Die Sicherung von verladenen Fahrzeugen
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Die Sicherung von verladenen Fahrzeugen
Die Sicherung von verladenen Fahrzeugen Die Erfindung des Rades wird etwa mit dem 5. Jahrtausend v. Christus datiert. Das Rad hatte damals schon die Aufgabe als Transportmittel zu dienen. Doch immer wieder wird festgestellt, dass Fahrzeuge beim Transport nicht richtig gesichert sind. Dies gilt nicht nur für den privaten Bereich, sondern auch für den gewerbsmäßigen Transport von Fahrzeugen, sei es auf speziellen Anhängern zum Fahrzeugtransport oder einfach nur auf Fahrzeugpritschen oder Plateaus von Abschleppfahrzeugen. Sehr oft kann man sehen, dass Fahrzeuge über die Abschleppösen gesichert werden. Dies ist gefährlicher Leichtsinn, weil diese Abschleppösen oder deren Gewindehalterungen mit den Fahrzeugen meist nur durch Punktschweißung oder Nietung verbunden sind und keinen Zurrpunkt darstellen, der die auftretenden Kräfte während eines Transportes aufnehmen kann. Aus dem Wort „Abschleppöse“ ergibt sich schon deren Sinn, nämlich das Abschleppen und nicht das Sichern von Fahrzeugen. Im nachfolgenden Bild wird eine als Zurrpunkt „missbrauchte“ abgerissene Abschleppöse gezeigt. Werden Fahrzeuge verladen und transportiert, so müssen sie aber dennoch ordnungsgemäß nach den technischen Standards gesichert werden, denn auch hier gelten die Gesetze der Physik. Verladene Fahrzeuge sind durch deren Federung eine sogenannte „federnde Masse“, die während des Transportes ständig auf und ab schwingt. Erfolgt nun die Sicherung über die Abschleppösen, so werden diese durch das Schwingen der Fahrzeuge auf Biegung belastet. Durch das Federn der Karosserie werden Spannmittel ständig lose und wieder gespannt, was natürlich nicht nur die Abschleppösen, sondern auch die Spannmittel erheblich belastet. Dies bedeutet, dass Fahrzeuge nicht über die Karosserie verzurrt werden dürfen. Eine ordnungsgemäße Sicherung kann nur über die Räder erfolgen. Doch wie sieht hier die Praxis aus? Nachfolgend ein paar Beispiele von üblichen Sicherungsmethoden wie sie nicht sein sollten: Es genügt nicht, dass die Räder nur einfach irgendwie am Transportfahrzeug festgezurrt werden, mal abgesehen von den nicht geeigneten Zurrmitteln auf den vorhergehenden Bildern. Bei der Sicherung über die Räder von Fahrzeugen ist jedoch einiges zu beachten: Werden Fahrzeuge über das Fahrwerk (Direktzurrung) gesichert, hat das Federn der Fahrzeugmasse keinen Einfluss mehr auf die Ladungssicherung. Im Fahrbetrieb schwingt die Karosserie frei in den Fahrwerksfedern. Die Räder bleiben festgezurrt auf der Ladefläche. Durch eine Vorspannung des Spanngurts und durch Fahrbewegungen kann sich jedoch ein Drehmoment am Rad bilden. Dadurch besteht wiederum die Gefahr einer Schlaffgurtbildung Abhilfe schafft nur die Anbringung des Zurrgurtes so, dass seine Kraftlinie durch den Radmittelpunkt führt und somit kein Drehmoment auf das Rad wirken kann. Der Zurrgurt bleibt währen des gesamten Transportes straff gespannt. (siehe nachfolgende Grafik) Auch kann man spezielle Zurrmittel für die Sicherung von Rädern am Transportfahrzeug verwenden.. Eine weitere Variante der Ladungssicherung von Fahrzeugen ist die Niederzurrung mittels Dreipunktgurten. Auch hier werden spezielle Zurrpunkte bzw. Zurrpunktadapter am Transportfahrzeug benötigt. Bei allen Zurrvarianten ist grundsätzlich darauf zu achten, dass die Zurrhaken nicht an der Spitze, sondern nur im Hakengrund (siehe Pfeil) belastet werden. Ferner ist von Vorteil, wenn die Räder in Fahrtrichtung an Radvorlegern oder Anfahrbügeln, deren Höhe mind. 1/6 des Raddurchmessers haben sollten, anstehen. Moderne Radvorleger können in Höhe und Länge verstellt werden Für Transporte auf speziellen Fahrzeugtransportern müssen folgende VDI-Richtlinien beachtet werden: „Pkw und leichte Nutzfahrzeuge auf Fahrzeugtransportern“ - VDI 2700 Blatt 8.1 „schwere Nutzfahrzeugen auf Fahrzeugtransportern“ - VDI 2700 Blatt 8.2 Alle Bild- und Grafikquellen: Manfred Sommer, KLSK