Hardware - Computerwissen
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GrafikkartenTroubleshooting Hardware powered by Hardware Praxis 02 Grafikkarten-Troubleshooting Hardware Verlag VNR Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG Fachverlag für Computerwissen Theodor-Heuss-Straße 2-4 53095 Bonn Telefon: (02 28) 9 55 01 90 Telefax: (02 28) 3 69 60 01 USt.-ID: DE 812639372 Amtsgericht Bonn, HRB 8165 Vorstand: Helmut Graf Vorsitzender des Aufsichtsrates: Norman Rentrop Internet: www.hardware-praxis.de Urheberrecht Die Inhalte des Fachverlags für Computerwissen sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen, sind vorbehalten. Reproduktionen gleich welcher Art sind nur mit schriftlicher Genehmigung der Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG erlaubt. Inhalt 03 Grafikkarten-Troubleshooting 4 Hardware Einleitung 4 5 7 7 8 Wenn Ihr Monitor schwarz bleibt und Ihr System nur noch piept 9 9 Enttarnen Sie fehlerhafte Hardware beim Starten Ihres Systems Verwenden Sie die aktuellsten Treiber für Ihre Grafikkarte Wenn Treiber-Überreste Ihr System stören So stellen Sie Ihre PCI-Express-Grafikkarte optimal ein Volle Power für Ihre AGP-Grafikkarte Achten Sie auf den Stromverbrauch Ihrer Grafikkarte 10 Lösen Sie Hardware-Probleme, die durch Überhitzung auftreten 12 Systematische Fehlersuche: Der Ablaufplan für Ihre schnelle Pannenhilfe 04 Grafikkarten-Troubleshooting Hardware Beseitigen Sie schnell und effektiv Störungen an Ihrer Grafikkarte 90 % seiner Sinneseindrücke gewinnt der Mensch optisch. Das ist allerdings bei einem PC-Anwender nicht unbedingt immer ein Quell purer Lebensfreude, denn die Anzahl der Grafikpannen nimmt mit steigender Komplexität immer mehr zu: Der Bildschirm bleibt schwarz, der PC stürzt ab und die Videodarstellung ruckelt. Mit den Soforthilfe-Lösungen aus diesem Beitrag beseitigen Sie Grafikfehler ganz schnell und richten sich auf Dauer ein pannenfreies und hochstabiles System ein. Leistungsstarke Grafikkarten kosten ein kleines Vermögen. Umso ärgerlicher, wenn Fehler und Darstellungsprobleme auftreten. Doch mit den Infor mationen aus diesem Beitrag sind Sie für diese Fälle bestens gewappnet! Mit den Informationen aus diesem Beitrag können Sie: • Grafikfehler sicher beseitigen. • störende Treiberreste von Ihrem System entfernen. • eine Überhitzung Ihrer Grafikkarte erkennen. Wenn Ihr Monitor schwarz bleibt und Ihr System nur noch piept Wenn nach dem Systemstart Ihr Monitor kein Bild anzeigt und Ihr BIOS eines der nachfolgenden Signale von sich gibt, sitzt meist die Grafikkarte nicht mehr ordnungsgemäß in ihrem Steckplatz. Lockere Grafikkarte Diese Piep-Töne signalisieren ein Problem mit der Grafikkarte BIOSSignaltöne Erst erden, dann Grafikkarte entfernen Karte herausnehmen BIOS-Hersteller Signalton AMI 8 mal Award 1 mal lang, 2 mal kurz Phoenix 3 mal, 3 mal, 4 mal 1. Bevor Sie die Grafikkarte anfassen und ggf. aus dem Steckplatz nehmen, sollten Sie sich unbedingt erden! Die elektrostatische Ladung, die durch Reiben der Kleidung oder Schuhe am Boden entstehen kann, könnte ansonsten Ihre Grafikkarte irreparabel schädigen. Berühren Sie am besten einen Heizkörper, um sich zu entladen. 