Hamburger Schreibprobe
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Hamburger Schreibprobe
Hamburger Schreibprobe 7. Wie gehe ich mit den Ergebnissen der Hamburger Schreibprobe (HSP) um? 7.1 HSP 1+ am Ende des 1. Halbjahres Diagnose der Lernentwicklung Ein Argument für die Hamburger Schreibprobe ist die sichere Einschätzung des Lernentwicklungsstandes der eigenen Klasse auf der Basis von bundesweiten Vergleichswerten. Hierfür genügt schon die Auswertung der Graphemtreffer (Anzahl der richtigen Buchstaben bzw. Buchstabenkombinationen). Für die Diagnose der Lernentwicklung der einzelnen Kinder ist darüber hinaus am Ende des 1. Halbjahres die Lupenstelle der alphabetischen Strategie von besonderer Bedeutung. Da die Kinder zunächst das sichere Schreiben nach Klangstruktur erlernen, können die Ergebnisse in den anderen Strategiebereichen zunächst vernachlässigt werden. Interessant sind hier allenfalls besonders gute Ergebnisse. Sie deuten eventuell auf besondere Begabungen bei der intuitiven Entwicklung des Rechtschreibgespürs hin. Fördermaßnahmen Erzielt ein Schüler einen Prozentrang von 15 und niedriger bei den Graphemtreffern, (der in der Regel auch schwache Ergebnisse im Bereich der alphabetischen Strategie aufweisen müsste), bedarf dies einer besonderen Beachtung. Es sollten sofort zusätzliche Fördermaßnahmen geplant werden. Bei Schwächen im Grundlagenbereich kann eine Einbeziehung der Eltern mit regelmäßigen 10-Minuten-Übungen sehr hilfreich sein. Diese sollten allerdings in einem Beratungsgespräch mit Eltern und Kind einmal exemplarisch gemeinsam „geübt“ werden, damit die Eltern wirklich sachgerecht mit ihrem Kind üben. Absprachen können auf dem exemplarischen Förderplan (➞ KV 1) festgehalten werden. Förderplan Die wichtigsten Übungsschwerpunkte sind: 1. Anlaute genau heraushören und die Laute, so wie sie gehört werden, nennen können 2. Wörter Silbe für Silbe schreiben Die Kinder sollen das Wort zunächst mehrfach sprechen und schwingen, um die Silben des Wortes bewusst wahrzunehmen. Erst dann sollen sie die erste Silbe schreiben. Sie lesen die erste geschriebene Silbe schwingend, sprechen das Wort weiter, hören auf die zweite Silbe, schreiben diese und fahren auf diese Weise fort. Ist so das komplette Wort geschrieben, sollen die Kinder prüfen, ob jede Silbe einen Königsbuchstaben enthält. Diese Vorgehensweise ist besonders für Kinder hilfreich, die eine kurze einfache Lautfolge bereits richtig schreiben können, bei längeren Wörtern jedoch Schwierigkeiten haben. Bevor die Kinder mit Entwicklungsverzögerungen im Arbeitsheft „Ich kann richtig schreiben“ weiterarbeiten, sollten insbesondere die beschriebenen Spiele aus dem Lehrerbegleitheft (➞ KV 13–16) sowie die weiterführenden Förderhinweise (➞ 4.1–4.4) und die zusätzlichen Übungen (➞ Ü im Arbeitsheft) zur Förderung genutzt werden. 7.2 HSP 1+ am Ende des 2. Halbjahres Graphemtreffer, alphabetische Strategie Auch am Ende des zweiten Halbjahres muss bei der Auswertung der Hamburger Schreibprobe neben den Graphemtreffern besonders die Leistung im Bereich der alphabetischen Strategie beachtet werden. Der didaktische Ansatz des Arbeitsheftes „Ich kann richtig schreiben“ fördert durch das Handwerkszeug „Sprechen – Hören – Schwingen“ die grundlegenden Kompetenzen intensiver als andere Konzepte. 