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Inhaltsverzeichnis Intern Solingen 1/2010 I M P R E S S U M Editorial Weichenstellung für die nächsten 5 Jahre . . . . . . . . . . . . . 4 Firmen aus der Krise führen . . . . . . . 26 OFFIZIELLE ZEITSCHRIFT DER KREISHANDWERKERSCHAFT SOLINGEN HERAUSGEBER Kreishandwerkerschaft Solingen Heinestraße 5, 42651 Solingen Telefon: 02 12/2 22 14-0 Telefax: 02 12/2 22 14 18 eMail: [email protected] Internet: www.kh-solingen.de Aus KH und Innungen Fachtagung sehr gut besucht . . . . . . 25 Handwerk Aktuell Abwasserrohre abdichten bis 2015. . . . 5 Dienstleistungs-ABC. . . . . . . . . . . . . 27 40 Jahre Solinger Autoschau . . . . . . 29 Handwerkerseminar . . . . . . . . . . . . . 34 VERANTWORTLICH FÜR DEN INHALT KH-Geschäftsführer Roland Westphal Unternehmerfrauen managen vieles . 37 ERSCHEINUNGSWEISE Zweimonatlich, beginnend im Februar eines jeden Jahres. 19 Gesellen losgesprochen . . . . . . . . 37 VERLAG Image Text Verlag GmbH Deelener Straße 21-23 41569 Rommerskirchen (Widdeshoven) Tel.: (0 21 83) 3 34 Fax: (0 21 83) 41 77 97 eMail: [email protected] Internet: www.image-text.de GESCHÄFTSFÜHRUNG Lutz Stickel [email protected] Neujahrsempfang in Essen . . . . . . . . 38 Seite 5 REDAKTION Georg Maria Balsen (Leitung) Tel.: (0 21 83) 3 34 | [email protected] Wolfram Lumpe Tel.: (0 21 83) 3 34 | [email protected] Das Handwerk. Die Wirtschaftsmacht. Von nebenan. . 11 VERTRIEBSLEITUNG Wolfgang Thielen Tel.: (0 21 83) 41 76 23 | [email protected] Hundehütting für Obama . . . . . . . . . 14 ANZEIGENBERATUNG Stefan Nehlsen (verantwortlich) Tel.: (0 21 83) 41 65 21 | [email protected] ANZEIGENDISPOSITION Monika Schütz Tel.: (0 21 83) 3 34 | [email protected] GRAFIK Thomas Ehl Tel.: (0 21 83) 3 34 | [email protected] Tim Szalinski Tel.: (0 21 83) 3 34 | [email protected] Jan Wosnitza Tel.: (0 21 83) 3 34 | [email protected] Recht und Finanzen Wärmedämmung einer Grenzwand . . . 17 Geschäftsreise plus Privatvergnügen – Kosten endlich absetzbar . . . . . . . . . 18 CONTROLLING Gaby Stickel Tel.: (0 21 83) 3 34 | [email protected] DRUCK Krautstein & Hampf Druck GmbH, Düsseldorf Abschriften und Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages. Mit Namen oder Signum gezeichnete Veröffentlichungen repräsentieren die Meinung des Verfassers, nicht unbedingt auch die der Redaktion oder des Herausgebers. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos oder Zeichnungen wird keine Gewähr übernommen. Soweit für vom Verlag gestaltete Anzeigen Urheberrechtsschutz besteht, sind Nachdruck und Vervielfältigung nur mit schriftlicher Genehmigung der Verlagsleitung zulässig. Nachdruck nur mit Genehmigung des Verlags. Fotomechanische Vervielfältigung nicht gestattet. Alle Angaben in dieser Zeitschrift werden nach bestem Wissen und Gewissen erstellt. Dennoch kann keinerlei Haftung übernommen werden, insbesondere nicht für Vollständigkeit und Richtigkeit der Angaben. BEZUGSPREIS Einzelpreis pro Heft € 4,– Jahresbezugspreis € 24,– Der Bezugspreis wird mit dem Mitgliedsbeitrag der Kreishandwerkerschaft erhoben. Der Vertrieb erfolgt per Postversand. Keine Haftung bei Nichtlieferung wegen höherer Gewalt. S e i t e 18 Wieder schnitten die größeren Handwerksunternehmen besser ab . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 Seite 38 Meldungen Auf der Suche nach dem passenden Azubi. . . . . . . . . . . . 38 Titelfoto Die große Imagekampagne des Deutschen Handwerks wird im ganzen Stadtgebiet deutlich sichtbar. 3 4 Editorial Intern Solingen 1/2010 Neuwahlen in Innungen und Kreishandwerkerschaft Weichenstellung für die nächsten 5 Jahre Das Solinger Handwerk, die Wirtschaftsmacht von nebenan, wählt in diesen Wochen für die nächsten fünf Jahre ihre ehrenamtlichen Vertretungen, die Innungsvorstände und Funktionsträger. Dies gibt Gelegenheit, allen, die sich in den letzten fünf Jahren für das Solinger Handwerk eingesetzt haben, zu danken. Wir wissen dass dieses Engagement für die Interessen der Kolleginnen und Kollegen über die tägliche Arbeit im eigenen Betrieb hinaus nicht selbstverständlich ist. Aber es wird immer wieder vergessen, dass wir als Berufsstand, als Handwerker nach außen, in der Öffentlichkeit, nur dann wahrgenommen werden, wenn wir gemeinsam auf- treten. Darüber hinaus ist auch nach innen viel Arbeit zu tun. So sind die Prüfungen im Ausbildungsbereich vorzubereiten und durchzuführen, die Interessen der Innung gegenüber dem Landesverband müssen vertreten werden und so weiter und so weiter. Zur Erledigung all dieser Aufgaben bedarf es nun mal einer Organisation, geführt von Männern und Frauen, die engagiert ihren Berufsstand nach innen und außen vertreten. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist dies wichtiger denn je. Deshalb bitten wir alle Innungsmitglieder an den kommenden Wahlversamm- Walter Ressing Kreishandwerksmeister lungen ihrer Innungen teilzunehmen. Dort können sie mitbestimmen, wer in den nächsten fünf Jahren die Innung vertritt. Vielleicht können sie sich auch selbst bereit finden, sich zur Wahl zu stellen, um eine ehrenamtliche Aufgabe im Innungsvorstand, dem Zentrum der handwerklichen Interessenvertretung zu übernehmen. Denn: Ohne ehrenamtliches Engagement vor Ort kann die Innung als Interessenvertretung nicht funktionieren. Dann nutzt auch die beste Image-Kampagne nichts, denn auch sie muss ein Gesicht haben, das Gesicht des engagierten Handwerkers von nebenan, dem für alle sichtbaren Teil unserer Wirtschaftsmacht! Roland Westphal Geschäftsführer Handwerk Aktuell Intern Solingen 1/2010 Abwasserrohre abdichten bis 2015 Kommunale wie private Kanalrohre müssen überprüft werden. Die Entsorgungsbetriebe Solingen und Fachbetriebe der Kreishandwerkerschaft arbeiten hier Hand in Hand zusammen. Die Abwasserkanäle in Solingen sind in die Jahre gekommen. Städtische ebenso wie private Anschlüsse. Je älter sie sind, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie saniert werden müssen. Aufschluss darüber gibt eine Überprüfung, die die Entsorgungsbetriebe Solingen (EBS) in Kooperation mit zertifizierten Solinger Handwerksbetrieben anbieten. Die gesetzliche Vorgabe ist hier laut Landeswassergesetz eindeutig: Bis zum Jahr 2015 muss das städtische Kanalsystem auf seine Dichtigkeit hin überprüft sein. „Wir arbeiten seit 15 Jahren im Bereich der Sanierung. Angefangen haben wir mit den Hauptkanälen, jetzt gehen wir auch über zu den Privatanschlüssen“, sagt Manfred Müller, bei den EBS Teilbetriebsleiter der Stadtentwässerung. Ziel ist dabei, nur nach dem Schaden zu suchen, der auch wirklich behoben werden muss. Manfred Müller, Teilbetriebsleiter Stadtentwässerung beim Entsorgungsbetrieb Solingen (EBS) 630 Kilometer lang sind die Hauptkanäle im Solinger Stadtgebiet. Über die Hälfte davon wurden bereits in Augenschein genommen, rund acht Millionen Euro in die Sanierung der