2. Nehmen Sie dann die Grafikkarte vorsichtig aus dem Steckplatz heraus. Stecken Sie die Karte anschließend – ohne sie zu verkanten – 1. senkrecht wieder in den Steckplatz zurück. 1. Setzen Sie mit gleichmäßigem Druck die Grafikkarte in den Steckplatz ein Spürbaren Widerstand überwinden 05 Grafikkarten-Troubleshooting 3. Dabei ist ein spürbarer Widerstand zu überwinden, wenn sich die gebogenen Kontakte in dem Slot durch den Druck öffnen. Achten Sie darauf, mit der Karte nicht anzuecken. 4. Stecken Sie anschließend alle Kabel wieder ein, betätigen Sie den Netzschalter und starten Sie Ihr System. Hardware Bei älteren PCs kann es im Laufe der Zeit durch Staubablagerungen zu Kontaktschwierigkeiten kommen. Wird Ihre Grafikkarte vom System auch nach dem Ein- und Ausstecken nicht wiedererkannt, reinigen Sie die Kontakte vorsichtig. Verwenden Sie dazu keinesfalls einen feuchten Lappen oder Reinigungsmittel, sondern lediglich ein fusselfreies, trockenes Tuch. Gehen Sie beim Reinigen besonders behutsam vor und üben Sie keinen Druck auf die Kontakte aus. Probleme durch Staub ablagerungen Verwenden Sie die aktuellsten Treiber für Ihre Grafikkarte Referenztreiber des ChipHerstellers Bei allen anderen Problemen mit Ihrer Grafikkarte sollten Sie als Erstes den Treiber aktualisieren. Verwenden Sie dafür den Referenztreiber des Chip-Herstellers der Karte. Denn dieser Treiber bietet Ihnen meist die beste Performance und zusätzliche Funktionen. Sie finden den Referenztreiber auf der Serviceseite des Chip-Herstellers der Grafikkarte. Version des Treibers ermitteln Die Version Ihres Treibers ermitteln Sie über den Geräte-Manager, den Sie mit folgender Tastenkombination aufrufen: Windows + Pause – „Hardware – Geräte-Manager“ (bzw. unter Vista: Windows + Pause – „Aufgaben – Geräte-Manager“). Klicken Sie unterhalb des Eintrags „Grafikkarte“ den Grafikkartentreiber mit der rechten Maustaste an und wählen Sie „Eigenschaften“. Noch schneller erfahren Sie die Version über den Grafikkartentreiber selbst: 1. Klicken Sie auf „Start – Ausführen...“ und geben Sie dxdiag Return ein. Tipp: Unter XP befindet sich der „Ausführen“-Dialog standardmäßig im Startmenü, unter Vista ist er dort leider nicht vorhanden. Um diesen Dialog „nachzurüsten“, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Taskleiste und wählen Sie aus dem Kontextmenü den Eintrag 2. „Eigenschaften“ aus. Im Register 3. „Startmenü“ klicken Sie auf die Schaltfläche 4. „Anpassen“. Aktivieren Sie anschließend die Option 5. „Befehl ‘Ausführen’“ und klicken Sie zweimal auf 6. „OK“. „Ausführen“Dialog im Startmenü 2. Klicken Sie auf das Register 7. „Anzeige“, um sich die Informationen zu Ihrem Grafikkartentreiber anzeigen zu lassen. Wichtige Informationen zu Ihrem Treiber 3. Kontrollieren Sie das tuellen Treibers. Datum des ak- Treiberdatum 4. Das Tool testet automatisch Ihr Grafiksystem und meldet Ihnen 9. hier mögliche Ursachen für Grafikprobleme. Grafiksystem testen 8. 7. 3. 5. 8. 4. 9. 6. 