50 Jahre Besamungsstation Schmergow
Transcrição
50 Jahre Besamungsstation Schmergow
3 2013 W Zuchtwertschätzung 8 - 2013 W Tierschauberichte W 50 Jahre Besamungsstation Schmergow W VFT-Mischfuttertest W Leistungszucht und Tiergesundheit Unsere Spitzenkandidaten Guarini 10.811141 Goldwin x VG 86 O-Man WIT Regina x VG 88 Jesther WIT Ready x VG 89 Lasso Revue ✗ m Nr.-1-Bulle der deutschen Topliste, töchtergeprüft m höchster deutscher Bulle auf Interbull-Topliste m bester Goldwin-Sohn weltweit Gwenes (3) EX 90, Manker Jugador ✗ 10.811214 Jardin x VG 88 Finley x VG 89 Emerson x EX 92 Mtoto m höchster töchtergeprüfter Eiweißvererber SBT SOW Jule, 2. La., Sonnenwalde (+83 kg) m einziger deutscher Bulle der Topliste mit über 2.000 M-kg und positiven Eiweißprozenten Darino 10.811447 Dempsey x VG 88 Laudan x VG 88 Champion m höchster Exterieur- und Eutervererber ✗ in Deutschland m gRZE 147 m Euterzuchtwert 147 Darino RBB Rinderproduktion Berlin-Brandenburg GmbH Lehniner Straße 9 D-14550 Groß Kreutz (Havel) Telefon: +49 (0)33207 533-0 Telefax: +49 (0)33207 533-199 E-Mail:[email protected] Internet:www.rinderzucht-bb.de Editorial Zucht Neues Spermaangebot ist Spitze Sehr geehrte Rinderzüchter und Rinderzüchterinnen, 4 9 14 18 20 21 Guarini bleibt die Nummer 1 in Deutschland Deutsche Holstein Schau 2013 DSN-Tierschau in Gräfendorf Treffen der Testherden Neue 100.000 Liter-Kühe im Zuchtgebiet Berlin-Brandenburg Ergebnisse der Nachkommenprüfung vor Ihnen liegen unsere neue Zeitschrift und der Besamungsbullenkatalog 2014. Das Spermaangebot für unsere Kunden für die neue Saison ist in Qualität und Vielseitigkeit das Beste, was wir Ihnen jemals offeriert haben. Es ist das Ergebnis konsequenter züchterischer Arbeit und einer Vielzahl von neuen positiven Einflüssen: Besamung Das gemeinsame NOG-Selektions- und Zuchtprogramm arbeitet seit Juli 2012 sehr effizient. In den ersten 12 Monaten wurden von den vier Gesellschaftern MAR, RSH, RMV und RBB 189 Zuchtbullenkälber mit einem durchschnittlichen gRZG von 147 angekauft bei einer Selektionsrate von etwa 1:20, d. h. aus 20 typisierten Kandidaten wählen wir einen Bullen aus! Fleischrinder Die Weser-Ems-Union als neuer Gesellschafter der Masterrind verstärkt die züchterische Basis und das Spermaangebot der NOG. Die größer gewordene NOG festigt damit ihre Position unter den bedeutendsten Holstein-Zuchtprogrammen der Welt. Das seit Oktober 2012 von den GGI-Gesellschaftern gemeinsam betriebene moderne Spermasexing-Labor in Cloppenburg versetzt uns erstmals in die Lage, von vielen eigenen Vererbern gesextes Sperma in allerbester Qualität bereitzustellen. Der Verbund Deutsche-TOP-Genetik funktioniert auch im genomischen Zeitalter. Erstmals werden genomisch geprüfte Vererber unter dem gemeinsamen Siegel vertrieben. Im Ergebnis dieser Fakten bieten wir Ihnen als RBB für die neue Besamungssaison an: 22 24 Besamerstammtisch zum Jubiläum 50 Jahre Besamungsstation Schmergow Vermarktung 28 Marktnotizen 30 34 36 Landesfleischrindschau 2013 50 Jahre Charolais-Zucht in Deutschland Top-Listen für Fleischrindrassen LKV-Info 39 41 42 45 Erste Ergebnisse des vergleichenden VFT-Mischfuttertest Frau Dr. Nebel, Leiterein Mastitislabor LKV und RBB auf der 23. BraLa Maisernte 2013 Rinderzucht- und Besamungsvereine 46 48 8. Kreistierschau Märkisch-Oderland 19. Prignitz-Tierschau Jungzüchter 50 55 56 57 58 59 BraLa 2013 Bundeswettbewerb der Milchrind-Jungzüchter Peter Schollbach, Gut Klemmen Jungzüchter-Tierzuchtpreis 2013 an Nina Franzisky Brandenburger Fleischrind-Jungzüchter erfolgreich in Tarmstedt Intensivtraining für die „Kleinen“ in Damsdorf Veranstaltungen 60 Sommertreffen Intergen • 34 töchtergeprüfte schwarzbunte Vererber mit durchschnittlich 128 gRZG, darunter fünf DTG-Bullen, unter ihnen „Guarini“ und „Leko“. • 45 genomisch geprüfte Schwarzbuntbullen mit einem durchschnittlichen gRZG von 143, darunter acht DTG-Vererber mit unserem bekannten Topseller „Suran“. • 10 Rotbuntvererber, darunter vier Genomics. • 9 Hornlosvererber (4 x SBT, 5 x Rotbunt). • 25 Holsteinbullen sind auch mit gesextem Sperma verfügbar. • 10 ALL-Bullen. • 2 neue homozygot hornlose Fleischrindbullen. Persönliches Das RBB-Zuchtprogramm leistet zum Gesamtangebot einen bedeutenden Beitrag. Mit acht Bullen unter den aktuellen TOP 50 deutscher töchtergeprüfter Schwarzbuntbullen ist die RBB erneut hervorragend vertreten. Beispielgebend seien genannt: „Guarini“ – als deutsche Nr. 1 bei den töchtergeprüften Schwarzbunten und bester Goldwin-Sohn weltweit. „Jugador“ mit hervorragenden 83 Eiweiß-kg im Zuchtwert - als bester deutscher Eiweißvererber. „Darino“ mit gRZE 147 – als bester deutscher Exterieurvererber. Einleger Fach- und Praxiswissen Mit unserem Testherdenprogramm RBBPLUS wollen wir unseren erfolgreichen Weg weitergehen. Nutzen Sie unser Angebot und unseren Service. Wir beraten Sie gern. Danke für die gute Zusammenarbeit! 62 63 64 65 Nachruf: Prof. Dr. Dr.h.c. Gottfried Leuthold Tierzuchtpreis Dienstjubiläen: K. Bartels, R. Pavlitschenk Neueinstellungen: R. Gruschwitz, L. Walter Informationen 66 68 69 20 Jahre LVAT 20 Jahre Tierseuchenkasse Brandenburg Jubiläumsportion von Guarini in Polen versamt Ersteinsatz 71 Deutsche Holsteins (Mai - August 2013) Impressum Blickpunkt Rind ISSN 1861-3969 Journal für Rinderzüchter in Berlin-Brandenburg Herausgeber: Rinderzuchtverband Berlin-Brandenburg eG RBB Rinderproduktion Berlin-Brandenburg GmbH Lehniner Straße 9, 14550 Groß Kreutz (Havel) Telefon: (03 32 07) 5 33 - 0, Telefax: (03 32 07) 53 31 99 E-Mail: [email protected], www.rinderzucht-bb.de LKV – Landeskontrollverband Brandenburg e. V. Straße zum Roten Luch 1a, 15377 Waldsieversdorf Telefon: (03 34 33) 6 56-0, Telefax: (03 34 33) 6 56 74 E-Mail: [email protected], Internet: www.lkvbb.de Schriftleitung: C. Buchholz, Telefon: (03 32 07) 53 30 75 Redaktion: B. Adler, T. Auert, C. Buchholz, T. Dalle, J. Höfener (LKV) Bezugspreis: ist im Mitgliedsbeitrag enthalten Anzeigenleitung: D. Kinter, Anzeigenschluss: auf Anfrage Anzeigenpreise: lt. Preisliste vom 01.01.2013 Ihr Herstellung: Kohlmann Medienkontor GmbH, Hauptstraße 36-38, 37431 Bad Lauterberg, Telefon: (0 55 24) 85 00 - 0, Fax: 85 00 -28 und -39 Für nicht angeforderte Manuskripte und Bilder wird keine Haftung übernommen. Bernd Adler 3 2013 Blickpunkt Rind 3 I 2013 40 Jahre DSN-Zuchtarbeit waren der Anlass für eine beeindruckende Tierschau in Gräfendorf. Marko Hartmann präsentiert die beste Kuh der Veranstaltung: „Blümchen“ (2. La., Lord x Bedo) aus dem gastgebenden Betrieb. Foto W. Schulze W Zuchtwertschätzung 8 - 2013 W Tierschauberichte W 50 Jahre Besamungsstation Schmergow W VFT-Mischfuttertest W Leistungszucht und Tiergesundheit Zucht Titel erfolgreich verteidigt – Guarini bleibt die Nr. 1 in Deutschland Informationen zur Zuchtwertschätzung August 2013 W Torsten Dalle In der aktuellen Zuchtwertschätzung kann unser Spitzenbulle Guarini seine Position als Listenführer in der deutschen Topliste bravourös verteidigen. Neben ihm können aber auch weitere Mitglieder unserer erfolgreichen Bullenmannschaft neue Bestmarken setzen. Jugador ist der beste Eiweiß-Bulle bei den nachkommengeprüften Bullen. Suran bleibt der höchste Super-Sohn und die neue genomische Exterieursensation Darino ist von allen in Deutschland bisher getesteten Bullen die Nr. 1 nach gRZE. Mit 8 Vererbern unter den besten 50 und 12 Bullen in den TOP 100 nachkommengeprüft können wir an unsere sehr guten Ergebnisse vom April nahtlos anknüpfen. In der genomischen Topliste erfolgt erfahrungsgemäß durch Aktivierung der jungen Bullen ein größerer Umschlag, sodass sich die Rangierung schnell ändern kann. Mit 5 Bullen unter den besten 100 Genomics ist unser Zuchtprogramm gut vertreten. Banesto und der neue ShamrockSohn Fallon sind unsere höchsten aktiven Genomic-Bullen. Er ist und bleibt einfach Spitze! Guarini konnte seine Führungsposition unter den deutschen nachkommengeprüften Bullen erfolgreich behaupten. Mit weiteren Verbesserungen im Leistungsbereich (RZM +2) und im Merkmal Töchterfruchtbarkeit (RZR +3) konnte er seinen Gesamtzuchtwert auf 148 steigern. Ein Ergebnis, das noch kein RBB-Vererber vor ihm geschafft hat. Guarini bleibt mit großem Abstand (9 RZG-Punkte) der höchste Goldwin-Sohn weltweit und belegt auf der Interbull-Liste Platz 4 und ist auch hier der beste deutsche Bulle. Seine Töchter aus dem Testeinsatz haben sich enorm weiterentwickelt und haben z.T. bereits vier Kälber. Sie besitzen eine regelmäßige Fruchtbarkeit, wodurch sich die erneuten Verbesserungen in diesem Bereich erklären lassen. Die ersten Töchter aus seinem Einsatz als aktiver Vererber stehen bereits in den Startlöchern und kalben in diesen Tagen. Der höchste seiner genomisch getesteten Söhne ist der in Grubo gezüchtete Guan (Besitzer RMV), der einen gRZG von 149 besitzt und jetzt verfügbar ist. Gleich drei Töchter von Guarini aus dem Testeinsatz wurden kürzlich in der 3. Laktation exzellent bewertet: W Benedikta EX 90, Agrogenossenschaft Neuküstrinchen eG. 4 W Gonneke EX 90, Agrogenossenschaft Neuküstrinchen eG. Blickpunkt Rind 3 I 2013 Leistung ohne Ende Der Jardin-Sohn Jugador verbesserte seine ohnehin schon beeindruckende Leistungsvererbung noch einmal deutlich. Die Leistungen seiner Töchter in der 2. Laktation verhelfen ihm zu einem Rekord-RZM von 144 (+5) und einem Zuchtwert von 83 Eiweiß-kg (+7). Er ist der einzige Bulle in der Topliste mit mehr als 2.000 kg Milchzuchtwert und positivem Eiweiß (+0,07%). Jugador-Töchter sind mit besonders breiten Becken ausgestattet. Hinsichtlich der Eutervererbung überzeugt er mit ausgeglichenen Zuchtwerten für alle Einzelmerkmale. Jugador kann zur Verbesserung der Leistungsbereitschaft eingesetzt werden. Da er gleichzeitig auch viel Breite bringt, sollte er gut zu Töchtern von Lonar, Sascha, Maat und Eminem passen. Für den Einsatz auf Färsen kann Jugador nicht empfohlen werden. Über ähnliches Leistungspotenzial verfügt auch der Juwel-Sohn NOG Jeto, der jetzt mit 131 Töchtern im Leistungszuchtwert und 89 bewerteten Töchtern ein sicher getesteter Bulle ist. Sein Leistungszuchtwert beträgt fast 2.300 kg Milch bei allerdings knappen Inhaltsstoffen. Im Exterieur kann er mit sehr guter Fundamentvererbung punkten, benötigt allerdings etwas Unterstützung in den Körpermerkmalen. W Gwenes EX 90, Agrar GmbH Manker. Blickpunkt Rind 3 I 2013 W SOW Jule (2. La.) von Jugador, AG Sonnewalde eG . Bullen mit Töchtern aus dem Wiedereinsatz Bullen mit sicheren Zuchtwerten, die sich auf Informationen aus dem Wiedereinsatz stützen, bleiben auch im Zeitalter von Genomics insbesondere für große Betriebe wichtig. Erst wenige Wiedereinsatztöchter sind bei Leko im Zuchtwert zu verzeichnen (89 neue Töchter). Er gehört zu den stabilsten Bullen in der Topliste und festigt mit leichten Verbesserungen (RZG +1, RZR +5, RZN +1, RZS +1) seine Position als Nr. 1 Laudan-Sohn. Auch bei Samburu haben die ersten Wiedereinsatztöchter gekalbt. Als Spitzenbefruchter und solider Allrounder ist er sehr beliebt. Mit seiner berühmten Kuhfamilie im Hintergrund (Blackrose) hat er unter den Shottle-Söhnen einen besonderen Stellenwert. Weit mehr Wiedereinsatztöchter können Sascha und Eminem verbuchen. Outcrossbulle Sascha hat inzwischen knapp 3.000 Töchter. Er ist einer der besten Fitnessbullen und verfügt über herausragende Kalbeeigenschaften. Seine Kälber werden nachgewiesen leicht geboren und auch seine Töchter zeigen problemloses Abkalbeverhalten. Der Töchterzuwachs bei Eminem kommt inzwischen zu fast 50 % aus dem Ausland. Eminem konnte sich leicht verbessern (RZG +1, RZN +2, RZS +1) und ist einer der besten Bullen für maternale Kalbeeigenschaften, Melkbarkeit und Eiweißgehalt. Beim Fitnessexperten Lonar war bei dieser Zuchtwertschätzung ein wahrer Ansturm neuer Töchter zu verzeichnen. Im Leistungsbereich sind knapp 2.000 neue Töchter dazugekommen und auch im Exterieur hat sich die Töchterzahl mehr als verdreifacht. Diese vielen sehr jungen Töchter haben dazu geführt, dass der Zuchtwert von Lonar etwas nachgegeben hat. Lonar-Töchter verfügen über sehr viel Stil, stets korrekte Becken und ein sauberes Skelett. Die Fundamente sind sehr klar und die drüsigen Euter hoch und fest. Die Lonar‘s bringen alle Vorausset- 5 Zucht W Jetset von NOG Jeto, Gut Wansdorf. zungen mit, um sich von Laktation zu Laktation weiterzuentwickeln und alt zu werden. Auf der diesjährigen DHV-Schau stellte Lonar die beliebteste Nachzucht, ein schönes Votum für diesen nach wie vor hervorragenden Vererber. Bei entsprechender Grundlage liefert er Spitzenkühe. Neue Väter Manzini ist der beste Mac-Sohn in Deutschland (Rang 48). Er konnte sich in mehreren Positionen, vor allem auch in der Leistung, W Lea aus dem Wiedereinsatz von Leko, AG „Höhe“ eG, Steinbeck. deutlich verbessern, was seinen RZG auf 131 ansteigen lässt (+3). Er kombiniert mit der Dellia-Familie über seinen Vater und der Patron Allie-Familie über seine Mutter zwei herausragende Kuhfamilien in einem Pedigree. Manzini verbessert die Euterqualität und verfügt über besonders vorteilhafte Fitnesswerte (RZR 117, RZN 122). Wasaki ist einer der wenigen Watha-Söhne in Deutschland. Seine Töchter sind solide Alltagskühe mit guter Stärke und Breite. Guter Leistungszuchtwert mit nahezu neutraler Inhaltsstoffvererbung. W IH Prisma, 1a der Lonar-Nachzucht auf der DHV-Schau in Oldenburg, Züchter: Helmut Schütte, Petershagen (RUW). 6 Genomische Spitzenbullen In den letzten Monaten gehörte Suran zu den beliebtesten genomischen Vererbern. Sein fehlerloses Profil, die interessante Abstammung und seine Position als höchster SuperSohn machen ihn auch weiterhin interessant. Inzwischen fallen die ersten Kälber von ihm mit sehr hohen genomischen Zuchtwerten jenseits der gRZG-Marke von 150 auf. Die ersten vielversprechenden Söhne befinden sich bereits in der Aufzucht bei verschiedenen Besamungsorganisationen. W Manzini platzierte sich als Neueinsteiger auf Rang 48 der Topliste töchtergeprüft. Er ist der beste Mac-Sohn in Deutschland. Milena, Agrarbetrieb „Grüne Aue“ eG Battin. Blickpunkt Rind 3 I 2013 W Banesto (V: Bookem), mit gRZG 151 weiterhin unser genomischer Spitzenbulle. Genomischer Spitzenbulle bei RBB bleibt der Bookem-Sohn Banesto auf Rang 29, der seinen Zuchtwert mit gRZG 151 exakt gehalten hat. Seine interessante Väterfolge mit Töchtern von Xacobeo, Shottle und Mandel im Pedigree sowie das nahezu komplette Paket an Vererbungsleistungen sind Argumente für einen breiten Einsatz. Mit einem Euterzuchtwert von 134 ist er der beste Bulle innerhalb der Top 30. Banesto ist einer der besten Bullen für Abkalbeeigenschaften. Als weiterer BookemSohn kann Belmiro empfohlen werden. Er stammt aus einer Damion-Mutter und kann schon dadurch auf ein besonderes, da seltenes Papier verweisen. Er verfügt über ein sehr gutes Exterieur und ebenfalls über Spitzenkalbewerte. Ein neuer genomischer Leckerbissen ist Fallon. Unter den aktuell verfügbaren Shamrock-Söhnen ist er derjenige mit der besten Exterieurvererbung. Dieser Bulle ist in Kanada gezogen und geht auf die EX Allen-Tochter Dragonfly zurück. Diese Familie liefert auch in USA und Kanada genomische Spitzenbullen. Fallon lässt W Darino (V: Dempsey) – höchster Exterieurvererber, den es bisher in der genomischen Topliste Deutschlands gegeben hat (gRZE 147, gEuter 147). Blickpunkt Rind 3 I 2013 WOutcrossbulle Samori (Sudan x Roumare x Titanic x Manat). kaum Wünsche offen und wird bereits als Bullenvater eingesetzt. Er verkörpert eigentlich genau das, was einen genomischen Spitzenbullen ausmacht: hervorragende und ausgeglichene Zuchtwerte und eine sichere Kuhfamilie als Fundament. Aus gleichem Hause stammt auch Carlos, einer der ersten verfügbaren Epic-Söhne bei RBB. Carlos vererbt eine hohe Leistung (1.885 kg Milch) bei fantastischem Exterieur (RZE 140). Damit gehört er in Deutschland zur Spitzengruppe. W Drako Pp (V. Destry) bereichert als neuer genetisch hornloser Bulle das Angebot. Er ist Rotfaktorträger und vererbt ein ansprechendes Exterieur. 7 Zucht In Sachen Exterieur gibt es mit Darino eine neue Sensation. Mit gRZE 147 und einem Euterzuchtwert von ebenfalls 147 ist er der höchste Exterieurvererber, den es bisher in der genomischen Topliste in Deutschland gegeben hat. Dieser junge Dempsey-Sohn stammt aus einer bewährten Kuhfamilie in Finnland. Seine Mutter ist eine sehr gute Laudan und seine Großmutter eine typstarke ChampionTochter mit mehreren Schauerfolgen. Darino bietet aber nicht nur Traumwerte für das Exterieur, sondern überzeugt auch in Sachen Eutergesundheit, Nutzungsdauer und Fruchtbarkeit. Ohne O-Man, Shottle und Goldwin kommt das Pedigree von Samori (Sudan x Roumare x Titanic x Manat) aus. Er ist damit ein echter Outcrossbulle und kann vielseitig eingesetzt werden. Positive Inhaltsstoffe, gute Sekundärmerkmale und ein ansprechendes Linearprofil sind seine Stärken. Ebenfalls etwas alternativ gezogen ist der Plan Z-Sohn Platini. Er stammt aus einem sächsischen Großbetrieb und hat eine sehr gute Alves-Tochter zur Mutter. Platini wird mittelrahmige Nachkommen mit sehr guten Eutern und ordentlicher Leistungsbereitschaft hervorbringen. Zu den höchsten Plan Z-Söhnen gehört der in Seyda aus einer Eminem-Tochter gezogene Pantero. Er kommt immerhin auf stolze 146 gRZG und ist ein sehr guter Leistungsvererber. Weitere Pluspunkte von Pantero sind sehr gute Kalbewerte und eine sehr hohe Nutzungsdauer. verfügen über eine schöne Rippenpartie und extrem saubere Knochen. NOG Bomac ist ein interessant gezogener Bakombre-Sohn, von dem es nicht zu viele Söhne gibt. Er stammt aus einer FibraxMutter und ist auf Grund seines Profils eine gute Wahl für größere Betriebe. Notizen Hornlos-Genetik Omero ist der einzige Observer-Sohn im aktuellen Angebot. Er ist ein ausgesprochener Leistungsbulle mit sehr guter Eutervererbung. Von den Lonar-Söhnen bieten sich der Inhaltsstoffexperte Loweno aus der GuschiFamilie des Betriebes Seyda sowie der Exterieurvererber Loran aus der holländischen Rita-Familie an. Von beiden Bullen sind jetzt die ersten Kälber auf den Betrieben geboren. Immer größer wird das Angebot an wirklich guten Hornlosbullen. Neu und besonders zu erwähnen ist in diesem Zusammenhang der Destry-Sohn Drako Pp. Er selbst ist ein ganz edler, typvoller Jungbulle und vererbt auch ein ansprechendes Exterieur mit ganz festen Eutern (gRZE 125, Euter 131). Zusätzlich verfügt er über Rotfaktor. Mit gRZG 140 ist Esperado P sicherlich einer der höchsten aktuell verfügbaren Hornlosbullen. Als ein früher Epic aus der Goldwin-Tochter Perky ist er besonders interessant gezogen. Überzeugende Zuchtwerte auf breiter Front. Ganz hervorragende Kälber bzw. Jungrinder sieht man von Marinero und von Gold Red. Beide Bullen sind schon etwas länger im Einsatz und haben sich inzwischen auch selbst zu stattlichen Bullen entwickelt. Auch die Kälber von Xiras, der bekanntermaßen aus der Familie unseres Spitzenbullen Guarini stammt, sind ein echter Hingucker. Sie sind sehr typvoll, Beachten Sie bitte auch das Angebot an gesext verfügbaren Bullen. Das ständig aktualisierte Angebot können Sie auf unserer Internetseite (www.rinderzucht-bb. de) einsehen. Bestmöglicher Start für optimale Leistungen! Sprayfo Kälbermilch legt den Grundstein für produktive und langlebige Milchkühe. Erfahren Sie mehr über unser Life Start Konzept auf www.sprayfo.de 8 Blickpunkt Rind 3 I 2013 Deutsche Holstein-Schau 2013 Lonar gewinnt die Zuschauerwahl zur besten Nachzuchtgruppe W Marina Jahrow Rund 4.000 Besucher hatten am 13. Juni den Weg zur diesjährigen DHV-Schau nach Oldenburg gefunden. Dass die Veranstaltung erstmals in der neuen, äußerst imposanten EWE-Arena stattfand, hatte die Spannung gewiss zusätzlich gesteigert, brachte aber auch Veränderungen im Veranstaltungskonzept mit sich. Um am eigentlichen Schautag das Richten der insgesamt 216 Konkurrentinnen in einem Ring zu ermöglichen, wurden die 12 Töchtergruppen aus 9 Zuchtverbänden bereits am Vorabend in knapp eineinhalb Stunden zwischen dem Bundesjungzüchterwettbewerb und der DHV-Genetik-Auktion vor leider nur spärlich besetzten Rängen präsentiert. Für den aus allen Beschickerverbänden praktizierten enormen Aufwand war das enttäuschend. Die Programmpunkte des ersten Tages burg komplett und überzeugten mit sehr guten Vorführleistungen. Im Bundesjungzüchterwettbewerb gelang Pierre Dabow der Reservesieg in seiner Altersgruppe 21-25 Jahre. Damit krönte er seine zu Ende gehende Jungzüchterkarriere mit einem beachtlichen Erfolg. Auch das ihm von der Seydaland Rinderzucht GmbH & Co. KG bereitgestellte BeaconJungrind „SL Camira 1“ gefiel P. Rüttimann (Schweiz) offensichtlich sehr und wurde schließlich zweite Siegerin bei der Typtierauswahl. Wir beglückwünschen sowohl Pierre als auch die Seydaraner Züchter herzlich zu diesem Erfolg. Katja Kase, Alexandra Thier und Nina Franzisky machten unser Jungzüchter-Quartett in Olden- Die überregional aus acht Tieren zusammengestellte, sehr milchtypische und einheitliche Nachzucht unseres beliebten Vererbers Lonar zeichnete sich besonders durch ihre überragende Sprunggelenksund Knochenqualität, stets lange, optimal geneigte, manchmal etwas schmalere Becken aus und wurde vom Publikum schließlich zur besten Sammlung des Tages gewählt. Damit trat Lonar in die Fußstapfen seines legendären Vaters, denn mit neun Töchtern aus dem Wiedereinsatz hatte Laudan vor sechs Jahren an gleicher Stelle verdient die Nachzuchten von 13 weiteren Bullen auf die Plätze verwiesen. W Strahlender Reservesieger: Pierre Dabow mit SL Camira 1. Foto: D. Kinter Beste Lonar der Gruppe wurde „IH Prisma“ von P. Schütte (RUW) vor „Lara“ aus dem Landwirtschaftsbetrieb Griepentrog KG in Mecklenburg. W Lonar mit der besten Töchtergruppe in Oldenburg.Beschreibungen und Fotos aller Nachzuchten unter www.ggi.de Blickpunkt Rind 3 I 2013 Foto: Schulze 9 Zucht Wir freuen uns mit beiden Züchtern über die gute Platzierung ihrer Tiere und bedanken uns für ihre Unterstützung. Bei der sich anschließenden DHV-GenetikAuktion wurden durch M. Hellwinkel (MAR) 20 der insgesamt 23 aufgetriebenen Rinder zu durchschnittlich 8.620 Euro versteigert. Für 9.000 Euro wechselte eine der zurzeit höchsten Suran-Töchter, die vier Monate alte „Praline“, von Schleswig-Holstein nach Brandenburg. Mit unglaublichen 29.000 Euro erhielt die letzte Katalognummer, ein erst 10 Wochen altes Kalb (gRZG 159) des Italieners „Numero Uno“, den absolut höchsten Zuschlag des Tages. Die Konkurrenz der Schaukühe Als Preisrichter fungierten Marko Radke, Eppendorf, für die 51 rotbunten und Lambert Weinberg, Isterberg, für die 165 schwarzbunten Holsteins. Das Richten der insgesamt 22 Kuhklassen zwischen je fünf bis zu 14 Tieren höchster Qualität erforderte von beiden Züchtern ihre volle Konzentration. Hier beschränke ich mich auf die Kommentierung der Schwarzbunten. Färsenklassen Junge Klassen Schon die jungen Tiere der ersten Klasse zeigten mit praxisüblichen EKA zwischen 23 und 27 Monaten in der Mehrzahl enorm viel Körperkapazität (Stärke, Rippenwölbung) und extrem breite, hohe und ideal geformte Euter, waren nach meiner Meinung jedoch Die 46 Kühe mit dem zweiten Kalb wurden in vier Gruppen gerichtet. Auch hier war Seydaland vertreten, diesmal mit „SL Rulika“, einer Shottle, die viel Tiefe und Harmonie zeigte. Sie erreichte in ihrer sehr starken Klasse schöner und entwicklungs- W Princess aus Seyda, 1b-platziert. 10 oft bereits zu fertig entwickelt und im Euter z.T. leider überstaut. So u.a. auch bei „India“, der in Fribourg 1b-platzierten beeindruckenden Goldwin von J. Seeger (WEU), die zur besten Färse und am Ende auch zur Junior-Champion-Kuh der Schau gekürt wurde. In der dritten Klasse dann der Auftritt von „Princess“ aus der Seydaland Rinderzucht GmbH & Co. KG, in jeder Minute hervorragend präsentiert von Ralf Donath. Die vom Grüpa-Hof in Kleinmutz gezogene GoldwinTochter beeindruckte L. Weinberg besonders durch ihren „edlen Milchtyp, den schönen Hals und Kopf und die makellos trockenen Fundamente“. Einige aufregende Minuten lang stand Princess auf 1a, doch schließlich entschied sich der Preisrichter für das etwas bessere Hintereuter der Laurin-Tochter „Rosie“ von der Mock GbR in Markdorf (RBW). Noch nie war eine Brandenburger Kuh einem Klassensieg in Oldenburg so nah gewesen. Daher gratulieren wir den Kollegen aus Seyda hierzu besonders herzlich und voller Optimismus für die Zukunft. Am Ende ging auch der Reservesieg der Erstlaktierenden für die Knowledge-Tochter „Franka“ im Besitz von WreesmannGrever ins WEU-Gebiet. fähiger Kühe schließlich eine respektable mittlere Wertung. „SLH-Ginger“ (Lightning x Champion) von Schulte-Lohmöller (WEU) konnte wegen ihres hervorragenden Euters und edlen Milchtyps vor „Riz Wonne“ (Durman x Lee) von R.