Hauptkanäle gesteckt. Am Ende, das heißt bis 2015, sollen laut Müller rund 17 Millionen Euro weiter Seite 6>>> 5 6 Handwerk Aktuell Intern Solingen 1/2010 von den Kläranlagen abzuhalten, damit die nicht über Gebühr belastet werden. Undichte Kanäle sorgen aber dafür. Und läuft bei den Kläranlagen zu viel Fremdwasser auf, wird die Reinigungsleistung verringert. Die Folge: Kläranlagen müssten erweitert werden. Das verursacht Kosten, die ihren Niederschlag letztlich auch in den Abwassergebühren finden. Das soll vermieden werden. Es geht dabei um rund 30 000 Grundstücke, die an die öffentliche Kanalisation angeschlossen sind. Aber derzeit nur 0,5 Prozent der Privaten haben ihre Anschlüsse bislang überprüfen lassen. „Bis 2015 müssen aber grundsätzlich auch die privaten Hauseigentümer nachweisen, dass ihre Kanalrohre dicht sind“, erklärt Manfred Müller. Ulrich Binus, Obermeister der Innung für Sanitär- und Heizungstechnik. in das kommunale Kanalsystem investiert werden. Doch während das städtische Rohrsystem schon weit auf dem Weg der Überprüfung und Sanierung ist, hinken die privaten Anschlüsse noch hinterher Es geht insbesondere darum, Fremdwasser Die Entsorgungsbetriebe haben hier ein Konzept entwickelt, das sowohl alle Vor- und Nebenarbeiten als auch die Dichtigkeitsprüfung abdeckt. Und das auf Vertrauen ausgelegt ist und die Hauseigentümer animieren soll, mitzumachen. An Handwerk Aktuell Intern Solingen 1/2010 der Seite der EBS steht die Kreishandwerkerschaft: Nach einer Schulung bei den Entsorgungsbetrieben und einem entsprechend erworbenen Zertifikat können Solinger Handwerksfirmen die Dichtigkeitsprüfung ebenfalls durchführen. Alle hiesigen Straßen- und Kanalbauer haben diesen Kenntnisnachweis bereits erworben, zudem über 30 Betriebe aus dem Bereich Sanitär, Heizung, Klima. Roland Westphal, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, sieht eine vorbildliche Zusammenarbeit zwischen EBS und örtlichem Handwerk. Landesweit sei Solingen hier Vorreiter. Die Zusammenarbeit zwischen EBS und den zertifizierten Handwerksbetrieben sollen vor allem den Kunden auch Sicherheit und Vertrauen vermitteln, zumal Manfred Müller vor so genannten Drückerkolonnen warnt. Diese Geschäftemacher würden zum Teil nicht nötige Kanalsanierungen zu stark überhöhten Preisen anbieten, bei der vorherigen Überprüfung der Kanäle obendrein. „Man sollte deshalb mit von uns zertifizierten Betrieben Lutz Franzen, stv. Obermeister der Baugewerbe-Innung zusammenarbeiten“, so der Rat von Manfred Müller. Diese Betriebe findet man auf der Internetseite der Entsorgungsbetrie- be Solingen (www.entsorgungsbetrie be.solingen.de). weiter Seite 8>>> 7 8 Handwerk Aktuell Intern Solingen 1/2010 Auch dazu gehört der Betrieb von Ulrich Binus (Obermeister der Innung Sanitär, Heizung, Klima) und die Firma Müllenschläder, das Unternehmen von Lutz Franzen (stellvertretender Obermeister der Baugewerbe-Innung). „Im vergangenen Jahr hat die Zusammenarbeit mit den Entsorgungsbetrieben angefangen, bis 2015 wird das Auftragsvolumen jetzt steigen“, sagen die beiden Handwerker mit Blick auf die Überprüfung der privaten Kanalanschlüsse und die zurzeit noch zögerlichen Hauseigentümer. Bis zu 300 Euro würde eine Prüfung der privaten Kanäle kosten, abhängig sei dies auch von der Grundstücksgröße und dem Zeitaufwand oder auch, ob der Kanal gespült werden muss. Obligatorisch ist zunächst die Kamerafahrt durch den Hausanschlußkanal. Es folgen Dichtigkeitsprüfungen mit Wasser oder Luft. Ist alles in Ordnung, setzen sich die Handwerker mit den Entsorgungsbetrieben in Verbindung. Die stellen dann eine Bescheinigung über die Dichtigkeitsprüfung aus. Wird ein Schaden Mit Hilfe dieses Rohrsystems wird praktisch die Sachkunde der Betriebe für die Dichtigkeitskontrolle überprüft. Der beste Platz für Ihre Anzeige. Kontakt: Stefan Nehlsen, (0 21 83) 41 65 21 Handwerk Aktuell Intern Solingen 1/2010 festgestellt, melden die Handwerksbetriebe dies ebenfalls dem EBS. „Das Sanierungsverfahren erledigen Fachfirmen“, sagt Manfred Müller zum Prinzip der Vorgehensweise. Zwar gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, Schäden am Kanalrohr zu reparieren. In Solingen setzt man aber hauptsächlich auf das so genannte Schlauch-Lining, wenn undichte Kanäle entdeckt werden. Dafür braucht der Boden nicht aufgegraben zu werden, sondern die Reparatur beziehungsweise Sanierung erfolgt von innen. „Ein Schlauch im Kanalrohr hält 50 Jahre und länger“, weiß Manfred Müller. Eine andere Möglichkeit zu dauerhafter und wenig aufwendiger Sanierung besteht darin, Abwasserrohre innerhalb des Gebäudes im Keller sichtbar abzuhängen und damit das „unsichtbare“ Netz unter dem Gebäude mit allen Unwägbarkeiten außer Betrieb zu nehmen. Der Teilbetriebsleiter geht grundsätzlich davon aus, dass bei Gebäuden, die vor 1970 errichtet worden sind, die Rohrverbindungen nicht mehr dicht sind. Die früher verwendeten Dichtungsmaterialien haben sich zersetzt. So könnten beispielsweise Wurzeln über die undichten Rohrverbindung in den Kanal eindringen. Das führt zu Schäden bis hin zum teuer zu reparierenden Rohrbruch. Von daher macht eine regelmäßige Überprüfung Sinn. „Die betrifft aber nicht nur ältere Häuser beziehungsweise Grundstücke, sondern alle“, sagt Manfred Müller mit Blick auf die gesetzliche Vorgabe. Von daher fänden es Ulrich Binus und Lutz Franzen gut, wenn bei den privaten Hauseigentümern weiter für die Überprüfung der Grundstücksanschlüsse geworben wird. Manfred Müller setzt auf die Einsicht der Eigentümer, bis 2015 einen Dichtigkeits-Nachweis vorzulegen. Alle Grundstückseigentümer seien angeschrieben worden. Die Resonanz darauf sei gut: „Das Telefon steht nicht mehr still“, sagt der EBS-Teilbetriebsleiter zu Anfragen von Hauseigentümern. Dass aber alle Grundstückseigentümer bis 2015 einen Nachweis vorlegen können, davon geht Manfred Müller zurzeit nicht aus. Das werde noch weitere Jahre in Anspruch nehmen: „Unser Ziel ist es, jährlich 300 bis 400 Grundstücke abzuarbeiten.“ 9 Handwerk Aktuell Intern Solingen 1/2010 Startschuss für die Imagekampagne des Handwerks. Das Handwerk. Die Wirtschaftsmacht. Von nebenan. Thematisiert werden Größe, Innovationskraft, Vielfalt und Lebensnähe des Handwerks – in Solingen mit einer großen Veranstaltung Anfang Juli 2010. Lange angekündigt und endlich da: Die große Image-Kampagne des deutschen Handwerks. Was wäre das Leben ohne Handwerk? Beantwortet wird diese Frage, die Kernidee der Kampagne, mit einem außergewöhnlichen Kino- und Fernsehspot. Mit starken, teilweise drastischen, aber auch sympathischen Bildern und Texten wird gezeigt und verdeutlicht: Wie sähe unser Leben aus, wenn wir auf die Leistungen der rund fünf Millionen Handwerker verzichten müssten, auf Wohnen, gesundes Essen, Gesundheit, aber auch Mobilität, Energie, Umwelt und Kultur? Am Ende steht fest: Unsere Zivilisation wäre ohne Handwerk nicht denkbar. Das Handwerk macht das Leben, das wir führen, erst möglich. Das belegen auch handfeste Zahlen, wobei die beispielhaft aufgeführten Gewerke nur für die insgesamt 151 Ausbildungsberufe des Handwerks insgesamt stehen. Konzeptionell verdichtet wird die Kampagne durch den Claim „Das Handwerk. Die Wirtschaftsmacht. Von nebenan.