen,
strahlt den Josuas förmlich aus den
Knopflöchern. //
Seminare:
- Biblische Finanzprinzipien
(Attilio Cibien)
- Was ist ein Sakrament?
(Daniel Geiss, Dr. Werner Neuer,
Dr. Andreas Loos)
- Befreiungsseelsorge (Reiner
Bamberger)
- Die lieben Kleinen. Die Ein-Kapitel-Briefe im Neuen Testament
(Dr. Eckhard Hagedorn)
- Mission im Zeitalter der Globalisierung (Hans Ulrich Reifler)
- Vergleiche und Hintergründe von
Bibelübersetzungen
(Dr. Stefan Felber)
Herzliche Einladung nach
St. Chrischona
- Aussendungsfeier des Biblischen
Jahreskurses: 8. Juni 2008, 10 Uhr
Gottesdienst
- Ordination: 22. Juni, 10 Uhr Gottesdienst, 15 Uhr Unterhaltsames
Programm
- Summer School:4. - 15. Aug. 2008
Details: http://tsc.chrischona.ch
Diplomarbeiten
Die Diplomarbeiten des Absolvierungsjahrgangs können auf der tscHomepage eingesehen werden:
http://tsc.chrischona.ch
St. Chrischona
Gesucht: Handwerklich begabte Menschen
BEATE GSELL
Chrischona-Freunde, die gern handwerklich arbeiten, sind in diesem
Sommer wieder zu einem ArbeitsEinsatz nach St. Chrischona eingeladen. Vom 11. bis 15. August (teilweise auch vom 4. bis 8. August) gilt es,
auf dem Berg Renovierungs- und
Reinigungsarbeiten anzupacken.
Die Pilgermission ist dankbar für Männer und Frauen, die
handwerklich begabt sind, evtl. Vorhänge nähen oder beim
Reinigen und kleineren Renovationen helfen wollen. Bei
der Auswahl der Arbeit wird auf die Wünsche der Teilnehmer Rücksicht genommen. Unterkunft und Verpflegung
sind frei, ausserdem gibt es einen Überraschungsausflug.
Ein solches Camp ist eine gute Gelegenheit, einen
speziellen Beitrag zum Bau von Gottes Reich zu leisten, Gemeinschaft im Team zu erleben und vom Herrn beschenkt
zu werden. //
Auskunft und Koordination
Administration
Ruth Wallmeroth
Tel.: +41 (0)61-64 64 506
[email protected]
Foto: Beate Gsell
Inserat
Arbeiten und Freu(n)de haben: Handwerklich begabte Menschen
sind im August auf St. Chrischona willkommen.
Summer School: Auffrischung, Begegnung, Weiterbildung
DR. ANDREAS LOOS
Mehr Sommer – gemeinsam
aufatmen
Mit der Summer School vom 4. bis 15. August 2008 hat das Theologische Seminar
St. Chrischona (tsc) eine neue Plattform
geschaffen, auf der sich Menschen begegnen – persönlich, lebendig und theologisch. Die einzelnen Module liefern eine
Theologie, die direkt durchschlägt in das
Leben der Teilnehmer. Die Mischung von
Sommer – Schule – Menschen ermöglicht
eine rundum Lernerfahrung.
Für die eine heisst das, zur Ruhe zu kommen,
still zu werden und sich Gott hinzuhalten.
Herzlich willkommen in unserer schönen Kirche! Für den anderen meint durchatmen, mal
wieder die Natur oder den eigenen Leib zu
spüren. Herzlich willkommen auf den weitläufigen Waldpfaden! Und wieder andere
klinken sich aus, indem sie sich dem Schönen aussetzen. Herzlich willkommen in den
Kulturstädten Basel und Lörrach mit ihren
charmanten Ecken und Strassencafés. Die
Summer School ist für Christen, die etwas
lernen wollen für sich persönlich und ihre
Aufgaben in Familie, Gemeinde und Beruf.
Dazu bieten wir dieses Jahr unterschiedliche
Module an.
Der Campus des tsc inklusiv Basel und Umgebung bietet im August viele Sonnenplätze. Die Summer School will Räume schaffen
und Zeiten gestalten, in denen das geschöpfliche und geistliche Leben der Teilnehmer aufblüht.
Seelsorge und Psychologie
Infos
www.tsc.chrischona.ch
unter dem Stichwort ‘Weitere Angebote’.
Ruth Kohli eröffnet neue Perspektiven auf
das eigene Menschsein. Sie führt die Modulteilnehmer konkret an eine kompetente Seelsorgearbeit heran und hat dabei
das Heilungspotential des christlichen Glau-
bens und der christlichen Gemeinschaft im
Blick.
Christsein herausgefordert durch
die Postmoderne
Heinzpeter Hempelmann nimmt mitten hinein in unsere Zeit und fordert heraus. Er will
Wege mit den Teilnehmern entdecken, auf
denen der christliche Glaube gesellschaftlich
relevant sein kann.
