Informationsordner für Patienten - Universitätsklinikum Düsseldorf
Transcrição
Informationsordner für Patienten - Universitätsklinikum Düsseldorf
UKD Universitätsklinikum Düsseldorf Universitätsklinikum Düsseldorf UKD Universitätsklinikum Düsseldorf Universitätsklinikum Düsseldorf Moorenstr. 5 40225 Düsseldorf Patientenordner Universitätsklinikum Düsseldorf www.uniklinik-duesseldorf.de HEILEN • FORSCHEN • LEHREN HEILEN • FORSCHEN • LEHREN Liebe Patientin, lieber Patient, unsere Klinik verfügt über eine ausgesprochen große Expertise hinsichtlich gelenkerhaltender Therapieverfahren (z. B. Umstellungsosteotomien an Hüft- und Kniegelenk, stammzellbasierte Knorpelersatzverfahren, Hüft- und Kniegelenksarthroskopie). In gegebenen Fällen mit fortgeschrittener Arthrose ist aber auch die Versorgung mit einem künstlichen Gelenk die Therapie der Wahl. Die Entscheidung für ein künstliches Gelenk und für die ausgewählte Klinik wird nicht von heute auf morgen getroffen. Sie ist meist über einen längeren Zeitraum gründlich überlegt worden. Das Vertrauen, das Sie mit Ihrer Wahl in unsere Klinik setzen ist uns Aufgabe und Verpflichtung zugleich. In der Hüft- und Kniegelenkendoprothetik verfügt unsere Klinik über langjährige Erfahrungen. Jährlich werden bei uns mehr als 250 Gelenkersatzoperationen am Hüft- und Kniegelenk durchgeführt. Häufig wird unsere Klinik gerade auch für besonders schwierige Operationen inklusive aufwändiger Wechsel- und Korrekturoperationen gewählt. Als Universitätsklinik können wir bei Bedarf auf sämtliche zusätzliche Fachdisziplinen zum Wohle unserer Patienten zurückgreifen, so dass Sie rundherum gut versorgt sind. Darüber hinaus werden Ihnen von unseren anästhesiologischen Kollegen die modernsten Narkoseverfahren und Techniken zu einer schmerzfreien Nachbehandlung angeboten. In unserer Klinik werden ausschließlich moderne, aber bewährte Prothesentypen eingesetzt, um möglichst viel Substanz an Knochen zu erhalten und eine bestmögliche Funktion zu erzielen. Neben der großen klinischen Erfahrung begleitet die Lehre für Studierende und Ärzte sowie wissenschaftliches Arbeiten unseren Alltag. Dieses wird durch eine Vielzahl von Publikationen, Buchbeiträgen und Vorträgen auf internationalen Kongressen repräsentiert. 3 Wir wollen Ihnen den Aufenthalt bei uns so angenehm und erfolgreich wie möglich gestalten und freuen uns darauf, Sie in Kürze kennenzulernen. Bitte teilen Sie uns stets Ihre Wünsche mit, wir möchten Ihre Anliegen in die tägliche Arbeit aufnehmen, wann immer es möglich ist. Im Namen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Klinik Prof. Dr. R. Krauspe Klinikdirektor 4 Priv.-Doz. Dr. C. Zilkens stellv. Klinikdirektor Ihr Behandlungsteam Wichtige Ansprechpartner und Telefonnummern: Klinikdirektor Univ.-Prof. Dr. med. R. Krauspe Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Spezielle Orthopädische Chirurgie, Spezielle Kinderorthopädie, Sportmedizin Sekretariat Frau Joke Hemmers Tel: 0211/81-17961 (Privatsprechstunde) Fax: 0211/81-16281 [email protected] Sprechstundenzeiten: Montags von 8.30 bis 14.00 Uhr Mittwochs von 8.30 bis 14.00 Uhr sowie nach Vereinbarung Ltd. Oberarzt/Stellvertretender Klinikdirektor Priv.-Doz. Dr. med. C. Zilkens Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie Sprechstundenzeiten: Dienstags 8.30 bis 14.00 Uhr sowie nach Vereinbarung Terminvergabe: Tel: 0211/81-17977 bzw. -17965 Oberarztsekretariat Frau Martina Abel-Lorse Tel: 0211/81-18314 Fax: 0211/81-16693 martina.abel-lorse@ med.uni-duesseldorf.de 5 Ihr Behandlungsteam Stationsleitung Station OR 2 Herr Gerd Prall-Janke Tel: 0211/81-17968 Fax: 0211/81-16955 [email protected] Sozialdienst Frau Dorothea Becker Tel: 0211/81-17363 [email protected] Physiotherapie Team Physiotherapie Leitung: Frau Elke Teloo Tel: 0211/81-17423 [email protected] Das Ärzteteam 6 Orthopädische Universitätsklinik Düsseldorf Leistungsspektrum: • Endoprothetik (Gelenkersatz) • Gelenkerhaltende Chirurgie • Arthroskopie (Gelenkspiegelung) • Schulterchirurgie • Kinderorthopädie • Sportorthopädie • Wirbelsäulenchirurgie • Fußchirurgie • Tumorchirurgie Wenn Sie Fragen haben oder Details zum Ablauf im Krankenhaus wissen möchten, wenden Sie sich bitte jederzeit vertrauensvoll an uns. Wir nehmen uns gerne Zeit für Sie und tun alles, damit Sie schnell wieder gesund werden! Weitere Informationen über unser Haus finden Sie auch im Internet unter: www.uniklinik-duesseldorf.de/orthopaedie 7 8 Anmeldung zur ersten Untersuchung Sie haben Hüft- oder Kniegelenkbeschwerden und suchen den Rat: ist mit einer Umstellungsoperation oder Arthroskopie an Knie- oder Hüftgelenk noch eine Rettungsoperation sinnvoll und möglich? Oder muss schon ein (partieller) Hüftoder Kniegelenkersatz durchgeführt werden? Sie möchten sich über die Möglichkeiten und Grenzen eines gelenkerhaltenden oder gelenkersetzenden Eingriffes oder über die verschiedenen Endoprothesen-Typen und -Materialien wie z. B. knochensparende Mini-Prothesen oder KeramikKeramik-Gleitpaarungen beraten lassen? Vereinbaren Sie gerne einen Termin in unserer Sprechstunde: Privat-Patienten: Regelleistungs-Patienten: 0211/81-17961 0211/81-17977 oder -17965 Für spezielle Fragen stehen wir Ihnen vorab auch gerne unter der Email: [email protected] zur Verfügung. Bitte bringen Sie zu diesem Termin mit: Versichertenkarte Überweisung Ihres Arztes Röntgen-, CT- oder MRT- Bilder Diesen Ordner 47 Eigenblutspende Bei Operationen kann es immer zu einem Blutverlust kommen. Obgleich wir stets bemüht sind, diesen so gering wie möglich zu halten, ist es insbesondere bei großen Operationen mitunter notwendig, Ihnen Blut zu übertragen, um den Verlust auszugleichen. Nun gibt es die Möglichkeit, Ihnen Ihr eigenes Blut, welches Sie zuvor gespendet haben, während oder nach der Operation zurückzugegeben. Dieses Verfahren nennt man Eigenblutspende. Durch die Eigenblutspende können die bei einer Fremdbluttransfusion verbleibenden (Rest-) Risiken, wie die Übertragung von Infektionskrankheiten, Unverträglichkeitsreaktionen und die Beeinflussung des Immunsystems ggf. reduziert werden. . Auf Wunsch ist eine Eigenblutspende für Sie einige Wochen vor der geplanten Operation möglich. Bitte sprechen Sie uns darauf an. 48 Op e r a tion waru m? Ihr Beratungsordner Wir haben Ihnen in diesem Ordner alle zentralen Informationen zum künstlichen Gelenkersatz in einfacher, verständlicher Sprache zusammengestellt. In den beiden ersten Registern „Operation warum?“ und „Endoprothesen” erfahren Sie, warum der Ersatz geschädigter Gelenke für viele Patienten die optimale Behandlungsmethode darstellt und von welchen Fortschritten Sie heute profitieren. Informationen zu Maßnahmen, die Sie im Vorfeld der Operation treffen können, finden Sie im Register „Vor der Operation“. Die Inhalte in den Registern „Im Krankenhaus“ und „Wieder zu Hause“ widmen sich vor allem den praktischen Fragen, die in diesen Phasen von den Patienten häufig gestellt werden. Im zweiten Registerteil dieses Ordners finden Sie unseren Informationsspeicher, der in erster Linie als Ablageort und Nachschlagewerk gedacht ist. Eine Operation wie Sie beim künstlichen Gelenkersatz durchgeführt wird, ist mit etwas „Papierkrieg“ verbunden. Die dabei anfallenden Unterlagen können Sie in diesem Ordner sammeln und aufbewahren. Der Beratungsordner kann und soll keinen Arzt ersetzen, denn jede Erkrankung muss immer individuell diagnostiziert und behandelt werden. Die Angaben sind deshalb eher allgemeiner Natur. Sie sollten sich in jedem Fall individuell von Ihrem Arzt beraten lassen. Nehmen Sie Ihren Ordner mit und nutzen Sie ihn als Grundlage für Ihre Arztgespräche. 9 Informierten Patienten geht es besser ... Patienten, die schnell wieder gesund und mobil werden wollen, setzen sich aktiv dafür ein. Die Erfahrung zeigt, dass vor allem die Patienten, die sich gut informieren und wissen, was auf sie zukommt, schnellere Erfolge erzielen. Sie gehen in der Regel nicht nur entspannter und gelassener in die Operation, sondern zeigen auch bei den späteren gymnastischen und alltagspraktischen Übungen Ehrgeiz. Therapien, deren „Erfolgstreppchen“ man überblickt, werden in der Regel konsequenter durchgezogen. Der Heilungsprozess geht schneller vonstatten. Ihre Fragen sind erwünscht! Auch nach Lektüre dieses Ordners werden Sie konkrete Fragen haben. Wir wollen Ihnen ausdrücklich Mut machen, Ihre individuellen Wünsche und Ängste an uns oder Ihren einweisenden Arzt zu richten. Sei es vor der Operation, aber auch danach, wenn es darum geht, das Leben mit einer Endoprothese zu meistern. Fragen Sie uns – wir sind für Sie da! 10 Ihr Gelenk Die Informationen in diesem Ordner beziehen sich auf die beiden am häufigsten eingesetzten künstlichen Gelenke, das Hüft- und das Kniegelenk. Die unten abgebildeten Symbole zeigen Ihnen, welche Information für Sie wichtig ist: Hüftgelenk Kniegelenk 13 Im Dauereinsatz: Was natürliche Gelenke leisten Sie sind die Dreh- und Angelpunkte unseres Körpers. Unsere Gelenke – vom Kiefer bis zum kleinen Zeh – verrichten Tag für Tag ganz unmerklich ihren Dienst – bis sie sich eines Tages bemerkbar machen. Alle Gelenke haben eines gemeinsam: Sie bestehen aus mindestens zwei Gelenkanteilen, die sich gegeneinander bewegen. Diese Gelenkkomponenten sind mit einer Knorpelschicht überzogen, die dafür sorgt, dass die Bewegung möglichst reibungsarm vonstatten geht. Geschützt werden Gelenkknorpel und Gelenk durch die Gelenkkapsel, die zwei Funktionen hat: zum einen verleiht sie dem Gelenk Stabilität; zum anderen produziert ihre innerste Zellschicht die Gelenkflüssigkeit (Synovia), die den Knorpel elastisch hält und für eine reibungsfreie Bewegung sorgt. Gelenkknorpel: wie Stoßdämpfer beim Auto Während die Bänder das Gelenk stabilisieren, sorgen Muskeln und Sehnen für Bewegung. Wie ein Stoßdämpfer beim Auto kann ein geschmeidiger Gelenkknorpel die gewaltigen mechanischen Kräfte abfangen, die auf ein Gelenk einwirken. Die benachbarte Muskulatur übernimmt wichtige Funktionen, um das Gelenk vor ungesunden Belastungen, Überbeanspruchung, Auskugeln oder Ausrenken zu schützen. Die größten Belastungen müssen naturgemäß die Gelenke im unteren Teil des Körpers aushalten. Wer mit beiden Beinen fest auf dem Boden steht, mutet seinen Hüftgelenken mehr als die Hälfte des eigenen Körpergewichtes an Belastung zu. Wer dagegen lässig auf einem Bein steht, belastet die Hüfte des Standbeins sofort ungleich stärker: mit Kräften in einer Größenordnung des zwei- bis dreifachen Körpergewichtes. 14 Im Dauereinsatz: Was natürliche Gelenke leisten Mehr als 1 Million Belastungswechsel jedes Jahr Doch meist stehen wir nicht lange, sondern bewegen uns. Gerade beim Gehen werden Hüftund Kniegelenke durch die abwechselnd einseitige Belastung gefordert. Das Kniegelenk wird schon beim einfachen Gehen unmittelbar nach dem Aufsetzen der Ferse und dann noch einmal kurz bevor der Zeh abhebt bis zum Vierfachen des Körpergewichtes belastet. Wer nicht nur geht, sondern läuft, belastet je nach Laufrhythmus und -stil seine Gelenke abwechselnd bis zum sechsfachen des eigenen Körpergewichtes. Im Laufe seines Lebens bringt ein mobiler Mensch da schon einmal rund 60 Millionen solcher Belastungswechsel zusammen, genug um bis zum 60. Lebensjahr einmal zu Fuß die Erde umrundet zu haben. Wer rastet, der rostet! Beim Lesen taucht nun leicht der Gedanke auf, dass Bewegung schadet. Das ist falsch. Denn regelmäßige Bewegung ist für die Gelenke – gesunde und kranke – sehr wichtig. Sie sorgt dafür, dass sich die Gelenkflüssigkeit gleichmäßig verteilt. Gerade bei arthrotischen Gelenken besteht die Gefahr einer Einsteifung bei mangelnder Bewegung. 15 Das Hüftgelenk Beckenknochen (Pelvis) Hüftgelenkpfanne (Acetabulum) Knorpelschicht Hüftkopf (Caput) Oberschenkelhals (Collum) Oberschenkelknochen (Femur) Wenn wir gehen, uns drehen oder beugen, ist ein Gelenk maßgeblich im Spiel: unser Hüftgelenk. Es verbindet das Becken mit dem Oberschenkel. Seine optimale Form als Kugelgelenk garantiert uns große Bewegungsfreiheit. Die Hüfte besteht aus einer Hüftgelenkpfanne im Beckenknochen und dem kugelförmigen Hüftkopf des Oberschenkelknochens, die beide mit einer knorpeligen Gleitschicht überzogen sind. Bänder zwischen den Knochen geben dem Hüftgelenk die nötige Stabilität. Bewegt wird es durch Muskeln und Sehnen.. 16 Das Kniegelenk Oberschenkelknochen (Femur) Gelenkknorpel Vorderes und hinteres Kreuzband Äußeres Seitenband Außenmeniskus Wadenbein (Fibula) Innenmeniskus Inneres Seitenband Schienbein (Tibia) Abb. ohne Kniescheibe Beim Gehen, Strecken oder Beugen ist unser größtes Gelenk aktiv – das Kniegelenk. Es ist die bewegliche Verbindung zwischen dem Oberschenkelknochen und dem Schienbein und ermöglicht in erster Linie die Streckung und Beugung des Beines. Darüber hinaus läßt es auch geringe Drehungen des Unterschenkels gegenüber dem Oberschenkel zu, allerdings nur im gebeugten Zustand. Das Kniegelenk besteht aus der Oberschenkelrolle und dem Schienbeinkopf, die beide mit einer stärkeren Knorpelschicht überzogen sind. Im dazwischenliegenden Gelenkspalt befinden sich die sogenannten Menisken (Zwischengelenkscheiben). Die Menisken fangen die gewaltigen Kräfte, die auf das Gelenk einwirken, federnd ab. Kreuzbänder zwischen den Knochen geben dem Gelenk die notwendige Stabilität; durch Muskeln und Sehnen wird es bewegt. 