“ Thematisiert werden Größe, Innovationskraft, Vielfalt und Lebensnähe des Handwerks. Entwickelt wurde die Kampagne von der Berliner Kommunikationsagentur Scholz & Friends, die für ihre Arbeiten in den vergangenen Jahren mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurde. „Wir freuen uns, dass wir die starke Marke Handwerk in den nächsten Jahren begleiten und weiterentwickeln dürfen. Wir wollen auf kreative Art und Weise deutlich machen, dass eine Welt ohne Handwerk nicht vorstellbar ist“, sagte Dominik Thesing, Geschäftsführer bei Scholz & Friends. Warum braucht das Handwerk diese Image-Kampagne? „Jeder Bürger hat täglich auf die eine oder andere Weise etwas mit dem Handwerk zu tun. Oftmals ist das den Menschen aber gar nicht bewusst. Das geht auch aus einer forsa-Studie hervor: Das Image des Handwerks an sich ist ja nicht schlecht. Handwerker werden durchaus als kompetent und zuverlässig bewertet. Aber viele Berufe werden leider nicht als Teil des Handwerks wahrgenommen. Die Menschen unterschätzen des- halb das Handwerk in seiner wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bedeutung. Und sie vermissen laut der Studie beim Handwerk Modernität. Das gilt vor allem für Jugendliche, unserem potenziellen Nachwuchs, und da müssen wir aufklären“, erläutert Otto Kentzler, Präsident des Zenweiter Seite 12>>> 11 12 Handwerk Aktuell tralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH). In der zitierten Studie hält nur jeder zweite der 14- bis 29-Jährigen das Handwerk für einen attraktiven Arbeitgeber, dagegen 70 Prozent der Befragten, die 60 Jahre und älter sind. Von einem hohen Ansehen sprechen zwar 67 Prozent der über 60-Jährigen, aber weniger als ein Drittel der 14- bis 29-Jährigen. Otto Kentzler: „Es ist an der Zeit, die Bedeutung des Handwerks für Wirtschaft und Gesellschaft selbstbewusst nach außen, aber auch nach innen zu tragen.“ Die Kampagne wird sicherlich dazu beitragen, den Stolz der Handwerksmeister auf ihren Beruf zu stärken und ein neues Wir-Gefühl über alle Branchen hinweg zu schaffen. Inhaltliche und gestalterische Verzahnung Flankiert wird die Kampagne mit Anzeigen in zielgruppenspezifischen Printmedien und durch Großplakate. Ein eigener Internetauftritt gehört ebenso dazu wie ein Kampagnenforum im Internet (www.kam pagne.zdh.de), intensive Pressearbeit, Messearbeit und Informationen an Schulen. Die Imagekampagne bietet von Beginn an allen anderen Handwerks-Kampagnen die Möglichkeit zur inhaltlichen und gestalterischen Verzahnung. So kann beispielsweise das Logo in die Werbemittel von bestehenden Handwerkskampagnen integriert werden. Der Zusammenhalt zwischen Intern Solingen 1/2010 den unterschiedlichen Organisationen und Institutionen wird ebenso gestärkt wie die Marke Handwerk selber. Vor Ort spielt die Musik Zum Auftakt der bundesweiten Imagekampagne für das deutsche Handwerk erhalten alle Betriebe ein Starterpaket. Mit der Verwendung der Materialien können sich rund 960.000 Betriebe stolz vor Ort zu ihrem Wirtschaftszweig bekennen und die Kampagne aktiv unterstützen. In dem Starterpaket enthalten sind Aufkleber im Kampagnendesign, die sich beispielsweise auf Firmenfahrzeuge anbringen lassen. Darüber hinaus bekommen die Handwerker ein Plakat, mit dem sie in ihrem Schaufenster, Verkaufsraum oder ihrer Werkstatt auf die Kampagne aufmerksam machen können – und damit auch auf die Bedeutung des Handwerks. So ermöglicht es das Starterpaket allen Handwerksbetrieben, aktiv bei der Imagekampagne mitzumachen. Auch für den Fall, dass weitere Produkte im Kampagnendesign benötigt werden, ist gesorgt: Neben Aufkleber und Plakat enthält die Zusendung einen Bestellschein, mit dem jeder Betrieb zusätzliche Werbemittel anfordern kann. Zu den Artikeln zählen Thekenaufsteller, Schlüsselanhänger, Briefumschläge, Luftballons und Fruchtgummis. Auch weitere Produkte wie Taschen, Tassen und T-Shirts sind im Angebot. Über einen Werbemittelshop lassen sich die verschiedenen Verkaufsförderungsmaterialien auch online ordern, unter www.handwerk.de. Mühlenhof in der Clemens Galerie, den geplanten Ort unserer Veranstaltung. In Solingen plant die Kreishandwerkerschaft mit ihren Innungen eine große Veranstaltung am 2., 3. und 4. Juli auf dem Gelände der Clemens-Galerien. Nähere Informationen hierzu werden auf den in den nächsten Wochen anstehenden Innungsversammlungen gegeben. Die Kampagne in Zahlen Die werbliche Präsenz lässt sich das deutsche Handwerk einiges kosten. Die auf fünf Jahre angelegten Aktivitäten werden in diesem Jahr mit rund 10 Millionen Euro zu Buche schlagen, finanziert von den deutschen Handwerkskammern. Die Höhe des Solidarbeitrages richtet sich nach der Mitgliederzahl der jeweiligen Kammer. Der Werbespot wird 2010 fast 1.500 Mal auf öffentlich-rechtlichen und privaten Sendern zu sehen sein und erreicht 85 Prozent der Zielgruppe. Der Film flimmert in 630 Kinos in 465 Städten auf über mehr als 2.500 Leinwänden. Im Straßenbild werden fast 12.000 Plakate in 380 Städten geklebt. In ausgewählten überregionalen Tageszeitungen erreichen Anzeigen mehr als 50 Prozent der Bevölkerung. Die Online-Präsenz auf meinungsbildenden Portalen des Internets soll zu rund 40 Millionen Page Impressions führen. Jugendliche werden über Plakate und Poster an über 13.000 Schulen angesprochen. Der beste Platz für Ihre Anzeige. Kontakt: Stefan Nehlsen, (0 21 83) 41 65 21 14 Handwerk Aktuell Intern Solingen 1/2010 Nachwuchs-Kampagne 2010 des Tischler- und Schreinerhandwerks Hundehütting für Obama Die Schülerzahlen sinken in den kommenden Jahren dramatisch. Besonders Haupt und Realschulen sind betroffen. Für das Handwerk bedeutet das: weniger Lehrstellen-Bewerber, drohender Facharbeitermangel. Die Tischler und Schreiner wollen dieser Entwicklung nicht tatenlos zusehen. In einer bun- desweiten Nachwuchs-Kampagne stellen sie ihr Gewerk den Jugendlichen vor. Tischler versus Schreiner. Wer hat mehr drauf? Wer ist cooler? Die Nutzer der Internet-Plattform SchuelerVZ entscheiden. „Tatsächlich sind Tischler und Schreiner zwei Bezeichnungen für ein- und denselben Beruf“, erklärt Alfred Jacobi, Präsident des Bundesverbandes Holz und Kunststoff (BHKH). In Norddeutschland heiße es Tischler, in Süddeutschland Schreiner. „Wir haben diesen Sprachgebrauch aufgegriffen und zur Grundlage für einen pfiffigen Wettkampf gemacht: Ein Tischler- und ein Schreiner-Team treten in zehn Disziplinen gegeneinander an. Diese so genannten Challenges zeigen den Jugendlichen, dass der Beruf Spaß macht, modern und kreativ ist.