-G. Ritz (MAR) die Siegerschärpe in Empfang nehmen. Mittlere Klassen Die ohnehin sehr hohe Qualität aller aufgetriebenen Tiere war im Verlauf der Schau hinsichtlich der Ausstrahlung, Frische und der hervorragenden Euter und Fundamente immer beeindruckender geworden und steigerte sich mit dem Alter der Kühe. Bis zu den jeweils Letztplatzierten repräsentierte jede von ihnen die Spitze der Deutschen Holsteinzucht. Unter den 52 Kühen in der 3. und 4. Laktation war unser Zuchtverband mit „Emely“, Tochter unseres Vererbers Eminem aus der AG Frankena und „Cintia“ (Champion x Titanic) im Besitz der Dörries GbR vertreten. Wie schon bei der Konkurrenz der Färsenklassen gingen Sieger- und Reservesiegertitel an Züchter der ansässigen WeserEms-Union. Dabei führte kein Weg an „Loh Nastygirl“ vorbei. Diese Marbach hatte im Januar mit dem 4. Kalb bereits den WEUKonvent gewonnen, erreichte in Fribourg eine 1d-Platzierung und verwies nun, obgleich bereits 10 Monate in Milch, die um ein Jahr jüngere „Belinda“ von Damion (Besitzer: Friedrichs, H. & S.) ganz klar auf den zweiten Platz. W SL Rulika mit respektabler Platzierung in einer starken Klasse der jungen Kühe (2. La.). Blickpunkt Rind 3 I 2013 Ältere Klassen 15 Kühe mit fünf bis acht Abkalbungen rangen in der „Königinnenklasse“ um den Sieg. Überschattet wurde der Wettstreit von der wegen Verstoßes gegen die Schauregeln berechtigten Disqualifizierung der Favoritin „Krista“ im Besitz von J. Seeger & Windlooper Holsteins erst unmittelbar vor der Siegerauswahl. Dass der DHV den oft übersteigerten Ehrgeiz beim Fitting der Show-Kühe diesmal konsequent gemaßregelt hatte, war lange überfällig und tut bei stringenter Beibehaltung dieser Linie der Akzeptanz der großen Schauen innerhalb der breiteren Züchtergemeinde ganz bestimmt gut. So wurde schließlich „CTS Tarina“, eine Talent2-Enkelin der legendären Horton„Tarona“ vom Cosmic-Type-Syndikat (VOSt) Siegerin der Alten Kühe. Ihr folgte Rubens-„Rosanna“ von M. Sprenger aus Österreich. Den Preis der Arbeitsgemeinschaft LebensLinien (ALL) für die höchste Milchmengenleistung aller Schaukühe in der Folge von drei Generationen erhielt A. Richter (RUW) für „ RH Madonna“. Die Morty-Tochter der bekannten „RH Meggylee“ brachte es mit deren Mutter auf bisher insgesamt 245.193 kg Milch in nur 18 Laktationen. Wir beglückwünschen alle genannten Preisträger zu ihren Erfolgen. Championauswahl Der Einmarsch der Schönsten beider Farbschläge war eine wirkliche Augenweide für W Loh Nastygirl – Champion 2013. jeden, dessen Herz für Kühe schlägt. Darunter auch die beeindruckende Siegerin der rotbunten Alten Klassen „WIT Aklasse“ von Th. Wiethege (RUW). Aber wie es sich schon andeutete, hatten die Richter in „Loh Nastygirl EX 95“ ihre klare Favoritin gefunden. L. Weinberg betonte noch einmal leidenschaftlich die Vorzüge dieser „absolut perfekten Kuh“: ein makelloses Euter, die offene, tiefe Rippe, Harmonie in den Übergängen, ein „perfektes Seitenbild“. Wir gratulieren Bernd SchulteLohmöller zu diesem verdienten Sieg und vergessen auch den Züchter dieser Kuh Andreas Lohmöller, Emsbüren, nicht. Er hat diese schauerprobte, leistungsstarke Kuhfamilie seit Generationen erfolgreich weiterentwickelt und konnte nun ihren bisher größten Triumph mitfeiern. W Cintia VG 87, 3. La., Dörries GbR, trat in den mittleren Klassen gegen starke Konkurrenz an. Blickpunkt Rind 3 I 2013 An dieser Stelle sei wie immer all jenen gedankt, die an der Auswahl und Vorbereitung der Brandenburger Schauteilnehmerinnen beteiligt waren. Knapp zwei Wochen sorgte sich das bewährte Betreuerteam um Roland Lück im Trainingslager Seyda trotz des Hochwasseralarms an Elster und Elbe Tag und Nacht um das Wohlbefinden und die perfekte Schauform der Kühe. Die Jungzüchter wurden unter der Regie von Thekla Zachert seit langem optimal auf den Jungzüchterwettbewerb vorbereitet. Die Versorgung im Stall und die Gästebetreuung am Stand in Oldenburg klappten bestens. Unser besonderer Dank gilt natürlich unbedingt allen Betrieben, die Rinder bereitgestellt hatten und wir bekunden jedem unseren großen Respekt, dessen Tier würdig war, in der Auswahl der schönsten Kühe Deutschlands zu starten. W Emely EX 90 von Eminem, AG Frankena, reihte sich nahtlos in die Liga der Spitzenkühe Deutschlands ein. 11 Zucht Neuer 10-Tonner im Zuchtgebiet – SL Gada 30 W Torsten Dalle Im April dieses Jahres hat SL Gada 30 die beeindruckende Leistungsgrenze von 10.000 Fett- und Eiweiß-kg überschritten. Sie ist damit die 8. Kuh unseres Verbandes und bereits die 2. Kuh des Zuchtbetriebes Seydaland, die diese enorme Lebensleistung erbracht hat. SL Gada 30 ist eine Tochter des Vic Kai-Sohnes Jazzmann, der zu seiner Zeit viel als Färsenbulle genutzt wurde. Sie ist am 02.11.1998 geboren und hat mit genau 2 Jahren am 02.11.2000 ihr erstes Kalb geboren. Insgesamt hat SL Gada 30 bisher 11mal gekalbt und steht aktuell trocken. Sie wird im Oktober zum 12. Mal kalben. Insgesamt gibt es bisher 7 weibliche Nachkommen von SL Gada 30, von denen momentan 3 im Bestand des Betriebes Seydaland sind. Am ehesten scheint ihre 2007 geborene Tochter (V. Sandino, RBBTestbulle) in die Fußstapfen ihrer Mutter treten zu wollen. Sie hat bereits 5 Kälber und im Durchschnitt von 4 Laktationen knapp 12.000 kg geleistet. Doch zurück zu SL Gada 30. Ihre bisherige höchste Laktationsleistung hat sie in der 7. Lakta- tion erreicht (11.182 kg Milch 4,70 %F 525 F-kg 3,36 %E 376 Ekg). Im Durchschnitt aller 11 abgeschlossenen Laktationen kommt sie auf etwas über 10.100 kg bei hohen Inhaltsstoffen (4,58 %F und 3,39 %E). In der 9. Laktation wurde SL Gada mit insgesamt 84 Punkten eingestuft, dabei hat sie jeweils 87 Punkte für die Merkmalskomplexe Körper und Fundament bekommen. Herzlichen Glückwunsch den Rinderzüchtern in Seyda zu diesem schönen Erfolg! Ausschreibung Blickpunkt Rind 2013 Am 17. Oktober 2013 findet in der Brandenburghalle Paaren-Glien unsere diesjährige Verbandsschau „Blickpunkt Rind“ statt. Zur ersten Orientierung für Aussteller und Besucher möchten wir hiermit einige Informationen zu dieser Veranstaltung geben. Der Schwerpunkt der Schau liegt bei den Deutschen Holsteins. Nach der erfolgreichen offenen Vereinstierschau in Gräfendorf werden in diesem Jahr auch ausgewählte Kühe aus dem DSN-Zuchtprogramm präsentiert. Ablauf / Zeitplan Auftrieb der Tiere am Dienstag und Mittwoch, 15.-16.10.2013. Die Kühe für die Nachzuchtgruppen werden bereits am Montag, 14.10.2013, aufgetrieben. Donnerstag, 17. Oktober, Schautag ab 9.00 Uhr - Besichtigungsmöglichkeit der ausgestellten Tiere 10.00 Uhr - Eröffnung - Jungzüchterwettbewerb - Präsentation von DSN-Kühen - Nachzuchtsammlungen - Wettbewerb der Schaukühe - Auswahl „Miss Blickpunkt Rind 2013“ gegen 15.00 Uhr - Ende der Veranstaltung 12 Veterinärbedingungen Die Rinder stammen aus einem Herkunftsbestand, in dem keine amtstierärztlich verfügten Sperr- oder Schutzmaßnahmen bestehen. Der Tierbestand muss amtlich anerkannt tuberkulose- und brucellosefrei sowie leukoseunverdächtig sein. Hinsichtlich BHV1 werden nur Tiere zugelassen, wenn sie gem. BHV1-Verordnung (VO) aus BHV1-freien Beständen gem. §1 Abs. 2 Punkt 1 der VO stammen. Für Rinder, die nicht gegen BHV1 geimpft worden sind, ist keine zusätzliche Untersuchung auf BHV1-Antikörper erforderlich. Geimpfte, über 9 Monate alte Rinder sind frühestens 14 Tage vor dem Verbringen auf das Ausstellungsgelände auf BHV1-gE Antikörper mit negativem Ergebnis blutserologisch zu untersuchen. Für Sachsen-Anhalt gilt analog die Landes-VO. Die Veterinärbedingungen werden rechtzeitig an alle potenziellen Ausstellerbetriebe und die Zuchtinspektoren gesandt. Den Amtstierärzten liegen die Atteste vor. Anforderungen an die Tiere Tiere stammen aus Mitgliedsbetrieben des Rinderzuchtverbandes BerlinBrandenburg eG und sind mindestens seit dem 01.06.13 in unserem Zuchtbuch eingetragen. Eine Ausnahme bilden Rinder, die im Rahmen der Vorstellung von Nachzuchten zusätzlich benötigt werden. Mindestanforderungen an die Tiere Die Tiere müssen im Wesentlichen dem Zuchtziel der Rasse „Deutsche Holsteins“ entsprechen und in den Milchleistungsmerkmalen über dem Verbandsdurchschnitt liegen. Tieranmeldung und -auswahl Der Betrieb meldet seine potenziellen Ausstellungstiere bitte kurzfristig an die Abteilung Milchrind- und Zweinutzungsrassen der RBB GmbH Telefon: 033207 533-037 oder Fax 033207 533-190. Die Endauswahl erfolgt durch die RBB-Auswahlkommission. Für die Jungzüchter nimmt Thekla Zachert (Tel. 0172 3998369) die Anmeldungen entgegen. Blickpunkt Rind 3 I 2013 Hochaktive homofermentative Milchsäurebakterien für alle Silagen (Gras, Mais, Leguminosen, GPS, CCM u. Getreide) | Bewährt in den besten deutschen Milchbetrieben! Bewährt in den besten deutschen Milchbetrieben! Die DLG-Prüfungen zeigen: Das von uns entwickelte Konzept der separaten Applikation von additiv wirkenden Siliermitteln sichert die höchste Wirksamkeit und setzt sich deshalb durch! Geringste Silierverluste und für Silage die schmeckt BIO-SIL (Milchleistung) 1b, 1c, 4b, 4c für leicht bis mittelschwer vergärbares Siliergut ® Kombinationsprodukte für extreme Silierbedingungen: BIO-SIL® + Sila-fresh BIO-SIL® + Amasil® NA für Verbesserung der aeroben Stabilität bei CCM, LKS, Feuchtmais und für Maissilage 1a für schwer silierbares Futter BIO-SIL® + Melasse für schwer silierbares Futter (Basis: Kaliumsorbat) Die beste Lösung für Ihren Betrieb finden Sie in unserem Fahrplan zur Silierung im Internet oder rufen Sie uns an. Grundpreis BIO-SIL® 0,74 /t Siliergut! Rabatte möglich! Weitere Markenprodukte aus dem Hause Dr. PIEPER: Amasil® NA Sila-fresh (Basis: Kaliumsorbat) Dosiergeräte Transi•fit ® BERGAFAT T-300 Propylenglykol Rohglycerin Drenchbesteck Kipptränke Kälberdatsche Bestellung aller Produkte direkt bei uns über Landhändler oder Lohnunternehmen. Zucht DSN-Tierschau in Gräfendorf 40 Jahre DSN-Zuchtarbeit W Bernd Adler, Manfred Gassan Traditionell alle fünf Jahre veranstalten der Verein „Deutsches Schwarzbuntes Niederungsrind“ e.V. und die RBB Rinderproduktion BerlinBrandenburg GmbH gemeinsam eine Tierschau in Gräfendorf. Am 21. Juni 2013 fand die Schau aus Anlass des 40-jährigen Bestehens der Genreservezüchtung statt. Eingeladen waren alle Züchter aus Brandenburg, aber auch aus dem gesamten Bundesgebiet. Vortragstagung und Züchterabend Die Veranstaltung startete am Abend zuvor mit einer Vortragstagung und anschließendem Züchterabend in Herzberg. Hartmut Aust vom brandenburgischen Ministerium brachte in einem Grußwort große Anerkennung und ein herzliches Dankeschön für die engagierte Zuchtarbeit mit dieser alten, vom Aussterben bedrohten Rasse zum Ausdruck. Er versprach die weitere finanzielle Unterstützung des Landes. Bernd Adler stellte die DSN-Zucht in Brandenburg in Wort und Bild vor. Michael Jänsch, Vorstandsvorsitzender der Agrargenossenschaft Gräfendorf, erläuterte sehr offen und eindrucksvoll die züchterischen und wirtschaftlichen Ergebnisse des Betriebes, der wahrscheinlich weltweit einmalig mit 800 DSN-Kühen ausschließlich in Reinzucht arbeitet. Frau Andrea Wesche berichtete anschaulich den Aufbau und die Bewirtschaftung des ökologisch produzierenden Familienbetriebes in der Uckermark mit DSN-Rindern. Uwe Allers gab einen Überblick über den Stand der DSN-Zucht in den alten Bundesländern und den Mitgliedern des Vereins „Zur Erhaltung des DSN-Rindes e.V.“. Nach den Vorträgen wurde bei gutem Essen und Trinken intensiv diskutiert. Erstmalig hatten wir Besuch von holländischen FH-Züchtern (Fries Holland), die seit vielen Jahren HF-freie Schwarzbunte züchten. Der interessante Erfahrungsaustausch wurde am Abend jedoch von einem gewaltigen Gewitter mit Orkanböen und Starkregen gestört. Alle Züchter und Organisatoren bangten um die Tiere und Zelte auf dem Tierschaugelände. W „Blümchen“ (2. La.) von Lord, Gräfendorf, beste Kuh der DSN-Schau 2013. 14 Die Schau Am nächsten Morgen waren zwar alle Zelte noch vorhanden, aber der Platz stand teilweise unter Wasser, so dass rasche Umbaumaßnahmen notwendig wurden. Pünktlich um 9.00 Uhr waren sieben Jungzüchter mit ihren Kälbern im Ring. Der Landrat des Landkreises Elbe-Elster, Christian Jaschinski, wurde mit einer geschmückten und mit Haflingern bespannten Kutsche (Kutscher: Erhard Pieper) vorgefahren. Er eröffnete die Schau in Begleitung des Vereinsvorsitzenden Hansgeorg Löwe und der brandenburgischen Milchkönigin Saskia Storm. Nachdem die Jungzüchter für ihre guten Leistungen geehrt wurden, nahmen die Preisrichter Günter Koch und Knuth Ludwig Ahsbahrs-Dierks, angereist aus dem Zuchtgebiet Schleswig-Holstein (Züchter der Rasse Rotbunt-DN=Doppelnutzung) ihre Arbeit auf. Ihre erste Aufgabe bestand darin, aus den 5 (!) Nachzuchtgruppen á 4 Tiere der RBB-Bullen Hermes, Best, Relachs, Solo und Lord die beste auszuwählen und die Gruppe jeweils kurz zu kommentieren. Die Töchter von Hermes und Relachs demonstrierten eindrucksvoll ihr gutes Leistungsvermögen, während die von Relachs, Solo und Lord mit Exterieurqualitäten punkteten. Schließlich lieferten sich die „Solos“ und „Lords“ mit sehr guter Euterqualität ein spannendes Duell. Am Ende stellten die Preisrichter die Gruppe des in Holland gezüchteten Bullen „Lord“ (Lord 103 x Lodder 48) wegen des besten Zweinutzungscharakters und Gesamteindrucks an die Spitze. Eine Einzelrangierung der Nachzuchtkühe fand nicht statt, da alle Kühe anschließend auch im Schauwettbewerb auftraten. Blickpunkt Rind 3 I 2013 Die zweite Klasse dieser Altersgruppe gewann in einem spannenden Rennen die Lord-Tochter „Birke“ aus Lebusa vor „Serenade“ (V: Semper) aus Gräfendorf. Die letzte Klasse war dann die der „alten Damen“ mit fünf bis sieben Abkalbungen. Hier gewann die Berko-Tochter „Nena“ aus Gräfendorf vor ihrer Stallgefährtin „Nymphe“ (V: Nero). W „Birke“ (4. La.) von Lord, Lebusa, souveräne Siegerin der älteren Kühe. Die zwei Kuhklassen der 1. Laktation wurden von den Gräfendorfer Kühen „Nelli“ (V: Nero) und „Husarin“ (V: Harm) vor „Regine“ (V: Relachs) der AG Beyern und „Bertine“ (V: Bert) aus Gräfendorf gewonnen. Die AG Beyern war ebenso erstmals auf der DSNSchau vertreten wie der Ökobetrieb Wesche aus der Uckermark. In der 2. Laktation wetteiferten 17 Kühe in drei Klassen um die Spitzenränge. Hier errangen die Züchter aus Gräfendorf alle 1a- und 1b-Platzierungen. Die sechs Kühe stammten von Solo (3), Lord (2) bzw. Nero ab. Dann die Siegerauswahl der jungen Kuhklassen. Preisrichter und die inzwischen ca. 300 Zuschauer sahen eine für die kleine DSN-Population erstaunliche Qualität. Aus den zahlreichen sehr guten jungen Kühen ragte eine noch heraus, die Lord x Bedo-Tochter „Blümchen“ (Kat.-Nr. 24) aus Gräfendorf als Zweitkalbs kuh. Die Preisrichter waren des Lobes voll, vor allem wegen des Supereuters. Nach dieser spannenden Siegerauswahl gab es eine kulturelle Einlage. Hansgeorg Löwe fuhr mit Kuhgespann und Leiterwagen vor, Rainer Donndorf präsentierte als „Gutsverwalter“ den neunjährigen Bullen „Berko“, in Kölsa gezüchtet und jetzt in Gräfendorf im Einsatz. Die Eheleute Becker aus Krassig traten als Milchleistungsprüfer mit Balkenwaage und Probekasten auf. „Rucksackbulle“ Siegmund Quick stellte den Besamungstechniker der 50er und 60er Jahre dar. Er wurde von Jürgen Schulz aus Kölsa auf einer RT durch den Ring gefahren. Der Heimatverein aus Kolochau stellte alte Geräte und Techniken zur Getreideernte und -verarbeitung Blickpunkt Rind 3 I 2013 aus den „Vor-Mähdrescherzeiten“ vor. Viele jüngere Zuschauer hatten so etwas noch nicht gesehen. Den kleinen Wettbewerb der DSN-Bullen gewann anschließend der Bedo-Sohn „Berko“ vor den beiden Zweijährigen „Franzi“ (V: Franz) und „Ferdinand“ (V: Frielu) von J. C. Janshen aus Ostfriesland. Die brandenburgischen DSN-Züchter hatten die Einladung an die anderen deutschen Zuchtgebiete geschickt und die Betriebe Janshen und Rump (beide VOST) sowie Allers (Masterrind) aus Niedersachsen waren mit insgesamt neun Kühen und zwei Bullen angereist. Die Schau wurde fortgeführt mit insgesamt fünf Klassen älterer Kühe. Die beiden Klassen der Drittkalbskühe verzeichneten als Sieger die Hermes-Tochter „Heiderose“ aus Gräfendorf vor ihrer Stallgefährtin und väterlichen Halbschwester „Hera“ sowie „Peitzerin“ (V: Prim) der Agrar GmbH Lebusa vor der Best-Tochter „Beste“ aus der AG Züllsdorf. Diese 2. Klasse der Drittkalbskühe war für die Preisrichter die qualitätsmäßig beste Gruppe der gesamten Schau wegen der enormen Ausgeglichenheit. Bei den Kühen mit dem 4. Kalb ging in der ersten Klasse wieder Gräfendorf vorn mit der Ali-Tochter „Bahama“ vor „Teka“, einer Epsy-Tochter von Wolfgang Rump (VOST). Hier gab es großes Pech für die Gräfendorfer Züchter. „Seerose“ (V: Semper), eine der besten Kühe in der Herde, zog sich eine Strichverletzung während der Schau zu, an deren Folgen sie inzwischen geschlachtet werden musste. Die Siegerauswahl der älteren Kühe war wieder eine Demonstration von Qualität. Die Preisrichter entschieden sich am Ende für die Lord x Bedo-Tochter „Birke“ aus Lebusa. Erwähnenswert für die gute Zuchtarbeit in Lebusa ist die Tatsache, dass „Birke“ und „Peitzerin“ schon 2011 auf der DHV-Schau in Oldenburg zur DSN-DemoGruppe aus Brandenburg gehörten. Als letzter Schauhöhepunkt erfolgte dann die Wahl zur besten Kuh der Veranstaltung. Die souverän agierenden Preisrichter entschieden sich wegen der besseren Euterqualität für die jüngere Kuh „Blümchen“. Beide Siegerkühe hatten mit Lord x Bedo die gleiche Abstammung. „Blümchen“ erhielt als Gesamtsiegerin den großen Pokal des Rinderzuchtverbandes aus den Händen von Cornelia Buchholz. Dr. Manfred Hammel vom LKV ehrte traditionsgemäß die Kuh mit der höchsten Lebensleistung, die Nero-Tochter „Nymphe“ der AG Gräfendorf mit 55.153 kg Milch in sechs Laktationen. Die AG Gräfendorf stellte eine beeindruckende Verkaufsgruppe tragender Lordfärsen vor. Alle waren von Remus, einem Relachs-Sohn der Schausiegerin „Halbe“ der Tierschau 2008, tragend. Ein weiterer Blickfang waren die sechs Mastbullen aus Gräfendorf im Alter von 20-22 Monaten mit Gewichten jenseits der 700 kg. Am Ende der Veranstaltung lud die AG Gräfendorf alle Aussteller und Zuschauer zu einem „DSN-Rind am Spieß“ ein, welches allen hervorragend schmeckte. Allen Ausstellerbetrieben, Organisationen und den zahlreichen Sponsoren gilt ein herzliches Dankeschön. Ein riesiges Lob geht an alle „Gräfendorfer“, die knapp 40 Tiere führig vorbereiteten und den Tierschauplatz hervorragend gestalteten. Im Nachgang der Schau erreichten uns viele positive und anerkennende Meinungen von Zuschauern, für die wir uns bedanken. Es macht viel Arbeit und Mühe, ist aber auch sehr spannend und interessant, die DSN als alte Kulturrasse zu erhalten. 15 Zucht Schaukühe bewährter DSN-Vererber 16 W „Alina“ von Relachs, Ökobetrieb Wesche. W „Heiderose“ von Hermes, 1a, AG Gräfendorf, auf dem Foto in der 2. La. W „Salto“ (2. La.) von Solo, 1a, AG Gräfendorf. W „Beste“ (3. La.) von Best, AG Züllsdorf. W „Nena“ von Berko, 1a der ältesten Kuhklasse, AG Gräfendorf. W „Serenade“ (4. La.) von Semper, Bullenmutter, AG Gräfendorf. Blickpunkt Rind 3 I 2013 DSN-Schau mit Qualität und Vielfalt W So sehen richtige Zweinutzungskühe aus! Foto: D. Kinter W Landrat, Milchkönigin und Vereinsvorsitzender werden von E. Pieper standesgemäß vorgefahren. Foto: R. Schuhmann W Siegerauswahl beste Altkuh. Foto: R. Schuhmann W Hansgeorg Löwe in seinem Element. W R. Donndorf mit „Berko“ Foto: R. Schuhmann W DSN schmeckt auch gut! Blickpunkt Rind 3 I 2013 Foto: R. Schuhmann Foto: D. Kinter 17 Zucht Treffen der Testherden W Imke Hecker Am 21. August trafen sich über 70 Vertreter aus unseren Testherdebetrieben, um sich über die neuesten Erkenntnisse der Zuchtwertschätzung und aktuelle Themen wie u.a. Tiergerechtheit zu informieren und auszutauschen. Gastgebender Betrieb war dieses Mal die Agrargenossenschaft Sonnewalde eG. Nachdem sich alle bei einem herzhaften Frühstück gestärkt hatten – einige nehmen doch recht lange Anfahrtszeiten in Kauf – stellte Thomas Jühlke, Vorstandsvorsitzender, die Genossenschaft vor. Anhand einer anschaulichen Powerpoint-Präsentation erläuterte er die Entwicklung der eG aus der Historie heraus bis zum jetzigen Zeitpunkt. Über verschiedene Tochterunternehmen und Beteiligungen ist der Betrieb breit aufgestellt. So werden z. B. mehrere tausend Tonnen Stroh, Heu und Futter für Kleintierhalter produziert. Die Genossenschaft bewirtschaftet mit 33 Beschäftigten und drei Auszubildenden 2.287 ha landwirtschaftliche Nutzfläche. 680 Mutterschafe nebst Nachzucht werden hauptsächlich zur Landschaftspflege gehalten. Zwischen 600 und 800 Lämmer können jedes Jahr verkauft werden. Mit 470 Milchrindern wurden in 2012 durchschnittlich 9.887 M-kg pro Kuh ermolken. Die leicht gesunkene Leistung gegenüber den beiden Vorjahren ist wohl vor allem dem Stress durch den Stallbau mit neuem Melksystem – Außenmelker-Karussell mit 40 Kuhplätzen – geschuldet. Bei dem einstündigen Betriebsrundgang stellte Gundula Frank, Leiterin der Tierproduktion, allen Teilnehmern die Anlage detailliert vor. Im Anschluss an diesen „praktischen“ Teil, bei dem die Betriebsleiter und/oder Herdenmanager doch gern die Gelegenheit nutzen, sich die eine oder andere Lösung abzuschauen, ging es zum „theoretischen“ Teil in den Gasthof „Drei Linden“ in Zeckerin. Erster Vortragender war Torsten Dalle. Er legte die Ergebnisse der August-Zucht- wertschätzung vor. Mit acht Vererbern unter den besten 50 und 12 Bullen in den TOP 100 der nachkommengeprüften Liste sowie fünf Bullen unter den besten 100 Genomics kann unser Zuchtverband durchaus zufrieden sein. (Die genauen Informationen zur ZWS sind in dieser Zeitung bereits darlegt.) Benno Waurich stellte im nächsten Vortrag die neuen Quartalsberichte vor, welche alle Testherden des RBBPLUS-Programms ab 2014 erhalten werden. Vorausgegangen war die im Juli realisierte Umstellung des Datentransfers auf die neue ADIS/ADED Schnittstelle. Über diese Schnittstelle werden nun alle Daten hinsichtlich Wägungen, Klauenschnitt- und Gesundheitsdaten direkt an das VIT in Verden gesendet und dort weiterverarbeitet. Nach sachlicher Prüfung der einge- W Das große Interesse an den Beratungen der Testherden ist ein Zeichen dafür, dass diese Form des Erfahrungsaustausches gut bei den Praktikern ankommt. Foto: M. Gassan 18 Blickpunkt Rind 3 I 2013 E c h tr k ! sta Das PATURA-Programm PATURA SicherheitsSelbstfangfressgitter W Bei der Vorstellung ausgewählter Kühe durch Schichtleiterin Maria war auch SOW Jule (2. La.) von Jugador zu sehen, die wenige Tage zuvor vor der F60-Förderbrücke fotografiert worden war. Foto: W. Schulze gangenen Daten werden diese zukünftig 4 x jährlich je Betrieb ausgewertet und es wird eine Rangierung innerhalb der Testherden mittels eines farbigen Balkendiagramms dargestellt. Die Betreuer der Testherden werden diese Berichte dann gemeinsam mit den Verantwortlichen in den Betrieben analysieren und ggf. Verbesserungsmöglichkeiten erarbeiten. Bis auf einige Hinweise und Wünsche wurde diese Form der Auswertung von den Teilnehmern positiv aufgenommen. Den abschließenden Vortrag des Tages hielt Herr Andreas Pelzer von der Landwirtschaftskammer NRW zum Thema Kuhkomfort und Tiergerechtheit. Im Laufe seiner Ausführungen wies er immer wieder darauf hin, dass jeder sein Tierbeob achtungsauge schulen sollte, um die kleinen Unwägbarkeiten für unsere Milchproduzenten zu erkennen. Anschauliche Beispiele verdeutlichten den Stallalltag für die Kühe: Wie liegt eine Kuh? Wieviel Platz ist tatsächlich nötig? Ist das Nackenrohr richtig eingestellt? Passt die Matte? Welcher Liegeplatz ist optimal? Sind genug Licht und Luft im Blickpunkt Rind 3 I 2013 Stall und wie kann Abhilfe geschaffen werden? Sind die Tränken groß genug und richtig platziert? Welche Technopathien weisen die Tiere auf und welche Ursachen sind dafür auszumachen? Die Ruhe im Saal und die Aufmerksamkeit der Zuhörer ließen darauf schließen, dass dies doch ein Thema war, das alle interessierte. Vor allem wer jetzt noch einen Stallneubau plant, kann vielleicht die eine oder andere Sache genauer unter die Lupe nehmen und umsetzen. Dass Stallumbauten kostenintensiv und überhaupt oft schwer realisierbar sind, ist klar, aber manchmal sind es Kleinigkeiten, die das Leben unserer Kühe verbessern – schließlich sind sie es, die unser Geld verdienen. n) g (460 Seite Neuer Katalo rdern! GRATIS anfo m un-Program • Weideza chnik d Weidete • Stall- un r n für Rinde ichtunge • Stalleinr PATURA Abkalbemelder NEU Wer wollte, konnte vor dem Nachhauseweg noch die Jungrinderanlage der Agrargenossenschaft besichtigen. Rund 20 kamen Teilnehmer mit und Frau Frank stellte auch diesen Teil offen dar. An dieser Stelle sei der Agrargenossenschaft Sonnewalde eG recht herzlich gedankt für die Vorstellung ihres Betriebes und die Ausrichtung der Tagung. PATURA KG • 63925 Laudenbach www.patura.com • Tel. 0 93 72 / 94 74 0 Ihr Ansprechpartner vor Ort: Joachim Schüffler • Mobil 0173 3242014 19 Zucht Neue 100.000 Liter-Kühe im Zuchtgebiet Berlin-Brandenburg Name HB-Nr. GeburtsdatumVater MV Kalbung Leistung Besitzer Einstufung M-kg F-% F-kg Ew-% Ew-kg FEK Abschluss April 2013 Jadira DE1263088330 19.10.1999 Jazzman Clint 9 100.174 3,85 3.852 3,34 3.341 7.193 Agrargen. Hohennauen eG, 08/85-83-90-82/85 10.504489 10.810202 Havelaue Edna DE1264113167 31.01.2001 Linstar Assan 10 100.388 3,30 3.309 3,14 3.154 6.463 Agrargen. Oderbuch Zechin eG 09/83-84-85-82/83 10.820127 10.810224 Pauline DE1267076345 14.03.2000 Pachto Cowboy 9 100.0664,384.3793,37 3.3727.751 Agrargenossenschaft Ranzig eG 09/83-85-86-84/85 10.395369 10.810203 Lotus DE1265124117 30.06.2001 Lake Zille 9 100.290 3,47 3.483 3,24 3.246 6.729 LSV Landwirtschafts GmbH, 09/87-86-84-85/85 10.800303 10.810515 Vehlefanz Clara DE1269182983 10.11.2002 Ciso Lanso 7 100.256 3,89 3.896 3,09 3.097 6.993 Agrargen. Wusterwitz eG 01/84-83-82-80/82 10.810342 10.395042 Lucia G DE1261152513 13.05.2001 Lentini Dakar 8 100.215 3,48 3.489 3,41 3.413 6.902 Agrargen. Golßen eG 08/83-83-84-83/83 10.135508 10.810548 Charlotte DE1268256635 16.02.2002 Cranford Ludwig 8 100.195 3,85 3.858 3,21 3.221 7.079 Agrar GmbH Manker 10.81033210.800074 Abschluss Mai 2013 Taira DE1270256707 17.04.2001 Carmen DE1264136462 18.07.2002 07/83-85-86-90/87 Olivia DE1268261915 22.11.2002 05/85-86-84-84/85 Thorben Lupo 10 100.303 3,12 3.131 3,02 3.028 6.159 Agrargen. Halenbeck eG 10.39655410.217524 Carsten Premo 7 100.083 3,67 3.675 3,15 3.155 6.830 LW Golzow Betriebs-GmbH 10.810487 10.800207 Junker Steffen 8 100.665 3,25 3.249 3,25 3.269 6.518 Kränzliner Agrar GmbH 10.810821 10.456582 Abschluss Juni 2013 Beatrice DE1261140055 02.12.2000 unbekannt Bips 8 100.733 5,12 5.157 3,60 3.629 8.876 Milchgut Görlsdorf GmbH 10.392006 Magdalena DE1262211522 27.12.2001 Mtoto Dixi-Ned 8 100.322 3,57 3.579 3,09 3.103 6.682 Agrofarm Goßmar eG 08/84-82-85-86/85 10.504792 10.989638 Olivia DE1268261915 22.11.2002 Junker Steffen 8 100.665 3,23 3.249 3,25 3.269 6.518 Kränzliner Agrar GmbH 05/85-86-84-84/85 10.810821 10.456582 Ellen DE1266069322 05.11.2002 Eminenz Clint 7 100.590 4,15 4.174 3,50 3.519 7.693 AG “Elster-Pulsnitz” eG 10.810471 10.810202 Frauendorf Linnie DE1268222623 17.01.2002 Linny Stober 8 100.440 3,84 3.856 3,27 3.285 7.141 Agrargen. Lüchfeld eG 10.82184310.821621 Charlotte DE1268256743 11.08.2002 Cranford Cook 9 100.807 4,19 4.228 3,32 3.349 7.577 Agrar GmbH Manker 10.81033210.949638 Aurelia DE1269180999 03.02.2003 Eminenz Lasso 8 101.134 3,12 3.154 3,27 3.309 6.463 Flämingland Agrar eG Boßdorf 08/84-85-86-82/84 10.810471 10.131149 Leonora DE1267108308 10.04.2000 Luger unbekannt 9 100.2884,314.3273,55 3.5637.890 Fürstenwalder Agrarprodukte 10.392853 GmbH Buchholz Abschluss Juli 2013 Prada DE1263130355 10.04.2001 Predello Costa 10 100.325 3,41 3.426 3,14 3.151 6.577 Milchgut Bahnitz AG 02/85-79-80-83/82 10.800285 10.810303 GHD Thekla DE1500109049 03.09.2002 Clown Lentini 8 100.873 3,27 3.303 3,18 3.210 6.513 Glücksburg Agrar eG 02/83-79-78-84/81 10.830122 10.135508 Dixförda DE1261139052 17.03.2001 Thorben Lupo 9 100.3263,423.4363,24 3.2546.513 Agrargenossenschaft Goßmar eG Alina 10.39555410.810009 Chanel DE1267134871 13.11.2001 Lentini Dixi-Ned 8 101.0453,813.8463,26 3.2907.136 Fürstenwalder Agrarprodukte 01/85-84-85-82/84 10.135508 10.989638 GmbH Buchholz SL Lambada DE1500119083 12.07.2003 Lamero Jazzman 7 100.257 3,54 3.546 3,23 3.235 6.781 Seydaland RZ GmbH & Co KG 04/86-87-85-83/85 10.670243 10.504489 Seyda Cecilia DE1270232410 22.09.2000 Cook Torry 11100.8704,104.1383,23 3.2627.400 Agrargenossenschaft Pirow eG 10.94963810.810011 Abschluss August 2013 Saskia DE1269139650 25.11.1999 Amadeus II Starleader 10 100.505 3,54 3.554 3,16 3.180 6.734 Agrargen. „Fiener Bruch“ 10/88-80-88-87/86 10.800187 10.503522 Rogäsen eG Helene DE1270206311 22.02.2000 Trailor Clint 10100.7593,283.3013,09 3.1156.416 Püttjer/Zerbin GbR 10.217070 10.810202 Schönhagen Clara DE1268226620 16.05.2002 Carsten Marko 7 101.509 3,62 3.675 3,09 3.135 6.810 Agrargen. eG Rhinluch 10.81048710.810039 Dreetz 20 Blickpunkt Rind 3 I 2013 Ergebnisse der Nachkommenprüfung von Bullen der Rassen DH-SBT und DSN 2012/13 Name HB-Nr. M-kg F-% F-kg E-% E-kg gRZM gRZE gRZS gRZN gRZR gRZG gRZD 10490790 10490794 10490804 10490806 10490829 10490832 10490844 10490849 10490853 10490855 10490861 10490881 10490882 10490920 10490931 10490935 10490937 10811212 10811213 10811216 10811218 10811220 10811221 10811223 10811225 10811227 10811228 10811229 10811230 10811232 10811234 10811235 10811236 10811238 10811241 10811243 10811244 10811245 10811250 10811251 10811252 10811253 10811256 10811259 10811261 10811263 10811264 10811265 10811266 10811268 10811269 10811272 10811273 10811274 10811275 10811276 10811278 10811281 10811283 10811285 10811286 10811289 10811297 +1616 +694 +452 +587 +899 +1030 +702 +1150 +562 +788 +1542 +1378 +1155 +2285 +641 +1232 +327 +1699 +219 +1824 +1583 -788 +1014 +925 +1187 +1300 +256 +842 +883 +602 +1398 +120 +1129 -213 +1004 +1676 +1144 -320 +1291 +127 +514 +1348 +1292 +391 +1794 +1680 +833 +1593 +355 +1567 +845 +1657 +1149 +134 +1323 +907 +969 +1012 +745 +814 +792 +1206 +1317 -0,10 -0,20 -0,46 -0,05 +0,09 -0,22 +0,24 -0,32 -0,20 -0,01 -0,41 -0,39 -0,28 -0,36 -0,28 -0,13 -0,03 -0,62 -0,16 -0,65 -0,17 +0,40 -0,33 +0,05 +0,04 -0,22 +0,16 -0,23 -0,14 +0,02 -0,63 -0,05 +0,05 -0,05 -0,42 -0,27 -0,02 +0,42 -0,08 -0,52 +0,23 -0,35 -0,01 -0,22 -0,56 -0,19 -0,12 -0,47 +0,13 -0,45 +0,17 -0,51 -0,27 +0,25 -0,29 -0,21 -0,06 -0,28 -0,45 -0,42 -0,35 -0,35 -0,02 +56 +9 -26 +19 +46 +20 +52 +14 +3 +32 +20 +16 +19 +53 +0 +37 +11 +3 -6 +5 +46 +1 +8 +43 +53 +30 +26 +12 +22 +27 -8 +1 +52 -13 -1 +40 +45 +24 +44 -42 +43 +18 +52 -5 +13 +49 +22 +16 +27 +16 +51 +13 +20 +29 +24 +16 +34 +13 -14 -8 -2 +14 +52 -0,09 -0,11 +0,13 +0,11 -0,05 +0,06 -0,12 -0,23 +0,02 +0,10 -0,16 -0,11 -0,08 -0,18 -0,08 -0,10 +0,00 -0,27 +0,12 -0,30 -0,05 +0,25 -0,02 +0,05 -0,04 -0,16 -0,01 -0,12 -0,05 -0,16 -0,12 +0,02 -0,09 +0,12 -0,04 -0,05 -0,15 +0,18 +0,06 +0,00 +0,07 -0,07 +0,06 -0,10 -0,34 +0,04 -0,09 +0,00 +0,08 -0,17 +0,13 -0,16 +0,06 +0,05 -0,10 -0,01 +0,04 +0,13 -0,08 -0,19 +0,05 -0,12 +0,04 +45 +12 +27 +31 +26 +41 +12 +16 +21 +37 +36 +36 +31 +57 +14 +32 +12 +29 +19 +29 +48 -6 +32 +37 +36 +27 +7 +17 +25 +5 +35 +6 +29 +4 +30 +51 +23 +5 +50 +4 +24 +38 +50 +4 +25 +61 +20 +54 +20 +35 +42 +39 +45 +9 +35 +30 +37 +47 +17 +9 +32 +29 +48 124 99 104 112 112 117 105 101 104 117 113 113 111 130 99 114 99 107 102 107 125 89 110 118 119 110 99 102 108 97 109 95 114 92 108 126 110 99 126 88 111 115 127 92 105 133 105 124 107 112 123 114 120 101 114 110 117 120 99 95 109 109 126 103 93 103 105 110 98 99 120 110 105 108 96 103 112 114 110 100 100 90 110 102 88 96 117 92 101 103 102 106 87 112 85 118 86 106 126 129 107 112 96 92 109 96 104 111 105 102 115 102 110 92 108 118 111 97 110 105 102 107 102 107 104 106 107 105 82 107 103 108 90 117 105 97 98 110 112 103 113 106 115 100 108 108 115 114 99 106 93 100 101 110 101 103 84 105 106 105 105 121 114 112 111 109 111 99 107 114 109 98 117 100 99 96 108 97 110 105 91 107 91 96 90 105 95 103 83 108 95 103 106 124 113 108 113 105 103 105 99 110 112 114 119 109 101 102 107 107 106 108 97 102 103 109 100 90 111 90 107 114 113 110 114 122 111 111 114 110 103 111 121 103 105 112 108 93 110 99 109 107 122 104 113 113 101 107 123 105 113 101 76 102 102 102 114 99 108 91 93 93 100 111 94 103 104 107 107 105 93 97 96 103 103 103 78 102 105 101 102 101 84 109 95 92 93 90 117 108 102 116 110 98 101 105 105 111 101 112 100 116 79 115 97 98 99 102 108 84 95 120 95 103 104 118 99 101 115 125 120 104 112 103 113 115 113 115 136 112 124 106 107 99 110 124 91 112 119 106 108 105 101 104 98 101 99 119 95 110 132 131 109 130 102 114 116 127 105 110 132 114 129 104 121 112 120 123 112 108 117 120 113 98 116 109 113 121 95 95 111 99 103 86 93 112 100 84 95 76 106 116 91 110 84 92 102 106 108 102 108 104 106 107 87 93 90 97 115 95 102 99 121 98 125 93 81 99 96 96 95 113 99 92 88 92 89 110 111 111 116 104 93 89 106 102 99 114 106 107 101 Harm 10815808 +807 -0,27 +14 -0,21 +12 104 105 100 97 Nimbus 10815809 -745 -0,01 -32 +0,23 -12 86 100 96 101 * Bullen im Wiedereinsatz ** Die Zuchtwerte der DSN-Bullen wurden auf eigener Basis ermittelt und sind nicht mit den HF-Bullen vergleichbar 92 90 104 83 107 DH-SBT NOG Bodi NOG Marasi NOG Budek NOG Wadim NOG Birin NOG Blake NOG Boveri NOG Tyson NOG Dabi NOG Zelot NOG Pagu NOG Eladio NOG Jovis NOG Jeto * NOG Eimon NOG Edolo NOG Vieri Joriano Escorial Aurelius Junius Estacado Jardos Cardano Oderi Laurenti Salesio Emerico Lobos Emilian Rasselli Jurino Baldini Stefano Eliano Borsati * Manzini * Emanek Wasaki * Nikolo Nazar Vigano Bastiano Zafar Pinosa Wasmond Ramires Widar Mondavi Jaromir Varadero Jegor Simion Bukondi Lazaro Jordin Valerius Stojan Berino Ginster Domiano Elino Javid DSN ** Blickpunkt Rind 3 I 2013 21 Besamung Besamerstammtisch zum Jubiläum 50 Jahre Station Schmergow W Cornelia Buchholz Der jährliche und stets gut besuchte Besamerstammtisch war diesmal für viele eine Überraschung. Statt der gewohnten Vortragstagung gab es am 3. Mai 2013 in der Groß Kreutzer Auktionshalle verschiedene Informationsstände. Die fachliche Weiterbildung fand in Form von kurzen Beiträgen und im Zwiegespräch mit den Profis verschiedener Fachbereiche statt. Anlass für diese außergewöhnliche Organisation war das Jubiläum der Besamungsbullenstation in Schmergow. Seit 50 Jahren wird an diesem Standort Sperma produziert (siehe Beitrag auf Seite 24). So lag es natürlich auch nahe, den Stammtisch mit einer ausführlichen Bullenvorstellung einzuleiten. Bernd Adler erläuterte drei Wochen nach der April-Zuchtwertschätzung die aktuellen Ergebnisse der bekannten Vererber und stellte neue Bullen vor. Insgesamt wurden 12 Genomics SBT, zwei rotbunte genomische Bullen und drei töchtergeprüfte Vererber – darunter der frischgebackene Nr.1-Bulle Guarini und das „Bullendenkmal“ Eminem EX 91 – präsentiert. Mit zwei DSN-Bullen war der Reigen komplett. Ein großes Kompliment und Dankeschön geht an das Team von Dr. Osmers und die Helfer, die mit großem Aufwand für eine perfekte Vorführung gesorgt haben. Auf dem Gelände des RBB-Vermarktungszentrums in Groß Kreutz war dann erst einmal Gelegenheit, sich zu stärken, bevor es mit dem fachlichen Teil weiterging. Insgesamt boten acht Informationsstände Gelegenheit, neue Erkenntnisse zu sammeln und spezielle Fragen zu diskutieren. RBBMitarbeiter und kompetente Vertreter der wichtigsten Partner auf dem Gebiet der Besamung (siehe Tabelle) standen den vielen Interessenten Rede und Antwort. Ein besonderer Leckerbissen waren die drei Guarini-Töchter Giesela, Gwenes (beide Manker) und Gonneke (Neuküstrinchen) in der 3. Laktation, die von Roland Lück im Außenbereich bestens betreut wurden. Diese „Schmuckstücke“, schönes Wetter, gute Versorgung und vielfältige Informationen aus erster Hand machten aus dem Stammtisch eine runde Sache. Dass der geplante „Zwangstrieb“ nicht ganz funktionierte und jeder Besucher selbst seine Schwerpunkte setzte, tat der Veranstaltung keinen Abbruch. Im Gegenteil – es herrschte eine lockere, entspannte Atmosphäre, in der sich auch die ehemaligen Mitstreiter, die speziell zum Jubiläum der Station geladen worden waren, sichtlich wohlfühlten. Der 11. Besamerstammtisch konnte einen Besucherrekord verzeichnen. Diese große Resonanz beruht natürlich auf dem geschilderten Mix aus Tiervorführung, Information und Geselligkeit – aber vor allem aus den guten Erfahrungen der Vorjahre. Dr. Matthias Simon und seiner Abteilung Insemination und Spermaservice ist es in jedem Frühjahr aufs Neue geglückt, die aktuellsten Themen und drängendsten Probleme aufzugreifen. Das wird auch 2014 so sein, wenn sich Tierzuchttechniker, Herdenmanager und Betriebsleiter zum 12. Stammtisch – wieder in gewohnter Form – treffen. W Großes Interesse für die Bullenvorstellung – die meisten der zahlreichen Stammtisch-Gäste nutzten die Gelegenheit, 19 Bullen einmal live zu erleben (auf dem Foto Eminem EX 91). Fotos: D. Kinter 22 Blickpunkt Rind 3 I 2013 W Zur Eröffnung des fachlichen Teils in Groß Kreutz reichten die 200 Sitzplätze nicht aus, aber es sollte diesmal ja auch etwas lockerer zugehen. Das neue Konzept kam bei den Gästen gut an. W Auch am Stand Zucht/Embryotransfer, der mit Torsten Dalle und Dr. Küchenmeister (rechts im Bild) exzellent besetzt war, herrschte Hochbetrieb. Allen Partnern, die unseren Stammtisch mit Beiträgen bereichert haben, danken wir sehr herzlich. Tabelle 1: Themen und Gesprächspartner, Besamerstammtisch 2013 Konsultationsstützpunkt Ansprechpartner 50 Jahre Station Schmergow, Spermaproduktion bis 1990 Spermaproduktion heute und Behandlung des Samens Fruchtbarkeitsservice, Beratung Herdenmanagement, TU per Ultraschall Fachberater- und Tierzuchttechnikerfahrzeug Agrarprodukte, automatische Brunsterkennungssysteme Zuchtwertschätzung und Embryotransfer R. Dittmann, D. Dehame, G. Walter Dr. J. H. Osmers L. Rothe (IfN) F. Pasche, D. Ploke, E. Altenburg Gendiagnostiklabor IfN Schönow LKV Nachzucht Guarini Dr. M. Simon, P. Gaußmann T. Dalle, Dr. U. Küchenmeister Dr. M. Jung, Dr. A. Kurz Dr. M. Hammel R. Lück W Das RBB-Team hatte das Vermarktungszentrum einladend hergerichtet und mit der Neumarkt Fleischerei Jüterbog einen bewährten Versorger engagiert. Neues Serviceangebot: Ultraschalldiagnostik Ihre Vorteile: Verkürzung der ZKZ durch frühe Trächtigkeitsdiagnostik (ab Tag 30) Ovardiagnostik Vereinbaren Sie einen Termin: höhere Diagnosesicherheit gezielte Behandlung reduzierter Medikamenteneinsatz Blickpunkt Rind 3 I 2013 Eeltsje Altenburg 0172 - 349 1826 23 Besamung 50 Jahre Besamungsstation Schmergow W D. Dehame, R. Dittmann, B. Adler In Brandenburg waren 1945 durch direkte und indirekte Kriegseinwirkungen sowie den Verlust von Gebieten östlich der Oder die Viehbestände und darunter besonders die Rinderbestände zu einem großen Teil vernichtet.1946 registrierte man noch 52 % der Rinder des Vorkriegsjahres 1938. Die Rinderzucht lag völlig am Boden. Besonders negativ wirkte sich aus, dass die Vatertierhaltung nur ungenügend gelöst werden konnte. Eine Deckung des Bedarfs v. a. an schwarzbunten Deckbullen war nicht möglich. Diese Situation führte dazu, dass sich die Künstliche Besamung (KB) gerade in Brandenburg zu dieser Zeit sehr schnell entwickeln konnte. Bereits 1947 begann Hans Straßburg, Oberinspektor im Tierzuchtamt Bad Freienwalde, einem Gebiet, das besonders schwer vom Krieg betroffen war, mit ersten Versuchen zur praktischen Anwendung. Das Tierzuchtamt gründete mit den beiden importierten Oldenburger Bullen „Anstich“ und „Abald“ hier die erste Besamungsstation in Brandenburg. Noch im gleichen Jahr wurde eine Verordnung zur Einführung der Besamung erlassen, welche die Verantwortung dafür der Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe (VdgB) übertrug. Sehr schnell entwickelte sich danach ein flächendeckendes Netz an Besamungsstationen. 1950 waren es 56 in der ganzen DDR, 21 allein im Land Brandenburg. Allerdings waren das in erster Linie noch unzureichend eingerichtete Gebäude landwirtschaftlicher Betriebe mit nur 3 bis 4 Bullen und einem kleinen Aktionsradius. Das bei Kühlschranktemperaturen konservierte Sperma musste möglichst noch am Tag der Gewinnung durch die Besamungstechniker versamt werden. Wichtigstes Fortbewegungsmittel dafür war das Fahrrad. Tabelle 1: Leiter der Besamungsstation Schmergow 1961 – 1964 1964 – 1969 1969 – 1970 1971 – 1983 1983 – 1986 1986 – 1991 1992 – 2012 ab 2013 24 Heinz Habermann Dr. Wilfried Bauer Dr. Helmut Großhans Werner Stoof Hannelore Neumann Heinrich Wiedemann Robert Dittmann Dr. Jan-Hendrik Osmers Mit den Erfolgen der Besamung stieg die Nachfrage, der viele Stationen bald nicht mehr gewachsen waren. Der Einsatz der KB versprach neben einer erfolgreichen Bekämpfung der Deckseuchen eine langfristige, noch gar nicht abzusehende Verbesserung der züchterischen Arbeit. In den Jahren 1952 bis 1956 wurde eine Reihe von neuen Stationen mittlerer Größe gebaut, die aus seuchenhygienischen Gründen jedoch nur 15 bis 30 Bullen aufnehmen sollten. Hierbei gab die günstige Lage zu Eisenbahnstationen den Ausschlag für die Standortwahl, da das Sperma in der Regel mit der Bahn zum Besamungsstützpunkt transportiert wurde. Die vielen Vorteile der Künstlichen Besamung gegenüber dem Einsatz von Deckbullen führten zu einem raschen Anstieg der Besamungsdichte in allen Bezirken, in Potsdam von knapp 40 % im Jahre 1956 auf über 70 in den folgenden fünf Jahren. Dieser starken Ausdehnung der Besamung genügten sehr schnell die bestehenden Stationen von der Größe und der Ausnutzung der Besamungsbullen nicht mehr. In den Jahren 1961 bis 1963 wurde deshalb ein weiteres Bauprogramm auf den Weg gebracht. Im Gebiet des Landes Brandenburg gab es danach zwei weitere neue Stationen in Schmergow und Uetzdorf. Damit war die Errichtung von Neubauten in Brandenburg abgeschlossen. Alle späteren Investitionen führten jeweils zu Erweiterungen und Modernisierungen der bestehenden Stationen, um die weiter steigende Zahl an Besamungen zu garantieren. Zu Beginn der 70er Jahre erreichte die Besamungsdichte in den Brandenburger Bezirken fast 100 %. Das Jahr 1963 ist als das Jahr der Inbetriebnahme der Besamungsstation Schmer- gow anzusehen. Zum Jahresende 1964 hatte dann die Station ihre endgültige Größe erreicht. Im Institut für Künstliche Besamung in Schönow waren Versuche mit Tiefkühlkonservierung von Sperma erfolgreich, zunächst mit CO2-Eis, bei einer Temperatur von -79 Grad Celsius. Ab 1963 kam derart konserviertes Sperma in den Einsatz. Ab 1966 arbeitete das Institut an der Verwendung von flüssigem Stickstoff zur Tiefkühlkonservierung von Sperma bei einer Temperatur von -196 Grad Celsius. Ab 1970 konnte dieses Verfahren sehr schnell in die Praxis überführt werden. Für den Aufbau der Zuchtwertschätzung von Besamungsbullen war diese neue Konservierungsform eine ideale Voraussetzung. Sie ermöglichte eine langfristige Lagerung, so dass das Sperma erst nach Vorliegen der Zuchtwerte eingesetzt werden konnte. Das 1964 gestellte Ziel, durch den Neubau der Station im Jahre 1970 zwei Drittel aller Besamungen im Bezirk Potsdam mit Sperma zuchtwertgeprüfter Bullen durchzuführen, wurde durch die beschriebene Entwicklung nicht nur schneller erreicht, sondern mit 81,4 % weit überboten. 1968 wurde die Station Schmergow auf 116 Bullenplätze ausgebaut. Die Organisation der Insemination war von Beginn an in Abhängigkeit von der technologischen Entwicklung ständigen Veränderungen unterworfen. Das Frischsperma wurde anfangs täglich jedem Besamungstechniker zugestellt, um die Haltbarkeit zu garantieren. Der Techniker suchte dann ebenfalls täglich nacheinander alle Betriebe seines Besamungsringes auf und besamte die ihm zuvor telefonisch oder über weitere Meldestellen (Bürgermeister, Post, Blickpunkt Rind 3 I 2013 LPG-Büro) mitgeteilten Rinder. Bei der Inbetriebnahme der Station in Schmergow gab es diese Form der Fernbesamung im Bezirk Potsdam schon nicht mehr. 1961 war man zur Brigadearbeit übergegangen. Die Besamungstechniker waren in Brigaden zusammengefasst und die Brigaden auf die politischen Grenzen der 14 Kreise des Bezirkes abgestimmt. Im Jahresbericht der BTI Potsdam 1961 hieß es dazu: „Die Techniker kommen morgens im Kreis auf dem Brigadestützpunkt zusammen. Aufgrund der vorliegenden Meldungen konnten wir eine gleichmäßige Arbeitsproduktivität erreichen und eine bessere Anleitung geben. Außerdem erhöhten wir die Spermaausnutzung und konnten das Sperma wertvoller Besamungsbullen gezielter einsetzen.“ In den 60er Jahren begannen die größeren Landwirtschaftsbetriebe, selbst Besamungstechniker einzusetzen. Ende des Jahres 1971 gab es im Bezirk 59 staatliche und 71 betriebliche Besamungstechniker sowie 14 Kreisbrigadiere für KBR. 1971 erfolgte in allen Bezirken die Zusammenlegung der staatlichen Tierzuchtinspektionen und Besamungsbetriebe zum jeweiligen VEB Tierzucht. Am 1. September 1976 wurde Robert Dittmann vom damaligen Abteilungsleiter Spermaproduktion Udo Olm-Emden in Schmergow eingestellt. Er beschreibt im Folgenden die damalige Situation der Station und ihre Entwicklung bis heute. Die Stallkapazität war, von ursprünglich 58 Einzelboxen, durch Aufdopplung der Boxen in einem Stall auf zwei Anbindeplätze, auf 87 erhöht worden. Erhard Grützmacher, seit 1964 auf der Station, betreute als Stationstechniker mit sieben weiteren Bullenpflegern die Tiere. Im Produktionslabor betrieben unter der Oberlaborantin Hannelore Neumann fünf Laborantinnen sowie immer ein bis zwei Biologielaboranten-Lehrlinge die Spermaaufbereitung und Konservierung. 1972 begann man mit der Einrichtung des Spermalagers für Tiefgefriersamen in bis dahin als Garagen gebauten und genutzten Räumlichkeiten (noch heute Spermalager). Hans Hunder, langjähriger Zuchtleiter für Rinder im Bezirk Potsdam, verbrachte seine letzten Arbeitsjahre damit, diese Pionierarbeit zu leisten. Er ging im April 1976 in Rente. Helga Grützmacher als exakte Spermabestandsbewirtschafterin und drei Laborkräfte kümmerten sich um Ein- und Ausla- Blickpunkt Rind 3 I 2013 gerungen. Die Leitung der Station war lange Jahre in den Händen von Werner Stoof. Rund um Schmergow und damit auch auf den Flächen hinter der Station, wo heute wieder Bullen weiden, begann die LPG Obstproduktion Groß Kreutz im Rahmen des Havelländischen Obstanbaugebietes Apfelbäume aufzupflanzen. Die Futterversorgung, die damals schon auf Zukauf basierte, wurde erschwert. Bauliche Veränderungen in der Station kamen nicht zustande, da die örtlichen Landbaukapazitäten im Obstbau gebunden waren. Die Vergrößerung der Testbullenjahrgänge, vor allem aber die Vorratsproduktion bei den Testbullen von 30.000 Portionen sowie eine verstärkte Einlagerung von Fleischrindsperma für die Gebrauchskreuzung erforderten mehr Stellfläche für die damals üblichen 200 l Lagerbehälter (BO200). 75 Stück wurden benötigt für die Lagerung bei einem Durchschnittsbestand von 5 Mio. Portionen in Pelletform. In den Jahren bis zur Wiedervereinigung kam es zwar zu einigen personellen Veränderungen in Produktion und Verwaltung der Station; Produktionsprofil und Depotaufgaben änderten sich aber wenig: Eine knappe Million Portionen Produktion im Jahr, Umsetzung der zuchtwertpositiven Bullen in die Station Neustadt/Dosse, Versorgung der Besamungstechniker in den Betrieben mit Sperma, Flüssigstickstoff und besamungstechnischem Material. Mit dem Besuch ostdeutscher Milchviehhalter und -züchter auf den Schauen westdeutscher Verbände ab Januar 1990 stieg die Nachfrage nach Friesiangenetik enorm, zum anderen wuchs der Bedarf an Fleischrindsperma für die Gebrauchskreuzung. Dem galt es gerecht zu werden. Verstärkte Produktion von Fleischrindsperma, besonders beliebt aus Schmergow der Uckermärker Tristan sowie die mögliche Eigenproduktion von HF-Sperma und dessen preiswerter Zukauf waren das Gebot der Stunde. Die Besamungsstationen, der Tier- und Spermabestand und damit auch die damit befassten Mitarbeiter verblieben bei der aus dem VEB Tierzucht hervorgegangenen Tierzuchtservice GmbH. Zuchtarbeit und Tiervermarktung übernahmen ab 01.01.1991 die neu gegründeten Verbände in den Tierarten. Im Rinder- und Schweinebereich waren die Zuchtverbände bestrebt, die Besamung durch Übernahme von Stationen in WTeam der Bullenpfleger um Stationstechniker E. Grützmacher. W Abteilungsleiter W. Stoof und Oberlaborantin H. Neumann mit dem Laborteam. W Spermadepot Ende der 70er Jahre. W Uckermärker Tristan – einziger Fleischrindbulle mit mehr als 100.000 Portionen. ihr Geschäftsfeld zu integrieren. Früh war klar, dass für einen Weiterbetrieb nur ein Teil der im Land bestehenden acht Stationen infrage kommt. Schmergow kam von 25 Besamung W Station Schmergow vor 1990 und heute. Anfang an in die engere Wahl. Zwar war die Bausubstanz nicht besonders, aber die Lage im wieder entstehenden Land Brandenburg war optimal. Die ersten Schritte waren massive Bullenschlachtungen und Spermavernichtungen. Das SMR-Zuchtprogramm war wegen des Absatzeinbruchs praktisch gegenstandslos geworden. Nur wenige Bullen mit höheren HF-Anteilen blieben noch im Bestand bzw. im Depot. In Schmergow ruhte ab August 1990 die Spermaproduktion. Kurzarbeit und die Entlassung der jüngeren Laborantinnen folgten. Ältere Kollegen, bei denen die Kriterien für den Vorruhestand oder Altersübergangsgeldregelungen zutrafen, konnten mit diesen Instrumenten sozial verträglich in Rente gehen. Mit der Währungsunion ab 01.07.1990 wurde begonnen, in den Altbundesländern junge HF-Bullen anzukaufen, um möglichst bald wieder eigene zuchtwertgeprüfte Bullen zur Verfügung zu haben. Neben den Bullen ging es darum, alle neuen rechtlichen Fragen rund um Zucht und Spermaproduktion zu klären und neue Technik für Spermaproduktion, -lagerung und -versamung zu beschaffen. WCook – erster RBB HF-Vererber mit mehr als 200.000 Portionen. 26 Entgegen der Praxis in den Altbundesländern wurde die erfolgreiche zuchthygienische Betreuung durch die staatliche Veterinärbehörde fortgesetzt. Bis zu seiner Pen sionierung übernahm Dr. Ernst Rex diese Aufgabe. Ihm folgte Dr. Ulf Klaas, der über zwei Jahrzehnte bis Dezember 2012 die Arbeit in Schmergow fachlich begleitete. Die kurative Betreuung in dieser Zeit erledigte Dr. Johannes Kördel mit seiner Mannschaft mit bestem Erfolg. Bereits im März 1991 erging der Antrag ans Land Brandenburg zur Zulassung von Schmergow zum innergemeinschaftlichen Handelsverkehr mit Rindersamen. Ab August 1991 war Schmergow die erste zugelassene ostdeutsche Station. Clint, Christoph, Cook, Cowboy u.a. sowie der auf der Grünen Woche zugekaufte Charolaisbulle Jost gehörten zu den ersten Bullen, mit denen ab Mai 1991 mit neuer Paillettentechnik Sperma produziert wurde. Die Besamungstechniker mussten in dieser Zeit alles beherrschen: die noch im Umlauf befindlichen Pellets, die feine Paillette aus eigener Produktion, die 0,5 ml Paillette aus den Importen aus Übersee und die Minitüb‘s, die einige Zeit noch in Uetzdorf und Falkenberg Verwendung fanden. Mit dem Kauf der Besamungsstationen Schmergow und Falkenberg durch den Rinderzuchtverband sowie der Gründung der RBB im September 1991 wurde Robert Dittmann Abteilungsleiter Spermaproduktion der RBB GmbH. In den Folgejahren standen neben den täglichen Produktionsaufgaben Modernisierung und Rationalisierung der Tierhaltungs- und Produktionsbedingungen auf der Tagesordnung. Das Gelände der Station bestand nach dem Kauf von der Treuhand aus einem Flickenteppich von Flurstücken. Hier musste Ordnung geschaffen werden, um überhaupt baulich tätig werden zu können. Mit Hilfe der Gemeinde, privaten Nachbarn, der BVVG und nicht zuletzt dem Vermessungsbüro, das die Flurneuordnung betreute, gelang es, das Gelände der Station und die dazugehörigen Weideflächen auf nur zwei Flurstücke zu arrondieren. Allerdings gingen darüber 20 Jahre ins Land, verursacht auch durch Rechtsstreitigkeiten mit der Treuhand. Zu den umfangreichen Modernisierungs- und Rationalisierungsmaßnahmen gehörten: 1992 Der Eingangsbereich erhält seine heutige Form. 1994/95 Beide Ställe werden an die Erfordernisse des modernen Systems Testbullen- / Wartebullen töchtergeprüfte Vererber angepasst. Der Umbau Falkenbergs zur Wartebullengruppenhaltung erfolgt parallel. 1995 Ab dem 2. Halbjahr 1995 gehen die Bauarbeiten nahtlos weiter am Sprungraum, an den Sozialräumen für die Bullenpfleger, der schrittweisen Modernisierung des Hauptgebäudes bis hin zum Produktionslabor 1997. 1998/99 Mit der Rekonstruktion und Modernisierung des Spermalagers entstehen vier Büroräume, die den Umzug der Abt. Insemination und Spermavermarktung nach Schmergow ermöglichen. 1999/2000 Das gesamte Trink- und Tränkwassernetz wird erneuert, der neue Jauchebehälter in Betrieb genommen. 2003 Die unzureichenden Lagermöglichkeiten für Heu und Stroh werden mit der Errichtung einer Stahlscheune wesentlich verbessert. Blickpunkt Rind 3 I 2013 W Die jungen genomischen Top-Vererber fühlen sich wohl im neuen Stall W Modernes Spermadepot 2005 Büroerweiterungsbau für die Abt. Insemination und Spermaservice. dend teilzuhaben. Gesunde Bullen, Jahresproduktionen von über 800.000 Portionen mit Frischsamenproduktion, Ein- und Auslagerungen von ca. 2.000.000 Portionen jährlich im Depot sprechen für sich. Darüber hinaus wurden in den letzten Jahren in Zusammenarbeit mit dem IfN Schönow Pensionsbullen anderer Stationen abgesamt. Von den Spitzenbullen Mascol und Jango sind jeweils mehr als 100.000 Portionen in 2006 Mit der Rekonstruktion des Dachstuhls auf dem Hauptgebäude der Station wird Platz für das Archiv von RBB und RZB geschaffen. 2007 Der Handel mit Agrarprodukten hatte Umfänge angenommen. Eine umfassende bauliche Anpassung der Räumlichkeiten in der Lagerbaracke wird erforderlich. Ein Wohnhaus entsteht in unmittelbarer Nachbarschaft zur Station als Mitarbeiterwohnung. 2008 Schaffung einer Überdachung für die Außendeckstände und Einbau einer neuen Kühlzelle im Produktionslabor. 2009 Nach intensiver Energieberatung erfolgt der Umbau der inzwischen nicht mehr auf modernem energetischen Stand befindlichen Heizungsanlage. 2011 Ein Neubau für dringend benötigte weitere Einzelboxenplätze entsteht. Der Stallanbau mit 15 Einzelplätzen kann bei Veränderung der Ausrüstung bis zu 45 Jungbullen aufnehmen. 2012 Neue Decken in den Ställen, ein neues Dach für die Garagen aber auch die Umrüstung des Testbullenstalles von Anbinde- auf Boxenhaltung werden realisiert. Stall-, Labor- und Depotmitarbeiter haben über all die Jahre bewiesen, dass sie in der Lage sind, außergewöhnliche Leistungen zu erzielen, ihr Wissen und Können einzubringen und damit am Erfolg von RBB entschei- Blickpunkt Rind 3 I 2013 Schmergow produziert worden. Viele eigene Top-Vererber wurden in den vergangenen 20 Jahren hervorragend betreut. Stellvertretend seien neben Cook, Maloy, Eminenz, Laudan, Jefferson, Jurus, Lonar, Eminem, Leko, Guarini und Samburu genannt. Im Rückblick auf diese Zeit ist Gabi Walter und Hagen Hersel als den Verantwortlichen in ihren Bereichen sowie Horst Schramm und dem Ehepaar Einert besonders zu danken. Neue Besamungsbullen RBB bietet im Fleischrinderbereich ab sofort Sperma von zwei neuen Besamungsbullen an, die homozygot hornlos getestet worden sind. Lordano PP* 10.204399 Limousin Der homozygot hornlose Lordano konnte als Siegerbulle der Rasse Limousin auf der RBB-Bullenauktion 2013 in allen Merkmalen überzeugen. Er zeigt die positiven Rasseeigenschaften in der gewünschten Ausprägung, gefällt mit viel Länge in der Mittelhand, sehr guter Bemuskelung und korrektem Exterieur. Der mit 8/8/8 gekörte Bulle stammt aus der WF Fleischrind GmbH Tetschendorf. Lordanos Großvater Lasse, der von dem französischen Besamungsbullen Lino abstammt, war über mehrere Jahre unter den Top 3 der deutschen Zuchtwertliste zu finden. Über die Mutterlinie fließt dänische Genetik mit ein. Die überdurchschnittliche Eigenleistung ist bei Lordano mit einer hervorragenden Zuchtleistung seiner weiblichen Vorfahren verbunden: Langlebigkeit (VM 11 Abkalbungen mit 11 Kälbern) und Fruchtbarkeit (M ZKZ: 336 bei 6 Kalbungen, MM ZKZ: 362 bei 9 Kalbungen und 11 Kälbern). Sokrates PP* 10.603139 Fleckvieh-Fleisch Der Fleckvieh-Siegerbulle der diesjährigen RBB-Bullenauktion in Groß Kreutz stammt aus dem renommierten Zuchtbetrieb Fleckvieh-Hof Hansel, Madlitz-Wilmersdorf, und vereint hervorragenden Fleischansatz mit hoher Fruchtbarkeit. Seine Körnoten Typ 8, Bemuskelung 8, Skelett 8 und seine Zuwachsleistung (Absetzer- und Jährlingswiegung jeweils über 1.700 g TZ) sprechen für sich. Sokrates ist ein kompakt gebauter Bulle mit enormer Breite und Tiefe, der auf korrekten Fundamenten steht. Über seinen Vater Scholl PP (V: Scotty P) führt er dänisches Blut im Pedigree. Die Zwischenkalbezeiten seiner Mutter und beider Großmütter liegen unter 359 Tagen und das bei bis zu 9 Kalbungen. Im Zuchtgebiet werden beide Bullen mit einem Listenpreis von 12,00 Euro angeboten. 