17 Wie Gelenke erkranken Wenn man weiß, was ein Gelenk alles leistet, so ist es schon erstaunlich, dass unsere Körpergelenke so viele Jahre unseres Lebens funktionieren. Bei gesundem Gelenkknorpel und kräftiger Muskulatur werden hohe Belastungen ohne weiteres verkraftet. Was jedoch ist mit unserem Gelenk passiert, wenn jede Belastung Schmerzen verursacht und selbst der Ruhezustand keine Linderung mehr bringt? Arthrose – chronischer Verschleiß Der chronische, degenerative Verschleiß des Gelenkknorpels wird mit dem Fachbegriff „Arthrose“ zusammengefasst. Dabei handelt es sich zunächst um einen Schaden am Gelenkknorpel. Anders als zum Beispiel ein Knochen, der nach einem Bruch wieder zusammenwachsen kann, ist ein Knorpel nicht in der Lage, sich neu zu bilden. Knorpelzellen und Knorpelstrukturen, die einmal geschädigt worden sind, leiten einen unaufhaltsamen Verschleißprozess ein. Ursachen von Arthrose Bei den Ursachen der Arthrose unterscheiden wir zwischen der primären (auch: idiopathischen/ krankhaften) und der sekundären Arthrose. Die Ursachen der primären Arthrose sind noch weitgehend unbekannt. In Betracht scheinen vor allem Überlastung sowie genetische und familiäre Anlagen zu kommen. Die sekundäre Arthrose kann als Folge einer schmerzhaften Entzündung der Gelenkschleimhaut entstehen, die sich wiederum aus einer bekannten Grunderkrankung, wie Rheumatismus oder stoffwechselbedingten Durchblutungsstörungen, heraus entwickelt hat. Ein Großteil der Arthrosen entsteht nach Verletzungen, Fehlstellungen wie X- oder O-Beinen, angeborenen oder anlagebedingten Fehlbildungen und Erkrankungen der Gelenkschleimhaut. Aber auch Ernährungsstörungen, Säureab- und einlagerungen, Infektionen oder Störungen im Hormonhaushalt können zur sekundären Arthrose führen. 18 Wie Gelenke erkranken Mit fortschreitender Arthrose verliert der Knorpel seine Elastizität und die Fähigkeit zum reibungsarmen Gleiten. Der Körper versucht, die vermehrte Beanspruchung durch eine Vergrößerung der Gelenkfläche auszugleichen. Dabei können knöcherne Randzacken entstehen, die die Passform des Gelenkes verändern und Entzündungen hervorrufen. Das betroffene Gelenk wird mehr und mehr in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Auf den folgenden Seiten finden Sie weitere Informationen zu den häufigsten Erkrankungen von Hüft- oder Kniegelenk. 19 Erkrankungen des Hüftgelenkes Verschleiß des Hüftgelenkes (Coxarthrose): Eine Arthrose im Bereich der Hüfte bezeichnet man als Coxarthrose. Mit zunehmendem Alter kann sich die Knorpelschicht zwischen Kopf und Pfanne abnutzen. Die „Stoßdämpferfunktion“ wird nicht mehr erfüllt. Die Knochen reiben aufeinander und es kommt zu Formveränderungen an Kopf und Pfanne. Die Folgen sind starke Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. Fehlstellung des Hüftgelenkes (Hüftdysplasie) (Fehlbildung, Fehlentwicklung, ungenügende Ausformung der Hüftgelenkpfanne) Die Hüftgelenkpfanne ist in diesen Fällen meist zu flach ausgeformt und steht in einem steilen Winkel. Der Hüftkopf findet keinen Platz in der Pfanne und kann leicht ausrenken (Hüftluxation). Die vermehrte Belastung des Hüftgelenkes führt häufig zur frühzeitigen Arthrose. Diese Fehlstellung des Hüftgelenkes ist mittels Ultraschalluntersuchung relativ früh nach der Geburt zu erkennen. Rechtzeitige Therapiemaßnahmen wie das Tragen einer Spreizhose oder Schiene verhindern so spätere Schäden und die Entwicklung einer Arthrose. 20 Erkrankungen des Hüftgelenkes Fraktur des Hüftgelenkes (Oberschenkelhalsbruch): Auch bei jüngeren Personen kann durch einen schweren Sturz oder Schlag auf die Hüfte der Oberschenkelknochen brechen. Bei älteren Menschen mit geringerer Knochenfestigkeit – meist bedingt durch eine Osteoporose (Knochenschwund) – reicht oft ein einfacher Sturz auf die Körperseite aus, um einen Oberschenkelhalsbruch zu verursachen. Dies geschieht normalerweise im Bereich des Schenkelhalses. Nach einem Oberschenkelhalsbruch oder nach einem Hüftpfannenbruch können blutversorgende Gefäße zerstört werden. Durch die verminderte Durchblutung kann es zum Absterben knöcherner Anteile kommen (Hüftkopfnekrose). Ein Oberschenkelhalsbruch muss in jedem Fall klinisch versorgt werden – sehr häufig mit einem künstlichen Gelenk. 21 Erkrankungen des Kniegelenkes Ein Verschleiß des Gelenkknorpels wird beim Kniegelenk Gonarthrose genannt. Die Ursache ist häufig eine Fehlstellung der Beine. So belasten zum Beispiel X- oder O-Beine die Kniegelenke einseitig. Aber auch Unfälle können Ursache für den Verschleiß sein. Sind ein oder mehrere Teile des Knies geschädigt, leidet die Beweglichkeit darunter. Im Laufe der Zeit bekommt der Knorpel Risse und nutzt immer mehr ab. Da der Knorpel sich nicht selbst regenerieren kann, nimmt der Schaden zu. Die Gelenkknochen reiben aufeinander. Das Kniegelenk verformt und entzündet sich. Als Folge entstehen auch hier starke Schmerzen, die mit einer zunehmenden Einschränkung der Bewegungsfreiheit einhergehen. Fehlstellungen des Kniegelenkes Lange Zeit bestehende Achsfehlstellungen, wie X- oder O-Beine, können bei nicht rechtzeitiger Korrektur durch Überlastung eines Gelenkanteils zu einem frühen Verschleißprozess führen. Es kommt zum einseitigen Abrieb, beim X-Bein auf der Außenseite, beim O-Bein auf der Innenseite. Achsfehlstellungen können auch als Folge von Knochenbrüchen entstehen, die in falscher Stellung verheilt sind. X-Beine (Valgus) 22 O-Beine (Varus) Untersuchungen Röntgenaufnahmen bringen Gewissheit Eine sehr wichtige Untersuchung zur Diagnose von Gelenkveränderungen ist das Röntgenbild. Der Arzt sieht typische Veränderungen, wie eine Verschmälerung des betroffenen Gelenkspaltes, die dadurch verursacht wird, dass der Gelenkknorpel aufgebraucht ist. gesundes Hüftgelenk Verschleiß des Hüftgelenkes Die Röntgenaufnahme muss unter Belastung, d. h. im Stehen, erfolgen. Der Knorpelüberzug selbst ist auf den Röntgenbildern nicht erkennbar. Die umgebenden Knochenstrukturen lassen aber auf den Zustand des Knorpels schließen: Während man beim gesunden Hüft- oder Kniegelenk den Knorpel am glatten, gleichmäßig ausgeformten Gelenkspalt erkennt, ist der Gelenkspalt beim erkrankten Gelenk durch Knorpelverlust viel schmaler geworden oder völlig verschwunden. Es kommt zu Formveränderungen. Sonstige Zusatzuntersuchungen Neben der Röntgenuntersuchung kommen auch andere technische Verfahren zum Einsatz, etwa die Ultraschalluntersuchung (Sonographie) oder eine Computertomographie (schichtweises Röntgen der Körperstrukturen). In Einzelfällen gibt auch eine Kernspintomographie weitere Aufschlüsse über das Gelenk. Hierbei wird das gesundes Kniegelenk Verschleiß des Kniegelenkes 23 Untersuchungen Gelenk mit Hilfe von magnetischen Feldern dargestellt. Mit der Sonographie und der Kernspintomographie werden vor allem die Muskulatur und andere Weichteilstrukturen wie Sehnen, Bänder und Menisken untersucht. Veränderungen am Knochen werden mittels der Computertomographie diagnostiziert. Bei Arthrosen, die als Folgeerscheinung entzündlicher Erkrankungen wie Rheuma auftreten, sind daneben auch die für diese Erkrankung üblichen Laboruntersuchungen (Blut, Urin) erforderlich. Alarmsignale für den fortschreitenden Verschleiß Die ersten Symptome für einen fortgeschrittenen Gelenkverschleiß treten in der Regel als Bewegungsschmerzen auf. Der oder die Betroffene hat Schmerzen zu Beginn der Bewegung, etwa beim Aufstehen am frühen Morgen, nach längerem Sitzen oder weiten Autofahrten. Auch wenn diese Anfangsschmerzen rasch überwunden sind, sollten Betroffene schon jetzt vorsorglich den Arzt aufsuchen und die Ursachen klären lassen. Ist die Arthrose bereits in einem fortgeschrittenen Stadium, dann treten die Schmerzen, die oftmals auch in andere Körperteile ausstrahlen, auch im Ruhezustand auf. Der Verschleiß in der Hüfte kann starke Schmerzen beim Aufstehen aus einem Stuhl oder Sessel oder beim einfachen Gehen bereiten. Patienten mit einem degenerierten Hüftgelenk klagen häufig über Schmerzen im Oberschenkel oder im Kniegelenk. Drehungen und Beinführung zur Körpermitte sind als erstes betroffen. Beim Verschleiß im Kniegelenk bereiten vor allem das Treppensteigen, aber oft auch das einfache Laufen bereits Schwierigkeiten. 24 Behandlungen Konservative (nicht operative) Behandlungsmethoden Es gibt verschiedene Therapiemöglichkeiten, die Knorpel- oder Knochenschäden nicht beseitigen, aber die Operation herauszögern können. Hier ein Überblick über die sogenannten konservativen Behandlungsmethoden: Durchblutungsfördernde Maßnahmen Eine bessere Durchblutung des betroffenen Gelenkes wird durch Fangopackungen, heiße Wickel und ähnliche Anwendungen erzielt. Auch Kurzwellenbehandlung und Ultraschalltherapie haben sich bewährt. Ebenfalls nützlich können Unterwassertherapien (siehe unten) und Heilbäder sein. Bewegung stärkt die Muskulatur Die Schmerzen, die durch Arthrose entstehen, wirken sich auch auf die Muskulatur aus. Um Schmerzen zu vermeiden, nehmen die meisten Betroffenen automatisch eine Schonhaltung ein. Diese Fehlhaltung kann zu einer Muskelverkürzung und Kapselschrumpfung führen. Es ist daher sehr wichtig, das Gelenk immer weiter zu bewegen, damit es nicht zur „Einsteifung” kommt. Hilfreich ist hier auch die sogenannte Zugbehandlung, die das erkrankte Gelenk entlastet und die schrumpfende Kapsel dehnt. Soweit die Schmerzen es zulassen, kann auch gezielte Krankengymnastik empfohlen werden, die der Kräftigung der Muskulatur und der Beweglichkeit dient. Besonders empfehlenswert sind Schwimmen und Bewegungen im warmen Wasser, da hier die schmerzhafte Gewichtsbelastung durch den Körperauftrieb entfällt. 25 Behandlungen Medikamente gegen Entzündungen Im Falle einer akuten Entzündung des Gelenkes ist der Einsatz von Medikamenten neben der Physiotherapie sinnvoll. Häufig werden sogenannte Antirheumatika verschrieben. Diese Medikamente dürfen wegen eventueller Nebenwirkungen immer nur unter ärztlicher Kontrolle eingenommen werden. Wenn die Schmerzen und die Behinderung im Hüft- oder Kniegelenk aber zunehmen und die konservativen Behandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft sind, wird Ihnen Ihr Arzt einen operativen Eingriff empfehlen: das Einsetzen eines künstlichen Gelenkes. 26 E nd op n rothese Künstliche Gelenke Einer der größten orthopädischen Fortschritte des 20. Jahrhunderts In Deutschland werden jährlich rund 200.000 Hüft-Totalendoprothesen implantiert. Auch bei den Knie-Totalendoprothesen sind es jährlich mittlerweile rund 175.000. In beiden Fällen kann man also von medizinischen RoutineEingriffen sprechen. Mit Elfenbein fing alles an 1891 konstruierte der Berliner Arzt Themistokles Gluck das erste zweiteilige Kniegelenk aus Elfenbein, das mit einer Mischung aus Kolophonium und Gips bei einem Patienten mit einer Kniegelenk-Tuberkulose verankert wurde. Damit war Gluck praktisch der Vater des heutigen Knochenzements. Aus Elfenbein waren auch die Kopfprothesen für die Hüfte, die Sie auf der Abbildung sehen. Die erste eigentliche Hüft-Totalendoprothese wurde 1938 implantiert; Pfanne und Hüftkopf bestanden aus rostfreiem Stahl. Mitte der 40er Jahre wurden dann tausende Plexiglaskopfprothesen eingesetzt, was sich jedoch als Irrweg erwies. Der Durchbruch bei der Implantation einer Totalendoprothese kam 1960. Mit Hilfe eines aus der Zahnmedizin bekannten Kunststoffs gelang es Sir John Charnley in England, die Prothesenteile stabil und lasttragend zu verankern. Außerdem führte er die Gleitpaarung aus Metall und Kunststoff ein. Um die Reibung zu verringern, entwickelten M. E. Müller und B. G. Weber Mitte der 70er Jahre Keramik-Kugelköpfe, die in Kombination mit Polyethylenpfannen implantiert wurden. 29 Künstliche Gelenke Heutiger Standard in der Endoprothetik sind sehr körperverträgliche Titan- und CobaltChrom-Legierungen. Durch verbesserte Materialien, perfektionierte Herstellungstechniken, günstige Formgebung und knochenfreundliche Oberflächengestaltungen gehört der künstliche Gelenkersatz heute zu den erfolgreichsten Behandlungsmethoden. Die Verlängerung der Lebensdauer von künstlichen Gelenken stellt nach wie vor eine der größten Herausforderungen für die Forschung dar. Dabei steht die Reduzierung von Reibung und Verschleiß im Vordergrund. Erreicht wird dies durch besonders verschleißarme Gleitpaarungen wie z. B. Keramik /hochvernetztes Polyethylen. Unter Gleitpaarung versteht man die Kombination der Materialien, die direkt aufeinander treffen wie die Keramik des Hüftkopfes und das Polyethylen der Hüftpfanne. 30 Titanlegierung eines Hüftschaftes Oberschenkel-Gleitfläche i. Kniegelenk aus CobaltChrom-Legierungen 3-dimensionale Maßkontrolle von Hüftkugelköpfen im 1000stel mm Bereich Eine HüftTotalendoprothese (HTEP) ... ist der Ersatz des erkrankten Hüftgelenkes durch ein künstliches Implantat. Dieses besteht aus einer Hüftpfanne, die in das Becken eingepresst oder eingeschraubt wird und einem Hüftschaft, der in den Oberschenkelknochen implantiert wird. Auf den Hüftschaft wird ein Kugelkopf gesetzt, der sich in der Pfanne bewegt. Hüftpfanne Pfanneneinsatz Kugelkopf Hüftschaft Hüftschäfte aus Titan- oder Cobalt-Chrom-Legierungen Die Mehrzahl der modernen Hüftschäfte besteht heute aus einer Titan- oder CobaltChrom-Legierung. Diese Metalle werden heiß geschmiedet, um die erforderliche Widerstandskraft des Materials zu erreichen. In der Vergangenheit wurden alle Metalle gegossen, während heute das Heißschmieden ein Standardprozess ist, der zu sehr guten Ergebnissen in metallurgischer und physikalischer Hinsicht führt. 31 Eine HüftTotalendoprothese (HTEP) Hüftköpfe aus Keramik oder Metall Hüftkopf und Pfanneneinsatz haben direkten Kontakt miteinander; zusammen bilden sie die sogenannte Gleitpaarung. Die Materialien der Gleitpaarung sind ein wichtiger Faktor für die Lebensdauer und die Funktionsfähigkeit der Endoprothese. Wenn Sie einen Hüftkopf aus Keramik bekommen, wird dieser bevorzugt mit einem Pfanneneinsatz aus Polyethylen kombiniert. Alternativ kann auch ein Metallkopf (aus CoCrMo-Legierung) mit einem Pfanneneinsatz aus hochvernetztem Polyethylen verwendet werden. Die Frage, welches Implantat bei Ihnen eingesetzt wird, entscheidet der Klinikarzt unter Berücksichtigung vielfältiger Faktoren wie Knochenbeschaffenheit, Gewicht, Alter und körperliche Aktivitäten. Vor der Operation wird er eine Planung am Computer vornehmen, in der er die Größe, die Lage und die Art der Fixierung des Implantates festlegt. Eventuell vorhandene Beinlängenunterschiede können dabei mit berücksichtigt werden. Wir unterscheiden 2 Endoprothesentypen Je nach Erkrankung und Beschaffenheit des Knochens wird die Hüftendoprothese in den Knochen zementiert oder verklemmt: Zementfreie Hüftendoprothese Im Regelfall wird eine zementfreie Hüftendoprothese eingebaut. Hierbei werden der Hüftschaft und die Hüftpfanne passgenau im Knochen verankert. Diese Hüfte ist in der Regel sofort voll belastbar. Eine HüftTotalendoprothese (HTEP) Zementierte Hüftendoprothese In manchen Fällen macht die Knochenstruktur eine Zementierung der Pfanne oder des Schaftes erforderlich. Bei der zementierten Hüftprothese werden die Pfanne und/oder der Schaft mit einem schnell härtenden Kunststoff dem sogenanten Knochenzement im Becken und/oder im Oberschenkelknochen befestigt. Auch diese Hüfte ist sofort voll belastbar. 