16 DO011314_S001-018_4Korr_20111208.indd 16 08.12.2011 12:59:29 Hamburger Schreibprobe Bei Entwicklungsdefiziten in diesem Bereich (Graphemprozentrang 15 und niedriger, weitere Hinweise siehe Handreichungen zur Hamburger Schreibprobe) empfehlen wir daher einen genaueren Blick auf die Schreibentwicklung der betreffenden Kinder. Hierzu dient der Diagnosebogen (➞ KV 3). Um eine genaue qualitative Analyse des Schreibentwicklungsstandes zu erhalten, sollte man auf diesem Bogen nicht nur die Falschschreibungen der Kinder bei der Hamburger Schreibprobe durch eine Strichliste den angegebenen Fehlertypen zuordnen, sondern auf die gleiche Weise die Fehler der letzten „Das kann ich schon!“-Seite und die Fehler des letzten frei geschriebenen Textes auswerten. Die angegebenen Fehlertypen entsprechen den Lernschwerpunkten dieses Arbeitsheftes. Analyse des Schreib entwicklungsstandes Die Fehlertypen „st-sp“, „Endungen _e, _en, _el, _er“ und „Doppelkonsonanten, in die man hineinschwingen kann“, kennzeichnen zwar bereits weiterführende Strategiebereiche, gehören allerdings nach unserem Konzept zu den Grundanforderungen, die man sich durch das Schwingen erschließen kann (➞ S. 4). Aus den Fehlerschwerpunkten des Diagnosebogens ergibt sich ein passgenauer Plan zur individuellen Förderung (➞ KV 2). Gefördert werden sollten die Methode des Schreibens „Silbe für Silbe“ sowie das Hören und Schreiben der Laut-Buchstaben-Verbindungen, bei denen das Kind noch unsicher ist. Hierfür können noch nicht bearbeitete, rückverweisende Übungen Ü des Arbeitsheftes ausgewählt werden. Hilfreich sind passende Lernspiele mit Bild-WortKarten (➞ KV 13–16), insbesondere das Spiel „Silbe für Silbe“ (➞ KV 15). Ferner sollten die Eltern in das Förderkonzept einbezogen werden. Übungen zur Förderung Für das Sammeln von Wörtern mit besonderen Laut-Buchstaben-Verbindungen gilt: Die Kinder sollten immer zunächst auf die Besonderheit und die mögliche Schwierigkeit der zu übenden Laut-Buchstaben-Verbindung hingewiesen werden. Idealerweise sollten sie diese sogar selbst entdecken. Außerdem sollte das Sammeln von Wörtern in kleinen Portionen geschehen. Hierfür weisen die Kopiervorlagen „Meine Wörter mit …“ (➞ KV 17–22) in der Regel Unterteilungen auf. Wiederholte, kleinschrittige Übungen bringen mehr Lernerfolg als komplexe Übungsformate. Leichte Schwächen in den Bereichen der orthographischen und morphematischen Strategie, sind zum jetzigen Zeitpunkt des Schreibenlernens nicht besorgniserregend. Nach dem didaktischen Konzept der den Arbeitsheften zugrunde liegenden FRESCHMethode werden diese Strategien vor allem ab Heft 2 systematisch gelernt. 8. Erläuterungen zu den beiden Seiten des ausklappbaren U mschlages 8.1 Der Lernweg Der Lernweg ist als ein Weg durch den Urwald gestaltet. Er dokumentiert sowohl die Arbeitsfortschritte der Kinder im vorliegenden Arbeitsheft als auch die Lernentwicklungsfortschritte, die damit einhergehen. Dokumentation der Arbeitsfortschritte Jeder Baum kennzeichnet einen Lernabschnitt des Arbeitsheftes. In der Baumkrone können die Kinder die Seitenzahlen ausmalen oder ankreuzen, die sie vollständig bearbeitet haben. So können sie jederzeit sehen, was sie schon geschafft haben und was noch vor ihnen liegt. Lernabschnitte 17 DO011314_S001-018_4Korr_20111208.indd 17 08.12.2011 12:59:29