“ „Möbel mashen“ heißt die erste Herausforderung. Beide Teams müssen ein altes Möbelstück zu einem neuen, fantasievollen Objekt umbauen. Die zweite Challenge dreht sich um Bo, den Hund von US-Präsident Barack Obama. Ein so hohes Tier braucht schließlich eine angemessene Unterkunft. Klar, dass diese Disziplin nur einen Namen tragen kann: „Hundehütting“. Ebenso klar, dass die schönere Hütte tatsächlich ins Weiße Haus verschickt wird. Denn der wahre Gewinner dieser Challenge heißt natürlich Bo. „Um die Zielgruppe zu erreichen, betonen wir den Spaßfaktor“, sagt Jacobi. „Aber praktisches Geschick ist bei einem Wettkampf unseres Gewerks natürlich auch gefragt.“ Wie das aussieht, ist ab 22. Februar auf www.schueler vz.net zu sehen, einer InternetCommunity, die bei Jugend- Handwerk Aktuell Intern Solingen 1/2010 lichen sehr beliebt ist. Die zehn Challenges laufen dort als Video-Clip. Jede Woche startet eine neue Folge. Die Mitglieder der Community stimmen ab, welches Team die Aufgabe jeweils besser gelöst hat. Wer noch dazu mithilft, die Clips zu verbreiten, kann attraktive Preise gewinnen. Unter anderem werden Akku-Bohrschrauber von Festool und Fingerboards von Titus verlost. Hauptpreis ist ein Meet & Greet mit der Pop-Formation Culcha Candela. „Bei allem Spaß, die Authentizität des Wettkampfes war uns sehr wichtig“, erläutert Alfred Jacobi. „Die Teams bestehen deshalb aus je vier waschechten Tischlern und Schreinern. Ganz zeitgemäß haben wir sie in einem bundesweiten Casting ausgewählt. Als reale Berufsvertreter bringen sie nicht nur das nöti- ge Know-how mit, sondern auch den Teamgeist, der bei uns sehr wichtig ist.“ Ausgetragen und gedreht wird der Wettkampf in der Tischlerei Kuiter in Niedersachsen. Werbe-Clips und Plakate in den Schulen haben die Jugendlichen auf die Aktion eingestimmt. Zwei witzige Spots, die auf die Challenges hinweisen, kursieren bereits im Internet. Beide sind auch von der WebSite des BHKH zu erreichen: www.bhkh.de. Der BHKH ist der Bundesinnungsverband der Tischler und Schreiner. Die NachwuchsKampagne des Gewerks hat er zusammen mit seinen Landesverbänden aufgelegt. Und natürlich sind auch die hiesigen Mitgliedsbetriebe einbezogen, sie werben in ihren Werkstätten und Büros mit Plakaten für diese pfiffige Aktion und halten ihre Türen für interessierte junge Leute weit offen. Übrigens: Auch Nicht-Schüler können den Wettkampf verfolgen. Über www.tischler-vs-schreiner.de gelangen Sie auf die Kampagnen-Plattform und können sich alle Filme zu den Challenges ohne Community-Beschränkung ansehen. Die Nachwuchs-Kampagne der Tischler und Schreiner wird unterstützt von den Unternehmen Festool, Altendorf, Titus, CWS-boco und Häfele. 15 Der beste Platz für Ihre Anzeige. Kontakt: Stefan Nehlsen, (0 21 83) 41 65 21 Recht und Finanzen Intern Solingen 1/2010 Wärmedämmung einer Grenzwand Stellen Sie sich vor, Sie werden von Ihrem Auftraggeber mit Wärmedämmungsarbeiten an einer Grenzwand beauftragt. Sie beginnen mit den Arbeiten und es entsteht durch die Dämmung ein Überstand, den der Nachbar Ihres Auftraggebers nicht hinnehmen will und er klagt. Ein solcher Fall hat sich nun in Baden Württemberg zugetragen. Der Kläger und der Beklagte sind Nachbarn. Das Haus des Beklagten ist bis an die Grundstücksgrenze zum Nachbarn, dem Kläger, gebaut. Auf dem Grundstück des Klägers führt seine Grundstückseinfahrt von ca. 4,50 bis 5,00 m an der Grundstücksgrenze entlang. Der Beklagte ließ mit nachträglicher Genehmigung des Klägers ein Gerüst in dieser Einfahrt aufbauen. Nach einiger Zeit stellte der Kläger fest, dass der Beklagte begann, seine Außenwand samt Hausgiebel mit einem 12 cm dicken Material isolieren zu lassen. Auf diese Isolierung sollte noch ein entsprechender Putz aufgetragen werden, so dass insgesamt eine 15 cm dicke Schicht in das Grundstück des Klägers hineinragte und die Einfahrt um diese Größe verengen würde. Die zu isolierende Gesamtfassadenfläche betrug 253 qm. Gegen die weitere Ausführung dieser Maßnahmen widersprach der Kläger ohne Erfolg. Daraufhin erwirkte er vor dem Landgericht eine Unterlassung im Wege der einstweiligen Verfügung, die durch das Oberlandesgericht bestätigt wurde. Als Begründung führte das Oberlandesgericht aus, dass der Kläger die in sein Grundstück hineinragende Isolierungsmaßnahme nicht als Überbau gemäß § 912 Abs.1 BGB dulden muss. Eine Duldungspflicht nach dieser Vorschrift besteht nur, wenn der Eigentümer des Grundstücks bei der Errichtung eines Gebäudes über die Grenze gebaut hat, ohne dass ihm Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit vorgeworfen werden kann und wenn der Eigentümer (Nachbar) nicht vor oder sofort nach der Grenzüberschreitung Widerspruch erhoben hat. Diese Voraussetzungen waren in dem geschilderten Fall nicht gegeben. Dem Beklagten war es bewusst, dass seine zu isolierende Außenwand direkt auf der Grundstücksgrenze gebaut war. Er hätte sich vor der Ausführung der Arbeiten eines Vermessungsingenieurs bedienen müssen. Zudem hatte der Kläger den Isolierungsmaßnahmen widersprochen. Auch nachbarrechtliche Vorschriften führen nicht zur Duldungspflicht des Klägers, da die Fläche des Überbaus keinen nur untergeordneten Bauteil darstellt. Auch das grundsätzliche Interesse des Beklagten an einer verbesserten Wärmedämmung führt nicht zu einer Duldungspflicht aus dem Grundsatz des nachbarrechtlichen Gemeinschaftsverhältnisses. Hinweis: Als Auftragnehmer sind Sie nicht unmittelbar betroffen. Jedoch sollten Sie Ihren Auftraggeber in einem solchen Fall kurz die Frage stellen, ob die grundstücksrechtlichen Eigentumsverhältnisse geklärt sind oder einfach eine Zustimmung durch den Nachbarn vorliegt. Auch wenn die vorliegende Entscheidung auf baden – württembergischen Recht basiert, so gilt in NRW nichts anderes. Das Nachbarrecht (Hammerschlags- und Leiterrecht) stellt kein Selbsthilferecht zur Betretung des nachbarlichen Grundstücks dar (z.B. zum Zwecke der Errichtung eines Gerüstes). Verweigert der Nachbar seine Zustimmung zur Betretung, ist eine gerichtlichen Geltendmachung erforderlich. OLG Karlsruhe, Urt. v. 09.12.2009 – 6 U 121/09. 