2. Jetzt wird der „Ausführen“-Dialog auch unter Vista im Startmenü angezeigt Lassen Sie sich das Erstellungsdatum Ihres Grafikkartentreibers und mögliche Grafikprobleme anzeigen Grafiktreiber regelmäßig aktualisieren 06 Grafikkarten-Troubleshooting Aber auch wenn Ihr Grafiksystem stabil läuft, sollten Sie alle vier bis acht Wochen Ihren Grafikkartentreiber aktualisieren. Das trifft besonders zu, wenn Sie aufwändige 3D-Anwendungen oder Windows Vista einsetzen. Denn durch ein Treiber-Update beseitigen Sie Fehler bei der Anzeige von Texturen und holen sich kostenlos neue Funktionen. Sie erhöhen damit außerdem die Kompatibilität und die Performance Ihrer Grafikkarte bzw. des Onboard-Grafikchips. Aktuelle Treiber finden Sie auf der Internetseite der Chip-Hersteller wie ATI (www.ati. com/de) oder NVIDIA (www.nvidia.de). Mit etwas Verzögerung stellen ATI und NVIDIA ihre Treiber auch mit dem WHQL-Zertifikat von Microsoft zur Verfügung. Mit diesem Zertifikat bestätigt Microsoft, dass der Treiber unter Windows problemlos läuft. powered by Hardware Das Zertifikat sagt aber nichts über die Stabilität und Qualität der Treiber aus. Auf das WHQL-Zertifikat können Sie bei Treibern von ATI und NVIDIA daher mit gutem Gewissen verzichten. Den Treiber auf der Installations-CD zur Karte sollten Sie hingegen nicht verwenden, da er in der Regel veraltet ist. Den mitgelieferten Treiber können Sie allenfalls als Notlösung einsetzen, wenn überhaupt kein anderer Treiber zur Hand ist. Windows Vista und XP besitzen einen umfangreichen Treiberpool, der die gängigen Standard-Chips von Grafikkarten abdeckt. Zwar sind die Treiber aus diesem Pool auch veraltet, sie bieten Ihnen im Pannenfall aber durchaus eine gute Hilfe, da Sie optimal kompatibel sind. Windows-Treiber bieten maximale Kompatibilität 07 Grafikkarten-Troubleshooting Hardware Wenn Treiber-Überreste Ihr System stören Probleme mit Treibern tauchen immer wieder auf Sie haben die neuesten Treiber Ihrer Grafikkarte geladen, aber plötzlich funktioniert Ihr Lieblingsspiel nicht mehr ordnungsgemäß? Sie haben Ihre Grafikkarte von NVIDIA gegen ein schnelleres Exemplar von ATI ausgetauscht und möchten jetzt die NVIDIA-Treiber komplett aus Ihrem System verbannen? Dann ist dieses kostenlose Tool genau das Richtige für Sie: Driver Cleaner PE – Freeware für Windows Vista, XP, 2000, Me, 9x – Sprache: Deutsch. Um die Benutzerführung in Deutsch einzustellen, wählen Sie bei der Installation das deutsche Sprachpaket aus. Klicken Sie anschließend auf „Tools – Setting“ und im Bereich „Display“ auf „Language“. Im rechten Fensterteil wählen Sie dann den Eintrag „German“ aus. 3. Starten Sie zur vollständigen Treiberreinigung im abgesicherten Modus. Drücken Sie dazu beim Systemstart die Taste F8 und wählen Sie im Menü den Eintrag „Abgesicherter Modus“ aus. Abgesicherter Modus 4. Während des Bootvorgangs in den abgesicherten Modus wird Windows wahrscheinlich versuchen, die deinstallierten Treiber erneut zu installieren. Brechen Sie den Installationsvorgang einfach ab und warten Sie, bis Ihr System hochgefahren ist. Windows will Treiber erneut installieren 5. Starten Sie Driver Cleaner PE und wählen Sie den betreffenden 10. Treiber aus. 6. Klicken Sie auf 11. „Start“, um die Treiberreste zu entfernen. Treiber endgültig entfernen 7. Starten Sie Ihr System neu und installieren Sie den neuen Grafiktreiber. Treiber neu installieren 1. S tarten Sie Driver Cleaner PE und überprüfen Sie, ob das Tool den alten Treiber anzeigt. Deinstallation via Systemsteuerung 2. F alls ja, deinstallieren Sie anschließend den Treiber wie gewohnt unter XP über „Systemsteuerung – Software“. Unter Vista klicken Sie auf „Systemsteuerung Programme und Funktionen“. Weil der Treiber über diese Deinstallation aber oft nicht vollständig entfernt wird, sollten Sie Driver Cleaner PE einsetzen. 