Der Gender-Wahn: Vom Zwang, sich
selber zu erschaffen
Konstantin Mascher und Andreas Loos führen ein in die aktuellen Gender-Theorien. Sie
wollen mit den Teilnehmern nachdenken, wie
das empfangen werden kann, was sich keiner selbst konstruieren kann: die persönliche
Identität als Ebenbild Gottes.
Die Summer School ist ein ‘Tummel- und
Marktplatz’ von Menschen, die miteinander
lernen und christliches Leben gestalten wollen. Ausklinken, auffrischen, begegnen, weiterbilden und weitergehen – für ein oder zwei
Wochen im Sommer 2008. //
19
Eine Publireportage von:
Wir helfen ihnen, Christus unters Volk zu bringen
Laien werden ausgerüstet, um selber am Gemeindebau mitzuarbeiten und gute Lehre
weiterzugeben - mit den einfachen Hilfsmitteln und Trainings von Campus für Christus.
Der Fokus von Campus für Christus liegt auf Evangelisation und Jüngerschaft.
Mit unseren Materialien, Seminaren und Strategien unterstützen wir die
Gemeindearbeit aktiv. Wir ermutigen und schulen Christen, damit sie aktiv am
Gemeindebau mitarbeiten können. Der Fokus liegt immer in der Einfachheit
und Machbarkeit für den Einzelnen, ohne dabei oberflächlich zu sein. Campus
für Christus richtet seine Dienste nach dem Missionsauftrag und nach den
Bedürfnissen der Menschen, denen wir in unserem Alltag begegnen.
Gottkennen.com
Gottkennen.com
Die verschiedenen Dienste von Campus für Christus tragen
dazu bei, dass in unseren Gemeinden Bewegungen entstehen, die Menschen zu Jesus führen und im Glauben weiterbringen.
Im Internet sind viele Menschen sehr offen für die Fragen des Lebens. Wir
schulen Gemeindemitglieder als ‚E-Coach‘ in der Internetevangelisation und
vermitteln ihnen daraufhin suchende Menschen aus ihrer Region.
www.jesusinternetproject.ch
Christliches Zeugnis
Mit wertvollen und alltagsrelevanten Themen ist das Christliche Zeugnis ideal
zum Weitergeben. www.christlicheszeugnis.ch
Family life
p für Christus:
Dies ist eine Auswahl der Dienste von Campus
Menschen bekommen Hilfe in ihren Ehen und lernen Gott besser oder neu
kennen. Und mit dem guten Ehekurs-Material und DVD kann jeder an seinem
Ort einen solchen Kurs durchführen. www.familylife.ch
Alphalive - Initiative 08
Schülertreff
Dank dem gut ausgearbeiteten Material und der DVD kann jede Gemeinde
oder Kleingruppe einen evangelistischen Kurs durchführen. Den Kurs gibt es
auch für Teenager. www.alphalive.ch, www.youthalpha.ch
Teenager übernehmen Verantwortung für ihre Schule und lernen mutig und
positiv für ihren Glauben einzustehen. Mit dem Schülertreff-Handbuch wissen
sie, wie sie starten können. www.schuelertreff.ch
«Unsere Camps sind evangelisitsch. Mit denjenigen, die
sich für den Glauben interessieren, setzen wir uns hin und
lesen gemeinsam das Büchlein
‚Gott kennen lernen‘ durch und
beten abschliessend das Gebet.
So einfach. Wirklich!»
Klaus, CVJM Konfi Castle
«Finde die Arbeit von ‚Gott
kennen‘ echt super! Gerade am
Sonntag haben wir zwei Teenagermädchen taufen können,
von welchen die eine auf der
Webseite Gottkennen.ch beim
Gebet auf JA gedrückt hat! Einfach der Hammer!»
Rahel Brügger
«Durch Alphalive haben in den
letzten Jahren viele Christen
für Jesus neu Feuer gefangen. Und sie haben miterlebt,
dass Menschen zu Jesus fanden und verändert wurden.
Das ist etwas vom Schönsten, was wir erleben können!
Alphalive ist ein wirklich gutes
Instrument, das uns hilft, zusammen mit unseren Freunden
und Bekannten bei Jesus anzukommen.»
«Indem wir im Schülertreff für
unsere Schule beten und an
unserer Schule mutig für unseren Glauben einstehen, bauen
wir mit an unserer Gemeinde.»
Anna, Schülerin
René Winkler, Leiter Chrischona Gemeinden
Campus für Christus ist noch in weiteren Gebeiten aktiv. Hier bekommen Sie einen Überblick: www.cfc.ch
Spenden: PC Konto: 80-14986-5
Marktplatz
REISEN
B n B «Jura & 3 Lacs»
Übernachten Frühstück,
CHF 49.— / 5 Gästezimmer
Edith & Hanspeter
Mundschin, Musées 37,
CH-La Chaux-de-Fonds
Tel. +41 (0)32 913 13 40
hanspetermundschin@
bluewin.ch
Jubiläumsreisen!