17 18 Recht und Finanzen Intern Solingen 1/2010 Geschäftsreise plus Privatvergnügen – Kosten endlich absetzbar Manchmal lässt sich im Beruf das Angenehme mit dem Nützlichen verknüpfen: Nach der Konferenz in Paris ein Wochenende in der Seine-Metropole Steuer absetzen. Das hat sich nun geändert. verbringen oder im Anschluss an die Tagung in Tokio noch ein paar Tage durch Japan reisen – solche Gelegenheiten nimmt man gerne mit. Einen Schönheitsfehler hatte die Sache allerdings bislang: Wer seine Reisekosten selbst getragen hat, konnte sie nicht von der sogenannte „Aufteilungs- und Abzugsverbot“ geschaffen. Und zwar anhand eines Falles, der die Gerichte schon seit 15 Jahren beschäftigt. Ein EDV-Controller war 1994 für eine Woche nach Las Vegas geflogen um an einer Messe teilzunehmen, die knapp vier Tage dauerte. Ta- Jetzt hat der Bundesfinanzhof endgültig Klarheit über das Recht und Finanzen Intern Solingen 1/2010 gungsgebühren, vier Hotelübernachtungen und Verpflegungspauschalen erkannte das Finanzamt als beruflich bedingte Werbungskosten an. Bei den Flugkosten sperrte es sich jedoch. Denn wenn Kosten sowohl aus beruflichen als auch aus privaten Gründen entstehen, galt bislang das Prinzip: Ganz oder gar nicht. Gemischte Kosten ließen sich nicht aufteilen. lich aufgeteilt, vier Siebtel des Flugpreises von knapp 3200 Euro sind Werbungskosten. Gut 1800 Euro kann der Kläger nun geltend machen. Und auch andere Betroffene können bei der nächsten Steuererklärung ihre Reisekosten, wenn möglich, aufteilen. Wer jetzt erst seinen Steuerbescheid fürs letzte Jahr bekommt, sollte gegebenenfalls Widerspruch Entscheidung mit Vorlauf Nun kam der sechste Senat des Bundesfinanzhofs schon vor zwei Jahren zu der Auffassung, dass diese Regel nicht unbedingt plausibel ist. Sofern beruflicher und privater Anteil der Reise klar voneinander abzugrenzen sind, sollte man die beruflichen Kosten auch steuerlich geltend machen können, fanden die Richter. Rechtsgültig war das Urteil bislang aber nicht. Wegen der weitreichenden Bedeutung des Themas hat nun der Große Senat des Bundesfinanzhofs eine Entscheidung getroffen. einlegen und sich dabei aufs aktuelle Urteil berufen. Das geht aber nur innerhalb einer Frist von vier Wochen ab Erhalt. Danach ist der Bescheid rechtskräftig. Jetzt ist klar: Der klagende Kläger bekommt endlich Geld vom Finanzamt zurück. Die Kosten werden zeit- Eine Auf teilung ist allerdings nur ab einer bestimmten Größenordung sinnvoll. Liegt der berufliche Anteil unter 15 Prozent, gilt er auf jeden Fall als vernachlässigbar. Wer also an einen Kongresstag noch zehn Tage Urlaub dranhängt, kann sich die Mühe bei der Steuererklärung sparen. Umgekehrt ist derzeit aber auch ein Privatanteil von 15 Prozent zu vertreten, ohne den Werbungskostenabzug für die gesamte Reise aufs Spiel zu setzen. 19 Der beste Platz für Ihre Anzeige. Kontakt: Stefan Nehlsen, (0 21 83) 41 65 21 22 Recht und Finanzen Intern Solingen 1/2010 Betriebsvergleiche: Wieder schnitten die größeren Handwerksunternehmen besser ab Das Jahr 2008 hatte für das Handwerk erfreulich begonnen, doch dann kam die Eintrübung als Folge der globalen Finanzund Wirtschaftskrise. Im Ender- nach Abzug aller kalkulatorischen Kosten „rote Zahlen“. Dagegen wurde für das Tischlerund das Sanitär-Heizung-KlimaHandwerk ein betriebswirt- gebnis ist insbesondere bei den konsumorientierten Branchen die Umsatz- und vor allem Ertragsentwicklung nicht so positiv verlaufen. Dies belegen die ersten Betriebsvergleiche der Landes-Gewerbeförderungsstelle des nordrhein-westfälischen Handwerks (LGH) für 2008. Insgesamt bestätigen sie jedoch die Konjunkturberichte, wonach sich das Handwerk relativ gut behauptet hat. schaftliches Plus errechnet. Dieser Überschuss lag bei 1,7 Prozent (Tischler) beziehungsweise 0,9 Prozent der Betriebsleistung. Die vom Personal her größeren Firmen konnten sich in beiden Branchen sogar über um jeweils einen Prozentpunkt höhere Überschüsse freuen. Die kleineren Betriebe dagegen, also jene mit weniger als fünf Mitarbeitern, haben unterm Strich betriebswirtschaftliche Verluste von fünf Prozent (SHK) beziehungsweise 2,4 Prozent zu tragen. Friseure und Fleischer vermeldeten laut der LGH-Analysen Recht und Finanzen Intern Solingen 1/2010 Umsatz- oder personalstärkere Unternehmen, relativ bessere Lage – dieses Bild zeigen auch Friseure und Fleischer. Bei den Haarsalons schlossen diejenigen mit mehr als 100.000 Euro Umsatz „nur“ mit einem Minus von 1,3 Prozent ab, die kleinen Mitbewerber aber ein weiteres Mal mit einem „unakzeptablen“ Defizit von fast 20 Prozent. Im Durchschnitt ergibt das einen betriebswirtschaft- lichen Verlust in der NRWBranche von 6,8 Prozent, der auf Dauer die Existenz der Betriebe gefährdet, so die Analyse der LGH. Im Fleischerhandwerk lohnte sich der Einsatz der Unternehmer allenfalls in der mittleren Größenklasse (400.000 bis eine Million Euro Umsatz). Für sie endete der Betriebsvergleich nach Abzug der kalkulatorischen Kosten mit einem Plus von 0,5 Prozent. Die kleineren Fleischereibetriebe verzeichneten einen Fehlbetrag von 7,3 Prozent, diejenigen mit mehr als einer Million Euro Umsatz ein Minus beim Betriebsergebnis von 0,8 Prozent. In den nächsten Wochen wird die LGH noch knapp zehn weitere Betriebsvergleiche für nordrhein-westfälische Handwerksbranchen herausgeben. Sie hat schon seit 1956 Erfahrungen mit diesen Auswertungen. Die Daten über Umsätze, Kosten und Erträge liefern den Unternehmen dann die Basis für unternehmerische Entscheidungen und für das Aufdecken von innerbetrieblichen Schwachstellen. Die Datensammlungen können unter www.lgh-be triebsvergleiche.de heruntergeladen werden. 23 Der beste Platz für Ihre Anzeige. Kontakt: Stefan Nehlsen, (0 21 83) 41 65 21 Aus KH und Innungen Intern Solingen 1/2010 Hundert Prozent Ausbildung in kürzerer Zeit Fachtagung sehr gut besucht Bergische Oberbürgermeister übernahmen Patenschaften für drei Teilzeitauszubildende. „Chancen nutzen - Potenziale sehen“, unter diesem Motto stand die Fachtagung des Bergischen Netzwerks für Ausbildung in Teilzeit am 4. Februar in Wuppertal. Über 100 Teilnehmer, darunter viele Unternehmer, informierten sich im Plenarsaal der bergischen IHK über die Möglichkeiten und Besonderheiten der Teilzeitausbildung. „Heute haben sehr viele Unternehmer den Weg zur Veranstaltung gefunden. Das zeigt, wie wichtig dieses Thema für die Wirtschaft wird“, freute sich Karin Linde von der Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung. Einen Höhepunkt der Tagung bildete die Übernahme der Patenschaft für jeweils eine Teilzeit-Auszubildende durch die drei bergischen Oberbürgermeister. Wuppertals Stadtchef Peter Jung wurde Pate für die Auszubildende Anastasia Schulz. Sie absolviert die Ausbildung zur Hotelfachfrau im Wuppertaler Hotel Arcade. Oberbürgermeister Norbert Feith aus Solingen übernahm die Paten- schaft für Stefanie Dell’Arciprete. Sie ist seit 2008 Teilzeitauszubildende zur Floristin im mille fleurs und zeigt bereits, dass ihr dieses Ausbildungsmodell erlaubt, Beruf und Familie zu vereinbaren. Remscheids Oberbürgermeisterin Beate Wilding wird sich um Eileen Nigbur kümmern. Diese wird im Sommer ihre Ausbildung zur Kauffrau für Spedition und Logistikdienstleistung bei der Spedition Flesche beginnen. In der Tagung wurde das Thema von ganz verschiedenen Seiten beleuchtet: So referierte Prof. Dr. Marianne Friese, Justus-Liebig-Universität Gießen, über die Berufsausbildung für junge Mütter und Väter und legte den Schwerpunkt auf die Förderung und Entwicklung von Kompetenzen. Über ihre praktischen Erfahrungen mit der Ausbildung