10. 11. Entfernen Sie störende Treiberreste von Ihrem System So stellen Sie Ihre PCI-Express-Grafikkarte optimal ein Bei Grafikkarten mit PCI-Express-Anschluss sind nur wenige BIOS-Optionen vorhanden. Aber auch damit können Sie die Karte optimal einstellen und Grafikstörungen vermeiden. Wenn Sie die Leistung ankurbeln möchten, heißt die wichtigste Option „Maximum Payload Size“. Darüber können Sie die Größe der Datenpakete einstellen, die zwischen den PCI-Express-Komponenten ausgetauscht werden. Sie finden die Option im BIOS-Menü „Advanced Chipset Features“. Ein höherer 12. Wert verbessert den Datenfluss. Einstellmöglichkeiten: 128, 256, 512, 1.024, 2.048, 4.096 KByte. 12. 13. 14. Wichtige BIOSOptionen für PCI Express BIOSEinstellungen für PCI Express 08 Grafikkarten-Troubleshooting Hardware Zwei weitere Funktionen helfen Ihnen, wenn PCI Express nicht funktioniert: PCI-ExpressFunktionen aktivieren „PCI Express Root Port Func“: Wenn in Ihrem System mit PCI Express mal gar nichts geht, kann sich ein Blick auf diese BIOS-Option lohnen. Denn darüber können Sie die PCI-Express-Funktionen auf Ihrem Motherboard ausschalten. Damit PCI Express funktioniert, muss diese Option auf „Enabled“ stehen. 13. „PCI Express Slot“: Diese Option aktiviert oder deaktiviert die entsprechenden PCI-Express-Funktionen für die einzelnen Slots. Wenn also Ihre PCI-Express-Grafikkarte in einem bestimmten Slot nicht funktioniert, sollten Sie kontrollieren, ob der Slot mit „Enabled“ für PCI Express aktiviert ist. PCI-ExpressSlots aktivieren 18. „AGP Fast Write“: Stellen Sie diese BIOS-Option auf „Enabled“, damit die CPU Daten direkt zur GPU der Grafikkarte senden kann. So vermeiden Sie den längeren Weg über den Arbeitsspeicher und beschleunigen die Grafik-Performance um bis zu 30 %. Insbesondere bei Grafikkarten mit NVIDIA-Chipsatz werden Sie eine Beschleunigung feststellen. Direkter Datenaustausch „AGP Aperture Size“: Das AGP-Speicherfenster (Aperture = Loch, Blende) gibt die Größe eines virtuellen Adressbereichs hinter Ihrem normalen Systemspeicher an, der vom Grafik-Controller direkt ansprechbar ist. Zugriffe auf diesen Bereich werden direkt an den AGP-Bus weitergeleitet. Mit einer Einstellung von 64 oder 128 MByte treffen Sie meist eine gute Wahl. Größe des Speicheradressfensters 14. Volle Power für Ihre AGP-Grafikkarte AGPEinstellungen Wenn es bei aufwändigen 3D-Spielen oder Multimedia-Anwendungen zu Aussetzern oder ruckelnden Bildern kommt, sollten Sie die AGP-Einstellungen im BIOS-Setup prüfen. Diese finden Sie beim Award-BIOS im Menü „Advanced Chipset Features“ bzw. beim AMI-BIOS unter „Advanced“ oder „Chipset Setup“. Sollten Sie in diesem Menü keine Einstellungen für Ihre AGPGrafikkarte finden, klicken Sie auf den Eintrag „Chipset Configuration“. Einige BIOS-Versionen bieten mit der BIOSOption 15. „AGP Bus Turbo Mode“ einen Generalschalter, um die AGP-Einstellungen auf die optimierten Werte zu