25 Jahre mit Pastor
Kurt Wenger
Bade-/Kurferien am
Toten Meer vom 2. – 15.
Juni 2008. Erholung für
Geist, Seele und Leib. Fak.
Tagesausflüge.
Südirland-Erlebnisrundreise vom 4. – 12. Sept.
2008. Auf den Spuren des
irischen Kreuzes und der
Harfe.
Freizeit am See Genezareth im Kibbuz Ginossar
vom 28.9.-7.10. / 28.9.12.10. / 3.-12.10.2008. Fak.
Tagesausflüge, ideal auch
für Familien.
Laubhüttenfest vom 13. –
22. Okt. 08 (im Anschluss
an Ginossar möglich) Teilnahme an diesem herrlichen jüdischen Fest.
Prospekte:
Kurt Wenger, Hauptstr. 20,
5013 Niedergösgen,
[email protected],
Tel. 062 849 93 90,
Fax 062 849 93 92.
Veranstalter:
Kultour Ferienreisen AG
SUCHE
Suchen Geschäftspartner
in Frankreich oder Luxemburg für Weinversand
von Israelwein. Info unter
www.IsraelWein.de
ALPHA Buchhandlung,
IsraelWein.de,
Elke Nowotsch,
Tel +49 (0)6044 2085,
Fax 2037, Vogelsbergstr.110, Gospel-Walk.
D-63679 Schotten,
Unterwegs in Gottes
[email protected]
Schöpfung. Gemeinschaft
erleben. Auf gemütlichen
BIETEN
und vielfältigen TagestouWir vermieten im
ren (un)bekannte Ecken
Tessin – Lago Maggiore, der Schweiz entdecken.
SAN-NAZZARO
Jahres- und Detailprogrosszügiges Ferienhaus,
gramme erhältlich bei
Seeblick, südländischer
Gospel-Walk, Postfach
Garten, 1 x 3 Z., 2 x 2 Z.,
303, CH-8413 Neftenbach;
günstige Preise!
www.gospelTel. +49 (0)7154 73 22
walk.etown.ch
Ihr MarktplatzInserat im
ChrischonaPanorama!
Inserateschluss Ausgabe 4:
25. April 2008
Preis pro Druckzeile
ca. 23 Zeichen einschliesslich
Leerzeichen CHF 4.50 / € 3,–
Wie oft darf Ihr Inserat
erscheinen?
bei 3-maligem Erscheinen 5% Rabatt
bei 5-maligem Erscheinen 10% Rabatt
bei 8-maligem Erscheinen 20% Rabatt
Ihren Text schicken Sie bitte an:
Medienstelle St. Chrischona «Marktplatz»
Chrischonarain 200, CH-4126 Bettingen
[email protected]
21
Arbeitsbereiche der Pilgermission
Chrischona-Absolvent Conrad Schick –
der Stadtbaumeister von Jerusalem
HANSPETER OBRIST
Der im Nahen Osten wohl berühmteste Absolvent der theologischen Ausbildung auf St. Chrischona war einer der ersten Abgänger der Schule: Conrad Schick. Wer sich mit Jerusalem beschäftigt,
kommt an ihm nicht vorbei. Man findet heute seine Spuren im orthodoxen Viertel Mea Schearim, an der Prophetenstrasse und in
Museen. Er war der Letzte, der sich auf dem heute heiss umstrittenen Tempelberg frei bewegen und dort forschen konnte. Schick
und andere deutsche ‘Brüder’ von St. Chrischona waren Schlüsselpersonen für den Aufbau von Jerusalem und für die Vorbereitung
der Rückkehr von Juden. Daher gibt es zwischen dem jüdischen
Volk und den deutschen Christen eine positive Geschichte, an die
wir uns zum 60-Jahr-Jubiläum von Israel erinnern wollen. Wie kam
es dazu?
In England entstand 1809 eine Missionsgesellschaft, die sich von der
traditionell-christlichen Feindschaft zum jüdischen Volk löste und
sich der Juden annahm. Auf dem Kontinent nahm Basel als freie
Stadt eine Vorreiterrolle ein. Christian Friedrich Spittler (1782-1867),
der Sekretär der ‘Christentumsgesellschaft’ und spätere Gründer der
Pilgermission St. Chrischona, sorgte dafür, dass 1812 jüdische Kinder
in Basel eine Ausbildung erhielten und 1820 die erste Judenmissionsgesellschaft auf dem Kontinent gegründet wurde.