in Teilzeit berichteten Vertreter von sechs bergischen Unternehmen. Darüber hinaus stellten die bergische IHK, die Handwerkskammer, die ARGEn, die Agenturen für Arbeit sowie die Bildungseinrichtungen gbb in Remscheid und Z.I.B. in Wuppertal ihre entsprechenden Beratungsangebote vor. Deutlich wurden bei den Darstellungen vor allem die Vorteile, die auch Unternehmen von der Ausbildung in Teilzeit haben: Laut den Rückmeldungen sind die Teilzeit-Azubis oft besonders motiviert und verantwortungsbewusst. Außerdem zeigen sie gut trainierte Organisationsfähigkeiten. Dadurch sind sie in der kürzeren Zeit oft genauso effizient wie Vollzeit-Azubis. Dies belegen auch die guten Prüfungserfolge, die Auszubildende in Teilzeit vorweisen können. Auch finanziell gibt es einen Vorteil für die Unternehmen – in der Regel wird die Vergütung der Azubis nämlich angepasst an die reduzierte Ausbildungszeit. Seit 2005 erlaubt der Gesetzgeber schon die Ausbildung in Teilzeit, sofern ein Auszubildender aufgrund familiärer Verpflichtungen keine Vollzeitausbildung machen kann. Und so sieht’s aus in der Praxis: die Ausbildungszeit wird verkürzt auf wöchentlich etwa 25 bis 30 Stunden – das sind ungefähr 75 Prozent der regulären Ausbildungszeit. Der Besuch der Berufsschule hingegen ist von der Teilzeit nicht berührt, diese läuft auch für die „Teilzeit-Azubis“ in Vollzeit. Für die Auszubildenden selbst liegen die Vorteile auf der Hand: weiter Seite 26>>> 25 26 Aus KH und Innungen Intern Solingen 1/2010 Sie vereinbaren Ausbildung und Familie und erhalten überdies die Möglichkeit zu finanzieller Unabhängigkeit und Selbstverantwortung. „Ich hatte die Hoffnung auf eine Ausbildung schon fast aufgegeben, als ich meine Tochter bekam. Durch die Teilzeitvariante kann ich jetzt doch noch meine Ausbildung machen.“ So erzählt Sarah, die mittlerweile eine Ausbildung zur Kauffrau für Bürokommunikation macht. Begonnen hat für Sarah alles bei einem Lehrgang des Zentrums für Integration und Bildung in Wuppertal. Dort hat sie sich auf die Ausbildung vorbereitet und einen Vorsprung erarbeitet. Ähn- liche Angebote gibt es in allen bergischen Großstädten Solingen, Remscheid und Wuppertal. Unterstützung und Informatio- nen für Betriebe und Auszubildende gibt es natürlich auch bei den Kammern und von kommunaler Seite. Darüber hinaus ste- hen den Ausbildungsbetrieben die regulären unterstützenden Angebote der Arbeitsagenturen zur Verfügung. Firmen aus der Krise führen Problemlöser Senioren nutzen ihre große Berufserfahrung für erfolgreiche Beratung. Das Unternehmen hat sich deutlich erholt. Der Umsatz wurde erheblich gesteigert. Das Betriebsergebnis ist nun zufrieden stellend. Solche Wende zum Guten betrifft einen Handwerksbetrieb, der große wirtschaftliche Probleme hatte. Gelöst wurden sie mit Hilfe der Non-ProfitInteressengemeinschaft „Wirtschafts-Senioren beraten“. Ihre Mitglieder – es sind in Solingen gut ein Dutzend aus allen Wirtschaftsbereichen – nutzen ihre in jahrzehntelanger Berufstätigkeit gewachsene Erfahrung für die kompetente Beratung gefährdeter Firmen. Dafür wird lediglich eine Aufwandsentschädigung von nur 30 Euro pro Stunde fällig. Solche Preis-Leistungs-Relation macht das Beratungsangebot attraktiv. Absolute Diskretion ist übrigens oberstes Gebot bei dieser Hilfe. Ungenügende Liquidität, weitgehend ausgeschöpfte Kre- ditlinien, hohe Außenstände, stagnierender Umsatz und unzureichendes Betriebsergebnis durch zu wenige werthaltige Aufträge: Sie kennzeichneten vor der Beratung die Lage des eingangs erwähnten Unternehmens. Zu ihr hatte – wie die Analyse ergab – unter anderem beigetragen, dass es kein Wissen über den Wettbewerb und zudem Schwächen in der Auftragsabwicklung gab. Als ungenügend wurden ferner die Vertriebsarbeit und auch die Kommunikation mit dem Geschäftsumfeld erkannt. Die Sanierung, so beschreiben es die Berater bei absoluter Wahrung des Datenschutzes, begann unter anderem mit der Liquiditätsplanung und der Einführung eines bislang fehlenden Forderungsmanagements. Mit ihm wurden innerhalb von nur acht Wochen ausstehende Rechnungsbeträge in Höhe von zehn Prozent (!) des Jahresumsatzes eingetrieben. An die Stelle des bloßen Reagierens auf Ausschreibungen rückte aktive Vertriebsarbeit, die für neue Aufträge sorgte. Verbessert wurde die Außendarstellung des Unternehmens, indem sein Potenzial für hochwertige Handwerksarbeit besonders herausgestellt wurde. Eingeführt wurde auch die Mitarbeit in Netzwerken. Sie ist mittlerweile fester und erfolgreicher Bestandteil des Marketingkonzeptes. Ein wichtiger Baustein bei der Sanierung des Handwerksbetriebs waren allerdings auch Abstriche von der Altersversorgung der Inhaber. Sie ist nun – anders als vorher – strikt an der Leistungsfähigkeit des Unternehmens ausgerichtet. Nähere Informationen über das Beratungsangebot finden sich unter www.seniorenberaten.de im Internet. Aus KH und Innungen Intern Solingen 1/2010 Dienstleistungs-ABC > > > > > > > > > > > > > > > > > Abschluss von Tarifverträgen Abfallbeseitigung Rahmenvertrag Altautoannahmestellen-Genehmigungen AU-Genehmigungen Arbeitsmedizinischer Dienst und sicherheitstechnische Betreuung durch Rahmenvertrag Aus- und Weiterbildung im Handwerk Auskünfte in allen Fragen des Arbeits-, Sozialund Verwaltungsrechts und Prozessvertretung vor dem Arbeits-, Sozial- und Verwaltungsgericht Begabtenförderung im Handwerk Bekämpfung von Schwarzarbeit und unlauterem Wettbewerb Betriebswirtschaftliche Beratung Bürgschaftsservice der VHV-Versicherung Checklisten / Formulare für die Betriebspraxis Durchführung von Zwischen- und Gesellenprüfungen Durchführung von überbetrieblichen Unterweisungsmaßnahmen für Lehrlinge Ehrenamtliche Mitarbeit in den Vorständen, Gesellenprüfungsausschüssen, Fachgruppen u.a. Ehrungen im Handwerk Einziehung von ausstehenden Handwerkerrechnungen > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > Erfahrungsaustausch unter Kollegen Existenzgründungsberatung Fachliche Beratung Gutachten zu Fragen des Handwerksrechts Handwerks- und Gewerberecht Herausgabe von Fach-Rundschreiben Innungskrankenkasse Internetauftritt: www.kh-solingen.de Juristische Beratung auf allen Gebieten Kalkulationsunterlagen für das Elektro-Handwerk Kfz-Meisterschild Kooperation mit den Berufsschulen Lehrlingsbetreuung Marketing / Öffentlichkeitsarbeit Nachwuchswerbung Organisation und Durchführung von Veranstaltungen Pflege des Gemeingeistes und der Berufstradition Preisvorteile über die Verbandsmitgliedschaft durch Rahmenverträge Qualifizierung des beruflichen Nachwuches Qualitätsprüfungen im Bäcker- und FleischerHandwerk Rückstellungen vom Wehrdienst Rundschreiben- und Informationsdienst > > > > > > > > > > > > > > > > Sachverständigenwesen Seminare Schiedsstelle im Kfz.