setzen. Ist bei Ihrem BIOS-Setup diese Option vorhanden, stellen Sie sie auf 16. „Enabled“. Außerdem finden Sie folgende AGB-Einstellungen im BIOS: AGPGeschwindigkeit „AGP Mode“: Mit dieser Einstellung bestimmen Sie den Datendurchsatz. Stellen Sie diese BIOS-Option auf „Enabled“ bzw. „8x“, um die höchste AGP-Geschwindigkeit einzustellen. Nur wenn bei aufwändigen 3D-Anwendungen Abstürze vorkommen, sollten Sie den Datendurchsatz verringern und so den Auslöser der Systemstörung beseitigen. 17. 15. 19. Weisen Sie einer AGP-Grafikkarte im BIOS einen IRQ zu. Die Option dazu lautet „Assign IRQ for VGA“. Stellen Sie sicher, dass sich AGP-Steckplatz und ein benachbarter PCI-Steckplatz nicht einen Hardware-Interrupt teilen. Denn wenn in beiden Steckplätzen Karten eingesteckt sind, die einen IRQ für sich allein benötigen, kommt es zu Problemen. 16. 17. 18. 19. Mit diesen Einstellungen verbessern Sie die AGP-Leistung 09 Grafikkarten-Troubleshooting Hardware Enttarnen Sie fehlerhafte Hardware beim Starten Ihres Systems PC friert beim Booten ein Bleibt Ihr PC beim Booten häufig unerwartet stehen, kann eine defekte HardwareKomponente wie Ihre Grafikkarte die Ursache sein. Sie erhalten keine Fehlermeldung, weil der Defekt der Komponente von der Hardware-Überprüfung des BIOS nicht erkannt wird. Um einer solchen fehlerhaften Komponente auf die Spur zu kommen, sollten Sie zunächst die BIOS-HardwareÜberprüfung abschalten und dann zu anderen Hilfsmitteln greifen. Sie deaktivieren die Hardware-Überprüfung, indem Sie im Menü „Advanced BIOS Features“ die Option 20. „Quick Power On Self Test“ auf „Disabled“ setzen. 20. Schalten Sie die Überprüfung von CPU, BIOS-ROM, Cache-Speicher, RAM, Grafiksystem, Tastatur und der weiteren Peripherie ab Brennen Sie sich anschließend eine Linux Boot-CD, beispielsweise mit Knoppix. Dessen Kernel erkennt nämlich eine defekte PC-Komponente oft bereits beim Booten und zeigt eine eindeutige Fehlermeldung an. Um die CD zu brennen, klicken Sie beim Brennprogramm Nero auf „Rekorder – Image brennen“. Doppelklicken Sie anschließend auf die betreffende ISO-Datei. Knoppix Deutsch. – OpenSource – Sprache: Achten Sie auf den Stromverbrauch Ihrer Grafikkarte Netzteil liefert zu wenig Strom Die Leistung aktueller Grafikkarten ist zwar riesig – ihr Strombedarf allerdings auch! Wenn Sie einen älteren PC mit einer aktuellen Grafikkarte aufrüsten, kann Ihr Netzteil unter Umständen nicht genügend Strom liefern. Im 2D-Betrieb reichen die Reserven des Netzteils aus. Sobald Sie allerdings 3D-Anwendungen starten oder eine DVD mithilfe des Grafikprozessors dekodieren, benötigt die Grafikkarte mehr Strom. Kann Ihr Netzteil diesen Anforderungen nicht genügen, kommt es zu Abstürzen oder das Bild friert ein. Denn High-End-Grafiklösungen wie die NVIDIA Geforce 7900 GTX benötigen teilweise bis zu 90 Watt. Hochleistungsfähige Grafikkarten laufen oft nur noch mit einem eigenen Stromanschluss, da sie über die Schnittstelle am Motherboard nicht genug Strom aufnehmen können. Netzteil oft nicht leistungsfähig genug Prüfen Sie daher, ob tatsächlich ein solcher zusätzlicher Anschluss erforderlich ist, das PC-Netzteil ihn zur Verfügung stellt und ob Ihr Netzteil überhaupt ausreichend dimensioniert