Fotos: amzi
amzi
Chrischona sendet Menschen in den Nahen Osten
Der christliche Naturforscher und Gelehrte, Hofrat und Professor Dr.
von Schubert aus München, fragte Ibrahim Pascha in Ägypten, den
damaligen Herrscher über den Nahen Osten, ob die Pilger-MissionsGesellschaft eine Siedlung im Nahen Osten aufbauen könne. Am
12. November 1837 schrieb er an die Pilgermission, dass sich dieser
«gegen die Hineinführung von deutschen Kolonisten in die fruchtbare Ebene von Jesreel gar nicht abgeneigt geäussert habe». Schubert
fuhr fort: «Liebe Mitglieder der Pilgermission, eine Bitte: Sendet
christliche deutsche Handwerksleute nach Jerusalem.» Doch genau
ein Jahr später erhielt die Pilgermission einen Brief von Christoph
Friedrich Schlienz aus Malta: «Wegen der Pilgermission oder einer Art
Ansiedlung von deutschen Handwerkern in Syrien habe ich mich bei
den vornehmsten Konsulen in Kairo erkundigt, und habe von allen
einstimmig nichts als Versicherungen der Unausführbarkeit dieser
Sache anzuhören gehabt.» Damit erfuhr die Pilgermission den ersten
Rückschlag in ihrer Arbeit im Nahen Osten. Nach der politischen
Wende im Nahen Osten 1841 wurde Spittler wieder aktiv. 1846 sandte die Pilgermission Conrad Schick und Ferdinand Palmer ins damalige Palästina aus. Sie gehörten zu den ersten Abgängern der 1840
gegründeten theologischen Schule auf St. Chrischona. Spittler hatte
die Idee, in Jerusalem ein Brüderhaus zu gründen und von dort aus
Menschen in den ganzen Nahen Osten und nach Afrika zu senden.
Conrad Schick in Jerusalem
Conrad Schick aus Württemberg baute zusammen mit Ferdinand
Palmer das erste Brüderhaus der Pilgermission St. Chrischona in
22
CHRISCHONA
3/2008
Jerusalem auf. Ihnen folgten weitere deutsche Brüder. Sie arbeiteten
eng zusammen mit dem Schweizer Samuel Gobat, der von 1846 bis
1897 Bischof des Protestantisch-Preussisch-Anglikanischen Bistums in
Jerusalem war. Gobats Beziehungen zur türkischen Regierung waren
hervorragend. Die Tochter von Gobat, Dora Rappard-Gobat, wurde die
bekannte Liederdichterin und ‘Mutter von Chrischona’, deren Lieder
noch heute gesungen werden. Auch als Architekt nahm Conrad
Schick zusammen mit Johann Frutiger eine wichtige Aufgabe wahr. Jüdische Immigranten konnten nur mit hohen Schmiergeldzahlungen
Grundstücke erwerben, während dies den Deutschen durch einen
Sondervertrag von Preusses mit der Türkei vom 7. Juni 1869 erlaubt
Conrad Schick erstellte Pläne und Modelle von
Jerusalem und dem Tempelberg, die wie durch ein
Wunder noch heute existieren.
war. Daher kauften und bebauten Schick und Frutiger die Grundstücke
in den späteren Wohnvierteln Mea Schearim und Machane Jehuda
ausserhalb der Altstadt von Jerusalem. Die Häuser überliessen sie den
jüdischen Immigranten in einer Art Mietkaufvertrag.
Schick wurde durch sein handwerkliches Können zum Stadtbaumeister von Jerusalem. Zahlreiche Bauten ausserhalb der Stadtmauer entstanden unter seiner Regie. So auch das Kinderkrankenhaus
‘Talitha Kumi’ der Kaiserswerther Diakonissen und andere Häuser an
der Prophetenstrasse. Darüber hinaus machte Schick auch archäologische Entdeckungen. Er erstellte genaue Pläne und Modelle von Jerusalem und dem Tempelberg, die wie durch ein Wunder noch heute existieren. 1896 erhielt Schick von der Universität Tübingen die
Ehrendoktorwürde.
Finanzierung einer Bahnlinie zwischen
Jaffa und Jerusalem
Da die Pilgermission ihre Brüder finanziell nicht versorgen konnte,
mussten sich diese anderen Organisationen anschliessen oder selbständig werden. Johann Frutiger übernahm die von der Pilgermission
gegründete Handelsgesellschaft ‘C. F. Spittler & Co.’ im Nahen Osten.
Als eine der grössten und angesehensten Firmen Palästinas führte
sie sogar eine eigene Bankabteilung. Diese Handelsgesellschaft
machte es möglich, moderne Güter zu erhalten, was dazu führte,
dass Menschen eine Existenz aufbauen konnten. Frutiger beteiligte
sich auch an der Finanzierung der Bahnlinie zwischen Jaffa und Jerusalem. Martin Flad wurde 1854 von Jerusalem zu den Falascha, den
Juden in Äthiopien, gesandt. Durch seine Initiative entstand dort eine
‘messianische Bewegung’, zu der nach 50 Jahren rund 17’000 bis
18’000 Juden gehörten. Der ehemalige Lehrer von Chrischona und
Leiter des Brüderhauses in Jerusalem, Johann Ludwig Schneller,
nahm sich nach dem Massaker an den Christen in Syrien 1860 der
dort zu Waisen gewordenen arabischen Kinder an und holte sie nach
Jerusalem ins ‘Syrische Waisenhaus’.