33 Eine KnieTotalendoprothese (KTEP) ... ist der Ersatz des erkrankten Kniegelenkes durch ein künstliches Implantat. Femur-Komponente (Oberschenkelknochen) Gleitfläche Tibia-Komponente (Schienbeinknochen) Die abgenutzten Knorpeloberflächen von Oberschenkelrolle und Schienbeinkopf werden entfernt und durch eine Femur-Komponente (Oberschenkelprothese) und eine Tibia-Komponente (Unterschenkelprothese) ersetzt. Ggf. muss auch die Rückseite der Kniescheibe mit einer künstlichen Gleitfläche (ohne Abb.) versehen werden. Auf die Tibia-Komponente wird ein Polyethylen-Aufsatz gesetzt, der als Gleitfläche zwischen Ober- und Unterschenkel dient. Ein Knochenverlust durch vorliegende Knochendefekte (z.B. nach einem Unfall) kann durch verschiedene Höhen des Polyethylen-Gleitpartners ausgeglichen werden. Implantate sind im Körper hohen Belastungen ausgesetzt und müssen aus widerstandsfähigem Material bestehen. Deshalb werden die Femurund die Tibia-Komponenten von Knieendoprothesen heute heiß geschmiedet und bestehen in der Regel aus Cobalt-Chrom-Legierungen. Je nach individuellen Bedürfnissen und Verankerungsart auch aus Titan-Legierungen bei der Tibia-Komponente. 34 Eine KnieTotalendoprothese (KTEP) Welche Knie-Endoprothese für Sie die richtige ist und wie sie im Knochen fixiert wird, hängt von individuellen Faktoren wie Knochenqualität, Alter, Gewicht und körperlichen Aktivitäten ab. Vor dem Eingriff wird der Klinikarzt anhand der Untersuchungsdaten und Röntgenbilder eine Operationsplanung am Computer durchführen, bei der er das Modell und die Größe der Implantate festlegt und auch die Art der Fixierung. In jedem Fall wird die natürliche Beinachse wieder hergestellt. Für eine perfekte Lage und eine optimale Funktion werden die Prothesen computernavigiert eingesetzt. Grundsätzlich unterscheidet man drei Haupt-Endoprothesentypen: Einseitige Knie-Endoprothese (Unicondyläre oder Monoschlitten): Dieser Endoprothesentyp wird eingesetzt, wenn nur ein Teil des Kniegelenkes erkrankt ist, die übrigen Anteile aber noch gesund sind. Total-Endoprothese (Bicondyläre): Die Gelenkoberflächen werden ersetzt. Daher auch „Gelenkflächenersatz“ oder „Oberflächenersatz“. Voraussetzung ist die gute Führung der körpereigenen Kniebänder, da Ober- und Unterschenkelanteil nicht mechanisch miteinander verbunden sind. 35 Eine KnieTotalendoprothese (KTEP) Achsgeführte Total-Endoprothese: Durch eine starre Verbindung zwischen Ober- und Unterschenkel wird das Knie, dessen Bandführung nicht wieder hergestellt werden kann, stabilisiert. Bei gekoppelten Endoprothesen übernehmen Zapfen oder feste Scharniere die Stabilisierung. Von jedem Endoprothesentyp gibt es verschiedene Modelle und Größen, die auf unterschiedliche Arten eingesetzt werden: Zementierte Knie-Endoprothese Die Oberschenkelprothese wird auf den in der Form angepassten Oberschenkel aufgepresst und mit Knochenzement, einem schnell härtenden schnell härtender Kunststoff, fixiert. Die Kunststoff Unterschenkelprothese wird in den Schienbeinknochen eingesetzt und ebenfalls mit Knochenzement fixiert. Ein zementiertes Gelenk ist sofort belastbar. HybridKnie-Endoprothese In der sogenannten hybriden Implantationstechnik wird die Oberschenkelprothese zementfrei und die Unterschenkelprothese mit Knochenzement im Knochen verankert. 36 schnell härtender Kunststoff schnell härtender Kunststoff v o r d e r O pe r a ti o n Von der Theorie zur Praxis ... Wenn Sie das letzte Kapitel durchgelesen haben, dürfen Sie sich schon zu den gut informierten Endoprothetik-Patienten zählen. Wenn Sie zwischendurch ein paar Seiten überschlagen haben, ist das auch nicht schlimm. Sie nehmen den Beratungsordner bestimmt noch des öfteren zur Hand. Dafür ist das folgende Kapitel um so wichtiger. Denn hier geht es ganz konkret um das, was Sie als Patientin oder als Patient vor der Operation wissen müssen. Terminsache: Wann ist die Operation? Zunächst müssen Sie sich zu einem ersten Beratungsgespräch im Krankenhaus anmelden. Hierbei ist man Ihnen gern in der Arztpraxis behilflich. Wenn bereits Röntgenbilder vom betroffenen Gelenk existieren, nehmen Sie diese bitte mit zum Vorstellungsgespräch beim Klinikarzt. Er bespricht mit Ihnen dann das weitere Vorgehen, unter anderem auch den konkreten Operationstermin – je nach Dringlichkeit früher oder auch erst in einigen Monaten. Anhand der Untersuchungsergebnisse und Röntgenbilder legt der Klinikarzt auch die für Sie richtige Endoprothese und deren Verankerung im Knochen fest. Alle weiteren Termine finden dann rechtzeitig vor dem Operationstermin statt. Keine Injektionen Wegen der Infektionsgefahr sollten Sie beachten, dass mindestens 3 Monate vor Ihrer geplanten OP keine Injektionen in das betroffene Gelenk gemacht werden sollten. Vorbereitung ist wichtig – Spielräume nutzen! Den zeitlichen Spielraum vor der Operation sollten sie zur Vorbereitung aktiv nutzen. So ist es zum Beispiel hilfreich, Ihr Zuhause für die Zeit nach der Operation herzurichten. Vielleicht sprechen Sie auch mit Ihrem Arzt über die Möglichkeit einer Krankengymnastik vor der Operation. 39 Von der Theorie zur Praxis ... Dieses Kapitel führt Sie systematisch durch alle Aktionsfelder, auf denen Sie in den nächsten Monaten aktiv werden sollten: Wohnungs-Check, Untersuchungen, Gespräche. Wohnungs-Check: kleine Vorbereitungen erleichtern die Rückkehr in den Alltag Es gibt einige Möglichkeiten, Ihr Zuhause so zu gestalten, dass Sie sich möglichst rasch und problemlos in den Alltag einfinden können. Am besten nehmen Sie diesen Ordner und einen Bleistift zur Hand und gehen damit kurz Ihre Wohnung durch. Hauseingang Hier könnten Sie überprüfen, ob der Eingangsbereich Ihnen Stolperfallen stellen könnte, zum Beispiel lose Fußmatten. Vor allem, wenn Sie im Herbst oder Winter einen Operationstermin haben, ist es sinnvoll, auch die Beleuchtung in diesem Zusammenhang zu überprüfen. Treppenhaus Testen Sie einmal, ob die Flurlichtschaltung so ausgelegt ist, dass Sie auch langsam im Hellen die Treppen bewältigen können. Ausgetretene Treppen können durch rutschfeste Beläge, die aber keinesfalls lose aufgelegt werden dürfen, noch ausgebessert werden. Zudem ist es wichtig, dass sich seitlich der Treppe ein Geländer mit Handlauf befindet. Flur Ideal wäre es, wenn Sie im Flur eine Sitzgelegenheit schaffen können. Zentrale Ablagen für die Dinge, die Sie in der Hand haben, wenn Sie hereinkommen (etwa Schlüssel oder Post) können Ihnen unnötige Wege ersparen. 40 Von der Theorie zur Praxis ... Telefon Wenn das Telefon klingelt und man es eilig hat ... ... kann schon einmal was passieren. Vielleicht ist es möglich, das Telefon zentral im Flur aufzustellen. Überlegen Sie eventuell die Anschaffung eines schnurlosen Telefons. Dieses können Sie bei sich tragen, damit Sie nicht in Eile lange Wege gehen müssen. Bad und WC Rutschige Läufer können Stolperfallen sein. Hilfreich bei der Körperpflege können zusätzlich angebrachte Haltegriffe – etwa für den Einstieg in Dusche oder Badewanne – sein. Wenn kein Wannen- oder Duschsitz vorhanden ist, könnten Sie eventuell auch einen Plastikhocker nehmen. Voraussetzung ist aber, dass dieser stabil in der Dusche oder Wanne steht. Für niedrige Toiletten gibt es Aufsätze, die Sie sich gegebenenfalls vorübergehend leihen könnten. Schlafzimmer Ihr Bett sollte leicht zugänglich sein und eine bequeme Sitzhöhe aufweisen. Eventuell können Sie eine zusätzliche Matratze einlegen. Wenn Sie den Lichtschalter nicht vom Bett aus bedienen können, legen Sie sich vielleicht auch eine Taschenlampe auf die – ebenfalls sehr sinnvolle – Ablage am Bett, damit Sie nachts nicht unerwartet im Dunkeln stolpern können. 41 Von der Theorie zur Praxis... Küche In der Küche sollten Sie Gegenstände, die Sie häufig brauchen, z. B. Töpfe, Pfannen und Geschirr in Griffhöhe räumen. Ein Servierwagen hilft Ihnen, unnötige Wege zu vermeiden. Bereits im Vorfeld zubereitete Speisen, die Sie tiefgekühlt aufbewahren und später nur aufwärmen müssen, können Ihnen in den ersten Wochen etwas Küchenarbeit abnehmen. Wohnzimmer Stolperfallen, z. B. lose Kabel oder Teppichkanten, sind auch in anderen Räumen wie Wohnund Arbeitszimmer zu finden. Meist lassen Sie sich relativ unproblematisch beseitigen. Dicke Teppiche mit wulstigen Kanten könnten Sie vielleicht für die ersten Wochen etwas aus dem Weg legen. Freunde und Verwandte werden Ihnen sicherlich gern behilflich sein. Hilfsmittel Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über eventuell erforderliche Hilfsmittel, die Sie sich vorab besorgen oder ausleihen können: • Anziehstäbe, Slipanzieher, Strumpfanzieher, Strumpfhosenanzieher • Langer Schuhlöffel, Stiefelknecht • Badewannensitz, Duschhocker, Duschunterlage, Sitzbadewanne, Toilettensitzerhöhung • Einkaufswagen, Servierwagen • Erhöhung für Sitzflächen, Haltegriffe, Klappsitz • Rutschfeste Unterlagen • Greifzange, Schwamm mit langem Stil • Gehstützen, Gehwagen • Keilkissen • Verlängerungskabel mit Mehrfachstecker • evtl. eine zweite Matratze ans Bett (Siehe Seite 41) 42 Beratungsgespräch beim Niedergelassenen Arzt oder Facharzt für Orthopädie/Unfallchirurgie Nachdem Sie dieses Kapitel nun durchgearbeitet haben, bleiben sicherlich noch Fragen offen. Jetzt sollten Sie auch ein Beratungsgespräch mit Ihrem behandelnden Arzt vereinbaren. Hier einige Punkte, die Sie dabei ansprechen können. 1. Allgemeinzustand: Was können Sie tun? Schaffen Sie die besten Voraussetzungen für Ihre Endoprothese! Dazu gehört vor allem die Verbesserung Ihres Allgemeinzustandes. Nutzen Sie die Chance und verbessern Sie Ihre Lebensgewohnheiten! Entdecken Sie eine gute Gelegenheit, um sich beispielsweise das Rauchen abzugewöhnen. Überprüfen Sie auch einmal Ihre Sinnesorgane. Können Sie gut hören und sehen? Meine Fragen: 2. Körpergewicht: Brauchen Sie eine Diät? Übergewicht stellt schon für ein gesundes Gelenk eine enorme Belastung dar. Für ein krankes oder künstliches Gelenk ist es eine zusätzliche, vermeidbare Last. Sie müssen deswegen nicht Diät halten: Eine Reduzierung von fetthaltigen Lebensmitteln, Süßigkeiten sowie Alkohol ist jedoch sinnvoll. Stattdessen sollten Sie kalorienarme Kost mit frischem Gemüse, Obst, Getreide- und Milchprodukten bevorzugen. Ihr Arzt kann Ihnen sicherlich noch konkrete Hinweise geben. Meine Fragen: 43 Beratungsgespräch beim Niedergelassenen Arzt oder Facharzt für Orthopädie/Unfallchirurgie 3. Krankengymnastik: Schon vor der Operation? Schon vor der Operation ist Krankengymnastik sehr sinnvoll, da gezielte Übungen den Muskelaufbau fördern und so eine stabile Umgebung für Ihr künstliches Gelenk schaffen. Auch wenn Sie Schmerzen haben, sollten Sie Ihr Bein bewegen. Gerade die automatische Schonhaltung, die Sie wegen der Schmerzen einnehmen, wirkt sich nachteilig auf Ihre Muskulatur aus. Patienten erlangen nach der Operation oft schneller wieder eine gute Beweglichkeit, wenn Sie bereits vorher eine gezielte Krankengymnastik durchgeführt haben. Sie sollten auch schon im Vorfeld alltägliche Situationen, wie richtiges Treppen- oder ins Auto steigen üben und sich mit dem richtigen Gebrauch der Gehstützen vertraut machen. Meine Fragen: 44 Beratungsgespräch beim Niedergelassenen Arzt oder Facharzt für Orthopädie/Unfallchirurgie 4. Allergien: nur in seltenen Fällen In Ausnahmefällen treten Allergien gegen bestimmte Materialien auf. Falls Sie allergische Reaktionen gegen Nickel oder Chrom (Schmuck, Brillen, Spangen, Knöpfe, Metall- oder Reißverschlüsse an Kleidung) zeigen, sollten Sie Ihre Ärzte darüber so früh wie möglich unterrichten. Auch andere bei Ihnen bekannte Allergien (z.B. Antibiotika, Pflaster, Jod usw.) sollten Sie uns bekanntgeben und uns Ihren Allergie-Pass vorlegen. Über Allergietests kann dann genau festgestellt werden, auf welches Material Sie reagieren. Dies wird dann bei der Wahl Ihrer Endoprothese berücksichtigt, so dass Sie sich über allergische Reaktionen keine Gedanken mehr machen müssen. Meine Fragen: 45 Beratungsgespräch beim Niedergelassenen Arzt oder Facharzt für Orthopädie/Unfallchirurgie 5. Medikamente: Nehmen Sie Medikamente ein? Zum Beispiel Schmerzmittel, gerinnungshemmende Mittel, Beruhigungs- oder Schlafmittel, Hormontabletten oder Medikamente gegen Blutzucker (Diabetes)? Eine regelmäßige Einnahme von Medikamenten kann ein erhöhtes Blutungsrisiko bedeuten. Informieren Sie deshalb rechtzeitig Ihren Arzt über die Einnahme all Ihrer Medikamente. Er wird Sie über einen ggf. notwendigen Medikamentenwechsel oder ein Absetzen kurz vor dem geplanten Eingriff beraten. Zur späteren stationären Aufnahme im Krankenhaus nehmen Sie am besten eine Medikamentenliste mit Dosierungstabelle aller Medikamente mit, die Sie in den letzten 3 bis 4 Wochen eingenommen haben. Meine Fragen: 46 i m K ra n k e nh aus Was nehme ich mit ins Krankenhaus Hier finden Sie eine Liste der persönlichen Sachen für Ihren Klinikkoffer, die Sie natürlich nach eigenem Ermessen abwandeln oder erweitern können: Persönliche Sachen • Toilettenartikel wie Zahnpflege, Seife, Kamm und Bürste etc. • Bademantel • Schlafanzug, Nachthemd • Jogginganzug mit weitem Fußeinstieg • Rutschfeste, flache Haus- und Straßenschuhe • Eigene Gehstützen (falls Sie welche besitzen) • Langer Schuhlöffel • Hilfsmittel, die Sie bereits benutzen • Etwas zur Unterhaltung: Bücher, MP3- oder CD-Spieler mit Kopfhörern, Lieblingsmusik oder Hörspiele usw. (auf eigene Verantwortung) • Wichtige Adressen / Telefonnummern • Etwas Geld (kleiner Betrag z. B. für eine Telefonkarte; keine wertvollen Gegenstände!) • Kompressionsstümpfe (falls vorhanden) Erforderliche Unterlagen • vorhandene Röntgenbilder • Untersuchungsunterlagen Ihres Allgemeinund Facharztes (am besten abgeheftet in diesem Ordner) • Medikamentenliste vom einweisenden Arzt evtl. mit Dosierungen • Einweisungsschein des behandelnden Arztes • Krankenversicherungskarte, ggf. Zusatzversicherungs-Unterlagen 51 Ihr Operationstermin ist gekommen Es ist nicht das erste Mal, dass Sie zu uns ins Krankenhaus kommen, Sie waren ja schon zur Beratung hier. Am eigentlichen Operationstermin kommen Sie mit Gepäck und bleiben etwas länger. Der übliche Klinikaufenthalt dauert etwa ein bis zwei Wochen. Wenn Sie angekommen sind, führen wir Sie erst einmal auf Ihr Zimmer und klären Sie über unsere allgemeinen Krankenhausangebote, Essenszeiten, Menüwahl und andere Möglichkeiten des Zeitvertreibs in unserem Hause auf. Gern helfen wir Ihnen auch, Ihre Sachen zu verstauen. Soweit noch nicht im Vorfeld geschehen, werden letzte Untersuchungen wie Laboruntersuchungen und EKG vorgenommen. Ein Anästhesist (Narkosearzt) bespricht mit Ihnen die Möglichkeiten der Voll- oder Teilnarkose und welche Methode sich in Ihrem persönlichen Fall empfiehlt. Eine Teilnarkose erfolgt rückenmarksnah. Sie erhalten dabei zusätzlich ein Beruhigungsmittel und bleiben während der Operation ansprechbar, ohne Schmerzen zu spüren. Zur Vorbeugung von Entzündungen (Infektionsprophylaxe), erhalten Sie während der Operation ein Antibiotikum, das das Eindringen von Bakterien verhindert. Am Tag der Operation – in der Regel ist das der zweite Tag in der Klinik – bekommen Sie kein Frühstück, sondern werden in den Operationssaal gebracht. 