27 Vermarktung Marktnotizen Große Nachfrage nach Zuchtrindern Zuchtrinder Bei den abgekalbten Färsen übersteigt die Nachfrage weiterhin das Angebot. Auch höhertragende Holsteinfärsen können problemlos abgesetzt werden. Sowohl Käufer im Inland als auch Kunden aus dem EU-Raum (Polen, Großbritannien) werden mit Tieren aus Brandenburg bedient. Die sich stabilisierende Milchpreisentwicklung sowie die große Nachfrage von aufstockungswilligen Produktionsbetrieben sorgen für eine große Nachfrage und attraktive Preise. Im Exportgeschäft mit tragenden Färsen ist ebenfalls aktuell eine deutliche Belebung in der Nachfrage zu verzeichnen, die in den kommenden Monaten anhalten wird. Nachfragen aus Ländern wie Marokko, Algerien, Kroatien oder Mazedonien sind zu bedienen. Tragende Färsen ab 2,5 Monaten Trächtigkeit passen in diese Vermarktungskategorie. Nutz- und Schlachtrinder Die Preise für schwarzbunte Nutzkälber tendieren seit Wochen wegen ruhiger Nachfrage schwächer. Auch im weiteren Verlauf ist kaum mit einer unmittelbaren Erholung zu rechnen. Ganz entscheidend für die Abnahme und Preisbildung ist die Qualität der Kälber. Für unzureichende Qualitäten wird ein deutlich geminderter Preis geboten. Die Preise für Schlachtkühe sind gegenüber den Vorwochen gefallen und stehen nach wie vor unter Druck. Ein saisonaler Preisanstieg wie in den Vorjahren scheint in diesem Jahr auszubleiben. Die Preise für Jungbullen haben sich, nachdem sie zu Beginn des Jahres nahezu eingebrochen waren, wieder stabilisiert und tendieren fester. In den nächsten Wochen wird mit einer zunehmenden Nachfrage gerechnet. Absetzer Im Gegensatz zum Vorjahr beginnt die Absetzersaison 2013 etwas ruhiger. Dies hängt nicht nur mit den gegenwärtig im Angebot befindlichen Stückzahlen zusammen, sondern liegt auch am Marktpreis bei den männlichen Tieren. Seit Wochen sind die Schlachtbullenpreise, besonders für gute Fleischrindqualitäten, stark gesunken. Ein Ende ist noch nicht in Sicht. Demzufolge ist auch der Preis für die männlichen Absetzer in diesem Jahr stark gesunken. Er wird sich wohl auch nicht auf Vorjahresniveau erholen, denn die Bullenmäster zögern mit der neuen Einstallung und haben zum Teil mit Verlusten aus der Vorsaison zu kämpfen. Auch die Witterung spielte in diesem Jahr eine wesentliche Rolle. Der starke und bis in den März reichende Winter führte dazu, dass die Herden später ins frische Futter kamen. Die gebietsweise hohen Regenmengen taten ihr Übriges auf den Koppeln. Die Tiere haben in diesem Jahr noch ein geringeres Gewicht als zur gleichen Zeit im Vorjahr. Bei vielen Mutterkuhhaltern wird sich das Absetzen um ca. 4 Wochen nach hinten verschieben. Gegenwärtig werden verstärkt weibliche Absetzer für den deutschen Markt nachgefragt. Aus diesem Grund sind hier die Preise sehr gut und sogar teilweise höher als im letzten Jahr. Dadurch kann voraussichtlich der geringere Preis der männlichen Absetzer kompensiert werden. Für die Vermarktung der Absetzer nach Bayern muss nach wie vor eine Quarantäne mit der Untersuchung auf BHV 1 erfolgen. Bieten Sie uns Ihre Absetzer zum Verkauf an. Zu Fragen der Absetzervermarktung stehen wir Ihnen gern zur Verfügung. 28 Blickpunkt Rind 3 I 2013 Gesucht Alle Vermarktungskategorien werden durch unsere Mitarbeiter fachlich versiert, gewissenhaft und flexibel betreut. Ihr RBB Zuchtinspektor berät Sie gern und organisiert mit einem breiten Service die optimale Vermarktung Ihrer zum Verkauf stehenden Tiere. Sprechen Sie ihn an, wir unterstützen Sie gern. W C. Fröhlich, S. Jung Höchstpreise bei DHV-Genetik 2013 Zum Auftakt der Deutschen HolsteinSchau 2013 fand am Abend des 12. Juni die DHV-Genetik-Auktion statt. Auktionator Michael Hellwinkel erzielte bei 20 verkauften Tieren (23 aufgetriebene Rinder) einen Durchschnittspreis von 8.620 Euro. Dieser in Deutschland bisher unerreichte Preis Schueritz.qxd Blickpunkt Rind 12.05.2011 3 I 2013 lag damit um 2.241 Euro über dem Durchschnittspreis von vor zwei Jahren. Neun Tiere wurden ins Ausland verkauft (5 Dänemark, 2 Italien, 1 Spanien, 1 Schweiz). Das Jungrind „Praline“ aus der Willemshoeve Rita-Familie wechselte für 9.000 Euro nach Brandenburg. Mit einem gRZG 12:33 Uhr Seite 1 von 151 ist sie eine frühe und eine der höchsten Töchter des RBB Top-Bullen Suran 811399 in Deutschland. W Thomas Auert 29 Fleischrinder Fleischrinder vom Feinsten Landesfleischrinderschau 2013 W Cornelia Buchholz Die Landesfleischrinderschau 2013 war gespickt mit Top-Tieren. Deutschlands Nr.1-Fleckviehkuh nach RZF „Blanca P“ (Hoeness PP x J. Per, RZF 130) mit ihrem 2. (Bullen)Kalb von Benzaldik aus der Karstädter Rinder GmbH war ebenso dabei wie die amtierende Bundessiegerin der Rasse Uckermärker, die 13-jährige Tanja (Fleck x Rom) aus der Delta Passow GmbH und die 12 Jahre alte Dexterkuh „Ramintana“ von Andreas Grunewald, Angermünde, die Landessiegerin 2010 war und mit einem EKA von 25 Monaten und einer ZKZ von 362 Tagen bei 11 Kalbungen eine bilderbuchhafte Zuchtleistung aufweist. Insgesamt stellten sich 27 Züchter mit 70 Tieren, Kälber nicht mitgerechnet, der Konkurrenz, die traditionell am Freitag nach Himmelfahrt im Rahmen der Bran denburgischen Landwirtschaftsausstel lung BraLa in Paaren/Glien stattfindet. Auf Grund einiger Ausfälle agierten die beiden Preisrichter Anne Menrath und Rainer Tor now (beide RBB) in diesem Jahr gemein sam in einem Ring – für die Stallmann schaft, den Ringordner und auch die Zu schauer gut zu überschauen. Zum Ende des Wettbewerbs erfolgte die Ermittlung der Siegertiere über alle neun beteiligten Rassen hinweg. Charolais Gerichtet wurde entsprechend der Katalog reihenfolge, so dass die Charolais zur Mit tagszeit den Auftakt gaben. Vorjahressieger bulle „Emotif P“, Züchter: Fleischrind Stölln GbmH, Besitzer Thekla Zachert, Gollenberg, konnte an seinen Erfolg anknüpfen und die Bullenklasse für sich entscheiden. Der vier jährige, mittelrahmige Onedin-Sohn aus einer Laureat-Tochter mit überragendem RZL (114) gefällt hinsichtlich Rassetyp, Bemus kelung und Fundament, das die gewünschte Stärke und Korrektheit aufweist. Bei den Kü hen ging „Elvira PS“ (Laurel x Vecteur) aus W Der Vorsitzende Hellmuth Riestock überreicht den Scheck über 400 Euro an die Agrar GmbH Biesen für den Siegerbullen der Schau „Simon“, den Lothar Kritzel führt. Die RBB GmbH sponsert seit Jahren Preisgelder für die Sieger- und Reservesieger. 30 der gleichen Zucht vorn. Ausstrahlung und Harmonie überzeugten die Preisrichter eben so wie ihr noch junges Bullenkalb von Emotif, das mit einer sehr plastischen Bemuskelung hervorragende Anlagen zeigte. Eugenia Za chert konnte sich in der Siegerauswahl zum Ende der Schau sogar über den Titel „Reser vesieger“ für ihre Zweitkalbskuh freuen. Die beste Charolais-Färse war die 17 Monate alte „Astra P“ (Junior PP x Lycar) aus der Wulko wer Agrar GmbH. Uckermärker Das ließen sich die engagierten Uckermär ker-Züchter des Verbandes auch in die sem Jahr nicht nehmen: Mit 23 Tieren brachten sie den mit Abstand größten Ras seblock auf die BraLa. Verdienter Lohn da für war die abschließende Vergabe des Siegertitels in der Kategorie Bullen. Die Agrar GmbH Biesen durfte ihren 2,5 Jahre alten Sturm-Sohn „Simon PS“ aus der Zucht der Deppe GbR mit der begehrten Schärpe schmücken. Mit 1.080 kg Körper gewicht bei einer Kreuzbeinhöhe von 145 cm zeigte der breit angelegte Champion Wuchs, viel Länge in der Mittelhand und eine ausgeprägte Bemuskelung an allen fleischtragenden Körperpartien. Er setzte sich bereits innerhalb seiner Rasse gegen den ebenfalls 1a-platzierten „Mario PP“ aus der Delta Tier-, Landwirtschaftliche Er zeugnisse & Handelsgesell. mbH durch, der nach wie vor mit einer Top-Fleischleis tung besticht. Der sechsjährige Mario war im Vorjahr Listenführer nach RZF und hat Blickpunkt Rind 3 I 2013 W Siegerkuh „Prinzessin“ (Fleckvieh) aus der Karstädter Rinder GmbH. Foto: A. Menrath mit der ZWS im Dezember 2012 den Spit zenplatz an einen seiner Söhne abgege ben. Die Biesener schickten noch ein Erfolgsge spann ins „Rennen“. Mit „Tinka P“ und ih rem wüchsigen Färsenkalb von Simon si cherte sich die bekannte Zuchtstätte auch bei den Kühen einen 1a-Platz. Mit John und Felix führt die 2008 geborene, beein druckende Kuh bekannte und erfolgreiche Uckermärkerbullen im Pedigree. Die Färsen wurden in drei Gruppen gerich tet. Aus den Klassensiegern wurde dann der Rasse-Champion ausgewählt. Gute Chancen auf diesen Erfolg hatte „Manila P“ (Storm x Milan) aus der LVAT Groß Kreutz, mit einem Jahr die jüngste dieser Konkurrenz, aber top entwickelt und hoch veranlagt. Auch die Passower Züchter hofften auf den Titel. Mit gutem Grund, wie die knapp zweijährige, schicke „Gitti P“ (Carlos Pp x Dario PP) bewies. Aber un schlagbar an diesem Tag war die mit Fa mos PP besamte „Charolle P“, gezogen von P. Schollbach, Kemmen, und im Besitz der Agrarerzeugergesellschaft BerkholzMeyenburg. Die trotz ihrer enormen Kapa zität sehr feminin wirkende Herzog-Tochter punktete mit viel Körpertiefe und -breite, ausgeprägter Bemuskelung und einem sehr feinen, tadellosen Fundament. Ein erster, glorreicher Auftritt für die noch jun ge Fleischrindzuchtstätte aus der Ucker mark. W Eugenia Zachert strahlt: Ihre Charolais-Kuh „Elvira“ ist Reservesiegerin! Blickpunkt Rind 3 I 2013 W Maria Tornow führt die Galloway-Färse „Fenella vom Heidegrund“ zum Sieg. Foto: A. Menrath Fleckvieh Eine absolut sehenswerte Kuhkollektion hatten die Fleckviehzüchter zusammenge stellt. Fünf junge Tiere (1. und 2. Kalbung) aus vier Betrieben maßen sich im fairen Wettstreit. Eine sehr elegante, typvolle Fleckviehkuh mit feinem, korrektem Fun dament und bester Bemuskelung sowie einem gut entwickelten Bullenkalb aus De zember von Hecking PP konnte sich an die Spitze setzen: „Prinzessin P“ (Pr. Poldy x Zebo), gezüchtet und vorgestellt von der Karstädter Rinder GmbH. Die beschriebe nen Qualtäten der Jungkuh waren nicht nur für den Klassensieg maßgebend. Prin zessin, der mit der bekannten Bianca W Uckermärker-Färse „Charolle“, Berkholz-Meyenburg, hier noch im Wettbewerb – später Reservesiegerfärse Fotos (3): D. Kinter 31 Fleischrinder W Alle Schärpenträger auf einen Blick – die Sieger und Reservesieger der diesjährigen Landesfleischrinderschau am 9. Mai in Paaren/Glien (Sieger Landesschauen 2005, 2008 und 2011) als Großmutter (VM) Schau- und Leistungs- potenzial im Blut liegt, wurde auch zur Siegerkuh der Landesfleischrin derschau 2013 gekürt. Limousin Bei der Rasse Limousin gilt es, zwei TopTiere zu nennen: Der Limousin Hof Zip pelow, Hohenzieritz, stellte den zweijähri gen „Sam“ (Charlemagn x Harmin) aus. Rassetyp und Fleischansatz bei diesem Spitzentier sind kaum zu übertreffen. So konnte sich der MeLa-Sieger 2012 auch in Paaren 1a-platzieren und Reservesieger bulle werden. Er nahm, wie die Klassensie gerin bei den Färsen „Nina PP“ (Tigris PP x Imperator Pp) von Steffen Panzner, Mis sen, mit Erfolg im Februar 2013 in Paris auf der SIMA am Wettbewerb teil. Nina, Vorjahres-Siegerfärse, ist inzwischen tra gend von Hidalgo PP und besticht als Ge samtpaket: Typ, äußere Erscheinung, ho mozygot hornlos und RZF 116 – was will man mehr! Welsh Black Detlef Jacob aus Reuden ist seit vielen Jah ren verlässlicher Werbeträger auf der BraLa für die Rasse Welsh Black. Von seinen beiden Ausstellungskühen 2013 konnte besonders die ältere, typstar ke „Cristin“ mit ihrem 6. Kalb von Saiko P gefallen. Ein schönes Gespann, das die Foto: A. Menrath Vorzüge und Fähigkeiten dieser robusten, milchreichen Rasse sehr gut demonstrierte. Galloway Unschlagbar bei den Galloway-Färsen war die schwarze „Fenella vom Heidegrund“ (Umberto x Benhur). Sie war 2012 bereits Reservesiegerfärse über alle Rassen. Mit ihrem 1a-Platz hatte das von Pearl tragen de Rind nun erneut die Chance auf eine Schärpe. Perfekter Rassetyp mit einer tol len Ausstrahlung, absolut korrektes Exteri eur und Schauvorbereitung vom Feinsten – an dieser Färse kamen die Preisrichter bei der Siegerauswahl in diesem Jahr nicht vorbei! Die Zuchtstätte Galloway vom Heidegrund, Lindow, hatte mit den W Beim Aufstellen zur Auswahl der besten Betriebssammlung – das Team um Gerd Zielke, Delta Passow GmbH, hatte alle Hände voll zu tun und war erfolgreich! 32 Blickpunkt Rind 3 I 2013 weiteren Umberto-Nachkommen Ubertus und Merry eine sehr typvolle und überzeu gende Nachzuchtkollektion gestellt. Highland Cattle Deutlich weniger Tiere als sonst haben die Konkurrenz der Highland Cattle bestritten. Bei den Jährlingsbullen dominierte der äu ßerst vielversprechende „Dunken“ (Do nald vom Brandhof x Garnet) aus der Zucht von Dirk König, Linthe. Die weiße „Surprise“ (Matthew Geal vom Augusten hof x Lumberjack Ruadh vom Auguster hof) war auf dem 1a-Rang keine Überra schung – das zweijährige Rind von Rüdi ger Rausch, Falkensee, überzeugte mit ei ner guten Entwicklung, viel Ausstrahlung und optimaler Schaukondition. Zum Publi kumsliebling avancierte die einzige High landkuh „Mara“ (Geros x Olaf) von Sandro Schröter, Linthe. Die schwarze Jungkuh selbst war ein Hingucker und mit ihrem gerade mal vier Wochen alten roten Kälb chen von Gin begeisterte sie die Besucher. Dexter Kleine Rinder – großer Auftritt. Die DexterZüchter des Verbandes sind für ihr (Schau)Engagement bekannt. Der beste Blickpunkt Rind 3 I 2013 Bulle war der siebenjährige rote „Billi Grossensee“ aus der Zucht von Hundsdör fer-Pokupic und im Besitz von Guido Linde mann, Kloster Lehnin. Mit einem Gewicht von 614 kg und einer Kreuzbeinhöhe von 108 cm verkörpert er bei bester Bemuske lung das Zuchtziel der Rasse. Konstantin Birr konnte zwei Klassensiege für seine Zuchtstätte verbuchen. Sowohl „Alischa“ (Maxe x Lee Morgan) mit ihrem 4. Kalb von Bodo als auch die einjährige BodoTochter „Alexa“ konnten ihre Konkurren tinnen hinter sich lassen. Bei der Siegerauswahl in den Kategorien Färse, Kuh und Bulle wurden natürlich auch die Tiere berücksichtigt, die ohne Konkurrenz angetreten waren. Dazu ge hörten die Hereford-Kuh „Britta“ (Jago x Basic) aus der Agrar GmbH Biesen und „Prinzessin vom Preußenhof“ (Wotan x Plano), eine schmucke schwarze Kuh mit ihrem 6. Kalb aus dem Familienbetrieb von Marianne Wille, Heiligengrabe, die nicht nur Galloways erfolgreich züchtet, sondern deren Rindfleisch ebenso erfolg reich vermarktet. Als Vorstandsmitglied des Bundesrasseverbandes überreichte M. Wille jedem teilnehmenden Galloway züchter einen Gutschein für den BDG-Web shop. Der absolute Höhepunkt auf jeder Landes tierschau in Paaren ist dann erreicht, wenn sich der Schauring mit Betriebssammlun gen füllt. Jedes Mal aufs Neue ist die Be geisterung der Zuschauer für dieses impo sante Abschlussbild groß. In diesem Jahr hatten sich neun Züchter entschlossen, mit ihren Sammlungen, die jeweils wenigs tens drei Tiere enthalten müssen, um den Titel „Beste Betriebssammlung“ anzutre ten. In der Entscheidung geht es darum, welche Gruppe am besten und homogens ten die Zuchtphilosophie des Betriebes verkörpert. Die Wahl fiel auf die 7-köpfige Kollektion der Delta Passow mbH. Eine schöne Anerkennung für den größten und engagiertesten Uckermärker Zuchtbetrieb. Den brandenburgischen Fleischrindzüchtern ist es erneut gelungen, einen attraktiven Ein blick in ihre erfolgreiche Arbeit zu bieten. Ob im Wettbewerb, im Rahmen der Tierschauen oder im Gespräch an den eigenen Tieren bzw. am RBB-Infostand – das Interesse war groß, die Qualität der Rinder wurde erkannt und honoriert. Es gab ausreichend Gelegen heit, untereinander zu fachsimpeln. Vier BraLa-Tage sind anstrengend, aber ebenso Motivation für neue Herausforderungen – we nigstens bis zur nächsten BraLa mit Landes fleischrinderschau am 30. Mai 2014! 33 Fleischrinder 50 Jahre Charolais-Zucht in Deutschland Jubiläums-Veranstaltung in Brandenburg W Rainer Tornow Das Jahrestreffen des Verbandes der Deutschen Charolais-Züchter e.V. fand vom 6. bis 9. Juni im Bundesland Brandenburg statt. Es ist inzwischen in fast allen aktiven Bundesrasseverbänden zu einer guten Tradition entwickelt worden, dass die Gastgeberschaft für die Jahrestreffen zwischen den einzelnen Bundesländern wechselt. So war es den Brandenburger Rinderzüchtern und dem RBB-Team eine besondere Ehre, 100 Charolais-Züchter aus dem gesamten Bundesgebiet sowie Gäste aus Frankreich und Schweden in Brandenburg willkommen zu heißen. Das diesjährige Rasseverbandstreffen war gleichzeitig mit der Jubiläumsveranstaltung „50 Jahre Charolais-Verband in Deutschland“ verbunden. Die mit mehreren Höhepunkten gefüllten Charlolais-Tage begannen bei strahlen dem Sonnenschein am Nachmittag des 6. Juni in der Uckermark auf dem Betrieb von Tino Schössler in Schwedt/Oder. Bei einer lockeren Kaffeerunde mit Imbiss wurde ausführlich die Entwicklung des Herdbuchzuchtbetriebes von der Betriebs gründung bis in die Gegenwart durch den Betriebsinhaber und -leiter T. Schössler vorgestellt. Auf 550 ha landwirtschaftlicher Nutzflä che, davon 470 ha Grünland in extensiver Bewirtschaftung, werden insgesamt 308 Herdbuchkühe mit Nachzucht gehalten. Die schwierigen Standortbedingungen im Nationalpark „Unteres Odertal“, teilweise im Überflutungsgebiet der Oder, stellen für die Rinderzucht mit einer intensiven Fleischrinderrasse oft ein Problem dar. Auf der Hofstelle wurden in Ausstellungs boxen die bekannten Altbullen „Mag nus P“ und „Nordpol P“ mit jeweils weibli chen Nachkommen präsentiert. Ebenso großes Interesse zeigten die angereisten Züchter an den sehr homogen wirkenden W Charolais aus Brandenburg haben keinen Grund, sich zu verstecken – die präsentierten Tiere und Ergebnis se fanden Anerkennung bei den Teilnehmern des Jubiläumstreffens. Foto: A. Menrath 34 Gruppen tragender und deckfähiger, gene tisch hornloser Färsen im Aufzuchtstall des Betriebes. Ein kurzer Spaziergang zur hofnahen Koppel mit einer Mutterkuhher de mit durchweg gut entwickelten Kälbern bildete den Abschluss einer gelungenen Betriebspräsentation. Der Vormittag des zweiten Tages stand ganz im Zeichen der Generalversammlung des Bundesrasseverbandes. Pünktlich um 09:00 Uhr fuhren hierzu die Reisebusse vom „Kongresshhotel“ in Potsdam ab, in dem die Gäste während der vier Tage un tergebracht waren. Zielort war Groß Kreutz, das Gelände des Rinderzuchtver bandes Berlin-Brandenburg eG, mit der Geschäftsstelle der RBB GmbH und dem „Brandenburger Rindermarkt“ mit der Auktionshalle, dem Tagungsort der Ver sammlung. Auf der Tagesordnung standen u.a. vergangene und zukünftige Zuchtrin derleistungsschauen sowie deren Auswer tung und Diskussion. Dem Anlass entspre chend konnte auch in diesem Rahmen mit berechtigtem Stolz auf ein halbes Jahrhun dert erfolgreiche Zucht- und Verbandsar beit zurückgeschaut werden. Nach einem rustikalen Mittagsimbiss stand um 14:00 Uhr ein weiteres „High light“ auf dem Programm des Verbands treffens. 14 Charolais-Rinder aus verschie denen Bundesländern, aufgestallt in Bo xen in einem Zelt vor dem „Rindermarkt“, wurden nacheinander vorgestellt, durch den Geschäftsführer des Bundesrassever Blickpunkt Rind 3 I 2013 W Die große Schar der Charolais-Fangemeinde. Hier zu Gast auf dem Hof der Familie Wache, Wehnsdorf. bandes F. Averbeck kommentiert und im Anschluss von den anwesenden Mitglie dern durch schriftliche Stimmabgabe ran giert. Ins Hotel zurückgekehrt und kurz erholt, folgte zum Abschluss des zweiten Tages programms bei herrlichstem Wetter eine zweistündige Rundfahrt mit der Potsdamer Fahrgastschifffahrt auf den Seen der Lan deshauptstadt entlang vieler bekannter Sehenswürdigkeiten. Bei Kaffee und Ku chen war ausreichend Gelegenheit, in ent spannter Atmosphäre regen Erfahrungs austausch zu betreiben. Am Samstag, dem 8. Juni, ging es erneut für alle Teilnehmer mit Reisebussen auf Tour, diesmal in Richtung Süden in den Landkreis Dahme-Spreewald nach Wehns dorf. Die Besichtigung des CharolaisZuchtbetriebes von B. Wache bildete einen wesentlichen Schwerpunkt für den Tages verlauf. In dem landwirtschaftlichen Fami lienbetrieb, dessen Aufbau und betriebs wirtschaftliche Ausrichtung Birgit Wache vorstellte, werden gegenwärtig auf 155 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche (davon 25 ha Grünland) 72 Herdbuch-Mutterkühe ge halten. Die typstarke Stammherde, in der Hornlos zucht mit dem notwendigen Augenmaß betrieben wird, fand große Anerkennung und Interesse bei allen mitgereisten Züch terkollegen. Das Gleiche gilt für den hofna hen Stall, in dem ca. 40 Bullen und ca. 40 Färsen in eigener Ausmast gehalten wer Blickpunkt Rind 3 I 2013 den können. Die kontinuierliche, erfolgrei che Schau- und Auktionsbeschickung be stätigt die Landwirte auf dem eingeschla genen Weg. Bei einem deftigen, sehr ge lungenen Mittagessen konnte mit allen Fa milienangehörigen, 4 Generationen waren vertreten (!), rund um den Betrieb und die Landwirtschaft in der Region diskutiert werden. Nach der Rückfahrt zum Hotel und einer Erholungspause bildete die Jubiläumsfeier in der Auktionshalle in Groß Kreutz den Abschluss des offiziellen Rahmenpro gramms der Charolais-Tage. In einer Fest ansprache stellte der 1. Vorsitzende Wil fried Zachert die Entwicklung des Verban des unter aktiver Mitwirkung vieler Charo lais-Züchter dar. Einige Anwesende aus der Anfangszeit in den 60er Jahren konn ten so in einem würdigen Rahmen geehrt und ausgezeichnet werden. Bei Musik, Tanz, schmackhaftem Essen und anregen den Gesprächen verlief der Abend in sehr guter Stimmung und Atmosphäre. Am Sonntag, dem Abreisetag, war es nach vorheriger Absprache möglich, weite re Brandenburger Mitgliedsbetriebe des Rasseverbandes zu besuchen. So begrüß te der Familienhof Zachert 20 Gäste, u.a. aus Frankreich, zur Vorstellung der Herde und des Hofes. Den Organisatoren und Gastgebern der über den gesamten Zeitraum gelungenen Veranstaltung ist für die aufwendige Vor bereitung und Durchführung des Charo lais-Verbandstreffens 2013 und für die Darstellung der Charolais-Zucht im Bun desland Brandenburg ausdrücklich zu danken. W Ein Dankeschön vom Vorstandsmitglied Manfred Lockemann an Tino Schössler für die Betriebsvorstellung. Fotos: C. Buchholz 35 Fleischrinder Top-Listen für Fleischrindrassen ohne Zuchtwertschätzung veröffentlicht Die Top-Listen 2013 für Bullen und Kühe der Nicht-RZF-Rassen liegen vor. In nach folgender Tabelle finden Sie die Tiere, die sich unter den Top 50 ihrer Rasse platzie ren konnten. Die komplette Topliste ist ein zusehen unter www.bdf-web.de. Kriterien für die Auswahl der Tiere sind: Bullen •eingetragen in die Abteilung A •mindestens 3 Nachkommen, die in Abt. A eingetragen worden sind •aktive Bullen (auch abgegangene Tiere, sofern im aktuellen Jahr noch Nach kommen gebracht wurden) •Bewertung in Typ und Skelett mind. 7, in der Summe mindestens 15; es gilt die letzte vom ZV eingetragene Bewertung Kühe •eingetragen in die Abteilung A •Bewertung in Typ und Skelett mindes tens 7, in der Summe mind. 15; es gilt die letzte vom ZV eingetragene Bewer tung •mindestens vier lebend geborene Nach kommen •ZKZ max. 400 Tage •Mutter in Abteilung A eingetragen. Aktive Kühe RZB eG Name HB-Nr. GJ NK T B S ZKZRang Züchter Herdenname V x MV Topliste Besitzer Dexter Ramintana DK81.57400312 01118873622Dänemark Igelsogard Warrior x Gordon A. Grunewald, Angermünde Mette DE01.13938533 02 10 8 8 8 363 3 Hundsdörfer-Pokupic, Großensee Großensee Pumuckel x Sararas Hof Beerenblau, G. Walter, Altlandsberg Dolly DK21.35100758 05 7 8 7 8 366 8 Dänemark Egeholms Grasbolras x Orpheus A. Grunewald, Angermünde Betty DE12.73326438 06 6 8 8 8 385 11 A. Grunewald, Angermünde Zecar x Oskar A. Grunewald, Angermünde Mara-Vera DE13.02751469 066877366 16Hanke, Steinhagen vom Mulsower LandOtto x DK U. Kessler, Pirow Rosemarie DE03.51565883 074778355 24Tesch, Jürgenstorf Jim x Cappucino Hof der kleinen Tiere, P. Hamann, Wandlitz Flocke DE12.66123008 08 4 8 7 7 356 25 A. Grunewald, Angermünde Prince x Zecar A. Grunewald, Angermünde Alischa DE12.73394998 08 4 8 7 7 361 26 K. Birr, Angermünde Maxe x Lee Morgan K. Birr, Angermünde Leila DE03.51565885 07 4 8 7 7 363 27 Tesch, Jürgenstorf Jim x Addax Hof der kleinen Tiere, P. Hamann, Wandlitz Galloway Funila DE12.68157868 99 11 8 8 8 376 16 O. u. Dr. D. Grieben, Vielitzsee Gamadeus x Norbert O. u. Dr. D. Grieben, Vielitzsee Telba DE12.68202541 00 11 8 7 7 366 23 O. u. Dr. D. Grieben, Vielitzsee Nore x Peter O. u. Dr. D. Grieben, Vielitzsee Prinzessin DE12.68254738 029888385 49Galloway vom Preußenhof, M. Wille, Heiligengrabe Wotan x Plano Galloway vom Preußenhof, M. Wille, Heiligengrabe Highland Cattle Gritt DE12.68065811 97 15 8 8 7 374 2 U. Mikoleit, Freyenstein Berwyn IV x Willem U. Mikoleit, Freyenstein Pia DE12.68065815 97 11 8 8 7 395 24 U. Mikoleit, Freyenstein Berwyn IV x Torridon U. Mikoleit, Freyenstein Gina DE12.68113476 98 11 8 7 7 365 25 U. Mikoleit, Freyenstein Berwyn IV x Willem U. Mikoleit, Freyenstein Hanna DE12.62067088 99 11 8 7 7 367 27 Ökohof Gotsgarten, B. Bechler, Schmerkendorf of Gotsgarten Anton 2 x Haegar K. Heide, Lausitz Biene DE15.02972259 00 10 8 8 7 369 39 ZG-HC-Uthausen GbR Bunni x Willeam R. Bock, Sonnewalde Malali DE12.62236103 02 9 8 8 8 363 43 Ökohof Gotsgarten, B. Bechler, Schmerkendorf of Gotsgarten Samuel II x Lucius Ökohof Gotsgarten, B. Bechler, Schmerkendorf Alida DE12.62192497 01 9 8 7 7 363 49 Ökohof Gotsgarten, B. Bechler, Schmerkendorf of Gotsgarten Bani II x Anton 2 K. Heide, Lausitz Welsh Black Loni Catrin P Maren P 36 DE12.66022195 00 9 8 8 8 386 6 Percy Pp x Astor DE12.66102693 07 4 8 7 7 377 25 Mirco P x Percy Pp DE12.66102700 07 4 8 7 7 378 28 Mirco P x Astor D. Jacob, Reuden D. Jacob, Reuden D. Jacob, Reuden D. Jacob, Reuden D. Jacob, Reuden D. Jacob, Reuden Blickpunkt Rind 3 I 2013 Aktive Bullen RZB eG Name HB-Nr. GJ NK T B S Kör-Rang Züchter Herdenname V x MV Ind. Topliste Besitzer Dexter Billi DE01.15223105 0638781236Hundsdörfer-Pokupic, Großensee Großensee Red Sandy x Lambiek G. Lindemann, Krahne Jimmy DK10.68530065 03 11 8 8 7 124 8 Dänemark Orpheus x Dock A. Grunewald, Angermünde Highand Cattle Ossian DE05.33380980 03 9 9 9 8 137 2 ZG Wermelskirchen, Wickhausen vom Eifgental Oktavian x Odin F. Schlüter, Blönsdorf Lumberjack DE05.79756258 04 7 9 8 8 124 9 Klosner, Bad Laasphe Ruadh vom Augusterhof Lewi x Callum I B. u. S. Hüsgen, Groß Ziescht Prionnsa DE05.33578687 02 8 8 8 8 121 14 Nolden, Goch Ruadh von Asperde Pius IV x Calum D. König, Linthe Garnet DE03.43906467 006887113 26Niederlande Garnet 1st x Balach U. Mikoleit, Freyenstein P. Ansgar DE12.62276736 04 5 8 8 7 124 28 Ökohof Gotsgarten, B. Bechler, Schmerkendorf of Gotsgarten P. Albert x Lucius Ökohof Gotsgarten, B. Bechler, Schmerkendorf Welsh Black Kater DE03.48439415 04 13 8 8 7 125 8 Michaelis, Rätzlingen Kaspar x Lister M. Röthel, Gottsdorf Vergleichseinstufung in Niedersachsen Am 2. und 3. Juli 2013 trafen sich die Zuchtinspektoren Fleischrind von den Zuchtorganisationen aus Niedersachsen, Sachsen, Schleswig-Holstein, Mecklen burg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Thü ringen und Berlin-Brandenburg zum ge meinsamen Einstufen in Niedersachsen. Die insgesamt 16 Teilnehmer bewerteten in fünf verschiedenen Zuchtbetrieben Tiere der Rassen Blonde d‘Aquitaine, Charolais, Galloway, Hereford und Highland Cattle. Durch die praktische Tierbeurteilung und die direkt folgende ausführliche Diskussi on soll eine möglichst einheitliche Sicht weise in der Bewertung von Typ, Bemus kelung und Skelett erreicht bzw. erhalten werden, so dass die Bewertungen der Tie re auch länderübergreifend vergleichbar sind. Ebenso wurden Tiere durch die Teil nehmer rangiert. Des Weiteren war Gelegenheit, über aktu elle Themen und Probleme der Fleischrin derzucht über Verbandsgrenzen hinweg zu sprechen. Durch die sehr gute Vorberei tung der Tiervorstellung in den Betrieben und die rundum optimale Organisation durch die Masterrind GmbH an beiden Tagen kann zusammenfassend von einer sehr gelungenen, der Sache dienenden Veranstaltung gesprochen werden. Die nächste Vergleichseinstufung wird 2014 in Brandenburg stattfinden. W A. Menrath Einladung zum Tag des Fleischrindhalters am 7. November 2013 im Zentrum für Gewerbeförderung Götz Am Mühlenberg 14550 Groß Kreutz /OT Götz Zeit: 09.30 bis ca. 15.00 Uhr Das Thema der Vortragstagung lautet: Mutterkuhhaltung Basis für wirtschaftliche Rindermast Folgende Beiträge stehen auf dem Programm: • Globale Trends der Mutterkuhhaltung und Rindfleisch produktion, Dr. Claus Deblitz, Thünen-Institut für Be triebswirtschaft, Braunschweig • Untersuchungen zur Wirtschaftlichkeit der Färsenmast unter intensiven Bedingungen, Ulrike Drews, LELF • Auswertung des Zuchtjahres 2012/2013, Cornelia Buchholz, RBB GmbH • Absetzer zur Weitermast - Qualitätsanforderungen aus Sicht eines Mästers (vorgesehen ist für diesen Beitrag die Demonstration verschiedener Absetzergruppen im RBB-Vermarktungszentrum in Groß Kreutz) W Die Teilnehmer der diesjährigen Vergleichsbewertung. Blickpunkt Rind 3 I 2013 Foto: Logemann Bitte merken Sie sich diesen Termin vor! Einladungen und weiterführende Informationen zum Fleischrindertag 2013 auf unserer Internetseite www.rinderzucht-bb.de folgen. 