Landwirtschaftliche Siedlungen
Als weitere deutsche Bewegung traf die ‘Templer-Gesellschaft’ (der
Name erinnert lediglich an den Tempel Salomos und hat nichts mit
der Organisation des ‘Templer-Ordens’ zu tun) aus dem Raum Stuttgart mit Christoph Hoffmann, einem ehemaligen Mitarbeiter von
Spittler, 1868 in Haifa ein. Sie setzten die ursprüngliche Vision der Pilgermission um, indem sie landwirtschaftliche Siedlungen in Haifa,
Jaffa und Jerusalem bauten. Innerhalb der Bewegung kam es zur
Spaltung wegen der Frage der Dreieinigkeit Gottes. Hoffmann wurde
der geistliche Leiter der ‘Templer’, während sich die ‘Kirchler’ der lutherischen Kirche anschlossen. Dennoch waren die deutschen Siedler wesentlich an der Entwicklung der Landwirtschaft sowie am Aufbau einer ersten Infrastruktur im Land beteiligt.
Trost zusprechen
Heute unterstützt die amzi als Mitglied der Pilgermission messianische
Juden und arabische Christen im Nahen Osten. Im Jahr 2007 sprach
Gott durch die beiden Bibeltexte Jesaja 61,1-3 und 1. Petrus 2,9 ganz
besonders zum Chrischonawerk. In Jesaja 61,3 heisst es: «Den Trauernden Zions, ihnen Kopfschmuck statt Asche zu geben, Freudenöl
statt Trauer, ein Ruhmesgewand statt eines verzagten Geistes, damit
sie Terebinthen der Gerechtigkeit genannt werden, eine Pflanzung des
Herrn, dass er sich durch sie verherrlicht.» Als Chrischonawerk sind wir
herausgefordert, jüdischen Menschen den Trost zuzusprechen, den
wir selbst im jüdischen Messias Jesus erfahren haben. //
Autor
Hanspeter Obrist ist Leiter der Arbeitsgemeinschaft für das messianische Zeugnis an Israel (amzi). Er studierte am Theologischen
Seminar St. Chrischona. Nach seiner Ordination war er in den
Chrischona-Gemeinden Weinfelden und Rüti tätig. Der diplomierte Ausbilder und Theologe ist verheiratet und lebt in Arlesheim
(Schweiz). Er besucht mehrmals jährlich verschiedene Werke und
Gemeinden in Israel.
Kontakt
E-Mail: [email protected]
Homepage: www.amzi.org
Der im Nahen Osten wohl berühmteste Absolvent der theologischen
Ausbildung auf St. Chrischona war
Conrad Schick. Wer sich mit Jerusalem beschäftigt, kommt an ihm
nicht vorbei.
Durch die Initiative von Martin Flad
entstand 1854 in Äthiopien eine
‘messianische Bewegung’, zu der
nach 50 Jahren rund 17’000 bis
18’000 Juden gehörten.
23
Xprützte Wiisse
Genuss, der sich abhebt
Schaffhauser Weisswein
AOC und Appenzeller
Mineralwasser
5,9% vol. Alkohol
Erhältlich in grossen Coop-Märkten,
Spar, Landi, Rio, Pam, Treffpunkt,
Tankstellenshops und vielen Weinund Getränkehandlungen.
24
www.xpruetzte.ch
Inserate
Arbeitsbereiche der Pilgermission
Frauen
Aus dem Wirrwarr der Emotionen zur Gefühlskompetenz
Gefühle, die benannt werden,
können gesteuert werden. Diese Auffassung vertrat Monica
Kunz, Geschäftsleitung PräVita,
Leiterin Fachstelle Häusliche
Gewalt, beim regionalen Frauentag der Chrischona-Gemeinden Schweiz. Sie sprach in
Weinfelden vor 240 Frauen zum
Thema ‘Gefühle’.
Die Referentin erklärte, wie
Frauen lernen können, ihre Gefühle wahrzunehmen, diese zu
verstehen, auszudrücken und zu
beantworten. Auch ging sie darauf ein, wie die analysierten Gefühle gesteuert und kontrolliert
werden können. Monica Kunz
unterstrich den hohen Stellenwert der Gefühlskompetenz. Sie
sagte: «Gefühle verknüpfen uns
mit der Umwelt, mit unserem
Körper, und zeigen auf, was uns
wichtig ist, und wo unsere Bedürfnisse liegen.» Gefühle verlangten nach einer passenden
Antwort.