52 Millimeterarbeit: wie Gelenke operiert werden Während Sie in tiefer Narkose liegen oder bei Teilnarkose Musik hören, arbeitet unser Operationsteam nach einem exakt eingeübten Plan. Die Operationszeit für den Gelenkersatz beträgt heute je nach Schwierigkeitsgrad nur noch ca. ein bis drei Stunden. Auf den nächsten Seiten zeigen wir Ihnen, welche Schritte eine solche Operation durchläuft. 53 Hüftgelenk-Operation Die Operation beginnt mit einem Schnitt an der Außenseite der Hüfte. Der freigelegte Oberschenkelhals wird durchtrennt und der erkrankte Hüftkopf entfernt. Die natürliche Hüftpfanne wird mit Halbkugelfräsen vorbereitet und durch die Endoprothesenpfanne ersetzt. Als nächstes wird der Markraum des Oberschenkelknochens mit einer Raspel vorbereitet und der Endoprothesenschaft im Markraum fixiert. Auf den Endoprothesenschaft wird ein Kugelkopf gesetzt, der die bewegliche Verbindung zwischen Schaft und Pfanne herstellt. Anschließend prüft der Operateur das künstliche Hüftgelenk nochmals auf seine Beweglichkeit. Nach dem Verschließen der Wunde übt ein Kompressionsverband dosierten Druck auf das darunterliegende Gewebe aus. Ein Röntgenbild gibt Aufschluss über den Sitz der Endoprothese. In die Wunde eingelegte Drainageschläuche verhindern Blutergüsse, da nachsickerndes Blut abfließen kann. 54 Kniegelenk-Operation Der Operateur erreicht das erkrankte Gelenk durch einen Schnitt an der Vorderseite des Knies. Er entfernt die zerstörten Knorpelflächen des Oberschenkelknochens mit speziellen Instrumenten. Mittels Spezialschablonen wird der Knochen präzise vorbereitet. Vor der Implantation der Originalprothese wird ein Probeimplantat eingesetzt, mit dem der Operateur Sitz, Größe, Stabilität und Bewegungsspielraum überprüft. Der Schienbeinkopf wird auf die gleiche Weise vorbereitet und die metallische Schienbeinkomponente eingesetzt. Ein darauf befestigter Polyethylen-Aufsatz dient als Gleitfläche zwischen Oberund Unterschenkel. Vor der endgültigen Fixierung der einzelnen Komponenten folgt noch einmal die Prüfung des kompletten Gelenkersatzes auf seine optimale Beweglichkeit. Nach dem Verschließen der Wunde übt ein Kompressionsverband dosierten Druck auf das darunterliegende Gewebe aus. Ein erstes Röntgenbild zeigt den Endoprothesensitz. In die Wunde eingelegte Drainageschläuche verhindern Blutergüsse, da nachsickerndes Blut abfließen kann. 55 Nach der Operation Aufwachen aus der Narkose Direkt nach der Operation überwacht ein geschultes Pflegeteam Ihr Allgemeinbefinden im Aufwachraum oder auf der Intensivstation. Ein Wundschmerz, der schnell abklingen wird, ist möglich. Je nach Bedarf werden Ihnen notwendige Infusionen und Medikamente verabreicht. Nachdem sich Ihr Allgemeinzustand stabilisiert hat, werden Sie in Ihr Krankenzimmer verlegt. Die ersten Tage nach der Operation Sie dürfen sofort mit Hilfe und unter Anleitung von speziell geschulten Mitarbeitern aufstehen, wenn Ihr Kreislauf dies zulässt. Bereits am Tag nach der Operation beginnen Sie mit den ersten Bewegungsübungen. Diese sogenannte Frühmobilisation regt den Stoffwechsel an. Zunächst wird vor allem die „Muskelpumpe“ in den Beinen aktiviert, um den venösen Blutfluss zu fördern. Tragen von Kompressionsstrümpfen Um das Risiko einer Thrombose (Blutgerinnsel, das die Venen verstopft) oder einer Lungenembolie (in die Lungen gelangtes Blutgerinnsel) zu verringern, erhalten Sie vor und nach der Operation Medikamente und tragen je nach Absprache mit Ihrem Arzt bis etwa einen Monat nach der Operation Kompressionsstrümpfe. Die Strümpfe sollten beim Tragen möglichst keine Falten schlagen und können morgens zum Duschen und abends kurz ausgezogen werden, möglichst aber nicht länger als eine halbe Stunde. Besonders wichtig ist das Tragen in der Nacht. Herz und Lungen brauchen Training Sie beginnen gleich am ersten Tag mit Atemübungen. Vielleicht können Sie auch bereits mit einigen Übungen – auf der Bettkante sitzend – Ihren Kreislauf in Schwung bringen. 56 Nach der Operation Die Operationswunde Sobald Ihre Operationswunde völlig trocken ist, dürfen Sie duschen gehen. Beim Abtrocknen jedoch bitte nicht trocken reiben, sondern sanft abtupfen. Nach einer Hüftgelenk-Operation Vom ersten Tag an erwarten Sie Beuge- und Streckübungen – erst im Liegen – mit Hilfestellung des Physiotherapeuten, eventuell auch unter Einsatz einer motorisierten Bewegungsschiene, die für eine ständige Bewegung des Gelenkes sorgt. Hinzu kommen Anspannungsübungen für die Muskulatur – wie z. B. das Gesäß anspannen und wieder lockern. Später werden Sie Ihre Übungen dann auch im Sitzen und Stehen durchführen. Um Ihnen die Mobilisation aus dem Bett und die Fortbewegung an Gehstützen zu erleichtern, kräftigt ein spezielles Training Ihre Armmuskulatur. In der Regel ist eine sofortige volle Belastung erlaubt. Drehbewegungen, Heranziehen zur Körpermitte und tiefes Sitzen sollten jedoch vermieden werden. 57 Nach der Operation Nach einer Kniegelenk-Operation Ab dem ersten Tag führen Sie aktiv und passiv (durch eine Bewegungsschiene) unterstützte Beuge- und Streckübungen des betroffenen Kniegelenkes durch. Die Übungen erfolgen anfangs im Liegen, später vom Bettrand sitzend oder stehend. Als Ziel streben wir nach und nach Kniebeugungen von 90 Grad an. Sobald Sie Ihre Knie im rechten Winkel beugen können, dürfen Sie selbst Pendelübungen von der Bettkante aus trainieren. In der Regel können Sie Ihr Bein jetzt schon voll belasten. Ab dem ersten Tag nach der Operation beginnen Sie auch mit ersten Gangübungen im Gehwagen oder an zwei Gehstützen. Diese Hilfsmittel geben Ihnen Sicherheit und Stabilität. In der Regel trainieren Sie das Gehen im sogenannten „Drei-Punkte-Gang”. Das operierte Bein darf in der Regel sofort voll belastet werden. 58 Nach der Operation Intensive Krankengymnastik Durch intensive Krankengymnastik werden Gehfähigkeit und Muskelaufbau gefördert, damit Sie von Ihrer wiedergewonnen Beweglichkeit voll profitieren können. Die Rehabilitationsmaßnahmen werden zwischen Arzt und Physiotherapeut abgestimmt und haben große Bedeutung für den Erfolg der Operation und Ihre schnelle Genesung. Deshalb ist Ihre aktive Teilnahme besonders wichtig. Jede Übung, die Sie durchführen, bringt Sie dem Ziel der Wiederherstellung Ihrer Beweglichkeit und somit der Wiedereingliederung in Alltag und Beruf ein Stück näher. Machen Sie die Gehhilfen zu Ihren „Gehilfen“ Ihre Gehstützen werden Sie etwa für die nächsten sechs Wochen nach der Operation benötigen. Für den richtigen Umgang gilt: 1. Beim Stehen sollten beide Stöcke geringfügig vor und seitlich zu Ihren Füßen stehen. 2. Halten Sie die Hüften möglichst gerade und vermeiden Sie extreme Ein- und Auswärtsdrehungen. 3. Stützen Sie sich beim Gehen fest auf die Handgriffe Ihrer Gehstützen. Die Ellenbogen sind ganz leicht gebeugt. 4. Achten Sie darauf, das Gewicht mit den Händen und nicht mit den Unterarmen zu tragen. 59 Nach der Operation Treppensteigen können Sie auch Bevor Sie entlassen werden, sollten Sie sich sicher fortbewegen können. Dazu gehört auch, dass Sie zum Beispiel das Treppensteigen sicher beherrschen. In den ersten Wochen sollten Sie beim Gehen auf die Gehstützen zurückgreifen. Wenn Sie sich sicher mit einer Gehstütze bewegen können, dürfen Sie anfangen, die Gehstützen ganz wegzulassen. Ausführliche Informationen erhalten Sie in unserer Rubrik „Tipps und Tricks”. Ihre Entlassung aus der Klinik Bevor Sie nach Hause fahren dürfen, müssen einige wichtige Dinge geklärt werden. Wir werden Sie beraten über • Fragen zur häuslichen Umgebung und eventuell erforderliche Schritte zur ambulanten Versorgung • (stationäre) Rehabilitationsmaßnahmen Komplettieren Sie Ihren Ordner Im Zuge der Beratungen erhalten Sie von uns • nähere Informationen über Ihre Endoprothese, die Sie in Ihrem Ordner abheften können. • Ihren Endoprothesenpass, den Sie unter der gleichlautenden Rubrik oder in Ihrem Portemonnaie aufbewahren können. 60 Rehabilitation Ambulant oder stationär Art und Umfang der Rehabilitationsmaßnahmen besprechen wir im Krankenhaus. Hilfreich wäre es, wenn auch Ihr Lebenspartner oder ein Familienmitglied an diesem Gespräch teilnimmt. Denn hier erfahren Sie, welche Maßnahmen zu welchen Zielen führen und wie lange die Rehabilitation dauert. Rehabilitationsmaßnahmen können sowohl ambulant als auch stationär in einer Rehaklinik erfolgen. Ambulante Rehabilitation Für alle Patienten, die zu Hause gut versorgt sind, bietet sich eine ambulante Rehabilitation in Wohnortnähe an. Ihr behandelnder Therapeut stimmt sich mit dem Arzt im Krankenhaus ab, damit die Behandlung genau auf Sie zugeschnitten wird. Stationäre Rehabilitation In vielen Fällen erfolgt die Anschlussheilbehandlung unmittelbar nach dem stationären Krankenhausaufenthalt in einer Rehaklinik. Die Auswahl der Reha-Klinik wird in der Regel von der Krankenkasse festgelegt. Sie sollten zur stationären Rehabilitation auch Ihre Röntgenaufnahmen/Röntgen-CD mitbringen, die nach der Operation angefertigt wurden. Außerdem benötigt die Rehaklinik den Entlassungsbericht, um die Behandlung effektiv und individuell abzustimmen. Wenn Sie alle diese Dokumente unter der Rubrik „Briefe, Berichte, Befunde” ablegen, können Sie einfach Ihren Ordner mitnehmen und haben alle Unterlagen parat. Wenn Sie Medikamente einnehmen müssen, nehmen Sie diese ebenfalls mit in die Rehaklinik. 61 Ein paar Hinweise noch ... Auch wenn es Ihnen schon wieder richtig gut geht, sollten Sie folgende Hinweise unbedingt beachten: Tragen Sie die Antithrombosestrümpfe noch so lange, bis Sie das Bein wieder vollständig belasten können (ungefähr einen Monat nach der Operation) und keine Schwellung mehr besteht. Bei plötzlichem Auftreten von Wadenschmerzen oder Unterschenkel- und Fußschwellungen suchen Sie bitte Ihren Arzt auf! Lassen Sie sich in Zukunft intramuskuläre Spritzen möglichst nicht mehr auf der operierten Seite geben. Regelmäßige Nachuntersuchungen In den Monaten und Jahren nach Ihrer Operation sollten Sie das Angebot zu regelmäßigen Nachuntersuchungen unbedingt nutzen, auch wenn Sie beschwerdefrei sind. Sie geben Ihrem Arzt nicht nur Gelegenheit, Ihre Rehabilitation zu verfolgen, sondern auch eventuelle Komplikationen, die möglicherweise erst nach mehreren Jahren auftreten, frühzeitig zu erkennen. Nachsorgetermine tragen Sie am besten gleich in Ihren Endoprothesenpass ein, den Sie in der Klinik erhalten. 62 wi e d e r z u Ha u se wieder zu Hause Praktische Ratschläge für zu Hause Ihre Muskulatur muss nach der Operation erst einmal wieder richtig aufgebaut werden. Sie gibt dem Gelenk die notwendige Stabilität und schützt es gegen falsche Bewegungen. Bis sich die Muskulatur wieder gestärkt hat – das dauert circa sechs bis acht Wochen – sollten Sie falsche Bewegungen und Drehungen unbedingt meiden. Was erlaubt ist und was nicht, haben wir ausführlich für Sie zusammengestellt. Diese Informationen finden Sie im Register „Tipps und Tricks“. Das Fahren von Kraftfahrzeugen Sie sollten erst wieder Auto fahren, wenn Ihr Arzt es Ihnen erlaubt. Sie müssen beide Beine zur Bedienung der Pedale gut unter Kontrolle haben und keine Gehstützen mehr benötigen. Diese Vorschrift ist zu Ihrem eigenen und zum Schutz Ihrer Mitmenschen gedacht. Fahren Sie auch kein Auto, wenn Sie Schmerzmittel genommen haben. 65 wieder zu Hause Die Frage nach der Sexualität: In den ersten sechs bis zwölf Wochen nach der Operation sollten Sie vorsichtig sein. Vermeiden Sie Innen- und Außendrehungen des operierten Gelenkes. Nach einer Hüftgelenk-OP Sie sollten Ihre Bewegungsmuster anfänglich einschränken. Die Seitenlage auf dem operierten Gelenk kann für beide Geschlechter empfohlen werden, beim operierten Mann zusätzlich die Rückenlage. Eine Hüftneigung von mehr als 90 Grad sollte bei künstlichen Hüften grundsätzlich vermieden werden. Nach einer Kniegelenk-OP Sie sollten auf eine zu starke Kniebeugung verzichten, um ein Spannungsgefühl oder eine leichte Reizung des Gelenkes auszuschließen. Wenn Sie unsicher sind, wie Sie sich verhalten sollen und welche Bewegungsmuster erlaubt sind, scheuen Sie sich nicht, Ihren Arzt zu befragen. 