37 Jugador 10.811214 Milch- und Eiweißpower ZWS 08/2013 Jardin x VG 88 Finley x VG 89 Emerson x EX 92 Mtoto Foto: W. Schulze SOW Jule, 2. La. m höchster Eiweißvererber Eine er giebige Ener giequelle bei den Deutschen Holsteins, töchtergeprüft m einziger deutscher Bulle der Topliste mit mehr als 2.000 M-kg und positiven Eiweißprozenten m alternatives Pedigree RBB Rinderproduktion Berlin-Brandenburg GmbH Lehniner Straße 9 D-14550 Groß Kreutz (Havel) W gRZG139 W gRZM144 W gRZE118 Telefon: +49 (0)33207 533-0 Telefax: +49 (0)33207 533-199 W +2223 M-kg W +83 E-kg E-Mail:[email protected] Internet:www.rinderzucht-bb.de LKV-Info Erste Ergebnisse des vergleichenden VFT-Mischfuttertest W J. Wegner Ergebnisse eines vergleichenden Mischfuttertests, durchgeführt durch den VFT und den LKV Brandenburg e.V. im Bundesland Brandenburg für Ferkelaufzuchtfutter, Schweinemastfutter, Milchviehmischfutter und ein Kälberaufzuchtfutter im IV Quartal 2012. Alle beteiligten Mischfuttermittelhersteller und Landwirte sind über die Testergebnisse informiert. Mischfuttermittel für die Ferkelaufzucht Im Rahmen eines vergleichenden Mischfuttertests wurden im Zeitraum November 2012 sieben Alleinfuttermittel für Ferkel (Ferkelaufzuchtfutter) getestet. Am Test waren insgesamt sechs Hersteller beteiligt. In der Überprüfung der Inhaltsstoffe und Einhaltung der Deklaration fiel kein Ferkelaufzuchtfutter durch Abweichung zur Deklaration auf. In der fachlichen Bewertung wurden alle geprüften Ferkelaufzuchtfutter mit der Note 1 bewertet. Ausführliche Erläuterungen des VFT, Richtwerte zur Nährstoffausstattung und weitere Anforderungen des Futtermitteltestes sind im Internet unter www.futtermitteltest.de veröffentlicht. Dort sind auch die Ergebnisse verschiedener Regionen und weiterer Futtertypen zu finden. Kommentierung der Ergebnisse Die Ferkelaufzuchtfutter sind für unterschiedliche Gewichtsbereiche konzipiert. Ein „Ferkelaufzuchtfutter I“ ist für die Verfütterung im Gewichtsbereich von 8 – 15 kg Lebendgewicht vorgesehen, ein weiteres für Ferkel ab 18 kg Lebendgewicht bis zu einen Lebensalter von 12 Wochen, eines ist konzipiert für den Einsatz bis etwa 20 kg Lebendgewicht und einem Alter von 12 Wochen. Das geprüfte „Ferkelaufzuchtfutter II“ ist für den Gewichtsabschnitt 25 – 50 kg ausgelegt. Auch die lediglich als „Alleinfutter für Ferkel“ bezeichneten Futter sind laut Herstellerangaben für Tiere mit einem Lebensalter bis 12 Wochen bzw. bis 35 kg Lebendmasse zu verwenden. Alle Futter dieses Tests enthielten Phytase. Für ein Futter wurden freiwillig die pro- Blickpunkt Rind 3 I 2013 zentualen Anteile der Komponenten aufgeführt. Die Deklaration der Energiegehalte, der Aminosäuren Lysin, Methionin, bei Deklaration auch das MHA (Methionin-Hydroxy-Analog), Cystein, Threonin, der Mineralstoffe Calcium und Phosphor erfolgte ordnungsgemäß. Die Untersuchungsergebnisse bestätigten die deklarierten Nährstoffgehalte. Die deklarierten Energiegehalte lagen bei Ferkelaufzuchtfutter I zwischen 13,4 und 14,4 MJ und enthielten laut Deklaration 1,25-1,43 % Lysin. Die Alleinfuttermittel für Ferkel wiesen laut Deklaration Energiegehalte zwischen 13,4 MJ und 13,8 MJ und Lysingehalte von 1,2-1,3 % und das Ferkelaufzuchtfutter II wies 13,2 MJ Energie und einen Lysingehalt von 1,13 % auf. Die fachliche Bewertung zeigte eine Übereinstimmung der konzipierten und realisierten Gehalte für Energie, Aminosäuren und Mineralstoffe mit den Anforderungen für den jeweiligen Einsatzbereich. Dies ergab für alle geprüften Ferkelfutter die Bewertung 1. Mischfuttermittel für Mastschweine Der Verein Mischfuttertest hat im IV. Quartal 2012 in Brandenburg sechs Mastschweinefutter beprobt, analysiert und bewertet. Einbezogen waren dabei fünf verschiedene Hersteller. Im Prüfumfang war ein Spezialvormastfutter für den Einsatz ab einem Lebendgewicht von 28 kg bzw. 35 kg bei angestrebten Zunahmen von über 850 g pro Tier und Tag. Andere in die Prüfung einbezogene Hersteller gaben bei den Waren als Einsatzbereiche für ihr Schweinemastfutter ab 35 kg bzw. ab 50 kg Lebendmasse bzw. „Allein- futter II“ an. Ein Hersteller gab lediglich „Alleinfutter für Mastschweine“ ohne weitere Einsatzangaben an. Bestandteil der Prüfstichprobe war auch ein Ergänzungsfuttermittel für Mastschweine mit einer maximalen Einsatzmenge von 28 % in der Tagesration. Bei allen geprüften Mischfuttermitteln kamen Phytasen zum Einsatz. Weitere Informationen zur Vorgehensweise und zur Bewertung der Futtermittel durch den VFT sind im Internet unter www.futtermitteltest.de zu finden. Kommentierung der Ergebnisse Von einem Hersteller wurde ein als Endmastfutter benanntes Alleinfutter II für Mastschweine geprüft. Während ein Alleinfutter II üblicherweise ab 50 kg Lebendmasse (LM) eingesetzt wird, sind richtige Endmastfutter mit entsprechend angepassten / abgesenkten Gehalten erst ab 70 kg LM oder später sinnvoll. Drei Hersteller verzichteten auf die Angabe von Einsatzspannen bei den Lebendmassen, so dass die Ausrichtung auf eine aus wirtschaftlicher und auch ökologischer Sicht sinnvolle Phasenfütterung nicht unterstützt wird. Trotzdem kann natürlich im Mastverlauf ein Wechsel auf ein Futter mit (an die jeweilige LM angepassten) abgesenkten Nährstoffgehalten eingesetzt werden. Die Energiegehalte lagen bei Mischfutter für den ersten Mastabschnitt zwischen 13,2 und 13,5 MJ ME/kg und die jeweiligen Lysingehalte bei 0,90 – 1,10 %. Die Mastfutter für die späteren Fütterungsabschnitte ab 50 kg Lebendmasse bzw. als Endmastfutter bezeichnet, lagen im Energiegehalt bei 12,6 (12,8) MJ und im Lysingehalt bei 0,9 %. Der Ergänzer wies einen 39 LKV-Info Energiegehalt von 11,6 MJ und einen Lysingehalt von 2,1 % auf. Die Deklarationstreue war sehr zufriedenstellend, denn alle einbezogenen Probenmuster wiesen im 1. Prüfungsteil eine gute Übereinstimmung zwischen Laborbefund und Deklarationswert (und somit keine Abweichungen in den überprüften Parametern) auf. Im Rahmen der fachlichen Bewertung wird die Übereinstimmung mit den Empfehlungen von Wissenschaft (GfE) und Praxis (DLG) abgeleiteten Mindestgehalten an Energie, Aminosäuren (v.a. Lysin als erstlimitierende AS) und Mineralstoffen (Calcium, Phosphor) für den jeweiligen Einsatzzweck überprüft. Der Einsatzzweck (Einsatzbeginn, LM-Spanne) wird dabei den Fütterungshinweisen bzw. der Bezeichnung des Futters entnommen – bei Ergänzungsfutter ist hier gegenüber einfachen Alleinfuttern mehr Information, z. B. zum Mischungsanteil, nötig. Für eine gute Bewertung werden ein aussagefähiger Fütterungshinweis, sowie (rechtlich freiwillige) Angaben bezüglich der Gehalte an Energie, Calcium und Phosphor und die Einhaltung der Vorgaben gefordert. Alle Prüfmuster waren in Ordnung und konnten in Gruppe 1 und damit der besten Kategorie zugeordnet werden. Somit schließt dieser Test insgesamt mit einem recht erfreulichen Ergebnis ab. Mischfuttermittel für Milchvieh Der Verein Futtermitteltest hat in den Monaten November und Dezember 2012 in Brandenburg 12 Rindermischfutter, davon 11 Milchleistungsfutter (MLF) und 1 Kälberaufzuchtfutter von 6 verschiedenen Herstellern überprüft. Geprüft wurden die Gehalte an Rohprotein, Calcium, Phosphor, Rohfaser, Rohfett und Energie [bei MLF als Netto-Energie (NEL), bei Kälberfutter als Umsetzbare Energie (ME) in MJ/ kg]. Einbezogen wurden auch Analysen auf ADFom und Stärke. Die Milchleistungsfutter sollten laut Herstellerangaben Energiegehalte zwischen 6,4 bis 7,1 MJ NEL/kg und Proteingehalte in einer Spanne von 15,4 % und 40 % aufweisen. Ein Ergänzungsfutter wurde als Diätfutter mit 13 % Propylenglycol ausgelobt. Milchleistungsfutter werden für den Nährstoffausgleich in ausgewogenen oder unausgewogenen Grundfutterrationen hergestellt. Die 40 Fütterungshinweise sollten deshalb den Verwendungsbereich des jeweiligen Mischfutters exakt benennen. Bei Zusätzen von NPN-Verbindungen (z.B. Harnstoff) sind Angaben zur Einsatzbegrenzung erforderlich. In zwei der geprüften Milchleistungsfutter wurde Futterharnstoff eingesetzt. Informationen zum Verein Futtermitteltest sowie zur Vorgehensweise der Prüfung sind nebst Richtwerten zur Nährstoffausstattung und Erläuterungen zur Bewertung der Futtermittel durch den VFT ausführlich im Internet unter www.futtermitteltest.de dargestellt. Dort sind auch die Ergebnisse aus anderen Regionen und Tests weiterer Futtertypen zu finden. Kommentierung der Ergebnisse Mit einer Ausnahme konnten die angegebenen Energie- und Nährstoffgehalte durch die Laborergebnisse im Rahmen der amtlichen Toleranz bestätigt werden. Ein Futter überschritt die Rohprotein-Deklaration. Milchleistungsfutter – Die beste Bewertung erhielten sechs Mischfuttermittel Zwei Milchleistungsfutter von dieser Prüfgruppe wiesen bei den festgestellten Energiegehalten Überschreitungen gegenüber den Herstellerangaben auf. Da aber bei diesen MLF alle weiteren Nährstoffgehalte innerhalb der angegebenen Werte lagen, wurde sie dennoch mit Note 1 bewertet. Die für ausgeglichene MLF nötigen Ca-Gehalte bzw. die angegebenen Calciumgehalte in Ausgleichsfutter bestätigten sich in den Untersuchungen bei 9 Mischfuttern. Einmal wurde der angegebene Calciumgehalt deutlich überschritten. Mit mehreren Abweichungen fielen 5 Mischfuttermittel auf. Von diesen wiesen 3 etwas zu geringe Rohproteingehalte aber Überschreitungen beim Energiegehalt auf. Ein Mischfuttermittel hatte einen überhöhten Protein- sowie einen überhöhten Phosphorgehalt und ein weiteres Futtermittel hatte neben einem knappen Proteingehalt einen Übergehalt an Calcium. Diese sechs Futter erreichten nur die Note 2. Zusätzliche Fütterungshinweise wurden von den Herstellern für neun Milchleistungsfutter gegeben. Zwei Milchleistungsfutter II für mehr oder weniger ausgeglichene Grundfutterrationen waren als Ergänzungsfuttermittel für Milchkühe bezeichnet und enthielten darüber hinaus keine weiteren Fütterungshinweise. Das Diätfutter wurde mit spezieller Wirkung zur Vorbeuge gegen Stoffwechselerkrankungen in der Transit-Phase empfohlen. Durch die Ausrichtung auf den speziellen Einsatzbereich, die Begrenzung auf 0,5 – 1 kg je Tag und die Versorgung mit leicht verfügbarer Energie und Wirkstoffen, wird auch eine Energieangabe nicht gefordert. Zum Ausgleich eiweißarmer Grundfutterrationen war ein Ergänzungsfuttermittel vorgesehen. Auf den Zusatz von 20 g/kg Futterharnstoff, allmähliches Anfüttern und eine Einsatzbeschränkung wurde in der Deklaration hingewiesen. Ein anderes Milchleistungsfutter war laut Fütterungshinweis zum Einsatz in energieschwachen aber ausgeglichenen Grundfutterrationen gedacht. Auch bei diesem Futter wurde auf den Gehalt an NPN-Verbindungen und auf Einsatzbeschränkungen pro 100 kg Lebendmasse verwiesen. Zur Verbesserung der Nährstoffversorgung von Milchkühen in ausgeglichenen Grundfutterrationen waren nach Herstellerangaben 4 Milchleistungsfuttermittel einzusetzen. Drei von den 12 Mischfuttermitteln enthielten lediglich den Fütterungshinweis, dass es unter Weidebedingungen und bei hohem Molybdän- oder Schwefelgehalt Kupfermangelerscheinungen aufgrund niedriger Kupfergehalte der Mischfuttermittel möglich sind. Eine Angabe zum nutzbaren Rohprotein (nXP) war in keiner Deklaration zu finden. Da der nXP-Gehalt für die Rationsberechnung benötigt wird, ist ein genereller Hinweis wünschenswert. Kälberfutter Das Ergänzungsfutter für Aufzuchtkälber war mit sehr konkretem Fütterungshinweis als „energiereiches Ergänzungsfutter zur Kälbermilch und zum Grundfutter für die intensive Kälberaufzucht“ mit Einsatzempfehlung bis zum 4. Lebensmonat und Einsatzmengen von max. 2,5 kg pro Tier und Tag versehen. Die angegebenen Gehalte wurden bestätigt und die geforderten Nährstoffgehalte erreicht. Das Futter erhält somit die Note 1. Diese Testergebnisse gelten nur für die geprüften Futter und lassen keine Rückschlüsse auf das übrige Herstellerprogramm zu. Blickpunkt Rind 3 I 2013 Guten Tag, LKV Brandenburg am Apparat – LKV-Mitarbeiter kurz vorgestellt Frau Dr. Nebel, Leiterin Mastitislabor, Tel. 033433/656-40 W Frau Dr. Nebel Frau Dr. Nebel erlernte zunächst den Beruf einer medizinisch technischen Laborassistentin. 1993 begann sie ihr Studium der Veterinärmedizin an der Freien Universität (FU) Berlin. Nach erfolgreichem Abschluss folgten Hospitanz und Vertretungen in verschiedenen Kleintier- bzw. Gemischtpraxen. Im Jahr 2000 begann sie mit ihrer Doktorarbeit am Institut für Veterinär-Anatomie der FU Berlin zum Thema: „In vitro Modelle proliferierender und differenzierender epidermaler Keratinozyten der Rinderklaue,“ die sie im Januar 2005 erfolgreich abschließen konnte. Von 2001 bis 2002 hatte sie Lehraufträge für Anatomie bzw. Histologie. Frau Dr. Nebel war danach 3 Jahre als Wissenschaftliche Mitarbeiterin im EU Projekt LAMECOW (Eine interdisziplinäre Studie zur Reduzierung von Lahmheit und zur Verbesserung der Haltungsbedingungen von Milchkühen in der EU) am Institut für Veterinär-Anatomie der FU Berlin tätig. 2006 arbeitete sie an der University of Aberdeen (Schottland) in der School of Biological Sciences ebenfalls im Rahmen des LAMECOW Projektes. 2007 kehrte sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an das Bundesinstitut für Risikobe- wertung im Projekt EFSA-Tender „Wissenschaftliche und technische Unterstützungen beim Sammeln, Melden, Erfassen und Analysieren von Daten zu lebensmittelbedingten Krankheitsausbrüchen“ nach Deutschland zurück. Frau Dr. Nebel wechselte von 2008 bis 2011 an die Frankenförder Forschungsgesellschaft mbH als wissenschaftliche Mitarbeiterin und bearbeitete verschiedene Projekte u. a. im Auftrag des Umweltbundesamtes. Im Oktober 2011 begann dann ihre Tätigkeit im LKV Brandenburg als stellvertretende Leiterin des Mastitislabors. Nach der Einarbeitung in das neue umfangreiche Aufgabengebiet übernahm Frau Dr. Nebel im Juni 2012 die Leitung des Mastitislabors. Frau Dr. Nebel steht für alle Fragen zur Probennahme, Labordiagnostik und Befunderhebung zur Verfügung. Auch individuelle Wünsche, wie z. B. der Einsatz von nicht auf dem Untersuchungsauftrag gelisteten Antibiotika im Resistogramm, können jederzeit abgesprochen werden. Das aktuellste Projekt ist die Etablierung einer Real-Time PCR für die Mastitisdiagnostik. Neben der Arbeit im Labor steht Frau Dr. Nebel auch für Vorortberatungen zum Thema Eutergesundheit und Mastitis zur Verfügung. Auch bei akuten Problemen mit Mastitiden in Ihrem Bestand hilft Ihnen Frau Dr. Nebel gerne bei der Erarbeitung von Sanierungskonzepten. stoffliche Verwertung von landwirtschaftlichen Kunststoffen Gesellschaft für Abfall-Aufbereitung Beeskow GmbH Friedländer Berg 1 15848 Beeskow www.gaa-beeskow.de Wir verwerten Ihre Agrarfolien Mulchfolien Silofolie Ballennetze Schwarz / WeißFolien Schrumpffolien Bindegarne Kontakt über [email protected] oder über Herrn Stöbling 0173 / 6140239 Blickpunkt Rind 3 I 2013 41 LKV-Info LKV und RBB auf der 23. BraLa Nicht nur den Fachbesuchern sondern gerade den vielen Gästen aus dem Umland bietet die BraLa Möglichkeit, Antworten zu speziellen Fragen aus allen Bereichen der Landwirtschaft zu erhalten. Der LKV Brandenburg lieferte an seinem Stand im Milchzelt Informationen aus seinem vielfältigen Angebotsspektrum. Dabei wurde darauf geachtet, dass die Themen auch für Nicht-Landwirte ansprechend und spielerisch nahegebracht wurden. Interessiert ließen sich die Besucher z. B. die verschiedenen Bodenarten erklären und nutzten die Gelegenheit, selbst einmal Bodenarten zu bestimmen. Sie konnten auch versuchen, die Anzahl der Körner verschiedener Getreidesorten zu schätzen oder beteiligten sich am Gemeinschaftsquiz mit dem Landesbauernverband über landwirtschaftliche Fragestellungen. Als Belohnung wurde täglich ein glücklicher Sieger durch den LBV ausgelost, der einen großen Korb landwirtschaftlicher Produkte mit nach Hause nehmen durfte. Ein weiteres Schwerpunktthema der BraLa waren Informationen über die grünen Berufe, da eine moderne Landwirtschaft qualifizierten Nachwuchs erfordert. An vielen Ausstellungsständen, so auch bei den Mitarbeitern des LKV, konnte junge Leute Auskunft über Ausbildungsinhalte und spätere Einsatzmöglichkeiten einholen. Am späten Nachmittag zog es wie auch in den zurückliegenden Jahren viele neugierige W Wer schätzt besser? 42 W Minister Jörg Vogelsänger mit den ausgezeichneten Milchlieferanten Besucher zum Schaumelken in das RBB-Zelt. Kommentiert durch einen Milcherzeugerberater des LKV Brandenburg zeigten Mitarbeiter der RBB GmbH, welche Handgriffe und Tätigkeiten notwendig sind, um qualitätsgerecht Milch zu gewinnen. Ehrung der Milcherzeuger mit der besten Milchqualität Ein Highlight der diesjährigen BraLa war die Auszeichnung der Brandenburger Milchlieferanten mit der besten Milchqualität. Aus den Händen des Ministers für Infrastruktur und Landwirtschaft, Herrn Jörg Vogelsänger, nahmen Vertreter aus fünf milchproduzierenden Betrieben am Eröffnungstag eine gläserne Trophäe als sichtbares Zeichen der Anerkennung entgegen. Um zu dem Kreis der Auserwählten zu gehören, waren die Anforderungen sehr hoch angesetzt. Im gesamten Jahr 2012 mussten folgende Kriterien eingehalten werden: - < 150.000 Zellen je ml im Mehrmonatsmittel - < 13.000 Keime je ml im Mehrmonatsmittel - kein Nachweis von Fremdwasser - kein positives Hemmstoffergebnis. W Große Aufmerksamkeit bei der Erläuterung des Schaumelkens Blickpunkt Rind Fotos: LKV 3 I 2013 Zu den Ausgezeichneten gehörte der Landwirt Ralf Tornow aus Ribbeck im Landkreis Oberhavel. Seine Holstein-Herde besteht aus 90 Milchkühen. Herausragend ist nicht nur seine Milchqualität, auch die Inhaltsstoffe lagen weit über dem Brandenburger Durchschnitt. Stolz nahm Frau Glanz die Auszeichnung für den Betrieb entgegen. Mit der GbR Bodien wurde ein weiterer Milchlieferant aus dem Landkreis Oberhavel geehrt. Die Milchleistung seiner 100 Milchkühe lag mit 10.541 kg deutlich über dem Brandenburger Durchschnitt. Noch in diesem Jahr wird Herr Bodien Melkroboter in seinem Stall einbauen und so neue Wege in der Herdenbewirtschaftung beschreiten. Mit beinahe 500 Milchkühen freute sich die Milchhof Klosterfelde GbR aus dem Landkreis Barnim über die Auszeichnung. Herr Hasler und Herr Bogott nahmen die Trophäe entgegen. Auch in diesem Betrieb liegt die Milchleistung über dem Landesdurchschnitt. Die Agrogenossenschaft Neuküstrinchen aus dem Landkreis Märkisch-Oderland hat unter den Geehrten die höchste Milchleistung pro Tier aufzuweisen. Mit ca. 11.500 kg gehörte Neuküstrinchen zu den 15 Brandenburger Betrieben mit der höchsten Jahresleistung 2012 und war bester Milcherzeuger in dieser Kategorie seines Landkreises. Herr Hamann, Geschäftsführer der Genossenschaft, bekam die Auszeichnung vom Minister überreicht. Last but not least erfüllte auch die Agrar GmbH Fehrbellin über das gesamte Jahr die hochgesteckten Zielwerte. Unter den Ausgezeichneten wird in diesem Betrieb mit ca. 1.800 die größte Anzahl an Milchkühen ge- W Die Kollektion Kühe der Rasse des Jahres auf der BraLa. halten. Herr Fuchs, Leiter der Milchproduktion, freute sich über die öffentliche Anerkennung. Wir gratulieren den ausgezeichneten Betrieben für diese hervorragenden Ergebnisse und wünschen ihnen für die weitere Arbeit viel Erfolg. Rinderzüchter mit Rassevielfalt Das RBB-Zelt hatte seinen festen Platz am großen Ring und war mit der großen Vielfalt an Fleischrindrassen Publikumsmagnet. Am Freitag stand die Landesfleischrinderschau auf dem Programm. Aber auch die Milchrinder sorgten mit ausgewählten Spitzentieren aus dem RBB-Zuchtprogramm diesmal für besonderes Interesse. W Auszeichnung der „Rasse des Jahres“ und Ehrung für den „Verdienten Züchter“: Axel Schulze, Agrargenossenschaft eG Frankena neben „Emely“. Blickpunkt Rind 3 I 2013 Rasse des Jahres 2013 Die Deutschen Holsteins – Schwarzbunt – sind die im Land Brandenburg am stärksten verbreitete Rinderrasse. Die Kühe besitzen von Natur aus das Potenzial, viel Milch zu produzieren. Durch Zucht, verbessertes Herdenmanagement und weiterentwickelte Haltungsverfahren konnte die Jahresleistung pro Kuh auf durchschnittlich 9.416 M-kg (A+BKühe 2012, RZB eG) gesteigert werden. Damit tragen die Milchkühe nicht nur zum Einkommen der Landwirte bei, sondern produzieren ein wertvolles, rundum qualitätsgeprüftes Lebensmittel. Die Rinderproduktion prägt zudem mit der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung der Flächen die Kulturlandschaft Brandenburgs. Die Deutschen Holsteins spielen also eine wichtige Rolle für die Sicherung von Arbeitsplätzen auf dem Land W Milchkönigin Saskia Storm. Fotos: RBB 43 LKV-Info für den Berufsstand machen. Auf charmante Art wird es ihr gelingen, Informationen zu vermitteln und Verständnis für die Arbeit der Landwirte zu wecken. Die Milchkönigin wird unterstützt vom Landesbauernverband, von der RBB GmbH, dem LKV, von Molkereien und dem MAFZ. Jungzüchtertag W Der Schüritz-Tiertransporter brachte Tiere zur BraLa und war an dem Wochenende für Besucher zugänglich, die sich so ein reelles Bild von sachgerechten Tiertransporten machen konnten. Im Rahmen der Tierschauen wurden Informationen zu dieser Thematik vermittelt und von den Jungzüchtern praktisch dargestellt. sowie in der verarbeitenden Industrie, für die Landschaftspflege und die Versorgung der Menschen. Gründe genug, sie als „Rasse des Jahres 2013“ zu ehren! Die Agrargenossenschaft eG Frankena nahm am Eröffnungstag der BraLa stellvertretend für die Züchterkollegen die Auszeichnung entgegen. Der Vorstandsvorsitzende Axel Schulze freute sich über die Ehrung. Frankena war selbst mit zwei Kühen im Ring – Laudan-Tochter „Princess“ und „Emely“ von Eminem, die in der 3. Laktation auf der BraLa EX 90 bewertet worden ist. Charmante Werbung in Sachen Milch Saskia Storm, Studentin der Agrarwissenschaften in Berlin, wurde anlässlich der Eröff- nung der BraLa am 9. Mai 2013 für ein weiteres Jahr zur Brandenburger Milchkönigin gekrönt. Ihr Interesse an Rindern, Praktika bei der RBB GmbH und in einem renommierten Zuchtbetrieb, Aktivitäten bei den Jungzüchtern und nicht zuletzt ihr Nebenjob als Hostess sind gute Voraussetzungen für diese öffentlichkeitswirksame Arbeit. Die 23 jährige Saskia ist fachlich im Bilde und scheut auch den Kontakt zu Menschen nicht. Gegenwärtig schreibt sie an Ihrer Masterarbeit, um ihr Studium der Agrarwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin im Herbst dieses Jahres erfolgreich abschließen zu können. Ein ereignisreiches Jahr als Milchkönigin liegt bereits hinter ihr. Sie wird bis zur BraLa 2014 die Interessen der Milchbauern in der Öffentlichkeit vertreten und Werbung W Die BraLa und ihre (besonders) schönen Seiten: Minister Jörg Vogelsänger eröffnete die BraLa. 44 Am Wochenende stand der Brandenburger Jungzüchtertag im Mittelpunkt des Geschehens. Die Züchter von Morgen wetteiferten in Theorie und Praxis und kürten in den Kategorien Milchrind und Fleischrind die besten Teilnehmer zum Champion. Zahlreiche Fachinformationen „rund ums Rind“ und ein moderner Tiertransporter der Schüritz Tiertransporte- und Handelsgesellschaft mbH komplettierten das RBB-Programm in Paaren/Glien. Allen Züchtern, die aktiv dabei waren und auch den Betrieben, die ihre Tiere für die Ausstellung bereitgestellt haben, danken wir sehr herzlich für das Engagement. Wieder einmal haben sich die Jungzüchter nicht nur auf ihren Wettbewerb konzentriert, sondern gemeinsam mit dem RBB-Team dafür gesorgt, dass die Zuchtrinder auf der BraLa für Fachpublikum und Schaulustige eine Reise wert waren. W Elgard Kaehler, Cornelia Buchholz W Landrat Dr. Burkhard Schröder, der die positive Entwicklung des Ausstellungsgeländes unterstützt und vorangetrieben hat. Blickpunkt Rind 3 I 2013 Maisernte 2013 – Den technologischen Silierprozess gründlich vorbereiten Die Produktion von Maissilage ist von vielfältigen Einflüssen abhängig. Trockenmasseertrag je ha und der produzierte Energiegehalt/ha Maisfläche bestimmen wesentlich die Ökonomie des Maisanbaus. Aus Sicht der Tierproduktion sind zur Qualitätsbewertung weitere wichtige Parameter, wie mikrobiologische Unbedenklichkeit und Mykotoxinfreiheit von entscheidender Bedeutung. Zunehmend werden Silagepartien aus Gründen zu hoher Gehalte an den Fusarientoxinen DON, ZON und Fumonisinen sowie Maiskörnern, wie unlängst Importware, an Aflatoxinen fütterungsuntauglich. Der Begriff Qualität wird immer umfassender und erstreckt sich so auch auf Eigenschaften wie erwünschtes Gärsäurenmuster, Alkoholfreiheit und gute aeorobe Stabilität. Die betriebliche Maissilageproduktion muss sich am späteren Verwendungszweck orientieren. Rinderproduktion und Biogasanlagen haben viele Gemeinsamkeiten, aber auch entscheidende Unterschiede in den Anforderungen. So sind ein erhöhter Gehalt an Hefen und davon der Anteil an laktatabbauenden Arten für die Tierproduktion äußerst ungünstig. Erhöhte Hefeaktivität fördert die Alkoholbildung und beeinträchtigt die Gesundheit der Tiere. Milchkühe reagieren mit erhöhten Milchzellgehalten. In Biogasanlagen müssen Alkoholgehalte nicht negativ auf die Gasausbeute wirken. Vor diesem Hintergrund müssen Maissilagen zur Verfütterung von gesunden Maisbeständen stammen. Die Einhaltung standortabhän- giger Erntezeitpunkte ist dafür entscheidend. Technologische Eckpunkte der Maissilierung: • Trockenmassegehalt der Maispflanze 30 bis 35 % / Maiskolben 50 bis 60 %. • Mindestschnitthöhe 20 cm, bei Verdacht auf Feldpilze bzw. Feldhefen höher schneiden • Häcksellänge abhängig von betrieblichen Bedingungen, generell sichert eine Häcksellänge von 0,4 - 0,8 cm bessere Verdichtungsmöglichkeiten und damit günstige Silierbedingungen • Verteilung im Silo ist abhängig von Häcksellänge und TS-Gehalt des Materials. Möglichst dünne Schichten (10 - 20 cm) auftragen • Walzleistung in t Gewicht = ¼ der max. Erntemenge je Stunde. Walzgeschwindigkeit < 4 km/h, bei möglichst hohem Reifendruck (keine Zwillingsbereifung) • Verdichtungsziel 850 bis 1000 kg FM/m3 • Abdeckung muss sofort nach Unterbrechung des Beschickungsprozesses erfolgen (Unterbrechungen sollten vermieden werden) •Trockenmassebestimmungen der ganzen Pflanze (einschließlich Kolben) •Bestimmung der Kolbentrockenmasse •Schlagbezogene Ermittlung eines Erntezeitfensters Diese sind als Schnellbestimmungen im Labor organisiert und ermöglichen bei Eingang bis Mittag am Folgetag eine Ergebnisübermittlung. Ermittlung der Nährstoffgehalte im Siliergut Während der Silierung sind tagesbezogene Stichprobenuntersuchungen zum Nährstoffgehalt möglich und bei Verdacht auch zum Mykotoxingehalt im Siliergut empfehlenswert. So lassen sich gute Aussagen zum künftigen Futterwert der Silage tätigen und strategische Einsatzmöglichkeiten ableiten. Der LKV bietet seit einigen Jahren ein Untersuchungsprogramm zur Ermittlung eines Erntefensters an. Gepaart mit den betrieblichen Erfahrungen lassen sich so bewährte Strategien zur Erzeugung optimaler Maissilagen entwickeln. Silageentnahme Silierdauer mindestens 6 Wochen. Eine Verlängerung wirkt günstig auf die Nährstoffverdaulichkeit der Maissilage (keine Maiskörner im Kot sichtbar). Futterentnahmen aus dem Silostock sollten Vorschübe im Winter von >1,5 m und im Sommer von >2,5 m sichern. Eine den Stapel auflockernde Entnahmetechnik wirkt ungünstig. Bei Anfragen zu Untersuchungen wenden Sie sich bitte an unsere Kollegen Tel. 03343365661. Übersicht zu den Untersuchungsmöglichkeiten für eine optimale Erntezeit W J. Wegner Termine 2013/2014 Monat W Oktober 2013 W November 2013 W Januar 2014 Termin Veranstaltung 05.10.2013 Bundesschau Highland Cattle, Alsfeld 17.10.2013 „Blickpunkt Rind“, Paaren 07.11.2013 Tag des Fleischrindhalters, Götz 08./09.11.2013 Bundesjungviehschau Charolais, Northeim 27.11.2013 Milchkonferenz, Bronkow 09.01.2014 Milchrindtag 17.