-Gewerbe Schlichtungsstelle im InformationstechnikerHandwerk Strom Rahmenvertrag Telefon-Rahmenvertrag (D2/T-Mobil-Mobilfunkdienstleistungen) Tarifinformationen Unterrichtung über technische und gesetzliche Neuerungen Vermittlung bei Streitigkeiten zwischen Kunden und Betrieb Versicherungsberatungsdienst Versorgungswerk Vertragsrecht (BGB, AGB, VOB usw.) Vertretung des Handwerks gegenüber Rat und Verwaltung der Stadt sowie sonstigen Behörden Weiterbildungsmaßnahmen für Meister und ihre Angehörigen, für Gesellen und Lehrlinge Zentrum für Umweltschutz und Energietechnik XYZ Offen für Ihre Anregungen Als Innungsmitglied können Sie alle Leistungen der Innung in Anspruch nehmen. Für weitere Auskünfte stehen wir gern zur Verfügung. Kreishandwerkerschaft Solingen Heinestraße 5 · 42651 Solingen • Tel. 02 12/2 22 14-0 · Fax 02 12/2 22 14 18 • eMail: [email protected] · Internet: www.kh-solingen.de 27 GM BH Der beste Platz für Ihre Anzeige. Kontakt: Stefan Nehlsen, (0 21 83) 41 65 21 Intern Solingen 1/2010 Aus KH und Innungen 40 Jahre Solinger Autoschau 29 30 Aus KH und Innungen Über den tollen Besucheransturm bei der letztjährigen Autoschau des Solinger Kfz- Gewerbes freuten sich (v.l.n.r.) Bernd Clemens (WirtschaftsförderungsGmbH), Sonja Dominikowski (KH), Obermeister Ernst-Robert Nouvertnè und Dr. Hermann Frohnhaus (Bank Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe) Intern Solingen 1/2010 Intern Solingen 1/2010 Aus KH und Innungen 31 Impressionen der letztjährigen Autoschau Ansprechpartner für Innungsfragen Obermeister Ernst-Robert Nouvertné Telefon 02 12/2 50 00 34 Aus KH und Innungen Intern Solingen 1/2010 Handwerkerseminar raum Der Stadtsparkasse am Graf-Wilhelm-Platz statt. Der Referent, Dipl.-Kaufm. Thomas Keller, versteht es, in anschaulicher Weise deutlich zu machen, worauf Bankmitarbeiter achten, wenn sie die Bonität eines Kunden beurteilen. Er vermittelt den Teilnehmern, was sie selbst tun können, um ihre Bonitätsbeurteilung zu verbessern. Das Seminar wird noch einmal am Samstag, dem 6.3.2010 wiederholt. Hier sind noch Plätze frei. Interessenten können sich anmelden bei Bastian Wolf, Tel. 286- 3041. Chancen nutzen – Krisen vermeiden – Banken überzeugen – unter diesem Thema bietet die Stadtsparkasse in Zusammenarbeit mit der Kreishandwerkerschaft zurzeit ein ganztägiges Handwerkerseminar an. Die „erste Auflage“ fand am 20.2.2010 im Veranstaltungs- Unser Bild zeigt Seminarteilnehmer im Pausen-Gespräch mit Sparkassendirektor Harald Samorey und dem Referenten (3. und 4. v. l.). Anzeige Intern Solingen 1/2010 Provinzial – zuverlässiger Partner für die Altersvorsorge Die gesetzliche Rente allein gibt heute keine Garantie mehr für ein finanziell abgesichertes Auskommen im Alter. Private Vorsorge bedeutet dabei, eigenständig und frühzeitig Vermögen für den Ruhestand aufzubauen. Private Vorsorge ist freiwillig. Es gibt keine Gesetze die vorschreiben, dass man privat vorsorgen muss. Jedoch sind sich Politik, Verbraucherschützer und Finanzexperten einig, dass die private Vorsorge für einen Großteil der deutschen Bevölkerung unerlässlich ist. Grund dafür sind die immer geringer werdenden Leistungen der gesetzlichen Rentenversicherung sowie die zunehmende Besteuerung der staatlichen Renten. Im Rentenalter können daher finanzielle Lücken entstehen. Die private Altersvor- sorge dient dazu diese Lücken zu schließen und soll dafür sorgen, dass man im Alter seinen Lebensstandard halten kann und sich nicht einschränken muss. Die Provinzial Rheinland Lebensversicherungen ist trotz Finanzkrise weiterhin ein absolut zuverlässiger Partner für die Altersvorsorge. So erhielt das Unternehmen laut Finanzzeitschrift „Capital“ auch in 2009 bei dem Unternehmensrating des Analysehauses Morgen & Morgen zum wiederholten Mal vier Sterne („überdurchschnittlich“) und gehört somit zu den TopGesellschaften im Markt. Laut „Capital“ belegt eine Vielzahl von Umfragen die Renaissance von Tugenden wie Verlässlichkeit im Bereich der privaten Altersvorsorge. 80 % aller Bundesbürger setzen inzwischen bei der privaten Vorsorge primär auf Sicherheit. Sechs Gründe, die für die Provinzial sprechen: > > > > > > Sicherheit der Kundenguthaben Seriöse Anlageformen Wachstumspotenzial Überdurchschnittlich im Vergleich Finanzstärke Erfolgreich im Test Mit dem Vorsorgekonzept der Provinzial schließen Sie mögliche Lücken, Ihren individuellen Wünschen entsprechend. Nutzen Sie die Beratungsmöglichkeiten durch die Versicherungsspezialisten der Stadt-Sparkasse Solingen. Rufen Sie uns einfach an: Tel.: (0212) 286-3922 [email protected] Wir informieren Sie gerne! 35 Der beste Platz für Ihre Anzeige. Kontakt: Stefan Nehlsen, (0 21 83) 41 65 21 Aus KH und Innungen Intern Solingen 1/2010 Arbeitnehmer- und Betriebsjubiläen In eigener Sache Anstehende Jubiläen mitteilen Wir stellen oft fest, dass die Firmendaten unserer Mitgliedsbetriebe nicht immer mit denen bei uns in der Handwerksrolle eingetragenen Daten hundertprozentig übereinstimmen. wenn nach der Erstgründung eine Änderung der Gesellschaftsform vorgenommen wurde – oder wann ein Handwerksmeister sein 25- jähriges oder 50-jähriges Meisterjubiläum feiert. Daher kommt es vor, dass wir nicht immer genau wissen, wann eine Firma ein besonderes Jubiläum feiert – insbesondere, Wir möchte Sie daher bitten, uns möglichst zeitig die Daten Ihrer anstehenden Jubiläen mitzuteilen. Unternehmerfrauen managen vieles – mit Unterstützung der IKK Nordrhein auch ihre Gesundheit „Mensch, beweg Dich!“ steht am Samstag, den 13. März von 9.00 – 17.00 Uhr bei den Unternehmerfrauen im Handwerk auf dem Programm. Vortrag, Diskussion, Demonstration, Übungsprogramm und Entspannung zu folgenden Themen wechseln sich hierbei ab: > > > > > > Bewegung und Sport – Was brauche ich? Clevere Arbeitsplatzgestaltung – Wie verbessere ich mit einfachen Mitteln meinen Arbeitsplatz? Entspannung und Meditation – Zwischendurch mal abschalten und regenerieren Ernährung – rechtzeitig das Richtige essen und trinken Schlaf – Störfaktoren und gute Schlafhygiene Verhaltenstraining 19 Gesellen losgesprochen Die Kraftfahrzeug-Innung konnte 19 Gesellen nach bestandener Abschlussprüfung von den Verpflichtungen ihres Lehrvertrages in den Räumen des Technischen Berufskollegs Solingen freisprechen. Wir wünschen viel Glück für den weiteren Berufsweg! Der Kfz – Prüfungsausschuss unter Leitung von Jörg Schmelzer (2.v.l) 37 38 Aus KH und Innungen / Meldungen Intern Solingen 1/2010 Neujahrsempfang in Essen Zum Neujahrsempfang luden die Baugewerblichen Verbände Nordrhein im Rahmen der Messe „Deubau“ in Essen ein. Unser Bild zeigt den Obermeister der Baugewerbe-Innung Solingen im Gespräch mit Hubert Schlun, dem Präsidenten des Verbandes. Auf der Suche nach dem passenden Azubi Das Rennen um qualifizierte Auszubildende wird härter: Rückläufige Schulabgänger-Zahlen, ein schlechteres Bildungsniveau, sinkende Motivation der Auszubildenden – überall klagen Personalverantwortliche darüber, dass es