66 wieder zu Hause Sexualität nach einer Hüftgelenk-OP Für operierte Frauen: 66a wieder zu Hause Sexualität nach einer Hüftgelenk-OP Für operierte Männer: 66b Kontrolle ist gut ... Erster Kontrolltermin Sofort nach der Entlassung aus der Klinik sollten Sie zur ersten Kontrolluntersuchung zu Ihrem niedergelassenen Arzt gehen. Wenn keine Komplikationen aufgetreten sind, kann die Intensität der Krankengymnastik gesteigert werden, um Ihre Muskulatur weiter zu kräftigen und die Beweglichkeit des Gelenkes zu optimieren. Regelmäßige Kontrolltermine Die weiteren Kontrolltermine (z.B. nach Abschluss der Reha) werden von Ihrem Arzt festgelegt. Am besten tragen Sie alle Termine gleich in den Endoprothesenpass und Patientenkalender ein. Schnell neigt man bei der zurückgewonnenen Lebensqualität dazu, diese Kontrolltermine als nicht so wichtig zu erachten. Sie sollten jedoch das Angebot wirklich nutzen. Ihr Arzt kann Sie so in den kommenden Jahren begleiten, Ihre Rehabilitation mitverfolgen und mögliche Komplikationen frühzeitig erkennen und ausräumen. Bei den Kontrolluntersuchungen prüft man mittels Röntgenaufnahme den richtigen Sitz Ihres neuen Gelenkes und die umliegende Knochenbeschaffenheit. Außerdem werden alltägliche, sich ständig wiederholende Bewegungsabläufe kontrolliert. Wie steigen Sie Treppen? Wie verhalten Sie sich beim An- und Auskleiden? Wie ausgeprägt ist Ihre Muskulatur? Am besten nehmen Sie diesen Ordner zu den ersten Kontrollterminen mit. 67 Ein paar allgemeine Tipps Eine Endoprothese kann niemals das natürliche Gelenk voll ersetzen. Daher sollten Sie ein paar Regeln beachten: • Normale Bewegungsabläufe sind schon einige Wochen nach dem Eingriff erlaubt. Vermeiden Sie aber extreme oder ruckartige Bewegungen, die zum Ausrenken des Gelenkes führen können. • Belasten Sie Ihre Beine möglichst gleichmäßig und vermeiden Sie die übermäßige Belastung der operierten Seite. • Erhöhten Sturzgefahren sollten Sie aus dem Weg gehen. Bei Glatteis bleiben Sie am besten zu Hause. • Meiden Sie tiefe Sitzgelegenheiten. Die Kniegelenke sollten nicht höher stehen als die Hüften. • Tragen Sie Lasten gleichmäßig verteilt auf beiden Seiten – oder besser noch – in einem Rucksack. Schwere Lasten, die mehr als 20 % Ihres Körpergewichtes wiegen, sollten in Zukunft andere Personen tragen. • Bei starken Schmerzen im Bereich des Gelenkes, vor allem bei körperlichen Belastungen, suchen Sie bitte einen Arzt auf. Vorsicht bei eitrigen Entzündungen! Das Kunstgelenk sollte immer vor Komplikationen mit eitrigen Entzündungen geschützt werden. Besonders während zahnärztlicher Behandlungen oder Maßnahmen im Bereich der Harnwege ist ein Antibiotikaschutz zu empfehlen, um eine Infektionsgefährdung zu vermeiden. Aber auch bei anderen Infektionen ist ein Arztgespräch empfehlenswert. Dieser kann entsprechende Behandlungsmethoden einleiten. Wollen Sie Sport treiben? Nach der Operation haben Sie Schritt für Schritt Ihre Mobilität zurückgewonnen. Sie können sich jetzt gut im Alltag bewegen und sind zu Ihrem normalen Tagesablauf zurückgekehrt. 68 Ein paar allgemeine Tipps Die Schmerzen, die Sie vorher bei jeder Bewegung begleiteten, haben Sie jetzt nicht mehr. Sie fühlen sich mit Ihrem neuen Gelenk sicher. Jetzt stellt sich die Frage: Wollen Sie Sport treiben? Sport ist gesund Wir raten Ihnen: Ja, treiben Sie Sport. Wir wollen Sie zu sportlicher Aktivität ermutigen! Denn das Ausüben von Sportarten, mal vorausgesetzt sie sind gelenkeschonend, hat viele Vorteile: Durch sie wird die gelenksichernde Muskulatur gestärkt und einem Muskelschwund vorgebeugt. Das ist deshalb so wichtig, weil eine gut ausgebildete Muskulatur ihre Stabilisierungsfunktion voll ausüben kann und somit das Gelenk vor Fehlbewegungen schützt. Langsam aber sicher loslegen Voraussetzung für sportliche Aktivitäten ist die stabile Verankerung des Implantates im Knochen. Ferner ist eine angemessene muskuläre Konstitution wichtig, deshalb sollte auch in der Regel erst sechs Monate nach der Operation und nach Rücksprache mit Ihrem behandelnden Arzt mit sportlichen Aktivitäten begonnen werden. Immer gleichmäßig, nicht ruckartig Grundsätzlich zu empfehlen sind alle Sportarten mit gleichmäßigen und fließenden, rhythmischen Bewegungen, bei denen keine großen Kräfte auf das betroffene Gelenk einwirken. Ungünstig hingegen sind ruckartige, springende oder unerwartete Bewegungsabläufe, abrupte Brems- und Beschleunigungsaktionen in Verbindung mit Richtungswechseln, so wie sie vor allem bei Ballsportarten vorkommen. Hier kann aber auch schon die Verlangsamung der Spielgeschwindigkeit Abhilfe schaffen und dadurch gefährliche Bewegungsabläufe und Drehbewegungen entschärft werden. Grundsätzlich gilt auch hier, Ihren Arzt zu befragen. 69 Ein paar allgemeine Tipps Erlaubt und verboten Zu empfehlen sind Sportarten wie Radfahren, Skilanglauf, Schwimmen (jedoch ohne Grätsche beim Brustschwimmen für 12 Wochen), Nordic Walking und Wandern auf weichem Boden oder auch Gymnastik und Krafttraining, wenn die Bewegungen und Gewichte mit dem Trainer und Ihrem Arzt abgesprochen werden. Nicht empfehlenswert sind Kontaktsportarten wie Squash, Hand- und Fußball, weil sie oftmals zu ruckartig sind – und alpines Skifahren für Anfänger. Im Allgemeinen beugt aber Erfahrung in den entsprechenden Sportarten dem Unfallrisiko vor, da Sie Situationen die das Gelenk belasten schon kennen und vermeiden können. Auf das „Wie“ kommt es an Um es noch einmal auf einen Nenner zu bringen: Welche Sportarten für Sie ausführbar sind, hängt von Ihrer individuellen Konstitution und Ihren Erfahrungen in der entsprechenden Sportart ab. Letztendlich können wir nur Empfehlungen aussprechen: Die Risiken müssen Sie tragen. Vielleicht sind Sie schon als Kind Ski gefahren und bewegen sich sicher auf den Brettern, vielleicht fahren Sie aber auch so exzessiv Fahrrad, dass Sie Ihr Gelenk oder die umgebende Muskulatur schädigen: Inwieweit eine Sportart geeignet oder ungeeignet ist, hängt von ihrer Ausübung ab. Unbedingt erforderlich ist aber immer die Rücksprache mit Ihrem Arzt. Leben Sie wieder auf Sie haben gut gearbeitet in den letzten Wochen. Ihre Kräfte kehren wieder zurück und Sie freuen sich über Ihre zurückgewonnene Lebensqualität. Nutzen Sie den Elan, um Ihr Engagement auch im sozialen Bereich wieder aufzunehmen. Gesunde Bewegung macht am meisten Spaß mit anderen, z. B. im Sportverein, in Seniorenkreisen, Gymnastikgruppen oder in der Gemeinde. Auch ein gemeinsamer Urlaub mit vertrauten Menschen trägt dazu bei, sich wieder im sozialen Umfeld wohlzufühlen und aktiv teilzunehmen. 70 Heilen • Forschen • Lehren … wir sind jederzeit für Sie erreichbar: EndoProthetikZentrum -Universitätsklinikum DüsseldorfIhre Ansprechpartner: Klinikdirektor Univ.-Prof. Dr. med. R. Krauspe Sekretariat: Frau Joke Hemmers (Privatsprechstunde) Tel: 0211/81-17961 Fax: 0211/81-16281 E-Mail: hemmers@ med.uni-duesseldorf.de Leitender Oberarzt / Stellv. Klinikdirektor Priv.-Doz. Dr. med. C. Zilkens Sekretariat: Frau Martina Abel-Lorse Tel: 0211/81-18314 Fax: 0211/81-16693 E-Mail: martina.abel-lorse@ med.uni-duesseldorf.de Terminvergabe: 0211/81-17977 0211/81-17965 [email protected] www.endoprothetikzentrumuk-duesseldorf.de www.uniklinik-duesseldorf.de/orthopaedie Voruntersuchungen Voruntersuchungen/ Vorbefunde Ihre Ablage für Vorbefunde: ➔ alte OP-Berichte ➔ Laborbefunde vom Hausarzt ➔ letztes EKG ➔ Entlassungsbriefe von stationären Behandlungen Schützen Sie Ihre Daten! Alle in diesem Ordner abgelegten Unterlagen sind sehr persönliche und vertrauliche Informationen. Auch, wenn die daraus ableitbaren Prognosen mit Vorsicht zu interpretieren sind, könnten Dritte unter Umständen daraus Schlüsse ziehen, die Ihnen nicht recht sind. Bitte überlegen Sie daher, wie und wo Sie diesen Ordner bzw. diese Dokumente aufbewahren. Voruntersuchungen/Vorbefunde Arztgespräch Um ein umfassendes Bild von dem Zustand Ihres natürlichen Gelenkes, der zugrunde liegenden Erkrankung und weiteren entscheidenden Faktoren zu bekommen, ist es wichtig, dass wir Einblick in die Untersuchungen und Für Ihre Arztgespräche wir einige kleine Checklisten wurden. Therapien erhalten, diehaben im Vorfeld bei Ihnen durchgeführt zusammengestellt, die es Ihnen leichter machen sollen, sich für Bittejeweiligen bringen Sie alle verfügbaren Unterlagen, die Ihnen dazu vorliegen, den Termin mit Ihrem Arzt gezielt vorzubereiten. mit in unsere Klinik. Dies erspart Ihnen Zusatzuntersuchungen, die für Sie Ihr wird Ihnen alles zu Ihrer Krankheit in Ruhe erklären und eineArzt unnötige Belastung darstellen würden und zudem sehr kostenintensiv Ihre beantworten. sind.Fragen Außerdem unterstützen diese Informationen uns bei einer umfassenden Diagnose Auswahl einer für Sie optimalen Therapie. Sie haben und hier der auch die Möglichkeit, eigene Stichpunkte und die Antworten des Arztes zu notieren. An dieser Stelle können Sie Ihre Unterlagen der im Vorfeld angefallenen Untersuchungen und Behandlungen ablegen. So haben Sie alle wichtigen Dokumente beisammen. 74 Endoprothesenpass Endoprothesenpass Endoprothesenpass ... doppelt hält besser ! Der Endoprothesenpass ist eine Bescheinigung für Patienten, die ein künstliches Gelenk tragen. Sie sollten ihn möglichst immer bei sich tragen, beispielsweise im Portemonnaie oder in der Brieftasche. Er enthält wichtige Informationen zu Ihrer Endoprothese, Notizmöglichkeiten für Nachsorgetermine, und er bietet rasche und sachgerechte Informationen für Ihre nachbehandelnden Ärzte, Krankengymnasten und Physiotherapeuten. Außerdem können Sie bei Sicherheitskontrollen an Flughäfen oder sonstigen öffentlichen Gebäuden glaubhaft darstellen, warum Metalldetektoren möglicherweise bei Ihnen anschlagen – was allerdings äußerst selten der Fall ist. Vorsorglich empfehlen wir Ihnen aber auch, hier eine Kopie Ihres Endoprothesenpasses abzulegen. Diese Kopie könnte Ihnen unnötige Arbeit ersparen, sollte Ihnen Ihr Original später einmal verlorengehen. 76 ... für den Umgang mit Ihrem neuen Gelenk In den ersten sechs bis acht Wochen nach der Operation ist Ihr neues Gelenk noch relativ ungeschützt, bis die Muskulatur wieder gestärkt und aufgebaut ist. Sie gibt dem Gelenk die notwendige Stabilität und schützt es gegen falsche Bewegungen. Sie sollten deshalb in den nächsten Wochen einige Ihrer täglichen Aktivitäten etwas vorsichtiger und bewusster ausführen. Wir begleiten Sie hierbei auf den nächsten Seiten und geben Ihnen ein paar Tipps, wie Sie Ihrem Gelenk den anfänglich nötigen Schutz bieten. Bitte beachten Sie! Die Angaben in diesem Ordner sind allgemeiner Natur und gelten nicht unbedingt für jeden Patienten. Deshalb ist eine individuelle Beratung und Abstimmung mit Ihrem behandelnden Arzt unbedingt erforderlich. Tipps und Tricks Tipps und Tricks So ist es richtig! (gilt gleichermaßen nach Hüft- und Kniegelenkoperationen) Sitzen Sie aufrecht auf hohen Stühlen mit Armlehnen. Die Beine sollten im stumpfen Winkel zum Körper stehen (Becken etwas höher als die Knie) Stützen Sie sich beim Setzen oder Aufstehen auf den Armlehnen ab und strecken Sie dabei das operierte Bein leicht vor. Stützen Sie sich mit einer Hand ab und gehen Sie auf dem gesunden Bein leicht in die Knie. Stellen Sie das operierte Bein bei gestreckter Hüfte nach hinten. Der Oberkörper neigt sich vor, bleibt aber gerade. Tragen Sie Lasten gleichmäßig verteilt auf beiden Seiten oder in einem Rucksack. Für die täglichen Einkäufe ist ein Einkaufswagen auf zwei Rädern hilfreich. Stellen Sie die Füße immer leicht nach außen. 78 Sitzen Aufstehen Aufheben Tragen Stehen Und so ist es falsch! Sitzen Aufstehen Aufheben Tragen Stehen Meiden Sie zu tiefe und zu weiche Sitzgelegenheiten und schlagen Sie nicht die Beine übereinander. Beugen Sie den Oberkörper beim Aufstehen nicht zu weit vor. Bitte nicht mit beiden Beinen in die Hocke gehen und dabei vornüberbeugen. Bücken Sie sich nicht mit durchgestreckten Beinen. Vermeiden Sie das Heben und Tragen von Lasten, die mehr als 20% Ihres eigenen Körpergewichts wiegen. Drehen Sie die Füße nicht nach innen. 79 Die Gehstützen Die Gehstützen sind dazu gedacht, Ihnen Sicherheit zu geben und das Gangbild zu schulen bzw. im Bedarfsfall das betroffene Bein zu entlasten. Belasten Sie es beim Gehen nur so stark, wie Ihr Arzt es Ihnen empfohlen hat. Richtige Benutzung Beim Stehen sollten beide Gehstützen etwas vor und seitlich zu Ihren Füßen stehen, die Hüften bleiben möglichst gerade. Stützen Sie sich mit leicht gebeugten Ellenbogen fest auf den Handgriffen der Gehstützen ab und achten Sie darauf, sich mit den Händen und nicht mit den Unterarmen abzustützen. Spazierengehen Beginnen Sie frühzeitig mit regelmäßigen Spaziergängen auf gut ausgebauten Wegen und weichem Boden. Zu Beginn genügt ein kurzer Gang von 5 Minuten, den Sie allmählich ausweiten können. Vermeiden Sie unebene, rutschige Wege und tragen Sie immer festes Schuhwerk. 80 Treppen steigen Das Treppensteigen mit Gehstützen ist für Sie besonders wichtig, um im Alltag zurecht zu kommen. Versuchen Sie es beim ersten Mal aber nicht allein. Seien Sie besonders aufmerksam, dass die Stufen nicht nass sind und schauen Sie, ob vielleicht ein Geländer zum Festhalten vorhanden ist. Treppauf gehen Setzen Sie zuerst das gesunde Bein auf die erste Treppenstufe, die Gehstützen bleiben noch beim operierten Bein. Dann drücken Sie sich auf dem gesunden Bein und mit Ihren Händen auf den Gehstützen ab... ... und heben das operierte Bein auf diese Stufe nach. Anschließend bringen Sie die Gehstützen auf die gleiche Höhe. Wiederholen Sie dies bei jeder Stufe, bis Sie auf dem oberen Treppenabsatz angekommen sind. Das gleiche gilt, wenn die Treppe ein Geländer hat. Treppab gehen Stellen Sie zuerst die Gehstützen auf die nächstniedrige Stufe, dann das operierte Bein. Verlagern Sie möglichst viel Gewicht auf die Gehstützen. Stellen Sie anschließend das gesunde Bein hinunter auf diese Stufe. Treppen mit Handlauf/Geländer Ein Geländer sollten Sie unbedingt benutzen! Treppen mit Handlauf hinaufgehen Nahe der ersten Stufe stehen. Mit einer Hand auf dem Handlauf festhalten und mit der anderen die Stützen. Zuerst eine Stufe mit dem gesunden Bein nehmen. Das betroffene Bein nachziehen. Dann die Stütze auf die gleiche Stufe stellen. Immer eine Stufe nach der anderen nehmen. Treppen mit Handlauf hinuntergehen Nahe der ersten Stufe stehen. Mit der einen Hand den Handlauf festhalten und mit der anderen die Stützen. Zuerst die Stützen eine Stufe tiefer stellen. Dann einen Schritt mit dem betroffene Bein hinunter machen. Das gesunde Bein auf die gleiche Stufe nachziehen. Immer eine Stufe nach der anderen nehmen. 