Die Fachfrau machte auf die Gefahr aufmerksam, dass aus einer
Gefühlsdiffusität grosse Probleme entstehen können, weil sie
der Nährboden für Süchte sein
kann. Wer nicht einordnen könne,
welche Gefühle ihn bewegten,
dem fehle auch die Steuerung
der Gefühle. Dies führe zu destruktivem Verhalten. Die Teilneh-
merinnen des Frauentages hatten den Eindruck, dass die Thematik noch tagelang hätte weitergeführt werden können. So
war der Frauentag für viele erst
ein Anfang auf einem Weg, eine
gefühlskompetente Frau zu werden. Doch ein Anfang war gemacht. Und der war gelungen. //
Foto: Regula Madörin
REGULA MADÖRIN
Kontakt
E-Mail: [email protected]
Glücklich oder wütend? Monica Kunz, Referentin beim Frauentag, gibt
Tipps, kompetent mit Gefühlen umzugehen.
Inserat
Seniorentag
auf St. Chrischona
Dienstag, 6. Mai 2008
Thema:
Füreinander: Ältere für
Jüngere – Jüngere für Ältere
9.30 Uhr
Willkommensgruss mit Kaffee und Gipfeli
10.00 Uhr
Begrüssung – Markus Müller, Geistliches Wort – René Winkler
Beiträge zum Thema: „Das Gute weitergeben – was macht den geistlichen Vater und die
geistliche Mutter aus?“ Wir erinnern uns an den Seniorentag 2007 und fragen, was
daraus geworden ist.
Bericht über das Werk der Pilgermission
12.15 Uhr
Mittagessen
13.30 Uhr
Führung über den Chrischona-Berg, Film zum „Chrischona-Sonntag“
14.15 Uhr
Vertiefung des Themas: FÜREINANDER: ÄLTERE FÜR JÜNGERE – JÜNGERE FÜR ÄLTERE
Podiumsgespräch mit Studierenden und Dozenten
Interview mit den Leitern der Gemeinden in Deutschland, Frankreich und der Schweiz
16.00 Uhr
Kaffee und Gebäck
Musikalische Begleitung und Umrahmung des Tages: Milena von Niederhäusern (Harfe),
Kurt Matter (Klavier) und der Chor des Theologischen Seminars
Gelegenheiten zum Ruhen in der Mittagspause
Anmeldung über Ihren Prediger oder direkt an die Pilgermission St. Chrischona, Réception, Chrischonarain 200, CH-4126 Bettingen.
26
CHRISCHONA
3/2008
Brunnen Verlag Giessen
Atemberaubende Geschichten von ehemaligen Muslimen
Wir geniessen in der westlichen Welt Religionsfreiheit und
Toleranz. Es gilt immer noch der Ausspruch Friedrichs des
Grossen: «Jeder soll nach seiner Fasson glücklich werden.»
Doch in anderen Ländern sieht es anders aus, gerade in
der islamischen Welt. Bruder Andrew, der sogenannte
‘Schmuggler Gottes’, hat Kontakte in den Nahen Osten
und ist ihnen begegnet – den Menschen, die für ihren
Glauben an Jesus Christus alles riskieren und alles aufgeben. Sie haben ihm ihre atemberaubende Geschichte erzählt:
Ahmed hat es einfach nicht mehr ausgehalten. Jesus fasziniert ihn so, dass der junge Mann in der Moschee öffentlich eine Frage stellt. Eine gefährliche Frage. Den Schlägen
und Misshandlungen seiner Familie kann er nach einigen
Tagen entkommen. Doch wohin jetzt? Er muss untertauchen. Bald trifft er Mustafa wieder. Mustafa gehört zur örtlichen Muslimbruderschaft. Ahmed traut seinen Ohren
nicht, als Mustafa ihm von seiner Sehnsucht erzählt, die
die Evangelien in ihm ausgelöst haben. Im Auftrag seiner
islamistischen Gruppe sollte Mustafa eine Streitschrift
schreiben. Er sollte die Fehler des
Neuen Testaments darstellen und die
Gültigkeit des Korans betonen. Das
konnte er nicht tun, ohne die Evangelien zu lesen, meinte Mustafa.
Noch mehr junge Männer und Frauen
kommen in kurzer Zeit hinzu. Sie alle
müssen untertauchen, brauchen
plötzlich eine Bleibe, etwas zu essen
und Arbeit. Tastend suchen sie nach
einem Weg. Er könnte sie das Leben
kosten. Aber sie wollen nicht zurück.