ist. Besonders in älteren Kom- plett-Rechnern sind oft Netzteile mit einer Leistung von lediglich 250 Watt verbaut. Aktuelle PCs hingegen haben Netzteile mit einer Leistung von mindestens 350 Watt. Für grafische High-End-Systeme sind jedoch nicht selten 500-Watt-Netzteile nötig. Oft läuft Ihr System problemlos, aber beim Aufruf einer aufwändigen 3D-Anwendung startet das Programm entweder nicht, die Anzeige fängt stark an zu ruckeln oder Windows stürzt gar mit einem Bluescreen ab. Dann ist wahrscheinlich ein auf der 5-Volt-Schiene zu schwaches PC-Netzteil die Pannenursache. Kontrollieren Sie in diesem Fall auf der Support-Seite des Kartenherstellers, welche Netzteile er geprüft und freigegeben hat, und besorgen Sie sich ggf. ein neues Netzteil. Nachteil dieser ansonsten sehr sicheren Lösung: Hochwertige, leise und leistungsfähige Netzteile kosten zwischen 80 und 100 EUR. Die 21. Leistungswerte finden Sie direkt auf dem Netzteil. Berühren Sie das Netzteil nicht, denn ein ATX-Netzteil ist auch im abgeschalteten Zustand nicht völlig ohne Strom. Mit Linux booten 10 Grafikkarten-Troubleshooting Hardware 21. Wattleistung des Netzteils berechnen Die Angabe „TOTAL POWER“ auf dem Netzteil ist nicht aussagekräftig. Sie sagt nämlich nichts darüber aus, wie viel Watt über die einzelnen Spannungsebenen maximal zur Verfügung stehen. Dazu müssen Sie die Wattzahl der Spannungsebene ausrechnen, indem Sie die Formel „Spannung x Stromstärke = Wattzahl“ anwenden. Grafikkarten beziehen den benötigten Strom über die „+12V“-Schiene, hier lautet die Rechnung also wie folgt: 12 Volt (Spannung) x 33 Ampere (Stromstärke) = 396 Watt. Spannungsebene Auch in aktuellen Rechnern wird das Netzteil durch mehrere interne Festplatten sowie DVD-Brenner und -Laufwerk bis an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit ausgereizt. Vor dem Tausch Ihrer Grafikkarte sollten Sie daher zuerst überprüfen, ob Ihr Netzteil auch den nötigen Strom liefern kann. Folgende Werte sind ausreichend, um einen aktuellen, leistungsfähigen PC mit dem benötigten Strom zu versorgen: Stromstärke 03,3 Volt Mindestens 26 Ampere 05,0 Volt Mindestens 28 Ampere 12,0 Volt Mindestens 25 Ampere Die Leistung der 3,3- und 5-Volt-Spannungsebene sollte mindestens jeweils 250 Watt betragen Lösen Sie Hardware-Probleme, die durch Überhitzung auftreten Instabil durch hohe Temperaturen Gerade in den warmen Sommermonaten häufen sich Systemabstürze. In solchen Fällen liegt fast immer ein Hitzeproblem vor. Denn wenn draußen die Temperaturen steigen, wird es natürlich auch im Innern Ihres PCs wärmer. Werden CPU, Grafikkarte oder Festplatte aber zu warm, wird das System instabil und Abstürze sind an der Tagesordnung. In diesem Fall sollten Sie die Temperatur von CPU, Grafikkarte und Fest- platte prüfen. Alle aktuellen Motherboards und Festplatten sind dafür mit Messfühlern bestückt, die von Analyseprogrammen ausgelesen werden können: EVEREST Home Edition – Freeware (für den privaten Gebrauch) für Windows Vista, XP, 2000, Me, 9x – Sprache: Deutsch. Mit diesem 400Watt-Netzteil sind Sie bei einem Büro rechner auf der sicheren Seite Wie viel Leistung ist ausreichend? 11 Grafikkarten-Troubleshooting Und so lesen Sie die Messwerte aus: 1. Starten Sie EVEREST und erweitern Sie den Eintrag 22. „Computer“. Klicken Sie dann auf 23. „Sensoren“. 