81 Richtig bewegen im Alltag Egal ob Sie in Ihr Bett, in ein Auto oder in die Badewanne steigen wollen. Gehen Sie vorsichtig mit Ihren Gehstützen zur Sitzfläche heran, drehen sich langsam herum und setzen sich vorsichtig hin, ohne dabei den Körper zu verdrehen. Ins Bett einsteigen … Setzen Sie sich auf das Bett – der Oberschenkel ist bis zu den Knien auf der Matratze. Heben Sie nun das gesunde Bein in das Bett, danach das operierte Bein. Der Oberkörper wird dabei leicht nach hinten geneigt. Danach können Sie sich auf den Rücken legen. … und aussteigen Bringen Sie zuerst das Gesäß an die Bettkante. Heben Sie dann das operierte Bein aus dem Bett. Danach folgt das gesunde Bein. Das Bett sollte fest stehen und etwa 70 cm hoch sein. Wenn es zu niedrig ist, können Sie eine zweite Matratze einlegen. Schlafen Empfehlenswert ist das Schlafen auf dem Rücken. Wenn Sie gern auf der Seite liegen, sollten Sie sich ein Kissen zwischen die Knie legen, damit sich Ihre Beine nicht während des Schlafens überkreuzen. 82 Richtig bewegen im Alltag Duschen ... Eine rutschfeste Unterlage und ein Haltegriff an der Wand helfen Ihnen, das Gleichgewicht zu halten. Stellen Sie zuerst das gesunde Bein in die Duschkabine. Die Gehstützen sind außerhalb, aber in bequemer Reichweite. In der Dusche können Sie sich auch auf einen rutschfesten Hocker setzen. Treten Sie beim Verlassen der Duschkabine zuerst mit dem operierten Bein heraus. ... oder Baden Stellen Sie sich einen sicher stehenden Hocker neben die Badewanne. Heben Sie zuerst das operierte und danach das gesunde Bein über den Wannenrand. Legen Sie unterstützend hierzu wieder Ihre Hände unter den Oberschenkel und tragen Sie das Gewicht. Setzen Sie sich möglichst so, dass Sie den Wasserhahn leicht erreichen können, ohne sich zu verdrehen. Mit dem gesunden Bein steigen Sie dann wieder aus der Wanne heraus. Eine rutschfeste Unterlage und ein Badewannensitz sind hier empfehlenswerte Hilfsmittel. Toilette Im WC ist eine Toilettensitzerhöhung eine große Hilfe. Sie können diese oftmals auch für einige Monate ausleihen. Ein Handgriff an der Wand erleichtert das Hinsetzen und Aufstehen. 83 Richtig bewegen im Alltag Ins Auto ... ... steigen Sie möglichst auf der Seite ein, wo Sie am meisten Beinfreiheit haben. Setzen Sie sich zuerst rückwärts auf den Autositz. Heben Sie dann langsam Ihre Beine ins Auto, am besten wieder mit Unterstützung der Hände unter dem Oberschenkel. Die Bewegungen sollten gleichmäßig mit dem Becken und den Beinen erfolgen. Fahren Sie selbst erst wieder Auto, wenn Ihr Arzt es Ihnen erlaubt hat und Sie keine Gehstützen mehr benötigen. Hilfsmittel Es gibt eine Reihe einfacher Hilfsmittel, die Ihnen viele Tätigkeiten erleichtern können, z. B. Ihre Kleidung anzuziehen (Strumpfanzieher, Anziehstock, Schuhanzieher). Fragen Sie am besten Ihren Arzt oder Physiotherapeuten, welche Hilfsmittel er Ihnen empfiehlt. Kleidungsstücke anziehen Das Anziehen kann anfänglich unter Fremdhilfe erfolgen oder durch den Einsatz von Hilfsmitteln. Hierzu fassen Sie mit dem Haken Ihres Anziehstocks den Bund Ihrer Kleidung und ziehen sie zuerst über das operierte Bein bis über das Knie. Dann stellen Sie sich mit Hilfe einer Gehstütze auf Ihr gesundes Bein und ziehen das Kleidungsstück ganz nach oben. Beim Ausziehen schlüpfen Sie zuerst mit dem gesunden Bein aus der Kleidung. Zum Anziehen von Strümpfen und Schuhen können Sie ebenfalls Hilfsmittel wie Strumpfanzieher und einen langen Schuhlöffel benutzen. Achten Sie darauf, das operierte Bein nicht nach innen zu drehen. Tragen Sie flache, feste Schuhe mit einfachem Einstieg ohne Schnürsenkel (z. B. Slipper), so dass Sie sich beim Anziehen nicht vornüber beugen müssen. 84 Termine und Notizen Termine und Notizen 86 Ihr persönlicher Terminkalender Erster Untersuchungstermin vor der Operation Datum Uhrzeit Eventuell weitere Untersuchungstermine Datum Uhrzeit Operation und Krankenhausaufenthalt Datum Uhrzeit Rehabilitation – stationär oder ambulant Datum Uhrzeit 1. Kontrolltermin Datum Uhrzeit Noch besondere Vorsichtsmaßnahmen erforderlich? 2. Kontrolltermin Datum Uhrzeit 3. Kontrolltermin Datum Uhrzeit 4. Kontrolltermin Datum Uhrzeit 5. Kontrolltermin Datum Uhrzeit 6. Kontrolltermin Datum Uhrzeit 7. Kontrolltermin Datum Uhrzeit 8. Kontrolltermin Datum Uhrzeit Dieses Schema ist keinesfalls zwangsläufig. Es kann durchaus vorkommen, dass der eine oder andere Termin aus individuellen Erwägungen übersprungen oder vorgezogen wird. Achten Sie bitte auf regelmäßig durchgeführte Kontrolltermine. 87 Meine Erfolge: Schritt für Schritt ... ... erlangen Sie Ihre Selbständigkeit wieder! Führen Sie Buch über Ihre Erfolge und notieren Sie sich jeden Tag ein paar Zeilen: Ganz ohne Geländer gelang mir das Treppensteigen am Erfolgstreppe „Mobilität“ Treppen bin ich mit Gehstützen und Festhalten am Geländer am Allein Bus oder Straßenbahn gefahren bin ich zum ersten Mal wieder am 5 9 Am hinaufgekommen. Ab dem bin ich mehrere Meter ganz ohne Gehstützen gelaufen. Am 2 bin ich schon mit dem Gehwagen gegangen. 1 88 habe ich schon 1000 Meter zurückgelegt 3 Auf ebenem Boden habe ich am 500 Meter zurückgelegt konnte ich auf zwei Gehstützen umsteigen. Am 4 Ganz ohne Gehstützen Treppen hinunter steigen konnte ich am 6 7 8 Meine Erfolge: Schritt für Schritt ... Am konnte ich mir meine Zehnägel zum ersten Mal wieder selbst schneiden. Erfolgstreppe „Alltag“ 7 Am habe ich meine Schnürschuhe ohne Hilfsmittel angezogen. 6 Am habe ich meine Schnürschuhe noch mit Hilfsmittel angezogen. Ohne Hilfsmittel zog ich meine Strümpfe am 5 an. 4 Meine Strümpfe habe ich mir mit Hilfsmitteln zum ersten Mal am selbst angezogen. Seit dem 3 kann ich meine Kleidung selbständig ohne Hilfsmittel anziehen. 2 Am konnte ich ohne fremde Hilfe die Badewanne benutzen. 1 89 Eigene Fragen und Notizen … 90 Eigene Fragen und Notizen … 91 Eigene Fragen und Notizen … 92 Eigene Fragen und Notizen … 93 Eigene Fragen und Notizen … 94 REHA REHA REHA Damit Sie sich möglichst schnell wieder optimal und schmerzfrei bewegen können, ist es wichtig, dass Sie im Anschluss an Ihre Operation fachgerechte Rehabilitationsmaßnahmen erhalten. Während dieser stationär oder ambulant durchgeführten Nachbetreuung wird eine Reihe von Unterlagen anfallen, die Sie bequem in diesem Teil des Ordners abheften können. 96 Briefe, Berichte, Befunde Ihre Ablage für : ➔ Briefe der Krankenkasse, etc. ➔ Arztbriefe ➔ Histologische Befunde ➔ Operationsbericht ➔ Entlassungsbrief ➔ Berichte der Rehabilitation (Reha-Klinik) ➔ Sonstige Dokumente und Informationen Briefe, Berichte, Befunde Briefe, Berichte, Befunde Im Zusammenhang mit Ihrem neuen Gelenk wird auch das eine oder andere Schreiben bei Ihnen eintreffen. Am besten heften Sie diese Dokumente direkt hier ab! 98 Kleines Lexikon ➔ häufig gestellte Fragen ➔ kleines Nachschlagewerk der Endoprothetik Lexikon Häufig gestellte Fragen Hier einige Antworten auf häufig gestellte Fragen. Detailliertere Informationen können Sie über die vorderen Seiten in Erfahrung bringen. Wie lange dauert die Operation? Wie lange muss ich im Krankenhaus bleiben? Die Operation dauert, je nach Schwierigkeitsgrad, ein bis drei Stunden. Für Ihren Krankenhausaufenthalt, der sich nach Ihrem Allgemeinzustand richtet, sollten Sie etwa ein bis zwei Wochen einplanen. Danach schließt sich in der Regel eine Rehabilitation an, die sowohl von zu Hause aus, also ambulant, als auch stationär in einer Klinik durchgeführt werden kann. Hierfür ist in der Regel ein Zeitraum von drei Wochen vorgesehen. Wie lange bin ich arbeitsunfähig? Nach dem Klinikaufenthalt schließen sich ca. 3 Wochen stationäre oder ambulante Rehabilitation an. Anschließend müssen Sie durch intensives Eigentraining weiter üben. Wann Sie wieder arbeitsfähig sind, hängt sicherlich auch von der Art Ihrer Arbeit ab: wenn sitzende Tätigkeiten, kurze Wege und gelegentliches Treppensteigen Ihren Arbeitsalltag bestimmen, sind Sie schneller einsatzfähig als bei schweren körperlichen Tätigkeiten. Werden meine Schmerzen nach der Operation aufhören? Kann ich mich wieder besser bewegen? Es ist zu erwarten, dass Ihre Schmerzen deutlich reduziert oder ganz aufhören werden. Bei gesunder Muskulatur und gesunden das Gelenk umgebenden Weichteilen wird die Leistungsfähigkeit Ihres Gelenkes wieder stark zunehmen. Wie schnell kann ich nach einer Operation wieder ohne Gehstützen gehen? Normalerweise können Sie am ersten Tag nach der Operation erstmals das Bett verlassen. Dann lernen Sie auch mit Gehstützen zu gehen. Diese sollen in erster Linie für die Sicherheit beim Gehen sorgen und anfänglich falsche Belastungen vermeiden. Meistens können die Patienten nach der sechsten Woche ganz auf Gehstützen verzichten. Wer möchte, kann diese eventuell für besonders lange Gehstrecken in Reserve halten. Wie lange hält ein Kunstgelenk? In der Regel mindestens 12 bis 15 Jahre. Entscheidende Faktoren für die Lebensdauer und Funktionsfähigkeit sind die körperliche Beanspruchung, die Knochenbeschaffenheit und das Material der Gleitpaarung, d. h. die Kombination der Materialien, die direkt aufeinander treffen. 100 Ist es möglich, dass Allergien gegen das Prothesenmaterial auftreten? Wenn Ihnen Allergien gegen bestimmte Metalle bekannt sind, so sollten Sie Ihren Arzt darüber unterrichten, damit er dies bei der Wahl der Endoprothese berücksichtigt. Allergien gegen Metalllegierungen, die zur Herstellung von Kunstgelenken verwendet werden, sind sehr selten. Muss ich auch zur Kontrolluntersuchung, wenn es mir gut geht? Nutzen Sie das Angebot zu regelmäßigen Kontrolluntersuchungen, auch wenn Sie beschwerdefrei sind. Ihr Arzt kann Ihre Rehabilitation verfolgen und eventuell auftretende Komplikationen frühzeitig erkennen. Im Allgemeinen können Kontrolluntersuchungen einmal jährlich, später im Zwei-Jahres-Rhythmus durchgeführt werden. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen sollten stattfinden. Die geeigneten Intervalle bestimmt Ihr behandelnder Arzt. Ich habe sehr starke Schmerzen. Stimmt es, dass ich mir so spät wie möglich eine Endoprothese implantieren lassen sollte? Grundsätzlich sollte diese Entscheidung immer in Absprache mit Ihrem Arzt erfolgen. Entscheidend für den Zeitpunkt, zu dem ein künstliches Gelenk implantiert werden sollte, sind im Wesentlichen zwei Faktoren: 1. Wenn Ihre Lebensqualität durch Belastungs- oder Bewegungsschmerz so eingeschränkt ist, dass jede Aktivität mit Beschwerden einhergeht, die nicht mehr durch konservative Behandlungsmethoden gelindert werden können, sollte unabhängig vom Alter die Operation in Erwägung gezogen werden. 2. Wenn Sie auf die dauernde Einnahme von Medikamenten angewiesen sind, aber die Dosis immer höher angesetzt werden muss, Nebenwirkungen durch das Medikament auftreten oder bedingt durch die Schmerzen auch andere Bereiche des Bewegungsapparates (zum Beispiel die Wirbelsäule) in Mitleidenschaft gezogen werden, so ist dies ebenfalls ein Grund, die Operation so bald wie möglich durchzuführen. Welche Risiken sind mit Gelenkoperationen verbunden? Mit jährlich circa 200.000 künstlichen Hüftgelenken und 175.000 künstlichen Kniegelenken in Deutschland sind Gelenkoperationen heute Routineeingriffe. Dennoch sollten die Risiken wie Blutergüsse, Infektionen, Allergien, Thrombosen oder Embolien nicht unerwähnt bleiben. Zum Schutz werden jedoch hinreichende vorbeugende Maßnahmen getroffen, wie physikalische Therapie, Frühmobilisation und medikamentöse Prophylaxe. Hierüber werden sie vom Klinikarzt informiert. Muss ich damit rechnen, dass Blutkonserven verwendet werden? Blutkonserven werden heute nur bei sehr großem Blutverlust und bei nicht geplanten Operationen, zum Beispiel bei einem Unfall verwendet. Durch ständig verbesserte Kontrollmöglichkeiten ist das Risiko, sich durch Fremdblutspenden zu infizieren, sehr gering geworden. Um alle diesbezüglichen Risiken auszuschließen, können Patienten jedoch vor einem geplanten Eingriff vorsorglich Eigenblut spenden. Wer übernimmt die Kosten für eine Rehabilitation? Falls Sie gesetzlich krankenversichert sind, können die anfallenden Kosten für die Rehabilitation von Ihrer Krankenkasse oder ggf. auch von Ihrem Rentenversicherungsträger (bei Berufstätigen) übernommen werden. Wenn Sie privat krankenversichert sind, sollten Sie sorgfältig prüfen, ob Ihre Versicherung für diese Kosten aufkommt. Auch das Sozialamt kann gegebenenfalls als Kostenträger in Betracht kommen. Kostengünstige Beratungen zu Fragen des Sozialrechts bieten gemeinnützige Verbände an. Viele Krankenhäuser haben auch einen sozialen Dienst, der Sie in Sachen Rehabilitation berät. 