-26.01.2014 Internationale Grüne Woche, Berlin Bundesjungviehschau Charolais, Northeim W März 2014 Blickpunkt Rind 17./18.01.2014 Bundesschau „Schwarz-Rot-Gold“ der extensiven Fleischrindrassen, Berlin (Internationale Grüne Woche) 05.03.2014 LKV-Generalversammlung 11.03.2014 Fleischrind-Bullenauktion, Groß Kreutz 3 I 2012 45 Rinderzucht- und Besamungsvereine 8. Kreistierschau Märkisch-Oderland W Cornelia Buchholz Die Wetterprognosen stimmten nicht gerade optimistisch und am Vortag der Veranstaltung war auf dem Schaugelände noch „Land unter“. Aber Petrus hatte ein Nachsehen und bescherte den Akteuren und Besuchern der 8. Kreistierschau Märkisch-Oderland am 1. Juni in Steinbeck milde Temperaturen und regenfreie Stunden. Erst pünktlich zum Abschluss der Schau fing es wieder an zu tröpfeln. Glück der Tüchtigen! Die Agrargenossenschaft „Höhe“ e.G. in Steinbeck hatte vis-à-vis ihrer Milchviehanlage einen Tierschau-Platz bestens vorbereitet. Die Kühe säumten den Richtring von zwei Seiten – kurze Wege und ein flüssiger Ablauf waren garantiert. Die Info-Stände von LBV, LKV und RBB waren optimal positioniert und das Gelände liebevoll ausgeschmückt. 45 Kühe aus 11 Betrieben bestritten in sieben Klassen den Wettbewerb der Deutschen Holsteins. Preisrichter war Markus Schönherr. RBB-Zuchtinspektor Carsten Tessendorff führte als Ringsprecher fachlich versiert und unterhaltsam durch das knapp vierstündige Programm. Den Auftakt gaben die Jungzüchter. Im Alter von 4 (Jakob Müller mit einem SuranKälbchen als jüngster Teilnehmer) bis 24 Jahren wetteiferten die Kinder und Jugendlichen in vier Altersklassen um die beste Vorführleistung. Die Beste der Besten war an diesem Tag Jennifer Rades (19) mit der Laudan-Färse „Physiker“ aus der AG Oderbruch Zechin eG. W „L‘amour“ (NOG Stan), die neue „Miss Märkisch-Oderland“ (AG Oderbruch Zechin eG) Bei den Jungkühen setzte sich in der Siegerauswahl die Solan-Tochter „Sonneke“ aus der Agrar- & Milchprod. GbR Platkow gegen ihre beiden Konkurrentinnen, „Jeffa“ (AP Oderbruch GmbH & Co AP KG Neulewin) und die große, sehr milchtypische Alexander-Tochter „Bailando“ aus der Agrogen. Neuküstrinchen eG, durch. W Auswahl der besten Euterkuh der Schau. 46 Blickpunkt Rind 3 I 2012 W Ehrung der 100.000-Liter-Kuh „Carmen“ von Carsten, LW Golzow BetriebsGmbH, als ein Programmpunkt der Kreistierschau (Milchkönigin Saskia Storm, Gisela Karg, Hans-Jürgen Damke, Gerd Brunckhorst, Dr. Manfred Hammel) „Lucinda“ (Logan x Laudan) war die Siegerin der Kühe in der 2. Laktation. Mit „Vivalavida“ (Eminem x Laudan) und „Mali“ (Eleve x Laudan) gingen auch die anderen beiden Ia-Platzierungen in dieser Kategorie an die AG Oderbruch Zechin eG. Herzlichen Glückwunsch zu diesem Triple! Beeindruckend war die Qualität der älteren Kühe ab 3. Laktation. Auch in diesen Klassen gelang es dem Veranstalter, dem Rinderzucht- und Besamungsverein MärkischOderland, einen sehenswerten Wettbewerb auszutragen. Unschlagbar in dieser Konkurrenz war die absolut korrekte, imposante und hochleistende „L`amour“ (NOG Stan x Eminem) in der 3. LA, die mit ihrem W Tierschaugelände in Steinbeck. Siegertitel dafür gesorgt hat, dass in Zechin tüchtig gefeiert werden konnte und das Triple der Bayern ins Hintertreffen geriet. Sie wurde auch zur besten Euterkuh der Schau gekürt. Guarini-Tochter Benedikta aus der Agrogen. Neuküstrinchen eG, die sich in ihrer Klasse klar an die Spitze setzen konnte, musste sich geschlagen geben. Höhepunkt der Kreistierschau war die Wahl der „Miss Märkisch-Oderland 2013“. Enrico Krüger und Elke Glatzer nahmen den großen Wanderpokal aus den Händen von RBB-Geschäftsführer Bernd Adler entgegen – „L`amour“ hatte den Preisrichter und auch die vielen Zuschauer am Ring ab- Fotos: D. Kinter solut überzeugt. Der LKV zeichnete die leistungsstärkste Kuh der Schau aus. Die Jefferson-Tochter „Josi“ aus der LW Golzow Betriebs-GmbH qualifizierte sich dafür. Zum Abschluss gab es noch ein schönes Schaubild, bei dem auch alle anderen Tierarten sowie einige Fleischrinder und natürlich die Siegerkühe von dem Vereinsvorsitzenden Hans-Jürgen Damke noch einmal gewürdigt wurden. Den Veranstaltern und Organisatoren sowie den vielen Helfern kann zu der gelungenen Kreistierschau nur gratuliert werden. In zwei Jahren wird es eine Neuauflage geben. Wie bisher praktiziert, dann auch wieder an einem neuen Standort. 8. Kreistierschau MOL 01. Juni 2013 Klasse Kategorie I 1. Laktation Prämie 1a 1a 1a Siegerkuh Jung II 2. Laktation 1a 1a 1a Sieger 2. Laktation III ab 3. Laktation 1a 1a Sieger Alt Miss MOL Leistungsstärkste Kuh Blickpunkt Rind 3 I 2013 Kat.-Nr. 24 29 40 24 48 50 57 57 67 69 67 67 74 Name V MV Besitzer Sonneke Jeffa Bailando Sonneke Vivalavida Mali Lucinda Lucinda L'amour Benedikta L'amour L'amour Josi Solan Jeff Alexander Solan Eminem Eleve Logan Logan NOG Stan Guarini NOG Stan NOG Stan Jefferson Oliver Agrar- & Milchprod. GbR Platkow Oderbruch GmbH & Co AP KG Neulewin Agrogen. Neuküstrinchen eG Agrar- & Milchprod. GbR Platkow Oderbruch Zechin eG Oderbruch Zechin eG Oderbruch Zechin eG Oderbruch Zechin eG Oderbruch Zechin eG Agrogen. Neuküstrinchen eG Oderbruch Zechin eG Oderbruch Zechin eG LW Golzow Betriebs-GmbH Zenith Oliver Laudan Laudan Laudan Laudan Eminem Lee Eminem Eminem Pedant 47 Rinderzucht- und Besamungsvereine 19. Prignitz-Tierschau W Cornelia Buchholz Zu ihrer 19. Tierschau in Gulow hatten die Prignitzer Rinderzüchter am 6. Juli eingeladen. Die 41 Holsteins, die in acht Ringen von Frau A. Peck aus dem WEU-Zuchtgebiet gerichtet wurden, waren eine relativ kleine, aber absolut sehenswerte Kollektion aus diesem traditionsreichen Zuchtgebiet! Bei der Siegerauswahl der Jungkühe (1. Laktation) gab es einen Doppelerfolg für die Bernhard & Mathias Möller GbR, Baarz. Ihre beiden Klassenbesten „MBL Jasmin“ (Katalognummer 15) und „MBL Heidi“ konnten sich gegen die ebenfalls 1a-platzierte „Suse“ (Strobel x Tugolo) von der Landgenossenschaft Pröttlin e.G. durchsetzen. Die Ashlar-Tochter Jasmin glänzte als Siegerin mit einem exzellenten Euter. Reservesiegerin Heidi (V: Howie) führt wie ihre Stallgefährtin amerikanische Blutlinien im Pedigree. „Stella“ (Strobel x Laudan, Kat.-Nr. 34), Jaeger GbR Blüthen, war bei den 13 Kühen in der 2. Laktation unschlagbar. Die große, typstarke Kuh wurde zudem als Beste Euterkuh der Schau geehrt. In der 3. Laktation verwies die DouglasTochter „Elba“ (Kat.-Nr. 47) aus der RZB Schulz GbR, Seedorf, die temperamentvolle „Monchen“ (Minister x Jefferson) auf den Reservesiegerplatz. Beide Kühe zeichneten sich durch ihre hervorragenden, W Siegerkuh jung „MBL Jasmin“. 48 hoch aufgehängten Euter aus. Albrecht Beckmann, Pritzwalk, als Züchter von Monchen konnte sich trösten, dass er sich keiner geringeren als der zum Ende der Schau gekürten „Miss Prignitz“ geschlagen geben musste. Stark besetzt waren auch die beiden Klassen der Kühe ab 4. Laktation. Die sehr jugendlich wirkende „MBL Natali“ (Derek 2 x Boss II) in der 6. Laktation aus der bereits erfolgreichen Möller GbR bekam den berühmten Klaps als Reservesiegerin und machte damit den Weg frei für die jüngere Anwärterin auf die Schärpe. Viele sahen die Miss Prignitz 2011 „Jalta“ (Juote x NOG Preuse, Kat.-Nr. 59) schon erneut triumphieren. Aber in diesem Jahr musste sie sich in der 4. Laktation mit viel Stil und Eleganz als Siegerin der älteren Kuhklassen „begnügen“. Die Lenzener Wische Rinderzucht GmbH wird es trotzdem gefreut haben. Ein schönes Abschlussbild, die vier Spitzenkühe zur Auswahl und Siegerehrung der Miss Prignitz 2013 „Elba“ noch einmal im Ring zu erleben. Sonderpreise gab es für die leistungsstärksten Kühe der Konkurrenz. Der LKV zeichnete die LentiniTochter „Leondra“, Pröttlin, in ihrer 8. Laktation für die höchste Lebensleistung aller Schaukühe aus (97.838 M-kg). Für die höchste durchschnittliche Leistung je Laktation wurde „Liese“ von NOG Leago geehrt: 4/3 LA. 13.551 M-kg, 470 F-kg, 410 E-kg. Ihr Züchter, die Agrargenossenschaft Karstädt eG, stellte mit 9 Kühen und 6 Tieren für den Jungzüchterwettbewerb sowie einer Kuh mit Kalb der Rasse Fleckvieh-Fleisch das größte Kontingent in Gulow. Die jüngsten Vorführer auf der PrignitzTierschau durften sich alle über einen 1aPlatz mit dazugehöriger Medaille, über Pokal und Geschenke freuen. Das war auch gerecht, denn alle fünf Teilnehmer zwischen 4 und 6 Jahren in dieser Klasse haben sich mit ihren Kälbchen große Mühe W Reservesiegerin „Monchen“ in der 3. La. Blickpunkt Rind 3 I 2013 19. Prignitztierschau 06.07.2013 Klasse Kategorie I 1. Laktation Präm. Kat.-Nr. Name V MV Besitzer 1a 13 MBL Heidi Howie Journalist Möller GbR Bernhard & Mathias, Baarz 1a 15 MBL Jasmin Ashlar Mr Minister Möller GbR Bernhard & Mathias, Baarz 1a 27 Suse Strobel Tugolo Landgenossenschaft Pröttlin e.G. 15 MBL Jasmin Ashlar Mr Minister Möller GbR Bernhard & Mathias, Baarz Sieger Jungkühe 13 MBL Heidi Howie Journalist Möller GbR Bernhard & Mathias, Baarz 1a 34 Stella Strobel Laudan Jaeger GbR 1a 40 Rosi Ramos Minister Landgenossenschaft Pröttlin e.G. 34 Stella Strobel Laudan Jaeger GbR Reservesieger II 2. Laktation Sieger Kühe 2. Laktation Reservesieger III 3. Laktation 1a 40 Rosi Ramos Minister Landgenossenschaft Pröttlin e.G. 47 Elba Douglas Mtoto RZB Schulz GbR Sieger Kühe 3. Laktation 47 Elba Douglas Mtoto RZB Schulz GbR Reservesieger 45 Monchen Minister Jefferson Albrecht Beckmann, Pritzwalk 1a 59 Jalta Juote NOG Preuse Lenzener Wische Rinderzucht GmbH 1a IV ab 4. Laktation 62 MBL Natali Derek Boss II Möller GbR Bernhard & Mathias Baarz Sieger ältere Kuhklassen 59 Jalta Juote NOG Preuse Lenzener Wische Rinderzucht GmbH Reservesieger 62 MBL Natali Derek Boss II Möller GbR Bernhard & Mathias Baarz Miss Prignitz 47 Elba Douglas Mtoto RZB Schulz GbR Beste Euterkuh 34 Stella Strobel Laudan Jaeger GbR Höchste Gesamtleistung 63 Leondra Lentini Boxer Landgenossenschaft Pröttlin e.G. Höchste Durchschnittsleistung 54 Liese NOG Leago Linstar Agrargen. Karstädt eG gegeben. Bei den Älteren ging es dann um die beste Vorführleistung. Die Altersklasse 7-13 Jahre entschied Tim Reinecke aus Groß Pankow für sich. Er führte „Celine“ aus der Zucht der PBK Rinderzucht GmbH Schönhagen, die abschließend zum Besten Typtier der Jungzüchterkonkurrenz gewählt wurde. In der folgenden Alters- W Sabine Wegt mit „Scarlett“. Blickpunkt Rind 3 I 2013 klasse 17-24 Jahre setzte sich die routinierte Sabine Wegt, Blüthen, mit ihrer schicken „Scarlett“ (Scaloni x Eminem) aus der AG Karstädt an die Spitze. Am Rande des Richtwettbewerbs gab es Fleischrinder, Schafe und Schweine zu sehen – und natürlich Pferde im Rahmen der Fohlenschau. Der Prignitz-Tierschauverein e.V. hat eine schöne Veranstaltung bei bestem Wetter organisiert. Der Dank geht an die vielen fleißigen Helfer im Hintergrund, an die Sponsoren und Förderer der Schau und natürlich an alle Züchter, die mit ihren Tieren für ein hohes Niveau der 19. PrignitzTierschau gesorgt haben. W Die besten Kühe auf einen Blick. Herzlichen Glückwunsch! Fotos: D. Kinter 49 Jungzüchter BraLa 2013 für die Brandenburger Jungzüchter eine gelungene Jubiläums-Veranstaltung W Paul Bierstedt, Alexandra Thier Vom 9.-12. Mai 2013 fand die alljährliche Brandenburger Landwirtschaftsausstellung auf dem MAFZ-Gelände in Paaren/Glien statt. Diese BraLa sollte für die Brandenburger Jungzüchter eine ganz besondere werden, denn es jährte sich zum 15. Mal der Brandenburger Jungzüchtertag, ein kleines Jubiläum. Traditionell ist die Anreise der Jungzüchter am Freitagabend, damit alle motiviert und voller Elan in den ersten Wettbewerbstag starten können. Begonnen haben die Fleischrindjungzüchter am Samstag – ein toller Auftakt für die beiden Jubiläumstage. Zunächst hieß es, sich und sein Tier auf Hochglanz zu bringen und ab in den Ring, sein Bestes zeigen. In diesem Jahr stellten sich 17 Fleischrindjungzüchter den kritischen Augen von Johannes Bock (ZBH). Mit viel Ruhe und klarer Kommentierung richtete der aktive Jungzüchter aus Hessen die Klassen und ermittelte die Sieger. In der ersten Altersklasse hatte die auch schon in den letzten Jahren sehr erfolgreiche Linda Polzfuß mit ihrem kleinen Charolaisbullen „Haribo“ von Thekla Zachert die Nase vorn. Dicht gefolgt von keinem Unbekannten, nämlich Lukas Zorn, der es seinem großen Bruder Marco gleichtat und eine tolle Vor- führleistung zeigte. Auch in der nächsten Klasse spielten die „Zorns“ ganz vorne mit. Fabian konnte mit seiner ruhigen und doch konzentrierten Vorführweise den Richter überzeugen und sicherte sich den ersten Platz. Gefolgt wird er von einem Jungzüchter, den man an diesem Tag noch nicht in Schlips und Kragen erwartet hätte. Felix Elbrecht, eigentlich bei den Milchrindern beheimatet, wollte sich in diesem Jahr auch bei den Fleischrindjungzüchtern messen. Dies ist ihm wunderbar geglückt und der zweite Platz ist der verdiente Lohn. Bei der spannenden Siegerauswahl Jung hatte Johannes Bock kein leichtes Brot, denn die vier Anwärter sind trotz ihres jungen Alters schon kleine Profis. Am Ende war an dem harmonischen Pärchen Linda und Haribo kein Vorbeikommen und somit erhielt Linda zum dritten Mal in Folge (!) die Schärpe des besten Vorführers Jung. Auch in der ersten W Der verdiente Sieg beim Gruppenwettbewerb ging an diese harmonische Limousin-Gruppe.Foto: A. Menrath 50 Klasse der älteren Jungzüchter ging der Siegeszug der Berliner Limousinzüchter weiter. Marco Zorn konnte auf ganzer Linie überzeugen und führte diese Klasse an. An zweiter Stelle konnte sich Marcus Kaiser mit seiner Uckermärkerfärse platzieren. In der ältesten Jungzüchterklasse kam es zu einem Stechen zwischen zwei „Gut Kemmenern“: Paul Bierstedt und Mathias Bodylski. Am Ende konnte Paul mit seiner Färse „Soda P“ nicht nur den Klassensieg, sondern auch die Endauswahl für sich entscheiden. Die Siegerschärpe war ein schöner Abschluss für seine aktive Jungzüchterkarriere. In diesem Jahr wurde außerdem in jeder Klasse das Paar gekürt, welches am besten herausgebracht worden war. Hierbei soll die Arbeit im Vorfeld und die Harmonie zwischen Tier und Jungzüchter honoriert werden. Diese Auszeichnung kann als ein Pendant zur Typtierauszeichnung bei den Milchrindern gesehen werden. Aber das ist noch längst nicht alles, was dieser Samstag zu bieten hatte. Schon zum zweiten Mal fand der Oldie-Wettbewerb statt – wie auch im Vorjahr von den ehemaligen Jungzüchtern mit großer Resonanz angenommen. Gerichtet wurde die Klasse der Milchrinder von Alexander Braune (RSA). Das Amt des Richters war nicht einfach, da das Vorführniveau der ü25-jährigen auf sehr hohem Niveau lag. Letztendlich entschied sich Alexander, Jessica Wollf auf den ersten Platz zu stellen, dicht gefolgt von Ralf Donath. Nicht nur das Richten der Oldies, auch den letzten Schliff vieler Vorführtiere, wie z. B. das Aufstellen und Angleichen der Top line, übernahm Alex. Dafür ein großes Dankeschön von allen Jungzüchtern. Blickpunkt Rind 3 I 2013 W Gepannt und kritisch beobachtet der Nachwuchs die Leistung der Oldies. Auch bei den Fleischrind-Züchtern fanden sich viele junggebliebene Züchter, die ihr Können unter Beweis stellen wollten. Nach einigen spannenden Minuten konnte auch hier Jessica Wolff den 1. Platz für sich verbuchen, gefolgt von Anke Zorn und Bodo Wegt. Von nun an soll der Oldie-Wettbewerb zwar einen festen Platz auf der BraLa bekommen, wird aber nur noch alle zwei Jahre stattfinden. Nach diesen ersten Höhepunkten folgten für alle Jungzüchter die Theoriewettbewerbe. In gewohnter Weise konnten die Jungzüchter auf Anne Menrath (RBB) zählen, die bei den Wettbewerben der Fleischrind-Jungzüchter die Leitung übernahm. Sehr anschaulich und für alle verständlich erklärte sie die Tierbeurteilung an einer jungen Fotos: A. Menrath W Die jüngste Teilnehmerin war die 6-jährige Maria Arndt, die ihr Kälbchen großartig vorgeführt hat. Fleckviehkuh. Die Jungzüchter stellten im Anschluss ihr Können unter Beweis und beurteilten zwei weitere Kühe. Hierbei bewies Maria Niedeggen ein gutes Auge und gewann gekonnt diesen Wettbewerb. Bei dem Rangierwettbewerb hatten alle einmal die Möglichkeit, selbst Richter zu spielen. Hierfür betraten 4 Uckermärkerfärsen den Ring und präsentierten sich den Jungzüchtern. Der erst zehn Jahre alte Lukas Zorn lag mit seiner Rangierung genau richtig und konnte den Wettbewerbssieg mit null Abweichungen zu der Rangierung von Anne Menrath für sich verbuchen. Bei den älteren Jungzüchtern hatte Paul Bierstedt in beiden Wettbewerben die Nase vorne. Auch ein kleiner Überraschungswettbewerb stand in diesem Jahr auf dem Plan. Als zukünftige Landwirte ist es wichtig, schätzen zu können, wie schwer wohl das ein oder andere Rind ist. Daher bestand hier die Aufgabe darin, zehn ausgewählte Rinder, vom Dexterkalb bis zum Charolaisbullen, zu finden und deren Gewicht möglichst genau zu schätzen. Bei dieser „Schnitzeljagd“ durchs Rinderzelt hatten die Jungzüchter viel Spaß und bewiesen schon ein sehr gutes Gefühl für die Gewichte der doch sehr unterschiedlichen Rinder. W Bester Vorführer bei den jüngeren Milchrindjungzüchtern wurde Felix Ziem mit der Samburu-Tochter Escada. Blickpunkt Rind 3 I 2013 Auch die Milchrindjungzüchter waren an diesem Tag bereits im Wettbewerbsfieber. Dabei lagen die Theoriewettbewerbe im Fokus. Der erste Teil bestand aus der Tierbeurteilung. Um zuvor einen Einblick in dieses Bewertungsgeschehen zu erhalten, beurteilte Imke Hecker, RBB, mit souveränen, leicht verständlichen Kommentaren und Erläute- W Gekonnt vorgeführt und mit dem Sieg belohnt – Pierre Dabow mit der Plan ZTochter Cranne. 51 Jungzüchter W Bestes Typtier wurde die Colt-P-Tochter Hailey-Red aus der Seydaland RZ GmbH. Fotos: A. Menrath rungen zu den Bewertungskriterien eine Jungkuh vor, so dass im Anschluss zwei weitere Rinder selbstständig von den Jungzüchtern beurteilt werden konnten. Nachdem der erste Part abgeschlossen war, traten drei weitere Kühe in den Ring. Das konnte nur eines heißen: der Rangierwettbewerb klopft an. Schon galt es, das Erlernte anzuwenden, die Tiere zu vergleichen und die Klasse aus fünf Tieren zu rangieren. Als alle Theoriebögen abgegeben waren, übernahm Michael Bodien das Amt des Richters. Er kommentierte seine Richtentscheidung kompetent und nachvollziehbar. W Rot ist Trumpf – die Gruppe aus Seyda freute sich über den Sieg im MilchrindGruppenwettbewerb. Nach einem ereignisreichen Tag ist der Hunger groß. Doch zuvor wurden die Gewinner der Theoriewettbewerbe bekannt gegeben (s. Tabelle). Im Anschluss wurde das Buffet eröffnet und bei guter Laune neben den Schaukühen (kann es einen schöneren Background geben?!) diniert. Es war der 15. Brandenburger Jungzüchtertag, die Jungzüchter kennen sich untereinander. Da war es an der Zeit, die Stärken und vielleicht auch kleinen Macken, welche die jeweilige Person durchaus sympathisch machen, zu ermitteln. Das geschah in Form von Stimmzetteln, auf dem jeder zu einer W Etwas nass, aber glücklich – die Gewinner 2013 Alexandra Thier, Paul Bierstedt, Linda Polzfuss und Charlotte Sophie Röder. 52 Kategorie einen Jungzüchter auflisten durfte. Während das Prüfungskomitee am Auswerten war und das reichhaltige Abendbrot bei geselliger Musik verdaut wurde, wurden die JZ auf Herz und Nieren geprüft. Angefangen beim Apfeltauchen über Limbo bis hin zum Wettmelken am Gummieuter, wo die vier Seniorjungzüchter (ü25 darf sich geschmeichelt fühlen) ihr Können unter Beweis stellten. Nachdem der Zenit der körperlichen Ertüchtigung mit dem Wettmelken erreicht wurde, standen die Gewinner der Umfrage fest. Sieger der Kategorien wie z. B. „Hilfsbereitschaft“ oder „Tollpatsch“ bekamen kleine Präsente. Diese wurden meist mit Freude angenommen. Der Abend neigte sich dem Ende zu. Ein letztes Mal wurde zu den Tieren geguckt, und dann ging es ab ins Zelt, den Wohnwagen oder auch ins Hotel, um Kraft zu tanken für den morgigen Tag. Sonntag – Schautag der Milchrindjungzüchter – die große Chance, sein Können unter Beweis zu stellen und sich mit den anderen Brandenburger Jungzüchtern zu messen. „Wird mein Rind laufen? Kann ich den Preisrichter von meinem Können überzeugen? Ohjee bin ich aufgeregt. Ein letztes Mal die Toilette aufsuchen ... toi toi toi und los geht’s. Vorwärts in den Ring einziehen, Konzentration auf Tanja Staggen, die Preisrichterin (RSH), und mein Vorführtier.“ So oder so ähnlich wird es wohl jedem Teilnehmer an diesem Tag gegangen sein. Letztendlich gibt es nur eine(n) beste(n) Vorführer(in) Jung und Alt. Blickpunkt Rind 3 I 2013 Ergebnisse 15. Brandenburger Jungzüchtertag – Milchrinder 51 Teilnehmer, Preisrichterin Tanja Staggen (RSH) Vorführwettbewerb DH 1a 1b Typtier Klasse 1 (6-7 Jahre) Klasse 2 (8 Jahre) Klasse 3 (9-12 Jahre) Klasse 4 (11-13 Jahre) Klasse 5 (14-15 Jahre) Sieger jung: Klasse 6 (16-17 Jahre) Klasse 7 (17-19 Jahre) Klasse 8 (20-22 Jahre) Klasse 9 (24-25 Jahre) Klasse 10 (Kuhklasse) Sieger alt: Bestes Typtier: Gruppenwettbewerb Elisabeth Kase, 7, Seyda Elias Fromm, 8, Seyda Greta Letsch, 9, Seyda Paul-Martin Fromm, 12, Seyda Felix Ziem, 15, Buckow Felix Ziem Katja Kase, 16, Seyda Christin Richter, 18, Seyda Anika Johne, 22, Vehlefanz Pierre Dabow, 25, Turnow Stephanie Pietzsch, 22, Spreenhagen Pierre Dabow SL Hailey-Red, Seyda Katja Kase SL Hailey-Red (V: Colt-P), Seyda 1. Platz Leon Feuerherd, 13 Jahre Beatrice Richter, 15 Jahre Charlotte Sophie Röder, 15 Jahre Hannes Benz, 7, Buckow Alida Nitsche, 8, Seyda Vivienne Grosser, 11, Seyda Frans Ziem, 13, Buckow Charlotte Sophie Röder, 15, Seyda Ikana (V: Kairo), Fred Ziem, Buckow SL Adria (V: Admiral), Seyda SL Toshiba (V: Gold-Red), Seyda Ombra 3 (V: Shamrock), Seyda SL Gandessa (V: Gandolf), Seyda Theresa Betker, 16, Kerkow Katharina Stranz, 17, Seyda Alexandra Thier, 20, Hohenseefeld Nina Franzisky, 24, Seyda Felix Wirtz, 22, Hohenzieritz SL Hailey-Red (V: Colt-P), Seyda SL Camira 1 (V: Beacon), Seyda Lafayette (V: Levin), Thier/Wenzel GbR SH Jean (V: Explode), Seyda Princess (Goldwin), Seyda Beatrice Richter SL La Rouge (V: Lawn-Boy), Seyda 2. Platz Felix Ziem, 15 Jahre Felix Elbrecht, 15 Jahre Luca Tabea Brendicke, 9 Jahre Hermann Jermis, 13 Jahre Maria Niedeggen, 12 Jahre Gina Schütze, 12 Jahre Charlotte Kinter, 7 Jahre Nina Franzisky, 24 Jahre Elisabeth Leisker, 19 Jahre Alexandra Thier, 20 Jahre Sabine Wegt, 23 Jahre Pierre Dabow, 25 Jahre Katja Kase, 16 Jahre 2. Platz Beatrice Richter, 15 Jahre Nina Franzisky, 24 Jahre Greta Letsch SL Toshiba (V: Gold-Red), Seyda 3. Platz Jens-Peter Schlieper, 13 Jahre Richtwettbewerb HF bis 15 Jahre ab 16 Jahre Isabell Sanselzon, 23 Jahre Theresa Betker, 16 Jahre Lisa Schlunke, 20 Jahre Christin Richter, 18 Jahre Tierbeurteilung HF bis 15 Jahre ab 16 Jahre JUNIOR-CHAMPION: GRAND CHAMPION: 1. Platz Charlotte Sophie Röder, 15 Jahre Alexandra Thier, 20 Jahre Charlotte Sophie Röder, 15 Jahre Alexandra Thier, 20 Jahre Richterin Tanja Staggen argumentierte sachlich, genau und mit Fachkompetenz, was die ausschlaggebenden Punkte waren, Charlotte Sophie Röder und Pierre Dabow zu den besten Vorführern der Altersklassen zu machen. Bald darauf wurde das Beste Typtier über alle Klassen ermittelt. Dieses Jahr nahm die Seydaland GmbH den Titel für die rotbunte Colt-P-Tochter „SL HaileyRed“ mit nach Hause. Es folgte der Gruppenwettbewerb. Hierbei besteht die Aufgabe darin, dass sich drei Jungzüchter finden, deren Tiere am besten zueinander passen. Wichtig ist zum einen, dass die Tiere ein harmonisches Gesamtbild geben. Wenn dann zum anderen auch Blickpunkt Rind 3 I 2013 Michael Rebischke, 17 Jahre Ariane Mai, 24 Jahre 3. Platz Jens-Peter Schlieper, 13 Jahre Anika Johne, 22 Jahre W Trotz der Abkühlung von oben hielt sich die gute Laune bei allen Teilnehmern bis zum Schluss. Foto: A. Menrath 53 Jungzüchter W Anlässlich des 15. Jungzüchtertages ehrte der Verein verdiente Persönlichkeiten mit der Ehrenmitgliedschaft. Foto: A. Menrath noch die Fellfärbung als optisches Schmankerl übereinstimmt (s. Foto) – wie es den Jungzüchtern Katja Kase, Beatrice Richter und Greta Letsch aus Seyda gelungen ist – hat man den Sieg in der Tasche. Doch nicht nur bei den Milchrindern war in diesem Jahr die Farbe „Rot“ Trumpf. Auch bei den Fleischrindern konnten die Jung- züchter Fabian Zorn, Marco Zorn und Felix Wirtz mit ihrer tollen Limousingruppe Cornelia Buchholz (RBB) überzeugen und sich den Siegertitel in diesem Wettbewerb sichern. Am Nachmittag ging es ein letztes Mal in den großen Ring, wo die Jungzüchter des Jahres ausgezeichnet wurden: Martin Netzker (FR) und Felix Elbrecht (MR). Dann auf einmal … es schien, als sei der Himmel zu Tränen gerührt, als Jungzüchter aller Nutztierrassen im Ring standen, und ein Platzregen trat über uns. Nahtlos wurde die Preisübergabe im RBB-Zelt fortgeführt. Die Champions 2013, Charlotte Sophie Röder (Milchrindjungzüchter jung), Alexandra Thier (Milchrindjungzüchter alt), Linda Polzfuß (Fleischrindjungzüchter jung) und Paul Bierstedt (Fleischrindjungzüchter alt), wurden gebührend mit einer Sektdusche gefeiert. Abschließend wurden, anlässlich des 15. Brandenburger Jungzüchtertages, neun verdiente Förderer des Jungzüchtervereins zu Ehrenmitgliedern ernannt. Pierre Dabow überreicht die Ehrenurkunde und einen Wandteller an Bernd Adler, Sven Deter, Wilfried Zachert, Peter Schollbach, Bodo Wegt, Ralf Donath, Fred Ziem, Roland Lück und Yvonne Brendicke. Ein würdiger Abschluss einer tollen Jubiläums-Veranstaltung! Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Mitwirkenden und Förderern für die Unterstützung und freuen uns auf einen schönen und erfolgreichen Wettbewerb 2014! Ergebnisse 15. Brandenburger Jungzüchtertag – Fleischrinder 17 Teilnehmer, Preisrichter Johannes Bock (ZBH) Vorführwettbewerb FR 1a 1b Klasse 1 (6-11 Jahre) Klasse 2 (15-17 Jahre) Siegerauswahl jung: Klasse 3 (16-21 Jahre) Klasse 3 (24-25 Jahre) Sieger alt: Gruppenwettbewerb Linda Polzfuss, 11, Brieselang Fabian Zorn, 12, Berlin Linda Polzfuss Marco Zorn, 16, Berlin Paul Bierstedt, 25, Halle Paul Bierstedt Fabian Zorn Limousin 1. Platz Maria Niedeggen, 12 Jahre Paul Bierstedt, 25 Jahre 1. Platz Lukas Zorn, 10 Jahre Lucas Zorn, 10, Berlin Felix Elbrecht, 15, Vehlefanz Tierbeurteilung FR jung alt Richtwettbewerb FR jung alt Paul Bierstedt, 25 Jahre Felix Wirtz, 22 Jahre Marco Zorn, 16 Jahre JUNIOR-CHAMPION: GRAND CHAMPION: Linda Polzfuss, 11, Brieselang Paul Bierstedt, 25, Halle 54 Marcus Kaiser, 16, Kemmen Mathias Bodylski, 22, Kemmen Marco Zorn Limousin 2. Platz Felix Elbrecht, 15 Jahre Anika Johne, 22 Jahre 2. Platz Luca Tabea Brendicke, 9 Jahre Linda Polzfuss, 11 Jahre Tabea Stibbe, 7 Jahre Fabian Zorn, 12 Jahre Felix Elbrecht, 15 Jahre Dominik Brundke, 16 Jahre Anja Kroner, 24 Jahre Daniel Blume, 17 Jahre Anika Johne, 22 Jahre Felix Wirtz Limousin 3. Platz Lena Brendicke, 11 Jahre Anja Kroner, 24 Jahre 3. Platz Blickpunkt Rind 3 I 2013 Erfolgreicher Bundeswettbewerb der Milchrind-Jungzüchter im Rahmen der DHV-Schau Alle zwei Jahre wieder haben die Jungzüchter aller Holstein-Zuchtverbände die Gelegenheit, ihr Können im Vorführen auf Bundesebene in Oldenburg zu beweisen. Jeder Jungzüchterverband hatte die Möglichkeit, vier Jungzüchter in den Wettbewerb zu schicken. Diese mussten sich in verbandseigenen Wettbewerben dafür qualifizieren und waren somit die Besten, die die Verbandsfarben in Oldenburg präsentieren durften. Das Richteramt für diesen Wettbewerb übernahm Patrick Rüttimann aus der Schweiz, der auf Wunsch vieler Jungzüchter vor Beginn der Veranstaltung seine grundlegenden Kriterien zur Bewertung des Wettbewerbes darlegte. In der ersten Altersklasse von 16-20 Jahren (Jung), die sich in drei Gruppen aufteilte, starteten Katja Kase und Alexandra Thier, und in der Altersklasse 21-25 Jahren (Alt) Nina Franzisky und Pierre Dabow für Brandenburg. Gleich in der ersten Klasse konnte Katja mit ihrer Lawn-Boy-Tochter „SL La Rouge“ in einer starken Gruppe einen guten 5. Platz erreichen. Als nächstes ging Alexandra mit „Lafayette“ (V: Levin) an den Start. Ihre Färse präsentierte sich etwas unruhig, wurde aber gut von ihr im Griff gehalten, so dass beide ein harmonisches Bild abgaben. Bundessieger wurde in dieser Altersklasse Kristina Oltrogge vor Maren Schwarze (beide Masterrind). Bei den „Älteren“ lief Nina Franzisky mit ihrer Gandolf-Tochter „SL Gandessa“ als erste in den Ring. Sie überzeugte mit einer konstanten Vorführleistung und einem ruhigen Vorführtempo. Als vierter Starter für Brandenburg ging dann Pierre mit „SL Camira 1“ (V: Beacon) in den Wettbewerb und konnte sich nach einer tollen Präsentation seines Rindes den 1a-Platz in seiner Klasse und für sein Tier den Titel „Typtier“ sichern. In der Endrunde stieg die Spannung am und im Ring enorm, denn den Zuschauern wurde eine tolle Vorführleistung geboten. Auch die Brandenburger Jungzüchter verfolgten erwartungsvoll das Kön- Blickpunkt Rind 3 I 2013 WDie stolzen Teilnehmer beim diesjährigen Bundeswettbewerb in Oldenburg. nen ihres Vorsitzenden im Ring und jubelten begeistert, als dieser als Reservesieger aus dem Stechen hervorging und sich nur Nina Kleemann (VOST) geschlagen geben musste. Und um noch einen drauf zu setzen, errang die sehr korrekte und typvolle SL Camille 1 aus der Seydaland Rinderzucht GmbH & Co. KG den Reservesieg als bestes Typtier. In der Stallgasse ging dann dieser sehr erfolgreiche Tag mit einem Glas Sekt und viel guter Laune zu Ende. Ein herzliches Dankeschön geht an die „Seydaraner“, die alleine drei Jungzüchter-Tiere zur Verfügung gestellt haben und an die Thier/Wenzel GbR. Vielen Dank auch an die RBB GmbH und an alle hinter den Kulissen für die Unterstützung und die Hilfe vor und während der Schau. Pierre Dabow wird als Bundes-Reservesieger die Ehre haben, sich im Herbst auf der Holstein-Schau in Cremona (Italien) internationalen Jungzüchterwettbewerbern zu stellen und die Fahnen dort für Deutschland zu präsentieren. Wir wünschen ihm dabei ganz viel Glück und Erfolg und drücken ihm die Daumen!!! W Pierre Dabow, Thekla Zachert W Die Besten der Besten – im Vordergrund Reservesieger der älteren Klassen Pierre Dabow. Fotos: D. Kinter 55 Jungzüchter In diesem Beitrag soll ein Züchter hervorgehoben werden, die seit Jahren die Jungzüchter unterstützt und fördert und für den kein Weg zu weit ist, wenn es um die Teilnahme „seiner“ Jungzüchter an den nationalen Wettbewerben geht. Peter Schollbach, Gut Kemmen Als Peter Schollbach am 1.1.1995 mit der Herdbuchzucht begann, standen noch Limousin und Uckermärkerkreuzungen auf dem Gelände des idyllischen Gutshofes in Kemmen bei Calau. Heute ist der Name Schollbach nicht mehr aus der Uckermärker-Szene wegzudenken. Mit 59 Kühen und der dazugehörigen Nachzucht gelingt es ihm, auf allen Veranstaltungen aktiv mitzuwirken – und mit dabei die Jungzüchter! Immer wieder gelingt es Peter z. B. durch ein freiwilliges ökologisches Jahr (FÖJ), junge Leute für die Rinderzucht zu begeistern. So auch Paul Bierstedt, der durch eben dieses 2007 zu den Uckermärkern und den Jungzüchtern in Brandenburg fand und seitdem aktiv an den Vorführwettbewerben teilnimmt. Doch auch seine Auszubildenden Mathias Bodylski und Martin Netzker, die Studentin Anja Kroner und der FÖJ‘ler Marcus Kaiser bereiten die Tiere vor, betreuen sie auf den Schauen und starten mit ihnen erfolgreich in den Jungzüchter-Wettbewerben. Bierstedt den Bundessieg nach Brandenburg holen, 2013 freute er sich über den Titel „Grand-Champion“ auf dem Brandenburger Jungzüchtertag in Paaren/Glien. Damit übernahm er diesen Titel von seiner „Stallkollegin“ Anja Kroner, die mit dem Jungbullen „Hermes“ im Vorjahr den begehrten Titel gewann. Und auch Mathias, Martin und Marcus konnten wiederholt die begehrten Pokale mit nach Hause nehmen. Wenn ein Jungzüchter Interesse hat an Rindern, ist er auf Gut Kemmen herzlich willkommen und bekommt auch gerne ein Tier „geliehen“. So konnte Stephanie Pietzsch auf verschiedenen Wettbewerben mit den Uckermärkern Erfolge feiern und W Ein schönes Sommerfest mit perfekten Bedingungen erlebten die Jungzüchter 2012 auf Gut Kemmen. Fotos: RBB W Anja Kroner präsentierte 2011 stolz die Reservesiegerin „Selma“ von Peter Schollbach. Peter Schollbach unterstützt und motiviert die jungen Leute und freut sich mit ihnen über die Erfolge. So konnte 2010 Paul 56 W Peter Schollbach akiv im Oldie-Wettbewerb 2013. Blickpunkt Rind 3 I 2013 z. B. den Wettbewerb „Bester Vorführer“ für sich entscheiden. Doch Peter engagiert sich nicht nur für „seine“ Jungzüchter, auch der Brandenburger Jungzüchterverein ist ihm wichtig. So lud er die jungen Leute letztes Jahr zu sich zum Sommerfest ein, wo nach einer Betriebsbesichtigung alle Teilnehmer im parkähnlichen Garten unter den großen Bäumen entspannte Stunden verbrachten. Und im Hintergrund grasten die Uckermärker! Und als 2011 „Selma P“, die cremefarbene Uckermärker-Färse vom Gut Kemmen auf der Bundesschau in Berlin Reservesiegerin wurde, hatten die Jungzüchter die Vorbereitung in Eigenregie übernommen und sie vor Ort zum großen Sieg geführt. Dieser Erfolg krönte die züchterische Arbeit von Peter, der einerseits im Aufsichtsrat des Rinderzuchtverbandes Berlin-Brandenburg tätig ist, andererseits eines von 11 Gründungsmitgliedern der Interessengemeinschaft Uckermärker, die 1993 ins Leben gerufen wurde. W Marcus, Paul und Martin – drei der aktiven Jungzüchter von Gut Kemmen. Peter, wir danken Dir für Dein Engagement, die Einsatzbereitschaft und dass Du weder Geld noch Mühe scheust, den jungen Leuten die Teilnahme an den Wettbewerben zu ermöglichen. Wir wünschen Dir weiterhin ganz viel Spaß mit den Ucker- Foto: RBB märkern und natürlich mit Deinen Jungzüchtern. Möge die „Scholli-Gang“ wachsen und gedeihen! W Thekla Zachert Jungzüchter-Tierzuchtpreis 2013 an Nina Franzisky Im Rahmen der Bauernversammlung auf der diesjährigen BraLa wurde der Jungzüchter-Tierzuchtpreis an Nina Franzisky verliehen. Damit wurde dem Vorschlag des Brandenburger Jungzüchtervereins Folge geleistet, der Nina aufgrund ihrer herausragenden Leistungen nominiert hat. Die Ausbildung zum Tierwirt absolvierte Nina in der Seydaland Rinderzucht GmbH & Co KG, wo sie seitdem fester Bestandteil des Schauteams ist. Seit März 2008 ist sie Mitglied im Brandenburger Jungzüchterverein und startete auf der BraLa im gleichen Jahr ihre Jungzüchterkarriere mit einem 1a-Platz. In den weiteren Jahren folgten etliche kleinere und größere Erfolge auf dem Brandenburger Jungzüchtertag und 2012 konnte sie als bester Vorführer und mit 1a-Platzierungen in den Theoriewettbewerben den Titel des „Grand Champion“ mit nach Hause nehmen. 2011 nahm Nina das 1. Mal am Bundesvorführwettbewerb teil und belegte einen guten 4. Platz. Um einige Erfahrungen reicher, startete sie 2012 erneut für Branden- Blickpunkt Rind 3 I 2013 burg und errang einen tollen 1b-Platz – knapp geschlagen von der späteren Gesamtsiegerin. Doch nicht nur Schauerfolge, sondern auch das Engagement im Verein und für die Jungzüchter hat bei Nina einen hohen Stellenwert. Seit drei Jahren ist sie im Vorstand des Vereins und hilft bei der Vorbereitung W Nina Franzisky und Durchführung der Veranstaltungen. Der Brandenburger Jungzüchterverein gratuliert Nina Franzisky ganz herzlich zu dieser verdienten Auszeichnung und wünscht ihr auch in Zukunft viel Spaß und maximale Erfolge in der Rinderzucht. W Thekla Zachert Foto: D. Kinter 57 Jungzüchter Brandenburger Fleischrind-Jungzüchter erfolgreich in Tarmstedt Acht Brandenburger Fleischrind-Jungzüchter und sechs „Schlachtenbummler“ reisten vom 11.-13.07.2013 mit ihren Tieren zum 4. Bundesjungzüchterwettbewerb nach Tarmstedt (Niedersachsen). Mit 70 Teilnehmern aus vier Verbänden war dies die bisher größte Veranstaltung im nationalen Vergleich. Während am Donnerstag in Ruhe die Tiere angeliefert wurden, ging es am Freitagmorgen zeitig mit den ersten Wettbewerben los. Zuerst mussten je eine Gruppe Fleckvieh- und Angusfärsen rangiert werden, anschließend wurde eine Limousinfärse von Torsten Kirstein, Mas- W Zwei 1b- und ein 1c-Platz waren tolle Erfolge für die Zorn-Familie. W Linda Polzfuss holte mit einer klasse Vorführleistung den Titel Reservesieger Jung für Brandenburg. terrind, vorbeurteilt und zwei weitere von den Jungzüchtern selbstständig bewertet. Dann ging es an das GewichteSchätzen. Insgesamt zehn Tiere, vom Welsh Black über Blonde d’Aquitaine bis zum Limousin, mussten von den Jungzüchtern nach ihrer Kondition beurteilt werden, um die ungefähre Masse des Tieres erraten zu können. Am Abend fand dann die Jungzüchterparty mit Siegerehrung statt. In der mittleren Altersklasse konnte sich Marco Zorn über einen 2. Platz beim Gewichte-Schätzen freuen, bei den Älteren bekam Martin Netzker für das W Volle Konzentration auf den Richter wurde von allen Teilnehmern verlangt. Fotos: A. Menrath 58 erfolgreiche Rangieren die Urkunde für den 1b-Platz überreicht. Am Samstag fand dann der Vorführwettbewerb statt. Alle Brandenburger Jungzüchter schlugen sich tapfer (s. Tabelle), aber die Konkurrenz war stark und machte es den Preisrichtern Martina Genkel (RMV) und Thomas Lück (RBB) nicht leicht. Das beste Ergebnis für Brandenburg erreichte Linda Polzfuß, die den Reservesieg bei den jungen Teilnehmern mit nach Hause nehmen konnte. Der Bundessieg ging bei den jungen Teilnehmern an Klaas Nitsche (Master- W Das richtige Aufstellen will gelernt sein – wurde aber von Stephanie Pitzsch sehr gut umgesetzt. Blickpunkt Rind 3 I 2013 Intensivtraining für die „Kleinen“ in Damsdorf W Noch schnell etwas beruhigendes ins Ohr geflüstert – und schon ging es los in den Ring. rind), die Kategorien „Mittel“ und „Alt“ entschied Sachsen-Anhalt für sich (Mittel: Marie Porse, Alt: Hannes Messe). Der Brandenburger Jungzüchterverein bedankt sich ganz herzlich bei den Fleisch rind-Jungzüchtern und Mitarbeitern der Masterrind für die die tolle Veranstaltung, die sehr gute Organisation und den reibungslosen Ablauf. Auch der RBB GmbH gilt unser Dank für die Unterstützung. Wir freuen uns schon auf den Wettkampf 2014 mit hoffentlich ähnlich vielen Teilnehmern. W Thekla Zachert W Viel Spaß und gute Laune machten das Wochenende zu einem tollen Erlebnis. Platzierung der Brandenburger Teilnehmer beim Bundeswettbewerb in Tarmstedt Name Platzierung Lucas Zorn Linda Polzfuss Fabian Zorn Marco Zorn Marcus Kaiser Martin Netzker Stephanie Pietzsch Paul Bierstedt 1c 1a, Reservesieg 1b 1b 1e 1c 1b 1d Blickpunkt Rind 3 I 2013 W Alle Teilnehmer auf einen Blick. Am 20. April trafen sich 15 „Kleine“ oder unerfahrene Milchrind-Jungzüchter auf dem Gelände des Agrarbetriebes Damsdorf Wessel GbR. Ganz aktiv und mit zwei Autos voller junger Leute präsentierte sich der Landkreis Prignitz, wo schon seit einiger Zeit eine tolle Jungzüchter-Arbeit stattfindet. Um eine intensivere und individuellere Betreuung der „Neulinge“ zu gewährleisten, wurde dieses Extra-Trainingslager liebevoll von Susi Fröhlich und Sandra Kißler organisiert. Nachdem sich alle Angereisten bei einem Frühstück gestärkt hatten, ging es los zum Betriebsrundgang. Von den Kälberiglus über die Färsenhaltung bis hin zum Melkstand wurde alles genau erklärt und gezeigt, und vor allem die kleinen Kälber stießen bei den Jungzüchtern auf große Begeisterung. Dann hieß es endlich: Ran an die Tiere. Voller Elan wurden sie gewaschen und geschrubbt bis sie glänzten. Nach so viel Arbeit war eine Stärkung dringend nötig und es ging zum Mittagessen. Anschließend stand wieder etwas Theorie auf dem Programm. Roland Lück, RBB, erklärte sehr anschaulich die Fütterung vom Kalb bis zur Milchkuh und stellte besonders heraus, was ein Jungrind vor einer Schau optimalerweise fressen sollte. So vorbereitet, begann das Vorführtraining. Abwechselnd wurde unter der fachmännischen Anleitung von Alexandra Thier die Präsentation der Kälber und Jungrinder geübt. Und wenn die Tiere nicht irgendwann müde ge- wesen wären, würden die Jungzüchter wahrscheinlich heute noch auf dem Hof ihre Runden drehen … Bei Kaffee und Kuchen stand nun ein kleiner Wissenstest auf dem Plan, bei dem Fragen zum Thema Fütterung beantwortet werden mussten. Alle Jungzüchter hatten gut aufgepasst und bestanden den Test mit Bravour. So ging ein schöner und erlebnisreicher Tag zu Ende. Wir bedanken uns ganz herzlich bei dem Agrarbetrieb Damsdorf, bei Susi Fröhlich und Sandra Kißler, bei Roland Lück und Alexandra Thier für die theoretischen Einweisungen und natürlich bei allen anderen fleißigen Helfern, durch die der Tag für unseren Nachwuchs zu einem Erlebnis wurde! W Thekla Zachert W Viel Spaß hatten die Kleinsten vor allem mit den Kälbern. 59 Veranstaltungen Sommertreffen Intergen 40. Jahrestagung der Arbeits Am 25. und 26. Juni 2013 fand das dies jährige Sommertreffen der Mitarbeiter von Intergen in Brandenburg statt. Die bereits zur Tradition gewordene Veranstaltung wird im Wechsel im jeweiligen Zuchtgebiet der beiden Gesellschafter RBB und Mas terrind durchgeführt. Die neun Mitarbei ter der Firma Intergen, mit Sitz in Gniezno, vermarkten im Auftrag der Gesellschafter seit 2009 erfolgreich Sperma und Zucht rinder in Polen. Das Treffen wurde genutzt, um Erfahrun gen auszutauschen und Betriebe zu be sichtigen. Die Gäste aus Polen waren be eindruckt von dem sehr hohen Manage mentstandard in den Milchviehanlagen der AG Frankena und der AG Sonnewalde. Einstimmiges Resümee: Man muss nicht bis nach Amerika reisen. Beispielhafte Stallanlagen und hervorragende Kühe kann man in Deutschland sehen. Vielen Dank an Herrn Schulze und Frau Lange von der AG Frankena und an Herrn Jülke sowie Frau Frank von der AG Sonnewalde für die Unterstützung unseres Programms und die Vorstellung ihrer Betriebe! Der Dank geht auch an das Team von Herrn Dr. Osmers von der Besamungssta tion in Schmergow für die beeindruckende Vorstellung von 16 Spitzenbullen. Am 6. und 7. Juni 2013 trafen sich die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Em bryotransfer deutschsprachiger Länder in Berlin zu ihrer 40. Jahrestagung. Unter Or ganisation von Dr. Uwe Küchenmeister aus Schönow, der die Arbeitsgemeinschaft in den letzten beiden Jahren als erster Sprecher vertrat, wurden viele Wissen schaftler und Praktiker eingeladen, um über die neuesten Erkenntnisse im Bereich der Biotechnologie zu berichten. Neben der interessanten Vortragsveranstaltung gab es ein Seminar für Praktiker, in dem die Tiefgefrierkonservierung von Embryo nen erläutert wurde. W Thomas Auert Im Eröffnungsvortrag stellte Dr. Jan-Hen drik Osmers den gut 100 Gästen aus dem In- und Ausland das Unternehmen RBB und die Brandenburger Rinderzucht vor. Im Fokus der nachfolgenden Vorträge standen in diesem Jahr aktuelle Themen im Bereich der Biotechnologie beim Rind. Arbeitsgruppen an den tierärztlichen Fa kultäten in Hannover und Gießen beschäf tigen sich mit der Verbesserung der Ge friertauglichkeit von in-vitro produzierten Embryonen im Rahmen von IVF-Program men. Der sogenannte intrafollikuläre Ei zelltransfer (IFET) stellt eine neue Metho de der Eizellreifung dar. Dabei findet die Reifung der durch OPU gewonnenen Eizel len nicht im Brutschrank statt, sondern die Eizellen werden durch eine modifizierte OPU-Ausrüstung in einen anderen Follikel injiziert. Dann erfolgen eine normale Besa mung und eine konventionelle EmbryoSpülung sieben Tage später. Die so ge wonnenen Embryonen zeigen deutlich ver besserte Tiefgefriertauglichkeit und Träch tigkeitsergebnisse als konventionell er zeugte IVF-Embryonen. W Betriebsbesichtigung in Sonnewalde. W Intergen – ein junges, motiviertes Team! Hier im Anschluss an die Bullenvorstellung in Schmergow mit Ver tretern der Masterrind und RBB. Fotos: RBB 60 Eine interessante Untersuchung aus Han nover beschäftigte sich mit der Wiederhol barkeit von Ergebnissen aus Spülungen und OPU-Sitzungen: Zwar beeinflussen viele Umwelteinflüsse das Ergebnis einer Spülung, jedoch gibt es oft das Gefühl, ein Tier sei ein „guter“ oder „schlechter“ Spender. Um die Erblichkeit wiederholba rer Spülergebnisse zu klären, wurden Da ten von über 500 Tieren aus 35 Betrieben verglichen. Die Auswertungen ergaben ei Blickpunkt Rind 3 I 2013 gemeinschaft Embryotransfer ne geschätzte Wiederholbarkeit von ledig lich 15 %. Somit ist ein schlechtes Ergeb nis in der ersten Spülung kein Grund dafür, das Tier nicht noch einmal als Spender zu nutzen. Die Bedeutung der aktuellen aufwändigen biotechnologischen Methoden und auch des klassischen Embryotransfers nehmen im Zeitalter der genomischen Selektion drastisch zu, und Zucht ohne ET ist heute unmöglich. Grund genug für die RBB, die se interessante Veranstaltung zu unter stützen und zu begleiten. Außerdem bildet diese Tatsache einen guten Grundstein für weitere Forschungsarbeit der Wissen schaftler und Praktiker, und so wird es si cherlich auch von der nächsten ET-Tagung wieder Interessantes zu berichten geben. W Dr. Jan-Hendrik Osmers www.crystalyx.info Der wirksame Schutz vor Fliegen – Crystalyx Garlyx. • natürlicher Fliegenschutz • stärkt die Widerstandskraft gegen fliegende Insekten • bringt Ruhe in den Tierbestand Schauen Sie sich unser neues Video an! Der Ergänzer zum Lecken für Rinder und Schafe Weitere Infos unter 0800 . 6647669 (gebührenfrei) [email protected] ... und natürlich will es jeder! Zu beziehen bei Ihren Raiffeisen-Verbundpartnern, Genossenschaften und BayWa-Agrarbetrieben. 14475 Anzeige Crystalyx Fliege Garlyx 140x160mm.indd 1 Blickpunkt Rind 3 I 2013 13.06.13 16:55 61 Persönliches Nachruf Prof. Dr. Dr.h.c. Gottfried Leuthold welcher er F1-Kühe aus der Kreuzung Dänischer Jersey-Bullen mit Kühen des Deutschen Schwarzbunten Rindes und Reinzuchttieren dieser Rasse hinsichtlich ausgewählter Fitness- und Leistungsparameter verglich. Am 7. Juli 2013 verstarb der ehemalige Leiter des Lehrstuhls Züchtungsbiologie und molekulare Tierzüchtung an der Landwirtschaftlichen Gärtnerischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin, Prof. Dr. Dr.h.c. Gottfried Leuthold, im Alter von 79 Jahren. Gottfried Leuthold wurde als Sohn eines sächsischen Kleinbauern in Ottendorf bei Dresden geboren. Nach vollendeter Schulzeit erlernte er zunächst den Beruf eines Schmiedes, besuchte später die Fachschulen für Landwirtschaft in Kamenz und Döbeln/Sa. und kam schließlich zum Studium der Landwirtschaft an die HumboldtUniversität zu Berlin. Bei Prof. A. Petersen, dem damaligen Direktor des Akademieinstitutes für Grünlandwirtschaft, fertigte er seine Diplomarbeit zum „Paulinenauer Heuschlüssel“ an. Aufgrund der exzellent bestandenen Prüfungen und der herausragenden Qualität seiner Diplomarbeit wurde ihm 1961 eine Assistentenstelle am Institut für Tierzüchtung und Haustiergenetik zur Verfügung gestellt. Im Jahr 1966 promovierte er bei Prof. G. Schönmuth zum Thema „Die Aufzucht-, Mast- und Schlachtleistung von F1-Tieren aus der Kreuzung Jersey x Schwarzbuntes Milchrind“. Diese Arbeit wurde mit dem JohannGottlob-Fichte-Preis der Humboldt-Universität zu Berlin ausgezeichnet. Wiederum unter dem Direktorat von Prof. G. Schönmuth legte er bereits zweieinhalb Jahre später seine Habilitationsschrift vor, in 62 Oft führte ihn damals sein Weg nach Ungarn, wo unter der Federführung von Prof. A. Horn ebenfalls an einem Kreuzungsprogramm für Milchrinder gearbeitet wurde. Seine Erfahrungen, die er in der Arbeit am Berliner Tierzuchtinstitut gesammelt hatte, fanden dort reges Interesse. Noch bis Ende der 1990er Jahre nahm er Einladungen zu Vorträgen und wissenschaftlichen Tagungen in Ungarn an und war für seine ungarischen Kollegen immer wieder ein gern gesehener Diskussionspartner. Mittlerweile mit einer eigenen Professur bedacht, setzte er sich in seinen Vorlesungen, die im Übrigen bei den Studenten äußerst beliebt waren, sowie in zahlreichen Vorträgen und Diskussionsbeiträgen für eine verantwortungsvolle Tierzucht ein. Hierunter verstand er, dass in den Selektionsprogrammen neben monetären Aspekten und züchterischen Möglichkeiten auch die Auswirkungen auf fitnessrelevante Merkmale zu berücksichtigen sind. Unter seiner wissenschaftlichen Leitung entstanden zahlreiche Publikationen, die gleichermaßen unter Fachwissenschaftlern als auch praktischen Tierzüchtern große Beachtung fanden. Hierzu gehören u. a. Beiträge zur Futteraufnahme und -effizienz beim Milchrind, zu den molekularen Ursachen der Heterosis und zur markergestützten Selektion bei der Maus. Im Jahr 1998 wurde ihm von der der Pannon-Agraruniversität in Mosonmagyaróvár für seine Verdienste die Ehrendoktorwürde verliehen. Gottfried Leuthold war für zahlreiche Doktoranden und Diplomanten ein sehr geschätzter Betreuer. Nicht weniger gefragt war er als kompetenter Gesprächspartner bei Praktikern, wenn es um tierzüchterische Fragen oder agrarpolitische Themen ging. So wundert es nicht, dass er nach Beendigung seiner akademischen Karriere, im wohlverdienten Ruhestand, das blieb, was er immer war: ein Ruheloser! Mit seinem Landwirtschaftsbetrieb schien er regelrecht verwachsen zu sein. Hier bewies er, dass er keinesfalls nur gute Vorlesungen halten konnte, sondern auch von der praktischen Tierzucht einiges verstand. Im März 1995 wurde er Mitglied des Rinderzuchtverbandes Berlin-Brandenburg eG. Nach einer kurzen „Stippvisite“ in die Herefordzucht gelang es Prof. Gottfried Leuthold ab 1999, durch gezielten Zukauf und züchterische Arbeit in kurzer Zeit eine homogene, leistungsfähige, über Landesgrenzen hinaus bekannte Fleckviehherde aufzubauen. So hat er sich in den letzten Jahren als engagierter und erfolgreicher Fleckviehzüchter in Brandenburg einen Namen erworben. Erinnert sei nur an die Ersteigerung des Topsellers „Marian P“ (V: Moses) auf der RBB-Auktion 2003. In seiner Herde entwickelte sich der hochveranlagte junge Bulle zum Toplistenführer in Deutschland (RZF 132, Dezember 2007). Im Jahr 2008 musste die alte Zuchtstätte in Schönfließ aufgegeben und der Herdbuchbestand drastisch reduziert werden. Aber in der Wälzlein Leuthold GbR in Glöwen wurde weiterhin Fleckvieh gezüchtet. Darüber hinaus setzte sich Gottfried Leuthold als Mitglied des Vorstandes des Bauernbundes Brandenburg vehement für das Modell eines effizienten Familienbetriebes ein – ein Modell, das für ihn Wirklichkeit geworden war. Unsere Anteilnahme gilt Gudrun Wälzlein. Sie hatte mit ihrer Tierliebe, Einsatzbereitschaft und ihrem Verständnis einen hohen Anteil an den züchterischen Erfolgen ihres Weggefährten. Wir werden Prof. Gottfried Leuthold stets ein ehrendes Andenken bewahren. W Dr. Uwe Müller, Humboldt-Universität zu Berlin W Bernd Adler, Rinderzuchtverband Berlin-Brandenburg eG Blickpunkt Rind 3 I 2013 Tierzuchtpreis des Landes Brandenburg besten Zucht- und Nachkommenprüfbetrieben des Rinderzuchtverbandes Berlin-Brandenburg eG zählt. W Uwe Adler und Nina Franzisky. Auf der BraLa werden traditionell die Tierzuchtpreise des Landes Brandenburg verliehen. Minister Jörg Vogelsänger ehrte im Rahmen der Landesbauernversammlung in diesem Jahr Uwe Adler, Görlsdorf. Uwe Adler ist ein begeisterter Rinderzüchter. Als Herdenmanager trägt er für über 1.300 Kühe plus Nachzucht Verantwortung im Milchgut Görlsdorf, das seit Jahren zu den Die Herdenleistung betrug 2012 durchschnittlich 10.758 Kilogramm Milch je Kuh bei einer Zwischenkalbezeit von 401 Tagen und einer deutlich unterdurchschnittlichen Totgeburtenrate. Auch die Lebenstagsleistung von 16,0 M-kg und das EKA von 24,5 Monaten sind beispielgebend. Engagiert und erfolgreich arbeiten die Görlsdorfer unter Regie von Uwe Adler am Zuchtprogramm des Verbandes mit. Gezielte und systematische Anpaarungen, Kuheinstufungen sowie Em bryotransfer bei den weiblichen Spitzentieren werden für den Zuchtfortschritt genutzt. Das Ergebnis daraus sind gute Zuchtprodukte wie beispielsweise die RBB-Besamungsbullen „Scarletti“ und „Emalo“ oder die Kuhfamilie von „MG Picante“. Intensiver Zuchtrinderverkauf, regelmäßige Tierschaubeschickung und umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit sind weitere positive Leistungen des Betriebes. Als Vorsitzender des Rinderzucht- und Besamungsvereins „Niederlausitz“ e.V., als Mit- glied im Zuchtbeirat Milchrinder des Rinderzuchtverbandes sowie im Zuchtbeirat der Arbeitsgemeinschaft Lebenslinien ist der Meister der Rinderzucht auch über den eigenen Betrieb hinaus züchterisch aktiv. Seine Meinung wird von Berufskollegen geschätzt. Und Uwe Adler ist selbst ständig um Informationsaustausch und Weiterbildung bemüht. So absolvierte er den Lehrgang zum DLG-Herdenmanager Milchvieh. Die hohen Maßstäbe, die er für seine eigene Arbeit setzt, fordert Uwe Adler auch von seinen Mitstreitern. Das fördert junge Nachwuchskräfte, motiviert Mitarbeiter und spornt Dienstleistungspartner an. Ehrenamt, Geschäftsführung und Mitarbeiter der RBB GmbH gratulieren dem ausgezeichneten Rinderzüchter sehr herzlich! Wir wünschen Dir, lieber Uwe, Gesundheit, weiterhin Erfolg und Züchterglück. Weitere Tierzuchtpreise gingen an die Schweinezüchterin Gerlinde Schulz von der Brandenburgischen Schweineleistungskontrolle und Spezialberatung e.V. (BSSB) und den Pferdezüchter Bernd Peters aus Prirow. W Cornelia Buchholz Verabschiedung in den Ruhestand Rudi Jurrack wurde am 30. Mai 1948 im Kreis Beeskow geboren. Durch seine Eltern, beide in der Landwirtschaft tätig, geprägt, erlernte er nach dem Abschluss der Grundschule in Pieskow den Beruf des Agrotechnikers. Diesem Beruf blieb Rudi treu – als Melker und Fütterer zunächst in seiner Heimat und ab 1965 im VEG Albertshof bei Bernau. Nach der Heirat und der Geburt seines Sohnes wechselte die Familie 1976 zurück in die alte Heimat. Seit 1980 ist Rudi Jurrack, nunmehr bereits Meister der Rinderzucht, als Besamungstechniker tätig. Zunächst in Beeskow und seit 1992 in den Reihen der RBB GmbH. Bodenständigkeit, sehr viel persönlicher Einsatz, praktische Erfahrung und beständig gute Ergebnisse kennzeichneten seinen Arbeitsstil und machten ihn bei Kollegen und den Betrieben zu einem geschätzten Partner. Hans-Joachim Schütz wurde am 20. Oktober 1948 in Wolfen geboren. Nach Oberschule und der Berufsausbildung zum Zootechniker mit Abitur qualifizierte sich Hans-Joachim zum Veterinäringenieur an der Humboldt Universität zu Berlin. Dieser Berufung blieb er von Beginn an treu. Seit 1974 arbeitete er als Veterinär- und Besamungstechniker in den Stadtgütern Berlin Albersthof und Birkholz. Im Mai 1997 wechselte er zur RBB GmbH, wo er als Fachberater für Besamung und Spermaservice im wahrsten Sinne Fachmann und geschätzter Ansprechpartner rund um die Zucht und Fruchtbarkeit in den Landkreisen Märkisch-Oderland, Barnim-Oberhavel und der Uckermark war. Die Kollegen der RBB GmbH danken den „ehemaligen“ Kollegen sehr herzlich für Ihr Engagement und für die langjährige gute und erfolgreiche Zusammenarbeit. Wir wünschen ihnen für den wohlverdienten Ruhestand stabile Gesundheit, Freude und Glück in der Familie. W Dr. Matthias Simon Blickpunkt Rind 3 I 2013 63 Persönliches Dienstjubiläen Kerstin Bartels und Rita Pavlitschek W Unsere Jubilare: Rita Pavlitschek (links) und Kerstin Bartels. Foto: D. Kinter Zwei langjährige Mitarbeiterinnen der Abteilung Rindervermarktung begingen im August und September ihre Dienstjubiläen. Aus diesem Anlass wurden Kerstin Bartels und Rita Pavlitschek durch die Geschäftsführung und eine Vielzahl von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Unternehmens in der RBB-Geschäftsstelle geehrt. 