2. Das Tool zeigt Ihnen den Status Ihres Lüfters, die Versorgungsspannung von CPU, AGP, DRAM sowie 24. die Grafikkarten- und Festplattentemperaturen an. GPUTemperatur Grafikkarten überhitzen sich im 2D-Modus (z. B. bei Office-Anwendungen) so gut wie nie und erreichen dort nur eine Temperatur von 40 Grad. Erst beim Einsatz aufwändiger 3D-Anwendungen steigt die Temperatur. Grafikkarten werden unter Volllast um die 80 Grad heiß, einige sogar um die 100 Grad. Hardware Bei Temperaturen über 80 Grad ist es dringend erforderlich, dass Sie die Kühlung verbessern. Sollte Ihre Grafikkarte unzureichend gekühlt sein, sind Grafikkartenkühler von Artic Cooling und Silencer empfehlenswert. Meiden Sie billige Lüfter, denn hier ist der Ausfall vorprogrammiert! Insbesondere preiswerte Grafikkarten mit aktiver Kühlung neigen zu schnellen Ausfällen. Denn deren Lüfter sind nur mit einem einzigen Lager ausgestattet. Kaufen Sie daher keine Grafikkarte mit Lüftern, die nur Gleitlager oder einfache Kugellager besitzen. Beachten Sie bei der Beschreibung des Lüfters die Angaben „sleeve bearing“ und „ball bearing“. „Sleeve bearing“ bedeutet lediglich, dass der Lüfter gleitgelagert ist. Nur Lüfter mit der Bezeichnung „ball bearing“ sind kugelgelagert und damit verschleißfreier und leiser. 22. 23. 24. Neben der Informationsbeschaffung können Sie EVEREST auch zur Hardware-Überwachung einsetzen powered by Kühlung verbessern 12 Grafikkarten-Troubleshooting Hardware Systematische Fehlersuche: Der Ablaufplan für Ihre schnelle Pannenhilfe Ausgangslage: Schalten Sie Monitor und PC ein. Ja Wird ein Bild mit den System-Startmeldungen angezeigt? 1. Zeigt der Monitor „No Signal“ an, prüfen Sie die Verkabelung. Sind die Pins im Stecker unbeschädigt? Nein Ja 2. Wenn Sie beim Systemstart ein Piepen hören oder eine andere BIOSMeldung erscheint, kontrollieren Sie zuerst den richtigen Sitz der Grafikkarte. 3. Setzen Sie das BIOS auf die sicheren Standardeinstellungen zurück und nehmen Sie die sichersten BIOSEinstellungen für die Grafik vor. 4. Versuchen Sie testweise einen anderen Steckplatz oder eine andere Grafikkarte. Baut sich der WindowsDesktop im Grafikmodus auf? Nein 2. Installieren Sie anschließend einen neuen Treiber für Ihre Grafikkarte. Ja Bleibt Ihre Grafik bei längerer Betriebszeit oder bei aufwendigen 3DProgrammen stabil? 1. Nehmen Sie alle Tuning-Einstellungen zu Ihrer Grafikkarte zurück. Nein Ja 2. Reinigen Sie den Grafikkarten-Kühler oder -Lüfter bzw. sorgen Sie für eine bessere Durchlüftung des PC-Gehäuses. 3. Ersetzen Sie einen defekten Lüfter oder montieren Sie einen zusätzlichen Lüfter. Ja Ist die Software zu Ihrem Grafik-Subsystem aktuell? 1. Starten Sie Windows im „Abgesicherten Modus“, löschen Sie den alten Grafikartentreiber sowie die zugehö rigen Tools. Nein 1. Installieren Sie DirectX in der zu Ihrer Windows-Version vorliegenden neuesten Version. 2. Installieren Sie das neueste Service Pack. 3. Prüfen Sie, ob der Referenztreiber oder der Treiber des GrafikkartenHerstellers aktueller ist. Nach Durchführung dieser Maßnahmen sollten Sie über ein stabiles, pannenfreies und leistungsfähiges Grafiksystem verfügen.