101 Kleines Lexikon Oh weh! So viele Fremdwörter – und was haben sie mit Ihrer Gesundheit und Genesung zu tun? Wenig – zugegeben, aber sie tragen zum Verständnis und zur Verständigung wesentlich bei. Im Folgenden werden Begriffe und Abkürzungen erläutert, die immer wieder vorkommen. Sie brauchen diese nicht zu benutzen, Sie können medizinische Ausdrücke aber besser verstehen. Also – schlagen Sie einfach nach! A Abduktion Abspreizung, vom Körper wegführen Abrieb Ablösen kleiner Stückchen (Verschleißpartikel) aus den (künstlichen) Gelenkoberflächen bei Bewegung und Belastung Allo(arthro)plastik Ersatz körpereigenen (Gelenk-) Gewebes durch künstliches Material, z. B. Kunstgelenk Aluminiumoxid keramischer Werkstoff, aus dem Kugelköpfe und Pfanneneinlagen gefertigt werden, chemisch: Al2O3 Acetabulum Schälchen, anatomisch: Hüftgelenkpfanne Anaesthesie Betäubung, Empfindungslosigkeit, Beseitigung des Schmerzgefühls Acetylsalicylsäure schmerzstillender, entzündungshemmender Wirkstoff, enthalten im Schmerzmittel Aspirin Analgesie Schmerzfreiheit Adduktion Anspreizung, an den Körper heranführen AE Abkürzung für „Arbeitsgemeinschaft für Endoprothetik” Agonist Muskel, der in die gleiche Bewegungsrichtung arbeitet AHB Abkürzung für Anschlussheilbehandlung, stationäre Behandlung nach einer Operation in einer speziell ausgestatteten Klinik; Kostenträger sind die Rentenversicherungen z. B. Landesversicherungsanstalt (LVA) oder Bundesversicherungsanstalt für Angestellte (BfA) aktiv lateinisch: tätig, wirksam, rührig, zielstrebig akut schnell, plötzlich, heftig einsetzend Allergie empfindsame, andersartige Reaktion des Organismus und seines Immunsystems auf körperfremde Stoffe z. B. Metalle, Medikamente, Blütenstaub etc. 102 Analgetikum Schmerzmittel Anamnese Krankenvorgeschichte Antagonist muskulärer Gegenspieler anteVorsilbe für „vor, vorne, vorzeitig“ Anteflexion Bewegung oder Biegung nach vorn Antetorsion Drehung nach vorne, z. B. Drehung des Schenkelhalses gegenüber der Knieachse nach vorne Anteversion Neigung nach vorne, z. B. Stellung der Hüftpfanne nach vorne antiVorsilbe für „gegen” Antibiotikum Medikament gegen eine Entzündung durch Keime (z.B. Bakterien) Antirheumatikum schmerzstillendes, entzündungshemmendes Rheumamittel Kleines Lexikon AOK Abkürzung für: Allgemeine Ortskrankenkasse; gehört zu den gesetzlichen Krankenversicherungen Apatit mineralische Verbindung, wie sie auch im Knochen vorkommt Arbeitsgemeinschaft für Endoprothetik wissenschaftliche Vereinigung zur Forschung und Lehre auf dem Gebiet der Kunstgelenke Arthritis Gelenkentzündung, z. B. bei Rheuma Arthrodese operative Versteifung eines Gelenkes Arthron griech.: Gelenk B Baker-Cyste Aussackung der Kniegelenkkapsel in die Kniekehle, benannt nach dem englischen Chirurgen Baker. balneophysikalisch konservative Behandlungsmaßnahmen wie Bewegungsbäder, Massagen, Moorpackungen, Strom bearing englisch: tragendes Lager, z. B. Lager eines Kunstgelenkes BfA Bundesversicherungsanstalt für Angestellte biVorsilbe für: zwei, doppelt Arthroplastik operative Korrektur oder Wiederherstellung eines Gelenkes Biologie Lehre vom Leben, Lehre über die Lebewesen Arthrose chronischer, degenerativer Gelenkverschleiß Biomechanik auf die Bewegungen des Körpers übertragene Gesetze der Mechanik Arthroskopie Spiegelung eines Gelenkes (z. B. Kniespiegelung) Artikulation gelenkige Verbindung, Gelenkpaarung aseptisch keimfrei, nicht entzündlich Asepsis Keimfreiheit aller Gegenstände, die mit der Wunde in Berührung kommen, z. B. Instrumente, Verbandmittel bicondylär zweiköpfig, doppelflächig, beim Knie wenn jeweils beide Gelenkoberflächen, also innen und außen (am Oberschenkel und Schienbein) ersetzt werden. biokompatibel im lebenden Körper verträglich; z. B. Kunststoffe und Metalle, die eingepflanzt werden. BKK Abkürzung für: Betriebskrankenkasse; gehört zu den gesetzlichen Krankenversicherungen autoVorsilbe für: selbst, aus sich, eigen bone englisch: Knochen autolog körpereigen; z.B. Verpflanzung körpereigenen Knochengewebes heißt autologe Knochentransplantation C CAD Abkürzung für den englischen Begriff „Computer-Aided-Design“; rechner- (computer-) gestützter Entwurf für einen Artikel, z. B. für ein Kunstgelenk (CAD-Prothese) 103 Kleines Lexikon Calcium wichtiges Bauelement der Knochenhartsubstanz Capsula lateinisch: Kapsel, Gelenkkapsel Caput lateinisch: Kopf, Gelenkkopf, Hüftkopf CAS Abkürzung für den englischen Begriff: Computer Aided Surgery; Operationen bei denen Computer als besondere Hilfsmittel eingesetzt werden, z. B. Planung, Roboter, Navigation CCD-Winkel Abkürzung für Caput-Collum-Diaphysen-Winkel, also der Winkel zwischen dem Hüftkopf und Schenkelhals zum Schaft des Oberschenkels; Normalwert beim Erwachsenen etwa 125 –130° Check Überprüfung, Kontrolle (kommt aus dem Englischen) Chrom Metall, chemische Abkürzung: Cr, ist wesentlicher Bestandteil vieler metallischer Implantate chronisch stets vorhanden, langsam verlaufend, allmählich sich entwickelnd Clavicula Schlüsselbein Coxarthrose Arthrose, also degenerativer Verschleiß des Hüftgelenkes Coxitis akute, plötzliche Entzündung des Hüftgelenkes cP Abkürzung für: chronische Polyarthritis, also Rheuma der Gelenke CPM Abkürzung für den englischen Begriff: Continuous Passive Motion, es bedeutet die ständige Bewegung eines Gelenkes durch motorisierte, äußere Hilfsmittel, Motorschienenbehandlung nach einem Gelenkeingriff Cr chemische Abkürzung für Chrom CT Abkürzung für Computertomographie Cubitus Ellbogen custom-made englisch: für den Kunden gemacht, individuelle, maßgeschneiderte Anfertigung, z. B. individuelle Hüftprothese Cutis Haut Co chemische Abkürzung für Cobalt cutan zur Haut gehörig, z. B. subcutan: „unter die Haut“ (als Injektion) Cobalt Metall, chemische Abkürzung: Co, ist Hauptbestandteil vieler metallischer Implantate Cyste Blase, Hohlraum, Höhle, z. B. Knochencysten bei der Entstehung einer Arthrose Collum lateinisch: der Hals, z. B. Schenkelhals Computertomographie Röntgenuntersuchungsverfahren, bei dem ein Computer sehr feine Schnittbilder einer Körperregion errechnet und zur Abbildung bringt, Abkürzung: CT Coxa lateinisch: die Hüfte 104 D Decade Jahrzehnt degenerativ nicht entzündlich, verschleißend, rückbildend Derma Haut Kleines Lexikon Desinfektion Maßnahme zur Verminderung der Keimzahl und Abtöten von Krankheitserregern auf Oberflächen; z. B. Haut des Patienten im Operationsgebiet, Hände und Unterarme des Operateurs Deuser-Band Gummiband zum Trainieren der Muskulatur Diagnose Erkennung und Benennung (einer Krankheit) diaVorsilbe für: durch, zwischen, auseinander endoVorsilbe für innen Endoprothese künstlicher Ersatz (für ein Organ), das in das Innere des Körpers eingebracht wird epiVorsilbe für: auf, über, nach, außer Epikondylus Knochenfortsatz neben den Kniegelenkflächen des Oberschenkels Diaphyse mittlerer Abschnitt eines Röhrenknochens, Schaft Epiphyse gelenknaher Anteil eines Röhrenknochens, Abschnitt mit Wachstumsfuge Dislokation Lageveränderung, Verschiebung, Ausrenkung Extension Streckbewegung eines Gelenkes distal vom Rumpf entfernte Teile extern außen, außerhalb dorsal rückenwärts, rückseitig, hinten Extremität Gliedmaße, Bein oder Arm Drainage Ableitung von Wundwasser oder Blut aus dem Körper F Dreipunktgang Fortbewegung mit Hilfe von zwei Unterarmgehstützen, wobei immer zwei Stützen voran gesetzt werden. Dysplasie Fehlbildung, Fehlentwicklung, ungenügende Ausformung (z. B. der Hüftgelenkpfanne) E Eigenpaarung Gelenk mit zwei Partnern aus demselben Material z. B. Kopf und Pfanne eines künstlichen Hüftgelenkes aus Keramik. Elevation heben, nach vorne bewegen Femur Oberschenkel, Oberschenkelknochen femoral den Oberschenkel betreffend, zum Oberschenkel gehörig Fibula Wadenbein Fissur Stabiler Knochenriss Fixation Befestigung, Verankerung z. B. eines Implantates Flexion Beugebewegung eines Gelenkes Fraktur Knochenbruch Embolie Blutpfropf, Gefäßverschluss durch Verschleppung in die Blutbahn 105 Kleines Lexikon G Ganglion Knoten, Aussackung der Gelenkkapsel, Überbein genetisch im Erbgut angelegt, das Erbgut betreffend, anlagebedingt Gentamicin Antibiotikum, das dem Knochenzement beigefügt ist, um einer Infektion vorzubeugen GKV Abkürzung für: Gesetzliche Krankenversicherung, z. B. AOK, BKKs oder Ersatzkassen Gleitpaarung Kombination der Materialien, die bei einem künstlichen Gelenkersatz direkt aufeinander treffen (bilden die Laufflächen des Gelenkes) Gleitpartner Komponenten eines künstlichen Gelenkes, die sich gegeneinander bewegen. Gluteus Hinterbacke, Muskulatur am Gesäß, die auch zur Stabilisierung der Hüfte dient Gonarthrose degenerative Verschleißerkrankung (Arthrose) des Kniegelenkes Gonitis Entzündung des Kniegelenkes H HA Abkürzung für: Hydroxylapatit Haematom Bluterguss Haemoglobin Blutfarbstoff in den roten Blutkörperchen, der Sauerstoff ins Gewebe transportiert Hartpaarung Gelenkkörper eines Kunstgelenkes sind aus demselben (harten) Material; z. B. Keramik-Keramik 106 Heparin Stoff zur Blutverdünnung, wird als Medikament verabreicht, um die Thrombosegefahr und das Embolierisiko zu senken, die Injektion erfolgt unter die Haut HTEP Abkürzung für: HüftTotalEndoProthese, bestehend aus Hüftpfanne mit Pfanneneinsatz, Hüftschaft und Kugelkopf Humerus Oberarmknochen hybrid Mischung, Kreuzung, Zusammensetzung, zweierlei Herkunft z. B. Hybridverankerung einer Totalendoprothese: ein Teil der Prothese ist zementiert, der andere zementfrei in den Knochen verankert Hydroxylapatit mineralische Verbindung der Knochenhartsubstanz; sie kann künstlich als keramischer Werkstoff hergestellt werden und dient zur Oberflächenbeschichtung von zementlosen Gelenken; Abk: HA hyperVorsilbe für über, übermäßig hypoVorsilbe für unter, zu wenig I idiopathisch von selbst entstanden, bei Krankheiten beschreibt das Beiwort idiopathisch, dass eine Krankheitsursache nicht bekannt ist; idiopathische Arthrose = Arthrose ohne erkennbare oder bislang bekannte Krankheitsursachen Ilium eigentlich os ilium, lateinisch: Darmbein Iliosacralgelenk Gelenk zwischen Darmbein und Kreuzbein, also Schluss des hinteren Beckenringes i.m. Abkürzung für: intramuskulär (z. B. Injektion) Kleines Lexikon Immobilisation Ruhigstellung, Bewegungslosigkeit, Bewegungseinschränkung z. B. einer Gliedmaße oder eines Körperteiles Implantat künstliches Funktionsteil, das in den Körper als Ersatz eingepflanzt wird Infektion Eindringen von Krankheitserregern in den Körper infraVorsilbe für: unter, nach, später Infusion Einguss, Gabe von Medikamenten oder Wirkstofflösungen in die Vene Inlay englisch: Einlage, Lauffläche eines Kunstgelenkes, das in eine metallische Fassung eingebracht wird und als Partner für den Prothesenkopf dient Insert englisch: Einsatz, Einlage, gleichbedeutend wie Inlay Instrument hier: chirurgisches Werkzeug, Gerät inter zwischen intern innerlich intraVorsilbe für: innen, innerhalb -itis Endsilbe, die immer eine Entzündung und ein rasches Kranheitsgeschehen beschreibt, z. B. Gonitis: Entzündung des Kniegelenkes i.v. Abkürzung für: intravenös (z. B. Injektion) joint englisch: Gelenk K Keramik Gruppe von Stoffen mit hoher Festigkeit und hoher Schmelztemperatur. Keramische Rohstoffe bestehen häufig aus Verbindungen von Metallen und Nichtmetallen Katheter Röhre zur Ableitung von Körperflüssigkeiten z. B. Blasenkatheter zur Ableitung von Urin aus der Harnblase Kernspintomographie Verfahren zur Abbildung von Köperregionen mit elektromagnetischen Wellen. In verschiedenen Ebenen werden Schnittbilder erzeugt. Auch Weichgewebe wie Kapsel, Sehne, Muskel oder Knorpel können zur Darstellung gebracht werden. Gleichbedeutend mit Magnetresonanztomographie (MRT) Knochenzement schnellhärtender Kunststoff auf der Basis von Plexiglas zum Fixieren von Kunstgelenken im Knochen. Im noch zähflüssigen Zustand dringt der Knochenzement in Lücken und Spalten des Knochens ein und sorgt nach seiner Erstarrung für eine stabile Verankerung des Implantates Knorpel glasiger Überzug von gelenkbildenden Knochenoberflächen, weich, elastisch, druckstabil, wasserreich Kompakta Knochenrinde, fester Knochenmantel bei Röhrenknochen kompatibel verträglich J Kondylus Gelenkfortsatz, Gelenkkopf Jet-Lavage Spülen des Knochen mit pulsierendem Strahl, um Markgewebe aus den Bälkchenlücken herauszulösen und Platz für den Zement zu schaffen konkav nach innen gewölbt, hohl 107 Kleines Lexikon kontraVorsilbe für: gegen, wider, gegenüber Ligament Gelenkband (Ligament cruciata = Kreuzband) Konus Kegel, Verankerungsprinzip in der Endoprothetik: auf Außenkonen (männlich) werden Innenkonen (weiblich) gesteckt; z. B. Steckverbindung zwischen Hals und Kopf einer Hüftprothese. low friction englisch: geringe Reibung, Prinzip der geringen Reibung zwischen den Gelenkpartnern und damit Verschleißarmut eines Kunstgelenkes konvex nach außen gewölbt, erhaben Luxation Ausrenkung zweier durch ein Gelenk verbundener Knochenteile kortikal vom Rindenknochen ausgehend, zum Rindenknochen gehörig lumbal lateinisch: zur Lendenwirbelsäule gehörig Kortikalis festes Knochengewebe im Röhrenknochen, entspricht Kompakta, Knochenrinde; im Gegensatz zur Spongiosa M Kreuzband Bandverbindung im Zentrum des Kniegelenkes; vorderes und hinteres Kreuzband; die Kreuzbänder verhindern ein Vorwärts- und Rückwärtsgleiten des Oberschenkels gegenüber dem Unterschenkel, sog. Schublade. Magnetresonanztomographie Verfahren zur Abbildung von Köperregionen mit elektromagnetischen Wellen. In verschiedenen Ebenen werden Schnittbilder erzeugt. Auch Weichgewebe wie Kapsel, Sehne, Muskel oder Knorpel können zur Darstellung gebracht werden. Gleichbedeutend mit Kernspintomographie. Abkürzung: MRT KTEP Abkürzung für Knietotalendoprothese, bestehend aus Oberschenkelprothese, Unterschenkelprothese und Gleitpartnern; bei Bedarf auch mit künstlicher Kniescheibe L lateral lateinisch: seitlich, seitwärts Lavage französisch: Waschung, Spülung; Spülen des Knochens zur Entfernung von Markgewebe aus den Bälkchengerüsten, um Raum für die Aufnahme und das Eindringen von Knochenzement zu schaffen Legierung kombinierte Zusammensetzung aus verschiedenen Metallen mit deutlich verbesserten Eigenschaften gegenüber den reinen Metallen. So sind alle Hüftschäfte aus Legierungen hergestellt. 