immer schwieriger wird, passende Azubis zu finden. Umso wichtiger, sich rechtzeitig Gedanken über professionelles Personalmarketing zu machen. Vor der Suche steht erst einmal das Anforderungsprofil: Wer sich genau überlegt, was er von seinem neuen Azubi erwartet, hat es bei der Auswahl leichter und wird später seltener enttäuscht. Überlegen Sie, was Ihr Unternehmen jetzt braucht, aber schauen Sie auch in die Zukunft: Welche Art Mitarbeiter benötigt Ihr Unternehmen in 10 Jahren? Welche Schulausbildung, welche Fächerkombination ist notwendig? Legen Sie fest, welche Schulnoten eine Rolle spielen und wie der Bewerber in den einzelnen Fächern abgeschnitten haben sollte. Auch besondere Charaktereigenschaften können für einen Lehrberuf wichtig sein, überlegen Sie, welche Eigenschaften – zum Beispiel Einfühlungsvermögen, Redegewandtheit, Fähigkeit zur Teamarbeit – Sie in Ihrem Unternehmen brauchen. Bestimmen Sie Kriterien, anhand derer Sie die Bewerbungsunterlagen vor- sortieren und bewerten wollen. Was wollen Bewerber Obwohl es rund 500 Ausbildungsberufe gibt, wählt jeder zweite Jugendliche einen von 25 – häufig aus Unkenntnis der Bandbreite! Wollen Sie die besten und motiviertesten Bewerber ihres Jahrgangs, müssen Sie überlegen, was Sie dem Azubi zu bieten haben. Erstellen Sie ein Berufsund Unternehmensprofil: Was macht diesen Ausbildungsberuf für Bewerber attraktiv? Neben dem Verdienst können das bestimmte Lehrinhalte sein, die Möglichkeit zur späteren Selbstständigkeit – ein gutes Argument für einen Handwerksberuf – oder Meldungen Intern Solingen 1/2010 die Basis für ein anschließendes oder duales Studium. Stellen Sie zusammen, was genau Ihr Unternehmen für einen Bewerber interessant macht: Spätere Übernahmemöglichkeiten, Entwicklungsmöglichkeiten im Betrieb, eine große Lehrwerkstatt, die persönliche Betreuung, besondere Auszeichnungen des Betriebs – betrachten Sie Ihr Unternehmen wie ein Außenstehender, fragen Sie Mitarbeiter oder Kunden. Jahr sind eine günstige und sehr persönliche Möglichkeit, Azubis zu gewinnen. Auch der sogenannte „Girl´s day“ oder Zukunftstag, der alljährlich über die Schulen organisiert wird, bietet sich als „Kennenlernen auf Probe“ an. Der Bewerber kann schon mal testen, ob ihm der Beruf und der Betrieb gefallen. Wird er im Praktikum gut betreut, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass er im Unternehmen mitarbeiten möchte. Der nächste Schritt zum Erfolg ist die Festlegung Ihrer Zielgruppen: Wollen Sie ausschließlich potenzielle Bewerber ansprechen? Häufig ist es sinnvoll, Eltern und Lehrer – als Berater der Ausbildungsplatzsuchenden – in die Überlegungen einzubeziehen und zu Schulen der Umgebung Kontakt aufzunehmen. Schulpartnerschaften sind eine tolle Gelegenheit, Ausbildungsberufe und Betriebe vorzustellen. Suchen Sie den Kontakt zu Berufshilfe-Initiativen. Je breiter Sie Ihre Aktivitäten streuen, umso erfolgversprechender. Der Betrieb erhält durch Praktika einen besseren Eindruck vom Schüler, als es Schulnoten und Bewerbungen ermöglichen. Fähigkeiten und Charaktereigenschaften zeigen sich schon im Praktikum: Selbstständigkeit und Engagement, handwerkliches Geschick, Umgang mit Kunden, Hilfsbereitschaft, Höflichkeit und Pünktlichkeit – checken Sie ab, ob der junge Mensch hat, was Sie brauchen. Erkundigen Sie sich vor Anbieten eines Praktikumsplatzes über die entsprechenden rechtlichen Bestimmungen. Die Kammern helfen weiter Und wie kommt man nun an die „richtigen“ Azubis ran? Der erste Weg sollte immer der Gang zur zuständigen Kammer – Industrie- und Handelskammer beziehungsweise Handwerkskammer – sein. Hier beantworten Spezialisten und sogenannte Starthelfer alle Fragen rund um die Ausbildung, sie sind auch Ansprechpartner rund um die rechtlichen Fragen zur Ausbildung. Die Kammern haben meist Lehrstellenbörsen, in denen Bewerber und Betriebe ihre Profile vorstellen. Manchmal hilft auch ein Blick in die Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit. Werden Sie öffentlich Auch Betriebsbesichtigungen und Tage der offenen Tür sind gut geeignet, um potenzielle Bewerber und Unternehmen zusammen zu bringen. Beteiligen Sie Ihre Mitarbeiter, (frühere) Azubis und stellen Sie Produkte vor, das erhöht die Anschaulichkeit. Stellen Sie den Tag unter ein besonderes Motto (Technologietag, Sozialer Tag) und gestalten Sie Aktionen zu den Themen. Legen Sie in jedem Fall Informationen zu Ihrem Betrieb, Ansprechpartnern und den angebotenen Ausbildungsberufen aus. Wenn Sie Schulen direkt auf die Möglichkeiten einer Betriebsbesichtigung ansprechen, können Sie auch ganze Klassen zu sich einladen. Geben Sie bekannt, dass Sie Auszubildende einstellen oder einen „Azubi“ auf Probe Praktika und Ferienjobs, aber auch das freiwillige ökologische Praktikumsplatz anbieten. Zeitungsanzeigen, Aushänge in Schulen und anderen öffentlichen Orten – professionell gestaltet – machen auf Ihr Unternehmen aufmerksam. Nutzen Sie geeignete Medien der Schüler (Internet, Blogs, Schülerveranstaltungen), um das Interesse der Jugendlichen auf Ihren Betrieb zu lenken. gement lohnen. Und: Unterhalten Sie sich mit Menschen, die junge Leute kennen – manches Mal ergibt sich ein erfolgversprechender Kontakt aus einem Gespräch am Gartenzaun. Bildet Ihr Unternehmen regelmäßig mehrere Auszubildende aus, kann sich auch der Besuch eines entsprechenden Seminars zum Ausbildungsmana- IKK-SERVICE Informationen zum Thema Lehrstellenbörsen finden Sie auch unter www.nordrhein.ikksple ens.de/ausbildungsplatz. Quote Ein gut vorbereiteter Betrieb hat es leichter, passende Azubis zu finden. Wenn´s mit dem Azubi schiefgeht Wie wichtig die richtige Auswahl des Azubis ist, verdeutlicht das Berufsbildungsgesetz: Ist die Probezeit vorbei, muss der Ausbilder eine fristlose Kündigung aussprechen, um den Auszubildenden nicht weiter beschäftigen zu müssen. Eine fristlose Kündigung kann er aber nur aussprechen, wenn sich der Azubi eine schwere Pflichtverletzung begangen hat. Das gilt für alle Azubis, unabhängig vom Beruf und Alter. In einer fristlosen Kündigung muss der Arbeitgeber genau schreiben, welche Pflichtverletzung dem Azubi vorgeworfen wird. Neuer Ausbildungsbonus als Schutzschirm Auszubildende, die aufgrund von Insolvenz, Schließung oder Stilllegung des ausbildenden Betriebs ihren Ausbildungsplatz verloren haben sollen ihre Ausbildung beenden können. Der Staat fördert deren Einstellung mit einem Ausbildungsbonus. Die Voraussetzungen für den Bonus sind jetzt gelockert worden: Für die Förderung muss keine zusätzliche Ausbildungsstelle geschaffen werden. Ein von Insolvenz betroffener Azubi ist auch dann förderungswürdig, wenn keine persönlichen Vermittlungserschwernisse vorliegen. Je nach Ausbildungsvergütung beträgt der Bonus zwischen 4.000, 5.000 oder 6.000 Euro, der Antrag muss vor Beginn der Ausbildung bei der Arbeitsagentur gestellt werden. 39