Bruder Andrew / Al Janssen
Verräter ihres Glaubens
Das gefährliche Leben von Muslimen,
die Christen wurden
416 S., Taschenbuch, 12 x 18,6 cm
ISBN 978-3-7655-4019-6
Best.-Nr. 114019
€ 12,95 (D) / CHF 20.20
Inserat
27
Arbeitsbereiche der Pilgermission
Chrischona-Service-Gesellschaft
Wie Geld gut investiert wird
BEATE GSELL
Finanzen spielen eine grosse
Rolle in unserem Leben. Täglich
können Medien-Konsumenten
mit Börsenkursen mitfiebern,
Banken und Versicherungen locken mit anscheinend immer
besseren Angeboten, und der
Markt wird immer verwirrender.
Beratung wird wichtiger. Uwe
Rannefeld, Leiter der ‘Chrischona Service-Gesellschaft’ (CSG)
in Giessen, weiss um die Nöte
der Verbraucher und steht mit
Rat und Tat zur Seite.
In Zeiten weltwirtschaftlicher
Turbulenzen rät Uwe Rannefeld,
bei der Vorsorge auf mehrere
Säulen zu setzen: Er plädiert daInserate
28
für, in Sachwerte zu investieren
und steuerliche Vorteile und Förderungen zu nutzen. Der Kauf eines Hauses oder langfristige Investitionen in Sachwerten wie
Aktien und Fondanlagen sind zu
empfehlen, da sie von der Inflation unabhängiger sind. Daneben sollten Christen ihre Verantwortung, dem Herrn auch mit
ihrem Geld zu dienen, nicht vergessen. Sein Motto ist: «Spare
und spende.»
Besserer Kundenschutz
In Deutschland hat sich auf dem
Versicherungsmarkt viel getan.
Nach 100 Jahren wurde das Versicherungsvertragsgesetz im Januar 2008 geändert. Dadurch
soll der Kunde besser geschützt
werden. Der Vermittler muss die Produkte besser prüfen; der Kunde
wiederum ist verpflichtet, die Vertragsbedingungen noch besser zu
studieren. Bereits im vergangenen Jahr wurde die EU-Vermittlerrichtlinie umgesetzt. Zum Kundenschutz dürfen nur noch registrierte Vermittler mit entsprechenden Sachkenntnissen und einer ausreichenden Vermögensschadenhaftpflicht in Deutschland Versicherungen
vermitteln. «Das ist gut, denn so kann der Kunde davon ausgehen,
dass er von Fachleuten beraten wird.
Kunden haben Vertrauen
Um sich als Makler mit christlichem Hintergrund auf dem Markt zu
positionieren und Entlastung bei der Verwaltungsarbeit zu bekommen, hat er mit drei Berufskollegenim Herbst 2007 die Firma ‘Mensch
& Mehr’ gegründet. Ziel ist es, christlichen Vermittlern eine umfangreiche Kundenanalyse an die Hand zu geben, damit die Kunden
wirklich bedarfsgerecht beraten werden können. Er rechnet damit,
dass die Zahl bis Ende des Jahres auf 30 Makler hochschnellt. Nicht
nur hier erwartet er Wachstum. Auch personell soll die CSG aufgestockt werden. Was gibt ihm Zuversicht, dass sich das Geschäft so
ausdehnen kann? Uwe Rannefeld antwortet sicher: «Es ist eine Vertrauensbasis da. Meine Kunden wissen, dass ich sie nicht übers Ohr
haue. Es kommen selbst Personen aus nicht kirchlichem Umfeld zu uns, weil wir empfohlen wurden.
Ehrlichkeit spricht sich herum. Dabei entsteht
Wachstum.»
Expansion
Der Vorläufer von ‘Chrischona-Panorama’, das damalige ‘Chrischona-Magazin’, hatte den Anstoss
zur Gründung vor fast 20 Jahren gegeben. Es musste eine Lösung für den Versand des Magazines in
Deutschland gefunden werden. Daneben hatte die
CSG viele Jahre die Verwaltung der ChrischonaMissionen übernommen. Altersvorsorge und Absicherung der Missionare lag in Händen des damals
noch Lörrachers Büros. Der frühere Leiter, Lutz
Behrens, baute den Versicherungsbereich aus. Um
Missionaren die nötige Ausrüstung für den Missionseinsatz zu bieten, kam dann der Bereich EDV
hinzu. Uwe Rannefeld übernahm 1997 die Arbeit.
Bis 2005 betreute die CSG den Bereich Hard- und
Software.
Software-Lizenz-Vertrieb
2003 wurde mit Microsoft und anderen Herstellern
Rahmenverträge abgeschlossen. So können alle
Beratung wird immer wichtiger: Uwe Rannefeld, Leiter der Chrischona-Service-Gesellschaft,
informiert umfassend. Die Kunden vertrauen ihm.