35 Jahre ist es her, dass Kerstin Bartels nach ihrer Berufsausbildung zum Zootechniker/ Mechanisator mit Spezialisierung Milchproduktion im VEG Horst am 1. August 1978 beim VEB Tierzucht in Potsdam ihre berufliche Laufbahn begann. Sie war dort bis 1990 als Sachbearbeiterin und Datentypistin in der Datenerfassungsstelle tätig. Die Erfassung, Überprüfung und Eingabe von Zahlen- und Datenbelegen sowie die Teilnahme an Wettbewerben der Gesellschaft für Stenografie und Maschinenschreiben prägten ihr Arbeitsleben in diesen Jahren und bildeten die Grundlage für ihre heutige Stärke. Seit 1991 ist Frau Bartels in der Abteilung Vermarktung bei der RBB GmbH tätig. Sie ist verantwortlich für die exakte Rechnungslegung aller vermarkteten Rinder bei RBB (Inland, Export, Auktionen), die Herdbuchumstellungen sowie HIT-Meldungen. In beispielloser Geschwindigkeit arbeitet sie dabei die Fakten der eingereichten Kaufverträge ab. Aber auch die Begleitung von EU-Verladungen im Vermarktungszentrum Groß Kreutz werden von ihr, wenn „Not am Mann“, gewissenhaft durchgeführt. Frau Bartels ist Mitglied des Betriebsrates. wortungsvolle Aufgaben zu übernehmen. Sie wurde PC-Verantwortliche und hatte als Hauptinstrukteurin die Reproduktion von Schweinebeständen zu planen und organisieren. Mit Beginn der RBB-Geschäftstätigkeit 1991 wurde Rita Pavlitschek Leiterin der allgemeinen Verwaltung. Sie wurde verantwortlich als Fuhrparkleiterin, für Versicherungen, den Mobilfunk und andere Belange im Unternehmen (u. a. Einrichtung und Umzüge der RBBGeschäftsstelle). Seit 2001 ist Frau Pavlitschek als ZI Innendienst Vermarktung außerdem verantwortlich für die Abwicklung von Exportrinderverladungen in EU- und Drittstaaten. Sie organisiert Zuchtrinderquarantänen auf den Standorten Groß Kreutz und Trechwitz. Vor 25 Jahren wurde Rita Pavlitschek am 1. September 1988 beim VEB Tierzucht Potsdam als Instrukteurin für Insemination und Reproduktion Schwein angestellt. In den Jahren davor erwarb sie sich ihre berufliche Qualifikation durch den Facharbeiterabschluss als Zootechniker/Mechanisator im VEG Neustadt/Glewe, den Hochschulabschluss zum Diplomagraringenieur an der Universität Rostock und ihre mehr als vierjährige Tätigkeit als Abteilungsleiterin Schweineproduktion und Rindermast in der LPG TP Zaatzke. Ihr organisatorisches Talent und ihre fundierte fachliche Ausbildung befähigte sie mit Beginn ihrer Arbeit beim VEB Tierzucht, verant- Viele Mitarbeiter des Unternehmens schätzen die hohe Einsatz- und Hilfsbereitschaft von Kerstin Bartels und Rita Pavlitschek. Geschäftspartner und Kunden haben mit beiden Mitarbeiterinnen kompetente und verlässliche Personen in unserem Haus, die sie zu oben beschriebenen Themenbereichen ansprechen können. Die Geschäftsführung bedankt sich für die langjährige, fleißige und erfolgreiche Arbeit. Wir wünschen Gesundheit, Glück und Zufriedenheit im persönlichen Leben sowie weiterhin viel Schaffenskraft und Freude an der Arbeit. W Thomas Auert Anrufen! Erstberatung durch: system Das mobile Futtermanagement Michalek Gmbh · 31275 Lehrte Tel.: 05132/200 60 · www.michalek-wv.de D.Prenzel · Tel: 0170 - 76 45 942 RBB|BvL-Mich|70x160|sw.indd 1 64 www.bvl-group.de 12.07.13 09:42 Blickpunkt Rind 3 I 2013 60. Geburtstage Katharina Niepraschk Marina Jahrow Am 19. Juni feierte Katharina Niepraschk mit zahlreichen Verwandten, Freunden und Berufskollegen ihren 60. Geburtstag. Die studierte Veterinäringenieurin war seit 1973 in diesem Beruf beim Rat des Kreises Eisenhüttenstadt in der Abteilung Veterinärwesen tätig. Seit März 1994 ist Katharina Niepraschk als Tierzuchttechnikerin im Osten unseres Landes in den Rinderherden unterwegs und der Rinderbesamung treu geblieben. Beständigkeit und Zuverlässigkeit zeichnen sie aus. Wir wünschen ihr für die kommenden Jahre weiterhin persönlich alles Gute, Gesundheit und viel Erfolg und Anerkennung in der Arbeit. Auch Marina Jahrow feierte in diesem Jahr ihren runden Geburtstag. Nach Abitur mit Berufsausbildung zum Rinderzüchter in Dresden-Altroßthal studierte sie an der HumboldtUniversität zu Berlin Tierproduktion. Im Anschluss folgten einige Jahre in der Praxis. 1982 wurde sie in der Außenstelle Zossen des VEB Tierzucht zunächst als Instrukteur für Handel, danach für Reproduktion und Insemination eingesetzt. Um ihr erworbenes Wissen noch besser in die Praxis umsetzen zu können, absolvierte sie 1983 die KBR-Ausbildung. Ende 1991 wurde ihr in der RBB GmbH die Leitung des Spermadepots in Schmergow übertragen. Seit dem Frühjahr 2006 arbeitet Marina Jahrow in der Abteilung Milchrindzucht und Zweinutzungsrassen. Zu ihren Aufgaben hier gehören die Vorselektion von potentiellen Typisierungskandidaten anhand von Pedigreeinformationen, die Dokumentation und Rechnungslegung aller Anpaarungs- und Einstufungsergebnisse, züchterische Analysen und die Vertretungsaufgaben von Herdbuchangelegenheiten. W Dr. Matthias Simon W Torsten Dalle Geschäftsführung, Kolleginnen und Kollegen gratulieren recht herzlich und wünschen Gesundheit und Zufriedenheit. Neueinstellungen Ralf Gruschwitz, Fachberater Ralf Gruschwitz arbeitet seit Januar 2013 in unserem Unternehmen. Nach dem Abitur war er im Agrarhistorischen Freilichtmuseum Blankenhain für die Betreuung der Tiere verantwortlich. Seit 1988 war er in der LPG Frieden/Koberland e.G. als Melker und Fütterer tätig und studierte im Fernstudium an der Universität Leipzig Agrarwissenschaften. Den Diplomstudiengang absolvierte er 1995 erfolgreich und übernahm anschließend als Herdenmanager Verantwortung in der Milchproduktion. Von 1999 an entwickelte er als Abteilungsleiter die TP Produktivgenossenschaft Randow e.G. Gramzow zu einem modernen und erfolgreichen Milchproduktionsbetrieb. Herr Gruschwitz verstärkt das Team unserer Fachberater im Bereich Spermavermarktung im Land Brandenburg. Er übernimmt als Nachfolger das Gebiet von Achim Schütz. Wir wünschen ihm viel Erfolg in seiner verantwortungsvollen Tätigkeit. W Dr. Matthias Simon Liane Walter, Tierzuchttechnikerin Frau Walter arbeitet seit Januar 2013 in unserem Unternehmen. Nach Abschluss der Sekundarschule in Holzdorf begann sie ihre Berufsausbildung zum Tierwirt in der Milchagrargenossenschaft „Heideland“ e.G. in Kemberg, die sie 1998 erfolgreich abschloss. Seitdem war sie in der Agrargenossenschaft Holzdorf e.G. als Zucht- und Anlagenleiterin tätig. Neben ihrer anspruchsvollen Tätigkeit qualifizierte sich Frau Wal- Blickpunkt Rind 3 I 2013 ter in einer zweijährigen Meisterprüfung 2011 zum Landwirtschaftsmeister. Frau Walter ist schwerpunktmäßig im Landkreis Elbe-Elster als RBB-Tierzuchttechnikerin eingesetzt. Wir wünschen ihr viel Erfolg. W Dr. Matthias Simon 65 Informationen Lehr- und Versuchsanstalt für Tierzucht und Tierhaltung e.V. 20 Jahre am Standort Groß Kreutz W Detlef May Am 1. Juli 2013 feierte die Lehr- und Versuchsanstalt für Tierzucht und Tierhaltung e.V. (LVAT) mit vielen Gästen auf einer Festveranstaltung die 20-jährige Standortbewirtschaftung in Groß Kreutz. 1993 übernahm das damalige Landwirtschaftsministerium Teile des Tierzuchtgutes Groß Kreutz in das Ressortvermögen des Landes Brandenburg. Mit dem Abschluss eines Nutzungsvertrages zwischen dem Ministerium und der 1992 gegründeten LVAT über das Versuchsgut begann am 01.07.1993 die Entwicklung des Standortes Groß Kreutz zum Zentrum für Leistungsprüfung, angewandte Forschung und Demonstration moderner Verfahren der Nutztierhaltung in Brandenburg. Seitdem wurden mit Eigenmitteln und unter Nutzung von Mitteln der Europäischen Union, des Bundes und des Landes Brandenburg die Stationen zur Leistungsprüfung bei Fleischrindern, Schweinen und Schafen, Stallanlagen und Haltungseinrichtungen für Milch- und Mutterkühe sowie für Schafe rekonstruiert oder erweitert. Darüber hinaus konnten die Infrastruktur der Gutsanlage vollständig erneuert, moderne Büro- und Tagungsräume geschaffen und Unterbringungsmöglichkeiten für Auszubildende, Praktikanten und Studenten aufgebaut werden. Weiterhin wird seit zehn Jahren mit dem Betrieb einer Biogasanlage und der Bewirtschaftung von Energiepflanzenfeldversu- W Biogasanlage der LVAT. 66 W Das Gelände der LVAT in Groß Kreutz. chen zur Thematik erneuerbare Energien geforscht. Zu den wichtigsten Projekten, die gemeinsam mit dem heutigen Landesamt für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung (LELF) in Groß Kreutz bearbeitet wurden, gehören Untersuchungen zur leis- tungsfördernden Jungviehaufzucht bei Milchrindern, die Haltung von Milchkühen in Außenklimaställen und die Nutzung von Melkrobotern. Im Bereich der Fleischrinderhaltung sind verschiedene Mastverfahren und die ganzjährige Freilandhaltung von Mutterkühen untersucht worden. Bei Schafen wurden W Luftige Quarantäne für die ELP der Fleischrindbullen. Blickpunkt Rind 3 I 2013 Prüfungen zur Masteignung verschiedener Kreuzungen sowie umfangreiche Untersuchungen zur Landschaftspflege und Möglichkeiten zur Rationalisierung der Herdenbewirtschaftung durchgeführt. Außerdem fanden Futterwertleistungsprüfungen zur neutralen Prüfung von Mischfuttermitteln für Schweine in Brandenburg sowie Untersuchungen zur Ebermast und zum Schwanzbeißen aktuell Berücksichtigung. Insgesamt sind in den letzten zehn Jahren über 120 praktische Themen im Forschungsbereich untersucht und veröffentlicht worden. Darüber hinaus erfolgte die Bereitstellung von Betriebsdaten für die Erarbeitung wissenschaftlicher Abschlussarbeiten in den Bereichen Landwirtschaft, Biologie, Veterinärmedizin und Umweltwissenschaften für Studenten und Doktoranden. Diese fachliche Arbeit war eine wesentliche Grundlage für die gemeinsam mit dem LELF angebotenen und durchgeführten Fachtagungen, Lehrgänge, Schulungsreihen und Seminare. Neben den Themen zur Tierhaltung erfreute sich der Standort auch eines regen Interesses von Besuchern zur Nutzung regenerativer Energien. Mehrere tausend Besucher wurden jährlich begrüßt und 270 Schüler, Landwirtschaftsund Biologiestudenten sowie 240 Veterinärstudenten absolvierten in den vergangenen zehn Jahren landwirtschaftliche Praktika, darunter ausländische Praktikanten aus 14 Ländern. Insgesamt 42 Auszubildende beendeten in der LVAT ihre Lehre erfolgreich in den Berufen Landwirt, Tierwirt und Bürokauffrau. Während der Ausbildung wurden Siege und Platzierungen bei Melkwettbewerben, Berufswettbewerben und Jungzüchterveranstaltungen durch Groß Kreutzer Auszubildende er- rungen. Mehrfach kam auch der beste Auszubildende des Landes Brandenburg aus der LVAT. 2012 wurden die betrieblichen Ausbildungsaktivitäten mit der Ehrenurkunde des Landes Brandenburg branchenübergreifend ausgezeichnet. Außerdem werden seit vielen Jahren die Berufswettbewerbe Landwirtschaft und Tierwirtschaft für Brandenburg durchgeführt. Das Versuchsgut Groß Kreutz beteiligt sich jährlich mit einem Tag der offenen Tür an der Brandenburger Landpartie und ist aktiv in der Verbraucherbildung zu modernen Tierhaltungsverfahren tätig. Der Standort ist auch ein wichtiger Anlaufpunkt für ausländische Fachbesuchergruppen. So haben sich bereits Gäste aus insgesamt 98 Ländern seit Bestehen der LVAT über Landwirtschaft, Tierhaltung und Biogaserzeugung informiert. In den Bereichen der Tierzucht ist die LVAT für die Zuchtverbände ein wichtiger Partner. Für das Land Brandenburg und die Züchter werden drei Prüfstationen für Rinder, Schafe und Schweine betrieben. In der Prüfstation Rind wurden seit 1993 allein über 3.600 Bullen aus 224 Betrieben einer Prüfung unterzogen. Bei den Schafen absolvierten 520 Bockväter mit über 4.000 Lämmern eine Nachkommenschaftsprüfung und bei den Schweinen wurden mehr als 20.000 Tiere geprüft und im eigenen Schlachthaus geschlachtet und ausgewertet. Die Durchführung von Eigenleistungs-, Herkunfts- und Nachkommenprüfungen auf Mast- und Schlachtleistung ist eine wichtige Grundlage für Zuchtentscheidungen. Bei allen Tierarten wurden Zuchterfolge mit eigenen Zuchttieren erreicht. Die Jungkuh Anni gewann 1999 den Titel „Miss Blickpunkt Rind“ auf der Landestierschau in Paa- W Siegerfärse der BraLa 2009: „Tandra“ (Fabio PS x Tobias), Uckermärker, vorgeführt von S. Pietzsch. Blickpunkt Rind 3 I 2013 Betriebliche Kapazitäten der LVAT für Produktion und Forschung • 215 Milchkühe und 100 Mutterkühe • 280 Kälber und Jungrinder • 80 Zuchtbullenprüfplätze für Eigenleistungsprüfung und 120 Mastbullen • 500 Mutterschafe • 700 Schweineprüfplätze mit Schlachthaus • 590 ha Ackerland und 370 ha Grünland mit 29 Bodenpunkten ren/Glien. Im Rahmen des Landesfleischrindwettbewerbes wurden Zuchtbullen und Färsen der Rasse Uckermärker mit Landessiegertiteln prämiert. Zuchtböcke der Rasse SKF erreichten auf Bundesschauen mehrere Klassensiege und Nachkommen eines Bockes stellten bereits einmal die Bundessiegersammlung. Das bestehende Versuchsgut und der Landwirtschaftsbetrieb stellen eine sichere produktionstechnische und ökonomische Basis für zukünftige Aufgaben dar. Die LVAT soll Vorreiter bei der Verbesserung der Tierhaltungsbedingungen unter den gegebenen ökonomischen Rahmenbedingungen sein. Durch die weitere Umsetzung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Praxis soll die Wettbewerbsfähigkeit der Brandenburger Landwirtschaft gefördert werden. Außerdem ist die Nachwuchsförderung für die Landwirtschaft über die Ausbildung von Schülern, Auszubildenden und Studenten sowie die Öffentlichkeitsarbeit im Bereich Schule eine aktuell sehr wichtige Tätigkeit. Durch die intensivere Einbindung alter und neuer Partner und die Realisierung weiterer Investitionen soll auch in Zukunft die Attraktivität des Standortes Groß Kreutz für die Brandenburger Landwirtschaft und Tierhaltungsforschung positiv entwickelt werden. W „Anni“ – Miss Blickpunkt Rind 1999 (V: Integrity). 67 Informationen 20 Jahre Tierseuchenkasse Brandenburg Rückblick und Aussichten W Dr. Ingrid Schütze, Leiterin der Tierseuchenkasse Zum 20-jährigen Jubiläum der Tierseuchenkasse (TSK) fand am 30. Mai 2013 in Cottbus eine Vortragsveranstaltung statt. Dies ist Anlass, die Arbeit der Tierseuchenkasse einmal ausführlicher vorzustellen. Rückblick oder: mit der Leukose fing alles an Mit dem Errichtungserlass vom 17. September 1991 und dem Ausführungsgesetz zum Tierseuchengesetz vom 2. März 1993 wurden rechtliche Grundlagen für die Errichtung und Arbeit der Tierseuchenkasse Brandenburg als Sondervermögen des Landes geschaffen. An die Arbeit gingen neben dem Leiter, DVM Eckard Bertram, zunächst drei Mitarbeiter. Im August 1993 wurden erstmals Beitragsbescheide versandt. Besonders notwendig war in dieser Zeit die Öffentlichkeitsarbeit, denn für alle Tierhalter war die Tierseuchenkasse neu. Die TSK startete mit sechs Tierartenkassen (für Rind, Schwein, Schaf, Ziegen, Pferde und Geflügel), seit 2006 gibt es noch eine weitere Tierartenkasse für Wildklauentiere. Schon 1993 wurden erste Auszahlungen getätigt, gleichzeitig aber wurde begonnen, Rücklagen aufzubauen Eine sehr leistungsstarke Tierartenkasse innerhalb der Tierseuchenkasse war von Anfang an die Rinderkasse. Bereits im ersten Jahr wurden Entschädigungen für die Bekämpfung der Leukose ausgezahlt. Auch in den Folgejahren bis 1996 gab es Entschädigungen hauptsächlich dafür. In den Jahren 1996 und 1997 galt es dann vielfach wegen Brucellose zu entschädigen. Während diese Erkrankungen nach 2002 nicht mehr auftraten, ist die Entschädigung für die Salmonellose der Rinder in den 20 Jahren des Bestehens ein Dauerthema. Erheblich waren die BSE-bedingten Aufwendungen mit Höhepunkt im Jahr 2005. Insgesamt wurden bis heute rund 6,7 Mio. , an Entschädigungen für Rinder ausgereicht. Zudem wurden 1994 auch Beihilfen für Rinder beschlossen und gezahlt. Waren es zunächst, und sind es bis heute, die Probenentnahmekosten für anzeigepflichtige Tierseuchen, so stand ab 1996 die Förderung der 68 BHV1-Sanierung im Vordergrund. Bei der BHV1-Bekämpfung wurden von 1996 – 2008 die Impfstoffkosten getragen, von 2003 – 2009 gab es eine Merzungsbeihilfe und bis heute werden die Blutprobenentnahmekosten für BHV1 übernommen. Wenn das Land Brandenburg nun in die Endsanierung der BHV1 der Rinder eintritt, hat die über 18 Jahre dauernde finanzielle Unterstützung durch die Tierseuchenkasse einen großen Anteil daran. Seit 2006 wird verstärkt die Diagnostik von Rinderkrankheiten unterstützt. So werden seit 2006 die Laborkosten für Abortuntersuchungen und nach einem Überwachungsprogramm die Untersuchungen auf Paratuberkulose bezuschusst. Ebenfalls eine Beihilfe gibt es seit 2012 für den Transport toter Tiere zur Sektion und die Sektion verendeter Rinder im Landeslabor. Als in den Jahren 2008 und 2009 die Impfpflicht gegen Blauzungenerkrankungen eingeführt wurde, übernahm die Tierseuchenkasse sowohl die Impfkosten als auch die Blutprobenentnahmekosten. Zur Bekämpfung der BVD gibt es seit 2011 eine Merzungsbeihilfe, und der Mehrbetrag der Stanzohrmarke bei der Kennzeichnung wird ebenfalls übernommen. Ohne Beiträge keine Leistungen Voraussetzung für die Leistungsfähigkeit der Tierseuchenkasse ist die jährliche Beitragszahlung durch die Tierhalter auf der Grundlage der Meldung der Tierbestände. Das kann seit 2008 auch online geschehen. Jeder Tierhalter findet dazu auf der Homepage der Tierseuchenkasse (www.tsk-bb.de) seinen Account, auf dem er die Tierzahl melden sowie seine Beitragseinzahlungen und die Leistungen der Tierseuchenkasse verfolgen kann. Das Einloggen erfolgt mit der TSK-Nummer und dem zugesandten Passwort. Sind Tier- halter durch finanzielle Engpässe nicht in der Lage den Beitrag fristgerecht einzuzahlen, sollte ein Antrag auf Stundung gestellt werden – ist doch eine Stundungsvereinbarung in jedem Fall besser als der aufwändige Weg über Mahnungen und Vollstreckungen. Denn im Sinn der Gleichbehandlung aller Tierhalter ist die Tierseuchenkasse gezwungen, bei offenen Forderungen diese wenig populären Wege zu gehen. Der Beirat der Tierseuchenkasse Bei der Tierseuchenkasse ist ein Beirat eingerichtet. Mitglieder sind Tierhalter und Tierärzte, die durch die Berufsvertretungen der Landwirte und das Ministerium berufen werden. 1. Vorsitzender ist Jürgen Piesker, MURI GmbH Lübben. Der Beirat wird über alle wichtigen Angelegenheiten der Tierseuchenkasse unterrichtet und kann Anträge stellen. Er bestimmt, in welchen Fällen und in welcher Höhe Beihilfen, sonstige finanzielle Unterstützungen und Beteiligungen gewährt werden. Aussichten Die Tierartenkassen verfügen durch solide Rücklagen über eine gute Basis. Sie gilt es zu festigen und weiter auszubauen, damit auch in Zukunft notwendige Tierseuchenbekämpfungsmaßnahmen im gesetzlichen Rahmen finanziell abgesichert werden können. Das breite System der Beihilfen, gerade im Rinderbereich, soll erhalten und dort, wo es erforderlich ist, ausgebaut werden. Für die nächste Beiratssitzung im September liegen bereits Anträge vor, um die Tierseuchendiagnostik gezielt auszubauen. Mehr über die Tierseuchenkasse erfahren Sie auf unserer Web-Seite. Besuchen Sie uns dort und testen Sie die seit Mai 2013 verfügbaren Funktionen. Blickpunkt Rind 3 I 2013 Jubiläumsportion von Guarini in Polen versamt Unser Spitzenvererber Guarini (HB-Nr. 10.811141) reiht sich in den erlauchten Kreis der RBB-Bullen ein, von denen über eine Viertel Million Spermaportionen abgesetzt werden konnten. Im August dieses Jahres haben wir den Einsatz seiner 250.000. Spermaportion in der Dlugie Stare GmbH gewürdigt. Das Unternehmen liegt im Süden des Regierungsbezirkes Wielkopolskie (Großpolen) und umfasst vier Standorte mit insgesamt 2.000 HF-Rindern, davon 850 melkende Kühe plus eigene Nachzucht. Die Durchschnittsleistung beträgt 9.600 M-kg. Darüber hinaus werden 200 Mutterkühe, mit 165 Tieren überwiegend reinrassig Limousin, gehalten. Am Standort Niechlod wurde vor einem Jahr in einen modernen Boxenlaufstall mit 365 Kuhplätzen und sieben Melkrobotern inves- tiert. So lässt sich hier eine durchschnittliche Milchleistung von 10.500 kg je Laktation realisieren. Die ersten Kälber des Nr. 1 Bullen Guarini wurden im Mai geboren. Sie sorgen für vollste Zufriedenheit, so Herdenmanager Karol Polaszek. Thomas Auert und Jaroslaw Chudy bedankten sich bei ihm und der Zuchtleiterin des Unternehmens, Ewa Gierzynska, für die gute Zusammenarbeit mit unserer Tochter-Firma Intergen sowie für das entgegengebrachte Vertrauen in das brandenburgische Zuchtprogramm. Wir wünschen der Dlugie Stare GmbH alles Gute und weiterhin viel Erfolg! W J.-M. Brehme Registereintragung RZB eG Am 12.07.2013 erhielten wir die Mitteilung des Amtsgerichtes Potsdam über die Registereintragung der personellen Veränderung unseres Vorstandes entsprechend der Wahl auf der Generalversammlung am 24. April 2013. Damit sind diese rechtskräftig. Mitglieder des Vorstandes sind: Hellmuth Riestock Vorsitzender Helmut Baum stellv. Vorsitzender Bernd Adler Bernd Bodien Cornelia Buchholz André Gräfe Frank Groß Neue Zuchtbuchordnungen Nach der Beschlussfassung auf der diesjährigen Generalversammlung sind die Zuchtbuchordnungen für Milch- und Zweinutzungsrassen sowie Fleischrinder im Juli vom Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft des Landes Brandenburg bestätigt worden. Damit erhalten sie Gültigkeit. Jedem RZB-Mitglied wird in Kürze ein gedrucktes Exemplar zugestellt. Herzlich willkommen! Als Mitglieder im Rinderzuchtverband Berlin-Brandenburg eG begrüßen wir: W Die 250.000. Spermaportion von Guarini wurde in einem modernen polnischen Betrieb versamt. Diesen besonderen Anlass würdigten Intergen-Geschäftsführer Jarek Chudy, Zuchtleiterin Ewa Gierzynska, Herdenmanager Karol Polaszek und Thomas Auert, RBB (v.l.n.r.). Foto: RBB Milchrindzüchter Klaus Gürtler, Templin Hof Peter Schröder, Groß Pankow Milchviehbetrieb Christian Rick, Schorfheide ROEST AGRO GmbH & Co.KG, Oranienburg alsai Milch GmbH & Co.KG, Nuthe-Urstromtal Lars Schulz, Karstädt Agrargenossenschaft Friedland eG, Friedland Fleischrindzüchter Grün Berlin GmbH, Berlin Salers Silke Wagner, Bernsdorf Fleckvieh-Fleisch Naturlandfarm „Riebener See“ Ralf Engelhardt, Beelitz Fleckvieh-Fleisch Daniel Blume, Gumtow Fleckvieh- Fleisch B & D Rinderzucht GbR, Ziltendorf Hereford Landwirtschaftsbetrieb Kaschke, Inh. Birgit Kaschke, Kolkwitz Uckermärker Gut Hessenhagen Dr. Christoph Brümmer, Flieth-Stegelitz Fleckvieh-Fleisch W Der neue Boxenstall in Niechlod bietet den 365 Kühen und fünf Arbeitskräften beste Bedingungen. Fotos: RBB Blickpunkt Rind 3 I 2013 Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit und wünschen den Zuchtstätten viel Erfolg! 69 Informationen In jedem Jahr besucht Frau Prof. Brockmann, Humboldt-Universität zu Berlin, Department für Nutzpflanzen- und Tierwissenschaften, mit ihren Studenten den Tierzuchtstandort Groß Kreutz. Neben der Besamungsstation und dem Vermarktungszentrum stand in diesem Sommer auch das Rinderzuchtmuseum auf dem Programm. Foto: RBB „AutoRotor: komfortabler und wirtschaftlicher geht’s nicht.“ Mehr Effizienz und Komfort bei höchster Durchsatzleistung Melkkarusselle von GEA Farm Technologies stehen für maximalen Durchsatz, Langlebigkeit und ganzheitliche Systemoptimierung. Ihr Vorteil: höchste Durchsatzleistung und zukunftsweisende Technik, die Zeit spart und maximalen Komfort bietet. Sowohl der AutoRotor Magnum als auch der AutoRotor PerFormer stehen dabei für minimalen Arbeits- und Personalaufwand bei maximaler Effizienz und Wirtschaftlichkeit. Und das bedeutet für Sie und Ihren Betrieb: Willkommen Zukunft! Ihr GEA Fachzentrum informiert Sie gern: ATS GmbH Neuruppin Dorfstraße 82a Tel. (0 33 91) 50 90 04 Zweigstelle Friesack Tel. (03 32 35) 12 92 DURÄUMAT-AGROTEC Agrartechnik GmbH Güthling & Hoyer GmbH Technik und Anlagenbau Center GmbH Karl-Marx-Str. 6 03103 Neupetershain Filiale: 06922 Gerbisbach Tel. (0 35 37) 20 39 60 Filiale: 16321 Bernau Tel. (01 71) 2 09 22 10 Langenlipsdorf 53 14913 NiedergörsdorfLangenlipsdorf Tel. (03 37 42) 6 05 31 Heinrich-Gätke-Straße 6 Gewerbegebiet Süd 16928 Pritzwalk Tel. (0 33 95) 76 17- 0 GEA Farm Technologies GmbH www.gea-farmtechnologies.com 70 GEA Farm Technologies Blickpunkt Rind 3 I 2013 Ersteinsatz Deutsche Holsteins (Mai – August 2013) Belmiro 10.811458 gRZG 144 Carlos 10.811450 gRZG 144 1227 -0,36 14 0,1052 gRZM 123 gRZS 118 gRZN 129gRZR 118 gRZE 126gRZFund. 120gRZEuter 124 1885 -0,32 42 -0,1251 gRZM 125 gRZS 111 gRZN 124gRZR 111 gRZE 140gRZFund. 121gRZEuter 139 V: Bookem V: Epic M: Savannah02/87-89-87-88/88 3/2 LA 10877 4,09 445 3,60 392 Damion EX 96 M: Cynthia (1) VG 85 1. LA (TL) 10444 6,42 670 3,20 334 Freddie Saturday 03/93-90-90-89/90 EX 3/2 LA 11278 4,23 477 3,49 394 Goldwin MM: MV: MM: MMV: Züchter: Gerhard Schäfer, Landau Darino MV: MMV: Halia (1) VG 87 1. LA 11912 4,73 563 3,53 421 Bolton EX 90 Züchter: Ferme du Vieux Saule, St. Esprit, Kanada 10.811447 gRZG 136 Fallon 10.811441 gRZG 150 353 0,14 27 0,1122 gRZM 108 gRZS 134 gRZN 123gRZR 117 gRZE 147gRZFund. 127gRZEuter 147 1651 -0,12 55 -0,0155 gRZM 130 gRZS 109 gRZN 125gRZR 120 gRZE 134gRZFund. 122gRZEuter 133 V: Dempsey V: Shamrock M: Ullan (3) VG 88 3/3 LA 10771 4,14 446 3,38 364 Laudan EX 90 M: Felicia (1) VG 85 1. LA (TL) 5312 7,06 375 3,77 200 Freddie Frillan (3) VG 88 3/3 LA 12174 3,84 467 3,47 423 ChampionEX MM: MV: MM: MMV: Züchter: Katara Jari ja Juha, Viljakkala, Finnland Goldino 10.811445 MV: MMV: Halia (1) VG 87 1. LA 11912 4,73 563 3,53 421 Bolton EX 90 Züchter: Ferme du Vieux Saule, St. Esprit, Kanada gRZG 136 Lopez 10.811449 1133 -0,06 41 0,0139 gRZM 119 gRZS 126 gRZN 126gRZR 103 gRZE 138gRZFund. 120gRZEuter 136 V: Gold Chip EX 92 V: Epic M: Linsay 01/84-84-86-86/85 1. LA 12172 4,12 502 3,40 414 Baxter 2 EX 91 M: Love (1) VG 85 1. LA 9922 5,31 527 3,48 345 Man-O-Man MM: MMV: Loween 01/85-85-85-86/85 1. LA 12700 3,43 453 3,40 432 Shottle EX 96 Züchter: Eickhoff, Stromberg Platini MV: MM: MMV: Leona (2) VG 89 2/2 LA 11951 4,51 539 3,44 411 Goldwin Züchter: Syndicat Alphagen, Cantley, Kanada 10.811433 gRZG 134 Samori 10.811459 W Lopez gRZG 142 1588 -0,27 37 -0,0549 gRZM 124 gRZS 112 gRZN 124gRZR 94 gRZE 117gRZFund. 109gRZEuter 122 1080 0,27 72 0,1350 gRZM 130 gRZS 124 gRZN 116gRZR 104 gRZE 122gRZFund. 123gRZEuter 115 V: Plan Z V: Sudan M: DE14.02707342 04/85-85-89-90/88 5/4 LA 14697 3,72 546 3,10 456 Alves M: Urmel 02/87-86-88-86/87 2/2 LA 10380 4,08 424 3,55 369 Roumare MV: MM: MMV: Eleonore02/87-87-85-85/86 3/2 LA 12543 3,93 493 3,42 429 Enos Züchter: Agrar GmbH Großolbersdorf Blickpunkt Rind MV: MM: MMV: Unidet 01/85-86-86-87/86 2/1 LA 11077 3,46 383 3,32 368 Titanic Züchter: Martin Teikemeier, Petershagen 3 I 2013 W Goldino gRZG 139 1604 0,01 67 -0,0648 gRZM 128 gRZS 120 gRZN 116gRZR 99 gRZE 118gRZFund. 110gRZEuter 118 MV: W Fallon W Platini 71 BLICKPUNKT RIND 3 1 0 2 17. Oktober in Paaren/Glien Unsere schönsten Milchkühe von 10 - 15 Uhr in der Brandenburghalle / MAFZ RBB Rinderproduktion Berlin-Brandenburg GmbH Telefon: +49 (0)33207 533-0 Telefax: +49 (0)33207 533-199 E-Mail:[email protected] Internet:www.rinderzucht-bb.de