108 m Abkürzung für: Musculus major lateinisch: größer, der größere Markhöhle Raum im Röhrenknochen, beim Erwachsenen gefüllt mit Fettgewebe Markraumsperre Verschlußstopfen aus Knochen, Polyethylen oder Gelatine, um ein zu tiefes Eintreten des Knochenzementes in die Markhöhle zu verhindern; englisch: Plug medial lateinisch: mittelwärts, zur (Körper-) Mitte hin Meniskus knorpelige, halbmondförmige, bewegliche Zwischengelenkscheibe im Kniegelenk zwischen Oberschenkel und Schienbein, jeweils ein Innenund ein Außenmeniskus Kleines Lexikon Meniskektomie operative Entfernung des Meniskus oder Teile desselben Metallurgie Wissenschaft vom Ausschmelzen der Metalle aus Erzen, von der Metallreinigung, -veredelung und -verarbeitung metallurgisch die Metallurgie betreffend minor lateinisch: kleiner, der kleinere mobile englisch: beweglich. Initiative der AE zur verbesserten Aufklärung und Unterrichtung von Patienten mit Gelenkerkrankungen; Patientenschule und Patientenzeitschrift Mobilisation Beweglichmachung eines Gelenkes Mobilität Beweglichkeit MRT Abkürzung für: Magnetresonanztomographie Musculus lateinisch: eigentlich Mäuschen; der Muskel, Abkürzung: m N Narkose Erstarrung, Betäubung des Schmerzes, Ausschaltung des Bewusstseins Navigation Verfahren zur genaueren Steuerung und Plazierung von Instrumenten und Implantaten. Kann optisch, mit Infrarot oder elektromagnetisch durchgeführt werden Nekrose Absterben knöcherner Anteile durch verminderte Durchblutung des Knochens nichtsteroidal das körpereigene Hormon Cortison ist chemisch gesehen ein sog. Steroid und wirkt sehr stark als entzündungshemmendes Mittel. Alle antientzündlichen Medikamente, die kein Cortison enthalten, werden deshalb als „nicht steroidal“ bezeichnet. NSAR Abkürzung für: nichtsteroidales Antirheumatikum. Gruppe von entzündungshemmenden, schmerzstillenden Medikamenten, wie sie bei chronischen Gelenkleiden verabreicht werden. Sie enthalten kein Cortison. O Orthese äußere Stabilisierungshilfe mit Schienen und beweglichen Elementen zur Stabilisierung und Führung von Gelenken (bei fehlender Muskelführung) orthoVorsilbe für: gerade, aufrecht, in gerader Richtung Orthopädie Lehre von der Entstehung, Verhütung und Behandung der angeborenen oder erworbenen Fehler oder Krankheiten in Form und Funktion des Bewegungsapparates Orthopäde Arzt mit Spezialisierung in Orthopädie oral lateinisch: durch den Mund, z. B. Aufnahme von Medikamenten wie Tabletten os lateinisch: Knochen -ose Endsilbe, die eine langsame, lange dauernde, allmählich einsetzende Erkrankung, also chronisches Leiden beschreibt; z. B. Arthrose Ossifikation Verknöcherung, Knochenneubildung, auch dort wo sie eigentlich nicht hingehört, z. B. im Muskeloder Kapselgewebe nach einer Hüftoperation 109 Kleines Lexikon Osteolyse Auflösung oder Abbau von Knochengewebe Pelvis lateinisch: Becken Osteon griechisch: der Knochen perVorsilbe für: durch, hindurch Osteophyten knöcherne Randwülste an den Gelenken wie sie bei der Arthrose regelmäßig auftreten, oft stören sie die Beweglichkeit periVorsilbe für: um, herum, in der Nähe von Osteoporose Verlust von Knochenmasse und -dichte; diese kann durch Alterung, Medikamente oder Erkrankungen hervorgerufen werden und geht mit einer zunehmenden Brüchigkeit (Stabilitätsverlust) einher Osteosynthese operative Stabilisierung von gebrochenem Knochen mit Implantaten (Nägel, Platten, Schrauben, Drähte) periartkulär um ein Gelenk herum perioperativ um die Operation herum, also die Zeit kurz vor, während und nach dem Eingriff Periost Knochenhaut peripher außen, am Rande, fern, weg vom Zentrum Osteotomie operative Durchtrennung von Knochen; z. B. zur Achskorrektur: Umstellungsosteotomie Physiotherapie Behandlung von Krankheiten mit natürlichen Mitteln, wie Bäder, Massagen, Gymnastik, Licht etc. oszillierend schwingen, pendeln, schwanken PKV Abkürzung für: Private Krankenversicherung P panVorsilbe für: gesamt, umfassend, alles passiv lateinisch: untätig, unselbständig Patella die Kniescheibe patellar die Kniescheibe betreffend Pathologie Lehre von den Ursachen, der Erkrankung, dem Verlauf und den Auswirkungen von krankhaften Veränderungen im Organismus PE hier Abkürzung für: Polyethylen: Polymerkunststoff. (Auch Abkürzung für Probexcision = Gewebsentnahme zur Untersuchung) 110 Plastik Herstellung, Wiederherstellung, Neubildung; Wiederherstellung eines erkrankten Gewebeabschnittes durch körpereigenes und auch künstliches Material Plateau Fläche, Ebene; z. B. Lauffläche auf dem Schienbein oder der unterschenkelseitige Prothesenanteil einer Knieendoprothese Plug englisch: Stöpsel, Stopfen; Verschlußstopper, der in den Markraum eingebracht wird, um ein Tieferfließen des noch zähen Knochenzementes zu verhindern PMMA Abkürzung für: PolyMethylMethAcrylat, also die chemische Bezeichnung für Knochenzement Poliklinik griechisch: polis = die Stadt, also die „Klinik für die Stadt“, in der ambulante Patienten behandelt werden Kleines Lexikon polyVorsilbe für: viel, mehrfach, vielfach proVorsilbe für: anstatt, für, vor Polyarthritis Entzündung vieler Gelenke, medizinische Bezeichnung für Rheuma Prognose Vorhersage über Krankheitsverlauf und Heilungsaussicht Polyethylen relativ weicher, langkettiger Kunststoff aus dem Lager und Laufflächen für Kunstgelenke z. B. Pfanneneinlage bei Hüftgelenken, Lager bei Knieendoprothesen gefertigt sind; Abkürzung: PE Prophylaxe Vorbeugungsmaßnahmen Polymer Kunststoff aus vergleichsweise großen Einzelbestandteilen, die sich zu einer langen Kette verbinden Polymethylmethacrylat chemische Bezeichnung für den selbsthärtenden Kunststoff, der als Knochenzement angewendet wird; es handelt sich demnach um ein Acrylharz, also Plexiglas; Abkürzung: PMMA postVorsilbe für: nach, danach, später postoperativ nach der Operation praeVorsilbe für: vor, zuvor, voran praeoperativ vor der Operation press-fit englisch: press = drücken, fit = Sitz, Passung. Press-fit bedeutet eine zementlose Implantationstechnik, bei der Prothesenteile in etwas kleine vorgeformte Knochenlager „fest eingedrückt“ werden und so gleich stabil sind primärVorsilbe für: erst, sofort, anfangs; bei Erkrankungen beschreibt das Wort primär, dass keine echten Ursachen bekannt sind; z. B. primäre Arthrose = eine Arthrose ohne bislang bekannte Ursache Primärstabilität Stabilität und Festigkeit des Sitzes einer Prothese gleich nach der Implantation Prothese künstlicher Ersatz eines Organabschnitts oder Gliedmaßenteils proximal lateinisch: nahe, zum Körperstamm (Rumpf) hin Q Quadriceps vierköpfiger Kniestreckermuskel R Radiologie Lehre von der Anwendung von Röntgenstrahlen zur Darstellung von Körperteilen (Röntgen) und Behandlung von Krankheiten reVorsilbe für: zurück, wider, wieder Redondrainage Ableitung von Blut und Wundflüssigkeit nach der Operation in Vakuumflaschen durch Dauersog; benannt nach dem frz. HNO-Arzt Redon Reduktion Einrenken eines Gelenkes Rehabilitation medizinische, soziale und berufliche Maßnahmen zur Wiedereingliederung und Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit Release englisch: Befreiung, Freimachen, Lösen; z. B.: Release der Kniescheibe bedeutet Befreiung der Kniescheibe von zu strenger Bandführung Remobilisation „wieder beweglich machen“, Maßnahmen nach der Operation die Beweglichkeit und Belastbarkeit einer Gliedmaße wiederherzustellen 111 Kleines Lexikon Reposition Einrenkung (eines Gelenkes oder Bruches) Resektion herausschneiden, abschneiden, entfernen Resektionsarthroplastik Entfernung degenerativer Gelenkanteile ohne Ersatz durch künstliche Implantate Resorption auflösen, aufsaugen Retinaculotomie operative Durchtrennung eines Haltezügels, z. B. Zügel der Kniescheibe; entspricht einer ReleaseOperation Retinaculum Haltezügel; z. B. für Sehnen oder die Kniescheibe retroVorsilbe für rück, zurück, rückwärtig, nach hinten Schmieden Verfahren zur Herstellung von Bauteilen (z. B. Prothesenschäfte) durch Umformen im erwärmten Zustand mittels Schlag oder Druck. Im Gegensatz zum Gießen werden die Metalle nicht flüssig gemacht Sehne festes, silbrig glänzendes Endstück eines Muskels aus straffen Bindegewebsfasern zur Kraftübertragung auf einen Knochen sekundär zweiter, zweitrangig, folglich, gemäß; bei Erkrankungen beschreibt das Beiwort sekundär, dass eine Ursache oder eine Erklärung für die Entstehung bekannt ist; sekundäre Arthrose heißt demnach: die Ursache der Arthrose ist bekannt Sepsis Allgemeininfektion des gesamten Organismus Revision erneuter Eingriff im zuvor operierten Bereich septisch entzündlich, durch Krankheitserrreger ausgelöst Rheuma griechisch: das Fließen; entzündliche Gelenkerkrankung, bei der verschiedene Gelenke und zu unterschiedlichen Zeiten betroffen sind; die Krankheit fließt im Körper Serum Anteil des Wassers, Salze und Eiweiße im Blut ohne Gerinnungsstoffe und Zellen Rheumatoide Arthritis Entzündung eines oder mehrerer Gelenke durch rheumatische Leiden Skelett Gerippe, Knochengerüst Roboter Apparat zur automatischen Ausführung manueller Arbeit; Operationsroboter können Teile der Operation durchführen, wie das Fräsen des Knochenlagers für ein Implantat Rotation Drehung, Wendung, Rollen Ruptur Riss, Zerreißung, Abriss; z. B. einer Sehne S s.c. Abkürzung für: subcutan, also unter die Haut; z. B. Heparinspritzen zur Thromboseprophylaxe 112 Skalpell chirurgisches Messer Sklerose Verhärtung, Verdichtung; z. B. Knochensklerose = Verdichtung von Knochen in arthrotischen Gelenkabschnitten spinal lateinisch: zur Wirbelsäule gehörig Spongiosa Schwammknochen, Bälkchengerüst an den Enden von Röhrenknochen und Inhalt von Plattenknochen Sonographie Darstellung von Körperabschnitten mit Schallwellen; z. B. Schwangerschaftsuntersuchungen oder Hüftuntersuchungen beim Säugling Kleines Lexikon Staple Klammer, Hautklammer, Hautverschluss ohne Naht, sondern mit Metallklammern steril keimfrei, unfruchtbar Steroide Stoffgruppe mit bestimmter chemischer Struktur, zu der auch Hormone wie Cortison gehören Studie geplante wissenschaftliche Untersuchung oder Analyse zu einer bestimmten Fragestellung, z. B. Haltbarkeit einer Hüftgelenk-Totalendoprothese oder Schmerzcharakteristik nach Gelenkersatz subVorsilbe für: unter, unterhalb, zu wenig, nicht ganz Subluxation Teilausrenkung, unvollständige Ausrenkung eines Gelenkes (oft mit selbsttätiger Einrenkung) subcutan lateinisch: unter die Haut, z. B. Injektion von Heparin oder Insulin, Abkürzung: s.c. superVorsilbe für: über, übermäßig Suppositorium Zäpfchen, Verabreichung von Wirkstoffen über die (End-)Darmschleimhaut supraVorsilbe für: über, auf, besser, mehr Symptom Krankheitszeichen Syndrom Gruppe von gleichzeitigen Krankheitszeichen Synovektomie operative Entfernung der erkrankten Gelenkschleimhaut Synovia Gelenkschmiere, Gelenkschleimhaut Synovitis Entzündung der Gelenkinnenhaut Szintigraphie Bildliche Darstellung von Stoffwechselvorgängen oder Organfunktionen mit Hilfe von radioaktiven Substanzen; z. B. Knochen- oder Skelettszintigraphie T Tendo griechisch: Sehne. Endstück des Muskels, dient dem Ursprung und Ansatz am Knochen und überträgt die Zugwirkung des Muskels auf den Knochen Thera-Band Gummi-Band für die selbständige Übungsbehandlung zur Dehnung und Kräftigung der Muskulatur, Kurzbegriff für: Therapieband Therapie Behandlung der Krankheiten, Heilverfahren Thrombose Blutpfropf, Blutgerinnsel, meist in Venen, aber auch in Arterien; löst sich ein Thrombus und schwimmt im Blutstrom, so wird er zum Embolus Ti chemische Abkürzung für: Titan Tibia Schienbein, der größere Knochen des Unterschenkels Titan sehr beständiges, korrosionsfestes, leichtes Metall, chemische Abkürzung: Ti Tomographie Schnittbild, z. B. Computertomographie = Schnittbilder mit einem Röntgenverfahren, bei dem ein Computer rasch die Bildformationen ausrechnet und darstellt Torsion Drehung, Achsendrehung; Antetorsion = Drehung nach vorne, Retrotorsion = Drehung nach hinten total gesamt, völlig, ganz, alles 113 Kleines Lexikon Tourniquet französisch: Drehkreuz, Blutsperre zur Drosselung oder vollständigen Unterbrechung der Durchblutung für die Dauer der Operation transVorsilbe für: über, hinüber, jenseits Transfusion Blutübertragung Tribologie Lehre von der Reibung, dem Verschleiß und der Schmierung sich gegeneinander bewegender Körper/gelenkiger Verbindungen; eigentlich ein Begriff aus dem Maschinenbau unilateral einseitig, nur eine Körperseite betreffend Umstellungsosteotomie operative Korrektur von Fehlstellungen der gelenkbildenden Knochen V valgus krumm, schief, nach innen gewölbt (x-beinig) varus krumm, verbogen, nach außen gewölbt (o-beinig) Trauma griechisch.: Verletzung, Wunde vastus weit, groß, Muskelbauch Traumatologie Lehre von der Entstehung, Behandlung, Verhütung und Folgen von Verletzungen Vierpunktegang Gang an zwei Gehstützen, wobei kreuzweise Beine und Stützen vorangestellt werden Trochanter Rollhügel, Knochenvorsprung am Oberschenkel. Der große Rollhügel, also Trochanter major, ist in der Nähe der Hüfte am oberen Ende der Oberschenkel-Außenseite zu tasten (minor = klein) Tubus Röhre, Schlauch; Schlauch in die Luftröhre zur Beatmung während der Narkose = Intubationsnarkose U W Weichpaarung gelenkige Verbindung zweier unterschiedlich harter Materialien; z. B. Keramik (-Kopf) und Polyethylen (-Pfanne) Z Zement selbsthärtender Füllstoff zwischen zwei oder mehreren Bauteilen; z. B. Ziegel, aber auch Knochen und Implantat Ulcus Geschwür, Krater; ein Geschwür ist immer ein Verlust von Gewebe; im Gegensatz dazu ist eine Geschwulst immer eine Vermehrung von Gewebe Zirkoniumoxid keramischer Werkstoff, dient zur Herstellung von Kugelköpfen und als Röntgenkontrastmittel in Knochenzementen, chemische Abkürzung: ZrO2 uniVorsilbe für: ein, einzeln, einseitig, allein ZrO2 chemische Abkürzung für den keramischen Werkstoff Zirkoniumoxid unicondylär nur einen Gelenkkopf betreffend; z. B. bei Knieteilprothesen, bei denen nur eine Seite, innen oder seltener nur außen ersetzt wird 114 UKD Universitätsklinikum Düsseldorf Universitätsklinikum Düsseldorf UKD Universitätsklinikum Düsseldorf Universitätsklinikum Düsseldorf Moorenstr. 5 40225 Düsseldorf Patientenordner Universitätsklinikum Düsseldorf www.uniklinik-duesseldorf.de HEILEN • FORSCHEN • LEHREN HEILEN • FORSCHEN • LEHREN