Gemeinden und Werke, die auf Basis der Deutschen Evangelischen Allianz arbeiten, rabattierte
Software beziehen. «Würde man das Geld zusammenzählen, das christliche Werke gespart haben,
käme eine hohe sechsstellige Summe dabei heraus». Aktuell betreut die CSG rund 1800 Einrichtungen, Gemeinden und deren Mitarbeiter in
Deutschland. 2006 wurde der Hardware-Bereich
und der Support beendet. Heute liegt der Schwerpunkt der CSG-Arbeit bei zwei Bereichen: Finanzdienstleistungen (Versicherungen, Vorsorge, Finanzanlagen) und Software-Vertrieb. //
Kontakt
Chrischona-ServiceGesellschaft
Uwe Rannefeld
Tel. +49 (0)641-6059-220
E-Mail: [email protected]
www.chrischona-service.de
Inserate
29
Arbeitsbereiche der Pilgermission
Kinder
Kinder feiern vermehrt Gottesdienste – wo bleibt das Bibelwissen?
HANS FORRER
Das Bibelwissen der Kids
nimmt ständig ab. Diesen Eindruck haben Prediger und Lehrer des Gemeindeunterrichts in
der Teenager-Generation. «Was
wurde im KIDS TREFF, in der
Sonntagschule, im Kindergottesdienst an biblischem Wissen
vermittelt?» fragen sie. In der
Tat, es ist nicht mehr so wie früher. In den vergangenen Jahren
hat sich in den Sonntagsschulen und Kindergottesdiensten
ein Wandel vollzogen. Es gab an
vielen Orten sogar einen Paradigmenwechsel.
Die Formen des Sonntagmorgen-Programms wurden angepasst. Es wird heute vermehrt
Inserate
30
Biblische Geschichten bleiben besonders gut im Gedächtnis, wenn sie gespielt werden.
ein thematischer Kindergottesdienst angeboten,
der im Alltag verankert sein soll. Das Kind soll in
der Schule oder in der Freizeit das Gehörte anwenden können. Nicht selten wird ein Bibeltext als
Grundlage verwendet, dann aber thematisch ein
Schwerpunkt herausgearbeitet. Es hat eine Wertverschiebung stattgefunden: Es wird weniger Bibelwissen gelehrt, dafür mehr Gottesdienst gefeiert.
Ist dies falsch? Ich meine: Nein. Wieso sollen die
Kinder nicht auch das Recht haben, mit anderen
zusammen und altersgerecht einen Gottesdienst zu
feiern – wie wir Erwachsenen das auch haben?
Selten werden Bibelverse
auswendig gelernt
Dennoch haben wir ein Problem. Die Oberflächlichkeit in unserer Gesellschaft und die Schnelllebigkeit haben dazu geführt, dass manche Teenager
ein bedeutend kleineres Bibelwissen haben, als
das vor Jahren noch der Fall war. Nur noch selten
werden Bibelverse auswendig gelernt. Dies ist eine
schlechte und bedenkliche Entwicklung. Den Mitarbeitern des Sonntagmorgen-Programms die
Schuld dafür in die Schuhe zu schieben, ist sicher
zu kurz gedacht. In den Schulen wird vielerorts
kaum mehr Biblische Geschichte im wahrsten Sinn
des Wortes vermittelt; viele Eltern finden in der
Hektik dieser Zeit kaum mehr Ruhe, ihren Kindern
biblische Geschichten zu erzählen.
Wieder mehr Geschichten erzählen
In schwierigen Zeiten ist es wichtig Bibeltexte und
Bibelverse zu kennen. Sie können Trost und Sicherheit im Glauben vermitteln. Kinder lernen viel leichter als Erwachsene. Diesen Umstand müssen wir
als Gemeinde, als Mitarbeiter, als Eltern und als
Grosseltern wieder entdecken. Ich möchte den Gemeindeleitungen und Mitarbeitern in der Kinderarbeit Mut machen, bewusst und auf eine zeitgemässe Art und Weise mit den Kindern Bibelverse zu
lernen. Wir müssen möglicherweise neben oder
auch im Gottesdienst dafür neue Wege finden. Ich
möchte Eltern und gezielt auch Grosseltern Mut
machen, ihren Kindern und Grosskindern vermehrt
biblische Geschichten zu erzählen und mit ihnen
zusammen Bibelverse zu lernen. //
Kontakt
Hans Forrer
Kindersekreätar der
Chrischona-GemeindenSchweiz
[email protected]
Schulung
Thema: ‘Das Bibelwissen
der Kinder muss
wieder zunehmen’
Referent: Hans Forrer
Internet:
www.kidstreff.ch/schulung
www.chrischona.ch: Bereich Kinder / Schulungsangebote
Inserate
31
Fotos Cover, Rückseite: Fotostudio Weisheitinger
«Es ist Aufgabe der
Christen, die Bibel als
Lebensbuch in
Gesellschaft und
Gemeinde ernst
zu nehmen.»
Horst Schaffenberger in seinem Artikel
‘Die Bibel verstehen lernen –
was bedeutet das?’